Ostschweizer Kulturmagazin
J A NU A R 2011 N°197
Nachgefragt
Kulturbeutel, 1993 braunes Kunstleder mit Plastikeinlagen, Reissverschluss, 320 x 80x 200 mm unbekannt, aus privater Sammlung
Im gespräch mIt rolf WüsteNhageN, hIldegard fässler UNd erWIN feUrer
Ausserdem:
Der sozialistische Kurier Niklaus Wagner · Outsiderkunst sucht ein Zuhause · Jelineks Komödie über die Krise.
Monatsprogramm Pippi Langstrumpf (Grosses Haus) Familienstück von Astrid Lindgren Sa 01.01.11, 14.00 | So 02.01.11, 14.00 | Mi 12.01.11, 14.00 | So 30.01.11, 14.00 | So 30.01.11, 17.00 | So 06.02.11, 14.00 (zum ltz. Mal) Neujahrskonzert (Tonhalle) Überraschungsprogramm, Johann Strauss u.a. Sa 01.01.11, 17.00 Matinee (Lokremise) Einführung zu « Die Kontrakte des Kaufmanns» So, 02.01.11, 11.00, Eintritt frei Offene Probe (Lokremise) «Die Panne» Sa 08.01.11, 10.00 Matinee (Theaterfoyer) Einführung zu « Die Panne» So, 02.01.11, 11.00, Eintritt frei Die Fledermaus (Grosses Haus) Operette von Johann Strauss So, 09.01.11, 14.30/19.30 | Do, 13.01.11, 19.30 | Sa, 15.01.11, 19.30 | Di, 25.01.11, 19.30 Nachtzug – Late Night Lok III (Lokremise) Die skurrile Show mit Romeo Meyer und Dominik Kaschke Sa 15.01.11, 22.00 Blechlawine (Tonhalle) Familienkonzert moderiert von Karl Schimke So 16.01.11, 11.00 Matinee (Lokremise) Einführung in den Audiowalk «Play Gantenbein!» So, 16.01.11, 11.00, Eintritt frei La sonnambula (Grosses Haus) Oper von Vincenzo Bellini Mi, 19.01.11, 19.30 | So, 06.02.11, 19.30 (zum ltz. Mal) Play Gantenbein! Ein Audiowalk nach Max Frischs Roman «Mein Name sei Gantenbein» Ab 20. 01. bis 26. 02. 2011. Mo. – Fr. 10.00 | 10.30 | 11.30 |16.00 | 16.45 und Sa. 10.00 | 10.45 Uhr. Anmelden kann man sich bis einen Tag im Voraus an der Kasse des Theaters Matinee (Theaterfoyer) Einführung in die Oper «Manon» So, 23.01.11, 11.00, Eintritt frei 3. Meisterzyklus-Konzert (Tonhalle) Takács Quartet So 23.01.11, 17.00 Madama Butterfly (Grosses Haus) Oper von Giacomo Puccini So, 23.01.11, 17.00 (zum ltz. Mal) Publikumsgespräch (Theaterfoyer) Nach der Vorstellung «Die Kontrakte des Kaufmanns» Fr, 28.01.11, Eintritt frei Matinee (Lokremise) Einführung zum Tanzstück «Short Cuts» So, 23.01.11, 11.00, Eintritt frei
5. Tonhallekonzert «Klangrausch» (Tonhalle)
Rebel, Dutilleux, van Beethoven Do, 06.01.11, 19.30 | Fr, 07.01.11, 19.30
Die Kontrakte des Kaufmanns «…wir taumeln orientierungslos und ohne Anteilnahme und ohne Einkaufstaschen herum…»
(Grosses Haus)
Wirtschaftskomödie von Elfriede Jelinek Sa, 08.01.11, 19.30 Premiere | Di 11.01.11, 19.30 | Fr, 14.01.11, 19.30 | So 16.01.11,14.30 | Fr, 28.01.11,19.30 | Mi, 02.02.11,19.30
Die Panne «Zu gestehen hat man immer was!» (Lokremise)
Komödie von Friedrich Dürrenmatt Fr 14.01.11,20.00 Premiere | Di 18.01.11, 20.00 | Fr, 21.01.11, 20.00 | Sa 22.01.11,20.00 | So, 23.01.11,20.00 | Do, 27.01.11,20.00 | Fr, 28.01.11,20.00 | Mi, 02.02.11,20.00
Manon «Ich höre die lockende Stimme, sie verwirrt meinen Sinn…» (Grosses Haus)
Oper von Jules Massenet Sa, 29.01.11,19.30 Premiere | Sa, 05.02.11,19.30
Sonntags um 5 (Tonhalle) Mozart, Bruckner So 30.01.11, 17.00
Theater St.Gallen Sinfonieorchester .
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Die Dreigroschenoper (Grosses Haus) Schauspiel von Bertolt Brecht/Kurt Weill Di, 01.02.11, 19.30
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Editorial Es war ein anstrengendes Jahr. Zu dessen Schluss entlud sich im Ausland die angestaute Frustration. In Griechenland, Italien, London, Madrid und Moskau gingen die Leute auf die Strasse und schlugen zu. Wer nicht schon auf den Barrikaden ist, die neuesten Lecks im weiten Netz aufspürt oder die Internetseiten von Weltkonzernen lahmlegt, der hat in den letzten Tagen vielleicht, als der Fernseher ausgeschaltet war und das Laptop zusammengeklappt, mal wieder ein Buch aufgeschlagen – reissenden Absatz feiert derzeit ein französisches Manifest für den Aufruhr mit anonymer Urheberschaft: «Der kommende Aufstand.» Ähnliches ist auch Edward Abbeys nicht an Gewalt geizendem ÖkoTerroristen-Roman «The Monkey Wrench Gang» zu wünschen, der mit wunderbaren Illustrationen von Robert Crumb neu aufgelegt wurde. Wir haben bei der Planung dieser Ausgabe hinsichtlich aller Wirrungen beschlossen, dass es die richtige Zeit ist, länger mit interessanten Leuten zusammenzusitzen und zu reden. Wie sie die Zukunft in der Ostschweiz sehen, dabei aber den Blick aufs Gesamte nicht ausser Acht lassen. Zuerst wollten wir lapidar fragen, wie es ihnen in solchen Zeiten gehe. Es haben sich aber lange Gespräche darüber entwickelt, wie man Handeln kann: als Wissenschaftler, Politikerin oder Utopist. Wir trafen Rolf Wüstenhagen, Hildegard Fässler und Erwin Feurer. Drei Persönlichkeiten, die Grosses im Sinn haben: den Siegeszug erneuerbarer Energien, politische Wirrungen zu entflechten und die Revolution zu starten. Johannes Stieger Verabschiedung. Mit der letzten Ausgabe haben sich zwei treue Mitarbeitende verabschiedet. Lika Nüssli hat ihre Sueballä final vom Dach des St.Galler Rathauses stürzen lassen. Sie beendet damit die vierjährige, intensive Zusammenarbeit. Wir danken Lika Nüssli für ihr herzhaftes Engagement für «Saiten». Und wir freuen uns auf weitere Zusammenarbeiten. Ebenfalls Adieu sagt der Autor Milo Rau, der jeweils das Heft mit seiner Kolumne «Wege zur Erlösung» eröffnete. Nachdem er sich in der Dezemberausgabe mit seiner ultimativen Erlösung verabschiedet hat, wird die Seite vorerst leer bleiben, aber im Verlaufe dieses Jahres neu besetzt. Auch er verschwindet nicht ganz. Bereits im Mai werden wir mit Milo Rau im Titelthema wieder zusammenarbeiten. Begrüssung. Auf der letzten Seite zeichnet künftig Theres Senn aus Speicher. Die ausgebildete Kindergärtnerin besuchte an der VSUP Academy of Arts Architecture and Design Prag für ein Jahr die Illustrationsfachklasse und veröffentlichte bereits im Comic-Kompendium «Sequenz». Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und heissen Theres Senn herzlich willkommen!
Impressum Saiten – Ostschweizer Kulturmagazin 197. Ausgabe, Januar 2011, 16. Jahrgang, erscheint monatlich Herausgeber: Verein Saiten, Verlag, Schmiedgasse 15, Postfach 556, 9004 St.Gallen, Tel. 071 222 30 66, Fax 071 222 30 77, Redaktion: Andrea Kessler, Johannes Stieger, redaktion@saiten.ch Verlag/Anzeigen: Richard Zöllig, verlag@saiten.ch Sekretariat: Gabriela Baumann, sekretariat@saiten.ch Kalender: Anna Tayler, kalender@saiten.ch Gestaltung: Carol Georgia Pfenninger, Michael Martin Schoch, grafik@saiten.ch
Vereinsvorstand: Susan Boos, Lorenz Bühler, Gabriela Manser, Hanspeter Spörri (Präsident), Rubel Vetsch Vertrieb: 8 days a week, Rubel Vetsch Druck: Niedermann Druck AG, St.Gallen Anzeigentarife: siehe Mediadaten 1. 2005 Saiten bestellen: Standardbeitrag Fr. 60.–, Unterstützungsbeitrag Fr. 90.–, Gönnerbeitrag Fr. 250.–, Tel. 071 222 30 66, sekretariat@saiten.ch Internet: www.saiten.ch Fotografie, Illustration: Daniel Ammann, Florian Bachmann, Beni Bischof, Stefan Bösch, Christiane Dörig, Tine Edel, Adrian Elsener, Rahel Eisenring, Georg Gatsas, Jonathan Németh,
Lika Nüssli, Franziska Messner-Rast, Tobias Siebrecht, Barbara Signer, Manuel Stahlberger, Felix Stickel, D-J Stieger, Lukas Unseld Text: Marcel Bächtiger, Susan Boos, Rolf Bossart, Kurt Bracharz, Wendelin Brühwiler, Sabina Brunnschweiler, Sina Bühler, Richard Butz, Bettina Dyttrich, Marcel Elsener, Andreas Fagetti, Hans Fässler, Tin Fischer, Mathias Frei, Carol Forster, Christina Genova, Andrea Gerster, Flori Gugger, Giuseppe Gracia, Eva Grundl, Michael Guggenheimer, Etrit Hasler, Frank Heer, Damian Hohl, René Hornung, Ralph Hug, Kathrin Haselbach, Lea Hürlimann, Daniel Kehl, Florian Keller, Thomas Knellwolf, Andreas Kneubühler, Fred Kurer, Noëmi Landolt, Sandra Meier, Melissa Müller, Peter Müller,
Andreas Niedermann, Charles Pfahlbauer jr., Milo Rau, Philippe Reichen, Shqipton Rexhaj, Adrian Riklin, Mark Riklin, Roman Riklin, Harry Rosenbaum, Andri Rostetter, Andreas Roth, Daniel Ryser, Kristin Schmidt, Sabin Schreiber, Theres Senn, René Sieber, Monika Slamanig, Barnaby Skinner, Yves Solenthaler, Hanspeter Spörri, Wolfgang Steiger, Kaspar Surber, Peter Surber, Daniela Vetsch Böhi, Florian Vetsch, Roger Walch, Michael Walther, Bettina Wollinsky, Rafael Zeier © 2010, Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung. Die Urheberrechte der Beiträge und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.
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Inhalt
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10 THEMA 7 Meisterstück. von Nathalie Grand 7 Im Lauf mit Liechti. von Marcel Elsener 9 Mehrfach belichtet. mit Daniel Ammann und Florian Vetsch TITEL 10 «Ich stelle mich wieder zur Verfügung.» Hildegard Fässler nimmt dem Milliardär die Volksnähe nicht ab. von Harry Rosenbaum 14 «Ich mache immer das Licht hinter meiner Tochter aus.» Der HSG-Professor Rolf Wüstenhagen über Kühlschränke und Energiesparen. von Andrea Kessler 19 Der Science-Fiction-Revolutionär aus Egnach. Zu Besuch beim Utopisten Erwin Feurer. von Johannes Stieger Fotografien von Michael Bodenmann
35 THEMA 24 Rundflug. von Meinrad Gschwend, Heidi Eisenhut, Kurt Bracharz, Daniela Vetsch Böhi, Wendelin Brühwiler, Mathias Frei. 29 Eine neue Bestimmung für die Bodensee-Kampfarena. von Holger Reile 30 Ein Nachruf auf Niklaus Wagner. von Ralph Hug 32 Flaschenpost. von Julian Sonderegger aus Xian KULTUR 35 Musik. Neuer Pop aus Deutschland. von Johannes Stieger 36 Kunst. Der Kunstraum Kreuzlingen auf der Suche nach dem Glück. von Kristin Schmidt 38 Theater. Die Wirtschaftskrise am Theater St.Gallen. von Christina Genova 39 Film. Klassik im Kongo. von Andrea Kessler 40 Von der Rolle. von David Wegmüller 42 Literatour. mit Florian Vetsch 43 Presswerk. von René Sieber KALENDER 45 Termine im Januar. 69 Charles Pfahlbauer jr. 71 Nr. 43. von Theres Senn
Im Lauf mit Liechti
Es war an einem eiskalten Samstag Ende November immerhin eine Weltpremiere, und also eine schöne Tiefstapelei: Nicht in einem glanzvollen Kultursaal in Zürich oder München, sondern im unscheinbaren Wohnhaus im St.Galler Krontal, wo Josef Felix Müllers VexerVerlag seinen Sitz hat, fand die Buchpräsentation und erste öffentliche Lesung von Peter Liechti statt. Es war der Auftritt des Filmemachers als Schriftsteller oder Immer-SchonSchreibender zur Grundlage seiner filmischen Arbeit. Seine einnehmende Erzählerstimme kennt man aus den Filmen; es gab Käse, Salami, Brot und Wein, drinnen wärmten dreissig Leute mit echtem Interesse, draussen brannte ein wohliges Feuer. Es passte alles zu einem wunderbar reduzierten, unaffektierten Buch, das
nicht mehr sein will als «Lauftext» (und keinen besseren Titel haben könnte). Allein die grauslige Aussentemperatur bestätigte den Befund Liechtis über seine Herkunftsstadt: «Immer war das so, dass es Richtung St.Gallen kälter geworden ist, egal, woher man kommt.» Und auch an jenem Vorabend «milderte die Düsternis die Armseligkeit der Gegend». Aber keine Angst, die Stadt in der «sumpfigen Falte» spielt keine Hauptrolle in «Lauftext», auch wenn für Ostschweizer allein die drei Marschtagebücher zur Raucherentwöhnung («Hans im Glück») den Buchkauf lohnen. Die Hauptrolle spielt Liechti, der «geistige Zechpreller» und weltläufige Einzelgänger, Einzeldenker, der aber nicht ungern unter Menschen (und auch unter Tieren) ist. Und der alles und jeden, und vor allem sich selbst, einer ständigen Befragung unterzieht: Das pralle Leben, aber auch all die Leerstellen und Peinlichkeiten, immer im Wissen, dass die vielen Nebensächlichkeiten ja eigentlich die Hauptsache sind, wie es einmal heisst. Das Textbuch kommt zum besten Zeitpunkt: im Jahr des Meisterwerks «The Sound Of Insects» und dem europäischen Dokumentarfilmpreis, nach den Kulturpreisverleihungen in St.Gallen und Zürich und den Retrospektiven im Kinok und Filmpodium (diesen Januar); aus-
serdem sind alle Filme Liechtis nun auf DVD erhältlich. Das Buch hat gefehlt und es darf weit über das filminteressierte Publikum hinaus wärmstens empfohlen werden. Mit Liechti in den Lauf zu kommen, fällt nicht schwer, zumal sich Menschen seiner Generation mit Antritt in den siebziger und achtziger Jahren oft ertappen dürften, ähnliche Gedanken, Höhenflüge und Tiefschläge erlebt zu haben. Der dichte und doch luftige «Lauftext» liest sich als Journal gut in einem Schnorz, in einem gemächlichen Marathon, aber man kann sich auch etwas herauspflücken, bitte schön: Als «Trailers» (AnleseTips) seien etwa der Besuch im Zoo, die ZugBegegnung mit einer Russin oder die sarkastische Zuspitzung von der Lungen- zur Hirnliga empfohlen. Von wegen Liechti-Generation, pah! Ich werde das Buch einem Zwanzigjährigen schenken, weil es ihn interessieren kann, was vierzig mehr gelebte Jahre hergeben. Peter Liechti wird diesen Januar sechzig – ein schöneres Geschenk hätte er uns nicht machen können. Und nach der Lauftext-Lektüre freut man sich erst recht auf die filmische Erkundung des «verlorenen Lebensgefühls» seiner Eltern. Marcel Elsener Mehr Infos unter: www.vexter.ch und www.peterliechti.ch
Meisterstück
Den St.Gallern ist nicht Wurst, was auf den Grill kommt. Ursula Oschwald muss es wissen. Die 56-jährige führt seit bald vierzig Jahren zusammen mit ihrem Vater den Imbissstand beim Globus am Multertor. St.Galler Lokalkolorit, das durch den Magen geht. Wer an der Imbissbude von Oschwalds vorbeikommt, muss unweigerlich an die Kultsendung der achtziger Jahre «Drei Damen vom Grill» denken. «Wir kennen den Vergleich», sagt Ursula Oschwald. In Stosszeiten steht sie zusammen mit zwei Kolleginnen am Grill. Im Mittelpunkt der Fernsehserie standen eine Imbissbude in Berlin und ihre drei Inhaberinnen. Die drei resoluten Damen brachten ihre Spezialitäten an den Mann, schlugen sich mit Geldsorgen, den Problemen ihrer Kunden und Beziehungsfrust herum. Unterstützung erhielt das Trio vom Fleischlieferanten Otto, einem berüchtigten Schwerenöter. Ausser den eigenen Vater lässt Ursula Oschwald keinen Mann an den Grill. Sie arbeite lieber mit Frauen zusammen. Wieso wissen sie auch nicht. Die Handgriffe sind eingespielt. Die Verständigung klappt fast ohne Worte. Ein Blick genügt und die Kollegin weiss, dass sie mit Bedienen an der Reihe ist. Die Damen vom Globus-Grill haben wenig Zeit für Smalltalk. Die gegrillten Würste verlassen den Stand im Mi-
nutentakt. Nicht nur Stammgäste und Laufkundschaft bevölkern die Würstlibude. Extra wegen der St.Galler Bratwurst angereist sind vier Winterthurer. Eine deutsche Touristin beisst herzhaft in ihren Schüblig. Dick eingepackt steht die blonde Frau mit roten Fingernägeln hinter dem rollenden Verpflegungsstand. Ursula Oschwald ist gleich nach der Schule in das Geschäft der Eltern eingestiegen und geblieben – bis auf einen kurzen Abstecher. Anfangs kostete eine Bratwurst zwei Franken. Heute muss für das St.Galler Kulturgut vom Grill dreimal mehr hingeblättert werden. Die Arbeit im Freien und der Kontakt mit Menschen gefalle ihr, sagt sie und grüsst einen Passanten. Einzig das dauernde Stehen mache ihr zu schaffen. «Ich habe oft Ischiasbeschwerden», sagt Ursula Oschwald und greift sich ans Kreuz. «Eine soziokulturelle Fundgrube zwischen Grössenwahn und Wurstigkeit» schrieb die NZZ über die «Drei Damen vom Grill». Auch in St. Gallen sind an der Würstlibude alle gleich: Ob Banker oder Büezer. Ihr gefalle St.Gallen, so wie es ist. Einzig der Weihnachtsmarkt könnte etwas aufgepeppt werden. Man hilft sich gegenseitig: Sie springe auch mal für den Blumenverkäufer von nebenan ein oder hüte den Marronistand. Bis 1994 waren
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die Oschwalds bei den Heimspielen des FC St. Gallen im Espenmoos für das Catering – damals noch Verpflegung – zuständig. Die Wurst vom Grill beschäftigt auch Fussballfans. Ein YB-Anhänger liess sich kürzlich von einem Bekannten über das Geheimnis der St.Galler Bratwurst aufklären. «Wenn du in eine echte St.Galler Kalbsbratwurst beisst, dann geht im Mund der Geschmack auf wie eine Blume.» Ursula Oschwald kennt die Berner und ihre Wurstkultur. Neben der Olma gehört die BEA in Bern zu ihrem Messeprogramm. Es gebe zwar auf ausdrücklichen Wunsch auch Senf – auf die Wurst streichen, müssten ihn sich die Leute aber selbst. Nathalie Grand
Illustration: Rahel Eisenring
Ursula Oschwald, Dame vom Grill
Mehrfach belichtet mit Daniel Ammann (Bild) und Florian Vetsch (Text)
Warning. Explosive. Keep out. Wenigstens das steht da, und da rennen sie dann, Hand in Hand: Vater, Mutter und Tochter. Mini. Scene. Roll. Sound. Date – Prod Co – Director – Cameraman. Links oben hütet das Rote Kreuz den indifferenten Devotionalienschrein samt Madonnenschatten und Hitlerschweinerei. Ho Britannia! Ho Nippon! Ho Hokusai! Alle Gegenstände scheinen das geheime Zentrum zu umkreisen: das Portemonnaie in den Händen des asiatischen Verkäufers. Roll over Beethoven!, fällt unsereinem dazu ein: Wär doch nicht schlecht, wenn die alte Chuck-Berry-Nummer aus allen feilgebotenen Kofferradios gleichzeitig aufheulen würde, während wir die Strasse entlang schlendern, von diesem Stand zum nächsten. Der Fotograf Daniel Ammann schickt der «Saiten»Redaktion monatlich ein Bild – ohne Hintergrund- und Inhaltsangaben. Wechselnde Autorinnen und Autoren schreiben die Legende.
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Ein Gespräch mit | Hildegard Fässler
„Ich stelle mich wieder zur Verfügung.” Nach der Ausschaffungsinitiative und vor den Nationalratswahlen kommenden Herbst: Die Grabser SP-Nationalrätin Hildegard Fässler nimmt dem Milliardär die Volksnähe nicht ab und spricht über die Wirrungen rund um ihre Partei. | von Harry Rosenbaum
Saiten | Frau Fässler, Sie bezeichnen sich
als linke Politikerin. Können Sie auch den Tatbeweis erbringen? Hildegard Fässler | Ich verteidige die Positionen jener Menschen, die keine Lobby haben, und setze mich ein für Minderheiten, die zwar Mehrheiten sind, aber nichts zu sagen haben. Genau diese Leute vertritt im rechten Lager auch die SVP. Schon, aber nicht wirklich mit der Politik, welche diese Partei betreibt, sondern nur mit dem, was sie so daherredet.
Also ein Etikettenschwindel? Ja! Die SVP handelt nicht wirklich im Sinn der kleinen Leute. Sie bewirtschaftet nur deren Ängste und nützt die Ausgrenzung verschiedener gesellschaftlicher Gruppierungen aus. Diese Partei setzt sich beispielsweise nicht für ein flexibles Rentenalter oder bessere IV-Leistungen ein, wie wir das tun. Frustrierend, dass die SVP bei den kleinen Leuten trotzdem punktet und die SP nicht? Die Leute merken vielfach nicht, dass sie von der SVP nur an der Nase herumgeführt werden. Gerade im Zusammenhang mit der Ausschaffungsinitiative bekam ich immer wieder zu hören: Gut, dass es die SVP gibt, sonst könnte man nicht über die Ausländer reden. – Aber dass die Initiative kein Problem konkret löst, merken viele nicht. Die Politik ist mehr durch Emotionen und weniger durch Sachverstand bestimmt. Ja, aber immer öfter machen Köpfe die
Politik in unserem Land. Interessant ist, dass heute ein Milliardär den Ton angibt.
Die Medien nehmen den Herrn Blocher halt viel zu ernst. Sie transportieren zu den Leuten, was er sagt. Es ist eben sehr einfach, die Themen an einer Person festzumachen und so der abstrakten Politik ein Gesicht zu verleihen. Bilder haben eine grosse Wirkung. Wenn beispielsweise «Die Weltwoche» linke Politikerinnen und Politiker mit RAF-Fahndungsfotos zusammenmontiert, bleibt das nicht ohne Einfluss auf die Meinungsbildung. Und was tut die Linke, um ihr Image aufzubessern? Bei vielen, für die wir uns einsetzen, schaffen wir es einfach nicht, anzukommen. Ich bin da wirklich etwas hilflos. Der mit den Bürgerrechten ausgestattete Volksteil in unserem Land mag mehrheitlich die Linken nicht. Von Wahl zu Wahl legt deshalb die Rechte massiv zu. – Warum sind die Linken keine Sympathieträger, die Rechten aber schon? So stimmt das ja nicht. Ein Beispiel ist das St.Galler Solidaritätsnetz, wo vor allem Linke arbeiten. Die sind integriert und akzeptiert in der Gesellschaft. Generell mag es zwar sein, dass ein Teil der Bevölkerung eine Art Misstrauen gegen Leute hegt, die studiert haben, gegen Intellektuelle. Bei der Linken gibt es halt viele von dieser Kategorie. Heute fehlen in unserer Partei vor allem die Leute aus der
Arbeitswelt, die tagtäglich an der Werkbank stehen oder Schnee räumen. Von diesen Exponenten haben wir tatsächlich zu wenig in unseren Reihen.
Müsste die SP nicht endlich ihr historisches Image ablegen und sagen: Wir haben uns gewandelt und sind nicht mehr ausschliesslich die Partei des klassischen Proletariats, sondern die Partei der Humandenkenden, jenes Bevölkerungsteils, der nicht mit dem Strom schwimmt und generell kritisch denkt? Wir versuchen das ja auch so rüberzubringen, werden aber ständig desavouiert und sofort in diese Gut-Menschen-Kiste hineingesteckt, was in der Öffentlichkeit als negativ empfunden wird. – Erstaunlich übrigens, dass die Rechte, die derart gegen die Moslems schiesst, behauptet, sie verhalte sich christlich und ihr das auch noch abgenommen wird, obwohl sie eigentlich das Gegenteil tut. Der SP fehlt Volksnähe. Und Milliardär Blocher, der eine grosse, eingezäunte Villa bewohnt und mit einer Limousine mit abgedunkelten Fenstern herumkurvt, hat Volksnähe? Und viele Linke, die vielleicht ein kleines Häuschen haben – ohne Zaun – und mit dem ÖV herumfahren, haben sie nicht? Ist das nicht verrückt? – Aber in der Öffentlichkeit wird es so wahrgenommen. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war die Linke beim Volk: 1848 bei den Aufständen und Revolutionen in den deutschen Kleinstaaten und nach dem Ersten Weltkrieg. – Was ist heute anders? Uns Linken wird vorgeworfen, wir könn-
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Ein Gespräch mit | Hildegard Fässler ten keine Arbeitsplätze schaffen und wüssten nicht, wie man Geld verdient. Alles Schlagworte, die man gegen uns gerne auftischt, weil wir oft Lehrerinnen und Lehrer oder Anwältinnen und Anwälte sind. Es wird aber immer wieder vergessen, dass Lehrkräfte für gut ausgebildete Leute sorgen und die SP mit den Gewerkschaften für eine gerechte Entlöhnung der Arbeit kämpfen. Und es wird unterschätzt, wie viele Linke KMUs betreiben und nachhaltige Arbeitsplätze anbieten.
Per Volksinitiative wird der Bau von Minaretten verboten und die gesetzlichen Voraussetzungen für die Ausschaffung von Ausländerinnen und Ausländern, die mit dem Strafgesetz in Konflikt geraten, werden verschärft. – Müssen wir jetzt die Volksrechte einschränken, damit nicht Hysterie und Hass beim Souverän an die Stelle von sachbezogenen politischen Erwägungen treten? Die Einschränkung der Volksrechte ist ein sehr heikles Thema. Wenn wir dafür plädieren würden, käme von rechts sofort das Geschrei: Seht nur, die linken Intellektuellen wollen euch eure Rechte wegnehmen, nur weil sie einige Male Abstimmungen verloren haben! Es ist unheimlich schwer zu erklären, dass sich die Ausübung der Volksrechte nicht gegen die Verfassung richten darf, weil diese die Grundrechte aller Bürgerinnen und Bürger garantiert. Wie soll verhindert werden, dass sich Volksbegehren über die Verfassung setzen? Wir müssen die Vorprüfungsprozedur von Initiativen ändern. Es ist unsinnig, dass das Parlament, das eine Initiative inhaltlich prüfen muss, zuvor auch noch entscheidet, ob diese rechtlich zulässig ist. Nach den Grundsätzen der Gewaltentrennung obliegt das einem Gericht und nicht dem Parlament, das politisch handelt. Zum Beispiel einem Verfassungsgericht, das wir aber nicht haben? Ja. Wir sollten ein Verfassungsgericht einführen. Ich bin dafür, dass in unserem Land eine solche Einrichtung geschaffen wird. Gerade die Rechte diffamiert immer wieder Gerichtsentscheide als politisch motiviert, als ob sich Richterinnen und Richter nicht auf Gesetze und die Verfassung abstützten. Einem Verfassungsgericht würde vielleicht mehr Respekt entgegengebracht. Mit der Ausschaffungsinitiative sind erstmals alle Ausländerinnen und Ausländer als Ganzes aufs Korn genommen worden. Da ging es nicht mehr um einzelne Gruppen oder die Kategorie der Asylsuchenden. – Denken Sie, die rund
zwei Millionen Ausländer in unserem Land, von denen viele in wichtigen Funktionen in der Wirtschaft, im Bildungs- oder im Gesundheitswesen tätig sind, könnten sich organisieren und vielleicht auch reagieren, wenn die Schlechtmacherei nicht aufhört. Vielleicht sind wir plötzlich mit einem Ausländer-Streik oder etwas Ähnlichem konfrontiert? Die Ausschaffungsinitiative richtete sich schlechthin gegen Ausländerinnen und Ausländer. Mit dem «Kinderschänder Detlef S.» in der SVP-Plakatkampagne war ja wohl ein Deutscher und nicht etwa ein Marokkaner gemeint. Schon vor etwa zwei Jahren machte der «Blick» eine Bashing-Kampagne gegen Deutsche. Wenn die sich jetzt plötzlich wehren würden, gegen die kollektive Schlechtmacherei, könnte das schon heikel werden. Ich kann
werden. Was aber klar ist, ist die Tatsache, dass das Geld momentan in unserer Gesellschaft alles regiert und die Arbeit einen relativ geringen Wert hat. Das muss sich ändern. Die Frage ist, wie wir dabei vorgehen sollen; ob weiterhin als «Reparaturkolonne», wie Sie es formulieren.
Wie verändert man die Welt? Vor einem Jahr hatten wir mit dem UBSDebakel und der weltweiten Finanzkrise die historische Chance, die Grossbanken in den Griff zu bekommen und die Finanzwelt zu reglementieren. Wir sahen ja die verheerenden Auswirkungen auf die Arbeitsplätze und die Produktion, wenn die Banken falsch funktionieren. Alle haben sich aber nur geduckt – insbesondere unser damaliger Finanzminister Hans Ru-
„Es ist unheimlich schwer, zu erklären, dass sich die Ausübung der Volksrechte nicht gegen die Verfassung richten darf, weil diese die Grundrechte aller Bürgerinnen und Bürger garantiert” mir aber nicht vorstellen, dass sich diese Gruppe zusammenschliesst und einen Streik organisiert.
Aber auch Lehrer und Ärzte streiken plötzlich. Bis vor Kurzem konnte man sich das in der Schweiz auch nicht vorstellen. Ein Ausländer-Streik im Bildungs- und Gesundheitswesen gegen kollektive Verunglimpfung könnte kontraproduktiv sein. Es würde dann möglicherweise schnell heissen: Seht nur, zuerst nehmen sie uns die Jobs weg und jetzt wollen sie uns auch noch erpressen. Ihre Partei hat sich ein neues Programm gegeben, das in moderater Form den Willen zur Überwindung des Kapitalismus anklingen lässt. – Was ist aus der Reparaturkolonne für die sozialen Unzulänglichkeiten im bürgerlichen Gesellschafts- und Wirtschaftssystem geworden, als welche die SP lange gedient hat und auch an der Macht im Staat mitbeteiligt worden ist? Es ist in dieser Programmfrage eine Formulierung gewählt worden, die Reizwörter enthält. Zur inhaltlichen Zielsetzung hingegen stehe ich. Teile der Parteibasis, die jetzt reklamieren, haben sich bei der Vorbereitung auf den Parteitag einfach zu wenig mit den Inhalten auseinandergesetzt und fühlen sich überrumpelt. Das Gesellschaftsmodell, das wir als SP verwirklichen wollen, ist noch nicht so klar definiert. Darüber muss noch ausführlich diskutiert
dolf Merz – in der Erwartung, dass das Eis dann schon wieder schmilzt. Die Mächtigen haben die Chance einfach verstreichen lassen, trotz der vielen Veränderungsvorschläge nicht nur der Linken.
Geld bedeutet die Welt! Wir müssen davon wegkommen. Jene, die nichts produzieren, nur Geld verdienen, indem sie es umherschieben, haben heute das Sagen. Die Arbeit ist nichts mehr wert. Es braucht ein Gesellschaftsmodell, das wieder Hoffnung macht, das verlässlich ist und etwas Positives ausstrahlt. Jetzt ist vieles einfach nur angstgesteuert: Angst vor Arbeitsplatzverlust, Angst vor Ausländern, Angst vor Minaretten. Die Linke muss diese Mentalität mit einer Vision, die Mut macht, umkrempeln. Vielleicht Revolution? Könnten Sie sich auf einer Barrikade stehend vorstellen, wie Sie der Reaktion entgegenschmettern: Völker, hört die Signale, auf zum letzten Gefecht … ? Ich kann mir einen gewaltsamen Umsturz der bestehenden Verhältnisse nicht vorstellen. Ich würde eine solche Entwicklung auch nicht pushen. Grundsätzlich verabscheue ich Gewalt. Ich gehe noch immer davon aus, dass die Menschen vernunftbegabt sind und Veränderungen gewaltfrei an die Hand nehmen können. Veränderungen kommen nicht automatisch. Nein, dafür braucht es Perspektiven für
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Ein Gespräch mit | Hildegard Fässler alle und sehr viel Umsetzungs- und Überzeugungsarbeit. Ich bin froh, dass wir das am letzten Parteitag klar erkannt haben und uns für ein politisches Programm entschieden, mit dem wir an den bestehenden Verhältnissen etwas verändern können. Dazu haben wir ja auch konkrete Projekte wie die CleantechInitiative oder eine öffentliche Gesundheitskasse lanciert.
Ist jetzt alles berücksichtigt für ein Modell einer besseren, einer linken Zukunft unserer Gesellschaft? Etwas ist zu kurz gekommen beim letzten Parteitag; das Thema Wirtschaftswachstum. Ich bin je länger je mehr davon überzeugt, dass die Forcierung des Wachstums keine Lösung bringt, sondern bei den gegenwärtigen Wirtschaftsproblemen eher einer der mitverursachenden Faktoren ist. Punkto Wirtschaftsdemokratie haben die SP und die Gewerkschaften früher sehr interessante Modelle entwickelt, zum Beispiel die Mitbestimmungs-Initiative von 1976, die dann aber an der Urne keine Mehrheit gefunden hatte. – Sind diese Ideen heute noch präsent und müssten sie neu aufgelegt werden? Die Ideen sind nicht vergessen. Die SP ist daran, für die heutige Zeit aktuelle und umsetzbare Vorschläge zu erarbeiten. Gebremst worden sind linke Wirtschaftsideen sicher durch den schnellen Zusammenbruch des Sozialismus. Alles mit sozialistischem Dünkel landete auf dem Misthaufen der Geschichte. Das war ein totaler Irrtum. Damit müssen wir uns noch vertieft befassen. Das Parteiprogramm lässt dies auch zu. Von den anderen Parteien können wir keine Wirtschaftsmodelle erwarten, die den Menschen und seine Arbeit in den Mittelpunkt stellen. Wir müssen uns zusammen mit den Gewerkschaften darum kümmern. Nicht alle Mitglieder der SP treten für einen pointierten und im Parteiprogramm entsprechend verankerten Linkskurs ein. – Muss jetzt zurückbuchstabiert werden? Nein, keinesfalls. Ich bin dafür, dass die Programmbeschlüsse bleiben, wie sie sind. Hingegen gibt es da und dort Erklärungsbedarf. Es gibt bei uns eben auch Leute, die einer Politik der kleinen Schritte das Wort reden. Sicher müssen wir die Umsetzung des Programms innerhalb der Partei diskutieren und vor allem auch Parteimitgliedern, die etwa als einzige Nicht-Bürgerliche in einem Gemeinderat sitzen und jetzt verunsichert sind, den Rücken stärken.
Sollen SP-Leute wieder bewusster links politisieren? Ja, wir müssen in den Parteisektionen auch wieder vermehrt politische Weiterbildung betreiben. Damit deutlich wird, wo wir unsere Wurzeln haben. – In anderen Parteien ist dieses Defizit übrigens um einiges grösser, das darf zur Ehrenrettung der SP schon auch gesagt werden. Braucht die SP eine neue Selbstdefinition der einzelnen Mitglieder? Nach der Verabschiedung des neuen Parteiprogramms sollen ja einige ausgetreten sein. Wenn sich jetzt einige in der SP nicht mehr wohl fühlen, habe ich dafür durchaus Verständnis. Sie müssen selber wissen, ob sie bei uns weiterhin mitmachen wollen oder nicht. Nach dem Beschluss des neuen Parteiprogramms gab es aber auch Neueintritte, nicht nur Austritte. Könnten Sie sich vorstellen, dass sich links von der SP eine Partei etabliert wie beispielsweise «Die Linke» in Deutschland? Die Gefahr, dass sich links der SP eine Partei etabliert, besteht immer. In einzelnen Regionen kann es sein, dass die Grünen weiter links stehen. Im Kanton St.Gallen ist es sicher nicht so. Eine Partei links der SP kann auch eine Chance sein. Ehrlich, wenn ich in Deutschland politisieren würde, dann wäre wahrscheinlich «Die Linke» meine Partei und nicht mehr die SPD. Damit es mit der SP Schweiz nicht so weit kommt, denke ich, ist ein Parteiprogramm, wie wir es am letzten Parteitag verabschiedet haben, so wichtig. Ich persönlich will nicht, dass sich die Sozialdemokratie in der Schweiz in der Mitte positioniert. Bei unserem politischen System würde das auch gar keinen Sinn machen. In Deutschland und England ist es anders. Ohne Mitteposition bleibt man in der Opposition. Wenn sich die Mehrheitsverhältnisse ändern, müssen sich dort die Parteien in ihren Positionen immer in Richtung Mitte bewegen, um in der Regierung zu bleiben oder wieder in die Regierung zu kommen. Im Herbst 2011 sind eidgenössische Wahlen. Es sieht nicht danach aus, dass die Rechte verliert. Im Kanton St.Gallen könnte die SP sogar einen ihrer beiden Sitze im Nationalrat einbüssen. Sie und Paul Rechsteiner werden aller Voraussicht nach erneut kandidieren. Die Wahlliste steht noch nicht. Ich jedenfalls werde mich wieder zur Verfügung stellen. Bei Paul Rechsteiner gehe ich davon aus, dass er auch nochmals kandidiert. Offiziell ist das noch nicht. Entschieden ist aber, dass wir nur mit einer Liste antreten werden. 13
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Wird die SP St.Gallen ihre beiden Sitze wirklich halten können? Ich bin mir sicher. Es kommt auch auf die Grünen an, ob wir mit guten oder eher mit knappen Resultaten die Sitze werden behaupten können. Das letzte Mal sind die Grünen mit der EVP eine Listenverbindung eingegangen, und die EVP wollte uns nicht dabei haben. Das hat uns Probleme bereitet, die wir diesmal vermeiden sollten. In den letzten Jahren stand immer der Finanzplatz Schweiz im Vordergrund. Der Werkplatz ging irgendwie vergessen. Inzwischen ist aber die Finanzwirtschaft kollabiert und hat sich noch nicht wieder vollends erholt. Als ausgewiesene Finanz- und Wirtschaftspolitikerin fordern Sie die Rückbesinnung auf den Werkplatz Schweiz. – Warum findet dieser Sinneswandel nicht statt? Der gültige Legislaturplan, er trägt noch die Handschrift von alt Bundesrat Merz, verlangt bessere Rahmenbedingungen für den Finanzplatz, sprich tiefere Steuern. Ich forderte stattdessen bessere Rahmenbedingungen für den Werkplatz, weil davon die meisten unserer Arbeitsplätze abhängen. Dafür gab es aber keine Unterstützung, auch nicht von Merz’ Nachfolger Johann Schneider-Ammann. Mein Antrag wurde abgelehnt. Im Legislaturplan ist deshalb nirgends die Rede von der Unterstützung des Werkplatzes Schweiz. Das schafft bei mir ein Gefühl der Ratlosigkeit. In einem Interview in der Gewerkschaftszeitung «Work» sagte der Schriftsteller Peter Bichsel, dass die Schweiz ein Land sei mit demokratischen Einrichtungen, aber ohne demokratisch gesinnte Einwohnerinnen und Einwohnern. – Ist da etwas Wahres dran? Wir müssen uns bewusst sein, dass eine Demokratie einerseits über Mehrheitsentscheide, beispielsweise bei Abstimmungen, funktioniert, andererseits sie aber auch die Grundrechte aller Menschen gewährleisten muss. Unser Rechtsstaat, der unsere demokratischen Volksrechte erst ermöglicht und garantiert, verlangt, dass wir Minderheiten schützen und nicht ausgrenzen. Das ist echte Demokratie. Harry Rosenbaum, 1951
freier Journalist
Ein Gespräch mit | Rolf Wüstenhagen
„Ich mache immer das Licht hinter meiner Tochter aus.” Der HSG-Professor Rolf Wüstenhagen vertritt die Schweiz im Weltklimarat und freut sich über das Geothermieprojekt in St.Gallen. Ein Gespräch über Forschung, ferngesteuerte Kühlschränke und Energiesparen. | von Andrea Kessler
Saiten | Ihr Lehrstuhl für erneuerbare Ener- Was heisst das konkret?
gien ist der aktivste innerhalb des Institutes für Wirtschaft und Ökologie an der Universität St.Gallen. Dieses Jahr startet erstmals der Diplomstudiengang für Management in erneuerbaren Energien. Die Medien fragen fast im Wochentakt nach Ihrer Expertenmeinung und Sie sind in mehreren Forschungsprojekten engagiert. Eines ist das Projekt «BodenseeAlpenrhein Energieregion», das nächstes Jahr abgeschlossen werden soll. Sind Sie auf gutem Weg? Rolf Wüstenhagen | Das Projekt ist eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Hochschulen des Bodenseeraums. Die Kollegen in Winterthur beschäftigen sich mit Elektromobilität, diejenigen in Rapperswil schauen sich Material- und Energieflüsse an, Konstanz arbeitet an der Solarenergienutzung an Gebäuden. In diesem interdisziplinären Mix arbeiten wir mit der Hochschule Liechtenstein zusammen an der Frage, wie sich die Region aus der Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Energien lösen könnte. Ein dreijähriges Forschungsprojekt kann natürlich für sich allein noch nicht die Energieversorgung auf den Kopf stellen, aber wir können vielleicht ein paar erste Impulse geben.
Wir haben beispielsweise auf der ProjektWebseite einen Atlas über erneuerbare Energieprojekte in der Region erstellt, an einem Workshop in St.Gallen das Marketing für Solarenergie untersucht und im Rahmen einer Konferenz in Liechtenstein diskutiert, was Pensionskassen davon abhält, in erneuerbare Energien zu investieren. Zudem starten wir gerade eine Umfrage, um in regelmässigen Abständen den Puls der Bevölkerung zu fühlen, was Einstellungen zu erneuerbaren Energien und Einschätzungen des zukünftigen Entwicklungspotentials anbelangt.
Das Toggenburg ist mit dem Energietal bereits auf dem Weg, stromautark zu werden. Ist ihr Institut auch dort involviert? Es gibt einen Austausch. Eine Doktorandin hat Befragungen in Kooperation mit dem Energietal Toggenburg gemacht und wir haben die Bachelorarbeit einer Studentin aus Wattwil betreut, die sich intensiv damit beschäftigt hat.
die eher als konservativ gilt. Früher waren erneuerbare Energien ein klassisches Links-Grünes Thema, aber nun beginnen auch Landwirte ein grosses Potential in diesem Bereich zu entdecken. Wer von erneuerbaren Energien hört, denkt nicht länger nur noch an den Zürcher Kreis acht, wo Leute mit genug Geld wohnen, um sich Solarstrom leisten zu können und was Gutes für die Umwelt zu tun. Letzthin machten wir eine Exkursion zu einem Bauernhof im Rheintal, der Biogas zur Stromerzeugung nutzt. Eine prima Diversifikationsmöglichkeit, hat der Bauer gesagt. Wo es mit seinen Schweinen hingehe, wisse er nicht, aber durch Stromerzeugung Geld zu verdienen, sei für ihn ein gutes zweites Standbein.
Trotzdem wird das Energietal Toggenburg auch kontrovers beurteilt. Wo viele Leute nahe beieinander wohnen, gibt es immer verschiedene Meinungen. Als kürzlich im Toggenburg eine Solaranlage eingeweiht wurde, gab es Diskussionen in den Leserbriefspalten des «Tagblattes». Es gab dabei zwei kritische StimWie bewerten Sie das Projekt? men aus anderen Regionen der OstIch habe das Gefühl, dass es eine positive schweiz: Einer fand, Solaranlagen seien Dynamik gibt und dies in einer Region, zu teuer und hätten eine «mickrige Leis14 SAITEN 01.11
Ein Gespräch mit | Rolf Wüstenhagen tung», der andere meinte, der Betreiber fessuren sind ein solches Instrument. Die verdiene aufgrund der Einspeisevergü- HSG sagte sich, dass erneuerbare Enertung zu viel Geld damit. gien ein Thema ist, das auch für eine Wirtschaftsuniversität Bedeutung bekomEine andere Sichtweise dürften die Teilnehmer men wird. Das Rektorat führte verschiedes Diplomstudienganges «Renewable Energy dene Gespräche und ist bei einer InvestManagement» haben. Was für Leute haben mentgesellschaft im Bereich erneuerbare sich angemeldet? Energien, bei Good Energies, fündig geEs sind Leute, die sich morgen in der worden. Der Gründer Marcel BrenninkBranche der erneuerbaren Energie aus- meijer hatte vor zehn Jahren angefangen, kennen und am Wachstum, das in diesem in Solarenergie zu investieren, und einige Markt stattfindet, partizipieren möchten. seiner Firmen sind später erfolgreich an Leute zum Beispiel, die sagen, sie hätten die Börse gegangen. Einen Teil dieser eine spannende Technologie entwickelt, Erlöse wollte er durch die Stiftung einer die Windturbinen noch effizienter ma- solchen Professur der Gesellschaft zuchen wird, sehen aber, dass es nicht nur rückgeben. eine technologische Frage ist, sondern auch eine Frage, wie werden Kunden Ein gestifteter Lehrstuhl ist aber nicht unprodafür gefunden, wie finanziert man die blematisch, wenn es um die Unabhängigkeit Firma, und so weiter. Es ist quasi eine der Forschung geht. Unternehmerausbildung für die Märkte Dieser Einwand ist zweifellos berechtigt. Ich mache mir aber aus drei Gründen revon morgen. lativ wenig Sorgen. Zum einen ist der Sie selbst sind seit 2003 Assistenzprofessor Stifter nicht auf eine bestimmte Technoam Institut. Der Lehrstuhl für erneuerbare logie festgelegt, sondern investiert breit in Energien wurde 2009 geschaffen. Wie ent- Solarenergie, in Windparks, fördert Gestehen neue Lehrstühle? bäudeeffizienz und ähnliches. Zweitens Die Universität St.Gallen hat die ange- gibt es einen klaren Vertrag zwischen dem nehme Eigenschaft, für neue Themen Stifter und der Universität, in dem die offen zu sein und Instrumente zu finden, Freiheit der Forschung und Lehre explizit wie man neue gesellschaftlich relevante festgehalten ist. Drittens werden unsere Themen aufgreifen kann. Gestiftete Pro- Forschungsprojekte aus einer breiten Pa-
lette öffentlicher und privater Quellen finanziert – vom Nationalfonds über das Bundesamt für Energie bis zur EU-Kommission und der Internationalen EnergieAgentur. Ausserdem hat es ein Kollege von der ETH, der eine gesponserte Professur für Kernenergie hat, plausibel dargelegt: Seine Meinung über Kernenergie sei schon festgestanden, bevor er diese Stelle angenommen habe. Auch Wissenschaftler sind Menschen und haben Überzeugungen. Das gilt übrigens nicht nur bei Stiftungsprofessuren. Mein Kollege Hans-Christoph Binswanger hat 1998 ein Buch zur «Glaubensgemeinschaft der Ökonomen» geschrieben – nach der Finanzkrise ist es so aktuell wie damals.
