N°201 · Bei den Anwesenden

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Ostschweizer Kulturmagazin

MAI 2011 N째 201

BEI DEN ANWESENDEN ZEHN BERICHTE ZUR INTERKULTUR

AUSSERDEM:

Gammlermord in Konstanz Kein Vakuum in Rorschach Staatsgr체ndung in Schaan



Editorial Kurz nach den Anfängen des Desasters in Japan hat Toni Brunner die Lösung des Energieproblems parat: Die Einwanderung drosseln und so den Energiebedarf senken. Seither wird im Wochentakt in dasselbe Horn geblasen. Der Aargauer FDP-Nationalrat Philipp Müller behauptet im «Migros-Magazin», dass die Zuwanderung, insbesondere der Familiennachzug, am Gedränge im Zug und der Zersiedlung der Landschaft schuld sei. Die «NZZ am Sonntag» nimmt den Ball auf und titelt Mitte April: «Es wird eng». Und bald wird es wieder heissen, das Boot sei voll. Aber es läuft noch eine andere Diskussion. Vor gut einem Jahr erschien beim Suhrkamp -Verlag «Interkultur» des deutschen Autors und Migrationsforschers Mark Terkessidis. Das Buch sorgte mit der Klarstellung ethnischer Realitäten und der Forderung, «überholte Konzepte zu überwinden», für Aufsehen. Denn «sie sind da, sie gehen nicht wieder», wie Silvia Maag von der Arge Integration Ostschweiz in dieser Ausgabe ebenfalls sagt. Terkessidis plädiert für eine radikale Öffnung aller, auch kultureller Institutionen: Damit Teilhabe nicht von der Herkunft bestimmt wird. Das Buch treibt bis heute migrationspolitische Debatten an – es wird von Integrationsbeauftragten, Schulleiterinnen, Journalisten und Kulturschaffenden verschlungen und diskutiert. Das Buch bestätigt laufende Projekte und gibt theoretische Rückendeckung gegen die allgegenwärtigen Grenzwächter. Ebenfalls eng mit Terkessidis’ Programm «Interkultur» arbeitet das Projekt «City of Change». Eine Kooperation des Theaters St.Gallen mit dem International Institute of Political Murder. Im Mai wird Terkessidis Ansatz und das Demokratieverständnis verhandelt. «Saiten» hat sich aufgemacht und die interkulturellen Verhältnisse in der Ostschweiz sowie die «City of Change» genauer angeschaut. Johannes Stieger

Impressum Saiten – Ostschweizer Kulturmagazin 201. Ausgabe, Mai 2011, 17. Jahrgang, erscheint monatlich Herausgeber: Verein Saiten, Verlag, Schmiedgasse 15, Postfach 556, 9004 St.Gallen, Tel. 071 222 30 66, Fax 071 222 30 77, Redaktion: Andrea Kessler, Johannes Stieger, redaktion@saiten.ch Verlag/Anzeigen: Richard Zöllig, verlag@saiten.ch Sekretariat: Gabriela Baumann, sekretariat@saiten.ch Kalender: Anna Tayler, kalender@saiten.ch Gestaltung: Carol Pfenninger, Michael Schoch, grafik@saiten.ch

Vereinsvorstand: Susan Boos, Lorenz Bühler, Gabriela Manser, Hanspeter Spörri (Präsident), Rubel Vetsch Vertrieb: 8 days a week, Rubel Vetsch Druck: Niedermann Druck AG, St.Gallen Anzeigentarife: siehe Mediadaten 1. 2005 Saiten bestellen: Standardbeitrag Fr. 60.-, Unterstützungsbeitrag Fr. 90.-, Gönnerbeitrag Fr. 250.-, Tel. 071 222 30 66, sekretariat@saiten.ch Internet: www.saiten.ch Fotografie, Illustration: Daniel Ammann, Florian Bachmann, Beni Bischof, Michael Bodenmann, Stefan Bösch, Christiane Dörig, Tine Edel, Adrian Elsener, Rahel Eisenring, Georg Gatsas,

Jonathan Németh, Lika Nüssli, Franziska Messner-Rast, Tobias Siebrecht, Theres Senn, Barbara Signer, Manuel Stahlberger, Felix Stickel, D-J Stieger, Lukas Unseld Text: Marcel Bächtiger, Susan Boos, Rolf Bossart, Kurt Bracharz, Sabina Brunnschweiler, Sina Bühler, Richard Butz, Bettina Dyttrich, Marcel Elsener, Andreas Fagetti, Hans Fässler, Tin Fischer, Mathias Frei, Carol Forster, Christina Genova, Andrea Gerster, Flori Gugger, Giuseppe Gracia, Eva Grundl, Michael Guggenheimer, Etrit Hasler, Frank Heer, Damian Hohl, René Hornung, Ralph Hug, Kathrin Haselbach, Lea Hürlimann, Daniel Kehl, Florian Keller, Thomas Knellwolf, Andreas Kneubühler, Fred Kurer, Noëmi Landolt, Manuel Lehmann, Sandra Meier, Melissa Müller, Peter Müller, Andreas Niedermann,

Charles Pfahlbauer jr., Milo Rau, Philippe Reichen, Shqipton Rexhaj, Adrian Riklin, Mark Riklin, Roman Riklin, Harry Rosenbaum, Andri Rostetter, Andreas Roth, Daniel Ryser, Kristin Schmidt, Sabin Schreiber, René Sieber, Monika Slamanig, Barnaby Skinner, Yves Solenthaler, Hanspeter Spörri, Wolfgang Steiger, Kaspar Surber, Peter Surber, Florian Vetsch, Roger Walch, Michael Walther, Bettina Wollinsky, Rafael Zeier Korrektur: Kathrin Schaffner, Monika Oertner © 2011, Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung. Die Urheberrechte der Beiträge und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.



kultur

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Blick auf die Initiative. Streifzug. von Laurenz Läufer Meisterstück. von Christina Genova Arbeit, fertig, los. von Hanspeter Spörri Reaktion. Mehrfach belichtet. mit Daniel Ammann und Ursula Badrutt

39 51 THEMA 36 Rundflug. von Meinrad Gschwend, Daniela Vetsch Böhi, Kurt Bracharz, Heidi Eisenhut, Wendelin Brühwiler, Mathias Frei 39 Wieso der Markt- und nicht der Bahnhofplatz. von Andreas Kneubühler 41 Thurgaus Wanderausstellung. von Jochen Kelter 42 Der Konstanzer Gammlermord. von Holger Reile 44 Flaschenpost. von Catalina Schiltknecht aus den USA

TITEL 14 Ahmad Garhe, Ladenbesitzer. von Harry Rosenbaum 20 Silvia Maag, Leiterin Fachstelle Integration. von Johannes Stieger 24 Sait Uzun, Psychologe. von Christina Genova 28 Ozan Günaydin, Student. von Andreas Fagetti 34 Luiza Helena Rochler, Dolmetscherin. von Andrea Kessler

KULTUR 46 Musik. Das Mariaberg macht zu. von Rafaël Zeier 47 Kunst. Künstler der Strasse im Lagerhaus. Kristin Schmidt 48 Kunst. Mit dem Kunstkollektiv ohm41 in Berlin. von Michael Hug 49 Literatur. Castingshow für Jungschriftsteller. von Monika Oertner 50 Theater. Theatergruppe gründet Staat. von Anita Grüneis 51 Film. Einer der grossartigsten Schweizer Filme am Pink Apple. von Andrea Kessler 52 Von der Rolle. von Andreas Kneubühler 52 Literatour. mit Lea Hürlimann 53 Schaufenster. 54 Theaterland. 54 Forward. 55 Presswerk. von René Sieber

Fotografien von Tobias Siebrecht 10 «Sure you can sit with us». Reportage aus Kreuzlingen. von Matthias Brenner 16 Einen inklusiveren Kulturbegriff entwickeln. Im Gespräch mit Mark Terkessidis. von Patricia Holder 22 Verkehrsberuhigt und saniert in die Zukunft. Reportage aus Schaffhausen. von Diana Zucca 26 «Demokratie ist eine Sichtbarkeitsmaschine». Im Gespräch mit Milo Rau. von Johannes Stieger 31 Die Kunst, den Schrecken zu bannen. Im Gespräch mit Robert Pfaller. von Rolf Bossart

KALENDER 57 Termine im Mai. 81 Charles Pfahlbauer jr. 83 Nr. 132. von Theres Senn

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STREIFZUG

Belluno in St.Fiden Ich hatte gedacht, das war es dann wohl mit dem Osten: Mit dem Umzug des Kinok von St.Fiden in die Lokremise gibt es keinen Grund mehr, die Stadt ostwärts zu verlassen. Doch plötzlich war ich wieder öfters in diese Richtung unterwegs, der langen Rorschacherstrasse lang. Es begann mit dem erfreulichen Aufstieg des SC Brühl zum Stadtclub im Paul-Grüninger-Stadion und auch der Bro-Records zügelte an die St.Fidener Kreuzung. Du meinst, du kennst die Stadt und lernst sie ganz neu kennen: Da ist zum Beispiel das Einkaufszentrum Grossacker. Eröffnet wurde es 1975, gebaut hat es der Architekt Heinrich Graf. Mit seinem Silberturm ist es das faszinierendste Beispiel für Raumfahrtarchitektur in der weiten Umgebung – ein Denkmal für eine Zeit, als man sich noch eine Zukunft vorstellen konnte. Das Einkaufszentrum sei «demodiert», schreibt die WMI Real Estate in einer Pressemitteilung, weshalb es derzeit für 25 Millionen Franken saniert wird. Es wäre erfreulich, man könnte bei der Neueröffnung im nächsten Frühling etwas lesen zur Geschichte dieses Zukunftsversprechens. Vielleicht könnte man dabei auch die Frage nach der Halbwertszeit von Einkaufszentren aufwerfen: Auch das Westcenter, erst vor zehn Jahren erstellt, wird bereits wieder für zehn Millionen umgebaut. Ein besinnlicher Ort auf dem Weg in den Osten ist der erste jüdische Friedhof der Stadt an der Hagenbuchstrasse: Eine jüdische Zeitung nannte die Einweihung 1869 einen «Triumph der Humanität», konnten die Juden in St.Gallen

doch wenige Jahre zuvor weder die Niederlassung noch Eigentum erwerben. Doch nicht nur Brühl und Bro sind es, die mich in den Osten ziehen. Ich komme auch öfters beim Solidaritätshaus an der Fidesstrasse vorbei. Das gelbe Haus mit dem gemütlichen Giebeldach ist eine der besten Geschichten dieser Tage: Sie erzählt davon, dass es in St.Gallen weiterhin möglich ist, an Freiräume zu gelangen. 2004 passierte in der Ostschweiz Unerwartetes: Ein Solidaritätsnetz entstand, mit Leuten aus Kirche und Politik und mit vielen Bürgern und Bürgerinnen. Es unterstützt Flüchtlinge, die mit Nothilfe (8.50 pro Tag) überleben müssen. Eine der wichtigsten Aufgaben des Solidaritätsnetzes ist der Betrieb eines Mittagstisches. Nun soll aus dem Tisch ein Haus werden: Das Solidaritätshaus eben. Mit eigenem Programm, von und für Flüchtlinge, Schweizer, Migranten, die Quartierbevölkerung. Die Stadt hat sich bereit erklärt, das Haus, einen ehemaligen Kinderhort, zu vermieten. Stiftungen haben ihre finanzielle Unterstützung für den Umbau zugesprochen. Handwerker stellen ihre Lehrlinge zur Verfügung. Flüchtlinge helfen mit. Im März wurde zur Besichtigung des Hauses geladen: Architekt Martin Widmer und Bauleiter Ottokar Vydra führten durch die Räume – man kann sich bereits gut vorstellen, wie hier künftig gegessen und geredet wird. Der Historiker Peter Stahlberger erzählte zudem von der Geschichte des Hauses: In diesem und in drei Nebenhäusern wohnten, bei prekären Platzverhältnissen, um die vorletzte Jahrhundertwende Italienerinnen, die sich im Eisenbahnbau abrackerten. Die meisten von ihnen kamen als Saisonniers aus der norditalienischen Stadt Belluno. In den Sommermonaten waren

Mit Freiwilligenarbeit vorwärts: Beim Umbau des Solidaritätshauses.

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die Ausländerinnen in der Gemeinde Tablat, zu der St.Fiden damals gehörte, in der Mehrheit. Einen besseren Ort für ein Solidaritäshaus könnte man sich also gar nicht vorstellen: Hier in den Ostquartieren, zwischen Vergangenheit und Zukunft, spielt die ausländische Gegengeschichte zur blütenweissen Stickererstadt. Noch rasch zum Wahljahr: Mittlerweile haben neben Paul Rechsteiner und Eugen David auch Karin Keller-Sutter und Toni Brunner ihre Kandidatur für den Ständerat bekanntgegeben. St.Gallen steht also vor einem programmatischen Wahlherbst. Karin Keller-Sutter verkündete ihre Kandidatur in einem Exklusivinterview mit dem «Tagblatt». Es bleibt zu hoffen, besser noch zu erwarten, dass die Forumszeitung nicht wieder zu ihrem Hoforgan wird wie vor der Bundesratswahl. Mantramässig wurde damals behauptet, dass die Ostschweiz untergehe, wenn KellerSutter nicht Bundesrätin werde. Es gibt auch zahlreiche Ostschweizerinnen und Ostschweizer, deren Lebensglück nicht von der Repressionspolitikerin abhängt. Toni Brunner wiederum traute sich nur, seine Kandidatur neben Übervater und Milliardär Blocher in Bern anzukünden. Die SVP müsse die «Dunkelkammer» Ständerat sprengen, man ziehe in den Krieg. Die Ankündigungen erzählen einiges über die beiden Kandidaten: Es sind Ankündigungen für die eigene Karriere und für die eigene Partei, nicht für die Bevölkerung in St.Fiden, Belluno und anderswo. Laurenz Läufer Laurenz Läufer ist im Wahljahr 2011 für «Saiten» unterwegs und besucht Haupt- und Nebenschauplätze der grossen und der kleinen Politik

Bild: LL


MEISTERSTÜCK

Christina Schlatter, Gründerin des Matriarchivs «Die Zeit ist reif». Unter diesem Motto findet Mitte Mai in St.Gallen der dritte internationale Matriarchatskongress statt. Sind wir reif fürs Matriarchat? Wird St.Gallen zum Ausgangspunkt einer Weltrevolution, droht uns die baldige Herrschaft der Frauen? Das Gegenteil ist der Fall. Die Exponentinnen engagieren sich eben nicht für ein umgedrehtes Patriarchat, sondern propagieren Alternativen zur «kapitalistisch patriarchalen Gesellschaft» mit ihrer «globalen Zerstörungswut», heisst es in den Kongressunterlagen. Zu den Mitorganisatorinnen gehört die St.Gallerin Christina Schlatter. Sie ist auch die Gründerin des Matriarchivs, der ersten wissenschaftlichen Matriarchatsbibliothek der Welt, die am 13. Mai eröffnet wird. Das Matriarchiv ist der Kantonsbibliothek Vadiana angegliedert und umfasst etwa 1200 Titel. Drei Laufmeter – vor allem eigene Publikationen – steuerte die Begründerin der modernen Matriarchatsforschung Heide Göttner-Abendroth bei. Christina Schlatter, Leiterin der Publikumsdienste der Vadiana, wird als Fachreferentin um den Ausbau des Matriarchivs besorgt sein. Schon seit den achtziger Jahren beschäftigt sich Christina Schlatter mit der Matriarchatsforschung. Aus einem Unbehagen in der Kleinfamilie heraus begab sich die Mutter von zwei kleinen Kindern damals auf die Suche nach Alternativen. In der Matriarchatsforschung stiess sie auf andere Formen des Zusammenlebens. Sehr gut vorstellen kann sie sich eine Form von verbindlicher Wahlverwandtschaft auf einer gemeinsamen ethischen Basis: «Wenn verschiedene Generationen zusammenleben, ist es für Mütter weniger schwierig, Kinder grosszuziehen und gleichzeitig berufstätig zu sein.» Ein erstes Konzept für das Matriarchiv erarbeitete Christina Schlatter während ihres Nachdiplomstudiums in Information und Dokumentation. Seit 2007 finanziert die Kantonsbibliothek den Aufbau einer Fachbibliothek zur Matriarchatsforschung. Dieses Engagement entstand aus dem ursprünglich geplanten Zusammengehen mit der Frauenbibliothek in der Hauptpost und passt ins Profil der Vadiana, wo bereits die Freimaurer-Bibliothek «Bibliotheca Masonica August Belz» Gastrecht geniesst. Verfechterinnen von Matriarchatsthesen hören die Charakterisierung ihrer Bewegung als «esoterisch» nicht gerne, auch wenn Spiritualität und Rituale wichtige Bestandteile sind. Auch andere Aspekte sind nicht unumstritten. Die Matriarchatsforschung geht davon aus, dass es bis in die Bronzezeit weltweit mütterbezogene Gesellschaftsstrukturen gab, die bis heute bei Völkern wie den Mosuo in China fortbestehen.

Im Matriarchiv findet man aber auch Werke wie «Göttinnendämmerung», die Publikation dreier deutscher Archäologinnen, welche die These einer matriarchalen Frühgeschichte kritisch hinterfragen. Für Einsteigerinnen und Neugierige hat Christina Schlatter drei Empfehlungen: Der Film «Männerherrschaft unbekannt». Das Buch von Francesca Rosati Freeman «Benvenuti nel paese delle donne». Und der Klassiker von Heide Göttner-Abendroth «Das Matriarchat I-III». Christina Genova

lichen Disziplinen. Acht Werkstätten laden zum handwerklichen oder künstlerischen Tun ein. In vier Diskussionsplattformen wird um Einsichten gerungen. Die Künstlerinnen Karin Bühler und Ursula Palla nähern sich dem Thema mit fotografischen Mitteln. Es geht um elementare und existentielle Fragen. – Denn Arbeit ist mindestens «Ein halbes Leben», wie das Buch heisst, an dem unter anderen der an der Universität St.Gallen lehrende Soziologe Franz Schultheis beteiligt ist, der ebenfalls nach Herisau kommen wird. Die Kulturlandsgemeinde will Bleibendes schaffen: Die Essenz der Debatten und Interventionen fliesst in die Sendschrift, das Manifest der Kulturlandsgemeinde, ein. Sie wird am zweiten Tag der Kulturlandsgemeinde, am 8. Mai, im Sitterwerk St.Gallen verlesen und publiziert. Hanspeter Spörri REAKTION

«Wenn in der Buchstadt der Bauch entscheidet» März 2011

Bild: Rahel Eisenring

LAUFENDE DISKUSSIONEN

Arbeit, fertig, los Arbeit kann Sinn stiften, glücklich und zufrieden machen. Sie kann einen erfüllen oder erdrücken. Seit einigen Jahren sind beim Reden über «Arbeit» Begriffe wie «Human Resources» oder «Humankapital» in Gebrauch. Damit wird nicht nur die Arbeit, sondern der Mensch als Produktionsfaktor oder Rohstoff definiert. An der Spitze steht der Chief Executive Officer, der das «Menschenmaterial» im Fluss hält. Ist das unsere Realität und Zukunft? Oder anders gefragt: Wo standen wir gestern? Wo stehen wir heute? Welchen Sinn macht Arbeit? Welche Sorgen sind damit verbunden? Was hat Arbeit mit Kunst zu tun? Und wohin gehen wir morgen? Die diesjährige Ausserrhoder Kulturlandsgemeinde geht diesen Fragen nach. Sie bringt am 7. Mai neben der Hamburger Philosophin Christine Ax den Ökonomen Rudolf H. Strahm, die Dominikanerin Ingrid Grave, die Rapperin Big Zis, den Arbeitgeberpräsidenten Rudolf Stämpfli und zahlreiche weitere Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft nach Herisau in die Firma Huber und Suhner. Ein Filmprogramm mit zehn animierten Kurzfilmen von Fantoche, dem internationalen Festival für Animationsfilme in Baden, spannt den Bogen der Arbeit trickreich weiter. Die Kulturlandsgemeinde ist eine gemeinsame Veranstaltung des Kantons Appenzell Ausserrhoden und der Ausserrhodischen Kulturstiftung. Sie ermöglicht einen vertieften Gedanken- und Ideenaustausch zwischen unterschied-

Ich bin Zeitungssammler und habe während rund 55 Jahren eine umfangreiche Sammlung von Tages-, Wochen-, Abend- und Sonntagszeitungen zusammengetragen. Sie umfasst rund 550 eigenständige Titel mit total über 1100 Zeitungsexemplaren aus allen vier Sprachregionen der Schweiz. Darunter befinden sich viele Letzt- und Erstausgaben, Exemplare von Fusionen und Kooperationen sowie über 160 Jubiläumsnummern. Und nun zur aktuellen Situation. Vor einem Jahr habe ich meine Sammlung der Kantonsbibliothek Vadiana in St.Gallen übergeben. Dort werden alle Titel in den Bibliothekskatalog aufgenommen und so über das Internet der interessierten Bevölkerung zugänglich gemacht. Die Zeitungen sind alphabetisch geordnet in säurefreie Kartonschachteln abgelegt. Man kann einen Titel aber auch übers Internet «bestellen» und diesen dann im Lesesaal der Vadiana im Original anschauen. Nun habe ich natürlich die ganze Diskussion um das Projekt «Neue Bibliothek St.Gallen» sehr intensiv verfolgt. Dass nun aus Spargründen auf die Schaffung eines einmaligen Bildungszentrums verzichtet wird, ist sehr bedauerlich und wird von einem grossen Teil der Bürgerinnen und Bürgern nicht verstanden. Mich trifft es persönlich auch ein wenig, hätte doch meine Sammlung in der neuen Bibliothek einen attraktiveren Platz erhalten und mit Wechselausstellungen den interessierten Besuchern entsprechend präsentiert werden können. Der Artikel «Wenn in der Buchstadt der Bauch entscheidet» in der März-Ausgabe von «Saiten» ist ausgezeichnet geschrieben und sagt alles aus über den kurzsichtigen Entscheid der Regierung, das Projekt sterben zu lassen; hoffentlich hat Regierungsrat Martin Gehrer davon Kenntnis genommen. Raymond Niethammer, St.Gallen

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MEHRFACH BELICHTET

mit Daniel Ammann (Bild) und Ursula Badrutt (Text) Merkt sie denn nichts? Die Hände in die Hüfte gestemmt, den Blick gesenkt, geniesst sie die bewundernde Aufmerksamkeit, den Applaus für Schönheit und Erfolg, den Triumph der Stoffe. Selbstgefällig und ein wenig scheu vielleicht – oder ist es prätentiöse Zierde? – bewegt sich die Frau durch die Monokultur der Textilerei. Seidenglänzende Pracht umgibt sie, kleidet sie, schirmt sie schillernd ab von der Aussenwelt, dem Staub des Alltags. Lieblich phantastische Blumenranken und Laubwerk in der Art von Groteskenmalereien geben die Motive. Nur: Der kostbare Schleier lässt zwar Blicke, aber keine Frische durch. Die Situation ist beklemmend und bizarr. Bald schon geht die Luft aus. Reichtum ist eine Falle, genauso wie der ihr zu Füssen liegende ökonomische Optimierungswahn. Der Rheintaler Sticker weiss es und hält sich der Euphorie des rundum verkündeten und gefeierten Aufschwungs fern. Die schönen Stoffe blenden. Bald schon wird die Frau den Sauerstoffmangel bemerken, sie wird den Blick heben und in die Welt hinaus schauen. Wahrscheinlich wird es zu spät sein. Der Fotograf Daniel Ammann schickt der «Saiten»-Redaktion monatlich ein Bild ohne Hintergrund- und Inhaltsangaben. Wechselnde Autorinnen und Autoren schreiben die Legende.

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Interkultur

«SURE YOU CAN SIT WITH US»

Kreuzlingen ist die Stadt in der Ostschweiz mit dem höchsten Ausländeranteil. Matthias Brenner hat sich umgehört.

Bilder: Gessica Lavanga

Sie kommen übers Wasser. Täglich landen mehr. Auf überfüllten Schiffen, Fähren, sogar auf Tretboten werden sie ans Ufer gespült. Ganze Busladungen werden hierher kutschiert, und stündlich kommen überfüllte Sonderzüge an. Lärmende Menschenmassen mit fremden Gesichtern und greller Kleidung schieben sich durch die Innenstädte. Jeder öffentliche Platz wird okkupiert, und dort lungern sie den ganzen Tag herum, als ob sie keine Arbeit hätten. Die Einheimischen haben Jahr für Jahr unter den einfallenden Horden bunter Fremdlinge zu leiden. Nein, die Rede ist nicht von den Häfen auf Lampedusa oder Gibraltar, sondern von denen in Konstanz und Kreuzlingen. Ja, die Toleranz der Einheimischen wird von den Touristen oft auf eine harte Probe gestellt. Sie sind wie nervige Verwandte, die am Wochenende unangemeldet zu Besuch kommen. Nicht umsonst warb meine erste Studenten-WG, die direkt auf der Konstanzer Marktstätte beheimatet und täglich vom Lärm und der Hektik in der Innenstadt betroffen war, mit einem Transparent für mehr Toleranz: «Alle Menschen sind Touristen», stand da, «fast überall!» Das Verhältnis der Einheimischen zu den Fremden ist ein ambivalentes. Man mag sie nicht, denn sie sind laut, machen Dreck, stellen dumme Fragen und stehen im Weg herum.

Man kann aber auch nicht ohne sie, denn sie sind eine wichtige Triebfeder der lokalen Wirtschaft, sichern Arbeitsplätze und sind sowieso in der Mehrheit. Und da sie nach relativ kurzer Zeit auch wieder verschwinden, hat man hier im Allgemeinen zwar sein Leid, aber kein ausgesprochenes Problem mit den Ausländern. Der dreizehnte Ausländer Der Ausländeranteil in Kreuzlingen liegt bei knapp über fünfzig Prozent. Hier leben, so die im Februar veröffentlichten Zahlen der Gemeinde, 9 738 Schweizer und 9 751 Ausländer. Dreizehn Ausländer mehr als Schweizer. Die Grenzstadt ist somit nicht nur «Top of Thurgau», sondern auch die Stadt mit dem grössten Ausländeranteil in der gesamten Ostschweiz. Man hört Schweizerdeutsch mit allen möglichen Einfärbungen. Das lang gezogene, aber gut platzierte «Hey waiiiisch!» italienischer Einwanderer oder das provozierende «Wa wötsch?» halbstarker Kosovo-Albaner. In der Kleingartenanlage wehen mehr Flaggen der Balkanstaaten als Schweizerkreuze und im Zug trinken die Pendler Becks als Feierabendbier, anstatt zum einheimischen Feldschlösschen zu greifen. Und jeder vierte Ausländer kommt, wie ich auch, aus dem benachbarten Deutschland. Gründe dafür sind die hohen Löhne, die Steuerersparnis und die verhältnismässig gute Situation auf dem

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Interkultur Arbeitsmarkt. Aber natürlich spielen auch die geografische Nähe zu Deutschland und die sehr gute Infrastruktur sowie hohe Mobilität in der Schweiz eine wichtige Rolle.

türkischen Vereins, der seit zwei Jahren das alte Haus an der Bergstrasse in Handarbeit zur Moschee ausbaut. Man merkt, dass er sich sowohl mit der Schweiz als auch mit der Türkei heimatlich verbunden fühlt. Der 53-Jährige lebt seit dreissig Jahren in der Schweiz. Seine Kinder sind mit Schweizern verheiratet und haben den Schweizer Pass. Über dem schmalen Weg, der an der Moschee vorbeiführt, ist ein rostiges, gelbes Schild befestigt: «Privatweg, Durchgang verboten, der Stadtrat 9.10.1957». «Das ist doch bestimmt verjährt?», frage ich ihn, auf das Schild hinweisend, und ob ich den direkten Weg zur Tankstelle benutzen dürfe. «Das ist nur ein Jahr älter als ich, das ist nicht verjährt! Aber da kannst du durch», antwortet er freundlich. So kommen wir ins Gespräch. Gewiss sei die amtliche Anordnung das Resultat eines Nachbarschaftsstreits, vermutet Mehmet. Für sie sei das hier ja auch ein Problem mit den Nachbarn, da am Freitag die Autos der Gläubigen zum Teil auf den Stellplätzen der Anrainer parkten. Ich frage ihn, warum er denn nicht den roten Pass beantrage. Dann wäre es sicher leichter, eine Baugenehmigung für einen grösseren Parkplatz zu bekommen. Dazu sei er ja jetzt zu alt, winkt er ab. Und ob es ihn nicht störe, dass er bei Fragen wie der Minarett- oder Ausschaffungsinitiative nicht abstimmen könne, hake ich weiter nach. Er sieht das anders. Ihre Gemeinde wolle ja kein Minarett bauen. Bei der Suche nach geeigneten Gebetsräumen in Kreuzlingen seien wir Deutschen und die Immobilienpreise ein viel grösseres Problem gewesen. Ausserdem wollten sie jetzt erst einmal fertig sanieren. Da sei noch genug zu tun.

Go abschäike In den Medien wird die «Ausländerstadt» Kreuzlingen unterschiedlich gesehen. Zum einen wird die Zahl gefeiert und gar behauptet, auch achtzig Prozent Ausländer seien kein Problem für den toleranten Grenzort. Andere sehen die Zuwanderung kritisch. Sie fordern Integration, vor allem auch von den Dütschä. Diese würden die Grenzstadt zwar bewohnen, die Mieten und Grundstückspreise in die Höhe treiben, aber das kulturelle und soziale Leben fände vor allem im nahe gelegenen Konstanz statt. Dem mitschwingenden Vorwurf einer «Parallelgesellschaft» entgegne ich persönlich stets, dass ich ja gerne mit Herrn und Frau Schweizer z’Nacht essen würde, doch die seien gerade im Lago go poschte und danach im Dance Palace go abschäike. Denn eine gewisse Doppelmoral kann man schon feststellen, wenn von den deutschen Migranten vor allem wirtschaftliche Integration gefordert wird, während sich die Konstanzer Bevölkerung über die Schweizer aufregt, die am Wochenende mit ihren grünen Ausfuhrscheinen die Aldi-Schlange blockieren. Weil sie – wie ich mittlerweile auch – nicht nur von billigem Fleisch und dem starken Franken, sondern auch noch von der Mehrwertsteuerrückerstattung profitieren. Gerade das Verhältnis zu den deutschen Einwanderern ist hier an der Grenze ein besonderes. Zum einen liegt das daran, dass sie den grössten Teil der Neuzuzüger stellen. Das ist – bei allen kulturellen Ähnlichkeiten zwischen Schweizern und Deutschen – wenig anders als in den achtziger Jahren bei den türkischen Gastarbeitern in Deutschland oder bei den italienischen Einwanderern in der Schweiz. Ein anderes Problem ist die Sprache. Von Einwanderern wird erwartet, dass sie mindestens eine offizielle Landessprache sprechen; und da die Deutschen das ja tun, glauben sie, diesen Punkt auf ihrer Integrationsliste von vornherein abhaken zu können. Und genau das nimmt man ihnen oft krumm. Was nützt einem auch ein gepflegtes Hochdeutsch und eine astreine Aussprache, wenn man in Kreuzlingen vor einem Strassenschild steht, auf dem «Dä Ofäladä» zu lesen ist. Man wird als Deutscher wahrscheinlich nicht auf den ersten Blick in der Lage sein, diese ungewohnte Ansammlung von Vokalen und Umlauten mit «der Ofenladen» zu übersetzen. Denn Landessprache heisst in der Schweiz nicht nur Deutsch, Italienisch, Französisch oder Rätoromanisch. Die örtliche Zuordnung der Herkunft und letztlich die Zugehörigkeit zum Wir wird über die Mundart definiert. Und diese unterteilt sich dann noch in regionale Dialekte und lokale Färbungen. Ein echtes Dauerthema in der Deutschschweiz. Baselbieter, Berner-Oberländler, Schaffhuuser, Zürcher oder Walliser; ständig erkennen sich zwei am Dialekt und sind manchmal sogar in der Lage, den Heimatort auf einen Umkreis von wenigen Kilometer zu lokalisieren. Wer nicht Dialekt spricht, gehört nicht dazu.

Keine Zeit für Einbürgerungen Streng nach Geschlechtern getrennt sitzen die Jugendlichen auf den Parkbänken am Bärenplatz. Die Männer links, die Frauen rechts. Sie gehören zur zweiten Generation der hier geborenen Migrantenkinder. Mit einem halben Liter okEnergydrink, Sonnenbrillen und Marlboro-Light-Kippen bewaffnet, sitzen sie in der Frühlingssonne. Tanju und Meko leben seit ihrer Geburt in Kreuzlingen. Önder, seit er sechs ist. Die drei Kollägä sind sich einig, Einbürgerung kommt für sie nicht in Frage. «Vielleicht spööter!», meint Tanju, der permanent an seinem Natel herumhantiert, während er lässig auf der Sitzbank lümmelt. Önder meint, da gäbe es Tests und so, und dafür hätte er während seiner Ausbildung «kei Ziit!» Auf mein Argument, er dürfe als Volljähriger dann doch abstimmen gehen, erwidert Tanju, dass seine Stimme eh nicht zählen würde. Das interessiere ihn nicht, die Schweizer Politik. Die drei Girls, die auf der Bank nebenan chillen und das perfekte Pendant zu den drei jungen Männern bilden, sehen das mit der Einbürgerung ähnlich. Auch sie sind Ausländerinnen und glauben, die Einbürgerung sei zu teuer für sie. Ausserdem fühle sie sich in Kroatien viel mehr zuhause, findet die sechzehnjährige Franka. Sie kommt aus Kroatien und in einem Monat fährt sie wieder dorthin. Nach Zagreb. Verwandte besuchen. «Da kann i im Fall ohni Problem Auto fahre», kichert sie und merkt erst, dass sie sich verplappert hat, als die ein Jahr jüngere Samire aus dem Kosovo aufgeregt mit den Augenbrauen zuckt. Ob das denn wirklich so sei, das mit dem Autofahren in Zagreb, frage ich nach. Na ja, sagt sie, die sähen das da halt alles viel lockerer. Besmira, siebzehn, kommt aus Mazedonien und trägt Kopftuch. Darauf angesprochen, sagt sie, dass es sie nerve, wenn man sie wegen des Kopftuches komisch anschaue oder Kommentare über den Islam abgebe. Das sei nun mal ihre Religion. Sport mache sie natürlich trotzdem, Basketball vor allem, mit Kolleginnen. Das Minarettverbot habe sie schon aufge-

Baubewilligungen und Minarettverbote In Kreuzlingen ist es ein spezielles Problem, dass viele Deutsche Bauland kaufen. So sind in den letzten Jahren rund um die Herzklinik zahlreiche Neubauten des medizinischen Personals aus Deutschland entstanden. Durch die emsigen schwäbischen Häuslebauer steigen die Grundstücks- und Immobilienpreise. Das sieht auch Mehmet so. Er engagiert sich in der türkisch-muslimischen Gemeinde von Kreuzlingen und Umgebung und ist Vereinsvorstand des islamisch-

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Interkultur rade mal 500 Meter vom Grenzübergang entfernt. Als ich ihm das erzähle, lacht er. Nach Deutschland dürfe er sowieso nicht gehen. Zaungäste unerwünscht Das Übergangslager in Kreuzlingen durfte ich nicht besuchen. Der Beamte, der ankommende Bewohner bei Betreten der Anlage abtasten muss, verwies mich freundlich, aber bestimmt an das Migrationsamt in Bern, wo ich eine Führung durch das Gebäude beantragen könne. Man ist nicht an neugierigen Zaungästen interessiert. Denn seit im Januar bekannt wurde, dass es in Kreuzlingen zu tätlichen Übergriffen von Securitaspersonal gegen Asylsuchende gekommen ist, untersucht auch Amnesty International die Einrichtungen des Eidgenössischen Migrationsamtes. «The situation is critical», meint Daniel. Es seien zu viele Menschen dort, es gebe oft Streit unter den verschiedenen Gruppen und man dürfe nur Softdrinks mit hineinnehmen und kein Essen. Das sei nicht gut für den kleinen Benjamin. Nicht mal Kekse könne er für ihn mitbringen. Ich schaue Benjamin beim Bierrestezuzzeln zu und frage, ob er überhaupt an Softdrinks interessiert sei, was amüsiertes Gelächter auslöst. Auf ihre Flucht über den Sudan und Libyen angesprochen, wird Daniel ruhig und sehr ernst. Er wolle sich nicht daran erinnern. Der Krieg in Libyen. Die fünf Tage Überfahrt über das Mittelmeer auf einem kleinen Boot mit achtzig Personen. Die nagende Ungewissheit, was kommt, ob das Wasser ruhig bleibt. Die sanitäre Situation auf dem Schiff und später im Flüchtlingscamp. Die Angst um die Familie. Das alles sei die Hölle gewesen, sagt Daniel. Hier in der Schweiz weiss er sich und seine Familie in Sicherheit. Eine Arbeit sei ihm nicht so wichtig. Die katastrophale wirtschaftliche Situation in seiner Heimat sei nicht der Hauptgrund für die Flucht gewesen. «It is corrupt, yes, but the problem is the dictatorship. You are not free in Eritrea! It is not like Switzerland. Switzerland is peaceful, that’s good.» Sie wollen bleiben. Ob sie eine Chance haben, können sie nicht einschätzen. Diese letzte Begegnung macht mich nachdenklich. Alle Ausländer, die ich in Kreuzlingen getroffen habe, sind hier für kurze Zeit gestrandet oder hängebliebä. Sie alle teilen sich die Gemeinsamkeit der eingefrorenen Mobilität, leben an mehreren Orten gleichzeitig und können sich nicht auf Dauer binden. Aber es macht doch einen riesigen Unterschied, ob einer mit dem Katamaran aus Friedrichshafen landet, auf der Suche nach Steuervorteil und einem Haus am See, oder im überfüllten Schlepperboot, nur mit der Hoffnung im Herzen, hinter den hohen Mauern Europas Freiheit, Sicherheit und einen Job zu finden.

Bild: Gessica Lavanga

regt, aber da gäbe es ja viel schlimmere Sachen mit Koranverbrennungen und so. Ich frage, ob es sie wie mich auch störe, dass hier in Kreuzlingen andauernd die Kirchenglocken läuten. Ja, sagt Besmira, und es gäbe auch so viele Kirchen. «Di machet im Fall mega Lärm überall! Voll Terror.» Aber abstimmen gehen wolle sie deswegen nicht wirklich. Bald Begegnungszone, jetzt schon freiwillig! Die segensreiche Mobilität Kreuzlingens ist auch sein Fluch. Trotz der überschaubaren Grösse des Ortes fahren die Autobusse pausenlos ihre Runden. Alles ist geloopt, bewegt sich in Endlosschleifen. Die Stadt ist zerfurcht von Tunnels und Kreisverkehren. Und eine «Begegnungszone» wird gerade gebaut. Die Begegnungszone ist eine Mischverkehrsfläche zwischen Bärenplatz, Hauptbahnhof und Hauptzoll, auf welcher Autos, Velos und Fussgänger die gleichen Rechte haben sollen. Die Höchstgeschwindigkeit für Fahrzeuge von zwanzig Stundenkilometern ist noch freiwillig, wie auf einem Plakat zu lesen ist. Einbetoniert zwischen Zebrastreifen und Bodenwellen soll diese städtebauliche Massnahme den starken Verkehrsfluss in den kommenden Jahren aus der Innenstadt verdrängen. So soll ausgerechnet die Hauptstrasse als Marktplatz und sozialer Ort der Begegnung herhalten. Eine Vision der Stadtväter, der man an diesem betriebsamen Samstagnachmittag nicht so wirklich Glauben schenken mag. Im Schatten der Bäume treffe ich eine Gruppe Asylsuchender aus Eritrea. «Sure you can sit with us!», sagen sie, fotografiert werden wollen sie aber nicht. Sie sind vor zwei Wochen aus Italien gekommen und warten auf die Bearbeitung ihrer Papiere. Sie wohnen übergangsweise in der Einrichtung des Migrationsamtes am Hauptbahnhof, einem Bau aus Beton und Glas, überwacht von Kameras und Securitas. «They will tell us when we can go to the Kanton. Now we have to wait», fasst Daniel ihre Situation knapp zusammen und bietet mir ein Bier an. Ich nehme dankend an und wundere mich über den vierjährigen Benjamin, der versucht, Bierreste aus den bereits leeren Dosen zu nuckeln. Die anderen scheint das nicht weiter zu beunruhigen. Daniel hat ein kleines silbernes und ein grosses rotes Plastikkruzifix um den Hals hängen und als wir uns einander vorstellen, bemerkt er lächelnd, dass all unsere Namen in der Bibel zu finden seien. Hermela, seine Frau, und seine zwei Söhne Benjamin und John und ich, Matthias. Daniel mag die arabischen Staaten in Nordafrika nicht. Er habe schlechte Erfahrungen gemacht, sei als Christ oft angefeindet worden. «Arab countries no good!», sagt er immer wieder. Daniel fragt mich, woher ich komme. Deutschland, sage ich. Wie weit das denn genau von hier entfernt sei, will er wissen. Ich bin geschockt. Das Übergangslager für Asylsuchende ist ge-

Matthias Brenner, 1977, ist freier Autor und Slampoet, arbeitet als Lehrkraft für Deutsch als Fremdsprache in Zürich und ist seit 2000 insgesamt viermal zwischen Konstanz und Kreuzlingen umgezogen.

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Interkultur

Ahmad Garhe führt ein kleines Lebensmittelgeschäft und Bistro im St.Galler LachenQuartier. Er ist in einem Flüchtlingslager in Syrien geboren und schloss sich früh der linken Opposition an.

Der Begriff Multikultur ist zu abgenutzt, um dem 53-jährigen Ahmad gerecht zu werden. Er ist vor allem ein Multitalent: Künstler mit akademischer Ausbildung, Koch made in Switzerland und Menschenrechtsaktivist mit Gefängniserfahrung. Ahmad steht für das Habibi, das orientalische Lebensmittelgeschäft mit Café und Imbiss, das er vor einem Jahr im Lachen-Quartier eröffnet hat. Sein Kosmopolitismus hat viele Seiten: eine gastronomische mit hausgemachtem Falafel, Hummus und Teigtaschen, eine kulturelle mit der Malerei und eine intellektuelle mit dem politischen Dialog im Konflikt zwischen den Israelis und den Palästinensern. «Ich bin ein Kulturmensch und kein politischer Pragmatiker», sagt Ahmad, der sehr viel und herzhaft lacht und keine Ideologie predigt. Zur Welt kam er in einem Flüchtlingslager in Syrien. Seine Eltern mussten 1948, unmittelbar vor der Gründung des Staates Israel, aus dem damals palästinensischen Haifa fliehen. Der Vater war Kunstglaser und Kunstschmied. Er hatte auch im syrischen Exil seine eigene Werkstatt. Im Gymnasium fiel Ahmad durch seine künstlerischen Fähigkeiten auf und wurde entsprechend gefördert. In den Schulferien half er seinem Vater im Atelier und kam mit dem Kunsthandwerk in Kontakt. Dabei blieb es nicht.

den Themen Freiheit und Menschenrechte. Ahmad lebte fortan in St.Gallen und wartete den Ausgang des Asylverfahrens ab. Er habe sich in der Ostschweizer Metropole nie fremd gefühlt, sagt er. So fand er schnell eine politische Heimat bei der Dialoggruppe Palästina-Israel, wo er auch persönliche Freundschaften knüpfen konnte. Nach einem längeren Verfahren wurde Ahmad als politischer Flüchtling anerkannt und konnte seine Frau Najuwa und die beiden heute erwachsenen Söhnen nachkommen lassen. Der Glaube an die Aussöhnung Im April 2009 stellte Ahmad in «Kultur im Bahnhof» in St. Gallen aus. Die Jüdin Batja P. Guggenheim-Ami, die mehrere Jahre in Israel lebte, hielt die Vernissage-Rede. Sie sagte: «Jede Kunst ist eine Art Sprache, ein Ausdruck, eine Form der Kommunikation. Kann ich angesichts dieser Bilder voller Angst – voller Schrecken – die mir gleichzeitig fremd und nah zugleich sind, neutral bleiben? Als ich durch die Ausstellung ging, hinterliessen die aufgehängten Bilder noch stärker als im Atelierraum bei mir tiefe Verstörung, sie berührten mich so, dass sich dies nur schwer abstrahieren lässt. Diese Bilder hängen an diesen Wänden und schauen mich an als Bild gewordene Anklage, entsetzt, aufschreiend, trauernd, verzweifelt, unausweichlich.» Die Kunst ist für Ahmad Kommunikation mit der Aussenwelt und innere Verarbeitung seiner Biografie zugleich. Ein Hoffungsloser ist er nicht. «Ich glaube an die Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern», sagt er, «aber es wird dauern.» Ahmad hat in der Schweiz von der Pike auf Koch gelernt. «Ich kann nicht nur orientalisch kochen, sondern auch eine Rösti oder Hirschpfeffer machen», sagt er lachend. Mit fünfzig wagte er den Sprung ins kalte Wasser und machte sich geschäftlich selbständig. «Die Kinder sind erwachsen und meine Ansprüche bescheiden», resümiert der Kosmopolit und sagt über seinen Businessplan: «Mehr als genügend Geld für ein anständiges Leben brauche ich nicht.» Die Lachen ist genau das richtige Quartier für Ahmad und «seinen kleinen Traum vom eigenen Geschäft». Ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen, ein dynamischer, lebendiger Stadtteil. Er habe etwas gesucht, wo er seine Vorstellungen von Kultur, zu der auch Essen und Wohlsein gehöre, umsetzen könne, etwas, das von und mit den Menschen lebe. Hier sei genau der richtige Ort dafür.

In Zürich gelandet Bereits als Jugendlicher war Ahmad in Syrien ein engagiertes Mitglied der linken Opposition. Das gab Probleme mit dem Regime. Ahmad wanderte mit neunzehn für zwei Jahre ins Gefängnis. Nach der Entlassung besuchte er die Kunstakademie, wo er Malerei und Grafik studierte. Er malte politische Plakate und zeichnete als Karikaturist für ein linkes Magazin. Kunst und Politik gehörten bei ihm untrennbar zusammen. In Syrien drohte dem inzwischen international vernetzten Oppositionellen wegen Menschenrechtsaktivitäten eine weitere Haftstrafe. Er floh über den Libanon nach Zypern, wo die Organisation, für die er arbeitete, ein Büro betrieb. 1992 beschloss Ahmad, nach Dänemark zu gehen, um dort einen Asylantrag zu stellen. Er musste auf der Reise in Zürich-Kloten zwischenlanden. Die Schweizer Behörden akzeptierten seine Reisepapiere nicht. Ahmad war zu dieser Zeit staatenlos. Er wurde am Weiterflug gehindert. Also stellte der Flüchtling seinen Asylantrag in der Schweiz. – Nach St.Gallen kam Ahmad schliesslich über politische Kontakte. Im Durchgangsheim setzte er seine Malerei fort und konnte bereits 1993 in der Buchhandlung Comedia eine erste Ausstellung realisieren: mit Plakaten zur Palästina-Frage und zu

Harry Rosenbaum, 1951, ist Journalist in St.Gallen.

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Interkultur

EINEN INKLUSIVEREN KULTURBEGRIFF ENTWICKELN! Das Programm «Interkultur» von Mark Terkessidis fordert eine «radikale interkulturelle Öffnung». Ein Gespräch mit dem Autor über Ausländerstimmrecht, sein Amüsement im Theater und Neoliberalismus. von patricia holder

Bild: pd

saiten: Sie waren in den letzten Wochen von Stadttheater zu Stadttheater unterwegs. Woher kommt das grosse Interesse am Thema Interkultur? mark terkessidis: Naja, einerseits gibt es tatsächlich ein genuines Interesse, auf die Veränderungen in der Stadtgesellschaft zu reagieren. Diesen Prozess hat man ja mitbekommen, und man fängt jetzt an nachzudenken, wie man die Vielfalt, die man beobachtet hat, genauer in den Blick nehmen kann. Andererseits suchen die meisten Theater auch nach einer neuen Legitimation: Das Theater als Ort der Aufklärung, der Emanzipation, die moralische Anstalt, das bürgerliche Haus und so weiter, all diese Kategorien inklusive Avantgarde kommen zunehmend ins Schwimmen, und man weiss nicht mehr genau, was diese Kunst eigentlich will, die man dort betreibt. Die Theater stehen auch von aussen unter Druck: In Zeiten zunehmender Finanzknappheit werden einerseits Kürzungen, andererseits aber auch neue Aufgaben an sie herangetragen, und da sieht man im Programm «Interkultur» eine neue Legitimationsstrategie – für die Kunst wie auch gegenüber den Ansprüchen von kommunaler oder staatlicher Seite.

ich nicht genau. Ich habe schon deswegen manchmal Probleme mit dem Amüsement, weil diese Räume so wahnsinnig beengt sind. Dann habe ich lange in Köln gelebt, wo das Theater eine sehr konservative Angelegenheit gewesen ist. Das ist in Berlin anders. Aber ich finde, man kann die Veränderung und die Reflexionen noch weitertreiben. Das erste Kapitel von «Interkultur» beginnt mit einem Blick aus Ihrem Fenster in Kreuzberg. War Berlin wichtig für das Buch? Gute Frage. Es gibt eine persönliche Erfahrung, die sicher mit dem Umzug nach Berlin zu tun gehabt hat: die Geburt meines Sohnes, die einen zwangsläufig mit sehr vielen unterschiedlichen Leuten in Kontakt bringt – viel mehr, als wenn man keine Kinder hat. Den Blick aus dem Fenster hätte ich aber in einem anderen Viertel in Köln oder Stuttgart oder Gott weiss wo genauso werfen können. Nun habe ich in Köln in einem Viertel gewohnt, welches das genaue Gegenteil von Kreuzberg war. Und diese Konfrontation spielt im Buch auch eine gewisse Rolle. Also persönliche Erfahrungen möglicherweise ja, aber es hängt nicht an Berlin. Anders gefragt: Milo Rau, der Sie für «City of Change» im Mai nach St.Gallen eingeladen hat, lebt ebenfalls in Berlin. Dort wirbt die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Berlin Partner seit 2008 mit einer Marketingkampagne gleichen Namens.

In Ihrem Buch kommt auch Ihr Vater vor, der mit dem Theater schlechte Erfahrungen gemacht hat. Geht es Ihnen da besser? Also, es ist sicher nicht so, dass ich gar nicht ins Theater gehen würde. Ob ich mich da immer gut unterhalte, weiss

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Interkultur Ist die Grossstadt ein notwendiger Bezugspunkt für ein Projekt, das sich mit Wandel beschäftigt? Ich weiss nicht, ob es an der Grösse liegt. Es gibt in Deutschland Städte wie meinetwegen Solingen oder Hagen oder Heilbronn oder wie sie alle heissen, die, was ihre Vielheit betrifft, ohne Probleme mit Berlin oder Köln konkurrieren könnten. Die Frage ist, sind sie in der Lage, dieses Potenzial und die Verbindungslinien, die in alle Welt führen, auch zu nutzen? Diese Städte könnten sich genauso gut als City of Change in den Mittelpunkt stellen und sagen, wir machen jetzt, meinetwegen auch im Sinne von Städtemarketing, eine Kampagne, wo wir uns als Speerspitze der Diversity in Deutschland oder der Schweiz oder Europa begreifen – das wäre im Grunde kein Problem, sie tun es nur nicht.

Leute kurzfristig partizipieren können, wenn sie irgendwo sind. Wir wissen, dass immer weniger Leute zu Wahlen gehen, weil sie von den Wahlen sowieso nichts mehr erwarten. Und es gibt immer mehr Leute, die sich für den Streichelzoo um die Ecke einsetzen. In ihrer Nahumgebung, wo sie das Gefühl haben, auch etwas zurückzubekommen, einen Spielplatz oder ein Kulturzentrum oder was weiss ich, sind die Leute stark bereit, sich zu engagieren. Aber nicht für Wahlen. Ihr Buch setzt bei der Kultur an. Die alte Idee von interkultureller Öffnung hat nur ganz bestimmte Institutionen einbezogen – die Sozialdienste, das Gesundheitssystem und die Verwaltung. Da dachte man, das sind die Institutionen, die mit Migranten zu tun haben, und man stattet dann den einheimischen Mitarbeiter mit interkultureller Kompetenz aus, damit das Ganze ein bisschen besser läuft. Interkulturelle Öffnung beinhaltet aber viel mehr, die Veränderung der Organisationskultur, des Personalbestands et cetera. Auch der Kulturbereich, also das, was in Deutschland weiterhin wahlweise als etwas sehr Deutsches oder aber sehr Internationales wahrgenommen wird, braucht interkulturelle Öffnung. Die Kultur ist ein Bereich, in dem sehr stark über das Selbstverständnis einer Gesellschaft verhandelt wird. Wenn es darum geht, die letzten Reste von Nation zu definieren, dann geht es immer um unsere Sprache und unsere Kultur. Gerade die Kulturinstitutionen in ihrer Dynamik wären doch in der Lage, einen anderen Kulturbegriff zu entwickeln, einen inklusiveren, relationaleren. Wir stehen da noch vor einer Aufgabe, weil wir im Grunde die ganze Diskussion über kulturelle Diversität wahlweise aus Grossbritannien oder den USA importiert haben.

«City of Change» fragt nach politischen Gestaltungsmöglichkeiten. Sie haben in Deutschland Anfang 2000 ähnliche Forderungen nach einem Wahlrecht für Migrantinnen und Migranten formuliert. Was hat sich dort seither verändert? Das sind vor allem zwei Dinge: 1998 die Anerkennung, dass Deutschland de facto ein Einwanderungsland ist, und 2000 eine Reform des Staatsangehörigkeitsrechts. Man kann lange diskutieren, dass diese Reform nicht weit genug gegangen ist. Aber es war eine substanzielle Änderung insofern, dass in Deutschland geborene Kinder, deren Eltern eine bestimmte Zeit dort gelebt haben, die deutsche Staatsangehörigkeit jetzt automatisch bekommen. Das hat vieles verändert. Gleichzeitig gibt es in Deutschland sieben Millionen Menschen mit einem ausländischen Pass und einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 17,7 Jahren. Ein Witz eigentlich, dass die immer noch Ausländer sind. Auch, dass es, ähnlich wie in der Schweiz, eine Sondergesetzgebung gibt für eine bestimmte Gruppe der Gesellschaft, ist mit Demokratie nicht wirklich zu vereinbaren.

Wie verhält sich Diversität zur Interkultur? Diversität, Vielheit, ist eigentlich mehr eine Bestandsaufnahme. Und Interkultur ist ein strategisches Programm mittlerer Reichweite, mit dem man die Institutionen der Gesellschaft auf diese Zustandsbeschreibung hin abklopft: Sind diese Institutionen so, dass sie der neuen Vielheit der Gesellschaft gerecht werden? Im Englischen wäre das der Unterschied zwischen diversity mit kleinem D und mit grossem D – Diversity mit grossem D wäre das, was ich, weil es den Begriff schon gab, Interkultur nenne.

