N°205 · Sägs recht!

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Ostschweizer Kulturmagazin

OK T OBE R 2011

N°205

SÄGS RECHT!

Mit BÜCHERHERBST



Editorial Stellen Sie sich vor, Sie wohnen seit einem Jahr in Finnland und sprechen bereits ein bisschen Finnisch. In einer Woche haben Sie einen Termin beim Steueramt. Dort wird Ihnen jemand auf Finnisch erklären, wie Sie die Steuererklärung ausfüllen müssen. Für einige mag ein solcher Termin beim Steueramt, bei der Krankenkasse oder beim Schulamt eine spannende Herausforderung sein. Für die meisten aber ziemlich sicher ein Stress. Es ist in jedem Land dasselbe. Die Sprache des Wohnortes zu sprechen öffnet Türen in alle Richtungen. Es findet sich leichter eine Arbeit oder wir verstehen, wie die Verwaltung oder die Schule funktioniert. Miteinander reden zu können verbindet und ist eine wichtige Voraussetzung für das gegenseitige Verständnis. Diese «Saiten»-Ausgabe erzählt in Zusammenarbeit mit uns, der Sprachschule Aida, vom Reden und vom Zuhören. Und von Atcharawan Tongmool Pimolsri. Sie ist Thailänderin und beschreibt, wie sie an der Aida unsere Sprache gelernt hat und wie es sich anfühlt, hier zu leben. Aida, die Schule für fremdsprachige Frauen in St.Gallen, bietet seit zwanzig Jahren Deutsch-, Integrations- und Alphabetisierungskurse an. Vom kleinen Nischenangebot ist die Aida zu einer grossen, gut verankerten und modernen Schule gewachsen. Wir sind glücklich über das Erreichte und freuen uns darauf, unser zwanzigjähriges Jubiläum zu feiern. Vielleicht haben Sie Lust, mit uns anzustossen und wir sehen Sie an einer unserer Veranstaltungen. Die Informationen hierzu finden Sie unter www.aidasg.ch. Das Aida-Team Abschied. Richard Zöllig verliess Ende September das Kulturmagazin «Saiten». Gut sechs Jahre lang leitete er den Verlag. Durch seinen Einsatz im harten Inserateverkauf wurde es möglich, die Stellenprozente im «Saiten»-Büro auszubauen und das unabhängige Magazin auf ausreichend finanzieller Grundlage zu wissen. Zudem hielt er der Redaktion den Rücken vor PR-Berichterstattung frei. Wir danken ihm herzlich und wünschen ihm als Geschäftsführer des SC Brühl viel Erfolg! Herzlich Willkommen. Als neuen Verlagsleiter begrüssen wir Peter Olibet. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit!

Impressum Saiten – Ostschweizer Kulturmagazin 205. Ausgabe, September 2011, 17. Jahrgang, erscheint monatlich Herausgeber: Verein Saiten, Verlag, Schmiedgasse 15, Postfach 556, 9004 St.Gallen, Tel. 071 222 30 66, Fax 071 222 30 77, Redaktion: Andrea Kessler, Johannes Stieger, redaktion@saiten.ch Verlag/Anzeigen: Peter Olibet, verlag@saiten.ch Sekretariat: Gabriela Baumann, sekretariat@saiten.ch Kalender: Anna Tayler, kalender@saiten.ch Gestaltung: Carol Pfenninger, Michael Schoch, grafik@saiten.ch

Vereinsvorstand: Susan Boos, Lorenz Bühler, Heidi Eisenhut, Christine Enz, Hanspeter Spörri (Präsident), Rubel Vetsch Vertrieb: 8 days a week, Rubel Vetsch Druck: Niedermann Druck AG, St.Gallen Anzeigentarife: siehe Mediadaten 1. 2005 Saiten bestellen: Standardbeitrag Fr. 60.-, Unterstützungsbeitrag Fr. 90.-, Gönnerbeitrag Fr. 250.-, Tel. 071 222 30 66, sekretariat@saiten.ch Internet: www.saiten.ch Fotografie, Illustration: Daniel Ammann, Florian Bachmann, Beni Bischof, Michael Bodenmann, Stephan Bösch, Christiane Dörig, Tine Edel, Adrian Elsener, Rahel Eisenring, Georg Gatsas, Jonathan

Németh, Lika Nüssli, Franziska Messner-Rast, Tobias Siebrecht, Theres Senn, Barbara Signer, Manuel Stahlberger, Felix Stickel, D-J Stieger, Lukas Unseld Text: Marcel Bächtiger, Susan Boos, Rolf Bossart, Kurt Bracharz, Sabina Brunnschweiler, Wendelin Brühwiler, Sina Bühler, Richard Butz, Bettina Dyttrich, Heidi Eisenhut, Marcel Elsener, Andreas Fagetti, Hans Fässler, Tin Fischer, Mathias Frei, Carol Forster, Christina Genova, Andrea Gerster, Flori Gugger, Giuseppe Gracia, Eva Grundl, Michael Guggenheimer, Etrit Hasler, Frank Heer, Damian Hohl, René Hornung, Ralph Hug, Kathrin Haselbach, Lea Hürlimann, Daniel Kehl, Florian Keller, Thomas Knellwolf, Andreas Kneubühler, Fred Kurer, Noëmi Landolt, Manuel Lehmann, Sandra Meier, Melissa Müller, Peter Müller, Andreas

Niedermann, Charles Pfahlbauer jr., Milo Rau, Philippe Reichen, Holger Reile, Shqipton Rexhaj, Adrian Riklin, Mark Riklin, Roman Riklin, Harry Rosenbaum, Andri Rostetter, Andreas Roth, Daniel Ryser, Kristin Schmidt, Verena Schoch, Sabin Schreiber, René Sieber, Monika Slamanig, Barnaby Skinner, Yves Solenthaler, Hanspeter Spörri, Wolfgang Steiger, Kaspar Surber, Peter Surber, Florian Vetsch, Daniela Vetsch Böhi, Roger Walch, Michael Walther, Bettina Wollinsky, Rafael Zeier Korrektur: Esther Hungerbühler, Noëmi Landolt © 2011: Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung. Die Urheberrechte der Beiträge und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.



Zeichnungen: Samuel Jordi

INHALT

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Streifzug. von Laurenz Läufer 9 Mass-Nahme. von Monika Slamanig 9 Filternde Journalisten fallen endlich weg. von Harry Rosenbaum 10 Mehrfach belichtet. mit Daniel Ammann und Johannes Stieger TITEL 12 «Schweizerdeutsch ist eine Kopfwehsprache». Andrea Gerster ist mit der Thailänderin Öi in St.Gallen unterwegs. 17 «Einige haben eine Universität hinter sich, andere drei Jahre Schulbildung». Ein Gespräch mit der Aida-Mitbegründerin Irma Iselin Karaiskakis. von Andrea Kessler 19 Habe ich die Meinung oder hat sie mich? Die politische Sprachkultur und der Umgang mit Meinung. von Hanspeter Spörri Illustrationen von Samuel Jordi Sechs Fragen an Zuhörende 15 Edith Rigamonti, eröffnete 1985 die Monti American Bar. 19 Tom Brunner, arbeitet als Pfleger im Kantonsspital. 20 Mario Salvini, schneidet seit vierzig Jahren Haare. 25 Thomas Hättenschwiler, ist seit seiner Lehre Versicherungssachbearbeiter. 26 Tanja Kindle, fährt seit zwei Monaten Taxi. Fotografien von Stephan Bösch

THEMA 28 Rundflug. von Meinrad Gschwend, Kurt Bracharz, Daniela Vetsch Böhi, Mathias Frei, Wendelin Brühwiler, Heidi Eisenhut 31 Die Zeitungssammlung von Raymond Niethammer. von Joachim Bitter 32 Wegweisender Ständeratswahlkampf in St.Gallen. von Rolf Bossart 34 Flaschenpost. von Richard Butz aus Georgien KULTUR 36 Literatur/Der Bücherherbst. Ein Gespräch mit Otmar Elsener über Rorschach. von Daniel Kehl. 39 Kurzkritiken. von Ursula Badrutt, Johannes Stieger, Florian Vetsch, Fred Kurer, Richard Butz, Christina Genova, Andrea Kessler, Brigitte Kugler. 43 Ein Besuch in Walenstadt bei der Lyrikerin Lisa Elsässer. von Eva Bachmann. 44 Musik. Der Pianist Grigory Sokolov ist in Schaffhausen. von Silvan Lassauer 45 Ausstellung. Kämpferische Ausstellung im Frauenmuseum Hittisau. von Kristin Schmidt 46 Ausstellung. Der «Innenarchitekt» des Klosters: Johann Christian Wentzinger. von Silvio Frigg 47 Theater. Konstanz blickt ins «Herz der Finsternis». von Andrea Kessler 48 Film. Der gebürtige Schaffhauser Rolando Colla schafft es nach Venedig. von Andreas Kneubühler 49 Literatour. mit Richard Butz 49 Forward. 50 Theaterland. 50 Von der Rolle. von Andreas Kneubühler 51 Schaufenster. 53 Presswerk. von René Sieber KALENDER 55 Termine im Oktober. 77 Nachrichten aus dem Sumpf. von Charles Pfahlbauer jr. 79 Nr. 137. von Theres Senn

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Mass-nahMe

Spitzmäulige Näsler, breitmäulige Grantler Dass die Wiener grantig sind, raunzen und brummeln, dass sie, wenn sie etwas sagen, breitmäulig näseln, so, als müssten sie ihrer Herablassung für das Provinzielle (alles ausserhalb von Wien) allein schon durch die Sprache Ausdruck geben – das sind Vorurteile. Dachte ich. Die Sanggaller näseln auch, spitz und grell. So, als hätte ihr durch die Randlage verursachter Minderwertigkeitskomplex zur Quetschung der Kehlköpfe geführt – den sie mit der Errichtung von Türmen und anderen Klotzbauten auf jedem grünen Fleck kompensieren. Den Wiener Grant erachte ich mittlerweile als erwiesen. Wenn sie penetrant höflich sind, sich dauernd entschuldigen, danke und bitte sagen, sogar auf den öffentlichen Klos und in der U-Bahn alles mit Bücklingen und «Küss die Hand» und «Gnädige» unterstreichen, ist das nur ein genetisch eingebrannter Automatismus. Denn der echte Grantler zeigt sich unter anderem in der Einsilbigkeit. Da war ich im Haushaltwarengeschäft an der Währingerstrasse, so eins, wie man es hier noch bis vor kurzem bei Ochsner in Speicher fand, einer bis zur Decke vollgestopften Ladenhöhle mit allem, was das Leben zusammenhält: Kochplattenabdeckungen, Kaffeemaschinen, Überbrückungskabel, Staubbeutel, Plastikorchideen, Schrauben. Ich trete ein. Kein Mensch zu sehen. Ich: Guten Ta-ag./… /Hallloo-o!?/… / Schlurft ein Mann daher./Grmlgrml/Hätten Sie vielleicht einen Adapter, ähm, wie sagt man? / Grmlgrml./ Wissen Sie, ich hab einen Schweizer Stecker und … /… / Mann verschwindet./Ich rufe ihm nach: … der ist dreipolig und in Österreich … /… /… /Es rumpelt und brummt, Kopf auf dem obersten Regal unter der Decke, Mann zurück mit Schachtel, darin mehrere Elektro-Adapter. Ich: Oh. Ha, ist ja super!/ Grmlgrml./ Kasse klingelt. /Grmlgrmlgrml./ Wie bitte?/Grmlgrml./Mann zeigt Kassabon: zehn Euro zwanzig / Ah, ja. Danke. Hab mir gedacht, dass man bei Ihnen alles bekommt./ Grmldagrmlhabensgrmlrichtiggedacht. In einem St.Galler Geschäft würde es viel umständlicher tönen: Wahättetsiegern? Watariihnezeige? Tarsesbitzlimehsi? Wiedäsäh tankeschön! Doch gibt es diese Geschäfte, in denen es zu solchen Tarihättekönnte-Dialogen kommt, kaum mehr. In St.Gallen herrschen die uniformen Ladenkettenladenstrassen vor, Vero Moda, Body Shop, C&A, H&M, Import Parfümerie und so weiter, von Genf bis Rorschach das gleiche Bild wie in der Multergasse. Diese funktionieren mit möglichst wenig Personal nach dem Prinzip «Cash und Carry»: Kaufe und frag nicht dumm. Es gibt sie auch in Wien an der Kärnt-

ner- und anderen Touristenstrassen. In vielen Bezirken jedoch überwiegt die schillernde Vielfalt von assortierten Kraut-und-Rüben-Läden, in denen man – oft vom Chef oder der Chefin – persönlich bedient wird. Wer denkt, diese Kolumne sei eine getarnte Nestbeschmutzung und ein fairer Vergleich zwischen den beiden Städten eh unmöglich, ohne dass St.Gallen nicht ständig den Kürzeren ziehe, dem kann ich weitere Gemeinsamkeiten nennen. Zum Beispiel das Aussenseitertum. Nicht nur durch die Lage (die Schweiz hört in Winterthur auf und Österreich in Salzburg). Auch in der Sprache. Denn einen eigentlichen Sanggaller Dialekt gibt es nicht, höchstens Ostschweizerisch. Auch das Wienerische ist ein Konstrukt; aus Ungarisch, Tschechisch, Französisch, Italienisch und so weiter. Und beide Dialekte gehören zu den unbeliebtesten ihres Landes. Ob aber breitmäulig grummelnd in Wien oder spitznäselnd in St.Gallen, alles, was es braucht, sind Feierabend und ein paar Stangen und Seidl in der Beiz und im Beisl, damit die Einheimischen ihre echte Sprache finden, vollmundig und unverfälscht. Alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Monika Slamanig

Medien

Filternde Journalisten fallen endlich weg. Facebook, Twitter und Co. als neueste Waffe. Darüber hat sich an ihrem «9. Kongress zur urbanen Sicherheit» die Konferenz der Städtischen Polizeidirektorinnen und Polizeidirektoren (KSPD) informieren lassen. – Die Polizei müsse sich den Social Media stellen, meinte KSPD-Präsident Nino Cozzio, St.Galler Stadt-

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rat und Polizeidirektor. «Diese neue Art der Kommunikation ist eine Realität und deshalb auch für uns relevant. Vor allem junge Leute benützen sie. Die Polizei kann sicher einen Teil der Jungen über die sozialen Netzwerke erreichen. Zudem erfährt sie auch, was in den Szenen gerade läuft», sagte Cozzio. In der Sache Kulturlokal Kugl habe er selbst über die Social Media mit den Jungen kommuniziert. Es sei dabei um die Petition gegangen, die sich für das Lokal einsetzte. Die jungen Leute seien teilweise sehr ungeduldig geweIllustration: Rahel Eisenring sen, weil sie nicht sofort eine Wirkung gesehen hätten, sagte Cozzio. Und weiter: «Ich konnte ihnen diesbezüglich den Verfahrensablauf erklären.» Social-Media-Spezialist Michael Wirz, stellvertretender Leiter der Infostelle bei der Stadtpolizei Zürich, der an der Tagung das Hauptreferat hielt, schätzt an den sozialen Netzwerken, dass die Polizei direkt bei den Leuten sei und die Journalisten mit «ihrer Filterfunktion» wegfallen. Im Sommer 2008, bedauert Wirz, sei das noch nicht so gewesen. Via Facebook habe ein Siebzehnjähriger in Zürich zu einem Botellón eingeladen. Erfahren habe die Polizei erst davon, als die Medien darüber berichtet hätten. Bei den Sommer-Unruhen in englischen Städten in diesem Jahr sei das anders gewesen. Dank der Polizei-Präsenz in den Social Media hätte einiges verhindert werden können. Viele der gewaltsamen Ausschreitungen seien nämlich über Twitter organisiert worden. Auch die Schweiz brauche Facebook- und Twitter-Cops, meint Wirz. Fahndungsaufrufe, Unwetterwarnungen, Verkehrsmeldungen, Sicherheitstipps und News zu Verbrechen und Unfällen würden bereits über Social Media verbreitet. Es kämen auch immer mehr Rückmeldungen aus der Bevölkerung über die Social Media zur Polizei. Diese würden hauptsächlich Polizeieinsätze, Bewilligungen für Veranstaltungen, die Sauberkeit im öffentlichen Raum, Vermögensdelikte, Gewaltdelikte, den Strassenverkehr und die Sicherheit betreffen. Mehrheitlich sei die Community einverstanden, dass die Polizei Social Media einsetze, zitiert Wirz aus einer eigenen Untersuchung, bei der er online 308 Interviews mit Usern führte. Police goes facebook and twitter. Unbedenklich ist das nicht. Seit 2010 erproben bereits mehrere EU-Staaten Social Media unter dem Motto: «Die Polizei muss schnell auf technische Neuerungen reagieren und diese in die eigenen Prozesse integrieren.» So jedenfalls steht es im Beschrieb des Forschungsprojektes. Am Ende noch mehr Überwachungsstaat? Harry Rosenbaum


Mehrfach belichtet

mit Daniel Ammann (Bild) und Johannes Stieger (Text) Wie ein Klippenspringer sieht er in der doch recht engen Badehose nicht gerade aus. Vom stinkenden Herzflattergetränk ist auch nichts zu sehen. Also dürfte es sich kaum um einen, wie man so sagt, Trendsportevent handeln, zu relaxt ist die Körperspannung der beiden Bädeler. Aber was sucht die Kleinfamilie auf einer Plattform hoch über dem Wasser? Die Motorboote in der Unschärfe des Hintergrunds lassen auf eine grosse Veranstaltung schliessen. Es spielt keine Rolle. Nehmen wir einfach an, es sei die Kampagne einer Krankenkasse aus dem Jahr 2020 mit dem aktuellen Schönheitsund Zufriedenheitsideal – mit der so genannten Zielgruppe – und freuen uns darum ein bisschen darauf, was künftig kommen mag. Kein Fatalismus, niemals. Prost. Der Fotograf Daniel Ammann schickt der «Saiten»-Redaktion monatlich ein Bild ohne Hintergrundinformationen. Wechselnde Autorinnen und Autoren schreiben die Legende.

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sags recht

"schweizerdeutsch ist eine Kopfwehsprache" Eine Sprache zu lernen ist das eine, sich das nonverbale System einer Kultur zu erschliessen, das andere. Erst wenn das eine zum anderen kommt, fühlt man sich an einem neuen Ort wohl. Andrea Gerster war mit der Thailänderin Atcharawan Tongmool Pimolsri in St.Gallen unterwegs.

sie gehen zusammen weg. Ich bin überzeugt, dass man mir die Enttäuschung ansieht.

Thailänderin gefunden Jetzt bemerke ich eine junge Frau neben mir. Auch sie hält ein Telefon an ihr Ohr. Sie sieht nicht aus, wie ich mir eine Thailänderin vorstelle. Gestreiftes T-Shirt, Jeans, Turnschuhe, eine grosse Umhängetasche quer über den Schultern. Die dunklen Haare zusammengebunden. Ungeschminkt. Eher eine chinesische Studentin, denke ich. Mir ist es langsam selber unangenehm, dass ich sie so anstarre, aber es muss sein. Entnervt klappt sie jetzt das Telefon zu, bleibt aber stehen. Sie wartet auf jemanden! Ich will sie ansprechen und habe, falls sie es ist, ihren Namen vergessen. Atcharawan Tongmool Pimolsri. Damit bin ich bereits entschuldigt. Sie nennt sich selber Öi. Wahrscheinlich der Einfachheit halber. Aber auch den Kurznamen habe ich in der Aufregung vergessen. Ich spreche sie an und frage, ob sie mit einer Journalistin verabredet sei. Ja, es ist Öi! Es stellt sich heraus, dass sie meine Telefonnummer tatsächlich verkehrt eingetippt hat. Wir lachen und gehen ins Café Commercio. Die nächsten Stunden werden wir noch einige Male lachen.

«Ist das der Kiosk am Neumarkt? Oder gibt es noch andere hier?» «Es hat sogar drei Kioske hier», sagt die von Tageszeitungen, Heftli, Kaugummi, Schokolade und Zigaretten umrahmte freundlich lächelnde Frau. Sie zeigt in eine Richtung. «Da hinten ist einer.» Dann zeigt sie in die andere Richtung: «Und dort unten ist der andere.» Super, denke ich, und meine natürlich das Gegenteil. «Ich bin hier am Neumarkt mit einer Frau verabredet», erkläre ich ihr. «Sie ist Thailänderin. Falls sich eine Thailänderin hier suchend umsieht, würden Sie ihr dann bitte sagen, sie solle hier stehen bleiben? Ich werde jetzt die anderen beiden Kioske absuchen.» Sie nickt und wir wissen beide, dass das Wunschdenken bleibt, denn hinter mir hat sich bereits Anfangen mit «Grüezi» eine Reihe von Kunden gebildet. Die Sicht der Frau vom Öi spricht ein gepflegtes Hochdeutsch. Wo hat sie das geKiosk ist verstellt. lernt? Sie erzählt von der Aida, der Sprachschule für fremdRückwärts reden und vorwärts meinen sprachige Frauen in St.Gallen. «Das ist wie eine Familie», sagt Es ist Freitag, ausserordentlich schönes Wetter, und es sind sie. Sie habe bei Aida mehr als nur die Sprache gelernt. Vier viele Leute unterwegs. Mist, denke ich, und sehe mich be- Jahre ist sie hingegangen. Jetzt arbeitet sie Vollzeit und hat reits unentwegt Runden zwischen den drei Kiosken drehen. keine Zeit mehr dafür. Ihr erstes deutsches Wort, erzählt sie, Ich habe keine Handynummer von Öi. Wohl hat sie mei- sei ein sehr schwieriges gewesen: «Grüezi». Der Umlaut, das ne, aber wenn das Schicksal es will, hat sie sie verkehrt in ihr R. «Wir betonen die letzte Silbe eines Wortes nicht, darum Handy getippt. Unlogisch und für Anderssprachige mühsam, versteht man uns oft nicht sehr gut.» Erinnert sie sich an die dass man in Deutsch siebenundachtzig sagt und 87 meint. ersten deutschen Sätze? «Ich heisse …, ich komme aus …», Rückwärts. Als Öi am Telefon meine Nummer repetierte, sagt sie und lacht. machte ich sie auf den Fehler aufmerksam. «Das passiert mir Kopfweh vom Lokalfernsehen oft», lachte sie. Da war ich noch froh über den Fehler, denn so hatte ich den ersten thematischen Anhaltspunkt, was alles Als sie 2004 in die Schweiz kam, schaute sie stundenlang mit Sprache und Kommunikation im Alltag passieren kann. Sendungen im Lokalfernsehen, um sich an das SchweizerAber jetzt möchte ich nicht auf diese Weise mitten im Ge- deutsch zu gewöhnen. Nach einigen Tagen konnte sie nicht schehen sein. Denn es geht darum, wie es ist, mit Öi unter- mehr. «Schweizerdeutsch ist eine Kopfwehsprache», sagt sie und versucht vorzumachen, was ihr Kopfweh verursachte. wegs zu sein, und nicht, wie es ist, sie nicht zu finden. Sie zeigt auf ihren Hals und macht: «Ch, Ch, Ch.» Wir laThailänderin gesucht chen und sie meint: «Ich rede nicht sehr viel.» «Ausser jetzt?», Es ist heiss, ich bin jetzt bereits auf der zweiten Kiosktour, frage ich. «Genau», sagt sie. Genau muss eines ihrer Liebich schwitze, und die Leute, die gemütlich im Strassencafé lingswörter sein. Sie verwendet es wann immer möglich. Es sei tatsächlich ein Problem, dass sie zu wenig rede. Imoder auf den niedrigen Mauern und Treppenstufen sitzen, beobachten mich irritiert bis amüsiert. Ich setze ein Poker- mer wieder sage ihr Mann, dass sie Schwierigkeiten mitteilen, face auf, könnte ja sein, dass ich eine Art Sponsorenlauf ab- Wünsche äussern müsse. Sie dürfe nicht «innerlich» bleiben. solviere, was derzeit gerade im Trend ist. Gleichzeitig halte Aber wenn sie nicht wisse, wie und was das Gegenüber denich Ausschau nach potenziellen Thailänderinnen und bin ke, fühle sie sich unsicher und könne nicht reden, sagt sie. überrascht, wie viele es gibt. Auch Thailänder. Vielleicht Von der Anwältin zur Schichtarbeiterin kommen sie alle nicht aus Thailand, sicher aber aus dem asiatischen Raum. Das fällt mir sonst nie auf. Ich halte mein Te- Öis Ehemann ist auch Thailänder. Dass die beiden in der lefon in der Hand und marschiere wieder zum ersten Kiosk. Schweiz leben, hat unter anderem mit der thailändischen Da steht eine Thailänderin, sie ist am Telefonieren! Als ich Vorstellung von Familie zu tun. Öi ist 1976 in Chiangmai im sie ansprechen will, kommt eine andere Frau auf sie zu und Norden Thailands geboren und aufgewachsen. Sie hat eine

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Zeichnungen: Samuel Jordi


sags recht ältere Schwester, die in Amerika lebt, und eine jüngere, die System entschlüsseln können. Das geht natürlich nur, wenn bei den Eltern und den anderen Verwandten in Chiangmai man unter die Leute kommt. Wir beschliessen, einkaufen zu wohnt. Öi hat Jura studiert und als Anwältin an einem Kreis- gehen, nachdem ich nochmals «Ich möchte zahlen, bitte!» gericht in Thailand gearbeitet. Es sei nicht ungewöhnlich, gerufen habe und die Serviceangestellte mich erhört hat. Öi braucht noch einige Sachen zum Kochen. Im Sumlai dass in Thailand Frauen Jura studieren, erzählt sie. In ihrem spricht sie mit der Verkäuferin deutsch. «Das ist ein vietnaAbsolventenjahrgang waren es immerhin zwanzig Prozent. Öis Ehemann war in erster Ehe mit einer Schweizerin mesischer Laden», erklärt sie. «Und ich verstehe kein Vietnaverheiratet. Nach der Trennung ging die Frau in die Schweiz mesisch.» Staubsaugersäcke braucht sie auch noch. Also ab in zurück und nahm das gemeinsame Töchterchen mit. Die die Migros, Elektronik-Abteilung. Dort wendet sie sich an Zwillingsbuben blieben beim Vater in Thailand. Als Öi ih- die Verkäuferin. Diese geht voraus und gemeinsam suchen sie ren Mann kennenlernte, waren da also auch noch die beiden die entsprechenden Staubsaugersäcke heraus. An der Kasse kleinen Buben. Diese sollten bei Vater und Mutter aufwach- dann ein nonverbaler Irrtum. In Thailand hält man höflich Distanz, schliesst beim Warten in der Reihe sen. Deshalb zog Öi mit ihrem Mann nach St.Gallen. Das war im Jahre 2004. Die ersten Ihr erstes deutsches nicht dicht auf den Vordermann auf. Und Jahre schaute sie zu den Kindern. Zur Mut- Wort, erzählt sie, sei schon stellt sich jetzt jemand in die Lücke, ter der Kinder, die auch in St.Gallen wohnt, ein sehr schwieriges vor Öi. Diese reagiert nicht darauf. besteht ein sehr gutes Verhältnis. «Sie hat gewesen: «Grüezi». Zu heiss, um zu Fuss zu gehen uns von Anfang an geholfen, damit wir uns in der Schweiz zurechtfinden.» Nun wollen wir zu Fuss zur St.Georgen­ Jetzt, wo die Kinder grösser sind, hat Öi strasse. Dort wohnt Öi mit ihrem Mann. eine Arbeit ausser Haus angenommen. Sie «Als ich das erste Mal zu Fuss hier hinaufarbeitet zu hundert Prozent Schicht in einer gegangen bin, war ich an der ersten Quer­ auf Kontaktlinsen spezialisierten Firma in strasse schon halb tot», sagt Öi. Heute geSt.Gallen. Warum arbeitet sie nicht in ihrem höre das zu den Anek-doten, die ihr Mann erlernten Beruf oder im Bereich Dolmetschen? «Mein Mann mit Vorliebe Freunden erzähle. In Thailand gehe man nie zu arbeitet als Dolmetscher», sagt sie. Meistens gehe es um Pro- Fuss, entweder nehme man das Motorrad oder das Auto. Zum bleme bei einer Scheidung oder um die Kinder. Man kenne Gehen sei es viel zu heiss. Mir fällt ein, dass es Öi gut findet, sich unterei­nander. Das würde sie emotional zu sehr belasten, dass hier an die Umwelt gedacht wird. wenn sie von all den Problemen wüsste. Bei «Maria MagdaleNach einigen Minuten frage ich sie, ob wir bald ankomna», der Beratungsstelle für Frauen im Sexgewerbe, macht sie men, denn ich habe noch einen Zug zu erreichen. Wir haaber schon einmal eine Ausnahme und dolmetscht. ben uns im Café ziemlich Zeit gelassen. Sie sagt, das sei kein Problem, ich könne nachher den Bus nehmen. «Immer sagen In Thailand sagt man nicht nein die St.Galler, ich hätte genug Zeit, den Zug zu erreichen, Öi hat schnell festgestellt, dass allein mit Vokabeln und Gram- und jedes Mal muss ich rennen und erwische ihn dann doch matik büffeln noch keine Sprache erlernt ist. «Es ist wichtig, nicht mehr», witzle ich. «Da kommt dein Bus», sagt sie und dass man rausgeht. Zum Beispiel auf die Post oder einkaufen.» überquert die Strasse. «Ich dachte, wir gehen in deine WohOft komme es vor, dass Schweizer Männer, die eine Thailän- nung?», frage ich. «Dein Bus», wiederholt sie. «Wohnst du derin heiraten, zu wenig darauf achten, dass sich die Frauen so richtig thailändisch?», frage ich. «Ich wohne sehr thailänselbständig im Alltag bewegen lernen. Sie würden alles für sie disch», lacht sie, «komm doch ein anderes Mal vorbei.» Ich erledigen, und so lerne die Frau weder Sprache noch Kul- reiche ihr die Hand und bedanke mich. tur kennen. Warum sich die Frauen nicht selber dafür einsetKeine Hektik, keine Küsschen zen, ist für Öi klar. «In Thailand sagen wir nicht nein. Wir schimpfen nicht, und wir möchten andere auf keinen Fall Im Bus geht mir auf, warum sie mich sanft, aber mit Nachbeleidigen.» Diese an sich löbliche Verhaltensweise ist in der druck auf den Bus geschickt hat. Sie mag keine Hektik. Schweiz nicht immer von Vorteil. Denn die Messlatte, wann Jetzt bin ich froh, dass ich sie nicht noch umarmt habe. Die man jemanden beleidigt, ist in Thailand tiefer als hier. Küsschenzeremonie lehnt sie nämlich ab. In Thailand hält Ein Beispiel: Wir sitzen im Commercio und ich möchte man Distanz. Manchmal sei es hier aber nicht zu umgehen, zahlen. Ich rufe also: «Zahlen, bitte!» «Das tut man in Thai- erzählte sie. Wenn man nicht beleidigen wolle. Schwierig. land nicht, das wäre eine Beleidigung», lächelt Öi. «Aber was Was hat sie noch gesagt? Niemals mit dem Fuss auf etwas zeisoll ich denn sonst tun?», frage ich. «Nur schauen, sie spürt gen, überhaupt haben die Füsse auf dem Boden zu bleiben. das dann schon.» Aber die Serviceangestellte spürt nichts, Man winkt keine Leute mit gebogenem Zeigefinger heran, sieht auch nie zu uns hin. Und wenn man es eilig hat? nur Hunde. Heranwinken, wenn schon, dann mit Handrücken nach oben und die Finger bewegen. Man hat Respekt Geniale Müllabfuhr voreinander und vor allem vor alten Leuten. Man berührt «In der Schweiz hat man immer zu wenig Zeit, ich weiss», erwachsene Menschen nicht am Kopf. Eine Frage habe ich zu stellen vergessen: Kann man sich sagt Öi. Immer sei bereits geplant, was man als nächstes zu tun habe. Jetzt möchte ich es aber genauer wissen: «Was fin- in seiner eigenen Sprache einsam fühlen? Öi wahrscheinlich dest du denn gut in der Schweiz?» «Die Müllabfuhr», sagt nicht, zu gut vernetzt war sie von Anfang an. Öis Schicht hat heute früh um fünf Uhr begonnen. Sie sie. Die sei genial, das würde sie in Thailand auch gern haben. Beeindruckend findet sie, dass hier viel an die Umwelt hat nicht müde gewirkt. Wenn die Kinder die Ausbildung abgedacht und auch etwas dafür getan wird. Dass die Schweiz geschlossen haben, werden Öi und ihr Mann nach Thailand sauber und sicher ist, gefällt ihr auch. zurückkehren. In ihr eigenes Haus. Es ist noch ein Gästehaus Ich möchte gern mehr über die nonverbalen Irrtümer geplant. Darauf sparen die beiden. Vielleicht werde ich sie wissen. Um solche Irrtümer zu vermeiden, muss man nicht dann einmal besuchen. Nein sagen können sie ja nicht. nur eine Sprache erlernen, sondern auch das nonverbale Andrea Gerster, 1959, ist Autorin.

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sags recht

Fotos: Stephan Bösch

edith rigamonti · 54 Jahre alt, arbeitete als Drogistin, bevor sie 1985 zusammen mit ihrem Mann die Monti American Bar eröffnete.

Behaupten Sie von sich, Sie seien eine gute Zuhörerin?

Wie lange dauerte das längste Gespräch, das Sie führten?

Ich erzähle hier in der Bar nichts über mich selber, ich tratsche auch nicht über andere, ich wirte nach alter Schule. Ich höre lieber zu. Mich interessiert es, wie verschiedene Leute ähnliche Geschichten anders erzählen, wie GegebenheiGeschichte, die Ihnen je ten unterschiedlich wahrgenommen aufgetischt wurde? werden. So lässt sich viel über die MenWenn die Leute Alkohol getrunken ha- schen im Allgemeinen erfahren. ben, erzählen sie so manches. Konkret kann ich da nichts dazu sagen, aber man Was können Sie nicht hört natürlich schon hin und wieder so mehr hören? Sätze wie, du, ich habe das noch nie- Eben, ich finde es interessant, wie die mandem erzählt, aber dir erzähle ich es. Welt wahrgenommen wird, darum gibt es Und dann erzählt vielleicht schon mal nichts, das ich nicht mehr hören mag. jemand von Selbstmordgedanken; in solchen Situationen muss ich abschätzen, wie ernst es wirklich ist. Zwischen mir und der Kundschaft gibt es ein gutes Vertrauensverhältnis.

Wenn jemand mit mir reden will, dann Das kann ich nicht sagen. Aber eben, höre ich sicher gut zu. Wenn die Leute ich habe das Gefühl, dass früher intensiin der Bar aber miteinander reden, höre ver miteinander gesprochen wurde. ich weg, es geht mich nichts an, was sie Was war die absurdeste zu besprechen haben.

Fallen Sie jemandem auch mal ins Wort, wenn er nicht mehr aufhört zu reden? Das ist nicht nötig. Hier in der Bar kommt die Arbeit an erster Stelle. Wenn jemand etwas bestellen möchte, dann unterbreche ich das Gespräch sowieso. Wir haben hier ja nicht den Stundenansatz eines Psychotherapeuten. Was mir aber auffällt, ist, dass die Leute untereinander weniger reden. Es kommt oft vor, dass eine Gruppe von vier bis fünf jungen Leuten an einem Tisch sitzt und alle auf ihrem Telefon herumdrücken.

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Bei wem laden Sie ab?



sags recht

"einige haben eine Universitat hinter sich, andere drei Jahre schUlbildUng" von andrea Kessler Vor zwanzig Jahren gründete Irma Iselin Karaiskakis mit vier Freundinnen eine Deutschschule für fremdsprachige Frauen: die Aida. Ein Gespräch über das Erlernen von Sprachen, die Emanzipation und Fettnäpfchen im Dialekt.

ist meine Integrationsvereinbarung, ich darf jetzt einen Kurs machen!» Sie freuen sich und empfinden die Auflage nicht als polizeilich.

Was machen Sie mit jenen, die demotiviert in der Klasse sitzen? Das machen sie nicht lange.

Was heisst das?

Kursteilnehmerinnen, die nicht motiviert sind, kommen oft nicht, sind krank, machen andere Termine ab und entschuldigen sich damit. Aber das ist nicht der Alltag. Die Atmosphäre ist nicht so: «Ou, wir haben so viele, die gegen ihren Willen hier sitzen, was machen wir bloss mit denen?» Der Französisch, Italienisch, Englisch und Griechisch. Mein Alltag ist umgekehrt. Wir haben viele Kursteilnehmerinnen, Mann ist in Griechenland aufgewachsen. Als ich dort war, die gerne Deutsch lernen, die es toll finden und Freude an hielt ich es nicht aus, am Tisch nicht mitreden zu können. ihrem Erfolg haben. Integrationsvereinbarungen sind also insofern Also habe ich die Sprache gelernt.

Saiten — Sie sind die Mitbegründerin und Leiterin der Sprachschule für fremdsprachige Frauen. Wie viele Fremdsprachen sprechen Sie selber? Irma Iselin Karaiskakis — Abgesehen von Deutsch? Vier.

Sie können also auch das griechische Alphabet?

Ja, ich wurde in Griechisch alphabetisiert. In Athen bin ich in eine kleine Schule gegangen, die mir oft in den Sinn kommt. Wir waren eine internationale Bande von Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern, die aus verschiedensten Gründen Griechisch lernen wollten oder mussten.

Bei uns wird immer wieder verlangt, Deutschkurse für Migrantinnen und Migranten obligatorisch zu machen. Wie steht die Aida dazu?

Ich zweifle am Erfolg von zwangsverschriebenen Deutschkursen. Ich sehe darin aber eine ehrliche Absichtserklärung. Es ist ein berechtigtes Anliegen einer Aufnahmegesellschaft, dass die Leute die Sprache lernen, damit sie am Leben teilnehmen und sich selbständig bewegen können. Zudem gibt es bereits staatliche Integrationsvereinbarungen mit Leuten aus Drittstaaten. Das heisst aber noch nicht, dass das die Leute sind, die am wenigsten fähig wären, unsere Sprache zu lernen, oder am wenigsten integrationsbereit sind.

Wie reagieren die Menschen aus Drittstaaten auf die Verpflichtung, Deutsch zu lernen?

Viele empfinden es gar nicht als negativ. Es ist eher so, dass andere es als negativ empfinden, dass sie keine Integrationsvereinbarung bekommen und eigentlich auch davon profitieren möchten. Manche Frauen kommen mit Vereinbarungen, bei denen bin ich froh, dass sie die haben, weil sie sonst vielleicht nicht kämen. Es setzt auch ihre Partner ein Stück weit unter Druck, sie in die Schule gehen zu lassen. Es geht ja nicht nur ums Deutschlernen: Man geht hinaus, trifft andere Leute, macht etwas mit sich selber und lernt neue Dinge fürs Leben.

positiv, dass sie einen gewissen Druck auf Ehemänner ausüben können, ihre Frauen in den Deutschkurs zu schicken?

Es wäre für viele bequemer, das nicht zu machen. Die Frau ist daheim, sorgt für die Kinder, ist da, wenn er von der Arbeit kommt. Abgesehen davon kostet es nichts. In solchen Fällen finde ich es sehr gut, dass konkrete gesellschaftliche Erwartungen formuliert wurden. Dann gibt es aber immer noch die subtilen Mechanismen in der Familie. Wenn die Frauen darauf angewiesen sind, dass ihr Mann die Kinder hütet, dass er zu einer abgemachten Zeit nach Hause kommt, keinen Termin abmacht, wenn sie Schule hat. Dann finde ich: «Bitte sagen Sie Ihrem Mann, Sie müssen in die Schule, das hat jetzt Priorität. Er muss Ihnen den Rücken freihalten.» Er könnte ja auch zur Schule. An so kleinen Sachen sieht man, dass es nicht immer selbstverständlich ist für die Frauen, sich emanzipiert zu bewegen. Aber da sind viele Schweizerinnen auch nicht weiter.

Ist es für diese Frauen nicht eine ungeheure Herausforderung, sich praktisch von heute auf morgen emanzipiert zu geben?

Ob sich eine Frau für ihre Rechte einsetzt und diese wahrnimmt in dem Kontext, in dem sie lebt, ist eine internationale Frage. Das ist sicher ein schwieriger Prozess für eine Frau aus einem Land, in welchem sie sich nicht alleine in der Öffentlichkeit bewegen, alleine in ein Restaurant gehen kann. Aber es kommen auch junge Frauen, beispielsweise aus arabischen Ländern in Nordafrika, wo Bildung nicht unsexy ist. In der Aida haben wir Frauen aus über sechzig Ländern, mit fünfzig Muttersprachen, sie kommen aus allen Schichten, sind unterAlso gibt es doch auch einen gewissen Zwang. Es schiedlich alt. Sie haben ganz kleine oder erwachsene Kinkommen Frauen wegen der Integrationsvereinba- der, angeheiratete Schweizerfamilien oder leben ganz in ihrem rung, obwohl sie vielleicht gar keine Lust haben. Kreis. Einige tragen Kopftücher, andere kommen bauchfrei. So erlebe ich das nicht. Es gibt Frauen, die lustlos hier sit- Einige haben eine Universität hinter sich, andere drei Jahre zen, weil sie wegen ihrem Mann oder dem Sozialamt da sind, Schulbildung. Je mehr ich mit Ausländerinnen zusammenund es gibt solche, die mit Freude kommen und sagen: «Da komme, desto weniger gibt es für mich ein klassisches Bild.

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sags recht

Sie kommen schon lange mit fremdsprachigen Frauen zusammen. Sie haben vor zwanzig Jahren die Aida gegründet. Was war der Beweggrund?

In den Achtzigern habe ich im Frauenhaus St.Gallen gearbeitet. Ich habe gemerkt, dass es Frauen gibt, die ihre Scheidungsurteile, ihre Elternbriefe gar nicht lesen können – auch in ihrer Muttersprache nicht. Das war ein ganz neues Thema für mich: Analphabetismus bei uns. Aber im Rahmen des Frauenhauses hatte ich damals weder Zeit noch Möglichkeiten, dem nachzugehen.

Wie ging es weiter?

mand A2? Nach unserem Konzept braucht der Durchschnitt ein Jahr dafür. Es gibt Frauen, die finden das grässlich – sie möchten und können es in drei Monaten lernen. Bei anderen muss man fragen, wieviele Kinder sie haben, wie gross die Belastung ist, wieviel Bildung sie mitbringen, wie oft sie weg von Daheim sein können und wieviel Zeit sie für Hausaufgaben haben. Dann ist es realistisch, sich mehr Zeit zu geben – einige erreichen das Ziel nie. Ich glaube, der Durchschnitt der Schweizer Bevölkerung wäre genauso schnell oder langsam darin, eine Fremdsprache zu lernen. Kürzlich habe ich einen Dok-Film gesehen über ein Schweizer Ehepaar, das nach Südamerika ausgewandert ist und in den Spanischunterricht ging. Nach zwei Jahren hat der Mann gesagt: «Spanisch checke ich nie!»

Als ich später in der Arbeitsgemeinschaft für Ausländerfragen das Ressort Frauen und Schule hatte, versuchte ich, einen Alphabetisierungskurs zu machen. Ich habe die Frauen, die ich noch aus dem Frauenhaus kannte, angerufen und zum Tee eingeladen, und wir ha- «Ich habe gemerkt, ben übers Schreiben und Lesen gesprochen. dass es Frauen gibt, Sie haben mir gesagt, dass sie es gerne ler- die ihre Scheidungsnen würden, aber sie kein Geld hätten. Also urteile, ihre Elternhabe ich eine Freundin gefragt, die Lehre- briefe gar nicht lesen rin ist …, so kam alles ins Rollen. können.»

Ist die Nachfrage nach Alphabetisierungskursen gleich geblieben oder hat sie abgenommen, weil die Frauen in ihren Heimatländern vermehrt Zugang zu Schulbildung erhalten?

Das haben wir lange gedacht, aber es ist nicht so. Die Alphabetisierung ist ein Angebot der Aida, das treu genutzt wird. Zugenommen hat der Graubereich zwischen Analphabetismus und Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. – Das ist ein Thema, das auch in der Schweiz immer wieder mal aufs Tapet kommt, aber nie richtig den Durchbruch schafft. Eine erstaunlich hohe Zahl von Schweizerinnen und Schweizern haben Schwierigkeiten im Alltag mit Lesen und Schreiben. Das hat nichts mit Legasthenie zu tun, sondern damit, dass sie zu lange weg waren vom schulischen Lernen und Üben.

Man schämt sich zu sagen, dass man nicht gut lesen und schreiben kann.

Bei uns in der Schule ist das eben kein Tabuthema. Die Fremdsprachigkeit erlaubt den Frauen zu sagen: «Eigentlich kann ich gar nichts. Ich kann weder Deutsch noch Lesen und Schreiben. Furchtbar. Und von Grammatik verstehe ich auch nichts.»

Als ihr begonnen habt, gab es da schon andere Kursangebote, bei denen ihr hättet abschauen können?

Ist das Verständnis den Frauen gegenüber grösser, wenn man sich selber immer wieder in dieselbe Situation versetzt und eine neue Sprache lernt?

Das finde ich eine ganz wichtige Erfahrung: regelmässig in ein Land zu gehen, an einem Tisch zu sitzen, und nicht merken, um was es geht. Das war, wie gesagt, in Griechenland keine lustige Erfahrung für mich. Ich will meine Meinung sagen und als Person wahrgenommen werden. Die Sprache macht viel davon aus, wer ich bin. Aber nur weil ich die Sprache nicht kann, heisst es noch lange nicht, dass ich ein bisschen dumm bin oder ein bisschen zurückgeblieben. Ach – und als Kind bin ich in einen romanischen Kindergarten gegangen. Aber davon weiss ich nichts mehr. Daheim haben wir es nicht gepflegt. Eigentlich schade.

Aber Ihren Dialekt haben Sie behalten. Ach ja? Der ist schon ziemlich verfärbt!

St.Gallerisch tönen Sie gar nicht.

Meine Familie findet, ich würde furchtbar St.Gallern. Ich bin mit 25 Jahren nach St.Gallen gekommen und bin nun schon seit dreissig Jahren da. Dass man das merkt, finde ich nur natürlich. Ich kann doch nicht dreissig Jahre lang jeden Tag vom Morgen bis am Abend St.Galler-Deutsch hören und nichts annehmen. Das ist übrigens auch eine Schwierigkeit beim Deutschlernen in der Schweiz. Wir versuchen, keinen Mundart-Unterricht zu machen, aber wir wollen den Frauen einen gewissen Wortschatz beibringen, damit sie Alltägliches verstehen. Die Erwartung, dass sie selber Dialekt sprechen, haben wir als Schule nicht und müssen wir auch als Gesellschaft nicht haben. Es ist doch gut, wenn sie auf der Post und der Bank alltägliche Handlungen verstehen, aber auf dem Steueramt oder Einwohneramt soll man Hochdeutsch mit den Leuten reden, damit sie eine Chance haben. Es muss uns bewusst sein, dass diese Leute zwei Sprachen gleichzeitig lernen müssen. Die Integration soll nicht einseitig laufen, sondern wir können auch dazu beitragen. Das ist doch keine Schwierigkeit.

Gerade für den Alphabetisierungsbereich wäre es wichtig gewesen – aber es gab kein brauchbares Lehrmittel. Es gab eines, bei dem wir nach fünf Wochen merkten, dass es zu schwierig war. Anfang der Neunziger war dieser Markt nicht erschlossen. Später wurde das Thema Integration gesellschaftlich relevanter. Da haben schon einige an differenzierten Lehrmitteln gearbeitet und es gab niederschwellige Lernhefte zu Alltagsthemen. Und der europäische Referenzrahmen etablierte sich. Was es immer noch nicht gibt, sind Referenzrahmen für Es passiert aber auch das Umgekehrte, dass Minus A1 – für die Alphabetisierungsphasen. man Hochdeutsch spricht, bis es heisst: «Sorry,

Der europäische Referenzrahmen teilt die Sprachkenntnisse von A1 (Grundkenntnisse) bis C2 (Muttersprachniveau) ein. In der Integrationsvereinbarung wird von den Migranten das Niveau A2 verlangt. Das ist aber für einige ein Problem.

aber mit mir kannst du Schweizerdeutsch reden.»

Ich hatte einmal so ein herziges Erlebnis mit einer Mutter, die sich für einen Deutschkurs anmeldete. Sie hatte ihren Buben dabei und ich habe ihn auf Hochdeutsch gefragt: «Wie ist dein Name?» Da hat die Mutter gesagt: «Sie müssen SchweiDie Stufen, die bei A1 beginnen, sind ausgerichtet auf Leute, zerdeutsch mit ihm sprechen – er ist erst in der Spielgruppe.» die in ihrem Heimatland eine Schulbildung hatten; auf Frau- Da fühlte ich mich schön ertappt (lacht). en und Männer, die lernen und abstrahieren können. Für uns Andrea Kessler, 1980, ist Redaktorin bei «Saiten». sind diese Erwartungen ein wichtiges Thema. Wann hat je-

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sags recht

tom Brunner · 29 Jahre alt, arbeitet als Pfleger auf der medizinischen Intensivstation des Kantonsspitals St.Gallen.

Behaupten Sie von sich, Sie seien ein guter Zuhörer?

Wie lange dauerte das längste Gespräch, das Sie führten?

Freundinnen und Freunde behaupten das jedenfalls von mir. In der Pflege ist Zuhören ein professionelles Instrument, um eine Beziehung zum Patienten aufzubauen. Wenn man auf die medizinische Intensivstation verlegt wird, stellen sich einem sehr lebensnahe Fragen und da ist man als Patient froh, mit dem Pfleger länger und tiefergehend sprechen zu können. Wenn ich merke, dass für einen Patienten ein Gespräch wichtiger wäre als beispielsweise die Körperpflege, dann disponiere ich um und setze Prioritäten.

Privat waren das sechs, sieben Stunden mit einem guten Freund, der psychische Probleme hatte. Im Beruf kann ich mich an ein Gespräch mit einer Frau erinnern, die an Krebs erkrankt war und wusste, dass sie bald sterben wird. Wir redeten zwei Stunden miteinander. Sie suchte Rat bei mir, da ich schon Leute auf diesem Weg begleitet habe.

Was war die absurdeste Geschichte, die Ihnen je aufgetischt wurde?

Oh, keine Ahnung. Ich höre so viel – von Familiendramen, Vergewaltigungen, Fallen Sie jemandem auch Drogen, Prügeleien und so weiter. Damal ins Wort, wenn er nicht mit kann ich umgehen, und wenn es mehr aufhört zu reden? wirklich heftig ist, können wir die Leute Natürlich, wir sind nicht zum Reden an unser Krisenmanagement vermitteln. angestellt. Aber wie gesagt, wenn es Mir fährt es viel mehr ein, wenn sich dem Patienten um eine Krisenbewäl- zerstrittene Eltern am Todesbett ihres tigung geht, kapslen wir uns schon mal Sohnes anfeinden. zusammen mit ihm ab.