Hans-Christoph Binswanger war 1992 Begründer Ihres Institutes und gilt als Wachstumskritiker. Sein Buch hört sich nach einer Religionskritik an. Um was geht es darin? Die Ökonomen nehmen ja seit Adam Smith an, dass die «unsichtbare Hand» des Marktes dazu führt, dass die Summe vieler eigennütziger Handlungen der Marktteilnehmer eine Maximierung des Gemeinwohls zur Folge hat. Binswanger zeigt in seinen Arbeiten, dass dies keineswegs ein Naturgesetz ist, sondern ein Überbleibsel antiker Vorstellungen – der stoischen Lehre. Insofern widerspricht er
„In erster Linie ist das Geothermieprojekt ein grosser Schritt für St.Gallen, nicht für die Menschheit.”
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Ein Gespräch mit | Rolf Wüstenhagen der Ansicht, dass die Ökonomie eine wertfreie Wissenschaft sei, und stuft ihre Vertreter als «Glaubensgemeinschaft» ein. Er zeigt auch, dass es gerade im Bereich der Nutzung natürlicher Ressourcen wenig Grund zum Optimismus gibt, von wegen, dass es die «unsichtbare Hand» des Marktes schon regeln werde, wenn wir uns nur alle eigennützig genug verhalten.
Im März führen Sie das zweite St.Galler Forum zur erneuerbaren Energie durch. Mary Turner wird über das Computerprogramm «AlertMe» sprechen, mit welchem die Haushalte gezielt Stromsparen könnten. Wie funktioniert es? Technologisch können faszinierende Dinge gemacht werden, etwa den Kühlschrank fernsteuern. Aber was stiftet wirklich Kundennutzen? Das mit dem
„Auch Wissenschaftler sind Menschen und haben Überzeugungen. Das gilt übrigens nicht nur bei Stiftungsprofessuren.” Wäre es nicht wünschenswert, im Sinne des Wachstumskritikers Binswanger, auch im Bereich der erneuerbaren Energien alternative ökonomische Wege zu gehen? Das ist eine interessante Frage. Es ist umso leichter, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen, je geringer das Wachstum des Energieverbrauchs ausfällt, also je sparsamer man mit der Energie umgeht. Darum hat die ETH die Idee einer 2000-Watt-Gesellschaft entwickelt, wonach die Schweiz ihren Energieverbrauch auf ein Drittel des heutigen Wertes reduzieren sollte. Eine Anschlussfrage hat die Ökonomie allerdings noch nicht so gut gelöst: Wie funktioniert eine Volkswirtschaft, die nicht mehr wächst oder sogar schrumpft? Junge Unternehmen, die beispielsweise Solarzellen produzieren, sind oft die ersten, die von einem Abschwung betroffen sind. Es ist paradox: Einerseits sind die ökologischen Folgen des Wachstums offensichtlich, andererseits braucht der Aufbau einer umweltverträglichen Energieversorgung Kapital, das in einer stagnierenden Wirtschaft schwieriger zu bekommen ist. Sie sprechen die 2000 Watt-Gesellschaft an, in der jeder von uns zum Stromsparen aufgefordert wäre. Wie sparen Sie? Ich mache immer das Licht hinter meiner Tochter aus, wenn sie im Badezimmer war. Der Stromverbrauch hat viel mit Gewohnheit zu tun. Wenn ich mit amerikanischen Doktoranden arbeite, fällt mir auf, dass sie keinen Reflex wie die Europäer haben, das Licht auszumachen, wenn sie aus einem Zimmer gehen. Aber diese These steht auf relativ schmaler, empirischer Basis … (lacht) Lampen, die lange brennen, sollten sparsam sein. Wir haben Energiesparlampen zu Hause, das ist ein Ansatz, noch effizienter wären wahrscheinlich LEDs.
Kühlschrank ist ja nett, aber wenn die Leute ihre günstigen Stromrechnungen anschauen, reisst das noch niemanden vom Hocker. Turner hat das Programm mit der Angst vieler Leute vor Einbrechern verknüpft. Wenn in der Wohnung ein Gerät, oder Licht an ist, könnte ein Einbrecher im Haus unterwegs sein und dann schlägt das Programm Alarm.
Normalerweise ist es ja umgekehrt: Mit Zeitschaltern wird Licht gemacht, um Einbrecher abzuschrecken, weil sie denken könnten, jemand wäre zuhause. Ich bin sicher, dass die Firma auch dafür eine Lösung hat – aber das erfahren wir erst im März. Internet und Wireless machen auch vor erneuerbaren Energien nicht halt. Wir sprechen von Smart Grids – intelligenten Stromnetzen. Ein Modewort im Moment. Heute ist das Stromnetz eine Einbahnstrasse: Es gibt die grossen Kraftwerke, eine lange Leitung bis zum Verbraucher und einen Zähler, der immer nur in eine Richtung läuft. Wer in Zukunft eine Solaranlage auf dem Haus hat, bei dem läuft der Zähler bald vielleicht auch andersrum, weil er dezentral eigene Leistungen ins Stromnetz einspeisen könnte. Oder mit Smart Meters, mit intelligenten Zählern, wird es möglich, dem Konsument regelmässig Feedback zu seinem Verbrauch zu geben und per Fernsteuerung die Geräte zuhause übers Handy abzudrehen. Oder es könnten Programme installiert werden, auf denen einsehbar ist, von wo der eigene Strom bezogen wird. Ja, es gibt die Idee eines virtuellen Kraftwerkes, wo ergänzende erneuerbare Energiequellen – also zum Beispiel Wind, Sonne, Biogas und Wasserkraft – an un17
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terschiedlichen Standorten zu einem Strommix zusammengestellt werden, der rund um die Uhr verfügbar wäre. Oder, dass auf Batterien von Elektroautos als Stromspeicher zugegriffen werden könnte. Die Leute fahren ja nicht pausenlos herum und so stehen viele Batterien bis zu 23 Stunden am Tag herum. Wenn man die mit dem Netz verbinden könnte, könnte man sie als Stromspeicher abrufen. Aber das braucht eine intelligente Steuerung, weil der Autofahrer vor einer vollen Batterie stehen möchte, wenn er losfährt.
Die Smart Grids sind eines der acht Module im neuen Studiengang. Kommen wir aber noch einmal zum Institut zurück. Eines der Ziele, das sich Ihr Lehrstuhl gesetzt hat, ist es, ein Kompetenzzentrum zu werden. Das bedeutet unter anderem auch primärer Ansprechpartner für Medien und Politiker zu werden. Hat im Vorfeld der städtischen Abstimmungen über das Geothermieprojekt und den Ausstieg aus dem Atomstrom die Stadt mit Ihnen das Gespräch gesucht? Mit der Stadt gibt es einen guten Austausch. Vor drei Jahren hat unser Institut eine Befragung unter den St.Galler Stromkunden durchgeführt, in der es um die Frage ging, wie die Leute vom Denken zum Handeln gebracht werden können, wenn es um Ökostrom geht. Es ist verblüffend, dass achtzig Prozent für erneuerbare Energien sind, aber der Ökostrom-Kundenanteil der Stadt nur fünf Prozent ausmacht. Wir konnten zeigen, dass der Anteil von Ökostromkunden steigt, wenn die Leute gezielt informiert werden. Denn einige Monate nach der Befragung ist die Anzahl der Ökostrombezieher in St.Gallen deutlich gewachsen. Die Stadt hat uns auch bei der Entwicklung des Energie-Konzepts 2050 um eine Einschätzung gebeten. Aber im konkreten Fall der Abstimmung über das Geothermieprojekt oder den Atomstromausstieg waren wir nicht beteiligt. In gewisser Weise schätze ich, dass ich unvoreingenommen meine Meinung dazu sagen kann. Es macht es schwierig, glaubwürdig die Rolle des unabhängigen Wissenschaftlers einzunehmen, wenn man mit Auftragsgutachten unmittelbar an der Diskussion beteiligt ist. Über achtzig Prozent haben dem Geothermieprojekt zugestimmt. Das zeigt deutlich, wie wichtig erneuerbare Energien geworden sind. Im Februar beginnen die ersten Bohrungen. Gibt dieses Pilotprojekt auch Ihrem Lehrstuhl oder dem Diplomstudiengang Aufwind? Wir werden bestimmt einmal ins Sittertobel gehen und ich finde es schön, dass
Ein Gespräch mit | Rolf Wüstenhagen gerade in diesem spezifischen Bereich St.Gallen eine gewisse Leitfunktion hat und weit in die Schweiz hinausstrahlt. Vor einigen Wochen war ich mit meiner Tochter im Textilmuseum. Es war beeindruckend, von der Aufbruchstimmung, die hier vor hundert Jahren geherrscht hat, zu erfahren. Aus einer beschaulichen Mittelstadt in einem abgelegenen Teil der Schweiz wird plötzlich die Weltmetropole für den Textilhandel. Da gab es offenbar einen gewissen Unternehmergeist, der gesagt hat: Keine Ahnung, ob der Rest der Welt Stickereien haben will, aber wir machen das jetzt und schauen mal, ob es klappt. Ich fände es schön, wenn nun das Gleiche im Bereich der erneuerbaren Energien passiert. Aber in erster Linie ist das Geothermieprojekt ein grosser Schritt für St.Gallen, nicht für die Menschheit. Kürzlich wollte das «Radio DRS» meine Meinung zum grössten Windpark der Welt in Grossbritannien hören, der dreihundert Megawatt Offshore produziert. Ich habe gesagt, dass es ein weiterer Meilenstein auf dem Weg der Windenergie ist und bestimmt beeindruckend für die Briten. Aber zum Vergleich: In China geht etwa alle zwei Wochen die gleiche Leistung an Windenergie ans Netz. Es gibt Teile der Welt, in denen läuft noch mehr als hier.
Das ist auch im Bereich der Geothermie der Fall. Indonesien, Mexiko und die Philippinen sind in diesem Bereich führend, aber auch in Kenia wird Geothermie angewendet. Sind erneuerbare Energien eine Chance für Entwicklungsländer? Das ist vor allem bei der Solarenergie so. Die meisten Entwicklungsländer haben Siedlungsstrukturen und Stromnetzinfrastrukturen, die sich nicht für ein TausendMegawatt-Kraftwerk eignen. Es sind vor allem Dörfer und kleinere Städte, die Energie vor Ort brauchen, und dafür sind dezentrale Konzepte wie Solarenergie und Windenergie viel besser geeignet als zentrale Grosskraftwerke.
von wem werden sie betrieben? Es ist immer die Frage, ob man Industriepolitik oder Energiepolitik machen will. Eine dezentrale, unabhängige Stromproduktion ist eine sympathische Vision. Aber je grösser die Technologie ist, desto grösser müssen die Unternehmen sein, die meist auch stark mit dem Staat liiert sind, um überhaupt die Risiken und den Kapitalbedarf decken zu können. Das geht mit einer gewissen Machtfülle und Zentralisierung von Wirtschaftsstrukturen einher. Am liebsten hätte man den Fünfer und das Weggli, die Effizienz der grossen Unternehmen, aber trotzdem die Demokratie, die mit den kleinen, dezentralen Einheiten einhergeht. Trotzdem ist auch im Bereich der erneuerbaren Energien das Missbrauchspotential da. Mit den Emissionszertifikaten wird betrügerischer Handel getrieben, Labels büssen an Glaubwürdigkeit ein. Sensibilisieren sie ihre Studenten auch darauf? Aktiv haben wir uns noch nicht damit beschäftigt. Helfen können gute, glaubwürdige Ökolabels, die breit abgestützt sind. In der Schweiz gibt es das Naturemade-Label für Ökostrom, bei dem Umweltorganisationen mitwirken und es Auditoren gibt, die nachprüfen, ob wirklich das verkauft wird, was auch eingekauft wurde. Einer unserer Gastdozenten, Jeremy Leggett, ist Solar-Unternehmer in Grossbritannien. Er wird mit unseren Teilnehmern ein zweitägiges Worst-CaseSzenario machen. Was könnte alles schiefgehen? Was passiert, wenn die Biotreibstoff-Industrie von einem Skandal erschüttert wird? Das ist Teil des Risikomanagements.
Keine Labelprobleme? Klar, es gibt auch Probleme mit Labels. In Europa wurden beispielsweise immer mehr Produkte auf der Energieetikette A gelabelt und das System hat sich ad absurdum geführt. Die Industrievertreter fanden eine Verschärfung der Kriterien keine gute Idee. Sie meinten, es gäbe bei der Umstellung unüberwindbare Probleme. Hört sich nach einer Arroganz des Westens an, Aber irgendwie schien es mir, als wollten wenn der Windpark in England hochgelobt sie einfach keine schlechten Noten für wird, man aber nicht über die europäischen ihre schönen Kühlschränke bekommen. Grenzen hinausgeschaut, was dort an erneu- Stattdessen hatten sie die geniale Idee, erbaren Energien produziert wird. neue Kategorien einzuführen: A+, A++, Es passierte in den letzten Jahren so viel A+++. Wir haben in einem Projekt für und in Weltgegenden, in denen es kaum das Deutsche Forschungsministerium zu vermuten ist, dass es auch für mich untersucht, was besser funktioniert: das schwierig ist, up-to-date zu bleiben. alte A, B, C oder das neue A+, A++. Und in der Tat: Das alte System funktioDie Förderung erneuerbarer Energien in Ent- nierte besser. Beim neuen sahen die Leuwicklungsländern birgt die Gefahr von neuer te das A, dachten sich, es werde schon Abhängigkeit. Wer baut die Kraftwerke und irgendwie gut sein, und haben das billi-
gere Gerät gekauft. Als wir die Studie veröffentlicht haben, bekamen wir schnell Post aus Brüssel. Ein Vize-Direktor des europäischen Hausgeräte-Industrieverbandes liess uns wissen, dass sie gar nicht glücklich über das Ergebnis seien.
Wurde das neue Labelsystem verworfen? Zuerst hatte man von A, B, C auf A -20%, -40%, -60% umstellen wollen. Nach unserer ersten Befragung wurde dieses System verworfen. Trotzdem hat sich Brüssel nachher auf dieses Plus-Plus geeinigt. Hinterher haben zwar alle gesagt, es sei ein schlechter Kompromiss, aber jetzt hätten sie einen Kompromiss, bei dem sie auch bleiben werden. Ihr Institut hat also auf europäischer Ebene Einfluss? Manchmal schon. Das Thema wurde auch von den Medien aufgenommen. Von der «New York Times» über das deutsche «Handelsblatt» und den «Standard» in Österreich bis hin zu einem chinesischen Medium, dessen Namen ich nicht lesen kann. Ihr Institut hat auch die Vision, dass das Verhältnis von erneuerbaren Energien zu nicht erneuerbaren bis 2050 80:20 sein wird. Ist das realistisch? Ja. Kein Wunschdenken? In den letzten Jahren ist viel passiert. Die Schweiz hatte vor zwanzig Jahren einmal die höchste Solarstromdichte pro Einwohner. Dann ist aber relativ lange nichts mehr passiert, während andere Länder in der Zeit stark auf politischem Weg versucht haben, die Solarenergie marktfähig zu machen. Und sie sind in der Zeit weit gekommen. Deutschland installiert dieses Jahr sieben Gigawatt an Solarenergie. Das entspricht der zweieinhalbfachen Stromerzeugung des Kernkraftwerks Mühleberg. Es ist eine Tatsache, dass Wind, Gas und Sonne die Energieträger sind, deren Nutzung im europäischen Strommarkt am stärksten wächst. Öl und Uran kommen ganz hinten. Ich vertrete die Schweiz im Weltklimarat und wir untersuchen dort die Rolle der erneuerbaren Energien im Klimaschutz. In den letzten Jahren hat so ein dynamisches Wachstum stattgefunden, dass all die Prognosen, die auf fünfjährigen Daten beruhen, fast schon Makulatur sind. Andrea Kessler, 1980
Redaktorin bei Saiten
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Ein Gespräch mit | ERWIN FEURER
Der Science-FictionRevolutionär aus Egnach Erwin Feurer will die Welt retten. Zu Besuch bei einem Utopisten. | von Johannes Stieger
Anfang des Jahres feiert er seinen sechzigsten Geburtstag. Trotz seines Alters will es der Bauunternehmer und Verleger Erwin Feurer nochmals wissen. Er hat nichts geringeres vor, als mit einer Idee des deutschen Chemikers und Autors Peter Plichta, die Welt zu revolutionieren. Plichta behauptet, einen Weg gefunden zu haben, aus Sand einen Brennstoff herzustellen, der Autos antreiben kann. Feurer mag ein Fantast sein, er ist aber kein Wahnsinniger. In den vergangenen Jahren riss er verschiedene Kulturprojekte an. Eines war der Kultur Palast: Feurer kaufte für einen symbolischen Preis den Bahnhof Rheineck aus einer Konkursmasse, wohnte im Haus und wollte darin einen Betrieb mit internationaler Ausstrahlung aufbauen. Die Resonanz blieb bescheiden. Ausser, dass das Steueramt Schenkungssteuern um die 100’000 Franken und die Gemeinde Rheineck Parkplatzersatzabgaben von rund 120‘000 Franken verlangt habe. Das brach ihm und dem Betrieb das Genick. Feurer besteht darauf, mich am Bahnhof St.Gallen abzuholen, um zusammen zu ihm nach Hause, nach Egnach, zu fahren. Punkt 14 Uhr fährt ein silbergrauer Range Rover vor. Saiten | Herr Feurer, Sie setzen jede Se-
kunde für eine Idee ein, die bis jetzt nicht viele interessiert. Sind Sie zufrieden mit Ihrem Leben? Erwin Feurer | Ich hatte ein schönes Leben, aber ein unwahrscheinlich belastetes. Ich konnte nie das erreichen, was ich mir zum Ziel setzte. Ich probierte schon immer das Unmögliche. Zum einen wollte ich immer studieren. Zum anderen missglückte mir der Plan mit
dem Kultur Palast im Bahnhof Rheineck. In den Achtzigern betrieb ich jedoch im Rössli Trogen eine Kulturbeiz. Dieses Kapitel bereite ich zurzeit auf. Ich muss der Öffentlichkeit zeigen, was ich will. Vermutlich muss ich dazu Vergangenheitsbewältigung betreiben und sollte mal meine Biografie aufarbeiten.
Was war das Rössli? Es war sensationell! Ich betrieb es zusammen mit meiner damaligen Frau. Der Schriftsteller und Journalist Peter Morger schrieb oft über uns. Er war ganz ein lieber Mensch. Fühlen Sie sich in Ihrer Kulturarbeit unterschätzt? Ja. Ich habe meine Projekte halt nie mit dem Namen Erwin Feurer kombiniert. Ich habe insgesamt sicher tausend Veranstaltungen gemacht. Das kostete Geld. Wissen Sie, der Veranstalter befindet sich etwa in derselben ärmlichen Situation wie jene, die Kultur schaffen. Sie reichen sich in der Armut die Hand. Ich versuchte immer, Kulturschaffenden eine Plattform zu bieten und ihnen eine anständige Gage zu bezahlen. Unter dem Strich blieb immer eine rote Zahl. Wir veranstalteten im Rössli Konzerte der feinsten Art, Linard Bardill war beispielsweise da. Peter Morger und Gäbi Lutz stritten sich darum, wer über das Rössli berichten darf. Und niemand nimmt diese getane Arbeit wahr? Ich leide möglicherweise darunter, dass mich viele Leute nicht mögen, dass sie mich boykottieren, weil sie mir nicht glauben. 19
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Sie machen es den Leuten vermutlich auch nicht einfach. Ich bin einer, der vorwärts macht und einen schnelleren Rhythmus vorlegt, als andere die lange vorbereiten und besser planen. Von welcher Seite kommen die Abneigungen? In der nicht arrivierten Kunst habe ich einen sehr guten Ruf und werde womöglich sogar ein bisschen geliebt. Sobald aber die Stufen rauf ins Establishment führen, spüre ich mir gegenüber eine Angst, obwohl ich dort sehr viele Leute von früher kenne. Sie glauben, ich wolle ihnen etwas unterjubeln. Das grosse Auto und die Lederhosen passen nicht so recht zu Feurers Arbeitszimmer im alten Riegelhaus mit Blick auf den Bodensee. Die Wände sind von Ordnern verdeckt, auf den Tischen liegen Beigen von Outsiderkunst. Er schenkt Süssmost vom Bauer nebenan ein und zündet sich eine Dunhill an. Früh machte er Bekanntschaft mit den Reichen. Seine erste Frau kam aus gutem Haus. Ihr Vater hatte keine Freude an Feurer. Er war neunzehn, sie achtzehn, als sie eine Tochter erwarteten. Der Vater stellte die beiden vor die Wahl abzutreiben oder zu heiraten. Sie heirateten. Zu jener Zeit spielte er bei den Junioren des FC St.Gallen und in der Junioren-Nationalmannschaft. Seine Brüder Kuno und Heinz spielten in der Nationalliga A Fussball. Kuno setzte sich später als Trainer für die Junioren ein. Sein Cousin Hans Feurer fotografierte für die «Vogue» und machte einen Pirelli-Kalender, dessen Bruder Mario spielte bei den Minstrels.
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Ein Gespräch mit | ERWIN FEURER Und weiterer Cousin, Bobby Feurer, ist der Präsident der Stadtmusik St.Gallen. Erwin mag hinsichtlich der erfolgreichen Verwandtschaft vom Karren gefallen sein, er hat sich aber immer wieder aufgerappelt. Im Militär machte er, um seinem Schwiegervater zu gefallen, den Oberleutnant, absolvierte eine KV-Lehre und holte die Matura nach, um irgendwann zu studieren. Er fing an Germanistik, Geschichte, Ökonomie, Jus und Psychologie zu studieren. Vor gut sieben Jahren investierte er Zeit und Energie in die Konkurs gegangene ErbGruppe.
Wie haben Sie Geld verdient? Ich restaurierte Häuser. Mit der Zeit konnte ich mit Müh und Not ein paar Gebäude kaufen, sie umbauen und mit Gewinn verkaufen. Das Geld brauchte ich, um Schulden zu begleichen oder ein neues Haus zu kaufen. Das war an sich kein schlechtes System, aber ich war immer ein wenig blockiert, da mir keine grossen Kredite zugesprochen wurden, ich stand dauernd auf der Sparbremse. Sie gingen im Jahr 2000 Konkurs, als Sie die Schulden, die aus der Schenkungssteuer entstanden, für den Bahnhof Rheineck nicht zurückzahlen konnten? Im Prinzip ja. Wenig später begann Ihr Engagement für die Erb-Gruppe. Das stimmt. Ich habe zwar bereits um das Jahr 1998 für die Erb-Gruppe Wohnungen renoviert und konnte an der Fürstenlandstrasse diverse Auftragsarbeiten machen. Als die Gruppe 2003 Pleite ging, setzte ich mich jedoch auf juristischer Ebene für die Familie ein. Wie kam das? Ich hatte bereits eine gute Beziehung zu Christian Erb. Der im Übrigen seit 1994 im Rollstuhl sitzt. Menschen mit einem Handicap interessieren mich. Ich bin bereit, für so einen alles zu geben. Und weiter? Ich habe gesehen, dass Erbs riesige Probleme bekommen werden. Die meisten seckelten davon, einige wollten den Brüdern Christian und Rolf Erb helfen, wurden aber von der Staatsanwalt begutachtet und einvernommen. Boshafterweise streute ein Sanierer die Lüge, es würden 400 Millionen Franken fehlen. Womit die beiden Brüder strafrechtlich verfolgt wurden. Alle die halfen, standen somit unter Generalverdacht, in Besitz von diesem Geld zu sein und den Erbs damit zu helfen.
Sie standen auch im Verdacht? Als bekannt wurde, dass ich ihnen helfe, hatte ich zehn Leute bei mir im Büro. Sie drehten jedes Blatt um. Fanden sie etwas? Nein! Ich habe das gratis gemacht, aber das glaubt mir ja niemand. Was machten sie gratis? Die Bauarbeiten waren bezahlt. Und ich hatte einen Auftrag als Hauswart in einer Überbauung. Gratis arbeitete ich die Prozessstrategie aus: Ich führte die Anfechtungsklagen, sass oft mit Christians Bruder Rolf zusammen. Ich klagte gegen die Sanierer und Sachwalter. Wir führten einen Prozess um das Bauland auf dem Eugensberg und haben ihn gewonnen. Im Prinzip machte ich Anwaltsarbeit. Ich hatte aber den Vorteil, eine alternative Strategie fahren zu können, ich konnte ausfällig werden und durfte Fehler machen, im Gegensatz zu einem Patentierten. Sie forderten 2,4 Milliarden Franken … Die Klagen waren zwar nicht sehr erfolgreich, kehrten aber ein wenig die öffentliche Meinung, dass die beiden Brüder von der Bildfläche verschwinden müssten. Wieso setzten sie sich ein? Ich fand es ungerecht, a) den beiden ErbSöhnen und b) der Lebenspartnerin von Rolf Erb und ihren Kindern gegenüber. Sie hatte Zwillinge, die im Jahr 2003 gerade mal ein Jahr alt waren. Mich hat es zudem als soziokulturelles Projekt interessiert und der Widerstand gegen das Rechtssystem hat mich gereizt; herauszufinden, was ein Einzelner bewegen kann. Sie setzten sich drei Jahre nach dem eigenen Konkurs dermassen ein? Es war ein Verlustgeschäft. Aber eines, das sich langfristig lohnte. Das klingt so geschwollen, aber für mich sind Zivilcourage, Loyalität und Vertrauen das allerwichtigste. Noch eine Firma von mir ging damals Konkurs. Aber das habe ich vorausgesehen: In Bern hat der Sachwalter der Unifina Holding AG eine Prozesskostennote von 24 Millionen gegen mich abgegeben. Kostenvorschüsse musste ich auch bezahlen, sonst wäre es gar nicht gegangen. Ich ging mit dem Grind durch die Wand. Ich wollte es wissen. Ich war nicht der beste, aber der einzige der geholfen hat. Diese Situation passte mir. Ich habe damals sehr viel gelernt. Sie sehen ja die vielen Ordner! Als Lohn dafür bin ich bei Doktor Plichta glaubwürdig. 21
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Was hat denn er mit den Erbs zu tun? Nichts. Aber er führte selber einen Kampf gegen die Familie Henkel, die Nazivermögen in der Schweiz deponiert hatte und es systematisch wieder rausholte. Das hat er denen offen vorgeworfen. Wobei es familiäre Verflechtungen zwischen der Familie Henkel und Peter Plichta gibt. Sein Bruder heiratete eine Enkeltochter … … natürlich! Ich will die Biografie von Plichta aber ausklammern und es rein sachlich sehen. Das ist aber fast nicht möglich. Zumal es Plichtas Biografie brauchte, damit er überhaupt zu so weitreichenden wissenschaftlichen Erkenntnissen kam. Dass ist die andere Seite der Medaille, dass man Fehler machen und die Not kennen muss, um die Erlebnisse auf einer anderen Seite zu kompensieren. Im letzten Jahr tauchte in den Briefkästen von dreissig auserwählten Rorschacher Persönlichkeiten ein Buch auf. «Adda Adda» stand auf dem Cover. Ein einziger langer Text in Grossbuchstaben und ohne Satzzeichen zog sich über die Seiten dahin. Es war nicht nur Schmeichelhaftes zu lesen über die Stadt am See und vor allem deren Stadtpräsident Thomas Müller. Der Verfasser – dass es ein Mann ist, scheint allen klar zu sein und Feurer bestätigt es – ist bis heute anonym geblieben. Allen Mutmassungen und Verdächtigungen zum Trotz. Erwin Feurer nahm sich des Projekts an, druckte das Buch nach und übernahm den Vertrieb. Bis heute sind weitere Bücher des Autors dazugekommen.
Zu Plichta kommen wir später. Wie funktioniert Ihr Firmengeflecht? Am Anfang gründete ich die Firmen Anlage Vision AG und die Projekt Vision AG. Ich gründete sie, weil der Bruder von Thomas Müller, Beat, eine Firma brauchte. Er wollte mich dafür zu einem Drittel an einer Überbauung in Rorschacherberg beteiligen. Ich machte eine Sachgründung. Er sagte, er fände das gut und ich solle eine zweite Firma gründen. Das Bauprojekt kam nie zustande. Der beteiligte Architekt verlor dabei viel Geld und ich kam mit zwei Firmen aus dem Ganzen heraus. «Adda Adda» richtet sich ja auch gegen Thomas Müller, Stadtpräsident und Bruder Ihres Geschäftspartners. Thomas Müller beurteile ich nicht so negativ wie der «Adda Adda»-Autor. Müller hat meiner Ansicht nach das Wohl von Rorschach im Sinn. Und trotzdem gefällt
Ein Gespräch mit | ERWIN FEURER mir die Opposition von «Adda Adda». Es ist ja so, dass ein paar wenige den «Dummen und Armen» sagen, was sie zu tun haben. «Adda Adda» ist für mich ein Gegenpol, dem es gelingen wird, aufzurütteln, dank hoher Bildung und Intelligenz und aus grosser Liebe gegenüber Rorschach.
Wie haben Sie den Autor gefunden? Ich las einen «Tagblatt»-Artikel über «Adda Adda» und bei mir machte es Klick. Ich schrieb an die im Buch genannte anonyme E-Mail-Adresse und stellte so den Kontakt mit dem Autor her. Kennen Sie seinen Namen? Ich weiss, wer es ist, werde den Namen aber nie verraten. Wir mailten bestimmt zehn, fünfzehn Mal hin und her. Jedes Mal bekam ich eine Pracht von Sätzen zu lesen. Aus einem technischen Grund musste er mir mal seinen richtigen Namen mitteilen. Es ist eine traumhafte Zusammenarbeit und Chance für mich. Es ist nicht Ihr erstes Buch. Ich habe bereits sieben bis acht Bücher für Spigar, Ludy Bauer, Erich Staub und anderen gemacht. Ich kenne mich in diesem Metier aus. Ich bin mal gespannt, ob
Prozent, die nachgewiesenermassen wenig bis kein Vermögen besitzen, könnten zusammenstehen und den steinreichen Rest locker wegschieben. Aber die SP muss kämpfen und chrampfen, damit sie noch knapp mithalten kann und nicht haushoch verliert. Da müsste man andere Hebel einsetzen. Darum habe ich mich nie links oder in der Mitte positioniert. Ich will mich durch ein Verhalten definieren, durch eine Veränderung von Inhalt, von Wissenschaft, von Erkenntnis. Das soll Rechte und Linke erfassen. Das Projekt mit Plichta ist so ein Instrument. Aber ich schlage natürlich Tag für Tag den Grind an. Ich habe es bei vielen Führenden versucht, aber da ernte ich nur Schweigen oder Ablehnung. Die Bücher von Dr. Peter Plichta aus Köln heissen «Das Primzahlenkreuz», Band eins bis drei, «Gottes geheime Formel – Die Entschlüsselung der Welträtsel und der Primzahlcode» und «Benzin aus Sand – Die Silan-Revolution». Es sind schwer verständliche Texte, in denen Plichta zudem Fehden mit seiner Verwandtschaft ausficht. Texte, die in ihrer Wirrheit die Fantasien von Esoterikern und Verschwörerinnen anfeuern. Trotz seiner unzähligen und spartenübergreifenden Abschlüsse ist es dem Kölner nie
„In der nicht arrivierten Kunst habe ich einen sehr guten Ruf und werde womöglich sogar ein bisschen geliebt. Sobald aber die Stufen rauf ins Establishment führen, spüre ich mir gegenüber eine Angst.” Thomas Müller rechtliche Schritte gegen mich in Erwägung ziehen und auf mich losgehen will. Ich würde mich riesig freuen!
Wieso? Man würde den Schlagabtausch endlich offen suchen und dann will ich ein Gericht sehen, das eine Entscheidung trifft. Das war meine Masche beim Erb-Prozess, irgendwann lief eine Ehrverletzungsklage gegen mich. Ich hoffe, dem «Adda Adda»-Autor geht der Atem nicht aus. Denn das ist Knochenarbeit.
richtig gelungen, in der Fachwelt akzeptiert zu werden. Vielleicht liegt es auch an den Patenten, die er reservieren liess. Da geht es um diskusförmige Flugkörper, die einen in weniger als einem Jahr zum Mars und zurück bringen sollen, um gläserne Dachziegel, Krebsmedikamente, Sprengstoff, «denkende Granaten» und «Weltraumbekleidung ohne Flaschenatmung mit eingebauter Auswechselmechanik für alle Ausscheidungsprodukte» und so weiter. Aber Erwin Feurer hat Feuer gefangen und widmet sein Leben einer Erfindung des Professors.
Dann stehen Sie politisch nicht ganz so links, wie es ihre Projekte vermuten lassen? Ich kann einfach nicht verstehen, dass die Armen und das Volk so schlecht vertreten sind und sich nicht durchsetzen können, sondern sogar noch einem wie Blocher nachlaufen und nacheifern. Denn die 95
Wie suchen Sie Verbündete für Ihr Projekt? Ich fahre in der ganzen Schweiz herum. Ich schreibe an Ban Ki-moon, an Gregor Gysi und viele weitere. Wenn beim FC St.Gallen ein Theater ist wegen den paar Millionen und einige ein bisschen Geld rumschieben und pro forma eine Million
zur Verfügung stellen, und ich einen von denen per Du kenne, schreibe ich dem, er könne mit seinem Geld doch etwas Gescheites machen. Aber es kommt nichts zurück. Mittelfristig haben sie aber zumindest die Augen und Ohren offen. Und wenn dann mal einer kippt, kippen alle.
Können Sie mir weitere Namen nennen? Ich konnte mit einem Ostschweizer Unternehmer lange Gespräche führen, der bittet mich aber, seinen Namen nicht zu erwähnen. Er hat die Technologie und Ideologie von Peter Plichta geprüft und ist zum Schluss gekommen, es sei widerspruchsfrei, empfehlenswert sogar. Dass man es durchziehen solle, sagen viele, aber sie wollen ihre Klasse nicht verraten. Denn die Karten würden mit dieser Technologie neu gemischt. Jetzt müssen Sie mir diese Technologie mal erklären. Plichtas Silantechnologie kommt aus einer gesamtwissenschaftlichen Erkenntnis heraus. Dem Bauplan des Universums. Diesen Bauplan will ich lieber nicht erläutern, ich bin weder Mathematiker noch Physiker noch Chemiker. Kurz gesagt: Die Silantechnologie macht einen Verbrennungsstoff aus Sand. Die Verbrennung funktioniert unter Einbezug von Stickstoff. Das heisst, die Rohstoffe sind ausreichend vorhanden: Silizium ist der am zweithäufigsten vorkommende Bestandteil der Erdrinde und Stickstoff der Hauptanteil der Atmosphäre. Peter Plichta hat den anorganischen Kreislauf entdeckt und bewiesen. Bei der Verbrennung entsteht auch Siliziumnitrid, das beispielsweise in der Solartechnik gebraucht werden kann. Das CO2-Problem löst sich von selbst. Diese Vorteile sind schlagend! So müssten die Menschen keine Angst mehr haben, dass ihre Güter knapp werden. Die Folgen wären weniger Gier und dementsprechend weniger Krieg. Sie planen eine Revolution? Ich will nur ein kleines Rad im Ganzen sein. Ich baue das Netzwerk auf und habe bereits einige gute Leute zusammen, links wie rechts. Künstler, ehemalige Gymnasialdirektoren, junge Biologen und Mediziner. Vorderhand kann ich es mir noch leisten, aber es wird irgendwann Geld nötig sein. Wie heissen Ihre Verbündeten denn nun? Ich will keine Namen auf den Tisch legen. Es ist ein harter Kampf. Je mehr Leute dabei sind, umso grösser ist die
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Ein Gespräch mit | ERWIN FEURER
Chance, dass unsere «unblutige Revolution von unten» Erfolg haben wird. Es ist machbar, aber für den endgültigen Beweis müssten zehntausende Liter Silanöl hergestellt werden.
Gibt es irgendwo eine Flasche mit diesem Öl? Sogar einem von Plichtas Gegenspielern, Professor Auner, ist die Herstellung gelungen. Aber für die endgültige Entwicklung sind etwa zwanzig bis dreissig Millionen Franken nötig. Ich hoffe nach wie vor auf einen namhaften Ostschweizer Industriellen, dass er das Geld zur Verfügung stellt. Es ist nicht Oehler, wohl verstanden! Schmidheiny? Nein, aber mit einem ebenfalls grossen Unternehmer bin ich tatsächlich im Gespräch. Ich hoffe, ich kann ihn überzeugen. Es ist eine Knochenarbeit. Ich bin überzeugt, dass das Projekt zustande kommt. Nicht wegen mir! Ich werde irgendwann der Unbedeutendste am Ganzen sein. Aber die Medien ignorieren Sie? Die Medien sind abhängig. Zudem haben sie keine Zeit zum Recherchieren. Aber die esoterischen Medien haben angebissen … Ich bin offen gegenüber allem, also auch der Esoterik gegenüber. Aber ich möchte nie Plichtas Technologie in esoterischen Zusammenhängen sehen. Man muss sich auf wissenschaftliche Weise damit beschäftigen. Ich kriege täglich Mails
von Esoterikern. Aber die muss ich löschen. Esoteriker haben oft ein paar Holocaustlügen zur Hand.
Wie kann man denn Plichtas Technologie prüfen? Es ist leider so, dass er teilweise auf wissenschaftlich unadäquate Weise schreibt und Privates darunter mischt. Sie verstehen diese Technologie? Er gibt mir Nachhilfestunden. Und es braucht dringend ein Wissenschaftszentrum, wie ich eines in Ostdeutschland aufbauen will. Dort soll alles überprüft werden. Er ist mit seiner Arbeit fertig? Ich fragte ihn, was er sich zu Weihnachten wünsche. Er gab zur Antwort, er wolle einen Vortrag an der ETH Zürich halten. Die Diskussionen müssen nun an Hochschulen geführt werden. Zudem brauchen wir Bücher zum Thema. Wie kamen Sie überhaupt dazu? Ich machte eine Ausstellung im Bahnhof Rheineck und da kam mir die Idee. Urs Huber, einer der Künstler, glaubt, dass unsere Existenz aus dem Universum komme. Er brachte mich auf Plichta. Denn Plichta erfand eine einstufige Rakete, ähnlich einem Ufo. Um dieses zu betrieben, erfand er das Silanöl. Die Ausserirdischen sind also auch nicht weit weg? Nein, dafür interessiert er sich nicht. Er wollte damals genau über meine Bezieh23
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ungen zu Huber Bescheid wissen. Aber er sagt, dass unser System in den Kosmos integriert sei. Die Gesetze auf den Planeten seien überall gleich. Er ist eine Wildsau, ich suche eher den Konsens mit anderen Leuten und die Diskussion. Fremde Ansichten sollen einfliessen. Plichta wäre vermutlich sogar an Henkels Geld rangekommen, aber ihm war das Geld zu blutverschmiert.
Und wie geht es weiter? Ich habe kürzlich Bernard Rappaz geschrieben. Er ist für mich sehr interessant. Ich brauche eine Strategie, damit ich das System überlisten kann. Ich brauche ein paar Liebkinder der Medien. Über Rappaz würde ich gerne an Jean Ziegler rankommen, das wäre ein Traum, den will ich haben. Von solchen Fürsprechern erhoffe ich mir ein grosses Echo. Und Sie merken ja selber, ich bin auch noch im Aufbau. Ich habe nun alle Bücher von Plichta gelesen, in drei Monaten – vielleicht ein wenig schneller als andere, aber in meinem Alter holt man auf so einen natürlich nicht mehr auf. Ich bin daran, Vorträge vorzubereiten. Könnte sie zum Beispiel beim Lions Club halten. Ich habe dort liebe Freunde. Aber wenn ich sie frage, ob sie mich unterstützen, kriegen sie Angst um ihre guten Jobs. Johannes Stieger, 1979
Redaktor bei «Saiten»
Thema R h e i N tA l
Axpos Ladenhüter Seit einem halben Jahrhundert geben Kraftwerk-Projekte im Rheintal zu reden. Vor allem wenn sie die Lebensader des Tals betreffen, werfen sie hohe Wellen. Egal, ob thermisches Kraftwerk in den sechziger Jahren, Atom in den Siebzigern oder Flusskraftwerke in den Achtzigern: Jedes Mal war die Opposition so gross, dass die Projekte in den tiefsten Archivschubladen verschwanden. Bei jedem – und das ist ein echtes Phänomen, weil es sonst in fast keinem Bereich passiert – fanden sich grenzüberschreitend Leute zusammen, um gemeinsam dagegen zu kämpfen. Das ging so weit, dass sich an einzelnen Kundgebungen mehrere tausend Leute eingefunden hatten. Hat man das alles vergessen? Will man auf der Welle der CO2-Reduktion die vermeintliche Gunst der Stunde nutzen? Oder lässt man einfach einen Versuchsballon steigen? Diese Fragen stellten sich, als kürzlich bekannt wurde, dass der Schweizer Stromgigant Axpo AG zusammen mit der Liechtensteinischen Kraftwerke AG die Projektskizze «Wasserkraftnutzung am Alpenrhein zwischen Landquart und Illmündung» erstellen liess. Gleich an mehreren Stellen soll der Rhein gestaut werden, um elektrischen Strom zu produzieren. Gleichzeitig gibt es in Vorarlberg weitere Kraftwerkspläne: Bei der Mündung der Ill in den Rhein plant die Stadt Feldkirch ein Kraftwerk. Bei beiden Projekten gibt es harsche Kritik sowohl von Umweltverbänden wie auch von den Fischern. Einerseits wird kritisiert, dass die Auswirkungen auf das Grundwasser nicht berücksichtigt werden. Das ist von zentraler Bedeutung, weil der Rhein die riesigen Grundwasservorkommen speist. Anderseits befürchten die Fischer, dass die Lebensbedingungen für die Fische im Rhein zusätzlich verschlimmert werden. Die Projekte lösen weit über die Kreise der Fischer und der Ökologie-Interessierten hinaus
Das Gegenteil der Axpo-Pläne: Skizze eines renaturier ten Rheins. Bild: Franco Schlegel
Kopfschütteln aus. Dies auch deswegen, weil die Diskussionen der letzten Jahre in die entgegengesetzte Richtung gegangen sind. Nämlich, dass der Alpenrhein zwischen Landquart und Bodensee ökologisch und landschaftlich aufgewertet werden soll. Dass dem Fluss wenigstens ein Teil seiner ursprünglichen Natur zurückgegeben werden soll und dass der Fluss als Lebensader des ganzen Tales für die Bevölkerung wieder erlebbar gemacht werden soll. Die Aufwertung und Ausweitung des heute zwischen Dämme gezwängten Flusses dient nicht nur der ökologischen und landschaftlichen Aufwertung, sondern soll auch zur Verbesserung der Hochwassersicherheit beitragen. Vor diesem Hintergrund vermitteln die aktuellen Staupläne das Bild eines verstaubten Ladenhüters. Die Gründe, die dagegen sprechen, sind die gleichen wie in den achtziger Jahren. Die damals aktiven Organisationen wie etwa die «Vereinigung zum Schutz des Rheins» sind schnell wieder aktiviert. Die ersten Reaktionen zeigen, dass der Widerstand noch grösser sein wird. Denn unterdessen haben die Pläne einer Renaturierung und Aufwertung des Rheins nicht nur klare Formen angenommen, sondern auch eine Notwendigkeit erhalten – dies vor allem unter dem Aspekt des Hochwasserschutzes, der als Folge der Klimaerwärmung in den nächsten Jahren immer wichtiger wird. meinrad Gschwend, 1958, ist freier Journalist in Altstätten und politisiert für die Grünen im St.Galler Kantonsrat.
APPeNzell
Der Bö aus Heiden Der Direktor der «National-Zeitung» schüttelte den Kopf, nachdem ihm Bö vorgestellt worden war und er diesen von oben bis unten gemustert hatte: «Ich habe gedacht, sie seien eine Karikatur.» Beim Bö googeln gibt es auf der ersten, zweiten und dritten Seite keinen Treffer zum Karikaturisten, Texter und von 1927 bis 1962 «Nebelspalter»-Redaktor Carl Böckli (1889– 1970). Wikipedia sagt: «Eine Bö ist eine heftige Luftbewegung (Windstoss) von kurzer Dauer.» Höchste Zeit, Bö kennen zu lernen. Manchmal müssen Menschen vierzig Jahre tot sein, um wiedergeboren zu werden. Am 4. Dezember 1970 ist Bö in Nebel und Regen von einem Auto überfahren worden – vor einer seiner Stammbeizen in seinem langjährigen Wohnort Heiden. Am 4. Dezember 2010 erzählten Robert Dietz Senior, René Sonderegger, Liesel Wälde und Hansjörg Züst in einer Gesprächsrunde mit Gemeindeschreiber Werner Meier im Kursaal Heiden von ihren persönlichen Erlebnissen mit
Bö zeichnete und schrieb lieber, anstatt zu reden. Bild: Nebelspalter
dem, der zeit seines Lebens betonte, er könne nicht reden und würde deshalb zeichnen und schreiben. Die Herren waren Mitglieder des BöKegelclubs und «Lieseli», die die Serviertochter von «Herrn Bö». Als sie einst für eine Saison Heiden verliess, widmete Bö seiner Freundin ein rührendes Gedicht. Eine Liebeserklärung an die gute Seele, die ihm so zuverlässig jahrelang Pfiff um Pfiff, Veltliner um Veltliner gebracht hatte bei Aeschbachers im Freihof. Ein Fernsehbeitrag von Eduard Stäuble zeigte Bö ein Jahr vor seinem Tod, in allen seinen Facetten: Umhüllt vom Stumpenrauch, beim Stopfen einer Backpfeife, vor einem Glas Roten, wie er seinen kleinen Mund bewegt und Druckreifes formt. Seine Sätze sind kurz, die Augen wach, sein Humor nicht ohne Weiteres für die Fernsehcrew verständlich. Seine Kegelclubfreunde wissen, dass er, nach dem grössten Schweizer gefragt, Albert Schweitzer genannt hatte. Die Sequenz wurde im Film nicht gezeigt. Bö ärgerte sich darüber, dass seine Pointe nicht verstanden worden war. – Im Juni 1957 grüsste er Robert Dietz, der für die Einweihung des Kursaals Heiden die Gartenarbeiten besorgte und vom Schnee überrascht worden war, mit «Alles Gute zum Neuen Jahr». So war er. So war er, der mit «So simmer» Herr und Frau Schweizer in einem unverwechselbaren «allemand fédéral» in Szene gesetzt hatte – in manchem nach wie vor aktuell, lesenswert und bedenkenswert für uns Heutige. So war er, der als Kulturschaffender gegen rote und braune Fäuste, gegen den Opportunismus jeglicher Couleur ankarikierte und -schrieb – in manchem nach wie vor aktuell, lesenswert und bedenkenswert für uns Heutige. Vielem stimme ich nickend, manchmal schmunzelnd zu. Bei seinem rückwärtsgerichteten Urteil
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Thema
über die moderne Kunst, die kein Können mehr zeige, sondern Scharlatanerie sei, bin ich anderer Meinung. Das Museum Heiden widmet Bö bis September eine Doppelausstellung, in der, neben Biografischem, Bös Karikaturen aktuellen Cartoons gegenübergestellt sind. Fahren Sie hin, lernen Sie den Ostschweizer Wilhelm Busch kennen. Es lohnt sich. heidi eisenhuT, 1976, Historikerin und Leiterin der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden.