Im Herbst gab es in den Kantonen Basel-Stadt und Bern Abstimmungen über ein sogenanntes Ausländerstimmrecht. Das wurde mit einer Wahlbeteiligung von unter fünfzig Prozent hoch abgelehnt. Es ist eben ein Fehler, darüber abstimmen zu lassen. Es gibt unveräusserliche Rechte, und die Tatsache, wer dazugehört und wer nicht, kann kein Gegenstand von Abstimmungen sein. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle hat kürzlich in einem Interview gesagt, wer hier hingehört und wer nicht, das bestimmt der Bundestag. Das ist falsch. In Deutschland gibt es Anspruchseinbürgerungen, und dafür muss es transparente Regeln geben, die nicht verhandelbar sind. Diese Art von Abstimmungen widerspricht meiner Vorstellung von Demokratie.

Der Begriff Diversity ist ja recht unbeliebt bei den Linken. Da geht es um die Ökonomisierung von Differenz beziehungsweise um den Neoliberalismus. Der Neoliberalismus ist ja nicht nur ein Programm zur Herstellung von Ungleichheit, sondern hat auch spezifische Gerechtigkeitsvorstellungen, nämlich dass im rat race der Konkurrenz alle die gleichen Voraussetzungen haben müssen, damit sie miteinander konkurrieren können. Diese Voraussetzungen muss ich aber herstellen. Auf der anderen Seite geht es um Eigenverantwortung, und die kann ich nicht fordern und gleichzeitig total autoritäre Strukturen aufrechterhalten, wie das die Konservativen in Deutschland oder in der Schweiz gerne hätten. Ich bin kein Anhänger neoliberaler Politik, ich sehe aber, dass die Linke in Deutschland schon vor zehn Jahren geschrien hat, alles ist neoliberal, alles ist neoliberal, und dass es auch Entwicklungen in diese Richtung gibt, Deutschland aber trotzdem ein Land ist, das extrem stark von neofeudalen Strukturen bestimmt ist. Und da kann ich den Neoliberalismus als Argument benutzen, indem ich sage, gut, wir akzeptieren die Konkurrenz, aber

Man müsste also eher diskutieren, was Demokratie eigentlich bedeutet? Ja, klar. Was unveräusserliche Rechte sind. Und welche Rechte in einer zunehmend mobilen Gesellschaft an den Wohnort gekoppelt sind. Da, wo ich besteuert werde, müsste ich eigentlich auch Rechte haben – no taxation without representation, das ist eine alte Forderung der USA. Ich habe zum Beispiel eine Zweitwohnung in Köln, für die mich die Stadt Köln besteuert. Gleichzeitig darf ich in Köln aber nicht wählen. Was verrückt ist, denn wenn ich Steuern bezahle in Köln, bedeutet es ja, ich bin da irgendwie. Das Problem betrifft auch über die Landesgrenzen hinaus immer mehr Leute. Man könnte mit viel mehr Fantasie überlegen, wie man diese Dinge pragmatisch regelt, auch in dem Sinne, dass

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Interkultur

Da, wo ich besteuert werde, müsste ich auch Rechte haben – no taxation without representation, das ist eine alte Forderung der USA.

von Solidarität um. Man möchte zwar nicht, dass Leute arm werden, findet es aber eine Frechheit, wenn Leute arm sind. Ich glaube, man muss sich ziemlich gut überlegen, wie man diese Ambivalenz politisch adressiert. Die deutsche Mittelschicht hat nicht ganz zu Unrecht das Gefühl, sie müsse für alles bezahlen; das sind die Leute mit den meisten Steuerbelastungen, die müssen sowohl für die Finanzkrise als auch für Hartz IV bezahlen. Und die sind dann ununterbrochen empört, weil sie das Gefühl haben, das Geld werde ihnen aus der Tasche geleiert und anderen gegeben, wechselweise den Reichen und den Armen. Da muss man irgendwie rein und eine neue Idee von Solidarität entwickeln. Und dann gibt es natürlich eine traditionelle Mittelschicht, die vor allem – das hat die Sarrazin-Debatte gezeigt – mit sich selbst solidarisch ist. Die auf jeden Fall verhindern möchte, dass zu viele Leute dazukommen, die mit ihr konkurrieren. Das ist ein Phänomen, das man in der Schweiz kennt, dass es in zunehmendem Masse eine hochqualifizierte Einwanderung gibt, und dass man sich gegen diese Leute wendet, weil man das Gefühl hat, okay, die sind eine direkte Konkurrenz, die will man nicht da haben. Das ist wieder der Bereich der alten Seilschaften, wo Privilegien verteidigt werden und es auch eine Idee von Solidarität gibt, die aber eben das Netzwerk betrifft. Ich glaube, ich finde es recht erbärmlich, wie teilweise die Idee der Solidarität einfach fortgeschrieben wird, weil man sich da etwas flexibler drauf einstellen müsste.

dann kann es nicht sein, dass ihr den ganzen Tag Leistung predigt, diese Leistung aber egal ist, wenn Leute eine bestimmte soziale oder ethnische Herkunft haben. Und ihr euch die Posten in bestimmten Bereichen ohne Leistung zuschiebt. Ein typischer Kritikpunkt an dieser Argumentation bezieht sich auf die sozioökonomische Situation und ihren Einfluss auf die Zugangsmöglichkeiten. In den USA ist es eine vieldiskutierte Frage, ob und inwiefern Diversity-Programme den Klassenhintergrund berücksichtigen und in der Lage sind, soziale Ungerechtigkeiten zu bekämpfen. Wenn jemand von vornherein keinen Zugang hat, kann man natürlich viele Diversity-Programme machen. Ich habe Schwierigkeiten, das ständig gegeneinander auszuspielen. Interkultur behandelt ein spezifisches Problem und macht Vorschläge, wie man dieses im institutionellen Komplex angehen kann. Natürlich beantwortet das erstmal nicht die Frage, wie ich soziale Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft im Ganzen beseitigen kann. Nur sollte man sich auch im Klaren sein, dass die Beseitigung von Ungerechtigkeiten nicht zwangsläufig die Probleme löst, die das Programm Interkultur adressiert. Diskussionen, dass etwa der Integrationsbegriff normativ aufgeladen ist, gibt es seit den siebziger Jahren. Oder Gleichheit: Das ist doch kein leerer Begriff. Gleichheit setzt ja eine Idee davon voraus, auf welcher Ebene man sich gleich sein soll. Und dann kann es natürlich auch sein, dass das die deutsche mittelständische Norm ist. Da verbirgt sich aber schon ein Prozess der Ausgrenzung und auch des Scheiterns, weil denen, die sich anpassen sollen, natürlich immer wieder klar gemacht wurde, wie defizitär sie eigentlich sind, während das, was sie mitbringen, überhaupt keine Wertschätzung erfährt. Und in diese Lücke stösst das Programm «Interkultur», das sagt, okay, wir können die Gleichheitsdiskussion führen. Aber diese Diskussion wird uns nicht erspart bleiben.

Was wohl mit einem anderen Bild derer zu tun haben müsste, mit denen man solidarisch wird. Ja, auf jeden Fall. Ein Teil dieser Solidarität, und da sind wir wieder bei der Norm und der Abweichung, bestand darin, dass man mit den armen Opfern solidarisch gewesen ist. Wenn die armen Opfer plötzlich keine Opfer mehr sind, wenn sie wahlweise kriminell oder korrupt sind oder Ansprüche stellen, dann geht die Post ab. Flüchtlinge sind Menschen mit einem teilweise erheblichen Horizont; die wollen was anderes von ihrem Leben und die wollen woanders hin. Es interessiert mich am Ende gar nicht, ob deren Geschichte von politischer Verfolgung stimmt oder nicht stimmt. Genauso interessiert es mich nicht, ob ein Jugendlicher, der hier aufgewachsen ist, besonders kriminell ist oder nicht. Das ist ein Problem unserer Gesellschaft, das können wir nicht einfach abschieben. Diese angebliche Macht, sich die «guten Subjekte» auszusuchen, hat man längst nicht mehr. Ich muss mit einer Gesellschaft rechnen, in der die Leute, mit denen ich solidarisch bin, mir näher und ferner zugleich sind. Patricia Holder, 1977, ist Kulturwissenschaftlerin und arbeitet am Soziologischen Seminar der HSG.

In St.Gallen gibt es ab diesem Sommer ein Solidaritätshaus – ein offenes Haus für alle, das auch Beratungen für Flüchtlinge und einen Mittagstisch für Leute mit wenig Geld anbietet. Funktioniert Solidarität heute noch? Darauf kann ich nur eine spontane Antwort geben. Die Deutschen beispielsweise sind weiterhin sehr an Solidarität interessiert oder zumindest daran, den berühmten sozialen Frieden zu erhalten. Man kann immer wieder Leute damit ansprechen, dass andere Leute nicht arm werden dürfen – da sind alle dagegen. Auf der anderen Seite, und das ist tatsächlich Teil einer neoliberalen Politik, sagt man im Grunde ja, alle Individuen konkurrieren miteinander, und wer auf der Strecke bleibt, ist selbst schuld. Da schlägt dieses Moment

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Interkultur

Silvia Maag arbeitet täglich daran, Barrieren abzubauen und das Bewusstsein der Schweizer so lange zu schärfen, bis der Normalzustand eintritt.

Der Eingang zur Arge Integration Ostschweiz ist gut versteckt. Der Lift ist eng und futuristisch gestaltet, er bringt mich unters Dach des ehemaligen ABM in der St.Galler Altstadt – näher zur Gegenwart der st.gallischen Ausländerpolitik. Unten im Haus hat sich ein lauter und bunter Kleiderladen eingemietet, der Jugendliche verschiedenster Szenen mit Klamotten ausstattet. Neben dem Büro der Arge befindet sich ein auf Afrika spezialisiertes Reisebüro und am Ende des Korridors hängt das Werbeplakat eines Coiffeursalons. Bis auf die gut gelaunten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter herrscht an diesem Nachmittag wenig Betrieb. Silvia Maag schiesst lachend aus ihrem Büro, Fredy Zeier, der Geschäftsleiter, steht strahlend in der Mitte seines Raumes und scherzt mit seinen Angestellten. Die Stimmung ist gut. Auch normal. Der Normalzustand wird an diesem Nachmittag im Gespräch mit Silvia Maag öfters angesprochen. Die Arge Integration Ostschweiz wurde 1965 ins Leben gerufen, um Aktivitäten und Freizeitangebote für Migrantinnen und Migranten zu koordinieren. Damals vor allem für Leute aus Spanien und Italien; als eigenständige Anlaufstelle geführt, ist sie mittlerweile lose der kantonalen Koordinationsstelle für Integration unter der Leitung von Beda Meier angeschlossen. Die Arge ist zwar unabhängig, empfängt vom Staat jedoch Leistungsaufträge. Das Angebot ist enorm: Übersetzungen und Deutschkurse werden angeboten, Willkommensbroschüren initiiert, es wird beraten, Nachhilfeunterricht für Schülerinnen und Schüler organisiert und vieles mehr. Die weitreichenden Aktivitäten werden unter dem Dach des Vereins Arge Integration Ostschweiz koordiniert.

spricht von den Wendepunkten wie dem Mord am Lehrer Paul Spirig im Engelwies-Schulhaus und zählt die vielen Projekte auf. Immer in herzlichster Art, Verdruss oder Spuren von Zerreibung durch die Arbeit sind nicht zu spüren. Zu interessant sei der Job durch die unterschiedlichen Biografien, mit denen sie zu tun hat; durch die politischen Realitäten inner- und ausserhalb der Schweizer Grenze, die ihren Arbeitsalltag bestimmen. Aber es fällt selten das Wort Ausländer oder der in letzter Zeit oft verwendete Begriff, um die Ausgrenzungsfalle zu umgehen: Anwesende. Die Menschen, mit denen Silvia Maag zu tun hat und die nunmal keinen Schweizer Pass haben, gehören für sie zum Alltag wie alle anderen auch, punkt. Vorankommen durch Repetition Das Gespräch kommt nur dann ins Stocken, wenn Multikulti und Integrationsbemühungen in einen Topf geworfen werden. Oder Integration mit Nivellierung verwechselt wird. Nach einem Nachmittag mit Silvia Maag wird einem klar: Jenen Leuten, die den Finger draufhalten und auch dem stursten Gemeindepräsidenten die Wichtigkeit eines möglichst schwellenlosen Zusammenlebens näher bringen wollen, die Frühförderung von Kindern vorantreiben oder zehnsprachige Flugblätter ausarbeiten, die unter den Ankommenden verteilt werden, damit sie sich im neuen System zurechtfinden, geht es nicht darum, Schweizer zu formen. – Sondern den Einstieg zu erleichtern, Barrieren abzubauen: «Sie sind da, sie gehen nicht wieder.» Deswegen gehe es auch darum, das Bewusstsein der Schweizer für die Wirklichkeit der Vielfalt zu wecken, immer und immer wieder. Von Vielfalt ist an diesem Nachmittag oft die Rede. Doch es ist gar nicht so einfach, mit ihr umzugehen, ohne dass die Bemühungen in einen positiven Rassismus kippen. Beispielsweise, als ein Konzertlokal eine Band aus Afrika gebucht hatte und bei der Fachstelle für Integration vergünstigte Tickets für Schwarzafrikaner hinterlegen wollte. Silvia Maag lächelt verständnisvoll über diesen Versuch, Barrieren abzubauen.

Keine Spur von Zerreibung Sie sei auch nicht ganz glücklich mit der Bezeichnung, aber die hätte sich nun mal etabliert. Silvia Maag redet über Integration. Es ist einer der ersten warmen Frühlingstage und wir sitzen mittlerweile auf der Terrasse des Café Gschwend. In der Fachstelle Integration betreut Maag das Gebiet Gossau–St.Gallen–Rorschach. Seit zwei Jahren ist sie dort angestellt, arbeitete vorher zehn Jahre lang als Rechtsberaterin, gab Unterricht und fuhr für das IKRK während des Bosnienkriegs nach Banja Luka. Sie kennt die Flüchtlingspolitik. Sie zitiert die wichtigen Berichte zur Integrationspolitik,

Johannes Stieger, 1979, ist Redaktor bei «Saiten».

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VERKEHRSBERUHIGT UND SANIERT IN DIE ZUKUNFT Als die Industrie im Schaffhauser Mühlental serbelte, litt auch das angrenzende Quartier. Heute erstrahlt die Birch in den frischesten Farben. Eine Stippvisite im ehemaligen Scherbenquartier. von diana zucca

Neun Jahre später präsentieren sich die ehemals heruntergekommenen Blöcke nahe dem Waldrand wie frisch gewaschen, in hellen Frühlingsfarben. Vor dem Quartiertreff leuchten Tulpen und Osterglocken in den Blumenkisten. Ich werde freundlich von Maria Probst, einer älteren Dame deutsch-serbischer Herkunft, empfangen. Sie leitet den Deutschkurs für Frauen, der einmal wöchentlich stattfindet im Raum der Kinderspielgruppe. Der Kurs ist gratis, dafür helfen die Teilnehmerinnen, den Raum sauber und instandzuhalten. Heute ist ein gutes Dutzend Frauen da, um den Akkusativ zu lernen. Maria schreibt «Wen oder was?» an die Wandtafel und schielt über ihren Brillenrand in die Runde. Die Atmosphäre ist konzentriert. Würde nicht die vierjährige Dafina mit den Holzklötzen in der Spielkiste herumklappern, man könnte eine Fliege husten hören. Die Mehrzahl der Lernenden stammt aus dem Kosovo, einige aus Sri Lanka, wenige aus der Türkei. Shewit, eine Frau Mitte Dreissig, ist vor zweieinhalb Jahren aus ihrem Heimatland Eritrea geflohen. Am Anfang sei es sehr schwer gewesen, berichtet die zarte Frau. Sie habe ihre Familie vermisst, die Heimat, alles sei fremd und anders gewesen, die Kultur, das Klima. Jetzt sei es besser. Eine grosse Hilfe seien die Schweizerinnen gewesen, die sie hier kennengelernt habe. Einige seien wie ihre Schwestern.

Wo das schmucke Vorzeige-Schaffhausen ausfranst, liegt das Birch-Quartier. Am Ende des Mühlentals. Aufgrund der vornehmlich in den neunziger Jahren zugezogenen Einwohnerschaft aus Mazedonien, Serbien und dem Kosovo wurde der Blocksiedlung der Spitzname «Balkan von Schaffhausen» verpasst. Entstanden ist das Quartier in den sechziger Jahren für die Arbeitskräfte der damals auf vollen Touren laufenden Industrie, insbesondere der Stahlgiesserei, deren monumentale Backsteingebäude noch immer das Bild des engen Mühlentals prägen – flankiert von den charakteristischen Kalksteinfelsen. Trotz seiner geografischen Isoliertheit galt das Birch als gutes Wohnquartier, bis es seinen Ruf Mitte der achtziger Jahre verlor, als die Industrie begann, Stellen abzubauen. Die Arbeiter aus Spanien und Italien kehrten in ihre Heimat zurück, und auch die Schweizer zogen fort. Immer mehr Wohnungen standen leer, und das Quartier wurde zunehmend sich selber überlassen und verwahrloste. Um Leerstände zu verhindern, füllten in den neunziger Jahren die Besitzer wahllos die Wohnungen, und das Gleichgewicht des bis anhin gut durchmischten Quartiers kippte. Soziale Spannungen waren die Folge. Spuren von Vandalismus und Littering prägten das Bild der Quartierstrasse. Die Bewohnerinnen und Bewohner identifizierten sich kaum mit ihrem Wohnort und fühlten sich von der Stadt im Stich gelassen. 2002 wurde ein Projekt von der Stadt Schaffhausen in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Wohnungswesen und der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Logis Swiss ins Leben gerufen. Die Wohnqualität des Quartiers sollte verbessert und die Interessen der Bewohner – vier Fünftel der 800 Einwohner weisen Migrationshintergrund auf, ein Drittel ist unter achtzehn Jahre alt – wahrgenommen werden. Im neu geschaffenen Quartiertreff Birch konnten sich die Bewohnerinnen und Bewohner austauschen und ihre Anliegen gegenüber der Stadt formulieren. Zudem wurden diverse Angebote geschaffen, um die Integration der unterschiedlichen Alters- und Kulturgruppen zu fördern.

Wichtige Unabhängigkeit Odeta und Mirlinda sind albanischstämmige Kosovarinnen. In der Schweiz sind sie erst seit ein paar Monaten. Beide sind Anfang zwanzig und mit Männern der dritten Einwanderergeneration verheiratet. Meist werden derartige Hochzeiten von der Schwiegermutter eingefädelt, die dann auch oftmals das Zepter in der gemeinsamen Wohnung schwingt. Marias Arbeit besteht nebst dem Vermitteln der deutschen Sprache zu einem grossen Teil darin, die Isolation zu durchbrechen. Während der ersten Zeit verlassen die jungen Frauen kaum ihre Wohnungen und leiden unter Heimweh. Aber schon mit einer minimalen Sprachkompetenz komme ein erstes Aufatmen, berichtet sie: sobald die Frauen in der Lage sind, selber einen Arzt anzurufen, eigenständig Besorgungen oder einen Ausflug in die Stadt zu machen. Maria informiert die Teilnehmerinnen ihres Kurses auch über ihre Rechte und vermittelt notfalls Beratungsstellen – etwa bei häuslicher Gewalt.

Unterstützende Schweizerinnen Als ich die Stufen des Blocks Nummer 43 erklimme, unterbrechen Kinder ihr Spiel und beäugen mich neugierig.

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Interkultur Mit der Zeit würden die Frauen immer mutiger. Die meisten fänden nach einem Jahr Deutschkurs einen Job. Odeta spart für den Führerschein, Mirlinda findet, seit sie ihr eigenes Geld verdiene, laufe es zu Hause besser. Maria sagt den Frauen immer, es sei zwar wichtig, den Akkusativ vom Dativ unterscheiden zu können, aber noch viel wichtiger sei es, gut zu kommunizieren, einen Job zu finden und unabhängig von ihren Männern zu werden. Diese fänden solche Emanzipationsbestrebungen anfänglich natürlich nicht lustig, gewöhnten sich aber mit der Zeit meistens daran. Mit ihrer Aufklärungsarbeit räumt Maria Ängste aus und ermutigt die Frauen, ihre eigenen Wege zu gehen. Und ein wichtiger Bestandteil der Deutschkurs-Nachmittage und der Kochabende ist das Kontakteknüpfen. Die Frauen beginnen sich zu vernetzen und schälen sich langsam aus der Enge ihres familiären Alltags. Draussen auf der Quartierstrasse spielen Kinder. Wo vor einigen Jahren noch jeder dritte Wagen mit überhöhter Geschwindigkeit durchraste, wird heute die ZwanzigerZone eingehalten. Ein paar Drittklässler vertrödeln den Nachmittag auf ihren Fahrrädern und ärgern ihre jüngeren Geschwister. Eine Gruppe Mädchen hüpft Seifenblasen hinterher, die vor den hell gestrichenen Fassaden zerplatzen. Auf den Wäscheständern neben den Hauseingängen blähen sich die Laken. Ein korpulenter Herr im Unterhemd lehnt aus einem Fenster im ersten Stock und raucht. Die Stimmung ist friedlich.

Bild: Diana Zucca

Vor zehn Jahren hatten viele Kinder einen Riesenspagat zwischen den beiden Welten vor und hinter ihrer Wohnungstür zu bewältigen.

Gegenseitige Hilfe Sinavere lädt mich zum Kaffee ein. Seit gut zwanzig Jahren lebt sie im Birch. Anfang der neunziger Jahre verliess sie ihre Heimat, den Kosovo, und reiste in die Schweiz, um ihren Mann Besim zu heiraten. Auch sie litt im ersten Jahr an Heimweh, mittlerweile fühlt sie sich hier zu Hause und eine Rückkehr in die alte Heimat ist kein Thema; umso weniger, als ihre eigene Familie in der ganzen Welt verstreut lebt. Sinavere Wohnung ist blitzblank. Ein warmes Rot dominiert die Einrichtung – ihre Lieblingsfarbe, verrät die vollamtliche Hausfrau. Einen Beruf erlernt hat Sinavere nicht. Ihr Mann arbeitet in Winterthur und Schaffhausen. Flexibel einsetzbar, lange Arbeitstage, je länger, desto üblicher. Abends sei er müde. Sinavere hat vier Töchter im Alter zwischen sechs und fünfzehn Jahren, die sich zu zweit je ein Zimmer teilen. Ihre Töchter dürften heiraten, wen sie wollen, es sei nicht mehr wie früher, sagt Sinavere. Auch ein Schweizer käme in Frage, Hauptsache, sie verstünden sich. Sinavere starker, süsser Kaffee weckt meine Lebensgeister. Auf die Frage, ob und wie sich das Quartier verändert habe, erklärt sie vorsichtig, das Birch sei immer gut gewesen. Sie fühle sich hier heimisch, ruhig sei es, die Familie sei da, man könne die Kinder draussen spielen lassen, helfe sich gegenseitig. Sie zeigt mit dem Arm in verschiedene Richtungen und erklärt mir, welcher Cousin, welche Schwägerin, Schwester, Grossmutter in welchem Block wohnt. Mein Kopf, der mit solch grossfamiliären Strukturen nicht vertraut ist, schafft es nicht, die Verbindungen herzustellen. Ich nicke.

Saban zu helfen, der zu tief ins Papier geschnitten hat. «Es geht eben nicht immer schnell-schnell!» Claudia leitet die Spielgruppe nun seit sieben Jahren. Einige «ihrer» Kinder stehen mittlerweile auf der Schwelle zum Erwachsensein, haben eine Lehrstelle gefunden oder sind noch auf der Suche. Nicht selten holen sie sich Tipps bei ihr, beispielsweise für Bewerbungen. Die meisten schauen noch bei ihr vorbei ab und zu. Eine positive Entwicklung des Quartiers stellt auch sie fest. Mit den Generationen würden die Systeme durchlässiger. Vor zehn Jahren hätten viele Kinder noch einen Riesenspagat zwischen den beiden Welten vor und hinter ihrer Wohnungstür zu bewältigen gehabt. Das sei jetzt viel besser. Auch von Schweizer Seite gäbe es gewisse Annäherungen, beispielsweise würden Jugendliche aus gutsituierten Quartieren, deren Eltern noch nie einen Fuss ins Birch gesetzt haben, den Quartierraum Birchtreff für ihre Partys mieten. Zu denen nicht oft, aber doch ab und zu «Birchianer» eingeladen sind. Auf dem Weg zur Bushaltestelle lächelt mir ein älterer Herr zu, dessen ledergegerbte Haut aussieht, als verbringe er viel Zeit an der frischen Luft: «Schene Wetter heute, gäll!» Von seinem rechten Handgelenk baumelt eine Gebetskette. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite widmen sich zwei junge Männer mit Hingabe ihrem aufgemotzten BMW. Bässe dröhnen, der Motor heult auf. Ein feiner, orientalisch angehauchter Duft weht mir um die Nase. Mein Magen beginnt zu knurren. Was es bei Sinavere wohl zum Abendessen gibt?

Durchlässigere Systeme Wir verlassen die Wohnung, schlendern zwei Blöcke weiter zur Spielgruppe. Sinaveres jüngste Tochter Blerta ist schon fast fertig mit ihrem Osterhasen. Sie muss ihn nur noch ausschneiden und die Ohren mit Klammern befestigen. «Und dann tu ich Pommes ins Nestchen!», kichert sie. Claudia, die Leiterin, ist gerade damit beschäftigt, dem ungeduldigen

Diana Zucca, 1962, ist freischaffende Journalistin, Übersetzerin und Musikerin in Schaffhasen.

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Sait Uzun, Kurde, wurde 1951 in der Türkei geboren und ist seit 26 Jahren in der Schweiz. Er will dazugehören und engagiert sich. Die Liste von Sait Uzuns Freiwilligenarbeit ist beeindruckend: Vorstandsmitglied bei der Stimme der Migrantenvereine des Kantons St.Gallen und beim Verein Solidaritätshaus St.Gallen, Mitglied beim Solidaritätsnetz Ostschweiz, beim kurdischen Kulturverein und beim kurdischen Schulfamilienverein, bei Amnesty und bei der Sozialdemokratischen Partei. Er ist in der Erziehungskommission der St.Galler SP und in der aussenpolitischen Kommission der SP Schweiz und macht mit beim Sozial- und Umweltforum Ostschweiz. Vor vier Jahren war er Nationalratskandidat. Und trotzdem scheint er nicht ganz ankommen zu können. Er erzählt von erlittenem Unrecht, Mobbing, unsichtbaren Barrieren und gläsernen Decken. Vordergründig hat er es geschafft. 1989 bekam er politisches Asyl, seit 1993 hat er den Schweizer Pass und er ist mit einer Schweizerin verheiratet. Und er hat studiert. Er, der ehemalige Asylbewerber, hat ein Psychologie-Studium an der Universität Zürich erfolgreich abgeschlossen. Trotz aller Steine, die man ihm in den Weg gelegt hat.

ner Neid entgegen. Auch Verhinderer gab es. Mal war es eine Sekretärin, die behauptete, seine Seminararbeit nicht erhalten zu haben, mal ein Professor, der ihm den Besuch einer Lehrveranstaltung partout nicht bestätigen wollte: «Ich ging bei ihm zu Hause vorbei, ich rief ihn nachts um zwölf Uhr an und immer hiess es, er sei nicht da.» Sait fiel ganz knapp durch die Prüfungen: «vor lauter Stress.» Erfolglos rekurrierte er dagegen beim Zürcher Regierungsrat: «Ich vermute, da wurde Druck von ganz oben gemacht.» Im zweiten Anlauf schaffte er die Prüfungen. Sait versuchte, beruflich Fuss zu fassen. Hunderte Bewerbungen hat er geschrieben: «Nie wurde ich eingeladen, niemand wollte mich wenigstens kennenlernen.» Irgendwann gab er auf. Er arbeitet heute als selbständiger Psychologe, meist auf freiwilliger Basis für Klienten, die kein Geld haben. Stolz erzählt er von einer Veranstaltung zu Erziehungsfragen, die er für die Kurden organisierte, über die sogar das Schweizer Fernsehen berichtet hat. Nicht ducken, sondern wehren Überall, wo er sich engagierte, stiess er auf Barrieren. Die Sozialdemokraten wollten ihn nicht für den Kantonsrat kandidieren lassen, bei Amnesty durften er und seine Frau den Telefondienst nicht übernehmen, der Kanton wollte seinen kurdischen Schulfamilienverein finanziell nicht unterstützen. Sait kann viele solche Geschichten erzählen, aber er duckt sich nicht. Er kritisiert, schreibt Beschwerdebriefe, macht Rekurse – keine besonders bequeme Haltung, weder für ihn, noch für die anderen. Die Steine, die man ihm in den Weg gelegt hat, haben sich für Sait mittlerweile zu einem Muster verdichtet. Er glaubt nicht mehr an Zufälle, sondern an ein System. «Aber wer steckt dahinter, Sait?» «Ich sage es dir. Der türkische Nachrichtendienst, der wäre fähig dazu. Ob die Schweizer dabei mitmachen würden, ich weiss es nicht.» «Ist es vor allem dein politisches Engagement als Kurde, das dir im Weg steht?» «Nicht nur. Es hat auch mit mir zu tun. Damit, dass ich gefoltert wurde, dass ich zu einer Minderheit gehöre, dass ich die Universität erst spät und in einer mir fremden Sprache abgeschlossen habe. Und das Schweizerdeutsch. Ich begreife nicht, warum die Schweizer in der Schule Hochdeutsch lernen und es dann nicht sprechen wollen.» «Ich fühle mich nicht fremd», sagt Sait. «Ich fühle mich wohl in der Schweiz. Zu Hause, das ist zuviel gesagt.» «Und wie siehst du deine Zukunft?» «Ich werde mich weiterhin für eine Welt einsetzen, die friedlich, gleichberechtigt und ökologisch ist. Ich möchte niemanden verletzen oder beleidigen, aber ich will auch nicht, dass man mich verletzt. Ich werde mich wehren.»

Von der Parkbank in einen Chor In der Türkei war Sait Uzun Lehrer und Schulpsychologe, bis er vor politischer Verfolgung und Folter Mitte der achtziger Jahre in die Schweiz geflohen ist. Schulpsychologe wäre er auch gerne in der Schweiz geworden. Ein Traum, der nie wahr wurde, obwohl er ihm so nahe gekommen ist. Dabei hat Sait Uzuns Weg hinein in die Mitte der Schweizer Gesellschaft so glücklich begonnen. Er erzählt von seiner Zeit als Chorsänger in Winterthur, es ist einer der wenigen Momente während unseres Gesprächs, in denen er gelöst wirkt. Damals, 1988, sass er in einem Park in Winterthur und las ein Buch, als er Leute Lieder singen hörte. Er sang mit und wurde prompt eingeladen, im Chor mitzumachen. Sait fand Arbeit im Altersheim, später auf dem Bau. Er wurde aber nicht glücklich dabei: «Ich war es nicht gewohnt, körperlich streng zu arbeiten.» Dann machte er, so sagt er heute, den grossen Fehler, ein Psychologie-Studium zu beginnen: «Hätte ich einen Beruf wie Logopäde oder Sozialarbeiter erlernt oder wäre ich Erziehungsberater, dann würde ich heute arbeiten. An der Uni war ich nicht erwünscht.» Es habe nicht sein dürfen, dass einer wie er, ein Flüchtling, das schaffte, was vielen Schweizern verwehrt sei. Er erinnert sich noch heute daran, wie eine Frau aus seiner Singgruppe, als sie erfuhr, dass er sich an der Uni eingeschrieben hatte, zu ihm sagte: «Wir brauchen keine Psychologen.» Hunderte Bewerbungen geschrieben Gegen Studienende begannen die Anzeichen sich zu mehren, dass man ihn nicht wollte. Er absolvierte ein Praktikum beim Zürcher Schulamt. Aber wie konnte es sein, dass einer, der Deutsch mit Akzent spricht und manchmal nach den richtigen Worten suchen muss, eine solche Chance bekommt? Von Seiten seiner Kommilitonen schlug ihm offe-

Christina Genova, 1976, ist freischaffende Journalistin und angehende Historikerin in St.Gallen.

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«DEMOKRATIE IST EINE SICHTBARKEITSMASCHINE» Das International Institute of Political Murder lädt zusammen mit dem Theater St.Gallen den ganzen Mai hindurch zur Debatte über die Ausländerpolitik ein. Milo Rau spricht – als Vertreter der künstlerischen Leitung – über das hiesige Demokratieverständnis und die Möglichkeiten der Kunst. von Johannes Stieger

saiten: Mit dem Projekt «City of Change» soll die Ausländerpolitik des Kantons St.Gallen umgemodelt werden. Es ist ein grosser Auftritt nach dem Scheitern des ursprünglichen Projekts letzten Frühling, nach dem so genannten St.Galler Theaterskandal. Seid ihr nervös? milo rau: Nein. Der Streit um das Projekt war das Gegenteil davon, wie man miteinander umgehen und reden sollte. Ein Missverständnis wurde medial verstärkt, und es bildeten sich Parteien, die nicht mehr über Inhalte, sondern über Abgrenzungen redeten – das läuft oft auch in der Politik so. Es war deshalb ein logischer Schritt, sich zu fragen, wieso andere Stimmen wie jene von Vica Mitrovic erst am Schluss ein Podium bekamen. Wir wollen mit City of Change die Diskussion öffnen, uns gemeinsam fragen, wie man in einer Demokratie zusammenleben will.

die sich zu diesem Zeitpunkt hier befinden, die gehören zusammen. Zu sagen, wir haben zwar keine gemeinsame Sprache und Kultur, aber trotzdem bilden wir eine Gemeinschaft. Wenn man über die Schweiz und über Demokratie redet, sollte man auf diese Werte zurückkommen, die in meinen Augen durch einen rassistischen, unschweizerischen Diskurs verloren gingen, der aber natürlich auch verständlich ist. Wieso verständlich? Ich meine das psychologisch, von einem soziologischen Standpunkt aus. Wenn ich beispielsweise in eine Serbendisco gehe, bin ich ein Fremdkörper. Als Reaktion könnte ich nicht mehr dahin gehen oder sogar versuchen, diese Leute zum Verschwinden zu bringen. Oder ich muss lernen, mit dem Nebeneinander umzugehen. Die Schweiz ist ja in Europa das Land, das traditionellerweise mit einer vielsprachigen, multikulturellen Situation vertraut ist. Daraus folgt unsere Bezugsname in der «City of Change» auf die klassischen Mythen unserer Willensnation. Wir versuchen Symbole, die im Kern positiv gedacht sind, zurückzuholen und aus heutiger Sicht zu reflektieren. Dass man mal gesagt hat, wir lassen uns nicht von irgend jemandem regieren, sondern diejenigen, die hier wohnen, bestimmen – und zwar alle miteinander. Diese Idee wollen wir hervorheben. Ich meine, die kosovo-albanische Bevölkerung in St.Gallen kriegt man nicht wirklich mit, man lebt in völlig abgeschlossenen Welten. Wir wollen ein Bewusstsein für die Realitäten schärfen in unserer Stadt.

Inwiefern? Was heisst es, gemeinsam zu entscheiden? Wie kommen wir dazu, von Demokratie zu reden, wenn dreissig Prozent der Bevölkerung durch ihren Ausländerstatus nicht abstimmen und wählen können? Dazu kommt die allgemeine Politikverdrossenheit. Der demokratische Geist der Schweiz äussert sich meist nur auf eine hysterische Art, wenn Kampagnen wie die Ausschaffungsinitiative lanciert werden. Da gibt es dann nur wenig Raum für Argumente. Ihr lanciert eine Petition zur Einführung des Ausländerstimmrechts. Ihr operiert mit bürgerlichem Vokabular, also überdeutlich. Ja, denn wir wollen uns grundsätzlich damit befassen, in was für einer Gesellschaft wir leben und was wir überhaupt noch Demokratie nennen können. Uns erscheint es wichtig, auf die eigentliche schweizerische Utopie bei der Gründung unseres Bundesstaats Bezug zu nehmen. In einem Umfeld von Nationalstaaten, die sich rassisch begründeten, definierten wir uns damals über den Begriff des Willens. Die Bevölkerung hält seither der Viersprachigkeit zum Trotz mehr oder weniger zusammen, die Schweiz hat sich nie über ausschliesslich eine Kultur definiert. In den letzten Jahren kam es jedoch zu einem Bruch mit diesen Werten: Positionen, die ganz klar demokratiefeindlich sind, wurden mit Wörtern wie Schweiz und Demokratie zementiert.

Diese Rütlischwur-Ästhetik könnte aber auch abschrecken. Das Anliegen der Petition ist es, zu sagen, dass wir als Schweizer eine demokratische, freiheitliche Tradition haben, keine rassistische, angsterfüllte. In meinen Augen gehört die Demokratie wesentlich zur Schweiz. Es geht also klar um die Wiederaneignung eines Diskurses, aber im Heute und im Jetzt. Ich beschäftige mich zurzeit stark mit Ruanda, und dort herrschte vor dem Genozid 1994 eine ethnische Demokratie. Man sagte sich: Die Hutus sind die Mehrheit, und darum müssen sie an der Herrschaft sein, was der Rest denkt, ist egal. Eine wahre Demokratie schliesst jedoch alle ein. Wir leben in einer ethnischen Demokratie? Faktisch ja. So wie wir bis 1971 in einer patriarchalen Demokratie gelebt haben, da die Frauen kein Stimmrecht hatten. Wir sind momentan rein statistisch an einem Punkt, wo man sich für oder gegen die demokratische Tradition unse-

Also eine Aneignung eigentlich positiver Begriffe? Genau. Ich glaube, dass die Idee der Schweiz als Willensnation eine sehr gute Idee ist. Wenn man also sagt: Die Leute,

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Interkultur versuchen, dass die Medien unsere Anliegen aufnehmen. Zentral sind aber die drei Demokratiekonferenzen. Bei der abschliessenden werden wir diskutieren, was bei politischen Themen die Rolle des Theaters, von Kunstschaffenden sein könnte. Was ist deine Antwort? Ich sehe den Künstler als engagierten Staatsbürger, der vielleicht ein bisschen besser weiss, wie er sich Gehör verschafft. Bild: pd

Ist die Kunst gegenüber der Politik im Vorteil? Die Politik hat das Problem, dass schnell Abstimmungshysterien ausbrechen. Oder aber, dass alles über Verwaltungsmechanismen gelöst werden soll und man gar nicht mehr an die sprudelnden kreativen Quellen der Demokratie herankommt. Als Künstler, ohne Notwendigkeit, einer Partei anzugehören, kann man sagen: Lasst uns mal offen darüber reden. Das ist natürlich einfacher, wenn man keinen Sitz zu verteidigen hat.

res Landes entscheiden muss. Natürlich könnte man sagen, wir haben eine ethnische Mehrheitsherrschaft, und die ziehen wir jetzt durch. Ich bin aber überzeugt, dass man in zwanzig Jahren genauso verwundert und betroffen auf unsere derzeitige Situation zurückschauen wird, wie ich heute darauf zurückschaue, dass meine Mutter drei Jahre lang kein Stimm- und Wahlrecht hatte nach ihrer Volljährigkeit. Das darf in einem Staat, der sich demokratisch nennt, nicht sein. Der Integrationsbeauftragte vom Kanton, Beda Meier, erzählte mir von St.Margrethen mit einem Ausländeranteil von gut 44 Prozent. Dessen Gemeindepräsident sagte, im Grunde sei die Gemeinde mit dem momentanen Stimmund Wahlrecht unregierbar. Dagegen muss institutionell etwas unternommen werden.

Diejenigen, um die es schlussendlich geht, kommen bei euch aktiv aber eher am Rande vor. Nun ja, momentan wird fast jedes Jahr über die Ausländer abgestimmt, ohne sie nach ihrer Meinung zu fragen. Das wollen wir ändern. Aber es ist eine klassische kulturwissenschaftliche Frage, was der künstlerische Blick ausrichten kann. Ich glaube, die Kunst ist dazu da, symbolische Handlungen zu vollbringen und damit Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen: Wir wären fähig, das Ausländerstimmrecht sofort einzuführen. Aber man schaut erst, ob die Integrationsmassnahmen greifen, in zehn Jahren geht man dann mal in die Vernehmlassung und so weiter. Durch die Kunst lässt sich Leben und Tempo in die Sache bringen.

Die Gemeinden hätten die Möglichkeit, das Ausländerstimmrecht einzuführen. Im appenzellischen Wald funktioniert es ja bestens. Es ist mir auch ein Rätsel, warum nicht mehr Gemeinden diesen Weg gehen. Die sechziger Jahre stellen wir uns als total befreite Zeit vor, aber fünfzig Prozent konnten nicht abstimmen, weil sie weiblich waren. In Ruanda redete man sich ein, dass die Minderheit die Macht übernehmen wolle und dass man sie im Namen der Freiheit unterdrücken müsse. Wenn man sich aber für die Demokratie entscheidet, muss man den Grundsatz ernst nehmen, dass sie die Herrschaft der gesamten Bevölkerung ist.

Eure symbolischste Handlung ist das Einspielen des Songs «We are the world» von Michael Jackson und Lionel Richie. Manchmal habe ich das Gefühl, dass man beim Theater gerne eins singt, wenn es ernst wird. Ich glaube, dass das Arrangieren und Einspielen des Songs wichtiger ist als das Endprodukt. Vom Hackbrett bis zur Ud werden verschiedenste Instrumente zu hören sein. Zudem wird der Song in unterschiedlichen Stadtteilen mit Leuten aus mannigfachen Kulturen aufgenommen. Einem Bedürfnis soll auf breiter, verständlicher Ebene Ausdruck verliehen werden. Zudem: Es ist ein grossartiger Song!

Was würde sich mit dem Ausländerstimmrecht politisch ändern? Ich glaube nicht, dass die Welt auf kurze Sicht besser oder liberaler wird, das war direkt nach der Französischen Revolution auch nicht so. Höchstwahrscheinlich würden die konservativen Kräfte sogar zulegen. Aber die Demokratie muss sich dem aussetzen. Vor der Revolution 1789 dachte die französische Regierung, der Dritte Stand sei grundsätzlich zufrieden. Er musste zwar wahnsinnig hohe Steuern bezahlen und hatte keine politischen Rechte, aber das war egal, weil diese Leute ja ungebildet waren, in halb mittelalterlichen Denkmustern festhängten und auch kein Hochfranzösisch redeten. Also alles Integrationsargumente, die wir auch kennen. Dann kam die Revolution, völlig überraschend. Wir haben also die Wahl: Entweder lassen wir es soweit kommen, bis unsere Gesellschaft wirklich endgültig gespalten ist oder wir tragen die Widersprüche offen aus. Ich glaube, Demokratie ist eine Sichtbarkeitsmaschine, was sichtbar wird, ist jedoch schwer vorauszusehen. Darum ist bei unserem Projekt Repräsentation ein wichtiger Punkt: Wie können wir die ganze Bevölkerung repräsentieren? Wer kommt zu Wort und über welche Kanäle?

«City of Change» kommt sehr positiv, sogar freudig daher. Das passt eigentlich nicht so zur Schwere anderer Projekte von euch, beispielsweise der Inszenierung des Ceauşescu-Prozesses. Wäre es ohne den Skandal ein anderes Projekt geworden? Bei mir hat schon ein Umdenken statt gefunden. Und zwar diesbezüglich, dass man vermehrt den Blick auf die Realität werfen muss: So ist es, und nun müssen wir uns positionieren. Das ist das Bejahende am Projekt. Man kann Tatsachen doch nicht abstreiten. Man muss sich ihnen stellen. Johannes Stieger, 1979, ist Redaktor bei «Saiten». Infos zu den Veranstaltungen des City-of-ChangeProjekts finden sich im «Saiten»-Kalender. Sie sind markiert. Mehr Infos: www.city-of-change.ch Auch sichtbar gemacht sind vom Projekt unabhängige Veranstaltungen, die sich ebenfalls mit dem Thema befassen.

Was sind die Kanäle? Wir produzieren kleine Fernsehsendungen und werden im öffentlichen Raum aktiv – und natürlich werden wir auch

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Ozan Günaydin kann nicht sagen, ob er schweizerischer Kurde oder kurdischer Schweizer ist. Der 21-Jährige bewegt sich so sicher zwischen den Welten wie ein Fisch im Wasser.

Ozan Günaydin albert rum: «Ich bin gross und stark!» Jeder, der Augen hat, sieht es: Ozan ist gross und stark. Der schwarze Lockenkopf, der nicht weiss, ob er schweizerischer Kurde oder kurdischer Schweizer ist, reisst gerne Witze. Im Schwarzen Engel grüsst er hier einen jungen Mann und da einen Bekannten. «Hey Alter», ruft er ins Handy. Der HSGStudent sprudelt und sprüht. Erscheint ihm etwas wichtig, überlegt er. Und nicht immer hat er eine fixe Antwort. Seine Neugier treibt ihn zu atemberaubender Aktivität. Eine Auswahl: Er boxte und spielte American Football, er fotografiert, er steht manchmal hinter der Filmkamera, bis vor kurzem spielte er auf der Theaterbühne (Seifenoper im Palace), er ist im Netz mit einem Videoblog über das Studentenleben an der Uni St.Gallen, er schreibt eine Onlinekolumne, entwirft Websites und organisiert online grosse Partys – und hat die Petition zur Rettung des Kugl mitlanciert.

im Wasser. Wenn er von einer seiner Reisen nach St.Gallen zurückkehrt und die Maestrani-Tafel im Hauptbahnhof in sein Blickfeld gleitet, überkommen den schweizerisch-türkischen Doppelbürger Heimatgefühle. Seine Eltern hätten ihm zwar ihre Werte vermittelt und ihn kritisch begleitet, aber letztlich die Entscheidungen über sein Leben ihm überlassen. Seine Eltern sind Aleviten. Das ist keine Religion der Buchstabengläubigkeit, sie wurzelt im alten Persien und legt den Islam frei aus, der Mensch steht im Zentrum, nicht irgendein Heilsversprechen. «Für meine Eltern sind Nationalität oder Ethnie eines Menschen unerheblich. Für sie zählt, aus welcher Erde er wie wächst, so sagt man bei uns.» Ozan Günaydin formuliert Sätze wie diese: «Ich liebe Schmelztiegel, ich liebe es, wenn alles mit allem verschmilzt. Darum mag ich Städte wie Berlin und Marseille.» Sein Bekanntenkreis spiegelt das: Seine Freunde sind Honduraner, Schweizer, Albaner … Er verkehrt mit einem linken Künstler genauso wie mit einem snobistischen HSG-Typen, der nichts von Gewerkschaften hält, eine grosse Karriere anstrebt und viel Kohle machen will.

Keine Klischees Ozan Günaydin ist 21. Als er mit seiner Familie aus Malatya im Osten der Türkei nach St.Gallen kam, war er ein Jahr alt. Schlagzeilen über Bandendelikte, Jugendgewalt und Raser bestimmen das Bild vom Migrantenkind. Ozan Günaydins Leben ist die Gegengeschichte, die keine knackige Headline hergibt. «Ich fühlte mich nie benachteiligt», sagt er. Solange er gute Leistungen in der Schule erbrachte, liessen ihm die Eltern grosse Freiheiten. Ozan Günaydin besuchte im Spelterini-Schulhaus die Primarschule und nach der Sek die Kanti. Die Lehrer bescheinigtem ihm gute Leistungen. Kritisierten aber, er lenke die Klasse vom Unterricht ab. «Ich wollte es lustig haben, und ich langweilte mich oft im Unterricht.» Jetzt steht er vor einem wichtigen Entscheid. Was soll er nach dem Einführungsjahr studieren? «Sicher ein Generalistenstudium, das kommt meinen breiten Interessen entgegen, wahrscheinlich Internationale Beziehungen kombiniert mit Betriebswirtschaft», sagt er. Was am Ende herausschaut, weiss er nicht. Nur so viel: «Es wird etwas sein, das ich mein Leben lang leidenschaftlich betreibe.»

Ein Freigeist Auch Ozan Günaydins Welt ist nicht frei von Brüchen, Rissen und Irritationen. Mitunter schürft er sich an den rauen Mauern der Mentalität. Wenn der Freigeist, als den er sich bezeichnet, für Offenheit wirbt, wendet er sich auch gegen die Abschottung in den eigenen Kulturkreis, gegen den Rückzug hinter die Mauern rigider Religionsauffassungen, gegen die zubetonierten und verglasten Parallelgesellschaften der Reichen. Doch er setzt nicht auf Propaganda, sondern altmodisch auf Vernunft. «Wir müssen doch miteinander reden und Probleme rational angehen», sagt er. So bedauert er die verhärteten Fronten zwischen vielen Türken und Kurden. «Das führt nirgends hin. Wir sollten das Gespräch suchen und die Eigenheiten des anderen tolerieren.» Er mag sich nicht festlegen. Auf keine Religion, auch nicht auf eine politische Partei. Ozan Günaydin will von Fall zu Fall entscheiden, was gerade die beste Lösung ist und mit wem er sich einlassen will. Patentrezepte gibt es nicht. Die gute Erde, aus der grosse und starke Individualisten wachsen, ist eine freie Welt, die allen offen steht.

Wie man aus der Erde wächst Die offene Haltung seiner Eltern sei ausschlaggebend dafür, dass er sich in St.Gallen zu Hause fühlt und sich hier zwischen den Welten so selbstverständlich bewegt wie ein Fisch

Andreas Fagetti, 1960, ist Reporter bei der «Woz».

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Franco Marchesoni T채glich frische, hausgemachte Eier-Nudeln, Spinat-Nudeln, Spaghettini, Lasagne und Ravioli Unterer Graben 20, St.Gallen, Telefon 071 222 60 33


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DIE KUNST, DEN SCHRECKEN ZU BANNEN

Ein Gespräch mit dem Kulturphilosophen Robert Pfaller über den «St.Galler Theaterskandal», Opferrollen und ob es nicht besser wäre, wenn Kunst nur unverbindliche Themen wählte. von rolf bossart

Bild: pd

Herr Pfaller, ich würde gerne mit Ihnen ein Gespräch über Kunst, Politik und Öffentlichkeit führen anlässlich der Aktionswochen «City of Change», deren Gast Sie am 3. Juni sein werden. Aber lassen Sie mich zuerst die Vorgeschichte des Projekts kurz zusammenfassen: Ein allseits beliebter und engagierter Reallehrer wird vom Vater einer Schülerin im Schulhaus erschossen. Der Mörder flieht in seine Heimat nach Kosova, wo er gefasst und wegen Totschlags verurteilt wird. Als Tatmotiv gibt er an, der Lehrer habe die Familienehre beschmutzt, indem er den Verdacht auf sexuellen Missbrauch in der Familie geäussert habe. Der Täter kommt bald wieder frei. Ein zweiter Prozess durch ein serbisches Gericht bringt erneut eine Verurteilung wegen Totschlags. Nach abgesessener Strafe macht der Täter wieder mit diversen Medienmeldungen auf sich aufmerksam. Die Schweiz stellt ein Auslieferungsbegehren, um ihm noch einmal den Prozess zu machen, unter anderem auch in Sachen sexueller Missbrauch. Der Fall bleibt zehn Jahre lang ein Dauerbrenner in den Schweizer Medien. Nicht nur die Zeitungen, auch das Fernsehen berichten mehrmals darüber. Einige der involvierten St.Gallerinnen und St.Galler werden immer wieder zum Fall befragt und

geben Auskunft. Viel wird um die sogenannte Gewaltbereitschaft diskutiert und die Integration von Kosovo-Albanern oder allgemein von Ausländern fast automatisch mit dem Fall verknüpft. Der «St.Galler Lehrermord», wie er inzwischen überall genannt wird, ist gewissermassen ins kollektive Unterbewusste der St.Galler Bevölkerung eingebrannt. Diese notorische Präsenz und Unabgeschlossenheit des Falles auf der einen Seite und die dauernde Verknüpfung mit Fragen der Integration und der Stimmung gegenüber Ausländern andererseits bewegen das International Institute of Political Murder unter der Leitung von Milo Rau dazu, die Integrations-Thematik und deren Verknüpfung mit dem Lehrermord im Theater zur öffentlichen Disposition zu stellen. In der Pressemeldung wird eine «theatrale Ausstellung» angekündigt. Beabsichtigt ist, den Diskurs übers Zusammenleben in der Stadt im Kontext dieses schrecklichen Ereignisses und dessen traumatischer Folgen zu analysieren und zu entwirren. Dazu kommt es nicht. In einer rasanten Empörungswelle wird das Vorhaben durch Leser- und Drohbriefe, Drohmails und Aufrufe von Gruppen, Parteien und Privaten bereits eine Woche nach Ankündigung von der Theaterleitung gestoppt.

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Interkultur saiten: Herr Pfaller, Sie haben sich in Ihrem Werk immer wieder mit den Motiven für schwer nachvollziehbare, mitunter auch irrationale Handlungen auseinandergesetzt. Wie erklären Sie sich eine derartige Reaktion der Leute im Fall dieses Theaterskandals? robert pfaller: Auf erster Ebene fällt mir dazu ein ähnlicher Fall aus den USA ein. Die Medientheoretikerin Jennifer Friedlander hat mehrere Kunstskandale dieser Art untersucht. Bei einem Fall ging es um eine Kindsentführung durch Jugendliche mit anschliessendem Mord, die mit Hilfe einer Überwachungskamera geklärt werden konnte. Das betreffende Täterfoto ist damals tausendfach um die halbe Welt gegangen, und der Künstler Jamie Wagg hat dieses Foto für eine künstlerische Arbeit verwendet. Es ist auffällig, dass niemand Anstoss daran genommen hat, dass dieses Foto in den Zeitungen veröffentlicht wurde. Erst als es auf der Ebene der Kunst auftauchte, hat das eine massenhafte Empörung hervorgerufen.

Witzen der anderen mit vielleicht noch schmutzigeren Witzen zu antworten? Werden sie nicht erst durch diese Unterstellung schwach und verletzbar? Eine Politik, die eine öffentliche Auseinandersetzung im Namen der Schwachen verhindert, macht diese noch schwächer und legt sie darauf fest. Sie dürfen dann gar keine Stärke zeigen, weil sie sonst Gefahr laufen, das «Privileg» ihrer Schwäche zu verlieren. Dagegen würde ich festhalten, dass keine emanzipatorische Bewegung auf die Schwächen der Schwachen setzt, sondern darauf, dass sie stärker werden. Befreit sind wir nicht, wenn wir alle schwach sind, sondern wenn wir alle stark sind.