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Bei wem laden Sie ab? Ich behalte recht viel für mich und beschäftige mich in ruhigen Minuten damit, um einen Umgang zu finden. Ansonsten rede ich mit meiner Freundin oder mit zwei meiner besten Freunde.

Was können Sie nicht mehr hören? Ich nehme alles ernst. Die Professionalität schützt einen natürlich auch – die Routine, wenn man so will. Ich weiss, wie ich zu reagieren habe, und bleibe in Situationen, die andere aufregen würden, sozusagen wertfrei. Schwieriger finde ich es ausserhalb des Spitals, ich ziehe nämlich fremde Leute geradezu magisch an, die mir ihre Lebensgeschichte erzählen wollen, egal, wie krass sie ist. Mir erscheint es manchmal unpassend, so viele persönliche Informationen zu erhalten.


sags recht

Mario salvini · 65 Jahre alt, schneidet seit gut vierzig Jahren in seinem Salon in der Goliathgasse in St.Gallen Haare.

Behaupten Sie von sich, Sie seien ein guter Zuhörer?

zentrieren, man sollte ja auch von Zeit zu Zeit nachfragen und das Gespräch Ja, das würde ich sagen. Ich rede zwar am Laufen halten. Ich habe das Gefühl, selber viel, aber in meinem Beruf muss Ärzte hören schlechter zu als Coiffeure. man zuhören können. Coiffeure ha- Ich musste bei einem mal laut werden ben eine seelsorgerische Funktion. und sagen, dass das, was ich eben geDie meisten Leute reden bei mir gerne, schildert hätte, mir im Fall ernst sei. zumal der grösste Teil sowieso Stammkunden sind; man kennt sich also. Ich Wie lange dauerte das längste merke es, falls mal einer seine Ruhe Gespräch, das Sie führten? haben will. Dass reden und zuhören zu Die Kunden sind ungefähr eine halbe unserem Job gehört, habe ich auch bei Stunde bei mir. alten Kollegen gesehen, die zur Kundenpflege oft auf der Gasse unterwegs Was war die absurdeste waren und sich in zig Vereinen enga- Geschichte, die Ihnen je aufgetischt wurde? gierten. Auf Anhieb fällt mir wenig VerrückFallen Sie jemandem auch tes ein. Ausser: In den Siebzigern und mal ins Wort, wenn er nicht Achtzigern kamen viele Kunden verlamehr aufhört zu reden? den rein und erzählten auf einem LSDEigentlich nicht. Natürlich gibt es hin Trip schon auch mal richtigen Stuss. und wieder grosse Plauderis, aber ich Ansonsten dreht es sich meist um sich höre immer zu. Manchmal schweife ähnelnde und eher harmlose Themen. ich vielleicht ein wenig ab in den Ge- Wobei, ich hatte einen Kunden, der hat danken, aber ich muss mich schon kon- oft von seinen Selbstmordgedanken ge-

redet, aber er hat es schlussendlich nicht gemacht. Klar, da mischte ich mich ein und sagte ihm, er müsse auf sich aufpassen.

Bei wem laden Sie ab? Nicht bei meinem Kollegen, wo ich mir die Haare schneiden lasse …

Was können Sie nicht mehr hören? Da man in diesem Beruf zuzuhören lernt, gibt es so etwas nicht. Es ist ein Nehmen und Geben. Zwischen mir und den Kunden entsteht ein Vertrauensverhältnis. Zum Beispiel: Als ich zwei Jahre lang in Wuppertal Haare geschnitten habe, hatte ich viele Kleinkriminelle als Kunden. Wenn ich die abends im Ausgang traf, bezahlten sie mir alles. Sie sagten, ich müsse ja für mein Geld hart arbeiten. Da merkte ich, dass man vor seinem Coiffeur Respekt hat.

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sags recht

habe ich die Meinung oder hat sie Mich? von hanspeter sporri Ein nicht ganz meinungsfreier Text zur politischen Sprachkultur und dem meinungsgefärbten Umgang mit Sprache in den Medien und im Alltag.

sie. Ohne Kontroverse verlieren sie an Profil. Ohne fortdauerndes Gespräch werden sie überheblich, totalitär. Das scheint auch jetzt wieder zu passieren – obwohl doch auf allen Kanälen getalkt wird, im Internet sich die Zahl von Diskussions- und Kommentarplattformen vervielfacht hat. Aber die modernen Meinungen sind oft so Wenn wir schreiben oder reden, formulieren wir Meinun- formuliert, dass nichts zu entgegnen bleibt. Es sind aufgen. Fast jedes Adjektiv oder Adverb und viele Substanti- trumpfende Meinungen, die sich für unumstösslich halten, ve transportieren Wertungen, die sich zu Meinungen fü- Gegenmeinungen als manipuliert, naiv, unausgegoren und gen. Meinungen sind seltsame Wesen. Sie hausen in unserem verwerflich abkanzeln. Kopf. Wir glauben vielleicht, sie seien durch Nachdenken Ideen und Ideale und nüchternes Abwägen entstanden, trauen ihnen Unabhängigkeit und Objektivität zu, halten sie für fundiert. Aber In Tat und Wahrheit sind aber gerade derartige Meinungen wir können bei uns selbst auch beobachten, dass die Mei- wohl nicht so selbstsicher und unabhängig, wie sie sich genungen schon da sind, wenn wir beginnen, sie mit Fakten ben. Am liebsten halten sie sich in der Fankurve auf. Manzu untermauern und nach Argumenten suchen, um sie zu che marschieren auch gerne im Gleichschritt, vermitteln ihren Trägern so einerseits das erhebende Gefühl, einer Elite, rechtfertigen und zu verteidigen. Meine eigenen Meinungen erfahre ich als ziemlich hals- einem Kreis von Wissenden und Eingeweihten anzugehöstarrig. Sie sind kaum vom Gegenteil zu überzeugen, neh- ren; anderseits wiegen sie ihre Meinenden in der wohligen men für sich in Anspruch, logisch begründet und moralisch Gewissheit, Teil der Mehrheit zu sein. Für Meinungen ist es legitimiert zu sein. Meine Meinungen scheinen Teil von aber überlebenswichtig, dass die Meinenden glauben, ihre mir selbst zu sein. Es ist, als ob ich die Meinung nicht hätte, Meinung sei unbeeinflusst und unabhängig, sei ihre ureigene und eigenständige Meinung, selbst erdacht und erwählt. sondern sei. Oder als ob die Meinung mich hätte. Als Journalist hatte ich mehr als dreissig Berufsjahre lang Meinungen nähren sich von grossen Ideen und Idealen, mit Meinungen zu tun. Die eigenen durfte ich hin und wie- von Sehnsucht nach Gerechtigkeit, Freiheit, Gleichheit, von der in Kommentaren und Leitartikeln erläutern und ins beste Heimatliebe, Fortschrittshoffnungen, Utopien. Und wohl Licht stellen – wenn sie denn in der politischen Bandbreite auch von uneingestandenen Ängsten. Minderwertigkeitsgedes Mediums lagen, für das ich arbeitete. Fremden Mei- fühle oder Neid mögen eine Rolle spielen, Emotionen, die nungen verschaffte ich nach bestem Wissen und Gewissen wir uns selbst nie eingestehen würden, dafür umso leichter – und berufsethischen Standards – Gehör, zitierte ihre Trä- bei anderen diagnostizieren. Häufig stehen Meinungen in gerinnen und Träger mit den überzeugendsten Argumenten, enger Verbindung zum Selbstwertgefühl der Meinenden, zu konfrontierte sie mit ebenso gut begründeten Gegenmei- dem, was man als Identität bezeichnet, ohne genau zu wissen, nungen. Hin und wieder kamen mir dabei meine eigenen was es ist. Aggressiv werden Meinungen, wenn diese IdenMeinungen in die Quere. Dann misslang die Trennung von tität gefährdet scheint. Empörte Meinungen äussern sich oft neutraler Berichterstattung und Kommentierung; es schlich zunächst nur im kleinen Kreis. Im Internet trifft man sie unsich eine Tendenz in meine Texte, was ich eigentlich hätte ter Decknamen. Manche vermuten eine Verschwörung der Gegenmeinungen, trauen diesen unlautere Motive und Argvermeiden wollen. list zu, sehen sie etwa als Sklaven Brüssels, Söldner AmeriTalk auf allen Kanälen kas oder Handlanger islamistischer Welteroberer. Vereinzelte Nach wie vor habe ich aber eine gute Meinung von Mei- Meinungen sehen gar eine Notwendigkeit des bewaffneten nungen. Ohne sie geht es nicht. Zu fast allem habe ich eine Widerstands. Wenn solche Meinungen salonfähig werden – Meinung: von Atomkraftwerken bis Ziehharmonikas. Ich was teilweise passiert ist – oder sich in einem isolierten Ich mag oder verabscheue, fürchte oder liebe etwas, halte es zur Tat entscheiden – wird es gefährlich. für unverzichtbar, unnütz oder gefährlich. Manches ist für Schlagabtausch, nicht Meinungsaustausch mich unerträglich oder ekelhaft. Meinungen, meine ich, sind komplexe Gedankengebilde von gemischter Zusammenset- Durchschnittsmeinungen sind meistens harmloser, bleiben zung. Dominiert werden sie wohl von Gefühlen – von Sehn- eingebunden in den Mainstream, neigen aber auch zu Emsüchten und Ängsten, von Lust und Frust. Sie basieren auf pörung. Sie werden oft an einzelne Worte oder Wortpaaausgewählten Fakten und subjektiven Wahrnehmungen, auf re geheftet. Am besten gelingt dies der Schweizerischen Gelesenem und Gehörtem, komplexen wissenschaftlichen Volkspartei. In Erinnerung sind die «Scheinasylanten», die oder spirituellen Theorien, auf Halbwissen und Vermutun- «Scheininvaliden» und die «kriminellen Ausländer». Momengen, ästhetischem Empfinden und weltanschaulichen Grund- tan beherrscht die «Masseneinwanderung» die Plakatwänüberzeugungen, deren Herkunft im Dunkeln liegt. de. Solche meinungstragenden Worte sind oft so stark, dass Meinungen sind nicht neutral. Aber sie sind auf Mei- sie Zweifel zerstreuen, Ratlosigkeit verdecken, den Weg zur nungsaustausch angewiesen. Ohne Gegenmeinung erstarren endgültigen (Er-)Lösung zu weisen scheinen. In anderen po-

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sags recht litischen Lagern versucht man es deshalb hin und wieder mit einfachend. Die Worte wirken übertrieben, unangemessen. ähnlichen Wortschöpfungen. Nachhaltig und mit grossem Einer solchen Meinung fehlt die Distanz zu sich selbst. Empörungspotential wirkte der «Rentenklau». Kein Anspruch auf Objektivität Die schlagenden Worte meiden das Gespräch. Sie benötigen den grossen Auftritt, den lautstarken Disput, den Und die recherchierten Fakten der «Weltwoche»? Sie erzäh«robusten Meinungskampf», die Arena. Und sie brauchen len eine Geschichte, die auch ganz anders erzählt werden Feinde: die «Gutmenschen» zum Beispiel. Oder die «Scha- könnte – wie jede Geschichte. Es gibt kein Erzählen ohne ria». Der Meinungsaustausch wird unter ihrem Einfluss zum Fiktionalisierung. Reportagen sind erfundene Texte, auch Schlagabtausch. Dabei rücken wenn die Fakten überprüfbar die wirklichen Probleme in Nach Fukushima sind. In den Artikeln der «Weltden Hintergrund, denn diese wirkten AKW-befürwortende woche» ist aber nicht nur eine sind meistens so komplex, dass Meinungen zeitweise Meinung, sondern eine Teneinfache Lösungen versagen. denz spürbar. Sie hat sich nicht nachdenklich und selbstkritisch – Ganz anders die Meinun- gute Voraussetzungen eingeschlichen, sondern wurde gen, die sich in Gespräche bewusst eingebracht. Die Befür ein Gespräch. verwickeln lassen. Sie geben richte sollen etwas bewirken, zu erkennen, dass sie um ihre wollen die Wirklichkeit verBeschränktheit wissen, um die ändern, nicht nur beschreiben. Sie sind ein Beispiel für ThesenAbhängigkeit von persönlicher journalismus. Dieser war schon Erfahrung und Lebensumstänfragwürdig, als er noch meistens den, von äusseren Ereignislinks gedacht war. sen und inneren Bewegungen, Allerdings ist dieser Thesenvom geschichtlichen Zusamjournalismus vermutlich auch menhang. Sie zeigen, dass sie ziemlich harmlos: die Absicht wandelbar und entwicklungsist erkenn- und durchschaubar. fähig sind, fähig auch zur SynFast könnte man vermuten, es these mit anderen Meinungen. handle sich um eine heimliche Manchmal versehen sie sich sogar mit einem Fragezeichen. Nach Fukushima wirkten Aktion des Komitees für Karin Keller-Sutter, um sie etwas AKW-befürwortende Meinungen zeitweise nachdenklich weichherziger erscheinen zu lassen und Toni Brunner wegen und selbstkritisch – gute Voraussetzungen für ein Gespräch. seiner Nähe zur «Weltwoche» zu diffamieren. Aber das wäre dann eine Verschwörungstheorie. Der moderne Politsprech Der hier vorliegende Text ist selbstverständlich ebenfalls Die Entwicklung der Medien und der politischen Parteien nicht frei von Meinungen. Meinungen und ihre Freiheit begünstigt die offenen und selbstkritischen Meinungen al- werden darin hoch geschätzt – solange sie nicht von sich lerdings nicht. Journalistinnen und Journalisten haken nach, behaupten, die einzig richtigen zu sein. Dazu scheinen sie bis sie eine eindeutige Antwort erhalten, geben sich mit So- allerdings von Natur aus zu neigen. Und diesem Text liegt wohl-als-auch-Meinungen nicht zufrieden. Besonders in auch mindestens eine These zugrunde: Dass Meinungen und Wahlkampfzeiten ist zu beobachten, wie Meinungen für den Fakten im Bewusstsein der Schreibenden und der Lesenden Auftritt geschult und gecoacht, auf Parteilinie getrimmt, mit untrennbar ineinander verwoben sind und der Anspruch auf Unfehlbarkeitsanspruch versehen werden. Das verunmög- Objektivität deshalb nicht erhoben werden sollte. Und solicht Verständnis für andere Standpunkte und trägt dazu bei, gar eine Verschwörungstheorie ist in Ansätzen sichtbar: Die die wertvollen Zwischentöne zu unterdrücken. rechthaberischen Meinungen aller Länder scheinen sich in der Beispiele für die moderne Art des öffentlichen Meinens Internationalen der Fundamentalisten vereinigt zu haben. liefert immer wieder die «Weltwoche». Sie hat nun mit einer Hanspeter Spörri, 1953, ist Präsident des Vereins Recherche in den St.Galler Ständeratswahlkampf eingegrif«Saiten» und freischaffender Journalist. fen. Der Vorwurf an Karin Keller-Sutter: Amtsmissbrauch. Die «Weltwoche» schaltet sogar Inserate: «Karin KellerSutter sagt nicht die Wahrheit». Roger Köppel zeigt sich «entrüstet» darüber, dass eine Lokalzeitung die Veröffentlichung ablehnt. Der Vorwurf der Verleumdungskampagne sei Unsinn: «Die Weltwoche deckt Missstände im Staat auf. Im Fall Keller-Sutter liefern wir kristallklare Fakten, die für sich sprechen. Es geht um einen Fall von regierungsrätlicher Willkür bei einem Asylentscheid. Ausserdem sagte Frau Keller-Sutter wiederholt die Unwahrheit. Die Weltwoche muss solche Missstände aufdecken, ungeachtet der parteipolitischen Couleur.» Das Zitat aus dem «Persönlich»-Newsletter steht hier wegen der Sprache: Unsinn, Missstände im Staat, kristallklare Fakten, regierungsrätliche Willkür, Unwahrheit – da wird eine Meinung geäussert, die zu wissen vorgibt, was wirklich und wahr ist. Wer sich nach Eindeutigkeit sehnt, lässt sich von ihr vielleicht gefangennehmen. So ist der moderne Politsprech: moralisierend, anprangernd, pauschalisierend, ver-

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sags recht

thomas hattenschwiler · 30 Jahre alt, ist seit 1998 Versicherungssachbearbeiter.

Behaupten Sie von sich, Sie seien ein guter Zuhörer?

Wie lange dauerte das längste Gespräch, das Sie führten?

sei über den Zaun gesprungen und habe das Auto angeknabbert. Bei der Frage nach dem Verwandtschaftsgrad hat er angekreuzt «Ja – meine Tochter».

Tendenziell ja, da ich ein ruhiger Typ Mehrere Stunden mit einem Freund. bin. Wenn aber jemand lange redet, Mit einem Kunden vielleicht etwa dann wandere ich im Kopf manchmal dreissig Minuten. Bei wem laden Sie ab? weiter. Was war die absurdeste Bei Kollegen, bei einem Bier oder in Fallen Sie jemandem auch Geschichte, die Ihnen je einem Mail

mal ins Wort, wenn er nicht mehr aufhört zu reden?

Bis ich diesen Punkt erreiche, braucht es viel. Beispielsweise, wenn jemand immer wieder das Gleiche erzählt oder wenn das Niveau absinkt. Ich bleibe freundlich, auch wenn jemand unhöflich wird. Dann wünsche ich mir manchmal fast, dass der andere zu schimpfen beginnt: «Hier arbeiten nur Idioten … » – Weil dann der Punkt da wäre, wo man höflich, aber bestimmt abklemmen kann. Aber das passiert selten.

aufgetischt wurde?

Einer hat mir mal erzählt, aus seinem Auto sei Schmuck gestohlen worden – wieder. Er hatte schon vor einem Jahr einen solchen Fall gemeldet. Als ich ihn fragte, warum er den Schmuck im Auto habe und nicht im Haus, hat er geantwortet, dass er in der Wohnung nicht sicher sei. Wir haben alles geprüft und ihm dann brieflich mitgeteilt, dass er kein Geld bekommen wird. Eineinhalb Jahre später hat er angerufen, wo sein Geld bleibe und gedroht, einen Anwalt einzuschalten. Passiert ist weiter nichts. Es gibt aber auch lustige Meldungen. Ein Landwirt hat einmal ein Formular ausgefüllt und geschrieben, sein Pferd

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Was können Sie nicht mehr hören? «Jetzt bin ich schon so lange bei ihnen versichert und hatte noch nie einen Schadensfall!»


sags recht

tanja Kindle ª 21 Jahre alt, seit 2 Monaten Taxifahrerin, zuvor war sie Verkäuferin in einem Tankstellen-Shop.

Behaupten Sie von sich, Sie seien eine gute Zuhörerin?

Wie lange dauerte das längste Gespräch, das Sie führten?

Bei Betrunkenen muss man gut zuhören können, die erzählen viele Geschichten. Es passiert aber auch, dass sie im Auto einfach einschlafen. Das ist am mühsamsten. Einmal habe ich einen Kollegen rufen müssen, weil ich einen Fahrgast einfach nicht mehr wach bekam. Er hat ihm schliesslich Wasser ins Gesicht geschüttet.

Das längste Gespräch, das ich als Taxifahrerin hatte, dauerte vierzig Minuten. Nach zwanzig Minuten waren wir zwar schon am Ziel, aber der Fahrgast hat mir einfach immer und immer wieder die gleiche Geschichte erzählt. Etwa fünf Mal.

Fallen Sie jemandem auch mal ins Wort, wenn er nicht mehr aufhört zu reden?

Was war die absurdeste Geschichte, die Ihnen je aufgetischt wurde?

Bei wem laden Sie ab? Bei meiner besten Freundin. Beim Coiffeur rede ich über Gott und die Welt, aber über nichts Persönliches.

Was können Sie nicht mehr hören? Bis jetzt komme ich noch mit allem klar; ich bin erst seit zwei Monaten Taxifahrerin. Die Frauengeschichten sind aber schon nervig.

Einmal hatte ich einen Fahrgast, der mir erzählte, er komme gerade von einer Ja, manchmal falle ich ihnen schon ins zweitägigen U-Haft. Er sei da eingeWort. Vor allem den betrunkenen Fahr- sessen, weil er eine Zehnjährige vergegästen. Wenn sie gleich alt sind wie ich, waltigt haben soll. Er sei aber freigelasdann geht das noch. Einige kenne ich sen worden. Bei solchen Geschichten auch. wird mir schon ein bisschen komisch. Aber etwas Krasses ist mir noch nicht passiert.

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THEMA Rheintal

Vorerst kleine Brötchen von der Kulturszene

Nicht nur der Rhein ist schuld, dass sich Voralberger und Rheintaler Kulturschaffende zu wenig vernetzen. Bild: pd Im Rheintal gibt es ein Hüben und Drüben. Dazwischen den Rhein und viel Leerraum. Die Kultur-Veranstalter wissen zwar voneinander, doch ein Miteinander gibt es kaum. An diesem Punkt setzte eine Veranstaltung im DiogenesTheater Altstätten an. Die IG Kultur Vorarlberg und das Altstätter Theater hatten eingeladen. Zwanzig Vertreterinnen von Kulturinstitutionen und von Kulturmedien und auch Kulturschaffende waren gekommen. Das Fazit nach einer halbtägigen Diskussion war klar: mehr austauschen, mehr zusammenarbeiten; bei alledem aber behutsam vorgehen. Dass schnelle Lösungen nicht zum Erfolg führen, haben frühere Versuche gezeigt, die zwar gross angerichtet wurden, aber kaum verankert waren und schliesslich versandeten. So erstaunt es nicht, dass man vorerst kleine Brötchen backen will. Die Probleme waren schnell gefunden: Man wird zu wenig wahrgenommen (unter anderem, weil die Medien nur sehr selektiv berichten); die mittelgrossen und kleinen Veranstalter kommen im Gegensatz zu den grossen kaum an öffentliche Gelder ran; die Fördermittel werden infolge der Sparprogramme der öffentlichen Hand in Zukunft noch geringer. – Und vor allem gibt es über die Grenze hinweg, aber auch über die engere Region hinaus, kaum eine Vernetzung untereinander. Dass der letzte Punkt einiges verhindert, zeigt ein Beispiel des Diogenes Theaters. Dort gab es ein erfolgreiches Chorprojekt. Die Ausrichtung eines Förderbeitrages war an zwei auswärtige Auftritte gebunden. Trotz gros-

ser Bemühungen ist es nicht gelungen, die zwei Auftritte auf die Beine zu stellen und somit gab es kein Geld. Zusammenarbeit auf Veranstalterseite über die Grenze hinweg sei ja gut und recht, war auch zu hören, aber noch entscheidender sei, dass gute Projekte entwickelt würden. Und gute Projekte würden eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit brauchen. Das Projekt einer grenzübergreifenden Kulturzeitung wurde schon vor Jahren verworfen. Die Zusammenkunft bot auch die Gelegenheit, mit Klischees auszuräumen. Beispielweise mit jenem, dass Kultur in Vorarlberg im grossen Stil gefördert werde. – Kulturförderung ist jedoch Landessache und spielt in Vorarlberg kaum eine Rolle. Die Gemeinden machen aber offenbar viel im Gegensatz zum St.Galler Rheintal, wo es bis anhin etliche Gemeinden gab, deren Kulturengagement höchstens bis zur Unterstützung von Dorfvereinen reichte. Mit der Rheintaler Kulturstiftung, an die jede Gemeinde je nach Einwohnerzahl einen Beitrag leistet, die aber wesentlich vom Kanton alimentiert wird, wären die Voraussetzungen für mehr Aktivität geschaffen worden. Trotzdem darf festgestellt werden, dass es vor allem im Bereich Kleintheater und Museen eine relativ grosse Dichte gibt. Auf beiden Seiten des Rheintals laufen Regionalentwicklungsprojekte. Eine Fülle von Karten wurde erstellt: über Pendlerströme, Freizeitbewegungen, Einkaufswege und so weiter. Eine Karte der Kulturangebote und der Kulturmobilität sucht man aber vergebens. Diesen weissen Fleck wollen die Veranstalter nun füllen. Konkret soll in den politischen Planungsgremien der Anstoss gemacht werden, eine Landkarte des gesamten Rheintals als Kulturregion zu schaffen. Darüber, dass die überregionale Zusammenarbeit angestossen werden soll, waren sich im Diogenes-Theater alle einig. Darüber, wie dieses Miteinander aussehen soll, jedoch noch nicht. Vorstellbar seien gegenseitige Gastspiele, Informationsaustausch auf verschiedensten Ebenen oder die Durchführung eines mehrtägigen Festivals. Diese Idee will man weiter wachsen lassen und möglicht bald konkrete Vorstellungen entwickeln. Skizziert wurden auch einfache Massnahmen, wie das Publikum über die Grenzen hinweg zu einem anderen Veranstalter gelockt – und damit die Grenze zumindest in den Köpfen zum Verschwinden gebracht werden kann.

VoRaRlbeRG

Multimillionär für fünf Minuten

Das Casino in Bregenz hatte zu der Zeit, als es in der Schweiz keine Casinos gab, naturgemäss zahlreiche Schweizer Besucher, und auch heute kann man in österreichischen Spielbanken beim Roulette höhere Beträge setzen als in der Schweiz, was weiterhin Spieler anzieht. Aber die meisten Gäste spielen lieber an den Automaten als Roulette oder Poker. Seine Viertelstunde Berühmtheit erlangte im März 2011 der Bodenleger Behar Merlaku aus Dietikon, als er glaubte, im Bregenzer Casino einen Jackpot von 42’949’672,86 Euro (damals etwa 47 Millionen Franken) gewonnen zu haben, weil ein externes Display plötzlich mit lautem Klimbim diesen Betrag anzeigte – auf Merlakus Automaten, an dem man höchstens 4500 Euro gewinnen konnte, standen aber die fünf Symbole nicht mal in einer Reihe und es wurde ein unmöglicher Stand von 99’999’999 Credits ausgewiesen. Auch liegt der Höchstgewinn für den AustriaJackpot bei nur zwei Millionen Euro. Das Casino gab sofort bekannt, dass es sich um einen Softwarefehler gehandelt habe, der auch anderswo bei Automaten der Marke Atronic System schon vorgekommen sei, und bot Merlaku die Rückzahlung seines Einsatzes von siebzig Euros an. Der wurde daraufhin verständlicherweise ziemlich laut und alsbald mit Spielverbot belegt und des Casinos verwiesen. Seine erste Anzeige gegen Unbekannt wurde von der Staatsanwaltschaft Feldkirch abgewiesen, mittlerweile hat er sich auf den Weg der Zivilklage begeben. Die Affäre war natürlich ein gefundenes Fressen für Boulevardzeitungen wie den «Blick» («Pam! – Im Hintergrund dröhnte ‹We are the champions!› – Menschen sprangen aus ihren Stühlen, ein Grölen ging durch den Raum. Gerade als Merlaku jedoch mit einem Grinsen im Gesicht seiner Frau an den Hals springen wollte, trat jedoch ein Angestellter an den Automaten, entschuldigte die technische Störung und löschte die Summe einfach weg»; überflüssig zu sagen, dass der Reporter nicht wirklich dabei gewesen war). Die Story erzielte im Internet eine hohe Anzahl von Postings; von Berechnungen wie der, dass die Summe wohl nicht unzufällig der höchsten Zahl entsprach, die sich in 32 bit darstellen Meinrad Gschwend, 1958, ist freier Journalist in Altstätten und politisiert im St.Galler Kantonsrat. lässt, über Moralpredigten, was ein aus dem Ko-

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Rundflug thema sovo stammender, in der Schweiz lebender junger Handwerker, der vor kurzem Vater geworden war, und seine Frau nachts in einem österreichischen Spielcasino verloren hätten, bis zu Schreibern, die verzapften, Casinos würden sowieso ständig die Spieler nach Strich und Faden betrügen. Dieser Vorwurf muss die österreichischen Spielbanken besonders ärgern, weil sie ihre – allerdings längst vergangenen – Goldenen Zeiten tatsächlich ihrer Seriosität verdankten. Während jeder Interessierte in den siebziger, achtziger Jahren wusste, dass in Frankreich und anderen Ländern gewisse Casinos manchmal Gewinne vor allem an Touristen einfach nicht auszahlten und in anderen das Personal auf eigene Rechnung betrog, konnte man sich in den österreichischen Casinos darauf verlassen, nicht über den Roulettetisch gezogen zu werden. Im übrigen muss ein Casino ja schon deshalb nicht betrügen, weil es bei allen Spielen von vornherein rechnerisch die besseren Chancen hat, gleichgültig, was Abergläubische, Systemgläubige und Poker-Counter spintisieren. Bei Automaten gibt es allerdings keinen echten Zufall, die elektronischen Geräte sind lediglich mit einem so komplizierten Algorithmus programmiert, dass ihre Ergebnisse nicht vorhersehbar sind oder sein sollten. In Österreich hat sich jetzt endlich einmal die SPÖ-Basis in Wien auf sozialistische Prinzipien besonnen und tritt massiv gegen das «kleine Glücksspiel» auf – damit gleichzeitig auch gegen die eigene sozialistische Stadtregierung, denn diese verzichtet höchst ungern auf die 55 Millionen Euro jährliche Einnahmen aus den derzeit 3150 Automaten in Wien. Der andere Gegner ist der Glücksspielkonzern Novomatic, in dessen Vorstand immer wieder höhere Ex-Politiker zwecks Networking entsorgt wurden. In Vorarlberg gibt es neunzig legale Glücksspielautomaten im Casino, sonst sind sie nach Landesgesetz verboten, stehen aber illegal in dem einen oder anderen Gasthaus-Hinterzimmer. Das Glücksspielmonopol ist allerdings auch gefallen, die Lizenzen für die österreichischen Casinos und für das Lotto müssen jetzt EU-weit ausgeschrieben und vergeben werden. Es werden also derzeit alle Karten neu gemischt, nicht bloss die am Blackjack-Tisch. Kurt Bracharz, 1947, arbeitet als Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer in Bregenz.

In Voralberg ist der Umgang mit Slotmaschinen noch nicht so entspannt wie in Las Vegas. Bild: pd

ToggenBurg

Auf in den Wahlk(r)ampf Die Vernissage der Kunsthallen Toggenburg und arthur#6 unter dem Titel «fremd gehen» in Eschen war ein Erfolg. Die Kunsthallen Toggenburg haben ihr Ziel, 2011 in die Fremde zu ziehen, erreicht. Der Transport des Wohnwagens arthur#6 durch das Toggenburg bis zur Zwischenstation im Werdenberg, an die Blaubart-Premiere des Schlosses, wurde durch die politischen Blicke der «möchtegerngewähltwerden» Nationalrats-Plakatmenschen begleitet. Wenn man mit dreissig Stundenkilometern einen nicht verkehrstauglichen arthur#6 durch das Toggenburg fährt, dann ist das wie eine kulturelle Meditation. Die Berge, die Tiere und einige wenige Menschen haben uns ihre Aufmerksamkeit geschenkt: die Politgrössen, die in den Ständerat und in den Nationalrat gewählt werden wollen. Auffallend ist jedoch die politische Einsilbigkeit der Plakate im Toggenburg. Heinz Habegger plakatiert von Wattwil bis nach Buchs. Der Mann der Tat, Käser und Kantonsparlamentarier der Sünneli-Partei hat auffallend viele Plakate. Andere sieht man nur vereinzelt. Da gibt es doch tatsächlich auch solche von der Mitte, die den Grün-Trick anwenden: grüner Balken mit Namenszug drauf. Verwirrend. Einer von der CVP will als Grüner auffallen – ein Fremdgeher? Und was macht Barbara Inhelder Keller lächelnd am Strassenrand im Toggenburg? Will sie jetzt nochmals fremdgehen, oder wie war das nochmals mit gewählt werden für die CVP und dann zur SVP wechseln – s’il vous plaît? Auch Jürg Gehrig aus Walenstadt ist ein Fremdgeher. Bis zum 14. Juli war er bei der Sünneli-Ortspartei, bis er in die BDP wechselte, um nun dort als Spitzenkandidat in den Wahlkampf zu steigen. Und dann hätten wir da noch die grüne Kandidatin, die zweimal pro Woche Werbung verteilt, für einen Zustupf in die Familienkasse – damit die Kinder ihrer Lieblingssportart nachgehen können. Ich habe es nie versäumt, Werbung zu verteilen, aber der Anschiss in der letzten Woche von einem Stammtischtypen hinter dem Restaurant Schützenhaus in Wattwil hat mich nachdenklich gestimmt. Mit dem Zeigefinger ist er auf mich zugekommen und hat gemeint, dass er den Wettbewerb in einem wöchentlich erscheinenden People-Magazin nicht gewonnen hätte, weil ich ihm die Werbung nicht fristgerecht in den Briefkasten geliefert hätte. Ausserdem sei ich mit dem Auto unterwegs und hätte noch die Frechheit, für den Nationalrat zu kandidieren. «Das werden Ihnen die Wähler nicht so schnell vergessen!» Leider weiss ich nicht, mit wem ich es zu tun hatte, der Herr hat sich nicht vorgestellt. Aber ich habe mich für die Kritik bedankt, denn ich weiss ja nicht, ob er auch fremdgeht – politisch meine ich. Das Restaurant Schützenhaus steht in der Nähe

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Die Reise des Wohnwagens arthur #6 durch das Toggenburg wurde von Politblicken begleitet. Bild: Daniela Vetsch Böhi der vielleicht entstehenden Umfahrungsstrasse in Wattwil, wo keiner das Referendum dagegen unterschrieben hat. Bis jetzt ist es mir nicht bekannt, dass da auch Grün-Wähler wohnen. Aber wie sagt man: Die Hoffnung stirbt zu letzt – auf in den Wahlk(r)ampf! Daniela Vetsch Böhi, 1968, Textildesignerin, umweltpolitisch Aktive und Mutter.

Thurgau

Für die einen die Wega, für die anderen die Expo Der Herbst ist immer wieder eine schöne Jahreszeit. Da kann man die Wega in Weinfelden besuchen. Dort wird kantonale Identität gestiftet. Es gibt unter anderem Schweinerennen, Themenschauen und Sonderschauen zur Landwirtschaft und abends die informellen Brautschauen, falls jemand keine Lust hat, sich bei «Bauer, ledig, sucht» zu exhibitionieren. Es gibt aber auch alljährlich den Programmpunkt «Nachwuchskünstler an der Wega», also elfjährige Entertainer sowie Punk’n’Metal-Combos oder alternative Bands, die jung, aufstrebend und thurgauerisch sind. Nicht zu vergessen: Die besuchenswerte Wanderausstellung «Wie bist du so schön – 50 Jahre Thurgauer Siedlung und Landschaft im Wandel», die an der sechzigsten Wega ihren Abschluss findet. Im Vertrauen: Privat hat es mich vor gefühlten sechzehn Jahren letztmals an die Wega verschlagen. Verschlagen wurde ich jedoch nicht an meinem allerersten Hip-Hop-Jam im damaligen La Luna (wo sich heute Nachtschattengewächse mit tellergrossen Pupillen ekstatisch zu allen Arten elektronischer Musik bewegen). Unser Warm-Up fand vielmehr bei der reformierten Kirche statt. Vor dem Club – ja, das gab es 1995 auch schon in Weinfelden – lungerte einer herum, von dem es hiess, er sei ein Polizeispitzel. Und auch dieses Jahr gibt es eine grosse HipHop-Party, denn mittlerweile hat sich Hip-Hop auch an der Wega institutionalisiert. Der Event geht im Partyzelt auf dem Marktplatz über die


thema Rundflug Bühne. Wega hin oder her, ich bin ja harmonieliebend, menschenfreundlich und zugleich in gewissen Belangen sehr gleichgültig. Sollen sie doch Feste feiern. Und im Thurgau gibt es ja auch im schweizweiten Vergleich einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Beschäftigten im 1. Wirtschaftssektor. Ich werde mir dann sicher die Ostschweizer Expo im Jahr 2027 als einer der nächsten gesellschaftlichen Events zu Gemüte führen. Vorbildlich, dass sich dazu jetzt schon ein Verein mit einem Thurgauer Regierungsrat und einer Thurgauer Nationalratskandidatin gegründet hat. Der politische Wille als immer wieder missbrauchter Prozess der Be- und Entschleunigung ist also vorhanden. Die Ostschweiz und vor allem der Thurgau dürfen da nicht aussen vor bleiben. St.Gallen hat ja schon die Olma als grosse Schwester der Wega und alljährlichen Meeting-Point sowie Melting-Pot. Die Thurgauer Kulturschaffenden und -vermittelnden wirken dann bei der Entwicklung einer ExpoIdee sicher auch gerne mit. Und bis dahin hält man sich mit Workshops über Wasser, wo es darum geht, die Erfolgsfaktoren der Region Frauenfeld in Einklang zu bringen mit Kultur und anderem emotionalen Mehrwert. Mathias Frei, 1980, ist Kulturveranstalter, Slampoet, Texter und Gemeinderat.

Winterthur

Die Karriere der schwarzen Würfel Umziehen ist in erster Linie ein persönlicher kleiner Neubeginn, doch bei einem Wohnungswechsel wird man auch mit einem Teil Stadtgeschichte konfrontiert. Nach kalten Anfängen in einer Dachkammer der Winterthurer Altstadt und einer Zwischenlösung im Arbeiterwohnhaus mit Gemüsegarten war ich in meinen frühen Zwanzigern zunächst im sogenannten Villengürtel gelandet: in einer Fünfer-WG und einer siebenZimmer-Wohnung, gebaut in den vierziger Jahren für Kaderleute der Winterthur Versicherung. Wir lebten über unsere Verhältnisse und bezahlten mit Planungsunsicherheit – wie sonst hätten wir uns diese Loge leisten können? Nach dreieinhalb Jahren wurde das Haus abgerissen. Mich verschlug es danach in ein altes Haus in einem Aussenquartier; 1891 erbaut und ein Baudenkmal von kommunaler Bedeutung. Bei der Wohnungsübergabe hatte ein sehr netter älterer Herr vom Hauseigentümerverband zwei elektrische Heizkörper im Keller entdeckt und darauf hingewiesen, diese seien inzwischen als «nicht klimafreundlich» taxiert worden. Worauf er von mir versichert bekam, dass sie dafür menschenfreundlich seien – in der Wohnung zog es im Winter schrecklich. Am alten Standort im Villagürtel stehen inzwi-

Was es wohl in zwanzig Jahren über den schwarzen Kubus heisst? Bild:Wendelin Brühwiler schen von schwarzem Glas verspiegelte Fassaden. Auch die riesige Parkanlage einer grossen Villa ist zugebaut worden. Die Ausnutzungsziffer des Areals ist in die Höhe geschnellt – dies dürfte auch der Nettosteuerertrag der dort wohnhaften Personen sein. Am gleichen Ort, wo sich die Hauptgewinner der Industrialisierung repräsentative Denkmäler setzten, finden nun Folgegeschäfte der deindustrialisierten Gesellschaft baulichen Ausdruck: Steuerwettbewerb und Bauspekulation. In Zukunft werden vielleicht auch die schwarzen Wohnwürfel in die Heimatschutzregister aufgenommen werden: Dann freut sich dereinst wieder ein älterer Herr daran, jungen Zuzügern zu erklären, was es mit diesem Haus auf sich hat. Das schwarze Glas sei zeittypisch für die Nullerjahre: Vorliebe fürs Private einerseits und ein offenes Selbstverständnis andererseits. Leider aber seien die Nord- und Westfront schon um 2020 zugemauert worden – die Fenster hätten nach und nach ersetzt werden müssen, schwarz verspiegeltes Glas wurde aber nicht mehr hergestellt und die Bewohner seien es leid gewesen, dass man ihnen von der Strasse in die Wohnküche sehen konnte. Die Backsteine sollten auf die Industrievergangenheit von Winterthur anspielen – ein fertiger Chabis, würde der Herr anfügen. Aber Backsteine seien Anfang des 21. Jahrhunderts sehr verbreitet gewesen, was er bedaure. Fast die ganze originale Architektur der Jahrhundertwende sei damit verunstaltet worden – wie man ja auch beim Stadttor sehen könne. Vielleicht aber fällt die Karriere der schwarzen Würfel ganz nüchtern aus und eine sinkende Renditeerwartung führt zusammen mit einem gesteigerten Investitionsdruck dazu, dass die Häuser schon in zwanzig Jahren neuen Überbauungen Platz machen. Wendelin Brühwiler, 1982, ist freier Journalist und arbeitet an der Forschungsstelle für Sozialund Wirtschaftsgeschichte der Uni Zürich.

Appenzell

Weshalb chlausen sie? Still steht der Mond und schweigt – auf der Leinwand. Im Kino Heiden ist Premiere von «Guets Neus – schöö, wüescht ond schööwüescht», ei-

nem Dokumentarfilm von Thomas Lüchinger über das Silvesterchlausen. Vor der Kamera liegt ein Stück Appenzeller Idylle: eine betagte Esche neben einem betagten Gehöft, Hügel, nochmals Eschen, Weidställe, Häge, Tannenwälder, der Säntis. Das Hinterland, denke ich und lehne mich zurück. Von hier aus sieht der Säntis ganz anders aus, als vom Vorderland. Ich bin eine Vorderländerin. Und ich spüre, dass ich das, was ich hier sehe, als das Andere wahrnehme. Das Bekannte erscheint mir fremd. Das weckt meine Neugier. Es beginnt zu tagen, ein Schuppel Wüeschti bewegt sich über den Schnee; sie sehen aus wie tanzende Tannen und schellen wie eine Kuhherde. Ein Bläss bellt. Der Schuppel formiert sich vor einem Gehöft im Kreis und nimmt ein erstes Zäuerli. «Während des Tages machen die Stimmen eine Weltreise», erklärt später Musiker Noldi Alder. Ernst Meier, bis vor kurzem Leiter des Buebechörlis Stein, sagt, weshalb es so wichtig sei, dass keine Määtle mitsingen. Diese würden sich sonst vorne hinstellen und die Buebe in den ersten und zweiten Bass zurückdrängen. Es sei ein Merkmal des Zaurens, dass die hellen Kopfstimmen zum Zuge kämen, das müsse früh geübt und gepflegt werden und sei der Grund, weshalb die Appenzeller Mannen das Zauren so gut beherrschen würden. Ich weiss nicht, ich weiss nicht, rebelliert es in mir. Es gibt wohl heute so viele Buebechläuse wie nie zuvor. Weshalb chlausen sie? Ich lerne, dass ich das nicht ergründen könne, weil ich es noch nie gemacht habe. Ich weiss nicht, rebelliert es erneut. Der Künstler und Kantilehrer Werner Meier spricht vom Reiz der weiblichen Nachrolli-Rolle und darüber, wie er zu dieser Rolle kam und ihr immer treu blieb. Der Musiker Noldi Alder verkörperte, als er noch chlauste, den Spasschlaus, den Provokateur, und schätzte die Möglichkeit, der Obrigkeit nicht gehorchen zu müssen. Der uralte Bauer und Fuhrmann Walter Waldburger erklärt, dass er sobald er den Gruscht und die Larve anhatte, ein anderer wurde. Es sei das intensive Erleben an diesem einen Tag, führt Werner Meier aus, das ihm so viel mitgebe: die Langsamkeit – und die Achtsamkeit, das Gefühl, etwas schon einmal gesehen, schon einmal erlebt zu haben. Geschichten würden wach, welche die eigene Geschichte mitprägten. Es sind diese Gespräche, die den Film sehenswert machen: Reflexionen über einen Brauch, der heute lebendiger scheint als je, ein Nachdenken über Gemeinschaftssinn und Generationenwechsel, über Weiterentwicklungen und Kreativität, über Magie und Schauder – und über sich selbst, sein Mannsein und seine Rollen. Ein Oral-History-Zeitdokument, das die Chlausforschenden dankbar als Quelle aufführen werden. heidi eisenhut, 1976, Historikerin und Leiterin Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden.

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Zeitungsarchiv thema

Das Gewissen der Presselandschaft Die Zeitungssammlung von Raymond Niethammer spiegelt das Abflachen des ehemals facettenreichen schweizerischen Journalismus. Die 487 Zeitungstitel können in der Kantonsbibliothek Vadiana bestaunt und studiert werden. von joachim bitter Kennt noch jemand den «Nouvelliste du Rhône», das «Zuger Tagblatt» oder «La Casa paterna»? Hat noch jemand Exemplare von «Il Quotidiano», «Le Jura Vaudois» oder «Eidgenoss»? Der Druckexperte Raymond Niethammer aus St.Gallen hat über fünfzig Jahre lang Zeitungen aus allen Sprachregionen der Schweiz gesammelt. Der älteste Titel, die «Donnstags-Nachrichten von Zürich», stammt aus dem Jahr 1730, der jüngste ist die 2010 gegründete «Obwalden und Nidwalden Zeitung». Für Niethammer, der selbst als Drucker und typographischer Gestalter für die Firma Zollikofer arbeitete, hatte das Sammeln Methode. Er beobachtete den Schweizer Pressemarkt genau und liess sich nach Möglichkeit die Erst- und Letztausgaben von den Verlagen zuschicken. Markante Wechsel wie zum Beispiel ein neues Layout oder die Fusion mit einer anderen Zeitung belegte er durch weitere Exemplare. Auf einem Formblatt hielt er fest, wann die jeweilige Zeitung gegründet wurde, wo sie erschien und wie ihre weitere Entwicklung verlief. Besondere Ereignisse wie der Wechsel des Chefredaktors oder der Neubau eines Druckhauses dokumentierte er mit zusätzlichen Zeitungsartikeln oder Sonderausgaben.

einander von gedruckten Zeitungen und Online-Angeboten. Ein Spezifikum der Schweiz ist der Siegeszug der Gratiszeitungen; «20 Minuten» ist heute der Titel mit der grössten Reichweite.

Gut aufgehoben Im Februar 2010 übergab Raymond Niethammer seine Sammlung an die Kantonsbibliothek Vadiana. Sie umfasst 487 Zeitungstitel mit insgesamt 1317 Exemplaren. In der Spezialabteilung St.Galler Zentrum für das Buch (ZeBu) wurde der Bestand sorgfältig erschlossen. Die Angaben von Niethammers Formblättern wurden nach Möglichkeit übernommen. Im Katalogisat finden sich also Notizen wie «letzte Ausgabe im Zeitungsformat» oder «erste Ausgabe im Tabloidformat». Im Falle einer Titeländerung wird auf die frühere oder spätere Form verwiesen («Zürcher Zeitung», «Neue Zürcher Zeitung»). Sämtliche Titel sind über den Webkatalog abrufbar. Die Titelseiten wurden gescannt, womit die frühere Schweizer Pressevielfalt auch optisch zur Geltung kommt. Von der Webseite des ZeBu führt ein Link direkt auf die Titelliste der Sammlung Niethammer. Hier sind die Zeitungstitel chronologisch nach Erscheinungsjahr geordnet. Dies ermöglicht eine virtuelle Zeitreise durch die PressegeschichSich verringernde Vielfalt te der Schweiz. Viele der älteren und kleineren Niethammer sammelte die Tages- und Wochen- Titel waren bisher in keinem Bibliothekskatalog presse, Abend- und Sonntagszeitungen sowie nachgewiesen. Die Zeitungen können im LeseWirtschafts-, Kirchen- und Parteiblätter. An- saal der Kantonsbibliothek studiert werden. fangs interessierte ihn vor allem die äussere Gestalt der Zeitungen: Textumbruch, Schriftwahl, Alle erdenklichen Tendenzen Format und Bildgestaltung. Später stand die Ti- Die Frage nach der Zukunft des gedruckten telvielfalt im Vordergrund. Tatsächlich verfüg- Buchs ruft in den Feuilletons eine mittlere Hyste die Schweiz im 19. Jahrhundert über eine terie hervor. In der Zeitungsfrage hingegen hält beeindruckende Zahl von Zeitungstiteln. Als man sich bedeckt. Anzunehmen ist, dass es die Organ der Information und Meinungsbildung Qualitätszeitung in gedruckter Form weiterhin war die Presse nahezu konkurrenzlos. Kantons- geben wird, während andere journalistische Anund Sprachgrenzen, konfessionelle und politi- gebote ins Internet abwandern. Die wichtigesche Auseinandersetzungen prägten den Pres- re Frage ist jedoch: Wie soll sich ein kritischer semarkt der damaligen Zeit. Erst 1959 kam mit und unabhängiger Journalismus auf Dauer bedem «Blick» der erste Titel mit explizit überre- haupten können, wenn die Zahl eigenständiger Zeitungen in der Schweiz immer weiter sinkt? gionalem Charakter auf den Markt. Seit den sechziger Jahren verringerte sich die Die Lokal- und Regionalberichterstattung wird Vielfalt aufgrund der Konzentration im Verlags- stark eingeschränkt, Kulturteile werden gestriwesen sowie der Konkurrenz durch Rundfunk chen oder zum Serviceteil umfunktioniert. Die und Fernsehen. In den neunziger Jahren kamen Zeitungen holen ihre Informationen aus einivermehrt Internet-Ableger von traditionellen gen wenigen Nachrichtenpools. Während früZeitungen hinzu. Die gegenwärtige Situation auf her selbst in kleineren Gemeinden noch mehredem Pressemarkt ist geprägt durch ein Neben- re Blätter miteinander konkurrierten, dominiert

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Raymond Niethammers Sammlung ermöglicht eine Zeitreise durch die Schweizer Pressegeschichte in der St.Galler Kantonsbibliothek. Bild: Kantonsbibliothek Vadiana heute die Tendenz zur Ein-Zeitungs-Region. Wenn zudem der journalistische Stil verflacht und ohnehin nur noch Texthäppchen für den Boulevard produziert werden, stellt sich die Frage, wie Zeitungen noch zur politischen Kommunikation und zur weiteren Demokratieentwicklung beitragen sollen. Hier eignet sich die Sammlung Niethammer als Pressegedächtnis der Schweiz, da sie über einen Zeitraum von fast dreihundert Jahren alle nur erdenklichen Tendenzen des Zeitungsjournalismus aufzeigt. Mehr Infos: www.buchzentrum.sg.ch


thema Wahlen 2011

Ein Herbst mit Symbolkraft Bei den kommenden Wahlen stelle sich die Frage nach einschliessender oder ausschliessender Demokratie. rolf bossart analysiert den Ständeratswahlkampf in St.Gallen.

Der diesjährige Ständeratswahlkampf im Kanton St. Gallen ist ein Glücksfall für die schweizerische Demokratie. Denn unter den fünf Kandidierenden sind Personen, die sich geradezu anbieten, die Verschiebungen und Fronten der Schweizer Politik der letzten Jahre prototypisch zu analysieren. Um es vorweg zu nehmen: Am ergiebigsten, um politische Entwicklungen zu deuten, ist weder die Analyse der vorherrschenden SVP noch die Beschäftigung mit den aufsteigenden Grünen und Grünliberalen, sondern der Blick auf FDP und SP. Eine Behauptung, die sich sehr schön am politischen Charakter der St.Galler Ständeratskandidaten erhärten lässt. Wenig ergiebig scheint beispielsweise die politische Analyse von Toni Brunner von der SVP, der auch nach fünfzehn Jahren nationaler Politik immer noch wirkt, als wäre er gerade erst von der Olma nach Bern katapultiert worden und der gerne im Korporalstil agiert: gegen oben ducken, gegen unten treten. Wenig ergiebig erscheint die politische Analyse der etwas unberechenbaren, mit esoterischem Beigeschmack immer mal wieder nach rechts ausscherenden Grünen Yvonne Gilli. Ebenfalls nicht sehr weiterführend scheint schliesslich die politische Analyse des Versicherungs- und Bankenfreundes Eugen David, dessen Wirtschaftslobby-Tätigkeit nicht selten erst kurz vor dem Schmelzpunkt der demokratischen Verfassung und der Menschenwürde Grenzen zieht, wenn auch dort wenigstens einigermassen klar. Weit interessanter aber sind Karin Keller-Sutter und Paul Rechsteiner, sowohl was die Parteizugehörigkeit als auch was ihre tatsächliche Position innerhalb der Verschiebungen in der politischen Landschaft der letzten Jahre betrifft.