VorarlBErG
Ein Maurer ohne Schurz
Die Jahresgabe 2010 des Franz-Michael-FelderVereins für seine Mitglieder ist ein bei Böhlau erschienenes, von Ulrike Längle und Jürgen Thaler herausgegebenes Buch: «Franz Michael Felder (1839–1869). Aspekte des literarischen Werkes». Es beschäftigt sich in neun Aufsätzen mit dem Bregenzerwälder Bauer F. M. Felder als Schriftsteller, weil in der Felder-Literatur nur zu oft seine Rolle als Sozialreformer und Politiker im Vordergrund steht und den Literaten eher verdeckt. Der Aufsatz von Ulrike Längle, der Leiterin des Franz-Michael-Felder-Archivs in Bregenz, beschäftigt sich ausführlich mit der Frage, ob Felder Freimaurer gewesen sei. Dieser Vorwurf wurde ihm vor allem von seinem klerikalen Widerpart, dem Pfarrer Rüscher, einem Dunkelmann der übelsten Sorte, mehrfach gemacht. Das bedeutete zu jener Zeit und in jenem Umfeld Lebensgefahr für den Schriftsteller, da die Bauern durchaus noch bereit waren zu glauben, dass Freimaurer mit dem Teufel im Bunde stünden. Längle sichtet die Fakten und kommt zum Schluss, dass Felder zwar dem Gedankengebäu-
Er soll ein Freimaurer gewesen sein.
Bild: pd
de der Freimaurerei (nebst anderem Glaubens-, Gewissens- und Meinungsfreiheit) nahegestanden habe, aber selbst kein Logenbruder war. Er sei ein «Maurer ohne Schurz» gewesen, also jemand, der nach dem freimaurerischen Konzept lebte, aber keiner Loge angehörte. Arnulf Häfele, einer der Kolumnisten der «Vorarlberger Nachrichten», kommentierte das so: «Da wäre ich mir nicht so ganz sicher, ob nicht doch noch ein Logenverzeichnis mit Felders Namen auftaucht. Gedanklich war er sicher einer. Und das genügt ja wohl für manche Bregenzerwälder, dass sie jetzt seine Werke aus dem Haus tragen und den Bücherkasten neu benedizieren lassen.» Der Spott über die Rückständigkeit «mancher Bregenzerwälder» ist vielleicht deswegen nicht ganz angebracht, weil die Bestsellererfolge von amerikanischen Schundromanen über die Illuminaten und andere Freimaurerlogen (aber nicht über die reale «Propaganda Due», die Loge von Berlusconi und sonstigen italienischen und vatikanischen Gangstern) gezeigt haben, dass immer noch weite (und leider nicht nur bildungsferne) Kreise der Bevölkerung bereit sind, jeden Unsinn über das Freimaurertum zu glauben. Selbst wenn Felders Name doch noch in einem Logenverzeichnis auftauchen sollte, würde das ja kaum etwas an der Felder-Rezeption ändern. Es gibt zwar zumindest derzeit keinen Beleg dafür, dass Felder Logenmitglied gewesen wäre, aber andererseits doch Hinweise, dass das nicht der Fall war, nämlich in den Formulierungen, die Felder verwendete, wenn er auf dieses Thema zu sprechen kam. Felder hat in mehreren privaten Schreiben ironisch erwähnt, als was alles, er vom Pfarrer und dessen Anhängerschaft bezeichnet worden war. Zum Beispiel 1867 in einem Brief an Kaspar Moosbrugger: «Lebe wohl mit Gruss und Handschlag. Dein gottloser, deutschkatholischer, blutroter, hochmütiger, verführerischer, verkommener, eigensinniger, arbeitsscheuer, vom protestantischen Gelde sich mästender, auf Kosten der Seele berühmter, mit Freimaurern verbündeter, von der Gartenlaube gelabter und verzogener – und honorierter Freund und Schwager Felder.» Auch in den Briefen von tatsächlichen Freimaurern an Felder finden sich Formulierungen, die den Schluss zulassen, dass hier nicht ein Logenbruder an einen anderen, sondern ein Freimaurer an eine Person schreibt, die zwar Ansichten mit ihm teilt, aber eben nicht Logenmitglied ist. Beweiskräftig sind solche Überlegungen zur Sprache natürlich nicht, aber 150 Jahre später ist es ziemlich gleichgültig, ob Felder ein Maurer mit oder ohne Schurz war. Er war jedenfalls ein Aufklärer (im wörtlichen, nicht im streng historischen Sinne) und ist damit bis heute eine Ausnahmeerscheinung im Vorarlberger Geisteswesen. KurT Bracharz, 1947, arbeitet als Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer in Bregenz.
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To G G E n B u r G
Said und Shereen
Vollkommenes Glück.
Bild: Privatsammlung
Es hört sich wie eine Weihnachtsgeschichte an. Said Muhamed Amin flüchtet aus Kurdistan im Norden Iraks. Sie wollen ihn in den Krieg einziehen. Das war vor zwölf Jahren. Über ein Jahr ist er zu Fuss unterwegs, durch die Wüste, über Berge, bis in die Türkei. Auf der Flucht lernt Said eine kurdische Frau kennen – Shereen – verliebt sich in sie, aber verliert sie in der Türkei wieder aus den Augen. Saids Weg führt ihn weiter in die Schweiz, in das Asylzentrum Neckermühle. Elf Monate wartet er hier auf den Aufnahmeentscheid. Als ihn der Negativentscheid erreicht, legt Said Rekurs ein. Niemand glaubt ihm, dass er sich im Irak für das schwedische Rote Kreuz engagierte und unter dem Regime von Saddam Hussein als Verräter galt. Saids glücklichster Tag ist, als sein Rekurs positiv beantwortet wird. Es ist der 17. April 2002. Nun möchte er sich so schnell als möglich integrieren und in einem gemeinnützigen Verein mitarbeiten. Aktiv setzt er sich für das «Projekt Mazedonienhilfe» ein und wir begegnen uns an einem Stand in Wattwil das erste Mal. Bald verbindet uns eine wunderbare Freundschaft und meine Familie nimmt ihn wie einen Bruder auf. Seine Art, mit den Menschen umzugehen, sein Engagement im Samariterverein und bei Amnesty International Toggenburg machen ihn zu einem beliebten Mann. Immer sucht er den Kontakt zu den Menschen, engagiert sich in den Schulen im Menschenrechtsunterricht, hat eine Stelle in der Küche im Spital Wattwil und eine Handelsschulausbildung abgeschlossen. Seine Liebe zu Shereen aber kann er nicht vergessen. Said will sie wiederfinden und beginnt im Internet nach ihr zu suchen. Schliesslich findet er sie in Kanada. Ein Jahr lang schreiben und telefonieren sie, während Said auf die Einreisebewilligung in Kanada wartet. An Weihnachten 2008 kann er endlich seine Shereen besuchen und sie heiraten traditionell kurdisch – im Frühling 2009 auch standesamtlich und mit vielen Freunden in der Schweiz. Das Glück der beiden wird am 1. Januar 2010 mit der Geburt von Söhnchen Darin besiegelt. Ende März wandern sie zu dritt nach Kanada aus, um zukünftig in der Nähe von Shereens Familie zu leben. Sie brechen wieder in
Thema
eine neue Heimat auf, wieder ohne Wissen, wie es weitergeht, aber mit der Einstellung, dass alles gut wird. Vor zwei Wochen schreibt mir Said und bittet mich, ihm ein Referenzschreiben für eine Jobbewerbung auszufüllen. Seine abschliessenden Worte berühren mich sehr und zeigen mir, dass das Toggenburg Menschen verwurzeln lässt. «Daniela, ich habe so Sehnsucht nach der Schweiz, nach dem Toggenburg, ich fühle mich nicht mehr als Kurde aus dem Irak, ich fühle mich wie ein Kind, das von seiner Mutter getrennt ist, und meine Mutter ist die Schweiz. Sag bitte allen Grüsse von mir (auch Toni Brunner, weil er ein Schweizer ist).» So denn: Ein glückliches neues Jahr. Daniela VeTsch Böhi , 1968, Textildesignerin und umweltpolitisch Aktive.
Winterthur
Der Boulevard und die Kunst
einem eigenartigen Eindruck von Alter und in den Konturen zu einem uneindeutigen Realismus führt. Michael Ringier hat im erwähnten Interview auch erklärt, Kunst und Boulevard seien aufs Engste miteinander verbunden. Morrisroes Bilder seien Boulevard auf höchstem Niveau. Insofern es in beiden Fällen um ein Hinschauen geht, das in anderen Kontexten an Grenzen stossen würde, leuchtet dieser Vergleich ein. Darüber hinaus sind hier wie dort Legenden und Anekdoten für Nachruhm, Brisanz oder Nachfrage in hohem Masse von Belang. Weiter trägt die Analogie aber nicht. Beständige Themen Morrisroes sind die Darstellung des Körpers und das Portrait. Diese beiden Zugriffe, einmal auf den Menschen, einmal auf die Person, sind in seinen Arbeiten kaum je auseinanderzuhalten. So zeichnen sich über eine inszenierte Körperlichkeit Konzepte der Identität ab; die Bilder versprechen Blicke auf die Entstehungszusammenhänge neuer Selbstverhältnisse. Und das eröffnet den banalen Unterschied zwischen Boulevard und Morrisroe: In Morrisroes Schaffen geht es stets um Selbstexposition; er setzte sich und seinesgleichen aufs Spiel, während der Boulevard aus sicherer Distanz andere ins Rennen schickt. WenDelin BrühWeiler, 1982, ist Historiker und arbeitet beim «Radio Stadtfilter».
thurgau
Frauenfeld fliegt hoch Mark Morrisroe inszenierte Körperlichkeit.
Bild: pd
«Wenn Sie als Boulevard-Verleger nicht bereit sind, einfach wegzuhören, was andere Leute sagen, dann müssen Sie den Beruf wechseln», sagte der Boulevard-Verleger und Kunstsammler Michael Ringier in einem Interview in der Sendung Kulturplatz im November. Ein Nachsatz dazu könnte wie folgt lauten: In der Kunst hingegen ist ernsthafte Aufmerksamkeit von Vorteil. Diese Ergänzung kommt daher, dass Ringier Fotografie und andere zeitgenössische Kunst sammelt und auch mithilft, diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, zurzeit mit einer umfassenden Ausstellung im Fotomuseum. Die gezeigten Arbeiten stammen von Mark Morrisroe, einem amerikanischen Künstler aus Boston («Saiten» hat im Dezember darüber berichtet). Die Sammlung Ringier hat den Nachlass Morrisroes 2004 gekauft und dem Fotomuseum übergeben. Die Werke gehen auf die Schwulenund Dragszene in Boston und New York der späten siebziger und achtziger Jahre zurück. Teils sind sie im sogenannten «Sandwich»-Verfahren, durch das Übereinanderlegen von Schwarzweiss- und Farbabzügen, entstanden, was zu
Frauenfeld fühlt sich zu Höherem berufen und hebt ab. Nein, ich werde von der Stadt Frauenfeld keineswegs für als Kolumnen getarntes Marketing entlöhnt. Mir reicht es schon, gemäss Frauenfelder Gemeindeordnung als Gemeinderat meine Sitzungsgelder selber bestimmen zu können. Die Boni-Auszahlung wird wohl bald erfolgen. Und trotzdem: «Frauenfeld» hebt ab, nämlich der Swiss-Airbus A340, der Mitte Dezember im Klotener Schneetreiben auf ebendiesen Namen getauft wurde. Noch am Tauftag hob die knapp 64 Meter lange Maschine mit dem neuen Namen in Grossbuchstaben Richtung New York ab. Es war ein glattes Reisli des Gesamt-Stadtrates inklusive Gemeinderatspräsidentin, Stadtschreiber, Finanz-, Informationsund Standortförderungschef an den Flughafen. Vize-Ammann Dickenmann werweisste mit Stadtrat Müller und Stadtschreiber Limoncelli über mögliche Konsequenzen der Flugzeugtaufe bei Fluglärmgegnern, währenddessen Stadtammann Parolari den letzten Schluck des TaufChampagners für sich beanspruchte, um sich hernach in der First-Class probehalber zur Ruhe zu legen (oder: zu setzen). Nach dem «Team Frauenfeld», das sich an den deutschsprachigen Slam-Meisterschaften 2003 in Darmstadt und Frankfurt sensationellerweise den dritten Platz erdichtet und «verhunds-
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verlochet» hatte, hat Frauenfeld nun also einen neuen Botschafter in der weiten Welt. Wer hätte das gedacht, nachdem ein etwas kleineres Flugzeug noch zu Swissair-Zeiten «Frauenfeld» genannt wurde, später aber eine Umbenennung in «Piz Palü» stattfand. Ein noch kleineres Linienflugzeug soll auch einmal «Stählibuck» – Frauenfelds Stadtberg mit dem 25 Meter hohen Stahlturm – geheissen haben. Aber nun wurde «Matterhorn» zu «Frauenfeld». Und wenn alles gut geht, fliegt das sieben Jahre alte Flugzeug noch weitere fünfzehn Jahre um die Welt, jährlich etwa hundert Mal. Frauenfeld kann aber auch in anderer Hinsicht glänzen und Botschafter versenden. So wird Stadtschreiber Limoncelli bei der baldigen Gesamterneuerungswahl des Bischofszeller Stadtrates voraussichtlich neuer Stadtammann werden. Die grossen Parteien hat der studierte Theologe auf jeden Fall hinter sich. Für Bischofszell ein Gewinn, für Frauenfeld ein Verlust. Oder ist die ganze Geschichte nur ein äusserst geschickter Parolari’scher Schachzug im Sinne einer nachhaltigen Frauenfelder Expansionspolitik? Andernorts, landauf und landab, mühen sich die politischen Gemeinden ab, für die Wahlen im Februar Kandidatenlisten präsentieren zu können. Denn da und dort treten langgediente und -bewährte Gemeindeammänner ab, die es einer Nachfolge nicht einfach machen. In Peter Spuhlers Wohngemeinde Warth-Weiningen – mit der Kartause und dem zweittiefsten Steuerfuss im Kanton – fehlen zum Beispiel noch zwei Kandidierende für die Gemeindebehörden. Der abtretende Ammann Max Arnold bedauerte in einem Interview in der «Thurgauer Zeitung», dass politische Ämter halt vielen fremd seien. Da müssten unkonventionelle Lösungen her für Warth-Weiningen. Zum Beispiel: Peter Spuhler und der abtretende Frauenfelder Vize-Ammann und SVP-Mann Werner Dickenmann – auch ein Verlust für Frauenfeld, weil er interessiert und integrativ war, zudem ein angenehmer Mensch – übernehmen hobbymässig die Sitze. Oder: WarthWeiningen wird Herdern und dessen Frau Gemeindeammann Cornelia Komposch angeschlossen. Oder: Aus der Gruppe der Frauenfelder Bahnhof-Randständigen ermittelt ein Kader-Jobvermittlungsbüro für ein nicht unwesentliches Honorar ein paar gute Kandidierende. Auch wenn ein politisches Amt eine schwere Bürde ist, sind einige Sitzungen im Warmen auf jeden Fall angenehmer, als mit der nun auch in Frauenfeld aktiven Bahnpolizei Bekanntschaft zu machen. maThias Frei, 1980, ist Kulturveranstalter, Slampoet, Texter und Gemeinderat.
Thema
Morbid und marod Von 1933 bis 1935 wurde in Konstanz die «BodenseeKampfbahn» gebaut. Sie bot Platz für 40’000 Leute. Der Bau wartet auf eine neue Bestimmung. von Holger reile
Bild: pd
Für viele ist das Konstanzer Bodenseestadion «Deutschlands schönstgelegene Wettkampfstätte». Für andere eine «bauliche Erblast aus dunklen Zeiten». Anfang der neunziger Jahre stand die Sportarena kurz vor der Schliessung. Das Konstanzer Sport- und Bäderamt hielt die Sportanlage aus Sicherheitsgründen für «nicht mehr betreibbar». Als daraufhin die Sportvereine lauthals protestierten, entschloss sich die Stadt, wenigstens die Leichtathletik-Anlage zu sanieren. Ein moderner Kunststoffbelag wurde angelegt, die sanitären Anlagen etwas erneuert. Doch der Konflikt ist grundsätzlicher Natur: Seit Jahren wird eine dringend nötige Totalrenovierung des alten Stadions gefordert, aber in Zeiten leerer Kassen ist dafür kein Geld vorhanden. «Wir wollen», sagt Frank Schädler vom Konstanzer Sportamt, «das Stadion so gut wie möglich erhalten, mehr ist nicht drin.» Die Nutzungsperspektiven sind eng gefasst. Da es nicht nur an einer Flutlichtanlage, grösseren Duschen, einem Catering-Bereich und Umkleidekabinen fehlt, wird es auch in Zukunft keine hochrangigen Meisterschaften im Stadion geben. Erneut steht auch eine Sanierung der knapp 8000 Quadratmeter grossen Sportfläche an, die Kosten von knapp 400’000 Euro verursachen würde. Doch woher nehmen? Ab sofort soll sich eine Arbeitsgruppe darüber Gedanken machen, wie man das Stadion auch anders nutzen könnte. Die Vision von einem «Sport- und Freizeitpark» geistert durch die Köpfe. – Doch dabei wird es voraussichtlich auch bleiben. «Macht- und würdevolle» Einweihung Und so steht die Stadt vor einem Problem, das ihr der Grössenwahn der Nationalsozialisten hinterlassen hat. In der 1935 eingeweihten «Bodensee-Kampfbahn» hätte damals die gesamte
Bevölkerung der Stadt Konstanz bequem Platz gefunden. Im September 1933 rückten die ersten Arbeiter ans Horn, wo sich zu jener Zeit noch eine öde Kiesgrube befand. Täglich erweiterten sie die Kiesgrube nach Norden. 550 Bäume wurden gefällt, 100’000 Kubikmeter Erde bewegt. Ab Mitte Dezember 1933 wurde in Doppelschicht gearbeitet. Die «BodenseeZeitung» feierte einen «Kampf gegen die Arbeitslosigkeit». Der Ausbau der Bodensee-Kampfbahn selbst begann im Februar 1935. Zufahrtstrassen wurden angelegt, Parkplätze gebaut, die Tribünenmauer entstand, schliesslich das «Aufmarschtor» und die Kassenhäuschen. Am 15. Oktober 1935 war der zweite Bauabschnitt beendet. Von September 1933 bis zur Fertigstellung hatten täglich 125 Arbeiter «in Lohn und Brot gestanden» und «50’000 Tagewerke geleistet». Schon lange bevor in der BodenseeKampfbahn der Fussballrasen wuchs, machte sich die Verwaltung Gedanken über eine «macht- und würdevolle Einweihung». Man wollte sich ja nicht blamieren und dem Rest der Welt eindrucksvoll zeigen, dass sich auch tief in der Provinz der Glaube an das «Tausendjährige Reich» manifestiert hatte. Lieber baden gehen Schalke 04, der damalige Deutsche Fussballmeister mit den legendären Fritz Szepan und Ernst Kuzorra, und Lausanne Sports, der Schweizer Titelträger, gaben ihre Zusage zum Eröffnungsspiel. Ein geschickter Schachzug, denn gerade aus der benachbarten Schweiz erhoffte man sich grossen Zulauf. Mehr noch: Der Gedanke, die Eidgenossen «heimzuholen ins Reich», spukte grenzübergreifend durch die braunen Köpfe. Der Tag der Einweihung, der 20. Oktober 1935, rückte näher. Hunderte von Einladungen wurden verschickt. Rudolf Hess und Joseph Goebbels sagten «bedauernd» ab. Wochen vorher hing schon überall in der Stadt der Aufruf der Verwaltung: «Durch Massenbesuch ein machtvolles Bekenntnis des Gemeinschaftssinnes abzulegen.» Und: «Bürger von Konstanz, folgt Eurer Führung.» Bei der Einweihung nahmen «Reichssportführer» von Tschammer-Osten und der badische Ministerpräsident Köhler auf der Ehrentribüne Platz. Hätte das Wetter mitgespielt, wäre die Zufriedenheit wohl vollkommen gewesen, aber es regnete in Strömen und statt der erhofften 35’000 kam gerade mal die Hälfte. Nach dem «Horst-Wessel-Lied» (vier Minuten) und der Schweizer Nationalhymne (drei Minu-
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ten), schickten Szepan und Kuzorra die Lausanner Sportsfreunde mit einer 4:1-Packung nach Hause. Der Anfang war aber gemacht, weitere Grossveranstaltungen «im Sinne der vaterländischen Volksgesundheit» waren bereits in Planung. Länderspiele, Aufmärsche und Propagandaveranstaltungen – die Hiesigen träumten von einer vollen Kampfbahn. Doch daraus wurde nichts, die Kriegsgefahr wuchs, die Menschen hatten andere Sorgen. Im Juni 1937 war die Bodensee-Kampfbahn Austragungsort für die «Leistungsschau des Konstanzer Sports». Kaum 1000 Zuschauer verloren sich im Stadion: 28 Grad im Schatten, die Konstanzer zogen ein kühles Bad im nahegelegenen See vor. Bei Kriegsausbruch erlahmte das Konstanzer Vereins- und Sportleben fast vollständig. Die meisten Sportler wurden an die Front geschickt und vergossen ihr Blut für «Führer und Volk». Es gab nur noch vereinzelt grössere Sportveranstaltungen. So traten die kärglichen Reste des FC Konstanz 1900 e.V. gegen die «Roten Jäger» aus Wiesbaden an. Eine Mannschaft, die gespickt war mit hohen Militärs und hinter der Front den Doppelpass übte. Mit zumindest sportlichem Erfolg: Die «Jäger» gewannen vor 1500 Zuschauern mit 7:0. Kurzer Aufschwung Nach dem Krieg stand das sportliche Treiben in der Kampfbahn wieder im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. 12’000 Zuschauer verfolgten das Endspiel der französischen Zonenmeisterschaft zwischen dem VfL Konstanz und dem FC Kaiserslautern. Der Pfälzer Club mit den Brüdern Otmar und Fritz Walter spielte die Konstanzer mit 12:2 und 8:4 an die Wand. Auch in den siebziger Jahren erlebte das Stadion noch einmal einen Zuschauerboom. Die DJK Konstanz klopfte heftig ans Tor zur zweiten FussballBundesliga und bei Heimspielen pilgerten manchmal bis zu 10’000 Fans hinaus zum Stadion am Hörnle. Doch diese Zeiten sind längst vorbei und wenn der Landesligist FC Konstanz vor heimischem Publikum auftritt, verlieren sich die wenigen Zuschauer in der riesigen Arena. Der Kassier begrüsst die Letzten der Treuen mit Handschlag, der Bratwurstgrill bleibt mangels Nachfrage des Öfteren kalt. Trostlosigkeit haftet den alten Steinquadern an. Nur im Sommer, wenn das jährliche Spektakel «Rock am See» ansteht, ist die alte Kampfbahn voll mit Musikfans aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die grundsätzliche Frage bleibt: Was tun mit dem Kleinod am Bodensee, einem Stadion, das im Deutschen Sport-Taschenbuch 1989 noch mit einem Fassungsvermögen von rund 40’000 Zuschauern angegeben wurde? Achselzucken bei den Verantwortlichen: Kein Geld für eine grundlegende Renovierung, auch ein Abriss käme zu teuer. So nagt der Zahn der Zeit weiter an dieser historischen Stätte.
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Der Kurier und Kämpfer Niklaus Wagner hatte eine bewegte politische Vergangenheit. Im Alter von 91 Jahren ist er gestorben. von Ralph hug
Bild: Ralph Hug
Als Hitler 1933 an die Macht kam, mussten viele Antifaschisten, Gewerkschafter und Linke vor dem zunehmenden Naziterror fliehen. Manche von ihnen flüchteten in die Schweiz und nicht wenige blieben vorübergehend in St.Gallen hängen. Hier bildete sich im Untergrund ab 1935 eine linke Emigrantenszene, die der Sozialist Paul Müller in seinem 1987 erschienenen Buch «Wir wollten die Welt verändern» eindrücklich festgehalten hat. In St.Gallen traf sich heimlich der Exil-Vorstand der SPD, und mit Franz Dahlem, Walter Ulbricht und Edo Fimmen waren Leute zugegen, die später in der kommunistischen Bewegung Karriere machten. Die Aktivitäten der Exilanten erfolgten allesamt verdeckt, da ihnen eine politische Betätigung untersagt war und bei Zuwiderhandlungen die Ausweisung drohte. Ohne den Support von einheimischen Nazi-Gegnern hätte dieses Netzwerk nicht funktionieren können. Zu diesen Unterstützern zählte die Familie Wagner, die im Linsebühl-Quartier wohnte. Niklaus
Wagner senior war Textilarbeiter und Gewerkschaftsaktivist und hatte in Flawil den Grütliverein, den Vorläufer der SP, und die Textilgewerkschaft mitbegründet. Sein ältester Sohn Walter Wagner war Kommunist, wurde in Moskau an der Leninschule ausgebildet und kämpfte 1937 in den Internationalen Brigaden in Spanien gegen General Franco. Auch Niklaus Wagner junior, der 1919 geboren wurde, betätigte sich bald politisch. Er trat der Sozialistischen Jugend bei, schwang am 1. Mai in St.Gallen die rote Fahne und spielte im antifaschistischen Widerstand eine wichtige Rolle. «Unsere Wohnung an der Linsebühlstrasse 51 war der Treffpunkt für Spanienfreiwillige und Emigranten auf der Flucht», erinnerte er sich in einem Interview aus dem Jahr 2004. Die Stube sei immer voller Leute gewesen, wöchentlich seien zwei bis drei neue angekommen. Es waren Freiwillige, die nach Spanien wollten und wegen den Verboten des Bundesrats heimlich durch die Schweiz geschleust wer-
den mussten. Dies geschah auf einer von der Kommunistischen Internationalen (Komintern) eingerichteten Transitroute über Basel und Paris und Lyon. Hier fand Niklaus Wagner seine erste politische Aufgabe. Er begleitete die Spanienkämpfer aus Österreich, Polen und der Tschechoslowakei zum Hauptbahnhof und setzte sie in den Zug nach Basel. Dabei musste er auf die Spitzel der Politischen Polizei und des Vaterländischen Verbands achten, die ihnen stets auf den Fersen waren. «Ich hasste die beiden Fahnder Weder und Graf, die immer hinter uns herspionierten und uns schikanierten», so Wagner. Mehr als einmal hatte er nächtliche Razzien der Stadtpolizei in der elterlichen Stube miterleben müssen. Der Nervenkitzel des Abenteuers St.Gallens linke Szene war damals klein, aber aktiv. Man organisierte Kundgebungen und Solidaritätsanlässe, agitierte bei den Arbeitslosen, verkaufte die «Arbeiter Illustrierte Zeitung»,
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zog sonntags mit Flugblättern und Broschüren von Haus zu Haus und traf sich in Hinterzimmern zu politischen Sitzungen. Eine wichtige Stütze dieser Szene war der Kommunist und Spengler Albert Scheurer. Er war stadtbekannt, weil er Anfang der dreissiger Jahre als Verteidiger beim FC St.Gallen spielte. «Schüri» unternahm mit Gleichgesinnten nächtliche Touren zum deutschen Konsulat, das er mit Anti-Nazi-Parolen («Rettet Thälmann!») bemalte. Auch Karl Zürcher, der die Jungsozialisten präsidierte, war eine bedeutende Figur. Wagner erinnerte sich, wie ihn Zürcher 1938 nach dem Anschluss Österreichs ans Nazireich fragte, ob er sich nicht für Botengänge nach Vorarlberg zur Verfügung stellen wolle. Im Nachbarland war seit 1934 eine austrofaschistische Regierung an der Macht, die jegliche Opposition unterdrückte. Die Kommunistische Partei war verboten. Die «Revolutionären Sozialisten», wie sich die Vorarlberger Sozialdemokraten damals nannten, mussten ihre Publikationen und Schriften bei der St.Galler «Volksstimme» drucken und über die Grenze nach Hause schmuggeln. Zürcher hatte selbst als Kurier und Verbindungsmann zu Vorarlbergs antifaschistischen Kreisen fungiert, bis er beim Bregenzer Bahnhof verhaftet wurde. Danach wurde ein Grenzübertritt für ihn zu gefährlich. Niklaus Wagner war der ideale Ersatz als Kurier – jung, unauffällig und bei den Grenzwächtern unbekannt. Er wurde mit neuen Kleidern ausstaffiert und auf Botengänge nach Bregenz geschickt. «Ich konnte den Zug und das Taxi nehmen und erst noch zu Mittag essen – alles bezahlt», erzählte er. Für ihn als jungen Mann waren diese Politaufträge immer auch mit dem Nervenkitzel des Abenteuers verbunden. Das Glück auf seiner Seite Rund ein Dutzend Mal überquerte er die Grenze im Rheintal, ohne dass jemand Verdacht schöpfte. Wagner musste Akten, Berichte und Propagandamaterial nach Bregenz bringen, und er mutmasste, dass sich in den Papieren auch bereits ausgefüllte Tagesscheine für den Grenzübertritt befanden, mit denen Emigranten in die Schweiz gelotst werden konnten. Wagner selber hat mit einer Ausnahme nur indirekt Fluchthilfe geleistet, das heisst keine Flüchtlinge persönlich begleitet. Doch ungefährlich war das Ganze auch so nicht. Ein erstes Mal fiel Wagner auf, als er in Bregenz die Nazifahne nicht grüsste und deshalb angehalten wurde. Ein zweites Mal wurde es brenzlig, als er am Zoll gefilzt wurde und man bei ihm einen Maibändel im Jackett fand, der ihn als potenziellen Linksaktivisten erkennen liess. Die gefährlichste Situation war jedoch eine Razzia der SA bei der kommunistischen Aktivistin Franziska Vobr. Sie war in Bregenz das Zentrum des informellen Netzwerks des oppositionellen Untergrunds. Auch
Wagner stand mit ihr in Kontakt und konnte bei ihr in der Dachkammer übernachten. Er schilderte den Vorfall so: «Mitten in der Nacht hörte ich einen fürchterlichen Lärm, SA-Leute schrien herum. Weil ich in der Mansarde war, bemerkten sie mich nicht. Am nächsten Morgen sah ich die Zerstörungen im Zimmer: Das Mobiliar war kaputt, die Türschwelle weggerissen. Es sah wüst aus. Nur das Bild von Victor Adler an der Wand liessen sie hängen, wahrscheinlich, weil sie nicht wussten, wer das war.» – Adler war der Begründer der österreichischen Sozialdemokratie. Ebenfalls Glück hatte Wagner, als er Franziska Vobr mit einem ausgeliehenen Ruderboot eines Fischers aus Hard via Altenrhein in die Schweiz und später wieder zurück brachte. «Das war tollkühn. Die Deutschen beobachteten das Gebiet ständig mit dem Feldstecher. Niemand merkte etwas, aber es hätte genauso gut schiefgehen können.» Vobr konferierte in St.Gallen mit Albert Scheurer, man traf sich jeweils im Café Vögeli in der Spisergasse. Eng mit Vobr arbeitete die kommunistische Agentin Melanie Ernst zusammen, die aus Wien stammte. 1936 zog sie zusammen mit Josef Foscht und Tilly Spiegel ein geheimes, von der Komintern finanziertes Transitnetz auf, mit dem von Wien her kommende Spanienkämpfer durchs Rheintal geschleust wurden. Das Netz mit verschiedenen Anlaufund Kontakstellen hatte bis Ende 1937 Bestand. Als Melanie Ernst in Chur verhaftet, verurteilt und vom Bundesrat ausgewiesen wurde, flog es auf. Auch Niklaus Wagner kannte diese Aktivistin. Aktivdienst im Antifaschismus Zwei Kuriergänge führten Wagner nach Deutschland, einer nach Innsbruck. In Lindau musste er einem Ladenbesitzer Dokumente aushändigen und einen Informanten an einem vorbezeichneten Treffpunkt über bevorstehende Aktionen instruieren. In Innsbruck traf er einen Emigranten, den er mit Informationen über mögliche Fluchtwege versorgte. So funktionierte das klandestine, grenzüberschreitende antifaschistische Netzwerk jener Jahre, das viele engagierte Menschen vor dem Konzentrationslager bewahrte. Wer sich eingehender informieren möchte, kann dies in dem 1983 erschienenen Buch «Die unterbrochene Spur» von Mathias Knauer und Jürg Frischknecht tun. Darin ist auch Niklaus Wagner vertreten, der auf wenigen Seiten von seinen damaligen Erlebnissen erzählt. Als Fluchthelfer war Wagner einer jener Zeitgenossen, die nie die gebührende Anerkennung für ihren Mut und ihr Engagement erhielten, weder von der akademisch-historischen Forschung, welche die antifaschistische Emigration in der Schweiz lange Zeit links liegen liess, noch von staatlichen Stellen. Die Fluchthelfer gerieten erst im Gefolge der Rehabilitierung von Polizeihauptmann Paul
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Grüninger wieder ins Blickfeld des öffentlichen Interesses. Im Jahr 2004 wurden die Helferinnen und Helfer, die vor und während des Zweiten Weltkriegs wie Grüninger wegen ihres illegal-humanitären Handelns verurteilt worden waren, entkriminalisiert und öffentlich gewürdigt. Personen wie Niklaus Wagner, die im Stillen wirkten und nie mit dem Gesetz in Konflikt kamen, warteten jedoch zeit ihres Lebens vergeblich auf ein offizielles Zeichen der Anerkennung. Es ist daher berechtigt, von einer «vergessenen Generation» zu sprechen. Ihr «Aktivdienst im Antifaschismus» drang nie ins breite Bewusstsein der Öffentlichkeit und ist auch nur schwach im offiziellen schweizerischen Gedächtnis verankert. Heute, im Zuge nationalkonservativer Umdeutungsversuche der Zeitgeschichte, wo patriarchale Demokratieverächter wie General Guisan wieder zu Volkshelden emporstilisiert werden, droht ihnen weiterhin Nichtbeachtung. Der gewonnene Arbeitskampf Niklaus Wagner blieb auch nach der Zeit des Zweiten Weltkriegs politisch und vor allem gewerkschaftlich aktiv. Obwohl er nie eine Lehre absolvieren konnte, fand er eine Stelle als Hilfsarbeiter im Kubelwerk der St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke (SAK). Er musste die Druckrohre vom Gübsensee in den Kubel anstreichen. Dort arbeitete er sich vom Maschinisten zum Schichtführer hoch. In Erinnerung ist ihm geblieben, wie er nach Kriegsende mit Farbe die Parole «Nie wieder Krieg» auf die Fahrbahn der Fürstenlandstrasse schmierte und den Rest des Farbkübels über die Brücke ins Tobel schmiss. In der Strafuntersuchung musste er vor den Kadi, stritt dort aber ab, der Täter gewesen zu sein. Er hatte einmal mehr Glück und kam straflos davon. Gewerkschaftlich war Niklaus Wagner im VPOD aktiv. In den frühen siebziger Jahren war er Ehrenpräsident der VPOD-Sektion SAK. Dieses Amt wurde ihm zum Verhängnis, indem er nach 25-jähriger Betriebszugehörigkeit die Kündigung erhielt. Wagner liess sich dies nicht bieten und mobilisierte die VPOD-Zentrale mit dem bekannten ExNationalrat Max Arnold an der Spitze. Dieser verlangte eine Rücknahme der ungerechtfertigten Entlassung. Bald erkannte die SAKGeschäftsleitung, dass ein Einlenken gescheiter war als ein langer Rechtsstreit mit negativer Publizität. Wagner wurde in der Folge wieder eingestellt und arbeitete bis zur Pensionierung als Kontrolleur und Zählerableser in den Kantonen St.Gallen und Appenzell. So blieb ihm auch im Berufsleben nicht viel erspart. Vielleicht waren es ja gerade der Kampf und die Hoffnung auf eine gerechtere Gesellschaft, die ihn jung bleiben liessen. Niklaus Wagner starb am 30. November in seinem Heim in Mörschwil.
Flaschenpost aus China
Das Versprechen der Regierung Wie jeden Morgen, ändert sich gegen sechs Uhr die Geräuschkulisse. Ich liege im Bett und lausche. Versuche möglichst viele einzelne Geräusche ihrer Quelle zuzuordnen. Zweifelsfrei gelingt es mir nur bei den hupenden Autos. Von weit her höre ich das dumpfe Brummen und Stampfen einer schweren Maschine. Die Stadt erwacht. Aber eigentlich stimmt das nur bedingt. Denn chinesische Städte schlafen nicht. Ständig wird gebaut, gehämmert, geschweisst und gearbeitet – rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Nach Einbruch der Dunkelheit werden die Geräusche nur langsam weniger, verdichten sich zu einem leisen und stetigen Surren, das sich in der Nacht wie ein feiner Teppich über die Stadt legt. Und dann, morgens um sechs, wird aus dem leisen Surren ein Brummen, ein lautes Klick-Klack von Metall, ein stetiges Hämmern, Schlagen, Bohren und Sägen. Dieser Ort mit seinen tausend Geräuschen, das ist Xi'an, die Stadt, in der ich seit gut drei Monaten lebe. Xi'an, eine knapp acht Millionen Einwohner zählende Grossstadt in Zentralchina, ist wie alle chinesischen Städte seit ein paar Jahren einem enormen Wandel unterworfen. Eine rasch wachsende Bevölkerung, steigende Preise, knapper Wohnraum und eine schwer zu bändigende, wirtschaftliche Dynamik, sind nur einige der momentanen Probleme. Die vielen grossen und kleinen Veränderungen im Stadtbild und die damit einhergehenden Herausforderungen, lassen sich fast nirgends so gut beobachten wie in dem Viertel, in dem sich mein Appartement befindet: in Qujiang. Gigantische Dimensionen Qujiang liegt im Südosten von Xi'an. Bis vor ein paar Jahren gab es hier nichts als ein paar Felder, die von den Bauern der umliegenden Dörfer bestellt wurden. 1993 beschloss die Lokalregierung der Provinz Shaanxi den Ausbau der modernen Stadt Xi'an mit bester Infrastruktur, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten. Ursprünglich war hierfür ein Gebiet von rund fünfzehn Quadratkilometern vorgesehen. Bei Baubeginn 2003 beschloss die Regierung, das Gebiet auszudehnen. Heute umfasst Qujiang eine Fläche von 47 Quadratkilometern. Knapp ein Fünftel grösser als die Fläche St.Gallens. Die Dimensionen eines solchen Projekts sind nur schwer vorstellbar. Alles hier scheint gigantisch, allein in den ersten Jahren nach Baubeginn wurden neue Strassen mit einer Gesamtlänge von 24 Kilometern gezogen. Und es sind nicht einfach irgendwelche kleinen Verbindungssträsschen, sondern meist mehrspurige Verkehrsachsen und chice, breite Quartierstrassen, zu beiden Seiten mit Bäumen und allerlei Sträu-
chern bepflanzt. Entlang dieser Strassen entstehen riesige Hochhäuser, Appartementblocks mit tausenden von Wohnungen. Egal wohin man blickt, überall wird gebaut, werden Gruben ausgehoben, Fundamente gelegt, neue Wohnblöcke hochgezogen. Ständig teurer Um mein Quartier zu erkunden, bin ich heute mit Zhang Lu zu einer Fahrradtour verabredet. Lu, eine 29-jährige Chinesin, hat noch bis vor ein paar Jahren in einem der sogenannten Dörfer gelebt. Diese Siedlungen lagen als eigene, in sich geschlossene Einheiten ausserhalb der Stadt und wurden durch die stete Ausdehnung des Stadtgebiets irgendwann umschlossen. In den meisten dieser Dörfer gibt es allerdings bis heute funktio nierende Dorfgemeinschaften, und auch die Namen sind geblieben. Aber Zang Lu’s Dorf ist der Entwicklung zum Opfer gefallen. Wo einst ihr Zuhause war, stehen jetzt Hochhäuser. Die neuen Mietpreise kann sie sich nicht leisten und so ist sie in einen anderen Stadtteil umgezogen und pendelt nun jeden Morgen mit dem Fahrrad zur Arbeit. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt macht vielen Chinesen Sorgen. Fast monatlich steigen die Preise für Miet- und Eigentumswohnungen, erzählt mir ein Bekannter von Zhang Lu. Der Kauf einer eigenen Wohnung ist noch immer der Traum vieler Chinesen, doch für viele ist er in weite Ferne gerückt. Zumal die Löhne seit Jahren praktisch stagnieren oder nur unmerklich steigen. Trotzdem ist Zhang Lu nicht verbittert. Wie viele andere sieht sie in dieser Entwicklung eine Notwendigkeit. Schliesslich müsse die Regierung auf die wachsende Bevölkerung und den damit einhergehenden Wunsch nach verbesserter Infrastruktur reagieren. Irgendwann, so hofft sie, werden dann auch die Löhne steigen. Eine Welt, die bewohnt sein will Als wir losfahren, steigt die Sonne langsam aus dem morgendlichen Dunst und das erste Licht des Tages legt sich wie ein sanfter Schleier über Dächer und Bäume. Überall sind Strassenfeger am Werk. Mit langen Bambusrohren, an deren Enden Bündel von Reisig festgebunden sind, wischen sie die Trottoirs frei von Laub und Staub. Grosse Tanklastwagen voll mit Wasser, drehen ihre Runden, befeuchten die Strassen mit Wasser, schwemmen Staub und Dreck in Gullis und Abflussrinnen. An vielen Strassenecken hocken Arbeiter mit ihren Werkzeugen in kleinen Gruppen beisammen. Sie hoffen, dass irgendwann ein Vorarbeiter mit einem Lastwagen vorfährt und sie für einen Tag, oder vielleicht sogar länger, auf
einer Baustelle Arbeit finden. Fussgänger sind praktisch keine zu sehen, überhaupt wirkt alles ausgestorben und leer. Wie eine künstliche, auf dem Reissbrett entworfene Traumwelt, deren Erfinder nicht daran gedacht haben, dass eine Welt auch bewohnt sein will. Unser erstes Ziel ist das Tang-Paradies. Eine gigantische Parkanlage, mit zwei künstlichen Seen, die jedes Wochenende Ausflugsziel für Tausende Chinesen ist. Jetzt ist noch nichts los. Nur die Enten beginnen aufgeregt zu quaken, als wir vorbeifahren. Den ganzen Morgen fahren wir durch die Strassen Qujiangs und ich verliere mit der Zeit die Orientierung. Wir fahren ziellos umher, halten immer mal wieder an, um in tiefe Gruben zu blicken oder den Arbeitern zuzuschauen, wie sie flink und scheinbar mühelos über dünne Stahlgerüste balancieren. An Mauern und auf grossen Tafeln hängen riesige Plakate. Bilder, wie es künftig hier aussehen soll, Bilder einer besseren, moderneren und glücklicheren Zukunft – zumindest nach dem Verständnis der Regierung. «Modern Life District» Unsere Rundfahrt endet bei der grossen Wildgans-Pagode. Die Pagode, im siebten Jahrhundert erbaut, die riesige Parkanlage rundherum und die zahlreichen Restaurants, Einkaufszentren und kleinen Boutiquen bilden das eigentliche Herzstück von Qujiang. Unser Ziel sind nicht die Modeläden und Shopping Malls, sondern ein kleines Viertel, vielleicht zwei Häuserblocks breit, das nur einen Steinwurf entfernt von all den überteuerten Restaurants und dem grellen Licht der Neonreklamen liegt und ganz still der Modernisierung trotzt. Hier leben die Menschen auf engstem Raum, Familien verdienen sich mit kleinen Nudelimbissen oder Kiosken ihren Lebensunterhalt. Die Strässchen bieten keinen Platz für Autos, auf ihnen spielen Kinder Fussball, jagen einander hinterher; es werden Früchte, Gemüse und Eier verkauft. Wie lange wird dieses Viertel noch existieren? Was geschieht mit diesen Familien, wenn ihre Häuser weichen müssen? Als wir aus den schmalen Gässchen wieder hinausgelangen, sehen wir auf der gegenüberliegenden Seite der Hauptstrasse ein riesiges, eben erst fertiggestelltes Kaufhaus. An der Fassade hängt ein Plakat. Darauf steht der Satz: «Qujiang – The First Modern Life District in Xi'an.» Das ist der Deal, das ist das Versprechen. Und es besteht kein Zweifel, dass die Regierung alles tun wird, dieses Versprechen bald einzulösen. Julian Sonderegger, 1980, studiert für ein Jahr in Xian, China.