Man sieht die Kunst nicht als ein Terrain, auf dem man eine Auseinandersetzung führen, Trauerarbeit leisten oder Faszinationsmomente bearbeiten kann.

Die Parallele ist verblüffend. Studenten der Uni St.Gallen haben die Artikel im «St.Galler Tagblatt» gezählt, die sich in den letzten zehn Jahren mit dem Lehrermord befassten. Sie kamen auf einen Durchschnitt von ein bis zwei Artikel die Woche. Darüber hat sich nie jemand aufgeregt. Ich glaube, dass in diesen Fällen die Kunst als ein Medium gesehen wird, das zu Unrecht versucht, sich mit solchen Dingen zu befassen. Man sieht die Kunst nicht als ein Terrain, auf dem man eine Auseinandersetzung führen, Trauerarbeit leisten oder Faszinationsmomente bearbeiten kann. Man müsste aber die Gegner dieses Theaterprojekts fragen, ob es ihnen denn lieber wäre, wenn die Kunst solche Sachen ignorierte. Soll die Kunst nur von unverbindlichen Themen handeln, die lange vergessen oder weit weg sind?

Dass der ganze Theaterskandal auch ein gigantisches Missverständnis war, konnte man daran sehen, dass ein Theaterstück abgelehnt wurde, das gar nie geplant oder angekündigt war. Angenommen, man hätte dieses von den Leserbriefschreibern imaginierte Stück tatsächlich vorgehabt – was wäre denn daran so schlimm gewesen? Da fragen Sie den Falschen. Wilhelm Tell zum Beispiel ist ja auch die Inszenierung eines Mordes. Vielleicht zeigt sich darin ein Bild von Kunst, das ihr gerne zubilligt, Denkmäler zu setzen, aber nicht Schrecken zu bannen. Wir hatten aber immer auch eine solche Kunst. Die Fratzen an den Aussenwänden der Kathedralen hatten den Zweck, dass man dem Schrecken, um ihn zu stoppen, ins Auge sehen kann oder muss. Diese abwendende, apotropäische Funktion der Kunst stösst immer wieder auf Misstrauen und wird allzu oft missverstanden als eine, die dem Schrecken ein Denkmal bauen will.

In den Leser- und Drohbriefen sind es vor allem zwei Positionen, die immer wiederholt werden. Zum einen die Identifikation mit der Witwe des Lehrers, der man so etwas nicht zumuten will, und zum anderen der Vorwurf an den Künstler, er wolle sich mit dem Leid anderer ins Rampenlicht setzen. Sie haben in Ihrem Buch «Das schmutzige Heilige und die reine Vernunft» darauf hingewiesen, dass die einzige Figur, die in einer narzisstischen Gesellschaft einen positiven Status hat, das erniedrigte und wehrlose Opfer ist. Weil sich nur von ihm niemand in seiner Position bedroht fühlen muss. Könnte auch hier so was Ähnliches vorliegen? Der Eindruck besteht. Wir haben im Moment oft die Situation, wo unter Rücksichtnahme auf ein Opfer verhindert wird, dass etwas zum Gegenstand einer öffentlichen Auseinandersetzung wird. Ich glaube, dass dies die postmoderne Konstellation ist im Kampf um Öffentlichkeit: Gesellschaftliche Standards werden unter Berufung auf vermeintliche Opfer liquidiert. Dabei muss man übrigens Acht geben, was man da eigentlich den Opfern antut, ob nicht diese Empfindsamkeit und seltsame Empathie ihnen gegenüber der schlimmere Gewaltakt ist als das, was man ihnen ersparen möchte.

Daher wohl auch die Unterstellung, der Künstler hätte seine Lust daran. Oder auch einfach die Lust am Spektakel. Man kann auf Sigmund Freud verweisen, der in seinem Buch «Totem und Tabu» den Empörungsmechanismus bei einem Tabubruch beschreibt. Geschieht ein solcher, kann die heftige Abwehr der einen als Versuch identifiziert werden, die eigene Lust, etwas Ähnliches zu tun, zu leugnen und abzuschütteln. Diese Versuchung kann nur mit einer Zwangshandlung abgewehrt werden, die einerseits etwas gegen das Phänomen tut und andererseits genau diesem Phänomen zum Durchbruch verhilft – etwa, indem man einen Mörder ermordet oder indem man einen Homosexuellen homosexuell vergewaltigt. Ich würde also vermuten, dass die Leute, die dem Theater vorwerfen, ein Spektakel zu machen, gerade durch die Art und Weise ihres Widerstands selber eines erzeugen.

Inwiefern? Ein typisches Beispiel ist das Verbot, über irgendwen böse Witze zu machen. Vor allem die Schwachen sollen davor geschützt werden. Aber was macht uns so sicher, dass die Schwachen so schwach sind, dass sie nicht fähig wären, den

Das könnte auch erklären, weshalb man versucht hat, die befürchtete lustvolle Beschäftigung mit einem Mord durch eine Morddrohung zu verhindern. Das «St.Galler Tagblatt» hob bereits am dritten

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Interkultur Tag nach der Ankündigung den Mahnfinger mit dem Titel «Kultur darf nicht alles» und meinte wohl die Kunst. Stand hier tatsächlich die Freiheit der Kunst auf dem Prüfstand? So aus der Ferne kann ich das real nicht beurteilen. Aber mich würde interessieren, ob es denn nicht auch den Teil der Öffentlichkeit gab, der sagte, das ist zwar ein heikles Thema, aber wichtig genug, um gerade die Schwierigkeiten im Integrationsdiskurs öffentlich zu machen?

Ein Beispiel ist die Sarrazin-Debatte in Deutschland, bei der ich mich immer gefragt habe, ob es wirklich die grösste Sorge ist, die Türken könnten so dumm sein. Oder ob es nicht viel eher eine Wunschbefürchtung ist; anstelle der umgekehrten realen Befürchtung, die Türken könnten nicht so dumm sein und den gesellschaftlichen Aufstieg schaffen. Bezogen auf den Theaterskandal und die Identifizierung heisst das: Immer wenn Leute aktiv werden und sich so vehement zu einer Sache äussern, dann liegt dem eine Identifizierung zugrunde. Alles, was uns zum Handeln treibt, sind Identifizierungen. Oder anders gesagt, es sind jene wunschgerechten Vorstellungen über die Welt, in denen wir selbst wunschgerecht vorkommen.

Einige wenige im privaten Rahmen oder auch mal ein Interventionsversuch hinter den Kulissen. Öffentlich aber geschah praktisch nichts in die Richtung. Schlingensief hätte wahrscheinlich daraufhin versucht, eine Volksabstimmung zu machen. Welche Themen darf die Kunst im Kanton in Zukunft behandeln? Und man hätte ankreuzen können: a) sexueller Missbrauch, b) politische Intrige und so weiter.

Könnte man hier auch Ihren Begriff der paranoischen Einstellung gebrauchen? Ist es das, was sich im Leserbriefschreiber äussert? Der Leserbriefschreiber oder Blogger tritt in solchen Fällen oft mit einem Handlungszwang auf. Die Vorstellung des vollkommen hilflosen Opfers in Gefahr aktiviert seine paranoische Vernunft, die auch eine Leitidee postmoderner Politik ist. Und als Folge davon ist meist irgendein unbedingtes Verbot oder ein Verzicht auf etwas gefordert, was Lebensqualität ausmacht. Die Situation in St.Gallen würde ja sicher die Möglichkeit bieten, relativierend und abwägend über solche Dinge nachzudenken. In dem Moment aber, wo eine absolut dringliche Gefahr beschworen wird, ist dies nicht mehr möglich und auch nicht mehr nötig, denn damit erweist man der eigenen Denkbequemlichkeit einen Dienst.

Es gibt bei Ihnen den Satz: «Das Feld der Ideologie, auf dem die Kunst agiert, ist nicht durch Ideen, sondern durch Identifizierung bestimmt.» Können Sie dazu ein Beispiel geben? Was für eine Art Identifizierung meinen Sie? Ganz allgemein ist es wichtig, Ideologie nicht als die Gesamtheit der Vorstellungen und Ideen zu begreifen, mit denen wir die Welt betrachten, sondern eher als das System von Selbstverständlichkeiten, die unsere Haltung und unser Selbst- und Wunschbild bestimmen, wie wir uns in der Welt gerne sehen. Deshalb muss man Ideologie nicht so sehr als Weltanschauung begreifen, sondern eher als ein wunschgerechtes Selbstbild – als eine von Wünschen und Alltagshandlungen durchzogene Selbstverständlichkeit.

Der St.Galler Theaterskandal – Chronologie einer ereignisreichen Woche. 4. Mai 2010 Das Theater St.Gallen präsentiert den neuen Spielplan 2010/11. Angekündigt wird unter anderem auch eine «theatrale Ausstellung» zu den Folgen des Lehrermords in St.Gallen, bei der, so der Pressetext, «auf der Basis einer dokumentarischen Recherche der Frage nachgegangen werden soll, wie dieser Vorfall der Vergangenheit die Gegenwart noch immer beeinflusst».

5. Mai Die St.Galler Medien bringen die Ankündigung auf die Titelseite: «Nicht schon wieder!» («Blick am Abend»), «Lehrermord wird Bühnenstück» («St.Galler Tagblatt»).

6. Mai Der künstlerische Leiter Milo Rau reagiert im Tagblatt auf erste Befürchtungen. Nicht das Kriminalistische, sondern das Gesellschaftspolitische stehe im Fokus der geplanten Recherchen und Diskussionen.

7. Mai Das «St.Galler Tagblatt» bringt auf der Titelseite die Schlagzeile: «Theater St.Gallen will Lehrermord-Stück überdenken». Auf Seite 29 heisst es: «Kultur darf nicht alles», und der Medienrechtler Peter Studer gibt aus Sicht des Persönlichkeitsschutzes eine Bedenklichkeitserklärung ab. In den Leserbriefspalten hagelt es Empörung.

8. Mai Der Fall erlangt nationales Interesse. Es gibt Berichte im «Tages-Anzeiger», der «Basler Zeitung», der «Luzerner

Rolf Bossart, 1970, ist Publizist und Redaktor der Zeitschrift «Neue Wege».

Zeitung», der «Südostschweiz», der «Thurgauer Zeitung» und des «Werdenberger und Obertoggenburgers». In allen Berichten wird das Vorhaben als Theaterstück bezeichnet und Fragen des Persönlichkeitsschutzes erörtert. Der gesellschaftspolitische Fokus wird kaum zum Thema. Die Witwe des ermordeten Lehrers bittet im «St.Galler Tagblatt» darum, das «Sensationsprojekt» zu stoppen.

10. Mai Im «Tagblatt» werden Leserbriefe gegen das Projekt veröffentlicht. Man wirft den Verantwortlichen Provokation und Sensationslust vor. Milo Rau wird im «Tagblatt» als «Kopf des Tages» porträtiert und versucht, das Missverständnis nochmals aufzuklären. Der Saitenblog veröffentlicht eine Kritik am Verhalten der Medien und den Motiven der Leserbriefschreiber. Die CVP/EVP-Fraktion fordert in einem offenen Brief den Verzicht auf das Projekt.

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11. Mai Die Leserbriefspalten im «Tagblatt» sind wieder voll. Die «NZZ» bringt einen grösseren Hintergrundartikel. Die Theater-Verantwortlichen haben seit der Pressekonferenz Briefe und E-Mails mit Beschimpfungen und Morddrohungen erhalten. Der Druck ist gross. Das Theater St.Gallen sagt das Stück ab. Die Meldung findet rasante Verbreitung in den Medien.

12. Mai Die «St.Galler Nachrichten» bringen einen besonnenen und klugen Kommentar, auf den eine kritische Medienöffentlichkeit die ganze Woche vergeblich gewartet hat. (rb)


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Luiza Helena Rochler kam vor 32 Jahren aus Brasilien in die Schweiz. Ihr Psychologiestudium hilft ihr bei der Arbeit: Sie übersetzt vertrauliche Gespräche.

Es lässt sich gut vorstellen: Ein weisser Raum, an der Wand ein einsames Blumenbild, Neonlicht und über dem grünblauen Gummiboden liegt der Geruch von Desinfektionsmittel. Ein Arzt mit verwaschenen grauen Socken in weissen Birkenstocks sitzt am Tisch. Ihm gegenüber hält ein Mann mit eingefallenem Gesicht und schütteren Haaren seine dünnen Ärmlein kraftlos im Schoss gefaltet. Der Arzt beugt sich leicht vor, blickt dem Mann fest in die Augen und sagt mit gesenkter Stimme: «Es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, dass Ihre Krankheit so weit fortgeschritten ist, dass es keine medizinische Hilfe mehr gibt.» Der Kranke blickt trüb auf die Hände des Arztes. Er versteht ihn nicht. Das sind die schwierigsten Momente im Job von Luiza Helena Rochler. Sie ist als dritte Person während des vertraulichen Gesprächs zwischen Arzt und Patient als interkulturelle Übersetzerin dabei. Im Tonfall des Arztes – sie nennt es «mit der gleichen Energie in der Stimme» – übersetzt sie in der Ich-Form das Todesurteil ins Portugiesische.

Integration. Hier gehen die Anfragen nach Dolmetschern von den Spitälern, Behörden oder Schulen telefonisch, per Fax, via Mail und über ein Onlineformular ein. 64 Sprachen bietet Verdi derzeit an. Es ist fünf nach zehn Uhr morgens, als Smilja Juric mit dem Headset um den Kopf geschlungen durch den Gang zu Luiza Helena Rochler eilt. In der Leitung wartet die psychiatrische Klinik Wil. Selten kommt es vor, dass eine der Übersetzerinnen im Büro ist; meist läuft alles telefonisch ab. «Luiza, hast du heute Nachmittag um vier Uhr Zeit? Es wäre dringend.» Luiza Helena Rochlers Stimme bleibt ruhig beim Blick in die Agenda, es könnte knapp werden. Um halb drei hat sie einen Übersetzungstermin im Kinderspital in St.Gallen. Bis vier Uhr schafft sie es nicht nach Wil. «Wenn ich für eine Stunde übersetzen soll, rechne ich immer eine halbe Stunde mehr Zeit ein. Manchmal muss man auf die Ärzte warten», sagt sie. Der Termin wird auf halb fünf vereinbart.

Vorbereitet und geschult Die Situation lässt sich gut vorstellen, die Gefühle jedoch nur schwer, die Luiza Helena Rochler in solchen Momenten überkommen müssen. Aber sie kommt damit zurecht. Da hilft ihr das Psychologiestudium, das sie in Brasilien abgeschlossen hat, bevor sie vor über 32 Jahren in die Schweiz gekommen ist. Und sie ist nicht allein – zwei- bis dreimal im Jahr trifft sie sich mit fünf anderen Übersetzerinnen, um Ratschläge einzuholen, sich auszutauschen oder von schwierigen Fällen zu erzählen. Luiza Helena Rochler ist ein Profi. Seit zwanzig Jahren ist sie als Übersetzerin tätig, hat das Interpret-Diplom gemacht, ist, seit es den Übersetzungsdienst Verdi gibt, Teil davon und hat viele Kurse besucht – Kurse, die ihr heute helfen, mit den unterschiedlichsten Situationen umzugehen. Kurse über Abgrenzung und Distanz, Kurse über Stammzellenforschung, Kurse über palliative Begleitung. Vor einem Übersetzungstermin liest sie Kursunterlagen noch einmal durch, geht früher zu den Terminen, um sich vom Arzt informieren zu lassen, und bleibt zu einem Nachgespräch. «Wenn ich in einer Situation übersetzt habe, die belastend war, dann kann ich das in einem Nachgespräch thematisieren. Das hilft.» Mit den Patienten darf sie keine privaten Verbindungen eingehen, dass würde ihre Arbeit behindern.

Auch Illustrierte dienen der Weiterbildung Luiza Helena Rochlers Tag begann heute früh. Um sieben sass sie bereits vor dem Computer und hat einen ExpressBrief übersetzt. Wie sich die Wörter weiterentwickeln können, fasziniere sie an ihrer Arbeit. Das bedeutet, dass sie auch in ihrer Muttersprache à jour bleiben muss. Brasilianische Illustrierte sind gute Weiterbildungsunterlagen, um die Veränderungen in der portugiesischen Alltagssprache mitzubekommen. Denn die Themen, mit denen Luiza Helena Rochler in Berührung kommt, sind so breit wie das Leben selbst. Sie übersetzt vor Gericht für den Dolmetschdienst des Polizei- und Justizdepartements, im Auftrag von Verdi während Elterngesprächen, im Frauenhaus oder bei Krankheitsfällen für Portugiesinnen, Brasilianer, Angolanerinnen, Mosambikaner. Da kann es schon mal vorkommen, dass es zu kulturellen Missverständnissen kommt. Dann weist sie darauf hin, aber selber erklären tut sie nicht. «Ich gebe nur den Ton, die Darsteller sind die anderen.» Meistens würden es die Leute sowieso selber merken. Sie können zwar die Sprache nicht sprechen, aber denken sehr wohl. Das tut Luiza Helena Rochler übrigens auf Portugiesisch. Hingegen redete sie unter Betäubung im Kreissaal, als ihre Tochter geboren wurde, ausschliesslich Deutsch. Träumen tut sie in beiden Sprachen. Es geht eben nicht um das eine oder andere, sondern um das Zusammenbringen.

Dringende Termine Wie jeden Tag herrscht auch heute am Dienstag Betrieb bei Verdi in der Multergasse, dem Übersetzungsdienst der Arge

Andrea Kessler, 1980, ist Redaktorin bei «Saiten».

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THEMA RHEINTAL

Als es im Rheintal kochte Fukushima hat dem Wort «Atom» eine neue Bedeutung gegeben. Egal, wie ernst man die Ausstiegs-Szenarien nehmen und wie weit man nach vorne blicken will, bis der letzte Kasten definitiv vom Netz geht, es lohnt ein Blick zurück. Denn es hätte auch so kommen können, dass am Fuss des Hohen Kastens ein Kühlturm rauchen, dass direkt an der Grenze St.Gallen– Vorarlberg auf Teufel komm raus Atomenergie produziert würde. Was genau den Ausschlag gegeben hat, dass dieses Atomkraftwerk nicht gebaut wurde, kann (noch) nicht gesagt werden. Sicher aber ist: Der Widerstand im Rheintal und in Vorarlberg dürfte eine wichtige Rolle gespielt haben. Die Widerstandsbewegung wurde wie schon beim Projekt eines Öl-Kraftwerkes (siehe Rheintaler «Rundflug» in «Saiten» 1/2011) von einer breiten Bevölkerungsschicht getragen. Sogar die (österreichischen) Zöllner hängten «Rüthi nie!»-Plakate auf. 1972 stellten die Nordostschweizerischen Kraftwerke (NOK) das Atomprojekt Rüthi offiziell vor. Bei der St.Galler Regierung und im Kantonsrat fand es mehrheitlich Befürworter. Rüthi war damals ein kleines, verschlafenes Dorf; wohl an der Autobahn, aber ohne An-

schluss, zwar an der Grenze zu Vorarlberg, aber ohne Brücke über den Rhein. Hier hatte die NOK ein grosses Gelände erworben, das ihr heute noch gehört. Kaum waren die Absichten bekannt, regte sich breiter Widerstand. Auffallend ist, wie sich die Argumentation wiederholt. Die Atomlobbyisten sprachen davon, die Energieverknappung mache den Bau des AKWs notwendig. Die Gegner sagten: «Wir werden lernen müssen zu sparen.» In St.Gallen wurden zwei kantonale Initiativen lanciert. Noch heftiger war der Widerstand in Vorarlberg. Er reichte bis nach Wien, wo der Aussenminister drohte, das Projekt vor ein internationales Schiedsgericht zu bringen. Die AtomSuppe wurde heiss gekocht: In Kaiseraugst wurde das Baugelände besetzt; ja oder nein zu Atom wurde zur zentralen Frage. Davon liess sich die Mehrheit im St.Galler Parlament nicht gross beeindrucken. Die beiden Initiativen wurden als ungültig erklärt. Der Widerstand war damit jedoch nicht erloschen, im Gegenteil, Altstätten erlebte eine Grosskundgebung, der Verein «Atomkraftwerk Rüthi nein» zählte über 500 Mitglieder. Die Zeit arbeitete für die Gegner, die Weiterbearbeitung der Schweizer Atom-Projekte – mit Ausnahme von Gösgen und Leibstadt – wurde angehalten. Das Atomprogramm kam zum Stillstand. Und 1980 gab der St.Galler Regierungsrat bekannt, das Projekt Rüthi werde nicht weiterverfolgt. Bemerkenswert ist die Be-

So sah in den Siebzigern die Zukunft aus: In Rüthi war ein Atomkraftwerk geplant. Bild: Fotomontage aus der «Sankt Galler Geschichte», Band 8

gründung: Insbesondere der Widerstand aus Österreich lasse das Projekt aussichtslos erscheinen. Verschiedene Entwicklungen lassen sich mit dem Rüthner Beispiel anschaulich zeigen: Die Atomenergie war in den Augen einer breiten Bevölkerung von der Hoffnungsträgerin zum Risiko geworden. «Rüthi nie» zeigt auch, wie rasch sich ein lokaler Widerstand auf den Kanton ausweiten kann und wie mit einem grenzüberschreitenden Widerstand von Bevölkerung und Behörden ein Riesenprojekt zu Fall gebracht wird. Mit Blick auf Japan kann man nur sagen: Zum Glück, zumal ja auch das Alpenrheintal als potenzielles Erdbebengebiet gilt. Meinrad Gschwend, 1958, ist freier Journalist in Altstätten, politisiert für die Grünen im St.Galler Kantonsrat.

TOGGENBURG

Es klingt so gut Ein neues Logo soll es richten. Toggenburg Tourismus investiert. Anscheinend hat es das alte Logo nicht geschafft, sich so zu präsentieren, dass es wahrgenommen wurde. Es hat werbestrategisch dem Toggenburg nicht zu mehr Touristen verholfen. Das lässt die Geschäftsführerin von Toggenburg Tourismus Christine Bolt nicht kalt und sie investiert mit ihrem Team in ein neues Logo. Das Logo soll es zusammen mit dem Slogan «Klingt gut» in Zukunft besser machen. Schwungvoll wird das Logo präsentiert. Es ist eine neue Marke; eine Marke, die nicht wie das alte Logo keine Qualität, sondern nur Qualität und zwar viel, verspricht. Wow, habe ich mir gedacht, eine super Idee. Das Logo wird sich freuen. Dieses darf vorerst nur von Toggenburg Tourismus und den Bergbahnen verwendet werden. Alle anderen Organisationen und Gewerbetreibenden müssen die definierten Qualitätskriterien – vom Markenrat festgelegt – erfüllen. Dieser Rat sagt, welche Unternehmen die neue Marke verwenden dürfen. Das Logo wird sich sicher freuen. Dahinter steckt das ausgeklügelte System einer Werbeagentur. Mit Erfolgsgarantie – hoff ich doch. Die Marketingstrategie soll für den gesamten Lebens- und Wirtschaftsstandort Toggenburg stehen. Werte vermitteln. Das neue Logo soll Echtheit und Natürlichkeit mit der Destination Toggenburg

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Rundflug thema verbinden und die Region von anderen abheben. Emotional, sinnlich und auffälliger sollen potenzielle Gäste aus Zürich, Süddeutschland und aus der Ostschweiz angesprochen werden. Und die anderen? Da verschicke ich an einen Internetkontakt (ein Büro in Basel) extra einen Megasack Kägi-fretlis, um Werbung zu machen für das Toggenburg, und dann will man die Basler gar nicht? Nun denn, die Qualitätssteigerung der Tourismus-Produkte ist im Leistungsauftrag des Kantons – als Gegenzug für die finanzielle Unterstützung des Toggenburg Tourismus. Da wird sich das neue Logo aber freuen. Sinnlich und voller Lebenslust wird es über die frischen, grünen Bergwiesen hüpfen und «klingt gut» vor sich hinzwitschern. Dann werden auch all die Selbstvermarkter und Bauern in das Boot geholt, nehme ich an, und man wird ihnen das neue Logo günstig anbieten. Die Faserpelz- und Stickereiindustrie wird angekurbelt, neue T-Shirts und Caps werden produziert, Souvenirs bestellt und die Marktwirtschaft floriert wieder. Dann hat das Logo die Möglichkeit, zu reisen und sich zu präsentieren. Hoffen wir das Beste; hoffen wir, dass es nicht schlapp macht. Daniela Vetsch Böhi, 1968, ist Textildesignerin, umweltpolitisch Aktive und Mutter.

VORARLBERG

Mut zur Lücke «Es tut sich eine kleine Lücke auf», sagte der Präsident der Bregenzer Festspiele Günter Rhomberg Anfang April bei einer Pressekonferenz zum Thema Intendanz. Die kleine Lücke ist das Jahr 2014, in dem die Festspiele offenbar keinen Intendanten haben werden. David Pountney, der derzeitige Intendant, hatte nach einem merkwürdigen Hickhack mit Rhomberg um eine eventuelle neue Bewerbung für die Zeit nach Ablauf seines gegenwärtigen Vertrags im Jahre 2013 einem Kompromiss zugestimmt, der seine Weiterbeschäftigung bis 2014 vorsah. Das Hickhack war entstanden, als Rhomberg erklärte, Pountneys Vertrag werde nicht verlängert und dass dieser sich auch gar nicht neuerlich bewerben werde. Pountney erwiderte, er habe keineswegs gesagt, dass er sich nicht bewerben werde. Dann kam eine neue Information: Pountney wird ab September 2011 Leiter der Welsh National Opera in Cardiff. Deshalb wird er nun doch nur bis 2013 bleiben, wie es in seinem ursprünglichen Vertrag vorgesehen war. Die Ausschreibung für die neue Intendanz läuft bereits, sie soll aber erst ab 2015 besetzt werden, weil man ja zum Zeitpunkt der Ausschreibung gedacht hatte, Pountney bleibe bis 2014. Also tat sich die erwähnte kleine Lücke auf. Der Präsident und Stiftungsvorstandsvorsitzende Rhomberg hatte aber schon eine Lösung

Künstlerische Kontinuität in Bregenz: das monumentale Bühnenbild. Bild: pd

Mit dem Postauto in die Hügel hinein und die Welt relativieren. Bild: pd

des Problems bereit: Er werde während der Interimszeit selbst die Führung übernehmen. Nachdem die bei dieser Pressekonferenz Anwesenden auf die Ankündigung hin je nach Veranlagung trocken geschluckt, vernehmlich Luft geholt, die Augen gerollt oder die Hände gerungen hatten, wies Rhomberg auf das Datum hin: Es war der 1. April, die Ankündigung ein Aprilscherz. Man hörte Steine von Herzen fallen. Bis zur Saison 2013 erledigt David Pountney zwei Jobs – die Intendantur der Bregenzer Festspiele und die Leitung der Welsh National Opera in Cardiff – mit links, der Mann ist eben absolut multi-tasking-fähig. Dieses Jahr steht die Oper «André Chenier» von Umberto Giordano auf dem Spielplan. Von ihr wird aber vermutet, dass sie kein Publikumsmagnet sein wird, weil die Besucher der Aufführungen auf der Seebühne das Bekannte dem weniger Bekannten vorziehen – deshalb diente ja meistens die Hausoper als kulturelles Alibi. Eine künstlerische Kontinuität der Seeaufführung besteht übrigens im seit ein paar Jahren gewohnt grotesken Bühnenbild. Nach einem Geisterbahnskelett und anderem teuren Riesenplunder ist dieses Jahr ein Torso dran, den der in Bregenz sonst nie besonders zynische Volksmund die «Wasserleiche» nennt. Die Oper wird jeweils zwei Jahre gespielt, Pountney hat für 2013 das Musical «Show Boat» vorgesehen, das dann auch 2014 über die Bühne ginge. Das Werk läuft in der zweiten Saison eh mehr oder minder von selbst, kann man vermuten, da geht es vielleicht auch ohne Intendanten, und sonst wird schon irgendein Gehülfe gegen gutes Salär in die Bresche springen.

Heimkehr mein Verhalten zu beobachten. Der Zug neigt sich in den zahlreichen Kurven zwischen Zürich Flughafen und St.Gallen. Er fährt ruhig, der Zug – und schnell. Obwohl ich die Strecke Hunderte Male vorher gefahren bin, bisweilen fast täglich, sieht alles ein bisschen anders aus. Die vertraute Topographie ist neu. Die vielen kleinen Hügel zwischen Winterthur und dem Appenzellerland sind niedlich. Eine bucklige Landschaft, keine Weite, die einen Blick in die Ferne ermöglicht – dafür weisse Berge im Hintergrund. Der Säntis. Er hat es mir angetan, wie er durch die Abendsonne beleuchtet, prominent im Grünen hockt, der Klotz. Es sieht hier fast ein bisschen aus wie … Ich nehme das Andere als Norm, fällt mir auf und vergleiche das Vertraute mit dem Anderen. Und dann die Postautofahrt in meine Hügel hinein, auf meinen Hügel hinauf. Das Postauto fährt pünktlich los, die Leute schauen grimmig, auf dem Screen über dem Kopf des Busfahrers werden die Haltestellen angezeigt, daneben die Tagesaktualitäten. Kurze Nachrichten, Schlagzeilen, News. Im «Blick am Abend» auf dem Sessel neben mir ebenfalls kurze Nachrichten, Schlagzeilen, News. Die Leute reden von kurzen Nachrichten, Schlagzeilen, News. «Schlimm, was!?» «Diese armen Leute dort.» «Hast Du gesehen, schon wieder … » Wenn ich zum Fenster hinausschaue, sehe ich plötzlich eine Schicht hässlicher Neubauten, die sich an den Südhängen in die Hügel hineinfressen: «Was, das haben die hier hinstellen dürfen?» In der Konfrontation mit dem Menschen droht das Staunen über die Hügel und den Säntis im Nu zu verfliegen. Ich möchte den anderen Blick noch etwas behalten können: Wir haben öffentliche Verkehrsmittel, auf die ich mich verlassen kann. Wir haben ein zuverlässiges Stromnetz, das uns die Energie aus der Steckdose garantiert. Wir können uns Autos leisten, um auf diesen Hügeln wohnen zu dürfen, wie wenn wir in der Stadt leben würden. Wir sind sogar an einer Gasleitung angedockt, die das Grüne durchquert und uns ermöglicht, dass unsere Stube immer warm ist. Wir haben solide öffentliche Schulen. Wir haben Einkaufsmög-

Kurt Bracharz, 1947, arbeitet als Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer in Bregenz.

APPENZELL

Verdammt normal Wenn ich weg bin, lerne ich zu relativieren. Mit diesen Gedanken im Kopf versuche ich bei der

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thema Rundflug lichkeiten, den Zugang zu allem Lebensnotwendigen und nicht Notwendigen, ja, selbst ein Stücklein Boden, das wir selbst bewirtschaften können. Wir haben Trinkwasser aus dem Wasserhahn – und einen Brunnen vor dem Haus. Wir sind versichert bis zum Gehtnichtmehr. Wir haben alles, wir Gesättigten. Vielleicht verstellt uns genau diese Sättigung den Blick für die Notwendigkeit von Ausbildung und Bildung, von immer neuem Lernen und Wandern, um auch künftig sehen zu können, wo wir stehen, worin unsere Stärken liegen und in welchen Bereichen es wohl besser wäre, nicht zu schlafen und sich auf abblätternden Lorbeeren auszuruhen. Es ist so verdammt normal, dass ich den Akku meines Handys jederzeit aufladen kann, dass ich sofort Internetanschluss habe, wenn ich zu Hause bin, und dass mir die Tankstelle im Dorf Tür und Tor zu meiner ganz persönlichen Freiheit öffnet. Heidi Eisenhut, 1976, ist Historikerin und Leiterin der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden.

WINTERTHUR

Drauflos geredet Es ist alles so einfach: Es steht ein Gerät auf dem Tisch und es kommen Töne heraus. Also muss etwas drin sein im Gerät. Das ist natürlich eine naive Perspektive, aber so falsch ist sie nicht, denn manchmal lässt sich nur dann etwas herausholen, wenn man sich dumm stellt. Das Ding, das man «Radio Stadtfilter» nennt, macht seit gut zwei Jahren Töne und das ist an sich schon eine erfreuliche Sache. Noch erfreulicher ist es, wenn der Ton des Senders nicht schief ins Professionelle zielt, sondern wenn mit zunehmender Routine drauflosgeredet wird. «Im Radio inä ist das eben so», «ich habe mir mal ein bisschen überlegt» oder die schlagende Empfehlung «Versuchs mit Atmen – es geht!». Wie glücklich können dilettantische Avancen an die Welt sein? Einfach drauflos zu reden macht die Welt zwar nicht einfacher, aber es hilft; wobei auch gar nicht klar sein muss, wobei. Diese Strategie, die auch scheitern und Impulse zum Ausschalten auslösen kann, wird in verschiedenen Sendegefässen gewagt: Tom Combo und David Drilling sind in «Studio Linde» jeweils vierzehn-täglich immer mittwochs enthusiastische Sinnsucher und Lebensratgeber. «?Verpennt!» am Freitagmorgen sucht Wege zwischen Abschweifung und Zurückhaltung und triffts mit der Selbstbeschreibung «Musik und Anmerkungen» haargenau. «Die sieben Todsendungen» im Anschluss an «Studio Linde» sind immer wieder eine Hohe Zeit der Unverfrorenheit und alternierend dazu schaltet mit «Breitzeit» Dr. Maharaja Jalandhar Hathiwala aus New Dehli ein. Die raffinierte Autorität am musikalischen Schnellgericht «Kaltstart» vom

Sonntagabend wurde an dieser Stelle bereits einmal unanständig hoch gelobt. Worauf kommt es dabei an? Auf Coolness? – Hmm. Auf Sachverstand? – Nützt bestimmt. Auf schieres performatives Talent? – Schon, aber nicht nur. Eier? – So würdens einige ausdrücken. Doch es ist auch das Ausprobieren der Worte, wo sich auf den Frequenzen rundherum der Jargon türmt. Wenn sie nicht von der «SRG» stammen, klingen Radionachrichten oft wie Schülervorträge. Die Sprecher haben zwar einen Plan, wie zu reden ist, aber ihren Worten fehlt die Arbeit am Was. Die Welt, die man aufgesagt bekommt, ist weder durchdacht noch studiert und auch nicht empfunden. Sie ist noch nicht mal angelesen, sondern bestenfalls überflogen. Für den «Stadtfilter» kam es nicht nur ungelegen, dass die Nachrichtenagentur «SDA» wegen der täglich 41’800 Hörer den Tarif für ihren Ticker so stark angehoben hat, dass das Abo aufgegeben und die Nachrichten neu konzipiert wurden. Vom Anspruch auf Nachrichten-Vollversorgung ist der «Stadtfilter» notgedrungen abgekommen und die Redaktion denkt und spricht im Stadtjournal «Destillator» nun von den lokalen Verhältnissen und Begebenheiten. Das wurde zwar im Printbereich schon vor Jahren mit mässigem Erfolg propagiert, aber die Freiheiten, wie sie beim «Stadtfilter» gelten, hatten da kaum je bestanden. Das sind gute Voraussetzungen, um mehr draufloszureden, über die Stadt, die man täglich erlebt, und zu schauen, was dabei herauskommt. Wendelin Brühwiler, 1982, ist Historiker, freier Journalist und arbeitet für «Radio Stadtfilter».

Nicht nur wie man redet, sondern auch was man redet zählt beim Radio. Bild: pd

THURGAU

«Unser» Luca ist auch ein Mensch für Frauenfeld Es ist viel passiert. Die Frauenfelder Gemeinderatswahlen sind insgesamt im erwartbaren Rahmen vonstatten gegangen: CVP (-1), CH (-1), GLP (+1), MproF (+1). Der Frauenfelder Poetry Slam hat sein Zehnjähriges gefeiert, kleiner als geplant und gleichwohl sehr nett. In Frauenfelds Nachbarschaft ist der höchste Thurgauer, Grossratspräsident Walter Hugentobler, zum Matzinger Gemeindeammann gewählt worden, um das Verkehrsproblem zu lösen. Und über allem leuchtet Luca Ruch, «unser» Mister Schweiz, ein Kind Frauenfelds, einer, der stolz ist, hier zu leben. Einfach nur mega. Im Schlepptau Mutter, Freundin, Fahrlehrer, FC-Trainer, Zahnarzt, Seklehrerin, erste Liebe, erster Suff, erstes Wort, erstes Foul. Alles im medialen Fokus. Nun aber wieder weg von «unserem» Luca. Denn an den Anfang April über die Bühne gegangenen Stadtparlamentswahlen in Frauenfeld waren zwei Gruppierungen erstmals vertreten. Einerseits die Grünliberalen, jene verkappten FDPler also, die sich nicht festlegen wollen, mal mit der CVP paktieren, mal mit der FDP, mal mit den Grünen. Andererseits: Menschen für Frauenfeld (MproF). Als der Wahlkampf dieses Jahr ins Rollen kam, war noch von MeF die Rede, und ich dachte an eine hippe Synthetik-Droge. Wähle MeF! Irgend jemand im MeF-Umfeld muss dann aber gemerkt haben, dass DesignerRauschgift imagetechnisch schlecht zu einer absoluten Neinsager-Partei passt. Eine, die sogar Projekte ablehnt, welche die SVP befürwortet. Jedenfalls war dann nur noch von MproF die Rede, halt im Sinne von «pars pro toto». Denn eigentlich sind wir hier ja lauter Menschen für Frauenfeld. Und seien wir mal ehrlich: Wir sind alle ab und zu «Wutbürger», machen die Faust im Sack, aber doch nicht mehr. Dann wählt man wenigstens nicht MproF. Doch wie könnte es anders sein: Der MproF-Spitzenkandidat wird gewählt, findet nun aber wohl keinen Fraktionsanschluss, weil er bisher als Aussenstehender das politische Establishment in Frauenfeld verbal nicht sehr konstruktiv, eigentlich absolut destruktiv vollgekotet hat. Man möge mir diesen Vergleich tausendmal verzeihen: NGOs sind nun einmal Nicht-Regierungsorganisationen und machen so auch am meisten Sinn. Internes Controlling ist eine heikle Angelegenheit. Zum Glück haben wir «unseren» Luca. Der zieht den Karren schon aus dem Dreck. Denn er ist ein Mensch für Frauenfeld. Mathias Frei, 1980, ist Kulturveranstalter, Slampoet, Texter und Gemeinderat.

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Marktplatz thema beplanung der Umgestaltung samt Parkgarage beauftragt. Nach der Präsentation landeten die Entwürfe unverzüglich im Papierkorb. Sie waren nur benötigt worden, um der Stadt ein Projekt aufzuzwingen, das sie gar nicht wollte. Erstaunlicherweise ging die Rechnung auf. Stadträtin Beéry identifizierte sich mit der Umgestaltung samt Parkgarage und brachte die Mehrheit der SP-Fraktion auf ihre Seite. Linke und Grüne unterzeichneten den unseligen Parkplatz-Kompromiss und verzichteten freiwillig auf Opposition. Am 15. Mai kommt deshalb eine Vorlage zur Abstimmung, deren Hauptmerkmal die Bevorteilung des Parkgaragen-Projekts durch die Stadtbehörden ist. Auf den ganzen 42 Seiten wird mit keinem Wort erwähnt, dass der Bedarf an einer weiteren Tiefgarage nicht ausgewiesen ist. Dazu passt, dass sich die Stadt lange vor der Abstimmung – nämlich im Juni 2009 – mit 2,95 Millionen Franken Steuergeldern an der Kapitalerhöhung der Cityparking AG beteiligt hat, um ihren Aktienanteil von vierzig Prozent zu halten. Dazu passt, dass die Stadt freiwillig eine Million Franken der Archäologiekosten übernimmt, um die Rendite der Investoren nicht zu schmälern. Dazu passt, dass die Baubewilligung bereits erteilt ist, bevor überhaupt über das Projekt abgestimmt ist. Man wollte auch mal das Waaghaus entfernen: Bildmontage vom St.Galler Bohl aus dem Jahr 1958. Bild: pd

Fanfarenstösse und Slalomfahrten Wieso der Marktplatz und nicht der Bahnhofplatz umgestaltet werden soll. Und was das Ganze mit der Südspange zu tun hat. von andreas kneubühler Am 15. Mai wird in der Stadt St.Gallen über die Vorlage neue Parkgarage und Umgestaltung Marktplatz abgestimmt. Wieso eigentlich? Aus einiger Distanz ist nicht einfach zu erklären, wie es dazu kommt, dass mit einem riesigen planerischen Aufwand der funktionierende und, abgesehen von den Parkplätzen, intakte Marktplatz umgestaltet wird – und nicht etwa der unansehnlich zugebaute Bahnhofplatz. Und wieso Steuergelder von vierzig Millionen Franken für eine «Piazza» zwischen MacDonalds und CoopCity ausgegeben werden sollen – und nicht beispielsweise für ein neues Bibliothekszentrum. Klar ist: Die Vorlage ist nicht das Resultat einer vorausschauenden Stadtplanung. Die Vorgeschichte ist eine völlig andere und sie prägt das Projekt bis heute. Alles begann 2004 mit dem Prototyp für einen neuen Marktstand namens Klipp-Klapp, der immer noch neben dem Blumenmarkt steht und momentan mit den FDP-gelben Plakaten des Ja-Komitees zugekleistert ist. Ausgerechnet Klipp-Klapp. Als

er zum ersten Mal aufgestellt wurde, sollte ein klarer Auftrag umgesetzt werden. Vom Stadtrat vorgeschlagen und vom Stadtparlament beschlossen waren der Ersatz der maroden Marktstände sowie die Sanierung des Kellers unter dem Marktplatz. Nichts weiter.

Stadt will ebenfalls graben Doch dann fiel Klipp-Klapp durch, die FDP begann Unterschriften zu sammeln und verlangte einen Marschhalt. Plötzlich wurde von einigen der FDP nahe stehenden Gewerblern das Projekt einer Parkgarage aus dem Hut gezaubert, ein Vorhaben, das zuvor als reines Wunschdenken galt, weil es der Verkehrspolitik des Stadtrats diametral entgegenlief. Parkhäuser sollten nur am Rand des Zentrums gebaut werden, sagte damals noch Stadträtin Elisabeth Beéry. Eine Gruppe von Gewerblern und ExStadtparlamentariern um IHK-Direktor Kurt Weigelt baute weiter Druck auf. Aus privaten Mitteln wurden drei Architekten mit einer Pro-

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Es gab viele Kröten zu schlucken So seltsam wie die Vorgeschichte ist der Abstimmungskampf. Es gibt ein SP-Komitee, das unter dem sperrigen Titel «Trotz Parkgarage Ja zur Abstimmungsvorlage Neugestaltung Marktplatz» für ein «autokritisches Ja» werben will, als gebe es auf dem Stimmzettel unterschiedlich gefärbte Ja-Kästchen anzukreuzen. Personifiziert wird die links-grüne Slalomfahrt auf dem Marktplatz in der Person von Doris Königer, die sowohl in der SP-Fraktion sitzt als auch im Vorstand des VCS. Auch hier wirkt ein Blick zurück erhellend: 2004 hatte der Stadtrat in der Vorlage zur Erweiterung der Tiefgarage Brühltor angekündigt, dass zum Ausgleich 218 Parkplätze in der nördlichen Altstadt aufgehoben werden. Das Versprechen wurde nicht umgesetzt. Folgerichtig forderte der VCS 2006 mit Nachdruck, die zusätzlichen Abstellplätze seien endlich zu kompensieren. Vergeblich. Vier Jahre später ist für den gleichen VCS eine weitere neue Parkgarage «eine Kröte, die man schlucken muss, um den Marktplatz von den Autos zu befreien». Die Realität ist eine andere: Zuerst die Parkgarage, dann die Südspange – so lautet das verkehrspolitische Programm von FDP, CVP, SVP oder TCS und von all den bürgerlichen Gremien, die sich unter dem Dach der IG «Ja zum Marktplatz» versammelt haben. Für sie wäre ein Ja zur Marktplatz-Vorlage am 15. Mai nichts weniger als die Bestätigung dafür, dass sie mit ihrem Kurs richtig liegen. Allfällige «autokritische» Ja-aber-Stimmen würden von den Fanfarenstössen der Abstimmungssieger schlicht übertönt.



Thurgau thema

Garden City im Apfelland Eine von der Thurgauer Regierung in Auftrag gegebene Wanderausstellung hat die Raumplanung zum Thema. Dem Autor jochen kelter ist die Schau zu beliebig. schieren Beliebigkeit angelangt. Und niemandem weh tun soll die regierungsrätliche Schau ganz offenkundig.

Der Grenzübergang in Kreuzlingen. Bild: pd Der Landverbrauch und die Zersiedelung ganzer Landstriche, die an absehbare Grenzen stossen, die stetig zunehmenden Agglomerationen, die weder Stadt noch Dorf sind, bieten schon seit längerer Zeit Diskussionsstoff. Richtig ins Bewusstsein von Behörden und Politikern, Bauherren und Mietern, also einer breiten Öffentlichkeit, scheinen die einschneidenden Veränderungen der Lebenswelt im Thurgau seit den sechziger Jahren, beschleunigt seit den Neunzigern, dennoch nicht vorgedrungen zu sein. Denn Anzeichen für eine grundlegende Um- oder Abkehr von ungezügelter Bautätigkeit aller Art sind nicht zu erkennen. Daran wird auch die kleine Wanderausstellung unter dem Titel «Wie bist du so schön – 50 Jahre Thurgauer Siedlung und Landschaft im Wandel» nichts ändern, die seit Anfang April und noch bis zum 26. Juni im Naturmuseum im alten Luzerner Haus in Frauenfeld zu besichtigen ist. Erstellt worden ist die Ausstellung im Auftrag der Thurgauer Regierung. Und so haben verschiedene Ämter an ihr mitgewirkt, was sich in der Kleinteiligkeit von verschiedenen Einzelaspekten niederschlägt, die aber nicht zu einem Ganzen finden. So erfährt man, dass einiges für die unterdessen gewährleistete Reinhaltung der Gewässer und die umweltfreundliche Abfallentsorgung unternommen worden, dass sogenannt verdichtetes Bauen angesagt ist, wie sich landwirtschaftlicher Anbau verändert und die Stadt Frauenfeld sich in den letzten

fünfzig Jahren urbanistisch entwickelt hat. Man erfährt auch einiges über die Hintergründe der explodierenden Erschliessung und Besiedelung des Kantons: Die Thurgauer Wohnbevölkerung etwa ist in diesem Zeitraum um einen Drittel gewachsen, und die Siedlungsfläche zum Beispiel der Stadt Frauenfeld hat sich seit 1960 verdoppelt.

Oft beschworene Idylle Vor allem aber werden dem Besucher Ortsbilder und Landschaften visuell vor Augen geführt (wobei einzelne bauliche Monstrositäten keineswegs ausgespart bleiben), die wohl die These des Begleitprospekts stützen sollen, wonach der Thurgau «mit Recht stolz … auf seine vielen intakten Weiler, seine gut erhaltenen Kleinstädte und die zahlreichen naturnahen Landschaften» sein kann. Was «naturnah» auch immer bedeuten soll – etwa dass die Natur in dieser kleinräumigen Gegend immer in der Nähe ist? In einem Begleitprogramm im sonst so verdienstvollen «Cinema Luna» wird «Frauenfeld in historischen Filmen» gezeigt. Da ist die oft beschworene Idylle dann nicht mehr weit, und die Besucher der Ausstellung stehen vor alten Aufnahmen und erinnern einander: Weisst du noch …? Und wenn man sinngemäss erfährt, dass wirtschaftliche Entwicklung und die Zunahme von Bevölkerung und Mobilität den Ausbau der «Verkehrswege» auch in Zukunft notwendig machen, dann ist man bei der

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Verpasste Auseinandersetzung Sollte die Thurgauer Regierung über eine ganzheitliche Zukunftsvision verfügen, die Urbanismus, Verkehrswege, Infrastruktur, Industrieansiedlung, Landwirtschaft und Landschaftsschutz einschliesst und zusammenführt, so ist davon zumindest in dieser Ausstellung nichts zu sehen. Eine politisch weniger defensive, eine mutigere Ausstellung hätte wohl auch die Folgen von jahrzehntelangem Landfrass, einfallslosem Bauen und öder bis abschreckender Gestaltung des öffentlichen Raums gezeigt, eine Behandlung des Lebensraums von Menschen unter dem einzigen Gesichtspunkt des individuellen Profits. Das wäre mit politischem Risiko verbunden gewesen, hätte aber die Chance eröffnet, eine wirkliche Auseinandersetzung in der Bevölkerung zu lancieren. Ich erinnere mich an den Ausspruch eines Thurgauer Regierungsrats beim Anblick des frühsommerlichen Untersees vor über zehn Jahren just zu dem Zeitpunkt, als der Girsbergtunnel durch den Seerücken gebohrt wurde, unten der Autobahnzoll entstand und das umliegende Gebiet mit Kreiseln, neuen Strassentrassen und Brücken zubetoniert wurde. Man müsse, sagte er, Sorge zur Gegend tragen. Trübe Aussichten in Kreuzlingen Wie derzeit Sorge getragen wird, lässt sich hinter dem Bahnhof im Westen von Kreuzlingen beobachten. Da baut die Pensionskasse der Migros eine grosse Überbauung mit Geschäften und einem Wohnturm in der Mitte. «Garden City» heisst das Ganze. Der schiere Euphemismus und klägliche Versuch, sprachlich zurückzuholen, was längst verschwunden ist. Eine «Garden City» hätte man noch in den späten Fünfzigern bauen können, als Kreuzlingen aus drei zusammengewachsenen Dörfern und einer von Parks und Villen gesäumten Strasse nach Konstanz bestand. Die Bewohner der Migros-Überbauung werden gegenüber auf einen Block aus den sechziger Jahren mit einer Denner-Filiale, das verlassene Migros-Einkaufzentrum, das nur mehr ein Outlet beherbergt, und die Bahngleise blicken. Vom Wohnturm aus werden sie sich ihre Augen noch an den Lagerhallen einer Speditionsfirma und einer neuen Aldi-Filiale mit Parkplätzen weiden können. Wie bist du so schön! Mehr Infos: www.wiebistdusoschoen.tg.ch


thema Konstanz

Trotz allem gut gelaunt: Demonstranten in Konstanz. Bild: pd

Sommer der Gammler Heute gehören Musikfans und Jugendliche zum Marketingkonzept von Konstanz. Das war mal anders: In den siebziger Jahren endete die Hysterie gegen Jugendliche in einem Mord. von holger reile Im kommenden August wird das Konstanzer Bodensee-Stadion wohl erneut aus allen Nähten platzen. Seit rund 25 Jahren findet dort das längst etablierte Musikfestival Rock am See statt und mit der Reggae- und Dancehallband Seeed steht auch schon der diesjährige Headliner fest. Um den erwarteten 25’000 Besuchern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz einen angenehmen Aufenthalt zu garantieren, wird von Seiten des Veranstalters und der Stadt Konstanz einiges getan. Wer ein Festival-Ticket besitzt, darf gratis mit dem Bus fahren. Am Rande der Stadt, auf dem Flughafengelände, steht für die Musikfans ein grosser Campingplatz zur Verfügung. Konstanz freut sich auf die meist jugendlichen Festivalbesucher, und die Stadt wirbt auch überregional mit dem Musikevent, das neben dem Seenachtsfest längst

zum sommerlichen Highlight der Bodenseemetropole geraten ist. Doch das war nicht immer so.

Aufforderung zur Bürgerwehr Konstanz kannte nur ein Tagesgespräch im Sommer 1970: «Gammler in der Stadt!» Schnell wurden die harmlosen Hippies zum Feindbild erklärt und die Stimmung kochte hoch. Anlass war ein zweitägiges Popkonzert, das Mitte Juli 1970 im Konzil stattgefunden hatte. Am 20. Juli wollte der rechtsnationale NPD-Mann Walter Eyermann in einer Gemeinderatssitzung wissen, «ob die Verwaltung bereit ist, den Gammlern das Konzil für weitere Veranstaltungen dieser Art zu sperren». Und an den damaligen Oberbürgermeister Bruno Helmle stellte er die Frage, «welche Massnahmen die Stadt durchführen

will, um den Stadtgarten von diesen Figuren zu räumen». Eyermann bot sich bei dieser Sitzung an, die Säuberungsaktion selbst durchzuführen, «zu der ich mit Sicherheit mehr als vierzig Bürger dieser Stadt finde, die sich daran beteiligen». OB Helmle, der wegen des Popkonzerts unter Druck geraten war, delegierte die Ordnungsgewalt unverblümt: «Wenn Sie das machen, Herr Eyermann, bin ich einverstanden.» Der damalige DGB-Kreissekretär und SPDGemeinderat Erwin Reisacher beurteilte das Geschehen so: «Die Formulierung des Oberbürgermeisters kann nicht anders denn als Aufforderung zur Bildung einer Bürgerwehr mit Lynchjustiz verstanden werden. In den Händen des Führers der NPD, W. Eyermann, wird diese gesetzlose Einrichtung zu einem unerträglichen und gefährlichen Instrument.»

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Konstanz thema Verfälschte Berichterstattung Bruno Helmle bestritt später, derlei Äusserungen jemals gemacht zu haben. Die Angelegenheit war ihm so peinlich, dass er das Protokoll der Sitzung vom 20. Juli 1970 nachträglich ändern liess. Die nachweislich gefallenen Äusserungen Helmles und Eyermanns sind in dem geänderten Protokoll nicht einmal mehr sinngemäss enthalten. Während Helmle versuchte, die Vorwürfe abzubiegen, fiel ihm Eyermann in den Rücken. In einer Pressemitteilung an den «Südkurier» vom 31. Juli 1970 bestätigte er die in der Sitzung gefallenen Sätze. Gesagt habe er sie aber nur, um die Verwaltung unter Druck zu setzen, «die Stadt von den Gammlern zu befreien». Eyermann liess keine Gelegenheit aus, die Ressentiments weiter zu schüren. Für den 7. und 8. August 1970 stand wieder ein Rockkonzert an, und der NPD-Mann liess in hoher Auflagenzahl ein Flugblatt in der Konstanzer Innenstadt verteilen, auf dem seine Meinung über die jugendlichen Pop- und Rockfans deutlich wurde: «Der Bürger muss sich gegen das arbeitsscheue und asoziale Gesindel der Berufsgammler auflehnen.» Im gleichen Flugblatt bezeichnete Eyermann den DGB als «Schutzpatron der Gammler». Das Ortsblatt «Südkurier» unternahm nichts, um die fehlgeleitete Diskussion auf eine vernünftige Ebene zu bringen. Den üblen Hasstiraden und Gewaltaufrufen Walter Eyermanns wurde kaum etwas entgegengesetzt. Die Kluft, die sich auftat zwischen angeblich sauberen und anständigen Bürgern und den «langhaarigen, asozialen Elementen» wurde sogar noch bewusst durch verfälschte Berichterstattung vertieft. Angeblich, so der Südkurier am 21. Juli 1970, sei ein Konstanzer Bootsführer von einem «Gammler in den See gestossen» worden. Einige Tage später stellte sich heraus, dass es der Bootsführer war, der einen «Gammler» an den Haaren gepackt und ihn in den See geworfen hatte. Da, wo Verständnis hätte aufgebracht werden müssen gegenüber den Bedürfnissen der Jugendlichen, behandelte man diese wie bedrohliche Wesen von einem anderen Stern. Mit Wasser geräumt Obwohl es am 7. und 8. August ununterbrochen regnete, kamen etwa 10’000 Jugendliche zu dem Openair-Konzert. Die ursprüngliche Absicht der Veranstalter, das Festival im Bodensee-Stadion durchzuführen, stiess auf massiven Protest grosser Teile der Bevölkerung und des Konstanzer Gemeinderats. Also stellte man den Veranstaltern das Klein-Venedig-Gelände, direkt am Bodensee gelegen, zur Verfügung. Das Konzert verlief friedlich, es kam zu keinen nennenswerten Vorfällen. Nach dem Festival blieben einige Jugendliche in der Stadt und nächtigten am Blätzleplatz oder im Konstanzer Stadtgarten. Wo sollten sie auch sonst hin? Die Stadt reagierte und beauftragte die Polizei, den Blätzleplatz in Zusammenarbeit mit den Stadt-

werken per Wasserstrahl von herumliegenden Schlafsäcken und Jugendlichen zu «reinigen».