Verinnerlichte Ausschlusslogik Vor dem Hintergrund des neoliberalen Umbaus der Gesetzgebungen und der Verwaltun-

gen, des Erstarkens der SVP und der explodierenden Vermögensungleichheiten, lassen sich die Positionsbezüge von SP und FDP wie ein postmoderner Kommentar zu ihren ideologischen Wurzeln lesen. Dass die FDP ihr Glück im Schulterschluss mit der SVP sucht und die SP dabei deren Rolle der staatstragenden Partei übernimmt, die die sogenannten Modernisierungen aufgleist, ist in der Logik ihrer Weltanschauung aus dem 19. Jahrhundert angelegt. Waren nicht die Sozialdemokraten stets die eifrigeren Vertreter des Staates in all seiner Widersprüchlichkeit als die klientelistisch agierenden Liberalen mit ihrem rein instrumentellen Verhältnis zum Staat? Der französische Philosoph Jaques Rancière stellt diese zwei Positionen folgendermassen gegenüber: «Die Demokratie richtet also politische Gemeinschaften eines spezifischen Typs ein, polemische Gemeinschaften, die genau die Opposition zweier Logiken, der polizeilichen Logik der Verteilung der Plätze und der politischen Logik gleichheitlichen Zugs, ins Spiel bringen.» Die polizeiliche Logik bestimmt via Ausschluss- und Einschlussentscheide finanzieller und rechtlicher Natur pragmatisch darüber, wer wo teilnehmen darf und kann. Die SVP identifiziert nun die im Liberalismus zumindest dem Anspruch nach unbestimmte Einschluss-/ Ausschlusspraxis eindeutig ethnisch/völkisch. Die FDP hat mit ihrem rein pragmatisch ausgerichteten Denken dem nichts entgegenzusetzen. Da die ethnisch/völkisch besetzte Politik in der polizeilichen Logik gut funktioniert, setzt sich die FDP an ihre Seite. Karin Keller-Sutters Medienattribut «hart, aber fair» klingt deshalb wie die abschliessende Weisheit einer liberalen Verinnerlichung der SVP-Ausschlusslogik.

Modernisierungsdoktrin Auf der anderen Seite ist die SP in das von der FDP weitgehend preisgegebene Feld der Stütze des Staates vorgerückt. Das, was Rancière mit

dem Begriff «gleichheitlicher Zug» umschreibt, und was einst die klassenkämpferische Korrektur gesellschaftlicher Fliehkräfte bedeutete, erscheint nun in grossen Teilen der SP als blosse Innovationsaufgabe, die sich pragmatisch von den sogenannt objektiven Erfordernissen des modernen Lebens leiten lässt. Paul Rechsteiners Wahlslogan «Sichere Löhne, sichere Renten und Menschenrechte für alle» erscheint demgegenüber wie die Rückweisung des staatsgestützten Modernisierungspragmatismus. Tatsächlich ist es ein Aufruf zur Verteidigung von durch Kämpfe errungenen und staatlich garantierten Einrichtungen gegen den Staat in seinem jetzigen Machtgefüge. Die in einer von der SVP bestimmten polizeilichen Logik agierende Karin Keller-Sutter und der gegen die pragmatische Modernisierungsdoktrin seiner zur staatstragenden Partei mutierten SP agierende Paul Rechsteiner lassen sich dabei als zwei gegensätzliche, die kommende Legislatur bestimmende Positionen beschreiben. Versuchen wir vor diesem Hintergrund eine kurze politische Einordnung von Karin Keller-Sutter und Paul Rechsteiner.

Erstens: Karin Keller-Sutter Um ihren permanent hohen Beliebtheitsgrad als kompetente Sachpolitikerin in der Öffentlichkeit zu verstehen, ist es nötig, die Funktion des Kompetenzbegriffs im politischen Feld zu erfassen. Der Publizist Frank A. Meyer kommentierte jüngst die «Sonntagsblick»-Umfrage, wonach die St.Galler FDP-Regierungsrätin und Vorsteherin des Justiz- und Polizeidepartements Karin-Keller Sutter in Fragen der Ausländerpolitik für doppelt so kompetent gehalten wird wie Christoph Blocher. Meyers Argumentation lässt sich in folgendem Satz zusammenfassen: Das Volk möchte Lösungen für die anstehenden Probleme und vertraut zunehmend auf solide Sachkompetenz statt auf Polemik. Mit der Entgegensetzung von Kompetenz und Polemik glaubt Meyer, die FDP entscheidend von der SVP abgesetzt zu haben.

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Wahlen 2011 thema Zur Prüfung dieses Arguments lohnt es sich, ihn beim Wort zu nehmen und zu fragen: Wie verhält es sich mit einem möglichen Begehren im Volk nach Lösung und Kompetenz? Meyer wiederholt im selben Kommentar mantraartig folgenden Satz: «Offensichtlich ist dem Volk klar, die SVP bewirtschaftet Krisen, also braucht sie Krisen. Nichts ist für sie schlimmer als deren Bewältigung.» Doch weit davon entfernt, wie er glaubt, die SVP damit vernichtend kritisiert zu haben, macht er sie gerade damit zur einzigen Trägerin realer Politik. Denn nur das Bewusstsein einer Krise öffnet den Raum fürs Politische. Eine Politik, die dem von Meyer imaginierten lösungsorientierten Handeln entspricht, ist nichts weiter als der Zustand unangefochtener Normalität und also die Abwesenheit des Politischen. Wer die bestehenden Machtverhältnisse zu seinen Gunsten verschieben möchte, muss auf der unüberwindbaren Kluft zwischen dem, was als Normalität ausgegeben wird und einer anzustrebenden neuen Normalität beharren. Das heisst, das politische Feld ist solange geöffnet wie die Unmöglichkeit einer neutralen beziehungsweise objektiven Betrachtung der Normalität gegeben ist. Ein Interesse an einer solchen Öffnung des politischen Feldes haben normalerweise nur ausgeschlossene Minderheiten. Der Trick der SVP bestand vor zwanzig Jahren gerade darin, sich als solche zu inszenieren, um nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus und damit des politischen Feldes der Systemkonkurrenz die bürgerliche Herrschaft zu erhalten, indem man sie von rechts neu zu gewinnen suchte.

Das Regime der Ausnahme Der Wunsch nach neutraler und reiner Sachpolitik, den Meyer in der Bevölkerung wahrnehmen will, ist dann aber nichts anderes als der alte liberale Irrtum, die fundamentale Kluft, die zwischen Politik und Polizei bestehen sollte, zu negieren. Das heisst, man tut so, als ob es bei allen gesellschaftlichen Problemen nur um Organisations- und Ordnungsfragen ginge, denen man durch kluge Verwaltungsentscheide beikommt. Ein Irrtum, der letztendlich der Grund dafür ist, weshalb der bürgerliche Liberalismus nicht anders kann, als im entscheidenden machtpolitischen Moment seine Grundalgen zu verraten und sich nach rechts zu stellen. Das heisst, der Polizeistaat folgt der abstrakten Sachpolitik- und Kompetenzrhetorik auf dem Fuss. Oder anders gesagt: Der Wunsch nach kompetenter, lösungsorientierter Politik führt tatsächlich von Blocher zu Keller-Sutter, aber nicht als Korrektur einer verfehlten Politik, sondern als kalkulierte Konsequenz. Das Regime der Ausnahme, das die Krise diktiert und warm hält, symbolisiert durch Blocher/Brunner, und die Rückkehr zur sach­ orientierten Normalität, symbolisiert durch Karin-Keller Sutters «Polizeiregime» mit Stadionrichtern und Ausschaffungsdisziplin, sind

ein und dieselbe politische Bewegung. Was also, wenn Keller-Sutter in Wahrheit gerade nicht die harte, aber faire Politik verkörpern würde, sondern dem Bedürfnis nach dem entscheidenden Schlag gegen die Ausländer beziehungsweise die verhasste Einwanderungsgesellschaft perfekt entspräche? Und wenn also das Kompetenzattribut, das ihr verliehen wird, nur darum ein Wunsch der Bevölkerung wäre, weil es die neuen durch erfolgreiche Besetzung des politischen Feldes verschobenen, eigentlich rassistischen Herrschaftsverhältnisse im Ausländerdiskurs als fair und normal legitimiert? Denn es ist das Resultat einer politischen Kampagne der SVP, dass das Normale just die Politik von Keller-Sutter ist. Daran ändert sich auch nichts durch das weiche Herz, das die legalistische Hardlinerin gemäss der «Weltwoche» in Einzelfällen zeigte. Denn sind es nicht gerade

Nur das Bewusstsein ­einer Krise öffnet den Raum fürs ­Politische.

die härtesten Hunde, denen jede kleinste sogenannte menschliche Regung zur Heiligkeit gerät? Es kann nicht sein, dass die SVP diese Grundregel des politischen Populismus nicht kennt. Und so entpuppt sich die vermeintliche Anti-Keller-Sutter-Kampagne der «Weltwoche» als Wahlempfehlung.

Zweitens: Paul Rechsteiner So wie sich die kompetente Politik von KellerSutter von der SVP her als nicht neutrale Konsequenz einer permanenten Ausschlusskampagne lesen lässt, so kann man auch die pragmatische Modernisierungspolitik der SP von Paul Rechsteiner her als das Resultat einer entpolitisierenden Tendenz zur Identifikation mit dem Staat als neutralem Akteur verstehen. Rechsteiners Insistieren auf gefährdete gesellschaftliche Übereinkünfte wie gerechte Löhne, Renten und unbeschnittene Menschenrechte ist nämlich nichts weniger als die Rückkehr in die reale Politik und insofern der demokratische Gegenpol zur gouvernementalen Kompetenz- und Polizeilogik. Und seine politische Grundhaltung lässt sich entsprechend zusammenfassen als Schutz und Stärkung des Einzelnen.

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Erscheint bei Keller-Sutter die Bestrafung des Einzelnen (zum Beispiel in ad-hoc-Gerichten im Fussballstadion) als Notwendigkeit zur Aufrechterhaltung des Allgemeinen, so scheint bei Rechsteiner die Verteidigung der Einzelnen und ihrer Interessen um ihrer selbst willen zu geschehen. Der gewerkschaftliche Kampf für die materiellen Bedürfnisse und die juristische Verteidigung der persönlichen Integrität fallen unter dem Gesichtspunkt der zunehmenden Klassenunterschiede in eins. Individuelle Grundrechte und Kaufkraft liegen auf derselben Linie. Rechsteiner der Anwalt ist Rechsteiner der Gewerkschafter. Denn so, wie die meisten sozialen Errungenschaften erkämpft werden mussten, so wird nichts fortbestehen, wenn es nicht verteidigt wird. Alles, was verteidigt wurde, ist neu angeeignet. Und nur schon mit einem Blick auf einige wichtige juristische Fälle von Rechsteiner wird deutlich: Die Verteidigungsstrategie ist fast wie beim FC Barcelona nicht defensiv ausgerichtet, sondern setzt progressive Impulse.

Entweder oder Erinnern wir uns an den städtischen Mordfall «Claudia Schwarz» in den achtziger Jahren. Polizei und Justiz begnügten sich mit dem zweifelhaften Geständnis eines Verdächtigen. Der Pflichtverteidiger Rechsteiner war es, der durch Recherche nachweisen konnte, dass M. es nicht gewesen sein konnte. Zu erinnern sind auch die langjährigen und hartnäckigen Rehabilitationsbemühungen für den Polizeikommandanten und Flüchtlingsretter Paul Grüninger. Ein Fall, der sich in der Folge als entscheidender Baustein für weitere kritische Aufarbeitungen der schweizerischen Politik in und um den Zweiten Weltkrieg erweisen sollte: von der Bergierkommission 1998 bis zur Rehabilitation des Hitler-Attentäters Maurice Bavaud und jüngst der Spanienkämpfer. Zu erinnern ist an eine erfolgreiche Verteidigung des uneingeschränkten Rechts auf Unterschriftensammlung in St.Gallen und an einen wichtigen Leitentscheid des Bundesgerichts in Sachen Einbürgerungen. Die Gemeindeversammlung in Rheineck hatte muslimischen Kandidaten die Einbürgerung verwehrt. Durch den Entscheid sind die Behörden nun verpflichtet, das Recht auf Nicht-Diskriminierung aktiv durchzusetzen. Und schliesslich führte auch schon einer der ersten Vorstösse Rechsteiners im Parlament zur Streichung der Todesstrafe aus dem Militärstrafrecht und also zur vollständigen Abschaffung. Eine visionäre Tat, denkt man an die eben erst aufgeflammte Debatte um ihre Wiedereinführung. Keller-Sutter oder Paul Rechsteiner. Ausschliessende oder einschliessende Demokratie. Entweder oder. Selten gab es eine politischere Wahl und selten eine mit grösserer Symbolkraft. Ein Glück für die Demokratie, dass die herrschenden politischen Gegensätze hier so klar einander gegenüber stehen.


flaschenpost aus Georgien

Ein Berg, ein Ort und zwei Begegnungen mit Stalin Kazbeki oder Kazbek, ein magischer Name, der hart und weich in einem tönt, ein Ort am georgischen Westhang des Kaukasus auf gut 1750 Meter über dem Meer und an der Grenze zu Russland gelegen; ein Berg (je nach Quelle 5033 oder 5047 Meter hoch); ein Dichter (1848–1893) – nicht leicht zu erreichen. Zumindest gemäss den Beschreibungen in verschiedenen Reiseführern. So schlimm wird es dann doch nicht, nachdem wir uns auf der Didube-Busstation in der gut 160 Kilometer entfernten Hauptstadt Tiflis in eine Marshrutka, einen Kleinbus, gezwängt haben. Es geht auf der sich zum fast 2400 Meter hohen Jvari Pass hochwindenden georgischen Heerstrasse vorwärts. Sie ist reich an Geschichte, geht auf das erste Jahrhundert vor Christus zurück, bildete einen Teil eines Karawanenweges, war oft umkämpft und Schauplatz von Raubzügen. Auf diesem schmalen Band spielte sich der Kulturaustausch zwischen Georgien und Russland ab. Auf ihr reisten Tolstoi, Tschechow, Tschaikowski, Lermontov und Gorki, und in umgekehrter Richtung machten sich junge Georgier auf, um an den Universitäten in Moskau und St.Petersburg zu studieren. Geschichte ist überall spürbar. Alte gemauerte Wehrtürme, Festungen aus früheren Zeiten und neuere militärische Anlagen sowie Denkmäler säumen die Strasse. Das von Georgien abtrünnige Südossetien ist nur eine Bergkette entfernt, und die Schilderungen von Alexandre Dumas in seinem Buch «Gefährliche Reise durch den Wilden Kaukasus», geschrieben 1858–59, scheinen noch aktuell zu sein. Doch das täuscht, Georgien ist kein Räuberstaat mehr, Entführungen und Überfälle gehören der Vergangenheit an. Das EDA sieht das etwas anders und rät von Reisen nach Georgien und in dieses Gebiet ab, warnt vor Kriminalität. Wir spüren davon nichts, machen auf der Passhöhe das obligate Kreuzzeichen nur, weil es jetzt in steilen Kehren ins vom Terekfluss geprägte Hochtal hinuntergeht. Das Panorama ist einzigartig: schneebedeckte Berge, tiefe Schluchten, grüne Hänge mit friedlich weidenden Schafen, Wach- und Signaltürme, einige wenige Gehöfte, kleine Ortschaften. «Man möchte jubeln angesichts dieses Panoramas und wird doch ganz still», hat der Reiseschriftsteller Alfred Renz hier notiert. Ab und zu tauchen Menschen auf, es ist heiss, die Luft klar und würzig. Mineralquellen verheissen Gesundheit und laden zum Verweilen ein. Doch unser Fahrer drängt unerbittlich weiter, nimmt da und dort einen Passagier auf, stoppt an Wegkreuzungen, kassiert, flucht, lacht und schäkert, schiebt wiederholt die gleiche CD mit einem Querschnitt durch die vielfältige georgische Musik ein.

Frage stellte. Ein schwarzer Rabe brachte ihm täglich Brot und Wein, während sein treuer Hund unermüdlich an der Kette nagte. Doch schlugen jeden Gründonnerstag von Gott beorderte Schmiede mit schweren Hämmern auf den Amboss und gaben der zerbrechlichen Kette ihre ursprüngliche Festigkeit zurück. So steht es im Reiseführer; zurück in der Schweiz lese ich im Internet eine Debatte darüber, wer von den beiden zuerst war. Sie wurden dafür bestraft, ein Gesetz verletzt zu haben. Der eine brachte den Menschen Technologie, der andere den Zweifel. Später lebten hier Mönche, Forscher fanden in der Höhle eine Kapelle, Mönchszellen, einen Kerzenständer und eine Ikone, die auf eine Gründung bereits im 10. Jahrhundert hinweist.

Kazbeki und Stalin Der Ort selber ist ein Nest, aber ein geschichtsträchtiges. Das beginnt bereits mit dem Namen, denn in der vorrussischen Zeit hiess der Ort Stepantsminda (heute wird Kazbek offiziell wieder so genannt), und der Berg heisst auf Georgisch eigentlich Mqinvartsveri (Eisgipfel). Wir gehen vom Hotel zum Museum, das dem Dichter Alexander Kazbeki (1848–1893) gewidmet ist. Es befindet sich in einer ziemlich heruntergekommenen langgestreckten zweistöckigen Villa, umgeben von einem verwilderten Garten, in dem eine Kapelle steht. Auf der Terrasse sitzen drei Frauen in den für Georgien typischen schwarzen Bauernröcken, die eine sagt den Preis, die andere gibt uns das Billett und die dritte kassiert das Geld. Dann verschwinden sie, lassen uns allein die Räume durchstreifen, vollgestopft von Möbeln, Bildern, Dokumenten, Fotos, Waffen und traditionellen Kleidern. In der Residenz des Fürsten Kazbek wuchs sein Sohn, der berühmte Autor, auf. Nach Studien in Tiflis, St.Petersburg und Moskau kehrte er in sein Heimatdorf zurück, wurde zuerst Schafhirte, arbeitete dann als Journalist und schrieb zahlreiche Romane und Dramen. Schliesslich wurde er irrsinnig, starb in Tiflis und ist im Museumsgarten begraben. In einem seiner Romane taucht ein Held auf, der mit grosser Willenskraft alle Schwierigkeiten des Lebens annimmt und unermüdlich kämpft. Koba, so heisst der Held dieses Romans. Er war Stalins Lieblingsromanfigur und einer der Spitznamen des aus Georgien stammenden Massenmörders. So verwundert es nicht, dass die Hauptstrasse von Kazbeki Stalinstrasse heisst und unser Hotel am Stalinplatz liegt. Stalin ist zwar seit sechzig Jahren tot, aber viele in Georgien, gerade aus der älteren Generation, verehren ihn noch immer. Sowohl in seiner Geburtsstadt wie in der am Schwarzen Meer gelegenen Hafenstadt Batumi erinnern Museen in völlig unkritischer Weise an den Diktator.

Der georgische Prometheus Und dann ist er da, der Kazbek, schneebedeckt und vergletschert, ein imposanter Riese, der aus dem Grün der umliegenden Hügel herauswächst, es verschlägt uns den Atem. An seiner Wand wurde der griechischen Sage zufolge Prome­ theus angekettet, um für seinen Frevel zu büssen, das Feuer von den Göttern gestohlen und es den Menschen gebracht zu haben. In der Betlemi-Höhle, in 3675 Meter Höhe, soll Arimani, der georgische Prometheus, an den Felsen gefesselt worden sein, zur Strafe dafür, weil er die Allmacht Gottes in

Näher zum Berg Wir sind irritiert, flüchten bergwärts, hinauf zum alten Kloster, zur Kuppelkirche von Zminda Sameba, die aus dem frühen 14. Jahrhundert stammt und ein viel besuchter Wallfahrtsort ist. Hier oben scheint die Betriebsamkeit der Welt weit weg, hier sind wir dem eindrücklichen Berg näher. Wären wir, sagen wir fast gleichzeitig, jünger, würden wir … Aber von oben, so trösten wir uns, ist doch jeder Berg gleich, nur will der Trost nicht so recht wirken. Lang dauert

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aus Georgien flaschenpost

Am Fuss des Kaukasus liegt das geschichtsreiche Nest Kazbeki. dernsten Grundsätzen gestaltete Ausstellung über die Zeit des Kommunismus und den Terror in Georgien. Und wieder sind wir irritiert: Stalin ist nur mit einem Schreibtisch und auf einem Plakat vertreten, freundlich lächelnd. Kein Wort davon, dass er der Urheber war, nichts von seinen Untaten. Später versucht eine Tourismusführerin eine Erklärung für diese Geschichtsklitterung zu finden. Viele, gerade aus der älteren Generation, glaubten und sagten, dass es ihnen unter dem Kommunismus besser gegangen sei, dass Stalin Georgien bevorzugt behandelt habe und dass er ein guter Politiker, zum Beispiel während des Zweiten Weltkrieges, gewesen sei. Sie selber findet den Stalinkult schlimm und ist froh, dass die Zwangsehe Russland-Georgien zu Ende ist. Für sie, wie für viele junge Georgier, ist eine neue Zeit angebrochen. Zwar liege, sagt sie, vieles noch im Argen, aber es gebe auch viel Hoffnung, es gehe vorwärts. Wie weit sich Georgien von Russland entfernt hat, haben wir auch in Kazbeki erfahren: Noch einige Kilometer führt die Strasse durch die dunkle und spektakuläre Dariali-Schlucht, dann kommt die Grenze – und die ist permanent geschlossen.

Die Dreifaltigkeitskirche Zminda Sameba. Bilder: pd die Ruhe nicht, eine lange Kolonne von Geländefahrzeugen quält sich den Weg zum Kloster hinauf. Ihnen entsteigen die gleichen israelischen Touristinnen und Touristen, die am Abend zuvor lärmig ins Hotel eingefallen sind und sich später über das Buffet hermachten, als wären sie am Verhungern. Inzwischen hat sich der Berg, typisch für ihn, in Wolken gehüllt. Ein Engländer, Douglas Freshfield, hat ihn 1868 erstmals bezwungen. Am nächsten Morgen zeigt er sich uns noch einmal, der Berg, den Alexander Puschkin so besungen hat: «Hoch über deiner Brüder Chor, / Kasbek, strebt Stolz dein Zelt empor / Und strahlt, im ewigen Eise flimmernd. / Weiss hinter Wolkenschleiern schimmernd, / Schwebt Noahs gleich im Raum / Dein altes Kloster, sichtbar kaum.»

Richard Butz, 1943, ist Journalist in St.Gallen und verbrachte seine Sommerferien in Georgien.

Keine Zwangsehe mehr Zurück in der lärmigen und umtriebigen Hauptstadt, in der sichtbare Armut und neureiches Geprotze einen fast unerträglichen Kontrast abgeben, besuchen wir eine nach mo-

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Tagblatt von besonderen Orten und Personen, ­erklärt die Entwicklung und Geschichte der Stadt und lenkt die ­Aufmerksamkeit des Zeitungs­ publikums in seinem jährlichen ­Sommerquiz auf bedeutungsvolle, aber oft unscheinbare Portale und Türme der Stadt. Nun hat Otmar ­Elsener eine Auswahl seiner Texte überarbeitet und in einem sorgfältig gestalteten Buch herausgegeben. Durch die thematische Ordnung in sechs Kapitel (Alltag, ­Arbeit, Orte und Bauten, Schule und Sport, ­ ultur, Persönlichkeiten) ist ein dich­ K tes, informatives und ­unterhaltsames von Daniel Kehl Werk entstanden. Elsener zeigt den verblassten Glanz im Gästebuch der Rorschacher Der heute 77-jährige Ur-Rorschacher Hotels, den Erfindungsreichtum lässt den Vorwurf des steten Nieder­ ­junger Unternehmer und die uner­ füllten Träume eines imposanten gangs seit der Rezession in den siebziger Jahren nicht gelten. «Es Rheinhafens. Daneben berichtet ging nicht nur abwärts! Wie heute er vom ­Gestank der alten Feld­gab es auch Anfang der Achtziger mühle, von waghalsigen Skirennen Hoffnung auf einen Aufschwung.» und ­davon, wie die Menschen in Elsener sass damals für die CVP im – den ­einfachen ­Arbeiterquartieren mittlerweile abgeschafften – Parla­ einmal wöchentlich ein Badhaus ment und schwärmte in seiner An­ besuchten.­­­Über­raschende und un­ trittsrede als Gemeinderatspräsi­ bekannte ­Foto­grafien illustrieren dent von den Vorzügen des «lebens­ ­seine Schilderungen und zeigen Ror­ werten Rorschachs». Er lobte den schach als mondänen Kurort, aber Abbruch verlotterter Wohnquartiere auch als ­einfaches Industriestädt­ und sah die Stadt «zu neuem Leben chen. Im Vorwort zu seinem Buch erwacht.» Gleichzeitig appellierte er ­zitiert ­Otmar Elsener Jorge Semprun: daran, dass die Stadt nicht nur ver­ «Ohne ­Literatur stirbt die Erinne­ waltet werden darf. «Die mittlere rung.» ­Elsener will die Erinnerung Generation muss die Jungen zum wach ­halten; bestenfalls nicht nur Mitgestalten an der Zukunft unserer den Blick zurück schärfen, sondern Stadt begeistern können.» Aussichten nach vorne eröffnen. Im Alter empfindet er auch ­Diesen Anspruch löst das Buch über­ ­Bedauern über manche Verände­ zeugend ein, auch für Auswärtige. rung in seiner Heimatstadt. Viel­ Denn es berichtet exemplarisch, wie leicht war gerade dies Antrieb zu sich eine kleine Schweizer ­Hafenstadt seiner journalistischen Tätigkeit verändert hat, und erinnert daran: nach der Pension. Elsener berichtet «Was gewesen ist, könnte wieder seit zwölf Jahren im Ostschweizer sein, im Schlechten wie im Guten.» Eine Stadt und die Zeit

Auf dem Titelbild sei­ nes ­Buches ist eine Über­ schwemmung abgebildet. Ein Sinnbild für ­eine Stadt, die untergeht? Wer mit ­Otmar Elsener spricht, be­ kommt eine andere Sicht auf Rorschach: Hier lässt man sich nicht unterkriegen und steht auch nach Rück­ schlägen wieder auf.

s a i t e n : Sie sind als Kind beim ­ ischen fast im See ertrunken, F ­bauten dort aber als Jugendlicher auch ein eigenes Segelboot. Wie erklären Sie Auswärtigen diese Faszi­nation für See und Wasser? o t m a r e l s e n e r : Auf einer der ers­ ten Foto-Aufnahmen meines Vaters sieht man mich in einem Kinder­ wagen am See. Wir verbrachten als ­Buben die meiste Zeit am Wasser und fischten beim Kornhausquai und auf der ­Hafenmauer mit selbst­ gebastelten Fischerruten. Leider war ich kein so guter Schwimmer wie meine Freunde und wegen einer Mittelohrentzündung durfte ich auch nicht tauchen. Meine enge ­Beziehung zum See fand ich sofort wieder, als ich nach zehn Jahren in den USA nach Rorschach zurück­ kehrte.

Stadt. Sie sind an der Säntisstrasse im Industriequartier aufgewachsen. Haben Sie als Kind auch bei der Heimarbeit mithelfen müssen? Alle Familien in unserem Quartier haben im Sommer für die Roco, die Konservenfabrik, Bohnen ge­ fädelt und Rüebli gehöhlt. Da muss­ ten auch wir Kinder mithelfen. Wir machten aber etwas weniger Heim­ arbeit als andere Familien, da meine Mutter auf eigene Rechnung Mo­ nogramme auf Wäsche, Aussteuern und Herrenhemden stickte. Damit besserte sie den kleinen Verdienst des Vaters auf.

Wer ein persönliches Buch über die Orte seiner Kindheit schreibt, läuft Gefahr nostalgisch zu werden. Was wünschen Sie sich nie mehr ­zurück? Meine Spitalaufenthalte wegen Sie stammen aus dem katholischen eines geplatzten Blinddarms mit drei Milieu. Der Bau des Strandbads «Bleihammer»-Äthernarkosen. Sonst Rorschach wurde von der Kirche denke ich nur mit Freude an meine Anfang der dreissiger Jahre wegen Kindheit zurück. Gelegentliche Stra­ fehlender Geschlechtertrennung fen gehörten zur damals strengen heftig bekämpft. Wo haben Sie in Ordnung. Anstatt heim zum sonntäg­ Ihrer Jugend baden dürfen? lichen Familienschlauch, ging ich Als Bub war ich stets in der Badhütte, ­einmal nach der Christenlehre direkt da wir dort am Nachmittag zwischen auf den Sportplatz Pestalozzi zu zwei und vier Uhr freien Eintritt hat­ ­einem Match des FC Rorschach. Die ten. Mit der Familie gingen wir nie Strafe folgte am Abend: Ich musste ins Rorschacher Strandbad, sondern ohne den sonntäglichen Kuchen­ in die Goldacher Badi, wo man nur znacht ins Bett. nach Geschlechtern getrennt baden konnte. Meine Mutter stand dann Früher war Rorschach Kurort und im See hinter einem Gitter und ein beliebtes Ausflugsziel. Haben schaute uns zu. Sie selbst konnte Sie davon als Kind noch etwas nicht schwimmen. Mein Vater schaff­ ­mitbekommen? te knapp die Breite eines Bassins Die grosse Zeit des Tourismus war in der Badhütte. vor dem Ersten Weltkrieg, also ­lange vor meiner Zeit. Im Buch be­ Ihr Buch startet mit dem Kapitel schreibe ich Pläne für eine Aus­ «Alltag» und einem Foto mit ihrem sichtsbahn von Rorschach auf den Vater auf dem Spritzenwagen der Fünfländerblick, um den Touristen

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Ein Zug pflügt sich 1910 Richtung Arbon. Dieser Kamin an der Speerstrasse gehörte zum Kesselhaus der Konservenfabrik Roco. Bilder:pd etwas zu bieten. Sonntags kamen Tausende aus St.Gallen hinab an den See oder wanderten auf den Rorschacherberg. Da hiess es dann voller Stolz: «Sieben Extrazüge am Abend.» Der Erste Weltkrieg und die Krise der Dreissiger stoppten diese Entwicklung. In meiner Jugend spazierten die Rorschacher Familien zu den Ausflugsrestaurants am Rorschacherberg. Noch war der Autoboom nicht ausgebrochen. Sie schildern, wie Thomas Mann nach seiner Flucht aus NaziDeutschland mit dem Schiff in Rorschach ankam und im Hotel Anker logierte. Deutsche Touristen radeln heute hauptsächlich der Rorschacher Bucht entlang; auf der Umrundung des Bodensees. Thomas Mann war traurig und depressiv, als er hier ankam. In seinem Tagebuch schildert er die Angst davor, dass seine Wohnung von den Nazis durchsucht wird. Zu unserem Tourismus heute nur soviel: Auswärts schauen wir uns Kirchen und Klöster an, während wir mit unserem Mariaberg und dem Kornhaus eigene Juwelen besitzen.

nale Zusammenarbeit als heute. Aber mit den unterschiedlichen Steuersätzen in den drei Gemeinden der Region wird eine Fusion gebremst. Dazu kommt, dass die ärmeren unteren Schichten in Rorschach oft nicht abstimmen und Besserverdienende in den anderen Gemeinden eine Verschmelzung der Gemeinden aus Furcht vor Steuererhöhungen ablehnen. Wie erleben Sie diese Teilung der Gemeinden heute? Vom See her sieht man eine Stadt – mit drei Kirchtürmen, ein paar Hochhäusern und einem dazugehörigen Berg dahinter. Die Grenze zwischen den Gemeinden ist überhaupt nicht sichtbar. Als Kinder haben wir diese Einheit von Berg und See gelebt. Wir spielten am Mittwochnachmittag in den Wäldern, holten bei den Bauern Äpfel und Kirschen und spazierten am Sonntag mit der ganzen Familie am See oder hinauf zum Berg. Die Gemeindegrenze hat uns so wenig gekümmert wie heute.

Rorschach ist zerschnitten von zwei Bahnlinien und es ist die einzige Stadt der Schweiz mit zwölf Rorschachs Niedergang in den Sieb- Niveau-Bahnübergängen. Die Stadtgeschichte ist voll von abgelehnten zigern und Achtzigern hatte seine Projekten zur Eliminierung dieser Ursache vor allem in der Schliessung der grossen Industriebetriebe Übergänge. auf Rorschacher Boden und den Eine Hochbahn wäre eine Katastrofolgenden finanziellen Problemen phe gewesen! Auch wenn man sich der Stadt. Wie schätzen Sie diese an das Warten an den Barrieren Entwicklung aus heutiger Sicht ein? gewohnt ist, hofft man doch, dass irgendwann einmal eine gute TunDamals wurden in Rorschach trotz nel- oder Umfahrungslösung dieses Trends ein neues Kirchgekommt. Die erfordert dann wieder meindezentrum mit Stadtsaal gebaut, eine neue Berufsschule, Alters- viel Geld, sodass beispielsweise der Umbau des Kornhauses einmal und Pflegeheime und Erholungsanmehr zurückgestellt wird. Weniger lagen am See. Es gab damals auch Verkehr im Zentrum dürfte der bessere Anzeichen für eine regio-

jetzt ernstlich geplante neue Autobahnanschluss bringen. Rorschach ist auch ein Symbol für ein weltoffenes Nebeneinander von Menschen mit unterschiedlicher Herkunft. Sie bringen dafür zahlreiche Beispiele, vor allem aus der Welt des Sports und der Schule. Warum wurden viele Fragen der Integration in Rorschach pragmatisch und ohne Polarisierung gelöst? Rorschach kannte die erste Einwanderung schon vor dem Ersten Weltkrieg. Es war immer eine offene Stadt und wurde sozusagen von Eingewanderten gegründet. Der beliebte Stadtammann Carl Hintermeister der Stickereiboomzeit wurde zwei Jahre nach seiner Ankunft in Rorschach in das Amt gewählt. Vorher hatte er acht Jahre in Afrika gelebt. Diese Offenheit hat sich die Stadt bewahrt. Rorschach ist sparsam mit Denkmälern oder Strassennamen für seine berühmten Mitbürgerinnen und Mitbürger. Der freisinnige Ernst Löpfe-Benz hat sich als Politiker und Herausgeber des Nebelspalters offen gegen die Nazis gestellt. In einem Brief an den Bundesrat empörten sich Sekundarschülerinnen gegen die Ausschaffung von Flüchtlingen während des Kriegs. Rorschach war zwar ein Ort des Widerstands, hatte aber auch viele Nazi-Anhänger. Die Deutschfreundlichkeit wurde teilweise offen gezeigt. Nach dem Skandal um den Brief an den Bundesrat reagierte der Schulrat eindeutig und stellte sich auf die Seite des Lehrers. Die Eisenbahner haben dem Gewerkschafter Paul Brandt ein Strässchen gewidmet, an die Roco erinnert das Conservensträsschen. Eine Tafel

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für Abt Coelestin am Kornhaus fehlt. Die kulturelle Verarmung, die Schliessung der Kinos, der Abstieg zu einem Vorort von St.Gallen. Schmerzt Sie das? Der Sog der Stadt wird immer stärker. Das Vereinsleben von früher hat seine Bedeutung verloren. Die Mobilität hat vieles zerstört. Die Verbindungen mit Bahn, Bus und Auto sind heute so viel besser. Von Rorschach in die Lokremise brauche ich heute keine Viertelstunde. Ich bin von St.Gallen schneller zu Hause als Bewohner innerhalb der Stadt Zürich. Zum Schluss: Was liegt Ihnen besonders am Herzen? Wohin soll sich Rorschach entwickeln? Rorschach kann sich nur noch durch verdichtetes Bauen ausdehnen. Darum haben wir auch der Zonenplanänderung für Hochhäuser zugestimmt. Irgendwann muss die politische Verschmelzung mit Rorschacherberg zur Stadt am See kommen, denn es muss verhindert werden, dass oben am Berg ein Ghetto der Begüterten entsteht und im Zentrum, wo das Leben pulsiert, nur noch das Volk mit den niedrigen Einkommen lebt. Die Einheit der Landschaft (See bis Berg) braucht auch eine Einheit, eine Solidarität der Bevölkerung. Und weil ich naturverbunden bin, wünsche ich mir einen durchgehenden Seeuferweg von Goldach bis zur Mündung des Alten Rheins. OTMAR ELSENER: RORSCHACH – GESCHICHTEN AUS DER HAFENSTADT. APPENZELLER VERLAG, HERISAU 2011.



Bild: Willy Thaler Bild: Ute Schendel

Bild: Paul Joos

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Das Dorf aufgeblättert. Man könnte auch das Postauto nehmen. Oder sowieso mit dem Privatauto hinkommen. Ich entscheide mich jeweils – obwohl uneffizienter – für den Zug. Schon die architektonische Anlage eines RhB-Wagens lässt die Menschen einander näher rücken. Ab Reichenau wird die Landschaft zu einem weiteren verbindenden atmosphärischen Teil. Das Tal wirkt hier wild, undurchdringbar, das rote Züglein scheint sich immer wieder von neuem durch das bröckelnde Gestein zu fressen, und nur die alten, sonnenverwitterten Bahnhöfe künden vom Wirken der Menschen entlang der Schiene. Aussteigen mit Halt auf Verlangen. Ja, das Verlangen. Es könnte auch Heimweh heissen. Es sind nicht viele Leute, die an diesen Bahnhöfen in der Rheinschlucht aussteigen und einsteigen. Denn die Dörfer sind anderswo, oben, wo die Sonne länger scheint, wo Terrassen dem Leben Platz schaffen, eine halbe Stunde Gehen entfernt. Aufsteigen nach Trin, Versam, Sagogn. Oder eben Valendas. «Valendas. Die Welt im Dorf» beginnt mit diesem alle Sinne umfassenden Ankommen, mit dem Rauschen der Rhätischen Bahn, dem Rauschen des Rheins, dem Rauschen der Bäume. Hier rauschen, berauschen auch Gerüche. Von ihnen steht nichts geschrieben. Aber die Bilder tragen sie in sich. Der in Wil lebende Fotograf Paul Joos hat sich für klare, satte Schwarzweissaufnahmen entschieden. Kein digitales Gesäusel, sondern wackere Tiefen. Die Bilder blättern das Dorf auf, bauen das Porträt eines Ortes in den Bergen, das sich aus lauter

Einzelporträts zusammensetzt. Sie heissen hier Zinsli, Ragettli und Buchli. 300 Menschen leben in Valendas. Über die knappen Texte erfahren wir von ihrem Tun und Denken, von den Freuden und Nöten. Wir fragen uns mit ihnen, wieso der Volg kaum Seifen verkauft. Dass Fleisch kein Hit ist, liegt auf der Hand; die Kühltruhen sind bei so vielen Jägern gefüllt mit Hirsch und Reh. Alle lieben sie ihr Dorf. Ob Zugezogene oder Eingeborene, Gesellige oder Einzelgänger, Junge oder Alte, alle tragen sie ihren Teil zum Wohlsein bei. Dem Hang zur Nostalgie und Idealisierung entzieht sich «Valendas. Die Welt im Dorf» auf leisen Sohlen und mit sachten Randbemerkungen. ursula badrutt VALENDAS. DIE WELT IM DORF. FOTOGRAFIEN VON PAuL JOOS, TExTE VON CHRISTOPH SCHWyZER. LIMMAT VERLAG ZÜRICH, 2011.

ein Haus mit meHreren Zugängen. Das Haus steht an einer Kreuzung in Grabs. Die Fassade ist geschindelt, es wohnen zwei Parteien unter den beiden rechtwinklig zueinander stehenden Giebeln. Dieses Haus, dem der Vexer-Verlag ein Büchlein widmet, würde einem kaum auffallen, führe man mit dem Auto oder mit dem Fahrrad vorbei. Es ist kein Traumhaus, es ist auch keine angeberische Protzhütte und auch keines, dem man die Mitschuld an der Zersiedelung des Rheintals anhängen wollte. Dass es ein gutes Haus ist, erfährt man im chirurgisch-präzisen Text von Walter Morgenthaler. Der

54-jährige Autor und Projektleiter der «Historisch-Kritischen Gottfried Keller-Ausgabe» wagt auf gut vierzig Seiten eine Charakterisierung seines Elternhauses. Man ist versucht, Psychoanalyse zu sagen, aber Morgenthaler lehnt sich nicht aus dem Fenster und unterstellt dem 102-jährigen Bau nichts. Er beschreibt vor allem. Anhand von Kindheitserinnerung klärt er einen über die Funktionen einzelner Bauteile auf; wie der Ofen angefeuert wurde oder wie er mit dem Nachttopf die Treppe runterwackelte und ihn auf dem gemeinsamen Klo der beiden Hausteile auskippte. Er beschreibt anfangs, wie die Trauben die Fassade hochgewachsen sind, wie die Äste der Tanne, die den Vater überlebt hat, anfingen das Dach abzudecken, worauf die Mutter den Baum fällen liess und mit dem Holz zwei Jahre lang das Haus heizte. Morgenthalter schreibt nicht für die Architektin, aber auch nicht für den Nostalgiker, der allenfalls auf harte, aber sicher gute alte Zeiten zu treffen hofft. Vielmehr ist es eine gewiefte Biografie, die nach dem ersten Kapitel mit den langen Sätzen in Fahrt kommt. Er hangelt sich an den Bauteilen des Hauses seiner eigenen Geschichte entlang und ab und zu schauen die Mutter hinter ihrem Tresor (sie machte Heimarbeit für die Kantonalbank) und der Vater hinter seiner Nähmaschine (er war Schneider) hervor und kriegen ein vage gezeichnetes Gesicht. Der Text ist historisch, springt aber immer wieder in die Gegenwart; zum Waschbecken beispielsweise, das irgendwann aus Chromstahl war und das die Mutter so gerne putzte. Im zweiten Teil des Buches zeigen

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Fotografien ute Schendels, abseits der messerscharfen und extremen Weitwinkelaufnahmen der aktuellen Architekturfotografie, das Haus, das Morgenthaler so akribisch beschrieben hat. Die Führung beginnt von vorne und Schendels Bilder legen sich mit denen von Morgenthaler übereinander. Johannes stieger WALTER MORGENTHALER / uTE SCHENDEL: DAS HAuS. VExER, ST.GALLEN 2011

ein meister Des HolZscHnitts. «Der Holzschnitt verlangt eine klare Form und die ganze Leidenschaft des Künstlers. Was mich neben der Malerei zum Holzschnitt zwingt, das ist die innere Notwendigkeit, die seelischen Erregungen knapp und klar auszudrücken. (...) Er soll nicht nur auf das Auge, sondern hauptsächlich auf den inneren Menschen wirken.» So äusserte sich der St.Galler Künstler Willy Thaler in einem undatierten Dokument über dieses künstlerische Medium. Mit knapp 300 Arbeiten nimmt es eine zentrale Stellung in seinem druckgraphischen Schaffen ein. Thaler, 1899 geboren, war einer der vielen Schüler des bekannten St.Galler Künstlers August Wanner (1886-1970). Er begann früh auszustellen, reiste zeit seines Lebens viel und konnte 1934 zum ersten Mal seine Werke in einer Einzelausstellung im St.Galler Kunstmuseum zeigen. Im Zentrum des Werkes von Willy Thaler standen die Themen Mensch und Natur: Porträts, gesellschaftskritische Darstellungen, Milieustudien und Landschaften. Stilistisch sind die frühen Schwarzweiss-Holzschnitte, wobei


Bild: Jakob Schenkel

Thaler kaum datiert hat, dem Expressionismus zuzurechnen. Sie sind von beeindruckender Qualität, die späteren zum Teil auch farbigen Werke sind nicht immer gleich stark. 1953 war Thaler Mitbegründer der «Xylon» (Int. Vereinigung der Holzschneiderei) in Zürich. Neben dem Holzschnitt pflegte er auch ausgiebig die Öl- und Aquarellmalerei, in der zweiten Hälfte seines Künstlerlebens bis zum Tode im Jahr 1981 schwerpunktmässig. Vor kurzem waren im St.Galler Waaghaus wieder einmal Holzschnitte von Willy Thaler zu sehen. Zu dieser Ausstellung erschien eine schön gestaltete Publikation mit 54 ganzseitigen Holzschnitt-Abbildungen. Der Berner Kunsthistoriker Andreas Gabelmann verfasste dazu einen Text, der deutlich macht, dass St.Gallen mit Willy Thaler einen bedeutenden Beitrag zum modernen Holzschnitt in der Schweiz geleistet hat. Richard Butz WIlly THAlEr: EMPATHIE uND EXPrESSIoN. HolZScHNITTE. Zu BEZIEHEN uNTEr WWW.WIllyTHAlEr.cH

Jenseits des KlingKlangs. Seit Jahrzehnten leitet Werner Bucher die Geschicke des orte Verlags. Über 160 Nummern der Schweizer literaturzeitschrift «orte» hat er herausgegeben, zuletzt die Nummer 167 für Nora und Eugen Gomringer. Bucher hat zahlreiche Trouvaillen verlegt (darunter Gedichtbände von Hans-rudolf Hilty, Ingeborg Kaiser, Fred Kurer, Peter Morger), und alljährlich im Herbst erscheint die zusammen mit Jolanda Fäh und Virgilo Masciardi betreute, unter

Kennern äusserst beliebte «PoesieAgenda». 1938 in Zürich geboren, arbeitete der Dichter erst als Sportjournalist, dann als Inland- und Kulturredaktor beim «Badener Tagblatt», um endlich seine verlegerische Tätigkeit im Appenzellischen Hinterland aufzunehmen. Heute ist sein Verlag auf der rütegg stationiert, einer Beiz nahe oberegg, die er gemeinsam mit seiner Frau Irene Bosshart betreibt. Den umzug dorthin nahm Bucher zum Anlass, in den Jahren 2006 bis 2008 seine «rütegger Gedichte» zu schreiben, eine Suite von zwanzig langgedichten, die der soeben erschienenen Gedichtsammlung den Titel gab. Die römisch nummerierten langgedichte des Zyklus fallen und springen in eigenwilligen Kaskaden, so genannten «Treppenversen», über die Seiten. Sie zeigen, was Schweizer lyrik jenseits des preisgekrönten und vom literaturbetrieb perpetuierten Klingklangs kann: echt sein, direkt ans Herz rühren, bewegen, nachdenklich stimmen, zu Handlungen wie einer Wanderung oder dem Kauf eines Buches anregen, leise Hoffnung, Empathie, Zurückhaltung schüren und dabei swingen, rocken, trauern, preisen, poltern oder zärtlich raunen. Wie ein roter Faden zieht sich die Wut auf Machtgier und Zerstörungslust durch diese Verse; ihr stellt Werner Bucher seine Ehrfurcht vor der Schöpfung in der Abgeschiedenheit seines freiwilligen Exils entgegen. Florian Vetsch

alle drei / für einige Zeit / dort drüben / auf meiner Bank hocken / samt anderem Gesindel / aus der politischen Welt, dazu / ununterbrochen das ferne & nähere Gemuhe / von Kühen hören, die / in ihre Ställe wollen / & nicht ahnen, dass / vielleicht schon morgen / von uns Menschen / gnadenlos erfundene Schlachtmaschinen / sie zerteilen werden. WErNEr BucHEr: rÜTEGGEr GEDIcHTE. FuND-orTE 36. orTE VErlAG, rÜTEGG 2011.

gRüss gott, tRitt ein, BRingt glücK heRein. lyrik ist immer persönlich gemeint, und wer Gedichte schreibt, gibt immer Dinge von sich selbst preis. Mit den 33 Gedichten in seinem neuesten Gedichtband öffnet ledergerber Tür und Tor (samt Fenster) zu seiner Vierzimmerwohnung an der rappensteinstrasse 17, lädt ein zu Besuch, zu open House, und erlaubt so Einblick in seine ureigenste Privatsphäre: «Grüss Gott, tritt ein, bring Glück herein …» Gibt damit Intimstes preis. Nicht genug damit, erlaubt er dem Fotografen Jakob Schenkel freizügig zu fotografieren in seinem Heim: vom Korridor über Schlafund Esszimmer bis zu Schreib- und Arbeitstisch und den acht behängten Bilderwänden, an denen auch Zeichnungen und Bilder von ledergerber selber auszumachen sind. (Was fehlt sind Fernseher und radio. Was sollten die hier…) Ein Buch für Voyeure also? Nein: Der Besucher merkt bald, dass es sich beim «Besuch bei einem Freund» um einen ganz spezi-

Nie / hab ich Alexander den Grossen gemocht, nie / Napoléon oder rommel, der / die Wüste gehasst hat. Aneinander gezurrt / müssen

ellen Freund handelt, der vor allem eines ist: Büchermensch. Büchermensch durch und durch. Abgesehen von Küche und Bad ist alles, wirklich alles, von Boden bis Decke verstellt mit Gestellen, in denen sich Bücher, Broschüren, Anthologien, Bildbände, lexika stapeln – die meisten davon (ordentlicher Mensch) säuberlich getrennt nach Fachgebieten, literarischen Kriterien: Theologie, Philosophie, Kunst, moderne und ältere lyrik und Prosa. Dazu gesellen sich Veröffentlichungen aus dem eigenen Verlag, dann ganze reihen von erst Skizziertem. Darüber berichtet, davon handelt das Buch: Die Wohnung als Bibliothek. Entsprechend richtet es sich an ein ganz besonderes Publikum: an leselustige, Büchernarren, Bibliophile. «Besuch bei einem Freund» ist ein typisches ledergerber-lyrikBändchen, geschrieben mit der für ihn eigenen unbekümmertheit bei gleichzeitig hoher Präzision im Sprachlichen, von Assoziationen sprudelnd, witzig und ironisch auch im Tiefsinnigen. Ich für mich habe lediglich seinen Titel geändert: «Zu Besuch bei Ivo mit Ivo». Fred Kurer IVo lEDErGErBEr: BESucH BEI EINEM FrEuND. GEDIcHTE. MIT SIEBZEHN ScHWArZWEISSFoToS VoN JAKoB ScHENKEl. WAlDGuT VErlAG FrAuENFElD 2011

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Illustration: Elisabeth Mühlenweg

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Nicht Nur rechte SchweizeriNNeN. Tot mussten die Frauen sein, die Daniele Muscionico in der Weltwoche-Serie «Grosse Schweizer Frauen» vorstellte. So konnte man es wagen, auch streitbare Frauen wie die linke Zürcher Politikerin Emilie Lieberherr in die Heldinnen-Galerie aufzunehmen. Nun gibt der Limmat Verlag die von Oktober 2010 bis April 2011 erschienenen Porträts über 24 aussergewöhnliche Schweizerinnen in Buchform heraus. Das Vorwort stammt von der Grand Old Lady des Schweizer Journalismus, von Margrit Sprecher. Nun ist ja die Weltwoche nicht gerade bekannt dafür, ein fortschrittliches Frauenbild zu pflegen. Die Motivation, eine Porträtserie zu wegweisenden Schweizer Frauen in Auftrag zu geben, war denn auch nicht, die Frauenbewegung des 21. Jahrhunderts zu beflügeln, sondern einmal mehr den Sonderfall Schweiz zu zelebrieren. Es sei darum gegangen, so Margrit Sprecher in ihrem Vorwort, der stramm patriotischen Leserschaft zu beweisen, wie reich die Schweiz an aussergewöhnlichen Menschen sei – sogar an weiblichen. Der Ort des Erscheinens hat wohl dazu beigetragen, dass die Auswahl der vorgestellten Frauen nach recht konservativen Kriterien erfolgt ist. Viele der Portraitierten sind keine Neuentdeckungen, zwanzig der vierundzwanzig vorgestellten Frauen verfügen über einen Wikipedia-Eintrag. Daniele Muscionicos Verdienst ist es, dass es ihr in den meisten Fällen gelingt, die bemerkenswerten Frauen durch ihre präzisen und ein-

fühlsamen Porträts zu neuem Leben zu erwecken. Nicht alle davon sind gleich gut gelungen. Fast scheint es, als seien ihr jene Frauen mit den besonders tragischen Lebensläufen am liebsten. Dann läuft die Journalistin mit Rheintaler Wurzeln zu Hochform auf. Bei der zum Islam konvertierten Schriftstellerin Isabelle Eberhardt zum Beispiel, die ein kurzes, aber intensives Leben fern jeglicher Konventionen gelebt hat und 1904, mit 27 Jahren, in Algerien bei einer Überschwemmung ertrank. Oder der schönen Schifferin vom Brienzersee Elisabetha Grossmann, der es trotz ihrer vielbewunderten Schönheit nicht gelang, der Enge der Verhältnisse zu entkommen und die 1858 verarmt gestorben ist. Das Porträt der heiligen Wiborada hingegen erscheint hölzern. Die frühmittelalterliche St.Galler Märtyrerin bleibt seltsam fremd. Weshalb die Heilige es auf sich genommen hat, sich selbst zu kasteien und sich freiwillig lebenslang in eine enge Klosterzelle einmauern zu lassen, ist der Autorin wohl nicht ganz einsichtig geworden. Fazit: Ein alles in allem lesenswertes und lebendig erzähltes Buch. christina Genova

regneten Sommer keine Spur. Ergo: Es ist alles nicht so ernst zu nehmen. Das gilt auch für das katholische Vorarlberg, wo kein Böög sondern die Funkenhexe verbrannt wird. In Peter Natters zweitem Roman «Ibeles Feuer» kommt es zum grossen Knall, gerade weil alle vergeblich darauf warten. Es haut die Funkenhexe nicht in die Luft, sondern nur vom Scheiterhaufen runter. Nun verlangte der Brauch ihre Beerdigung am kommenden Sonntagmorgen – aber als die Zünftler sie zu löschen versuchen, erkennen sie, dass die Funkenhexe heuer nicht aus Stroh und Feuerwerk gebastelt ist, sondern aus kaltem Fleisch und Blut besteht. Kommissar Ibele wird aufgeboten. Der Bregenzer Autor Peter Natter liebt das Spiel mit der Sprache. Den Kapiteln stellt er Verse voran, ihre Titel sind Liederzeilen. Er macht literarische Anspielungen wie: «Der Richter und sein Henker, denkt es in Ibele unwillkürlich und ein dürres, mattes Lächeln huscht um seine Lippen». Er übernimmt Wolfgang Haas’ Duktus und lässt Ibeles Vorgesetzten im Majestätsplural lamentieren, wie Robert Palfrader es zur grossen Freude des ORF-Donnerstag-Nacht-Publikums in «Wir sind Kaiser» tat. Das mag seinen Reiz haben, wirkt aber abgeschaut. Dafür glimmt Humor in diesem Regiokrimi und das Vorarlberg ist immer präsent, seis im Plot – den Dornbirner Testamentfälscher-Skandal hat er in die Geschichte verwiefelt –, seis in Tatorten wie der Strecke des Bregenzer Wälderbähnles oder in Ausdrücken und Namen wie «Braschlarn» oder Häfele.