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Flaschenpost aus china
Bild: Julian Sonderegger
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Kultur Lyrik, die das herz erfreut
In den Schweizer Tonarchiven schlummert ein reicher Schatz an Originalaufnahmen heimischer Autorinnen und Autoren. Roger Perret und Ingo Starz haben den Schatz gehoben und schenken ihn als Doppel-CD «Wenn ich Schweiz sage …» der Hörerschaft von heute. von RichaRd Butz Bezogen auf Rap, Slam, Hip-Hop und Spoken Word geht es der Lyrik in der Schweiz gut, ja sehr gut. Anders sieht es bei der herkömmlichen Lyrik aus: Ihr gehts durchzogen bis schlecht, zumindest was die Buchauflagen und das Lesen von Lyrik angeht. Das geringe Interesse an gedruckter Lyrik bedeutet aber nicht, dass in diesem Land, wie auch anderswo, wenig gedichtet wird. Der lyrische Reichtum der Schweiz wird deutlich beim Hören der Doppel-CD-Edition «Wenn ich Schweiz sage…» Im Auftrag von Migros-Kulturprozent haben Roger Perret und Ingo Starz das Werk zusammengestellt und im Basler Christoph Merian Verlag herausgegeben. Sprach- und zeitübergreifend Die beiden Herausgeber haben etwas bisher Einzigartiges geleistet. Sie sind in die Archive des viersprachigen Schweizer Radios, in diejenigen der Tonstudios, Plattenfirmen, Buchverlage und der Autorinnen und Autoren selbst eingetaucht und haben nach Tondokumenten mit Lyrik aus allen Sprachregionen gesucht. Sie haben sie in reichem Masse gefunden. Eine solche Anthologie, auch in Buchform, hat es hierzulande noch nie gegeben. Roger Perret erläutert das Konzept: «Im Gegensatz zu anderen mehrsprachigen Anthologien, wo die Gedichte getrennt nach der jeweiligen Sprachregion präsentiert sind, werden die Aufnahmen hier sprach- und zuweilen auch zeitübergreifend vorgestellt.» Angestrebt haben die Herausgeber zudem «eine dynamisch-kontrastreiche Anordnung, beruhend auf einer ungefähren Chronologie, die jedoch immer wieder von thematischen Blöcken oder von anderen Konstellationen durchbrochen oder ergänzt wird». Ihr
Dank Thomas Edison sind Tonaufnahmen seit 1877 möglich. Bild: pd
weiteres und erreichtes Ziel: Die Gedichte sollten miteinander und gegeneinander sprechen, ohne zu verwirren oder den Zusammenhang zu stören. Neben den Texten in den vier Landessprachen – mit eingeschlossen, die verschiedensten Dialekte – kommen Gedichte auf Englisch, Spanisch und Jiddisch vor. Und als achte Sprache finden sich Gedichte von Dragica Rajcic in ihrem besonderen «Ausländerdeutsch» und «fonka gersu» in einer von Anton Bruhin selbst erfundenen Sprache. Alle nichtdeutschen Gedichte sind im übersichtlich gestalteten und informativen Booklet ins Deutsche oder entsprechend dem Original, beispielsweise aus dem Tessiner Dialekt, ins Schweizerdeutsche übersetzt. Von Kurt Aebli bis Albin Zollinger Mit einer Einschränkung mussten sich die Herausgeber abfinden. Für die Jahre vor 1937 fehlen brauchbare Beispiele. Vielleicht auch als Ausdruck der «geistigen Landesverteidigung» und zur Betonung der helvetischen Kultur, begann das Schweizer Radio erst relativ spät, hiesige Literatur aufzuzeichnen. Deshalb sind Schweizer Expressionisten der zwanziger Jahre und Begründer der modernen Lyrik, zum Beispiel Robert Walser oder Paul Klee, nicht vertreten. Gleichzeitig machte das Radio anscheinend einen Bogen um schwierige Aussenseiter wie Alexander Xaver Gwerder, Annemarie von Matt, Sonja Sekula oder Werner Renfer. Doch das hier Vorgelegte ist reichhaltig genug. Einige Beispiele: Hermann Hesse mit seinem berühmten «Nebel»-Gedicht, Lasjer Aichenrand auf Jiddisch, Meret Oppenheim, Erika Burkart, einmal mit junger, einmal mit alter Stimme, Kurt Marti, Luisa Famos, Julian Dillier, Blaise
Cendrars, Pedro Lenz, Alberto Nessi, Noëlle Revaz und, und, und. Unter den rund 200 Gedichten der 98 Autoren – von Kurt Aebli bis Albin Zollinger – finden sich, meist mit mehreren Texten, sieben Ostschweizerinnen und Ostschweizer: Beat Brechbühl mit seinem wunderbar lakonischen «Silence intim», Werner Lutz, vier Mal und wie stets auf hohem Niveau, Niklaus Meienberg, nebst dem «Landsgemeindelied» mit dem legendären, live aufgenommenen «Hend», Dragica Rajcic mit dem bitteren «Wenn ich Schweiz sage», Christian Uetz mit dem sprachwitzigen «Wort», Regina Ullmann, sehr ergreifend mit «Der Dichter», und – besonders erfreulich – Clemens Umbricht mit zwei sprachgenauen Gedichten. Einige weitere wie Erica Engeler, Fred Kurer, Ivo Ledergerber, Werner Bucher oder Arthur Steiner wären auch der Aufnahme wert gewesen, doch angesichts dieses Reichtums ist Mäkelei fehl am Platz. Denn sie sind von hoher literarischer Qualität, authentisch, weil fast durchwegs von den Lyrikerinnen und Lyrikern selber gesprochen, und ein vielfältiges Hörvergnügen.
Ostschweizer Literatur auf cDs. werner Bucher, Lyriker und OrteVerleger, hat schon immer gerne Lyrik mit Jazz verbunden und tut dies mit Gusto zusammen mit dem Ostschweizer Jazzer Malcolm Green auf «spazieren mit dem gelbgrünen Puma». Orte Verlag, Oberegg 2010. euGen auer hat eine auswahl der besten Glossen aus allen drei Bänden «ein appenzeller namens ...» unter diesem titel selber aufgenommen. Appenzeller Verlag, Herisau 2010. waLter rOtach (1872-1928) erzählt, gelesen von Philipp Langenegger, auf «Vo Ärbet, Gsang ond Liebi» im herisauer Dialekt aus seiner Jugendzeit in der 1880er-Jahren mitten im industriequartier herisaus. Appenzeller Verlag, Herisau 2010. Mitra DeVi lädt, gesprochen von Barblin Leggio und Krishan Krone, auf «Mörderische Geschichten» zu sieben schwarzhumorigen Kurzkrimis ein. Appenzeller Verlag, Herisau 2010. heinrich heine aus st.Gallen: heine-Gedichte verbindet Peter schweiger (ex-st.Galler theaterdirektor) mit zum teil improvisierter Musik von flötist Günter wehinger (ex-Jazzschule st.Gallen), Bassist Dietmar Kirchner und Pianist Károly Gáspár auf eindrückliche weise. Amiataemozioni, ae 1005, St. Gallen 2010. (rb)
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MUSIK Kultur
Vom Bart zum Scheitel Ungewolltes Festival: An hintereinander folgenden Abenden spielen in St.Gallen und Rorschach zwei der aufregenderen deutschen Popbands. Hans Unstern im Palace und 1000 Robota im Mariaberg. von Johannes stieger Bärtig und zerzaust schaut Hans Unstern vom Cover seines Debüts. «Kratz dich raus» steht un ter dem wie aus dem Schlamm gezogenen Ant litz. Es ist ein schönes Bild. Indem sich Unstern als Waldschrat hinstellt, lockt er einen bereits auf eine falsche Fährte. Und doch wurde schon so viel über seine Gesichtsbehaarung nachge dacht und auf den Musikredaktionen darüber geplaudert: Ein Zeichen seiner Verweigerung sei der Bart; der Bart zeige eine frappante Ver wandtschaft zu Bonnie «Prince» Billy auf; ein anderer Autor wollte wissen, dass Unsterns Bart kein modischer Bart sei, sondern eben: State ment. Eines ist jedoch klar: Der junge Musiker, von dem weder der bürgerliche Name noch das genaue Alter bekannt sind – das ist belegt – zeigt sich nicht gerne. Er bockt bei Interviews, wech selt seine Mitmusiker laufend aus, unterwirft seine Songs dem andauernden Wandel. Geprobt wird nicht vor Auftritten, jeder kennt das Grundgerüst. Unstern windet sich stetig aus Definitionen raus. Störgeräusche eröffnen die Platte. Ein Pia no setzt swingend ein, die Trommeln poltern in einer euphorischen Ungenauigkeit fast wie bei Moondog. Und dann näselt Unstern los. Eine Hasstirade gegen das Automobil, Texte in glas klarer Unverständlichkeit, unleidig vorgetragen, im Tonfall von Schorsch Kamerun: «Über mir die Frau im Mond, doch ihr Glänzen steckt im Stau / ich habe vertrocknete Tinte für ein di ckes Buch im Bauch / Blei auf der Stirn und Rost unter den Augen.» Und auf der Überhol spur jagen sich Penisse. Unstern kratzt sich nicht die Gegenwärtig keit der Zukunft raus und mimt den Romanti ker. Er bürstet sich auf den acht Songs seines Debüts aber ein Weltbild ab, das auf Frau sein oder Mann sein beruht. Nicht selten nimmt er dazu die Stahlbürste hervor: Unstern ist am stärksten, wenn die Musik sperrig wird und sta chelig, seine Stimme quengelig anmahnt und fordert. Von der Rakete zum Ufo Die jungen 1000 Robota aus Hamburg setzen im Gegenzug zu Unstern musikalisch eher auf die Punkrockschiene und ziehen sich, um mal wieder etwas zu Frisuren zu sagen, einen ziem lich Tocotronischen Scheitel. Auf ihrem Erst ling «Hamburg brennt» von vor zwei Jahren, brannte die Luft tatsächlich noch und Pete Doherty schien in ihrem Jugendzimmer zu hängen, nicht Dirk von Lowtzow. Die Tonauf nahmen waren leicht schluderig, die Gitarren
Er windet sich aus allen Definitionen: Hans Unstern.
Sie haben ein klares Bild von sich: 1000 Robota.
sägten verzerrt, 1000 Robota riefen ihre Texte in bester (auch sie!) GoldenenZitronenMa nier und meist im Chor: «Ihr sagt, ihr wisst Bescheid, doch ihr habt Angst, wenn ihr alleine seid / wir sind hier um zu sagen / um zu sagen, um zu sagen / dass wir das Geschehen einfach nicht mehr ertragen.» 1000 Robota wurden mal von der «Sun» als «Gang Of Four im Panzer» angekündigt. Ein Reporter berichtete damals von einem Konzert in London. Er bezeichne te das Trio jedoch als Bürgersöhne, die die Tennisschläger gegen Instrumente eingetauscht hätten. Mittlerweile sind Anton Spielmann, Sebas tian Muxfeldt und Jonas Hinnerkort aber um die zwanzig Jahre alt und schlagen gemässigtere Töne an. Die Jugend ist vorbei, es wird nicht mehr im Chor die Parole gebrüllt, die Worte werden präzise gesetzt, die Gitarren nun gut
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Bilder: pd
behandelt. Angetreten sind sie, Gleichaltrigen Riffs um die Ohren zu hauen, ein Kampf gegen Klingelton und Gesülze aus dem Radio. Das aktuelle Album heisst bezeichnenderweise «Ufo». Die Ecken und Kanten, die Hitze einer richtigen Rakete sind verschwunden. Aber was solls! Die tausend Roboter machten eine wun derbare Platte, die vermutlich nicht die Ham burger Schule erneuern wird, wie mancherorts keck behauptet wird, aber sie geben ihr eine Rechtfertigung aus der Sicht der nachwachsen den Generation. Jetzt darf man mal gespannt sein, wie die Alten darauf reagieren. Palace St.Gallen. Donnerstag, 27. Januar, 21 Uhr. Mehr Infos: www.palace.sg MariaberG rorSchach. Freitag, 28. Januar, 22 Uhr. Mehr Infos: www.maberg.ch
Kultur KuNST
Das Unfassbare am Schwanz gepackt
Transzendenz des Glücks ebenso gelesen werden wie für die Allgegenwart eines unerklärlichen Dinges. Vielleicht ist es gerade darum so reizvoll für eine künstlerische Auseinandersetzung.
In der Ausstellung «Mit Seife und Gabeln» im Kunstraum Kreuzlingen sind dreissig Positionen zu sehen. Alle kreisen um die unkontrollierbare oder auch tragische Seite des Glücks. von Kristin schmidt solltest du wirklich ein schlarg einmal finden, bring's jedenfalls heim! Gib ihm haferkornschleim! denn es dient dir, um Licht zu entzünden. Jage das schlarg deshalb mit kleinen terzen, mit Gabel und hoffnung, mit seife und scherzen! Jage das schlarg! Jag' es mit Güte und mit Fingerhüten![...] Und lock es mit Lächeln in tüten! Michael Ende, nach Lewis Carrolls «Hunting of the Snark»
Für die einen ist es der Schlarg, für die anderen der Schnatz, für Lewis Carroll ist es der Snark, dem sie hinterherrennen, die lieben Leute, den sie aber nicht finden. Den sie zu bezirzen versuchen oder zu bestechen, zu zwingen oder zu kaufen. Die meisten jedoch nennen dieses unfassbare und doch so ersehnte Etwas: Glück. Tanja Trampe und Daniela Petrini forschen dem Glück seit über drei Jahren nach, dem Glück als Phänomen, seinen ganz unterschiedlichen Ausprägungen und Gefährdungen. Die beiden Absolventinnen der Zürcher Hochschule der Künste arbeiten seit ihrer Diplomarbeit über «Ermittlungen über das hartnäckig-formidable und kreative Potential des parasitären Prinzips» zusammen. Nun wäre es naheliegend gewesen, das Ergebnis der Recherchen, den sogenannten kompletten Glückskomplex im Rahmen einer Ausstellung zu präsentieren. Doch das entspräche nicht dem parasitären Prinzip, dem sich die beiden verschrieben haben. Sie arbeiten als «data/Auftrag für parasitäre Gastarbeit» und wollen sich nachhaltig einnisten, ausbreiten und vor allem Denkanstösse geben. Deshalb wurden andere Künstlerinnen und Künstler zur Mitarbeit gebeten. In der Ausstellung «Mit Seife und Gabeln» im Kunstraum Kreuzlingen werden dreissig von ihnen zu sehen sein. Koordinatenlose Ozeankarte Ein umfangreiches Projekt also zu einem noch viel umfangreicheren Thema. Da kommt es
So sieht Gabriela Gründler das Glück.
auf eine gute Struktur, einen Ansatzpunkt an, der das Ganze weder beliebig noch zu verkopft daherkommen lässt. Die beiden Frauen aus Zürich und Lörrach widerstanden erfolgreich der Versuchung, wissenschaftliche Fakten abzubilden oder gar zu viele Facetten eines ohnehin kaum greifbaren Zustandes erfassen zu wollen. Stattdessen fanden die beiden Künstlerinnen und Kuratorinnen einen literarischen Ausgangs- und Kernpunkt für ihre Glückssuche: Schon 2003 stiessen sie auf Lewis Carrolls «The Hunting of the Snark» von 1876, der untertitel: «Eine Agonie in acht Krämpfen.» Geleitet von einem Ausrufer segeln acht unglückliche Glücksuchende und ein Biber herum, arbeiten sich an gesellschaftlichen Zwängen ab, oszillieren beständig zwischen Hoffnung und Verzweiflung und sind – ein jeder für sich – gefangen in ihren ureigenen Ängsten. Schliesslich finden sie das Alter Ego des Glücks, das Boojum, das seine Entdecker prompt verpuffen lässt. Trampe und Petrini faszinierte besonders die koordinatenlose Ozeankarte mit der sich die Protagonisten der Nonsenseballade auf den Weg machen. Die Karte kann als Sinnbild für die
Spiel mit Definitionen und Emotionen Immer wieder kreisen die ausgestellten Arbeiten, von denen einige eigens für dieses Projekt entwickelt wurden, um die unkontrollierbare, absurde oder auch tragische Seite des Glücks oder um sein Gegenstück. So bietet etwa Edward Wright, ausgehend von den Zwängen täglicher umgangsnormen, eine Aggressionsplattform im wohlsituierten Rahmen der Malerei und bändigt in seinen Bildern gleich einem Dompteur die Gefühlsausbrüche der Protagonisten. So mancher verklärt die Vergangenheit als alleinseligmachende Zeit. Hier hilft beispielsweise Bettina Carl weiter. In ihren Papierarbeiten scheinen subjektive und kollektive Jugenderinnerungen auf, sie bieten eine Reflexionsebene für die Sehnsüchte, die sich aus dem Blick zurück speisen. Dem, was vielen als der Inbegriff des Glücks gilt, widmet sich unter anderen Sebastian Schaub: Was tun, wenn ich morgen im Lotto gewinne? Der Zürcher visualisiert in seinen aquarellierten umsetzungen von Lottoscheinen das Bild: pd Spannungsfeld zwischen der unendlichen Hoffnung und dem kleinen Stück Papier, das hier ins Riesenhafte vergrössert wird. Einen weniger konkreten, aber nichtsdestoweniger reflektierten Ansatz wählt ursula Palla mit ihrer Videoarbeit «Die Taube hat sich geirrt». Subtil führt sie auf Angst und Freiheitsverlust beruhende Machtverhältnisse vor. Schafft die Taube aus eigener Kraft den Neustart? Tierisches auch bei Andy Storchenegger, dessen «vom Glück übermannte» Katze bereits in der Eröffnungsausstellung des neuen Nextex zu sehen war. Hängt an ihrem Schwanz gar das Boojum? Wirkt sie deshalb so seltsam erstarrt? «Mit Seife und Gabeln» wirft Fragen auf und ist geprägt vom lustvollen Spiel mit Definitionen und Emotionen. Also Hände gewaschen und Esswerkzeug gepackt, fixiert und aufgespickt – vielleicht lässt sich das Glück in Kreuzlingen erwischen, doch Vorsicht, vielleicht ist es auch nur sein Kontrapart, der einen dann sachte und plötzlich verschwinden lässt. Kunstraum Kreuzlingen. 16. Januar bis 27. Februar. Eröffnung: Samstag, 15. Januar, 17 Uhr. Mehr Infos: www.kunstraum-kreuzlingen.ch
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Kultur ThEATEr
«Das Echo des Systems» Der isländische Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson inszeniert Elfriede Jelineks «Die Kontrakte des Kaufmanns» am Theater St.Gallen. Eine Wirtschaftskomödie über die Finanzkrise. von Christina Genova «Manchmal hätte ich Seite für Seite aus dem Buch reissen und auf den Müll schmeissen können!» Thorleifur Örn Arnarsson ist ein junger Regisseur aus Island und was ihn so in Rage brachte, waren «Die Kontrakte des Kaufmanns» von Elfriede Jelinek. Es ist das ultimative Theaterstück zur Finanzkrise und Arnarsson wird am Theater St.Gallen die Schweizer Erstaufführung inszenieren. Das Stück «Die Kontrakte des Kaufmanns» der österreichischen Literatin und Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek wird zur Zeit auf mehreren Bühnen des deutschsprachigen Raumes gespielt. Ein Zeichen dafür, dass Jelinek damit den richtigen Ton getroffen hat und das Bedürfnis gross ist, nach der Krise dem business as usual etwas entgegenzusetzen und nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen. Für die Inszenierung der «Kontrakte» bringt Arnarsson zwei besondere Voraussetzungen mit. Zum einen stammt er aus einem Land, das wohl wie kein anderes sonst in Europa von der Finanzkrise in seinen Grundfesten erschüttert worden ist. Zum andern ist Deutsch nicht seine Muttersprache. Dies ermöglicht ihm einen anderen Zugang zu den Texten der Sprachakrobatin Jelinek. Ein Strudel von Sätzen Ich konnte Thorleifur Örn Arnarsson Gefühlsausbruch durchaus verstehen, denn ich hatte mir ein paar Seiten Jelinek zu Gemüte geführt. Die verwinkelten Sätze ziehen sich über ein bis zwei Seiten hin – ein endloser Sermon, ein Palaver, ein Strudel von Sätzen. Keine einfache Lektüre. Undurchschaubar wie die Finanzströme. Wie um Gottes willen bringt man ein Stück auf die Bühne, das aus seitenlangen Monologen besteht, keinen wirklichen Anfang und kein richtiges Ende hat, das ohne handlung auskommt? Der Regisseur teilt meine zwiespältigen Leseerfahrungen: «Für diesen Text bin ich einfach zu blöd, dachte ich.» Dann besann er sich auf die Anfänge Elfriede Jelineks als Musikerin und begann, den Text als Wortsymphonie zu begreifen. Was Arnarsson an Elfriede Jelinek besonders schätzt, ist ihre gnadenlose Untersuchung von Sprache. Sie deckt auf, wie sie durch den ökonomischen Diskurs verändert wird. Eine Kostprobe: «Auf dem Geld spielt man wie auf einer Art Mandoline oder Gitarre oder Ziehharmonika und dann legt man es wieder weg, und wenn man wieder drauf spielen will, merkt Bei den Proben lässt Arnarsson viel Platz für Improvisation. Bild:Tine Edel
man, dass das kein Instrument gewesen ist, kein Finanzinstrument jedenfalls, das den Namen verdient.» Andere Worte, mit denen sie ihr Spiel treibt, bis deren «Bedeutungskonto total abgeräumt ist», wie es ein Kritiker in der «Welt» formulierte, sind: «Werte», «Sicherheiten» oder «gute und schlechte Risiken». Die Welt ist nicht schwarz und weiss Wer aber von Jelinek in Bezug auf die Finanzkrise Antworten oder Schuldzuweisungen erwartet, wird enttäuscht. Ihre Welt besteht nicht aus Schwarz oder Weiss, sondern aus verschiedenen Abstufungen von Grau. Alle haben sich die hände schmutzig gemacht. Keine armen Kleinanleger und bösen Bänker. Das Problem beginne dort, sagt Arnarsson, wo normale Menschen in einem Markt mitspielten, dessen Regeln ihnen nicht vertraut seien. Die Anleger hätten ausgeblendet, dass hohe Renditen auch mit entsprechenden Risiken verbunden seien, und die Finanzfachleute hätten nichts getan, um ihren Kunden die Augen zu öffnen. Deshalb treffe letztere auch die grössere Schuld, meint Arnarsson. Trotzdem ist er überzeugt: «Kaum jemand wollte bewusst etwas Böses tun, nur die Konsequenzen hat man nicht bedacht oder unterschätzt. Ein paar Banken machen keine Blase. Millionen von Menschen müssen mitmachen.» Mit dem Chortext nach antikem Vorbild löse sich die Schuldfrage vom Individuum – und das sei das Kluge bei Jelinek: «Der Text ist wie das Echo eines Systems, das spricht.»
Expertengespräche zur Probe «Alle finden zwar schlimm, was geschehen ist, aber machen doch so weiter wie bisher – in der hoffnung, dass beim nächsten Mal alles anders wird» kritisiert Arnarsson die fehlende hinterfragung in der Nachkrisenphase. Arnarsson will ein Theater, das zum Nachdenken anregt, das Diskussionen in Gang bringt. Deshalb hat er für das Jelinek-Stück Statisten gesucht, fast vierzig Interessierte haben sich gemeldet. Wichtiger Bestandteil der Probenarbeit sind auch Gespräche mit Exponenten aus Wirtschaft und Kultur. Eingeladen waren schon Kaspar Surber, «Woz»-Redaktor, und Urs Rüegsegger, ehemaliger CEO der St.Galler Kantonalbank. Mit dem in St.Gallen ansässigen Unternehmer Wolfgang Vilsmeier hat man einen Gesprächspartner mit direktem Bezug zum Meinl-Skandal gefunden, den Elfriede Jelinek in ihrem Stück verarbeitet hat. Der Wiener Bankier Julius Meinl hatte, wie 2007 herauskam, Tausende von Anlegern mit undurchsichtigen Transaktionen um ihr Geld gebracht. Vilsmeier, der ebenfalls zu den Geschädigten gehörte, verklagte die gleichnamige österreichische Privatbank. Pikanterweise studierten Vilsmeier und Meinl einst gemeinsam an der Uni St.Gallen, womit sich der Kreis wieder schliesst. theater St.Gallen. Genaue Spieldaten siehe Veranstaltungskalender.
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FILM KuLtur
Ein Orchester erobert Beethoven Das einzige afrikanische Symphonieorchester südlich der Sahelzone hat sich nicht nur das Spielen selbst beigebracht, sondern ist auch kreativ zu seinen Instrumenten gekommen. Wie, erzählt der Film «Kinshasa Symphonie». von AndreA Kessler
Nathalie sieht abgekämpft und krank aus. Nur das leuchtend-violette Kleid wirkt wach und fröhlich. «Zurzeit habe ich ein echtes Geldproblem.» Mit einer Rasierklinge schabt sie ihrem Bub eine Frisur auf den Kopf. Der Vater hat behauptet, er sei es nicht und ist gegangen. Nathalie, die eigentlich Hochzeitsdekorateurin ist, lebt bei ihren Verwandten, denen sie versprechen mussSeit siebzehn Jahren spielt das kongolesische Orchester unerschütterlich weiter. te, so bald wie möglich wieder auszuziehen. Aber der Wohnraum in ge aus dem Altmetall wurde zur Glocke mit Kinshasa ist knapp, die Betonpreise hoch, vier- D-Klang umfunktioniert. Krieg und Plündezig Dollar für eine Wohnung viel Geld. rungswellen beraubten das Orchester noch des Nathalie Bahati ist Flötistin im Orchestre Wenigen, was es besass. Aber das Orchester Symphonique Kimbanguiste. Dem «einzigen selbst existierte weiter und spielte ungebremst symphonischen Orchester des Schwarzen Kon- Orff, Beethoven, Händel, Mozart, Ravel. tinents», wie es auf der Internetseite des Or«Es sind Leute, die leidenschaftlich ihrer chesters heisst. Gegründet hat es Armand Dian- Muse nachgehen», sagt Pascal Capitolin, der gienda, der sich das Dirigieren selber beige- Sounddesigner des Filmteams. Und wirklich, bracht hat, nachdem er 1994 arbeitslos wurde. egal wie müde oder hungrig die OrchestermitZuvor war er Pilot bei der Kongolesischen glieder sind, Abend für Abend finden sie sich in Fluglinie, wurde in Belgien und den USA aus- der Rue Monkoto 88 ein, um für ihren grossen gebildet. Er ist der Enkel von Simon Kimbangu, Auftritt im Stadion Kasa Vubu zu üben. Wenn der die religiöse Bewegung der Kimbanguisten das Licht mitten in Beethovens Neunter ausbegründet hat; heute die drittgrösste Religion geht, wird im Dunkeln weitergespielt. Joseph, im Kongo. Dabei hatte Kimbangu nicht lange der Bratschist, ist ja da. Bleibt das Licht für länGelegenheit zu wirken. Am 6. April 1921 tat er ger weg, legt der kleine Mann mit dem runden sein erstes Wunder, am 12. September 1921 Bauch sein Instrument ab, schlängelt sich durch wurde er gefangengenommen und von den bel- die Orchesterreihen, um singend und todesvergischen Kolonialherrschaften zum Tode verur- achtend an den unterschiedlichsten Kabeln heteilt. Tatsächlich gestorben ist er nach dreissig- rumzuzwicken. jähriger Haft, der belgische König hatte das Den Widrigkeiten trotzen Urteil geändert. Die Liebe zur klassischen Musik teilt bei weitem nicht jeder Kinois, jeder Einwohner KinBusfelgen und Bremszüge Angefangen hat das Symphonieorchester mit shasas. Der junge Tenor Trésor mit dem feinen zwölf Amateuren und Autodidakten wie Ar- Gesicht, versucht seit Tagen seine Freunde zu mand selbst einer ist. Die Ehre, als erster heraus- überreden, am grossen Tag ins Stadion Kasa gefunden zu haben, wie ein Cello gehalten Vubu zu kommen – mit seinen schiefen Fusswird, kommt dem Instrumentenbauer Albert balltoren und dem welligen Staubboden. Aber zu. Ging etwas in die Brüche, wurde improvi- sie hören viel lieber Hip-Hop. Die Schwester siert. «Früher haben wir kaputte Geigensaiten der Chorsängerin Mireille nervt sich, weil sie durch Bremszüge von einem Fahrrad ersetzt», nicht in Ruhe fernsehen kann, johlt dazwierklärt der Dirigent Armand. Oder eine Busfel- schen, äfft Mireille nach, während diese die
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Stelle «Toggt-är aus El-, Eliisiuum» übt. Dem Bratschisten und Elektriker Joseph fällt ein älterer Herr ins Wort, als er ihm gerade die Instrumente eines Symphonieorchesters erklärt, während sie gemeinsam in einem Minibus ins Stadtzentrum hötterlen: «Was denkst du denn, ich kann doch eine Blaskapelle von einem Symphonieorchester unterscheiden!» Bild: pd Und trotzdem. Tagtäglich geht die grossgewachsene Nathalie stolz, auf der Querflöte spielend, in ihrem leuchtendvioletten Kleid und mit dem kleinen Buben an der Seite durch Kinshasas Slums. Tagtäglich steht Joseph in seinem grellgrünen Hemd auf der Strasse vor seinem Coiffeursalon, in Abgasund Staubwolken gehüllt, und übt. Verständliche Vorwürfe Für Claus Wischmann, Regisseur von «Kinshasa Symphony», war der Recherchedreh das schwierigste. Schon wenn sie eine kleine Kamera aus dem Auto gehalten haben, hätten die Leute sie angeschrien, und zwar «jeder, der es gesehen hat». Für den Kameramann Martin Baer ist an den Vorwürfen, die ihnen die Kinois machten, was dran: «Die sagen: ‹Ihr Europäer, ihr Weissen, ihr kommt hierher, filmt uns, nehmt alles mit, zeigt, wie schlimm es im Kongo ist, wie arm wir sind, und werdet dadurch noch reicher›.» Die meisten erklärten sich jedoch mit dem Filmen einverstanden, wenn sich die Crew im Gegenzug dazu verpflichte, «den wahren Kongo» zu zeigen. Und genau das ist dem Film gelungen. Porträtiert werden Menschen mit ihrer Liebe zur Musik, mit ihrem Einfallsreichtum, mit ihrer Unerschütterlichkeit. Am Ende ist Nathalies müder Blick nicht der einzige, der am grossen Konzertabend im strahlenden Stadion Kasa Vubu vom Götterfunken belebt wird. KinoK in der LoKremise st.GaLLen. Genaue Spieldaten siehe Veranstaltungskalender.
Kultur
von der rolle
von DaviD Wegmüller
Das Kleine-Filmwelt-Phänomen.
Revolutionierte die Netzwerkforschung: Kevin Bacon.
SchaufenSter Sammlung mit unbestimmter Zukunft.
Bild : pd
Dass die Welt ein Dorf ist, ist keine neue Erkenntnis. Während Inselferien trifft man die eigenen Nachbarn und beim Skifahren auf längst ausgewanderte Studienkollegen. Dieses Kleine-Welt-Phänomen hatte der Harvard-Psychologe Stanley Milgram bereits 1967 beschrieben und behauptet, dass jeder Mensch jeden beliebigen anderen Menschen über durchschnittlich sechs Ecken kenne. Mathematiker haben seither mehrfach versucht, die These wissenschaftlich zu beweisen. Dem anschaulichsten Feldversuch dazu stand ein bekannter Schauspieler Pate: Kevin Bacon. Bei einer Auswertung von über 800’000 eingetragenen Berufskollegen kam heraus, dass die Verlinkung aller Schauspieler zu einem gemeinsamen Filmauftritt mit Kevin Bacon kleiner war als drei. Seither gilt die Kevin-Bacon-Zahl (KBZ) als verlässlicher Index in der Netzwerkforschung. Ab Januar 2011 hat nun auch der Schweizer Film sein offizielles Online-Tool, um die Melanie-Winiger-Zahl oder den Carlos-Leal-Index zu berechnen. Es heisst filmsearch.ch und präsentiert das heimische Filmschaffen en gros und en détail: derzeit sind 1829 Filme, 3155 Personen und 1155 Firmen erfasst. Alle drei Ebenen sind untereinander verlinkt, wodurch die personellen und institutionellen Verbindungen sichtbar werden. Der Einstieg geschieht über eine einfache Suchmaske. Danach funktioniert filmsearch.ch wie ein Kleines-Filmwelt-Phänomen: Stefanie Glaser, Beat Schlatter, Peter Liechti, Marcel Gisler und Marc Forster – alle hängen zwischen zwei und 32 Klicks zusammen. Der Benutzer kann sich vergnügen wie an einem Ticketautomaten der SBB: statt das teuerstmögliche Ticket sucht er nun die tiefstmögliche KBZ zwischen Bruno Ganz und Joel Basman. Filmsearch.ch, wird am 22. Januar lanciert und ist ein Online-Filmlexikon für den Schweizer Film, das allerdings – noch – nicht tief in die Schweizer Filmgeschichte hinunterreicht. Auf der Basis der Katalogdaten der Solothurner Filmtage der vergangenen acht Jahre, haben Informatiker aus Kopenhagen und München die Suchmaschine programmiert. Nun soll sie sukzessiv vom Prototyp zu einem systematischen Nachschlageportal für den Schweizer Film ausgebaut werden. Auf der Personenund Firmenebene sind bereits jetzt Suchabfragen, beispielsweise nach Wohnkanton, möglich. Somit richtet sich filmsearch.ch nicht nur an ein filminteressiertes Publikum, sondern vor allem auch an Förderinstitutionen, Kuratoren, Promotoren und Medienschaffende – sowie an alle Insider, die bestrebt sind, ihre eigene KBZ zu drücken und damit zum einflussreichen Networker zu werden. Ob die KBZ auch unter Schweizer Filmemachern ähnlich tief liegt wie im verfilzen Hollywood? Die globale Behauptung Milgrams jedenfalls ist vor Kurzem erstmals wissenschaftlich einwandfrei bewiesen worden: Zwei Forscher haben im Jahr 2006 rund dreissig Milliarden Einzelverbindungen im Internet ausgewertet und festgestellt, dass das Jederkennt-jeden-Gesetz im Schnitt tatsächlich bei einer Zahl von 6,6 liegt. Über sechseinhalb Personen sind wir also mit Brad Pitt und Barack Obama verlinkt. Und mit unserem Nachbarn, der draussen auf dem Trottoir am Rauchen ist.
Darüber, warum die naive Kunst gerade in den Gegenden rund um den Säntis so viele und so unterschiedliche Blüten getrieben hat, wird regelmässig spekuliert. Wer sich mit dieser Kunstform beschäftigt, kommt um einen Namen kaum herum: Josef John. «Bestaunt – belächelt – verkannt» ist der Titel eines Buches, das er über «seine Freunde, die naiven Meister», geschrieben hat. Etliche davon sind von ihm entdeckt und gefördert worden. Zusammen mit seiner Frau Mina hat er wesentlich zur Etablierung der naiven und Art-brut-Kunst in der Ostschweiz beigetragen. Im Verlaufe eines halben Jahrhunderts haben sie eine Fülle von Meisterwerken der Naiven und Aussenseiter-Kunst zusammengetragen. So ist eine der umfassendsten und faszinierendsten Sammlungen entstanden. Es gibt kein Museum und keinen privaten Sammler, der auch nur annähernd über so viele Werke in dieser Qualität verfügt. Das «Herzstück» umfasst rund 640 Bilder, Skulpturen und Objekte. 68 Künstler und Künstlerinnen – von Anny Boxler bis Hedy Zuber, von Ulrich Bleiker bis Konrad Zülle – sind vertreten. Die John-Sammlung zeigt in aller Deutlichkeit, dass Kunst-Sammlungen oft untrennbar verbunden sind mit jenen Personen, die sie aufgebaut haben. Und es stellt sich immer die gleiche Frage: Was geschieht, wenn die Sammler in die Jahre kommen? Diese Frage ist von öffentlichem Interesse, wenn eine Privatsammlung einzigartig ist und im Kulturgut einer ganzen Region eine herausragende Stellung einnimmt. Irgendwann gilt es für jeden Sammler, Abschied zu nehmen. Dessen sind sich Mina und Josef John bewusst. «Sammeln heisst nicht einfach, dass man Werke aufspürt und sie zusammenträgt. Sammeln heisst vor allem auch Verantwortung übernehmen», betonen sie. Nämlich Verantwortung gegenüber dieser Kunstrichtung an sich, gegenüber den Kunstschaffenden, aber auch der Gegend gegenüber, in der sie entstanden sind. Seit Jahren sucht das Sammler-Paar nach einer Lösung. Zu einem Ergebnis sind sie noch nicht gekommen. Die ganze Sammlung und vor allem einzelne Teile für einen Millionenbetrag an Privatpersonen zu verkaufen, wäre ein Leichtes. Angebote von privaten Interessenten haben sie bis jetzt abgelehnt. Denn diese könnten nicht garantieren, dass die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich ist und dass sie in der Region bleibt. Mina und Josef John stellen sich eine Art Museum vor, bei dem Volks- und naive Kunst unter einem Dach vereint sind. Kontakte mit Ostschweizer Kulturämtern, aber auch mit Institutionen – etwa dem Museum im Lagerhaus – haben bis anhin zu keinem Ergebnis geführt. Auch wenn zurzeit noch keine definitive Lösung in Sicht ist, eines ist sicher: Das Sammler-Paar wird sich mit der gleichen Beharrlichkeit, Eigensinnigkeit, aber auch Treffsicherheit – wie beim Aufbau der Sammlung – einsetzen, um die Zukunft ihres Lebenswerks zu gewährleisten. Meinrad Gschwend
Josef und Mina John inmitten ihrer eindrücklichen Sammlung von Outsider-Kunst.
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Kultur
Vermögensplanung und Heiratspolitik. Die 1982 geborene Münchner Regisseurin Bernadette Sonnenbichler wurde über Umwege auf den fast vergessenen deutschen Autor Hermann Essig aufmerksam, der zu seinen Lebzeiten um 1900 zu keiner grossen Berühmtheit gelangte. Nach einigen Aufführungen in der Zeit der Weimarer Republik geriet er in Vergessenheit, bis Helene Weigel, die Witwe Bertolt Brechts, in den siebziger Jahren Werke von ihm auf den Spielplan ihres Berliner Ensembles setzte. Der Schriftsteller Martin Walser war, nachdem er am Münchner Volkstheater Ende der achtziger Jahre eine Vorstellung der «Glückskuh» gesehen hatte, so begeistert, dass er ausrief: «Dass Essig nicht mehr verschwinden darf, ist klar!». Am Vorarlberger Landestheater kommt mit diesem Stück eine echte Wiederentdeckung auf die Bühne. In der «Glückskuh» geht es um die junge Rebekka Palmer, die ein Kind von ihrem Freund Helm
Forward
tanzen aus liebe, tanzen aus Frust. Hätten Sie es in die Hand genommen, der Eurovisionspreis wäre schon lange und mehrfach in Schweizer Händen. Denn ihr Charme würde jede rumänische Oma erquicken, ihre Haudraufsynthiesounds die verlorene Jugend im letzten Ruhrpottkaff hinter dem Ofen hervorlocken, und die Texte erfüllen alle Anforderungen an die gescheite Hymne: saalschutz sind mit dem Album «Ravepunk für eine bessere Welt» zurück und machen da weiter, wo sie schon immer standen: zuvorderst am Bühnenrand, ekstatisch, (vor)laut und immer einen Zacken vulgär. Darauf würde sich im Saalschutzuniversum «yeah» reimen – das Zürcher Duo
Schwarz erwartet. Höchste Zeit für eine Hochzeit. Doch Helms Eltern sind gegen die Verbindung, denn Rebekka ist zwar hübsch, aber arm. Als dann ihr Vater den reichen Bauerssohn Manuel Kolb allein in der Kammer seiner Tochter erwischt, wittert er das grosse EheGeschäft und sichert sich Manuels Schuhe und Hose als Pfand. Als Pfand, wie er sagt, um die Hochzeit zu erzwingen. Doch auch für die Familie Kolb kommt die wenig lukrative Hochzeit überhaupt nicht in Frage. Für Rebekkle bleibt nur ein Ausweg: Sie muss sofort zu Geld kommen und beschafft sich auf verschlungenen Pfaden eine Kuh. Prompt wendet sich das Blatt und sie verwandelt sich auf dem Heiratsmarkt in das Objekt der Begierde. In einer Gesellschaft von tumben, geldgierigen Bauern beginnt ein ebenso hochkomisches wie bitteres Spiel um Vermögensplanung und Heiratspolitik. Bernadette Sonnenbichler sucht auch das Ernste in dem schrill anmutenden Lustspiel: «Ich glaube nicht, dass es eine reine Komödie ist, weil die Vorgänge in dieser Gesellschaft wirklich gnadenlos sind. Der Witz liegt woanders, im Beobachten der Gesellschaft. Was wir schaffen wollen, ist das Lachen, das im Halse steckenbleibt.» Dass es Autor Hermann Essig mit seinem Lustspiel sehr wohl ernst gewesen
steht immer leicht auf der Kippe zwischen Kitsch und Punk, zwischen Pathos und Intelligenz: «Gib mir bitte deine Hand, ich verliere den Verstand / es gibt keinen Halt, ich verliere die Balance / honi soit qui mal y pense / es gibt keinen Halt, diese Welt schwankt hin und her / jeden Tag ein bisschen mehr / das ist die allerletzte Chance für unser pièce de résistance.» Unter diesen Textzeilen wabern die Synthesizer, poltert die Trommel. Gleichzeitig beleuchten die Feuerzeuge die Decke des schmuddeli-
sei, ergänzt Dramaturgin Dorothée Bauerle-Willert: «Als Heimaterinnerung hat er die Glückskuh bezeichnet, von Berlin her blickte er auf seinen Herkunftsort zurück. Die Figur der Rebekka Palmer gab es offenbar wirklich, wenn man seinen Briefen glaubt. Interessant ist, dass er aus der Distanz das Landleben keineswegs idealisiert, wie viele andere Autoren seiner Zeit – im Gegenteil: Er hat dieses bitterböse Lustspiel geschrieben.» Den Zuschauer erwartet an diesem Abend bei aller drastischen Komik also alles andere als ein Bauernschwank. Es geht um eine abstrakte Betrachtung der ländlichen Welt, nicht um eine realistische Darstellung. Auf der fast leeren Bühne werden drei rohe Skulpturen zu sehen sein, die der Künstler Peter Torp entworfen hat: Ein Baum, ein Mond und eine Kuh. Den Bauern hat Kostümbildnerin Tanja Kramberger unförmige Fat-Suits verpasst, die Glückskuh hat Zigaretten in den Nüstern, aus den Eutern klimpern die Münzen und sie spuckt Geldscheine. «Sie hat eben alles, was Menschen glücklich macht», lacht Bernadette Sonnenbichler. Tobias Schuster VorarlberGer landestHeater breGenz. Fr. 14., Di. 18., Fr. 21., Do. 27., Sa. 29. Dezember, jeweils 19.30 Uhr. Mehr Infos : www.landestheater.org
gen Clubs und hauen sich die Leute beim Pogo die Ellbogen in Magen und Kiefer. Gestartet sind Saalschutz in den besetzten Häusern von Zürich Anfang der Nullerjahre. Draussen standen sich trendige Stundentinnen und Studenten die Beine in den Bauch, drinnen tobte die Masse in schwarzen Armeehosen. Die Mischung aus Diskurs, Ironie, Widerstand und Party machen Saalschutz aus und setzen sie in die Nähe von Deichkind – nur gescheiter, ein bisschen mehr Tocotronic halt (aber nur, was die Textarbeit angeht): «Mit Anführungszeichen in Anführungszeichen / und einem Konzept von grosser Dichtung / volle Kraft in keine Richtung!» (js) Kulturladen Konstanz. Freitag, 28. Januar, 21 Uhr. Mehr Infos: www.kulturladen.de
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zwischen artpunk und Popeye. Auf dem Cover ihrer zweiten, Mitte Dezember in der Grabenhalle getauften CD, stehen die vier St.Galler von Herr Bitter im efeuberankten Wald. Alle als pinke Zyklopen verkleidet. Da kommen einem The Residents in den Sinn, die sich riesige Augäpfel über den Kopf stülpten und mit ihrem Bühnenoutfit für Furore sorgten. Herr bitter sind aber mehr im Comicstrip zuhause als im alltäglichen Wahnsinn. So knarzt und ploppt es auf der neuesten Veröffentlichung. Gleichzeitig pumpen die Beats von Benjamin Müller (Turntables, Electronics) und Jan Geiger (Schlagzeug), pulsiert der Bass von Tom Peruzzetto und rauscht die Gitarre mal funkig, aber vielfach postpunkig von Sänger Sascha Tittmann. Es ist jedenfalls keine leichte Kost, was die fleissigen St.Galler einem zumuten. Keinesfalls behäbig und keinesfalls auf jene Retrorockschiene zurückgreifend, die es einem einfach macht. Die Musik zerrt an einem und kämpft um Aufmerksamkeit. Mal schrill wie auf einem Markt, mal pulsierend wie in der Disco. Wem es peinlich ist, zuhause Luftgitarre zu spielen oder mal beherzt um den Bürotisch zu hüpfen, sollte die Finger davon lassen. Es ist zudem gute Autobahnfahrmusik: leicht aggressiv, aber immer geradeaus. Wer den St.Galler Termin verpasst hat, kann im Januar nach Bern in die tolle Rösslibar in der Reitschule fahren oder abwarten, weitere Ostschweizer Termine folgen bestimmt. (js) Mehr Infos: www.herrbitter.ch Bild: pd
Bernadette Sonnenbichler
Play
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TheaTerland
Kultur
Literatour
mit FLORIAN VETSCH
Kaiserliche Klassiker. Um das neue Jahr im Wechsel der Horen gebührend zu feiern, mag es förderlich sein, Mass am Vergangenen zu nehmen. Literatur kann das. Sie erlaubt es uns, auf den Flügeln des Vogels Roch zurückzupreschen in vergangene Tage und Zeiten. Deshalb mögen hier im Kranz empfohlener Bücher, als spätes Echo auf den lateinischen November, drei Romane gepriesen werden, die es wie nur wenige andere verstehen, die Atmosphäre der römischen Antike auferstehen zu lassen. 1934 veröffentlichte Robert von Ranke-Graves (*1895 in Wimbledon, London, †1985 in Deìa auf Mallorca) «Ich, Claudius, Kaiser und Gott», einen Roman, der dem Leben des römischen Kaisers Claudius gewidmet ist. Darin erzählt Robert von Ranke-Graves aus der Perspektive des Kaisers dessen Leben. Wissen muss man: Claudius ist der Nachfolger des hochgradig dekadenten Caligula. Nach dessen Ermordung hat ein Militärputsch Claudius, den gehbehinderten, aber hochintellektuellen Stammler, in die Position des Kaisers von Rom katapultiert, 41 n. Chr. Wider Willen. Im Herzen ein Republikaner, nimmt Claudius das Amt an, um zu überleben. Und die Frau, die ihn auf diesem steinigen Weg begleitet, ist Messalina. Obwohl ihr Claudius verfallen ist, lässt er sie schliesslich aufgrund ihres freizügigen Lebenswandels von seinen Prätorianern umbringen. Andere neuralgische Punkte von Ranke-Graves’ Roman bilden Claudius’ Kindheit und Jugend sowie seine Eroberung Britanniens. Der deutschsprachige jüdische Romancier Lion Feuchtwanger (*1884 in München, †1956 in Los Angeles) floh während der NaziZeit in die Vereinigten Staaten, wo er bis zu seinem Tod in Kalifornien lebte. Im zwischenzeitlichen französischen Exil in Sanary-sur-Mer schrieb er 1936 den Roman «Der falsche Nero». Darin karikiert er das zerstörerische Triumvirat Hitler-Goebbels-Göring als den Töpfer Terenz, einen hirnrissigen Doppelgänger des verstorbenen Kaisers Nero, den mörderisch-hinterhältigen, keifenden Knops und den uni-
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Bild: Samy Fuchs
formverliebten, aufschneiderischen Machisten Trebon. Ein Hochgenuss ist dieser Roman, der im Vorderen Orient des ersten Jahrhunderts nach Christus spielt. Würde man allerdings an die drei hier empfohlenen Romane den Massstab der Kunst anlegen, so schwänge dieser eine obenauf: «Ich zähmte die Wölfin. Erinnerungen des Kaisers Hadrian» von Marguerite Yourcenar (*1903 in Brüssel, †1987 in Bar Harbor, Mount Desert Island, Maine). Unter dem Titel «Mémoires d’Hadrian» veröffentlichte ihn die Autorin 1951, nach schier zwanzigjähriger Arbeit. Die ganze weite antike Welt erweckt Marguerite Yourcenar in diesem Roman zum Leben. Zum Beispiel wenn sie, gleich zu Beginn, Hadrian von seinem Grossvater erzählen lässt: «Mein Grossvater Marullinus glaub-
te an die Sterne. Der hochgewachsene, von den Jahren ausgedörrte Greis brachte mir die gleiche nüchterne, beinahe stumme Zuneigung entgegen wie den Tieren seines Gutes, seinen Ländereien und seiner Sammlung von Meteorsteinen. Stets ging er barhäuptig, wie auch ich es zum Verdruss der Römer tat, und die Hornhaut seiner Sohlen ersetzte ihm die Sandalen. Er galt als Zauberer, die Dorfleute mieden seinen Blick. Dass er über das Getier eine seltsame Macht ausübte, kann ich bezeugen: Ich selbst habe gesehen, wie er den alten Kopf mit zarter Vorsicht über ein Vipernnest neigte und wie seine knotigen Finger vor einer Eidechse eine Art Tanz vollführten.» Gönnen Sie sich zum Jahresbeginn etwas Antike, etwas Bleibendes. Etwas im Licht unsterblicher Grösse.