Der Mord an Martin Katschker Irgendwann aber eskalierte die Situation vollends. Der siebzehnjährige Tankstellenlehrling Martin Katschker hatte am 29. August, einem Samstag, bis in die Mittagsstunden an seiner Kreuzlinger Arbeitsstelle gearbeitet. Nachmittags traf er sich mit zwei Freunden am Konstanzer Blätzleplatz, dem damaligen Jugendtreff in der Hertiepassage. Die drei Freunde sassen auf der Rückenlehne einer Bank, als der offensichtlich alkoholisierte 38-jährige Druckereihilfsarbeiter Hans Obser mit gezücktem Hasentöter auf sie zukam und sagte: «Ich bin von der Bürgerwehr und zähle bis drei, dann seid ihr verschwunden oder es passiert was.» Dabei drückte er dem konsternierten Martin Katschker den Hasentöter auf die Brust. Obsers zehnjähriger Sohn versuchte, seinen Vater wegzuziehen. Das gelang ihm nicht. Obser löste den Bolzen, der Martin Katschker mitten ins Herz traf. Etwa dreissig Minuten nach der Tat verstarb er im Konstanzer Krankenhaus. Ein bundesweites Medienecho folgte. «Spiegel» und «Stern» berichteten über die Konstanzer Bluttat, von einem «Gammlermord» war die Rede. Der Prozess gegen Hans Obser Eineinhalb Jahre nach dem Mord fand vom 14. bis zum 20. März 1972 vor dem Schwurgericht beim Landgericht Konstanz das Strafverfahren gegen Hans Obser statt. Der Vorwurf: vorsätzliche Tötung. Den grössten Teil der Zeit von der Tat bis zum Prozess verbrachte Obser in Untersuchungshaft. Ende des Jahres 1971 wurde er vorübergehend auf freien Fuss gesetzt. Auf einen Einspruch des Oberlandesgerichts Karlsruhe hin wurde die Haftverschonung jedoch wieder rückgängig gemacht. Der Prozess dauerte fünf Verhandlungstage. Die Konstanzer Bevölkerung, für die der Mord wochenlang Gesprächsthema gewesen war, zeigte an der Verhandlung wenig Interesse, der Saal blieb meist halb leer. Obser erklärte vor Gericht, er sei zu dieser Tat von niemandem angestiftet worden, und von der Stimmung in der Stadt gegen «die Gammler» habe er auch nichts gewusst. Er bezeichnete sich als «völlig unpolitisch», er lese nicht mal Zeitung. Er habe sich lediglich über die Gammler am Blätzleplatz geärgert. Die Tat bezeichnete Obser als das Ergebnis eines unglücklichen Umstandes: Als er Katschker den Hasentöter auf die Brust hielt, habe ihn sein Sohn am Arm gezerrt, dabei sei der Schuss gefallen. Der Sachverständige erklärte, bei Obser sei nach der Tat ein Blutalkoholgehalt von 2,33 Promille festgestellt worden. Das Urteil lautete: drei Jahre Freiheitsstrafe ohne Bewährung wegen fahrlässiger Tötung und Nötigung. Die Zeit der Untersuchungshaft wurde auf die Strafe angerechnet. Der Staatsanwalt hatte vier Jahre beantragt.

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Unverständnis über ein mildes Urteil In den meisten Pressekommentaren wurde das Urteil als zu milde empfunden. Viele sahen in Obser einen politischen Gesinnungstäter, aufgehetzt von rechtsradikaler Propaganda. Werner Birkenmaier von der «Stuttgarter Zeitung» schrieb damals dazu: «Die Konstanzer Justiz hat H. Obser freundlich behandelt (…). Linker Umtriebe Verdächtige müssen zur Zeit geringerer Delikte wegen ebenso lange oder länger als Obser in der Zelle auf ihren Prozess warten. Auch muss die Frage gestellt werden, ob Obser mit ebenso viel richterlicher Milde hätte rechnen können, wenn er nicht zu denen gehörte, die für die Ordnung eintreten (…). Herr Obser ist ein ordentlicher Mann (…). So viel Milde kann niemanden überraschen, nachdem das Gericht es einer 71-jährigen Zeugin nicht verwehrt hatte, ihren Unmut über die Jugend von heute abzuladen und sich beim Angeklagten für seine Tat zu bedanken. Es wäre jedenfalls verhängnisvoll, wenn die Gerichte in die Praxis zurückfielen, nach links hart und nach rechts milde zu sein.» Der rechtsradikale Saubermann Walter Eyermann, geistiger Urheber der Tat, blieb unbehelligt. DGB-Chef Erwin Reisacher hatte zwar Strafantrag gegen Eyermann gestellt, dieser wurde aber abgelehnt. Die Staatsanwaltschaft Konstanz sah in den Aktivitäten und Äusserungen Walter Eyermanns keine zureichenden Anhaltspunkte für ein Vergehen der Volksverhetzung. Eyermanns politische Karriere ist ein gern vergessenes Stück Konstanzer Stadtgeschichte. Er wurde 1925 in Konstanz geboren, war Träger des goldenen HJ-Abzeichens und trat 1939 als jüngster Konstanzer der NSDAP bei. Dann verdingte er sich bei der Luftwaffe. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft diente er sich nach 1945 den Franzosen als Dolmetscher an. 1950 trat er in die FDP ein, konnte sich dort aber nicht durchsetzen. Mitte der sechziger Jahre zog die rechtsradikale NPD in verschiedene Landesparlamente ein, auch in Baden-Württemberg. Eyermann wurde NPD-Mitglied und als solches auch Konstanzer Stadtverordneter. Nach dem Niedergang der NPD Anfang der siebziger Jahre war Eyermann Mitbegründer der «Bürgergemeinschaft Konstanz» (BGK), für die er als einziger in den Gemeinderat gewählt wurde. Über die NPD-Mitgliedschaft Eyermanns müsse man hinweg sehen, hiess es aus den Reihen der BGK, «das ist ein fähiger Mann». Auch andere in Konstanz hatten nichts auszusetzen an Eyermanns brauner Gesinnung: Er war langjähriger Geschäftsführer des Haus- und Grundeigentümervereins und stellvertretender Vorsitzender des gleichnamigen Landesverbandes. Walter Eyermann lebt heute in Konstanz und hat sich aus der Tagespolitik längst zurückgezogen. Der Mord an Martin Katschker hat seiner Karriere nicht geschadet und ist in Konstanz längst vergessen.


flaschenpost aus den USA

Re-turn in Detroit Ann Arbor ist mit seinen 120’000 Einwohnern kein stereotyper Vorort von Detroit. Nicht allein weil Amtrak, Amerikas berühmte Zugstrecke zwischen Detroit und Chicago, hier einen seltenen Halt macht. Sondern auch, weil die Dichte von Starbucks und anderen teuren Ladenketten etwa sechsmal so hoch ist wie in Motor City Detroit. Aber der Wohlstand in der ehemaligen Hippiestadt fühlt sich oft wie eine Luftblase an. Und wer hier aufgewachsen ist, weiss: Jenseits der Ortsschilder weht ein anderer Wind. Darum macht sich das Künstler-Kollektiv, das sich in Ann Arbor seit 2007 unter dem Namen Forth from its hinges Regionalruhm erworben hat, nun auf den Weg nach Detroit. Ein Rück- und Ausblick auf Werden und Schaffen eines besonderen Projekts.

Zu Besuch im Lagerhaus An einem Mittwochnachmittag verlasse ich den Campus der Uni Michigan in einem blauen Jeep. Die zwei gebürtigen Ann Arborites Ben Saginaw und Sam Haddix zeigen mir ihr Zuhause: eine alte Lagerhalle auf dem Industriegelände jenseits der Ortsgrenze, gleich neben dem lokalen Mini-Flugplatz. Es herrscht Abschiedsstimmung. Auf dem Gelände und in der Halle drin. In einem Monat müssen die Künstler das Gebäude räumen. Die Lagerhalle wird abgerissen, um Platz zu machen für einen Department Store. Aber nicht nur Abschied liegt in der Luft. In drei Tagen steigt hier eine letzte Kunst-Show. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Zwei der geplanten Stellwände stehen schon im 700 Quadratmeter grossen Raum. Von der Decke hängt eine alte hölzerne Eisenbahnschwelle. Auf dem Boden liegen, zwischen Skateboards verteilt, Schrauben und Betonbohrmaschinen. Hier werden Nägel mit Köpfen gemacht oder zumindest versenkt. «Die Stellwände werden im Boden verschraubt und an der Decke vertäut», erklärt Sam. «Früher waren diese Handwerksarbeiten Stolpersteine, aber man lernt schnell, wenn man muss.» Für unser Gespräch führen mich die Jungs hinauf in die Galerie, eine Art zweiter Stock auf halber Raumhöhe der Halle. Hier pocht das Herz des Kollektivs. Ein von zerschlissenen Sesseln umrahmter Tisch erzählt von vielen nächtlichen Sitzungen, idealistischem Feuer und anstrengenden Entscheidungen. Wie würdet ihr eure Geschichte erzählen? Was war am Anfang? ben s — Sam und ich kennen uns von der High School. Nachdem wir die Schule abgeschlossen hatten, trafen wir uns in einem Café, wo Arbeiten von hiesigen Künstlern auf Anfrage ausgestellt wurden. Ich hatte in der High School schon mit Malen angefangen. Sam erzählte mir,

er mache auch Kunst, und uns kam die Idee, unsere Sachen da auszustellen. Als man uns eine dreimonatige Wartezeit vorgab, beschlossen wir, eine eigene Ausstellung aufzuziehen. Wir waren ziemlich blauäugig und hatten keinerlei Erfahrung mit solchen Events. Aber innerhalb von zwei Monaten fanden wir mit Hilfe der Leute vor Ort nicht nur einen Raum, sondern auch Geld für das Projekt. Die erste Show wurde zum Erfolgserlebnis. Allein zur Eröffnung kamen über dreihundert Leute. Das gab uns Vertrauen. Und wie ging es nach dieser PilotShow weiter? ben s — Die erste Show weckte den Hunger nach mehr. Für mich war klar, dass ich weitermachen wollte. Aber alle zwölf Visual Artists und die Musiker der Show waren das Jahr über in verschiedenen Colleges. So verräumten wir das Material wieder. Nach sechs Wochen gab ich das College auf und kam zurück nach Ann Arbor. Etwas frustriert erklärte ich damals einfach die Kunstprojekte zu meiner Ausbildung. Im Sommer 2008 kam es so zur zweiten Show. Danach konnten wir das Lagerhaus weitermieten. Es wurde unser Atelier. Zur gleichen Zeit gründeten wir die Non-Profit-Organisation Forth from its hinges. Wie hat sich Forth from its hinges danach entwickelt? sam h — Drei Jahre lang hielten wir die Shows im gleichen Raum ab. Das fühlte sich irgendwann ein wenig an, als würden wir die Leute zu uns nach Hause einladen. Eine gute Erfahrung. Auch unsere Arbeit veränderte sich, sie wuchs zu einem Ganzen zusammen. Die Shows wurden mit der Zeit finanziell von der Ann Arbor Community unabhängig. Aus der Gratis-Show, die einen Weltbeitrag leistete, indem sie einfach da war, wuchs ein zusammenhängendes Konzept. Heute fangen wir meist mit der Idee für eine Show an, und die Kunst dazu wächst auf natürliche Weise heran. Der Inspirationsaustausch und die Energie des Kollektivs nimmt in den Arbeiten physische Form an. Ist das immer noch dasselbe Lagerhaus? ben s — Nein. Letzten Sommer gaben wir die vierte und letzte Show im alten Lagerhaus. Das war ein Meilenstein. Wir hatten erstmals das Gefühl einer soliden ästhetischen Kohärenz. Ich sehe diese Show als meine persönliche Graduation-Show. Im Herbst zogen wir um, weil der Lagerhausbesitzer einen Mieter gefunden hatte, der besser zahlte. So kamen wir hierher. Als wir dieses Lagerhaus sahen, waren wir gar nicht begeistert. Es war ungemütlich, staubig, und wir waren uns einig, dass es spukt. Bald packte uns aber wieder der Schaffenshunger.

«Turn», die letzte Ausstellung des Künstlerkollektivs in Ann Arbor. Bilder: Jocelyn Gotlib, Sam Haddix, Ben Saginaw

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aus den USA flaschenpost

Und zu Halloween kam das Event «Heaven and Hell» zustande. Diesmal ging es nicht um visuelle Kunst, sondern darum, einen Raum für ein Musikevent zu kreieren. Im Gleichen gaben wir auch die Identität Forth from its hinges auf. Der neue Raum gab Anlass zu einem Neuanfang. Gibt es etwas, was ihr der Welt mitteilen wollt mit eurer Arbeit? sam h — Meinst du, ob wir die Wale retten wollen mit der Kunst? Eher nicht. Es geht uns um die Freude am Schaffen. Das steckt die Leute an, die zu den Shows kommen. Manche kreieren danach auch etwas. Viele Leute wollen Kunst machen und denken, sie können das nicht. Darum machen sie es nicht. Wir denken, dass es bei der Arbeit hier um die Auseinandersetzung mit sich selber geht. Nicht darum, perfekt oder gut zu sein. Jeder Cover-Song wird zu etwas Neuem, wenn er von jemand anderem gespielt wird. Das hat was. Aber mal ganz dumm gefragt: Wer genau gehört denn nun zum Kollektiv? sam h — Für diese Show gehören wir zwei, Aaron Bobzien, Jocelyn Gotlib, Miigun, Jess Hicks, Chanel von Habsburg-Lothringen, Ruth Marks, Nick Jaroch und Pete Baker dazu. Und die Musiker Man the Hunter, Charles Trees,

Paul Bancell, Biljax, Jtc. Ausserdem kommt Bens Bruder Zach Saginaw, mit Künstlernamen Shigeto, extra aus New York, um für uns aufzulegen. In drei Tagen steigt die letzte Show in Ann Arbor. Warum geht ihr danach nach Detroit? ben s — Als wir erfuhren, dass wir im April das Lagerhaus für immer räumen müssen, war sofort klar, dass wir noch eine letzte Show machen. Das war vor fünf Wochen. Nach langem Überlegen haben wir beschlossen, den Event «Turn» zu nennen, was die Lage gut beschreibt. Es ist das Ende und der Anfang von etwas. Damit steht auch schon der Titel der Folge-Show: ReTurn. Die findet dann in Detroit statt. Miigun und ich wohnen seit Oktober dort, Sam und Aaron ziehen bald nach. Detroit ist ein Ort am Neubeginn. Es herrscht ein Vakuum, das kreativ, aber auch beängstigend wirkt. Es ist egal, was man zur Gemeinschaft dort beiträgt, es ist mit Sicherheit keine verlorene Energie. Um die Lost City Michigans wieder zu beleben, braucht es eine starke Gemeinschaft. Und viel Zeit. Die fensterglaslosen Fassaden in der ehemaligen Hauptstadt der amerikanischen Autoindustrie geben diesen Worten mehr als Recht.

Charles Trees, Ben Saginaw, Biljax, Aaron Bobzien (v.l.n.r.). Bild: Pete Baker

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Turn: Die Show Samstag, sieben Uhr. Die letzte Show in der Lagerhalle am Airport Boulevard 771 öffnet die Tore. Beim Eintreten fällt zuerst die Beleuchtung auf. Was vor Tagen noch eine kahle und spooky Lagerhalle war, ist nun in ein Lichtgemisch aus Dunkelgelb und Neon getaucht. An den weissen Stellwänden hängen oder stehen die Werke der Künstler: Multimedia-Arbeiten, grosse und kleine Bilder in Öl auf Leinwand, übergrosse Foto-Montagen, ein funktionstüchtiges Transistor-Radio, eine wilde Installation ausgestopfter Vögel und Kuhschädel über einem alten Sofa-Rahmen. Ich habe Glück. Noch sind nicht viele Leute da. So kann ich mich in alles vertiefen und den atmosphärischen Gitarrenklängen lauschen, die irgendwo aus dem Hintergrund kommen. Die Stimmung wirkt seltsam bekannt und fremd zugleich. Wie eine Familienstube mit Ausblick ins Universum. Später ertrinken die Stellwände in Besuchern. Und viele fragen heute schon, wann es wohl heisst: Re-Turn in Detroit. Catalina Schiltknecht, 1981, ist als Austauschdozentin für ein Jahr an der University of Michigan in Ann Arbor.


KULTUR Vernünftig bis zum Schluss Anfang Juni schliesst das Rorschacher Kulturlokal Mariaberg nach knapp vier Jahren seine Türen. Von einem kulturellen Vakuum im Hafenstädtchen kann aber keine Rede sein. von rafaël zeier nungen nach langer Renovationszeit nun bezugsbereit sind, hat der Vermieter allen Beteiligten diese schwere Entscheidung schliesslich abgenommen. In einer Abstimmung einigte sich das Team, unter diesen Umständen das Mariaberg aufzugeben. Dass sich das Team langsam auseinandergelebt hat, dürfte auch manchem Mariabergbesucher nicht entgangen sein. Nicht selten machte das Lokal einen etwas unentschlossenen Eindruck – als hätte man Kugl und Palace dazu verdonnert, gemeinsam ein Veranstaltungslokal zu führen. Das spiegelte sich im Programm, das zwischen Partys und Insider-Konzerten schwankte, und als Folge nicht selten auch im Publikum: Während die eine Hälfte sich über eine Veranstaltung freute, blieb die andere unzufrieden an der Bar hängen. Beispielsweise am restlos ausverFunken werden in Rorschach auch nach dem Ende kauften ersten Geburtstag des Mariabergs. Statt den fabelhaften, aber des Mariabergs fliegen. Bild: Marco Kamber ruhigen I Am Kloot zu lauschen, Mittwochnachmittag, Bahnhof Zürich, Gleis 11. hätte die gefühlte Mehrheit des schwatzhaften Der Programm-Mitverantwortliche des Maria- Publikums wohl lieber etwas Heitereres gesebergs, Marco Kamber, winkt von Weitem. Er hen. Die Fans haben vor lauter pssssst-pssssst wirkt, jetzt wo das Kulturlokal seinem Ende auch nicht viel vom Konzert mitbekommen. zugeht, so entspannt wie lange nicht mehr – als wäre eine sprichwörtliche Last von ihm gefal- Aus einem werden zwei len. Auf der Zugfahrt nach Rorschach vergleicht Jetzt bringt man das Ganze noch geordnet zu Kamber seine letzten Monate beim Mariaberg Ende und zum Schluss gibt es, ähnlich wie damit einer scheiternden Beziehung. Je länger je mals beim Hafenbuffet, Anfang Juni ein einmehr habe man sich innerhalb des Teams ausei- wöchiges Finale. Es wäre, vergleicht Kamber, nandergelebt und immer mal wieder mehr oder ein bisschen, wie wenn sich ein Paar getrennt weniger laut über eine Trennung nachgedacht. habe, aber doch noch zusammen in die FeriDazu durchringen konnte er sich jedoch nicht. en fahre, da diese bereits gebucht seien. Man Mit der Einführung einer Lautstärkebegren- mache das Beste draus und gehe danach gezung, weil die über dem Lokal liegenden Woh- trennte Wege. Diese getrennten Wege führen

Kamber aber nicht weg von Rorschach; auch wenn er inzwischen für sein Kunststudium nach Zürich gezogen ist. Zum einen bleibt er als freischaffender Rorschach-Redaktor fürs «Tagblatt» und ist vielleicht auch bald wieder Veranstalter. Während man Kamber von der Vergangenheit erzählen hört und vor dem Fenster Winterthur und Wil vorbeirauschen, wird schnell klar, dass zwar das Mariaberg abgehakt ist, nicht aber die Idee eines Kulturlokals in Rorschach. Doch mit dieser Idee ist er nicht alleine. Aus dem alten Mariaberg-Team sind entlang der Konfliktlinie gleich zwei neue Projekte entstanden. Konzerte stehen bei beiden im Mittelpunkt, aber während das eine zudem auf Partys setzt, gibt das andere, bei dem Kamber mit an Bord ist, Diskussionen und Lesungen den Vorzug. Unter dem Projektnamen «Treppenhaus» schwebt den Initianten ein Kulturbetrieb mit einem Hauch Leuchtturmcharakter und angeschlossenem Café und Ateliers vor. Vielleicht wäre es sogar möglich, die Rorschacher Stadtbibliothek ebenfalls unter dasselbe Dach zu bringen. Ein Nachfolgeprojekt des Mariabergs soll das «Treppenhaus» aber explizit nicht sein, sondern ein Neuanfang. Ein möglicher Ort ist bereits gefunden. Die ehemalige Tierhandlung auf halbem Weg zwischen Mariaberg und dem Hauptbahnhof steht leer und würde sich für ein solches Projekt anbieten. Mit dem Vermieter ist man bereits im Gespräch.

Gute Erinnerungen Das andere Projekt-Team ist bei der Raumsuche noch nicht so weit, sucht aber ebenfalls eifrig. Am liebsten würde man eigentlich im Mariaberg bleiben, sagt Dionis Thanopoulos, einer der Initianten. Aber die Chancen dafür stünden eher schlecht. Abgesehen vom Ort stehen beide Projekte vor demselben Problem: Wie finanziert man ein solches Unterfangen? Auf diese Frage hat auch Kamber noch keine abschliessende Antwort. Jetzt müsse erst einmal der Vermieter einem möglichen Kulturlokal überhaupt definitiv zustimmen, erklärt er, während wir in St.Gallen auf den Thurbo nach Rorschach warten. Auf dem letzten Teil der Reise gerät Kamber dann nochmal ins Schwärmen. Er erinnert sich ans Konzert von Daedalus und wie es überraschend selbst den Rorschacher Bahnhofpunks gefallen habe. Er erzählt vom Nachtschwimmen mit Adam Green, und ehe man sich versieht, fährt der Zug in Rorschach ein. Nach einem kurzen Abstecher zum «Treppenhaus», das im Moment in einer grossen Baustelle liegt, muss Kamber auch schon weiter. Er und ein Kollege wollen noch einen anderen möglichen Raum besichtigen, falls es mit dem «Treppenhaus» dann doch nicht klappen sollte. Wo dieser Raum liegt, sei aber noch geheim. Mehr Infos: www.maberg.ch

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Kunst kultur

Den unsicheren Bedingungen ausgesetzt Das Museum im Lagerhaus zeigt Arbeiten, die auf der Strasse entstanden sind. Von Künstlerinnen und Künstlern, die ihr Werk abseits von Fördergeldern und warmen Ateliers schaffen.

Beispielsweise bei Nina Wild: Ihr Zuhause sind Notschlafstellen oder die «Brot-Stube» der Sozialwerke Pfarrer Siebers. Wild verwandelt TShirts und Pullover aus der Kleidersammlung in schillernde, aussagekräftige Kreationen. Da wird gestickt und gemalt und geglättet. Daneben hält Wild ihre jeweilige Bleibe mit der Digitalkamera fest. Die Aufnahmen bestechen durch ihre dokumentarische und dennoch sehr intime Sicht auf die eigenen Habseligkeiten.

von kristin schmidt Franziska Messmer-Rasts Porträtfotografien zeigen eine alte Frau mit schlohweissem, seidigem Haar und mildem Blick. Das Idealbild eines Grosis, wäre da nicht diese unendliche Verlorenheit in den Augen, wären da nicht statt der Enkel der vollbepackte Trolley an der Hand, statt der Schwarzwäldertorte Papier und Stift auf dem Gasthaustisch. Beate Stanislau schreibt, zeichnet, malt. Und sie lebt auf der Strasse. Als Stanislau kurz vor dem Fall der Mauer der DDR den Rücken kehrte, verliess sie gleichzeitig Familie, geregeltes Leben und feste Bleibe. Sie ist seither unterwegs, und doch gibt es eine Konstante: ihre Arbeit. Mit ihr reflektiert sie ihr Leben, beobachtet, begibt sich aber auch in mythische, poetische und kosmische Sphären. Als Stanislau bei Bekannten noch Lagermöglichkeiten hatte, entstanden grossformatige vielfarbige Bilder, meistens von starken Frauen in dynamischen Posen. Oft wirken sie deformiert und strahlen doch Lebensfreude und Kraft aus. Mittlerweile ist Stanislau vollständig auf Kleinformate umgestiegen. Mit Filzstiften zeichnet sie städtische Szenen ebenso wie An-

sichten des Zürichsees und fasst ihre Eindrücke in Texte. Im Museum im Lagerhaus türmen sich Kartonschachteln voller Material. Sorgfältig sortiert und verschnürt sind sie ein selbstverständlicher Teil der Ausstellung und zeigen beiläufig, aber nicht weniger eindringlich Stanislaus Lebenssituation.

Mit grösstmöglicher Sorgfalt Beate Stanislaus umfangreiches Werk, aber auch die prekären Umstände, unter denen es entsteht, bilden das Zentrum der Ausstellung «Zu Hause auf der Strasse» im Museum im Lagerhaus. Zudem sind Arbeiten der beiden St.Galler Bobby Moor und Jan-Piet Graf, der Zürcherin Nina Wild und zwei Gemälde des Zürchers Ahmed zu sehen. Sie alle arbeiten unter Bedingungen, die so unterschiedlich sind wie ihre Biografien und sich doch auch gleichen: Oft fehlt eine räumliche Konstante, fehlt Platz oder ein Rückzugsort. Doch so unsicher die äusseren Bedingungen auch sein mögen, die entstandenen Werke werden mit grösstmöglicher Sorgfalt behandelt.

Kuratorisches Experiment Auch Bobby Moor hat in der Kamera ein geeignetes Medium gefunden, um sehr Persönliches auszudrücken. Mit dem Mobiltelefon nimmt er auf, wie er mit der Hand den feuchten Sand am Meeresstrand berührt. Der Negativeffekt verfremdet die Bilder und zeigt zugleich auch das Besondere an dem scheinbar so selbstverständlichen Kontakt von Haut und Elementen, denn Bobby Moor spürt erst seit dem erfolgreichen Entzug wieder die Qualität einer solchen Begegnung mit der Natur. Die Begegnungen mit Menschen und jene mit sich selbst sind es, die Jan-Piet Graf motivieren. Grosse Formate benötigt er dafür nicht. Ihm genügen Skizzenbücher, Notizblöcke oder die unbedruckten Bierdeckel aus dem Schwarzen Engel. Erlebnisse und Gedanken werden in Wort und Bild eingedampft auf kleinstem Raum. Überschreibungen machen alles noch konzentrierter, noch dichter. Immer aber behalten die Notationen eine Struktur, sind virtuose Schriftkunststücke mit ornamentaler Wirkung. Lange hat Monika Jagfeld, Leiterin des Museums im Lagerhaus, das Projekt vorbereitet. Es gab Bedenken, ob ein solches Projekt missverständlich rezipiert werden würde. Es tauchten logistische Probleme auf. Es waren Recherchen auf ungewohnten Wegen notwendig. Inhaltliche und künstlerische Fragestellungen mussten bedacht werden. Die Kuratorin bezeichnet ihre Ausstellung als Experiment – und tatsächlich ist eine Ausstellung entstanden, die es so noch nie gegeben hat. Sie untersucht Verbindungen von Lebensläufen und kreativem Potential, die Klassifizierungen durch den Kunstbetrieb und die Gesellschaft, die Wahl des künstlerischen Mediums und vieles mehr. Bewusst werden nicht alle Fragen beantwortet, weiterdenken ist erwünscht. Museum im Lagerhaus St.Gallen. Öffnungszeiten: Di bis Fr, 14–18 Uhr, Sa/So, 12–17 Uhr. Bis 10. Juli. Mehr Infos: www.museumimlagerhaus.ch

Begegnung mit der Natur nach erfolgreichem Entzug. Bild: Bobby Moor

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kultur Kunst

Zum Kehraus nach Berlin Das neunköpfige Wiler Kunstkollektiv ohm41 machte sich auf nach Berlin, um Weltmetropolenluft zu schnuppern und in der Galerie Frei-Ruum in Neukölln auszustellen. michael hug war dabei. Ein Report. 14. 4. 2011; Seminar 1: Die Sozialisierungsprozesse der Taf el Ente am Kuhdam Der Sozialisierung erster Teil findet im SwissAirbus statt. Der Projektplan sah eine Auseinandersetzung mit der Detailplanung der fünften ohm41-Ausstellung «Taf el Ente» (21. August bis 18. September in Wil) vor. Deutschlands Hauptstadt empfängt indes die ohm41-Abordnung am Bahnhof Zoo mit dem Erotikmuseum und einer Original Berliner Currywurst. Vorerst will man sich einen Überblick verschaffen, man einigt sich auf das Aufsuchen des Alexanderplatzes mittels ÖV und «denn gsehmers jo denn». 15. 4. 2011; Seminar 2: Kulturwerkzeuge ausgewählter Berliner Bergvölker Markus Eugster, Sie sind der Vizepräsident des Kunstnetzwerks ohm41, warum wurde dieser Punkt in die To-do-Liste aufgenommen? «Wir wollten die Signaletik der Schöneberger, die Rauchzeichen der Babelsberger und die Morsezeichen der Kreuzberger erforschen.» Dieser Punkt wird aufgrund des gleichzeitig stattfin-

denden Aussenministertreffens der Nato-Staaten fallengelassen (Sperrung projektrelevanter Stadtbezirke). Die Delegation begibt sich indes zur Galerie «Frei-Ruum» von Alex Frei und Natalie Dora. Die neun Kunstschaffenden (in disalphabetischer Reihenfolge: Markus Eugster, Stefan Kreier, Roland Rüegg, Kurt Scheiwiller, Franziska Peterli, Andi Schedler, Fri Freydl, Renato Müller, Errico Mirto) nutzen den Freiraum und machen sich mit mitgebrachten Kunstwerken in der Galerie breit. Anschliessend begibt sich die Gruppe auf einen weiteren Kulturstreifzug durch Berlin: Museum für Gegenwartskunst (mit Lunch bei Sarah Wiener im Hamburger Bahnhof), Clärchen’s Ballhaus (zeitgenössischer Tanz) und Besuch der eindrücklichen «Topografie des Terrors» unweit des Potsdamer Platzes. 16. 4. 2011; Kongress: Semihr Yavsaner referiert am patohm’schen Kongress Welches sind die Ziele des patohm’schen Kongresses? Markus Eugster: «Dieser Diskurs konnte nur in gänzlich reduzierter Form stattfinden, da die Libyen-Konferenz heute den Stadtteil Berlin-Mitte komplett lahmgelegt hat.» Die

kulturelle Auseinandersetzung hat sich der politischen unterzuordnen, so das Fazit der Wiler Öhmler. Zur Erinnerung: Am ohm’schen Kongress 2008 in Genua wurde auch nichts erreicht. Damit springt weder der ohm’sche noch der patohm’sche aus der Reihe der erfolglosen sozio-politischen Kongresse. Abends Vernissage der Ausstellung «con’d’ohm» unter relativ grossem Kunstinteressiertenaufmarsch. Herr Eugster, wie sehen Sie im Rückblick die Ereignisse in der Galerie Frei-Ruum? «Aufgrund der Gentrifizierung, die ihre Klauen über die Galerie gestülpt hat, wars ein sehr ambivalentes Ereignis. Der Ausstellungserfolg kann diesen Umstand in keiner Weise kompensieren. Wir fühlen mit Alex und Natalie, die heute ihr Kunst-Stück zum letzten Mal geöffnet haben.» 17. 4. 2011; Seminar 3: Das Ding an sich – im Hirn des anderen: «con’d’ohm» Herr Eugster, was sollte mit «con’d’ohm» erreicht werden? Markus Eugster: «Nach den letzten Kulturinitiativen in Wien und Istanbul sollte diesmal die alemannisch-helvetische Freundschaft untermauert und der Anstoss erbracht werden, dass die momentane Diskussion in der Schweiz aus einer anderen Perspektive betrachtet wird oder werden kann.» Selbstredend ist anzufügen, dass «con’d’ohm» die letzte Ausstellung in der Galerie «Frei-Ruum» war. Das Quartier Neukölln wird zurzeit gentrifiziert. Eine subkulturelle Galerie passt da nicht mehr hin. Dieser Umstand ist wahrscheinlich die eindrücklichste Erfahrung, welche die Wiler Kunstschaffenden in Berlin gemacht haben. Die Stadtteil-Veredelung, ein selbst in den mittelgrossen Schweizer Städten nur ansatzweise bekanntes Phänomen, beschreibt der Berliner Autor Erik von Hohenborg-Varel treffend: Die Künstler sind an allem schuld. Die Gentrifizierung in den Metropolen schreitet scheinbar unaufhörlich voran. Schlecht unterhaltene Stadtviertel werden durch die alternativ-kreative Szene aufgewertet und einige Zeit später dann von einer wohlhabenden Klientel «übernommen». Alternative Kneipen und Werkstätten werden alsbald von Latte Macchiato, Sushi und Gucci verdrängt. Dann flüchten die Pioniere, die Alternativen und Kreativen, wegen denen die Architekten, Anwälte und Arztgattinnen doch eigentlich erst gekommen sind. Und eines morgens wachen die schicken neuen Bewohner in einem Künstlerviertel ohne Künstler, einem Szeneviertel ohne Szene, umgeben von teuren Handtaschenläden und versnobbten Edelcafes, auf. Das Viertel ist jetzt edel, gentry eben.

Stefan Kreier pumpt sein Latex-Objekt «Pius Knüsel» auf. Bild: Michael Hug

Anmerkung des Autors: Der Begriff Gentrifizierung entstammt dem englischen Begriff «gentry» für «Edelleute».

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Literatur kultur

Merci fürs Feedback! Am 1. April wurde auf dem Junge-Texte-Festival in der Kantonsschule Frauenfeld erstmals der «Literaturförderpreis Thurgau» verliehen. Die Teilnehmenden stellten sich einer renommierten Jury und ernteten nicht nur Lob. von monika oertner Von den knapp fünfzig Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren, die im Vorfeld ihre Arbeiten zum Wettbewerb eingereicht hatten, durften sechzehn ihre Texte öffentlich präsentieren. Der achtstündige Lesemarathon erwies sich als eine Art Castingshow in Sachen Schreibtalent. Wer befürchtet hatte, der Erfolg könnte den Teilnehmenden zu Kopf steigen, wenn ganze zehn von ihnen zu Siegern gekürt und weitere mit Preisen bedacht würden, hatte sich unnötig Sorgen gemacht. Wohl keiner verliess die Bühne mit falschen Hoffnungen auf eine schnelle Bestsellerautorenkarriere. Vielmehr könnte mancher diese erste Erfahrung auf dem literarischen Parkett als Anlass nehmen, den Griffel an den Nagel zu hängen. Anfangs bemühte sich die Jury unter Leitung des erfahrenen Literaturvermittlers Michael Guggenheimer noch um einen positiven Tenor, doch im Laufe der Veranstaltung brach sich die Kritiklust ungehindert Bahn, und der pädagogische Auftrag, «das literarische Schreiben unter Jugendlichen im Thurgau zu fördern», geriet stellenweise in Vergessenheit. Im Eifer des Beurteilungsgeschäfts prasselten harte Worte nieder. Als schief, süsslich, brav, unrealistisch, platt, konstruiert, trivial, langweilig, klischeehaft, banal, naiv – um nur einige Vokabeln zu nennen – wurden Texte, Motive und sprachliche Mittel gebrandmarkt, und manche eben noch euphorische Autorenmiene wurde lang und länger.

Bewundernswerte Contenance Die Schonungslosigkeit der literarischen Qualitätskontrolle erstaunte, da alle Jurymitglieder selbst leidgeprüft sein dürften in Sachen Literaturkritik. Oder lag darin gar die Ursache – eine Art kollegiale Offenheit oder die Lust an der Kollegenschelte? Ein literarischer Text stellt zweifellos ein besonderes Produkt dar, von sensibler persönlicher, ja intimer Relevanz für seinen Verfasser, und ihn auf der Bühne vorzutragen und zur Diskussion zu stellen ist nicht nur für Jugendliche ein Wagnis – bereits ein schriftlicher Verriss macht manch gestandenem Autor schwer zu schaffen. Umso bewundernswerter war die Contenance des literarischen Nachwuchses, der im Anschluss an den Urteilsspruch jeweils noch wohlerzogen «für das Feedback» dankte. Abgesehen von der Schärfe der Kritik war die Arbeit der Jury vorbildlich, lebhaft und pointiert. Alle Jurymitglieder bestachen durch ihren Sachverstand und die Ernsthaftigkeit der

Frey, Krohn, Vetsch und Roth-Hunkeler (v.r.n.l.) gingen kritisch mit den Jungschriftstellern ins Gericht. Bild: Christiane Dörig Auseinandersetzung mit den Texten. Ein bühnenerprobter Wortkünstler wie der Kabarettist Patrick Frey konnte mit seinen knochentrocken vorgebrachten, treffsicheren Analysen punkten, ebenso sein nicht minder eloquenter Autorenkollege Tim Krohn, während Theres Roth-Hunkeler ihren Leseeindrücken einen subjektiveren Anstrich verlieh. Die bekannte Moderatorin und Redakteurin Mona Vetsch bemühte sich nach Kräften, die Verdikte ihrer Kollegen mit Charme, Humor und konkreten Vorschlägen ins Konstruktive zu wenden. Sie schien sich am besten in die bangen Herzen der Jungautoren einfühlen zu können und erinnerte gut gelaunt an jene Tage, da sie selbst in der Kanti die Schulbank gedrückt hatte.

Ausgebimmelte Juroren Die engagierten Deutschlehrkräfte, die den Wettbewerb auf die Beine gestellt hatten, bieten ihren schreibbegeisterten Eleven seit Jahren mit dem schulinternen Zeilen-Verlag eine einmalige Plattform. Das von Lions-Bewegung und Lotteriefonds Thurgau zur Verfügung gestellte

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Budget hatten sie effizient für eine professionelle Gestaltung genutzt. Auch der reibungslose Ablauf des Lesefestivals verriet die erfahrene Lehrerhand. Streng begrenzte man per Glockenzeichen die Einhaltung der Sprechzeiten, was bei den ausgebimmelten Juroren für säuerliche Mienen und damit für einige Situationskomik sorgte. Und die Texte selbst? Nun, auch wenn die vorgetragenen Arbeiten oft vor allem die Lesevorlieben ihrer Verfasser widerspiegelten, so blitzte doch immer wieder schriftstellerisches Potenzial darin auf. Jenes der zehn Prämierten darf nun bei einem Schreibworkshop weiter ausgebaut werden. Der schönste Erfolg des Wettbewerbs wäre, dass mancher die deutlichen Ratschläge der Jury beherzigt und nach eigenständigeren Bildern und besser handhabbaren Stoffen fahndet – und immer, immer weiter an seinen Texten arbeitet. Die Texte der Endrunde sind auf www.jungtexte.ch publiziert.


kultur Theater

Das Drama von Macht in der Gartenzwergidylle Wie gründet man einen Staat? Diese Frage stellt sich die Zürcher Theatergruppe Far a day cage im Stück «My State». Sie eröffnen damit in Schaan das Morgenland-Festival. von anita grüneis der arabischen Welt Aktualität bekommen. «Diese junge Generation mit ihrer Lust an gleitenden Bewegungen, am Surfen in jeder Form – diese Generation muss sich Platz schaffen», meint er. Doch meistens teilen sich drei bis vier Generationen einen Staat. Und jede Generation hat ihre eigene Erzählung, ihr eigenes Leitbild. «Die historische Trägheit spielt eine grosse Rolle. Staaten sind wie Supertanker. Sie haben so viel Masse an Geschichte, Religion an Bord, dass sie nur schwerfällig und langsam manövrieren können.» Braucht es für Neuerungen dann einen Revolutionär? «Nein», meint Stefan Sprenger, «Lichtfiguren können zwar heimleuchten, aber ändern wird sich nur was, wenn jeder an seinem eigenen Lichtschalter dreht und zwar aus Einsicht.»

Das Stück «My State» experimentiert, dekliniert und parodiert im Vorgarten der Macht. Bild: Joachim Dette Der Evangelist Matthäus schrieb von anatolé, vom Aufgang; Martin Luther übersetzte das Wort mit Morgenland ins Deutsche. Morgenland – das waren alle Länder, die östlich von Europa liegen, dort, wo die Sonne aufgeht. Die Zeichen der Zeit stehen wieder auf Sturm, im heutigen Morgenland brodelt es gewaltig. Staatsformen bröseln, junge Generationen begehren auf und inspirieren ältere Generationen zum Protest. Eine gute Zeit, um die Frage nach dem Wesen des Staates zu stellen. «My State» hat das getan. Die Zürcher Theatergruppe Far a day cage (Fadc) mit Regisseur Tomas Schweigen, hat in der Kaserne Basel auf höchst amüsante Weise ihren eigenen Staat gegründet und zeigt dieses Stück nun im Schaaner Tak im Rahmen des «Morgenland-Festivals».

Mit Kubrick-Tempo Auf den idealen Staat angesprochen meint die Tak-Intendantin Barbara Ellenberger: «Den gibt es nicht, es gibt Strukturen, die es dem Einzelnen ermöglichen, Verantwortung zu übernehmen. Diese Strukturen aufzubauen ist Aufgabe des Staates. Ich denke, der Staat hat aber auch immer die Aufgabe, für die Schwachen da zu sein.» Wie sieht sie als Schweizerin ihren eigenen Staat? «Die Schweiz ermöglicht

durch ihre direkte Demokratie extrem vieles. Aber ideal? Das tönt so ideologisch, da wird es gleich wieder abstrakt. Mich interessiert das Machbare.» Dazu bietet «My State» eine gute Reflektionsfläche. In den ersten Minuten zeigen die Schauspielerinnen und Schauspieler in rasendem Tempo die Entwicklung des Menschen. Wie in Stanley Kubricks «2001 – Odyssee im Weltraum» erscheinen die späteren WG-Bewohner zunächst als Affen, erleben die Konflikte der Gemeinschaftsbildung und das Drama von Macht, Rivalität und Ausschluss. Das alles geschieht in einer Gartenzwergidylle hinter einem Einfamilienhaus. In der Jetztzeit angekommen, rufen die sieben Frauen und Männer ihren eigenen Staat ins Leben und fragen sich, wie er denn sein soll. Und was das überhaupt ist, ein Staat.

Polyphonie als Staatskraft Eine Erlöserfigur ist im Stück «My State» kein Thema. Dort wird vielmehr ein Experiment dekliniert, es gibt Parodien und Videoeinspielungen, Off-Kommentare. Immer wieder ziehen sich die Schauspieler zurück und machen gemeinsam Musik. «So generieren sie die Kraft für das Stück.» meint Sprenger. Die Kraft eines Staates liegt für ihn im Zulassen der Polyphonie, wie das die Schweiz mit ihren unterschiedlichen Sprachen, Mentalitäten und Konfessionen zeigt. «Eigentlich ist die Schweiz damit völlig europakompatibel», meint Sprenger lachend. Und Barbara Ellenberger fügt hinzu: «Wie unser Festival. Wir geben Impulse. Wir zeigen auf, wie jeder Einfluss nehmen kann und dies sehr lustvoll mit Vorträgen, Workshops, Konzerten, Familienprogrammen, Essen, Kindertheater und einem Enkel-Manifest.» Das Morgenland-Festival kennt keine Grenzen. So soll es sein. «My State». Saal am Lindaplatz Schaan. Mittwoch, 18. Mai, 20 Uhr. Nachgespräch ab 22 Uhr. Morgenland-Festival Liechtenstein. Mi, 18. bis So, 22. Mai. Mehr Infos: www.morgenland.li

Der Staat ist ein träger Supertanker «Die Gruppe Fadc schliesst das menschliche Revierverhalten mit der Idee des Mikrostaates kurz – ein Konzept, das man in Liechtenstein seit Langem kennt», meint der Schriftsteller Stefan Sprenger, der im Anschluss an die Aufführung eine Gesprächsrunde leiten wird. Für ihn hat das Stück durch die Ereignisse in

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Film kultur

Ärgstes Liebesrauschen An den Solothurner Filmtagen beantwortete der Altstätter Regisseur Marcel Gisler Fragen des Publikums. Diesen Monat ist er mit seinem grossartigen Film «F. est un salaud» auch am Pink Apple Festival in Frauenfeld zu Gast. von andrea kessler Es gibt wenige Filme, für die es sich lohnt, von Festival zu Festival zu reisen. «F. est un salaud» ist einer dieser Filme. Im Januar lief er an den Solothurner Filmtagen und im Mai wird am Pink Apple Festival in Frauenfeld gezeigt. Dabei ist er schon dreizehn Jahre alt und wenn alles wie geplant verlaufen wäre, hätte er sogar noch ein Jahr mehr auf dem Buckel. Der Regisseur Marcel Gisler aus Altstätten tat sich mit dem Casting schwer und brachte seine Produzentin Ruth Waldburger an den Rand der Verzweiflung. Auch sie ist eine gebürtige Ostschweizerin. Ein ganzes Jahr über suchte er die passenden Hauptdarsteller. Ruth Waldburger und Marcel Gisler lachen viel, als sie dem Publikum in Solothurn davon erzählen. Sie fanden sie nicht in der Schweiz und nicht in Deutschland; erst an der L’Ecole Supérieure d’Art Dramatique in Paris wurden sie fündig. Dass der Film in Zürich spielt, ist kein Problem – reden sie halt Französisch.

Krankhafte Beziehung Gefunden hat Gisler für die Rolle des Rockstars Fögi Frédéric Andrau und Vincent Branchet für den Roadie Beni. Der schmächtige Vincent war perfekt geeignet, um den träumerischen und weichen Sechzehnjährigen zu spielen, der bis weit über beide Ohren hinaus in den charismatischen Fögi verliebt ist. Es entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die bald krankhafte Züge annimmt. Beni darf mit der Band Minks auf Tournee und bald auch mit Fögi ins Bett. Doch mit den immer ärger werdenden Drogenräuschen seines Freundes wird auch Benis Liebesrausch exzessiver. Als ihn Fögi schliesslich nicht mehr haben will, macht Beni alles, um bleiben zu können und erniedrigt sich bis zur Entmenschlichung. Der Filmtitel «F. est un salaud» oder «De Fögi isch en Souhund» benennt den launischen Fögi als die treibende Kraft des Films, möchte man meinen, doch das ist nur vordergründig so. Im deutschsprachigen Verleih hat der Film noch einen Titel: «Der Traum vom schlafenden Hund». Das trifft es besser. Beni, der «treue Hund», zwingt mit seiner Opferrolle Fögi sein Verhalten geradezu auf. Dank LSD auf Berndeutsch Der Film basiert auf einem Buch, das Martin Frank 1979 publizierte und damit die damalige Schweiz schockte. In einem Essay schreibt er selbst über die Idee zu seinem Werk: «Nachdem sich mein Plan, Popmusiker zu werden,

in Jointrauch aufgelöst hatte, schrieb ich einen Roman, ‹Ter fögi ische souhung›. Berndeutsch, weil dank LSD mein Hirn mir nicht mehr erklären konnte, warum ich anders schreiben sollte, als ich sprach (Züridütsch) und dachte (an Sex meistens). Ich traute mir zu, einen schwulen ‹Fänger im Roggen› zu schreiben; Sorgen machte mir nur die Sprache, beziehungsweise die Notation.» Die Notation gestaltet das Lesen des Buches nicht ganz leicht; auch Gisler hatte anfangs zu kämpfen. Wie denn die Reaktion des Schriftstellers auf den Film ausgefallen sei?, fragt nach dem Film jemand aus dem Publikum der Solothurner Filmtage den Regisseur. Gisler und Waldburger werden vom Scheinwerferlicht geblendet und können die Gesichter des Publikums nicht erkennen, sie antworten ins anonyme Dunkel hinaus. Das sei überhaupt nicht problematisch gewesen. In einer Neuauflage des Buches 1998 wurde auch ein Interview mit den Schauspielern abgedruckt.

Gefährlich nahe an der Realität Aus dem Publikum stellt noch einer eine Frage: Er wisse, es sei eigentlich nicht wichtig, aber wenn er solche Filme sehe, nehme es ihn jeweils doch wunder, weil es so überzeugend ge-

«F. est un salaud». Cinema Luna Frauenfeld. Freitag, 13. Mai, 18 Uhr. In Anwesenheit des Regisseurs Marcel Gisler. Pink Apple Festival Frauenfeld. Do, 12. bis So, 15. Mai. Mehr Infos: www.pinkapple.ch

Für seinen Fögi (rechts) macht Beni einfach alles Bild: pd

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spielt sei, ob die beiden Hauptdarsteller wirklich homosexuell seien. Marcel Gisler blickt mit zusammengekniffenen Augen wie ein Cowboy ins Publikumsdunkel und antwortet: «Nun, einer schon, der andere nicht.» Mehr sagt er nicht dazu. Ob die sexuelle Orientierung der Schauspieler mit derjenigen ihrer Rolle übereinstimmt, ist unwichtig. In einem Fall aber wurde die künstlerische Freiheit gefährlich nahe an die Realität herangefahren. Fögi gab es tatsächlich und er hatte auch eine Band – bloss den ganzen Rest hat Frank dazuerfunden und obendrein ein Foto des echten Fögi im Buch abgedruckt. Daran hatte dieser keine Freude und klagte. Das Bild musste überklebt werden, aber gottseidank wurde das Buch nicht zurückgezogen. Denn sonst wären wir um einen hervorragenden Film ärmer.


kultur Pause sind vielleicht typisch für das Filmgeschäft, in dem kontinuierliches Schaffen schwierig ist. Immer müssen viele Komponenten zusammenspielen – das Glück, das richtige Projekt, das Geld – und die meisten davon kann man nicht beeinflussen. Nach «F. est un salaud» habe er zwei Projekte nicht realisieren können, erzählt Marcel Gisler. «HeaIm Herbst 2011 sollen die Dreharbeiten beginnen: ven» sei den «Gremien in einer betulich werdenden «Rosie» ist eine autobiografisch gefärbte Familienge- Deutschschweizer Filmlandschaft» wohl zu «schwulschichte, die in der Ostschweiz zwischen St.Gallen radikal» gewesen. Das andere Projekt habe er selber und dem Rheintal spielt. Es wäre der erste Film von inhaltlich nicht auf die Reihe bekommen. «Das ScheiMarcel Gisler seit dreizehn Jahren. Marcel Gisler? Fil- tern an einem Stoff gehört zum Tagesgeschäft», so memacher, Jahrgang 1960, in Altstätten aufgewach- Gisler, «nur sollte man dies finanziell verkraften können». Zwei Projekte, die ihm angeboten wurden, sen, lebt in Berlin. 1985, 1988, 1992, 1998. Das sind die Jahre, in de- hätten ihn wiederum inhaltlich nicht interessiert. Danen Gisler Filme präsentiert hat. Er war 25-jährig, als runter war «Sternenberg», der Stoff, der dann von am Filmfestival Locarno «Tagediebe» gezeigt wurde. Christoph Schaub erfolgreich verfilmt wurde. Nach drei Jahren ohne konkretes Filmprojekt beDer Erstling ist eine in Schwarz-Weiss gedrehte Geschichte über drei Hängertypen in Westberlin. Am gann er Soap-Drehbücher zu schreiben. Und zwar für gleichen Festival (1985) lief übrigens Edgar Reitz’ die vom Schweizer Fernsehen produzierte Serie «Lü«Heimat» und Emir Kusturicas erster Erfolg ausser- thi & Blanc». In drei Jahren schrieb Gisler 35 Folgen. halb des damaligen Jugoslawien: «Papa ist auf Dienst- Daneben blieb keine Zeit für eigene Projekte. Nach reise». – So lange ist das her. dem Ende von «Lüthi & Blanc» 2007 baute er seine Drei Jahre später gewann Marcel Gisler mit Lehrtätigkeit aus: An der F+F in Zürich, Écal in Lau«Schlaflose Nächte» in Locarno den Bronzenen Leo- sanne und seit 2009 ausschliesslich an der Deutschen parden. «Die Blaue Stunde» wurde 1992 an den So- Film- und Fernsehakademie in Berlin. lothurner Filmtagen uraufgeführt. «F. est un salaud» Momentan arbeitet Marcel Gisler an vier ver(siehe Seite 51) gewann den Schweizer Filmpreis als schiedenen Filmen. Neben «Rosie» gibt es ein weitebester Spielfilm. Das war 1998. Seither tauchte der res Spielfilmprojekt mit dem Arbeitstitel «Hasenstrick» Name Marcel Gisler zwar hin und wieder auf, etwa über die Geschichte eines Verdingbuben aus dem 2007 als Gewinner eines Drehbuch-Stipendiums oder Zürcher Oberland. «Hasenstrick» wie auch «Rosie» 2009 als Empfänger eines Werkbeitrags des Kantons wurden vom Kanton St.Gallen mit Beiträgen geförSt.Gallen. Trotzdem sind seit seinem letzten Film dert. Noch läuft die Finanzierungsphase von «Rosie». dreizehn Jahre vergangen. Die Gründe für die lange «Es sieht gut aus», sagt Marcel Gisler. VON DER ROLLE von Andreas Kneubühler

Marcel Gisler: Pause vorbei

LITERATOUR mit Lea Hürlimann

Tollkühne Energiegewinnung. «Using Energy» und «Explaining Physics», Titel von Büchern, die nicht furchtbar spannend klingen. Doch sie haben das Leben von William Kamkwamba grundlegend verändert. Wegen der furchtbaren Hungersnot in Malawi kann sich seine Familie das Schulgeld nicht länger leisten und seine Mithilfe auf den Feldern ist unerlässlich. Doch William geht bei jeder Gelegenheit in die kleine Bücherei, wo er mit derselben Wissbegierde Sachbücher verschlingt, wie er als kleiner Junge die Funktion von Radios erforschte, um sie reparieren zu können, und von Fahrraddynamos fasziniert war. Eines Tages findet er in einem der Bücher die Beschreibung eines Windrades. Von dieser Maschine verspricht er sich den Betrieb einer Wasserpumpe für die Felder, um zweimal pro Jahr ernten zu können, und elektrisches Licht, um nicht mehr abends um sieben ins Bett gehen zu müssen. Und obwohl er den ganzen Tag hart auf den Feldern arbeiten muss, die Leute im Dorf ihm für seinen tollkühnen Plan auslachen und sich eher mit Magie denn mit Wissenschaften beschäftigen, gibt er seinen Traum nicht auf – bis sich das aus Metallabfällen, alten Fahrradteilen und Eukalyptusholz gezimmerte Windrad dreht und die Glühbirne aufleuchtet. Eine sehr bewegende Geschichte und eine wunderschöne, detaillierte Beschreibung des Lebens in einem einfachen Dorf in Malawi. William Kamkwamba und Bryan Mealer: Der Junge, der den Wind einfing. Eine afrikanische Heldengeschichte. Irisiana Verlag, München 2010.