DANIELE MuScIONIcO: STARKE ScHWEIZER FRAuEN. LIMMAT VERLAG, ZÜRIcH 2011.

eiNe breNzliGe Sache. Dieses Jahr ist der Kopf des Bööggs nach zehn Minuten und 56 Sekunden explodiert. Das hat einen prächtigen Sommer versprochen – gegeben hat es bloss einen mittelprächtigen. 1988 dauerte es vierzig Minuten bis es dem Böögg den Grind verjagte – aber von einem ver-

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Kommissar Ibele ist kein Neuling. Er wurde letztes Jahr in Peter Natters Erstling «Die Axt im Wald» geboren. Dieser Roman ist bereits in der vierten Auflage erschienen. Einige Leute scheinen den Vorarlberger Kommissar gern bekommen zu haben. Bei «Ibeles Feuer» geht es dem Leser aber wie den Zünftlern mit der Funkenhexe: Man wartet vergeblich auf den grossen Knall – aber ein trübes Lesen ist es trotzdem nicht. andrea Kessler PETER NATTER: IBELES FEuER. EINE GEScHIcHTE VOM ERBEN. BucHER VERLAG HOHENEMS, 2011.

auf KleiNer fahrt. Wer eine Reise macht, und sei es nur in die unmittelbare Nachbarschaft, kehrt verwandelt zurück. Diese Erkenntnis steckt in beinahe allen Romanen, Kinder- und Jugendbüchern des Konstanzer Schriftstellers Fritz Mühlenweg (1898-1961). Sein Fernweh machte den gelernten Drogisten, der später an der Wiener Kunstakademie Malerei studierte und dort seine Frau Elisabeth kennenlernte, nach dem Zweiten Weltkrieg zum «besseren Karl May». Er hatte Ende der zwanziger Jahre an mehreren Expeditionen in die Mongolei teilgenommen und darüber so fesselnd wie weise geschrieben. Das Buch «In geheimer Mission durch die Wüste Gobi» wurde in acht Sprachen übersetzt und zu einem Lieblingsschmöker der Nachkriegsjugend. Noch bevor das Verkaufsetikett existierte, machte Mühlenweg vor, was gute All-Age-Literatur ist; als solche wird sie im Thurgauer Kleinverlag Libelle seit vielen Jahren mit Liebe und Verstand gepflegt.



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Ohne Stift im Sack

Lisa Elsässer aus Walenstadt hat als Dichterin spät debütiert. Nach dem ersten Gedichtband «ob und darin» (2008) sind nun gleich zwei neue Bücher von ihr erschienen: «genau so sag es» in Lyrik und «Die Finten der Liebe» in Prosa. Ein Besuch am See im Süden. von eva Bachmann

Nach mehreren Romanen, Erzählungen und dem märchenhaften Kinderbuch «Nuni», einem Pendant zu Saint-Exupérys «Le Petit Prince», bringt Libelle diesen Herbst eine zweisprachige Ausgabe des letzten gemeinsamen Buchs von Fritz und Elisabeth Mühlenweg heraus – auf Initiative der mongolischen übersetzerin Khulan Khatanbaatar. Erzählt wird «Der Familienausflug» aus der Perspektive der jüngsten Mühlenweg-Tochter Sabine. Die sträubt sich energisch gegen den bevorstehenden ersten Schultag; es mischen sich dabei Angst und eine Ahnung davon, dass sich die wirklich wichtigen Dinge eher unterwegs lernen lassen – beim aufmerksamen Hinschauen und Hinhören. Zur Ablenkung aller unternimmt die grosse Familie – Eltern, sieben Kinder, Onkel und Tante – am Vortag der Einschulung eine Fusswanderung von Allensbach zur nahen Ruine Bodman. Es wird gespielt, gepicknickt, einer der Brüder geht verloren und wird nach einiger Aufregung wieder gefunden; der Tag klingt im Gasthof Adler am See mit einem Eis aus. Beschaulich, durchaus; dennoch unterscheidet sich die Geschichte samt ihrer grafisch vorausweisenden, farbstarken Illustration, angenehm von der aktuellen Massenware zum Thema Schulstart – weil Mühlenweg nicht pädagogisch verzuckert und das Kind zur Einsicht des Notwendigen hin manipuliert, sondern Sabine selbst das Wort erteilt. In einer Sprache, die fünfzig Jahre faltenfrei überstanden hat. Bettina kugler FRITZ UND ELISABETH MüHLENWEG: DER FAMILIENAUSFLUG. EINE ERZäHLUNG. DEUTScH / MONGOLIScH IN KyRILLIScHER ScHRIFT. LIBELLE VERLAG LENGWIL, 2011.

«Wenn ich müde bin, gehe ich stundenlang in die Berge und schreibe unterwegs Gedichte», schrieb mir Lisa Elsässer. Wollen wir einmal zusammen wandern? Einverstanden. Doch dann erwischen wir einen der heissen Tage im August – und unser Ziel ist noch dazu einer der sonnigsten Plätze des Kantons: Quinten. Und so reden wir am Ende nur vom Wandern. Sie steige oft von Walenstadt hinauf bis zur Alp Schrina, erzählt sie. Gehen gegen das Altern und das Rauchen, Gehen für das Denken. Der Puls bringe ihre Gedanken ins Fliessen, sagt Lisa Elsässer. Oben auf dem Berg habe sie nicht selten ein Gedicht beisammen, aber keinen Stift im Sack. Also sagt sie es beim Hinuntersteigen immer wieder auf, damit es nicht verlorengeht. das herz und seine tiere nachts im schlaf ihr blöken die schur der träume scheren schnitt naiv alpine kunst ich weide bilder wie die schafe fürchten fürchte auch ich was war mehr nicht Der Schlaf und das Schaf, die Schur, das Scheren und der Scherenschnitt: Anklänge, Mehrdeutigkeiten, Verwandlungen finden sich oft in Lisa Elsässers Gedichten. Der Begriff Wortspiel ist ihr jedoch zu kurz gegriffen. Sie sei fasziniert davon, wie man im Gleichen etwas völlig anderes ausdrücken könne. Mit Sprache zitiert sie ein Bild herbei und lässt es in ein anderes umschlagen, ein Wort als Scharnier dazwischen. Naturbilder kommunizieren mit Innerlichkeit; «da lauert das Pathos»,scherzt Elsässer. Auf das Anschauliche will sie jedoch nicht verzichten, auch wenn manche Kollegen bei einer Zeile wie «der see haucht ein lindes weiss» aufschreien. Auf dem Papier konstruierte Gedankenspiele mag sie nicht, sie möchte etwas spüren beim Lesen. Eine klassische Haltung, ja. Kann man heute noch so schreiben? Eine grosse Frage. Wir blicken auf den See hinaus, das Kursschiff zieht seine Runden. Gegenüber steigt der Blick durch das waldige Murgtal hinauf bis zu den Gipfeln von Mürtschenstock und Leist, die anderen kennen wir nicht. Ein weiter Weg «Da, wo wir zu Hause waren, war die Gegend eng. Berge rundum, in die sich meine Blicke bohrten in regel-

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schächental i der weg leuchtet von offenen spiegeln das abfallende gelände ausgeprügelt von lawinen schotter liegt der mauergrund wo das haus stand klein und voller mythen verschleiert der blick ins tal in die heimweh verschüttete sommerzeit ... Vom Schächental nach Walenstadt ist Lisa Elsässer einen weiten Weg gegangen: Zunächst Arztgehilfin, dann Krankenschwester, später Buchhändlerin, Bibliothekarin, ein erster literarischer Lehrgang und schliesslich das Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, das sie 2008 abgeschlossen hat. Sie hat wichtige Lyrikpreise gewonnen, Werkbeiträge des Kantons St.Gallen und von Pro Helvetia sowie einen Projektbeitrag der UBSKulturstiftung erhalten. Ihre Arbeit werde wahrgenommen, schätzt sie. Trotzdem: Publizieren wird nicht einfacher, denn bei den Verlagen stehen die Finanzen schon länger in der Krise. Bei diesem Thema kann Lisa Elsässer rabiat werden. Das Mütchen lässt sich kühlen: Es lächelt der See ... Man könnte die halbe Literaturgeschichte herbeizitieren, als wir mit dem Schiff zurückfahren. Die Berge stehen weichgezeichnet im Dunst, der See liegt ruhig unter der tiefstehenden Sonne. Bei Lisa Elsässer lesen wir: «Das Wasser spielt seine Kreise». Bild: pd

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mässiger Vergeblichkeit. Was hinter ihnen war, blieb kindheitslang verwirrend. Manchmal war ein Brennen auf dem Brustbein, ein Brennen, das keinen Namen —hatte. Nicht wie die Berge. Die hiessen alle, jeder kannte sie namentlich.» So beginnt ihre erste Geschichte. Lisa Elsässer ist 1951 als sechstes von neun Kindern in Bürglen geboren. Der Vater spannt werktags in der Fabrik Draht, sonntags rechnet er die Haushaltskasse nach. Die Mutter müht sich im Herrgottswinkel mit dem schweren Bügeleisen ab. Die Erinnerung verklärt nichts, rechnet aber auch nicht ab. Eine liebevolle Haltung spricht aus diesen Texten. Ein Zutrauen zur Menschlichkeit, selbst wenn die Liebe im Lauf des Lebens manche Finte legt, wenn sich Geliebte aus dem Staub und Ehemänner dumme Geschenke machen. «Ich glaube nicht an Fiktion», sagt Lisa Elsässer gerade heraus. Das Authentische sei wahrer. «Wir haben doch alle eine Sehnsucht nach dem Ursprünglichen.» Die Intensität der Eindrücke jener Kindersommer im Schächental möchte sie nicht missen. Sie hat sie möglichst unmittelbar in ihre Texte gerettet, gibt ihnen jedoch die kunstvolle Sprache der Autorin von heute. Dabei schimmert in der Prosa auch immer wieder Lyrisches auf.

LISA ELSäSSER: GENAU SO SAG ES. GEDIcHTE. WOLFBAcH VERLAG, ZüRIcH 2011. LISA ELSäSSER: DIE FINTEN DER LIEBE. PROSA. ZyTGLOGGE VERLAG, OBERHOFEN 2011.


kultur

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Ein Gruss aus der grossen Zeit des russischen Pianospiels Der Pianist Grigory Sokolov gastiert im Rahmen der «Schaffhauser Meisterkonzerte» in Schaffhausen.

Kirche St.Johann Schaffhausen. Donnerstag, 13. Oktober, 19.30 Uhr. Mehr Infos: www.meisterkonzerte.ch

von silvan lassauer Während Grigory Sokolov in seiner Heimat bereits seit jungen Jahren einen grossen Bekanntheitsgrad geniesst, nicht zuletzt weil er mit dem Gewinn des prestigeträchtigen TschaikowskyWettbewerbes 1966 (mit dem legendären Emil Gilels als Jury-Vorsitzendem) als gerade mal Sechzehnjähriger schlagartig ins Rampenlicht geriet, galt er in Europa und in den USA lange Zeit als Geheimtipp. Die willkürliche Ausreisepolitik des kommunistischen Regimes gegenüber vielen Künstlern verhinderte regelmässige Tourneen und Engagements Sokolovs ausserhalb der UdSSR. Nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs erspielte sich Sokolov aber auch in Europa kontinuierlich einen Ruf. Seine Recitals bringen

dass alle seiner letzten Alben live aufgenommen wurden. Die auf dem kleinen französischen Label «Opus 111» erschienen CDs enthalten Werke von Bach, Beethoven, Chopin, Brahms, Schubert und Scriabin. Seine letzte Veröffentlichung ist eine Konzert-DVD, aufgenommen 2002 im ehrwürdigen «Théatre des Champs-Elysées» in Paris. Die filmische Umsetzung übernahm der preisgekrönte französische Geiger, Schriftsteller und Filmregisseur Bruno Monsaingeon, der unter anderem bereits faszinierende Filmdokumentationen über Sviatoslav Richter und Glenn Gould produziert hat. Der in St.Petersburg lebende Sokolov hat im Verlaufe der letzten Jahre die Anzahl seiner Klavierkonzerte massiv reduziert und widmet sich heute schwergewichtig Recitals, welche er mit grosser Hingabe vorbereitet: Sokolov kennt das Innenleben von Steinway-Flügeln besser als mancher Klaviertechniker, und bevor er sich an einen fremden Flügel setzt, inspiziert er die Mechanik und baut sie teilweise sogar auseinander. Ebenfalls probt er täglich stundenlang, auch an den Tagen der Auftritte, nicht zuletzt um den jeweiligen Flügel besser kennen zu lernen. Ein Schwerpunkt im Programm der letzten Jahre von Sokolov ist die intensive Auseinandersetzung mit Werken von Bach. So wird er auch das Recital in Schaffhausen mit zwei Werken von Bach eröffnen. Den weiteren Verlauf des Programms wird Sokolov laut Veranstalter zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.

ihm regelmässig hervorragende Kritiken in der Fachpresse und beim Publikum ein. Die englische Zeitung «The Guardian» schrieb 2007 zum Beispiel: «A Recital by Grigory Sokolov is like a vision of a lost age of Russian pianism.» Sein facettenreiches, technisch und musikalisch ausgereiftes Spiel brachten Sokolov den Ehrenpreis des Klavier-Festivals Ruhr «für seine ausserordentlichen Leistungen» ein.

Sein eigener Techniker Der als zurückhaltend geltende 61-jährige Sokolov hat bisher, im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, wenige Tonträger veröffentlicht. Er zieht die Live-Atmosphäre Studioaufnahmen vor, so dass es einem nur logisch erscheint,

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Ausstellung

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brik gestrichen werden, die Forderung nach gleichem lohn für gleiche leistung ist dagegen seit einem Jahrhundert aktuell geblieben. Der Ruf nach Frieden war mal lauter, mal weniger dominant zu hören und durchlief manchen Bedeutungswandel. In den Nachkriegszeiten und während des kalten krieges wurde der Frieden als die Abwesenheit von krieg verstanden, später meint er umfassender die Abwesenheit von struktureller und individueller Gewalt gegen Menschen. Daneben stehen als dritter Schwerpunkt die Integrität des weiblichen körpers und die Selbstbestimmtheit. Dazu gehört auch die Diskussion um die Fristenlösung, die bereits in den zwanziger Jahren zur Sprache kommt.

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Der kampf ist noch nicht ganz vorbei Das Frauenmuseum Hittisau in Vorarlberg zeigt eine Ausstellung anlässlich des Frauentagjubiläums. Sie dauert bis zum 101. Frauentag. von kristin schmidt Es ist beinahe ein Muss: Im Jubiläumsjahr des Internationalen Frauentages zeigt das Frauenmuseum Hittisau die Ausstellung «kämpfe. Feste. 100 Jahre Frauentag». Dass dabei die kämpfe an erster Stelle stehen, ist kein Zufall und nicht nur der Geschichte, sondern auch der aktuellen Situation geschuldet. Doch von Anfang an. Zu Beginn des Tages der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden, wie der Anlass mittlerweile heisst, stand die Forderung nach dem Frauenstimmrecht. Dieses war schon im 19. Jahrhundert das zentrale Anliegen der ersten nationalen Frauenkampftage in den uSA. Auch in Europa stand es auf der Agenda des ersten Frauentages. Er wurde am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich-ungarn und der Schweiz gefeiert. Das heute geläufige Datum wurde erst zehn Jahre später fixiert und soll an die Streiks der Arbeiterinnen, Soldatinnen und Bäuerinnen in St.Petersburg am 8. März 1917 erinnern.

Wahlrecht, Frieden, Selbstbestimmtheit Das Frauenwahlrecht war das beherrschende, aber nicht das einzige Thema der ersten Jahre. Auch der kampf gegen Militarismus und krieg war von Anfang an bestimmend, ebenso die Vernetzung der Frauen und die Verbesserung ihrer lebenssituation. Manches hat sich geändert, vieles ist bis heute wichtig. Da die gezeigten Exponate in der Hittisauer Ausstellung nicht nur chronologisch, sondern auch thematisch geordnet sind, werden drei Schwerpunkte des kampf-, Gedenk-, Nachdenk- und Feiertages sichtbar und lassen sich gut mit der heutigen Situation vergleichen. Dass sie in der Mehrzahl spezifisch österreichisch sind, tut der Sache keinen Abbruch. Forderungen nach Gleichberechtigung in Gesellschaft und Familie sowie nach beruflicher Gleichstellung wurden und werden von verschiedenen institutionellen und autonomen Akteurinnen an die Öffentlichkeit getragen. Das Wahlrecht konnte in manchen ländern früher, in der Schweiz erst 1971 aus dieser Ru-

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Dringlich bis heute Was im Hittisauer Museum so übersichtlich und gut dokumentiert daherkommt, bedingte manchen Gang durch die Archive – von der Nationalbibliothek bis zur kleinen privaten Sammlung. Zusammengetragen wurden Dokumente in unterschiedlichsten Medien. Die Plakate sind dabei das einzige Medium, das nahezu lückenlos erhalten geblieben ist. Auch das Motiv für die Ausstellung entstammt einem Plakat – 1928 ist es die Sonne des Sozialismus, die das ikonenhafte Gesicht gleich einem Heiligenschein umgibt. Darüber hinaus sind Fotos zu sehen, Schutzmasken der Demonstrantinnen, lilafarbene Accessoires der Achtziger, das Hausbuch eines Frauenhauses, Ton- und Filmdokumente und zahlreiche Presseartikel, die eindrücklich die Aussenwirkung der Demonstrantinnen zeigen. Ein kleinerer separater Teil dieser ursprünglich im Wiener Volkskundemuseum gezeigten Ausstellung widmet sich dem Vorarlberg. Noch immer ist es das Bundesland mit den grössten geschlechtsspezifischen Einkommensunterschieden. Im Vergleich zu frühereren Jahren haben sie sich sogar noch vergrössert. Noch 1983 ist in einer Studie zu den lebenserfahrungen Vorarlberger Frauen zu lesen: «Jo, a Moadle, für was brucht die was lerna, sie hürotet eh.» Auch wenn dieses Argument knapp dreissig Jahre später kaum mehr zu hören sein dürfte, bleiben dem Frauentag noch viele Themen. und wer weiss, vielleicht läuft er dem Muttertag dereinst doch noch den Rang wieder ab. In der Mongolei ist der Frauentag einer der drei wichtigsten Feiertage im Jahr. Frauenmuseum Hittisau. Bis 11. März 2012. Öffnungszeiten: Donnerstag, 15–20 uhr, Freitag bis Sonntag, 10–12 uhr und 14–17 uhr. Mehr Infos: www.frauenmuseum.at


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Ausstellung

Ein grosser künstler für die grosse kirche Der Freiburger Johann Christian Wentzinger ist für einen wichtigen Teil der Rauminszenierung der Kathedrale verantwortlich. Nur kennt ihn bis anhin fast niemand. von silvio frigg

Entwurf aus gebranntem Ton von Johann Christian Wentzinger für die St.Galler Stiftskirche. Bild: H.-P. Vieser Wer kennt sie nicht, die kathedrale St.Gallen? Sie ist präsent in den köpfen der Einheimischen, jede Saison tausendfach festgehalten von den Fotoapparaten der Besucher und eines der Hauptmotive der Stadt- und Standortwerbung. Aber wer kennt sie wirklich, die kathedrale? Die Zeit, in der sie gebaut wurde, die künstler, die an ihr wirkten, verschwinden im diffusen Bild eines tausendjährigen klosters, auf das man sogar stolz ist – irgendwie –, ohne vielleicht sagen zu können, warum genau. Der kulturraum des kantons widmet nun dem «Innenarchitekten» Johann Christian Wentzinger eine Ausstellung und zeigt damit zum ersten Mal in St.Gallen gebauten Barock direkt im Stiftsbezirk. Zu sehen ist von Entwürfen bis zur Ausführung eine Einführung in das St.Galler Werk des Ausnahmetalents. Als einer der führenden künstler des 18. Jahrhunderts im süddeutschen Raum war Wentzinger verantwortlich für die Rauminszenierung in der kathedrale. Stuck, Malerei, Figuren, Farbgestaltung und Fassadenschmuck sind direkt von ihm geschaffen oder wurden nach seinen Vorlagen ausgeführt. Doch in St.Gallen ist Wentzinger beinahe ein unbekannter. Selbst jene, die täglich über den klosterplatz gehen oder an der Westseite unter seiner Marienfigur den Weg in Richtung Gallusplatz machen, kennen ihn kaum. Woran das liegt? Vielleicht, weil Wentzinger kein «Hiesiger», kein Ostschweizer war? Oder weil er

den Bau nicht bis zum Ende betreute? Nur die Rotunde und der Innenraum Richtung Westen sind unter seiner leitung entstanden. Diese gelten allerdings als sein Hauptwerk. Vielleicht ist für uns der Barock einfach zu weit entfernt, die gut sichtbare Vermischung von weltlicher Grösse und geistlicher Führung durch den Repräsentationswillen der Fürstäbte etwas zu sperrig geraten?

Präzises Arrangement Der in Ehrenstetten im Breisgau geborene Wentzinger hatte zeitlebens seinen lebensmittelpunkt in Freiburg. Noch vor seiner Arbeit in St.Gallen, die er auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft im Alter von knapp sechzig Jahren ausführte, wurde er Ehrenbürger der Stadt Freiburg, der er sein enormes Vermögen für das Armenspital hinterliess. keiner Zunft angehörend, arbeitete er als unabhängiger künstler und Gutachter. Die kleinen Entwurfsfiguren waren dabei sein eigentliches Arbeitsinstrument. Von diesen sind auch in der St.Galler Ausstellung einige nach mehr als 250 Jahren wieder in St.Gallen zu sehen. Wer die Ausstellung besucht, sollte anschliessend unbedingt die kathedrale aufsuchen, um mit geschärftem Blick die Details neu zu entdecken. Was heute so beiläufig bewundert oder als typisches barockes «Gesamtkunstwerk» Eingang in unzählige Stadtführungen findet, ist in Wahrheit das präzise Arrangement von inhaltlichen und gestal-

terischen Einzelstücken. Eine kunst, dass diese nicht in Manierismus und Geziertheit auseinanderfallen. Der Erfolg der Arbeit in St.Gallen bringt Wentzinger als Einzelkünstler aber auch zum Verschwinden. Wentzingers leistung ist die eines künstlers, aber auch eines Ideengebers und Organisators. Er war mitarbeitendes und vollendendes Haupt einer Vielzahl von ausgezeichneten künstlern und Handwerkern. Die Frage, wer genau was verfertigte, tritt dabei angesichts der gemeinsamen leistung in den Hintergrund. Die Charta für den Stiftsbezirk, wie auch der unesco-Schutz, nennen die Vermittlung des (Welt-)kulturerbes als Pflicht. Eine Ausstellung, die einmal nicht das Frühmittelalter, sondern den Barock zum Thema hat, war also fällig. Mit dem Gallusjubiläum nahen Veranstaltungen, die wiederum die Anfänge des klosters ins Zentrum stellen. Vielleicht findet danach das sichtbare Erbe eine Aufarbeitung. Gelegenheiten gäbe es genug. Man denke nur an Josef Anton Feuchtmeyer und seine Holzarbeiten am Chorgestühl der kathedrale. Ein eigentlicher Antipode zu Wentzinger in leben, Werk und künstlerischer Auffassung. Kulturraum des Kantons St.Gallen. Bis 6. November. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 14–17 uhr, Samstag/Sonntag, 12–17 uhr.

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Theater kulTur presst die leute blutleer, schmückt seine Hütte mit Schädeln. In «Apocalypse Now» unvergesslich gespielt von Marlon Brando. In konstanz ist es zurzeit des Redaktionsschlusses noch ein Geheimnis, ob kurtz tatsächlich auf die Bühne kommen wird.

Das Schiff trägt Marlow auf dem Kongo immer tiefer in die Abgründe der menschlichen Seele hinein. Bild: pd

Dschungel des Wahnsinns Afrika ist das Thema der diesjährigen Spielzeit im Theater Konstanz. Den Anfang im Spiegelsaal macht der BühnenExzentriker Andrej Woron mit Joseph Conrads «Herz der Finsternis» – besser bekannt als Filmadaption «Apocalypse Now». von and rea kessler Die Bühne steht unter Wasser. Zumindest sollte sie das, wenn es nach dem Regisseur Andrej Woron geht. Fade Bühnenbilder sind nicht sein Ding; er ist sein eigener kulissenbauer, immer. Der «Spiegel» hat ihn einmal als Bühnen-Exzentriker bezeichnet. Woron hat sie schon mit Falllöchern ausgestattet oder zum Rotieren gebracht. Die Idee zu seiner letztjährigen Inszenierung in konstanz löste einen juristischen Streit mit dem Veterinäramt aus. Dieses zeigte sich nicht einverstanden mit dem Einsatz von lebendigen karpfen in einem Aquarium auf der Bühne. Der Stressfaktor könnte für die Speisefische zu gross sein. Nachdem das Theater einen Rechtsbeistand eingeschalten hatte, zeigte sich das Veterinäramt versöhnlich und erlaubte den Einsatz unter Vorbehalten. Dieses Jahr soll es also eine Flutung sein. «Wenn wir schon das Glück haben und so nahe am Wasser spielen …», meint Woron. Ohne Wasser kommt weder das Stück noch das Buch «Herz der Finsternis» aus. Der klassiker – geschrieben vom polnischen Seemann und Autoren Joseph Conrad, publiziert 1899 als Dreiteiler in einem Magazin – spielt auf dem Fluss kongo. Auf ihm gleitet kapitän Marlow immer tiefer in den Dschungel auf der Suche

nach dem Elfenbeinhändler kurtz. In der bekanntesten Adaption des Stoffes stösst Marlow auf dem Vietkong – am krieg vorbei – bis nach kambodscha vor. Francis Ford Coppolas «Apocalypse Now» hat die literarische Vorlage in die Gegenwart der siebziger Jahre geholt.

Ein Aufklärer und Kolonialkritiker «Dramaturgisch ist das Buch furchtbar», sagt Woron. unaufgeregt lässt Conrad im «Herz der Finsternis» den alten Seemann Marlow seine Erlebnisse im kongo erzählen. Von der langen Flussfahrt, von der Suche nach kurtz. Von den geschundenen Sklaven, die im Schatten der Bäume ihrem Tod entgegenhungern. Von erschossenen kongolesen, die als Nebensächlichkeit im hohen Gras liegen. Woron ist froh um seinen Dramaturgen Thomas Spieckermann. Sie wollen die düstere Geschichte abenteuerlich erzählen, «attraktiv». Auf Worons nasser Bühne in konstanz stehen zwei Marlows. Ein junger und ein alter. Vor und nach der kongoerfahrung. Doch die eindrücklichste Figur von «Herz der Finsternis» ist weniger Marlow als vielmehr der verrückt gewordene kurtz, der sich in den Tiefen des Dschungels als übler Rachegott aufführt. Er

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Zwei Seiten des Rassismus Schwerer könnte kaum ein Thema sein. Das «Herz der Finsternis» steht am Beginn des ersten Genozids des 20. Jahrhunderts. Conrad verarbeitet darin seine kongoerlebnisse, die Anfänge des Schreckens der kolonialen Gewaltherrschaft des belgischen königs leopold II. Als kongogräuel sind die Verbrechen der Weissen in die Weltgeschichte eingegangen, zehn Millionen Tote haben sie gefordert. Das Werk rüttelte Europa wach. «Es ist ein schwieriges unterfangen und ein sehr komplexes Thema», sagt Woron und will mit Statisten und authentischen Musikaufnahmen aus jener Zeit die Eroberung des kongos, die Vernichtung und den Rassismus verdeutlichen. Doch Conrad deutet nicht nur auf den Rassismus der anderen hin. Conrad war selber ein «bloody racist». So nannte ihn zumindest der nigerianische Autor Chinua Achebe im Februar 1975 in einer Vorlesung. Das stimmt. Conrads Botschaft lautet: Wer zu lange von der Zivilisation abgeschnitten in der Wildnis haust, muss seinen Verstand verlieren. Indirekt heisst das: Wer dort aufgewachsen ist, hat nie einen erlangt. Conrads Rassismen sind auch direkt – wenn er etwa die kongolesen als kannibalen darstellt. Afrika und das Sterben Joseph Conrad steckt in dem europäischen Blick, der nach Afrika schaut, vor allem im medialen. Afrika ist in Europa kein Thema, es sei denn, es geht ums Sterben. Afrika wurde zur Projektionsfläche: Dort leben abartige Machthaber, die Gewalt ist grenzenlos. Sonst ist es still. Wer kennt schon einen ghanaischen Autoren, eine kenianische Regisseurin, eine Theatergruppe aus Malawi? In dieser Spielsaison ändert das Theater konstanz dies und setzt sich künstlerisch mit der Subsahara und dem heterogenen Afrika auseinander. Im Sommer war der Schauspieler Ralf Beckord, der als Direktor im «Herz der Finsternis» auftreten wird, mit einem Teil des Theaters konstanz in Malawi mit der Theatergruppe Nanzikambe Arts unterwegs und erlebte ein Theater, «das ganz nah dran ist» am Publikum. Die Spielzeit wird mit einem weiteren kooperationsstück zwischen Malawi und konstanz, «Welt 3.0», im Juni 2012 enden. Begonnen wird sie nun aber mit der saftigen Wurzel des europäischen Blickes. Spiegelsaal Theater Konstanz. Sa, 8., Di, 11., Do, 13., Fr., 14., So., 16., Mi., 19., Fr., 21., Sa., 22., Do., 27., Fr., 28., Sa., 29. Oktober, jeweils 20 uhr. Mehr Infos: www.theaterkonstanz.de


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Film

Die Reifezeit eines Films «Summer Games», der Spielfilm des gebürtigen Schaffhausers Rolando Colla, lief am Filmfestival von Venedig und Toronto. Vier Jahre hat er an dem Coming-of-Age-Drama gearbeitet. Daneben ist er politisch aktiv geblieben. von Andreas Kneubühler Zuerst die Pressekonferenz zum neuen Polanski-Film, dann diejenige mit Madonna. und dazwischen präsentierte der Filmemacher Rolando Colla am Filmfestival von Venedig seinen neuen Film «Summer Games» vor gegen hundert Journalisten aus aller Welt. In Erinnerung blieb ihm neben der Medienkonferenz und dem Gang über den roten Teppich vor allem der Applaus des Publikums – eine Standing Ovation – nach der Vorführung des Films. «Summer Games» ist nicht der erste Spielfilm von Rolando Colla, Venedig nicht das erste Festival, an das er eingeladen wurde. Trotzdem war der Auftritt besonders: Die Hürden seien schon sehr hoch, erklärt er, «das ist ein gutes Zeichen für meinen Film». Nach der Mostra ging es gleich weiter. Colla begleitete seinen Film auch noch ans Filmfestival von Toronto. Ab Oktober läuft «Summer Games» in verschiedenen Schweizer Städten in den kinos an.

Kontinuierlich weiterarbeiten Rolando Colla? 54-jährig, geboren in Schaffhausen, Sohn von italienischen Gastarbeitern, lebt und arbeitet in Zürich. keiner der bekanntesten Namen der einheimischen Filmszene, aber einer, dem es gelungen ist, kontinuierlich zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln. Begonnen hatte alles mit zwei Filmen in den Achtzigern, die Rolando Colla mit seinem Zwillingsbruder drehte. Das Ergebnis war ein finanzielles Fiasko. Neun Jahre dauerte es, bis die Schulden zurückbezahlt waren. Dies gelang über Auftragsfilme, kleinere Arbeiten fürs Fernsehen, Werbekampagnen für die «Woz», den «Tages-Anzeiger». 1994 kam der erste kürzere Spielfilm «Jagdzeit», der in locarno in der Sektion «léopards de demain» ausgezeichnet wurde. Es folgten «le monde à l’envers» und «Oltre il Confine». Jeder Film hat eine andere Geschichte. 2008 präsentierte er «l’autre moitié», eine Auseinandersetzung mit dem Islamismus. «Ich merkte, dass sich nur noch ein sehr kleines Publikum mit politischen Themen auseinandersetzen will», so Colla. Ein langer Weg Fast vier Jahre lang arbeitete er an «Summer Games». Er habe sich gefragt: «Wenn das der letzte Spielfilm ist, den ich machen kann, welche Geschichte soll ich erzählen? Was kenne ich besser als andere?» Der Weg von der Idee bis zu einem fertigen Spielfilm ist in der Schweiz lang. «Zuerst schrieb ich ein loses Exposé von

Nic und Maries Spiele sind nicht mehr ganz harmlos. Bild: pd ein paar Seiten», erzählt Colla. Darin wurde die Grundidee skizziert: «Es geht um ein kind, das unter der Gewalt leidet und sich mit Hilfe von anderen davon befreien will». Mit dem Exposé bewarb er sich um eine Drehbuchförderung. Nachdem diese Hürde genommen war, folgten Drehbuchverträge mit verschiedenen Autoren. Eine erste Version wurde dem Schweizer Fernsehen geschickt, koProduzenten mussten gesucht und überzeugt werden. Von all diesen Stellen gibt es Feedbacks, die in die Entwicklung des Stoffs einfliessen. Das sei wie bei einem koch, der eine Suppe zubereite, zu der auch andere Zutaten beisteuern könnten, schildert Rolando Colla diesen Prozess. Er erlebt ihn als Bereicherung: «Ich muss nicht die ganze Geschichte alleine erzählen». Man müsse allerdings einer Idee genügend Raum lassen, damit sie sich weiterentwickeln könne. «So gut wie bei ‹Summer Games› ist mir dies noch nie gelungen», findet er.

buch wurde die Geschichte dann ins Heute transportiert – und entfernte sich vom direkten autobiografischen Bezug zu Collas kindheit. Inzwischen ist er bereits wieder mit neuen Projekten beschäftigt. unter anderem montiert er einen weiteren Teil seiner Serie «Einspruch». Das sind kurzfilme, die sich mit der Migrationspolitik beschäftigen. «Prägnante Statements, die das Publikum dazu bringen sollen, eine eigene Position zu entwickeln», umschreibt Colla. Auf dem Schneidetisch liegt «Einspruch 6». Die Weiterführung dieser Serie sei ihm wichtig: «Gerade, weil ich mich in meinen Spielfilmen etwas von meinem politischen Engagement entfernt habe.» Das Echo auf die kurzfilme ist gross: «Einspruch 5» wurde an neunzig Fernsehstationen verkauft und gewann diverse Preise. Kiwi Kino Schaffhausen. Mittwoch, 19. Oktober, 19 uhr Apéro; 20 uhr Screening. Mehr Infos: www.kiwikinos.ch

Die Einspruch-Serie Die Hauptfiguren von «Summer Games» sind Nic und Marie, die sich in den Sommerferien auf einem Campingplatz in der Toscana treffen. Nic leidet unter einem gewalttätigen Vater, die Ehe der Eltern steht vor dem Ende. Marie sucht ihren Vater, der sie angeblich verlassen hat. Die Geschichte war zuerst in den sechziger Jahren angesiedelt. Im Verlauf der Arbeiten am Dreh-

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kulTur

Literatour Mit Richard Butz

Erinnerungen – schmerzhafte und andere. Erinnerungen sind trügerisch, sie können lügen, verwischen, verwirren, verloren gehen. Das muss auch Clara erfahren, deren beste Freundin Ines unerwartet in rom stirbt. Sie macht sich auf, um Ines‘ Nachlass zu ordnen, und entdeckt dabei ein romanmanuskript, das im Jahr 1978 spielt – dem Jahr der Tötung von Aldo Moro. Ines erzählt darin ihre Erlebnisse als Südtiroler Zimmermädchen im Hotel Manente. Emma Manente, die wie Clara und Ines aus Stillbach stammt, hatte zur Schande der Familie einen Italiener geheiratet. In rom trifft Ines den Historiker Paul, der sich fanatisch in die Wirren und Greuel des Faschismus verbeisst und daneben Frauen betört. Über ihn und Emma Manente wird die Geschichte in den Mussolini-Faschismus und den damit verbundenen Terror verwoben. Sabine Gruber verknüpft diese vier Personen im roman «Stillbach oder Die Sehnsucht» zu einem spannend zu lesenden und informativen Buch. Sie erzählt von Faschismus, krieg, Hass, Terror und rollt das Thema Zugehörigkeit des Südtirols neu auf. um Erinnerungen geht es auch bei der Gewinnerin des Ingeborg-BachmannPreises 2011; Maja Haderlap und ihr roman «Engel des Vergessens». Ihr Thema ist die Geschichte der kärntner Slowenen im 20. Jahrhundert, erzählt aus der Sicht eines heranwachsenden Mädchens. In der Abgeschiedenheit der Berge haben sich Dramen abgespielt – familiäre, persönliche und politische – die nicht voneinander zu trennen sind. Die dominante Grossmutter war im kZ, der Vater kämpfte auf der Seite der Partisanen und erwies sich im späteren leben als liebenswert aber schwach, die Mutter wurde aufgerieben von der Geschichte und der Ehe. Später erlebt das Mädchen die Auflösung Jugoslawiens und bricht schliesslich in ihr eigenes leben auf. Haderlap gelingen berührende Porträts. Sie schreibt in einem klaren und doch poetischen Stil. Ihr überraschendes romandebüt greift zwar gelegentlich – eine kleine Einschränkung – etwas allzu drastisch und übervoll ins leben ein. Sie gibt aber der bisher kaum wahrgenommenen slowenischen Minderheit in Österreich eine Stimme. Von Nazis und Italo-Faschisten berichtet Gruber, von Nazis, kommunisten, politisch gespaltenen Slowenen und österreichischen Verdrängern Haderlap und vom kommunistischen Terror in der ehemaligen Tschechoslowakei Josef Haslinger. literarisch rollt er in seinem

ForwarD

Polonaise der Ernsthaftigkeit.

roman «Jáchymov» die Geschichte des legendären tschechischen EishockeyTorwart-Stars Bohumil «Boža» Modrý (1916-1963) auf, der zusammen mit anderen Mitgliedern der äusserst erfolgreichen Nationalmannschaft 1950 ins Visier der Justiz gerät. Sie werden von der kommunistischen regierung, die ihren Sport auch als bourgeois abqualifiziert, wegen versuchter republikflucht und weiteren unbewiesenen «Vergehen» angeklagt, ins Gefängnis geworfen, gefoltert, gedemütigt und schliesslich zu Zwangsarbeit in den radioaktiv verseuchten uranminen von Jáchymov gezwungen. Nach fünf Jahren Haft wird Modrý entlassen, strahlenkrank und gebrochen. Acht Jahre dauert sein gesundheitlicher leidensweg, beobachtet und erzählt aus der Perspektive seiner Tochter. Josef Haslingers roman fesselt, verschlägt einem fast den Atem. Der Frauenfelder Waldgut Verlag eröffnet eine neue Buchreihe: «sappho&hafis – s&h». Die beiden Herausgeber Beat Brechbühl und Sinan Gudzevic (Zagreb) eröffnen mit Jesper Svenbros «Echo an Sappho» und dem «logbuch III» von Giorgos Seferis. Im ersten Band verbinden sich Svenbros Gedichte, ein Essay des Dichters, Beiträge des Übersetzers lukas Dettwiler und des Verlegers Beat Brechbühl mit der Musik (auf beigelegter CD) des komponisten Conrad Steinmann, zu einem stimmigen Ganzen. Erstmals auf Deutsch liegen im «logbuch III» die Gedichte, die der Nobelpreisträger in Zypern schrieb, vor. Übersetzt hat sie der St.Galler Seferiskenner Evtichios Vamvas. Im Anhang finden sich kommentare, Situierungen und weiteres Material. Die zwei schön gestalteten Eröffnungsbände der reihe sind ein schönes Versprechen auf weitere Fund- und Erinnerungsstücke.

Profimässiges Musikmachen sei für ihn immer nur das notwendige Übel gewesen, um irgendwann einen eigenen Tonträger in der Hand halten zu können: und doch brannte sich andreas Dorau vor dreissig Jahren als «Fred vom Jupiter» auf immer und ewig ins Discoherz. Der Neue-Deutsche-WelleHit machte Dorau aber wenig Freude, wie kürzlich in einem deutschen Magazin zu lesen war. Er entstand bei einer klassenarbeit; die Musik verfasste Dorau zusammen mit einem Freund, der Text entstand gemeinsam im klassenzimmer. Als der lehrer Wind davon bekam, dass die beiden Schüler ein williges label gefunden haben, liess er sich (als Vertreter der beteiligten klasse wohlan) ebenfalls als urheber eintragen. kürzlich rückte er aber die eingestrichenen Tantiemen raus, als sich die klassenkameraden von Dorau um ihr urheberrecht kümmerten. und Dorau selber hat schliesslich auch seinen Frieden mit «Fred vom Jupiter» gefunden. Seit damals bringt der Hamburger Tanzwut und Ernsthaftigkeit zusammen, Schubidu-Melodien treffen auf Bösartigkeiten wie in seinem neuesten Hit von der Platte «Todesmelodien»: «Er redete laut / und er redete schnell / er war quasi intellektuell / Grössenwaaahn / was hast du uns angetaaan …» Hit mag ein bisschen weit gegriffen sein, schaffte es Dorau doch nie mehr in die offizielle Hitparade, aber dafür regelmässig in die Herzen und köpfe des Feuilletons und Musikredaktionsbestenlisten. Er hätte nichts dagegen, einen waschechten Pop-Hit zu landen, aber er hat es als Video-Consultant für weniger spannende, dafür umso erfolgreichere Musiker wie Xavier Naidoo wenigstens finanziell nicht nötig. Doraus konzert verspricht eine tanzfreudige und ausgelassene Sache zu werden, darum hingehen, aber unbedingt, die NDW-Nostalgie zuhause lassen, nur schon dem künstler zuliebe. (js)

Sabine Gruber: Stillbach oder Die Sehnsucht. C.H. Beck München, 2011. Maja Haderlap: engel des Vergessens. Wallstein Verlag Göttingen, 2011. Josef Haslinger: Jáchymov. S. Fischer Verlag Frankfurt am Main, 2011. Giorgos Seferis: Logbuch iii. Zypern, wohin das orakel mich wies ... Waldgut Verlag Frauenfeld 2011. Jesper Svenbro: echo an Sappho. Waldgut Verlag Frauenfeld, 2011.

Palace St.Gallen. Samstag, 22. Oktober, 21 uhr. Mehr Infos: www.palace.sg

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In sich gekehrt in der Rockgeste.

Der Stein, den das Animal Collective vor gut sechs Jahren angestossen hat, kullert noch immer den Hügel runter. Er hat zwar ein wenig an Schlagkraft eingebüsst, hüpft aber munter immer weiter und hat unterdessen viele kollegen bekommen. Amerikanische Bands mit Chören, verwindeten Gesängen und rumpelsounds gibt es mittlerweile dermassen viele, dass man den Überblick zwangsläufig verliert, respektive die referenz eben auch nur der Nachfolger eines Nachfolgers ist. So mag ein neuer Stil oder immerhin etwas in dieser richtung entstanden sein. Die Ganglians aus Sacramento, kalifornien, tragen diese Fahne mit Stolz, aber auch mit äusserster Gelassenheit in eine weitere Saison. Für ihr neues Album «Still living» verpflichteten sie robby Moncrieff hinter das Mischpult. Moncrieff sass bereits für das Album «Bitte Orca» der Dirty Projectors an den reglern. und wie schon die schmutzigen Projektoren von Moncrieff geschliffen wurden, klingen auch die Ganglians auf ihrer zweiten Veröffentlichung zugänglicher. Die vier Surfer verbinden elegant die Melancholie eines verregneten Strandes mit dem Hormonschub nach einer gestandenen Welle. Eine wunderbare Herbstplatte also. und auf der Bühne treffen bei den Vieren (das scheint zumindest auf den Videos des letztjährigen PrimaveraFestivals so) höchste Insichgekehrtheit und selbstverständlichste rockgesten zusammen. – Ein schönes Programm für einen St.Galler Mittwochabend also. (js) Grabenhalle St.Gallen. Mittwoch, 12. Oktober, 21 uhr. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

Bilder: pd


kultur

Von der rolle von Andreas Kneubühler

TheaTerland

Diffizile Diagnose.

Gesucht: Familiengeschichte.

Die Spur wird nach dem Brand aufgenommen. Bild: pd Vordergründig ist es eine simple Geschichte, die die beiden in Zürich lebenden Filmemacher Fosco und Donatello Dubini auf die leinwand bringen: Ein Haus im tessiner Dorf lodrino, das durch einen Brand beschädigt wurde, muss geräumt werden. Das Gebäude ist zwar stattlich – zwanzig Zimmer –, aber kein geschütztes Baudenkmal. Eine spezielle Bedeutung hat es eigentlich nur für die Filmemacher. Es ist das Stammhaus der Dubini-Familie. Der Grossvater war aus der lombardei ins tessin emigriert, hatte das Haus gekauft und darin eine Metzgerei eingerichtet. Zusammen mit ihren Geschwistern lebten die Grosseltern in diesem Haus, bis sie starben. Schliesslich stand das Gebäude leer. Vor dem Abbruch soll nun aufgeräumt werden. Die Dubinis dokumentieren die Arbeiten mit der Handkamera oder sogar nur mit dem Handy und fangen den morbiden Charme einer untergegangenen Welt ein. Da gibt es Schränke voller kleider, die noch in Plastikhüllen stecken. keines der Zimmer wurde jemals geräumt. Eine Staubschicht überdeckt alles. Wenn man einen Gegenstand hochhebt, bleibt der umriss sichtbar wie bei einem Negativ. Einen Spannungsbogen erhält der Film durch die Suche nach einem angeblichen Schatz. Die tante soll Gold- und Silbermünzen versteckt haben. Die Dubinis durchwühlen das ganze Haus, mieten sogar einen Metalldetektor, mit dem sie reichlich amateurhaft die Wände absuchen. Die fixe Idee vom versteckten Reichtum tritt allerdings bald in den Hintergrund. Scheinbar beiläufig entwickelt sich eine andere Geschichte, eine, die nicht explizit erklärt wird, sondern sich in den köpfen des

Publikums zusammensetzt. Die Dubinis lassen ihren Vater reden, die Mutter, die vierte Generation, die das Haus nur noch von gelegentlichen Besuchen kennt. Wie Puzzlesteine setzen sich einzelne Sätze zu einem Bild zusammen, dass nicht vom Aufstieg einer Einwandererfamilie erzählt, sondern von Fremdheit, fehlender Akzeptanz und von der langen Zeit, die es braucht, damit Integration gelingt. Die Dubinis hatten sich in ihrem Haus eine eigene Welt erschaffen, eine Schutzburg gegen die ihnen nicht wohlgesinnte umwelt. Sie blieben mehr als eine Generation lang Aussenseiter, auch wenn sich ihr lombardischer Dialekt nur in Nuancen von demjenigen der neuen Heimat unterschied. Die tante, die kindergärtnerin im Dorf war, wurde entlassen und durch eine tessinerin ersetzt. Das Einbürgerungsgesuch wurde abgelehnt. Auf der anderen Seite sperrten die Dubinis ihr Grundstück ab, damit niemand darauf parkieren konnte. und als der Vater, der in Zürich als Architekt vermögend geworden war, die Familienburg besucht, wird der noble Ford thunderbolt auf den Dorfplatz gestellt, damit alle den neuen Reichtum mitbekommen. Viele Spuren werden nicht weiterverfolgt: Wer hat eigentlich das Haus angezündet? Der Film präsentiert sich wie eine Sammlung von Stoffen. und man weiss am Schluss nicht so recht, ob die Filmemacher damit besonders raffiniert – oder eher fahrlässig umgegangen sind. Kinok, Cinema in der Lokremise St.Gallen. Spieldaten siehe Veranstaltungskalender.