1 lion Feuchtwanger. Der falsche nero. Aufbau Verlag. Berlin 2008. 2 robert von ranKegraves. ich, claudius, Kaiser und gott. Ullstein Verlag. Berlin 2009. 3 Marguerite Yourcenar. ich zähmte die wölfin. Erinnerungen des Kaisers Hadrian. dtv. München 1998.
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Kultur
Presswerk
von René SiebeR, AutoR und PoP-AficionAdo.
P lat t e d e s M on ats
Console.
man beim Abwaschen im Hintergrund plätschern lässt, bis man plötzlich erkennt: Äh, da ist doch noch was!? Nicht nur das Meisterwerk «Neon Golden» von The Notwist aus dem Jahre 2002, sondern auch das neue Console-Opus zeigen, wie viel Ohrwurmpotential in Gretschmanns Rechner steckt. Und für viel Wärme in aller Elektronik sorgt zudem die Sängerin Miriam Osterrieder. Re - Re l e as e des Mo nat s
Es soll ein paar völlig vernarrte Nerds geben, die Martin Gretschmann für Weilheims Antwort auf Mozart halten und jede seiner selten erscheinenden Werke als «Grosse Nachtmusik» titulieren. Das ist natürlich masslos übertrieben, aber nicht völlig aus der Luft gegriffen. In Gretschmanns Leben gibt es nicht «nur» Console. Bei den Bands The Notwist und 13&God ist er der Mann für die Elektronik, als Acid Pauli spielt er Club-Sets und seit ein paar Jahren ist er auch im Hörspielsektor für den Bayerischen Rundfunk kreativ geworden. Dieser letzteren Leidenschaft verdankt der umtriebige Musiker die Idee zu seiner neuen CD «Herself» (Disko B/Irascible). Während der Arbeiten an seinem Live-Hörspiel über den deutschen Komponisten Oskar Sala, der für den Hitchcock-Klassiker «Die Vögel» die Filmmusik schrieb, ist Gretschmann bewusst geworden, dass er für einmal nicht so viel Bock auf das bei Console sonst übliche «Band-, Gitarre-, Bass- und Schlagzeug-Ding» habe. So fehlen auf «Herself» die Live-Instrumente. Die zehn neuen Songs changieren zwischen Ambient und ElektroPop, wirken dabei sanft und unaufdringlich und nehmen einen mit ihrer minimalen Klang-Architektur auf Anhieb gefangen. Gretschmann hat ein sensibles Gespür für flächenbildende Sounds. Er gibt ihnen viel Raum zur Entfaltung. Was auch dazu führt, dass wir hier eher ausgefuchste Kompositionen denn 08/15-Popsongs hören. Womit wir (fast) wieder bei Mozart wären. In Interviews gab der Weilheimer auch schon preis, dass er Musik möge, die nichts von ihm will. Die
Einstürzende Neubauten.
Weise zusammen. Das Titelstück beisst sich wie ein Albtraum im Gehirn fest, in «Yü-Gung (Fütter mein Ego)» schreit Bargeld um sein nacktes Leben, das «Trinklied» ist eher gruselig als lustig, und im Entzugsdrama «Seele brennt» ist die schiere Beklemmung ähnlich spürbar wie in «Cold Turkey» von John Lennon. «Z.N.S.», «Der Tod ist ein Dandy» und «Letztes Biest (am Himmel)» sprudeln über von dadaistischen Anklängen und anarchistischen Klanggeräuschen. «1/2 Mensch» hat auch nach 25 Jahren kaum Patina angesetzt und klingt heute wie ein Totentanz aus dem vergangenen, nächtlichen Berlin. «This was made to end all parties!», hört man Bargeld gegen Ende der Platte klagen. Meist eR des Mo nat s
Elvis Costello.
In den achtziger Jahren gefiel sich der Berliner Blixa Bargeld als Bürgerschreck und trug seine radikalen Manifeste mit tiefer Stimme vor: «Musik setzt sich für mich aus drei Teilen zusammen: Macht, Magie, Wahnsinn» und «Mein Kopf ist ein Labyrinth, mein Leben ist ein Minenfeld» sind nur zwei Beispiele dafür. Aber als sich die Einstürzenden Neubauten vor dreissig Jahren formierten, um musikalisches Neuland zu beackern, bis es fruchtbar wird, stand ihnen die Welt mindestens «Fünf auf der nach oben offenen Richterskala» offen. «Wenn wir lange genug weitermachen, wird es Musik», meinte denn auch Blixa Bargeld nicht ohne Ironie. Nun, es ist still geworden um die Neubauten. In ihren letzten Werken zitierten sie sich selbst, und Bargeld verdiente sich seine Brötli zwischenzeitlich auch als Gitarrist von Nick Cave and The Bad Seeds sowie als Dozent. Ihre besten, intensivsten Platten machte die Band in den achtziger Jahren, und aus diesen strahlt gewiss «1/2 Mensch» (Musikvertrieb) aus dem Jahre 1985 heraus. Bauhaus-Ära, Dadaismus, John Cage und Kraftwerk: Auf den acht Tracks dieses Meilensteins finden die Einflüsse und Inspirationen der Neubauten auf wundersame
1 Quincy Jones & His Orchestra The Quintessence (1961)
Reicht das Thema Wirtschaftskrise aus für ein Konzeptalbum? Mutet es nicht komisch an, wenn sich ein Ex-Punker auf seinem neuen Album allen Gescheiterten und Gefallenen dieser Welt widmet: Glücksrittern ebenso wie Unglücksraben? Und kann der älter gewordene Haudegen seiner beachtlichen Diskographie wirklich noch etwas essenziell Neues hinzufügen? Wie man diese Fragen auch immer beantworten würde, eines ist gewiss: Mit «National Ransom» (Universal) ist Meister Costello definitiv in der zweiten Halbzeit seiner Musikerkarriere angekommen. Vielleicht versucht er sich nach seinem genialen «King Of America» von 1986 hier zum zweiten Mal an dem ausufernden Unterfangen, sämtliche Stilrichtungen der amerikanischen Musik unter einen Hut zu bringen. Sozusagen eine grosse Enzyklopädie zu vollenden: Elvis
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Costello als Professor, die Zuhörer als Studenten. Dieses Bild mutet irgendwie unsympathisch an. «National Ransom» ist leider ein eher mittelprächtiges Costello-Album geworden, nicht weil es etwa schlecht wäre, sondern weil die Messlatte bei Declan Patrick Aloysius MacManus sehr hoch ist. Und weil unter den sechzehn Songs ein paar grossartige auszumachen sind, andere Tracks dagegen leicht abfallen. Americana, Bluegrass, Country, Vaudeville, Sinatra, professioneller Eklektizismus, Balladen und straighter Rock: Hat der Londoner Tausendsassa unter der Ägide seines Freundes T-Bone Burnett den Bogen etwas überspannt? Dies vielleicht nicht, aber im Direktvergleich dazu schneidet «King Of America» wesentlich besser ab. Dort ging der so genannte rote Faden nie verloren.
2 Einstürzende Neubauten ½ Mensch (1985) 3 Portishead Third (2008) 4 Console Herself 5 Edwyn Collins Losing Sleep 6 Elvis Costello National Ransom 7 Fyfe Dangerfield Fly Yellow Moon 8 Aloe Blacc Good Things 9 Erik Truffaz In Between
vormals: Gambrinus – Jazzclub
Freitag Sonntag 07.01.2011 02.01.2011
Claude diallo Situation
Samstag 08.01.2011
SalSa - danCe - night
Freitag 14.01.2011
Shljiva orCheStra
Samstag 15.01.2011
S.u.C. & Co
Freitag 21.01.2011
9000 St.Gallen | GartenStr. 13 | tel 071 222 13 30
juke joint
Jazz aus New York www.claudediallo.ch
Türöffnung 20.00 uhr | Beginn: 21.00 uhr
Zimmerpop
iMProVisaTioN www.ziMMerPoP.ch Türöffnung 20.00 uhr | Beginn: 21.00 uhr
dJ aNdrès
Türöffnung 21.00 uhr | Beginn: 22.00 uhr – 03.00 uhr
BalkaN-GYPsi-souNd ...as Good as iT GeTs! www.shlJiVaorchesTra.de Türöffnung 20.00 | Beginn: 21.00 uhr
Jazz à la Mode des chefs www.u-s-eiGeNMaNN.ch Türöffnung 20.00 | Beginn: 21.00 uhr
Blues uNPluGGed Türöffnung 20.00 | Beginn: 21.00 uhr
www.jazzclub-StGallen.ch
KALENDER 01.–31.01.
Inhaltsverzeichnis Kulturprogramme 02 Konzert und Theater SG. 04 Suisse Diagonales Jazz. 26 Kultur is Dorf Herisau. Kinok St.Gallen. 37 Kunstmuseum St.Gallen. 44 Palace St.Gallen. Jazzclub ((G)) St.Gallen. Kugl St.Gallen. 46 Klangreich Romanshorn. Innovantiqua Winterthur.
46 Kellerbühne St.Gallen. 58 Alzheimer Diogenes Theater Ausstellung SG. Altstätten. Kunstraum Kreuzlingen. 50 Grabenhalle St.Gallen. Kunstmuseum Salzhaus Winterthur. Winterthur. 54 Kultur is Dorf Herisau. 70 Tanzraum Kreuzlingen. 56 Bachstiftung St.Gallen. 72 Nordklang Festival SG. Schloss Wartegg Ror'berg. Museum im Lagerhaus SG. 58 Kunst Halle St.Gallen.
SO
SA
01.01.
Konze rt Frauenfelder Abendmusiken. Neujahrskonzert mit festlicher, französischer Musik für Orgel und Stimme. Evangelische Stadtkirche Frauenfeld, 17 Uhr Galgevögel. Die Thurgauer Mundart-Band mit Hansjörg Enz und Urs Klauser. Evangelische Kirche Gais, 17 Uhr Neujahrskonzert. Sinfonieorchester St.Gallen. Tonhalle St.Gallen, 17 Uhr Clubbing/Party Chamäleon. Die Kult-Disco ab 30 Jahren. Kommunales Kunstund Kulturzentrum K9 Konstanz, 22 Uhr Jahresauftakts-Fest. KaterKonter-Fest. Viertel Bar Trogen, 19 Uhr Fi lm Ander. Die baskische Antwort auf Brokeback Mountain: ein starkes, preisgekröntes Debüt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Berlin Calling. Technomusiker Paul Kalkbrenner ringt als DJ Ickarus in Berlins Clubszene mit Drogen, Liebe und Wahnsinn. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Harry Potter und die Heiligtümer des Todes. Langsam offenbaren sich die grauenhaften Machenschaften Voldemorts. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Länger Leben. Schweizer Komödie mit Gnädinger und Paryla. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr When You’re Strange. Tom DiCillos gelungener Dokumentarfilm über die legendärste Band der 60er Jahre: The Doors. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr Kunst/Ausste llungen Harun Farocki. Führung. Das Kub stellt einen Filmemacher und Künstler vor, dessen Werk den politischen Film massgeblich geprägt hat. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Ki nde r Pippi Langstrumpf. Familienstück von Astrid Lindgren. Theater St.Gallen, 14 Uhr
02.01.
Konzert Appenzeller Brunch. Mit musikalischer Unterhaltung. Talstation Schwägalp, 10 Uhr Claude Diallo Situation. Jazz aus New York. ((G)) Jazzclub St.Gallen, 21 Uhr Festkonzert zum Ende der Weihnachtszeit. Capella Vocale, camerata instrumentale, Bach Weihnachtsoratorim I-III. Katholische Kirche Amriswil, 17:15 Uhr Neujahrskonzert: I not dance. Trio aus Vorarlberg: knallharter und vertrackter Hardcore. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Orchester LiechtensteinWerdenberg. Vom Tango zum Dreivierteltakt. Altes Kino Mels, 11 Uhr Film Das grosse Rennen. Die elfjährige Mary setzt alles daran, ein Seifenkistenrennen zu gewinnen. Mitreissender irischer Kinderfilm. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 15 Uhr Kinshasa Symphony. Beethoven statt Bürgerkrieg: Das einzige Sinfonieorchester Zentralafrikas zeigt die eindrückliche Kraft der Musik. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr L’illusionniste. Grossartiger Animationsfilm über einen arbeitslosen Zauberkünstler nach dem Drehbuch von Jacques Tati. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Nel giardino dei suoni. Ein blinder Klangtherapeut arbeitet mit schwerstbehinderten Kindern – einer der schönsten Dokus des Jahres. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Rio Sonata. Stimmungsvolles Porträt von Nana Caymmi, die als die grösste Sängerin Brasiliens gilt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 13 Uhr Soigne ton gauche/L’école des facteurs/Cours du soir. Jacques Tati in drei umwerfenden Kurzfilmen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Theater Biedermann und die Brandstifter. Obgleich sich in der letzten Zeit die Meldungen über von Hausierern verübten Brandstiftungen häufen, gewährt der Haarwasserfabrikant Gottlieb Biedermann einem Obdach- und arbeitslosen Quartier. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Neujahrskonzert mit dem Sorbischen Nationalensemble. Orchester und Ballett des Sorbischen National Ensembles. Mit Gesangssolistin. Tonhalle Wil, 17 Uhr Sonny Boys. Jahrzehntelang waren Willie Clark und Al Lewis ein legendäres Komikerpaar. Pirvat mochten
Wird unterstützt von:
Schützengarten Bier
sich die zwei mit der Zeit überhaupt nicht mehr. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Ein gewisses jüdisches Etwas. Führung. Das Publikum bestimmte im Oktober den Inhalt der Ausstellung. Jüdisches Museum Hohenems, 11:30 Uhr Harun Farocki. Führung. Das Kub stellt einen Filmemacher und Künstler vor, dessen Werk den politischen Film massgeblich geprägt hat. Kunsthaus Bregenz 11/14/16 Uhr Mark Morrisroe. Führung. Das aussergewöhnliche Werk des amerikanischen Fotokünstlers Mark Morrisroe wurde bisher in Europa kaum ausgestellt. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr Daueraustellung und Jüdisches Viertel. Öffentliche Führung/ Rundgang. Jüdisches Museum Hohenems, 10 Uhr Oskar Kokoschka. «Wunderkammer.» Führung. Mit bisher nie gezeigten Werken, von Kitsch bis zum antiken Fundstück, aus der privaten Sammlung des Künstlers Kokoschka. Museum Liner Appenzell, 14 Uhr Vo rt r ag Die Kontrakte des Kaufmanns. Einführung in die Wirtschaftskomödie von Elfriede Jelinek. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Kin d er Der Lebkuchenmann. David Woods zauberhaftes Weihnachtsmusical für die ganze Familie. Theater am Kornmarkt Bregenz, 15 Uhr Hanni und Nanni. Die Zwillingsschwestern bringen ein ganzes Internat auf Trab. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Pippi Langstrumpf. Familienstück von Astrid Lindgren. Theater St.Gallen, 14 Uhr
MO
03.01.
Ko n zert Times New Roman. Mit Sicherheit ein Abend, den man so schnell nicht vergessen wird. Die Herren lassen die Hintern vibrieren. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Revolving Door. Nach vorne treibender Rock mit lauter Frauenstimme. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr S.U.C & Co. Jazz à la mode des chefs. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr Film Les vacances de monsieur Hulot. Monsieur Hulot (Jacques Tati) stürzt in seinem Urlaub in der Bretagne von einer Katastrophe in die nächste. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr
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Mon oncle. Monsieur Hulot (Jacques Tati) stürzt den durchorganisierten Haushalt der Arpels ins Chaos. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr
DI
04.01.
Ko n zert Dä Liveziischtig. Mit ECM. Workshop der Jazzschule St.Gallen. Jazz and More. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Ferengi & Mermaids. Les grandes dames der heimischen IndependentSzene geben sich die Ehre. Spiel boden Dornbirn, 21 Uhr Film Ander. Die baskische Antwort auf Brokeback Mountain: ein starkes, preisgekröntes Debüt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17:45 Uhr Der junge Törless. Drama von Volker Schlöndorff nach Robert Musils Romanvorlage. Kino Loge Winterthur, 20:30 Uhr Hinter den sieben Gleisen. Gemütliches Clochardleben mit Zarli Carigiet, Ruedi Walter, Hannes Schmidhauser. Ab 10 Jahren. Kino Rosental Heiden, 14:15 Uhr Kinshasa Symphony. Beethoven statt Bürgerkrieg: Das einzige Sinfonieorchester Zentralafrikas zeigt die eindrückliche Kraft der Musik. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Die Natur der Kunst. Führung. Das Verhältnis von Kunst und Natur zum Thema. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr Rosenstrumpf und dornencknie. Führung. Werke aus der Psychiatrischen Pflegeanstalt Rheinau 1867–1930. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 18 Uhr Vo rt r ag Der Bartgeier. Ein geglücktes Wiederansiedlungsprogramm. Vortrag von Dr. Jürg Paul Müller. Gewerbliches Berufsbildungszentrum (bbz) Weinfelden, 20 Uhr
MI
05.01.
Ko n zert Forum am Mittwoch. MusikschülerInnen spielen königliche Musik zum Dreikönigstag. Jugendmusikschule Weinfelden, 19:30 Uhr The Blues is here to stay. Krebshilfe-Benefiz-Konzert. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Film Das grosse Rennen. Die elfjährige Mary setzt alles daran, ein Seifenkistenrennen zu gewinnen.
Mitreissender irischer Kinderfilm. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 15 Uhr Jour de fête. Jacques Tati stellt als Postbote François in seinem Dörfchen Geschwindigkeitsrekorde auf. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr When You’re Strange. Tom DiCillos gelungener Dokumentarfilm über die legendärste Band der 60er Jahre: The Doors. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr T h e at e r Sekretärinnen. Stück von Franz Wittenbrink als theatralischer Liederabend. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Sonny Boys. Jahrzehntelang waren Willie Clark und Al Lewis ein legendäres Komikerpaar. Pirvat mochten sich die zwei mit der Zeit überhaupt nicht mehr. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr K ab ar e t t Die Spechte. «Opus V.» Altes Kino Rankweil, 20 Uhr Simon Libsig. «Sprechstunde – ein Abend mit Nebenwirkungen». Nur Texte als Schmerzmittel. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr M u s i c al Lola Blau. Georg Kreislers «Ein-Frau-Musical» erzählt die Geschichte der Sängerin Lola Blau. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr K un s t / Aus s t e l l un g e n Im Banne Ägyptens. Führung. Begegnungen mit der Ewigkeit. Historisches und Völkerkunde museum St.Gallen, 14 Uhr Mark Morrisroe. Führung. Das aussergewöhnliche Werk des amerikanischen Fotokünstlers Mark Morrisroe wurde bisher in Europa kaum ausgestellt. Fotomuseum Winterthur, 18 Uhr Kinder Allein auf der Welt. Stück für Kinder ab fünf Jahren nach dem Bilderbuch von Ulf Nilsson und Eva Eriksson. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr
DO
06.01.
Kon z e rt Ein kleines Konzert # 99. The Bianca Story. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Fröilein Da Capo. Das Einfrauorchester mit der Kommode. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Philharmonic Winds. Neujahrskonzert unter der Leitung von Stefan Roth. Dreispitz Kreuzlingen, 20 Uhr
06.– 08.01. KALENDER
«Veschide gliich»
À la mode
Kreatives Kollektiv
Sounds-Scherben der Siebziger
Die Galgenvögel fliegen wieder. Die Thurgauer Mundart-Band ist durch ihre zahlreichen Konzertauftritte und ihre Platten «Anna Göldi», «Inventur» und «Galgenvögel live» bekannt geworden. Für das Neujahrskonzert haben sie sechzehn neue Lieder im Fluggepäck und entstauben altbekannte dazu. Die Galgenvögel, das sind Andreas Rüber, Globi Straub, Rolf Stiefel und Jürg Lanfranconi, Axel Good, Diego Alessi und – am Mikrofon – der ehemalige Nachrichtensprecher Hansjörg Enz.
Monday Night-Music eröffnet das neue Jahr mit dem Quintett S.U.C. & Co. Gespielt wird Jazz à la mode des Chefs. Auch für die Band ist es die Premiere, obwohl den im Elsass lebenden Trompeter Stani Elmer und den Pianisten und Komponisten Urs Carl Eigenmann über vierzigjährige Zusammenarbeit verbindet. Ebenfalls ein langer Weggefährte Eigenmanns ist der Schlagzeuger Andy Leumann. Die fünf komplett machen die Saxophonistin Sabine Siegrist und der Bassist Beni «Pneu» Leumann. Gemeinsam spielen sie alte und neue Stücke aus der eigenen Küche.
Es war eine Weile still um das Basler Art-PopQuintett The Bianca Story. Am 3. Dezember 2010 brach sie ihr Schweigen und veröffentlichte ihre neue Single «Coming Home». Der Song ist der erste Vorgeschmack auf das zweite, noch namenlose Album, das im Frühjahr erscheinen wird und in den berühmten Abbey-Road-Studios eingespielt wurde. Das kreative Kollektiv lässt seinen knalligen Sound aus New Wave, Glam Rock und Techno-Kisten springen und bekennt sich heute zu ehrlichen Popsongs, die Geschichten erzählen.
Das Greenteam organisiert zwar schon zum fünfzehnten Mal eine Rock- und Beat-Disco der alten Schule, aber zum ersten Mal im Lindensaal in Flawil. Weil es jeweils so voll war, muss dem Rebstock in Alterswil Adieu gesagt werden, dafür gibts nun wieder genug Platz zum Schwofen und Fätzen. Die DJs Rip Fossil und Hot Pännz legten schon vor dreissig Jahren auf und liefern auch heuer den Sound aus der frühen Rockgeschichte – alles ab gepflegten und in Ehren gehaltenen VinylPlatten, natürlich.
Donnerstag, 6. Januar, 21 Uhr, Grabenhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch
Samstag, 8. Januar, 20 Uhr, Lindensaal Flawil.
Die Galgenvögel in der Evangelischen Kirche in Gais
Samstag, 1. Januar, 17 Uhr, Evangelische Kirche Gais.
Clubbing/Party Freitag. Disco, House & Schmacko by Jack Pattern. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr Fi lm Benda Bilili. Die afrikanische Antwort auf Buena Vista Social Club: Die kongolesische Band ist umwerfend! Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Miral. Julian Schnabels («Le Scaphandre et le Papillon») brisanter, ergreifender Film über vier palästinensische Frauen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr The ate r Keller&Schuran. Zwei Männer – eine Band. Dreiegg Frauenfeld, 21 Uhr Undine geht. Schauspiel von Ingeborg Bachmann. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Kunst/Ausste llungen Harun Farocki. Führung. Das Kub stellt einen Filmemacher und Künstler vor, dessen Werk den politischen Film massgeblich geprägt hat. Kunsthaus Bregenz 19 Uhr Ki nde r Der Lebkuchenmann. David Woods zauberhaftes Weihnachtsmusical für die ganze Familie. Theater am Kornmarkt Bregenz, 15 Uhr Di ve rses Frauentempel Stimmenfeuer. Stimmenfeuer und Tanzanlass für Frauen. Stimmfeuer Frauentempel St.Gallen, 19:30 Uhr
FR
07.01.
Konze rt Zimmerpop. Improvisation. ((G)) Jazzclub St.Gallen, 21 Uhr
S.U.C & Co. im Park Flawil
Montag, 3. Januar, 20 Uhr, Restaurant Park Flawil. Mehr Infos: www.restaurant-park.ch
Beflügelter Freitag. Trio RossetMeyer-Geiger. Weinbau-Genossenschaft Berneck, 20 Uhr Beggars & Gentry. Hardcore und Rock. Plattentaufe. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Cantina Latina. Fiesta Latina. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Fröilein Da Capo. Das Einfrauorchester mit der Kommode.Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Painhead Invites. Eintritt: 1 Dose Bier. – Für massig Bands. Mariaberg Rorschach, 21 Uhr Stamic Quartet. Musik aus Böhmen: Smetana, Schulhoff, Dvorák. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 20 Uhr Vo Manne im gwüssne Alter. Lieder von Bruno Höck. Restaurant Frohsinn Weinfelden, 20:30 Uhr W.A. Mozart. Die Entführung aus dem Serail. Vierzehnte szenische Produktion des Thurgauer Barockensembles. Evangelisches Kirchgemeindehaus Kreuzlingen, 19 Uhr Clubbing/Party Good Vibez – Rub a Dub. Reggae vom Plattenteller und Cede. Kaff Frauenfeld, 21 Uhr Film Berlin Calling. Technomusiker Paul Kalkbrenner ringt als DJ Ickarus in Berlins Clubszene mit Drogen, Liebe und Wahnsinn. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Kinshasa Symphony. Beethoven statt Bürgerkrieg: Das einzige Sinfonieorchester Zentralafrikas zeigt die eindrückliche Kraft der Musik. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Länger Leben. Schweizer Komödie mit Gnädinger und Paryla. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Nel giardino dei suoni. Ein blinder Klangtherapeut arbeitet mit schwerstbehinderten Kindern – einer der schönsten Dokus des Jahres. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17 Uhr
The Bianca Story in der Grabenhalle
Nord. Der norwegische Dokumentarfilm über die wortkargen Norweger und ihre ungewöhnlichen Trinkgewohnheiten. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr T heat er Bella Donna. Die alemannische Erstaufführung der neuen Komödie von Stefan Vögel. Kulturhaus Dornbirn, 20 Uhr Sekretärinnen. Stück von Franz Wittenbrink als theatralischer Liederabend. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Theatersport. AlsWir (Heidelberg) gegen Winterthur TS. Kammgarn Schaffhausen, 20:30 Uhr Ka b a r et t Nachrichten. Dauerbrenner mit Hubertus Huber alias Urs Welter – satirischer Rückblick auf das Zeitgeschehen in 25 Minuten. Bistro zu Tisch Bischofszell, 21:10 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Amuse Yeux. Kunst über Mittag. Mit der Kunstvermittlerin Stefanie Kasper. Kunstmuseum St.Gallen, 12:30 Uhr M u s ic a l Lola Blau. Georg Kreislers «Ein-Frau-Musical» erzählt die Geschichte der Sängerin Lola Blau. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr
SA
08.01.
Ko n zert Asita Hamidi’s Bazaar. World Music: Eine Hommage an die vier Himmelsrichtungen. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Delinquent Habits. Ives und Co. werden wie immer die Party zum kochen bringen. Gare de Lion Wil, 22 Uhr
47 SAITEN 01.11
Oldies-Disco im Lindensaal Flawil
Emporenkonzert zum neuen Jahr. Für Orgel und Cello. Katholische Kirche Neudorf St.Gallen, 18:15 Uhr FCW-Kurvenfest. Livemusik, Torwandschiessen, Tombola, Halligalli etc. Gaswerk Winterthur, 20 Uhr Gripped. Pop- und Rock-Coverband. Restaurant Bierhof St.Gallen, 21:30 Uhr Mardi Gras.bb. Brass Blues. Hitziges Gefecht. Kammgarn Schaffhausen, 20:30 Uhr Painhead Invites. Eintritt: 1 Dose Bier. – Für massig Bands. Mariaberg Rorschach, 21 Uhr Shljiva Orchestra. Balkan-GypsiSound. ((G)) Jazzclub St.Gallen, 21 Uhr Zeughaus-Jazz. Schülerkonzert. Altes Zeughaus Herisau, 10:30 Uhr C lu bbin g / Pa rt y A Musically Journey with L.N/A. Reggae, Dubstep, Breakand Balkanbeats! Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Elektron. Feat. AME (Innervisions). Kugl St.Gallen, 23 Uhr Oldies Disco. Mit Scherben der Siebziger und Achtziger. Lindensaal Flawil, 20 Uhr Pop and Wave Party. Die besten Hits und beliebtesten Raritäten von Top-Bands aus den Achtzigern. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Salsa – Dance – Night. mit DJ- Andrès. ((G)) Jazzclub St.Gallen, 22 Uhr Soul Gallen. Get dressed and put on your dancing shoes! Palace St.Gallen, 22 Uhr The New Cool. DJ Format & Nr. Thing. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Film Benda Bilili. Die afrikanische Antwort auf Buena Vista Social Club: Die kongolesische Band ist umwerfend! Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr
Die 4. Revolution – Energy Autonomy. Eine Welt, deren Energieversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Kinshasa Symphony. Beethoven statt Bürgerkrieg: Das einzige Sinfonieorchester Zentralafrikas zeigt die eindrückliche Kraft der Musik. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17 Uhr When You’re Strange. Tom DiCillos gelungener Dokumentarfilm über die legendärste Band der 60er Jahre: The Doors. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr You Will Meet a Tall Dark Stranger. Woody Allens neueste Komödie mit Anthony Hopkins. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr T h e at e r Die Kontrakte des Kaufmanns. Wirtschaftskomödie von Elfriede Jelinek. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Dinner Krimi. «Mord im Büro.» Wer kennt sie nicht, die fiesen Tricks der Arbeitskollegen? Einstein Congress Hotel St.Gallen, 19 Uhr Faith, love and hope. Ein Destillat aus der Ursuppe jedes bekennenden Rock’n’Rollers. Stadttheater Konstanz, 21 Uhr Janis Joplin. Ein Stück Rock’n’ Roll. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Männer. Stück von Franz Wittenbrink als theatralischer Liederabend. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Sonny Boys. Jahrzehntelang waren Willie Clark und Al Lewis ein legendäres Komikerpaar. Pirvat mochten sich die zwei mit der Zeit überhaupt nicht mehr. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr tiltanic. Impro-Theater mit verschiedenen Gästen. Figurentheater St.Gallen, 20 Uhr K ab ar e t t bloup – zu zweit allein. Herzerfrischendes Kabarett über das Miteinandersein oder Nichtsein. fabriggli Buchs, 20 Uhr
KALENDER 08.– 13.01. Max Uthoff. Er wirft einen Blick auf die Dinge des politischen Alltags. Kellerbühne Grünfels Jona, 20:30 Uhr Volker Ranisch. Er schlüpft in die Rolle des Ich-Erzählers Felix Krull, aus dem Roman von Thomas Mann «Hochstapler». Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Li t eratur Buchvernissage. Kurzgeschichten und Gedichte des Töpfers Klaus Rothe. Galerie Rebhüüsli Kreuzlingen, 16 Uhr Ki nde r Allein auf der Welt. Nach dem Bilderbuch von Ulf Nilsson und Eva Eriksson. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Di ve rses Tour de Trogen. Das Viertel geht Schlitteln. Viertel Bar Trogen, 17:30 Uhr
SO
09.01.
Konze rt Abendmusikzyklus. Orgelkonzert mit Dieter Hubov. Katholische Kirche Weinfelden, 17:15 Uhr Appenzeller Brunch. Mit musikalischer Unterhaltung. Talstation Schwägalp, 10 Uhr Neujahrskonzert. Westmusik St.Gallen. Tonhalle St.Gallen, 17 Uhr Matthias Ziegler solo. Die vom Klang der Flöte ausgehende Faszination wurde immer mit Sagenfiguren wie derjenigen des brasilianischen Uakti oder Pan und Marsyas in Verbindung gebracht. Alte Kirche Romanshorn, 17 Uhr W.A.Mozart. «Die Entführung aus dem Serail.» Szenische Produktion des Thurgauer Barockensembles. Evangelisches Kirchgemeindehaus Kreuzlingen, 16 Uhr Fi lm Ander. Die baskische Antwort auf Brokeback Mountain: ein starkes, preisgekröntes Debüt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Das grosse Rennen. Die elfjährige Mary setzt alles daran, ein Seifenkistenrennen zu gewinnen. Mitreissender irischer Kinderfilm. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 15 Uhr Jour de fête. Jacques Tati stellt als Postbote François in seinem Dörfchen Geschwindigkeitsrekorde auf. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Länger Leben. Schweizer Komödie mit Gnädinger und Paryla. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Nel giardino dei suoni. Ein blinder Klangtherapeut arbeitet mit schwerstbehinderten Kindern – einer der schönsten Dokus des Jahres. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 13 Uhr Rio Sonata. Stimmungsvolles Porträt von Nana Caymmi, die als die grösste Sängerin Brasiliens gilt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 11 Uhr The ate r Die Fledermaus. Operette von Johann Strauss. Theater St.Gallen, 14:30/19:30 Uhr
Die Glückskuh. Komödie von Hermann Essig. Theater am Kornmarkt Bregenz, 11 Uhr Janis Joplin. Ein Stück Rock’n’ Roll. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Männer. Stück von Franz Wittenbrink als theatralischer Liederabend. Kellerbühne St.Gallen, 17 Uhr Sonny Boys. Jahrzehntelang waren Willie Clark und Al Lewis ein legendäres Komikerpaar. Pirvat mochten sich die zwei mit der Zeit überhaupt nicht mehr. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr K u n s t / Au s s t e l l u n g e n Ahnen. Führung. Schenkungen von Heinrich Gebert an die Stiftung Liner Appenzell. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 14 Uhr Die Natur der Kunst. Führung. Das Verhältnis von Kunst und Natur zum Thema. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 Uhr Krummer Schnabel, spitze Krallen – Eulen und Greifvögel. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 10:30 Uhr Ruth Erdt und Hugues de Wurstemberger. Führung. Fotostiftung Winterthur, 11:30 Uhr Stefan Vollenweider. Führung. IG Halle Rapperswil, 11:15 Uhr Wasser für alle. Führung. Eine Sonderausstellung ergänzt mit Informationen zur Wasserversorgung in der Stadt St.Gallen und Umgebung. Naturmuseum St.Gallen, 10:15 Uhr Vo rt r ag Einführung «Die Panne». Komödie von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Kinder Allein auf der Welt. Nach dem Bilderbuch von Ulf Nilsson und Eva Eriksson. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Hanni und Nanni. Die Zwillingsschwestern bringen ein ganzes Internat auf Trab. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Musuh – das Museumsgespenst spukt wieder. Gespensterjagd im Museum. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Sonntags bei Gosch. Puppenthetaer: Der Zauberer von OZ. Theater am Kornmarkt Bregenz, 15 Uhr
MO
10.01.
Ko n z e rt Judith Karrer Quartett. Bittersüsse Songs zwischen Jazz, Soul und Pop. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr Film Benda Bilili. Die afrikanische Antwort auf Buena Vista Social Club: Die kongolesische Band ist umwerfend! Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Confidences trop intimes. Von Patrice Leconte, 2004. Kino Rex St.Gallen, 20 Uhr Miral. Julian Schnabels («Le Scaphandre et le Papillon») brisanter, ergreifender Film über vier palästinensische Frauen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr
T h e at e r Jugendclub momoll Theater. «Uruguay.» Über die Lust, Grenzen auszuloten. Fassbühne Schaffhausen, 20 Uhr L it er at u r Dichtungsring Nr.53. St.Gallens erste Lesebühne mit Patrick Armbruster, Etrit Hasler und Kerzenschein und Absinth. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Matinée in der Freihandbibliothek. «Damals ganz zuerst am Anfang.» Lesung von und mit Urs Frauchiger Freihandbibliothek St.Gallen, 9:30 Uhr
DI
11.01.
Ko n zert Dä Liveziischtig. Mit David Helbock und Alfred Vogel. Jazz and More. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Film Die verlorene Ehre der Katharina Blum. Eine unbescholtene normale junge Frau, wird wegen ihrer Liebschaft mit einem Straftäter zum Zielobjekt der Boulevardpresse wird. Kino Loge Winterthur, 20:30 Uhr Les vacances de monsieur Hulot. Monsieur Hulot (Jacques Tati) stürzt in seinem Urlaub in der Bretagne von einer Katastrophe in die nächste. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Trafic. Jacques Tatis Satire auf den Irrsinn des Strassenverkehrs: Monsieur Hulot mischt als Werbefachmann die Autobranche auf. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr T heat er Die Kontrakte des Kaufmanns. Wirtschaftskomödie von Elfriede Jelinek. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Info-Abend und Kick-Off. Das VorStadttheater realisiert feiert 2011 es sein 30-jähriges Schaffen. Eisenwerk Frauenfeld, 19:30 Uhr Janis Joplin. Ein Stück Rock’n’ Roll. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Ka b a r et t Theatersport. Die Impro-Comedy-Show – das spontane Bühnenspektakel. Casinotheater Winterthur, 20:30 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Benedikt Notter. Vernissage mit Lesung. Alte Kaserne Winterthur, 19 Uhr Die Natur der Kunst. Führung. Das Verhältnis von Kunst und Natur zum Thema. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr Vo rt r ag Strick und Design. Vortrag von Wiebke Koch-Mertens (Doz. Kultur/Design). Textilmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr
MI
12.01.
Ko n zert Asasello Quartett. Werke von W.A Mozart. Aleksandra Gryka, Sergej Newski und Robert Schumann. Casino Herisau, 20 Uhr
Ink & Dagger. Hardcore und Punk Mischung. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Film Das grosse Rennen. Die elfjährige Mary setzt alles daran, ein Seifenkistenrennen zu gewinnen. Mitreissender irischer Kinderfilm. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 15 Uhr Kinshasa Symphony. Beethoven statt Bürgerkrieg: Das einzige Sinfonieorchester Zentralafrikas zeigt die eindrückliche Kraft der Musik. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Miral. Julian Schnabels («Le Scaphandre et le Papillon») brisanter, ergreifender Film über vier palästinensische Frauen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr T heat er Die Dreigroschenoper. Theaterstück von Bertolt Brecht, Musik von Kurt Weill. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Gut gegen Nordwind. Komödie nach dem Bestseller von Daniel Glattauer (Taff-Theaterproduktion). Theater am Kirchplatz Schaan, 20:09 Uhr Janis Joplin. Ein Stück Rock’n’ Roll. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Jugendclub momoll Theater. «Uruguay.» Über die Lust, Grenzen auszuloten. Fassbühne Schaffhausen, 20 Uhr Männer. Stück von Franz Wittenbrink als theatralischer Liederabend. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Sonny Boys. Jahrzehntelang waren Willie Clark und Al Lewis ein legendäres Komikerpaar. Pirvat mochten sich die zwei mit der Zeit überhaupt nicht mehr. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Titus. Ein Jugendtheaterstück von jetzt&co. Ab 12 Jahren. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Alexandra Maurer. Führung. Manor-Kunstpreis St.Gallen 2010. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Gerhard Richter. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 12:15 Uhr Set 7/Arbeit/Labour. Führung. aus Sammlung und Archiv des Museums. Fotomuseum Winterthur, 18 Uhr Vo rt r ag Infoabend. Zu Mittelschule, SekVorbereitungsjahr, Integr. Oberstufe mit Sek, Zwischenjahr mit Praktikum, 10. Schuljahr, Handelsschule und Berufsbegl. Sek für Erwachsene. Anm. unter info@ortegaschule.ch. Ortega Schule St.Gallen, 19 Uhr Mittagstreff. «Zur Trinkwasserqualität in St.Gallen». Zu Gast: Lukas Ströhle. Naturmuseum St.Gallen, 12:15 Uhr Kin d er Der Rekord. Dreiecksgeschichte rund ums Essen für Geniesser ab 8 Jahren. Fabriggli Buchs, 16 Uhr Der Wassermann vom Säntis. Eine Geschichte aus dem Appenzellerland von Beatrice Dörig. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Märchen im Museum. S’ Liseli und d’Mumie. Ab 4 Jahren. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr
Mitmachtheater. Kurs für Kinder. Interaktives Erzähltheater, in welchem die Kinder Publikum und Mitspieler sind. Eisenwerk Frauenfeld, 14 Uhr Pippi Langstrumpf. Familienstück von Astrid Lindgren. Theater St.Gallen, 14 Uhr Diverses 100 Jahre Heimatschutz AR. Öffentlicher Anlass. Kino Rosental Heiden, 20 Uhr
DO
13.01.
Kon z e rt 100 Jahre Orchester Musikfreunde St.Gallen. Robert Jud: Leitung. Werke von J.S. und J.Chr. Bach, Mozart, Sibelius, Weber und Luigini. Tonhalle St.Gallen, 20 Uhr Sol Gabetta. Sonnenkönigin der Cellokunst. Werke: Beethoven, Debussy, Schubert, Servaiså. Vaduzer-Saal Vaduz, 20 Uhr C l ub b i n g / Part y Freitag. Mit milieu mauri & hang the Dj. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr Hallenbeiz. Ping-Pong und Sounds vom Plattenteller. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Film Berlin Calling. Technomusiker Paul Kalkbrenner ringt als DJ Ickarus in Berlins Clubszene mit Drogen, Liebe und Wahnsinn. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Kings of the Gambia. Die Westafrika-Tournee der Zürcher Band King Kora: Culture-Clash zwischen Schweizer Erwartungen und afrikanischer Lebenslust. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr T h e at e r Bella Donna. Die alemannische Erstaufführung der neuen Komödie von Stefan Vögel. Theater am Kornmarkt Bregenz, 20 Uhr Die Fledermaus. Operette von Johann Strauss. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Die menschliche Stimme. In moderner Version von Cocteaus Monodrama untersuchen Nadine Virginia Bohse und Hans Gysi, ob sich Kommunikation verändert hat. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Keller&Schuran. Zwei Männer – eine Band. Die Frauenfelder Wochenschau. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Titus. Ein Jugendtheaterstück von jetzt&co. Ab 12 Jahren. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Woyzeck. Georg Büchners Woyzeck von Tom Waits und seiner Frau Kathleen Brennan vertont. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr K ab ar e t t Bundesordner 2010. Ein satirischer Jahresrückblick. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Vort r ag Gräser unter der Lupe. Referent: Bernhard Widmer. Botanischer Garten St.Gallen, 19:30 Uhr Weltkulturerbe-Pfahlbauten? Vortrag von Urs Leuzinger, Amt für Archäologie Thurgau. Hubschulhaus Steckborn, 20 Uhr
48 SAITEN 01.11
14.– 15.01. KALENDER
Sagenhafte Flötenklänge
Clowneske Entrées
Die Kunst der Harmonie
Der brasilianische Uakti spielte sie und auch der griechische Marsyas und Pan sowieso: die Flöte. Der Multiflötist Matthias Ziegler illustriert auf seinen Instrumenten die Erzählungen dieser Sagengestalten und spinnt sie in seinen Konzerten weiter. Er spielt auf selber entwickelten Instrumenten wie der elektroakustisch verstärkten Bassflöte, und es kommen durch den Einsatz von Mikrofonen in den Flöten Klänge zum Vorschein, die an Posaunensätze, an einen A-Capella-Chor oder an Sinustöne elektronischer Musik erinnern.
Porta» beidseits der Türschwelle in die wunderbare Welt der Illusion und Poesie. Unter der Regie von Clown Dimitri reisten Andreas und Bernard mit dem Zirkus Monti durch die Schweiz und sind seither als «Compagnia Due» auf vielen Bühnen gestanden. Zusammen mit Kai Leclerc, der in Monte Carlo den Cirque d’Hiver Bouglione Preis gewonnen hat, schlüpfen die drei unberechenbaren Figuren in die Pantoffeln der Fantasie und betreten die Welt der clownesken Entreés und alltäglichen Ausgänge.
Mit seinem neubesetzten Jazz-Trio spielt der Pianist Markus Bischof seine Fähigkeiten als Improvisator und feiner Langsamspieler subtil aus. In seinen Eigenkompositionen schimmert die Liebe zu ausgefeilter Klang- und Harmoniekunst durch. Mit Dietmar Kirchner am Kontrabass und Andreas Wettstein am Schlagzeug hat er Mitmusiker gefunden, die ihn dezent begleiten oder solistisch wirken. Improvisation auf hohem, interaktivem Level.
Sonntag, 9. Januar, 17 Uhr, Alte Kirche Romanshorn. Mehr Infos: www.klangreich.ch
Freitag, 14. Januar, 20 Uhr, Lindensaal Teufen.
Matthias Ziegler in der Alten Kirche Romanshorn
FR
14.01.