Bild: eddymotion.ch

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kultur karge, simple Formensprache», sei einer der wenigen Sätze, die von Palermo über sein Werk je zu hören waren. Meist waren es Drei- und Rechtecke in satten Farbtönen, die er in den Ausstellungsräumen platzierte. Es wurde viel über Palermos Werk theoretisiert und gemutmasst. Diese Künstlerfigur fasziniert jedenfalls nach wie vor, und zum Schluss bleibt zu hoffen, dass die Vernissage so ausufernd wird, wie es Palermos Ruf erwarten liesse. (js) Kunstumseum St.Gallen. 28. Mai bis 25. September. Öffnungszeiten: Di bis So, 10–17 Uhr, Mi, 10–20 Uhr. Mehr Infos: www.kunstmuseumsg.ch

Das Werk unter Kontrolle (2).

Lili Marleen im KZ. Sechs Erzählungen aus dem Frauenlager Auschwitz-Birkenau. In jeder steht das Schicksal einer anderen Frau im Mittelpunkt. Der rote Faden durch die Geschichten ist die Autorin selbst, die als Ich-Erzählerin meist im Hintergrund bleibt. Liana Millu war während des Zweiten Weltkriegs in Italien im Widerstand aktiv und wurde 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Sie erzählt die Geschichte von Lili Marleen, einer jungen Ungarin, die so genannt wird, weil sie das gleichnamige Lied so gerne mag. Weil der Liebhaber der Kapo ein Auge auf die hübsche Lili geworfen hat, schickt die Kapo Lili zur Strafe in den Tod. Bruna findet ihren halbwüchsigen Sohn Pinin wieder und spart sich jeden Tag ein paar Brocken Brot vom Mund ab, um sie ihrem Sohn bei der kurzen Gelegenheit, bei der sie sich täglich begegnen, zuzustecken. Doch Pinin wird krank, und die verzweifelte Mutter sieht schliesslich keinen anderen Ausweg, als ihren Sohn ein letztes Mal zu umarmen – durch einen Hochspannungsdraht, der sie beide umbringt. Maria ist schwanger, als sie ins KZ kommt. Entgegen den Vorschriften meldet sie dies den Krankenschwestern während der Quarantäne nicht, sondern bindet sich jeden Tag mit Stoffstreifen den wachsenden Bauch ab, um ihn zu verbergen und ihr Kind zu retten, in der Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges. Die Russin Zina hat jeden Lebensmut verloren, seit sie weiss, dass ihr Mann Grigori von den Nazis umgebracht wurde. Sie setzt ihr Leben schliesslich aufs Spiel, um Ivan, den sie nicht kennt, der sie aber an ihren Grigori erinnert, die Flucht zu ermöglichen.

01

Bild: Barbara Klemm

SCHAUFENSTER

Das Werk unter Kontrolle (1). 02

Bild: Carsten Fock

Liana Millu: Der Rauch über Birkenau. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1999.

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01 «Mit dem Namen kannste nie was werden als Künstler», soll Joseph Beuys zu seinem Meisterschüler Peter Hasterkamp gesagt haben. Ob das der wahre Grund für den Namenwechsel gewesen ist, wird sich nie mehr klären. Der deutsche Maler Blinky Palermo verstarb im Jahr 1977 unter ungeklärten Umständen in Kurumba auf den Malediven. Die erste umfassende Ausstellung in der Schweiz seit 1997 zeigt im Kunstmuseum St.Gallen sechzig Werke des «James Deans der europäischen Kunstszene». Er war befreundet mit Gerhard Richter und Sigmar Polke, um nur mal die beiden berühmtesten zu nennen. So ausschweifend Palermo sein Leben in Jazzbars, in den Betten wechselnder Frauen und mit viel Alkohol gestaltete, so konzentriert war seine Arbeit. Ein minimalistisches, aber umso farbenfroheres Werk. «Ich bevorzuge eine ziemlich

02 Neben dem Dampfer mit Weltruf, dem Kunsthaus, fällt in Bregenz immer wieder der Ausstellungsraum des Kunstvereins auf. Im Magazin 4, in einem alten, wunderschönen Industriegebäude beheimatet, werden oft politisch getaktete Ausstellungen gezeigt. Bis am 8. Mai sind dort noch sechs Videoarbeiten der jungen Wienerin Anna Witt zu sehen. Performative Eingriffe in den öffentlichen Raum: «Ich stelle Personen einen Handlungsraum zur Verfügung, den sie selbst gestalten können», sagt Witt. Ende Monat eröffnet dann die von Carsten Fock kuratierte Ausstellung «Control». Die gleich wie der Joy-Division-Film betitelte Schau versammelt drei Frauen und drei Männer, die sich den Vorgaben von Fock richten müssen: «Formale Fragestellungen mit politischen, philosophischen oder existenziellen Themen. Ich bitte die Kunstschaffenden, in ihren Arbeiten für die Ausstellung das ambivalente Verhältnis zur künstlerischen (Selbst)kontrolle zu untersuchen, die Möglichkeiten von Freiheit und Kritik, aber auch die Gefahren von Pathos oder Selbstzensur.» Man darf gespannt sein, wie die vornehmlich jungen Kunstschaffenden Nine Budde, Friederike Feldmann, Nick Oberthaler, Julia Schmidt, Tilo Schulz und Jannis Varelas mit diesem Aufruf zur Selbstreflexion umgehen. (js)

Magazin 4 Bregenz. 20. Mai bis 21. August. Öffnungszeiten: Di bis So, 14–18 Uhr. Mehr Infos: www.bregenzerkunstverein.at


kultur THEATERLAND

Bewegte Gassen

Schonungsloser Aufbruch

Ein Mann ist skeptisch und geht trotzdem zu einem Medium, das einen weissen, furzenden Hund hat. Und dann erzählt es, er müsse wieder zurück und tanzen, wo er sich doch seit zwei Jahren krampfhaft vom Theater fernhält. Davon handelt das neue Stück «baboons» des Tänzers und Choreographen Nunzio Verdinero. Erste Auszüge daraus tanzt er mit seinen «Friends» während des St.Galler Tanzfestes an einem öffentlichen Ort in der Stadt und er ist nicht der Einzige. Noch sechs andere Tanzformationen bewegen sich durch die Innenstadt. Gisa Frank ist mit ihrer Kompanie frank-tanz und riesigen Strohballen auf dem Klosterhof zu finden. Aber auch in der Hinterlaube, Spisergasse, Turmgasse und Schmiedgasse wird getanzt. «Letztes Jahr wollten wir mit dieser Intervention die Leute animieren. In diesem Jahr steht der künstlerische Aspekt wieder im Vordergrund.» sagt Eli Frey von der IG Tanz Ostschweiz und Koordinatorin des Tanzfestes. Wer die Formationen am Nachmittag verpasst, kann alle sieben Kompanien am Abend noch einmal erleben und zwar in der Lokremise. Dort treffen sie zum ersten Mal aufeinander und eine zwanzigminütige Performance soll daraus entstehen. «Ein Tanz-Experiment» laut Programm. Auch Nunzio Verdinero lässt sich überraschen, wenn er mit seinen «Friends» in die Lok kommt, welchen Raum sie darin einnehmen werden. Zeigen wird er noch einmal den Tänzer, der keiner mehr sein wollte und sein Seelenheil verspielte. Das kompakte Tanz-Experiment in der Lokremise kann dann doch noch als Animation von den Zuschauern genutzt werden, denn im Anschluss geht die grosse Ballnacht los. (ak)

Sie ist eine untreue Freundin, die Zukunft. Sie verspricht viel und kommt dann doch nie. Dafür ist sie eine Meisterin der süssen Worte. «Die Zukunft ist für mich Friede.» «Die Zukunft ist dann, wenn der Kaffee fertig ist.» «Die Zukunft ist die Möglichkeit, selber zu entscheiden.» «Die Zukunft ist für mich kiffen bis ich umflieg». Das Aktionstheater Ensemble hat solche und andere schmucke Varianten des Liebesgeflüsters der Zukunft auf der Strasse gesammelt und bringt sie mit der «Zukunftsmaschine» auf die Bühne des Bregenzer Frühlings. Martin Gruber vom Aktionstheater Ensemble war letztes Jahr mit dem Stück «Ulysses Roadmovie» schon am Bregenzer Frühling und begeisterte durch sein innovatives Theater. Auch das diesjährige Stück entstand unter seiner Regie. Selbst sagt das Aktionstheater Ensemble über die Zukunft: «Also eigentlich kann ich mir schon vorstellen, dass das alles gut ausgeht. Wieso nicht. Ich möchte mir das nicht nehmen lassen.» Und so reist das Ensemble los, der Unerreichbaren hinterher. Mit Hoffnungen und Wünschen. Und mit Furcht. «Die Zukunft ist der Tod» hat sie einem Vorarlberger Jugendlichen eingeflüstert und ein anderer Alltagsexperte siehts so: «Die Zukunft ist für mich ein Raumschiff.» «Und wie ist da so das Leben, auf dem Raumschiff?» Er lacht kurz und abgeklärt: «Jaja … Scheisse!» Das Aktionstheater Ensemble lässt Angstszenarien und utopische GutweltVorstellung aufeinander los – schonungslos und «frei nach dem Diktum, dass Zukunft nichts anderes ist als die Manifestation unserer aller Gedanken.» (ak)

Diverse Orte in der Innenstadt St.Gallen. Samstag, 14. Mai, 13.30 bis 15.30 Uhr. Lokremise St.Gallen. Samstag, 14. Mai, 19 bis 19.20 Uhr. Mehr Infos: www.tanzfest.ch

Festspielhaus Bregenz. Fr, 13., Sa, 14. Mai, jeweils 20 Uhr. Mehr Infos: www.aktionstheater.at

Bilder: pd

01

FORWARD

Neues von der linken Disco-Dampfwalze. 01 Er war der Lichtblick am MeltFestival vor vier Jahren. Alec Empire brüllte und zappelte sich die schwarze Seele aus dem durchtrainierten Körper. Das Zelt, in dem er spielte, war bei weitem nicht gefüllt und diejenigen, die den Weg gefunden haben, gehörten nicht zur bunt gekleideten Klientel mit Ray-Ben-Sonnenbrille, die sonst das Festival überflutete. Vor der Bühne hüpften mehrheitlich Mittdreissiger, an der Bar standen Teenager mit heruntergeklapptem Kiefer. Rammstein sind Göttibuben im Vergleich zur eiskalten Kraft, mit der Empire zusammen mit der Musikerin Nic Endo, die in einem Häuschen aus Synthesizern und Hundert anderen Gerätschaften sass, den Leuten den Kopf wuschen. Es war eine der raren Chancen in den Nullerjahren, die linksradikal-anarchistischen Wüteriche live zu sehen. Denn Empires und Endos Trio Atari Teenage Riot löste sich im Jahr 2000 auf und tauchte die folgenden Jahre nur sporadisch auf, unter anderem auf dem Soundtrack von «The Fast and the Furious: Tokyo Drift». Im Jahr 2010 kündigte das Trio eine Wiederaufnahme der Arbeit an und kürzlich wurde das neue Album «Is This Hyperreal?» angekündigt. Die linke Discodampfwalze ist also wieder auf Touren: Die neue Single «Blood In My Eyes» ist auf Youtube hochgeladen und die Kommentare überschlagen sich vor Freude über das Wiedersehen. Der Song ist eine tanzbare Tirade gegen den Frauenhandel. Es passt zu den hart arbeitenden Atari Teenage Riot, dass sie in der ehemaligen Arbeiterstadt Winterthur auftreten. – Und es ist erfreulich, dass das Salzhaus mit seiner Ankündigung, ein profiliertes Programm zu fahren, beginnt ernst zu machen: Das Racist, Daedelus und Mount Kimbie sind dort im Mai ebenfalls zu sehen. (js)

Salzhaus Winterthur. Samstag, 21. Mai, 20 Uhr. Mehr Infos: www.salzhaus.ch

02

Jung und zukunftsgerichtet im Spielboden. 02 Vor drei Jahren fand im Spielboden die erste Ausgabe des Sounds Noise Festival statt. Die Veranstalter waren angetreten, an drei Abenden «experimentellem, avantgardistischem, schrägem und extremem Musikschaffen aus Österreich» einen Raum zu geben. Diesem Konzept bleibt der Spielboden treu, wobei nicht mehr gar alle Bands aus demselben Land kommen. Folgend drei Bands, die jeweils an einem Abend des Festivals auftreten. Man darf sich vom Namen nicht täuschen lassen: Elektro Guzzi (12. Mai) sind grossartig – und tanzbar. Die drei Wiener bilden vermutlich eine der wenigen Bands, der es gelingt, LiveTechno nicht nach durchgeknallten und perfektionistischen Musikschullehrern klingen zu lassen. Mittels klassischen, jedoch modifizierten Rockinstrumenten lassen sie einen tiefen, repetitiven Sound über den Dancefloor wabbern. Kompal (13. Mai) sind die beiden Kumpels Bernhard Belej und Jodok Dietrich. Zwei DJs, die zusammengefunden haben und live zu einem Flug durch diverse Galaxien abheben: Ihre Rakete wird mit einem (Re-)Mix aus Blues und minimalen Beats angetrieben. Wie «ein Motorradrennen zwischen Radiohead, Clark und Squarepusher» töne hingegen Knalpot (14. Mai), verspricht der Spielboden. Das vielseitige Duo treibt elektronisch und mit viel Dub im Gepäck den Postrock vorwärts. (js)

Spielboden Dornbirn. 12.–14. Mai, jeweils 20 Uhr. Mehr Infos: www.spielboden.at

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kultur PRESSWERK René Sieber, Autor und Pop-Aficionado.

SIEBERS MAI-PODESTLI:

Platte des Monats

Kritikerlieblinge des Monats

Wild Beasts.

Elbow.

Das Album «Two Dancers» war 2009 meine persönliche Lieblingsplatte. Die skurrile englische Indieband Wild Beasts entpuppte sich als grosser musikalischer Verführer. Beim Hören ihrer Musik fühlte man sich ein wenig in Arthur Schnitzlers «Traumnovelle» hineinversetzt. Wie auf einer nächtlichen Party in einem verwunschenen Schloss auf dem Lande. Wer die exzessiveren Momente eines Antony And The Johnsons oder der englischen Sparks mag, wird auch an den Wild Beasts Gefallen finden. Mit «Smother» (Musikvertrieb) legt das Quartett aus Kendal nun den dritten Longplayer vor. Alle reden von der Atomwolke, während uns die Briten eine Staubwolke ins Zimmer blasen: «I take it in my mouth, just like a lion takes his gain», singt Hayden Thorpes mit seinem typischen Falsett gleich zu Beginn dieser Platte. Auf poetische Weise formuliert er einen Song über Gier, Macht und den berühmten Löwenanteil. Gleich noch einem Tier ist die erste Single gewidmet: drei Minuten Gelassenheit, elegische Streicherklänge und Xylophon-Hauch als zarte Ode an den «Albatross». Was man getrost anerkennen kann: Die vier jungen Männer sind auf ihrer Reise zum Zentrum aller Dinge nach einer Flugbahn, die sie von Kendal über Leeds nach London führte, am Ziel angekommen und gut gelandet. Und sie spielen immer noch auf ihre unnachahmliche und echte Weise eine Art von mystisch-fliessender, überirdischer Musik, die das Aussenseitertum und die Intimität ihrer Kindheit im Lake Distrikt spiegelt. Kein Wunder, hören die Jungs neben Caribou und Talk Talk auch Beach House. Atmosphäre, Intimität, Weite, stockender Rhythmus: Nur hier entsteht Poesie. Und das Überbrücken der eigenen Verletzlichkeit. (Erscheint am 6. Mai)

02 «Dream Pop» steht als Style auf der Internet-Seite von «allmusic.com». Keine schlechte Titulierung für die Musik von Elbow. Wenn diese auch ein wenig den Kitschverdacht aufkommen lässt. Mit jedem Album verfeinert das Quintett aus Manchester seine Songwriterkunst, der es nie an grosser Emotionalität und epischer Breite fehlt. Sänger und Gitarrist Guy Garvey ist ja eine eher markige Erscheinung, Modell englischer Landmann, erdverbunden und mit Knickerbockers, Öljacke und kariertem Flanell ausgestattet. Dass dieser nichtsdestotrotz feingeistige Herr das Talent besitzt, seine melancholische und zarte Poesie in einen so verträumten und kammermusikalischen Rahmen zu betten, verwundert den Laien. Doch nicht die Kritiker, die schon seit dem traumtänzerischen Debütalbum «Asleep In The Back» aus dem Jahre 2001 auf diese Band setzen. Und die meisten von ihnen loben auch das fünfte Opus «Build A Rocket Boys!» (Universal) über den grünen Klee. Dem würde ich bloss zwei Abstriche, sozusagen als Fussnoten, entgegensetzen: Erstens klingen die Songs von Elbow mit zunehmender Hördauer immer auch etwas monoton und weinerlich. Und zweitens würde ich den ebenfalls auf dieser Seite vorgestellten früheren Alben «Cast Of Thousands» (2003) und vor allem «Leaders Of The Free World» (2005) doch etwas den Vorzug geben, einfach schon darum, weil die Magie, Zerbrechlichkeit und essenzielle «Verlorenheit» ihrer Lieder damals besser funktionierten. Doch vielleicht schielen Elbow auch etwas gar gierig auf das grosse Publikum, was ihnen jedoch nicht zu verübeln ist. Mit diesen elf neuen Songs stiegen sie in den UKCharts auf Platz zwei ein, so hoch wie nie zuvor. Und im kommenden Sommer werden sie ihre von Trauer umflorten Melodien auch über das Sittertobel schweben lassen.

01

01

Retro-Futurismus aus Düsseldorf

02

Kreidler. 03 Elektronische Klänge aus unserem nördlichen Nachbarland sind vielleicht nicht top-ten-mässig, aber von der kreativen Potenz her hoch im Kurs. Nach Console schafft es heuer die auf der Achse Düsseldorf–Köln–Berlin operierende Band Kreidler auf diese Seite. Nur zwei Jahre nach ihrem letzten Release («Mosaik 2014») schieben die fleissigen Herren mit «Tank» (Irascible) ihren neusten Wurf auf den Markt. Was ihnen auf ihrem letzten Album nicht

03

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1

Wild Beasts Smother

2

PJ Harvey Let England Shake

3

Kreidler Tank

4

Radiohead The King Of Limbs

5

The Low Anthem Smart Flesh

6

Elbow Build A Rocket Boys!

7

Bibio Mind Bokeh

8

Lykke Li Wounded Rhymes

9

Alela Diane Alela Diane & Wild Divine

gelang, ist nun Tatsache geworden: Die sechs Tracks auf knapp 45 Minuten Spielzeit sind in nur fünf Tagen Studio und drei Tagen Abmischen aufgenommen und pressfertig gemacht worden. Alles analog und im Bandgefüge. Kein Schieben, kein Ausbessern, kein kopflastiges Nachberechnen. Eine beachtliche Leistung! Herausgekommen ist wohl eine der bisher stärksten KreidlerPlatten überhaupt. Sie offenbart eindrücklich, wie anspruchsvoll und effizient die Band eine stark rhythmusbasierte Jamsession zu spannend texturierten, hypnotischen Kompositionen verdichten kann. Auf «Tank» mischen sich Neo-Krautrock und Science-FictionÄsthetik mit rhythmischem Ambient und organisch-pluckernder Elektronik. Eine andere Analogie in Sachen Kreidler hört auf den Namen Kraftwerk, die anderen grossen Düsseldorfer. Kreidler benutzen ähnliche Sounds wie Kraftwerk. Wie die berühmten Madeleines aus Prousts Monumentalwerk klingen die Traum-Tupfer beider Bands. Aber anders als bei Kraftwerk, bei denen eine Melodie stets ein ganzes Album prägte, gibt es bei Kreidler unzählige Melodiebögen, die sich in Endlosschichten übereinanderlegen. Man höre sich zum Studium dieser Behauptung nur einmal den Opener «New Earth» oder das atemlos pulsierende «Jaguar» an. Roboter-Musik, gespielt von Menschenhand.



KALENDER 01.–31.05.2011

Inhaltsverzeichnis Kulturprogramme 2 Theater und Konzerte SG. 4 Klubschule Migros SG. 6 Ökomarkt. Kultur is Dorf Herisau. 40 Pink Apple Filmfestival Frauenfeld. Kinok SG. 56 Bachstiftung St.Gallen. Stickerei St.Gallen. Kunstmuseum Winterthur. 58 Palace St.Gallen. Nextext St.Gallen.

SO

60 Grabenhalle St.Gallen. Salzhaus Winterthur. 64 Kugl St.Gallen. Offene Kirche St.Gallen. Gare de Lion Wil. Figurentheater St.Gallen. 68 Kunst Halle Sankt Gallen. The Rising Sun. Kunstmuseum St.Gallen. 72 Kammerorchester St.Gallen. Kulturlandsgemeinde 2011 AR/SG.

01.05

KONZERT Bläserkids. Von J.S.Bach bis in die Gegenwart Tonhalle Wil, 17 Uhr Helge Schneider. «Buxe Voll!». Freudenhaus Bregenz, 20:30 Uhr Toggenburger Orchester. Hornvieh. Markthalle Wattwil, 17 Uhr TV Buddhas. Garage-Rock aus Tel Aviv. La Buena Onda St.Gallen, 20 Uhr FILM Bauernkrieg. Dokfilm von Erich Langjahr. Cinetreff Herisau, 20 Uhr Hudsucker Proxy. Von den Brüdern Ethan und Joel Coen. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Uncle Boonmee. Der versponnene thailändische Siegerfilm von Cannes 2010. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr XXY. Aufgrund einer Laune der Natur ist die 15-jährige Alex sowohl Junge als auch Mädchen. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 Uhr THEATER Circus Knie. Hochkarätig. St.Gallen Spelteriniplatz, 10:30/14:30/18 Uhr Die Panne. Komödie von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Ein kleines Traumspiel. Junges Theater Thurgau. Eisenwerk Frauenfeld, 17 Uhr Hotel Freiheit. Über die Freiheit und die Kraft, die sie behindert. Mafob Theater. Offene Kirche St.Gallen, 18 Uhr I don’t even know my name. Jugendclub im Alleingang. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Offene Zweierbeziehung. Von Dario Fo und Franca Rame. Kellertheater Winterthur, 17:30 Uhr MUSICAL Avenue Q. Über die Bewohner der gleichnamigen Strasse in New York City. Theater St.Gallen, 17 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN André Kertész. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr Das Kloster Allerheiligen. Führung. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 11:30 Uhr Eckhard Schulze-Fielitz & Yona Friedman. Führung. Kunsthaus Bregenz, 11 Uhr Fausto Melotti. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 Uhr

72 Sueballä. 75 Schloss Wartegg Ror’berg. Mariaberg Rorschach. Comedia Buchhandlung SG. Museum im Lagerhaus SG. 77 Bodenseefestival. Kellerbühne St.Gallen. 80 Saiten. 82 Kunstmuseum Liechtenstein. Curtius Tanz. 84 Begegnungstag St.Gallen.

Adolf Hölzel und seine Schweizer Schüler. Führung. Wessenberg-Galerie Konstanz, 11 Uhr Die Türken in Wien. Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 11:30 Uhr Norbert Möslang. Führung mit Bettina Wollinsky. Lokremise St.Gallen, 13 Uhr Reto Boller. Führung. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:15 Uhr Rudolf Steiner/Otto Rietmann. Führung. Museum Liner Appenzell, 14 Uhr Utopian Structure. Führung. Alte Fabrik Rapperswil, 14 Uhr Kunstwerk des Monats. Von Ernst Ludwig Kirchner. Kunstmuseum Vaduz, 11 Uhr Ludwig Demarmels. Führung Galerie Demarmels Romanshorn, 14 Uhr Geschichte der Kartäusermönche. Führung. Kartause Ittingen Warth, 15 Uhr Puppenmuseum Waldfee. Führung. Puppenmusuem Wald, 14 Uhr So machen wir es. Führung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr Zuhause auf der Strasse. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11 Uhr LITERATUR Geh aus mein Herz und suche Freud. Lyrik-Klassiker zum Frühling. Bibliothek Herisau, 11 Uhr VORTRAG Erneuerung Botanischer Garten. Führung. Botanischer Garten St.Gallen, 10:15/15:15 Uhr Thurgauische Kunstgesellschaft. Apéro/Vorstellung Sommerprogramm. Adolf-Dietrich-Haus Berlingen, 17 Uhr KINDER Das kleine Ich bin Ich. Gastspiel des Theaters theatergeist, Berlin. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Hexe Lilli. Die Reise nach Mandolan. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Holz – und was Künstler daraus machen. Führung. Hallen für Neue Kunst Schaffhausen, 11:30 Uhr Kleiner Riese Stanislas. Über das Anderssein. Theaterhaus TG Weinfelden, 17:15 Uhr Marius und Ratzfatz. «Auf Wildsaujagd». Kellerbühne St.Gallen, 14 Uhr Schnurzpiepegal. Tanztheater ab 3 Jahren. Festspielhaus Bregenz, 10 Uhr DIVERSES Dorfkönige und Dorforiginale. Dorfführung mit Peter Eggenberger. B’hofplatz Walzenhausen, 10:30 Uhr Sadtwanderung. «Abtbischof Salomo III und die Asketin Wiborada» mit Walter Frei. Kathedrale St.Gallen, 15 Uhr

MO

Wird unterstützt von:

Schützengarten Bier

02.05

KONZERT Gossau Gospel Chor. Besinnliche Power. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr FILM Luna de Avellaneda. Hommage an das Leben und die Liebe. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Uncle Boonmee. Der versponnene thailändische Siegerfilm von Cannes 2010. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr THEATER Circus Knie. Hochkarätig. Spelteriniplatz St.Gallen, 20 Uhr Der Floh im Ohr. Komödie von Georges Feydeau. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Nkhata Bay. Vier deutsche Schauspieler kurz vor ihrer Reise zu einem Theatergastspiel in Afrika. Arch. Landesmuseum Konstanz, 20 Uhr Rottenegg. Gastspiel von und mit Markus Kavka. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Waldstätter – Weltstädter. Zum 100. Geburtstag Otto Bruderers. Otto-Bruderer-Haus Waldstatt, 10 Uhr LITERATUR Dichtungsring Nr. 57. St.Gallens erste Lesebühne. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Eveline Hasler. Lesung. Katharinen St.Gallen, 20 Uhr VORTRAG Ich weiss, wer Du bist! Die Kunst des Gesichtlesens. Bibliothek Münchwilen, 19:30 Uhr KINDER Schnurzpiepegal. Getanztes Theaterstück ab drei Jahren. Theater Kosmos Bregenz, 10 Uhr

DI

03.05

CLUBBING/PARTY Trenchtown Rock. Reggae-Disco. K9 Konstanz, 21 Uhr FILM En Familie. Familiendrama aus Dänemark. Kino Modern Romanshorn, 20:15 Uhr Vier Minuten. 80-jährige Pianistin gibt in Frauengefängnis Unterrichtet. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Well Done. Dokfilm von Thomas Imbach. Vorfilm: «Nachtschicht». Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Mürners Universum. Er glaubt an Ausserirdische und inszeniert die

57 SAITEN 05.11

Landung eines Ufos. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Uncle Boonmee. Der versponnene thailändische Siegerfilm von Cannes 2010. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr THEATER Alcina. Oper von Georg Friedrich Händel. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Circus Knie. Hochkarätig. Spelteriniplatz St.Gallen, 20 Uhr Die Panne. Komödie von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Faust I. Puppentheater. Stadttheater Konstanz, 20:30 Uhr Impro-Comedy-Show. Theatersport. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Laura fehlt. Momoll Jugendtheater. Lokremise Wil, 20:15 Uhr Michael Kohlhaas. Von Heinrich von Kleist.Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Pfarrhauskomödie. Stück von Heinrich Lautensack. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Ulrike Maria Stuart. Königinnendrama von Elfriede Jelinek. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr KABARETT Joachim Rittmeyer. «Lockstoff». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN André Kertész. Bildfokus am Mittag mit Aline Juchler. Fotomuseum Winterthur, 12:15 Uhr D’Sueballä. Vernissage. Mit Monika Slamanig, Worte, Guido Schmid, Ukulele, Lika Nüssli, Stift. Alte Kaserne Winterthur, 19 Uhr Die Reise der Tolera. Führung. Offene Kirche St.Gallen, 14 Uhr Fausto Melotti. Führung mit Harry Klewitz. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr Adolf Hölzel und seine Schweizer Schüler. Führung. Wessenberg-Galerie Konstanz, 19 Uhr

DIVERSES Erfahrung und Sprache. Werkgespräch mit der Künstlerin Ute Klein. Engländerbau Vaduz, 19 Uhr

MI

04.05

KONZERT Cough/Rorcal. Doom. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Elenor. Acoustic Folk. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Happy New Ears. Werke von Franz Schubert und Arnold Schönberg. Stadthaus Winterthur, 19:45 Uhr Mittwoch-Mittag-Konzert. Foolish Freylach Klezmer-Band. Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 12:15 Uhr D’Schiksn. Klezmer. Ortsbürgergemeinde St.Gallen, 19:30 Uhr CLUBBING/PARTY Salsa-Night. Salsa-Party. K9 Konstanz, 22 Uhr FILM En Familie. Familiendrama aus Dänemark. Kino Modern Romanshorn, 20:15 Uhr Engel des Universums. Páll wird für verrückt gehalten. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr A Film unfinished. Anschliessend Gespräch mit Hanno Loewy. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Mürners Universum. Er glaubt an Ausserirdische und inszeniert die Landung eines Ufos. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Na Putu – Zwischen uns das Paradies. Ein Paar wird duch die Religion entzweit. Schlosskino Rapperswil, 20:15 Uhr Niente paura. Über die italienische Identität in Zeiten einer radikalen politischen Krise. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr

VORTRAG Andreas Schnider. «Bildungspolitik zwischen neu denken und umsetzen». Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr Italienische Sprache und Literatur. I «miracolosi» anni Cinquanta. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr Stadtwanderung. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Tablat. Kath. Kirche St.Fiden St.Gallen, 18 Uhr

THEATER Bonnie & Clyde. Ein Paar für die Ewigkeit. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Circus Knie. Hochkarätig und mit Edelamis. Spelteriniplatz St.Gallen, 15/20 Uhr Die Panne. Komödie von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Michael Kohlhaas. Von Heinrich von Kleist. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Mutter Courage und ihre Kinder. Von Bertold Brecht. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Offene Zweierbeziehung. Von Dario Fo und Franca Rame. Kellertheater Winterthur, 20:30 Uhr

KINDER Schnurzpiepegal. Getanztes Theaterstück ab drei Jahren. Theater Kosmos Bregenz, 10 Uhr

KABARETT Cellolite. Klassik-Comedy mit Duo Calva. Psychiatrische Klinik Münsterlingen, 19:30 Uhr

LITERATUR Und werde immer Ihr Freund sein. Lesung mit Eveline Hasler. Lyceumclub St.Gallen, 15 Uhr



04.–06.05. kalender

Einchecken in die Freiheit

Gedanken eines Ganoven

Den Geländern entlang

Whatever-Rock

Das Theater Mafob in der Offenen Kirche St.Gallen

Jack-Black-Lesung in der Comedia St.Gallen

Christoph Rütimann im Kunstmuseum St.Gallen

Honey for Petzi in der Grabenhalle St.Gallen

Mit seinem neuen Stück feiert das Mafob Theater sein zehnjähriges Theaterschaffen. Ursprünglich aus einem Pro-Infirmis-Projekt entstanden, war es von je her das Ziel der Gruppe, professionelles Theater zu machen und den Aspekt «Behinderung» zu überwinden. Das Stück «Hotel Freiheit» ist ein witziges und gehaltvolles Theater. Eine junge Frau checkt ins Hotel ein und lernt die Freiheiten der anderen Gäste kennen – nun soll sie ihre eigene finden. Sonntag, 1. und 8. Mai, 18 Uhr, Samstag, 7. Mai, 20 Uhr, Offene Kirche St.Gallen. Mehr Infos: www.mafob.ch

Joachim Rittmeyer. «Lockstoff». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Michel Gammenthaler. «Wahnsinn». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Rolf Miller. «Tatsachen». Freudenhaus Bregenz, 20:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN André Kertész. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18:30 Uhr Die Reise der Tolera. Führung. Offene Kirche St.Gallen, 14 Uhr Adolf Hölzel und seine Schweizer Schüler. Führung. Wessenberg-Galerie Konstanz, 15 Uhr Hommage an Johannes Diem. Führung. Museum Rosenegg Kreuzlingen, 18 Uhr Kultur am Nachmittag. «Robert Hänni. Ein St.Galler in Afrika.» Mit Peter Müller. Hist. und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Sehnsucht Süden. Tour du Patron mit Roland Wäspe, Direktor. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Vom Munot zum Rheinfall. Führung mit Hortensia von Roda. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 12:30 Uhr LITERATUR Bücherpräsentation. Neuerscheinungen. Freihandbibliothek St.Gallen, 19 Uhr Ostschweizer Autorenlesung. Bruno Blume, Maja Nielsen, Alice Gabathuler und Thomas Finn. Hauptpost St.Gallen, 18:30 Uhr Jack Black. Gelesen von Axel Monte, Jürgen Ploog & Florian Vetsch. Comedia St.Gallen, 20 Uhr Lachen ist gesund. Dialektgeschichten, von und mit Peter Eggenberger. Hotel Nord Heiden, 20 Uhr VORTRAG Maske Mythos Ritual. Mit Birke Knopp. Schloss Glarisegg Steckborn, 19:30 Uhr Sicherheit. Einführung in einen philosophischen Grundbegriff. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr

Als Jugendlicher macht sich Jack Black in den amerikanischen Westen auf und schliesst sich der Ganovenbruderschaft der Johnsons an. Er wird zum legendären Hobo und Einbrecher, sitzt unzählige Gefängnisstrafen ab und steigt mit Hilfe des Verlegers Fremont Older aus dem Unterweltlerleben aus. In seinem Essay «Gesetzbuch und Genovenlehre» macht er sich Gedanken über den moralischen Wert der Gesetzesbücher und des Ehrenkodex der Verbrecher. Axel Monte, Jürgen Ploog und Florian Vetsch lesen aus dem bei Ex Oriente neu erschienenen Werk vor. Mittwoch, 4. Mai, 20 Uhr, Comedia St.Gallen. Mehr Infos: www.comedia-sg.ch

KINDER Alles Kunst.Workshop ab 6 Jahren mit Nicole Strässle. Kunstmuseum Thurgau Warth, 14 Uhr Die Bremer Stadtmusikanten. Musikalisches Märchen. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Ferien-Atelier. Betrachten, Entdecken, selber tun. Kunstmuseum Vaduz, 14 Uhr KinderKunst. Von 5 bis 10 Jahren. Kunsthaus Bregenz, 15 Uhr Schnurzpiepegal. Getanztes Theaterstück ab drei Jahren. Theater Kosmos Bregenz, 10 Uhr

DO

05.05

KONZERT Der Herr Polaris. Liedermacher. La Buena Onda St.Gallen, 20 Uhr Francis International Airport. Indie. Mariaberg Rorschach, 21:30 Uhr Gare.Tango. Immer schön im Kreis. Gare de Lion Wil, 20 Uhr Hugo Race And The Fatalists/ Marta Collica. Eindrigliche Americana. Grabenhalle St.Gallen, 20:45 Uhr Kantonsschulkonzert. Ernest Bloch und Joseph Haydn. Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 19:30 Uhr Robbin Thompson. SingerSongwriter. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr CLUBBING/PARTY Freitag. Die Donnerstagsparty. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr FILM Draquila – La terra que trema. Silvio Berlusconi machte nach dem Erdbeben von L’Aquila viele Versprechungen und hielt nichts. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Hudsucker Proxy. Von den Brüdern Ethan und Joel Coen. Cinetreff Herisau, 20 Uhr

Donnerstag, 5. Mai 2011, 20.30 Uhr, Kunstmuseum St.Gallen. Mehr Infos: www.kunstmuseumsg.ch

Im Nordwind. Von Bettina Oberli. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr La señal. Stimmungsvoller argentinischer Film noir.Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr A Remix Manifesto. Über das Urheberrecht im Informationszeitalter. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr THEATER Die Kameliendame. Nach Alexandre Dumas. Musik von Giuseppe Verdi. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Panne. Komödie von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Familie Flöz. Maskentheater mit Musik. Freudenhaus Bregenz, 21 Uhr Laura fehlt. Momoll Jugendtheater. Von Pamela Dürr. Lokremise Wil, 20:15 Uhr Mädchen in Rüstung. Gastspiel. Maxim Kares. Stadttheater Konstanz, 20:30 Uhr Michael Kohlhaas. Von Heinrich von Kleist.Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Offene Zweierbeziehung. Von Dario Fo und Franca Rame. Kellertheater Winterthur, 20:30 Uhr Die Pfarrhauskomödie. Stück von Heinrich Lautensack. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Splitternacht. Für Amateure, Profis und Dilettanten. K9 Konstanz, 20 Uhr The importance of being Earnest.Komödie von Oscar Wilde. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr Unter jedem Dach. Poetische Familiengeschichte. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr KABARETT Helga is bag. Handtaschenlesen. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Joachim Rittmeyer. «Lockstoff». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr

59 SAITEN 05.11

Er ist einer der bedeutendsten Schweizer Gegenwartskünstler und beeindruckt durch sein vielfältiges Schaffen. Christoph Rütimann eröffnet mit seinen «Handläufen» neue Perspektiven – er erkundet Orte auf der ganzen Welt, indem er seine Videokamera entlang von Geländern führt. In «ein Berg, eine Schlucht, eine Bibliothek» nähert er sich auf diese Weise dem Kanton St.Gallen. Der Kunstverein St.Gallen zeigt das Werk als Premiere. Vorher unterhält sich Kurator Konrad Bitterli mit dem Künstler.

Endlich sind sie zurück. Wer sie schon live gesehen hat, weiss, was diese verqueren Jungs aus Lausanne ausmacht. Honey for Petzi spielen sich und das Publikum in Ekstase und reissen alle in den Schlund des Post-MathGroove-Whatever-Rock. Sie sind Helden des Alltags, pflegen das Understatement und träumen nicht von Hollywood und kreischenden Mädchen. Vertrackt und verspielt kommt ihre Musik daher, dass es einem ganz warm in den Knie wird. Samstag, 7. Mai, 20 Uhr, Grabenhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

MUSICAL Azzurro. Die bekanntesten deutschen und italienischen Hits. Pentorama Amriswil, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Blue Curry / Monica Ursina Jäger. Vernissage. Nextex St.Gallen, 19 Uhr Christoph Rütimann. «Ein Berg, eine Schlucht, eine Bibliothek». Kunstmuseum St.Gallen, 20:30 Uhr Schönheit als Notwendigkeit. Führung. Otten Kunstraum Hohenems, 18 Uhr Albert Enzler/Johann Baptist Inauen. Führung. Museum Appenzell, 19:30 Uhr Bill Bollinger. Führung. Kunstmuseum Vaduz, 18 Uhr Puppenmuseum Waldfee. Führung. Puppenmuseum Wald, 14 Uhr So machen wir es. Führung. Kunsthaus Bregenz, 19 Uhr Zerstörung. Vernissage. Kunst Kiosk St.Gallen, 17 Uhr LITERATUR Der Seidenspinner. Von und mit Renate Kinzel. Bibliothek Büecherbrugg Kreuzlingen, 20 Uhr Finsteres Glück. Lesung Lukas Hartmann. Schul- und Gemeindebibliothek Sirnach, 19:30 Uhr Kathrin Raschle. Kurdische Märchen. Torggelmühle Uttwil, 19:30 Uhr Lesung mit Manfred Heinrich. Mit Musik. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 Uhr «Max Frisch. Biografie eines Aufstiegs». Mit Julian Schütt. Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr VORTRAG Kulturgeschichte. Schöpfungsund Weltuntergangsvorstellungen im Alten Ägypten. Von S. Hodel-Hoenes. Katharinen St.Gallen, 9:30 Uhr Kulturgeschichte. Das japanische Kaiserreich. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr

Spanische Sprache und Literatur. Dr. phil. Marta Alvarez. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr KINDER Erzählstunde. Auf Albanisch. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr Ferien-Atelier. Betrachten, Entdecken, selber tun. Kunstmuseum Vaduz, 14 Uhr DIVERSES Frauentempel Stimmenfeuer Für Frauen. Stimmfeuer Frauentempel. St.Gallen, 19:30 Uhr Monatsgast: Mark Kuster. Im Gespräch mit Gallus Hufenus. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr

FR

06.05

KONZERT Clara Luzia. Wiener SingerSongwriterin. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Bit-Tuner / Feldermelder. Auf Dope Crackers Tour. Palace St.Gallen, 22 Uhr Eluveitie/Blutmond/Morrigu. Folk metal. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Ensemble Saltiel. Sefardische Hochzeitslieder. Remise Bludenz, 20 Uhr Frölein Da capo. Einfrauorchester, Bühne Marbach, 20:15 Uhr Grand Bazaar. Oriental-Jazz-Fusion. Freaky P Hauptwil, 21 Uhr Hot Club Harmonists. Swing aus dem alten Europa. Restaurant Frohsinn Weinfelden, 20:30 Uhr Konstantin Scherbakov. Franz Liszt zum 200. Geburtstag. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 20 Uhr Heavy Metal Kings. Präsentiert von Jedi Mind Tricks. Kugl St.Gallen, 22 Uhr Mandelring Quartett. 5. Meisterzyklus-Konzert. Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr



06.–07.05. kalender

Wo die Sonne immer scheint

Rauchen und spinnen

Soziale Spielregeln

Ein Orchester im Bauch

Ivanovic Clan und das Dusa Orchestra in der Lokremise St.Gallen

Das Freie Theater Thurgau im PhönixTheater Steckborn

Matriarchatskongress in der Tonhalle St.Gallen

Martin O. im Lindensaal Flawil

Kafana ist Tanztheater, das auf Balkan-Musik trifft. Kafana ist eine Reise nach Jugopotanien – voller Sinn und Unsinn, Illusionen und Fiktionen, wo Wünsche wahr werden, die gar nicht geträumt wurden, und sich triste Bilder in grellen Farben zeichnen, und wo immer, wirklich immer die Sonne scheint. Kafana erzählt vom Leben der Secondos aus den Balkan-Ländern. Zeitgenössischer Tanz trifft auf jazzige Töne und folkloristische Melodien des Balkans, und gemeinsam gehts auf eine chaotisch-fröhliche Reise.

Psychiatrie, offene Station. Auf den Sesseln des Raucherraums sitzen Ruth, Robbi, seit kurzem auch Anna und manchmal Gwerder. Die Zeit vergeht, man redet. Erinnerungsfetzen ziehen vorbei – fast unangenehm, wenn jemand nachfragt. Jemand wie Anna, die Neue. Nur Gwerder sitzt da, zittert, raucht und sagt gar nichts. Aber dann verschwindet Gwerder und auch Anna ist weg, aber sicher nicht mit ihm. «Spinnen», das erste Theaterstück von Sabine Wang ist ein poetisch-subtiles Stück über Vereinzelung, Identitätsbrüche und Kommunikationsnotstände.

Wo Menschen wegen aktueller Krisen nach neuen Wegen suchen, wächst das Interesse an matriarchalen Gesellschaften. Intelligente soziale Spielregeln gewährleisten ein gutes Leben für alle. Indigene Wissenschaftlerinnen aus Asien, Amerika und Südafrika sprechen am Kongress über ihre eigenen matriarchalen Gesellschaften. Themen sind die Subsistenzperspektive, die Ökonomie des Schenkens und neue matriarchale Lebensweisen. Während des Kongresses wird in der Kantonsbibliothek Vadiana die erste wissenschaftliche Matriarchatsbibliothek eröffnet.

Do, 12., Fr, 13., Sa, 14., Do, 19., Fr, 20., und Sa, 21. Mai, jeweils 19.30 Uhr, Phönix-Theater Steckborn. Mehr Infos: www.phoenix-theater.ch

Donnerstag, 12., bis Sonntag, 15. Mai, Tonhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.kongress-matriarchatspolitik.ch

Sonntag, 8. Mai, 19 Uhr, Lokremise St.Gallen. Mehr Infos: www.tanzgebiet.de

O’Death / Pierre Omer. Danch DJ Van Lipanen. Tap Tab Schaffhausen, 21:30 Uhr Orgelmusik zum Wochenende. Werke von Franz Liszt & Félix Alexandre Guilmant. Ev. Kirche Amriswil, 19 Uhr Rudy Rotta. Blues-Rock. Jazzclub Rorschach, 21 Uhr Scafusia Jazzband. Blues, Dixieland, Swing. Casino Herisau, 20 Uhr Sinatra Tribute Band & Scat Max Neissendorfer. Sinatras Lieder kommen zurück. Jazzhuus Lustenau, 21 Uhr Sisters Xie. Yashuangzi Xie & Yaou Xie am Klavier. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Trio Andersch. Zwei Hackbretter und ein Kontrabass. Obergericht Trogen, 20 Uhr We love Machines. Berner Duo. Salzhaus Winterthur, 23 Uhr

Patrik 1,5. Queere Familienkomödie. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Uncle Boonmee. Der versponnene thailändische Siegerfilm von Cannes 2010. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr Yo, tambien. Daniel hat das Down-Syndrom und verliebt sich. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr

CLUBBING/PARTY An other Musical Journey. Reggae, Dub, Balkan, Dubstep. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr K Digital III. Mit Dizztorted Kids & Crew. Kulturladen Konstanz, 22 Uhr Tango Argentino. Tanznacht mit DJ und Barbetrieb. Tango Almacén St.Gallen, 21:30 Uhr Tanz Tön Wave. Mit Lina Oswald. Kultur-Werkstatt Wil, 20 Uhr Tanzbar. Mit DJs Natty B & Doublechin. Kammgarn Schaffhausen, 22 Uhr

THEATER Bonnie & Clyde. Ein Paar für die Ewigkeit. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Der Floh im Ohr. Komödie von Georges Feydeau. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Ein kleines Traumspiel. Junges Theater Thurgau. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Familie Flöz. Maskentheater. Freudenhaus Bregenz, 21 Uhr Lang lebe Ned Devine. Schelmische Dorfgeschichte. fabriggli Buchs, 20 Uhr Mob-Ping-Pong. Collage rund ums Mobben. Theater am Saumarkt Feldkirch, 19 Uhr Mutter Courage und ihre Kinder. Von Bertold Brecht. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Offene Zweierbeziehung. Von Dario Fo und Franca Rame. Kellertheater Winterthur, 20:30 Uhr Wort-Gewalt. Präventionstheater. Theater am Kornmarkt Bregenz, 17 Uhr Zarah 47. «Das totale Lied». Theaterhaus TG Weinfelden, 20:15 Uhr

FILM El Aura. Ein Jagdausflug in Patagonien gerät zum Albtraum. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Well Done. Dokfilm von Thomas Imbach. Vorfilm: «Nachtschicht». Cinetreff Herisau, 20 Uhr Niente paura. Über die italienische Identität in Zeiten einer radikalen politischen Krise. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:15 Uhr

KABARETT Andreas Vitásek. «Ein Fiebermonolog». TaK Schaan, 20 Uhr Faberhaftguth. «Die Erlebniswarmduscher». Kammgarn Hard, Vorarlberg, 20:30 Uhr Gessler Zwillinge. «Friede, Freude, Eierkuchen». Theater an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr Helga is bag. Handtaschenlesen. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

Joachim Rittmeyer. «Lockstoff». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr TANZ «Babel». Choreografie: Sidi Larbi Cherkaoui, Damien Jalet & Antony Gormley. Festspielhaus Bregenz, 20 Uhr MUSICAL Azzurro. Die bekanntesten deutschen und italienischen Hits. Pentorama Amriswil, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Adrien Tirtiaux & Hannes Zebedin. Vernissage. Kunsthalle St.Gallen, 18 Uhr Die Reise der Tolera. Führung. Offene Kirche St.Gallen, 14 Uhr Marianne Rinderknecht. Vernissage. Galerie Paul Hafner St.Gallen, 18 Uhr Gian Studer. Vernissage. Rab-Bar Trogen, 17 Uhr Solo.Ganzblum. Vernissage. Minimuseum Vigano Rapperswil, 19 Uhr Ursula Fehr. Vernissage. Galerie Stefan Rutishauser Frauenfeld, 19 Uhr LITERATUR Casino-Slam. Wettstreit der Dichter und Poeten. Casinotheater Winterthur, 20:30 Uhr U20-Poetry Slam. Junge Wilde. Z88 Kreuzlingen, 20 Uhr VORTRAG Warum Psychoanalyse? Von Alenka Zupancic. Kunsthaus Bregenz, 18 Uhr DIVERSES Philosophie & Menschenrechte. Denkzwischenraum mit Mariann Baschnonga. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Kleine Preise, grosse Wirkung. Werben im SAITEN. Einzelheiten und Tarife: Tel. +41 71 222 30 66 oder www.saiten.ch/werbung

61 SAITEN 05.11

SA

Komponist, Sänger und Musiker in einer Person und fast gleichzeitig, das ist Martin O. Er fasziniert das Publikum mit Musik, die er mit Loops kreiert. Dies klingt, als hätte er einen ganzen Chor samt Orchester verschluckt. Er singt und jongliert mit imaginären Bildern, greift in die Tasten und erzählt Geschichten. Da sitzt jeder Ton und jede Bewegung. Trotzdem nutzt Martin O. auch Gelegenheiten, um zu improvisieren und mit feinem Humor zu bezaubern. Mit seinem neuen Programm «Cosmophon» kommt er in den Lindensaal nach Flawil. Freitag, 13. Mai, 20.15 Uhr, Lindensaal Flawil. Mehr Infos: www.kulturverein-touch.ch

07.05

KONZERT 2. Domorgelkonzert. Alessandro Bianchi, Como. Werke von Herbert Howells, Marco Enrico Bossi, u.a. Kathedrale St.Gallen, 19:15 Uhr Collectif Lebocal. Bigband plays «Ego» and Frank Zappa. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Daedelus. Soulige Tanzfuhr, live. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Dánjal. Manisch-barbarischer Folk. K9 Konstanz, 20 Uhr Superpitcher. Here Comes Love: und ein begehrter Remixer. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Ensemble Saltiel. Sefardische Hochzeitslieder. Salomon Sulzer Saal Hohenems, 20 Uhr Giorgio Morales’ Budget Orchester. «Bösi Mundartlieder». Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Honey for Petzi. Support: We Loyal, Flieder. Grabenhalle St.Gallen, 21:30 Uhr Hotel Bossa Nova. Bossanomania. Kammgarn Hard, 20:30 Uhr Kulturlandsgemeinde. Das politisch-kulturelle Minifestival: «Arbeit, fertig, los». Huber+Suhner Herisau, 10 Uhr Long Distance Calling/Nihiling. Post-Rock aus Deutschland. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Milow. Singer-Songwriter. Tennis Event Center Hohenems, 20 Uhr Roti-Rösli-Tour zwoi. Musikshow mit Schweizer Volksliedern. Fassbühne Schaffhausen, 20 Uhr Stadtmusik St.Gallen/Stadtmusik Altstätten. Leitung: Roger Meier und Reto Scherrer. Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Traktorkestar. Balkan-Brass-Band. Tap Tab Schaffhausen, 22 Uhr Zeughaus-Jazz. MusikschülerInnen. Altes Zeughaus Herisau, 10:30 Uhr