Gibt es eine schwierigere Diagnose als die für einen Patienten mit psychischen Störungen? Es liessen sich einfachere Patienten vorstellen. Wie befragt man eine Frau wie Anna Svoboda, die gebeugt durch die Gänge schlurft und kaum ein Wort über die lippen bringt? Wie gewinnt man die Aufmerksamkeit von Friedrich Wiesinger, der glaubt, er sei der Zahlenmeister und regle mit Hilfe von Engeln die Geldflüsse zwischen den uSA und China? Medizin- und Psychologiestudenten lernen theoretisch das internationale Diagnostikraster der Weltgesundheitsorganisation, das ICD-10 – die F-Fälle sind die psychischen Störungen – aber dies in der Praxis umzusetzen, ist nicht bloss schwierig, sondern auch heikel. «Aus Fehlern lernt man», gilt nur bedingt als Entschuldigung, wenn ein psychisch gestörter Patient durch eine falsch durchgeführte Befragung zusätzlich geschädigt wird. Im Allgemeinen krankenhaus (AkH) in Wien, in der Abteilung Psychiatrie, startete vor fünfzehn Jahren ein verrücktes Projekt. Svoboda und Wiesinger gibt es – aber sie werden von Schauspielern nachgespielt. Eva linder ist die depressive Svoboda, Hagnot Elischka der Herr Wiesinger mit den Wahnvorstellungen. Die Studenten können mit ihnen üben, ohne grösseren Schaden anzurichten. Anfänglich war die Skepsis gross. Es hiess, die Schauspieler werden selber verrückt werden. Aber das war nicht der Fall. Das AkHEnsemble hat sich bewährt. Dieses faszinierende Projekt ist Ausgangspunkt der theaterperformance «Psychiatrie!» des Ensembles Einmaliges Gastspiel. Auf der Bühne sind die Schauspieler Elischka und lindner als Patienten und die Gespräche über die seelischen tiefen. Wem das thema behagt, kann als Ergänzung zum Stück «Psychiatrie!», in Winterthur «Spinnsch» von Jean Grädel und dem Freien theater thurgau schauen. Im Aufenthaltsraum einer Psychiatrie sitzen die Patienten mit den unterschiedlichsten Diagnosen zusammen. Beide Stücke machen klar: Es könnten wir sein, die in die Abgründe gestürzt sind. (ak) «Psychiatrie!»: Theater am Kirchplatz Schaan. Freitag, 21. Oktober, 20.09 uhr. Mehr Infos: www.tak.li «Spinnsch»: Theater am Gleis Winterthur. Samstag, 29. Oktober, 20.15 uhr. Mehr Infos: www.theateramgleis.ch

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kultur

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Felsbruch in Elm.

Der Berg kommt. Gerufen hat er auch, aber das mit dem Hören hat nicht so gut geklappt. Nach tagelangen regenfällen und kleineren Steinschlägen, zerstörte am 11. September 1881 ein Bergsturz den Ostteil von Elm. Es ist reines Glück für die siebenjährige katharina Disch, dass sie mit ihrem vierjährigen Bruder kaspar zur Grosi in die Bleiggen geschickt werden. Die Mutter liegt in den Wehen. Franz Hohler erzählt im Buch «Die Steinflut» die tage, bevor der Berg herunterfiel, aus den Augen des kathrinlis. Exgüsi – der katharina. Das Mädchen mag es gar nicht, wenn man es kleiner macht, als es ist. Sie will auch eine Person sein, und wenn sie gross ist, sollen die treppenstufen in der Bleiggen unter ihren Füssen genauso knarren wie bei ihrer Base oder dem Grosi. Dass er auch kinderbücher schreibt, hat Franz Hohlers kinderaugen geschärft. Er habe immer versucht, das kind in ihm selber nicht zu vergessen, hat er einmal in einem Interview gesagt. Es behaupten noch einige von sich, dass sie im Herzen noch immer kinder seien, aber wer in Hohlers Geschichte steckt, muss keine Sekunde zweifeln, dass sein kathrinli, in einer Hirnwindung doch älter als sieben sein könnte. und obwohl die Welt im damaligen Elm sorgfältig zusammengefügt ist und ewig vorbei scheint, entdeckt man sich selbst im kathrinli und so einiges aus der eigenen Biografie wird wieder lebendig. So lebendig wie die 116 Menschen geblieben wären, wenn sie auf den Berg gehört hätten. Sich als Angsthasen bewiesen hätten, geflüchtet wären, als noch Zeit dazu war – bevor der Chlagg herunterkam. Im Oktober bringt die Walliserin Cornelia Montani Franz Hohlers Novelle als Erzähltheater nach Winterthur und im November nach St.Gallen. In Mundart. (ak) Theater am Gleis Winterthur. Samstag, 1. Oktober, 20.15 uhr. Sonntag, 2. Oktober, 19 uhr. Mehr Infos: www.theateramgleis.ch Kellerbühne St.Gallen. Mittwoch, 23. bis Samstag, 26. November, jeweils 20 uhr. Mehr Infos: www.kellerbuehne.ch

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Einordnungen.

1) Die kunsthalle Winterthur zeigt im Oktober die erste institutionelle Ausstellung von Köken ergun. Von Istanbul zog es den Mittdreissiger weg nach Berlin, wo er begann, sich unter anderem mit der kultur eingewanderter türken zu beschäftigen. Ergun sagt, fünfzig Prozent seiner Arbeit seien Gespräche. Aufgefallen sind ihm die türkischen Hochzeiten, insbesondere die älteren Männer, die die mitgebrachten Geschenke begutachten und bewerten. Ein halbes Jahr lang begleitete er Wochenende für Wochenende mit seiner Videokamera diese Hochzeiten. Ergun beobachtet den kunstmarkt zwar argwöhnisch, stösst auf demselbigen mit seiner journalistischen Herangehensweise jedoch auf grosse Beachtung. (js)

Felix Stickel und Peter Stoffel zu sehen. In Genf: Com&Com, Mio Chareteau, Vidya Gastaldon, Georg Gatsas, rolf Graf, Andy Guhl, katalin Déer, Aurelio kopainig, Pascal lampert, Martin lorenz, Marie-Avril, Costa Vece, Andrea Vogel und Daniel Zea. (js)

Kunsthaus Glarus. 21. August bis 30. Oktober. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 14–18 uhr, Samstag/Sonntag, 11–17 uhr. Mehr Infos: www.kunsthausglarus.ch

4) Mit dem Beschrieb der aktuellen Ausstellung im kunstraum kreuzlingen ist kurator richard tisserand und den drei Malern Philipp Schwalb, Jannis Marwitz und christian rothmaler ein kleiner Clou gelungen. landauf und landab werden die «reiseberichte» kolportiert. Darin ist die rede von Dope, Graffiti und auch Eazy-E hat einen Auftritt. Schwalb, Marwitz und rothmaler treten in der Gruppe unter dem Namen N.W.A. auf; nüchtern, weltweit, arbeitzlos, hat das zu bedeuten – oder eben auch Niggaz Wit Attitude, der Name der Hip-Hop-Crew von Dr. Dre und eben auch besagtem Eazy-E. Die jungen Hamburger Schwalb, Marwitz und rothmaler inszenieren sich und ihre Arbeiten im kunstraum selbstreflektierend und mit künstlerischer Wucht und konzentration. (js)

Erweiterungen.

3) Der Projektraum Nextex wagt nach einem Jahr am neuen Ort in der Schmiedgasse die Erweiterung. Einerseits greift die aktuelle Ausstellung «3 Stunden 57 Minuten» in Nischen in der Nachbarschaft über. Andererseits setzten sich die Ausstellungsmacher in den Zug und fuhren ebendiese gut vier Stunden nach Genf, um dort in Zusammenarbeit mit der Fonderie kugler einen Austausch auszuhecken. Das Projekt möchte kunstschaffende «von Genf und der Ostschweiz während einer kurzen Zeitspanne zusammenbringen.» So sind in St.Gallen Denise Altermatt, Ghislaine Ayer, Californium 248, rudy Decelière, regula Engeler, Sarah Haug, Sarah Hugentobler, tami Ichino, Alexandre Joly, Stéphane lauper, Céline Peruzzo, Valentina Pini, katja Schenker,

Kunsthalle Winterthur. 9. Oktober bis 21. November. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag, 12–18 uhr, Samstag/Sonntag, 12–16 uhr. Mehr Infos: www.kunsthallewinterthur.ch

Zuordnungen.

2) Vor gut einem Jahr lud die kuratorin Christiane rekade die welsche künstlerin Vanessa Safavi nach trogen in den Palais Bleu ein. Die 31-jährige reagierte mit einer minimalistischen Arbeit im zweiten Stockwerk auf die Vergangenheit des Palais als Spital. Nicht klar zuzuordnende Objekte auf dem Fussboden schoben beim Betrach-

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ten assoziative Gedankengänge an. Safavi stellt bei ihren feingliedrigen, aber nicht minder Bildstarken Installationen Bestandteile verschiedener kulturkreise – Erinnerungsfragmente könnte man die Objekte auch nennen – einander gegenüber: «ursprünglichkeit trifft auf postmodernen Zeitgeist, Exotik auf Alltag, nüchterner Minimalismus auf bunte Popkultur», heisst es beim kunsthaus Glarus zur kommenden Einzelausstellung Safavis. (js)

Nextex St.Gallen. Bis 3. November. Öffnungszeiten: Dienstag, 12–16 uhr. Mehr Infos: www.nextex.ch

Kolportagen.

Kunstraum Kreuzlingen. Bis 23. Oktober. Öffnungszeiten: Freitag, 15–20 uhr, Samstag/Sonntag, 13–17 uhr. Mehr Infos: www.kunstraum-kreuzlingen.ch



kultur

Debütalbum Nick Cave und thom Yorke zu ihren erklärten Fans zählen darf, ist sicher nicht zu unterschätzen, aber diese tatsache wusste ich zum Glück noch nicht, als ich die CD die ersten Male in den Player legte. Die fünfköpfige truppe Other lives kommt aus Stillwater, Oklahoma, und vereint auf ihrem aktuellen Opus «tamer Animals» (Musikvertrieb) die späten Beatles, Siebziger-Jahre-Softrock, eine Prise radiohead und Soundwände, die fern an Ennio Morricone erinnern. Manche hören aus der von Melancholie, Sehnsucht und schlichter Schönheit getränkten Musik auch die aktuellen Folk-Barden Bon Iver und von Fleet Foxes heraus, doch diese Assioziation macht weniger Sinn. Wie auch immer, die elf Songs klingen, durch diverse Bläser unterstützt, zuweilen sehr orchestral, ja fast andächtig. Dazu lassen Other lives Violinenwellen, Cellistürme und Bassklarinettentropfen über die ausgetrockneten Sümpfe Amerikas peitschen, so dass man die endlosen Weiten ihrer musikalischen landschaften förmlich vor Augen sieht. Dass Songschreiber Jesse tabish nicht an Ideenarmut leidet, lässt «tamer Animal» manchmal leicht überkippen. So gibt es einige Songs, die am Ende fragmentarisch wirken und die Aufmerksamkeit überstrapazieren. Aber das sind kleine Einwände gegen eine unvergessliche 45-minütige reise ins land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ein kleines, feines Wunderwerk gegen jeglichen liebes- und Weltschmerz.

Presswerk von René Sieber, Autor und Musik-Aficionado. Platte des Monats

Gillian Welch. In der nicht mehr ganz neu erblühten Folk-Szene Amerikas macht nicht nur Joanna Newsom herrlich aus der Zeit gefallene Musik. Die in New York geborene und in los Angeles bei Adoptiveltern aufgewachsene Gillian Welch tut dies ebenfalls seit rund fünfzehn Jahren. In Europa wurde sie vor allem durch ihre Beteiligung am Soundtrack des Films «O Brother, Where Art thou?» von Ethan und Joel Coen aus dem Jahr 2000 bekannt. Neben Alison krauss gehört sie zu den eigenwilligsten Erneuerinnen des Country-Stils Bluegrass. Aber wie Newsom lässt sich auch Welch nicht leicht schubladisieren. Wenn schon, müsste man die Farbpalette von Welchs Schaffen neben dem klassischen Country um die Schattierungen von Gospel, traditionellem Bluegrass, rhythm and Blues sowie Jazz erweitern. Bei Gillian Welch gehören zwei Männer zur karriere wie das Ei zum Huhn: erstens ihr kongenialer musikalischer Partner Dave rawlings und zweitens Produzent t-Bone Burnett. Mit Ersterem hat Welch gerade eine tiefe Schaffenskrise durchlitten, was die achtjährige kreativpause seit dem letzten Album «Soul Journey» von 2003 erklärt. trotz kritikerlob zweifelten die beiden Perfektionisten an der Qualität ihrer Songs. klingt beinahe unfassbar. Doch mit dem neuen Werk «the Harrow And the Harvest» (Warner) scheint das Jammertal durchschritten zu sein. Welch und rawlings können nach dem aufopferndem In-Sich-Gehen die über mehrere Herbste gereiften Früchte ihrer Arbeit einfahren. Es ist definitiv Erntezeit. Mit grosser ruhe und reife erzählt Gillian Welch zehn dunkle Variationen von traurigkeit. In den zu karger Begleitung vorgetragenen texten geht es um aktuelle themen wie Identität und unerfüllte Erwartungen, aber auch um zeitlose und countrytypische, an Johnny Cash gemahnende wie Verlust, tod und Verzweiflung. Welch und rawlings: zwei Spieler, zwei Stimmen, die fast zu einer Person verschmelzen und mit ihren Songs ein meditatives Grundgefühl verströmen.

Junger Meister des Monats

Stephen Malkmus And The Jicks.

Wieviel Pavement steckt eigentlich in einem Malkmusschen Soloakt? Diese Frage stellen sich die Anhänger der vielleicht besten Band der neunziger Jahre immer wieder. Aber es ist schliesslich eine müssige Frage. Auch wenn man sie mit «sehr viel» beantworten würde, bleibt ein schaler Geschmack im Mund zurück. Denn zwölf Jahre (nach dem Ende von Pavement im Jahre 1999) sind eine verdammt lange Zeit, um die Meisterwerke dieser Band nicht zu vermissen. klar ist aber auch, dass die Alben von Stephen Malkmus, allein oder zusammen mit den Jicks, immer auch ein trostpflaster auf die ungetrockneten tränen waren, die leider Gottes die Auflösung von Pavement bei ihren Fans hinterlassen hatte. Im August kam «Mirror traffic» (Musikvertrieb), Soloplatte Nummer fünf, in die läden. Eigentlich steht Malkmus auch hier wieder nur da und spielt fünfzehn (!) Poplieder, in denen er nach gekonnter Manier die herrlichen Indie-Schlappen aus den goldenen Neunzigern aufpoliert

Band des Monats

Other Lives. lange Zeit habe ich keine Platte mehr gehört, die mit jedem Hören zusätzlichen Genuss verschafft, bis sie allmählich zu den Favoriten zählt. Oder sollte ich besser von einer «Neuentdeckung» schreiben? So weit die Vorschusslorbeeren. Eine Band aber, die seit ihrem

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und zu neuem leben erweckt. Irgendetwas lässt der ehemalige Geschichtsstudent dazu aber immer quietschen, zirpen, ruckeln oder anbrennen, dass es einem im heimischen Ohrsessel nur ja nicht zu langweilig wird. Gelang dem Hendrix-Fan auf früheren Alben der Einstieg nicht immer so toll, sind es auf diesem Album gerade die drei Opener «tigers», «No One Is (As I Are Be)» und «Senator», die fulminant den reigen eröffnen. Natürlich hat Malkmus, auch bekannt für seinen tiefsinnigen Humor und seine feine Ironie, schon weniger banale Weisheiten gesungen als diese, dass jeder einen Blowjob möchte und ganz besonders der Senator. Aber irgendwie hat diese Direktheit auch etwas Erfrischendes. sieBers HerBst-Podestli:

1 ornette Coleman The Shape Of Jazz To Come (1959) 2 Prince Sign ‚O‘ The Times (1987) 3 other lives Tamer Animals 4 Gillian welch The Harrow & The Harvest 5 Beirut The Rip Tide 6 stephen Malkmus And the Jicks Mirror Traffic 7 still Corners Creatures Of An Hour 8 Patrick wolf Lupercalia 9 Alicia keys Songs In A Minor (2001)



Kalender 01.10.–31.10.2011

Inhaltsverzeichnis Kulturprogramme 4 Theater und Konzerte SG. 6 J. S. Bach-Stiftung Trogen. Kammerorchester St.Gallen. 8 Gare de Lion Wil. Kinok St.Gallen. Kunstmuseum Winterthur. 11 Kunstmuseum Thurgau. Stiftsbibliothek St.Gallen. 38 Salzhaus Winterthur.

SA

42 Comedia Buchhandlung St.Gallen. 50 Kunstmuseum Liechtenstein. Kunstmuseum St.Gallen. 54 Grabenhalle St.Gallen. Kellerbühne St.Gallen. 60 Diogenes Theater Altstätten. Palace St.Gallen.

01.10

Konzert «Ich bin der Welt abhanden gekommen». Lieder von Mahler, Strauss und Rachmaninov. Schloss Rapperswil, 17 Uhr Frantic. Mit neuen Album. Gare de Lion Wil, 21 Uhr Irène Schweizer & Where’s Africa Trio. Piano, Schlagzeug und Altsaxophon. Alte Kaserne Winterthur, 20:15 Uhr Liberty Jubiläums-Galakonzert. Mit Galadiner. Lindensaal Flawil, 19 Uhr The Beatnuts. Underground-Rap. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Ludwig van Beethoven – die neun Sinfonien. Sinfonie Nr. 8 ­ F-Dur, op. 93 & Sinfonie Nr. 6 F-Dur, op. 68 «Pastorale». Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr Manuel Stahlberger. «Abghenkt». Löwenarena Sommeri, 20:30 Uhr Martin O. «Cosmophon». ChössiTheater Lichtensteig, 20 Uhr Mistura. Jazzklangfeuerwerk. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Obietas Octango. Kammermusik. Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Sinside. New-Powerrock. Z88 Kreuzlingen, 21 Uhr Trummer & Band. Mit dem neuen Album «Fürne Königin». Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Clubbing/Party Chamäleon. Kult-Disco ab 30. K9 Konstanz, 21 Uhr Fillet of Soul. DJs Pfaff Caesi, Lefthand & Midnight Marauder. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Kula Club Party. Mit dem DJTeam Spagheddy BolognYese m. Grappa. Kulturladen Konstanz, 22 Uhr Mondo Beyondo. Ursula 1000, DJ Max RubaDub – Breaks, Funk. Kraftwerk Krummenau, 21 Uhr Oktoberfest. Weisswürste, Brezel, goldenes Gebräu und Festzeltmusik. Zak Jona, 19 Uhr Techno-Escalation. Mit Piratenkind, Kreuzton, Reto S. Monica Dias und Jasko Grbic & Manik. USL Amriswil, 21 Uhr The Globe. African Dance Party. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Film Barney’s Version. Der Zyniker Barney Panofsky trifft bei seiner Hochzeit auf die Frau seines Lebens. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr

60 Schloss Wartegg Rorschacherberg. 67 Aida St.Gallen. 73 Kugl St.Gallen. Kultur is Dorf Herisau. Kunst Halle St.Gallen. Museum im Lagerhaus. 80 Universität St.Gallen.

Hunger – genug ist nicht genug. Dokfilm. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr L’uomo nero. Gabriele fährt in sein apulisches Heimatdorf, um seinen Vater ein letztes Mal zu sehen. Kinok Lokremise St.Gallen, 19 Uhr La prima cosa bella. Wunderbare Hommage an das Italien der sechziger siebziger Jahre. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Vol spécial. Im Gefängnis Frambois­ warten abgewiesene Asylbewerber auf ihre Ausschaffung. Kinok Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Theater Beast on the moon. Über den Genozid am armenischen Volk. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Business Class. Das Dialog-Stück widmet sich der Figur des Managers. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr Die Entführung aus dem Serail. Marionettenoper. Marionettenoper Lindau, 19:30 Uhr Die Nepotistan-Affäre. Ein innenpolitischer Schwank. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Diogenes Chor. Eigenproduktion Diogenes Chor mit Urs Stieger. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Sibylle Aeberli & Milena Moser. «Die Unvollendeten». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Uta Köbernick. «SonneScheinWelt». Theater an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr Wie einst Oliver Twist. Musiktheater, frei nach dem Roman von Charles Dickens. Stahlgiesserei Schaffhausen, 19:45 Uhr Kabarett Achterbahn. Theater Mephisto & Co. Schloss Seeheim Konstanz, 20 Uhr Michael Elsener. Intelligenter Witz & scharfe Dialoge. Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr Nagelritz. «Landgang mit Vieh, Gesang und Vollrausch». Restaurant Alpstein Appenzell, 20 Uhr Susanne Kunz. «Schlagzeugkunst».Rotfarb Uznach, 20:30 Uhr Tanz Come un Respiro. Musik von Georg Friedrich Händel und Gioacchino Rossini. Theater Winterthur, 19:30 Uhr Perform Now! Temporärer Treffpunkt für Performing Art. Sulzerareal Winterthur, 15 Uhr Kunst/Ausstellungen 100 Jahre Otto Bruderer. Führung. Otto-Bruderer-Haus Waldstatt, 10 Uhr Klangschmiede. Führung. KlangWelt Toggenburg Alt St. Johann, 10:15/14:15 Uhr Dieter Berke: time out. Finissage. Eisenwerk Frauenfeld, 17 Uhr

Wird unterstützt von:

Schützengarten Bier Kunst im Handwerk. Vernissage. Appenzeller Volkskunde-Museum Stein, 11 Uhr Lange Nacht der Museen. Stündliche Kurzführungen, Speis und Trank und Christof Waibel Jazz & Blues Trio. Jüdisches Museum Hohenems, 18 Uhr Tex Rubinowitz. Eröffnung. Theater am Saumarkt Feldkirch, 19 Uhr G.R.A.M. – Nix Check Cashing. Vernissage. Galerie Lisi Hämmerle Bregenz, 18 Uhr Literatur 4. Literaturfest Wortlaut. Mehr als 75 Autorinnen und Autoren lesen und performen bis 2 Uhr nachts in 23 verschiedenen Lokalitäten. St.Gallen, 10 Uhr Cornelia Montani. «Die Steinflut». Erzähltheater nach Franz Hohler. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Poetry Slam. Die besten Slammer aus dem deutschsprachigen Raum. ZiK Arbon, 20:30 Uhr Schreibwerkstatt. Dinge, die verschwinden. Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 10 Uhr Vortrag Einführung. Vorstellung des Online-Kataloges. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 10 Uhr Mars in 3-D. Von Dr. Michael Theusner. Planetarium und Sternwarte Kreuzlingen, 20 Uhr Kinder Kasperltheater. Kasperle und die wilden Räuber, Das Kasperle wird krank. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr Restmüll. Ab 8 Jahren. Theater St.Gallen, 14 Uhr

SO

02.10

Konzert Cello Herbst. Werke von F. Schubert und R. Schumann. Schloss Rapperswil, 17 Uhr Die neun Sinfonien. «Klavierkommentar – ‚im Spiegelkabinett’ alter und neuer Beethoven-Welten». Stadthaus Winterthur, 17 Uhr Martin O. «Cosmophon». ChössiTheater Lichtensteig, 18:30 Uhr Salonorchester St.Gallen. Herbstkonzert. Tonhalle St.Gallen, 17 Uhr Trio Fontane. Werke von Haydn, Beethoven und Piazzolla. Gemeindezentrum Wilen, 17:15 Uhr Film A Separation. Packendes Scheidungsdrama aus dem Iran. Kinok Lokremise St.Gallen, 13 Uhr Angèle et Tony. Emotionale Einsamkeit zweier Menschen. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr

55 SAITEN 10.11

Angèle et Tony. Eine herbe Liebesbeziehung in der Normandie. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Be With Me. Reise zum Sein mit der realen Figur der Taubblinden Theresa Chan. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr La prima cosa bella. Eine Hommage an das Italien der sechziger und siebziger Jahre. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Vol spécial. Im Gefängnis Frambois warten abgewiesene Asylbewerber auf ihre Ausschaffung. Kinok Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Theater Brennendes Geheimnis. Mit Annette Wunsch, Gian Rupf, Philipp Siegel. Kellerbühne St.Gallen, 19 Uhr Cornelia Montani. «Die Steinflut». Erzähltheater nach Franz Hohler. Theater am Gleis Winterthur, 19 Uhr Die Zauberflöte. Von Mozart. Marionettenoper Lindau, 16 Uhr Eine Art Alaska / Sumpf I&II. Klanginstallation über das Aufwachen Deborahs aus ihrem 29-jährigen Schlafzustand. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Il barbiere di Siviglia. Oper von Gioachino Rossini. Theater St.Gallen, 17 Uhr Sbamsbamphonie. Klangkarussell für Cello & Hund. Kantonsschulhaus Kreuzlingen, 17 Uhr Wie einst Oliver Twist. Musiktheater, frei nach dem Roman von Charles Dickens. Stahlgiesserei Schaffhausen, 15 Uhr Kabarett Achterbahn. Theater Mephisto & Co. Schloss Seeheim Konstanz, 20 Uhr Tanz Come un Respiro. Musik von Händel und Rossini. Theater Winterthur, 14:30 Uhr Perform Now! Temporärer Treffpunkt für Performing Art. Sulzerareal Winterthur, 17 Uhr Kunst/Ausstellungen Robert & Durrer. Führung. Gewerbe Winterthur, 11 Uhr Back to the Future. Führung mit Nadia Veronese. Kunstmuseum St.Gallen, 11 Uhr Ben Vautier, Ben reçoit ici, 1962/1970. Werk des Monats. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 11 Uhr Carl Walter Liner. Führung. Museum Liner Appenzell, 14 Uhr Das Kapital Raum 1970–1977. Familienführung. Hallen für Neue Kunst Schaffhausen, 15 Uhr Die ersten Jahre – Kunst der Nachkriegszeit. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 Uhr

Die Türken in Wien. Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 11:30 Uhr Leise Töne. Künstlergespräch mit Kathrin Stotz. Oxyd Kunsträume Winterthur, 11:30 Uhr Meisterwerke des frühen Buchdrucks. Führung. Ittinger Museum Warth, 15 Uhr Shirana Shahbazi – Much like Zero. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr Literatur Der Löwe blieb bewegungslos stehen. Bruno Riedl liest Texte von Afrika-Donatoren der völkerkundl. Sammlung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Poetry Slam. Im Rahmen der deutschsprachigen Bookcrossing Convention. K9 Konstanz, 20 Uhr Schreibwerkstatt. Dinge, die verschwinden. Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 10 Uhr Vortrag Die Goldach und ihre Auenstandorte. Josef Zoller, Biologe. Botanischer Garten St.Gallen, 10:15/15:15 Uhr Kinder Das doppelte Lottchen. Bezaubernder Zeichentrickfilm für die Kleinsten nach Erich Kästner. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Die Schlümpfe. Bezaubernde Animation. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Kasperli & der Riese 100 Pfund. Für Kinder und Junggebliebene. Eisenwerk Frauenfeld, 11 Uhr

MO

03.10

Film A Separation. Packendes Scheidungsdrama aus dem Iran. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Angèle et Tony. Eine herbe Liebesbeziehung in der Normandie. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Submarine. Ein Junge mit riesigem Wortschatz versucht seine Mutter zu retten. Madlen Heerbrugg, 20:15 Uhr Theater Schwanensee. Marionettenoper. Marionettenoper Lindau, 16 Uhr Literatur Dichtungsring St.Gallen Nr. 60. Mit Patrick Armbruster, Etrit Hasler und allen, die sich trauen. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Vortrag Soziologie. Warenästhetik als Spiel zwischen Verbraucher und Industrie. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr


Kultursplitter

Monatstipps der Magazine aus Aarau · Basel · Bern · Olten · Luzern · Vaduz

Mörderisches Thema

Das Kolt-Fest Nr. 2

Manipulierte Stimmen

Der Mord ist weltweit eines der strengsten Tabus – und dennoch wird es täglich gebrochen. In einer umfassenden Ausstellung leuchtet das Historische Museum Bern das Thema aus: Mörderische Götter, Krieg, Terrorismus, Tataufklärung, Bestrafung und Prävention sind genauso Teil der Schau wie Exponate aus verschiedenen Sammlungen. Das Publikum wird mit seiner Sensationsgier konfrontiert und vor ethische Fragen gestellt.

Das Oltner Kultur- und Stadtmagazin «Kolt» wird zwei Jahre alt. Grund zum Feiern! Wir bitten zum Tanz: Rafael Meyer & Martin Schenker eröffnen den Abend singer-songwriterisch, Troimer aus Zug feiern Plattentaufe bei uns, und Das Pferd aus dem Nachbarkanton heizt den Saal mit Elektro-Punk ein. The Dramaqueens beschliessen das Fest DJ-technisch mit ihrem Indie-Elektro-Set. Be there!

Beim diesjährigen Festival der elektronischen Künste, Shift, geht es um die technische Verform- und Übertragbarkeit von Stimmen. Unter dem Titel «Of Birds and Wires – Stimmen unter Strom» ist ein breites internationales Programm mit Konzerten, Ausstellungen, Filmen, Videos, Vorträgen und Party zu erleben. Shift ist Teil des neu gegründeten Hauses für elektronische Künste auf dem zunehmend kulturell bespielten Dreispitzareal.

Mord und Totschlag. Eine Ausstellung über das Leben ab 6. Oktober, Historisches Museum Bern. Mehr Infos: www.bhm.ch

Das Kolt-Fest Nr. 2 Samstag, 21. Oktober, 20 Uhr, Kulturzentrum Schützi Olten. Mehr Infos: www.kolt.ch

5. Festival Shift Donnerstag, 27. bis Sonntag, 30. Oktober, Dreispitzareal Basel. Mehr Infos: www.shiftfestival.ch

Wo steckt der Dreck?

Analoge Bilderflut

Auch für Stadtmenschen

Mit einer ungewöhnlichen Ausstellung in einem ehemaligen Supermarkt in Schaan meldet sich der Künstlerverein Schichtwechsel zurück. Unter dem Titel «Dreck hält warm – Grüsse aus dem Unterholz» legen eine ganze Reihe Künstlerinnen und Künstler ihren Fokus auf Verschlungenes, Unsichtbares und Unbemerktes – auf alles, was im Alltag nur selten an die Oberfläche dringt. Fragen wie «Wo ist der Dreck in unserer Zeit und was kann er bewirken?» werden allerhand ins Rollen bringen.

Der Kanton Aargau hat vor zwei Jahren dem Verlagshaus Ringier das riesige Bildarchiv abgekauft: eine Unmenge von Pressebildern auf Papier und Celluloid aus der vordigitalen Zeit. Derzeit wird die Bilderflut bearbeitet und geordnet. Am 27. Oktober bietet sich nun die Gelegenheit, sich ein Bild davon zu machen, was es heisst, wenn Bilder nicht einfach auf dem Monitor abrufbar sind, sondern als Papierkopien oder Celluloid-Streifen in Archivschränken lagern.

Das Land liegt nicht hinterm Mond. Mit dem ÖV dauert die Fahrt oft nicht länger als durch den Feierabendverkehr der Stadt. Von Altbüron und Beromünster über Ruswil bis Willisau: Das Kulturland wird fleissig beackert am 4. kantonalen Tag der Kulturlandschaft. Ein Highlight sind Jolly and the Flytrap, die unermüdliche Polka-Ska-Rock’n’Roll-Kapelle aus dem Obwaldischen Engelberg.

Dreck hält warm. Grüsse aus dem Unterholz Samstag, 15. bis Sonntag, 30. Oktober, ehem. Supermarkt Kaufin, Schaan. Mehr Infos: www.schichtwechsel.li

Ringier Bildarchiv Donnerstag, 27. Oktober, 17 Uhr, Staatsarchiv Aargau, Aarau. Mehr Infos: www.ag.ch/staatsarchiv

4. Kantonaler Tag der Kulturlandschaft Freitag, 28. bis Montag, 31. Oktober, div. Orte, Luzern. Jolly and the Flytrap Sonntag, 30. Oktober, 20 Uhr, Gleis 5, Malters. Montag, 31. Oktober, 20.30 Uhr, Kulturkeller im Schtei, Sempach.

Mit «Saiten» zusammen bilden diese unabhängigen Kulturmagazine die Werbeplattform «Kulturpool», und erreichen gemeinsam eine Auflage von über 200’000 Exemplaren. www.kulturpool.biz


04.–07.10.

DI

04.10

KoNzErT Silla. rap mit durchschlagenden Lyrics. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Ursli & Toni Pfister. «Servus Peter – oh là là Mireille». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr FILM A Separation. Packendes Scheidungsdrama aus dem Iran. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Der Sandmann. Komödie. Kino Modern romanshorn, 20:15 Uhr Fortapàsc / Fort Apache. Geschichte über den Mord am Journalisten Giancarlo Siani. Kino Loge Winterthur, 20:30 Uhr Hunger – genug ist nicht genug. Dokfilm. Kino rosental Heiden, 20:15 Uhr Mar nero. Die Freundschaft zwischen einer alten Italienerin und einer rumänischen Migrantin. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Valmont. Adaption des berühmten romans «Les liaisons dangereuses». Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr THEATEr Die Dreigroschenoper. Von Bert Brecht & Kurt Weill. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Theatersport. Das spontane Bühnenspektakel. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr KABArETT Barbara Balldini. «Von Liebe, Sex und anderen Irrtümern». TaK Schaan, 20:09 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Die ersten Jahre – Kunst der Nachkriegszeit. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr Chapeau! Berühmte Kopfbedeckungen. Führung. rosgartenmuseum Konstanz, 17 Uhr Liebespfeile im Gemüsebeet. Biologische und kulturelle Betrachtungen der Schnecken. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 19:30 Uhr VorTrAG Alte St.Galler Pilgerwege und Pilgerziele. Stadtwanderung bis zur Kathedrale mit dem Theologen Walter Frei. Busstation Schützengarten St.Gallen, 18 Uhr Johann Christian Wentzinger und die Kathedrale St.Gallen. Mit Peter Kalchthaler. regierungsgebäude St.Gallen, 18:30 Uhr Musik/Musikgeschichte. Musik und Philosophie mit Dr. phil. Bruno oberhammer. Universität St.Gallen, 20:15 Uhr

MI

05.10

KoNzErT 5 x Cuatro. Afroperuanische Lieder mit Authentizität und Leidenschaft. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Alina Elena Bercu & Ilian Garnetz. rumänische Pianistin & Geiger aus St.Petersburg. Schloss Wolfsberg Ermatingen, 20 Uhr HR-Sinfonieorchester. Bregenzer Meisterkonzert. Festspielhaus Bregenz, 19:30 Uhr Nils Koppruch. Hamburger Poet. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr

Ode an die Freude. Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll, op. 125. Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr Schott Matthew/Anna Aaron. Singer-Songwriter. Palace St.Gallen, 21 Uhr Sha’s Feckel. Groovemusik. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr Ursli & Toni Pfister. «Servus Peter – oh là là Mireille». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr

DIVErSES Radio & Ping Pong. Live im Studio: Saalschutz. Kraftfeld Winterthur, 19 Uhr Stadion trifft Stadt. Präsentiert vom Dachverband DV1879. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr Parlamentswahlen – was tun? Diskussion mit Thuran Firat, Pius Frey, Willi Eberle und Thomas Lampert. rest. Dufour, 20 Uhr

CLUBBING/PArTy Salsa Night. Die Salsa-Party in Konstanz. K9 Konstanz, 22 Uhr

DO

FILM A Separation. Packendes Scheidungsdrama aus dem Iran. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Der Sandmann. Komödie. Kino Modern romanshorn, 20:15 Uhr La prima cosa bella. Hommage an das Italien der sechziger und siebziger Jahre. Die Filmwissenschaftlerin Eleonora Farinello führt in den Film ein. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Les petits mouchoirs. Französisches Drama. Schlosskino rapperswil, 20:15 Uhr Vol spécial. Im Gefängnis Frambois warten abgewiesene Asylbewerber auf ihre Ausschaffung. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr THEATEr Liebe Liebe! In Kooperation mit dem Angelika Kauffmann Museum. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Tot im Orient-Express. regie: Viktor Bodó. Theater Winterthur, 19:30 Uhr KABArETT Barbara Balldini. «HeartCore – Sextra-Lustig». TaK Schaan, 20:09 Uhr Lapsus mit Folgen. 3. Folge mit Michael von der Heide, Knuth und Tucek und Stefan Heuss. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Die ersten Jahre – Kunst der Nachkriegszeit. Gespräch mit Kristina Gersbach: Paris. Kunstmuseum Winterthur, 12:15 Uhr Kultur am Nachmittag. Spuren des Kolonialismus im Völkerkundemuseum St.Gallen mit Peter Müller. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Offene Türen. Im Point Jaune Museum. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr Shirana Shahbazi – Much like Zero. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18:30 Uhr LITErATUr Ernst-Wilhelm Händler. «Die Woge, 1870» von Gustav Courbet. Sammlung oskar reinhart Winterthur, 18:30 Uhr Stephan Alfare & Hems Harlem. «Der dritte Bettenturm». Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr VorTrAG Kulturalistische Wirtschaftsethik. Theoretische Perspektiven. Von Prof. Dr. Thomas Beschorner. Freihandbibliothek St.Gallen, 19 Uhr

06.10

KoNzErT Baby Woodrose / The Jackets. zeitlos brachial. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Jonas Hellborg Group feat. Ginger Baker. Jazz-rock-African-Music. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Little Martin & The Roosters. Blues. Altes Kino rankweil, 20 Uhr Magic Thursday. Funkige Version von Simon & Garfunkel. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Ode an die Freude. Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll, op. 125. Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr Rob Tognoni. Harter Blues-rock. Bogenkeller Bühler, 20:30 Uhr Royal Republic. Draufgängerrock. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Sonho Brasileiro. Bossa Nova und Samba Cançao. Minimuseum Vigano rapperswil, 20:15 Uhr Ursli & Toni Pfister. «Servus Peter – oh là là Mireille». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr CLUBBING/PArTy DJ Peekay. raggadancehalltunes. Krempel Buchs, 20:30 Uhr FILM L’uomo nero. Gabriele fährt in sein apulisches Heimatdorf, um seinen Vater ein letztes Mal zu sehen. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Wer wenn nicht wir. Die Vorgeschichte der rAF. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr THEATEr 70. Splitternacht. offene Bühne für Amateure und Dilettanten. K9 Konstanz, 20 Uhr Die Dreigroschenoper. Von Bert Brecht & Kurt Weill. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr McFamily. Performancestück. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Tot im Orient-Express. regie: Viktor Bodó. Theater Winterthur, 19:30 Uhr KABArETT Oropax. «Im rahmen des Unmöglichen». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TANz FAA-Zone Tanz Company. «Insomnia – Schlaflosigkeit bewegt». Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Beispiel Schweiz. Führung. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 18 Uhr Handwerker im Museum. Einem Sennensattler über die Schultern schauen. Museum Appenzell, 14 Uhr

57 SAITEN 10.11

LITErATUr Frühschicht. Mit Margrit Kläuli und Andrea Brunner. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 Uhr Peter Höner. «Gynt». BodmanLiteraturhaus Gottlieben, 20 Uhr VorTrAG Deutsche Literatur – VorLesung. Von Urs Widmer. Hauptpost St.Gallen, 18:15 Uhr DIVErSES Frauentempel Stimmenfeuer. Tanz-Anlass für Frauen. Stimmfeuer Frauentempel St.Gallen, 19:30 Uhr Unentgeltliche Rechtsauskunft. Amtsnotariates St.Gallenrorschach. Amtsnotariat St.Gallen, 17 Uhr

FR

07.10

KoNzErT Dixieman Four. Musik der goldenen zwanziger. Kreuz Jona, 20:15 Uhr Emma Heartbeat / Black Cracker. rap, Bass, Poesie. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Fabio di Casola, Signum Quartett. romantische Klarinette. Kunsthalle ziegelhütte Appenzell, 20 Uhr Genesis Elijah. UK-Hip-Hop. Gare de Lion Wil, 22 Uhr Hank Shizzoe. roots-rockSongwriter und Gitarrenstilist. Kulturlokal 3 Eidgenossen Appenzell, 20 Uhr Hosoo & Transmongolia. Mongolische Band. K9 Konstanz, 20 Uhr Jamsession. Alle sind eingeladen. Jazzclub G St.Gallen, 22:30 Uhr Kleaborar Bahnteifl & Otto Hofer. «Dar Mätsch 1 bis 5». Altes Kino rankweil, 20 Uhr Midlife Dixieland Jazzband. Enthusiastisch. Jazzkeller Sargans, 20:30 Uhr Pixie Paris. Ein Koffer voller fantastischer ohrwürmer. Tankstell-Bar St.Gallen, 21 Uhr Rigmor Gustafsson Quartet. Jazz. Jazzhuus Lustenau, 21 Uhr The Fools. Mehrstimmiger Gesang & vibrierende Gitarrensounds. Jazzclub G St.Gallen, 21 Uhr The Great Park. Singer-Songwriter-Poet. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr The Monsters / The Movement / Wild Evel & The Trashbones. Garage rock’n’roll. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr The Williams Standard Jazz Quintett. Mit Pianist Peter Madsen. Kammgarn Hard, 20:30 Uhr Tiefschwarz. Downbeat Grooves und Deephouse Beats. Kugl St.Gallen, 21 Uhr U. Stone Dub Trio. Jazz-rockFrenchdub. Grabenhalle, 21 Uhr CLUBBING/PArTy 90s are now. Mash up the 90s! Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Black and White. Ab 16. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Dance Free. Tanzen und Begegnen. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Tango Argentino. Milonga mit DJ und Barbetrieb. Tango Almacén St.Gallen, 21:30 Uhr

kalender

The Music of the Guitar Legends Jimi Hendrix & Eric Clapton. 2. Teil der Nostalgie-Trilogie. Kammgarn Schaffhausen, 21 Uhr FILM Angèle et Tony. Eine herbe Liebesbeziehung in der Normandie. Kino rosental Heiden, 20:15 Uhr Angèle et Tony. Siehe oben. Kinok Lokremise St.Gallen, 17 Uhr La prima cosa bella. Hommage an das Italien der sechziger und siebziger Jahre. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Wer wenn nicht wir. Die Vorgeschichte der rAF. Kinok Lokremise St.Gallen, 19 Uhr THEATEr Brennendes Geheimnis. Mit Annette Wunsch, Gian rupf, Philipp Siegel. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Die rote Antilope. Schwedischer Insektenforscher bringt verwaisten Jungen aus der Kalahari mit. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Zauberflöte. Von W.A. Mozart. Marionettenoper Lindau, 19:30 Uhr DinnerKrimi. «Tatort Bundeshaus». Schloss rapperswil, 19 Uhr Liebe Liebe! In Kooperation mit dem Angelika Kauffmann Museum. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Meisterklasse. Stück über Maria Callas. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Talking Heads. Von Alan Benett. Gespielt vom Theater Klappsitz. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr Tot im Orient-Express. regie: Viktor Bodó. Theater Winterthur, 19:30 Uhr KABArETT Michel Gammenthaler. «Wahnsinn». Grünfels Jona, 20:30 Uhr Oropax. «Im rahmen des Unmöglichen». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Zu Zweit. «Spieltrieb». Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr R E K LA M E


kalender

07.–12.10.

Tanz FAA-Zone Tanz Company. «Insomnia – Schlaflosigkeit bewegt». Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Kunst/Ausstellungen Anfang gut. Alles gut. Performance. Kunsthaus Bregenz, 18 Uhr Führung. Durchs ganze Haus. Museum Appenzell, 14 Uhr Gass Rupp. Finissage. Komturei Tobel, 19 Uhr Stickerin in Tracht. Die Stickerin in der Tracht zeigt ihr Kunsthandwerk. Museum Appenzell, 14 Uhr Literatur Österreichische Poetry-SlamMeisterschaft. Die Vorrunden. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Thomas Glavinic. Eröffnung mit Lesung. Theater am Saumarkt Feldkirch, 19:30 Uhr Diverses Frauen und Kinder im alten St.Gallen. Stadtrundgang mit dem Theologen Walter Frei. Rathaus St.Gallen, 18 Uhr

SA

08.10

Konzert BandXost 2011. Contest und Treffpunkt. Buchensaal Speicher, 20 Uhr Echo & Soul. CD-Release. Support: Au und Thomson & Sam Sei. Grabenhalle St.Gallen, 22:30 Uhr Holstuonarmusigbigbandclub. Volksmusik? Pop? Jazz? Weltmusik? Saal am Lindenplatz Schaan, 20 Uhr Phumaso, Smack & Fogel. Mundart-Rap. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr Station 17 / Rizzoknor. Mit dem neuen Album «Fieber». Palace St.Gallen, 22 Uhr Symphonieorchester Vorarlberg. Konzert 1. Festspielhaus Bregenz, 19:30 Uhr The Duke Spirit. Überflieger aus London. Gare de Lion Wil, 21 Uhr Ufomammut / Morkobot. Psychedelic Stoner und Industrial aus Italien. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Zürcher Singstudenten & Engadiner Ländlerfründa. Stubete-Konzert. Tonhalle Wil, 19 Uhr Clubbing/Party Beastie Boys Party. DJs Madrock, Professor Ill und Mix Master Noise. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Chamäleon. Kult-Disco ab 30. K9 Konstanz, 21 Uhr Dub Corner. Mit dem Justice Rivah Soundsystem. Flon St.Gallen, 22 Uhr High 5! feat. The Niceguys. Fette Beats und viel Bass. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Film A Separation. Packendes Scheidungsdrama aus dem Iran. Kinok Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Angèle et Tony. Eine herbe Liebesbeziehung in der Normandie. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr Hunger – genug ist nicht genug. Dokfilm. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr

Wer wenn nicht wir. Die Vorgeschichte der RAF. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Werwölflä. Pfadigruppe wird von tödlicher Gewalt heimgesucht. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Theater 2. Österreichisches Seniorentheater-Festival. «Mittendrin». Kammgarn Hard, 14 Uhr Brennendes Geheimnis. Mit Annette Wunsch, Gian Rupf, Philipp Siegel. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Die Fledermaus. Von Piotr Iljitsch Tschaikowski. Marionettenoper Lindau, 16 Uhr Die rote Antilope. Schwedischer Insektenforscher bringt verwaisten Jungen aus der Kalahari mit. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr DinnerKrimi. «Tatort Bundeshaus». Einstein Congress Hotel St.Gallen, 19 Uhr Herz der Finsternis. Eine packende Reise auf dem Kongo. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr McFamily. Performancestück. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Tannöd. Kriminalfall von Andrea Maria Schenkel. Theaterund Konzertgesellschaft Weinfelden, 20 Uhr Theater Klappsitz. Drei Menschen, drei Lebensläufe. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Kabarett Michel Gammenthaler. «Wahnsinn». Grünfels Jona, 20:30 Uhr Oropax. «Im Rahmen des Unmöglichen». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Tanz FAA-Zone Tanz Company. «Insomnia – Schlaflosigkeit bewegt». Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Musical Avenue Q. Von R. Lopez und J. Marx. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Kunst/Ausstellungen Anfang gut. Alles gut. Performance. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Fleisch teilen. Finissage. Tartar St.Gallen, 11 Uhr Literatur Die 5. österreichische Poetry Slam Meisterschaft. Das Final. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Vortrag Einführung. Vorstellung des Online-Kataloges. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 10 Uhr Kinder Der gestiefelte Kater. Ab fünf Jahren. Theater am Saumarkt Feldkirch, 15 Uhr Oropax. «Ein Frosch namens Kuh». Casinotheater Winterthur, 14 Uhr Diverses 24-Stunden-Comics. 60 Zeichnerinnen und Zeichner zeichnen in 24 Stunden einen 24-seitigen Comic. Alte Kaserne Winterthur, 12 Uhr Rundgang durch Konstanz. Mit Walter Frei. Schweizerbahnhof Konstanz, 13:45 Uhr

SO

09.10

Konzert 1. Meisterzyklus-Konzert. Haydn, Bach, Schostakowitsch. Tonhalle St.Gallen, 17 Uhr Belcanto-Chor Frauenfeld. Herbstkonzert. Kath. Kirche Herdern, 17 Uhr Symphonieorchester Vorarlberg. Konzert 1. Montforthaus Feldkirch, 19:30 Uhr Film Angèle et Tony. Eine herbe Liebesbeziehung in der Normandie. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Barney’s Version. Der Zyniker Barney Panofsky trifft bei seiner Hochzeit auf die Frau seines Lebens. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Bittersüsse Schokolade / Como agua para chocolate. Die in zwölf Kochrezepten erzählte Geschichte einer verbotenen Liebe. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Das doppelte Lottchen. Bezaubernder Zeichentrickfilm. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr La prima cosa bella. Wunderbare Hommage an das Italien der sechziger und siebziger Jahre. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Vol spécial. Im Gefängnis Frambois warten abgewiesene Asylbewerber auf ihre Ausschaffung. Kinok Lokremise St.Gallen, 13:30 Uhr Theater 2. Österreichisches Seniorentheater-Festival. «Mittendrin». Kammgarn Hard, 10 Uhr DinnerKrimi. «Tatort Bundeshaus». Goldenes Kreuz Frauenfeld, 17 Uhr Robinson & Crusoe. Von Nino D’Introna und Giacomo Ravicchio. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Schwanensee. Marionettenoper. Marionettenoper Lindau, 16 Uhr Kabarett Otto. Ostfriesisch Temperamentvoll Total Onverwüstlich. Festspielhaus Bregenz, 18 Uhr Thomas Schreckenberger. «Wir haben uns verdient – Über das Schicksal, Deutscher zu sein». K9 Konstanz, 20 Uhr Musical Lola Blau. Georg Kreislers «EinFrau-Musical». Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Kunst/Ausstellungen Alles wird besser. Führung. Fotostiftung Schweiz Winterthur, 11:30 Uhr Anfang gut. Alles gut. Performance. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Schätze der Sammlung. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11 Uhr Fokus Zürcher Oberland. Vernissage. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:15 Uhr Andreas M. Kaufmann. Führung. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 14 Uhr H.R. Fricker. Führung. Kunstmuseum Thurgau Warth, 15 Uhr Laurentiustränen. Vernissage. Minimuseum Vigano Rapperswil, 14 Uhr Pascal Danz. Vernissage. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:15 Uhr

St.Gallen – Barock. Führung mit Markus Kaiser. Stiftsbibliothek St.Gallen, 12 Uhr Vanessa Safavi «Resorts». Führung mit Suppe. Kunsthaus Glarus, 11:30 Uhr Literatur Offene Bibliothek im CaBi. Lesen bis zur Revolution. CaBi St.Gallen, 17:30 Uhr Vortrag Es geht um den Menschen! Grundsätzliches zur neuen Kunst. Mit Peter Amsler. Hallen für Neue Kunst Schaffhausen, 11:30 Uhr Matinee «Freunde zum Essen». Werkstattgespräch. Theater am Kornmarkt Bregenz, 11 Uhr Kinder Die Schlümpfe. Animation. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr König Lindwurm. Erzähltheater nach einem nordischen Volksmärchen. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Diverses 24-Stunden-Comics. 60 Zeichnerinnen/Zeichner zeichnen in 24 Stunden einen 24-seitigen Comic. Alte Kaserne Winterthur, 00:15 Uhr

MO

10.10

Film A Separation. Packendes Scheidungsdrama aus dem Iran. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Midnight in Paris. Ein amerikanisches Paar macht Urlaub in der französischen Hauptstadt. Madlen Heerbrugg, 20:15 Uhr Wer wenn nicht wir. Die Vorgeschichte der RAF. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Kabarett Frischlingsparade. Newcomer aus der Kleinkunstszene. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Otto. Ostfriesisch Temperamentvoll Total Onverwüstlich. Festspielhaus Bregenz, 20 Uhr Vortrag Soziologie. Schein und Sein: Warenästhetik als Spiel zwischen Verbraucher und Industrie. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr

DI

11.10

Konzert Kakkmaddafakka. Rabatz aus Norwegen. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Starboard Silent Side. Innige und betörende Folk-Klänge. Stickerei St.Gallen, 21 Uhr Film Barney’s Version. Der Zyniker Barney Panofsky trifft bei seiner Hochzeit auf die Frau seines Lebens. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Die Herbstzeitlosen. Dessous im Dorflädeli. Kino Rosental Heiden, 14:15 Uhr Fortapàsc. Vom Journalisten Giancarlo Siani, der 1985 von der Mafia ermordet wurde. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr

Generazione Mille Euro. Das Leben könnte beginnen aber man findet keinen Job. Kino Loge Winterthur, 20:30 Uhr Himmel und mehr – Dorothea Buck auf der Spur. Eine jahrelang psychiatrisierte Frau findet aus eigener Kraft zu einem erfüllten Leben. Nach der Vorstellung diskutieren Fachleute und Betroffene. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Valmont. Die Adaption des berühmten Romans «Les liaisons dangereuses». Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Theater Die rote Antilope. Schwedischer Insektenforscher bringt verwaisten Jungen aus der Kalahari mit. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Frisch & Früh. Poetisch-lustvolles Theaterstück. Casinotheater Winterthur, 19 Uhr Herz der Finsternis. Eine packende Reise auf dem Kongo. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Robinson & Crusoe. Von Nino D’Introna und Giacomo Ravicchio. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr Kabarett Maria Neuschmid. «Zucker». Altes Kino Rankweil, 20 Uhr Philipp Scharri. «Der Klügere gibt Nachhilfe». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Vortrag Konkrete Kunst – kalte Kunst? Die ersten Jahre – Kunst der Nachkriegszeit. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr Prof. Dr. Matthias Beier. «Drewermanns radikale Thesen». Madlen Heerbrugg, 19:30 Uhr

MI

12.10

Konzert Kakkmaddafakka. Rabatz aus Norwegen. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr The Ganglians. Indie-Psychedelic-Pop. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Clubbing/Party Salsa Night. Die Salsa-Party in Konstanz. K9 Konstanz, 22 Uhr Film A Separation. Packendes Scheidungsdrama aus dem Iran. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Angèle et Tony. Eine herbe Liebesbeziehung in der Normandie. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr La prima cosa bella. Wunderbare Hommage an das Italien der sechziger und siebziger Jahre. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Peepli Live. Nathas Land soll zwangs­versteigert werden. Schlosskino Rapperswil, 20:15 Uhr Phantom. Peter Madsen & CIA play Silent Movies. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Theater Die rote Antilope. Schwedischer Insektenforscher bringt verwaisten Eingeborenenjungen mit. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr

58 SAITEN 10.11


12.–15.10.