Konze rt Accent-figure-layer. Das Projekt von Max E. Keller durchmisst das weite Feld zwischen Improvisation und Komposition. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Beflügelter Freitag. Das SkylineQuartet. Weinbau-Genossenschaft Berneck, 20 Uhr Clara Yucatan. Zwei Musiker, ein Name, eine Melange des Surrealismus, die sich aus Melodien des Pop-Folk zusammen setzt. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Dance Free. Bewegen, tanzen und begegnen im rauch- und alkoholfreien Tanzraum. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Gypsy Hill. Balkan, Gypsy, Swing. Gare de Lion Wil, 21 Uhr Kammerorchester der Philharmonie Novosibirsk. Werke von P. Tschaikowsy, Anton Arensky, Edward Elgar, Adam Carse und Peter Warlock. Ev. Kirche Heiden, 19:30 Uhr Markus Bischof Trio. Eigenkompositionen, Balladen und Pop. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Motek. Drum’n’bass’n’jazz’n’more. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Navel. Die einzige Schweizer Rockband. Palace St.Gallen, 22 Uhr Philipp Fankhauser. Energie, Spielfreude und ein umwerfendem Liedgut. Kammgarn Schaffhausen, 21 Uhr Rudovous. Schrammelpolkasounds.Schlössli Steinegg Appenzell, 21 Uhr Tomorrow we’re Stars. HipHop-Newcomer: Citizens of Rap, Insolent Crew, Gedankenstrich und Ray K. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr W.A.Mozart. «Die Entführung aus dem Serail.» Szenische Produktion des Thurgauer Barockensembles. Evangelisches Kirchgemeindehaus Kreuzlingen, 19 Uhr
«Due + Uno» im Lindensaal in Teufen
Markus Bischof Trio Das Clowntrio «Due + Uno» entführt mit «La im Kultur Cinema Arbon
Clubbing/Party Chris Lattner. Dunkel funkiger Housesound. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Historische Tänze. Ballnacht mit englischen Countrydances aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 19 Uhr Rubelbar. Pelmeni, Vodka und Ushanka. Ein russischer Abend. Rab-Bar Trogen, 18 Uhr Thirtylicious New Groove. Mit DJ Imhoof & DJ Friend. Salzhaus Winterthur, 19:30 Uhr Film Ander. Die baskische Antwort auf Brokeback Mountain: ein starkes, preisgekröntes Debüt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Nel giardino dei suoni. Ein blinder Klangtherapeut arbeitet mit schwerstbehinderten Kindern – einer der schönsten Dokus des Jahres. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Sommervögel. Schweizer Drama von Paul Riniker. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr When You’re Strange. Tom DiCillos gelungener Dokumentarfilm über die legendärste Band der 60er Jahre: The Doors. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Theater Bella Donna. Die alemannische Erstaufführung der neuen Komödie von Stefan Vögel. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr Die Glückskuh. Komödie von Hermann Essig. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Die Kontrakte des Kaufmanns. Wirtschaftskomödie von Elfriede Jelinek. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Die Panne. Komödie von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Schöne Überraschung. Musikalische Komödie von Francis C.Winter. Tonhalle Wil, 20 Uhr
Freitag, 14. Januar, 20.30 Uhr, Kultur Cinema Arbon. Mehr Infos: www.kulturcinema.ch
Sonny Boys. Jahrzehntelang waren Willie Clark und Al Lewis ein legendäres Komikerpaar. Pirvat mochten sich die zwei mit der Zeit überhaupt nicht mehr. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Woyzeck. Georg Büchners Woyzeck von Tom Waits und seiner Frau vertont. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Ka b a r et t Bundesordner 2010. Ein satirischer Jahresrückblick. Casino theater Winterthur, 20 Uhr Due+Uno. Mit «La Porta» entführt das Clowntrio in die wunderbare Welt der Illusion und Poesie. Lindensaal Teufen, 20 Uhr Michel Gammenthaler. PowerNapping, Anti-Aging, Multi-Tasking oder ganz einfach mit Aufgebing. Kultur im Teufen, 20:15 Uhr Reeto von Gunten. «Lugihüng.» Theater an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr Theatergruppe Rhybrugg. Rente gut – alles gut. Kino Theater Madlen Heerbrugg, 20 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Colore é luce. Vernissage. Lita Casparis-Luparello. Marcelleria d’Arte St.Gallen, 18 Uhr Langer Abend. Künstlergespräch mit Ingrid Käser. Anschliessend Lesung mit Emil Zopfi in der Ausstellung. Kunsthaus Glarus, 20 Uhr L it er at u r Lied ohne Worte. Von Sofja Tolstaja. Es lesen Pia Weibel und Regine Weingart. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 20 Uhr Vo rt r ag Rudolf Steiners Weg zum Christentum. Zum 150-jährigen Geburtstag des Philosophen, Sozialreformers und Pädagogen Rudolf Steiner. Waaghaus St.Gallen, 20 Uhr
49 SAITEN 01.11
SA
«Leben ist stolpern»
Blues Max im Rössli in Mogelsberg Max sprach: «Es werde light!» Und es ward light! Und voll easy! Aber nur temporär. Also sprach Max: «Alles Leben ist stolpern!» Denn siehe da: Die Lieblingsmannschaft verliert in der Nachspielzeit. Die Freundin der Geliebten lernt die Ehefrau kennen, der Therapeut hat Depressionen und der liebe Gott Stress mit betenden Fussballfans. Aber Max bleibt dran und sucht das Tool für universelle Leichtigkeit. Das kann ja heiter werden. Muss aber nicht. Blues tuts auch. Nur eben: Blues ist nicht die Antwort. Blues macht nur manchmal die Frage leicht. Samstag, 15. Januar, 20.15 Uhr, Rössli Mogelsberg. Mehr Infos: www.kultur-mogelsberg.ch
15.01.
Ko n zert Admiral James T. Eine neue Platte, eine neue Band. Kaff Frauenfeld, 21:30 Uhr Adrian Stern & Band. Mit seinem neuen Album: «Herz». Frohsinn Eschlikon, 20 Uhr Baby Genius. Indie-Rock mit Rock’n’Roll im Blut. Fabriggli Buchs, 21:30 Uhr Blues Max. Songs, Stories, Comedy. Rössli Mogelsberg, 20:15 Uhr J.S. Bach: h-Moll-Messe. Susanne Frei, Sopran, Antonia Frey, Alt, Nino Aurelio Gmünder, Tenor, Manuel Walser, Bass; Ensemble la fontaine; Bach-Kantorei. Ev. Kirche Teufen, 19:30 Uhr Meteotrop. Schauen, hören, und staunen mit Peter Weber, Norbert Möslang, Peter Lutz Patrick Kessler und Sven Bösiger. Palace St.Gallen, 21 Uhr Musikkollegium Winterthur. Piano Plus 3. Klavier, Cédric Tiberghien, und der Chor der Kantonsschule im Lee. Stadthaus Winterthur, 17 Uhr My Name Is George. BenefizKonzert. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Rock from the Region. Drei Regio-Bands. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr RoseSpektakel VIII. Starch and Sash & The Ballbreakers feat. Sash. Haus Rose Stein, 20:30 Uhr Rudovous. Schrammelpolkasounds. Schlössli Steinegg Appenzell, 21 Uhr S.U.C. & Co. Jazz à la mode des Chefs. ((G)) Jazzclub St.Gallen, 21 Uhr Stefan Baumann. Ein musikalisch-literarischer Abend voll fröhlicher Melancholie. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Sternstunde. Klassisches Konzert mit Panflöte, Harfe, Gitarre, Kontrabass. Rathaus Weinfelden, 20 Uhr
Suisse Diagonales Jazz. Asmin Sextett und Michael Neff Group feat. Marie Malou. Klubschule Migros St.Gallen, 19:30 Uhr Trio Anderscht. Getragen von 300 Saiten fliegen zwei Appenzeller Hackbretter und ein Kontrabass los. Kultur-Werkstatt Wil, 20 Uhr «Vergiiget – verjuchzed – verzapft». Die spritzige Triplette: Lauterburg/Kummer/Marfurt. Bistro zu Tisch Bischofszell, 20:20 Uhr C l ub b i n g / Part y 5 Rhythmen Tanzen. Wave mit Beatrice Fischer. Kultur-Werkstatt Wil, 20 Uhr Cruisers. Rockabilly. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Headlight. Du bist das Licht. Stirnlampe gibts mit dem Eintritt. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr High5! feat. The Niceguys. Der neue Party-Kracher von Hip-Hop bis Electro. Kugl St.Gallen, 22 Uhr Historische Tänze. Ballnacht mit englischen Countrydances aus dem 17. 18. Jahrhundert. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 19 Uhr Just can’t get enough. AchtzigerParty. Gare de Lion Wil, 22:30 Uhr Strobo, Blitz und Pogo. Das neue Electro- und Ravepunk-Label macht Party. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr The Vinyl Stitches. Und DJ Lady Black Sally. Mariaberg Rorschach, 21:30 Uhr Film Benda Bilili. Die afrikanische Antwort auf Buena Vista Social Club: Die kongolesische Band ist umwerfend! Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr Die 4. Revolution – Energy Autonomy. Die Vision um eine Welt, deren Energieversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr
15.– 19.01. KALENDER Miral. Julian Schnabels («Le Scaphandre et le Papillon») brisanter, ergreifender Film über vier palästinensische Frauen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Mon oncle. Monsieur Hulot (Jacques Tati) stürzt den durchorganisierten Haushalt der Arpels ins Chaos. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 16 Uhr You Will Meet a Tall Dark Stranger. Woody Allens neueste Komödie mit Anthony Hopkins. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr The ate r Cie, i tre secondi. Secondi von der Scuola Teatro Dimitri & Thomaten und Beeren. Kultur i de Aula Goldach, 20 Uhr Die Fledermaus. Operette von Johann Strauss. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Die menschliche Stimme. In einer modernen Version von Cocteaus Monodrama untersuchen Nadine Virginia Bohse und Hans Gysi, ob sich die Kommunikation verändert hat. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Jugendclub momoll Theater. «Uruguay.» Über die Lust, Grenzen auszuloten. Fassbühne Schaffhausen, 20 Uhr Sekretärinnen. Stück von Franz Wittenbrink als theatralischer Liederabend. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Sonny Boys. Jahrzehntelang waren Willie Clark und Al Lewis ein legendäres Komikerpaar. Pirvat mochten sich die zwei mit der Zeit überhaupt nicht mehr. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Woyzeck. Georg Büchners Woyzeck von Tom Waits und seiner Frau Kathleen Brennan vertont. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Kab arett Bea von Malchus. «Die 7 Todsünden.» Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Bundesordner 2010. Ein satirischer Jahresrückblick. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Joachim Rittmeyer. Teigresten. Ein Abend «frisch ab Tisch». Löwenarena Sommeri, 20 Uhr Michel Gammenthaler. PowerNapping, Anti-Aging, Multi-Tasking oder ganz einfach mit Aufgebing. Kultur in Teufen, 20:15 Uhr Theatergruppe Rhybrugg. Rente gut – alles gut. Kino Theater Madlen Heerbrugg, 20 Uhr Music al Christine Lather. «Lola Blau.» Musical für eine Schauspielerin. Alte Turnhalle Engelburg, 20:15 Uhr Lola Blau. Georg Kreislers «EinFrau-Musical» erzählt die Geschichte der Sängerin Lola Blau. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Kunst/Ausste llungen Bauen im Dorf. Führung. Viele der historischen und oft kommunal oder national geschützten Ortsbilder im Appenzellerland weisen Gebäude auf, welche nicht mehr an die heutigen Wohnbedürfnisse angepasst werden können. Appenzeller Volkskunde-Museum Stein, 14 Uhr Mit Seife und Gabeln. Vernissage. Eine Ausstellung zum Glück. Kunstraum Kreuzlingen, 19:30 Uhr
Vortrag Magisches Indianerland. Diaschau mit Fotografien von Christian Heeb. Alte Kaserne Winterthur, 19:30 Uhr Kinder Der Wassermann vom Säntis. Eine Geschichte aus dem Appenzellerland von Beatrice Dörig. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Grimm & Co. «Der Hase und der Igel.» Erzähltheater für Kinder ab fünf Jahren. Theater am Kirchplatz Schaan, 16 Uhr Verlorni Erinnerige. Die Theatergruppe Valida spielt ein Stück über den Wert der Erinnerung. Offene Kirche St.Gallen, 14 Uhr Diverses Exkursion. Von den Drei Weiheren bis zur Mühlenenschlucht – Gewässer in der Stadt St.Gallen mit Rolf Kretzer. Naturmuseum St.Gallen, 14 Uhr
SO
16.01.
Konzert 3. Matinée. Klavierrezital mit Belina Kostadinova, Zürich. Rathauslaube Schaffhausen, 10:45 Uhr Appenzeller Brunch. Mit musikalischer Unterhaltung. Talstation Schwägalp, 10 Uhr Blassportgruppe. Seriosität trifft auf Satire, brachialer Bläser-Sound auf romantischem Gänsehautflair und Hildegard Knef auf Amy Winehous. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Duo Stefanie Aouami & Andrea Rossi. Celtic Songs aus Irland und Schottland. Evangelische Kirche Goldach, 17 Uhr J.S. Bach: h-Moll-Messe. J.S. Bach: h-Moll-Messe. Susanne Frei, Sopran, Antonia Frey, Alt, Nino Aurelio Gmünder, Tenor, Manuel Walser, Bass; Ensemble la fontaine; Bach-Kantorei. Reformierte Stadtkirche Winterthur, 17 Uhr Neujahrskonzert der Knabenmusik St.Gallen. Blasorchesterkonzert, Leitung: Michael Wachter. Tonhalle St.Gallen, 17 Uhr Sternstunde. Klassisches Konzert mit Panflöte, Harfe, Gitarre, Kontrabass. Ev. Kirche Kreuzlingen, 17 Uhr W.A.Mozart. «Die Entführung aus dem Serail.» Szenische Produktion des Thurgauer Barockensembles. Evangelisches Kirchgemeindehaus Amriswil, 16 Uhr Film Jour de fête. Jacques Tati stellt als Postbote François in seinem Dörfchen Geschwindigkeitsrekorde auf. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 13 Uhr Playtime. Jacques Tati und die Tücken der Technik: Monsieur Hulot kämpft mit der futuristischen Architektur von Paris. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17:15 Uhr Ponyo on the Cliff by the Sea. Neuer Film von Animegott Hayao Miyazaki. Goldfisch-Prinzessin möchte ein Mensch werden. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Soigne ton gauche/L’école des facteurs/Cours du soir. Jacques Tati in drei umwerfenden Kurz-
filmen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Trafic. Jacques Tatis Satire auf den Irrsinn des Strassenverkehrs: Monsieur Hulot mischt als Werbefachmann die Autobranche auf. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr You Will Meet a Tall Dark Stranger. Woody Allens neueste Komödie mit Anthony Hopkins. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr T heat er Die Kontrakte des Kaufmanns. Wirtschaftskomödie von Elfriede Jelinek. Theater St.Gallen, 14:30 Uhr Die menschliche Stimme. In einer modernen Version von Cocteaus Monodrama untersuchen Nadine Virginia Bohse und Hans Gysi, ob sich die Kommunikation verändert hat. Eisenwerk Frauenfeld, 17 Uhr Sekretärinnen. Stück von Franz Wittenbrink als theatralischer Liederabend.Kellerbühne St.Gallen, 17 Uhr Shoot the Moon. Ein szenischer Liederabend mit Liedern von Tom Waits. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Sonny Boys. Jahrzehntelang waren Willie Clark und Al Lewis ein legendäres Komikerpaar. Nur pirvat mochten sich die zwei mit der Zeit überhaupt nicht mehr. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr Verlorni Erinnerige. Theater von Menschen mit Behinderung der Valida. Offene Kirche St.Gallen, 14 Uhr Ka b a r et t Bundesordner 2010. Ein satirischer Jahresrückblick. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Hohe Stirnen. «Tanze wie ne Schmätterling.» Eine Lesung mit Musik von und mit Pedro Lenz und Patrik Neuhaus. Theater am Kirchplatz Schaan, 19 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Die Natur der Kunst. Führung. Das Verhältnis von Kunst und Natur zum Thema. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 Uhr Rosenstrumpf und dornencknie. Führung. Werke aus der Psychiatrischen Pflegeanstalt Rheinau 1867–1930. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11 Uhr Ruth Erdt und Hugues de Wurstemberger. Führung. Fotostiftung Winterthur, 11:30 Uhr Im Banne Ägyptens. Führung. Begegnung mit der Ewigkeit. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Stefan Vollenweider. Führung. IG Halle Rapperswil, 11:15 Uhr L it er at u r Lied ohne Worte. Von Sofja Tolstaja. Es lesen Pia Weibel und Regine Weingart. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 17:30 Uhr Vo rt r ag «Play Gantenbein!» Einführung in den Audiowalk. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Unser tägliches Brot, wissenschaftlich und praktisch gesehen. Vortragssreihe der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Winterthur. Alte Kaserne Winterthur, 11 Uhr
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Kin d er Das grosse Rennen. Die elfjährige Mary setzt alles daran, ein Seifenkistenrennen zu gewinnen. Mitreissender irischer Kinderfilm. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 15 Uhr Der Wassermann vom Säntis. Eine Geschichte aus dem Appenzellerland von Beatrice Dörig. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Ds Hippigschpängschtli und der guldige Schlüssel. Das Musical für die ganze Familie. Casinotheater Winterthur, 11/14 Uhr Sonntags bei Gosch. Michael aus Lönneberga von Astrid Lindgren. Theater am Kornmarkt Bregenz, 15 Uhr Verlorni Erinnerige. Theatergruppe Valida spielt ein Stück über den Wert der Erinnerung. Offene Kirche St.Gallen, 14 Uhr D iv er s es Kunststück / Frühstück. Brunch im gemütlichen Bistro, anschliessend Kunsttalk. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 11 Uhr
MO
17.01.
Ko n zert Bridge Pipers Jazz Band. New Orleans Jazz. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr Film Ander. Die baskische Antwort auf Brokeback Mountain: ein starkes, preisgekröntes Debüt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17:45 Uhr Berlin Calling. Technomusiker Paul Kalkbrenner ringt als DJ Ickarus in Berlins Clubszene mit Drogen, Liebe und Wahnsinn. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Vo rt r ag Unsere Wälder im Wandel der Zeit. Heinz Nigg, Leiter Oberforstamt. Berufsbildungszentrum Herisau, 19:30 Uhr
DI
18.01.
T h e at e r Die Glückskuh. Komödie von Hermann Essig. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Die Panne. Komödie von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Jugendclub momoll Theater. «Uruguay.» Über die Lust, Grenzen auszuloten. Fassbühne Schaffhausen, 20 Uhr Woyzeck. Georg Büchners Woyzeck von Tom Waits und seiner Frau Kathleen Brennan vertont. Stadt theater Konstanz, 20 Uhr K ab ar e t t Bundesordner 2010. Ein satirischer Jahresrückblick. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Lachforelle mit Scharf. DinnerShow mit dem Comedyexpress und Olli Hauenstein. Bildungsstätte Sommeri, 18:30 Uhr Ulan & Bator. Absurde Komik, exzellente Schauspielkunst und musikalischer Präzision mit Sebastian Rüger und Frank Smilgies. Theater am Kirchplatz Schaan, 20:09 Uhr K un s t / Aus s t e l l un g e n Die Natur der Kunst. Führung. Das Verhältnis von Kunst und Natur zum Thema. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr Präkolumbische Kunst aus Costa Rica. Führung. Rosgartenmuseum Konstanz, 17 Uhr San Keller. 3. Sitzung des ExilParlaments, anschliessend Präsidentenfeier. Kunst Halle St.Gallen, 16 Uhr Vort r ag Ich muss zeichnen bis zur Raserei. «Ernst Ludwig Kirchner, sein Leben in Zitaten und Selbstbildnissen». Von Dr. Andreas Gabelmann. Städtische WessenbergGalerie Konstanz, 19 Uhr Kinder Der Hase und der Igel. Erzähltheater für Kinder ab fünf, frei nach den Brüdern Grimm. Theater am Kirchplatz Schaan, 10 Uhr
MI
19.01.
Ko n zert Child Abuse. Brachialer Angriff auf die Gehörgänge. Palace St.Gallen, 21 Uhr Dä Liveziischtig. Mit Das Trio. Jazz und More. Kugl St.Gallen, 21 Uhr
Kon z e rt Frontiers. Rock- und Popmischung. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr FM Trio. Faszinierende und schillernde Improvisationsmusik. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr
Film Benda Bilili. Die afrikanische Antwort auf Buena Vista Social Club: Die kongolesische Band ist umwerfend! Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Die Blechtrommel. Die Verfilmung von Günter Grass’ «Die Blechtrommel» 1978. Kino Loge Winterthur, 20:30 Uhr Johle und Werche. Toggenburger Bauernfamilien, deren Leben sich um Arbeit und Musik dreht. Kino Rosental Heiden, 14:15 Uhr Kinshasa Symphony. Beethoven statt Bürgerkrieg: Das einzige Sinfonieorchester Zentralafrikas zeigt die eindrückliche Kraft der Musik. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr
Film Das grosse Rennen. Die elfjährige Mary setzt alles daran, ein Seifenkistenrennen zu gewinnen. Mitreissender irischer Kinderfilm. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 15 Uhr Deep Blue. Eine faszinierende Reise um den Globus unter der Meeresoberfläche. Kino Rosental Heiden, 14:15 Uhr Film socialisme. Jean-Luc Godards neuestes Werk lädt die Zuschauer auf eine Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer ein. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Mary and Max. Ausgezeichneter Trickfilm über eine aussergewöhnliche Freundschaft zweier Aussenseiter. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr
KALENDER 19.– 22.01. Miral. Julian Schnabels («Le Scaphandre et le Papillon») brisanter, ergreifender Film über vier palästinensische Frauen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr The ate r La sonnambula. Oper von Vincenzo Bellini. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Pepe Lienhard. «Best of Swing». Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Sekretärinnen. Stück von Franz Wittenbrink als theatralischer Liederabend. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Woyzeck. Georg Büchners Woyzeck von Tom Waits und seiner Frau Kathleen Brennan vertont. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Kab arett Bundesordner 2010. Ein satirischer Jahresrückblick. Casino theater Winterthur, 20 Uhr Kunst/Ausste llungen Ein gewisses jüdisches Etwas. Führung. Das Publikum bestimmte im Oktober den Inhalt der Ausstellung. Jüdisches Museum Hohenems, 18 Uhr Handstick-Stobede. Schauen Sie der Handstickerin bei ihrer Arbeit über die Schulter. Museum Appenzell Appenzell, 14 Uhr Karin Sander und Marc Bauer. Führung durch beide Ausstellungen. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Hedwig Scherrer. Führung. Streben nach dem Gesamtkunstwerk. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Ruth Erdt und Hugues de Wurstemberger. Führung. Fotostiftung Winterthur, 18 Uhr Li t eratur Der Gefangene im Kaukasus. Erzählung von Leo Tolstoj. Es liest Helmut Schüschner. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 20 Uhr Vortrag Bauen im Dorf. Begleitveranstaltung: Zeitgeössische Handwerkskunst. Moderation Peter Spörri. Appenzeller Volkskunde-Museum Stein, 19:30 Uhr R E K LA M E
Natur am Sibni. Wasser, Sonne und Flaschen – Swissness in der Entwicklungszusammenarbeit. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr Kinder Der Wassermann vom Säntis. eine Geschichte aus dem Appenzellerland von Beatrice Dörig. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Frau Kägis Nachtmusi. Schauspiel für Kinder ab acht Jahren mit dem Vorstadttheater Basel. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr Zauberlaterne. Filmclub für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Alte Kaserne Winterthur, 14/16 Uhr
DO
20.01.
Konzert Olli Schulz. Multi-Entertainer mit Tellerwäscher- (sprich Stagehand-) Karriere aus Hamburg, Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Pepe Lienhard – Tournee 2011. «Best of Swing». Pentorama Amriswil, 19:30 Uhr Suisse Diagonales Jazz. Mit dem Stefan Aeby Trio und Schnellertollermeier. Kammgarn Schaffhausen, 20:30 Uhr Film Ander. Die baskische Antwort auf Brokeback Mountain: ein starkes, preisgekröntes Debüt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Kings of the Gambia. Die Westafrika-Tournee der Zürcher Band King Kora: Culture-Clash zwischen Schweizer Erwartungen und afrikanischer Lebenslust. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Theater Jugendclub momoll Theater. «Uruguay.» Über die Lust, Grenzen auszuloten. Fassbühne Schaffhausen, 20 Uhr Männer. Stück von Franz Wittenbrink als theatralischer Liederabend. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Kab arett Bundesordner 2010. Ein satirischer Jahresrückblick. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Tanz Fans. Ein Streifzug durch die Tanzgeschichte des 20. Jahrhunderts mit der Companie Bewegungsmelder.Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Kunst/Ausstellungen Conrad Steiner. Führung. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 18:30 Uhr Neue Räume. Vinissage. Nextex St.Gallen, 19:30 Uhr Literatur Frühschicht. Lesung mit Manfred Heinrich. Mit Musik und Gast. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 Uhr Kinder Frau Kägis Nachtmusi. Schauspiel für Kinder ab acht Jahren mit dem Vorstadttheater Basel. Theater am Kirchplatz Schaan, 10 Uhr
D iv er s es Frauentempel Stimmenfeuer. Stimmenfeuer und Tanzanlass für Frauen. Stimmfeuer Frauentempel St.Gallen, 19:30 Uhr
FR
21.01.
Ko n zert Juke Joint. Blues unplugged. ((G)) Jazzclub St.Gallen, 21 Uhr Abdullah Ibrahim Trio. «Jacaranda Blue.» Saal am Lindenplatz Schaan, 20 Uhr Bregenzer Meisterkonzert. Mit Mario Brunello, Violoncello, und Andrea Lucchesini, Klavier. Festspielhaus Bregenz, 19:30 Uhr J.S.Bachstiftung. Kantate BWV 73 «herr,wie du willst, so schick’s mit mir». Zum 3. Sonntag nach Epiphanias für Sopran, Tenor und Bass. Oboe I+II, Corno, Fagott, Streicher und Continuo. Reflexion: Angelika Overath. Ev. Kirche Trogen, 19 Uhr Las argentinas. Sehnsucht nach dem «Kreuz des Südens». Musikalische Reise nach Argentinien. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Snowgoons feat. PMD. Live! Kugl St.Gallen, 22:45 Uhr Suisse Diagonales Jazz. Klangquadrat und August Sextett. Klubschule Migros St.Gallen, 19:30 Uhr The Dead Brothers. Death is not the End. Support: Mr.Dame. Tap Tab Schaffhausen, 21 Uhr W.A.Mozart. «Die Entführung aus dem Serail.» Szenische Produktion des Thurgauer Barockensembles. Ev. Kirchgemeindehaus Amriswil, 19 Uhr C lu bbin g / Pa rt y Beat Generation. Die legendäre Freakshow ist zurück. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Beflügelter Freitag. 60s-Disco. Weinbau-Genossenschaft Berneck, 20 Uhr The Hit Shit. Grosser audiovisueller Hit-Showdown. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Film Chaplin The Kid. Stummfilm mit live Originalmusik vom Sinfonischen Orchester Arbon. Leitung: Leo Gschwend. Kino Modern Romanshorn, 20 Uhr Kinshasa Symphony. Beethoven statt Bürgerkrieg: Das einzige Sinfonieorchester Zentralafrikas zeigt die eindrückliche Kraft der Musik. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Nel giardino dei suoni. Ein blinder Klangtherapeut arbeitet mit schwerstbehinderten Kindern – einer der schönsten Dokus des Jahres. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17 Uhr When You’re Strange. Tom DiCillos gelungener Dokumentarfilm über die legendärste Band der 60er Jahre: The Doors. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr T heat er Bernarda Albas Haus. Tragödie von den Frauen in den Dörfern Spaniens. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Glückskuh. Komödie von Hermann Essig. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr
Die Panne. Komödie von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Ein Mann spielt sich heimHeimatspiel. Gastspiel des Figurentheaters Fährbetrieb Herisau. Figurentheater St.Gallen, 20 Uhr Männer. Stück von Franz Wittenbrink als theatralischer Liederabend. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Play Gantenbein. Audiowalk nach Max Frisch. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Sonny Boys. Jahrzehntelang waren Willie Clark und Al Lewis ein legendäres Komikerpaar. Nur pirvat mochten sich die zwei mit der Zeit überhaupt nicht mehr. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Woyzeck. Georg Büchners Woyzeck von Tom Waits und seiner Frau Kathleen Brennan vertont. Stadt theater Konstanz, 20 Uhr Ka b a r et t Bernd Lafrenz. «Der widerspenstigen Zähming». K9 Konstanz, 20 Uhr Bühnenpiraten. Die neuste Theatersport-Variante, entwickelt durch Theatersport Berlin. Casinotheater Winterthur, 23 Uhr Bundesordner 2010. Ein satirischer Jahresrückblick. Casino theater Winterthur, 20 Uhr Lachforelle mit Scharf. DinnerShow mit dem Comedyexpress und Olli Hauenstein. Bildungsstätte Sommeri, 18:30 Uhr Les trois Suisses. «Herzverbrecher.» Wie kriegt man Frauen rum? Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Simon Enzler. Phantomschmerz. Stadtsaal Wil, 20 Uhr Ulan & Bator. «Wirrklichkeit.» Theater an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr Ta n z Akhou. Setzt einer rastlosen Zeit das Einfache entgegen. Dreispitz Kreuzlingen, 20 Uhr Fans. Ein Streifzug durch die Tanzgeschichte des 20. Jahrhunderts mit der Companie Bewegungsmelder.Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Sichtbar. Vernissage. Cyranotypen von Thomas Fuhrer. Rab-Bar Trogen, 20 Uhr L it er at u r Poetry Slam Frauenfeld. Die erste Dichterschlacht im 2011 spielt Vorbote des grossen Jubiläums: 10 Jahre Poetry Slam Frauenfeld im Frühjahr 2011. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Vo rt r ag Rudolf Steiner in St.Gallen. Zum 150-jährigen Geburtstag des Philosophen, Sozialreformers und Pädagogen Rudolf Steiner. Waaghaus St.Gallen, 20 Uhr
SA
22.01.
Ko n zert 4. Winterthurer Bluesnight. Mit Get the Cat, Doug Duffey & Band, Fridolins’s Heritage. Salzhaus Winterthur, 19 Uhr
Carlos Nunez. Traditionelle spanische Musik mit keltischen Wurzeln. Tonhalle St.Gallen, 20 Uhr Dusa Orchestra. Body & Soul. Löwenarena Sommeri, 20 Uhr Hipstory. That Fucking Sara. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Imaginary Cities. Einzigartiger Indie-Pop. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Mc Beth fast forward Tour. HC Abend mit Breakdown of Sanity, Several Minutes Later, Shallwo Boodhood. Grabenhalle St.Gallen, 21:45 Uhr Musikkollegium Winterthur. Soirée Classique. Klavier: Konstantin Scherbakov. Video-Projektion: Arthur Spirk. Stadthaus Winterthur, 17 Uhr Schertenlaib & Jegerlehner. Musik zwischen Melancholie und alltäglichem Irrsinn. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Suisse Diagonales Jazz. Kaama und Phat Jazz Trio. Alte Fabrik Rapperswil, 20 Uhr The Flare. Plattentaufe. Support: Marshmallow. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Trouble over Tokyo. IndielectroAngstpop. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr C l ub b i n g / Part y Loo & Placido. Killing Music Since 1999. Kugl St.Gallen, 23 Uhr The Masterplan. Indie-Party. Gare de Lion Wil, 22:30 Uhr Von Abba bis Zappa. Alte, grossartige Heuler. Altes Zeughaus Herisau, 21 Uhr Film Benda Bilili. Die afrikanische Antwort auf Buena Vista Social Club: Die kongolesische Band ist umwerfend! Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr Berlin Calling. Technomusiker Paul Kalkbrenner ringt als DJ Ickarus in Berlins Clubszene mit Drogen, Liebe und Wahnsinn. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Chaplin The Kid. Stummfilm mit live Originalmusik vom Sinfonischen Orchester Arbon. Kino Modern Romanshorn, 17/20 Uhr Die 4. Revolution – Energy Autonomy. Vision um eine Welt, deren Energieversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Film socialisme. Jean-Luc Godards neuestes Werk lädt die Zuschauer auf eine Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer ein. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Sommervögel. Schweizer Drama von Paul Riniker. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr T h e at e r Die Panne. Komödie von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Ein Kaff greift nach den Sternen. Jörg-Fauser-Collage vom Theater am Tisch. Palace St.Gallen, 21 Uhr Männer. Stück von Franz Wittenbrink als theatralischer Liederabend. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Offene Zweierbeziehung. Komödie, wie eine Zweierbeziehung gelebt und gleichzeitig indivi-
52 SAITEN 01.11
22.– 24.01. KALENDER
Ägyptens Tänze
Theater à discretion
Die Tanzproduktion Akhou im Tanz-Raum Kreuzlingen Akhou führt in eine unbekannte Welt aus Rhythmus, Ritual, Tanz und Licht. Die international besetzte Thurgauer Companie tanz raum verbindet eine ausdrucksstarke Tanzsprache mit Aspekten der Kampfkunst und Trance. Unter der Leitung von Claudia Heinle werden überlieferte, heute noch existierende weltliche und spirituelle Tänze Ägyptens mit Elementen der altägyptischen Kunst und Literatur verbunden. Die Perkussion des ägyptischen Trommlers Ibrahim El Minyawi vervollkommnet den Abend. Freitag, 21., Samstag, 22. Dezember, jeweils 20 Uhr. Sonntag, 23. Januar, 14 und 20 Uhr,Tanz-Raum Kreuzlingen. Mehr Infos: www.tanz-raum.com
duelle Bedürfnisse wahrgenommen werden können. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Sonny Boys. Jahrzehntelang waren Willie Clark und Al Lewis ein legendäres Komikerpaar. Nur pirvat mochten sich die zwei mit der Zeit überhaupt nicht mehr. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Kab arett Barbara Balldini. «Heart-Core – Sextra-lustig.» Eine Reise in die erotischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts. Theater am Kirchplatz Schaan, 20:09 Uhr Bundesordner 2010. Ein satirischer Jahresrückblick. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Duo Luna-tic. Kabarett-Chansons gesungen, getanzt und gespielt in vier verschiedenen Sprachen. Kultur in Engelburg, 20:15 Uhr Lachforelle mit Scharf. DinnerShow mit dem Comedyexpress und Olli Hauenstein. Bildungsstätte Sommeri, 18:30 Uhr Les trois Suisses. «Herzverbrecher.» Wie kriegt man Frauen rum? Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Werner Brix. «Unter Zwang». Ein kabarettistisches Kabinettstück. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Tanz Akhou. Setzt einer rastlosen Zeit das Einfache entgegen. Dreispitz Kreuzlingen, 20 Uhr Music al Lola Blau. Georg Kreislers «EinFrau-Musical» erzählt die Geschichte der Sängerin Lola Blau. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Kunst/Ausste llungen Lismede. Führung. Innerrhoderinnen präsentieren ihre gestrickten Lieblingsstücke. Museum Appenzell Appenzell, 14 Uhr
«Ein Kaff greift nach den Sternen»
Der Comedyexpress in der Bildungsstätte Sommeri
Das Theater am Tisch mit Die Theaterwerkstatt, gegründet von Thea- Gitarren im Palace terpädagoge Peter Wenk, erhielt 2005 durch den Clown Olli Hauenstein Verstärkung und der Comedyexpress war geboren. Ein Theaterprojekt mit dem Ziel, die Integration von Menschen mit geistiger Behinderung zu fördern und die Kulturlandschaft zu bereichern. «Lachforelle mit Scharf» ist die neue Eigenproduktion des Comedyexpress, samt vier Gängen und Theater à discretion, gewürzt mit humoristischen und skurrilen Zwischengängen. Dienstag, 18., Freitag, 21., Samstag, 22., Donnerstag, 27., Freitag, 28., Samstag, 29. Januar, jeweils 18.30 Uhr, Cafi Bildungsstätte Sommeri. Mehr Infos: www.comedyexpress.ch
Schokolade – Die köstliche Versuchung. Führung. Historisches Museum des Kantons Thurgau Frauenfeld, 15:30 Uhr Literatur Hohe Stirnen. Pedro Lenz und Patrick Neuhaus. Poesie und Piano. ZiK Zentrum für integrierte Kreativität Arbon, 20 Uhr Kinder Das Sonnenschloss. Spannendes Zaubermärchen aus dem Tessin. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Ds Hippigschpängschtli und der guldige Schlüssel. Das Musical für die ganze Familie. Casino theater Winterthur, 11/14 Uhr Grosse und kleine Künstler im Atelier. Atelierbesuch bei Christoph Holenstein, Bildhauer. Ab 7 Jahren. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Puppentheater Roosaroos. «Aschenputtel.» Ein Puppenspiel mit Filzfiguren, Licht- und Schatten bildern. Eisenwerk Frauenfeld, 15 Uhr Diverses China-Viertel. Das Viertel ganz im Zeichen von Lotusblüten und Drachen. Mit Kaiser und Reis. Viertel Bar Trogen, 19 Uhr Tim Etchells. «Hour of Noise». Im Rahmen der Ausstellung «For Real!» Versammlungsorte: Kunst Halle Sankt Gallen, Palace, Stadtpark (Ecke Museumsstrasse/Parkstrasse), 16 Uhr
SO
23.01.
Konzert Abendmusikzyklus. Konzert mit Andrea Schmutz ( Flöte) und Daniel Walder (Orgel). Evangelische Kirche Weinfelden, 17:15 Uhr
Diana Dengler und Marcus Schäfer vom Theater am Tisch – und Theater St.Gallen – ackerten sich durch Jörg Fausers journalistisches und literarisches Werk mit seinen Milieu-Beobachtungen, so scharf wie Rasierklingen, und Sätzen, so klar wie Tequila Blanco. Im alten «Saiten»-Büro am Blumenbergplatz, begleitet von den wahnrauschenden Gitarren von Marcel Elsener und Peter Lutz, trat das Theater am Tisch mit der Jörg-FauserCollage «Ein Kaff greift nach den Sternen» schon im September auf. Nun beehren sie das Palace.
Disco im Alten Zeughaus Herisau Man muss mit den alten Werten aufpassen. Zu oft leben sie hinter dem Mond und haben wenig mit heute zu tun. Es gibt aber jene alten Songs, die einem unweigerlich in die Beine fahren. Dagegen ist manch aktueller Discofetzen ein leichenblasses Würstchen. Darum im Alten Zeughaus mal wieder zu den alten Danceflorkrachern von Abba, Africando All Stars, Allman Brothers Band, Animals, Bangles, Beatles, Bee Gees, Edoardo Bennato, Blues Brothers und vielen anderen tanzen. Samstag, 22. Januar, 21 Uhr, Altes Zeughaus Herisau. Mehr Infos: www.kulturisdorf.ch
Samstag, 22. Januar, 21 Uhr, Palace St.Gallen. Mehr Infos: www.palace.sg
Appenzeller Brunch. Mit musikalischer Unterhaltung. Talstation Schwägalp, 10 Uhr Bullaugenkonzert # 12. I am Oak im Eingang der Grabenhalle. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Gruppo Sonoro. Karibische Musik und Fotoausstellung über Cuba von Manuel Giron. Kaffeehaus St.Gallen, 17 Uhr Musikkollegium Winterthur. Familienkonzert. Eine Geschichte von Linard Bardill, Musik von Modest Mussorgsky. Stadthaus Winterthur, 11 Uhr Podium 2011. Konzertreihe für junge Musiker/ innen. Graziano Mandozzi (Künstlerische Leitung). Rathaus-Saal Vaduz, 11 Uhr W.A.Mozart. «Die Entführung aus dem Serail.» Szenische Produktion des Thurgauer Barockensembles. Evangelisches Kirchgemeindehaus Amriswil, 16 Uhr Film Chaplin The Kid. Stummfilm mit live Originalmusik vom Sinfonischen Orchester Arbon. Leitung: Leo Gschwend. Kino Modern Romanshorn, 14:30/17 Uhr Das grosse Rennen. Die elfjährige Mary setzt alles daran, ein Seifenkistenrennen zu gewinnen. Mitreissender irischer Kinderfilm. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 15 Uhr Miral. Julian Schnabels («Le Scaphandre et le Papillon») brisanter, ergreifender Film über vier palästinensische Frauen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Nel giardino dei suoni. Ein blinder Klangtherapeut arbeitet mit schwerstbehinderten Kindern – einer der schönsten Dokus des Jahres. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Playtime. Jacques Tati und die Tücken der Technik: Monsieur
53 SAITEN 01.11
Von Abba bis Zappa
Hulot kämpft mit der futuristischen Architektur von Paris. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Ponyo on the Cliff by the Sea. Goldfisch-Prinzessin möchte ein Mensch werden. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Soigne ton gauche/L’école des facteurs/Cours du soir. Jacques Tati in drei umwerfenden Kurzfilmen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 13 Uhr T heat er Die Panne. Komödie von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Madama Butterfly. Oper von Giacomo Puccini. Theater St.Gallen, 17 Uhr Sonny Boys. Jahrzehntelang waren Willie Clark und Al Lewis ein Komikerpaar. Nur pirvat mochten sich die zwei mit der Zeit überhaupt nicht mehr. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15/20:15 Uhr Ka b a r et t Bundesordner 2010. Ein satirischer Jahresrückblick. Casino theater Winterthur, 20 Uhr Ta n z Akhou. Setzt einer rastlosen Zeit das Einfache entgegen. Dreispitz Kreuzlingen, 20 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Alexandra Maurer. Führung. Mit Nadia Veronese, wissenschaftliche Mitarbeiterin. Kunstmuseum St.Gallen, 11 Uhr Die Natur der Kunst. Führung. Das Verhältnis von Kunst und Natur zum Thema. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 Uhr Mark Morrisroe. Führung. Das aussergewöhnliche Werk des amerikanischen Fotokünstlers Mark Morrisroe wurde bisher in Europa kaum ausgestellt. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr
Öffentliche Führung. Durch das Textilmuseum. Textilmuseum St.Gallen, 11 Uhr Weltensammler. Vernissage. Internationale Aussenseiterkunst der Gegenwart. Kunstmuseum Thurgau Warth, 11:30 Uhr L i t e r at u r Der Gefangene im Kaukasus. Erzählung von Leo Tolstoj. Es liest Helmut Schüschner. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 17:30 Uhr Vort r ag Einführung zu «Manon». Oper von Jules Massenet. Theater St.Gallen, 11 Uhr Rosenstrumpf und dornencknie. Vortrag zur Sammlung Rheinau. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11 Uhr Kinder Das Sonnenschloss. Ein spannendes Zaubermärchen aus dem Tessin. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Sonntags bei Gosch. Die Duftsammlerin. Ein Klassenzimmerstück von Sabine Zieser. Ab 6 Jahren. Theater am Kornmarkt Bregenz, 15 Uhr Diverses Aktionstag Wasser. Spezialprogramm mit Gratiseintritt . Naturmuseum St.Gallen, 10 Uhr
MO
24.01.
Kon z e rt Fotos. Reiner, strahlender Pop. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Lisa Berg, David Ruosch & Band. Pop Chansons. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr
24.–27.01. KALENDER
Die Dudelsack-Majestät
Musikalische Brücken
Verwobener Minimal
Soul-Lady der Innerschweiz
Von der internationalen Presse wird er als «Jimi Hendrix des Dudelsacks» oder als «neuer König der Kelten» gelobt. Mit seiner neuen CD, einem Konzeptalbum, das sich mit seinen vorgängigen Werken messen lassen kann, tourt der gebürtige Galizier Carlos Núñez derzeit durch die Konzertsäle Europas. Egal ob er seine Gaïta, Tin Whistle oder die Blockflöte zur Hand nimmt, er verzaubert mit seinem Mix aus keltischem Folk und brasilianischer Weltmusik seine Zuhörer vom ersten Ton an.
Bereits zum fünften Mal findet das Festival Innovantiqua statt. Dieses Jahr lautet das Thema «Von Byzanz nach Andalusien – Auf den Spuren von Vladimir, Murat und Johann Sebastian». Sechs Ensembles aus Winterthur, Zürich, Deutschland, Italien, Türkei, Libanon und dem Irak bauen musikalische Brücken zwischen den Kulturen und Religionen. Neben den Konzerten werden auch Rahmentrommel- und Tarantellatanz-Workshops angeboten und zu einem Podiumsgespräch geladen, um den interkulturellen Dialog zu fördern.
An der Schnittstelle zwischen MinimalJazz, freier Improvisation und akustischem Ambiente verwebt die Band Helix Flöten, Klangstäbe, Becken und Klaviersounds mit Stimmen. In der NZZ schrieb der Kritiker Ueli Bernays über Andreas Stahel und seine Helix: «Die Ohren voller Klang, den Kopf voll sprudelnder Ideen, kann sich Stahel auf seine technische Virtuosität und seine musikalische Flexibilität verlassen. Überzeugend ist der kompositorische Schwung, der die Phasenstruktur von Minimal in eine geradezu barocke Architektur überführt. »
Selten hört und fühlt sich heimische Musik so gut und international an. Die Innerschweizerin Caroline Chevin hat nicht nur mit Anastacia mitgehalten, als sie für die Kanadierin die Show im Zürcher Hallenstadion eröffnete, sondern sich mit ihrem Solodebut und diversen Auftritten schon in sehr viele Herzen gesungen. Ihr zweites Album «Back in the Days» ist geprägt von diesen Erfahrungen und nun spielt sie mit Gelassenheit all ihre Trümpfe aus: ihre Stimme und ihr Songmaterial. Sie ist mutiger und souliger geworden.
Donnerstag, 27. Januar bis Samstag, 29. Januar, diverse Spielorte in Winterthur. Mehr Infos: www.innovantiqua.ch
Freitag, 28. Januar, 20 Uhr, Forum Pfalzkeller St.Gallen. Mehr Infos: www.andreas-stahel.ch
Carlos Núñez in der Tonhalle St.Gallen
Samstag, 22. Januar, 20 Uhr, Tonhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.dominoevent.ch
Fi lm Film socialisme. Jean-Luc Godards neuestes Werk lädt die Zuschauer auf eine Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer ein. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr When You’re Strange. Tom DiCillos gelungener Dokumentarfilm über die legendärste Band der 60er Jahre: The Doors. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Theater Jugendclub momoll Theater. «Uruguay.» Über die Lust, Grenzen auszuloten. Fassbühne Schaffhausen, 20 Uhr Tanz Tanzportal. Werkschau junger Tänzerinnen und Tänzer. Spielboden Dornbirn, 18:30 Uhr Kinder Yalla. Ein Grenzen überschreitendes Theaterprojekt mit jüdischen und palästinensischen Jugendlichen. Theater am Kirchplatz Schaan, 14/20 Uhr
DI
25.01.
Konzert Dä Liveziischtig. Mit Blizz. Jazz and More. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Opern-Galakonzert. Ensemble des Theaters St.Gallen, Sinfonieorchester St.Gallen. Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Film Ander. Die baskische Antwort auf Brokeback Mountain: ein starkes, preisgekröntes Debüt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Homo Faber. Schlöndorff setzt 1990 Max Frischs an die ÖdipusTragödie angelehnten Roman «Homo Faber» filmisch um. Kino Loge Winterthur, 20:30 Uhr
Das Festival Innovantiqua in Winterthur
Kinshasa Symphony. Beethoven statt Bürgerkrieg: Das einzige Sinfonieorchester Zentralafrikas zeigt die eindrückliche Kraft der Musik. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Theater Bernarda Albas Haus. Tragödie von den Frauen in den Dörfern Spaniens. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Fledermaus. Operette von Johann Strauss. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Sekretärinnen. Stück von Franz Wittenbrink als theatralischer Liederabend. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Kab arett Divertimento. «Plan B.» Jonny Fischer und Manu Burkart präsentieren ihre neues Programm. Tonhalle St.Gallen, 20 Uhr Gardi Hutter. «Die Schneiderin.» Sie lässt die Puppen tanzen. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Die Natur der Kunst. Führung. Das Verhältnis von Kunst und Natur zum Thema. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr Georg Aerni und Mario Sala. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr Präkolumbische Kunst aus Costa Rica. Führung. Rosgartenmuseum Konstanz, 17 Uhr
MI
26.01.