CLUBBING/PARTY Bad Taste Party. Die Neunziger. Gare de Lion Wil, 22 Uhr Kula Club Party. Indie/Alternative. Kulturladen Konstanz, 22 Uhr Soul Gallen. Mit den Helsinki Soulstew-DJs. Palace St.Gallen, 22 Uhr FILM And then came Lola. QueerFilmreihe. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Draquila – La terra que trema. Silvio Berlusconi machte nach dem Erdbeben von L’Aquila viele Versprechungen und hielt nichts. Kinok Lokremise St.Gallen, 17 Uhr El Secreto de Sus Ojos. Drei argentinische Staatsanwälte jagen einen brutalen Sexualmörder. Kinok Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Uncle Boonmee. Der versponnene thailändische Siegerfilm von Cannes 2010. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr THEATER Alcina. Georg Friedrich Händel, Oper. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Bonnie & Clyde. Ein Paar für die Ewigkeit. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Die Panne. Komödie von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Ein kleines Traumspiel. Junges Theater Thurgau. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Familie Flöz. Maskentheater. Freudenhaus Bregenz, 21 Uhr Hotel Freiheit. Mafob Theater. Offene Kirche St.Gallen, 20 Uhr Laura fehlt. Momoll Jugendtheater. Lokremise Wil, 20:15 Uhr Michael Kohlhaas. Von Heinrich von Kleist.Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Mob-Ping-Pong. Eine Collage ums Mobben. Theater am Saumarkt Feldkirch, 19 Uhr


kalender 07.–11.05. Mutter Courage und ihre Kinder. Von Bertold Brecht. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Offene Zweierbeziehung. Von Dario Fo und Franca Rame. Kellertheater Winterthur, 20:30 Uhr The importance of being Earnest. Komödie von Oscar Wilde. Stadttheater Schaffhausen, 17:30 Uhr Unter jedem Dach. Poetische Familiengeschichte. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Wort-Gewalt. Präventives Theater. Theater am Kornmarkt Bregenz, 17 Uhr Zarah 47. «Das totale Lied». Theaterhaus TG Weinfelden, 20:15 Uhr KABARETT Henry Camus. «The Grand Menu». Zeltainer Unterwasser, 20 Uhr Andreas Vitásek. «Ein Fiebermonolog». TaK Schaan, 20 Uhr Duo Luna-Tic. «Bloup». ChössiTheater Lichtensteig, 20:15 Uhr Joachim Rittmeyer. «Lockstoff». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr John v. Düffel. «Traumjobs». Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr Lapsus. «Crash-Kurs». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr schön&gut. «Der Fisch, die Kuh und das Meer». Ess-Kleintheater Kul-tour auf Vögelinsegg Speicher, 18 Uhr Thomas C. Breuer. «Schweizerreize». Alte Turnhalle Engelburg, 20:15 Uhr Zwergenhaft. «Maskulin – Ein Stück Männlichkeit». Kulturforum Amriswil, 20:15 Uhr TANZ Thérèse Nylén. Tanzperformance. Kunsthalle Arbon, 17 Uhr MUSICAL Azzurro. Die bekanntesten deutschen und italienischen Hits. Pentorama Amriswil, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Bruno Steiger. Einweihung des 12. Kunstobjektes am Ortsrundweg Kluftern. Friedrichshafen, 14 Uhr Simonetta Martini / Gabriela Maria Müller / Gerardo Wuthier. Vernissage. Galerie Schönenberger Kirchberg, 17 Uhr So machen wir es. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Sylvia Hostettler. Führung. Kunsthalle Arbon, 17 Uhr Ursula Palla. Vernissage. Kunsthalle Arbon, 19 Uhr LITERATUR Rainer-Maria Rilke. Musikalische Lesung. Schloss Glarisegg Steckborn, 20 Uhr KINDER Der kleine Ritter. Puppentheater mit Musik. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr Die Bremer Stadtmusikanten. Musikalisches Märchen. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Erzählstunde auf Italienisch. Für Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 10 Uhr Jim Knopf und Lukas de Lokifüehrer. Kindermusical. Stadtsaal Jona, 14 Uhr Kinder Kunst Labor. Kreativkurs ab 5 Jahren. Alte Fabrik Rapperswil, 10 Uhr

KinderKunst. Kunstvermittlung 5–10 Jahren. Kunsthaus Bregenz, 10 Uhr DIVERSES «Bring-Tag». Museumsteam begutachtet Objekte. Kunstmuseum Thurgau Warth, 15 Uhr

SO

08.05

KONZERT Danjal a Neystabe. Balkan-Blues. Rest. Drahtseilbahn, 20 Uhr Ensemble FolkArt. Musik und Texte rund um die Rose. Schloss Dottenwil Wittenbach, 11 Uhr Kulturlandsgemeinde 2011. Das politisch-kulturelle Minifestival: «Arbeit, fertig, los». Sitterwerk St.Gallen, 10 Uhr Le Quattro Stagioni. Nach Antonio Vivaldi. Ev. Stadtkirche Frauenfeld, 17 Uhr Muttertagsmatinée. Klassische Unterhaltungsmusik. Museum Rosenegg Kreuzlingen, 11 Uhr Sonntags um 5. Werke von Duvernoy, Bruch und Brahms. Tonhalle St.Gallen, 17 Uhr FILM Life, Above All. Premiere – einmalige Vorstellung mit Gästen: Plädoyer gegen die Stigmatisierung Aidskranker in Südafrika. Kinok Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Mürners Universum. Er glaubt an Ausserirdische und inszeniert die Landung eines Ufos. Kinok Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Uncle Boonmee. Der versponnene thailändische Siegerfilm von Cannes 2010. Kinok Lokremise St.Gallen, 16:30 Uhr THEATER Der Floh im Ohr. Komödie von Georges Feydeau. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Die Kameliendame. Nach Alexandre Dumas, Musik von Giuseppe Verdi. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Ein kleines Traumspiel. Junges Theater Thurgau. Eisenwerk Frauenfeld, 17 Uhr Hotel Freiheit. Über Freiheit und Kraft, die behindert. Mafob Theater. Offene Kirche St.Gallen, 18 Uhr Mein Freund Harvey. Komödie, Studententheater St.Gallen. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Michael Kohlhaas. Von Heinrich von Kleist.Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Offene Zweierbeziehung. Von Dario Fo und Franca Rame. Kellertheater Winterthur, 17:30 Uhr Ingeborg. Eine Dreiecksbeziehung. K9 Konstanz, 20 Uhr KABARETT Joachim Rittmeyer. «Lockstoff». Kellerbühne St.Gallen, 17 Uhr TANZ Kafana. Das Dusa Orchestra trifft auf den Ivanovic Clan (Tanz). Lokremise St.Gallen, 19 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Adolf Hölzel und seine Schweizer Schüler. Führung. Wessenberg-Galerie Konstanz, 11 Uhr Eröffnung. Der Galerie mit 11 KünstlerInnen. Galerie Alte Schmiede Büsingen, 16 Uhr

Anna Witt. Finissage. Magazin 4 Bregenz, 18 Uhr Adolf Hölzel und seine Schweizer Schüler. Führung. Wessenberg-Galerie Konstanz, 15 Uhr Marcel van Eeden. Führung mit Nadia Veronese. Kunstmuseum St.Gallen, 11 Uhr Utopian Structure. Führung. Alte Fabrik Rapperswil, 14 Uhr Das Leben der Kartäusermönche. Führung. Kartause Ittingen Warth, 15 Uhr Paul Nagel. Vernissage. Bären Häggenschwil, 11 Uhr Set 7/Arbeit/Labour. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr So machen wir es. Führung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr LITERATUR Literaturbrunch Skandinavien. Von Krimi bis Saga. TaK Schaan, 11 Uhr Susi Stühlinger. Slam-Poetry. Cinema Schwanen Stein am Rhein, 11 Uhr Friedhelm Kändler. Wort-akrotbatischen Parcour. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr VORTRAG Il barbiere di Siviglia. Einführung in die Oper von Gioachino Rossini. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Misery. Einführung. Theater am Kornmarkt Bregenz, 11 Uhr KINDER Die Bremer Stadtmusikanten. Musikalisches Märchen. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Die Fremden. Theater. Theater am Kornmarkt Bregenz, 15 Uhr Familien Kunst Labor. Kunstvermittlung ab 4 Jahren. Alte Fabrik Rapperswil, 10 Uhr Jim Knopf und Lukas de Lokifüehrer. Kindermusical. Stadtsaal Jona, 14 Uhr TülliKnülliFülli. Eine DreiSchweinchen-Geschichte. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Wehrhafte Geissen und freche Kitze. Familienführung. Naturmuseum St.Gallen, 10:15 Uhr DIVERSES Vom weissen Gold – ein Stück Textilgeschichte. Stadtführung. Tourist Information, 14 Uhr

09.05

MO

KONZERT Southmade. Rock’n’Roll. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr FILM Draquila – La terra que trema. Silvio Berlusconi machte nach dem Erdbeben von L’Aquila viele Versprechungen und hielt nichts. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr XXY. Aufgrund einer Laune der Natur ist die 15-jährige Alex sowohl Junge als auch Mädchen. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr THEATER Die Panne. Komödie von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Nkhata Bay. Vier deutsche Schauspieler kurz vor ihrer Reise zu einem Theatergastspiel in Afrika. Arch. Landesmuseum Konstanz, 20 Uhr

Wort-Gewalt. Präventationstheater. Theater am Kornmarkt Bregenz, 11 Uhr KABARETT Frischlingsparade. Newcomer. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr LITERATUR Literatur Café. Präsentationen Bücherfrühling. Rösslitor St.Gallen, 19:30 Uhr Wolfgang Niedecken. Liest aus seiner Autobiografie. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

DI

10.05

KONZERT Berner Bläser Oktett. «Die Unzertrenntlichen». Schloss Wolfsberg Ermatingen, 20 Uhr Carmen Souza. Kapverdische Musik. Kammgarn Hard, Vorarlberg, 20:30 Uhr Helge Schneider. «Buxe Voll!» Saal am Lindenplatz Schaan, 20 Uhr Johnny Winter & Band. Legendärer Blues-Gitarrist. Casino Herisau, 20 Uhr Last Days of April. Emocore. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr FILM Ben X. Jugendlicher mit autistischen Störungen versucht, seinem Alltag durch Fluchten in eine CyberKampfwelt zu entkommen. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr La Petite Chambre. Eine Geschichte des Herzens. Kino Modern Romanshorn, 20:15 Uhr Mürners Universum. Er glaubt an Ausserirdische und inszeniert die Landung eines Ufos. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Uncle Boonmee. Der versponnene thailändische Siegerfilm von Cannes 2010. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr THEATER A Clockwork Orange. Figurenund Puppentheater. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Alcina. Oper von Georg Friedrich Händel. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Die Kameliendame. Nach Alexandre Dumas. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Panne. Komödie von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Laura fehlt. Momoll Jugendtheater. Lokremise Wil, 20:15 Uhr Wort-Gewalt. Präventationstheater. Theater am Kornmarkt Bregenz, 11 Uhr KABARETT Lorenz Keiser. «Big Bang». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

VORTRAG Gunst und Geltung. Über Veränderung einiger Massstäbe. Von Prof. Wilhelm Vossenkuhl. Freihandbibliothek St.Gallen, 19 Uhr KINDER Erzählstunde auf Französisch. Ab 2 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 16 Uhr

MI

11.05

KONZERT (na)Palmt(h)ree. Jazz. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Musikkollegium Winterthur. Werke von Camille Saint-Saëns. Stadthaus Winterthur, 18 Uhr Six in Harmony. A-Cappella. Fürstenlandsaal Gossau, 18:30 Uhr TV Buddhas. Garage Rock. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Vessels. Progressiv-Rock. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr CLUBBING/PARTY Salsa-Night. Salsa-Party. K9 Konstanz, 22 Uhr FILM Draquila – La terra que trema. Silvio Berlusconi machte nach dem Erdbeben von L’Aquila viele Versprechungen und hielt nichts. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Endstation der Sehnsüchte. Drei Deutsche ziehen im Rentneralter nach Südkorea, in die Heimat ihrer Ehefrauen. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr J’ai toujours rêvé d’être un gangster. Kleinganoven-Komödie. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr L’Arnacoeur. Alex ist professioneller Herzensbrecher. Schlosskino Rapperswil, 20:15 Uhr La Petite Chambre. Eine Geschichte des Herzens. Kino Modern Romanshorn, 20:15 Uhr Vincent will Meer. Ausbruch aus der psychiatrischen Klinik aus. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr THEATER Die Panne. Komödie von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr lautlos. Sechs Jugendliche in einem Vorort von St.Gallen. Theater U21. Flon St.Gallen, 20 Uhr Mutter Courage und ihre Kinder. Von Bertold Brecht. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Wort-Gewalt. Präventationstheater. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGEN Die Reise der Tolera. Führung. Offene Kirche St.Gallen, 14 Uhr Fausto Melotti. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr Sehnsucht Süden. Kunstcafé mit Stefanie Kasper. Kunstmuseum St.Gallen, 14:30 Uhr

KABARETT Coirason. «Melodisch modisch». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Da Huawa, da Meier & I. «Vogelfrei». Musik-Kabarett. Freudenhaus Bregenz, 20:30 Uhr Lorenz Keiser. «Big Bang». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Maria Neuschmid. «Hände hoch». Madlen Heerbrugg, 20 Uhr

LITERATUR « … manchmal liebten wir uns auch unter Wasser …» Daniel Fuchs & Florian Vetsch lesen Reinaldo Arenas & Jean Genet. Kultbau St.Gallen, 20 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGEN André Kertész. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18:30 Uhr Fabian Marti. Durchgescannt. Mit Kristina Gersbach. Kunstmuseum Winterthur, 12:15 Uhr

62 SAITEN 05.11


11.–13.05. kalender

Wanderpokal mit Überraschung

Maitänze

Krankheit «Mensch»

Klassische Freundschaft

Songwriter Slamery in Romanshorn

Das Tanzfest in St.Gallen

Gabriel Vetter im Alten Zeughaus Herisau

Ein Künstler, ein Song, ein Instrument, und das Publikum entscheidet, wer ins Finale kommt. Am Betula Songwriter Slamery betreten fünfzehn Künstler die Bühne, egal ob Profi oder Amateur, und singen ein selbstkomponiertes Lied, begleitet nur von ihrem Instrument. Playback-Einspielungen, Begleitmusik, Gospelchöre sind tabu. Der Siegerin oder dem Sieger winkt ein Wanderpokal mitsamt einer Überraschung und die Titelverteidigung am nächsten Slamery. Moderiert wird der Wettbewerb vom SingerSongwriter Henrik Belden aus Luzern.

Die sechste Ausgabe des Tanzfestes rollt an: 25 Städte verwandeln das Land in eine riesige Tanzbühne. Auch St.Gallen ist wieder mit von der Partie. Zum Programm gehören Schnupperkurse, ein Tanz-Rundgang in der Innenstadt, eine rauschende Ballnacht mit musikalischer Begleitung von The Mozzarellas und Shakin’ Piranhas, ein sonntäglicher Mai-Tanz-Brunch, Tanzfilme sowie Vorstellungen des Theaters St.Gallen und der Tanzkompanie. Es darf und soll getanzt werden, dafür braucht es weder Vorkenntnisse noch eine Anmeldung.

Was wäre, wenn Gott den Menschen gar nicht lieben würde, sondern nur ein bisschen in ihn verknallt wäre? Ist Menschsein heilbar? Um diese Fragen dreht sich der Selbstkasteiungsabend von Gabriel Vetter. Mit seinen Textperformances legte er eine fulminante Slam-Karriere hin und wurde 2004 zum deutschsprachigen Poetry-Slam-Champion gekrönt. Für sein erstes Programm «Tourette de Suisse» wurde Vetter mit 22 als jüngster Preisträger mit dem «Salzburger Stier» ausgezeichnet und seit 2008 gehört er zum Autorenteam von Giacobbo/Müller.

Der Chorkreis St.Gallen in Heiden und St.Gallen

Freitag, 13. Mai, 20 Uhr, Hafenstrasse 1 Romanshorn. Mehr Infos: www.betula.ch

Samstag, 14., und Sonntag, 15. Mai, Stadt St.Gallen. Mehr Infos: www.dastanzfest.ch

Samstag, 14. Mai, 20.30 Uhr, Altes Zeughaus Herisau. Mehr Infos: www.kulturisdorf.ch

VORTRAG Der Steinbock. Mit dem Parkwärter-Ehepaar vom Peter und Paul. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr Theater & Psychoanalyse. Die Macht der Bilder. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr KINDER Erzählstunde auf Spanisch. Mit Cocó Céspedes. Freihandbibliothek St.Gallen, 16 Uhr Zauberlaterne. Filmclub von 6 bis 12 Jahren. Alte Kaserne Winterthur, 14 Uhr DIVERSES Bleiberecht-Camp. Zum Abschluss der Nothilfe-Kampagne. St.Gallen Was macht eigentlich Reto Boller? Gespräch. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 12:30 Uhr

DO

12.05

KONZERT Franky Four Fingers. Dreckige Gitarren. USL Amriswil, 19:30 Uhr Jamie Woon. Britischer R’n’B, Soul. Palace St.Gallen, 21:30 Uhr Reto Suhner Quartett. Jazz. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr Kmet / Elektro Guzzi / Effi / Torpedo Boyz. Soundsnoise Festival. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Marco Tschirpke. Lapsuslieder und Gedichte. K9 Konstanz, 20 Uhr My Sister Grenadine / Leiseylento. Leise Töne. La Buena Onda St.Gallen, 20 Uhr Robbin Thompson. AkustikFolk-Rock. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Scott Henderson Trio. Blues, Rock und Jazz. Kammgarn Schaffhausen, 20:30 Uhr

CLUBBING/PARTY Hallenbeiz. Rundlauf und DJ Die Lücke. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr FILM Mit dem Bauch durch die Wand. Anka Schmids berührender Film über Teenager-Mütter. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Mürners Universum. Er glaubt an Ausserirdische und inszeniert die Landung eines Ufos. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Pink Apple. Schwullesbisches Filmfestival. Cinema Luna Frauenfeld, 20 Uhr THEATER Die Kameliendame. Nach Alexandre Dumas. Musik von Giuseppe Verdi. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Panne. Von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr In den Alpen. Von Elfriede Jelinek. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Lang lebe Ned Devine. Schelmische Dorfgeschichte. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Laura fehlt. Momoll Jugendtheater. Von Pamela Dürr. Lokremise Wil, 20:15 Uhr Lautlos. Sechs Jugendliche in einem Vorort von St.Gallen. Theater U21. Flon St.Gallen, 20 Uhr Spinnen. Freies Theater Thurgau. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr Tiefer gehen. Die Perspektive ist die des Täters, den Fokus setzen Sie. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Unter jedem Dach. Poetische Familiengeschichte. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr KABARETT Die Lonely Husband. «One Night Star». Freudenhaus Bregenz, 20:30 Uhr Lorenz Keiser. «Big Bang». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGEN Die Reise der Tolera. Finissage. Offene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr Rising with a Sun. Präsentation und Gespräch. Kunstmuseum Vaduz, 18 Uhr Vier Postitionen. Vernissage. Galerie Werkart St.Gallen, 19 Uhr LITERATUR Reto Boller. «Aufsetzpunkt». Buchvernissage. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 19 Uhr VORTRAG Jüdisches Vergessen. Der Umgang mit der Erinnerung an die sefardische Gemeinde in Wien. Jüdisches Museum Hohenems, 19:30 Uhr Kongress Matriarchatspolitik. Eröffnung. Tonhalle St.Gallen, 15 Uhr Kulturgeschichte. Schöpfungsund Weltuntergangsvorstellungen im Alten Ägypten. Katharinen St.Gallen, 9:30 Uhr PowerPoint Karaoke. Follow the Folie. Gare de Lion Wil, 20 Uhr DIVERSES Bleiberecht-Camp. Zum Abschluss der Nothilfe-Kampagne. St.Gallen Elefantenrunde. Die Parteipräsidenten zu den Nationalratswahlen. CoalMine Winterthur, 20 Uhr 17. Ökomarkt. Verkauf, Beratung, Information. St.Gallen, 09 Uhr

13.05

FR

KONZERT 2. Mittagskonzert. Klang voller Genuss. Tonhalle St.Gallen, 12:15 Uhr Brilliants. Beatfist-tauglicher Electro-Rock. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Get the Cat. «I sing you the Blues». Kammgarn Hard, Vorarlberg, 20:30 Uhr

63 SAITEN 05.11

Im Zentrum des Auftrittes «All meine Herzgedanken» steht die enge Freundschaft zwischen Johannes Brahms und dem Ehepaar Robert und Clara Schumann. Die A-cappella-Lieder werden durch Klavierwerke von Clara Schumann – interpretiert von der Pianistin Bettina Sutter – ergänzt und die Musik durch Texte. Anhand von Briefen und Tagebuchaufzeichnungen lassen die Schauspieler Julia Nehmiz und Daniel Ratthei die Beziehung zwischen Johannes Brahms, Robert und Clara Schumann lebendig werden. Samstag, 14. und 21. Mai, jeweils 20 Uhr, Tanzschule Wingling St.Gallen. Sonntag, 15. Mai, 18.30 Uhr, Hotel Linde Heiden. Mehr Infos: www.chorkreis.ch

Henrik Freischlader. Hochvirtuoses Gitarrenspiel. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Martin O. «Cosmophon». Lindensaal Flawil, 20:15 Uhr Miracle Flair. CD-Release. Altes Kino Mels, 21 Uhr Orgelmusik zum Wochenende. Werke von Franz Liszt & Félix Alexandre Guilmant. Ev. Kirche Amriswil, 19 Uhr Red Hot Chilli Pipers. Dudelsack-Rock. Casino Herisau, 20 Uhr Rockamfreitag. Beizenfestival mit Nova’s Shadow, Michael Wespi, Ab Forensins, Tamad. Wiler Innenstadt, 21 Uhr Sina & Band. «Ich schwöru». Kammgarn Schaffhausen, 21 Uhr Songwriter Slamery. 15x 1 KünstlerIn, 1 Song, 1 Instrument. Werkstatt Ilex Romanshorn, 20 Uhr The Great Park / Allysen Callery. Leise Töne, feiner Folk. Stickerei St.Gallen, 22 Uhr Tito – Menu Latino. Poesie und Musik. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Unbuttonded Heart / Black Diamonds / Brefsunajax. Friday 13 Rock Special. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Wolfgang Verocai and Band. «50plus». Theater am Saumarkt Feldkirch, 20 Uhr CLUBBING/PARTY Frank Lorber. Und Manuel Moreno, Mitsutek & Maria Blessing. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Suicide Boys. Indie & Punkrock. Tankstell-Bar St.Gallen, 21 Uhr Tango Argentino. Tanznacht mit DJ und Barbetrieb. Tango Almacén St.Gallen, 21:30 Uhr FILM El Secreto de Sus Ojos. Drei argentinische Staatsanwälte jagen einen brutalen Sexualmörder. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr

Endstation der Sehnsüchte. Drei Deutsche ziehen im Rentneralter nach Südkorea, in die Heimat ihrer Ehefrauen. Kinok Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Niente paura. Über die italienische Identität in Zeiten einer radikalen politischen Krise. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:15 Uhr Pink Apple. Schwullesbisches Filmfestival. Cinema Luna Frauenfeld, 18 Uhr Rhythm is it. Zärtlicher Film über die Kraft des Tanzes und der Musik. Bistro zu Tisch Bischofszell, 20 Uhr Richard Serra – Sehen ist Denken. Kunstfilm. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr The rising sun. Dokfilm über die Roc Kidz Crew. Kino Modern Romanshorn, 18/20.30 Uhr Uncle Boonmee. Der versponnene thailändische Siegerfilm von Cannes 2010. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr THEATER Achterbahn. Stück von Eric Assous. Schloss Seeheim Konstanz, 20 Uhr Die Freischwimmer / Good Counselors. Theatersport mit Musik. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Lang lebe Ned Devine. Eine schelmische Dorfgeschichte. fabriggli Buchs, 20 Uhr lautlos. Sechs Jugendliche in einem Vorort von St.Gallen. Theater U21. Flon St.Gallen, 20 Uhr Misery. Nach dem Roman von Stephen King. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Mutter Courage und ihre Kinder. Von Bertold Brecht. Musik von Paul Dessau. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Spinnen. Freies Theater Thurgau. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr Unter jedem Dach. Poetische Familiengeschichte. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr



13.–14.05. kalender

Swiss Celtic Folk

In und zwischen den Häusern

Zuckerfrei und charismatisch

Russisch-a-cappella

An Lár im fabriggli Buchs

Fest der Museen im Stadtpark St.Gallen

Lyambiko an der Music-Night in Flawil

Camerata im Alten Kino Mels

Im Rahmen der Eigenproduktion «Lang lebe Ned Devine!» kommt die bekannte Celtic Folk Band der Schweiz An Lár ins fabriggli. Ihr Sound besteht aus einem Mix von Eigenkompositionen mit traditionellen und zeitgenössischen Tunes und Songs. Die Band hat über die Jahre einen unverkennbaren Sound geschaffen – Swiss Celtic Folk irgendwie. Prägend sind die Virtuosität der einzelnen Musiker, der starke Gesang und die Arrangements, die durch den wechselnden Einsatz von einem Dutzend Instrumente an Vielschichtigkeit gewinnen.

Das Historische und Völkerkundemuseum, das Kunstmuseum sowie das Naturmuseum begehen den Internationalen Museumstag mit einem gemeinsamen Fest, zu dem die Bevölkerung von Stadt und Region herzlich eingeladen ist. Auf die Besucher wartet ein abwechslungsreiches Programm mit Führungen sowie verschiedenen Aktivitäten für Gross und Klein in den Häusern und – wenn das Wetter mitspielt – auch dazwischen. Für das kulinarische Wohl ist ebenfalls gesorgt. Der Eintritt ist frei.

Die Sängerin Lyambiko lieh ihren Namen dem Quartett, mit dem sie seit 2001 nicht nur in Europa, sondern auch in den USA unterwegs ist und ein Lob nach dem anderen erntet. «Die vielversprechendste Jäzzsangerin seit langer, langer Zeit» («Boston Globe»), «zuckerfreie Reflexion über die Liebe» («Berliner Zeitung»), «so viel Charisma» («Jazzthing»). Seit 2007 arbeitet die Sängerin mit einem Kinder- und Jugendchor an verschiedenen Projekten mit afrikanischer Musik. Nach Flawil kommt sie mit ihrem neuen Album «Something Like Reality».

Sie stehen in der grossen russischen Chortradition. Camerata, das sind sieben professionelle Sängerinnen und Sänger aus Weissrussland mit Hochschulbildung, allesamt Mitglieder der weissrussischen Philharmonie in Minsk. In ihrem neuen Programm «Mystery» entführen sie ihr Publikum zurück zu den Wurzeln der menschlichen Stimme, in eine Welt von Sound und Harmonie. Ein mystischer A-cappella-Abend mit Jazz, Volksmusik, Blues, Rock und Klassik.

Samstag, 14. Mai, 20.00 Uhr, werdenberger kleintheater fabriggli Buchs. Mehr Infos: www.fabriggli.ch

Zukunftsmaschine. Mit dem Aktionstheater ensemble. Festspielhaus Bregenz, 20 Uhr KABARETT Cabaret Spätlese. geht auf Reisen. Ortsmuseum Lindengut Flawil Flawil, 20 Uhr Coirason. «Melodisch modisch». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Comedyexpress. Lachforelle mit scharf. Kulturforum Amriswil, 18:30 Uhr Comedy mit Pia Hack. Ulkige Sennerin, serviert. Restaurant Sonne Urnäsch, 19 Uhr TmbH Konstanz vs. Tiltanen St.Gallen. ImproMatch. K9 Konstanz, 21:15 Uhr Klaus Eckel. «Alles bestens, aber…» Freudenhaus Bregenz, 20:30 Uhr Lorenz Keiser. «Big Bang». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Marco Tschirpke. «Lauf, Masche, lauf!» Freudenhaus Bregenz, 20:30 Uhr TANZ Cinevox Junior Company. «Magic Movements II». TaK Schaan, 20 Uhr MUSICAL Avenue Q. Musical von Robert Lopez und Jeff Marx. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Soundsnoise Festival – Andreas Muxel. Die reaktive Lichtskulptur «capacitive body» visualisiert die akustische Aktivität ihrer direkten Umgebung. Spielboden Dornbirn, 18 Uhr LITERATUR Buchvernissage – Burg Werdenberg. Neue historische Fakten zur Hochmittelalterzeit von 1220 – 1280. Schloss Werdenberg, 19 Uhr

Sonntag, 15. Mai, 10 bis 17 Uhr, Stadtpark St.Gallen. Mehr Infos: www.hmsg.ch

Literarischer Spaziergang zwischen Berlin und Wien. Sprachliche und musikalische Spitzfindigkeiten. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr VORTRAG 2012 – Beginn einer neuen Epoche? Vortagsabend mit Filmbeitrag und Gespräch zu diesem aktuellen Thema. Begegnungszentrum Löwen Walzenhausen, 19:30 Uhr Eröffnung des MatriArchivs. Feierliche Eröffnung mit Apéro. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 20 Uhr Kongress Matriarchatspolitik. Vorträge und Diskussionen. Tonhalle St.Gallen, 09 Uhr DIVERSES Bleiberecht-Camp. Zum Abschluss der Nothilfe-Kampagne. St.Gallen Sufo-Podium. Wer bisch? Woher chunsch? Palace St.Gallen, 20 Uhr

SA

14.05

KONZERT 3. Domorgelkonzert. Andreas JoSt.Werke von J.S. Bach, William Byrd und Jehan Alain. Kathedrale St.Gallen, 19:15 Uhr All meine Herzgedanken. Der Chorkreis St.Gallen mit Werken von Johannes Brahms und Robert Schumann. Tanzschule Wingling St.Gallen, 20 Uhr An Lár. Irish Night. fabriggli Buchs, 20 Uhr Sharon Kam. Eröffnungskonzert des Bodenseefestivals. Konzil Konstanz, 20 Uhr Chorkonzert. Werke von Antonin Dvorak und J.S. Bach. Evangelische Kirche Herisau, 19:30 Uhr Duo Lunatic. Chansons und deutsche Lieder aus den dreissiger Jahren. Grünfels Jona, 20:30 Uhr

Montag, 16. Mai, 20 Uhr, Park Flawil. Mehr Infos: www.night-music.ch

Hellhound and Bird. David Helbock und Alfred Vogel. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Herr Bitter. Splatterpop und Diskorock. USL Amriswil, 22 Uhr Jazz Downtown Konstanz. 25 Bands in 25 Lokalen, 21 Uhr Les Yeux sans Visage. Post-Punk aus LU. Stickerei St.Gallen, 21 Uhr Lura. Musik aus Kapverden und Portugal. Freudenhaus Bregenz, 20:30 Uhr Mahala Raï Banda. Gypsy Brass aus Rumänien. Kammgarn Schaffhausen, 22 Uhr Modus Quartet. Jazz. K9 Konstanz, 21 Uhr Newcomer-Night. Bands aus St.Gallen und Umgebung. Talhof St.Gallen, 21 Uhr On the rocks. Guter, alter Rock. Quimby-Huus St.Gallen, 20 Uhr Randy Newman Projekt. Bluesig. Alte Hofersäge Appenzell, 20 Uhr Soirée Classique. Werke von Francis Poulenc. Stadthaus Winterthur, 17 Uhr Stahlberger & Band. Eigentlich alles andere als «Abghenkt». Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Sufo. Sozial- und Umweltforum Ostschweiz. Mit Workshops, Kundgebung und Strassenfest. St.Gallen, 09 Uhr CLUBBING/PARTY 15 Jahre Gaswerk. Rainer von Vielen, The Dead Brothers, The Sea, Daily Bread. Gaswerk Winterthur, 14 Uhr Cafetango. Rund um DJ Cristine tanzen. Kaffeehaus St.Gallen, 16 Uhr Out of Mainstream. Mit DJs Freemerge, Massl und Proktah. Kulturladen Konstanz, 22 Uhr The Masterplan. Indie-Party. Gare de Lion Wil, 21 Uhr FILM Draquila – La terra que trema. Silvio Berlusconi machte nach dem Erdbeben von L’Aquila viele Versprechungen und hielt nichts. Kinok Lokremise St.Gallen, 17 Uhr

65 SAITEN 05.11

Freitag, 20. Mai, 20.15 Uhr, Altes Kino Mels. Mehr Infos: www.alteskino.ch

El Aura. Ein Jagdausflug in Patagonien gerät zum Albtraum. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Pink Apple. Schwullesbisches Filmfestival. Cinema Luna Frauenfeld, 14 Uhr The rising sun. Filmdokumentation über die Roc Kidz Crew. Kino Modern Romanshorn, 15/20:15 Uhr Uncle Boonmee. Der versponnene thailändische Siegerfilm von Cannes 2010. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr THEATER Achterbahn. Stück von Eric Assous. Schloss Seeheim Konstanz, 20 Uhr Danse Céline, danse! Eine tragischkomische Rattenallegorie. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Die Kameliendame. Nach Alexandre Dumas. Musik von Giuseppe Verdi. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Dock Dock Dock. Die schlechteste Show aller Zeiten. Stadttheater Konstanz, 22:30 Uhr Il barbiere di Siviglia. Oper von Gioachino Rossini. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr In den Alpen. Von Elfriede Jelinek. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Laura fehlt. Momoll Jugendtheater. Von Pamela Dürr. Lokremise Wil, 20:15 Uhr lautlos. Sechs Jugendliche in einem Vorort von St.Gallen. Theater U21. Flon St.Gallen, 20 Uhr Offene Zweierbeziehung. Von Dario Fo und Franca Rame. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Spinnen. Freies Theater Thurgau. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr Unter jedem Dach. Poetische Familiengeschichte. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Zukunftsmaschine. Mit dem Aktionstheater ensemble. Festspielhaus Bregenz, 20 Uhr

KABARETT 4 nach 40. Komödie von TheaterMobil. Restaurant Bären Hundwil, 19 Uhr Anette Herbst. «Leichtgemachte Wege ins depressive Nichts». Asselkeller Schönengrund, 20:15 Uhr Coirason. «Melodisch modisch». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Comart. Kurzproduktionen der Abschlussklasse der comart. ChössiTheater Lichtensteig, 20:15 Uhr Comedyexpress. Lachforelle mit scharf. Kulturforum Amriswil, 18:30 Uhr Gabriel Vetter. «Menschsein ist heilbar». Altes Zeughaus Herisau, 20:30 Uhr Helmut Schleich. «Der allerletzte Held». Theater an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr Lorenz Keiser. «Big Bang». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Michael Elsener. «copy & paste». MZH Walzenhausen, 20 Uhr Schertenlaib und Jegerlehner. «Päch». Zeltainer Unterwasser, 20 Uhr TANZ Das Tanzfest. Performances in den Gassen, Schnupperkurse, Ballnacht, Filme und Tanztheater. St.Galler Innenstadt, 9:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN (Re)Constructed. Vernissage. Kunsthaus Glarus, 18 Uhr Auf den Spuren des Hochmittelalters. Bauhistorische Führungen, alle 2 Std. Schloss Werdenberg, 10 Uhr So machen wir es. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr LITERATUR Einmischung erwünscht! Erinnerung an Heinrich Böll. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Encanto mediterráneo. Fotoausstellung u. Buchpräsentation Manuel Girón. Casa Latinoamericana St.Gallen, 17:30 Uhr


kalender 14.–18.05. Literatur zur blauen Stunde. Gedichte zu «Alzheimer» von Elfi Thoma. Eisenwerk Frauenfeld, 16 Uhr Max Frisch Hommage. Es liest Charlotte Kehl. Bistro zu Tisch Bischofszell, 19 Uhr VORTRAG Das Attentat. Manfred Schneider. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Kongress Matriarchatspolitik. Vorträge und Diskussionen. Tonhalle St.Gallen, 09 Uhr KINDER Erzählstunde auf Englisch. Ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 10 Uhr Kinder Kunst Labor. Kreativkurs ab 5 Jahren. Alte Fabrik Rapperswil, 10 Uhr Pantomime mit Judith. Theaterworkshop für Kinder. Theater am Kornmarkt Bregenz, 15 Uhr DIVERSES Bleiberecht-Camp. Zum Abschluss der Nothilfe-Kampagne. St.Gallen Das Atelier am Samstag. Modeschaffende in der Stadt vernetzen. Kaffeehaus St.Gallen, 10 Uhr

SO

15.05

KONZERT All meine Herzgedanken. Chorkreis St.Gallen. Werke von J. Brahms und R. Schumann. Hotel Linde Heiden, 18:30 Uhr Lied am Sonntag. Kinderchor. Theater St.Gallen, 11 Uhr Romantisches und Schweizerisches. Thurgauer Festchor. Kloster Fischingen, 16 Uhr Stahlberger & Band. Alles andere als «Abghenkt». Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr The Magic of Drums. Percussion Discussion. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr

R E K LA M E

FILM Grease. John Travolta und Olivia Newton-John im erfolgreichsten Kino-Musicals aller Zeiten. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr La señal. Stimmungsvoller argentinischer Film noir. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Mit dem Bauch durch die Wand. Anka Schmids berührender Film über Teenager-Mütter. Kinok Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Pink Apple. Schwullesbisches Filmfestival. Cinema Luna Frauenfeld, 13 Uhr Saturday Night Fever. Der Film machte John Travolta zum Star und die Musik der Bee Gees unsterblich. Kinok Lokremise St.Gallen, 13 Uhr The rising sun. Filmdokumensation über die Roc Kidz Crew. Kino Modern Romanshorn, 15/17 Uhr The Rising Sun. Die aus Romanshorn stammenden Breakdancer gehören zu den besten. In Anwesenheit des Regisseurs und der Tänzer. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 Uhr THEATER Alcina. Oper von Georg Friedrich Händel. Theater St.Gallen, 17 Uhr Augustine. Zu Gleichstellung und Chancengleichheit. TaK Schaan, 18 Uhr West-Östlicher Divan. Gastspiel: Kulturelle Grundlagen von Integration. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr KABARETT Wellküren. Bayerische Volksmusik und Kabarett. K9 Konstanz, 20 Uhr TANZ Das Tanzfest 2011. Performances in den Gassen, Schnupperkurse, Ballnacht, Filme und Tanztheater. St.Galler Innenstadt, 9:30 Uhr Mannschaft. Premiere. Präsentiert von der 3 × 1 Tanzkompanie. Grabenhalle St.Gallen, 19:45 Uhr MUSICAL Jim Knopf und Lukas de Lokifüehrer. Kindermusical. Casino Herisau, 14 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Das Projekt Schloss Glarisegg. Führung. Schloss Glarisegg Steckborn, 15 Uhr Erfahrung und Sprache. Führungen. Engländerbau Vaduz, 13:30/15/16 Uhr Famed. Öffentlicher Ausstellungsaufbau. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Fest der Museen. Buntes Programm am internat. Tag der Museen. Stadtpark St.Gallen, 10 Uhr Gwunderstund. Mitarbeitende beantworten Fragen. Naturmuseum TG Frauenfeld, 14 Uhr Internationaler Museumstag. Führungen und Workshops. Gewerbemuseum Winterthur, 10 Uhr Kunststück Frühstück. Brunch und Kunsttalk. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 11 Uhr Katzen, Pferde, Hühner und ein Staubsauger. Finissage. Galerie Dorfplatz Mogelsberg, 11 Uhr Kunstfestival Robinson 2011. Führung. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:15 Uhr Kurt Caviezel. Führung. Fotostiftung Schweiz Winterthur, 11:30 Uhr Leben in der Zunft. Vernissage. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 11:30 Uhr

So machen wir es. Führung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr StGall – die Spitzengeschichte. Führung. Textilmuseum St.Gallen, 11 Uhr Utopian Structures. Führung bei Kaffee und Kuchen. Alte Fabrik Rapperswil, 15:30 Uhr Was die Dinge erzählen. Führung mit Dr. Hans Munz. Ittinger Museum Warth, 11 Uhr Weltensammler. Führung mit Rebekka Ray. Kunstmuseum Thurgau Warth, 15 Uhr Wie Kulturgut überlebt. Rundgänge. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 14:30 Uhr Zuhause auf der Strasse. Szenische Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11 Uhr LITERATUR Literaturlunch. Lieblingsbücher und Neuerscheinungen. Kammgarn Hard, Vorarlberg, 10:30 Uhr VORTRAG Kongress Matriarchatspolitik. Vorträge und Diskussionen. Tonhalle St.Gallen, 08:30 Uhr KINDER Der Steinbock – ein wunderlich, verwegenes Thier. Filme, Streichelgeissen, Führungen und Werkstatt für Kinder. Naturmuseum St.Gallen, 10 Uhr Familientag. Internationaler Museumstag. Kunstmuseum Vaduz, 14 Uhr Kinder Kunst Labor. Ab 5 Jahren. Alte Fabrik Rapperswil, 10 Uhr Kunstplausch für Kinder. Mit Rahel Flückiger. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 14 Uhr Räuber. Ab 8 Jahren. Theaterhaus TG Weinfelden, 17:15 Uhr DIVERSES Bleiberecht-Camp. Zum Abschluss der Nothilfe-Kampagne. St.Gallen Vernünftiges Fest. Der Tiefgaragengegner. Waaghaus St.Gallen, 12 Uhr

16.05

MO

KONZERT Esben & The Witch. Düsterer Zauber aus Brighton. Palace St.Gallen, 21:30 Uhr Offbeat Trio feat. Lyambiko. Schmeichelnde Jazzstandards. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr FILM Mürners Universum. Er glaubt an Ausserirdische und inszeniert die Landung eines Ufos. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Niente paura. Über die italienische Identität in Zeiten einer radikalen politischen Krise. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr THEATER Augustine. Zu Gleichstellung und Chancengleichheit. TaK Schaan, 18 Uhr

DI

17.05

KONZERT Jazz with Strings. Paul Amrod & Friends. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

MI

18.05

THEATER lautlos. Sechs Jugendliche in einem Vorort von St.Gallen. Theater U21. Flon St.Gallen, 20 Uhr Misery. Nach dem Roman von Stephen King. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr

KONZERT Das Racist. Lustige Rapper aus Brooklyn. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Ebony Klarinetten Trio & Matthias Flückiger. Musik, Chor und heitere Geschichten. Pavillon St.Gallen, 17 Uhr Hola Ghost.Latin Rock’n’surf. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Karawane, die Treppe hinuntersteigend. Grenzgang zwischen Vortrag, Konzert und Theater. Sitterwerk St.Gallen, 20 Uhr MorgenLand Festival. Festival für eine enkeltaugliche Zukunft. Saal am Lindenplatz Schaan, 10 Uhr Musikkollegium Winterthur. Werke von Ludwig van Beethoven. Stadthaus Winterthur, 19:45 Uhr Netnakisum: Alpendrama. Österreichisches Streichtrio. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Sebastian Krumbiegel. SingerSongwriter. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr The Fresh & Onlys. Viel Hall und Freude. Mariaberg Rorschach, 22 Uhr

KABARETT Lorenz Keiser. «Big Bang». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

CLUBBING/PARTY Salsa-Night. Salsa-Party. K9 Konstanz, 22 Uhr

TANZ Mannschaft. Premiere. Präsentiert von der 3 × 1 Tanzkompanie. Grabenhalle St.Gallen, 19:45 Uhr

FILM Der Mann mit der Kamera/Der sterbende Schwan. Peter Madsen and CIA play Silent Movies. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Mürners Universum. Er glaubt an Ausserirdische und inszeniert die Landung eines Ufos. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr The rising sun. Filmdokumentation über die Roc Kidz Crew. Kino Modern Romanshorn, 18 Uhr Wir sitzen im Süden. Exzellenter Film zur Integrationsdebatte mit überraschenden Einsichten. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr

CLUBBING/PARTY Vollmondbar. Reden und trinken unter einem guten Stern. Kulturforum Amriswil, 19 Uhr FILM Iron Ladies. Thailändische Sportkomödie. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Mit dem Bauch durch die Wand. Anka Schmids berührender Film über Teenager-Mütter. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Uncle Boonmee. Der versponnene thailändische Siegerfilm von Cannes 2010. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr

MUSICAL Avenue Q. Mit Musik und Texten von Robert Lopez und Jeff Marx. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Fausto Melotti. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr LITERATUR Erzählcafé. Geschichten, Erinnerungen und Anekdoten. Naturmuseum TG Frauenfeld, 19 Uhr Logbuch III von Giorgos Seferis. Arnim Halter, deutsch. Evtichios Vamvas, griechisch. Norbert Möslang, Elektronik. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 20 Uhr VORTRAG Die geheimen Verführer. Vortrag von Hedwig Below. Lyceumclub St.Gallen, 15 Uhr Heilen ohne Medikamente. Mit Andreas Winter. Madlen Heerbrugg, 19:30 Uhr Informationsabend. Mittelschule, Sek-Vorbereitungsjahr, Integr. Oberstufe mit Sek, Zwischenjahr mit Praktikum/Schule, 10. Schuljahr, Handelsschule und Berufsbegl. Sek für Erwachsene. Anmeld.: info@ortegaschule.ch. Ortega Schule St.Gallen, 19 Uhr

KABARETT Lorenz Keiser. «Big Bang». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

DIVERSES Gott im Kaffeehaus No. 3. Daniel Klingenberg im Gespräch mit Andreas Marti. Kaffeehaus St.Gallen, 19:30 Uhr

KINDER Auf der Suche nach dem dunklen Mittelalter. Kinderführung durch die Stadt, ab 8 J. Theater am Saumarkt Feldkirch, 09 Uhr

Kleine Preise, grosse Wirkung. Werben im SAITEN. Einzelheiten und Tarife: Tel. +41 71 222 30 66 oder www.saiten.ch/werbung

THEATER Himmelwärts. Märchen für Erwachsene. Oberstufenschulhaus Sandbänkli Bischofszell, – Uhr Augustine. Theaterprojekt zum Thema Gleichstellung und Chancengleichheit. TaK Schaan, 18 Uhr Der Floh im Ohr. Komödie von Georges Feydeau. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Lang lebe Ned Devine. Eine schelmische Dorfgeschichte. fabriggli Buchs, 20 Uhr lautlos. Sechs Jugendliche in einem Vorort von St.Gallen. Theater U21. Flon St.Gallen, 20 Uhr Mutter Courage und ihre Kinder. Von Bertold Brecht. Musik von Paul Dessau. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr My State. Far A Day Cage gründet seinen eigenen Staat. Saal am Lindenplatz Schaan, 20 Uhr KABARETT Andrea Bongers. «Schuh Mädchen Report». Freudenhaus Bregenz, 20:30 Uhr Peach Weber. «Mister Gaga». Casino Herisau, 20 Uhr Vince Ebert. «Freiheit ist alles». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

66 SAITEN 05.11


18.–20.05. kalender

Ostschweizer Erwachen

Die Shine-Legende

Ein Mosaikstein im Universum

Das Doppelkonzert

Das Kammerorchester Sankt Gallen in Altstätten, St.Gallen und Rehetobel

David Helfgott in der Tonhalle St.Gallen

Melissa Auf der Maur in der Grabenhalle St.Gallen

The Sadies und The Mekons im Palace St.Gallen

Die Kanadierin Melissa Auf der Maur ist eine schillernde Persönlichkeit und eine erfreulich eigenständige Musikerin. Sie startete bei Hole, wechselte dann zu den Smashing Pumpkins, und doch fing ihr Stern erst 2004 mit ihrem ersten Soloalbum «Auf der Maur», so richtig zu leuchten an. Diesen Frühling erweitert sie ihr Repertoire. Im Duo experimentiert sie mit Synthesizer, programmierten Rhythmen und natürlich ihrem Bass. Wer ihr Schaffen verfolgt, weiss, dass das nur eine Momentaufnahme, ein weiteres Mosaiksteinchen in ihrem Universum ist.

Es ist das Rock’n’Roll-Paket des Jahres, ein transatlantischer Brückenschlag zwischen englischem Punk und kanadischem Country-Surf-Folk. Marcel Elsener schrieb schon letztes Jahr im «Saiten»: «Die Mekons, die im Lauf der Zeit die Sex Pistols an die Wand spielten und The Clash im politischen Ansatz wie in der Erweiterung der Spielarten übertrafen; ewige Wunschband des Uferlos-Festivals in Rorschach und der Grabenhalle und des Palace.» Nun sind sie also, zusammen mit den kanadischen The Sadies, endlich da.

Das neu formierte Streichorchester aus Ostschweizer Musikerinnen und Musikern nennt sich Kammerorchester Sankt Gallen. Begeisterte Laien, von Profis unterstützt, spielen ihr erstes Konzert «Erwachen». Unter der musikalischen Leitung von Mathias Kleiböhmer und der Konzertmeisterin Eveleen Olsen lässt das Orchester Streicherwerke von Elgar, Grieg, Mozart, Piazolla und Curtis erklingen. «Erwachende, ehrliche, sentimentale und drängende Musik», zum Frühling passend. Samstag, 21. Mai, 19.30 Uhr, Ev. Kirche Altstätten. Samstag, 28. Mai, 19.30 Uhr, Christkath. Kirche St.Gallen. Sonntag, 29. Mai, 19 Uhr, Ev. Kirche Rehetobel.