Abghenkt im Wald

Neue Weltbilder

Manuel Stahlberger in der Löwenarena Sommeri

Thomas Beschorner in der Freihandbibliothek St.Gallen

Und wieder nimmt uns Stahlberger mit. Auf dem ersten Album «rägebogesiedlig» endete die Fahrt im Schrebergarten. Auf «Abghenkt» geht die reise in irgendeiner bahn auf irgendeinen berg in irgendeine beiz. Wo im Wald dahinter Stahlberger ein Feuer macht für uns. Die band spielt eine Musik, die von vielem erzählt und von vielem weiss. Die selber mitgebrachte Wurst ist bald vertilgt und die gute Laune macht vergessen, dass die Nacht auch lang, kalt und dunkel sein könnte.

Seit Februar 2011 ist er Direktor des Institutes für Wirtschaftsethik an der HSG. Thomas beschorner. Eingeladen von der Philosophischen Gesellschaft ostschweiz kommt er als Vortragender in die Freihandbibliothek in St.Gallen und spricht über kulturalistische Wirtschaftsethik. Kritisch betrachtet er die vorherrschenden Weltbilder und Ideologien und spricht darüber, wie ethisches Handeln in die Institutionen einfliessen kann.

Samstag, 1. Oktober, 20.30 Uhr, Löwenarena Sommeri. Mehr Infos: www.loewenarena.ch

Nagelritz. «Landgang mit Vieh, Gesang und Vollrausch». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Wer hat Angst vor Virginia Woolf? Schauspiel von Edward Albee. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KAbArETT Maria Neuschmid. «Zucker». Solokabarett. Altes Kino rankweil, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Der Steinbock. Mittagstreff. Zur bedeutung von Jagd-banngebieten. Naturmuseum St.Gallen, 12:15 Uhr Offene Türen. Im Point Jaune Museum. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr Shirana Shahbazi – Much like Zero. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18:30 Uhr VorTrAG Naturwissenschaft. Chemie in Forschung und Alltag. Von Dr. phil. Toni bürgi. Universität St.Gallen, 20:15 Uhr Theater und Psychoanalyse. Mit Gabriele Singer-bieber. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr DIVErSES Jassturnier. obenabe, Undenufe oder doch en Schieber. Kraftfeld Winterthur, 19 Uhr Paracelsus im Schicksalsjahr 1531 in St.Gallen. Stadtwanderung mit Walter Frei. Vadiandenkmal St.Gallen, 18 Uhr

DO

13.10

KoNZErT Blackmail. Mit neuem Album. Kammgarn Schaffhausen, 21 Uhr Concertino. Akkordeonorchester. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr

Ganze Geschichten mit halben Wahrheiten Talking Heads im Phönix-Theater Steckborn

Mittwoch, 5. Oktober, 19 Uhr, Freihandbibliothek St.Gallen. Mehr Infos: www.philost.ch/philost

Grigory Sokolov. Einer der grössten Pianisten unserer Tage. Kirche St. Johann Schaffhausen, 19:30 Uhr Sedlmeir / Sweet Sweet Moon. Vier one Man bands. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Swing Manouche. Zigeuner-Jazz. Hotel Jakob rapperswil, 20:30 Uhr William White & Band. Tropisch süss und mitreissend rockig. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr CLUbbING/PArTy Boogie Nights. Mit Mista Klegazz. Krempel buchs, 20:30 Uhr Hallenbeiz. rundlauf und Sound. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr FILM La solitudine dei numeri primi. Zwei Menschen leiden an Kindheitstrauma und finden nur schwer zueinander. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Sinn & Sinnlichkeit. Verfilmung Jane Austens roman. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr The Woman With a Broken Nose. Drei Menschen begegnen sich, als sich eine Frau von der brücke stürzt. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr THEATEr Herz der Finsternis. Eine packende reise auf dem Kongo. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr McFamily. Performancestück. Theater Kosmos bregenz, 20 Uhr Robinson & Crusoe. Von Nino D’Introna und Giacomo ravicchio. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr KAbArETT Alfred Mittermaier. «Sündenbockerei». K9 Konstanz, 20 Uhr Christian Springer als der Fonsi. «Jetzt reicht’s! … leider nicht für alle». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Christoph Borer. Internationale Zauberkunst vom Feinsten. Varieté Tivoli St.Gallen, 20:30 Uhr

Eigentlich passiert gar nichts in diesen Fernseh- und Filmproduktionen. Es wird nur geredet und geredet. Talking Heads nennt man ein bisschen unfreundlich diese TVProgramme. Alan benett nennt seine Monodramen auch so, die er fürs Fernsehen geschrieben hat. In seinem Theaterstück «Ein Sprung in der Tasse» treten Menschen auf, die ihre Geschichte erzählen, bis der Zuschauer argwöhnisch wird: Die erzählen da doch nur die halbe Wahrheit … ! Denn es ist eine alte Wahrheit: Alles ist subjektiv. Freitag, 7. Oktober, 20.15 Uhr, Phönix-Theater Steckborn. Mehr Infos: www.phoenix-theater.ch

Luise Kinseher. «Einfach reich». Kammgarn Hard, 20:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Ai Weiwei. Führung. Kunsthaus bregenz, 19 Uhr Handwerker im Museum. Schmuck aus Menschenhaar. Museum Appenzell, 14 Uhr VorTrAG Deutsche Literatur – VorLesung. Von Urs Widmer, Schriftsteller. Hauptpost St.Gallen, 18:15 Uhr DIVErSES Patrick Kaufmann. Künstler berichten von ihren berlin-Erfahrungen. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 18 Uhr Pflanzentauschbörse. Pflanzen gut beschriftet mitbringen. botanischer Garten St.Gallen, 17:30 Uhr

14.10

FR

KoNZErT 36. Deutschpop. Kammgarn Hard, 20:30 Uhr 4th Scottish Folk Night. Mit Steve byrne, Kim Edgar und bodega. Kammgarn Schaffhausen, 21 Uhr Destroy, Munich. Indierock. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Gumboot Rednex. Americana. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Iconaclass / Bit-Tuner. bounce! Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Jamsession. Alle sind eingeladen. Jazzclub G St.Gallen, 22:30 Uhr Bauchklang. Klangerzeugungen nur mit Stimmen. Kugl St.Gallen, 22 Uhr Madada. Schnörkelloser Funkrock. Jazzclub G St.Gallen, 21 Uhr Max Greger jr Trio. Pianist und Sänger. Jazzkeller Sargans, 20:30 Uhr Noche Latina. Salsa mit der band Merecumba feat. Mayra Leon. Grabenhalle St.Gallen, 21:30 Uhr

59 SAITEN 10.11

kalender

Sonnige Ausschweifung Ganglians in der Grabenhalle Die band aus Sacramento ist mit «Still Living» wieder zurück – mit neuem Label und neuem Produzenten. Mit ihrer Mischung aus Hippie-Folk, Dream-Pop, Post-Punk, sechziger Jahre Garage und ihren stilistischen Ausschweifungen. Die Ganglians beginnen ihre neue LP mit den Worten «This is a sad, sad song, for all you sad, sad people» und machen mit ihren sonnigen riffs und Frühlingsrhythmus glücklich. Wer will denn traurig sein, wenn sie endlich wieder kommen? Mittwoch, 12. Oktober, 21 Uhr, Grabenhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

Rice. Electro. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Soul Gallen. The birth of Soul. Palace St.Gallen, 22 Uhr Stiller Has. Die einzigartige Kultband. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Dan Zhu. Programm: bartok, berio, George benjamin, ysaye. Theater am Saumarkt Feldkirch, 19:30 Uhr

Herz der Finsternis. Eine packende reise auf dem Kongo. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Impro – Match. TmbH Konstanz vs. Improsant aus Zürich. K9 Konstanz, 20 Uhr McFamily. Performancestück. Theater Kosmos bregenz, 20 Uhr Nagelritz. «Landgang mit Vieh, Gesang und Vollrausch». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr

CLUbbING/PArTy Let’s Dance! Party für Leute um die 40. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr Tango Argentino. Milonga mit DJ und bar. Tango Almacén St.Gallen, 21:30 Uhr

KAbArETT Luise Kinseher. «Hotel Freiheit». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

FILM Die grosse Erbschaft. Der brand ihres alten Tessiner Hauses weckt die Erinnerungen der italienischen Einwandererfamilie. Der regisseur Fosco Dubini ist anwesend. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr Super 8. Joe möchte einen Zombiefilm drehen. Kino rosental Heiden, 20:15 Uhr Vol spécial. Im Gefängnis Frambois warten abgewiesene Asylbewerber auf ihre Ausschaffung. Kinok Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Wer wenn nicht wir. Die Vorgeschichte der rAF. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr THEATEr Carmen. Von Georges bizet. Marionettenoper Lindau, 19:30 Uhr Die Freischwimmer vs. Gastmannschaft. Theatersport. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Die rote Antilope. Schwedischer Insektenforscher bringt verwaisten Eingeborenenjungen mit. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Freunde zum Essen. Stück über Freundschaft und Ehe. Theater am Kornmarkt bregenz, 19:30 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGEN Führung. Durchs ganze Haus. Museum Appenzell, 14 Uhr Claudia Valer. Vernissage. Galerie v.d. Klostermauer St.Gallen, 19 Uhr fundus.schenda-schmid. Vernissage. Minimuseum Vigano rapperswil, 19 Uhr Giancarlo Bolzan. Vernissage. Klubschule Migros St.Gallen, 19 Uhr Through the Looking Brain. Vernissage. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr DIVErSES Sinnesschärfe. Gerd bingemann im Gespräch mit Gallus Hufenus. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr

SA

15.10

KoNZErT BandXost 2011. Contest und Treffpunkt. Krempel buchs, 20 Uhr Bobby Previte’s Bump meets Pan-Atlantic. Jazz Gipfeltreffen. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Charly Antolini & the Jazz Ladies. Swing, Latin & blues. Casino Herisau, 20 Uhr Goose. Der belgische biergaul dreht ne runde auf der rennbahn. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr



15.–17.10.

kalender

Ein angelernter Japaner

Himmlische Schreiattacken

Landschaftswachsen

Die Tanzgeige spielt auf

Body im Schloss Wartegg

Envy in der Grabenhalle

Water-Soundscapes im Pfalzkeller St.Gallen

Der Giigämaa im Rössli Mogelsberg

Body ist zurück aus Osaka, wo er die japanische Ringkunst erlernt hat. Doch zu noch grösserer Berühmtheit hat er es durch Karaokesingen gebracht. Nur reicht das daheim nicht, als angelernter Japaner über die Runden zu kommen. Markus Kocher spielt den einen, der in die Fremde zog, um fast das Glück zu finden. Er singt und spielt, philosophiert über Selbstbildnisse und erzählt, wie man wieder auf dem Boden landet.

Envy, die Band aus Japan, steht schon ganz schön lange auf der Wunschliste der Grabenhalle. Sie haben schon mit Mogwai und Thursay gespielt und kommen nun mit ihrem Hardcore, Postrock-Trip nach St.Gallen, um das Publikum in verträumten Melodien schweben zu lassen und um es mit wütenden Schreiattacken in die Hölle zu stossen. Brachiale Gitarrenwände enden in ruhiger, japanischer Poesie. Envy gibt es seit fast zwanzig Jahren. Zeit, sich ihrer Energie auch hier auszusetzen.

Wie ist das, wenn Landschaften klingen? Wie entstehen Klanglandschaften? In Water-Soundscapes werden Bergbilder von Alexander Lauterwasser gezeigt und mit Wasserklangbildern visualisiert – überblendet. Darüber legen sich musikalische Sequenzen, sphärisch – rhythmisch. So entstehen Klanglandschaften – so lassen die vier Künstler Alexander Lauterwasser, Töbi Tobler, Ferdinand Rauber und Heinz Bürgin sie wachsen, in dieser Zusammenarbeit von der Klangwelt Toggenburg und des Psi-Forums Ostschweiz.

Die Tradition der Schweizer Tanzgeige war bis ins 20. Jahrhundert quicklebendig, aber heute fast vergessen. Dies will der Geiger Matthias Lincke ändern. Von Bühne zu Bühne, von Fest zu Fest, von Stadt zu Stadt und übers Land zieht er als Giigämaa mit seinem Weggefährten Dide Marfurt. Im Rössli Mogelsberg stösst der Klangweltmusiker Ferdinand Rauber als Gast aus dem Neckertal dazu. Gemeinsam spielen sie urchige Stücke und Lieder, die direkt aus den Alpen kommen.

Samstag, 15. Oktober, 20 Uhr, Schloss Wartegg Rorschacherberg. Mehr Infos: www.warteggkultur.ch

Kleaborar Bahnteifl & Otto Hofer. «Dar Mätsch 1 bis 5». Kammgarn Hard, 20:30 Uhr Madd Family. Afro-Beats. Kraftwerk Krummenau, 21 Uhr No Class. AC/DC-Covers. Zak Jona, 21 Uhr Pee Wirz. Musik voller Intensität. Restaurant Eintracht Kirchberg, 21 Uhr Pull up! Danny Ranks Show. USL Amriswil, 21 Uhr Skeletons / Combineharvester. Versponnenes aus NY, Drone-Sound aus Basel. Palace St.Gallen, 22 Uhr Sydney Ellis & Her Yes Mama Band. Sechsfache Grossmutter mit umjubelter Jazz-Stimme. Alte Fabrik Rapperswil, 20:15 Uhr Temporal Sluts / Leeches / Glowing Scars. Punk. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Trio Anderscht. «Eidgenössisch diplomiert». Schloss Dottenwil Wittenbach, 20 Uhr Who is afraid of virgin Woolfgang? Multikulturelle Poetry-Band. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr Adrian Buzac und Milana Chernyavska. Mit Oboe & Klavier. Theater am Saumarkt Feldkirch, 19:30 Uhr CLUBBING/PARTY Bad Taste Party. Schlechtes der Neunziger. Gare de Lion Wil, 22 Uhr Chamäleon. Kult-Disco ab 30. K9 Konstanz, 21 Uhr Das Leben ist kein Ponyhof. DJs On y danse & Dramaqueen. Salzhaus Winterthur, 23 Uhr Rub a Dub Club. Real Rock Sound & Friends. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Schwoof.ch. Treffpunkt för Tanzfreaks Lagerhaus St.Gallen, 21 Uhr FILM Die Herzogin. Schwierige Ehe mit eiskaltem Herzog. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr

Mittwoch, 19. Oktober, 20.30 Uhr, Grabenhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

Fortapàsc. Vom Journalisten Giancarlo Siani, der 1985 von der Mafia ermordet wurde. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr La prima cosa bella. Wunderbare Hommage an das Italien der sechziger und siebziger Jahre. Kinok Lokremise St.Gallen, 16:45 Uhr Midnight in Paris. Der neueste Woody-Allen-Film. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Super 8. Joe möchte einen Zombiefilm drehen. Ab 12 J. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr The Woman With a Broken Nose. Drei Menschen begegnen sich, als sich eine Frau von der Brücke stürzt. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr THEATER Body – Männliche Rundungen. Markus Kocher spielt, singt und erzählt. Schloss Wartegg Rorschacherberg, 20 Uhr Der letzte Raucher. Hommage an den Glimmstängel. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Dreigroschenoper. Von Bert Brecht & Kurt Weill. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Die rote Antilope. Schwedischer Insektenforscher bringt verwaisten Eingeborenenjungen mit. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Martin O. «Cosmophon». Altes Kino Mels, 20:15 Uhr McFamily. Performancestück. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Nagelritz. «Landgang mit Vieh, Gesang und Vollrausch». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Robinson & Crusoe. Von Nino D’Introna und Giacomo Ravicchio. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Salon d’Amour. Eeloquente Ladies, schöne Dandies. Magazin 4 Bregenz, 20:30 Uhr Wunschkonzert. Junge Schauspieler, aufregende Stücke. Stadttheater Konstanz, 22:30 Uhr

Mittwoch, 19. Oktober, 20.15 Uhr, Pfalzkeller St.Gallen. Mehr Infos: www.ferdinandrauber.ch

KABARETT Thomas Kreimeyer. «Der rote Stuhl». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Klangschmiede. Führung. KlangWelt Toggenburg Alt St. Johann, 10:15/14:15 Uhr LITERATUR Grandmaster Poetry Slam. Wortgewaltigste Slampoeten. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Claudia Lietha. «Snip und die Suche nach den vier magischen Schlüsseln». Kaffeehaus St.Gallen, 16 Uhr VORTRAG Einführung. Vorstellung des Online-Kataloges. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 10 Uhr KINDER Mimi und Herbert machen Ferien. Clowntheater ab 4 Jahren. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr

SO

16.10

KONZERT Jeunesses Musicales Thurgau. Haydn «Die Jahreszeiten». Ev. Kirche Amriswil, 17 Uhr Martin Lorenz. Elektronische Miniaturen mit radikalen Klangdesign. Kulturforum Amriswil, 17 Uhr Slowind Holzbläserquintett Ljubljana. Zeitklänge Festival 2011. Theater am Saumarkt Feldkirch, 17 Uhr FILM Das doppelte Lottchen. Bezaubernder Zeichentrickfilm. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Die Schlümpfe. Bezaubernde Animation. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr

61 SAITEN 10.11

Samstag, 22. Oktober, 19.30 Uhr, Gasthaus Rössli Mogelsberg. Mehr Infos: www.kultur-mogelsberg.ch

Eat Drink Man Woman. Ein verwitweter Meisterkoch Chu seine drei unverheirateten Töchter. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr La solitudine dei numeri primi. Zwei Menschen leiden an Kindheitstrauma und finden nur schwer zueinander. Kinok Lokremise St.Gallen, 13 Uhr Mar nero. Die Freundschaft zwischen einer alten Italienerin und einer rumänischen Migrantin. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Midnight in Paris. Der neueste Woody-Allen-Film. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Vol spécial. Im Gefängnis Frambois warten abgewiesene Asylbewerber auf ihre Ausschaffung. Kinok Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Wer wenn nicht wir. Die Vorgeschichte der RAF. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 Uhr THEATER Die Zauberflöte. Von Mozart. Marionettenoper Lindau, 16 Uhr DinnerKrimi. «Tatort Bundeshaus». Goldenes Kreuz Frauenfeld, 17 Uhr Herz der Finsternis. Eine packende Reise auf dem Kongo. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr McFamily. Performancestück. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Orlando. Virginia Woolfs verzweifelter «Orlando». Stadttheater Konstanz, 20 Uhr MUSICAL Lola Blau. Georg Kreislers «EinFrau-Musical». Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Die ersten Jahre – Kunst der Nachkriegszeit. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 Uhr Ai Weiwei. Finale Führung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr Gunter Böhmer als Maler. Führung. Städtische WessenbergGalerie Konstanz, 11 Uhr

Meisterwerke des frühen Buchdrucks. Führung. Ittinger Museum Warth, 15 Uhr Von Horizonten. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr LITERATUR Buchvernissage – Peter van Ham. Märchen und Mythen der Völker im Nordosten Indiens. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr VORTRAG Matinee – «Rebecca». Musical von Michael Kunze & Sylvester Levay. Theater St.Gallen, 11 Uhr Prolog – Die rote Antilope. Vom Roman zum Theaterstück. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr Soziale Plastik und Beteiligung. Der Grüne Joseph Beuys. Mit Fritz Kuhn. Hallen für Neue Kunst Schaffhausen, 11:30 Uhr KINDER König Lindwurm. Erzähltheater nach einem nordischen Volksmärchen. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr

MO

17.10

KONZERT Clemence Freschard & Stanley Brinks. Songwriters aus Frankreich. La Buena Onda St.Gallen, 20 Uhr FILM A Separation. Packendes Scheidungsdrama aus dem Iran. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr La prima cosa bella. Wunderbare Hommage an das Italien der sechziger und siebziger Jahre. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr La princesse de Montpensier. Liebesgeschichte im adligen Frankreich um 1562. Madlen Heerbrugg, 20:15 Uhr


kalender 17.–22.10. Literatur Snorri Sturluson/Halldór Laxness. Der Autor Óskar Guðmundsson präsentiert Snorri Sturlusons Biografie. Matthias Peter führt in das Werk Halldór Laxness’ein. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr

The Goodnight Circus. Trash Swing, Klezmer und Balkan. La Buena Onda St.Gallen, 20 Uhr Water-Soundscape. Mit Töbi Tobler, Ferdinand Rauber & Heinz Bürgin. Pfalzkeller St.Gallen, 20:15 Uhr

Vortrag Die Himmelsscheibe von Nebra. M ­ it Prof. Dr. Harald Meller. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 18:15 Uhr Soziologie. Schein und Sein: Warenästhetik als Spiel zwischen Verbraucher und Industrie. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr

Clubbing/Party Salsa Night. Die Salsa-Party in Konstanz. K9 Konstanz, 22 Uhr

DI

18.10

Konzert Erja & Meena. Elektronischer Bluesrock. Kammgarn Hard, 20:30 Uhr Film Angèle et Tony. Eine herbe Liebesbeziehung in der Normandie. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Mar Nero. Die Reise zweier unterschiedlichen Frauen nach Rumänien. Kino Loge Winterthur, 20:30 Uhr Questione di Cuore. Zwei völlig verschiedene Männer lernen sich im Spitalzimmer kennen. Kino Loge Winterthur, 18 Uhr Sinn & Sinnlichkeit. Verfilmung Jane Austens Roman. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Super 8. Joe möchte einen Zombiefilm drehen. Rosental Heiden, 20:15 Uhr Wer wenn nicht wir. Die Vorgeschichte der RAF. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Theater Freunde zum Essen. Stück über Freundschaft und Ehe. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Robinson & Crusoe. Von Nino D’Introna und Giacomo Ravicchio. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr Kabarett Django Asül. «Fragil». TaK Schaan, 20:09 Uhr Günter Grünwald. «Gestern war heute morgen». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Die ersten Jahre – Kunst der Nachkriegszeit. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr Schätze der Sammlung. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 18 Uhr Mythos & Wirklichkeit. Führung. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 12:30 Uhr Vortrag Arbeit, Geld und Spiel in der nächsten Gesellschaft. Neue Spielräume. Mit Dirk Baecker. Spielboden Dornbirn, 19:15 Uhr

MI

19.10

Konzert Cedag Quartett. Streichquartette von Tiroler und St.Galler Komponisten. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Envy. Hardcore aus Japan. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr

Film Die grosse Erbschaft. Der Brand ihres alten Tessiner Hauses weckt die Erinnerungen der italienischen Einwandererfamilie. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr La prima cosa bella. Wunderbare Hommage an das Italien der sechziger und siebziger Jahre. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr La solitudine dei numeri primi. Zwei Menschen leiden an Kindheitstrauma und finden nur schwer zueinander. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr The woman with a broken nose. In Belgrad steigt eine junge Frau mit einem Baby und einer ge­brochenen Nase in Gavrilos Taxi. Schlosskino Rapperswil, 20:15 Uhr Theater Ausser Kontrolle. Komödie mit dem Vorarlberger Volkstheater. Vinomnasaal Rankweil, 20 Uhr Herz der Finsternis. Eine packende Reise auf dem Kongo. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Robinson & Crusoe. Von Nino D’Introna und Giacomo Ravicchio. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr Kabarett HG.Butzko. «Verjubelt». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Regula Esposito. «Helga is bag». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Gunter Böhmer als Maler. Führung. Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz, 15 Uhr Handstick-Stobede. Der Handstickerin über die Schulter schauen. Museum Appenzell, 14 Uhr Offene Türen. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr Shirana Shahbazi – Much like Zero. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18:30 Uhr Simone Kappeler. Führung. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 12:30 Uhr Vortrag Johann Christian Wentzinger und die Kathedrale St.Gallen. Mit Josef Grünenfelder. Regierungsgebäude St.Gallen, 18:30 Uhr Kinder Nashörner, Affen und Mammuts im Thurgau. Museum für Kinder. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 10:30 Uhr

DO

20.10

Konzert Jazz & Wöscht. Essen und tanzen. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Maurice Steger und La Cetra. Barocke Flötenkunst. Vaduzer-Saal Vaduz, 20 Uhr

Phraseland. Plattentaufe. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Stip. Americana-Feeling und Sixties-Harmonien. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Clubbing/Party DJ Beama. Funky-Electro-House. Krempel Buchs, 20:30 Uhr Film Der Fall Jägerstätter. Er wurde wegen Desertion exekutiert. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Der Geringste Widerstand / Der Rechte Weg. Filme von Peter Fischli und David Weiss. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 20 Uhr Die Herzogin. Schwierige Ehe mit eiskaltem Herzog. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Los colores de la montaña. Kinder erleben den Bürgerkrieg in Kolumbien. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr The Woman With a Broken Nose. Drei Menschen begegnen sich, als sich eine Frau von der Brücke stürzt. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Theater Dimitri. «Porteur». Stadtsaal Wil, 20 Uhr McFamily. Performancestück. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Robinson & Crusoe. Von Nino D’Introna und Giacomo Ravicchio. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr Kabarett Dimitri. «Porteur». Er verzaubert das Publikum. Tonhalle Wil, 20 Uhr Martin O. «Cosmophon». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Regula Esposito. «Helga is bag». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Beispiel Schweiz. Führung. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 18 Uhr Literatur Doris Knecht. «Gruber geht». Altes Kino Rankweil, 20 Uhr Frühschicht. Thema: Geduld. Gast: Alex Reinhart. Musik: Saskia Paulisch & Michael Lüchinger. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 Uhr Monika Helfer und Michael Köhlmeier. «Rosie und der Urgrossvater». Kammgarn Hard, 20:30 Uhr Vortrag Betriebswirtschaftslehre. Business Innovation in der Logistik. Referent: Professor Dr. rer. pol. Wolfgang Stölzle. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr Französische Literatur. Die französiche Gesellschaft im Fokus der Literatur von Balzac bis heute. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr Diverses Frauentempel Stimmenfeuer. Tanz-Anlass für Frauen. Stimmfeuer Frauentempel St.Gallen, 19:30 Uhr

21.10

FR

Konzert Atari Teenage Riot. AvantgardeKrach. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr

Die Aeronauten. Grosse Jubiläumstour. Kammgarn Schaffhausen, 21 Uhr Grupo Sonoro. Son cubano. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Helgi Jónsson. Isländischer Multiinstrumentalist. Carinisaal Lustenau, 21 Uhr Jackie Leuenberger. MundartSongs. Jazzclub G St.Gallen, 21 Uhr Jamsession. Alle sind eingeladen. Jazzclub G St.Gallen, 22:30 Uhr Jazzburgers. Zwanziger- und Dreissiger-Jahre-Sound. Jazzkeller Sargans, 20:30 Uhr Johann Sebastian Bach. «herr christ, der ein’ge gottessohn». Kantate BWV 96. Evangelische Kirche Trogen, 19 Uhr Koola Blues. Mit Blues Crumbs, Schwester Gaby und Juke Joint Pimps. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Manuel Stahlberger. «Abghenkt». Fabriggli Buchs, 20 Uhr Mike Reinhardt Trio. Mike Reinhardt, Thierry Eliez, Stéphane Huchard. Jazzhuus Lustenau, 21 Uhr Netnakisum. Musikalische Amour Fou. Kammgarn Hard, 20:30 Uhr Oldtime Jazz am See. Jazz in diversen Lokalen am See. Rorschach, 20 Uhr Silje Nes. Multi-Instrumentalistin. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Stiller Has. Waidwunder Blues. Kreuz Jona, 20 Uhr Subvasion / The Oh Oh Ohs. Electronic Art und ein ZweiMann-Techno-Orchester. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Clubbing/Party Nachtbar. Mit Hangar und Rücktritt. Palace St.Gallen, 22 Uhr Pleasurekraft. Tech-House. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Raashan Ahmad & The Funkanomics. Semesterstartparty. Krempel Buchs, 22:30 Uhr Tango Argentino. Milonga mit DJ und Bar. Tango Almacén St.Gallen, 21:30 Uhr Film Der Sandmann. Komödie. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Die grosse Erbschaft. Der Brand ihres alten Tessiner Hauses weckt die Erinnerungen der italienischen Einwandererfamilie. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr The Woman With a Broken Nose. Drei Menschen begegnen sich, als sich eine Frau von der Brücke stürzt. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Vol spécial. Im Gefängnis Frambois warten abgewiesene Asylbewerber auf ihre Ausschaffung. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Theater Aufführung Theaterwerkstatt. Nach einer Woche Theaterwerkstatt präsentieren die Kinder ein Stück. Diogenes Theater Altstätten, 19 Uhr DinnerKrimi. «Tatort Bundeshaus». Hotel Schloss Wartenstein Pfäfers, 19 Uhr Freunde zum Essen. Stück über Freundschaft und Ehe. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Herz der Finsternis. Eine packende Reise auf dem Kongo. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr McFamily. Performancestück. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr

Othello. Stück von William Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Psychiatrie! Dokumentar-Performance. TaK Schaan, 20:09 Uhr Robinson & Crusoe. Von Nino D’Introna und Giacomo Ravicchio. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr Schwanensee. Marionettenoper. Marionettenoper Lindau, 19:30 Uhr Kabarett Duo Luna-Tic – «Bloup». 4 Hände – 2 Stimmen – 1 rollendes Klavier. Schulhaus Steinegg Degersheim, 20:15 Uhr Maria Neuschmid. «Zucker». Solokabarett. Hofsteigsaal Lauterach, 20 Uhr Martin O. «Cosmophon». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Regula Esposito – «Helga is bag». Kabarettistisch-musikalische Satire. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Öffentliche Führung. Führung; Durchs ganze Haus. Museum Appenzell, 14 Uhr Nachbar Fromherz zeigt Kunst. Vernissage; Karin und Didi Fromherz. Mit Konzert und Einweihung der neuen Bar. Kulturbar RAB-Bar Trogen, 18 Uhr Diverses Backstage. Führung. Kino Rosental Heiden, 19:30 Uhr Workshop – «Archive der Zukunft». Vorbereitender Workshop zum Symposium «Archive der Zukunft – neue Wissensordnungen im Sitterwerk». Sitterwerk St.Gallen

SA

22.10

Konzert Afrika the Roots of Jazz. Mit Paul Amrod und Mohamed Badawi. Stadttheater Konstanz, 22:30 Uhr Andreas Dorau / Dirty Beaches. Todesmelodien. Palace St.Gallen, 21 Uhr BandXOst. Die Qualifikation fürs Final. Zak Jona, 20 Uhr Cheikh Lô. Sufi-Troubadour. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Chris Kramer Band. Blues. Bogenkeller Bühler, 20:30 Uhr Dä Giigämaa. Unterwäx mit sinere Landstriichmusig. Gasthaus Rössli Mogelsberg, 20:15 Uhr Gramatik. DJ und Soundtüftler aus Slowenien. Kammgarn Schaffhausen, 24 Uhr Hans Söllner. Bavaria-RaggaMuffin. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Kollegah. Lyrics, Beats und Stil. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Piskaty / Tusch. Acoustic Blues Night. Kammgarn Hard, 20:30 Uhr Riotgod / Astral Doors /  The Quill. Hardrock. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr SenNesis aka BAM. Das Mixtape. Plattentaufe. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr The Pumpcliks. Italian Gypsy Rokoko. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Yakaree. Melancholische PopPerlen. Grünfels Jona, 20:30 Uhr Clubbing/Party Chamäleon. Kult-Disco ab 30. K9 Konstanz, 21 Uhr

62 SAITEN 10.11


22.–24.10.

kalender

Das Drama mit Musik

Extra falsch

Licht malen

Minimal maximal

Enoch Arden im Schloss Wartegg

Jens Nielsen im Alten Kino Mels

Der Künstler Shin in Heiden

Ronin in der Alten Kirche Romanshorn

Ein Melodram-Abend mit Klaviermusik von Richard Strauss und eine bewegende Geschichte von zwei Hochzeiten, einer grossen Liebe und chinesischem Unglück. Die alte Unterhaltungstradition des Musikdramas wird nur noch selten aufgeführt. Das Stück «Enoch Arden» liess diese Tradition um den Ersten Weltkrieg noch einmal aufblühen, bevor es an Bedeutung verlor. Die Schauspieler Annette Wunsch und Alexandre Pelichet lassen es zusammen mit der Pianistin Polina Lubchanskaya wieder aufleben. Die Zuhörer sind Gäste eines einfachen Hochzeitsmahls: Suppe und Brot und dazu flirrende Klavierklänge.

Ein Mann, dem nie etwas gelingt, entscheidet sich ab sofort, alles nur noch falsch zu machen. Jens Nielsen, Zürcher Schauspieler mit dänischen Wurzeln, bringt Undenkbares miteinander in logischen Zusammenhang. Er fabuliert und fantasiert, ist politisch inkorrekt und erträumt sich eine neue Welt, in der Hunde die öffentlichen Verkehrsmittel sind und man a-cappella tanzt. «Das ist einsame Klasse» ist nur eine von vielen Zuschauerund Pressereaktionen auf das Programm «1 Tag lang alles falsch machen».

Er sieht sie und macht sie sichtbar: die Lichtstruktur unseres Daseins. Seine Bildtafeln und Kreidezeichnungen, die zum ersten Mal öffentlich gezeigt werden, offenbaren eine Wirklichkeit, die den Sinnen nur begrenzt zugänglich ist. Der Künstler ist an der Eröffnung anwesend und führt den ganzen Abend durch die Ausstellung. Am Montag und Dienstag kann sie zwischen zehn und eins, und zwischen drei und acht Uhr angeschaut werden.

Nik Bärtsch spielt seit zehn Jahren Zen-Funk mit seinem Quintett Ronin. Aus der ganzen Welt ist Musik eingeflossen, von Funk über Minimal Music bis zu Klängen japanischer Ritualmusik. Entstanden ist daraus ein eigener Stil, die Ritual Groove Music. Immer wieder werden Motive neu kombiniert, überlagert und entwickeln eine hypnotische Anziehungskraft – ganz nach der Devise: Mit minimalen Mitteln maximale Wirkung erziehlen. Nik Bärtschs Ronin wird in der Alten Kirche Romanshorn akustisch spielen.

Samstag, 22. Oktober, 20 Uhr, Kursaal Heiden.

Samstag, 22. Oktober, 20.15 Uhr, Alten Kino Mels. Mehr Infos: www.alteskino.ch

Sonntag, 23. Oktober, 17 Uhr, Alte Kirche Romanshorn.

Samstag, 22. Oktober, 19 Uhr, Schloss Wartegg Rorschacherberg. Mehr Infos: www.warteggkultur.ch

Le-Schwu. Schwul-lesbische Party. Kugl St.Gallen, 20 Uhr Schlaflos in Winterthur. Mit den DJs Reezm & J. Sayne. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Trashdisco. Tanzen zu Schrott. Gare de Lion Wil, 23 Uhr FILM Der Sandmann. Komödie. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Gianni e le donne. Ein humorvoller Blick auf die Routine des Alltags. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr La solitudine dei numeri primi. Zwei Menschen leiden an Kindheitstrauma und finden nur schwer zueinander. Kinok Lokremise St.Gallen, 17 Uhr The Woman With a Broken Nose. Drei Menschen begegnen sich, als sich eine Frau von der Brücke stürzt. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr Vandana Shiva: Von Saatgut und Saatmultis. Filmreihe – Projekte der Hoffnung. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Wer wenn nicht wir. Die Vorgeschichte der RAF. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr THEATER Die rote Antilope. Schwedischer Insektenforscher bringt verwaisten Eingeborenenjungen mit. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die schöne Zeit geht wieder heim. Ein Theaterprojekt von Menschen mit und ohne Demenz. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Die Zauberflöte. Von Mozart. Marionettenoper Lindau, 19:30 Uhr Enoch Arden. Melodram mit Musik von Richard Strauss. Schloss Wartegg Rorschacherberg, 19 Uhr Herz der Finsternis. Eine packende Reise auf dem Kongo. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr In den Alpen. Stück von Elfriede Jelinek. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr

McFamily. Performancestück. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Theater der Figur. «Keine Engel». Ab 13 Jahren. Theater am Saumarkt Feldkirch, 19 Uhr zwergenHAFT. «Happy End». Masken- und Figurentheaterproduktion von und mit Patrick Boog und Alexander Huber. Fabriggli Buchs, 20 Uhr KABARETT Jens Nielsen. Ein Mann, dem nichts gelingt. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Kai Spitzl. Verbaler Kreuzzug durch Deutschland. Asselkeller Schönengrund, 20:15 Uhr Martin O. «Cosmophon». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Regula Esposito. «Helga is bag». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Veri. «Ab- und Zufälle». Depot Tellplatz Kirchberg, 20:30 Uhr

Kinderclub. Reise in deinen Körper. Ab 4 J. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Kluppe Wäschekind. Figurentheater mit Musik. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr Tischlein deck dich. Ab 5 J. TaK Schaan, 16 Uhr

SO

23.10

KoNZERT Bärtsch, Pupato, Sha. Ronin music. Alte Kirche Romanshorn, 17 Uhr Lina Paul. Bullaugenkonzert. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr

VoRTRAG Einführung. Vorstellung des online-Kataloges. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 10 Uhr

FILM A Separation. Packendes Scheidungsdrama aus dem Iran. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:15 Uhr Das doppelte Lottchen. Bezaubernder Zeichentrickfilm. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Die grosse Erbschaft. Der Brand ihres alten Tessiner Hauses weckt die Erinnerungen der italienischen Einwandererfamilie. Kinok Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Eden. Eine verheiratete Frau, verfällt der «cucina erotica» eines exzentrischen Meisterkochs. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Los colores de la montaña. Kinder erleben den Bürgerkrieg in Kolumbien. Kinok Lokremise St.Gallen, 13 Uhr Midnight in Paris. Der neueste Woody-Allen-Film. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Questione di cuore. Leichtfüssige Komödie über die grossen Fragen des Lebens. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

KINDER Kasperltheater. Ab drei Jahren. Theater am Saumarkt Feldkirch, 15 Uhr

THEATER Die Dreigroschenoper. Von Bert Brecht & Kurt Weill. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGEN Licht malen. Mit dem Künstler Shin. Kursaal Heiden, 20 Uhr TANZ Soul Mate. Tanztheater der Dance Company Deep Emotions Bern. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr MUSICAL Rebecca. Musical von Michael Kunze & Sylvester Levay. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr LITERATUR Sina Semadeni. «Auch Königskerzen scherzen». Buchpräsentation. Schloss Grünenstein Balgach, 17 Uhr

63 SAITEN 10.11

Die rote Antilope. Schwedischer Insektenforscher bringt verwaisten Eingeborenenjungen mit. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Die schöne Zeit geht wieder heim. Ein Theaterprojekt von Menschen mit und ohne Demenz. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr La Traviata. Von Giuseppe Verdi. Marionettenoper Lindau, 15 Uhr Wer hat Angst vor Virginia Woolf? Schauspiel von Edward Albee. Theater St.Gallen, 14:30/19:30 Uhr KABARETT Armin Fischer. «Lisztig vergriffen: Wow!» K9 Konstanz, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Robert & Durrer. Finissage. Gewerbemuseum Winterthur, 11 Uhr Fokus Zürcher Oberland. Führung. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:15 Uhr Meisterwerke des frühen Buchdrucks. Führung. Ittinger Museum Warth, 15 Uhr Pascal Danz. Führung. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:15 Uhr Schweizer Fotobücher – 1927 bis heute. Führung. Fotostiftung Schweiz Winterthur, 11:30 Uhr St.Gallen – Barock. Führung mit Markus Kaiser. Stiftsbibliothek St.Gallen, 12 Uhr LITERATUR Elke Heidenreich – «Nero». Erzählung vom berühmtesten Kater. Casinotheater Winterthur, 17 Uhr Johannes Gutenberg 1400-1468. 99. Matinee. Es lesen Schauspieler des Stadttheaters St.Gallen. Bibliothek Herisau, 11 Uhr Offene Bibliothek im CaBi. Lesen bis zur Revolution. CaBi St.Gallen, 17:30 Uhr Peter Kurzeck. Lesung aus dem Roman «Vorabend». TaK Schaan, 17 Uhr

Pocket Songs. Groovige Vernissage-Lesung mit Hans Gysi. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr VoRTRAG Kunst-Kaffee-Kuchen zur «Sammelwut». Mit Stadtarchivar Marcel Mayer und dem Historiker u. Forscher Mario Wimmer. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 15 Uhr Matinee – «Eleven». Einführung in das Tanzstück. Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr Pro.Log: Der fremde Othello. Mit Dr. Martin Windisch. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr KINDER Der Ritter ohne Socken. Lesung mit einem Ensemblemitglied. Theater am Kornmarkt Bregenz, 15 Uhr Rääs rocks for Kids. Konzert für Kinder von 6 bis 12 Jahren. TaK Schaan, 16 Uhr Tanzfuchs – «Kopffüssler». Für schöne Füsse und kluge Köpfchen. Theater am Gleis Winterthur, 11 Uhr Theatro Piccolo. «Ach Wilhelm». Theater. Kammgarn Hard, 15 Uhr

MO

24.10

FILM Gianni e le donne. Der 60-jährige Gianni sucht sich eine Geliebte. Madlen Heerbrugg, 20:15 Uhr La solitudine dei numeri primi. Zwei Menschen leiden an Kindheitstrauma und finden nur schwer zueinander. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr The Woman With a Broken Nose. Drei Menschen begegnen sich, als sich eine Frau von der Brücke stürzt. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr The Station Agent. Cineclub St.Gallen. Kino Rex. St.Gallen, 20 Uhr


kalender 24–26.10.

Der Fels in Kabul

Eine Extraklasse

Ein Teppich aus Kontrabass

Lucy und Suzanne

Ulrich Tilgner im Fürstenlandsaal Gossau

Jerry Bergonzi im Kultur Cinema Arbon

Azul im Palace St.Gallen

Katharina Geiser in der Hauptpost St.Gallen

Unter den Auslandskorrespondenten des Schweizer Fernsehens gibt es vielleicht drei Charakterköpfe: Gianluca Galgani (der Name machts), Adrian Arnold (die Frisur ist schuld) – und Ulrich Tilgner. Man guckt ihn an und denkt sich «Unser Fels in Kabul». Nun steht er in Gossau und fragt nach dem Orient. Märchenwelt oder Pulverfass? Der Journalist, Autor und eben TV-Korrespondent des Mittleren Ostens kommt, um über die aktuellen Themen und die hintergründe politischer Konflikte im Orient zu berichten.

zwei Weltklassemusiker spielen Saxophon in Arbon: Jerry Bergonzi und Dick Oatts. Jerry Bergonzi begann mit acht Jahren Klarinette zu spielen, wechselte mit zwölf aufs Saxophon und ging 1972 nach New york. Im selben Jahr begann Dick Oatts seine Karriere in Minneapolis. heute, fast vierzig Jahre später, kommen sie nach Arbon und werden vom Kontrabassisten Dave Santoro und dem Schlagzeuger Andrea Michelutti begleitet – auch nicht gerade zwei Anfänger. Gemeinsam schrauben sie sich dem Olymp entgegen.

Ein bisschen Jazz, ein bisschen Indie, ein bisschen portugiesischer Fado. Der Kontrabassist Carlos Bica kommt nicht allein, sondern mit seinem Trio Azul. Mit dabei sind ausserdem: das eigenwillige Gitarrengenie Frank Möbus und der New yorker Schlagzeuger Jim Black. Und während Carlos Bica noch den Teppich legt, toben sich die anderen zwei darauf schon aus. Mit Azul geben Gambrinus Jazz und das Palace den Startschuss zu ihrer zusammenarbeit.

Sie schreibt und erzählt subtil über zwei Frauen und ihren Glauben an die Kraft der Wörter. Im roman «Diese Gezeiten» ziehen sich Lucy Schwob und Suzanne Malherbe, ein Künstlerehepaar aus dem Umfeld der französischen Surrealisten, 1937 auf die Kanalinsel Jersey zurück. hier wollen sie schreiben, fotografieren und leben. Doch 1940 ist die Deutsche Wehrmacht da. Über ihre Kunst leisten Lucy und Suzanne Widerstand, bis sie denunziert und zum Tod verurteilt werden.