Konzert 18 Strings. Band aus Bern, Blues, Rock'n'Roll, Folk-Rock. Restaurant Louisiana Tägerwilen, 21 Uhr Konzert und Rezitation. Vokalmusik der Renaissance für die Orgel eingerichtet. Mit Willibald Guggen-
Helix im Pfalzkeller St.Gallen
mos, Orgel, Hans Rudolf Spühler, Rezitation. Kathedrale St.Gallen, 19:30 Uhr Musikkollegium Winterthur. Kammermusikkonzert mit dem Carmina Quartett und Ueli Wiget, Klavier. Stadthaus Winterthur, 19:45 Uhr The London West End Gala. bekannte Musical-Songs neu eingespielt. Pentorama Amriswil, 20 Uhr Johann Strauss Konzert. Wiener Gala. Tonhalle St.Gallen, 20 Uhr Film Benda Bilili. Die afrikanische Antwort auf Buena Vista Social Club: Die kongolesische Band ist umwerfend! Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Das grosse Rennen. Die elfjährige Mary setzt alles daran, ein Seifenkistenrennen zu gewinnen. Mitreissender irischer Kinderfilm. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 15 Uhr Kings of the Gambia. Die Westafrika-Tournee der Zürcher Band King Kora: Culture-Clash zwischen Schweizer Erwartungen und afrikanischer Lebenslust. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Theater Buddenbrooks. Das Theater Freiburg zeigt ein Schauspiel nach dem Roman von Thomas Mann. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr Sekretärinnen. Stück von Franz Wittenbrink als theatralischer Liederabend. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Sonny Boys. Jahrzehntelang waren Willie Clark und Al Lewis ein legendäres Komikerpaar. Nur pirvat mochten sich die zwei mit der Zeit überhaupt nicht mehr. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr
55 SAITEN 01.11
Caroline Chevin und Band im fabriggli Buchs
Freitag, 28. Januar, 20 Uhr, werdenberger kleintheater fabriggli Buchs. Mehr Infos: www.fabriggli.ch
Kab arett Gardi Hutter. «Die Schneiderin.» Sie lässt die Puppen tanzen. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Hanspeter Müller Drossart. «Unteranderem.» Ein satirischironischer Parcours suisse. Kino Theater Madlen Heerbrugg, 20 Uhr
konzert: «Lieder von den Rändern Europas». Fabrikkirche Winterthur, 19:30 Uhr Last Days of April. Support: Death of a Cheerleader. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Lena Malmborg. Gospel und Anleihen an die Achtziger. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr
Music al Lola Blau. Georg Kreislers «EinFrau-Musical» erzählt die Geschichte der Sängerin Lola Blau. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr
Film Rio Sonata. Stimmungsvolles Porträt von Nana Caymmi, die als die grösste Sängerin Brasiliens gilt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Trafic. Jacques Tatis Satire auf den Irrsinn des Strassenverkehrs: Monsieur Hulot mischt als Werbefachmann die Autobranche auf. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Water makes money. Paris und anderen franz. Gemeinden werden unabhängig. K9 Konstanz, 20 Uhr
Kunst/Ausstellungen Ruth Erdt und Hugues de Wurstemberger. Führung. Fotostiftung Winterthur, 18 Uhr Kinder Das Sonnenschloss. Ein spannendes Zaubermärchen aus dem Tessin. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Mit jungen Wissenschaftlerinnen Ägypten entdecken. KantischülerInnen führen durch die Ägyptenausstellung. Ab 7 Jahren. Historisches und Völkerkunde museum St.Gallen, 14 Uhr Museum für Kinder. Totenköpfe und gruselige Geschichten. Kartause Ittingen Warth, 14 Uhr Zwerg Nase. Die schweizerdeutsche Bühnenfassung für Kinder ab 4. Bitzihalle Bischofszell, 15 Uhr
DO
27.01.
Konzert Hans Koch/Jacques Demierre. Piano-Musik. Klubschule Migros St.Gallen, 20 Uhr Hans Unstern & Band. Kratz dich raus! Sozusagen Deutschpop. Palace St.Gallen, 21 Uhr Innovantiqua 2011. Singfrauen Winterthur & Sebass. Eröffnungs-
Theater Buddenbrooks. Das Theater Freiburg zeigt ein Schauspiel nach dem Roman von Thomas Mann. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr Die Glückskuh. Komödie von Hermann Essig. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Die Panne. Komödie von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Sonny Boys. Jahrzehntelang waren Willie Clark und Al Lewis ein legendäres Komikerpaar. Nur pirvat mochten sich die zwei mit der Zeit überhaupt nicht mehr. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Streik der Dienstmädchen. Zusammen mit anderen Dienstmädchen der Stadt ruft sie zum Streik auf. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Kab arett Gardi Hutter. «Die Schneiderin.» Sie lässt die Puppen tanzen. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr
Li t eratur Heiner Müller: Der Text schlägt durch. Marcus Schäfer liest. Kult-Bau St.Gallen, 20 Uhr
FR
28.01.
Konze rt 1000 Robota. Von Tocotronic verehrt. Mariaberg Rorschach, 22 Uhr Tokyo Sex Destruction. Spanischer Retro-Soul-Punk. Gaswerk Winterthur, 20 Uhr Bands on Stage: Podium.Jazz. Die besten des Landes. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Beflügelter Freitag. Jimirimood. Gitarre und Gesang. WeinbauGenossenschaft Berneck, 20 Uhr Caroline Chevin & Band. Die Schweizer Soul Lady. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Helix. Minimal-Jazz, Improvisation, Ambient. Pfalzkeller St.Gallen, 22:30 Uhr I Quattro. Vier hochtalentierte Schweizer Tenöre. Tonhalle St.Gallen, 20 Uhr Innovantiqua 2011: Oni Wytars. Christliche, jüdische und islamische Musik des Mittelalters. Danach FisFüz. «Oriental Chamber Jazz». Kirche St.Arbogast Winterthur, 19 Uhr Invisible Mirror. CD Release. Support: Marhold. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Saalschutz. Mischung aus Ravepunk und Elektro. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Sarbach. Durchgeknallter SingerSongwriter. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Suisse Diagonales Jazz. Mit Loopop und Frank Salis H30. Kammgarn Schaffhausen, 20:30 Uhr The Clients. Heisse Grooves. Jazzclub Rorschach, 21 Uhr Clubbing/Party Kanti Party. Party mit der Kanti. Kugl St.Gallen, 22 Uhr Let’s Dance. Party für Leute um 40. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr Party. Ü40 mit DJ Fred Dee. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr Fi lm El secreto de sus ojos. Der Thriller verknüpft Liebe und argenitinische Politgeschichte. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Miral. Julian Schnabels («Le Scaphandre et le Papillon») brisanter, ergreifender Film über vier palästinensische Frauen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Nel giardino dei suoni. Ein blinder Klangtherapeut arbeitet mit schwerstbehinderten Kindern – einer der schönsten Dokus des Jahres. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Playtime. Jacques Tati und die Tücken der Technik: Monsieur Hulot kämpft mit der futuristischen Architektur von Paris. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Tulpan. kasachisches Märchen. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr
Alle Anlässe auch online: www.saiten.ch/kulturkalender
27.–29.01. KALENDER Lachforelle mit Scharf. DinnerShow mit dem Comedyexpress und Olli Hauenstein. Bildungsstätte Sommeri, 18:30 Uhr
Die Seele der Männer
Eigentlich Punk
Gerne wird den Männern von ihren Partnerinnen vorgeworfen, sie würden zu wenig über ihre Gefühle sprechen. Nicht selten wird dieses Schweigen als aggressiver Akt verstanden. Das ist schade, denn meist stecken ganz andere Vorgänge dahinter, Mechanismen, die aber Männer selber oft nicht wirklich verstehen. In dem psychologischen Reiseführer «Männerseelen» versucht der Autor Björn Süfke dem Schweigen auf den Grund zu gehen und Auswege aufzuzeigen.
Fünfzehn Jahre Gaswerk Winterthur. Das wird gefeiert, und zwar jeden Monat einmal, das gesamte Jahr lang. Die Jubiläumsserie wird von der spanischen Retro-Soul-Punk-Band Tokyo Sex Destruction mit viel Schweiss und Feuer eröffnet. Am besten erklärt der Frontmann RJ Sinclair die Musik seiner Band gleich selbst: «Wir machen Soul-Punk, zumindest versuchen wir es. Eigentlich ist es Soul, aber weil wir mit unseren Instrumenten nicht so gut klarkommen, wird aus der ganze Sache eben Punk.»
Björn Süfke liest in der Comedia St.Gallen
Freitag, 28. Januar, 20 Uhr, Comedia Buchhandlung St.Gallen. Mehr Infos: www.comedia-sg.ch
Theater Die Kontrakte des Kaufmanns. Wirtschaftskomödie von Elfriede Jelinek. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Die Panne. Komödie von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Jugendclub momoll Theater. «Uruguay.» Über die Lust, Grenzen auszuloten. Fassbühne Schaffhausen, 20 Uhr Sekretärinnen. Stück von Franz Wittenbrink als theatralischer Liederabend. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Sonny Boys. Jahrzehntelang waren Willie Clark und Al Lewis ein legendäres Komikerpaar. Nur pirvat mochten sich die zwei mit der Zeit überhaupt nicht mehr. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Streik der Dienstmädchen. Zusammen mit anderen Dienst mädchen der Stadt ruft sie zum Streik auf. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Swisspäck änd the SchläpferBuebe-Swing-Bänd. Schmachtfetzen, Gassenhauer und eigenen Songs. Hotel Thurgauerhof Weinfelden, 20 Uhr Undine geht. Schauspiel von Ingeborg Bachmann. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Kab arett Annamateur und Aussensaiter. Bandaufstellung nach B. Hellinger. Casinotheater Winterthur, 20:30 Uhr Die grosse Helfried-Gala. Best-of-Programm – Kabarett mit Christian Hölbling. Asselkeller Schönengrund, 20:15 Uhr Gardi Hutter. «Die Schneiderin.» Sie lässt die Puppen tanzen. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Lachforelle mit Scharf. Dinner-Show mit dem Comedyexpress und Olli Hauenstein. Bildungsstätte Sommeri, 18:30 Uhr Oropax. Die Chaosbrüder mit dem Programm: «Im Rahmen des Unmöglichen». Altes Kino Mels, 20:15 Uhr
Tokyo Sex Destruction im Gaswerk Winterthur
Freitag, 28. Januar, 20.30 Uhr, Gaswerk Winterthur. Mehr Infos: www.gaswerk.ch
Simon Enzler. Phantomschmerz. Kursaal Heiden, 20 Uhr M u s ic a l Lola Blau. Georg Kreislers «Ein-Frau-Musical» erzählt die Geschichte der Sängerin Lola Blau. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Hans Krähenbühl. Vernissage. «Dranbleiben». Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 19 Uhr Karin Sander und Marc Bauer. Führung durch beide Ausstellungen. Kunstmuseum St.Gallen, 12:30 Uhr L it er at u r Björn Süfke. Liest aus Männer seelen und spricht zum Thema Männer und das (un-)heimliche Land der Gefühle. Ein psychologischer Reiseführer. Buchhandlung Comedia St.Gallen, 20 Uhr Vo rt r ag Monatsgast. Der monatliche Talk im Kaffeehaus mit Gallus Hufenus. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Rudolf Steiners Entwicklung. Zum 150-jährigen Geburtstag des Philosophen, Sozialreformers und Pädagogen Rudolf Steiner. Waaghaus St.Gallen, 20 Uhr D iv er s es Die Buddenbrooks – Theatergespräch. Mit Prof. Dr. Hajo Kurzenberger. Theater am Kirchplatz Schaan, 19:30 Uhr
SA
29.01.
Konzert Angry Buddha. Metalmantrajazzpunk. Dazu Jets to Unknown, HeadZ, Blood Runs Deep, Pierrock und Cheer Jones. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr
57 SAITEN 01.11
Unmögliche Baulöwen Oropax im Alten Kino Mels
Was ist Beton? Wo liegt der Unterschied zwischen Betonieren und Beton-Nieren? Wie zementiert sich die richtige Betonung? Wenn Oropax den sprachlichen Werkzeugkasten öffnet, werden aus zahmen Bühnen wilde Baustellen. Unter freudiger Missachtung sämtlicher Vorschriften ersetzen die beiden Baulöwen mangelnde Einsicht durch erhöhte Risikobereitschaft. Im «Rahmen des Unmöglichen» heisst die aktuelle Show der Chaos-Brüder aus Deutschland. Freitag, 28., Samstag, 29., Sonntag, 30. Januar, jeweils 20 Uhr, Altes Kino Mels. Mehr Infos: www.alteskino.ch
Annamateur und Aussensaiter. Bandaufstellung nach B. Hellinger. Theater am Kirchplatz Schaan, 20:09 Uhr Atilla Vural. Perkusives Gitarrenspiel auf Solo-Gitarre. Kaff Frauenfeld, 21:30 Uhr Bloodshot Bill. Kanadischer Blues. Mariaberg Rorschach, 21:30 Uhr Endstation – Club. Gothic, Wave, Electro etc.. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr Innovantiqua 2011: Ensemble Sarband. Und das Festivalensemble. «Arabische Passion nach J.S. Bach» Stadtkirche Winterthur, 19:30 Uhr Innovantiqua 2011: Prova Folklore Orchestra. «Unterwegs». Folklore von Südfrankreich bis in den Nahen Osten. Musikschule und Konservatorium Winterthur, 16:30 Uhr Innovantiqua 2011: Unavantaluna. «Pi Suprammari». FestivalAbschlussparty mit Tarantella-Vorführungen. Fabrikkirche Winterthur, 22 Uhr Lucas Niggli. «Big Zoom». Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Michael Neff Group feat. Marie Malou. Zusammen mit der Sängerin Marie Malou verschmilzt die Musik zu sinnlichem Jazz und ausdrucksstarkem Songwriting. Ess-Kleintheater Kul-tour auf Vögelinsegg Speicher, 18 Uhr Niniwe. Vocal Arte. A-cappellaEnsemble. Kammgarn Schaffhausen, 21:30 Uhr Manesse Ensemble. Simone Füssler (Sopran), Sim Müller (Querflöte), Antonia Rüesch (Violine), Simone Bachmann (Violine), Brigitte Maier (Viola) und Sibylle Bremi (Cello) Ev. Kirche Urnäsch, 18:30 Uhr Clubbing/Party Discotron 3000 goes Tron/Daft Punk-Special feat. Cryptonites. Electro-Nu-Rave-Party. Kugl St.Gallen, 23 Uhr
Rap History. 1982. Palace St.Gallen, 22 Uhr Sneak Preview. 20-Jahre-Jubiläum. K9 Konstanz, 20 Uhr The Room. Lasst es tanzen mit Cari Lekebusch. Gaswerk Winterthur, 23 Uhr Trashdisco! Vol.11. Mit Disco Trash Music. Gare de Lion Wil, 23 Uhr Film Ander. Die baskische Antwort auf Brokeback Mountain: ein starkes, preisgekröntes Debüt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:45 Uhr Die 4. Revolution – Energy Autonomy. Vision einer Welt, deren Energieversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Film socialisme. Jean-Luc Godards neuestes Werk lädt die Zuschauer auf eine Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer ein. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 16:30 Uhr When You’re Strange. Tom DiCillos gelungener Dokumentarfilm über die legendärste Band der 60er Jahre: The Doors. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Theater Die Glückskuh. Komödie von Hermann Essig. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Männer. Stück von Franz Wittenbrink als theatralischer Liederabend. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Manon. Oper von Jules Massenet. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Sonny Boys. Jahrzehntelang waren Willie Clark und Al Lewis ein legendäres Komikerpaar. Nur pirvat mochten sich die zwei mit der Zeit überhaupt nicht mehr. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Streik der Dienstmädchen. Zusammen mit anderen Dienstmädchen der Stadt ruft sie zum Streik auf. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr
29.–30.01. KALENDER Swisspäck änd the SchläpferBuebe-Swing-Bänd. Schmachtfetzen, Gassenhauer und eigene Songs. Casino Herisau, 20 Uhr Kab arett Gardi Hutter. «Die Schneiderin.» Sie lässt die Puppen tanzen. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Lachforelle mit Scharf. DinnerShow mit dem Comedyexpress und Olli Hauenstein. Bildungsstätte Sommeri, 18:30 Uhr Oropax. die Chaosbrüder mit dem Programm: «Im Rahmen des Unmöglichen». Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Literatur Indischer Märchenabend. Mit indischem Essen. Löwenarena Sommeri, 20 Uhr Kamingeschichten. Winterthurer Kulturschaffende lesen ihre Lieblingsgeschichten vor. Alte Kaserne Winterthur, 20:30 Uhr Kinder Die Bärenhöhle. Ein Gastspiel von Susan Edthofer und Stefan Engel. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Kinder-Kasperletheater. Kasperle auf dem Rodelhügel. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr Diverses Botellion Experiment. Im Trogener Bähnli. Viertel Bar Trogen, 19 Uhr
SO
30.01.
Konzert Appenzeller Brunch. Mit musikalischer Unterhaltung. Talstation Schwägalp, 10 Uhr Adrian und Valerie. Familienkonzert – Eine Geschichte für Erzähler und Streicher. Theater am Kirchplatz Schaan, 17 Uhr Quatuor Byron. Streichquartette von Haydn, Mendelssohn und Schostakowitsch. Restaurant Bären Grub, 16 Uhr Film Benda Bilili. Die afrikanische Antwort auf Buena Vista Social Club: Die kongolesische Band ist umwerfend! Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Das grosse Rennen. Die elfjährige Mary setzt alles daran, ein Seifenkistenrennen zu gewinnen. Mitreissender irischer Kinderfilm. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 15 Uhr El secreto de sus ojos. Der Thriller verknüpft Liebe und argenitinische Politgeschichte. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Kings of the Gambia. Die Westafrika-Tournee der Zürcher Band King Kora: Culture-Clash zwischen Schweizer Erwartungen und afrikanischer Lebenslust. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Nel giardino dei suoni. Ein blinder Klangtherapeut arbeitet mit schwerstbehinderten Kindern – einer der schönsten Dokus des Jahres. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 13 Uhr Ponyo on the Cliff by the Sea. Goldfisch-Prinzessin möchte ein Mensch werden. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr
Rio Sonata. Stimmungsvolles Porträt von Nana Caymmi, die als die grösste Sängerin Brasiliens gilt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Theater Bernarda Albas Haus. Tragödie von den Frauen in den Dörfern Spaniens. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Kab arett Malediva. Mischung aus burlesker Boulevardkomödie und geistreicher Gesellschaftssatire mit perfide gereimten Dialoggefechten. Casinotheater Winterthur, 17 Uhr Oropax. die Chaosbrüder mit dem Programm: «Im Rahmen des Unmöglichen». Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Kunst/Ausstellungen Die Natur der Kunst. Führung. Das Verhältnis von Kunst und Natur zum Thema. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 Uhr Mark Morrisroe. Führung. Das aussergewöhnliche Werk des amerikanischen Fotokünstlers Mark Morrisroe wurde bisher in Europa kaum ausgestellt. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr Rudolf Steiner und Otto Rietmann. Vernissage. Doppelausstellung: Rudolf Steiner – Wandtafelzeichnungen und Otto Rietmann – Photographien Museum Liner Appenzell, 17 Uhr Literatur Naomi Leshem. «Sleepers.» Buch- und Ausstellungsvernissage. IG Halle Rapperswil, 11:15 Uhr Vortrag Einführung zu «Short Cuts». Serge Honegger (Tanzdramaturg) erläutert. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Kinder Die Bärenhöhle. Ein Gastspiel von Susan Edthofer und Stefan Engel. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Pippi Langstrumpf. Familienstück von Astrid Lindgren. Theater St.Gallen, 14/17 Uhr Zauberlaterne. Filmclub für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Alte Kaserne Winterthur, 14 Uhr
MO
31.01.
Konzert Pullup Orchestra. Die explosive Mischung aus Brassband-Sound und Hip-Hop. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr Film Kinshasa Symphony. Beethoven statt Bürgerkrieg: Das einzige Sinfonieorchester Zentralafrikas zeigt die eindrückliche Kraft der Musik. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Miral. Julian Schnabels («Le Scaphandre et le Papillon») brisanter, ergreifender Film über vier palästinensische Frauen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Theater Die Dreigroschenoper. Theaterstück von Bertolt Brecht, Musik von Kurt Weill. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr
Kunst Kleinste Galerie der Welt. Buch 43, Egnach. «Soziale Skulptur der Kommunika tion» von Spigar. Der Rheinecker Künstler Spigar restauriert das kleinste Museum der Welt. Zu sehen ist auch die Ausstellung von Erwin Feurer, hinter dem Riegelhaus: Sechzig Skulpturen aus Sturmholz des Orkans Lothar 1999. Die Ausstellungen befinden sich im Freien und sind jederzeit frei zugänglich. bis 01.01.2011 Alte Kaserne. Technikumstrasse 8, Winterthur, +41 52 267 57 75, www.altekaserne.ch Benedikt Notter. Comics, Cartoons und Karikaturen. 12.01.2011 bis 11.02.2011 Flatz Museum. Marktstrasse 33, Dornbirn, +43 5572 306 48 39, www.flatzmuseum.at Radikale Gesten. Performances und Demontagen. Die Ausstellung greift einen zentralen Aspekt im Werk von Flatz heraus: die performative Geste. Körper und Masse, Individuum und Gesellschaft sind Gegensatzpaare, die Flatz seit den 1970er-Jahren in dichte Beziehungen drängt. Die Ausstellung versammelt konzentriert Positionen aus den performativen Arbeiten von Flatz, in denen das Publikum selbst zum Teil dieser Strategie wird – sei es als Teil der performativen Handlung, als Akteur, Voyeur oder in Form einer medialen und medienreflexiven Übersetzung. bis 31.03.2011 Fotomuseum Winterthur. Grüzenstrasse 44 & 45, Winterthur, +41 52 234 10 60, www.fotomuseum.ch Arbeit / Labour – Set 7 aus Sammlung und Archiv des Museum. Bis vor wenigen Jahren galten bestimmte Arbeitsplätze noch als «unkündbar». Heute stehen mit steigendem Profitdenken und verordneter Flexibilität bald sämtliche Arbeitsmodelle zur Disposition. Positionen werden nicht mehr ein Werkleben lang besetzt, sondern man reiht nomadisch mehrere Berufsstationen und Berufsorte aneinander; die Vollarbeitszeit wird als lebensstrukturierende Kraft zunehmend in Frage gestellt. Schön früh hat die Fotografie Zeugnis erbracht, unter welchen Bedingungen Menschen arbeiten. Beispielsweise durch die Werksfotografen, die das Innenleben einer Firma aus der Perspektive des Auftraggebers, der Geschäftsleitung, festgehalten haben, oder andersrum durch «freie» Fotografen, die mit ihrem persönlichen Aussenblick die Besonderheiten von Produktions- und Handelsorten dokumentierten. bis 22.05.2011 Mark Morrisroe. Das aussergewöhnliche Werk des amerikanischen Fotokünstlers Mark Morrisroe (1959–1989) wurde bisher in Europa kaum je ausgestellt; meist taucht es im Zusammenhang mit seinen berühmten Kollegen Nan Goldin und David Armstrong auf, denn
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wie diese dokumentierte Morrisroe seinen Freundeskreis im Zeichen von Punk und Bohème. Die kurze Schaffenszeit in den achtziger Jahren war erstaunlich produktiv und zeichnet sich durch eine sehr individuelle Ästhetik aus. In malerischen Porträts und Aktaufnahmen verewigte er seine Freunde; die Polaroidkamera wurde zum Spiegel seines eigenen Körpers und hielt auch Krankheit und Zerfall fest. Während der drei Jahre vor seinem Tod verlagerte er seine fotografischen Experimente immer mehr in die Dunkelkammer, wo er Seiten aus Pornomagazinen und eigene Röntgenbilder als Negative verwendete. bis 13.02.2011 Fotostiftung Schweiz. Grüzenstrasse 45, Winterthur, +41 52 234 10 30, www.fotostiftung.ch Ruth Erdt. Ihre Fotografien, die Einblicke in ihr Privatleben gewähren, ihre Nächsten und ihr Lebensumfeld zeigen, entstehen nicht aus dem Bestreben heraus, ein Leben in der Familie zu enthüllen, sei es real oder fiktiv, sondern eher, um einen anderen Blick auf die Welt zu gewinnen. Von Anfang an geht es bei ihr um eine «Gegenwelt», eine Parallelwelt, die es wahrnehmbar zu machen gilt, ohne sie tatsächlich offenzulegen. bis 13.02.2011 Hugues de Wurstemberger Der seit über dreissig Jahren in Brüssel lebende Schweizer Fotograf, wurde bereits 1994 mit einer Reportage über die Westsahara im Fotomuseum Winterthur vorgestellt; auch sein Werk Paysans (1996) ist vielen ein Begriff. Das 2005 in Brüssel veröffentlichte Buch Pauline et Pierre fand hingegen in der Schweiz bis jetzt nur wenig Beachtung. bis 13.02.2011 IG Halle. Postfach , Rapperswil, +41 55 214 10 14, www.ighalle.ch Stefan Vollenweider – Sortierungen A – Z. Der Rapperswiler Künstler Stefan Vollenweider feiert im November 2010 seinen sechzigsten Geburtstag. Grund genug, um Rückschau auf das breite und medial vielfältige Schaffen zurückzublicken. Der gelernte Steinbildhauer und Dozent an der Schule für Gestaltung St.Gallen führt in Rapperswil mit Gabriela Scherrer das für Jugendliche offene «Atelier für Musik, Kunst und Entwicklung». Die Ausstellung umfasst Zeichnungen, Aquarelle, gigantische Linoldrucke, Installationen aus dem Fundus „Bauschutt“, bewegte Bilder sowie Dokumentationen von Interventionen im öffentlichen Raum, u.a. SBB-Unterführung Rapperswil.bis 16.01.2011 Klubschule Migros im Hauptbahnhof. Bahnhofplatz 2, St.Gallen, +41 71 228 15 00, www.klubschule.ch Armin Kappeler. «Copy Prints». bis 10.01.2011 Küefer-Martis-Huus. Giessenstrasse 53, Ruggell, +41 423 371 12 66, www.kmh.li Heureux Danger. Mit Werken von Roberto Altmann,
Jochen Gerz, Isidore Isou, Francis Picabia, Man Ray, Otto Freundlich, Christian Boltanski u.a. Das Ausstellungsprojekt findet im Rahmen einer Reihe statt, in der das Kunstmuseum Liechtenstein Teile seiner Sammlung in einzelnen Liechtensteiner Gemeinden präsentiert. In Ruggell wurde die Ausstellung «Zuflucht auf Raten» zum Anlass genommen, den thematischen Rahmen zu wählen. Ausgangspunkt sind Bilder aus der Sammlung Altmann, ergänzt durch Werke anderer jüdischer Künstler und thematisch erweitert durch eine Arbeit von Jochen Gerz zum Thema Erinnerung. bis 06.02.2011 Kunst Halle St.Gallen. Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 222 10 14, www.k9000.ch For Real. Mit San Keller, Raphael Juillard, Norma Jeane, Tim Etchells, Lenka Clayton und Fouad Bouchoucha. Das Projekt «For Real!» setzt sich mit der Frage der Wirksamkeit der Kunst auf die reelle Welt auseinander und will eine heterogene Vielzahl von KünstlerInnen, AktivistInnen, VisionärInnen, ArbeiterInnen und anderen Interessierten zur Zusammenarbeit begeistern und involvieren. «For Real!» ist mehr als eine Ausstellung; das Projekt will Formate mischen (Interventionen, Kunstwerke, Events, Webplattform) und eine «Community» bilden, die sich der Vorankündigung und Vorbereitung einer Zukunftsvision verschreibt. Die Interaktion zwischen Akteuren und Publikum, Multimedialität sowie auch Interdisziplinärität sollen gefördert werden. bis 23.01.2011 Kunsthalle Ziegelhütte. Ziegeleistrasse 14, Appenzell, +41 71 788 18 60, www.museumliner.ch/khz Ahnen. Schenkungen von Heinrich Gebert an die Stiftung Liner Appenzell. bis 01.05.2011 Kunsthaus. Im Volksgarten , Glarus, +41 55 640 25 35, www.kunsthausglarus.ch Ingrid Käser. Ingrid Käser ist die Preisträgerin des Fokus-Preises, der 2009 vom Glarner Kunstverein vergeben wurde. Die Jury zeichnete die Künstlerin für ihre vielschichtige Inszenierung aus Zeichnungen, textilen Strukturen und einer Tonspur in der letztjährigen Kunstschaffen-Ausstellung aus. Für die diesjährige Fokus-Ausstellung im Schneelisaal des Kunsthaus Glarus entstand ein neuer Werkkomplex mit Zeichnungen und Skulpturen mit dem Titel «Berggeister.» bis 17.01.2011 Kunstschaffen Glarus und Linthgebiet 2010. In der jährlichen, unjurierten Ausstellung nehmen dieses Jahr Kunstschaffende von R–Z teil. bis 17.01.2011 Kunsthaus KUB. Karl-Tizian-Platz , Bregenz, +43 5574 485 94 0, www.kunsthaus-bregenz.at Haegue Yang. Eine junge Künstlerin, die bereits grosses internationales Aufsehen erregt hat. Neben Einzelausstellungen in den USA, Korea und
Ausstellungen Deutschland zählt die Einladung ihres Heimatlandes Korea, dieses auf der Biennale in Venedig 2009 zu präsentieren, zu den Höhepunkten ihrer bisherigen Ausstellungstätigkeit. Ihr Werk beinhaltet raumgreifende Installationen und Skulpturen sowie Arbeiten mit und auf Papier. Dabei ist die Beschäftigung mit ihrer eigenen kulturellen Herkunft und die Auseinandersetzung mit Fragen kultureller Identität von besonderer Bedeutung. Ihre ästhetisch bis ins Detail feinfühlig konzipierten Arbeiten vermitteln sich nicht nur auf einer visuellen Ebene, sondern sprechen auch die anderen Sinne an. So arbeitet sie mit olfaktorischen (den Geruchssinn betreffenden) Stoffen, erzeugt Wind durch Ventilatoren oder setzt atmosphärischakustische Elemente ein. Speziell für die drei Stockwerke des KUB werden vor allem neue Arbeiten entstehen, die in jeweils anderen Ausformulierungen die verschiedenen Facetten ihres Werkes anschaulich in Szene setzen. 22.01. bis 03.04.2011 Harun Farocki. Die vom Kunsthaus Bregenz organisierte, bis dato umfangreichste Überblicksausstellung in Österreich umfasst den Zeitraum von 1968 bis heute und präsentiert erstmals in Europa drei speziell für diesen Anlass entstandene Videoinstallationen, die Teil der Serie Ernste Spiele sind und mit Unterstützung des KUB realisiert wurden. Für diese neuen, jeweils 8 Minuten langen Videoinstallationen hat Farocki Aufnahmen in Militäreinrichtungen der USA gedreht und die eigenen Sequenzen mit Ausschnitten aus Computersimulationen kombiniert. Die an Spiele erinnernden Programme werden von Soldaten genutzt, um an ihren Rechnern den Ernstfall im Irak, in Afghanistan und in potenziellen Krisengebieten zu proben. Eine weitere Variante stellt die ebenfalls zur Serie Ernste Spiele zählende Arbeit Immersion dar, bei der es um Reinszenierungen traumatischer Kriegserlebnisse der Soldaten mithilfe solcher Simulationstechnologien geht, die in diesem Fall zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden. bis 09.01.2011 Kunstmuseum St.Gallen. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 74, www.kunstmuseumsg.ch Alexandra Maurer. Manor-Kunstpreis St.Gallen 2010. Sie wirken auf den ersten Blick farbig, fröhlich und wild-bewegt und nennen sich ‹la chute›, ‹muro›, ‹escape› oder ‹jump›. Als ‹peinture animée› bezeichnet die 1978 in St.Gallen geborene Künstlerin Alexandra Maurer ihre meist kurzen expressiven Videosequenzen.bis 23.01.2011 Karin Sander. Gebrauchsbilder und andere. Im Zentrum des Schaffens der 1957 in Bensberg (D) geborenen Künstlerin stehen die Beziehungen zwischen Kunst, Sammlern und Museen. 1996 realisierte sie im Kunstmuseum St.Gallen ihre erste Einzelausstellung in einem Schweizer Museum. Der Kontakt zur inzwischen weltweit bekannten Künstlerin ist nie abgebrochen. In einer gemeinsamen Aktion haben Vorstandsmitglieder des Kunstvereins St.Gallen 2004
eine Serie vorfabrizierter Leinwände erworben und diese im eigenen Heim, in Garagen, in Tomatenhäuschen oder Hundehütten platziert. Die Ausstellung bringt diese Bilder erstmals im Museum zusammen und präsentiert sie im Kontext der schweizweit einzigartigen Werkgruppe von Karin Sander im Kunstmuseum St.Gallen. bis 06.02.2011 Marc Bauer. Die Zeichnung ist das zentrale Ausdrucksmittel von Marc Bauer. 1975 in Genf geboren, ist der heute in Berlin lebende Künstler in zahlreichen Gruppenausstellungen mit inhaltlich zusammengehörenden Serien dichter Bleistiftzeichnungen bekannt geworden. Diese umfassen ebenso das Kleinformat wie die Umsetzung seiner Motive in wandfüllende Dimensionen. bis 16.01.2011 Kunstmuseum Liechtenstein. Städtle 32, Vaduz, +41 423 235 03 00, www.kunstmuseum.li Der Fürst als Sammler. Fürst Hans-Adam II von und zu Liechtenstein ist im Besitz einer der grössten und bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt. Meisterwerke europäischer Kunst aus fünf Jahrhunderten von der Frührenaissance bis zum Barock bilden den Kernbestand dieser Privatsammlung. bis 16.01.2011 Dialog Liechtenstein. Dialoge – das ist die Präsentationsform im Kunstmuseum Liechtenstein. Dafür werden die Kunstwerke der Sammlung immer wieder neu miteinander kombiniert. Die Freude am Dialog steht im Vordergrund. Zum 10-jährigen Bestehen des Kunstmuseum Liechtenstein ist diese Sammlungspräsentation eine Annäherung an Liechtenstein aus künstlerischer Sicht. Dabei steht einerseits der Ort und andererseits der Dialog im Fokus. «Der Ort hat eine Psyche, und die Menschen machen den Ort zu dem, was er ist, zu einem kulturellen Raum», schreibt der aus Island stammende Künstler Olafur Gislason. In diesem Sinne zeigt die Ausstellung vielfältige Sichtweisen auf die Menschen und den von ihnen geschaffenen «Raum Liechtenstein». bis 27.02.2011 Kunstmuseum Thurgau (Kartause Ittingen). Warth, +41 52 748 41 20, www.kunstmuseum.tg.ch Richard Grayson. Die erste Einzelausstellung des englischen Künstlers und Kurators in der Schweiz umfasst ein 45-minütiges Chorwerk in Form einer raumfüllenden Audio-Video-Installation. «The Golden Space City of God» entstammt einem Libretto Graysons, dessen Inhalt er Internetseiten von «The Family», einer Kommune, die in den 60er Jahren als «Children of God» bekannt geworden war, entnahm. bis 27.03.2011 Weltensammler. Internationale Aussenseiterkunst der Gegenwart. Die Ausstellung versammelt rund 350 Werke von Aussenseiterkünstlern aus aller Welt. Die Auswahl umfasst Meisterwerke von Klassikern wie Adolf Wölfli ebenso wie unbekannte Neuentdeckungen. Während der Laufzeit der Ausstellung baut Alpo Koivumäki ein zweites Tier für die Sammlung des Kunstmuseums. 24.01. bis 15.05.2011
Kunstmuseum Winterthur. Museumstrasse 52, Winterthur, +41 52 267 51 62, www.kmw.ch Die Natur der Kunst. Die Ausstellung zur Wiedereröffnung des Kunstmuseums Winterthur hat das Verhältnis von Kunst und Natur zum Thema. Ausgewählte Gemälde und Zeichnungen aus über 150 Jahren, darunter zahlreiche Hauptwerke der Museumssammlung, führen von der französischen Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts über die klassische Moderne bis in die Gegenwart. bis 27.02.2011 Georg Aerni und Mario Sala. Aus Anlass der Wiedereröffnung des Kunstmuseums Winterthur werden die Werke gezeigt, die Georg Aerni und Mario Sala während der Sanierung des Museumsgebäudes für die Homepage des Museums geschaffen haben. bis 27.02.2011 Gerhard Richter: Elbe. 1957 schuf Gerhard Richter an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste eine Gruppe von 31 Arbeiten auf Papier. Es waren keine Zeichnungen, die Blätter gingen vielmehr aus dem spielerischen Umgang mit einer Druckwalze hervor. Mit der realistischen Malerei, zu der er ausgebildet worden war, hatten diese Werke nichts zu tun, dafür waren sie den Aquarellen von nächtlichen Landschaften näher, die er in seiner Jugend gemalt hatte. bis 27.02.2011 Kunstraum Kreuzlingen. Bodanstrasse 7 a, Kreuzlingen, +41 71 688 58 30, www.kunstraum-kreuzlingen.ch Mit Seife und Gabeln. Eine Ausstellung zum Glück. Kuratiert von data. Die Frage nach Glück oder Unglück begleitet unser Leben wie einen Puls, obschon die europäische Aufklärungsphilosophie und deren Denkkonzept des selbstbestimmten Lebens mit dem Nachdenken über Glück haderte, da dem Begriff etwas Unkontrollierbares oder gar Transzendentales anhafte. Gerade diesem Unerklärbaren inmitten der Gemeinschaft, diesem weissen Fleck im Alltäglichen geht die Ausstellung nach. 15.01. bis 27.02.2011 Kunstverein Konstanz. Wessenbergstrasse 41, Konstanz, +49 7531 223 51, www.kunstverein-konstanz.de 2010 – Mitgliederausstellung. Für die diesjährige jurierte Mitgliederausstellung wurde von den Mitgliedern des Vereins das Thema «2010» gewählt. bis 30.01.2011 Magazin 4. Bergmannstrasse 6, Bregenz, +43 5574 410 15 11, www.magazin4.at Thomas Moecker. In unserer heutigen Umgebung tritt die Macht mit ihren Gewalt- und Todesdrohungen nicht mehr auf wie noch vor hundert Jahren. Keine Kriegerdenkmäler werden mehr errichtet, auch die Zurschaustellung der Überreste vernichteter Feinde würde den meisten Zeitgenossen unseres Kulturkreises unangebracht erscheinen. Hat die Macht es nicht mehr nötig, sich öffentlich zu präsentieren? Sie hat es noch nötig und sie tut es nach wie vor, nur eben nicht mehr in Form von eindeutig
als aggressiv lesbaren Monumenten. Das ist die Aufgabe von Gestaltern, zu verstecken oder zu betonen, am besten aber beides gleichzeitig. bis 20.02.2011 Museum für Lebensgeschichten. im Hof Speicher Zaun 5-7, Speicher, +41 71 343 80 80, www.museumfuerlebensgeschichte.ch Walter Robert Corti, Philosoph und Visionär. Gründer des Kinderdorf Pestalozzi im Museum für Lebensgeschichten. bis 31.01.2011 Museum im Lagerhaus. Davidstrasse 44, St.Gallen, +41 71 223 58 57, www.museumimlagerhaus.ch Verborgene Schätze aus Schweizer Psychiatrien (I.). «Rosenstrumf und Dornencknie» - Werke aus der Psychiatrischen Pflegeanstalt Rheinau 1867 - 1930. Die Sammlung Rheinau ist die grösste Schweizer Sammlung aus einer psychiatrischen Pflegeanstalt, dem Lebensort der "unheilbar Kranken". Fast keines der Werke war bis jetzt in der Öffentlichkeit zu sehen und sie sind sowohl der Fachwelt als auch dem breiten Publikum gänzlich unbekannt. Mit rund 150 Objekten bietet die Ausstellung erstmals Einblick in diese aussergewöhnliche Sammlung. bis 31.03.2011 Weltenbilder. Dauerausstellung aus dem Sammlungsbestand in Kooperation mit dem Bibelwerk St.Gallen, zum 75-Jahr-Jubiläum. Museum Liner. Unterrainstrasse 5, Appenzell, +41 71 788 18 00, www.museumliner.ch Oskar Kokoschka – Wunderkammer. In Zusammenarbeit mit der Fondation Kokoschka Vevey kann eine Ausstellung gezeigt werden, die mit bisher nie gezeigten Werken, von Kitsch bis zum antiken Fundstück, aus der privaten Sammlung des Künstlers Kokoschka, den Ideenfundus des grossen Expressionisten belegt. In Kombination der ca. 50 Sammlungsstücke mit über 80 Werken des österreichischen Meisters der Moderne wird damit erstmals das humanistische Repertoire vorgestellt, das sicher auch mithilft, die sehr komplexe Ikonographie der Werke Kokoschkas weiter zu entschlüsseln. bis 09.01.2011 Rudolf Steiner und Otto Rietmann. Doppelausstellung: Rudolf Steiner - Wandtafelzeichnungen und Otto Rietmann - Photographien. 31.01. bis 19.06.2011 Museum Rosenegg. Bärenstrasse 6, Kreuzlingen, +41 71 672 81 51, www.museumrosenegg.ch Textile Werke von Lina FehrSpühler. Die aktuelle Ausstellung im Museum Rosenegg in Kreuzlingen mit Wandteppichen von Lina Fehr -Spühler (1897 – 1980) kommt einem grossformatigen Bilderbuch gleich. Märchenzyklen, Naturimpressionen drückt Lina Fehr-Spühler mit textilen Stilmitteln aus. Erst im fortgeschrittenen Alter konnte sich Lina Fehr dem zurückgestauten
künstlerischen Schaffen widmen.Selber bezeichnete sie diese Jahre als die schönste Zeit in ihrem Leben. bis 30.01.2011 Null Stern Museum. Unteres Hörli 2079, Teufen, +41 71 330 01 63 Das erste Null Stern Hotel der Welt. Das Hotel ist nun eröffnet als Museum, wo man den historischen Geburtsort des ersten Null Stern Hotels erleben und entdecken kann. Die Erfinder führen durch die Installation und erklären die Geschichte. Das Museum kann nach telefonischer Anmeldung besichtigt werden. Verlängert: bis 31.05.2011 Museum zu Allerheiligen. Baumgartenstrasse 6, Schaffhausen, +41 52 633 07 77, www.allerheiligen.ch Conrad Steiner. Der 1957 in Schaffhausen geborene, heute in Berg/TG lebende Conrad Steiner untersucht in seinen zumeist grossformatigen Bildern Möglichkeiten gegenstandsloser Malerei. Doch so abstrakt, wie sie zunächst erscheinen, sind die Bilder nicht, da sie minimale gegenstandsnahe Merkmale aufweisen und somit Erinnerungen an die äussere Wirklichkeit erlauben. bis 27.02.2011 Holzmodel. Model aus Holz und Ton gehörten bis ins 19. Jahrhundert zur Ausstattung eines jeden repräsentativen Haushalts. Die phantasievoll und fein gearbeiteten Backformen sind Erzeugnisse eines bis heute florierenden und hochstehenden Handwerks.bis 27.03.2011 Kaspar Müller. Manor-Kunstpreis Schaffhausen 2010. bis 09.01.2011 Vom Munot zum Rheinfall. Stadtansichten und Rheinfalldarstellungen vom 16. bi 21. Jahrhundert aus den Beständen der Graphischen Sammlung. bis 21.08.2011 Otto-Bruderer-Haus. Mittelstrasse 235, Waldstatt, +41 71 351 67 42, www.ottobruderer.ch Doppelausstellung Werner Lutz und Otto Bruderer. Lutz stammt aus Wolfhalden und wohnt in Basel. Von Werner Lutz sind Zeichnungen, Serigrafien und Bilder der feinsten Art zu sehen. bis 05.03.2011 Oxyd Kunsträume. Wieshofstrasse 108, Winterthur, +41 52 316 29 20, www.oxydart.ch Künstlergruppe Winterthur. Sie vereinigt beildende Künsterlinnen und Künstler der Region. bis 09.01.2011 Schaukasten Herisau. Poststrasse 10, Herisau, +41 79 648 32 24, www.schaukastenherisau.ch Rolf Graf, Pearlmutti.. Eine Maschine wie ein Atomreaktor räkelt sich im Schaukasten proper gegenüber dem Herisauer Elektrofachgeschäft. Es ist ein hochpotenter Staubsauger in popigem Fuchsiarot, und es könnte auch irgendein anderer unserer vielen hochtechnologischen Apparate im Alltag und auf der Weihnachtswunschliste sein, mit denen wir uns das Leben zu erleichtern und Glück zu geben glauben. bis 13.02.2011
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Franco Marchesoni T채glich frische, hausgemachte Eier-Nudeln, Spinat-Nudeln, Spaghettini, Lasagne und Ravioli Unterer Graben 20, St.Gallen, Telefon 071 222 60 33
Appenzeller Brauch tumsmuseum. Dorfplatz , Urnäsch, +41 71 364 23 22, www.museum-urnaesch.ch Berge und Menschen. Im Rahmen der Ausstellung Berge – Menschen – Kulturräume. Ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Museen zum 80. Geburtstag des Fotografen Herbert Maeder. bis 13.01.2011 Appenzeller VolkskundeMuseum. Postfach 76, Stein, +41 71 368 50 56, www.avm-stein.ch Bauen im Dorf. Die Ausstellung ist ein Projekt der Ausserrhodischen Kulturstiftung. Viele der historischen und oft kommunal oder national geschützten Ortsbilder im Appenzellerland weisen Gebäude auf, welche nicht mehr an die heutigen Wohnbedürfnisse angepasst werden können. Bauen im Dorf sucht mit Hilfe verschiedener Architekturbüros exemplarische Antworten auf ungelöste ortsbauliche und architektonische Fragen. Visionen der Verdichtung im Umfeld einer über Jahrhunderte entwickelten Baukultur werden erprobt und zur Diskussion gestellt. Die Ausstellung zeigt Projektideen, welche traditionelle Elemente respektieren und sie im Sinne eines zeitgenössischen, identitätsstiftenden Bauens weiterentwickeln. bis 30.01.2011 Historisches Museum des Kantons Thurgau. Freie Strasse 24, Frauenfeld, +41 52 724 25 20, www.historisches-museum.tg.ch Schokolade – Die köstliche Versuchung. Im Zentrum der Ausstellung stehen Thurgauer Schokoladebetriebe und insbesondere eine ungeahnte Fülle und Vielfalt von Schokoladefiguren, hergestellt aus historischen Giessformen. bis 25.04.2011 Historisches und Völkerkundemuseum. Museumstrasse 50, St.Gallen, +41 71 242 06 42, www.hmsg.ch Ceramica Popolare. Die Sonderausstellung versucht die lange Tradition der Keramik und ihre Faszination für die Moderne an Beispielen aus Süditalien aufzuzeigen. Antiken Objekten aus den Beständen des Museums werden Gebrauchskeramiken des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer bedeutenden Zürcher Sammlung gegenübergestellt. Interessant ist der Vergleich, da sich viele Formen und Muster seit der Antike erhalten haben. Besonders die Gebrauchskeramik folgt seit ihren Anfängen dem Prinzip der Form als Folge der Funktion, was wiederum die Aufmerksamkeit der künstlerischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts auf sich zog. bis 05.06.2011 Hedwig Scherrer. Hedwig Scherrer gehörte zu den ersten Ostschweizerinnen, die eine künstlerische Laufbahn einschlugen. Sie betätigte sich als Malerin, Buchillustratorin, Architektin und gestal-