TANZ Mannschaft. Premiere. Performance von der 3 × 1 Tanzkompanie. Grabenhalle St.Gallen, 19:45 Uhr Solodanza am Werk. «Heads in Bags». Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Wilhelm Meier. Führung. Hist. und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Die Türken in Wien. Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 18 Uhr Handstick-Stobede. Der Handstickerin über die Schulter schauen. Museum Appenzell, 14 Uhr Sehnsucht Süden. Führung mit Konrad Bitterli. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr LITERATUR Logbuch III von Giorgos Seferis. Arnim Halter, deutsch. Evtichios Vamvas, griechisch. Norbert Möslang, Elektronik. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 20 Uhr VORTRAG Irrten sich die Pharaonen? Die Inzucht beim Alpensteinbock. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr Mark Terkessidis. Wir ist ein anderer. – Kulturelle Missverstännisse. Uni Konstanz, 18 Uhr KINDER Der Brief für den König. Kinderfilm ab 7 Jahren. Theater am Saumarkt Feldkirch, 10 Uhr Erzählstunde. Auf Ungarisch. Freihandbibliothek St.Gallen, 16:30 Uhr Geschichtenzeit. Geschichtenzeit von 2–6 Jahren in Mundart. Freihandbibliothek St.Gallen, 14:15 Uhr Mittelalter in Feldkirch. «Was der Bergfried erzählt …» Theater am Saumarkt Feldkirch, 17 Uhr Theater Katerland. «Hallo?» Ab 3 Jahren. Alte Kaserne Winterthur, 15 Uhr

Seit seinem kometenhaften Aufstieg 1997, durch den Kinofilm «Shine» angestossen, hat Helfgott seine Anhängerschaft ständig vergrössert und ist fester Bestandteil der internationalen Konzertszene geworden. David Helfgott ist bereits heute eine Legende. Sein Publikum setzt sich aus allen möglichen sozialen und kulturellen Schichten zusammen. Helfgott ist – im wahrsten Sinn des Wortes – ein Künstler zum Anfassen, denn er sucht den intensiven, direkten Kontakt zu seinem Publikum und begeistert gerade wegen seiner unkonventionellen Art eine weltweite Fangemeinde. Sonntag, 22. Mai, 17 Uhr, Tonhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.theatersg.ch

Von der Abendrobe bis zum Federschmuck. Spelterini-Schulkinder führen durch das Museum. Hist. und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr

DO

19.05

KONZERT 10. Tonhallekonzert. Klavier: David Greilsamer. Werke von Haydn, Mozart, van Beethoven. Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Alin Coen Band. Singer-Songwriter Festival. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Bubble Beatz. Drum-Performance. Casino Herisau, 20:30 Uhr Crippled Black Phoenix. PostRock aus Grossbritannien. Gare de Lion Wil, 21:30 Uhr 77 Bombay Street. Folk-Rock. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr John Law’s Art of Sound Trio. Jazz & Klassik. Schloss Rapperswil, 20:15 Uhr Jörg Widmann, Antje Weithaas & Camerata Bern. Werke von Mozart, Tschaikowsky, Widmann. Vaduzer-Saal Vaduz, 20 Uhr KDR Society. «Hip to be happy». Kammgarn Hard, Vorarlberg, 20:30 Uhr Musikkollegium Winterthur. Werke von Ludwig van Beethoven. Stadthaus Winterthur, 19:45 Uhr CLUBBING/PARTY Freitag. Die Donnerstagsparty. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr FILM Draquila – La terra que trema. Silvio Berlusconi machte nach dem Erdbeben von L’Aquila viele Versprechungen und hielt nichts. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Film Socialisme. Eine Sinfonie in drei Sätzen von Jean Luc-Godard. Kunstmuseum Vaduz, 20 Uhr

Mittwoch, 25. Mai, 20.30 Uhr, Grabenhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

Frauenfeld in alten Bilddokumenten. Historische Filme über Frauenfeld. Cinema Luna Frauenfeld, 18 Uhr The rising sun. Doku über die Breakdancer der «Roc Kidz Crew». Cinema Luna Frauenfeld, 20:15 Uhr The Rising Sun. Doku über die Breakdancer der «Roc Kidz Crew». Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr THEATER Achterbahn. Von Eric Assous. Schloss Seeheim Konstanz, 20 Uhr Misery. Nach Stephen King. Theater a. Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Spinnen. Freies Theater Thurgau. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr Tiefer gehen. Die Perspektive ist die des Täters, den Fokus setzen Sie. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Unter jedem Dach. Poetische Familiengeschichte. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr KABARETT Die drei Friseure. «We are the world». Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Uli Boettcher. «Ü40 – die Party ist zu Ende». Freudenhaus Bregenz, 20:30 Uhr Vince Ebert. «Freiheit ist alles». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TANZ Solodanza am Werk. «Heads in Bags». Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr MUSICAL Avenue Q. Musik und Texte von Robert Lopez und Jeff Marx. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Artist Talk. Blue Curry, Monica Ursina Jäger, Rachel Lumsden. Nextex St.Gallen, 19:30 Uhr Blick hinter die Kulissen. Backstage-Führung. Kunstmuseum Vaduz, 18 Uhr

67 SAITEN 05.11

Donnerstag, 26. Mai, 21 Uhr, Palace St.Gallen. Mehr Infos: www.palace.sg

Control. Vernissage. Magazin 4 Bregenz, 19 Uhr Oeber de Gartehag use. Vernissage. Museum Herisau, 18:30 Uhr So machen wir es. Führung. Kunsthaus Bregenz, 19 Uhr LITERATUR Frühschicht. Thema: Zwist, Gast: Viviane Sobotich. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 Uhr Christian Uetz. liest aus «Nur du, und nur Ich». Primarschulhaus Rebsamen Romanshorn, 19:30 Uhr Pater Brown. Hörspielstunde 9. Restaurant Frohsinn Weinfelden, 20 Uhr VORTRAG City of Change. Podiumsdiskussion. Integration heute – Freiheit oder Zwang? Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Michael Riedel. Künstlervortrag. Kunsthaus Bregenz, 20 Uhr DIVERSES Frauentempel Stimmenfeuer. Für Frauen. Stimmfeuer Frauentempel St.Gallen, 19:30 Uhr

FR

20.05

KONZERT 10. Tonhallekonzert. Klavier: David Greilsammer. Werke von Haydn, Mozart, van Beethoven. Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Camerata. Russisch-A-Cappella. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Catiguá. Música latinoamericana. Katharinen St.Gallen, 19:30 Uhr Fabian Frischknecht. Gitarre/ Gesang, kanarische Spezialitäten. Rab-Bar Trogen, 18 Uhr Forum MorgenLand. «Kultureller Wandel». Saal am Lindenplatz Schaan, 09 Uhr J.S.Bachstiftung: Kantate BWV 108 «es ist euch gut, dass ich hingehe». Zum Sonntag Cantate

für Alt, Tenor und Bass. Oboe d’amore I+II, Fagott, Streicher und Continuo. Reflexion: Eberhard Jüngel. Ev. Kirche Trogen Trogen, 19 Uhr Mount Kimbie. Entspannter Quasi-Dubstep. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Musig uf dä Gass. Openairvorfreude mit Lokalbands. Diverse St.Galler Lokale, 21:45 Uhr Nomad Blues. Etran Finatawa aus Niger. Migros Klubschule St.Gallen, 20 Uhr Schneekönig. Zürcher NuJazzBand. Jazzclub Rorschach, 21 Uhr Sibylle. Soulige Geschichten. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Sinfonia Varsovia. Dirigent: Maxim Vengerov, Nikolai Tokarev, Klavier. Festspielhaus Bregenz, 19:30 Uhr Superpunk. Hamburger Schüler. Saal am Lindenplatz Schaan, 22 Uhr The Dorks. Indie-Punk-PopMuseums-Polka-Weltraum-Rock. Galerie Stefan Rutishauser Frauenfeld, 21 Uhr The Tiger Lillies. «Sleep With The Fishes». Freudenhaus Bregenz, 20:30 Uhr CLUBBING/PARTY Tango Argentino. Tanznacht mit DJ und Barbetrieb. Tango Almacén St.Gallen, 21:30 Uhr FILM Frauenfeld in alten Bilddokumenten. Historische Filme über Frauenfeld. Cinema Luna Frauenfeld, 18 Uhr Kleine Wunder in Athen. Griechische Komödie. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr La nostra vita. Die harte Wirklichkeit einer Familie aus der Unterschicht. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr The rising sun. Doku über die «Roc Kidz Crew». Cinema Luna Frauenfeld, 20:15 Uhr



20.–24.05. kalender Uncle Boonmee. Der versponnene thailändische Siegerfilm von Cannes 2010. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr THEATER 50 Plus! Seniorenteller? Von und mit Uta Rotermund. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Achterbahn. Stück von Eric Assous. Schloss Seeheim Konstanz, 20 Uhr Der Floh im Ohr. Komödie von Georges Feydeau. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Ein kleines Traumspiel. Junges Theater Thurgau. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr König Lear. Tragödie von William Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Lang lebe Ned Devine. Eine Dorfgeschichte. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Peter Freiburghaus. «Der Dilettant». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Siddharta. Schattentheater. Offene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr Spinnen. Freies Theater Thurgau. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr Z. Stück von Nino Haratischwili. Universität Konstanz, 20 Uhr KABARETT Irmgard Knef. «Himmlisch!» Zeltainer Unterwasser, 20 Uhr Lorenz Keiser. «Big Bang». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TANZ Solodanza am Werk. «Heads in Bags». Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Bruno Steiger / Jürg Rohr. Vernissage. Kornhaus Rorschach, 18:30 Uhr Stalin bis Medwedew. Vernissage. Tartar St.Gallen, 17 Uhr LITERATUR Mundwerk-Festival. Erzählkunstfestival. K9 Konstanz, 20 Uhr Neue Texte. Autorenlesungen mit Jürgen Thomas Ernst, O. P. Zier, Jens Dittmar, Hans Platzgummer. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Poetry Slam. Kampf der Dichter. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Wiborada. Erlesen mit Dagmar Schifferli. Schloss Werdenberg, 20 Uhr VORTRAG «Venetian Gros Point». Internationales Symposium. Textilmuseum St.Gallen, 09 Uhr KINDER Die Zauberflöte. Von Kindern für Kinder. Vorarlberger Landeskonservatorium Feldkirch, 19 Uhr DIVERSES 5 Rhythmen Wave. Tanz mit Beatrice Fischer. Kultur-Werkstatt Wil, 20 Uhr

SA

21.05

KONZERT 4. Domorgelkonzert. Maurice Clerc, Dijon. Werke von Benedetto Marcello, Gabriel Fauré, u.a. Kathedrale St.Gallen, 19:15 Uhr All meine Herzgedanken. Chorkreis St.Gallen. Werke von J. Brahms und R. Schumann. Tanzschule Wingling St.Gallen, 20 Uhr

Atari Teenage Riot. AvantgardeKrachmacher. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Band it. Zürcher Nachwuchsbandfestival. Alte Kaserne Winterthur, 19 Uhr Bibio. Produzententalent. Palace St.Gallen, 22 Uhr Catiguá. Música latinoamericana. Katharinen St.Gallen, 19:30 Uhr Chlyklass. Hip-Hop. Jugendzentrum Herisau, 21 Uhr Dán. Fine Irish Music. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr FeschtZämm. Mit dem Holstuonarmusigbigbandclub. Freudenhaus Bregenz, 20:30 Uhr Forum MorgenLand. «Digitale Revolution». Saal am Lindenplatz Schaan, 09 Uhr Hola Ghost. Latin Rock’n’surf. Mariaberg Rorschach, 21:30 Uhr Honeybird & The Birdies. Experimentelles aus Rom. La Buena Onda St.Gallen, 20 Uhr Hujässler. Frisch, frech und witzig. Hotel Linde Heiden, 20:15 Uhr Mother’s Finest. Funk Legende. Gare de Lion Wil, 20 Uhr Kammerorchester Sankt Gallen. Frühjahreskonzert. Ev. Kirche Altstätten, 19:30 Uhr Satoko Inoue. Japanische und europäische Klaviermusik. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Schweizer Jugend-SinfonieOrchester. Werke von Poulenc und Strauss. Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr CLUBBING/PARTY 15 Jahre Neuer Kula. DJ-Kollektiv Tigeress. Kulturladen Konstanz, 22 Uhr Discotron 3000 feat. Hoaxx. Bald sehr berühmt. Kugl St.Gallen, 23 Uhr FILM Jodamachemer. Film & Food. Schloss Dottenwil Wittenbach, 18 Uhr Frauenfeld in alten Bilddokumenten. Ausgewählte historische Filme über Frauenfeld. Cinema Luna Frauenfeld, 18 Uhr La nostra vita. Harte Wirklichkeit einer Familie aus der Unterschicht. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Mit dem Bauch durch die Wand. Anka Schmids berührender Film über Teenager-Mütter. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:15 Uhr The rising sun. Doku über die «Roc Kidz Crew». Cinema Luna Frauenfeld, 20:15 Uhr The Rising Sun. Doku über die «Roc Kidz Crew». Kinok Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr THEATER Achterbahn. Stück von Eric Assous. Schloss Seeheim Konstanz, 20 Uhr Augustine. Zu Gleichstellung und Chancengleichheit. TaK Schaan, 16 Uhr Der Teufel und seine Grossmutter. Regie: Dirk Diekmann. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Disney’s Erbe. Theaterkurs stage apple Jugend. Theaterhaus TG Weinfelden, 19:15 Uhr Ein kleines Traumspiel. Junges Theater Thurgau. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr König Lear. Tragödie von William Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

Lang lebe Ned Devine. Eine schelmische Dorfgeschichte. fabriggli Buchs, 20 Uhr Multilog MorgenLand. Performance mit dem BBKL und intenationalem Künstlern. Saal am Lindenplatz Schaan, 14 Uhr Nachtzug – Love Letters. Von Albert R. Gurney. Lokremise St.Gallen, 22 Uhr Peter Freiburghaus. «Der Dilettant». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Siddharta, ein ungewöhnliches Schicksal. Schattentheater. Offene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr Spinnen. Freies Theater Thurgau. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr Unter jedem Dach. Poetische Familiengeschichte. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr KABARETT Ferruccio Cainero. «Krieger des Regenbogens». Theater an der Grenze Kreuzlingen, 19 Uhr Lorenz Keiser. «Big Bang». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Rüdiger Hoffmann. «Obwohl…» Stadtsaal Wil, 20 Uhr TANZ Somafon. «Eigenbrötler». ChössiTheater Lichtensteig, 20:15 Uhr MUSICAL Avenue Q. Musik und Texte von Robert Lopez und Jeff Marx. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Famed. Vernissage. Lokremise St.Gallen, 16 Uhr So machen wir es. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr LITERATUR 41. Poetry Slam St.Gallen. Grosse, Neulinge und Feierabendpoeten. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Annette Neubauer. «Sabotage auf dem Luftschiff». Zeppelin Museum Friedrichshafen, 10:30 Uhr Christa Wolf. «Störfall». Stadttheater Konstanz, 20 Uhr VORTRAG «Venetian Gros Point». Internationales Symposium. Textilmuseum St.Gallen, 09 Uhr KINDER Die Zauberflöte. Von Kindern für Kinder. Rudolf Steiner Schule St.Gallen, 18 Uhr Kasperlthetaer. Das Ritterturnier. Theater am Saumarkt Feldkirch, 15 Uhr Kasperletheater. Kasperle und der kleine Eskimo Anawak Anawak. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr Kinderclub. Wir schaffen Specksteintiere. Hist. und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr KinderKunst.Kunstvermittlung von 5 bis 10 Jahren. Kunsthaus Bregenz, 10 Uhr

SO

22.05

KONZERT Die schöne Müllerin. Nach Franz Schubert. Bodenseefestival. PMS Kreuzlingen, 19 Uhr Tim Schmidt / Lie Der Das. Folk-Songs aus Schweden und Sebastian Bills Band. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr

69 SAITEN 05.11

Dai Kimoto & Swing Kids. Jazzund Big-Band-Sound. Kulturforum Amriswil, 18 Uhr David Helfgott. Klavierrezital. Tonhalle St.Gallen, 17 Uhr Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten. Blasorchester. Festspielhaus Bregenz, 18 Uhr Ezio. Singer-Songwriter. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Lied am Sonntag. Mit Nik Kevin Koch. Theater St.Gallen, 11 Uhr FILM Endstation der Sehnsüchte. Drei Deutsche ziehen im Rentneralter nach Südkorea, in die Heimat ihrer Ehefrauen. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Frauenfeld in alten Bilddokumenten. Historische Filme über Frauenfeld. Cinema Luna Frauenfeld, 18 Uhr Luna de Avellaneda. Hommage an das Leben und die Liebe. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 Uhr The rising sun. Doku über die «Roc Kidz Crew». Cinema Luna Frauenfeld, 20:15 Uhr Wir sitzen im Süden. Ein exzellenter Film zur Integrationsdebatte mit überraschenden Einsichten. Kinok Lokremise St.Gallen, 11 Uhr THEATER Augustine. Zu Gleichstellung und Chancengleichheit. TaK Schaan, 11 Uhr Die Kameliendame. Nach Alexandre Dumas. Musik von Giuseppe Verdi. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Disney’s Erbe. Theaterkurs stage apple. Theaterhaus TG Weinfelden, 17:15 Uhr Il barbiere di Siviglia. Oper von Gioachino Rossini. Theater St.Gallen, 14:30 Uhr König Lear. Tragödie von Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Siddharta, ein ungewöhnliches Schicksal. Schattentheater. Offene Kirche St.Gallen, 17 Uhr Unter jedem Dach. Poetische Familiengeschichte. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Gärten der Kartause. Rundgang. Ittinger Museum Warth, 15 Uhr Erfahrung und Sprache. Bildbetrachtung mit Nicole Seeberger. Engländerbau Vaduz, 14 Uhr Utopian Structure. Führung. Alte Fabrik Rapperswil, 14 Uhr Herlinde Koelbl. Führung. Kunstverein Konstanz, 11 Uhr Leben in der Zunft. Führung. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 14:30 Uhr So machen wir es. Führung mit Rudolf Sagmeister. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Hedwig Scherrer. Führung und Lesung aus Briefen. Hist. und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Vier Postitionen. Apéro. Galerie Werkart St.Gallen, 12 Uhr Vom weissen Gold – ein Stück Textilgeschichte. Stadtführung. Tourist Info St.Gallen, 14 Uhr LITERATUR Bea von Malchus. Bazilikonmärchen. K9 Konstanz, 20 Uhr VORTRAG Matinee zu «An der grossen Strasse». Einführung. Theater am Kornmarkt Bregenz, 11 Uhr

KINDER Die Muschellauscherin. Kindertheater. Theater am Kornmarkt Bregenz, 15 Uhr Die Zauberflöte. Von Kindern für Kinder. Rudolf Steiner Schule St.Gallen, 17 Uhr TülliKnülliFülli. Eine DreiSchweinchen-Geschichte. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Von der Abendrobe bis zum Federschmuck. Führung mit Spelterini-Schulkindern. Hist. und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr

MO

23.05

KONZERT Simon Louis & Danou. Jazz mit Louis de Saint Gall am Flügel. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr FILM Frauenfeld in alten Bilddokumenten. Historische Filme über Frauenfeld. Cinema Luna Frauenfeld, 18 Uhr La nostra vita. Die harte Wirklichkeit einer Familie aus der Unterschicht. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr The Rising Sun. Diese Romanshorner Breakdancer gehören zu den weltbesten. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr KABARETT Lorenz Keiser. «Big Bang». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

DI

24.05

KONZERT Dienstagmusik. Mit Gee-K, Hector Ceravolo und Malcolm Green. Restaurant Drahtseilbahn St.Gallen, 19:30 Uhr Harfenkonzert. Mit Gertrud Schneider. Lyceumclub St.Gallen, 15 Uhr FILM Frauenfeld in alten Bilddokumenten. Historische Filme über Frauenfeld. Cinema Luna Frauenfeld, 18 Uhr Rückenwind. Roadmovie. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Uncle Boonmee. Der versponnene thailändische Siegerfilm von Cannes 2010. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Wir sitzen im Süden. Ein exzelenter Film zur Integrationsdebatte mit überraschenden Einsichten. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr THEATER Il barbiere di Siviglia. Oper von Gioachino Rossini. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Lang lebe Ned Devine. Eine schelmische Dorfgeschichte. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Orpheus & Euridike. Duo Klovsky/Braun und Julia Neuhaus. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr KABARETT Lapsus mit Folgen. Mit Lara Stoll, Oropax und Andreas Thiel. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr


LITERATUR Erzählcafé. Geschichten, Erinnerungen und Anekdoten aus der neusten Frauenfelder Vergangenheit. Naturmuseum Frauenfeld, 14 Uhr VORTRAG Mut zu Veränderung. Claude Anshin Thomas, Buddhistischer Mönch. Madlen Heerbrugg, 18:30 Uhr Kulturförderung. Verleihung der Förderpreise. Kulturforum Amriswil, 19:30 Uhr

MI

25.05

KONZERT Melissa Auf der Maur. Ex-Hole. Support: Silentbass. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Danças Ocultas. Vier Akkordeone aus Portugal. Freudenhaus Bregenz, 20:30 Uhr Disappears feat. Steve Shelley. Rock. Salzhaus Winterthur, 19 Uhr Feldkirch Festival. Eröffnungskonzert. Montforthaus Feldkirch, 19:30 Uhr Jam Session. Instrumente hats. Jazzclub Rorschach, 20 Uhr Marc Sway. Schweizer Pop. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Marianne Mendt. Junger Jazz. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr CLUBBING/PARTY Salsa-Night. Salsa-Party. K9 Konstanz, 22 Uhr FILM En Familie. Familiendrama. Schlosskino Rapperswil, 20:15 Uhr Frauenfeld in alten Bilddokumenten. Historische Filme über Frauenfeld. Cinema Luna Frauenfeld, 18 Uhr Hüllen. Eine sechsfache Mutter bricht aus ihrer Familie aus. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr La nostra vita. Die harte Wirklichkeit einer Familie aus der Unterschicht. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr THEATER Augustine. Über Gleichstellung und Chancengleichheit. TaK Schaan, 18 Uhr Die Fledermaus. Operette von Johann Strauss. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Die Kameliendame. Nach Alexandre Dumas. Musik von Giuseppe Verdi. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr König Lear. Tragödie von William Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr

KABARETT 4 nach 40. Komödie von Theatermobil. Altes Kino Mels, 20 Uhr Annamateur & Aussensaiter. «Bandaufstellung nach B. Hellinger». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Lorenz Keiser. «Big Bang». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr LITERATUR Berta Turnherr. Liest aus ihrem Diepoldsauer-Dialekt-Sammelbuch. Universität St.Gallen, 19:30 Uhr Siba Shakib. Lesung. Hauptpost St.Gallen, 20 Uhr VORTRAG Die älteste Notenschrift trifft auf modernste Technik. Mit Dr. Inga Behrendt, Leuven. Stiftsbibliothek St.Gallen, 19:30 Uhr KINDER Der Steinbock – ein wunderlich, verwegenes Thier. Führung. Naturmuseum St.Gallen, 14 Uhr Erzählstunde auf Deutsch. Ab 6 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr «Ich entdecke die Strasse». Kinder-Workshop. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 14:30 Uhr Trachtenmode und Schnittmuster. Hedwig Scherrers Anleitung zum Selbermachen. Hist. und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Welche Kräuter wachsen im Klostergarten? Ab 6 Jahren. Ittinger Museum Warth, 14 Uhr

DO

26.05

KONZERT Doctor Krapula. Ska aus Kolumbien. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Kammerkonzert Brasilien. Feldkirch Festival. Pförtnerhaus Feldkirch, 19:30 Uhr Giorgio Conte. Chansons. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Illute. Junge Berlinerin. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Jeniferever. Quartett aus Schweden. Gare de Lion Wil, 20 Uhr Musikkollegium Winterthur. Mit Janina Fialkowska am Klavier. Stadthaus Winterthur, 19:45 Uhr The Sadies / The Mekons. Brückenschlag zwischen Punk und Surf-Folk. Palace St.Gallen, 21 Uhr Thelonious 4. Jazzquartett. K9 Konstanz, 20:30 Uhr CLUBBING/PARTY Freestyle-Bar. Open Mic für FreestylerInnen. Flon St.Gallen, 19 Uhr Freitag. Die Donnerstagsparty. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr Hallenbeiz. Ping-Pong mit DJs Batman und das Bier. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr FILM Gendernauts. Über TransGeschlechtlichkeit. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Mit dem Bauch durch die Wand. Anka Schmids berührender Film über Teenager-Mütter. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr

Uncle Boonmee. Der versponnene thailändische Siegerfilm von Cannes 2010. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr THEATER Achterbahn. Stück von Eric Assous. Schloss Seeheim Konstanz, 20 Uhr Gardi Hutter. «Die Schneiderin». Stadttheater Konstanz, 20 Uhr König Lear. Shakespeares Tragödie. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Martina Schwarzmann. «Wer Glück hat, kommt». Freudenhaus Bregenz, 20:30 Uhr Zapzarap. A-Capella. Mausacker Steinebrunn, 20:30 Uhr Spinnen. Ein poetisches Kammerspiel. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr KABARETT Ingo Oschmann. «Wunderbar – es ist ja so!» Zeltainer Unterwasser, 20 Uhr Mathias Richling. «Der Richling Code». Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr MUSICAL Lola Blau. Georg Kreislers EinFrau-Musical. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Blue Curry / Monica Ursina Jäger. Screening of artist films. Nextex St.Gallen, 19:30 Uhr So machen wir es. Subjektivführung. Kunsthaus Bregenz, 19 Uhr Wege. Kurzführung. Kunstmuseum Vaduz, 12:30 Uhr Welttheater. Vernissage. Kunstmuseum Vaduz, 18 Uhr LITERATUR Thomas Lehr. Liest aus «September. Fata Morgana». Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr VORTRAG Grossstadt Winterthur. Wie gelingt soziale Stadtentwicklung. Alte Kaserne Winterthur, 19 Uhr Kub-Geschichte Teil 2. Mit Kurator Rudolf Sagmeister. Kunsthaus Bregenz, 20 Uhr KINDER Geschichtenzeit. Von 2 – 6 Jahren in Mundart. Freihandbibliothek St.Gallen, 15 Uhr DIVERSES Energie aus Holz. Im Wald mit Gemeindeförster Thoams Wenk. Vitaparcours Speicher, 19 Uhr Integrative Förderung. Podiumsdiskussion. Alte Kaserne Winterthur, 19:30 Uhr StadTalk Spezial. Zur Adoption bei gleichgeschlechtlichen Paaren. CoalMine Winterthur, 20 Uhr

27.05

FR

KONZERT Nangijala. Harmonisch, rockig, melancholisch. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Ad Hoc. Plattentaufe. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Blues Max. «Light». Dance Inn Münchwilen, 21 Uhr Kammerkonzert Kuba. Feldkirch Festival. Pförtnerhaus Feldkirch, 19:30 Uhr

Einzelheiten und Tarife im Internet: www.saiten.ch/werbung, verlag@saiten.ch oder telefonisch: +41 71 222 30 66

KUNST/AUSSTELLUNGEN Adrien Tirtiaux & Hannes Zebedin. Führung. Kunsthalle St.Gallen, 18:30 Uhr Famed. Künstlergespräch. Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Fausto Melotti. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr Traumtänze. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 18 Uhr Zuhause auf der Strasse. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 18 Uhr

Riemannoper. Vergnügen mit zwei Sängerpaaren. Stadttheater Schaffhausen, 19 Uhr

Sparen Sie nicht am falschen Ort! Werben Sie im SAITEN.

kalender 24.–27.05. MUSICAL Lola Blau. Georg Kreislers EinFrau-Musical. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr

Ausgereifte Ruhe Tony Renold Quartett im Kultur Cinema Arbon Wo die Welt ihre scharfen Konturen verliert, die Linien sich in Silhouetten auflösen, da lässt der Schweizer Schlagzeuger Tony Renold seine Musik beginnen. Der Schlagzeuger überrascht mit einem ausgewogenen, harmonisch und melodisch ausgereiften Quartett: Frontmann und Trompeter Michael Gassmann, Gitarrist Michael Bucher, Bassist Patrick Sommer und Tony Renold. Leute, die gerne proben und nicht nur schnelle Resultate suchen; das merkt man auch den wohltuenden, teils fast schon meditativen Konzerten an. Freitag, 27. Mai, 20.30 Uhr, Kultur Cinema Arbon. Mehr Infos: www.kulturcinema.ch

George Robert Quartett. «Cool Velvet: Tribute to Stan Getz.» Jazzhuus Lustenau, 21 Uhr Gráda mit Aislinn Ryan. Celticmusic und Riverdance. Kammgarn Schaffhausen, 20:30 Uhr Klezmer Connection. Emotionsgeladene jiddische Lieder. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20 Uhr Masta Ace / Stricklin / Marco Polo. Hip-Hop. Kugl St.Gallen, 22 Uhr Midi Musical. Ines Hübner, Violine ; Christoph Germann, Klavier. Stadthaus Winterthur, 12:15 Uhr Nguyên Lê. Songs of Freedom. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Nisennenmondai. All female instrumental trio. Palace St.Gallen, 22 Uhr Orgelmusik zum Wochenende. Franz Liszt, Félix Alexandre Guilmant. Ev. Kirche Amriswil, 19 Uhr Thelonius 4. Tribute-Jazz. Jazzclub G St.Gallen, 21 Uhr Tony Renold Quartett. Meditative Klänge. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Vera Kaa. Die Grand Dame des Blues. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr CLUBBING/PARTY Jive the Night. Rumba bis Walzer mit DJ Volker. K9 Konstanz, 21 Uhr Tango Argentino. Tanznacht mit DJ und Bar. Tango Almacén St.Gallen, 21:30 Uhr Thirtylicious. Tanzen ab 30. Salzhaus Winterthur, 21:30 Uhr FILM Hüllen. Eine sechsfache Mutter bricht überraschend aus ihrer Familie aus. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:45 Uhr Keeping Mum. Mord im Pfarrhaus. Kino Modern Romanshorn, 20:15 Uhr La nostra vita. Die harte Wirklichkeit einer Familie aus der Unterschicht. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr

Looking for Eric. Denkmal für einen schillernden Fussballhelden. Bistro zu Tisch Bischofszell, 20 Uhr The Rising Sun. Die aus Romanshorn stammenden Breakdancer gehören zu den weltbesten. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr Tick Tock Lullaby. Die Cartoonistin Sasha und ihre Freundin Maya wünschen sich ein Kind. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr THEATER Achterbahn. Stück von Eric Assous. Schloss Seeheim Konstanz, 20 Uhr An der grossen Strasse. Dramatisches Gedicht von Anton Tschechow. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Die Kameliendame. Nach Alexandre Dumas. Musik von Giuseppe Verdi. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr König Lear. Tragödie von William Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Lang lebe Ned Devine. Dorfgeschichte. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Martin O. Der mit der Stimme tanzt. Freudenhaus Bregenz, 20:30 Uhr KABARETT 4 nach 40. Komödie von Theatermobil. Zeltainer Unterwasser, 20 Uhr Annamateur & Aussensaiter. «Bandaufstellung nach B. Hellinger». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Lorenz Keiser. «Big Bang». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Mathias Richling. «Der Richling Code». Theater Winterthur, 20 Uhr Philipp Scharri. «Der Klügere gibt Nachhilfe». Freudenhaus Bregenz, 20:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Famed. Kunst über Mittag. Lokremise St.Gallen, 12:30 Uhr

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27.–29.05. kalender

Griotmusik und Kulinarium

Klingendes Museum

«Es werde light!»

Nobles Amüsement

Begegnungstag auf dem Marktplatz St.Gallen

Sukarma im Gasthaus Rössli Mogelsberg

Blues Max im Chössi Theater Lichtensteig

Höhepunkt des Begegnungstages ist auf der Konzertbühne die schweizerisch-gambische Griotband King Kora, die Worldmusic von Gion Stump & Band, und der Ethno-Pop Silbûs û Tarî. Höhepunkt auf dem Marktplatz und im Waghaus sind das Kulinarium, die Infostände und die Forumsveranstaltungen mit Workshops zu «Neue Perspektiven für die Integrationsarbeit». Damit will der Bewegungstag ein konstruktives Zeichen für die gesellschaftliche Vielfalt in unserer Stadt setzen. Eingeladen sind alle.

Sukarma sind drei talentierte Instrumentalisten aus Nepal, die mit ihrer Pflege des alten Liedgutes eine Art klingendes Museum sind. Aber nicht nur. Ihre Philosophie ist es, sich einerseits der Tradition als Symbol für gutes Karma zu widmen und anderseits bei der jungen Generation das Interesse für einheimische Volksmusik und klassisch indische Musik zu wecken. Die Gruppe bleibt dem Geiste der alten Volksmusik treu, gleichzeitig ist sie aber offen für Innovationen und Experimente.

Max sprach: «Es werde light!» Und es ward light! Und voll easy! Aber nur temporär. Denn siehe: Die Lieblingsmannschaft verliert in der Nachspielzeit. Die Freundin der Geliebten lernt die Ehefrau kennen. Das stark reduzierte Luxusschnäppchen hat die falsche Grösse, der Therapeut Depressionen und der liebe Gott Stress mit betenden Fussballfans. Aber Max bleibt dran und sucht das Tool für universelle Leichtigkeit. Das kann ja heiter werden. Muss aber nicht. Blues tuts auch. Nur eben: Blues ist nicht die Antwort. Blues macht nur manchmal die Frage leicht.

Das Ensemble perle baroque in der Kirche Oberglatt

Samstag, 28. Mai, 9 bis 20 Uhr, Marktplatz und Waaghaus St.Gallen. Mehr Infos: www.begegnungstag.ch

Palermo. Vernissage. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Marien Schouten. Vernissage. Galerie Christian Roellin St.Gallen, 17:30 Uhr Zeit für Medizin! Vernissage. Hist. und Völkerkundemuseum St.Gallen, 18:30 Uhr LITERATUR Sinfonie des Todes. Mit Vanessa Tschirky und Armin Öhri. Kulturstüdtlimühle Buchs, 20 Uhr Sprechstation. Poetry Slam mit Team Rocket und Patrick Salmen. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr U20 Slam. Poetry-Slam. Flon St.Gallen, 19:30 Uhr VORTRAG City of Change. Podiumsdiskussion. Utopie der Interkulturalität. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Zerschnittene Handschriften. Mittelalterliche Pergamentfragmente auf Bucheinbänden. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 13 Uhr KINDER Auf dem Wasser. Familienkonzert mit dem Sinfonieorchester SG. Tonhalle St.Gallen, 10 Uhr DIVERSES Das kleine Wochenende. Roman Frischknecht, Videoprojektionen. Kaffeehaus St.Gallen, 18 Uhr

SA

28.05

KONZERT 5. Domorgelkonzert. Markus Eichenlaub, Domorganist Speyer. Kathedrale St.Gallen, 19:15 Uhr Bettina Castaño & Alderbuebe. Flamenco und Appenzell. Alte Turnhalle Engelburg, 20:15 Uhr Blues Max. «light». Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr

Samstag, 28. Mai, 20.15 Uhr, Rössli Mogelsberg. Mehr Infos: www.kultur-mogelsberg.ch

Musikstadt Wien. Musikalischliterarische Soirée. Phönix Theater Steckborn, 19:30 Uhr Szenisches Hauptwerk. Feldkirch Festival. Montforthaus Feldkirch, 19:30 Uhr Wandelkonzert. Feldkirch Festival. Feldkircher Innenstadt, 17 Uhr Kammerorchester Sankt Gallen. Frühjahreskonzert. Christkatholische Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr Ensemble Miroir. Lieder von Kurt Weill. Alte Fabrik Rapperswil, 20:15 Uhr Gypsy Mother. Rock’n’Roll. La Buena Onda St.Gallen, 20 Uhr La Cherga & The Globe. Jazz’n’Dub. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr We Butter The Bread With Butter. Deathcore/Metalcore. Kugl St.Gallen, 19 Uhr Martin O. Clown und Meister. Grünfels Jona, 20:30 Uhr Olivier Franc’s Quintett. Swing trifft Blues. Casino Herisau, 20 Uhr Pamela Mendez. CH-Pop. Mariaberg Rorschach, 22 Uhr Pee Wirz. Warmer Rock. Zeltainer Unterwasser, 20 Uhr Sina & Band. First Lady des Mundart-Pop. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Sukarma. Musik aus Nepal und Indien. Gasthaus Rössli Mogelsberg, 20:15 Uhr Winterthurer Symphoniker. Ernste Bloch & Johanns Brahms. Stadtsaal Wil, 20 Uhr «Musikstadt Wien». Musikalisch literarische Soirée. Phönix Theater Steckborn, 19:30 Uhr CLUBBING/PARTY 20 Jahre «Die Fliege». Mit KafiD, Europa, DJ Fritz, Impact 63. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Afrikanisches Fest. Tanz, Musik und Essen. Kulturforum Amriswil, 18 Uhr After Bring- und Holnacht. Tanzen, tanzen! Talhof St.Gallen, 22 Uhr Chamäleon Rock’n’all stylez. Disco ab 30. K9 Konstanz, 21 Uhr

Samstag, 28. Mai, 20.15 Uhr, Chössi Theater Lichtensteig. Mehr Infos: www.choessi.ch

Oh! Mon Dieu. Feat. Worthy. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Rap History 1986. Der Unterricht geht weiter. Palace St.Gallen, 22 Uhr FILM Cinco días sin Nora. Tragikomödie. Casa Latinoamericana St.Gallen, 19:30 Uhr El Aura. Ein Jagdausflug in Patagonien gerät zum Albtraum. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:45 Uhr Endstation der Sehnsüchte. Drei Deutsche ziehen im Rentneralter nach Südkorea, in die Heimat ihrer Ehefrauen. Kinok Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Uncle Boonmee. Der versponnene thailändische Siegerfilm von Cannes 2010. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr THEATER Achterbahn. Stück von Eric Assous. Schloss Seeheim Konstanz, 20 Uhr Augustine. Über Gleichstellung und Chancengleichheit. TaK Schaan, 16 Uhr Best of Nibelungen. Die Abenteuer von Gernot und Giselher. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr König Lear. Von Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Manon. Oper von Jules Massenet. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Nina Dimitri, Silvana Gargiulo. «Concerto Rumoristico». Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Spinnen. Poetisches Kammerspiel. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Theatersport. Tiltanic mit Gästen. Figurentheater St.Gallen, 20 Uhr Unter jedem Dach. Poetische Familiengeschichte. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr KABARETT Annamateur & Aussensaiter. «Bandaufstellung nach B. Hellinger». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Ingolf Lück. «Lück im Glück». Freudenhaus Bregenz, 20:30 Uhr

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Die noble Gesellschaft in Paris und vor allem am Königshof von Versailles liebte das Amüsement über alles, erst recht, wenn die vier Komponisten auftraten: Georg Ph. Telemann, Robert de Visée, François Couperin und Jean-Féry Rebel. Alle vier Komponisten stehen für Musik aus dem Barock. Das «Ensemble perle baroque» aus Zürich hat sich darauf spezialisiert. Traversflöte, Barockvioline, Viola da Gamba, Cembalo und Theorbe werden diese Werke zum Klingen bringen; zum heutigen Vergnügen. Sonntag, 29. Mai, 19 Uhr, Kirche Oberglatt. Mehr Infos: www.abendmusikzyklus.ch

Mathias Richling. «Der Richling Code». Theater Winterthur, 20 Uhr Matthias Deutschmann. «Deutsche wollt ihr ewig leben». Stadttheater Konstanz, 20 Uhr TANZ Die Reise zum Mittelpunkt der Erde. Theatertanzschule. Lokremise St.Gallen, 15 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Manuel Schmalstieg. Vernissage. Kunstraum Kreuzlingen, 19:30 Uhr Matthias Bosshart. Vernissage. Kunstraum Kreuzlingen, 19:30 Uhr So machen wir es. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Tanz mit Bruce Nr. 3. Vernissage. Eisenwerk Frauenfeld, 19 Uhr Vier Postitionen. Finissage. Galerie Werkart St.Gallen, 13 Uhr VORTRAG Mark Terkessidis. Programm Interkultur. Palace St.Gallen, 17 Uhr KINDER Erzählstunde. Auf Arabisch. Freihandbibliothek St.Gallen, 11 Uhr KinderKunst. Kunstvermittlung 5–10 Jahren. Kunsthaus Bregenz, 10 Uhr DIVERSES Begegnungstag St.Gallen. Mit Infoständen, Kultur - und Konzertbühne, Kulinarium, Weltmarkt und Forumsveranstaltung. Waaghaus St.Gallen, 10 Uhr

SO

29.05

KONZERT Auf dem Wasser. Familienkonzert mit dem Sinfonieorchester SG. Tonhalle St.Gallen, 11 Uhr Cobana Big Band. Beswingter Latin. Habsburg Widnau, 16 Uhr Co Streiff. Russ Johnson Quartet. Schloss Wartegg, 17 Uhr

Elastic Music. Ensemble Fiddelio. Alte Kirche Romanshorn Romanshorn, 18 Uhr Ensemble Perle Baroque. Kammermusik des 17. und 18. Jahrhunderts. Kirche Oberglatt Flawil, 19 Uhr Klassik-Jazz-Brunch. Feldkirch Festival. Montforthaus Feldkirch, 11 Uhr Weltmusik-Konzert Kuba. Feldkirch Festival. Montforthaus Feldkirch, 19:30 Uhr Kammerorchester Sankt Gallen. Frühjahrskonzert. Kirche Rehetobel Rehetobel, 19 Uhr Hommage à Josephsohn. Klanginstallation von Hans-Peter Frehner gespielt vom Ensemble für neue Musik Zürich. Kesselhaus Josephsohn (Sitterwerk) St.Gallen, 15 Uhr Junge Musiktalente. Konzert mit Brunch. Schloss Werdenberg, 11 Uhr FILM Hüllen. Eine sechsfache Mutter bricht überraschend aus ihrer Familie aus. Kinok Lokremise St.Gallen, 11 Uhr La nostra vita. Die harte Wirklichkeit einer Familie aus der Unterschicht. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Wir sitzen im Süden. Ein exzellenter Film zur Integrationsdebatte mit überraschenden Einsichten. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr THEATER Augustine. Über Gleichstellung und Chancengleichheit. TaK Schaan, 11 Uhr Il barbiere di Siviglia. Oper von Gioachino Rossini. Theater St.Gallen, 14:30 Uhr König Lear. Von Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Nina Dimitri, Silvana Gargiulo. «Concerto Rumoristico». Theater am Gleis Winterthur, 19 Uhr Spinnen. PoetischesKammerspiel. Eisenwerk Frauenfeld, 17 Uhr



TANZ Die Reise zum Mittelpunkt der Erde. Theatertanzschule. Lokremise St.Gallen, 15 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Ai Weiwei – Interlacing. Künstlergespräch. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr Bruno Steiger / Jürg Rohr. Text und Klang. Ruth Erat am Kontrabass. Kornhaus Rorschach, 11 Uhr Fausto Melotti. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 Uhr Hommage an Johannes Diem. Finissage. Museum Rosenegg Kreuzlingen, 16 Uhr Reto Boller. Führung. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:15 Uhr Utopian Structure. Führung. Alte Fabrik Rapperswil, 14 Uhr Get up and run away with it – about love and the impossible. Vernissage. Palais Bleu Trogen, 16 Uhr Leben in der Zunft. Führung. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 11:30 Uhr Das Leben der Kartäusermönche. Führung. Kartause Ittingen Warth, 15 Uhr Richard Phillips entdeckt Adolf Dietrich. Vernissage. Kunstmuseum Thurgau Warth, 11:30 Uhr So machen wir es. Führung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr Wie bist du so schön. Führung mit Dr. Hannes Geisser. Naturmuseum TG Frauenfeld, 10:30 Uhr LITERATUR Wenn ich Schweiz sage … Präsentation der Hörbuchanthologie. Hauptpost St.Gallen, 11 Uhr VORTRAG Julius Cäsar. Einführung in die Tragödie von William Shakespeare. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr KINDER Astrid Lindgren. «Madita». Theater am Kornmarkt Bregenz, 15 Uhr Badawi Kinder-Talentshow. Kleine Künstler aus aller Herrenländer. K9 Konstanz, 15 Uhr Bruno und der Seebär. Theater ab 5 Jahren. Chössi-Theater Lichtensteig, 17 Uhr DIVERSES Kunst-Kaffee-Kuchen. Gespräch mit Jürg Niggli, Ursula Kröni und Franziska Messner-Rast.Museum im Lagerhaus St.Gallen, 15 Uhr

MO

30.05

KONZERT Alabama Jazz Band. Old-TimeJazz. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr Battles. Mathematikrock, aber wild. Palace St.Gallen, 21:30 Uhr StahlbergerHeuss. «Im Schilf». Dernière. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr FILM La nostra vita. Die harte Wirklichkeit einer Familie aus der Unterschicht. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr

Alle Anlässe finden Sie auch online. www.saiten.ch/kulturkalender

30.–31.05. kalender KABARETT Mathias Richling. «Der Richling Code». Theater Winterthur, 20 Uhr

Geflutete Stadt

Wo Dinge zu Hause sind

900 Insekten

Silvia Hofstettler in der Kunsthalle Arbon

Ursula Palla im Pavillon Jakob-Züllig Arbon

Inspiriert von Tokio inszeniert Silvia Hofstettler das anonyme Lebensgefühl und die intimen Verbindlichkeiten in der japanischen Megacity. Sie lässt in der spartenübergreifenden Installation «Suchend in einer gefluteten Stadt Niemandsland gefunden» den Besucher durch architektonische und akustische Impressionen strudeln. Das optische Konzentrat zieht den Besucher in einen urbanen Rausch zwischen steigenden Obdachlosenzahlen und fallenden Kirschblüten. Am Samstag, 7. Mai, findet zudem ab 17 Uhr eine Tanzperformance von Thérèse Nylén statt.

Im öffentlichen Raum projiziert und installiert Ursula Palla dort, wo die Dinge zu Hause sind, zu Hause sein könnten, oder dort, wo man sie gemeinhin zu Hause glaubt. Diese oft subversive Wahl des Ortes verleiht ihren Installationen eine eindringliche Wirkung, die die Betrachtenden oft intensiv berührt. In «focus III» wendet sich Palla der gegenseitigen Verschlingung von Natur und Technik zu, und entlarvt die romantische Vorstellung einer intakten Natur als illusionistische Szenerie.

Die Dauerausstellung des Naturmuseum Thurgau in Frauenfeld

Ab 7. Mai, Pavillon Jakob-Züllig Stadtpark Arbon. Mehr Infos: www.kunsthallearbon.ch

Bis 15. Mai, Kunsthalle Arbon. Mehr Infos: www.kunsthallearbon.ch

Mit dem Bauch durch die Wand. Anka Schmids berührender Film über Teenager-Mütter. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr

Mutter Courage und ihre Kinder. Von Bertold Brecht. Musik von Paul Dessau. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

THEATER Nkhata Bay. Vier deutsche Schauspieler kurz vor ihrer Reise zu einem Theatergastspiel in Afrika. Arch. Landesmuseum Konstanz, 20 Uhr

KABARETT Peach Weber. «Mister Gaga». Stadtsaal Wil, 20 Uhr

LITERATUR Yusuf Yesilöz. Liest aus seinem neuen Roman «Hochzeitsflug». CoalMine Winterthur, 20 Uhr

DI

31.05

KONZERT Amplifier. Alternative-Rock. Kulturladen Konstanz, 20 Uhr Fiona Sally Miller. Melodramatischer Pop aus Brighton. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr StahlbergerHeuss. «Im Schilf». Dernière. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr FILM Hüllen. Eine sechsfache Mutter bricht überraschend aus ihrer Familie aus. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr La nostra vita. Die harte Wirklichkeit einer Familie aus der Unterschicht. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr R.I.P. – A Remix Manifesto. Über das Urheberrecht im Informationszeitalter der neuen Medien. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr THEATER An der grossen Strasse. Dramatisches Gedicht von Anton Tschechow. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Crusius & Deutsch. «Entgleist». Talkshow. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGEN Fabian Marti. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr DIVERSES Quartierspaziergang. Vom Stahl auf Umwegen nach Lachen mit Walter Frei. St.Gallen, 18 Uhr

KUNST Alte Fabrik Kulturzentrum. Klaus-Gebert-Strasse 5, Rapperswil, +41 55 210 51 54, www.alte-fabrik.ch Utopian Structure – New Existentialism Part 3. Gezeigt werden installativ skulpturale Arbeiten des isrealischen Künstlers Alon Levin, eine neue Videoarbeit und grossformatige Zeichnungen der New Yorkerin Jen Liu, sowie eine mehrteilige Arbeit des türkischen Künstlers Emre Hüner. bis 19.06.2011 CoalMine. Turnerstrasse 1, Winterthur, +41 52 268 68 82, www.coalmine.ch Matthieu Gafsou – Alpen Alpes Alpi. Fotografien. bis 09.07.2011 Raphael Hefti – Neue Serie. Fotografien. bis 09.07.2011 Fotomuseum Winterthur. Grüzenstrasse 44 & 45, Winterthur, +41 52 234 10 60, www.fotomuseum.ch Ai Weiwei – «Interlacing». Er ist ein generalistischer Künstler, verschrieben der Reibung mit und

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Die Ausstellungen im Naturmuseum Thurgau sprechen alle Sinne an und laden zum Stöbern und Entdecken ein. Kinder kommen besonders auf ihre Kosten. Fossilien machen die Jahrmillionen alte Entstehungsgeschichte des Thurgaus lebendig. An einer Wand hängen 900 heimische Insektenarten. In der Ausstellung «Baumeister Biber» steht ein lebensechter Nachbau eines Biberbaus samt Flussufer. In Terrarien lassen sich Erdkröten und Feuersalamander beobachten, und in zwei Aquarien schwimmen zahlreiche einheimische Fischarten. Dauerausstellung, Naturmuseum Thurgau Frauenfeld. Mehr Infos: www.naturmuseum.tg.ch

der Gestaltung von Realitäten. Die Ausstellung rückt die Vielfältigkeit, Vielschichtigkeit, Vernetztheit von Ai Weiwei ins Zentrum. 28.05. bis 21.08.2011 Alexander Rodtschenko. «Revolution der Fotografie». Die Werkschau des grossen Russen wird in enger Zusammenarbeit mit dem Moscow House of Photography gezeigt. 28.05. bis 14.08.2011 André Kertész. Er gilt als Mitbegründer der Fotoreportage und führte Stilelemente in die Fotografie ein, die man noch heute im Schaffen zeitgenössischer Fotografen vorfindet. bis 15.05.2011 Arbeit/Labour – Set 7 aus Sammlung und Archiv des Museum. Schön früh hat die Fotografie Zeugnis erbracht, unter welchen Bedingungen Menschen arbeiten. Beispielsweise durch die Werksfotografen oder andersrum durch «freie» Fotografen, die die Besonderheiten von Produktionsund Handelsorten dokumentierten. bis 22.05.2011 Fotostiftung Schweiz. Grüzenstrasse 45, Winterthur, +41 52 234 10 30, www.fotostiftung.ch Alles wird besser. Hans Steiner hat ein äusserst umfangreiches und vielfältiges Werk hinterlassen, das erst jetzt wieder entdeckt wird. 28.05. bis 09.10.2011 Kurt Caviezel Global Affairs – Erkundungen im Netz. Kurt Caviezel fotografiert die Welt mittels öffentlich zugänglicher Webcams. bis 15.05.2011 Hallen für Neue Kunst. Baumgartenstrasse 23, Schaffhausen, +41 52 625 25 15, www.modern-art.ch Das Kapital Raum 1970–1977 – Beuys-Serie. Im Beuys-Jahr 2011 ist diese raumgreifende Arbeit Ausgangspunkt für eine vertiefte Beschäftigung mit Themen des

Werks wie auch unserer Gesellschaft. bis 31.12.2011 Klubschule Migros im Hauptbahnhof. Bahnhofplatz 2, St.Gallen, +41 71 228 15 00, www.klubschule.ch Claudia Valer. Alltagsmythen. Galerie im 1. Stock. 20.05. bis 26.06.2011 Werner Steininger – Weg. Das Schaffen des Kunstmalers aus Gais. bis 14.05.2011 Kornhaus. Rorschach. Bruno Steiger / Jürg Rohr. Rendezvous Ostschweizer Kunstschaffender. Mit Malerei und Installation. 21.05. bis 05.06.2011 Küefer-Martis-Huus. Giessenstrasse 53, Ruggell, +41 423 371 12 66, www.kmh.li Michael Mittermayer – Kammer. Michael Mittermayer macht Räume zu Erinnerungskammern. bis 01.05.2011 Günther Fraisl. Aquarellmalereien aus dem Ruggeller Riet. bis 01.05.2011 Kunst Kiosk. Rorschacherstrasse 48, St.Gallen, +41 71 228 14 14, www.Kunst-kiosk.blogspot.com Zerstörung. Ausstellung von KantischülerInnen zum Thema Zerstörung. 05.05. bis 09.06.2011 Kunst(Zeug)Haus. Schönbodenstrasse 1, Rapperswil, +41 55 220 20 80, www.kunstzeughaus.ch Islands in the sun. «Sun comes down with a burning glow.» – Künstlerische Inseln im Kabinett des Kunst(Zeug)Hauses von «Kurator», minimuseum viganò und dem Kunst(Zeug)Haus. bis 19.06.2011


ausstellungen Kunstfestival Robinson 2011. Das erste Kunstfestival im Zürichseeraum mit jurierter Gruppenausstellung (zum Thema «Überleben») und Live-Art-Veranstaltungen. bis 19.06.2011 Reto Boller. Er lotet in seinen gattungsübergreifenden Arbeiten stets neue Formulierungsmöglichkeiten von Malerei, Objekt- und Installationskunst aus. bis 19.06.2011 Kunsthalle Arbon. Grabenstrasse 6, Arbon, +41 71 446 94 44, www.Kunsthallearbon.ch Silvia Hostettler – Niemandesland. Installationen. bis 22.05.2011 Ursula Palla – focus III. Projekte und Installationen im öffentlichen Raum. 07.05. bis 25.09.2011 Kunsthalle St.Gallen. Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 222 10 14 www.k9000.ch Adrien Tirtiaux & Hannes Zebedin – Immer noch und noch nicht. Die dialogische Arbeitsweise der beiden Künstler bildet den roten Faden des Projektes, in dem Tirtiaux’ tiefgründiger Umgang mit Räumen und Zebedins feinsinnige Kontext- und Systemanalysen aufeinander treffen. 07.05. bis 10.07.2011 Kunsthalle Wil. Grabenstrasse 33, Wil, +41 71 911 77 71, www.Kunsthallewil.ch Emanuel Strässle. Skulpturen. bis 15.05.2011 Kunsthalle Ziegelhütte. Ziegeleistrasse 14, Appenzell, +41 71 788 18 60, www.museumliner.ch/khz Ahnen. Schenkungen von Heinrich Gebert an die Stiftung Liner Appenzell. bis 01.05.2011 Kunsthaus. Im Volksgarten, Glarus, +41 55 640 25 35, www.Kunsthausglarus.ch (Re)Constructed. Mit Sarah Burger, Marina Hauser, Susanne Hauser, Nivole Hoesli, Siro A. Micheroli, Sweeterland Janet Cardiff/George Bures Miller, Christoph Draeger, Cyprien Gaillard, Sofia Hultén, Loredana Sperini. 15.05. bis 07.08.2011 Livingroom Exotica. Kader Attia, Isabelle Cornaro, Rashid Johnson, Fabian Marti, Lili Reynaud Dewar, Vanessa Sfavavi, Costa Vece, Danh Vo. bis 01.05.2011 Kunsthaus KUB. Karl-Tizian-Platz, Bregenz, +43 5574 485 94 0, www.Kunsthaus-bregenz.at Eckhard Schulze-Fielitz & Yona Friedman. Zwei Architekten mit visionären Ideen. bis 03.07.2011 So machen wir es. Ist es wesentlich, ob ein Kunstwerk gemalt, in Holz gehauen, aus Fundstücken zusammengetragen oder am Computer erschaffen wurde? Welchen Unterschied macht es, ob die vorgestellten Bildwelten neu erfunden sind oder aus dem kulturellen Gedächtnis und dem allgegenwärtigen Abbildungsrepertoire unserer medialen Umwelt stammen? bis 03.07.2011

Kunstmuseum. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 74, www.kunstmuseumsg.ch Marcel van Eeden – Schritte ins Reich der Kunst. Der Künstler erschuf die fiktive Biographie eines Botanikers und zeichnete in einer an den Film noir erinnernden Bildsprache dessen Lebensweg vom Bodyguard bis zum gefeierten Wissenschaftler und Künstler nach. bis 08.05.2011 Palermo. 1943 als Peter Schwarze in Leipzig geboren, gilt Blinky Palermo als mystische Figur der Kunst. Die Ausstellung vereint rund sechzig Arbeiten aus allen Schaffens- perioden. 28.05. bis 25.09.2011 Sehnsucht Süden – Von Arnold Böcklin bis Roman Signer. Die Grand Tour an die Geburtsstätten der Antike gehörte im 19. Jahrhundert zum Werdegang eines Gentleman aus gutem Hause. Und nach den grossen Meistern der Vergangenheit zieht es auch heute noch immer Kunstschaffende in den mediterranen Raum. bis 19.06.2011 Kunstmuseum Liechtenstein. Städtle 32, Vaduz, +41 423 235 03 00, www.Kunstmuseum.li Bill Bollinger. Die Retrospektive. Das radikale plastische Werk des nahezu in Vergessenheit geratenen amerikanischen Künstlers (19391988) wird mit dieser Werkschau erstmals seit den siebziger Jahren wieder gezeigt. bis 08.05.2011 Rising with a Sun. Im Zentrum steht das Licht. Mit Arbeiten von Joseph Beuys, Max Bill, Alexander Stirling Calder, Francesco Clemente, Carin Ellberg, Dan Flavin, Barbara Hepworth, Leiko Ikemura, Jasper Johns, Matthew McCaslin, Steven Parrino, Jesus Rafael Soto, Jason Rhoades, Jessica Stockholder und Martin Walch. bis 13.06.2011 Wege. Ein Sammlungsdialog mit Werken von Franz Ackermann, Joseph Beuys, Matti Braun, James Lee Byars, Giorgio de Chirico, Diango Hernández, Meindert Hobbema, Leiko Ikemura, Kerstin Kartscher, Ernst Ludwig Kirchner, Ferdinand Nigg, Simon Starling und André Thomkins. bis 13.06.2011 Welttheater. Die Sammlung Migros Museum für GegenwartsKunst Zürich. 27.05. bis 28.08.2011 Kunstmuseum Thurgau (Kartause Ittingen). Warth, +41 52 748 41 20, www.Kunstmuseum.tg.ch Konstellation 3. Werke von Zilla Leutenegger, Roman Signer, Marina Abramovic und anderen. bis 07.08.2011 Richard Phillips entdeckt Adolf Dietrich. Malerei und Aneignung. Gezeigt werden die grossen Gemälde des Amerikaners nach Motiven von Adolf Dietrich sowie eine vom Künstler zusammengestellte Auswahl von Werken Dietrichs. 29.05. bis 28.08.2011 Weltensammler. Internationale Aussenseiterkunst der Gegenwart. Die Ausstellung versammelt rund 350 Werke aus aller Welt. Die Auswahl umfasst Meisterwerke von Klassikern wie Adolf Wölfli ebenso wie unbekannte Neuentdeckungen. bis 15.05.2011

Kunstmuseum Winterthur. Museumstrasse 52, Winterthur, +41 52 267 51 62 Bild/Objekt. Neuere Amerikanische Kunst aus der Sammlung: Richard Artschwager, John Chamberlain, Eva Hesse, Neil Jenney, Robert Mangold, Sylvia Plimack Mangold, Robert Ryman, Fred Sandback, Richard Tuttle, Michael Venezia, Lawrence Weiner. bis 17.07.2011 Fabian Marti. Marti arbeitet vornehmlich mit dem Scanner, um Gegenstände ohne Kamera digital aufzunehmen. Auf diese Weise erschafft er Bildwelten mit Bezügen auf die Kunst- und Kulturgeschichte, die Sagenwelt ebenso wie auf die Pulp-Literatur. bis 17.07.2011 Fausto Melotti. Musikalische und poetische Werke aus Messingdraht, bemalten Stofffetzen und Papier. Wie sein künstlerischer Weggefährte und Freund Lucio Fontana zählte Melotti zum Kreis des Mailänder Razionalismo der dreissiger Jahre, der sich um die Galleria del Milione versammelte. bis 17.07.2011 Kunstraum Engländerbau. Städtle 37, Vaduz, +41 423 233 31 11, www.kunstraum.li Erfahrung und Sprache. Objekte und computergenerierte Zeichnungen von Joëlle Flumet, temporäre Wandmalerei von Ute Klein, Zeichnung und Videoprojektion von Zilla Leutenegger. bis 22.05.2011 Kunstraum Kreuzlingen. Bodanstrasse 7a, Kreuzlingen, +41 71 688 58 30, www.kunstraum-kreuzlingen.ch Judit Villiger – Bleu de France. Während ihres Aufenthaltes in der Cité des Arts in Paris letzten Herbst hat sich Judit Villiger vor ihrem schweizerischen Hintergrund in expliziter Form mit dem französischen Symbol par exellence, der blauen Bourbonenlilie, beschäftigt. Für die Schweiz wählte sie als Sinnbild die Kartoffel. bis 08.05.2011 Manuel Schmalstieg. Videoarbeit Solaris (1972–2010). 29.05. bis 03.07.2011 Matthias Bosshart – Move about. Experimentalfilm-Bild-Tafeln. Matthias Bosshart war 1985 der erste Adolf-Dietrich-Preisträger der Thurgauischen Kunstgesellschaft. 29.05. bis 03.07.2011 Retour du voyage. Videoprojekte von Stipendiaten aus der Cité des Arts in Paris. bis 08.05.2011 Kunstraum Winterthur. Wildbachstrasse 7, Winterthur, +41 52 232 04 22, www.Kunstraumwinterthur.ch Eine Falte für Gilles. Winterthurer Künstler Surab Narmania. 06.05. bis 19.06.2011 Kunstverein Konstanz. Wessenbergstrasse 41, Konstanz, +49 7531 223 51, www.kunstverein-konstanz.de Herlinde Koelbl – «Haare». Fotografien von Haaren in ihren vielfältigen symbolischen Bedeutungen. bis 26.06.2011 Lokremise. Grünbergstrasse 7, St.Gallen, +41 76 325 82 51, www.lokremisesg.ch Famed. Das Künstlerkollektiv aus