Montag, 24. Oktober, 20 Uhr, Fürstenlandsaal Gossau. Mehr Infos: www.kulturkreisgossau.ch

ThEATEr Manon. Oper von Jules Massenet. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr TANz Molambo – Modern Variations of Tango and Salsa. Choreographed by Marcelo Pereira. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr LITErATUr Catalin Dorian Florescu. Liest aus «Jacob beschliesst zu lieben». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr VOrTrAG Geographie. Umwelt und Klimawandel als Geofaktoren. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr Stadt und Region St.Gallen – Öffentlicher Raum. Wem gehört die Stadt? referent: Benedikt Loderer, Stadtwanderer. Universität St.Gallen, 20:15 Uhr Ulrich Tilgner. «Der Orient -Märchenwelt oder Pulverfass?». Fürstenlandsaal Gossau, 20 Uhr

DI

25.10

KONzErT Aynsley Lister. Bluesrock. Altes Kino rankweil, 20 Uhr Jerry Bergonzi & Dick Oatts Quartet. zwei amerikanische Weltklassemusiker. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Nils Petter Molvaer. Moll-verliebte audio-visuelleTraumwelten. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Tasten-Tanz. Ballett-Konzert für Klavier und Projektion. Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr FILM A Separation – Nader und Simin. Simin möchte den Iran verlassen. Ihr Mann Nader will bleiben. Kino Modern romanshorn, 20:15 Uhr

Mittwoch, 26. Oktober, 21 Uhr, Palace St.Gallen. Mehr Infos: www.palace.sg

Dienstag, 25. Oktober, 20.30 Uhr, Kultur Cinema Arbon. Mehr Infos: www.kulturcinema.ch

Der Sandmann. Komödie. Kino rosental heiden, 20:15 Uhr Die 4. Revolution – Energie Autonomie. Filmreihe – Projekte der hoffnung. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Die Schweizermacher. Einer der allerbesten Ch-Filme. Kino rosental heiden, 14:15 Uhr Generazione mille euro. Die prekären wirtschaftlichen Verhältnisse junger Erwachsener in Italien. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr L’uomo nero. Apulische Familiengeschichte. Kino Loge Winterthur, 20:30 Uhr Vol spécial. Im Gefängnis Frambois warten abgewiesene Asylbewerber auf ihre Ausschaffung. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr ThEATEr Die rote Antilope. Schwedischer Insektenforscher bringt verwaisten Eingeborenenjungen mit. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr McFamily. Performancestück. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Robinson & Crusoe. Von Nino D’Introna und Giacomo ravicchio. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr MUSICAL Rebecca. Musical von Michael Kunze & Sylvester Levay. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr LITErATUr Cool down – Wider den Erziehungswahn. Mit Peter Schneider und Andrea Schafroth. TaK Schaan, 19:30 Uhr Schwarzbert. Musikalische Lesung Lyceumclub St.Gallen, 15 Uhr Vasile Baghiu. «Der Diskretionsabstand». Villa Sträuli Winterthur, 20 Uhr Claire Plassard & Pablo Haller. Junge Schweizer Literatur. Noisma im Kult-Bau, 20 Uhr

VOrTrAG Kati Rickenbach. Überleben als Comiczeichnerin. Alte Kaserne Winterthur, 10:30 Uhr Wissenswerkstatt. Buch- und Lesekultur des 15./16. Jahrhunderts in der Eidgenossenschaft. Kunstmuseum Thurgau Warth, 19 Uhr KINDEr Tischlein deck dich. Ab 5 Jahren. TaK Schaan, 10 Uhr DIVErSES Nach der Wahl. Die Erfreuliche Universität lädt zur Diskussion der Wahlergebnisse. Palace St.Gallen, 20:15 Uhr St. Galler Beziehungen zu München. Altstadt-rundgang mit Walter Frei. Vadian-Denkmal St.Gallen, 18 Uhr

MI

26.10

KONzErT 32. Konstanzer Jazzherbst. Mit Nils Wogram. Kulturzentrum am Münster Konstanz, 18 Uhr Dreifachkonzert unter dem Motto: Nils Wogram trifft … Kulturzentrum am Münster Konstanz, 20 Uhr Carlos Bica & Azul feat. Frank Möbus und Jim Black. Jazz. Palace St.Gallen, 21 Uhr Herbie’s Explo 3000. Jazz. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Kreisky. Laut und ungemütlich. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Musikalischer Improvisationsabend. Mit ruedi Lutz. B-Post St.Gallen, 20 Uhr Russkaja. russen-Disco. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Samavayo / Naughty Mouse. Stoner rock. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr TV Buddhas. Punkrock aus Tel Aviv/Berlin. La Buena Onda St.Gallen, 20 Uhr

Mittwoch, 26. Oktober, 19.30 Uhr Raum für Literatur Hauptpost St.Gallen. Mehr Infos: www.hauptpost.ch

Vortrag mit Musik. Gesänge für und von St.Galler heiligen. Musiksaal Stiftsbezirk St.Gallen, 19:30 Uhr CLUBBING/PArTy Salsa Night. Die Salsa-Party in Konstanz. K9 Konstanz, 22 Uhr FILM A Separation. Packendes Scheidungsdrama aus dem Iran. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr A Separation – Nader und Simin. Simin möchte den Iran verlassen. Ihr Mann Nader will bleiben. Kino Modern romanshorn, 20:15 Uhr Die grosse Erbschaft. Der Brand ihres alten Tessiner hauses weckt die Erinnerungen der italienischen Einwandererfamilie. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Flow – Wasser ist Leben. Filmreihe – Projekte der hoffnung. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Joschka und Herr Fischer. Eine zeitreise. Schlosskino rapperswil, 20:15 Uhr Kurz & Knapp. 10 Filme, 5 Länder. Kraftfeld Winterthur, 19 Uhr Still walking. Stille zusammenkunft ist Bühne für ein Drama. Kino rosental heiden, 20:15 Uhr The Woman With a Broken Nose. Drei Menschen begegnen sich, als sich eine Frau von der Brücke stürzt. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr ThEATEr Der Tod und das Mädchen. Von Alfons Karl zwicker. Fesselndes, musikalisches Psychodrama. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Die Dreigroschenoper. Von Bert Brecht & Kurt Weill. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Die rote Antilope. Schwedischer Insektenforscher bringt verwaisten Eingeborenenjungen mit. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Dracula. Sckrecken in Transsylvanien. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr

Duo Calva. «Cellolite – zwei Celli beim Vorspiel». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Robinson & Crusoe. Von Nino D’Introna und Giacomo ravicchio. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr Unsere kühnsten Träume. Theater Weissglut. Grünfels Jona, 20:15 Uhr KABArETT Dimitri. «Porteur». Madlen heerbrugg, 20 Uhr Joachim Rittmeyer. «Lockstoff». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Krissie Illing. «Wilma’s Jubilee». TaK Schaan, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Die ersten Jahre – Kunst der Nachkriegszeit. Gespräch mit Kristina Gersbach. Kunstmuseum Winterthur, 12:15 Uhr Offene Türen. Im Point Jaune Museum. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr Schweizer Fotobücher – 1927 bis heute. Führung. Fotostiftung Schweiz Winterthur, 18:30 Uhr LITErATUr Der Römerbrief ganz. Thomas Joller liest aus der Bibel. Offene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr Durch dick und dünn. Grosseltern von heute und ihre Enkel. Buchpräsentation. Klubschule Migros St.Gallen, 18 Uhr Gianni Kuhn. Lesung. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 12:30 Uhr Katharina Geiser. «Diese Gezeiten». hauptpost St.Gallen, 19:30 Uhr Stadt und Kanton St.Gallen – Subkultur Latein. Von der Leitkultur zur Subkultur. Katharinen St.Gallen, 19:30 Uhr VOrTrAG Naturwissenschaft. Chemie in Forschung und Alltag. Von Dr. Toni Bürgi. Uni St.Gallen, 20:15 Uhr

64 SAITEN 10.11


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26.–28.10. kalender

Paris en histoires. Referat von J. Petit in französicher Sprache. PH St.Gallen, 18:30 Uhr KINdER Fridolin. die abenteuerliche Geschichte eines dackels. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Kinderführung. Postenlauf mit Arztkittel und Patientenmappe. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Märchenstunde. Ab 6 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr Museum für Kinder. «Farbrausch». Ab 6 Jahren. Kunstmuseum Thurgau Warth, 14 Uhr Restmüll. Theater ab 8 Jahren. Theater St.Gallen, 14 Uhr Schatzsuche im Museum. Kinder-Kunst. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 14:30 Uhr Zauberlaterne. Filmclub für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Alte Kaserne Winterthur, 14 Uhr

DO

27.10

KoNzERT 32. Konstanzer Jazzherbst. Mit Morgenthaler/Röllin, dASKwartett, Angelika Niescier New York Trio. K9 Konstanz, 19:30 Uhr Balkanska Dusa. Appenzell meets Balkan. Kirche Trogen, 20 Uhr Les Amuse Bouches. Volkslieder und vergessene Gassenhauer. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr MiNa. Jaël und Luk von Lunik streuen Pop-Sternschnuppen. Kammgarn Schaffhausen, 21 Uhr String of Pearls. Grosse Stimmen und ein tastenflinker Pianist. Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr Trio IntoNations. Von zigeunerweisen bis zu Appenzellischem. Haus für Kultur Schwellbrunn, 20:15 Uhr Trio Zwo. Soul-Jazz. Hotel Jakob Rapperswil, 20:30 Uhr

Appenzell meets Balkan

Alte Liebe

Schattenfuchs von Sjón

Balkanska Dusa in Trogen und Urnäsch

Irish Folk Festival im Casino Herisau

Serena Wey im fabriggli Buchs

Goran Kovacevic, Teil des dusa orchestras, spielt die Seele des Balkans (Balkanska dusa) auf seinem Akkordeon. Bisher mixt er traditionelle Volkslieder und Eigenkompositionen im Medley «Balkanska dusa» solo – nun stösst das Appenzeller Kammerorchester dazu. dieses gibt es schon seit den fünfziger Jahren. damals trafen sich in Trogen die Musiker zum gemeinsamen Spiel mit dem ziel, das kulturelle dorfleben in Schwung zu bringen. das tun sie immer noch. zusammen mit Goran Kovacevic spielen sie in Trogen und Urnäsch Piazolla, Kovacevic, Villa-Lobos und Bartok.

Irish Folk ist der Trick der Iren, um die Herzen anderer Länder für sich zu gewinnen. Im 38. Jahr des Irish Folk Festivals ist es also durchaus mal drin, die dinge beim Namen zu nennen und eine Tournee «Affairs of the heart» zu betiteln. Auftreten werden Réalta, Willie daly, The outside Track und Altan. Und wenn am Ende des dreistündigen Konzertes alle Künstler in einer furiosen Festivalsession noch einmal auftreten, wird ein altes Sprichwort herhalten müssen, um die Gefühle zu benennen: «Alte Liebe rostet nicht».

«Schattenfuchs» erzählt von der tödlichen Begegnung des Pfarrers Baldur Skuggason mit einer erdschwarzen Füchsin, wobei ein ungeheuerliches Verbrechen aufgedeckt wird. die Basler Schauspielerin Serena Wey wagt sich zusammen mit dem Musiker Benjamin Brodbeck an einen Text von grosser poetischer Eindringlichkeit. Für den Roman «Schattenfuchs» erhielt der isländische Autor Sjón den renommierten Literaturpreis des Nordischen Rates. Sjón verfasst auch drehbücher für Lars van Trier und Songs für Björk.

Freitag, 28. Oktober, 20 Uhr, Casino Herisau.

Donnerstag, 27. Oktober, 20 Uhr, Trogen Kirche. Sonntag, 30. Oktober, 18.30 Uhr, Urnäsch Kirche. Mehr Infos: www.kammerorchester-ar.ch

CLUBBING/PARTY Birdy Nam Nam. dJ Crew aus Frankreich. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Elektrobar mit Tanzformator. Techhouse. Krempel Buchs, 20:30 U hr Hallenbeiz. Rundlauf und Sound. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr FILM Wie der Kanton St.Gallen eine Autobahn baute. Mit einer Einführung von dr. Regula zürcher. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Questione di cuore. Leichtfüssige Komödie über die grossen Fragen des Lebens. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr THEATER Die rote Antilope. Schwedischer Insektenforscher bringt verwaisten Eingeborenenjungen mit. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Duo Calva. «Cellolite – zwei Celli beim Vorspiel». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Freunde zum Essen. Stück über Freundschaft und Ehe. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Herz der Finsternis. Eine packende Reise auf dem Kongo. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Julius Cäsar. Tragödie von William Shakespeare. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Philharmonic Brass Zürich & Jörg Schneider. Sieben bekannte Streiche in neuem Gewand. Kulturforum Amriswil, 20:15 Uhr Robinson & Crusoe. Von Nino d’Introna und Giacomo Ravicchio. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr Unsere kühnsten Träume. Theater Weissglut. Grünfels Jona, 20:15 Uhr KABARETT Joachim Rittmeyer. «Lockstoff». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Sven Kemmler. «MoralCarpaccio». Kammgarn Hard, 20:30 Uhr

Uli Masuth. «Ein Mann packt ein». Theater an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Beispiel Schweiz. Führung. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 12:30 Uhr Sammlung Mezzanin. Eine Auswahl. Vernissage. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 18 Uhr StGall – die Spitzengeschichte. Führung. Textilmuseum St.Gallen, 19 Uhr LITERATUR Jam on Poetry. Wortkünstler. Spielboden dornbirn, 20 Uhr Bruno Epple. «Erntedankfest». Ein Lesebuch. Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr Renato Kaiser. «Er war nicht so – ein Nachruf». diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr VoRTRAG Das Kriegsjahr 1941 und die Stadt St.Gallen. Mit Ernst ziegler. Stadthaus St.Gallen, 18 Uhr Infoveranstaltung. Lehrpersonen erklären das Angebot und beantworten Fragen. ortega Schule St.Gallen, 19 Uhr Kunst 60+. Mit Barbara Redmann. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 14 Uhr KINdER Geschichtenzeit. 2 bis 6 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 15 Uhr dIVERSES Freestyle-Bar. open Mic. Flon St.Gallen, 19 Uhr

FR

28.10

KoNzERT 32. Konstanzer Jazzherbst. Nabatov & Tin Men / The Telephone. Kulturzentrum am Münster Konstanz, 20 Uhr

65 SAITEN 10.11

Freitag, 28. Oktober, 20 Uhr, werdenberger kleintheater fabriggli Buchs. Mehr Infos: www.fabriggli.ch

Balkanska Dusa. Appenzell meets Balkan. Kirche Urnäsch, 18:30 Uhr Baze / Flashdigga. Mundart-Rap. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr DADZ. Plattentaufe. Gare de Lion Wil, 21:30 Uhr Das kleine Wochenende. Konzert & Videoinstallationen von etepetete.ch. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Ernst Molden & Walther Soyka. Singer-Songwriter. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Gerry Miles. Lebendige Eigenkompositionen. Jazzclub G St.Gallen, 21 Uhr Irène Schweizer & Jürg Wickihalder. Jazz. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr Irish Folk Festival. Réalta, Willie daly, The outside Track und Altan. Casino Herisau, 20 Uhr Jamsession. Alle sind eingeladen. Jazzclub G St.Gallen, 22:30 Uhr Kammerorchester Sankt Gallen. Mit der Solistin Simone zraggen. Ev. Kirche Rorschach, 19:30 Uhr Krum Bums. Punkrock. Flon St.Gallen, 21 Uhr Madison Violet. Country-Folk. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Michael Alf Trio. New orleans, Swing- und Bluesnummern. Jazzkeller Sargans, 20:30 Uhr Midi Musical. Violine, Violoncello, Harfe. Stadthaus Winterthur, 12:15 Uhr Parov Stelar Band. Jazz mit Popanleihen. Conrad Sohm dornbirn, 21 Uhr Pure Moments. Vier Schwestern mit engelhaften Stimmen. Baradies Teufen, 20 Uhr String of Pearls. Grosse Stimmen und ein tastenflinker Pianist. Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr Swiss Reggae Night. Mit Schwellheim, Bondaa & Sille, de Luca, Elijah. Kammgarn Schaffhausen, 21 Uhr Tango Argentino. Milonga mit dJ und Bar. Tango Almacén St.Gallen, 21:30 Uhr

The Cream Revival Band. Covers. Kammgarn Hard, 20:30 Uhr The Dusa Orchestra. «Musik für Europa». Bühne Marbach, 21 Uhr Victor Bailey Group. der Starbassist. Jazzclub Rorschach, 21 Uhr Voice Male. «A capella never dies». Kultur i de Aula Goldach, 20 Uhr CLUBBING/PARTY Dr. Farfisa / Duo Sunshine / Fanfarius. orgel-Rallye. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Dub Corner. drei Soundsystems. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Jive the Night. Tanzabend von Rumba bis Walzer mit dJ Volker. K9 Konstanz, 21 Uhr Lindy-Hop and Swing. Crashkurs ein Konzert mit «in transition». Alte Kaserne Winterthur, 19:30 Uhr Rap History 1987. Mit den Professoren Paul Neumann und dJ Reezm. Palace St.Gallen, 22 Uhr TAK Lounge. Mit Tanzabend «Ich dich auch». TaK Schaan, 18 Uhr Thirtylicious. Tanzen ab 30 mit She dJ Gela X & dJ Frank. Salzhaus Winterthur, 21:30 Uhr FILM De vrais mensonges. Französische Verwechslungskomödie. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Die grosse Erbschaft. der Brand ihres alten Tessiner Hauses weckt die Erinnerungen der italienischen Einwandererfamilie. Kinok Lokremise St.Gallen, 17 Uhr La solitudine dei numeri primi. zwei Menschen leiden an Kindheitstrauma und finden nur schwer zueinander. Kinok Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Wer wenn nicht wir. die Vorgeschichte der RAF. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr THEATER Die Fledermaus. Von Piotr Iljitsch Tschaikowski. Marionettenoper Lindau, 19:30 Uhr


kalender 28.–29.10.

Fast Rokoko

Singende Befreiung

Sprachenzauber

Dandy-Pop

Das Kammerorchester Sankt Gallen in Rorschach, St.Gallen und Rapperswil

«Roti Rösli» im Alten Zeughaus Herisau

Schreibwerkstatt im Palais Bleu Trogen

The Monochrome Set im Palace St.Gallen

Auf Gran Canaria am Bierstrand hat Röbi Rösli neben einem Sonnenbrand die Erleuchtung. Er reist nach Hause, tritt in den Männerchor ein und macht dort versteckte therapeutische Versuche. Röbi ist mehr und mehr davon überzeugt, dass Lieder aus der Kindheit ein wichtiger Schlüssel zu den persönlichen Problemen sind und dass man sich singend von Altlasten befreien kann. Philipp Galizia und Erich Strebel im musikalischen Kabarett «Roti Rösli».

Fantasieren und fabulieren, mit Wörtern experimentieren, die eigene Sprache erkunden, durch intuitives Schreiben neue (Sprach-) Welten erschaffen, frisch von der Leber weg und frei von grammatikalischen und anderen Barrieren. Unter der Leitung von Monika Slamanig kann das, wer sich bis zum 22. Oktober bei ihr anmeldet. Kurskosten 130 bis 150 Franken. Und wer keinen Platz mehr erwischt: Die offene Schreibwerkstatt findet jeden letzten Samstag im Monat statt.

Samstag, 29. Oktober, 20.30 Uhr, Altes Zeughaus Herisau. Mehr Infos: www.kulturisdorf.ch

Samstag, 29. Oktober, 10 bis 16 Uhr, Palais Bleu Trogen. Anmeldung: trans-it@bluewin.ch

Ein Prost auf die Eleganz der Nachlässigkeit: Bid und Lester Square sind live zurück auf der Bühne. Mehr retrospektives Stilbewusstsein im Post-Punk als The Monochrome Set hat niemand. Kein Wunder haben sie Scharen von prominenten Fans von The Smiths bis Franz Ferdinand. Nach dem subtilen Dandy-Pop von The Monochrome Set geht es an diesem Palace-Abend hinaus in die weite Verwirrnis: Flotation Toy Warning spielen ihren Sound zwischen Kammerpop und Spacerock, der an Mercury Rev, The Flaming Lips oder Air erinnert.

Das noch junge Orchester bringt in seinem zweiten Programm italienische Musik des frühen 18. Jahrhunderts in den Kanton St.Gallen. Solistin ist eine der führenden Geigerinnen ihrer Generation: die junge Schweizerin Simone Zgraggen. Die Musik des südländischen Spätbarocks hat ein besonderes Dur-Moll-Verhältnis und fasziniert durch die Erkundung der Chromatik und durch ihre Liebe zur Oper. Sie klingt galant und fast schon nach Rokoko. Freitag, 28. Oktober, 19.30 Uhr, Ev. Kirche Rorschach. Samstag, 29. Oktober, 19.30 Uhr, Christkath. Kirche St.Gallen. Sonntag, 30. Oktober, 17 Uhr, Rittersaal Schloss Rapperswil. Mehr Infos: www.kammerorchestersg.ch

Duo Calva. «Cellolite – Zwei Celli beim Vorspiel». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Erlebnistour. Mit Schauspieler Bruno Riedl und Florian Rexer. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 23 Uhr HörzuTisch – Krimikost. Gelesen von Charlotte Kehl. Bistro zu Tisch Bischofszell, 19 Uhr Herz der Finsternis. Eine packende Reise auf dem Kongo. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr In den Alpen. Stück von Elfriede Jelinek. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr McFamily. Performancestück. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Philharmonic Brass Zürich & Jörg Schneider. Sieben bekannte Streiche in neuem Gewand. Casino Frauenfeld Frauenfeld, 20 Uhr Schattenfuchs. Theaterprojekt von Sjón. Mit Serena Wey. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Tiefer gehen. Die Perspektive ist die des Täters, den Fokus setzen Sie. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Unsere kühnsten Träume. Theater Weissglut. Grünfels Jona, 20:15 Uhr Wer hat Angst vor Virginia Woolf? Mit Publikumsgespräch im Anschluss. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KABARETT Joachim Rittmeyer. «Lockstoff». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Les trois Suisses. «Herzverbrecher». Alte Turnhalle Engelburg, 20:15 Uhr TANZ Eleven. Tanzstück von Yossi Berg und Oded Graf. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Ich dich auch. Tanzabend von Salome Schneebeli mit Texten von Katja Brunner. TaK Schaan, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Führung. Durchs ganze Haus. Museum Appenzell, 14 Uhr

Gabriela Gerber & Lukas Bardill. Vernissage. Galerie Paul Hafner St.Gallen, 18 Uhr Lateinische Klassiker in luxuriösen Handschriften. Führung. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 13 Uhr Peter Regli. Vernissage. Kunsthalle St.Gallen, 18 Uhr Werner Ignaz Jans. Vernissage. Oxyd Kunsträume Winterthur, 18 Uhr Zwischenräume. Vernissage. Galerie am Landsgemeindeplatz Trogen, 18 Uhr LITERATUR Die Perle. Von John Steinbeck. Es liest Helmut Schüschner. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 19:30 Uhr Max Goldt. Kultautor Max Goldt liest neue und alte Texte. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr VORTRAG Rokokozimmer in der Krone Trogen. Der Konservator Kurt Kihm referiert. Kronengesellschaft Trogen, 20 Uhr Verstehen und Nichtverstehen. Hermeneutik als Arbeit an den Grenzen des Sinns. Vortrag von Prof. Dr. Email Angehrn. Freihandbibliothek St.Gallen, 19 Uhr DIVERSES In Vino Scientia. In Zusammenarbeit mit dem Technorama. Casinotheater Winterthur, 19:30 Uhr Literaturkreis mit Julia Klöck. Diskussion über «Stiller». Kirchgemeindehaus Kreuzlingen, 9:30 Uhr

SA

29.10

KONZERT 24 Stunden Jazz. Von Mittag bis Mittag. Durchgehend Live Bands. Restaurant Habsburg Widnau, 12 Uhr

32. Konstanzer Jazzherbst. Collectif Lebocal – Grossformation aus dem Hoch-Savoyen. Kulturzentrum am Münster Konstanz, 20 Uhr Aynsley Lister. Blues-Rock mit präzisem Gitarrenspiel. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr bandXost. Der Nachwuchs misst sich. Gare de Lion Wil, 20 Uhr Blues Max. «light». Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Car Drive Anthem. Post-Hardcore- Stickerei St.Gallen, 22 Uhr Chor- und Orchesterkonzert. Laudate Dominum. Ev. Kirche Arbon Arbon, 20 Uhr Egli – Plattentaufe. Ein Poet mit Lebenshunger. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Elcassette. Riot-Grrrl-Punk-Rock. La Buena Onda St.Gallen, 20 Uhr Emil Bulls. Junge AlternativeRocker aus München. Carinisaal Lustenau, 21 Uhr Endstation-Club Halloween. The Last Days of Jesus; Support: Yade. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Kammerorchester Sankt Gallen. Italien 1725. Mit der Solistin Simone Zraggen. Christkatholische Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr Leeroy Thornhill. Ex The Prodigy auf Solopfaden. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Max Lässer & Das Überlandorchester. Schweizer Volksmusik auf unvergleichliche Weise. Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Mayvie. Akustischer Folk-Pop mit Nadine Nigg. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr Pippo Pollina & Roberto Petroli. «Über die Grenzen trägt uns ein Lied». Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Pirmin Schädler Septett. «The Power of Poetry». Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr String of Pearls. Grosse Stimmen und ein tastenflinker Pianist. Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr

Samstag, 29. Oktober, 22 Uhr, Palace St.Gallen. Mehr Infos: www.palace.sg

Teo Gheorghiu spielt Bach. Werke von Johann Christian und Johann Sebastian Bach. Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr The Monochrome Set / Flotation Toy Warning. Dandy-Pop und Spacerock. Palace St.Gallen, 22 Uhr Voice Male. «A capella never dies». Kultur i de Aula Goldach, 20 Uhr Young Rebel Set. Junge Rebellen aus dem Norden Englands. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr CLUBBING/PARTY Chamäleon Rock’n’all stylez. Die Kult-Disco ab 30. K9 Konstanz, 21 Uhr Depeche Mode and More Party. Tanzen, tanzen. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Live it up! Mit Turntable Hools. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr Mottoparty. Rollentausch. Tankstell-Bar St.Gallen, 21:30 Uhr The Adventures of Chirp & Chop. Hip-Hop, Breaks, Electro. Kraftwerk Krummenau, 21 Uhr Wonder Disko. DJs Opera, Rainbow, Skyguide & Lory. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr FILM De vrais mensonges. Verwechslungskomödie. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Generazione mille euro. Die prekären wirtschaftlichen Verhältnisse junger Erwachsener in Italien. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr Gianni e le donne. Humorvoller Blick auf die Routine des Alltags. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Los colores de la montaña. Kinder erleben den Bürgerkrieg in Kolumbien. Kinok Lokremise St.Gallen, 17 Uhr The Woman With a Broken Nose. Drei Menschen begegnen sich, als sich eine Frau von der Brücke stürzt. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr

THEATER Duo Calva. «Cellolite – Zwei Celli beim Vorspiel». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Frölein Da Capo. «Einfrauorchester». Diogenes Theater Altstätten, 21:30 Uhr Freunde zum Essen. Stück über Freundschaft und Ehe. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Herz der Finsternis. Eine packende Reise auf dem Kongo. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Hopetown. Frauengeschichten aus dem Wilden Westen. FassBühne Schaffhausen, 20 Uhr McFamily. Performancestück. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Misery. Meisterhaftes ThrillerTheater. Tonhalle Wil, 20 Uhr Othello. Von William Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Spinnen. Freies Theater Thurgau. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Theatergruppe Valida. «Verlorni Erinnerige». Madlen Heerbrugg, 14 Uhr Unsere kühnsten Träume. Theater Weissglut. Grünfels Jona, 20:15 Uhr KABARETT Ferrucio Cainero. «Krieger des Regenbogens». Kul-tour auf Vögelinsegg, 18 Uhr Grüezi Kabul. Komödie von Jörg Graser in Mundart. Stadttheater Schaffhausen, 17:30 Uhr Grosi. «Therapie». Debüt des ExBagatello-Sängers kennt keine Tabus. Bühne Marbach, 17 Uhr Joachim Rittmeyer. «Lockstoff». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Karim Slama bittet um etwas Aufmerksamkeit. Lausanner Komiker. Kulturforum Amriswil, 20:15 Uhr Peter Spielbauer. «Das flatte Blatt». Kultur-Werkstatt Wil, 20 Uhr Philipp Galizia. «Roti Rösli». Altes Zeughaus Herisau, 20:30 Uhr

66 SAITEN 10.11



kalender

29.–31.10.

Trostvolle Trauermusik

Kammermusik mit Gitarren

Ein Charakterkopf

Gefährliches Gleichgewicht

Brahms-Requiem in der St.Laurenzenkirche St.Gallen

Das Eos-Quartett in Flawil

Dieter Moor in der Grabenhalle St.Gallen

Cie Linga im Phönix-Theater Steckborn

Die Gitarre als Solo-Instrument ist so bekannt wie beliebt. Aber als KammermusikInstrument hört man die Gitarre schon viel seltener. Das Eos-Gitarrenquartett, mit dem Namen der griechischen Göttin der Morgenröte, macht genau das und zwar schon seit über zwanzig Jahren. Immer in der gleichen Besetzung. Das Programm beinhaltet originale Besetzungen und auch Bearbeitungen: von rossini zu Bach, Boccherini, Bizet bis zu zeitgenössischen Werken. Ein klangschöner Abend in der Kirche oberglatt bei Flawil.

Dieter Moor polarisierte schon immer. ob damals mit seiner late-Night-Show auf unserem staatlichen Wohlfühlsender oder heute mit der Veröffentlichung seines Buches über seinen Demeter-Bauernhof, den er mit seiner Frau Sonja betreibt. Die leute mögen ihn, oder eben auch nicht. Er hat sich mit der Moderation des Kulturmagazin «Titel, Thesen, Temperamente» auf ArD etabliert und liest nun in der Grabenhalle aus seinem Buch «Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht – Geschichten aus der arschlochfreien zone».

Gleichgewicht wird als Ideal verehrt: seelisches Gleichgewicht, ausgeglichene Ernährung, ökologisches Gleichgewicht ... Dabei ist das Gleichgewicht nichts weiter als ein gefährliches Stadium zwischen zwei Kräften. 1992 gründeten Katarzyna Gdaniec und Marco cantalupo die cie linga und führten über vierzig Produktionen in zahlreichen ländern auf. Im oktober eröffnen sie das tanztheater:now mit ihrem Stück «Falling Grace».

Sonntag, 30. Oktober, 19 Uhr, Kirche Oberglatt Flawil. Mehr Infos: www.abendmusikzyklus.ch

Montag, 31. Oktober, 19.30 Uhr, Grabenhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

um das Werk «Ein deutsches requiem» von Johannes Brahms erklingen zu lassen, schlossen sich die beiden Konzertchöre der Singschulen chur und St.Gallen zusammen. Über hundert Jugendliche und Erwachsene führen unter der leitung von Bernhard Bichler das faszinierende Brahms-requiem auf. Kaum ein Werk lässt sich so schwer kategorisieren, wie dieses trostvolle Stück, das so gar nicht dem Klischee einer Trauermusik entspricht. Sonntag, 30. Oktober, 18 Uhr, St.Laurenzenkriche St.Gallen. Mehr Infos: www.singschule.ch

MuSIcAl Lola Blau. Georg Kreislers «Ein-Frau-Musical». Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 uhr Rebecca. Musical von Michael Kunze & Sylvester levay. Theater St.Gallen, 19:30 uhr

Sprachenzauber. Schreibwerkstatt mit Monika Slamanig. Palais Bleu Trogen, 10 uhr

KuNST/AuSSTElluNGEN Haviva Jacobson. Vernissage. Galerie Dorfplatz Mogelsberg Mogelsberg, 18 uhr Samuel Forrer. Vernissage. Schloss Dottenwil Wittenbach, 17 uhr Velimir Ilsevic. Vernissage. Galerie Schönenberger Kirchberg, 17 uhr

KoNzErT 24 Stunden Jazz. Von Mittag bis Mittag. restaurant Habsburg Widnau, 00:15 uhr Annlynn Miller & Ulrich Schmid. Sonaten von chopin, Brahms. Schnittke «Peer Gynt». Schloss Wartegg rorschacherberg, 17 uhr Eos-Gitarrenquartett. Kammermusik. Ev. Kirche oberglatt Flawil, 19 uhr Kammerorchester Sankt Gallen. Mit der Solistin Simone zraggen. Schloss rapperswil, 17 uhr Kiko 13 la volta. Junge leute spielen Musik aus aller Welt. chössiTheater lichtensteig, 17 uhr Pavel Pozdyshev. Klavierrezital. Kloster Fischingen, 16 uhr Stimmgewaltige überregionale Zusammenarbeit. Brahmsrequiem gesungen von den Singschulen chur und St.Gallen. Kirche St.laurenzen St.Gallen, 18 uhr

lITErATur Delikatessen von Jandl. Eine szenische lesung. löwenarena Sommeri, 20:30 uhr Poetry Slam. mit Gabriel Vetter & renato Kaiser. Psychiatrische Klinik Münsterlingen, 19:30 uhr VorTrAG Einführung. Vorstellung des online-Kataloges. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 10 uhr KINDEr Arabische Erzählstunde. Für Kinder ab 5 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 11 uhr Fridolin. Die abenteuerliche Geschichte eines Dackels. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 uhr Restmüll. Theater ab 8 Jahren. Theater St.Gallen, 14 uhr DIVErSES Die Radikalität der Reformation in St.Gallen. rundgang mit Walter Frei. Vadian-Denkmal St.Gallen, 15 uhr In Vino Scientia. Genussreicher Ausflug in die Naturphänomene des Alltags. casinotheater Winterthur, 19:30 uhr Lockstoffe. unikate auf dem laufsteg. Kaffeehaus St.Gallen, 11 uhr

SO

30.10

FIlM A Separation. Packendes Scheidungsdrama aus dem Iran. Kinok lokremise St.Gallen, 13 uhr Daratt – Dry Season. Der 16jährige Atim verlässt sein Dorf. Gaswerk Winterthur, 19:30 uhr Das doppelte Lottchen. Bezaubernder zeichentrickfilm. Kinok lokremise St.Gallen, 15:30 uhr Die grosse Erbschaft. Der Brand ihres alten Tessiner Hauses weckt die Erinnerungen der italienischen Einwandererfamilie. Kinok lokremise St.Gallen, 11 uhr Gianni e le donne. Ein humorvoller Blick auf die routine des Alltags. Ab 14 J. – I/d/f Kino rosental Heiden, 19:15 uhr

La solitudine dei numeri primi. zwei Menschen leiden an Kindheitstrauma und finden nur schwer zueinander. Kinok lokremise St.Gallen, 20 uhr Los colores de la montaña. Kinder erleben den Bürgerkrieg in Kolumbien. Kinok lokremise St.Gallen, 17:30 uhr THEATEr Carmen. Von Georges Bizet. Marionettenoper lindau, 15 uhr Robinson & Crusoe. Von Nino D’Introna und Giacomo ravicchio. Stadttheater Konstanz, 18 uhr

Montag, 31. Oktober, 20.15 Uhr, Theater Phönix Steckborn. Mehr Infos: www.phoenix-theater.ch

Urs Moos. Führung. Der Künstler ist anwesend. Kloster Fischingen, 14 uhr lITErATur Die Perle. Von John Steinbeck. Es liest Helmut Schüschner. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 17:30 uhr Krimi-Matinée. Mit Andrea Maria Schenkel, Alfred Komarek und Michael Theurillat. casinotheater Winterthur, 10 uhr

TANz Cie Linga. «Falling Grace». Eröffnung der Tanzreihe «Tanztheater: Now». Phönix Theater Steckborn, 20:15 uhr Small pieces of truth whispered on the kitchen floor. TanzTheater-Gruppe Kumpane. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 uhr MuSIcAl Avenue Q. Musical von robert lopez und Jeff Marx. Theater St.Gallen, 19:30 uhr

VorTrAG Die Geschichte der Homöopathie in der Schweiz. Von Dr.med. Alexander Erlach. Hist. und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 uhr

KuNST/AuSSTElluNGEN Polnische Impressionen. Vernissage. Genossenschaft Hotel linde Heiden, 16 uhr

KINDEr Der vergessene Maler. Ab 8 Jahren. TaK Schaan, 16 uhr Fridolin. Die abenteuerliche Geschichte eines Dackels. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 uhr

lITErATur Dieter Moor. liest aus «Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht – Geschichten aus der arschlochfreien zone». Grabenhalle St.Gallen, 20 uhr

MuSIcAl Rebecca. Musical von Michael Kunze & Sylvester levay. Theater St.Gallen, 14:30/19:30 uhr

DIVErSES Breakdance. Öffentl. Breakdancetraining. Flon St.Gallen, 20 uhr

KuNST/AuSSTElluNGEN Appenzeller Gärten. Führung. Museum Herisau, 11 uhr Claudia Valer. Apéro. Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 10 uhr Die ersten Jahre – Kunst der Nachkriegszeit. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 uhr Albert Enzler / Johann Baptist Inauen. Führung. Museum Appenzell, 10:30 uhr Meisterwerke des frühen Buchdrucks. Führung. Ittinger Museum Warth, 15 uhr Shirana Shahbazi – Much like Zero. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 uhr Tatsuo Miyajima. Führung. lokremise St.Gallen, 13 uhr

MO

VorTrAG Zeitgeschichte. Die zwischenkriegszeit 1919 bis 1939: Epoche der Extreme. universität St.Gallen, 18:15 uhr

KABArETT Grüezi Kabul. Komödie von Jörg Graser in Mundart. Stadttheater Schaffhausen, 17:30 uhr Ingolf Lück. «lück im Glück». casinotheater Winterthur, 20 uhr Messer und Gabel. Das originale Appenzeller comedy-Duo. Madlen Heerbrugg, 11 uhr

31.10

KoNzErT Keltische Halloween Nacht. Mit: loch Talamh & Shenanigans. Es tanzen: celtic coleens. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 uhr FIlM Le Havre. Früher Autor und Bohemian, nun Schuhputzer. Madlen Heerbrugg, 20:15 uhr Los colores de la montaña. Kinder erleben den Bürgerkrieg in Kolumbien. Kinok lokremise St.Gallen, 18:30 uhr Wer wenn nicht wir. Die Vorgeschichte der rAF. Kinok lokremise St.Gallen, 20:30 uhr

KINDEr Der vergessene Maler. Die Suche nach Aksel Waldemar Johannessen. Für Kinder ab 8 Jahren. TaK Schaan, 10 uhr Der vergessene Maler. Die Suche nach Aksel Waldemar Johannessen. Für Kinder ab 8 Jahren. TaK Schaan, 14 uhr

Kleine Preise, grosse Wirkung. Werben im SAITEN. Einzelheiten und Tarife: www.saiten.ch/werbung, verlag@saiten.ch oder Tel. +41 71 222 30 66

68 SAITEN 10.11


ausstellungen

Kunst Angelika-KauffmannMuseum. Brand 34, Schwarzenberg, +43 55 122 64 55, www.angelika-kauffmann.com Der Traum vom Glück – Liebende. Sommerausstellung 2011. Angelika Kauffmann. bis 26.10.2011 Bernerhaus. Bankplatz 5, Frauenfeld, www.kunstverein-frauenfeld.ch Wundersame Schätze. Werke von Pya Hug. «Ich verschaffe meine Jugend.» So entstehen Kunstwerke, die aus ihrer Kindheit in Domat erzählen: Von Familien- und Dorffesten, von kirchlichen Bräuchen, aus biblischen Geschichten und aus ihren Träumen. bis 02.10.2011 Eisenwerk. Industriestrasse 23, Frauenfeld, +41 52 728 89 82, www.eisenwerk.ch Dieter Berke: time out. Eine sehr eindrückliche, zum Teil verstörende Auseinandersetzung mit dem Thema Krankheit und Schmerz, die aber auch Hoffnung und Lichtblicke zulässt. bis 01.10.2011 Fotomuseum Winterthur. Grüzenstrasse 44 & 45, Winterthur, +41 52 234 10 60, www.fotomuseum.ch Shirana Shahbazi – Much like Zero. Porträts, Landschaften, Stadtbilder, Stillleben und abstrakte Farbflächen gehören zu den Genres, den Werkzeugen ihrer Kunst – inszeniert, vorgefunden, beobachtet, aufgefangen, direkt auf Fotopapier geprintet oder von Malern zu riesigen Billboards vergrössert, zur Wandtapete verarbeitet und repetitiv als Muster, als Rapport, als Fond aufgeklebt, oder zu Teppichen, zu strahlenden, leuchtenden, warmen Bildteppichen verknüpft. bis 13.11.2011 Von Horizonten. Der fotografische Blick auf den Horizont ist zugleich Spiegel innerer und äusserer, realer und projizierter Zustände. Landschaft ist also immer ein Mehr, sie trägt mehrfache Bedeutung, mehrfachen Sinn, ist privat und politisch, ökologisch und fantastisch. bis 20.05.2012 Fotostiftung Schweiz. Grüzenstrasse 45, Winterthur, +41 52 234 10 30, www.fotostiftung.ch Alles wird besser. Fotografien von Hans Steiner (1907–1962). bis 09.10.2011 Schweizer Fotobücher – 1927 bis heute. Eine andere Geschichte der Fotografie. – Es ist Zeit, wieder einmal einen grossen Überblick zu wagen: Zu ihrem vierzig-Jahr-Jubiläum legt die Fotostiftung Schweiz eine neue Fotogeschichte in Buchund Ausstellungsform vor. 22.10. bis 28.02.2012 Hallen für Neue Kunst. Baumgartenstrasse 23, Schaffhausen, +41 52 625 25 15, www.modern-art.ch Das Kapital Raum 1970–1977 – Beuys-Serie. Dank der Kooperation von Joseph Beuys und Urs

Raussmüller besteht seit 1984 in Schaffhausen eine monumentale Raumskulptur, die mit der Intensität ihrer Ausstrahlung und der Vielseitigkeit ihrer Aspekte als künstlerisches Vermächtnis gilt. bis 31.12.2011 Klubschule Migros im Hauptbahnhof. Bahnhofplatz 2, St.Gallen, +41 71 228 15 00, www.klubschule.ch Giancarlo Bolzan. «Menschenbild». Malerei. 15.10. bis 13.11.2011 Komturei Tobel. Tobel, +41 71 917 17 57, www.komturei.ch Gass Rupp. «Tattoo – Unter die Haut ins Herz». bis 07.10.2011 Küefer-Martis-Huus. Giessenstrasse 53, Ruggell, +41 423 371 12 66, www.kmh.li Hans Seifert. «Fromme Bilder» – In seinen Bildern befasst sich der Maler Hans Seifert immer wieder mit religiösen, insbesondere katholischen Traditionen. In kräftigen Farben und mit nicht unkritischem Blick seziert er damit den kulturellen Hintergrund seiner Tiroler Heimat. bis 09.10.2011 Kunst(Zeug)Haus. Schönbodenstrasse 1, Rapperswil, +41 55 220 20 80, www.kunstzeughaus.ch Pascal Danz. Danz paraphrasiert, lässt blinde Flecken entstehen und arbeitet häufig an der Grenze zur Auflö­ sung dessen, was gezeigt wird; so auch in seinem fast romantisch anmutenden Vierjahreszeiten-Zyklus mit Ansichten von Zürich. 09.10. bis 15.01.2012 Kunsthalle St.Gallen. Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 222 10 14, www.k9000.ch Peter Regli – «White Horse Dream». Für die Kunst Halle Sankt Gallen bereitet der Urner Künstler mit amerikanischem Pass eine Ausstellung vor, die sich mit den Vereinigten Staaten auseinandersetzt: Eine Nation, die wie keine andere Sehnsucht und Rage gleichermassen hervorruft. Zu sehen sind neue Arbeiten sowie Überraschungen aus Reglis Archiv, Installationen, Objekte und Videoarbeiten. 29.10. bis 08.01.2012 Sven Augustijnen – «Spectres». Das Herz der Ausstellung des belgischen Künstlers Sven Augustijnen ist «Spectres», ein ungewöhnlicher filmischer Essay, der keine einstimmige Position einnimmt, sondern Journalismus und Politik, Geschichtswissenschaft, Dokumentation und Kunst vermischt. bis 09.10.2011 Kunsthalle Wil. Grabenstrasse 33, Wil, +41 71 911 77 71, www.kunsthallewil.ch Diethard Blaudzun. Blaudszun be­wegt sich in Landschaften. Er sucht, erfährt, ergeht, erforscht Wege und Spuren. Er ist Entdecker und Kartograph in einem, zeichnet, fotografiert und agiert, um dann die Essenz des Gesehenen, Erfahrenen und Erlebten in Installationen und Bilder zu transformieren. bis 16.10.2011

Kunsthalle Ziegelhütte. Ziegeleistrasse 14, Appenzell, +41 71 788 18 60, www.kunsthalleziegelhuette.ch Andreas M. Kaufmann – «Sinn – Maschine». Lichtinstallationen, multiple Diaprojektionen und vielteilige Wandbilder. bis 23.10.2011 Kunsthaus. Im VolksgartenGlarus, +41 55 640 25 35, www.kunsthausglarus.ch Christine Gallati und Christian Oehler. «Lass uns eine kleine Reise in den Süden machen». Aus der Sammlung des Glarner Kunstvereins. bis 30.10.2011 Vanessa Safavi «Resorts». Ursprünglichkeit trifft auf Modernität, Exotik auf Alltag, nüchterner Minimalismus auf bunte Popkultur. bis 30.10.2011 Kunsthaus KUB. Karl-Tizian-PlatzBregenz, +43 5574 485 94 0, www.kunsthaus-bregenz.at Ai Weiwei. Die Ausstellung konzentriert sich auf die exemplarischen Architekturprojekte Ai Weiweis, die entweder von ihm und seinem Studio oder aber in Zusammenarbeit mit Architekturbüros entwickelt werden. bis 16.10.2011 Anfang gut. Alles gut. Ein Langzeitprojekt befasst sich mit Futurismus und Dekonstruktion. bis 16.10.2011 Hate Radio. Das interdisziplinäre Projekt nähert sich den unbegreiflichen Ereignissen von Ruanda im Jahr 1994 anhand einer aus Dokumenten und Zeugenaussagen rekonstruierten szenischen Installation. 29.10. bis 22.01.2012 Kub-Billboards. Bekannte KünstlerInnen haben ein Billboard als Zeichen der Solidarität mit Ai Weiwei gestaltet. bis 16.10.2011 Valie Export. Ihre wichtigsten Arbeiten werden nicht lediglich losgelöst als autonome Arbeiten präsentiert, sondern im Zusammenhang mit den für die Entstehung relevanten Referenzmaterialien. 29.10. bis 22.01.2012 Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis. Gallusstrasse 10, Bregenz, +43 5574 427 51, www.kuenstlerhaus-bregenz.at (Be)Zeichnen. Die Ausstellung wird sich Zeit nehmen und einigen bedrohlich komplizierten Fragen, die im Zusammenhang mit dem bezeichnenden Schauen auftauchen, nachhorchen. bis 13.11.2011 Kunstmuseum. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 74, www.kunstmuseumsg.ch Back to the Future. Alte Bekannte und neue Freunde. Neuerwerbungen der Gesellschaft der Freunde bildender Kunst und des Kunstvereins. bis 30.10.2011 Through the Looking Brain. Die Erweiterung des Fotografischen, weg vom klassischen Pressebild hin zur konzeptuellen Fotografie, zur Dokumentation künstlerischer Aktionen oder zum Blow-up-Format, dokumentiert die in ihrem hohen Qualitätsanspruch einzigartige Fotosammlung der Firma Zellweger Luwa. 15.10. bis 29.01.2012

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Kunstmuseum Liechtenstein. Städtle 32, Vaduz, +41 423 235 03 00, www.kunstmuseum.li Beispiel Schweiz. «Entgrenzungen und Passagen als Kunst». Die Ausstellung zeigt in einem offenen thematischen Parcours eine Auswahl von Arbeiten raumorientierter Kunst aus der Schweiz. bis 15.01.2012 Sammlung Mezzanin. Eine Auswahl. Die Mezzanin Stiftung für Kunst umfasst Malereien und Plastiken, Fotografien und Objekte sowie grafische Arbeiten. 28.10. bis 26.02.2012 Wege. Ein Sammlungsdialog mit Werken von Franz Ackermann, Joseph Beuys, Matti Braun, James Lee Byars, Giorgio de Chirico, Diango Hernàndez, Meindert Hobbema, Leiko Ikemura, Kerstin Kartscher, Ernst Ludwig Kirchner, Ferdinand Nigg, Simon Starling und André Thomkins. bis 09.10.2011 Kunstmuseum Thurgau (Kartause Ittingen). Warth, +41 52 748 41 20, www.kunstmuseum.tg.ch H.R. Fricker. Das Kunstmuseum Thurgau zeigt zum ersten Mal umfassend das Werk des im appenzellischen Trogen lebenden Konzeptkünstlers. Mit Mail-Art bekannt geworden gehört Fricker mit seinen unkonventionellen Kunstprojekten wie dem Alpsteinmuseum zu den innovativsten Köpfen seiner Generation. bis 11.03.2012 Karin Schwarzbek – Eine. Preisträgerin des Kulturstipendiums der Thurgauer Wirtschaft. Ihre Inhalte sind reduzierter als je zuvor. Motive bestehen nur noch aus verwischten Farbspuren und Tupfen. bis 11.12.2011

Kunstverein Konstanz. Wessenbergstrasse 41, Konstanz, +49 7531 223 51, www.kunstverein-konstanz.de Cornelia Renz – «Night. Tail. Pieces». Die Bilder der Berliner Malerin Cornelia Renz sind immaterielle Collagen aus vorgefundenen und erfundenen Motiven, die sie mit Pigmentstiften sorgfältig auf Akrylplatten überträgt. bis 27.11.2011 Lokremise. Grünbergstrasse 7, St.Gallen, +41 76 325 82 51, www.lokremisesg.ch Tatsuo Miyajima – «Three Time Train». Counter Voice on the Wall. In unterschiedlichen Tempi zählen sie unablässig von 1 bis 9, um stets wieder von vorne zu beginnen – die farbig leuchtenden LED-Anzeigen, welche der 1957 in Tokyo geborene Künstler Tatsuo Miyajima seinem künstlerischen Schaffen zugrunde legt. bis 13.11.2011 Magazin 4. Bergmannstrasse 6, Bregenz, +43 5574 410 15 11, www.magazin4.at Simon Schubert. Simon Schubert plant für seine Ausstellung «Haus Ascher» im Magazin4 eine begehbare, aus mehreren Räumen bestehende Installation, die aus der Beschäftigung mit einem inzwischen zerstörten Haus aus dem 19. Jahrhundert resultiert. bis 20.11.2011

Kunstmuseum Winterthur. Museumstrasse 52, Winterthur, +41 52 267 51 62 Die ersten Jahre – Kunst der Nachkriegszeit. Kunst der Vierziger und Fünfziger. Sammlungsbestand und Leihgaben. bis 20.11.2011

Minimuseum Vigano. Marktgasse 11, Rapperswil fundus.schenda-schmid. Die malerische Verarbeitung von Fundstätten und die bildhauerische Vervollkommnung von Stadtfunden vermählen sich in der Vitrine zu sinnstiftender Werkgemeinschaft. 15.10. bis 20.11.2011 Laurentiustränen. Köfer & Hess bauen auf dem Landsitz des Minimuseums Viganó für Lisi und Peter Bosshard ein sakrales Gartenhaus. 10.10. bis 15.01.2012

Kunstraum. Bodanstrasse 7 a, Kreuzlingen, +41 71 688 58 30, www.kunstraum-kreuzlingen.ch Das Leben selbst. Peter Aerschmann, in Fribourg geboren und heute in Bern wohnend, betrachtet seine Videoinstallationen als eine Art ­ Werkzeug, um Bilder und Prozesse der Gegenwart zu analysieren. bis 23.10.2011 Nüchtern weltweit Arbeitzlos. Philipp Schwalb, Jannis Marwitz, Christian Rothmaler. bis 23.10.2011

Museum im Lagerhaus. Davidstrasse 44, St.Gallen, +41 71 223 58 57, www.museumimlagerhaus.ch Schätze der Sammlung. Gerade die künstlerischen Erzeugnisse, die ohne Rücksicht auf Kunst-Trends aus einer existentiellen Notwendigkeit entstanden sind, lassen uns unmittelbar am Erleben der Welt, der Gesellschaft und dem Empfi nden des Individuums teilnehmen. bis 13.11.2011 Traumtänze. Ausstellung mit Werken aus der Sammlung. bis 28.02.2012

Kunstraum Dornbirn. Jahngasse 9, Dornbirn, +43 5572 550 44, www.kunstraumdornbirn.at Didier Marcel – «moisson rouge – rote Ernte». Marcel setzt sich mit Landschaft und der Gegensätzlichkeit von Natur und Architektur auseinander. 06.10. bis 20.11.2011

Museum Liner. Unterrainstrasse 5, Appenzell, +41 71 788 18 00, www.museumliner.ch Carl Walter Liner – Rhythmus & Farbe. Werke aus privaten und eigenen Sammlungen. bis 08.01.2012

Kunstraum Engländerbau. Städtle 37, Vaduz, +41 423 233 31 11, www.kunstraum.li Teres Wydler. «Full Cycle / Short Cut». Gezeigt wird ein räumlichzeitlich-akustisches Ereignis mit animierten Videoinstallationen. bis 16.10.2011

Museum zu Allerheiligen. Baumgartenstrasse 6, Schaffhausen, +41 52 633 07 77, www.allerheiligen.ch Mythos & Wirklichkeit. Bildzyklen aus den Beständen der Graphischen Sammlung von der Renaissance bis zur Gegenwart. bis 08.04.2012 Simone Kappeler. In breit angelegten Werkgruppen analoger Fotografie


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St.Gallen, 19. September 2011: Etage um Etage...