tete Entwürfe für Figurinen und Kostüme. Daneben engagierte sie sich als Frauenrechtlerin und Pazifistin. Als Malerin blieb sie grundsätzlich der gegenständlichen Kunst verpflichtet, veränderte und steigerte die Lokalfarben und Formen aber zu fast abstrakt wirkenden divisionistischen Farbspielen. bis 01.04.2011 Im Banne Ägyptens. Begegnungen mit der Ewigkeit. Ägyptische Grabschätze aus Schweizer Sammlungen. Das Historische und Völkerkundemuseum hat 1957 von der Erziehungsdirektion des Kantons Glarus einen Sarkophag mitsamt Mumie erhalten. Letztere ist in den letzten Jahren gründlich untersucht, aber noch nie öffentlich ausgestellt worden. Zusammen mit zahlreichen Ägyptiaka aus der eigenen Sammlung und weiteren Schweizer Museen steht die Sommerausstellung ganz im Zeichen der menschlichen Vergänglichkeit und dem Glauben an ein Weiterleben nach dem Tode. bis 06.03.2011 Wilhem Meier. Der St.Galler Künstler Wilhelm Meier war ein Schüler von August Bösch, des zu seiner Zeit bekanntesten Ostschweizer Bildhauers. Nach noch stark im Jugendstil verhafteten Anfängen löste sich Meier von der malerischen Auffassung der Skulptur und entwickelte eine Figurenplastik von betonter Körperlichkeit. Neben zahlreichen Bauplastiken entstanden zahlreiche Figuren für Brunnen (z.B. Globusbrunnen), Gartenanlagen (z.B. im Botanischen Garten) und Grabmäler. bis 01.04.2011
Christ oder Muslima, konfessionslos, gläubig oder atheistisch ist oder welche Nationalität man hat. Bringen Sie uns ein Ding, mit dem sie irgendetwas Jüdisches verbinden. Einen Gegenstand, der für Sie einen besonderen persönlichen Wert hat, mit dem Sie eine Erinnerung oder Erfahrung verbindet und zu dem Sie auch eine Geschichte erzählen möchten. bis 20.03.2011
inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn. Jahngasse 9, Dornbirn, +43 5572 232 35, www.inatura.at Tierleben. Schwerpunktmässig geht es in der Ausstellung um Fragen rund um Tier- und Naturschutzthemen. Sie soll Bewusstsein schaffen und den Besucher neugierig machen für den Umgang mit Lebewesen. Bei «Tierleben» steht dabei natürlich das Lernen von und mit den Tieren im Vordergrund. Das Tier ist somit Wissensvermittler und Gegenstand der Wissensvermittlung zugleich. Tagtäglich haben wir beim Einkauf eine Mensch-Tier-Natur-Beziehung und entscheiden mit unserem Konsumverhalten über Art der Erzeugung und Produktion von tierischen Nahrungsmitteln. Das ist oft keine leichte Kost und dennoch kann jeder seinen Beitrag leisten. bis 23.07.2011
Museum Appenzell. Hauptgasse 4, Appenzell, +41 71 788 96 31, www.museum.ai.ch Die Zeit des Dorfbrandes von 1560. Archäologische Funde aus Appenzell. Es werden verschiedene Fundgegenstände, die im Laufe der vergangenen Jahre bei mehreren Notgrabungen geborgen werden konnten und einen direkten oder indirekten Bezug zum Dorfbrand haben, zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. An den Grabungen auf dem Schmäuslemarkt im Juni 2006 nahm die Bevölkerung von Appenzell äussert interessiert Anteil. Etliche Mitglieder des Vereins MittelalterSpektakel Appenzell und andere Freiwillige haben unter der Leitung eines Archäologen mitgeholfen. bis 18.03.2011 Herbert Maeder: Bergrettung. Das Museum Appenzell zeigt im Rahmen der Ausstellung «Bergrettung. 100 Jahre Rettungskolonne Appenzell» Ausschnitte aus zwei Bildreportagen von Herbert Maeder. Die erste handelt von einem WinterEinsatz der Rettungskolonne unterhalb der Wagenlücke, die zweite von einer spektakulären Stahlseil-Rettungsübung am Hundstein im Jahre 1970. Daneben sind einige «AlpsteinKlassiker» von Herbert Maeder zu sehen, die nicht mehr aus unserem kollektiven Bildinventar wegzudenken sind. bis 13.02.2011 Lismede. Innerrhoderinnen präsentieren ihre gestrickten Lieblingsstücke. bis 27.03.2011
Jüdisches Museum. Schweizerstrasse 5, Hohenems, +43 5576 739 89 0, www.jm-hohenems.at Ein gewisses jüdisches Etwas. «Ein gewisses jüdisches Etwas» ist eine Ausstellung der besonderen Art, eine Ausstellung, bei der jede und jeder mitwirken kann. Die Besucher, also Sie selbst, bestimmen am 17. Oktober, was wir ausstellen. Denn Sie bringen uns Ihr «gewisses jüdisches Etwas» mit! Für einmal erzählt nicht das Museum dem Publikum, was es mit dem Jüdischen auf sich hat, sondern umgekehrt: Dabei spielt es keine Rolle, ob man selber Jüdin oder
Küefer-Martis-Huus. Giessenstrasse 53, Ruggell, +41 423 371 12 66, www.kmh.li Zuflucht auf Raten. Schon im 17. Jahrhundert fanden Juden in einzelnen Orten des Landes Zuflucht. Damals konnte sich am Eschnerberg sogar für kurze Zeit eine Jüdische Gemeinde etablieren. Hundert Jahre später wurden zahlreiche jüdische Familien in verschiedenen Gemeinden aufgenommen, nachdem sie aus Sulz vertrieben worden waren. Vor allem jedoch in den 1930er Jahren entwickelte sich Liechtenstein zu einem fast magischen Ort. Hier, im kleinen Fürstentum hofften zahlreiche Juden Zuflucht und Schutz vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten finden zu können. Leider war dies nur wenigen und nur gegen hohe finanzielle Auflagen vorbehalten. Trotzdem war das Land – gemessen an seiner Einwohnerzahl – Rettung für viele. Die Ausstellung im Küefer-Martis-Huus versucht anhand von Bildern und Dokumenten und anhand von Einzelschicksalen einen Einblick in diese höchst unterschiedlichen Kapitel der Liechtensteinischen Landesgeschichte zu geben. bis 06.02.2011
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Ausstellungen
Jean-Henri Fabre im Naturmuseum Thurgau Der Forscher Jean-Henri Fabre gehört zu den einfühlsamsten und genausten Tierbeobachtern, die je geschrieben haben. Ihm gelingt es bis heute, dem Laien die Augen für die unglaubliche Welt der Insekten zu öffnen und die Poesie der Natur zu offenbaren. Seit August zeigt das Naturmuseum eine kleine Sonderausstellung über das Leben und Werk des südfranzösischen Insektenforschers JeanHenri Fabre. Die kleine Schau macht seine Kunst erlebbar und stösst auf so reges Interesse, dass sie verlängert wurde. bis 1. Mai, Naturmuseum Thurgau Frauenfeld. Mehr Infos: www.naturmuseum.tg.ch
Naturmuseum. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 70, www.naturmuseumsg.ch Bergleben – Die Tierwelt unserer Gebirge. Eine Fotoausstellung des Grabser Naturfotografen Markus P.Stähli. Er begann mit 17 Jahren als Autodidakt das Tierleben der heimatlichen Gebirge fotografisch zu dokumentieren. Er befasst sich seit mehr als 20 Jahren intensiv mit der Naturfotografie. Seine Vorlieben gilt neben der heimischen Bergwelt, den skandinavischen Ländern und Nordamerika. Er ist der Autor der beiden Bildbände «Alpsteinbock – Begegnung mit dem König der Berge» und «Der Rothirsch – auf der Fährte des Geweihten». bis 01.05.2011 Wasser für alle. Eine Sonderausstellung der Helvetas, ergänzt mit Informationen zur Wasserversorgung in der Stadt St. Gallen und Umgebung. Die Ausstellung zeigt anhand von Hintergrundinformationen und konkreten Beispielen aus der Entwicklungsarbeit auf, wie vielschichtig die Ursachen und Folgen der globalen Wasserkrise sind. Aber auch, was getan werden kann, um die Katastrophe abzuwenden. Die Ausstellung vermittelt nicht nur Fakten, sondern weckt dank einer attraktiven Inszenierung auch Neugierde und Emotionen. Der Dokumentarfilm «Fatima, die Wasserfrau» zeigt die Lebensumstände und die Helvetas Arbeit in Mosambik. bis 20.03.2011 Naturmuseum Thurgau. Freie Strasse 26, Frauenfeld, +41 52 724 22 19, www.naturmuseum.tg.ch Insektenforscher Jean-Henri Fabre. Erinnerung eines Insektenforschers. Jean Henri Fabre war ein grosser Erforscher der Anatomie der Insekten und gilt als Begründer der Verhaltensforschung in der Entomolo-
gie. Sonderausstellung zu Fabre und seinem Werk, mit den Federzeichnungen von Christian Thanhäuser. bis 03.01.2011 Krummer Schnabel, spitze Krallen – Eulen und Greifvögel. Einige von ihnen leben mitten in unseren Städten und Dörfern: Der Turmfalke, der Mäusebussard oder die Schleiereule. Insgesamt 22 Eulen- und Greifvogelarten sind in der Schweiz heimisch. Jede zweite Art allerdings steht auf der Roten Liste und ist bedroht. Die von den Naturmuseen St.Gallen und Olten gemeinsam mit der Schweizerischen Vogelwarte Sempach produzierte Sonderausstellung stellt diese faszinierende Vogelgruppe näher vor. Zahlreiche Präparate und Installationen, eindrückliche Filme und interaktive Stationen bringen die sonst in luftiger Höhe oder dunkler Nacht aktiven Tiere in Griffnähe. Biologie, Lebensweise und Kulturgeschichte der Eulen und Greifvögel werden in der sorgfältig gestalteten Ausstellung kleine und grosse Besucher faszinieren. bis 20.03.2011 Rosgartenmuseum Konstanz. Rosgartenstrasse 3, Konstanz, +49 7531 900 24 6, www.rosgartenmuseum-konstanz.de Präkolumbische Kunst aus Costa Rica. Das Rosgartenmuseum und das Adelhauser Museum in Freiburg besitzen in ihren Sammlungen präkolumbische Keramikkomplexe aus Costa Rica. Dabei handelt es sich um Gefässe und Fragmente, die zum Teil sehr aufwendig plastisch mit Tieren und Phantasie-Figuren verziert sind. Sie stammen aus dem Gebiet der sogennanten «altantischen Wasserscheide» und ihr Alter beläuft sich auf etwa 1.800 bis 500 Jahre. In Zusammenarbeit mit dem Bodensee-Naturmuseum vermittelt die Ausstellung faszinierende Eindrücke aus den Naturräumen und Land-
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Ausstellungen schaften Costa Ricas, die auch auf die Menschen vor der spanischen Eroberung eine grosse Wirkung gehabt haben. bis 24.04.2011 Stiftsbibliothek. Klosterhof 6 d, St.Gallen, +41 71 227 34 16, www.stiftsbibliothek.ch Musik im Kloster St.Gallen. Die Stiftsbibliothek präsentiert in ihrer Jahresausstellung ihre kostbarsten musikalischen Schätze. Es werden Handschriften aus dem 9. bis 19. Jahrhundert zu sehen sein: einige der weltweit bedeutendsten Handschriften mit frühmittelalterlicher liturgischer Musik in Neumennotation, Liederbücher mit Renaissance-Musik, die Chronik und die Orgeltabulatur des St. Galler Münsterorganisten Fridolin Sicher (1490–1546), prachtvoll illustrierte Riesenhandschriften mit Gesängen für Messe und Stundengebet, Kompositionen St. Galler Mönche, die Abschrift einer Mozart-Sinfonie. Kurzum: ein abwechslungsreicher Querschnitt durch nicht weniger als 1000 Jahre Musikgeschichte. åbis 06.11.2011 Textilmuseum. Vadianstrasse 2, St.Gallen, +41 71 222 17 44, www.textilmuseum.ch Achtung – Frisch gestrickt. Stricken ist im Trend. Objekte aus der Vergangenheit verblüffen durch hochwertige Materialien und handwerkliches Können. Selbstgestrickte Steetwear belebt heute den Alltag. Die Ausstellung nimmt das Stricken in seinen alten und neuen Formen auf und beleuchtet das Thema von allen Seiten. bis 30.01.2011 Swiss Embroidery – Broderies Suisses – St.Galler Stickereien. Die permanente Ausstellung zeigt die sich der Zeit anpassende Kreativität und Innovation der Ostschweizer Textilfirmen. bis 30.01.2011 Vision Sommer 2011. Präsentation von modernen Schweizer Stickereien und Geweben aus heutiger industrieller Produktion. Zu sehen sind die aktuellen Erzeugnisse der schweizerischen Textilfabrikanten des Sommer 2011. bis 30.01.2011
Galerie Galerie Christian Roellin. Talhofstrasse 11, St.Gallen, +41 71 246 46 00, w www.christianroellin.com Sangallensia II. Andreas Berde – Vera Ida Müller – Francisco Sierra. bis 23.01.2011 Galerie Paul Hafner . Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 223 32 11, www.paulhafner.ch Friends of the Gallery for Friends of the Gallery. Part four. 05.01. bis 29.01.2011 Galerie zur grünen Tür. Zürcherstrasse 28, Uznach, +41 55 280 48 48, www.artschweiz.ch Steff Lüthi. Bronze. bis 22.01.2011 Galerie Feurstein. Johannitergasse 6, Feldkirch, +43 5522 210 34, www.galeriefeurstein.at Markus Getzner / Christoph Getzner. Bei einer Intervention von Christoph Getzner und Markus Getzner wird – nach Massgabe der Ausstellungsbedingungen, aber immer mit ökonomisch eingesetzten Mittel – ein Ort definiert. Gewiss handelt es sich um visuelle und bildende Kunst, aber Elemente der Inszenierung, Indikationen oder Rudimente von Architektur, Einrichtung, Ausstattung bilden einen Raum, der jedermann einlädt, zu verweilen, in einem Zustand der Reflexion oder Kontemplation zu verharren, seine Wahrnehmung und seine Aufmerksamkeit so auszurichten, dass er das, was ihn umgibt, ausgehend von seinem eigenen Inneren, betrachtet, bedenkt, bewohnt. bis 15.01.2011 Galerie Kunsthaus Rapp. Toggenburgerstrasse 139, Wil, +41 71 923 77 44, www.kunsthaus-rapp.ch Zurückgelächelt – Birgit Lorenz. Nach dem grossen Erfolg der Ausstellung im Jahre 2009 hat Birgit Lorenz neue Werke zu den Themen «Skizzenbücher, Kernstücke, Bilder und vielseitige Ansichten» ganz exklusiv für unsere Galerie geschaffen. Bilder und Objekte, welche verschiedene Malstile und Epochen vereinen und interessante Geschichten erzählen. bis 15.01.2011 Galerie Vor der Brugg. Hauptstrasse 5, Wagenhausen, +41 52 741 46 21, www.galerievorderbrugg.ch Hans Sturzenegger. Der weit über Schaffhausen hinaus bekannte Künstler Hans Sturzenegger knüpfte in seinem Leben viele Freundschaften und Bekanntschaften, die ihm überaus wichtig waren und die er bis zu seinem Tode pflegte. So versammelte er in seinem Atelier auf Belair einen Künstlerkreis, der neben der Künstler-kolonie um Hermann Gattiker in Rüschlikon, zu der Sturzenegger ebenfalls enge Kontakte pflegte, in der Schweiz seiner Zeit eine bedeutende Rolle spielte. Neben Werken Hans Sturzeneggers zeigt die Galerie deshalb auch einige Exponate von Künstlern aus dem Umfeld Sturzeneggers. bis 29.01.2011
Galerie.Z. Landstrasse 11, Hard, Vorarlberg, +43 650 648 20 20, www.galeriepunktz.at a-typisch. Die diesjährige Jahresendausstellung der Galerie.Z thematisiert das Spannungsfeld zwischen der Wiedererkennbarkeit eines Künstlers, seiner persönlichen Handschrift und der stetigen (künstlerischen) Weiterentwicklung, dem Erschliessen neuer Ausdrucksformen: Die Ausstellung «a-typisch» präsentiert Werke, die aus der Reihe tanzen, Arbeiten, die erst auf der zweiten Blick die einzigartige Handschrift ihres Schöpfers enthüllen. Spannende Fremdgänge der Künstler, aber auch der Galerie, die diesmal nicht nur Zeichnungen präsentiert. bis 08.01.2011 Städtische WessenbergGalerie. Wessenbergstrasse 43, Konstanz, +49 7531 900 37 6, www.konstanz.de 1933-45. Verfolgt, Verfemt, Entartet. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 begann eine systematische Verfolgung oppositioneller Kunst und Kultur. Viele Künstler, darunter die ehemals gefeierte Avantgarde, verliessen Deutschland und gingen ins Exil. Andere zogen sich in die innere Emigration zurück oder versuchten im Untergrund zu überleben. Jüdische oder politisch aktive KünstlerInnen waren besonders gefährdet; viele von ihnen wurden inhaftiert, in Konzentrationslager deportiert oder in den Selbstmord getrieben. Mit der Aktion «Entartete Kunst», zu der die gleichnamige Wanderausstellung gehörte, setzten die neuen Machthaber 1937 ein deutliches Zeichen. Ihr fielen rund 20'000 Kunstwerke aus über 100 Museen und Sammlungen zum Opfer. Der überwiegende Teil wurde vernichtet, Spitzenstücke verkaufte man ins Ausland. Die Aus stellung aus der Sammlung im Willy-Brandt-Haus in Berlin zeigt rund 70 Werke jener verhängnisvollen Zeit, die vom Freundeskreis WillyBrandt-Haus e.V. für die SPD seit Mitte der 1990er Jahre zusammen getragen wurden. bis 30.01.2011
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Weitere Besucherzentrum. Kinderdorfstrasse 20, Trogen, +41 071 343 73 73, www.pestalozzi.ch Führung durch die Ausstellung im Kinderdorf Pestalozzi. Vor über 60 Jahren wurde zum Bau des Kinderdorfes aufgerufen – zahlreiche Freiwillige folgten dem Aufruf. Eindrückliche Bilder und Zeitdokumente zeigen die Entstehung und Entwicklung des Kinderdorfes Pestalozzi auf. Die Ausstellung gewährt Einblick ins Leben der jährlich rund 300’000 Kinder und Jugendlichen aus aller Welt, die heute in den Bereichen Bildung und friedliches Zusammenleben unterstützt werden. Mit Filmraum, Cafeteria und Shop. 09.01. bis 04.12.2011 Cafe und Wollstube Gams. Müliweg 3, Gams, +41 79 767 47 96, www.wollcafe.ch Hansruedi Rohrer. Hansruedi Rohrer (H.R.R.) ist seit mehr als 20 Jahren als Reporter beim «Werdenberger» & «Obertoggenburger» beschäftigt. In dieser Funktion kommt er mit Land und Leuten in Kontakt und fotografiert die Ereignisse. Seit 1966 begann er sich – damals noch als Schüler – für alte Buchser Ansichtskarten und Dokumente zu interessieren. Im Laufe der Zeit wuchs die Sammlung, und sie dehnte sich auch auf das ganze Gebiet der Region Werdenberg aus. Fündig wurde der Sammler auf Flohmärken, in Brockenhäusern und bei vielen privaten Personen. Die Originale werden den Besitzern jeweils wieder zurückgegeben, nachdem eine Reproduktion erstellt wurde, sofern nichts anderes abgemacht ist. bis 07.01.2011 Ess-Kleintheater Kul-tour auf Vögelinsegg. Hohrüti 1, Speicher, +41 71 340 09 01, www.kul-tour.ch Evelyn Lieberherr. Es ist die Aufgabe eines jeden Menschen, die Welt zu entdecken. Die Welt, die in ihrer Grösse, ihrer Ausprägung, ihrer Form eine unvergleichliche Einzigartigkeit aufweist. Jedes Kind begibt sich auf die Suche, beginnt und erweitert stückchenweise, Schritt um Schritt seinen Horizont. Viele Menschen halten irgendwann inne, aufgefressen von der Realität, eingeholt von Ihrem Alltag finden sie nicht mehr die Kraft, weiterhin Neues aus dem unaufhörlich brodelndem Topf zu schöpfen. Doch es gibt andere, die ihr Leben diesem Wunder zu widmen wissen und so hat sich denn auch die Künstlerin, die uns hier ihre Welt eröffnet, das Erforschen der uns umgebenden Unendlichkeit zur Aufgabe gemacht. Evelyn Lieberherr ist ein Mensch, der die Umwelt mit allen Sinnen einzufangen weiss. Offenen Herzens erlebt sie die Schönheit der Natur, erkennt sie auch die Tiefe, die in derer schlichten Geschenke liegt. Sand und Steine, die in Evelynes Werk immer wieder auftauchen, sind Zeugen diesen starken Erlebens. bis 31.03.2011
Restaurant Frohsinn Genossenschaft. Wilerstrasse 12, Weinfelden, +41 71 622 30 40, www.frohsinn-weinfelden.ch Urs Romer: Vier Themen in bunten Farben. Urs Romer, Arzt und bis 1996 Leiter der Orthopädie am Kantonsspital Frauenfeld hat bereits während der Berufsausübung gemalt. Sein Name dürfe allerdings als Kapazität im medizinischen Umfeld bekannter sein, denn die Malerei betrieb er eher als Kammerspiel mit wenigen öffentlichen Auftritten. Seit er in Pension ging ist das Malen zu einer intensiven und leidenschaftlichen Tätigkeit geworden. Im Frohsinn lässt sich nun diese Seite von Urs Romer entdecken anhand von Werkgruppen zu vier verschiedenen Themen: Figuren, Porträts, Landschaften und florale Abstraktionen. bis 04.02.2011 Kulturraum Regierungsgebäude. Klosterhof, St.Gallen, www.ighalle.ch «Was soll ich sagen?» Alzheimer. Fotografien von Peter granser. Eine Serie von Fotografien, die 2001 und 2004 im Gradmann Haus in Stuttgart entstanden ist. Die Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit der Klinik St.Pirminsberg und der IG Halle Rapperswil-Jona vorbereitet worden ist, umfasst auch Fotografien von Dominique Meienberg und Katharina Wernli. 14.01. bis 06.03.2011 Silberschmuckatelier O’la la. Oberdorfstrasse 32, Herisau, +41 71 351 35 70 Brauchtum I. Silvesterhauben und Silvesterchlaus – Figuren und Objekte von Armin Fässler. 03.01. bis 28.02.2011
Kurse
Kurse Körper Aku–Yoga. Dehnung und Lockerung aus Ost und West. Hetti Werker, Studio 8, Teufenerstrasse 8, St.Gallen, 071 222 75 58, hettiwerker@pobox.ch. Di 10–11 Uhr, 12:20–13:20 Uhr Atem. Gesundheit. Bewusstsein. Atem-Arbeit nach Prof. I. Middendorf als Kraft & Verbindung auf allen Ebenen. Einführungskurse, wöchentl. Kurs gemischtgeschlechtlich, 14-tägl. für Männer, Einzelbehandlungen, Privatseminare, Johannes Dörig, Wiesenweg 10, SG, 071 223 15 39, johannes. doerig@sunrise.ch Bewegungs- u. Ausdrucksspiel für Kinder. 5–9 Jahre. B. Schällibaum, 071 277 37 29, Sala. Do 16:45–18 Uhr Entspannungsgymnastik für Frauen ab 40. B. Schällibaum, Felsenstrasse, Sala, 071 277 37 29. Do 18:30–19:30 Uhr Felicebalance. Biosynthese und Craniosacrale Behandlung für Erwachsene und Kinder. Astrid Bischof, Vadianstrasse 40, St.Gallen, 078 609 08 09, 071 344 29 56, Sandra Töngi, 076 596 58 86, 071 877 45 77, www.felicebalance.ch Hatha Yoga. Vanessa Schmid, Sa 9–10:30 Uhr. Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen. 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Feldenkrais. Bewusstheit durch Bewegung, Gruppen in St.Gallen Claudia Sieber Bischoff, Dipl. Feldenkrais Lehrerin SFV, 071 222 95 68, Di 19:10-21:10 Uhr. Feldenkrais kombiniert mit kreativem Tanz, Do 18:05–19:30 Uhr, Fr 17–18:20 Uhr Tanz- und Contact-Improvisation / Stocktraining. Regelmässige Abendkurse und Workshops mit Claudia Roemmel, St.Gallen. 071 222 98 02, www.tanztheatertext.ch, Nia/GymAllegro, Dance/ Fitness/Wellness. Ganzheitliche Fitness für Körper, Geist und Seele. Nia/Rückentraining/Bodybalancing/ Beckenbodentraining/ Meditation. Studio Nia/ GymAllegro, Buchentalstr. 27, SG, 071 244 44 38, Alexandra Kunz, Esther Thürlimann, info@gymallegro.ch, www.gymallegro.ch Body-Mind Centering. Ausgeglichenheit durch Bewegung und Berührung, Gruppenkurse und Einzelsitzungen, Bernhard Jurman, 079 694 50 72, b.jurman@bluewin.ch Kultur-Werkstatt Wil. Barfussdisco, Yoga, Sing- und Rhythmuskreis, Qi Gong, Moderntanz, Afro, Rhythmik, Feldenkrais, kreativer Kindertanz, PeKiP, 5 Rhythmen u.a. Info: 071 912 22 66, www.kultur-werkstatt.ch Yogaschule. Hatha-Yoga, Atem, Haltungstherapie, Norma de Luca, Turmgasse 8, St.Gallen, Tel./Fax 071 222 80 71, info@yogaschule-deluca.ch, www.yogaschule-de-luca.ch, Mo –Fr, Gruppen/Privat, Yoga-Ayurveda-Reise, 15.–30.04.2011 Hatha Yoga. jeweils Mi 18-19.15 Uhr und 19:45–21 Uhr, Yogaraum Spisergasse 11, St.Gallen, Rolf Hauenstein, 078 768 04 88, ro.stein@bluewin.ch
Studio 8. Zala - Ganzheitliches Körpertraining, Pilates, Hatha Yoga, Massage. Susanna Koopmann, 078 623 06 43, Christine Enz, 076 458 10 66. Teufenerstr. 8, St.Gallen, info@studio-8.ch, www.studio-8.ch musik/Gesang KlangWelt Toggenburg. Erfahrene KursleiterInnen bieten ein Programm in inspirierender Umgebung. In eine besondere Klangwelt eintauchen, sich während mehreren Tagen dem Naturjodel, der Stimme, dem Alphorn oder einem anderen Instrument intensiv widmen und die eigene Musik erleben. KlangWelt Toggenburg, 9657 Unterwasser, 071 999 19 23, info@klangwelt.ch, www.klangwelt.ch Neue Klangerfahrung mit Monochorden. Klangmeditationen, Verkauf, Bau- und Spielkurse für den ungezwungenen Umgang mit Obertönen. Heinz Bürgin, Im Uttenwil, 9620 Lichtensteig, 071 988 27 63, www.pythagoras-instrumente.ch Stimmräume. Raum für eine spielerische Entfaltung des Stimmpotenzials, für umfassenden stimmlichen Ausdruck, für Selbsterfahrung durch und mit der Stimme. Bea Mantel, Hadwigstr. 4, SG, 079 208 98 02, bea@stimmraeume.ch, www.stimmraeume.ch frauentempel - stimmenfeuer. Stimmenfeuer und Tanz, Spisergasse 11, St.Gallen, 078 722 78 15, info@feinklang.ch, www.feinklang.ch, Do. 6. & 20.01., 19.30 - 21.30 Uhr, Cellounterricht. Erfahrene Cellistin und Pädagogin erteilt Cellounterricht für Anfänger und Fortgeschrittene. Bettina Messerschmidt, 071 278 50 09, b.messerschmidt@bluewin.ch Djembe – Westafrikanische Handtrommel. Fortlaufender Gruppenunterricht, Workshops, Einzelunterricht. Markus Brechbühl, Djembeplus Musikstudio, Bahnhof Bruggen, St.Gallen, 071 279 22 25, Mobil 076 42 42 076, www.djembeplus.ch EWB Sekretariat. 071 344 47 25, www.ewb-ar.ch, Kursanfragen Schlagzeugunterricht im Rheintal. Trommeln mit Händen und Füssen. Enrico Lenzin, Rebstein, 077 424 87 33, enrico.lenzin@gmx.ch Gitarre spielen lernen und Englisch auffrischen. Individuell gestalteter Unterricht mit Schwerpunkt Improvisation, Songwriting und Rhythmus. Probelektionen und Infos bei Damon Lam, St.Gallen, 079 863 30 19, damonhendrix@gmail.com tanz Theatertanzschule. Zeitgenössischer Tanz, Ballett, Jazz, Hip-Hop, Contact Jam, Flamenco, Tanzchäferli, Tanzbäärli, Yoga, offene Workshops. Künstlerische Leitung: Marco Santi, Schulleiterin: Aliksey Schoettle, Notkerstr 40, St.Gallen. Information im Tanzbüro, 071 242 05 24, tanzschule@theatersg.ch, www.theatersg.ch ChoRa - Plattform für Tanz und Bewegung. Diverse Tanztage in Sitterdorf, Tanzimprovisation, Kreistanz, Volkstanz, meditativer Tanz, u.a. Infos: 071 422 57 09, www.chora.ch
Tanzschule Karrer. Zeitgenössischer Kindertanz, Kinderjazz, Rhythmik, Teeny-Dance, Jazz, Improvisation, Flamenco, Pilates Matwork. Regina M. Karrer, Schule 071 222 27 14, P: 071 352 50 88, reginakarrer@bluewin.ch, www.rhythmus-tanz.ch Hilal Dance. Zeitgenössicher Ägyptischer Tanz. Von der Tradition zur Moderne. Tanz-Zentrum, Haggenstr. 44, St. Gallen, Yvette Blum, 0049 7531 65418, yvette@blumtanz.de, 4 x kostenlos Schnuppern: 1 4. & 28.01. sowie 11. & 25.02. jew. Fr. 19.30-21 Uhr Tanze was dich bewegt. Aktuelle Lebensthemen frei tanzen, keine Vorkenntnisse nötig. Erika Friedli, dipl. Tanztherapeutin, Gais, 076 376 36 77 und 071 793 33 06 ein Samstag/Monat 10–14 Uhr, Auch Einzeltage möglich. Tanz dich frei. Improvisation, Freude am Ausdruck, Selbstwahrnehmung, Meditation in Bewegung. Nicole Lieberherr, Riethüsli, St.Gallen, 071 351 37 82, www.freier-tanz.ch, Do 18:15–20 Uhr Tanzimprovisation und Körperarbeit für Frauen. B. Schällibaum, 071 223 41 69, Sala, Do 20–21:30 Uhr, Fr 17:30–19 Uhr Taketina – Rhythmische Körperarbeit. Urs Tobler, 071 277 37 29, Mi 18:30–21 Uhr Tango Argentino. Kurse für alle Niveaus. Tango Almacèn, Lagerhaus 42, St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen, 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Tanz, Bewegung & Ausbildung. Laienkurse: Jazz-/Moderndance, HipHop für EW und Jugendliche, Bewegungstraining, Pilates, Moderner Kindertanz, Teenie Dance. Ausbildungen: Bewegungspädagogik, Bewegungstrainer, Zusatzausbildung Tanzpädagogik. Modulweiterbildungen, BGB Schweiz anerkannt. Danielle Curtius, Schachenstrasse 9, 9016 St.Gallen, 071 280 35 32, www.curtius-tanz.ch, info@curtius-tanz.ch Schule für Tanz und Performance Herisau. Weiterbildung Tanz Intensiv, www.tanzraum.ch/schule Flamencoprojekt Schweiz Bettina Castano. beim HB SG. Flamencotanz für Anfänger & Fortgeschrittene, auch Seniorinnen, systematischer & fortlaufender Unterricht, WE-Kurse und Shows, auch Gitarrenunterricht. Bettina Castano, 079 708 13 41, b.castano@interbook.net., Brigit Hefel, 076 578 77 00, b.hefel@xss.ch www.castano-flamenco.com, Jazztanz. FunkyJazz. HipHop. Gymnastik. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in St.Gallen und Degersheim. Nicole Baumann, dipl. Tanz- und Gymnastikpädagogin SBTG, St.Gallen, 071 393 22 43 AFRO. Afrikanisch inspirierter Tanz. Traditionell-Modern-Pop. Wir tanzen zu versch. Rhythmen. Tanja Langenauer, Höhenweg 64, St.Gallen, 079 783 68 70, tanja. langenauer@gmx.net, jeden Do 18.30–20 Uhr (Mittel-Fortgeschr.) und 20–21.30 Uhr (Anfänger), Amriswil jew. Di 9–10.30 Uhr
Contact Improvisation Jam. Rollen, tanzen, fliegen: 30min angeleitetes Aufwärmen, nachher freier Jam, 15 Fr./Abend, keine Anmeldung nötig. Einführungskurse nach Bedarf. Ort: Felsenstrasse 33, SG, Leitung: Kathrin Schwander, Tanzpädagogin, 079 267 56 17, kschwander@gmx.ch, Do, 13. & 27.01., 20:00–22:00 Uhr Körperwahrnehmung, Bewegung, Tanzimprovisation. Annlies Stoffel Froidevaux, Bewegungs- und Tanztherapeutin, St.Gallen, Auskunft und Anmeldung: 071 340 01 12 Tanzschule: raumbewegen bewegungsraum. Kindertanz, Streetdance, Zeitgenösssischer Tanz, Ballett, Gymnastik. Kerstin Frick, Merkurstr. 2, St.Gallen, 071 223 30 12, info@raumbewegen.ch, www.raumbewegen.ch Kindertanz. Kreativer Tanz für Kinder und Jugendliche. Versch. Altersgruppen ab Kindergarten. Franziska Niedermann, Niederteufen, 079 765 06 14, www.kreativerkindertanz.ch, jew. Do ig – Ta n z T r a in in g Weiterbildung für Tanz- und Bewegungsschaffende. Theatertanzschule, Notkerstrasse, St.Gallen. Infos: www.igtanz-ostschweiz.ch, Cordelia Alder, 071/ 793 22 43, alder.gais@gmx.ch, f er n o s t Wen-Do. Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen. Verein Selbstverteidigung Wen-Do, Bühlbleichestr. 2 St.Gallen, 071 222 05 15, wendo.sg@bluewin.ch, Aikido Einführungskurs. www.aikido-meishin-sg.ch, Einführungskurs 18:30–19 Uhr, Fortgeschr. Mo/Mi/Fr 19:30–21 Uhr SundariYoga. Ein kraftvolles Yoga, das bewegt. Eine Oase der Stille, die entspannt. Ein zeitgemässer Yogi, der inspiriert. 071 440 20 02, www.sundariyoga.ch I Ging Kurs. der richtige Zeitpunkt. Michael Zwissler, 071 534 33 23, fengshui@zeitimraum.ch, www.zeitimraum.ch m a len kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80 Begleitetes Malen für Kinder/ Erwachsene. In Gruppen oder Einzel. Karin Wetter, 071 223 57 60 Malatelier für Kinder und Erwachsene. Marlis Stahlberger, Schwalbenstr. 7 (beim Hotel Ekkehard), St.Gallen. 071 222 40 01 oder 071 245 40 30, p.stahlberger@bluewin.ch Wenn Farbenpinsel tanzen, erweitert sich der Horizont. Ausdrucksmalen. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, jew. Do Abend, www.praxis-tischhauser.ch Kurs im Malatelier. Arbeiten mit Öl, Acryl, Spachtel. Gruppen und Einzel. Vera Savelieva, Schwertgasse 23, St.Gallen, 078 768 98 07, info@doma-sg.ch Vorbereitungskurs für gestalterische Berufsrichtungen. Lisa Schmid, Atelier Galerie, St.Gallen.
071 222 40 88 oder 071 223 37 01, www.atelier-lisaschmid.ch il pennello Kulturraum03.ch. Malerlebniswerkstatt für Erwachsene und Kinder. Individuelle Einzelbegleitung. Maya Bärlocher, Bahnhofstr. 30, 9402 Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.ch, info@kulturraum03.ch Vorbereitungsjahr (10.Schuljahr) für gestalterische Berufsrichtungen/Vorkurse. Ortega Schule St.Gallen, Kesslerstr. 1, St.Gallen, 071 223 53 91, www.ortega-schule.ch, laufend Infoveranstaltungen Begleitung künstlerischer Werkprozesse. Beratung Kunst und Gestaltung. Teresa Peverelli, Kunstschaffende, Dozentin mit langjähriger Lehrerfahrung, Schule für Gestaltung St.Gallen, 079 749 11 73, tpeverelli@pingnet.ch dreidimensional kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80 Atelier Keramik Plus. Atelier für Kunst-Keramik und ausdrucksorientiertes Gestalten mit div. Materialien. Tages und Wochenkurse, Ferienangebote. Margrith Gyr, Degersheim, 071 371 54 32, www.keramik-plus.ch Landart und NaturKunst Kurse. Patrick Horber, Altstätten, 071 222 32 33, patrick.horber@ gmail.com, www.streuwerk.ch Modellieren. Anfänger bis Fortgeschrittene. Natalia Kaya Zwissler. Filzen. für Kinder und Erwachsene. Yukiko Kawahara, Atelier Oberstrasse 167, St.Gallen, 071 277 26 36 N at ur WWF Naturlive Naturerlebnisse & Kurse. Exkursionen, Ferien- und sanfte Reiseangebote für Kinder, Familien und Erwachsene. WWF-Regiobüro AR/AI-SG-TG, Merkurstrasse 2, Postfach 2341, 9001 St.Gallen, 071 223 29 30, Kursangebote und Infos unter: www.wwfost.ch/naturlive diverses Atelier am Harfenberg - Der Ort fürs Wort und Werken. Das Wort – gelesen oder geschrieben – wird im Atelier am Harfenberg, Harfenbergstr. 15, St.Gallen mit Sorgfalt gepflegt. Der Austausch über Geschriebenes beflügelt zum weiterschreiben. Kurse vermitteln das Rüstzeug dazu. Infos unter www.schreibwerk.ch Standortbestimmungsseminar. «Heute hier! und Morgen?». Berufs– Laufbahnberatung, St.Gallen, 071 229 72 11, blbstgallen@ed-blb.sg.ch PaTre. Väter in Trennung/ Scheidung. 1x monatlich Austausch. Info: 079 277 00 71 oder www.forummann.ch/patre.html Systemische Familienaufstellung. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, www.praxis-tischhauser.ch Stressbewältigung durch Achtsamkeit (MBSR). Vom blossen Reagieren zum bewussten Handeln. Vera Krähenmann, St. Gallen, 071 280 20 10, www.k-bt.ch, Leistungsfähig sein – leistungsfähig bleiben. Intelligenter Umgang mit Ressourcen und Stress. 071 280 20 10, www.k-bt.ch, 24./25.05.2011 im Schloss Wartensee
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Lokale Zauberland im Theaterwerk. Theaterkurse für Kinder, 5-12J. Sandra Sennhauser, Teufenerstr. 73b, St.Gallen, 079 677 15 89, sandra_spoerri@yahoo.com, jeweils Mittwochs. dachatelier Verein Dachatelier. Teufenerstr. 75, St.Gallen, 071 223 50 66, 08.01. puppenspiel für clowns weitere kurse: www. dachatelier.ch GBS St.Galle n Gewerbliches Berufs- und Weiterbildungszentrum, Demutstrasse 115, St.Gallen, 071 226 58 00, gbs.wb@sg.ch Schule für Gestaltung. Kurse und Lehrgänge Digitale Medien. Zwei- & Dreidimensionales Gestalten. Grundlagen der Gestaltung, Drucken, Schweissen Visuelle Kommunikation, Typografie, Bildende Kunst. Baukaderschule. Kurse und Lehrgänge Allgemeine Weiterbildung. Kurse und Lehrgänge, BMSVorbereitungskurse
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Bild: pd
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lar, wir waren alle hundemüde, gerade nach diesem Jahr, aber alle freuten wir uns auf das alljährliche pfahlbauertreffen, das traditionsgemäss Samichlaus, heiligabend und Sylvester zugleich ist. Ich war etwas nervös, weil man mich, angetan von meinen jüngsten Klärungen vor Weihnachten, um einen launischen Vortrag mit Vorsätzen und praktischen Tipps für die unmittelbare Zukunft gebeten hatte. Allen voran Sumpfbiber, der seit neuestem dem Ältestenrat unserer Genossenschaft angehört. Gut und gern hundert wackere Brüder und einige Schwestern, dazu als Gäste neun Rumänen, vier Griechen und zwei Kalabresen, hatten es sich in der Baracke am Waldrand über dem Grossen pfahlbauersee gemütlich gemacht, als ich zum Rednerpult schritt; es fehlten einzig jene vier, die zum Rotieren der beiden Wildschweine über dem feuer im Steinbruch ausgelost worden waren. Eine schöne Bande, aber irgend etwas war nicht wie sonst; es herrschte grosse Ernsthaftigkeit, und trotzdem flirrte es wie im fiebertraum, Übermut lag in der Luft. So richtig sicher war ich meiner Rede nicht, aber natürlich, ich musste da durch. Nun denn, Gesellen im Geist und Bund, was ich mir vorgenommen habe, punkt für punkt: den fuchs vor meinem haus füttern, warum soll ich kein haustier haben? mehr holzhacken und mehr feuer machen, nicht nur im Wald. mehr Bewegung, auch in entlegenen Winkeln. und mich mit einigen Gegenden versöhnen, vielleicht sogar dem Thurgau. und dem Wallis. Rotbacke endlich in seinem häuschen besuchen, Grügür nicht anbauzen, wenn er mei-
nen pass nicht versteht. und mit Sumpfbiber nicht nur sitzen und den Kopf heiss trinkreden, sondern besser einfach um einen Weiher laufen. mit Oskar segeln, auch mal bei Wind und bei viel Wind, aber nie mehr mit einem Kater, dafür mit einer fischerrute oder einer Schrotflinte, zur Kormoranjagd. (müder Lacher.) Eine bewusstere Nahrungsaufnahme: etwas weniger Rindsplätzli, auch weniger Industrieblumenkohl
Da schlugen Flammen aus der Garage. und englische Essigchips. dafür mehr chriesi, mehr Zwetschgen, mehr marroni, und marronikuchen backen lernen, am besten mit fenchelmann. Allgemein grossherziger sein, speziell auch gegenüber kleineren mitmenschen, sogar dem Zwerg in all seinen oft abstossenden Erscheinungsformen. (unruhe, missfallensgeräusche; ich merkte selber, dass das alles wenig inspiriert war und ziemlich schlapp vorgetragen. Aber weiter:) Selbstüberlistungen in der freizeitgestaltung, zum Beispiel im Sport: Statt immer nur Amateurfussball häufiger Wettkämpfe im Gewichtheben besuchen und auch einmal ein handballspiel und ein Töffrennen, selber endlich fallschirm springen und pfeilschiessen. (drei Abgänge im Raum, kaum wegen harndrangs.) und wenn mal wieder ins grössere Stadion an der Autobahn: nur mit einer Bande von Sängern, die dem peitschel sein Lieblingslied
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um die Ohren singen: Ionel, la-la-la-la-la-la-là, Ionel, la-la-la-la-la-la-là, Ionel … das einzige Lied, das ich in der Gallenstadt jemals mitsang und das mir bis heute Schauer über den Rücken jagt. Eisbär überreden, einmal – Weiter kam ich nicht. Genug, genug, herrschte mich Sumpfbiber an und erntete grimmiges Nicken von harry Grimm, alles schön und gut, aber wir wollen hier und jetzt
keine halblustigen Überlebenshilfen, sondern den grossen plan. Auch die andern in der Runde verbreiteten eine alarmierende unruhe. und dann stand einer auf, einer von unseren ganz Jungen aus dem hinterland, sie riefen ihn Gnusch oder ähnlich, keine auffällige Erscheinung, aber drahtig, kräftig, mit hellwach blitzenden Augen, und begann, was sich schon nach wenigen Worten anhörte wie eine historische Rede: pfahlbauer vom Grossen See und vom hohen Tal, aus den Städten des Westens und den Siedlungen des Südens, ihr wisst, was es geschlagen hat. Es ist gekommen der moment, in dem wir uns … Gnusch kam nicht weit. plötzlich schlugen meterhohe flammen aus der Garage des benachbarten hauses. Ich wusste nicht, ob das ein höllischer Zufall oder schon Teil des Grossen plans war. Aber ich wusste, dass wir keine Zeit zu verlieren hatten. Charles Pfahlbauer jr.
nr. 43 von THeres senn
Saitenlinie
S
t.Gallen rüstet auf. Seit einigen Wochen ist die Stadtwebsite übers iPhone und andere smarte Föhner abrufbar. Beim alljährlichen Klassentreffen der städtischen Medienschaffenden, hoch oben im Rathaus, präsentierte Stadtpräsident Thomas Scheitlin die neue «mobile» Internetseite. Samt App. Das heisst: gedacht wars so. Beantragt auch. Nur Apple im fernen Kalifornien stellte sich quer. Ein App für was? Saint what? Einen Handelsregisterauszug als Beweis wurde verlangt, um sicher zu gehen, dass es sich um einen seriösen Antragsteller handelt. Der Ostrand produziert offensichtlich zu lasche Headlines, um im sonnigen Arnifornien aufzufallen. Aber für schweizweite Schlagzeilen reicht es allemal; und diese haben in letzter Zeit auffallend oft mit Gras zu tun: In Teufen brannte ein Bauernhof ab, im Schopf war eine gediegene Plantage mit 2400 fast ernte-
reifen Stauden versteckt. Auch in Lichtensteig hat es einen erwischt. Seine Pflänzlein zog er in der Garage gross. Ein anonymer Informant berichtet uns «de hanfmaa isch de sohn vo üsem vermieter und hät die krass plantage 50m nebed üs betriebe. mer händ üs immer gfroget, wieso de dauernd liecht hät i sinere ‹autowerkstatt› und wieso dauernd alli autos dusse stönd …». Es könnte also in nächster Zeit zu Lieferengpässen kommen. Apropos: Wer beim Kiffen erwischt wird, muss ein grünes Nötli hinblättern. Ordnungsbusse nennt sich das. Grosses Ordnungsbussen-Vorbild ist die Gallenstadt für den Zürcher Ständerat Felix Gutzwiller, der will grad ein Bundesgesetz daraus machen. Vielleicht greift ja auch Kalifornien auf diese Schnapsidee zurück, dort wurde nämlich erst kürzlich und ganz knapp die Hanflegalisierung abgelehnt. Ein neues Gesetz wünscht
sich auch unser Lieblingsbanker Konrad Hummler, um die, oh jemine, vom Reichtum Betroffenen zu schützen. Er schrieb in der «NZZ»-Rubrik «Seitenblick» Mitte Dezember: «Schliesslich sieht der Zeitgeist in Reichtum etwas Unanständiges, und deshalb sind die davon Betroffenen a priori nicht schützenswert.» Die Bilanz veröffentlichte kurz zuvor die Liste der 300 Reichsten des Landes. Hummler sei 300 bis 400 Millionen schwer. Auf der Liste der hundert Top-Banker ist er übrigens auf Platz sieben. Fast ganz oben auf dem Treppchen steht der «Woz»-Reporter Daniel Ryser. Er wurde vom Branchenblatt «Schweizer Journalist» als «Journalist des Jahres 2010» nominiert. Regionalkonkurrenz erhielt er von Thomas «Wanderpapst der II.» Widmer, einem gebürtigen Steiner. Gemacht haben das Rennen aber die Mamabloggerinnen Michèle Binswanger und
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Nicole Althaus. Ryser landete auf dem dritten Platz. Ganz oben steht seine «Woz»-Chefin und «Saiten»-Vorstandsmitglied Susan Boos, gekürt zur «Chefredaktorin des Jahres». Herzliche Gratulation! Schon für das ganze neue Jahr ausgezeichnet wurde der Schriftsteller Tim Krohn mit dem Glarner Kulturpreis. Und der hat ja mit Lika Nüssli ein SJW-Heftli herausgegeben. Apropos: Während Thomas Scheitlin im zwölften Stock des Rathauses seine Rede hielt, richtete Lika Nüssli elf Stockwerke tiefer die Sueballä-Ausstellung ein. Und wie im richtigen Comicstrip-Leben machte Sue noch einmal richtig Stunk: Der Hausabwart wollte umsverroden das hässliche Gestrüpp von einem Tannenbaum aus seinen Hallen entfernt wissen. Wegen der Brandgefahr. Wer weiss, was die Feuerwehr beim Löschen im Rathaus-Keller alles finden würde.