Leipzig ist als «artist in residence» eingeladen. Für die Lokremise entwickeln sie raumbezogene Installationen. 21.05. bis 14.08.2011 Norbert Möslang – bits, bots, mpgs and ppms. Er gilt er als einer der experimentierfreudigsten Soundtüftler. Daneben hat er sich in den letzten Jahren zunehmend dem Bildnerischen zugewandt und multimediale Installationen realisiert. bis 01.05.2011 Magazin 4. Bergmannstrasse 6, Bregenz, +43 5574 410 15 11, www.magazin4.at Anna Witt. Video-Arbeiten zeigen performative Eingriffe im öffentlichen Raum. bis 08.05.2011 Control. Mit: Nine Budde, Friederike Feldmann, Nick Oberthaler, Julia Schmidt, Tilo Schulz und Jannis Varelas. Kuratiert von Carsten Fock. 20.05. bis 21.08.2011 Museum im Lagerhaus. Davidstrasse 44, St.Gallen, +41 71 223 58 57, www.museumimlagerhaus.ch Traumtänze. Ausstellung mit Werken aus dem Sammlungsbestand. bis 28.02.2012 Zuhause auf der Strasse. Mit Werken von Jan-Piet Graf, Bobby Moor, Beate Stanislau und Nina Wild. bis 10.07.2011 Museum Liner. Unterrainstrasse 5, Appenzell, +41 71 788 18 00, www.museumliner.ch Rudolf Steiner / Otto Rietmann. Wandtafelzeichnungen und Fotographien zum Thema «Ich bin das Bild der Welt». bis 19.06.2011 Museumbickel. Zettlereistrasse 9, Walenstadt, +41 81 710 27 77, www.museumbickel.ch Othmar Eder / Gian Häne. Doppelausstellung zum Thema Berge. bis 29.05.2011 Nextex. Schmiedgasse 15, St.Gallen, +41 71 220 83 50 Blue Curry/Monica Ursina Jäger. London Fokus. 05.05. bis 09.06.2011 Otten Kunstraum. Schwefelbadstrasse 2, Hohenems, +43 5576 904 00, www.ottenKunstraum.at Schönheit als Notwendigkeit. Gewobenes und Gemaltes aus der Sammlung Otten. bis 29.07.2011 Palais Bleu. Kantonsschulstrasse 6, Trogen, +41 78 819 96 98, www.lelieu.palaisbleu.ch Get up and run away with it – about love and the impossible. Gruppenausstellung mit Bettina Disler, Francisco Sierra, Michelle Kohler, Nicole Michel, Seline Baumgartner. Kuratiert von Nadine Wietlisbach. 29.05. bis 02.07.2011 Sammlung Oskar Reinhart am Römerholz. Haldenstrasse 95, Winterthur, +41 52 269 27 40, www.roemerholz.ch Corot. Im Zentrum der Studienausstellung steht ein herausragendes

Gemälde aus der umfangreichen und bedeutenden Gruppe von Werken Camille Corots der Sammlung Oskar Reinhart: Lesendes Mädchen. bis 15.05.2011 Schaukasten Herisau. Poststrasse 10, Herisau, +41 79 648 32 24, www.schaukastenherisau.ch Ana Strika. Die junge Zürcherin lud Kunstschaffende aus ihrem Umfeld und alle bisherigen Schaukasten-KünstlerInnen ein: Entstanden ist die vermutlich weltweit kleinste Gruppenausstellung mit gut fünfzig Namen. bis 22.05.2011 Schloss Dottenwil. Dottenwil, Wittenbach, +41 71 298 26 62, www.dottenwil.ch Ida Kobel. Ida Kobels Arbeit gründet in einer tiefen Naturverbundenheit – einer Daseinsfreude, einem Staunen. Ihr Ausdrucksmittel ist vor allem Farbe. bis 12.06.2011 Schloss Wartensee. Postfach 264, Rorschacherberg, +41 71 858 73 73, www.wartensee.ch Simeun Moravac. Gemälde und Skulpturen im Schloss und im Park. bis 13.11.2011 Schloss Wolfsberg. Wolfsbergstrasse 19, Ermatingen, +41 71 663 51 51, www.wolfsberg.com Teruko Yokoi: Mond – Sonne – Jahreszeiten. Retrospektive der in Japan geborenen Berner Künstlerin. bis 30.06.2011 Städtische WessenbergGalerie. Wessenbergstrasse 43, Konstanz, +49 7531 900 37 6, www.konstanz.de Otto Adam – «See und Süden». Gesamtschau: Gemälde, Aquarelle, Pastelle und Zeichnungen aus allen Werkphasen des Künstlers. 21.05. bis 28.08.2011 Verein neuer shed im Eisenwerk. Industriestrasse 23, Frauenfeld, +41 52 728 89 82, www.neuershed.ch Tanz mit Bruce Nr. 3. Realitäts-Konstruktionen. Mit Yvonne Weber, Monika Rechsteiner, Anna-Katharina Wittmann und Benjamin Krieg. 28.05. bis 25.06.2011

MUSEUM Appenzeller Brauchtumsmuseum. Dorfplatz Urnäsch, +41 71 364 23 22, www.museum-urnaesch.ch Gchügelet, gschnitzt ond gmoolet. In dieser Ausstellung stehen die «Schönen Chläuse» im Mittelpunkt. bis 13.01.2012 Appenzeller VolkskundeMuseum. Postfach 76, Stein AR, +41 71 368 50 56, www.avm-stein.ch Tierglocken aus aller Welt. Über 200 Tierglocken aus aller Welt. bis 18.09.2011

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ausstellungen Gewerbemuseum Winterthur. Kirchplatz 14, Winterthur, +41 52 267 51 36, www.gewerbemuseum.ch Böse Dinge. Wie und vor welchem Hintergrund entstehen ästhetische Urteile? Wie wurden sie einst begründet, und welche Werte stehen heute zur Diskussion? bis 31.07.2011 Holz. Nachhaltiges Bauen in Finnland. Eine Ausstellung im Rahmen des «Finnischen Frühlings» in Winterthur, in Zusammenarbeit mit dem Finnland-Institut in Deutschland, Berlin. bis 29.05.2011 Historisches Museum Heiden. Kirchplatz 5, Heiden, +41 71 898 50 50, www.museum.heiden.ch Zwei Ausstellungen zum Gedenken an Carl Böckli. Was war Carl Böckli eigentlich? Karikaturist? Journalist? Kommentator? Analytiker? Dichter? Publizist? Entscheidet man sich für eine Bezeichnung allein, wird man dem grossen Bö bei weitem nicht gerecht. bis 30.09.2011 Historisches und Völkerkundemuseum. Museumstrasse 50, St.Gallen, +41 71 242 06 42, www.hmsg.ch Ceramica Popolare. Die Sonderausstellung versucht die lange Tradition der Keramik und ihre Faszination für die Moderne an Beispielen aus Süditalien aufzuzeigen. bis 05.06.2011 Hedwig Scherrer. Eine der ersten Ostschweizerinnen, die eine künstlerische Laufbahn einschlug. Sie betätigte sich als Malerin, Buchillustratorin, Architektin und gestaltete Entwürfe für Figurinen und Kostüme. Daneben engagierte sie sich als Frauenrechtlerin und Pazifistin. bis 18.09.2011 Wilhem Meier. Nach noch stark im Jugendstil verhafteten Anfängen löste sich Meier von der malerischen Auffassung der Skulptur und entwickelte eine Figurenplastik von betonter Körperlichkeit. bis 18.09.2011 Zeit für Medizin! Einblicke in die St.Galler Medizingeschichte. 28.05. bis 18.05.2012 Ittinger Museum (Kartause Ittingen). Warth, +41 52 748 41 20, www.ittingermuseum.tg.ch Herrschaftssitz und Musterlandwirtschaftsbetrieb. Die Kartause Ittingen in der Ära Fehr (1867 bis 1977). bis 18.12.2011 Jüdisches Museum. Schweizerstrasse 5, Hohenems, +43 5576 739 89 0, www.jm-hohenems.at Die Türken in Wien. Die Ausstellung vermittelt überraschende Einsichten in die Geschichte der Beziehungen zwischen Österreich und der Türkei, zwischen Juden in West und Ost, und in die Geschichte der Migration in Europa und der jüdischen Diaspora. bis 02.10.2011 Museum für Lebensgeschichten. im Hof Speicher, Speicher, +41 71 343 80 80, www.museumfuerlebensgeschichten.ch Hertha Ochsner. Bekannte Unbe-

kannte – Ihre Welten. Eine besondere Ausstellung zu einer besonderen Frau mit einer ungewöhnlichen Lebensgeschichte. bis 31.01.2012 Museum Appenzell. Hauptgasse 4, Appenzell, +41 71 788 96 31, www.museum.ai.ch Albert Enzler und Johann Baptist Inauen. Zwei Aussenseiter der Appenzeller Bauernmalerei. bis 06.11.2011 Naturmuseum. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 70, www.naturmuseumsg.ch Bergleben – Die Tierwelt unserer Gebirge. Eine Fotoausstellung des Grabser Naturfotografen Markus P. Stähli. bis 12.06.2011 Der Steinbock – ein wunderlich, verwegenes Thier. Sonderausstellung des Zoologischen Museums Zürich und des Bündner Naturmuseums zum 100-jährigen Jubiläum der Freisetzung der ersten Steinböcke in der Schweiz 1911. bis 16.10.2011 Naturmuseum Thurgau. Freie Strasse 26, Frauenfeld, +41 52 724 22 19, www.naturmuseum.tg.ch Von Berlin nach Frauenfeld. Kabinettausstellung «Leben im Insektengarten – Jean-Henri Fabre». bis 01.05.2011 Wie bist du so schön. 50 Jahre Thurgauer Siedlung und Landschaft im Wandel. bis 26.06.2011 Rosgartenmuseum Konstanz. Rosgartenstrasse 3, Konstanz, +49 7531 900 24 6, www.rosgartenmuseumkonstanz.de Präkolumbische Kunst aus Costa Rica. Das Rosgartenmuseum und das Adelhauser Museum in Freiburg besitzen in ihren Sammlungen präkolumbische Keramikkomplexe aus Costa Rica. bis 24.10.2011 Stiftsbibliothek. Klosterhof 6 d, St.Gallen, +41 71 227 34 16, www.stiftsbibliothek.ch Musik im Kloster St.Gallen. Die Stiftsbibliothek präsentiert in ihrer Jahresausstellung ihre kostbarsten musikalischen Schätze. bis 06.11.2011 Textilmuseum. Vadianstrasse 2, St.Gallen, +41 71 222 17 44, www.textilmuseum.ch StGall – die Spitzengeschichte. Umfassende Übersicht der facettenreichen, einzigartigen Geschichte der handgefertigten Spitzen, die zum Kulturgut von St.Gallen zählen. bis 30.12.2011

Galerie Dorfplatz. Dorfstrasse 11, Mogelsberg, +41 71 376 00 55, www.atelierernst.ch Katzen, Pferde, Hühner und ein Staubsauger. Die Basler Künstlerin Veronika Kisling malt die Hintergründe und Menschen mit einer geistigen Behinderung malen ihre Motive darüber. bis 15.05.2011 Galerie Friebe. Unterstrasse 16, St.Gallen, +41 71 222 40 63, www.galerie-friebe.ch Sabine Funke / Karlheinz Bux. Mit grosser Sensibilität findet die Malerin zu Farbnuancen, die sie kontrastiert oder einander zur Seite stellt. Bux zeichnet mit Graphit auf Glas. Seine Arbeiten wirken doppelt ephemer; einmal durch ihre Struktur, aber auch durch die Unschärfe. bis 28.05.2011 Galerie Paul Hafner (Lagerhaus). Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 223 32 11, www.paulhafner.ch Marianne Rinderknecht – Varanasi. 07.05. bis 02.07.2011 Galerie Werkart. Teufenerstrasse 75, St.Gallen, +41 79 690 90 50, www.galerie-werkart.ch Vier Postitionen. Von Reto Kern, Amanda Zuber, Elsbeth Harling, Marietta Widmer. 12.05. bis 28.05.2011 Galerie.Z. Landstrasse 11, Hard, Vorarlberg, +43 650 648 20 20, www.galeriepunktz.at Tone Fink – Strichtänze. Zeichnungen. bis 07.05.2011 Guerilla Galerie. St.Georgenstrasse 3, St.Gallen, www.guerillagalerie.ch Work in Progress. Guerilla Galerie neu auch an der Jägerstrasse: mit Arbeiten des Fotografen Michael Etzensperger. bis 24.06.2011

WEITERE Alte Kaserne. Technikumstrasse 8, Winterthur, +41 52 267 57 75, www.altekaserne.ch Gela – Frauenbilder. Ausstellung im Foyer. 03.05. bis 31.05.2011 D’Sueballa – Alle Strips auf einen Streich. Die Superheldin – von Lika Nüssli gezeichnet – lebt weiter nachdem im Dezember das letzte Abenteuer der frechen Göre im «Saiten» erschien. 03.05.2011 bis 10.06.2011

GALERIE

Bibliothek Herisau. Poststrasse 9, Herisau, +41 71 351 56 16, www.biblioherisau.ch Wilde Kerle, weicher Kern. Herisauer Kuscheltiere in der Vitrine. bis 31.12.2011

Galerie Christian Roellin. Talhofstrasse 11, St.Gallen, +41 71 246 46 00, www.christianroellin.com Marien Schouten. «Nepheline» Skulptur und Malerei. 27.05. bis 02.07.2011

Genossenschaft Hotel Linde. Poststrasse 11, Heiden, +41 71 891 14 14, www.lindeheiden.com Bilderausstellung Simona Kobelt. «Lebenskreise» Bilder in Acryl und Mischtechnik. bis 31.05.2011

Kantonsbibliothek Vadiana. Notkerstrasse 22, St.Gallen, +41 71 229 23 21, www.kb.sg.ch Präsentation der Matriarchats-Bibliothek. Zum Matriarchatskongress «Die Zeit ist reif» im Ausstellungssaal der Vadiana. 09.05. bis 14.05.2011 Museum am Dorfplatz (Haus Blume). Dorfplatz, Gais, +41 71 791 80 81 Hag um Hag. Ein Requiem. Ausstellung von Mäddel Fuchs. bis 30.05.2011 Null Stern Museum. Unteres Hörli 2079, Teufen AR, +41 71 330 01 63 Das erste Null Stern Hotel der Welt. Das Hotel ist nun eröffnet als Museum, wo man den historischen Geburtsort des ersten Null Stern Hotels erleben und entdecken kann. Die Erfinder führen durch die Installation und erklären die Geschichte. Das Museum kann nach telefonischer Anmeldung besichtigt werden. Verlängert bis 31.05.2011 Offene Kirche St.Gallen. Böcklinstrasse 2, St.Gallen, +41 71 278 54 29, www.oksg.ch Die Reise der Tolera. Bewegte Objekte von Eruk Soñschein. bis 13.05.2011 Silberschmuckatelier O’la la. Oberdorfstrasse 32, Herisau, +41 71 351 35 70 Brauchtum III. Modernes Brauchtum von Sylvia Bühler. 05.05. bis 30.06.2011 Torggelmühle. Stickelbergstr. 9, Uttwil. Kegelbahn. Seestrasse 22, Uttwil Frauenhände. Kurdische Kelims aus Hakkari im fernen Südosten der Türkei und fragile Papierobjekte von Irene Gaiarin aus Dozwil. bis 08.05.2011 Werdenberger Kleintheater fabriggli. Schulhausstr. 12, Buchs SG, +41 81 756 66 04, www.fabriggli.ch Alles Logo. Ausstellung von Reklamen, Logos und Fotografien aus den fünfziger und sechziger Jahren. bis 27.05.2011

KURSE KÖRPER Aku–Yoga. Dehnung und Lockerung aus Ost und West. Hetti Werker, Studio 8, Teufenerstrasse 8, St.Gallen, 071 222 75 58, hettiwerker@pobox.ch. Di 10–11 Uhr, 12:20–13:20 Uhr Atem. Gesundheit. Bewusstsein. Atem-Arbeit nach Prof. I. Middendorf als Kraft & Verbindung auf allen Ebenen. Einführungskurse, wöchentl. Kurs gemischtgeschlechtlich, 14-tägl. für Männer, Einzelbehandlungen, Privatseminare, Johannes Dörig, Wiesenweg 10, SG, 071 223 15 39, johannes. doerig@sunrise.ch Atemkurs. Atem als Kraftquelle erfahren und in Beziehung zu uns selbst kommen. Esther Bugmann, 071 288 59 52, e_bugmann@bluewin.ch, jew. Mi 19-20 Uhr & Do. 9.30-10.30 Uhr. Bewegungs- u. Ausdrucksspiel für Kinder. 5–9 Jahre. B. Schällibaum, 071 277 37 29, Sala. Do 16:45–18 Uhr Entspannungsgymnastik für Frauen ab 40. B. Schällibaum, Felsenstrasse, Sala, 071 277 37 29. Do 18:30–19:30 Uhr Felicebalance. Biosynthese und Craniosacrale Behandlung für Erwachsene und Kinder. Astrid Bischof, Vadianstrasse 40, St.Gallen, 078 609 08 09, 071 344 29 56, Sandra Töngi, 076 596 58 86, 071 877 45 77, www.felicebalance.ch Hatha Yoga. Vanessa Schmid, Sa 9–10:30 Uhr. Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen. 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Feldenkrais. Bewusstheit durch Bewegung, Gruppen in St.Gallen Claudia Sieber Bischoff, Dipl. Feldenkrais Lehrerin SFV, 071 222 95 68, Di 19:10-21:10 Uhr. Feldenkrais kombiniert mit kreativem Tanz, Do 18:05–19:30 Uhr, Fr 17–18:20 Uhr Tanz- und Contact-Improvisation / Stocktraining. Regelmässige Abendkurse und Workshops mit Claudia Roemmel, St.Gallen. 071 222 98 02, www.tanztheatertext.ch, Nia/GymAllegro, Dance/ Fitness/Wellness. Ganzheitliche Fitness für Körper, Geist und Seele. Nia/Rückentraining/Bodybalancing/ Beckenbodentraining/Meditation. Studio Nia/GymAllegro, Buchentalstr. 27, SG, 071 244 44 38, Alexandra Kunz, Esther Thürlimann, info@gymallegro.ch, www.gymallegro.ch Kultur-Werkstatt Wil. Zentrum für Musik, Bewegung, Gestaltung, Begegnung. 5Rhythmen, FreiTanz, Yoga, Qi Gong, Tai Chi, Modern, Rhythmik, Kindertanz, Feldenkreis, Klangtanz, Bühne am Gleis, Seminare, Raumvermietung. 071 912 22 66, www.kulturwerkstatt.ch Yogaschule. Hatha-Yoga, Atem, Haltungstherapie, Norma de Luca, Turmgasse 8, St.Gallen, Tel./Fax 071 222 80 71, info@yogaschule-deluca.ch, www.yogaschule-de-luca. ch, Mo –Fr, Gruppen/Privat, Hatha Yoga. jeweils Mi 18-19.15 Uhr und 19:45–21 Uhr, Yogaraum Spisergasse 11, St.Gallen,

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kurse Rolf Hauenstein, 078 768 04 88, ro.stein@bluewin.ch Studio 8. Zala - Ganzheitliches Körpertraining, Pilates, Hatha Yoga, Massage. Susanna Koopmann, 078 623 06 43, Christine Enz, 076 458 10 66. Teufenerstr. 8, St.Gallen, info@studio-8.ch, www.studio-8.ch Wechseljahre - Wandeljahre. In Bewegung und Stille, mit Fachinformation und Gespräch einen stimmigen Umgang mit dem Thema Wechseljahre finden und die darin liegenden Chancen erkennen. Carmen Birke, 071 277 06 55, www. leben-im-wandel.ch, jew. Di. 19.3021.30 Uhr. MUSIK/GESANG KlangWelt Toggenburg. Erfahrene KursleiterInnen bieten ein Programm in inspirierender Umgebung. In eine besondere Klangwelt eintauchen, sich während mehreren Tagen dem Naturjodel, der Stimme, dem Alphorn oder einem anderen Instrument intensiv widmen und die eigene Musik erleben. KlangWelt Toggenburg, 9657 Unterwasser, 071 999 19 23, info@klangwelt.ch, www.klangwelt.ch Neue Klangerfahrung mit Monochorden. Klangmeditationen, Verkauf, Bau- und Spielkurse für den ungezwungenen Umgang mit Obertönen. Heinz Bürgin, Im Uttenwil, 9620 Lichtensteig, 071 988 27 63, www.pythagoras-instrumente.ch Stimmräume. Raum für eine spielerische Entfaltung des Stimmpotenzials, für umfassenden stimmlichen Ausdruck, für Selbsterfahrung durch und mit der Stimme. Bea Mantel, Hadwigstr. 4, SG, 079 208 98 02, bea@stimmraeume.ch, www.stimmraeume.ch frauentempel - stimmenfeuer. Stimmenfeuer und Tanz, Spisergasse 11, St.Gallen, 078 722 78 15, info@ stimmenfeuer.ch, www.stimmenfeuer.ch, Do. 5. & 19.05., 19.30 - 21.30 Uhr Cellounterricht. Erfahrene Cellistin und Pädagogin erteilt Cellounterricht für Anfänger und Fortgeschrittene. Bettina Messerschmidt, 071 278 50 09, b.messerschmidt@bluewin.ch Djembe – Westafrikanische Handtrommel. Fortlaufender Gruppenunterricht, Workshops, Einzelunterricht. Markus Brechbühl, Djembeplus Musikstudio, Bahnhof Bruggen, St.Gallen, 071 279 22 25, Mobil 076 42 42 076, www.djembeplus.ch Schlagzeugunterricht im Rheintal. Trommeln mit Händen und Füssen. Enrico Lenzin, Rebstein, 077 424 87 33, enrico.lenzin@gmx.ch TANZ/THEATER Theatertanzschule. Zeitgenössischer Tanz, Ballett, Jazz, Hip-Hop, Contact Jam, Flamenco, Tanzchäferli, Tanzbäärli, Yoga, offene Workshops. Künstlerische Leitung: Marco Santi, Schulleiterin: Aliksey Schoettle, Notkerstr 40, St.Gallen. Information im Tanzbüro, 071 242 05 25, tanzschule@theatersg.ch, www.theatersg.ch ChoRa - Plattform für Tanz und Bewegung. Diverse Tanztage in Sitterdorf, Tanzimprovisation, Kreistanz, Volkstanz, meditativer

Tanz, u.a. Infos: 071 422 57 09, www.chora.ch Tanzschule Karrer. Zeitgenössischer Kindertanz, Kinderjazz, Rhythmik, Teeny-Dance, Jazz, Improvisation, Flamenco, Pilates Matwork. Regina M. Karrer, Schule 071 222 27 14, P: 071 352 50 88, reginakarrer@bluewin.ch, www. rhythmus-tanz.ch Hilal Dance. Zeitgenössicher Ägyptischer Tanz. Von der Tradition zur Moderne. Tanz-Zentrum, Haggenstr. 44, St. Gallen, Yvette Blum, 0049 7531 65418, yvette@ blum-tanz.de Tanz.Impro. Ein Angebot für alle Altersstufen. Körpertraining, Bewegungsgestaltung, Entspannung, Gisa Frank, Aula Kantonsschule, Notkerstr. 20, SG, 071 877 49 37, info@ frank-tanz.ch, jew. Mo. 18.-19.30 & 19.45 - 21.15 Uhr. Tanze was dich bewegt. Aktuelle Lebensthemen frei tanzen, keine Vorkenntnisse nötig. Erika Friedli, dipl. Tanztherapeutin, Gais, 076 376 36 77 und 071 793 33 06 ein Samstag/Monat 10–14 Uhr, Auch Einzeltage möglich. Tanz dich frei. Improvisation, Freude am Ausdruck, Selbstwahrnehmung, Meditation in Bewegung. Nicole Lieberherr, Riethüsli, St.Gallen, 071 351 37 82, www.freier-tanz.ch, Do 18:15–20 Uhr Tanzimprovisation und Körperarbeit für Frauen. B. Schällibaum, 071 223 41 69, Sala, Do 20–21:30 Uhr, Fr 17:30–19 Uhr Taketina – Rhythmische Körperarbeit. Urs Tobler, 071 277 37 29, Mi 18:30–21 Uhr Tango Argentino. Kurse für alle Niveaus. Tango Almacèn, Lagerhaus 42, St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen, 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Tanz, Bewegung & Ausbildung. Laienkurse: Jazz-/Moderndance, HipHop für EW und Jugendliche, Bewegungstraining, Pilates, Moderner Kindertanz, Teenie Dance. Ausbildungen: Bewegungspädagogik, Bewegungstrainer, Zusatzausbildung Tanzpädagogik. Modulweiterbildungen, BGB Schweiz anerkannt. Danielle Curtius, Schachenstrasse 9, 9016 St.Gallen, 071 280 35 32, www.curtius-tanz.ch, info@curtius-tanz.ch Schule für Tanz und Performance Herisau. Weiterbildung Tanz Intensiv, www.tanzraum.ch/ schule Flamencoprojekt Schweiz Bettina Castano. beim HB SG. Flamencotanz für Anfänger & Fortgeschrittene, auch Seniorinnen, systematischer & fortlaufender Unterricht, WE-Kurse und Shows, auch Gitarrenunterricht. Bettina Castano, 079 708 13 41, b.castano@ interbook.net., Brigit Hefel, 076 578 77 00, b.hefel@xss.ch www.castano-flamenco.com, Jazztanz. FunkyJazz. HipHop. Gymnastik. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in St.Gallen und Degersheim. Nicole Baumann, dipl. Tanz- und Gymnastikpädagogin SBTG, St.Gallen, 071 393 22 43 AFRO. Afrikanisch inspirierter Tanz. Traditionell-ModernPop. Wir tanzen zu versch. Rhythmen. Tanja Langenauer, Höhenweg

64, St.Gallen, 079 783 68 70, tanja.langenauer@gmx.net, jeden Do 18.30–20 Uhr (Mittel-Fortgeschr.) und 20–21.30 Uhr (Anfänger), Amriswil jew. Di 9–10.30 Uhr Contact Improvisation Jam. Rollen, tanzen, fliegen: 30min angeleitetes Aufwärmen, nachher freier Jam, 15 Fr./Abend, keine Anmeldung nötig. Einführungskurse nach Bedarf. Ort: Felsenstrasse 33, SG, Leitung: Kathrin Schwander, Tanzpädagogin, 079 267 56 17, kschwander@gmx.ch, Do, 12. & 26.05., 20:00–22:00 Uhr Körperwahrnehmung, Bewegung, Tanzimprovisation. Annlies Stoffel Froidevaux, Bewegungs- und Tanztherapeutin, St.Gallen, Auskunft und Anmeldung: 071 340 01 12 Tanzschule: raumbewegen bewegungsraum. Kindertanz, Streetdance, Zeitgenösssischer Tanz, Ballett, Gymnastik. Kerstin Frick, Merkurstr. 2, St.Gallen, 071 223 30 12, info@raumbewegen.ch, www.raumbewegen.ch Kindertanz. Kreativer Tanz für Kinder und Jugendliche. Versch. Altersgruppen ab Kindergarten. Franziska Niedermann, Niederteufen, 079 765 06 14, www.kreativerkindertanz.ch, jew. Do Zauberland im Theaterwerk. Theaterkurse für Kinder, 5-12J. Sandra Sennhauser, Teufenerstr. 73b, St.Gallen, 079 677 15 89, sandra_spoerri@yahoo.com, jeweils Mittwochs. Theaterkurs. Für 10 bis 14-jährige im Flon St. Gallen. Lust am Improvisieren, auf Spiel und Spass? Isabelle Rechsteiner, 071 222 09 05, isa. rech@bluewin.ch, jew. Mi. 15-17 Uhr, Kurs A: 4., 11., 18. & 25.05. IG – TANZ TRAINING Weiterbildung für Tanz- und Bewegungsschaffende. Theatertanzschule, Notkerstrasse, St.Gallen. Infos: www.igtanz-ostschweiz.ch, Cordelia Alder, 071/ 793 22 43, alder.gais@gmx.ch Zeitgenössisch. Hella Immler, 6., 13. & 27.05, jew. 9-11 Uhr FERNOST Wen-Do. Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen. Verein Selbstverteidigung Wen-Do, Bühlbleichestr. 2 St.Gallen, 071 222 05 15, wendo.sg@bluewin.ch, Mädchen (4.-6. Kl.), 28./29.05, Frauen, 18. & 25.06. Aikido Einführungskurs. www.aikido-meishin-sg.ch, Einführungskurs 18:30–19 Uhr, Fortgeschr. Mo/Mi/Fr 19:30–21 Uhr SundariYoga. Ein kraftvolles Yoga, das bewegt. Eine Oase der Stille, die entspannt. Ein zeitgemässer Yogi, der inspiriert. 071 440 20 02, www.sundariyoga.ch I Ging Kurs. der richtige Zeitpunkt. Michael Zwissler, 071 534 33 23, fengshui@zeitimraum.ch, www.zeitimraum.ch MALEN kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80 Begleitetes Malen für Kinder/ Erwachsene. In Gruppen oder Einzel. Karin Wetter, 071 223 57 60

Malatelier für Kinder und Erwachsene. Marlis Stahlberger, Museumstr. 41, St.Gallen. 071 245 40 30, p.stahlberger@bluewin.ch Wenn Farbenpinsel tanzen, erweitert sich der Horizont. Ausdrucksmalen. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, jew. Do Abend, www.praxis-tischhauser.ch Kurs im Malatelier. Arbeiten mit Öl, Acryl, Spachtel. Gruppen und Einzel. Vera Savelieva, Schwertgasse 23, St.Gallen, 078 768 98 07, info@doma-sg.ch Vorbereitungskurs für gestalterische Berufsrichtungen. Lisa Schmid, Atelier Galerie, St.Gallen. 071 222 40 88 oder 071 223 37 01, www.atelier-lisaschmid.ch il pennello Kulturraum03.ch. Malerlebniswerkstatt für Erwachsene und Kinder. Individuelle Einzelbegleitung. Maya Bärlocher, Bahnhofstr. 30, 9402 Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.ch, info@kulturraum03.ch Vorbereitungsjahr (10.Schuljahr) für gestalterische Berufsrichtungen/Vorkurse. Ortega Schule St.Gallen, Kesslerstr. 1, St.Gallen, 071 223 53 91, www.ortega-schule.ch, laufend Infoveranstaltungen Begleitung künstlerischer Werkprozesse. Beratung Kunst und Gestaltung. Teresa Peverelli, Kunstschaffende, Dozentin mit langjähriger Lehrerfahrung, Schule für Gestaltung St.Gallen, 079 749 11 73, tpeverelli@pingnet.ch dreidimensional kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80 Atelier Keramik Plus. Atelier für Kunst-Keramik und ausdrucksorientiertes Gestalten mit div. Materialien. Tages und Wochenkurse, Ferienangebote. Margrith Gyr, Degersheim, 071 371 54 32, www.keramik-plus.ch Landart und NaturKunst Kurse. Patrick Horber, Altstätten, 071 222 32 33, patrick.horber@gmail. com, www.streuwerk.ch Modellieren. Anfänger bis Fortgeschrittene. Natalia Kaya Zwissler. Filzen. für Kinder und Erwachsene. Yukiko Kawahara, Atelier Oberstrasse 167, St.Gallen, 071 277 26 36

gepflegt. Der Austausch über Geschriebenes beflügelt zum weiterschreiben. Kurse vermitteln das Rüstzeug dazu. Infos unter www. schreibwerk.ch Standortbestimmungsseminar. «Heute hier! und Morgen?». Berufs– Laufbahnberatung, St.Gallen, 071 229 72 11, blbstgallen@ed-blb.sg.ch PaTre. Väter in Trennung/ Scheidung. 1x monatlich Austausch. Info: 079 277 00 71 oder www.forummann.ch/patre.html Systemische Familienauf-stellung. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, www.praxis-tischhauser.ch Stressbewältigung durch Achtsamkeit (MBSR). Vom blossen Reagieren zum bewussten Handeln. Vera Krähenmann, St. Gallen, 071 280 20 10, www.k-bt.ch, Leistungsfähig sein – leistungsfähig bleiben. Intelligenter Umgang mit Ressourcen und Stress. 071 280 20 10, www.k-bt.ch, 24./25.05.2011 im Schloss Wartensee Legen und Lesen der Zigeunerkarten. Für Anfänger und Fortgeschrittene. Maria Fischer, 079 543 79 67, www.zigeunerkarten-maria.ch DACHATELIER Verein Dachatelier. Teufenerstr. 75, St.Gallen, 071 223 50 66, Detailliertes Kursprogramm unter: www. dachatelier.ch GBS ST.GALLEN Gewerbliches Berufs- und Weiterbildungszentrum, Demutstrasse 115, St.Gallen, 071 226 58 00, gbs.wb@sg.ch Schule für Gestaltung. Kurse und Lehrgänge Digitale Medien. Zwei- & Dreidimensionales Gestalten. Grundlagen der Gestaltung, Drucken, Schweissen Visuelle Kommunikation, Typografie, Bildende Kunst. Baukaderschule. Kurse und Lehrgänge Allgemeine Weiterbildung. Kurse und Lehrgänge, BMSVorbereitungskurse

NATUR WWF Naturlive Naturerlebnisse & Kurse. Exkursionen, Ferien- und sanfte Reiseangebote für Kinder, Familien und Erwachsene. WWF-Regiobüro AR/AI-SG-TG, Merkurstrasse 2, Postfach 2341, 9001 St.Gallen, 071 223 29 30, Kursangebote und Infos unter: www.wwfost.ch/naturlive Wandelzeit - Wanderzeit. Auf Wanderung in der Natur und im Raum mit Meditation, Tanz und Gespräch den Lebenswandel erforschen und geniessen. Carmen Birke, 071 277 06 55, www.leben-imwandel.ch DIVERSES Atelier am Harfenberg - Der Ort fürs Wort und Werken. Das Wort – gelesen oder geschrieben – wird im Atelier am Harfenberg, Harfenbergstr. 15, St.Gallen mit Sorgfalt

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lokale

LOKALE Albani. Steinberggasse 16, 8400 Winterthur, 052 212 69 96, www.albani.ch Alte Fabrik. Klaus Gebert Strasse 5, 8640 Rapperswil, 055 210 51 54, www.alte-fabrik.ch Altes Hallenbad. Reichenfeldgasse 10, 6800 Feldkirch, +43 6763 348 576, www.feldkirch.at Alte Kaserne. Technikumstr. 8, 8400 Winterthur, 052 267 57 75, www.altekaserne.ch Altes Kino Mels. Sarganserstr. 66, 8887 Mels, 081 723 73 30, www.alteskino.ch Assel-Keller. Hauptstr. 53, 9105 Schönengrund, 071 361 13 54, 078 885 59 46, www.assel.ch Bar Breite. Breite, 9450 Altstätten, 071 755 05 15 Bodman-Literaturhaus. Am Dorfplatz 1, 8274 Gottlieben, 071 669 28 47, www.bodmanhaus.ch Buchhandlung Comedia. Katharinengasse 20, 9004 St.Gallen, 071 245 80 08, www.comedia-sg.ch Casa Latinoamericana. Eisengasse 5, 9000 St.Gallen, info@casalatinoamericana.ch Casino Frauenfeld. Bahnhofplatz, 8500 Frauenfeld, 052 721 40 41, www.casino-frauenfeld.ch Casino Herisau. Poststr. 9, 9100 Herisau Casinotheater. Stadthausstr. 119, 8400 Winterthur, 052 260 58 58, www.casinotheater.ch Chällertheater im Baronenhaus. Marktgasse 70, 9500 Wil, 071 911 51 68 Cinevox Theater. Poststr., Neuhausen am Rheinfall, cinevox@artco.ch, www.artco.ch Chössi-Theater. Bahnhalle, 9620 Lichtensteig, 071 988 13 17, VVK: 071 988 57 57, www.choessi.ch Club Chez Fuchs. Reichenaustr. 212, 78467 Konstanz, +49 7531 697 05 12, www.chezfuchs.de Conrad Sohm. Boden 16, 6850 Dornbirn, +43 5572 33 606, www.adl.at CULT Bar. Kräzernstr. 12a, 9014 St.Gallen, 079 673 07 43, www.cultbar.ch Diogenes Theater. Kugelgasse 3, 9450 Altstätten, 071 755 49 47, VVK: 071 755 19 65, www.diogenes-theater.ch Eisenwerk. Industriestr. 23, 8500 Frauenfeld, 052 728 89 82, VVK: 052 721 99 26, www.eisenwerk.ch Erica der Club. Grenzstr. 15, 9430 St.Margrethen SG, 071 744 15 55, www.erica.ch Fassbühne. Webergasse 13, 8200 Schaffhausen, 052 620 05 86, VVK: 052 620 05 86, www.schauwerk.ch Festspiel- und Kongresshaus. Platz der Wiener Symphoniker 1, 6900 Bregenz, +43 5574 41 33 51, www.festspielhausbregenz.at Figurentheater. Lämmlisbrunnenstr. 34, 9004 St.Gallen, 071 223 12 47, VVK: 071 222 60 60, www.Figurentheater-sg.ch Gare de Lion. Silostrasse. 10, 9500 Wil, 071 910 05 77, www.garedelion.ch Gasthaus Rössli/Kultur in Mogelsberg. Dorfstr. 16, 9122 Mogelsberg, 071 374 15 11,

www.roessli-mogelsberg.ch, www.kultur-mogelsberg.ch Gaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, 052 203 34 34, www.gaswerk.ch Genossenschaft Hotel Linde. Poststrasse 11, 9410 Heiden, 071 891 14 14, www.lindeheiden.com Grabenhalle. Unterer Graben 17, 9000 St.Gallen, 071 222 82 11, www.grabenhalle.ch Hotel Hof Weissbad. Parkstr., 9057 Weissbad, 071 798 80 80, www.hofweissbad.ch il pennello Ateliergalerie Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.ch Jazzclub Gambrinus. Gartenstr. 13, 9000 St.Gallen 071 222 13 30, www.gambrinus.ch Jazzclub Rorschach. Churerstr. 28, 9400 Rorschach, 071 858 39 96, www.jazzclub-rorschach.ch Jazzhuus (Jazzclub). Rheinstr. 21, 6890 Lustenau, www.jazzclub.at Jugendkulturraum flon. Lagerhaus, Davidstr. 42, 9001 St.Gallen, 071 224 55 05, www.flon-sg.ch K9 Kulturzentrum. Hieronymusgasse 3, Konstanz, +43 7531 16 713, www.k9-kulturzentrum.de KAFF. Zürcherstr. 185, 8500 Frauenfeld, 052 720 36 34, www.kaff.ch Kammgarn. Baumgartenstr. 19, 8200 Schaffhausen, 052 624 01 40, www.kammgarn.ch Kantonsbibliothek Vadiana. Notkerstr. 22, 9000 St.Gallen, 071 229 23 21, www.kb.sg.ch Katharinensaal. Katharinengasse 11, 9000 St.Gallen Keller der Rose. Klosterplatz, 9000 St.Gallen, 071 222 90 20 Kellerbühne. St.Georgen-Str. 3, 9000 St.Gallen, 071 223 39 59, VVK: 071 228 16 66, www.kellerbuehne.ch Kellerbühne Grünfels. Molkereistr. 12, 8645 Jona, 055 212 28 09, VVK: 055 212 28 09, www.gruenfels.ch Kino Loge. Oberer Graben 6, 8400 Winterthur, 052 208 12 41, www.hotelloge.ch Kino Namenlos. Mühletorplatz, 6800 Feldkirch, +43 55 2272 895, www.taskino.at Kino Rosental. Schulhausstr. 9, 9410 Heiden, 071 891 36 36, www.kino-heiden.ch Kinok. Cinema in der Lokremise, Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen, 071 245 80 68, VVK: 071 245 80 72, www. Kinok.ch Kinotheater Madlen. Auerstr. 18, 9435 Heerbrugg, 071 722 25 32, info@kinomadlen. ch, www.kinomadlen.ch Kraftfeld. Lagerplatz 18, 8400 Winterthur, 052 202 02 04, www.kraftfeld.ch Kraftwerk. 9643 Krummenau, 071 993 36 32, www.kraftwerk-club.ch Krempel (Zentrum Neuhof). Wiedenstr. 48, 9470 Buchs SG, 081 756 50 10, fwww.krempel.ch kubus. Mooswiesstr. 30, 9200 Gossau, www.myspace.com/imkubus Kugl – Kultur am Gleis. Güterbahnhofstr. 4, 9000 St.Gallen, 076 420 38 45, www.kugl.ch Kult Bau. Konkordiastr. 27, St.Gallen, 071 244 57 84, www.kultbau.org

Kul-tour. auf Vögelinsegg, Hohrüti 1, 9042 Speicher, 071 340 09 01, info@kul-tour.ch, www.kul-tour.ch Kultur i de Aula. Schülerweg 2, Goldach, 071 841 49 91, www.kulturideaula.ch Kultur im Bären. Unterdorf 5, 9312 Häggenschwil, 071 243 20 83, www.kultur-im-baeren.ch Kultur im Bahnhof. Klubschule Migros St.Gallen, Bahnhofplatz 2, 9000 St.Gallen, 071 228 16 00, www.klubschule.ch Kulturcinema. Farbgasse, 9320 Arbon, 071 440 07 64, www.kulturcinema.ch Kulturforum. Bahnhofstr. 22, 8580 Amriswil, 071 410 10 93, www.kulturforum-amriswil.ch Kulturladen. Joseph-Belli-Weg 5, 78467 Konstanz, +49 7531 529 54, www.kulturladen.de Kulturlokal Mariaberg. Hauptstrasse 45, 9400 Rorschach www.maberg.ch Kultur Psychiatrie Münsterlingen. 8596 Münsterlingen, 071 686 41 41, www.stgag.ch Kultur-Werkstatt. Churfistenstrasse 5, 9500 Wil, 071 912 22 66, www.kultur-werkstatt.ch Kulturzentrum Gaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, 052 203 34 34, www.gaswerk.ch Kunst- und Kulturzentrum K9. Obere Laube 71, 78462 Konstanz, +49 7531 167 13, www.k9-kulturzentrum.de Löwenarena. Hauptstrasse 23, 8580 Sommeri, 071 411 30 40, www.loewenarena.ch Lokremise. Grünbergstrasse 7, 9000 St.Gallen Lyceumclub. Rorschacherstr. 25, 9000 St.Gallen Marionettenoper. Fischergasse 37, 88131 Lindau, +49 8382 94 46 50, www.lindauer-mt.de Metrokino. Rheinstrasse 25, 6900 Bregenz, +43 5574 71 843, www.filmforum.at Montforthaus. Leonhardsplatz 8, 6800 Feldkirch, +43 5522 760 01 31 10 Offene Kirche. Böcklinstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 278 49 69, www.okl.ch Palace. Rosenbergstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 222 06 96, www.palace.sg Parfin de siècle. Mühlensteg 3, 9000 St.Gallen, 071 245 21 10, info@parfindesiecle.ch, www.parfindesiecle.ch Phönix Theater 81. 8266 Steckborn, www.phoenix-theater.ch Projektraum Nextex. Blumenbergplatz 3, 9000 St.Gallen, 071 220 83 50, www.visarteost.ch Printlounge. Schwertgasse 22, 9000 St.Gallen, 071 222 07 52, www.printlounge.ch Propstei. 6722 St.Gerold, +43 55 50 21 21, www.propstei-stgerold.at Puppentheater Marottino. Metzgergasse 7, 9320 Arbon, www.puppentheater-marottino.ch, 071 446 22 78 Raum für innere Kultur. Frongartenstr. 8, 9000 St.Gallen, 071 340 03 25, www.cre-do.info Remise. Am Raiffeisenplatz 1, 6700 Bludenz, +43 5552 334 07, www.remise-bludenz.at

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Restaurant Eintracht. Neudorfstrasse 5, 9533 Kirchberg, 071 931 10 92, www.eintrachtkirchberg.ch Restaurant Freihof. Rorschacherstr. 2, 9450 Altstätten, 071 755 86 20, www.freihofaltstaetten.ch Restaurant Kastanienhof. Militärstr. 9, 9000 St.Gallen, 071 278 41 42, www.kastanienhof.ch Restaurant Rössli. Dorf 42, 9103 Schwellbrunn, 071 352 21 22 Restaurant Splügeneck. St.Georgenstr. 4, 9000 St.Gallen, 071 222 16 29 Rosenegg. Bärenstrasse 6, 8280 Kreuzlingen, www.museumrosenegg.ch Rudolf-Steiner-Schule. Rorschacherstr. 312, 9016 St.Gallen, 071 282 30 10, www.steinerschule.ch Salzhaus. Untere Vogelsangstr. 6, 8400 Winterthur, 052 204 05 54, VVK: 052 204 05 54, www.salzhaus.ch Schlachthaus Kulturcafé. Dornbirn, +43 5572 36 508, www.café-schlachthaus.at Schloss Dottenwil. Postfach 1094, 9303 Wittenbach, 071 298 26 62, www.dottenwil.ch Schloss Hagenwil. Hagenwil, 8580 Amriswil, 071 411 19 13, VVK: 071 411 41 98, www.schloss-hagenwil.ch Schloss Wartegg. VonBlarer-Weg, 9404 Rorschacherberg, 071 858 62 62, www.wartegg.ch Schloss Wolfsberg. Wolfsbergstr. 19, 8272 Ermatingen, 071 663 51 51, VVK: 071 663 51 51, www.wolfsberg.com Schlösslekeller. Fürst-FranzJosef-Str. 68, 9490 Vaduz, +41 423 230 10 40, www.schloesslekeller.li Sonderbar/Rauch. Marktgasse 12-14, 6800 Feldkirch, +43 5522 76 355, www.sonderbar.ch Spielboden. Färbergasse 15, 6850 Dornbirn, +43 5572 219 33 11, www.spielboden.at Stadtsaal. Bahnhofplatz 6, 9500 Wil, 071 913 52 00, www.stadtsaal-wil.ch Stadttheater Konstanz. Konzilstr. 11, 78462 Konstanz, +49 7531 90 01 08, VVK: +49 7531 90 01 50, www.stadt.konstanz.de Stadttheater Schaffhausen. Herrenacker 23, 8200 Schaffhausen, VVK: 052 625 05 55, www.stadttheater-sh.ch TapTab Musikclub. Baumgartenstrasse, 8200 Schaffhausen, info@taptab.ch Tango Almacén. Lagerhaus, Davidstr. 42, 9000 St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch TanzRaum Herisau. Mühlebühl 16a, 9100 Herisau, 071 352 56 77, www.tanzraum.ch Theagovia. Sun Areal, 8575 Bürglen, 071 622 44 33, www.theagovia.ch Theater Kosmos. Mariahilfstr. 29, 6900 Bregenz, +43 5574 440 34, www.theaterkosmos.at Theater St.Gallen. Museumstr. 24, 9000 St.Gallen, 071 242 05 05, VVK: 071 242 06 06, www.theatersg.ch

Theater am Kirchplatz. Reberastrasse 10, 9494 Schaan, +41 0423 237 59 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.tak.li Theaterhaus Thurgau. Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 20 40, www.theaterhausthurgau.ch Theater am Kornmarkt. Seestrasse 2, 6900 Bregenz, +43 5574 428 70, VVK: +43 5574 420 18, www.theater-bregenz.at Theater am Saumarkt. Mühletorplatz 1, 6800 Feldkirch, +43 5522 728 95, www.saumarkt.at Theater an der Grenze. Hauptstr. 55a, 8280 Kreuzlingen, 071 671 26 42, www.kreuzlingen.ch Theaterwerk. Teufenerstr. 73a, 9000 St.Gallen, 079 677 15 89 Tonhalle. Museumstr. 25, 9000 St.Gallen, 071 242 06 32, VVK: 071 242 06 06, www.sinfonieorchestersg.ch Trottentheater. Rheinstrasse, Neuhausen am Rheinfall, 052 672 68 62 USL-Ruum. Schrofenstr. 12, 8580 Amriswil, www.uslruum.ch Vaduzer-Saal. Dr. Grass-Str. 3, 9490 Vaduz, +41 0423 235 40 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.vaduz.li Vollmondbar. Stadtgärtnerei, Glashaus beim Sallmanschen Haus, 8280 Kreuzlingen, 071 672 69 25 Werdenberger Kleintheater fabriggli. Schulhausstr. 12, 9470 Buchs SG, 081 756 66 04, www.fabriggli.ch Wyborada. Frauenbibliothek und Fonothek, Davidstr. 42, 9001 St. Gallen, 071 222 65 15, www.wyborada.ch ZAK. Werkstr. 9, 8645 Jona, 055 214 41 00, www:zak-jona.ch ZiK – Zentrum für integrierte Kreativität. Weitegasse 6, 9320 Arbon, 071 714 402 792, www.zik-arbon.ch Änderungen und Ergänzungen bitte an: sekretariat@saiten.ch Die Adressen der Museen und Galerien sind unter «Ausstellungen» aufgeführt.



Nachrichten aus dem Sumpf pfahlbauer

Ohne Tram geht nichts! Auch wenn es manche Kunden unseres alt eingessenen Sumpf-Ingenieurbüros befremden mag, müssen wir Stellung nehmen für ein tierisch ernstes Nein am 15. Mai. Gerade auch wegen der Krötensache. Wie wurden wir umgarnt in letzter Zeit, was haben wir an jeder Ecke leckerste Krötenbrüstchen-Grillspiess-Angebote erhalten! Doch nichts da, wir fressen keine Kröten, wir sehen ihnen lieber beim gallenpolizeilich behüteten Kopulieren auf dem Fussgängerstreifen zu. Wir lieben Kröten, aber wir wollen keine Monsterkröte unter dem Union. Wir alle wissen, dass diese Tiefgarage des Teufels ist und der Untergrund dort ein furchtbares Geheimnis

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birgt, das wir lieber nicht kennenlernen möchten. Zudem fordern wir, bevor wir uns auf irgendwelche Platzneugestaltungen einlassen, ultimativ das Tram zurück. Wie war das schön! Und warum denkt eigentlich nie jemand an eine Sprengung, obwohl Sprengmeister Signer im Ort wohnt? Muss denn diese CA-Bank sein, und erst recht, wo sie ist? Meine Damen und Herren, wir fordern wahre Utopien, nicht diese gequirlte Krötengaragenhallenplatz-Erpressung. Und drum ganz kurz: Nein. Danke. Nein. Und ja, danke, Marcus D, für die Guetzli. Gezeichnet: Büro Charles und Charles Pfahlbauer & Söhne (Ernest, Joachim, Vadian, Waldemar).



NR. 132 von THERES SENN

SAITENLINIE

W

as wurde eins ghögglät, pläuderlät und chiflät im April! Eine Talkshow jagte die andere. Hans Fässler und Tim Kramer kreuzten an der SP-Hauptversammlung wegen der HSG und dem Kapitalismus die Klingen. Das KlartextKomitee, Madeleine Herzog und Kaspar Surber diskutierten im Palace mit dem Publikum über das Kugl. Richard Butz und Liana Ruckstuhl debattierten im DRS-1-Gespräch «Persönlich» in der Lokremise. Der Direktor des Bundesamtes für Kultur, Jean-Frédéric Jauselin, Martin Meyer, Leiter des «NZZ»Feuilletons, und andere Schwergewichte mutmassten, ebenfalls in der Lokremise, über die Zukunft des Buchs. Und Hanspeter Spörri, Peter Röllin und bis Redaktionsschluss noch nicht bekannte Namen debattierten im Waaghaus über die Gestaltung öffentlicher Plätze. Soweit mal

zur Talkshowisierung der Kulturszene, denn wenn wir es grad schon von Räumen haben: Philipp Moosmann sucht für Gambrinus Jazz Plus ein neues Daheim. – Tipps werden gerne weitergeleitet. Gehörtes weitererzählen können auch unsere Stadt-Twitterer vom Dienst (Fachstelle Kommunikation) hervorragend. Ein gewisser smile_me meldet, Rumänenbanden hätten in St.Gallen eine neue Masche und sammelten Unterschriften für ein Heim und die Spenden gleich dazu. Die Stadt antwortet: «Wir leiten das gerne der Stadtpolizei weiter.» Anstatt den Rätschbäsä zu machen, hätte sich die Stadt wohl besser auf die Strasse und ins Gespräch begeben. Vielleicht wäre es ihnen so ergangen wie Marco Kamber auf dem Rorschacher Kabisplatz. 23 Slowaken musizierten an den ersten warmen Tagen des Jahres fröhlich in die Nacht hinein. Slavo,

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der Dirigent der Duda Band, kam auf den filmenden Kamber zu, sprach ihn an und schwubs war ein Konzert im Mariaberg eingefädelt – gegen eine Anzahlung von fünf Dürüm. Auch mit einem Film ist zurzeit Alexandra Schubiger-Akeret vom Figurentheater beschäftigt. IBM hat die Puppenspielerinnen für Werbefilmchen angefragt; sie sagten zu. Den Plot brachte die Computerbude, die Puppen und die Spieler das Figurentheater. Die Erlebnisse eines Erdenbürgers auf dem fremden IBMPlaneten ist in noch unbekannter Zukunft im Internet zu sehen. Bereits umgesetzt hat der Stiftsbezirk seinen virtuellen 360Grad-Auftritt. Die Stiftsbibliothek und der Dom haben ihre Prunkräume digitalisiert. Der virtuelle Besucher kann per Mausklick rundum gucken, und das so schnell, bis es ihm chröpelig in der Magengrube wird vor lauter Domdisko. Als kurzweiliger Zeitver-

treib empfohlen. Apropos: Zurzeit läuft eine Vereinsgründung auf Hochtouren mit dem Ziel, auch ausserhalb der offiziellen Öffnungszeiten in der Frauenbadi einen Schwumm machen zu können. Interessierten Frauen leiten wir gerne die Unterlagen weiter! Engagieren und mitreden kann, wer den April verschlafen hat, übrigens auch im Mai bis zur Genüge. Mitte Monat am Matriarchatskongress in der Tonhalle, wo neben umstrittenen Figuren wie Heide Göttner-Abendroth, indigene Frau-en und Wissenschaftlerinnen aus aller Welt Vorträge halten werden. Das «City-ofChange»-Projekt lädt zu streitbaren Podien und Gesprächen in die Lokremise ein, im Waaghaus wird der Marktplatz weiterhin ein Thema sein und Klartext sammelt noch immer Unterschriften. Und falls Sie keine Lust haben: Wir bleiben dran.



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