Druck


ausstellungen

Die Erde zusammensetzen

Heimgekehrte Künstler

Ursula Palla in der Galerie Friebe

«Retour du Voyage» im In der Einzelausstellung werden Videoarbei- Kunstraum Kreuzlingen ten und Objekte von Ursula Palla gezeigt. Im Unter dem Jahresmotto «Retour du Voyage», fünfminütigen Videoloop «Collage II» – in sind noch bis zum 23. Oktober die MalereiStereo – werden Videosequenzen auf eine en dreier Hamburger Künstler zu sehen, die zerbrochene Erdkugel projiziert. Hände darin ihren Umgang mit Malerei und Konversuchen die Erdkugel neu zusammen zu zeptkunst zeigen. Daneben sind Arbeiten von setzen, was nur teilweise gelingt, da einzelne Peter Aerschmann zu sehen, der in seinen Stücke immer wieder zu Boden fallen. neuesten Videoarbeiten die Eindrücke seines Stipendienaufenthaltes in Südafrika verarbeibis 15. Oktober, tet. Nichts anderes als das Leben selbst, liefert Galerie Friebe St.Gallen. Mehr Infos: www. galerie-friebe.ch das Bildmaterial für sein ständig wachsendes Archiv. Daraus baut er neue Welten. bis 23. Oktober, Kunstraum Kreuzlingen Mehr Infos: www.kunstraum-kreuzlingen.ch

geht die Künstlerin der Ausstrahlung von Landschaften nach, die sie auf Reisen oder zuhause in der Ostschweiz antrifft. bis 20.11.2011 Nextex. Schmiedgasse 15, St.Gallen, +41 71 220 83 50, www.nextex.ch «3 Stunden 57 Minuten». Ein Austauschprojekt St.Gallen – Genf. 3 stunden 57 Minuten dauert die Zugfahrt von St.Gallen nach Genf – und umgekehrt. Zwei unterschiedliche Städte und Szenen, beide an der Grenze. 3:57 möchte KünstlerInnen von Genf und der Ostschweiz während einer kurzen Zeitspanne zusammen bringen. bis 03.11.2011 Otten Kunstraum. Schwefelbadstrasse 2, Hohenems, +43 5576 904 00, www.ottenkunstraum.at Karl-Heinz Ströhle. Der Zeichner, Maler, Performance-, Objekt- und Medienkünstler gehört zu den interessantesten künstlerischen Positionen Österreichs. bis 31.05.2012 Otto-Bruderer-Haus. Mittelstrasse 235, Waldstatt, +41 71 351 67 42, www.ottobruderer.ch 100 Jahre Otto Bruderer. Jubiläumsausstellung. bis 07.04.2012

Schloss Dottenwil. Wittenbach, +41 71 298 26 62, www.dottenwil.ch Samuel Forrer. Ein genauer, ruhiger Blick auf scheinbar Altvertrautes und ein liebevolles Augenmerk für das Detail. 29.10. bis 11.12.2011 Walter Grässli. Nach intensiver Beschäftigung mit der optischen Mischung der Farben, fand Walter Grässli in seinen letzten Bildern zu einem eigenständigen Pointillismus. bis 23.10.2011 Schloss Wartensee. Postfach 264, Rorschacherberg, +41 71 858 73 73, www.wartensee.ch Simeun Moravac. Gemälde und Skulpturen im Schloss und im Park. bis 13.11.2011 Tartar Kunstformen. Hintere Poststrasse 2, St.Gallen, +41 71 220 34 02, www.tartar-art.ch Fleisch teilen. Handverlesene internationale Kunstschaffende, die aus ihrem Werk Filetstücke herausbrechen, um diese in Form einer spektakulären Accrochage dem St.Galler Publikum genussvoll zu kredenzen. bis 08.10.2011

MuseuM

Oxyd Kunsträume. Wieshofstrasse 108, Winterthur, +41 52 316 29 20, www.oxydart.ch Leise Töne. Mit Markus Graf, Kathrin Stotz und Walter Weiss. bis 02.10.2011 Werner Ignaz Jans – «Zeitreise». S kulpturen und Figurensäulen. 29.10. bis 18.12.2011

Appenzeller Brauchtumsmuseum. DorfplatzUrnäsch, +41 71 364 23 22, www.museum-urnaesch.ch gchügelet, gschnitzt ond gmoolet. In dieser Ausstellung stehen die «Schönen Chläuse» im Mittelpunkt. bis 13.01.2012

Schaukasten Herisau. Poststrasse 10, Herisau, +41 79 648 32 24, www.schaukastenherisau.ch Peter Regli. Reality Hacking im Schaukasten. bis 20.11.2011

Appenzeller Volkskunde-Museum. Postfach 76, Stein, +41 71 368 50 56, www.avm-stein.ch Kunst im Handwerk. Sonderausstel-

Schmuck und Parasiten

Lebensecht und nah

Eau & Toilette im Museum für Archäologie Thurgau

Dauerausstellung des Naturmuseums Thurgau

Brunnen, Latrinen und Bäder zeugen von der damaligen Wasserversorgung und Badekultur im Thurgau. In der Sonderausstellung «Hygiene und Schönheit von -3900 bis +2011» sind sie zu sehen. Dank Ausgrabungen in der Bodenseeregion sind die hygienischen Verhältnisse von früher gut nachvollziehbar. In den Pfahlbauten um den Bodensee, in der römischen Siedlung Tasgetium sowie in Fundstellen des Mittelalters und der Neuzeit haben sich Schmuck, Kämme und Parasiten erhalten. bis 23. Oktober, Museum für Archäologie Thurgau Frauenfeld. Mehr Infos: www.archaeologie.tg.ch

lung. Kunst im Handwerk erleben. Täglich führen abwechselnd Kunsthandwerker oder Bauernmalerinnen ihr Schaffen vor. bis 29.01.2012 Gewerbemuseum Winterthur. Kirchplatz 14, Winterthur, +41 52 267 51 36, www.gewerbemuseum.ch &: Robert & Durrer. Im Mittelpunkt steht das Schaffen der visuellen Gestalter Jean Robert und Käti Robert-Durrer, die seit 1977 als Team in einem gemeinsamen Studio in Zürich arbeiten. bis 23.10.2011 Henry-Dunant-Museum. Asylstrasse 2, Heiden, +41 71 891 44 04, www.dunant-museum.ch Die Friedensglocke von Nagasaki. Die Auswirkungen des Atombombenabwurfs von 1945. bis 31.12.2011 Historisches Museum des Kantons Thurgau. Freie Strasse 24, Frauenfeld, +41 52 724 25 20, www.historisches-museum.tg.ch Verdingkinder reden – Enfances volées. Die Ausstellung will ein Kapitel der Schweizer Geschichte vor dem Vergessen bewahren und ehemalige Verding- und Heimkinder in persönlichen Berichten zu Wort kommen lassen. bis 16.10.2011 Historisches und Völkerkundemuseum. Museumstrasse 50, St.Gallen, +41 71 242 06 42, www.hmsg.ch Cotton worldwide. Baumwollproduktion heute. bis 01.07.2012 Hedwig Scherrer. Eine der ersten Ostschweizerinnen, die eine künstlerische Laufbahn einschlugen. bis 29.04.2012 Zeit für Medizin! Einblicke in die St. Galler Medizingeschichte. bis 20.05.2012

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Ferienzeit ist Museumszeit – erst recht bei schlechtem Wetter. Die neu gestaltete und mit dem Schweizer Prix Expo ausgezeichnete Dauerausstellung des Naturmuseums Thurgau zeigt auf zwei Stockwerken unzählige Pflanzen- und Tierpräparate in lebensechten Darstellungen. Fossilien machen die Jahrmillionen alte Entstehungsgeschichte des Thurgaus lebendig, an einer Wand sind 900 heimische Insekten zu sehen. Kinder kommen besonders auf ihre Kosten und können viel selbst machen und entdecken. Eintritt kostenlos. Dauerausstellung, Naturmuseum Thurgau Frauenfeld. Mehr Infos: www.naturmuseum.tg.ch

Ittinger Museum. Warth, +41 52 748 41 20, www.ittingermuseum.tg.ch Herrschaftssitz und Musterlandwirtschaftsbetrieb. Die Kartause Ittingen in der Ära Fehr (1867 bis 1977). bis 18.12.2011 Meisterwerke des frühen Buchdrucks. Anhand von über sechzig seltenen Büchern aus der Kantonsbibliothek Thurgau zeigt die Ausstellung «Meisterwerke des frühen Buchdrucks». bis 29.01.2012 Jüdisches Museum. Schweizerstrasse 5, Hohenems, +43 5576 739 89 0, www.jm-hohenems.at Die Türken in Wien. Die vom Jüdischen Museum der Stadt Wien erarbeitete Ausstellung vermittelt überraschende Einsichten in die Geschichte der Beziehungen zwischen Österreich und der Türkei, zwischen Juden in West und Ost, und in die Geschichte der Migration in Europa und der jüdischen Diaspora. bis 02.10.2011 Küefer-Martis-Huus. Giessenstrasse 53, Ruggell, +41 423 371 12 66, www.kmh.li St. Fridolin und Fromme Dinge. Ausstellung zur Alltagsreligiosität und zur Geschichte der Pfarrkirche St. Fridolin. bis 09.10.2011 Museum Appenzell. Hauptgasse 4, Appenzell, +41 71 788 96 31, www.museum.ai.ch Albert Enzler und Johann Baptist Inauen. Zwei Aussenseiter der Appenzeller Bauernmalerei. bis 06.11.2011 Kostbarkeiten aus dem Kapuzinerkloster Appenzell. Das Museum Appenzell zeigt aus Anlass der Klosterschliessung eine kleine Ausstellung mit Kostbarkeiten aus dem Kapuzinerkloster. bis 31.12.2011

Museum im Turmhof. Seestrasse 84, Steckborn, +41 52 761 30 28, www.turmhof-museum.ch Hans Baumgartner: Herkunft und Welt – in erster Linie Menschen. Als eine Art «fliegender Reporter» mit Motorrad belieferte Hans Baumgartner seit Mitte der 1930er Jahre fast alle Schweizer illustrierten Zeitschriften mit unzähligen Aufnahmen. bis 16.10.2011 Museum für Archäologie des Kantons Thurgau. Freie Strasse 24, Frauenfeld, +41 52 724 22 19, www.archaeologie.tg.ch eau & toilette – Hygiene und Schönheit von -3800 bis +2011. Von Nacht-Kleidern über Waschgewohnheiten und Schmuck bis hin zu Parfums und Kopfputz bleiben keine Fragen offen. bis 23.10.2011 Unesco Welterbe im Thurgau. Pyramiden – Akropolis – Pfahlbauten. Sonderausstellung zu den Unesco-Welterbe-Fundstellen im Thurgau. bis 31.12.2011 Museum für Lebensgeschichten. im Hof, Speicher, +41 71 343 80 80, www.museumfuerlebensgeschichten.ch Hertha Ochsner. Bekannte Unbekannte – Ihre Welten. Eine besondere Ausstellung zu einer besonderen Frau mit einer ungewöhnlichen Lebensgeschichte. bis 31.01.2012 Museum Herisau. Oberdorfstrasse 2 b, Herisau, +41 79 377 34 43, www.museumherisau.ch Appenzeller Gärten. Sonderausstellung. Appenzeller Gartenkultur. bis 25.12.2011 Kleine Preise, grosse Wirkung. Werben im SAITEN. Einzelheiten und Tarife: www.saiten.ch/werbung, verlag@saiten.ch oder Tel. +41 71 222 30 66


ausstellungen

Naturmuseum. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 70, www.naturmuseumsg.ch Der Steinbock – ein wunderlich, verwegenes Thier. Sonderausstellung. bis 16.10.2011 Einfach Spitze! – Dornenkleid und Giftstachel. Unzählige Organismen haben «Spitzenprodukte» als Überlebenshilfe entwickelt. Stachel und Dornen schützen vor dem Gefressen werden, helfen beim Beutefang, imponieren bei der Partnerwahl und dienen sogar der Fortpflanzung. 28.10. bis 04.03.2012 Rosgartenmuseum Konstanz. Rosgartenstrasse 3, Konstanz, +49 7531 900 24 6, www.rosgartenmuseum-konstanz.de Präkolumbische Kunst aus Costa Rica. In Zusammenarbeit mit dem Bodensee-Naturmuseum vermittelt die Ausstellung faszinierende Eindrücke aus den Naturräumen und Landschaften Costa Ricas. bis 24.10.2011 Seemuseum. Seeweg 3, Kreuzlingen, +41 71 688 52 42, www.seemuseum.ch Hans Baumgartner – Bilder vom See. Der Bodensee nimmt im Werk des Thurgauer Fotografen Hans Baumgartner eine dominierende Stellung ein: die vielfältigen, oft von Minute zu Minute wechselnden Stimmungen, die reich gestaltete Uferlandschaft vor allem des Untersees, die majestätische Weite des Obersees bis 28.10.2011 Stiftsbibliothek. Klosterhof 6d, St.Gallen, +41 71 227 34 16, www.stiftsbibliothek.ch Musik im Kloster St.Gallen. Die Stiftsbibliothek präsentiert in ihrer Jahresausstellung ihre kostbarsten musikalischen Schätze: ein abwechslungsreicher Querschnitt durch 1000 Jahre Musikgeschichte. bis 06.11.2011 St.Gallen – Barock. Johann Christian Wentzinger und die Kathedrale St.Gallen. Ausstellung im Hofkeller des Stiftsbezirks. bis 06.11.2011 Textilmuseum. Vadianstrasse 2, St.Gallen, +41 71 222 17 44, www.textilmuseum.ch StGall – die Spitzengeschichte. Umfassende Übersicht der facettenreichen, einzigartigen Geschichte der handgefertigten Spitzen, die zum Kulturgut von St.Gallen zählen. bis 30.12.2011

Galerie Galerie am Landsgemeindeplatz (Verein art-trogen). Postfach 206, Trogen, +41 79 307 59 29, www.art-trogen.ch Zwischenräume. Skulpturen und Objekte aus Keramik und Zement von Sylvia Dietrich und Susi Stehle. 28.10. bis 12.11.2011 Galerie Christian Roellin. Talhofstrasse 11, St.Gallen, +41 71 246 46 00, www.christianroellin.com Markus Gisler. Fotografien. bis 01.10.2011

Galerie Dorfplatz Mogelsberg. Dorfstrasse 11, Mogelsberg, +41 71 376 00 55, www.atelierernst.ch Haviva Jacobson. «Over the rainbow». 29.10. bis 27.11.2011 Galerie Friebe. Unterstrasse 16, St.Gallen, +41 71 222 40 63, www.galerie-friebe.ch Ursula Palla – Collage II. Videoinstallation 2008. Auf eine Erdkugel werden Videosequenzen projiziert, Hände versuchen die Erdkugel neu zusammen zu setzen, dies gelingt nur teilweise, da einzelne Stücke immer wieder zu Boden fallen. bis 15.10.2011 Galerie Lisi Hämmerle. Anton-Schneider-Strasse 4 a, Bregenz, +43 5574 524 52, www.galerie-lisihaemmerle.at G.R.A.M. – Nix Check Cashing, 2011. Seit einigen Jahren konzentriert sich die Grazer Künstlergruppe G.R.A.M. auf den Aspekt des Reenactments. Die Fotos von G.R.A.M. verdeutlichen die Mechanismen und Posen der Repräsentanz jener, die die Nachkrisenarchitektur in okönomischer und gesellschaftlicher Hinsicht diktieren. Sichtbar wird, wie austauschbar letztlich die herrschaftlichen Gesten und inszenierten Rituale der Macht sind. 02.10. bis 29.10.2011 Galerie Paul Hafner (Lagerhaus). Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 223 32 11, www.paulhafner.ch Alexandra Maurer. Zeigt ihre neueste Videoarbeit »Alexacrash«. bis 08.10.2011 Gabriela Gerber & Lukas Bardill. Künstlerpaar mit dem Projekt «Avenue». 29.10. bis 17.12.2011 Galerie Schönenberger. Florastrasse 7, Kirchberg, +41 71 931 91 66, www.galerie-schoenenberger.ch Velimir Ilsevic. Malerie. Der Künstler lebt und arbeitet in Stein am Rhein. Offen jeweils Samstag und Sonntag 14 – 18 Uhr. 29.10. bis 20.11.2011 Galerie Speicher. Reutenenstrasse 19, Speicher, +41 71 344 18 77 Wälder und Bäume. Ausstellung von Werner Meier. bis 09.10.2011 Galerie vor der Klostermauer. Zeughausgasse 8, St.Gallen, +41 78 775 56 49, www.klostermauer.ch Claudia Valer. «Homo sedens» – Malerei. 14.10. bis 06.11.2011 Galerie zur grünen Tür. Zürcherstrasse 28, Uznach, +41 55 280 48 48, www.artschweiz.ch Werke von 35 Künstlern. Fredy J. Ambroschütz, Josef Mmann, Heinrich Aschenbroich, Raffeal Benazzi, Petr Beranek, Mary Blaesi, Antonio Bonetti, Irma Bucher, Erika Bühler, Dao Droste, Anton Ender, Markus Graf, H.R. Fehr, Ulrika Ferm, Bernhard Heinrichs, Eric Kappeler, Sonja Knapp, Jürgen Knubben,

Piero Maspoli, Dieter Leuenberger, Bernhard Licini, James Licini, Roger Löcherbach, Cesare Lucchini, Steff Lüthi, Constantin Polastri, Heidrun Popp-Eskens, Henri Presset, ROland Rüegg, Thomas Schiendorfer, Saba Steck, Hansjörg Studer, Tomi Ungerer, Joana Wöstenfeld, Kamila Zenata. bis 02.10.2011 Städtische WessenbergGalerie. Wessenbergstrasse 43, Konstanz, +49 7531 900 37 6, www.konstanz.de Gunter Böhmer. Fasziniert von Licht und Farbe. Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem GunterBöhmer-Archiv Calw anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers entsteht, ist ausschließlich Gunter Böhmers farbigem Werk gewidmet. Sie spürt seinen künstlerischen Vorbildern nach, fragt nach dem Einfluss der Malerfreunde Hermann Hesse und Hans Purrmann und gibt anhand von rund 60 Farbstiftzeichnungen, Aquarellen und Ölbildern erstmals einen repräsentativen Einblick in diesen besonderen Teil von Böhmers Schaffen. bis 20.11.2011

Weitere Architektur Forum Ostschweiz. Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 371 24 11, www.a-f-o.ch Phillipe Rahm – «Eternal Spring». Unter dem Leitmotiv «Architektur: heute und morgen», lädt das Architektur Forum Ostschweiz Architekten, Planer, Künstler und Denker ein, ihre Standpunkte vorzustellen. 03.10. bis 17.10.2011 Alte Kaserne. Technikumstrasse 8, Winterthur, +41 52 267 57 75, www.altekaserne.ch Du+ich=wir. Die Ausstellung zeigt 24 ausgewählte Arbeiten aus dem Fumetto-Comicwettbewerb. 03.10. bis 28.10.2011 Balance Netz. Neugasse 43, St.Gallen, +41 71 223 15 31, www.balance-netz.ch Ruth Erat – white gloves and eyes. Serien, Bilder, Skizzen. bis 09.12.2011 Botanischer Garten. Stephanshornstrasse 4, St.Gallen, +41 71 288 15 30, www.botanischergarten.stadt.sg.ch Fuchsien – Tänzerinnen im Pflanzenreich. Kernstück der Ausstellung ist ein Fuchsien-Portrait in der Orangerie. bis 09.10.2011 Frauenbibliothek Wyborada. Davidstrasse 42, St.Gallen, +41 71 222 65 15, www.wyborada.ch Bauchgefühle. Malerei, Zeichnung und Objekt. bis 05.11.2011 Gemeindehaus Steckborn. Seestrasse 123, Steckborn, Thurgauer Fotografie heute. Fotografien von Judith Stadler, Roland Iselin und Christian Schwager. bis 16.10.2011

Kantonsbibliothek Vadiana. Notkerstrasse 22, St.Gallen, +41 71 229 23 21, www.kb.sg.ch Sankt-Galler Fasnachts-Plakate. Im Ausstellungssaal der Vadiana. 12.10. bis 22.10.2011 Kulturzentrum am Münster. Wessenbergstrasse 43, Konstanz, +49 7531 900 90 0, www.konstanz.de Ewige Steine. Steinbildwerke aus dem spätmittelalterlichen Konstanz. bis 30.12.2011 Null Stern Museum. Unteres Hörli 2079, Teufen AR, +41 71 330 01 63 Das erste Null Stern Hotel der Welt. Das Hotel ist nun eröffnet als Museum, wo man den historischen Geburtsort des ersten Null Stern Hotels erleben und entdecken kann. Die Erfinder führen durch die Installation und erklären die Geschichte. Das Museum kann nach telefonischer Anmeldung besichtigt werden. Verlängert bis 31.12.2011 Silberschmuckatelier O’la la. Oberdorfstrasse 32, Herisau, +41 71 351 35 70 Brauchtum V. Messer und Holz von Sibylle Bichsel. bis 31.10.2011 Schloss Wolfsberg. Wolfsbergstrasse 19, Ermatingen, +41 71 663 51 51, www.wolfsberg.com Bridge of Knowledge – The Arcadian Library, London. Die reich bebilderten und kalligrafisch wertvollen Bücher vermitteln einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Beziehungen zwischen der europäischen und der arabisch-islamischen Kultur. 19.10. bis 02.12.2011 Staatsarchiv des Kantons Thurgau. Zürcherstrasse 221, Frauenfeld, +41 58 345 16 00 Hans Baumgartner – Im Auftrag. Hans Baumgartner fotografierte auch in Farbe. bis 26.10.2011 Theater am Saumarkt. Mühletorplatz 1, Feldkirch, +43 55 272 89 5, www.saumarkt.at Tex Rubinowitz. Seit über 25 Jahren zeichnet Tex Rubinowitz seine unverwechselbaren, krakeligen Männchen, Tierchen und sonstige Figürchen. Im Saumarkt zeigt er eine Auswahl aus seiner Hunde- und Vogelkollektion. bis 11.11.2011

Kurse Körper Aku–Yoga. Dehnung und Lockerung aus Ost und West. Hetti Werker, Studio 8, Teufenerstrasse 8, St.Gallen, 071 222 75 58, hettiwerker@pobox.ch. Di 10–11 Uhr, 12:20–13:20 Uhr Atem. Bewegung.Raum. Bewusstheit durch den Atem und die Bewegung. Doris Willi, Gallusstr. 18, SG, 071 222 47 59, dowilli@bluemail.ch, www.emindex.ch/ doris.willi Atemkurs. Atem als Kraftquelle erfahren und in Beziehung zu uns selbst kommen. Esther Bugmann, 071 288 59 52, e_bugmann@bluewin.ch, jew. Mi 19-20 Uhr & Do. 9.30-10.30 Uhr. Entspannungsgymnastik für Frauen ab 40. B. Schällibaum, Felsenstrasse, Sala, 071 277 37 29. Do 18:30–19:30 Uhr Felicebalance. Biosynthese und Craniosacrale Behandlung für Erwachsene und Kinder. Astrid Bischof, Vadianstrasse 40, St.Gallen, 078 609 08 09, 071 344 29 56, Sandra Töngi, 076 596 58 86, 071 877 45 77, www.felicebalance.ch Hatha Yoga. Vanessa Schmid, Sa 9–10:30 Uhr. Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen. 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Feldenkrais. Einzel- u. Gruppenlektionen, musikalische Bewegungsspiele für Kinder, Lampenfiebertraining. Anka Grigo, Schule für kreatives Lernen an Musik und Bewegung, St.Gallen, 071 222 25 47, www.anka-grigo.ch, office@ankagrigo.ch. Feldenkrais. Bewusstheit durch Bewegung, Gruppen in St.Gallen Claudia Sieber Bischoff, Dipl. Feldenkrais Lehrerin SFV, 071 222 95 68, Di 19:10-21:10 Uhr. Feldenkrais kombiniert mit kreativem Tanz, Do 18:05–19:30 Uhr, Fr 17–18:20 Uhr Tanz- und Contact-Improvisation / Stocktraining. Regelmässige Abendkurse und Workshops mit Claudia Roemmel, St.Gallen. 071 222 98 02, www.tanztheatertext.ch, Nia/GymAllegro, Dance/ Fitness/Wellness. Ganzheitliche Fitness für Körper, Geist und Seele. Nia/Rückentraining/Bodybalancing/ Beckenbodentraining/Meditation. Studio Nia/GymAllegro, Buchentalstr. 27, SG, 071 244 44 38, Alexandra Kunz, Esther Thürlimann, info@gymallegro.ch, www.gymallegro.ch Kultur-Werkstatt Wil. Zentrum für Musik, Bewegung, Gestaltung, Begegnung. 5Rhythmen, FreiTanz, Yoga, Qi Gong, Tai Chi, Modern, Rhythmik, Kindertanz, Feldenkreis, Klangtanz, Bühne am Gleis, Seminare, Raumvermietung. 071 912 22 66, www.kulturwerkstatt.ch Yogaschule. Hatha-Yoga, Atem, Haltungstherapie, Norma de Luca, Turmgasse 8, St.Gallen, Tel./Fax 071 222 80 71, info@yogaschule-deluca.ch, www.yogaschule-de-luca. ch, Mo –Fr, Gruppen/Privat, Hatha Yoga. jeweils Mi 18-19.15 Uhr und 19:45–21 Uhr, Yogaraum Spisergasse 11, St.Gallen, Rolf Hauenstein, 078 768 04 88, ro.stein@bluewin.ch

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kur se

Studio 8. Zala – Ganzheitliches Körpertraining, Pilates, Hatha Yoga, Massage. Susanna Koopmann, 078 623 06 43, Christine Enz, 076 458 10 66. Teufenerstr. 8, St.Gallen, info@studio-8.ch, www.studio-8.ch Wechseljahre – Wandeljahre. In Bewegung und Stille, mit Fachinformation und Gespräch einen stimmigen Umgang mit dem Thema Wechseljahre finden und die darin liegenden Chancen erkennen. Carmen Birke, 071 277 06 55, www. leben-im-wandel.ch, jew. Di. 19.3021.30 Uhr. musik/Gesang KlangWelt Toggenburg. Erfahrene KursleiterInnen bieten ein Programm in inspirierender Umgebung. In eine besondere Klangwelt eintauchen, sich während mehreren Tagen dem Naturjodel, der Stimme, dem Alphorn oder einem anderen Instrument intensiv widmen und die eigene Musik erleben. KlangWelt Toggenburg, 9657 Unterwasser, 071 999 19 23, info@klangwelt.ch, www.klangwelt.ch Neue Klangerfahrung mit Monochorden. Klangmeditationen, Verkauf, Bau- und Spielkurse für den ungezwungenen Umgang mit Obertönen. Heinz Bürgin, Im Uttenwil, 9620 Lichtensteig, 071 988 27 63, www.pythagoras-instrumente.ch Stimmräume. Raum für eine spielerische Entfaltung des Stimmpotenzials, für umfassenden stimmlichen Ausdruck, für Selbsterfahrung durch und mit der Stimme. Bea Mantel, Hadwigstr. 4, SG, 079 208 98 02, bea@stimmraeume.ch, www.stimmraeume.ch Stimmenfeuer. Frauentempel – Naturtage – Einzelsessions, Spisergasse 11, St.Gallen, 078 722 78 15, info@stimmenfeuer.ch, www.stimmenfeuer.ch, Do. 6. & 20.10, 19.30 – 21.30 Uhr, am 15.10. Naturtag im Guggenloch Quer- und Blockflötenunterricht alle Stufen. musikalische Früherziehung, Klavier für Anfänger, Lampenfiebertraining. Anka Grigo, Schule für kreatives Lernen an Musik und Bewegung, St.Gallen, 071 222 25 47, www.anka-grigo.ch, office@anka-grigo.ch. Cellounterricht. Erfahrene Cellistin und Pädagogin erteilt Cellounterricht für Anfänger und Fortgeschrittene. Bettina Messerschmidt, 071 278 50 09, b.messerschmidt@bluewin.ch Djembe – Westafrikanische Handtrommel. Fortlaufender Gruppenunterricht, Workshops, Einzelunterricht. Markus Brechbühl, Djembeplus Musikstudio, Bahnhof Bruggen, St.Gallen, 071 279 22 25, Mobil 076 42 42 076, www.djembeplus.ch Schlagzeugunterricht im Rheintal. Trommeln mit Händen und Füssen. Enrico Lenzin, Rebstein, 077 424 87 33, enrico.lenzin@gmx.ch tanz/THEATER Theatertanzschule. Zeitgenössischer Tanz, Ballett, Jazz, Hip-Hop, Contact Jam, Flamenco, Tanzchäferli, Tanzbäärli, Yoga, offene Workshops. Künstlerische Leitung: Marco Santi, Schulleiterin: Aliksey Schoettle, Notkerstr 40, St.Gallen. Infor-

mation im Tanzbüro, 071 242 05 25, tanzschule@theatersg.ch, www.theatersg.ch ChoRa – Plattform für Tanz und Bewegung. Diverse Tanztage in Sitterdorf, Tanzimprovisation, Kreistanz, Volkstanz, meditativer Tanz, u.a. Infos: 071 422 57 09, www.chora.ch Tanzschule Karrer. Zeitgenössischer Kindertanz, Kinderjazz, Rhythmik, Teeny-Dance, Jazz, Improvisation, Flamenco, Pilates Matwork. Regina M. Karrer, Schule 071 222 27 14, P: 071 352 50 88, reginakarrer@bluewin.ch, www. rhythmus-tanz.ch Hilal Dance. Zeitgenössicher Ägyptischer Tanz. Von der Tradition zur Moderne. Tanz-Zentrum, Haggenstr. 44, St.Gallen, Yvette Blum, 0049 7531 65418, yvette@blumtanz.de Tanz.Impro. Ein Angebot für alle Altersstufen. Körpertraining, Bewegungsgestaltung, Entspannung, Gisa Frank, Aula Kantonsschule, Notkerstr. 20, SG, 071 877 49 37, info@ frank-tanz.ch, jew. Mo. 18.-19.30 & 19.45 – 21.15 Uhr. Tanze was dich bewegt. Aktuelle Lebensthemen frei tanzen, keine Vorkenntnisse nötig. Erika Friedli, dipl. Tanztherapeutin, Gais, 076 376 36 77 und 071 793 33 06 ein Samstag/Monat 10–14 Uhr, Auch Einzeltage möglich. Tanz dich frei, Orientalischer Tanz (Bauchtanz). Improvisation, Freude am Ausdruck, Selbstwahrnehmung. Nicole Lieberherr, St.Gallen und Speicher, 071 351 37 82, www.freier-tanz.ch Tanzimprovisation und Körperarbeit für Frauen. B. Schällibaum, 071 223 41 69, Sala, Do 20–21:30 Uhr, Fr 17:30–19 Uhr Taketina – Rhythmische Körperarbeit. Urs Tobler, 071 277 37 29, Mi 18:30–21 Uhr Tango Argentino. Kurse für alle Niveaus. Tango Almacèn, Lagerhaus 42, St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen, 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch, Herbstkurs 3.-7.10. Klassisches Ballett mit Marianne Fuchs, Jazzdance/Choreografie mit Martina Wüst. Tanz, Bewegung & Ausbildung. Laienkurse: Jazz-/Moderndance, HipHop für EW und Jugendliche, Bewegungstraining, Pilates, Moderner Kindertanz, Teenie Dance. Ausbildungen: Bewegungspädagogik, Bewegungstrainer, Zusatzausbildung Tanzpädagogik. Modulweiterbildungen, BGB Schweiz anerkannt. Danielle Curtius, Schachenstrasse 9, 9016 St.Gallen, 071 280 35 32, www.curtius-tanz.ch, info@curtius-tanz.ch Schule für Tanz und Performance Herisau. Weiterbildung Tanz Intensiv, www.tanzraum.ch/schule Flamencoprojekt Schweiz Bettina Castano. beim HB SG. Flamencotanz für Anfänger & Fortgeschrittene, auch Seniorinnen, systematischer & fortlaufender Unterricht, WE-Kurse und Shows, auch Gitarrenunterricht. Bettina Castano, 079 708 13 41, b.castano@ interbook.net., Brigit Hefel, 076 578 77 00, b.hefel@xss.ch www.castano-flamenco.com, Kennenlernkurs: 22.10. 15-17.30 Uhr.

Jazztanz. FunkyJazz. HipHop. Gymnastik. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in St.Gallen und Degersheim. Nicole Baumann, dipl. Tanz- und Gymnastikpädagogin SBTG, St.Gallen, 071 393 22 43 AFRO. Afrikanisch inspirierter Tanz. Traditionell-ModernPop. Wir tanzen zu versch. Rhythmen. Tanja Langenauer, Höhenweg 64, St.Gallen, 079 783 68 70, tanja.langenauer@gmx.net, jeden Do 18.30–20 Uhr (Mittel-Fortgeschr.) und 20–21.30 Uhr (Anfänger), Amriswil jew. Di 9–10.30 Uhr Contact Improvisation Jam. Rollen, tanzen, fliegen: 30min angeleitetes Aufwärmen, nachher freier Jam, 15 Fr./Abend, keine Anmeldung nötig. Einführungskurse nach Bedarf. Ort: Felsenstrasse 33, SG, Leitung: Kathrin Schwander, Tanzpädagogin, 079 267 56 17, kschwander@gmx.ch, Do, 3. & 17.11., 20:15–22:00 Uhr Körperwahrnehmung, Bewegung, Tanzimprovisation. Annlies Stoffel Froidevaux, Bewegungs- und Tanztherapeutin, St.Gallen, Auskunft und Anmeldung: 071 340 01 12 Tanzschule: raumbewegen bewegungsraum. Kindertanz, Streetdance, Zeitgenösssischer Tanz, Ballett, Gymnastik. Kerstin Frick, Merkurstr. 2, St.Gallen, 071 223 30 12, info@raumbewegen.ch, www.raumbewegen.ch Kindertanz. Kreativer Tanz für Kinder und Jugendliche. Versch. Altersgruppen ab Kindergarten. Franziska Niedermann, Niederteufen, 079 765 06 14, www.kreativerkindertanz.ch, jew. Do Zauberland im Theaterwerk. Theaterkurse für Kinder, 5-12J. Sandra Sennhauser, Teufenerstr. 73b, St.Gallen, 079 677 15 89, sandra_spoerri@yahoo.com, jeweils Mittwochs. Theaterkurs. Für 10 bis 14-jährige im Flon St.Gallen. Lust am Improvisieren, auf Spiel und Spass? Isabelle Rechsteiner, 071 222 09 05, isa. rech@bluewin.ch, Kurs C: jew. Mi. 15-17 Uhr am 26.10., 09. & 16.11. ig – Tanz Training Weiterbildung für Tanz- und Bewegungsschaffende. Theatertanzschule, Notkerstrasse, St.Gallen. Infos: www.igtanz-ostschweiz.ch, Cordelia Alder, 071/ 793 22 43, alder.gais@gmx.ch Zeitgenössisch. Julia Galluzi, 28.10. 9-11 Uhr Improvisation. Sebastian Gibas, 07.10. 9-11 Uhr fernost Wen-Do. Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen. Verein Selbstverteidigung Wen-Do, Bühlbleichestr. 2 St.Gallen, 071 222 05 15, wendo.sg@bluewin.ch. Aikido Einführungskurs. www.aikido-meishin-sg.ch, Einführungskurs 18:30–19 Uhr, Fortgeschr. Mo/Mi/Fr 19:30–21 Uhr SundariYoga. Ein kraftvolles Yoga, das bewegt. Eine Oase der Stille, die entspannt. Ein zeitgemässer Yogi, der inspiriert. 071 440 20 02, www.sundariyoga.ch I Ging Kurs. der richtige Zeitpunkt. Michael Zwissler, 071 534 33 23, fengshui@zeitimraum.ch, www.zeitimraum.ch

malen kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80 Begleitetes Malen für Kinder/ Erwachsene. In Gruppen oder Einzel. Karin Wetter, 071 223 57 60 Malatelier für Kinder und Erwachsene. Marlis Stahlberger, Museumstr. 41, St.Gallen. 071 245 40 30, p.stahlberger@bluewin.ch Wenn Farbenpinsel tanzen, erweitert sich der Horizont. Ausdrucksmalen. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, jew. Do Abend, www.praxis-tischhauser.ch Kurs im Malatelier. Arbeiten mit Öl, Acryl, Spachtel. Gruppen und Einzel. Vera Savelieva, Schwertgasse 23, St.Gallen, 078 768 98 07, info@doma-sg.ch Vorbereitungskurs für gestalterische Berufsrichtungen. Lisa Schmid, Atelier Galerie, St.Gallen. 071 222 40 88 oder 071 223 37 01, www.atelier-lisaschmid.ch il pennello Kulturraum03.ch. Malerlebniswerkstatt für Erwachsene und Kinder. Individuelle Einzelbegleitung. Maya Bärlocher, Bahnhofstr. 30, 9402 Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.ch, info@kulturraum03.ch Vorbereitungsjahr (10.Schuljahr) für gestalterische Berufsrichtungen/Vorkurse. Ortega Schule St.Gallen, Kesslerstr. 1, St.Gallen, 071 223 53 91, www.ortega-schule.ch, laufend Infoveranstaltungen Begleitung künstlerischer Werkprozesse. Beratung – Kunst und Gestaltung. Teresa Peverelli, Kunstschaffende, Dozentin mit langjähriger Lehrerfahrung, Schule für Gestaltung St.Gallen, 079 749 11 73, tpeverelli@pingnet.ch dreidimensional kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80 Atelier Keramik Plus. Atelier für Kunst-Keramik und ausdrucksorientiertes Gestalten mit div. Materialien. Tages und Wochenkurse, Ferienangebote. Margrith Gyr, Degersheim, 071 371 54 32, www.keramik-plus.ch Landart und NaturKunst Kurse. Patrick Horber, Altstätten, 071 222 32 33, patrick.horber@gmail. com, www.streuwerk.ch Modellieren. Anfänger bis Fortgeschrittene. Natalia Kaya Zwissler. Filzen. für Kinder und Erwachsene. Yukiko Kawahara, Atelier Oberstrasse 167, St.Gallen, 071 277 26 36

ke, 071 277 06 55, www.leben-imwandel.ch diverses Atelier am Harfenberg – Der Ort fürs Wort und Werken. Das Wort – gelesen oder geschrieben – wird im Atelier am Harfenberg, Harfenbergstr. 15, St.Gallen mit Sorgfalt gepflegt. Der Austausch über Geschriebenes beflügelt zum weiterschreiben. Kurse vermitteln das Rüstzeug dazu. Infos unter www.schreibwerk.ch PaTre. Väter in Trennung/ Scheidung. 1x monatlich Austausch. Info: 079 277 00 71 oder www.forummann.ch/patre.html Systemische Familienauf-stellung. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, www.praxis-tischhauser.ch Stressbewältigung durch Achtsamkeit (MBSR). Vom blossen Reagieren zum bewussten Handeln. Vera Krähenmann, St.Gallen, 071 280 20 10, www.k-bt.ch, Leistungsfähig sein – leistungsfähig bleiben. Intelligenter Umgang mit Ressourcen und Stress. 071 280 20 10, www.k-bt.ch, 16. & 17.11. Schloss Wartensee. Legen und Lesen der Zigeunerkarten. Für Anfänger und Fortgeschrittene. Maria Fischer, 079 543 79 67, www.zigeunerkarten-maria.ch dachatelier Verein Dachatelier. Teufenerstr. 75, St.Gallen, 071 223 50 66, Detailliertes Kursprogramm unter: www. dachatelier.ch GBS St.Gallen Gewerbliches Berufsund Weiterbildungszentrum. Demutstrasse 115, St.Gallen, 071 226 58 00, gbs.wb@sg.ch Schule für Gestaltung. Kurse und Lehrgänge Digitale Medien. Zwei- & Dreidimensionales Gestalten. Grundlagen der Gestaltung, Drucken, Schweissen Visuelle Kommunikation, Typografie, Bildende Kunst. Baukaderschule. Kurse und Lehrgänge Allgemeine Weiterbildung. Kurse und Lehrgänge, BMSVorbereitungskurse

Natur WWF Naturlive Naturerlebnisse & Kurse. Exkursionen, Ferien- und sanfte Reiseangebote für Kinder, Familien und Erwachsene. WWF-Regiobüro AR/AI-SG-TG, Merkurstrasse 2, Postfach 2341, 9001 St.Gallen, 071 223 29 30, Kursangebote und Infos unter: www.wwfost.ch/naturlive Wandelzeit – Wanderzeit. Auf Wanderung in der Natur und im Raum mit Meditation, Tanz und Gespräch den Lebenswandel erforschen und geniessen. Carmen Bir-

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lokale

Lokale Albani. Steinberggasse 16, 8400 Winterthur, 052 212 69 96, www.albani.ch Alte Fabrik. Klaus Gebert Strasse 5, 8640 Rapperswil, 055 210 51 54, www.alte-fabrik.ch Altes Hallenbad. Reichenfeldgasse 10, 6800 Feldkirch, +43 6763 348 576, www.feldkirch.at Alte Kaserne. Technikumstr. 8, 8400 Winterthur, 052 267 57 75, www.altekaserne.ch Altes Kino Mels. Sarganserstr. 66, 8887 Mels, 081 723 73 30, www.alteskino.ch Assel-Keller. Hauptstr. 53, 9105 Schönengrund, 078 885 59 46, www.assel.ch Bar Breite. Breite, 9450 Altstätten, 071 755 05 15 Bodman-Literaturhaus. Am Dorfplatz 1, 8274 Gottlieben, 071 669 28 47, www.bodmanhaus.ch Buchhandlung Comedia. Katharinengasse 20, 9004 St.Gallen, 071 245 80 08, www.comedia-sg.ch Casa Latinoamericana. Eisengasse 5, 9000 St.Gallen, info@casalatinoamericana.ch Casino Frauenfeld. Bahnhofplatz, 8500 Frauenfeld, 052 721 40 41, www.casino-frauenfeld.ch Casino Herisau. Poststr. 9, 9100 Herisau Casinotheater. Stadthausstr. 119, 8400 Winterthur, 052 260 58 58, www.casinotheater.ch Chällertheater im Baronenhaus. Marktgasse 70, 9500 Wil, 071 911 51 68 Cinevox Theater. Poststr., Neuhausen am Rheinfall, cinevox@artco.ch, www.artco.ch Chössi-Theater. Bahnhalle, 9620 Lichtensteig, 071 988 13 17, VVK: 071 988 57 57, www.choessi.ch Club Chez Fuchs. Reichenaustr. 212, 78467 Konstanz, +49 7531 697 05 12, www.chezfuchs.de Conrad Sohm. Boden 16, 6850 Dornbirn, +43 5572 33 606, www.adl.at Diogenes Theater. Kugelgasse 3, 9450 Altstätten, 071 755 49 47, VVK: 071 755 19 65, www.diogenes-theater.ch Eisenwerk. Industriestr. 23, 8500 Frauenfeld, 052 728 89 82, VVK: 052 721 99 26, www.eisenwerk.ch Erica der Club. Grenzstr. 15, 9430 St.Margrethen SG, 071 744 15 55, www.erica.ch FassBühne. Webergasse 13, 8200 Schaffhausen, 052 620 05 86, VVK: 052 620 05 86, www.schauwerk.ch Festspiel- und Kongresshaus. Platz der Wiener Symphoniker 1, 6900 Bregenz, +43 5574 41 33 51, www.festspielhausbregenz.at Figurentheater. Lämmlisbrunnenstr. 34, 9004 St.Gallen, 071 223 12 47, VVK: 071 222 60 60, www.Figurentheater-sg.ch Gare de Lion. Silostrasse. 10, 9500 Wil, 071 910 05 77, www.garedelion.ch Gasthaus Rössli/Kultur in Mogelsberg. Dorfstr. 16, 9122 Mogelsberg, 071 374 15 11, www.roessli-mogelsberg.ch, www.kultur-mogelsberg.ch

Gaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, 052 203 34 34, www.gaswerk.ch Genossenschaft Hotel Linde. Poststrasse 11, 9410 Heiden, 071 891 14 14, www.lindeheiden.com Grabenhalle. Unterer Graben 17, 9000 St.Gallen, 071 222 82 11, www.grabenhalle.ch Hotel Hof Weissbad. Parkstr., 9057 Weissbad, 071 798 80 80, www.hofweissbad.ch il pennello Ateliergalerie. Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.ch Jazzclub G. Gartenstrasse 13, 9000 St.Gallen, 071 222 13 30, www.jazzclub-stgallen.ch Jazzclub Rorschach. Churerstr. 28, 9400 Rorschach, 071 858 39 96, www.jazzclub-rorschach.ch Jazzhuus (Jazzclub). Rheinstr. 21, 6890 Lustenau, www.jazzclub.at Jugendbeiz Talhof. Torstr. 14, 9000 St.Gallen, 071 224 58 95, www.talhof.ch Jugendkulturraum flon. Lagerhaus, Davidstr. 42, 9001 St.Gallen, 071 224 55 05, www.flon-sg.ch K9 Kulturzentrum. Hieronymusgasse 3, Konstanz, +43 7531 16 713, www.k9-kulturzentrum.de KAFF. Zürcherstr. 185, 8500 Frauenfeld, 052 720 36 34, www.kaff.ch Kammgarn. Baumgartenstr. 19, 8200 Schaffhausen, 052 624 01 40, www.kammgarn.ch Kantonsbibliothek Vadiana. Notkerstr. 22, 9000 St.Gallen, 071 229 23 21, www.kb.sg.ch Katharinensaal. Katharinen-gasse 11, 9000 St.Gallen Keller der Rose. Klosterplatz, 9000 St.Gallen, 071 222 90 20 Kellerbühne. St.Georgen-Str. 3, 9000 St.Gallen, 071 223 39 59, VVK: 071 228 16 66, www.kellerbuehne.ch Kellerbühne Grünfels. Molkereistr. 12, 8645 Jona, 055 212 28 09, VVK: 055 212 28 09, www.gruenfels.ch Kino Loge. Oberer Graben 6, 8400 Winterthur, 052 208 12 41, www.hotelloge.ch Kino Namenlos. Mühletorplatz, 6800 Feldkirch, +43 55 2272 895, www.taskino.at Kino Rosental. Schulhausstr. 9, 9410 Heiden, 071 891 36 36, www.kino-heiden.ch Kinok. Cinema in der Lokremise, Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen, 071 245 80 68, VVK: 071 245 80 72, www. Kinok.ch Kinotheater Madlen. Auerstr. 18, 9435 Heerbrugg, 071 722 25 32, info@kinomadlen.ch, www.kinomadlen.ch Kraftfeld. Lagerplatz 18, 8400 Winterthur, 052 202 02 04, www.kraftfeld.ch Kraftwerk. 9643 Krummenau, 071 993 36 32, www.kraftwerk-club.ch Krempel. (Zentrum Neuhof). Wiedenstr. 48, 9470 Buchs SG, 081 756 50 10, fwww.krempel.ch kubus. Mooswiesstr. 30, 9200 Gossau, www.myspace.com/imkubus Kugl – Kultur am Gleis. Güterbahnhofstr. 4, 9000 St.Gallen, 076 420 38 45, www.kugl.ch Kult Bau. Konkordiastr. 27, St.Gallen, 071 244 57 84, www.kultbau.org

Kul-tour. auf Vögelinsegg, Hohrüti 1, 9042 Speicher, 071 340 09 01, info@kul-tour.ch, www.kul-tour.ch Kultur i de Aula. Schülerweg 2, Goldach, 071 841 49 91, www.kulturideaula.ch Kultur im Bären. Unterdorf 5, 9312 Häggenschwil, 071 243 20 83, www.kultur-im-baeren.ch Kultur im Bahnhof. Klubschule Migros St.Gallen, Bahnhofplatz 2, 9000 St.Gallen, 071 228 16 00, www.klubschule.ch Kulturcinema. Farbgasse, 9320 Arbon, 071 440 07 64, www.kulturcinema.ch Kulturforum. Bahnhofstr. 22, 8580 Amriswil, 071 410 10 93, www.kulturforum-amriswil.ch Kulturladen. Joseph-Belli-Weg 5, 78467 Konstanz, +49 7531 529 54, www.kulturladen.de Kulturlokal Mariaberg. Hauptstrasse 45, 9400 Rorschach www.maberg.ch Kultur Psychiatrie Münsterlingen. 8596 Münsterlingen, 071 686 41 41, www.stgag.ch Kultur-Werkstatt. Churfistenstrasse 5, 9500 Wil, 071 912 22 66, www.kultur-werkstatt.ch Kulturzentrum Gaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, 052 203 34 34, www.gaswerk.ch Kunst- und Kulturzentrum K9. Obere Laube 71, 78462 Konstanz, +49 7531 167 13, www.k9-kulturzentrum.de La Buena Onda. Lämmlisbrunnenstr. 51, 9000 St.Gallen, diegutewelle@gmail.ch Löwenarena. Hauptstrasse 23, 8580 Sommeri, 071 411 30 40, www.loewenarena.ch Lokremise. Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen, 076 325 82 51, info@lokremise.ch, www.lokremise.ch Lyceumclub. Rorschacherstr. 25, 9000 St.Gallen Marionettenoper. Fischergasse 37, 88131 Lindau, +49 8382 94 46 50, www.lindauer-mt.de Metrokino. Rheinstrasse 25, 6900 Bregenz, +43 5574 71 843, www.filmforum.at Montforthaus. Leonhardsplatz 8, 6800 Feldkirch, +43 5522 760 01 31 10 NextEx. Schmiedgasse 15, 9000 St.Gallen, 071 220 83 50, info@nextex.ch Offene Kirche. Böcklinstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 278 49 69, www.okl.ch Palace. Rosenbergstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 222 06 96, www.palace.sg Parfin de siècle. Mühlensteg 3, 9000 St.Gallen, 071 245 21 10, info@parfindesiecle.ch, www.parfindesiecle.ch Phönix Theater 81. 8266 Steckborn, www.phoenix-theater.ch Point Jaune. Museum, Linsebühlstr. 77, 9000 St.Gallen Projektraum Nextex. Blumenbergplatz 3, 9000 St.Gallen, 071 220 83 50, www.visarteost.ch Printlounge. Schwertgasse 22, 9000 St.Gallen, 071 222 07 52, www.printlounge.ch Propstei. 6722 St.Gerold, +43 55 50 21 21, www.propstei-stgerold.at Puppentheater Marottino. Metzgergasse 7, 9320 Arbon, www.puppentheater-marottino.ch, 071 446 22 78

75 SAITEN 10.11

Raum für innere Kultur. Frongartenstr. 8, 9000 St.Gallen, 071 340 03 25, www.cre-do.info Remise. Am Raiffeisenplatz 1, 6700 Bludenz, +43 5552 334 07, www.remise-bludenz.at Restaurant Eintracht. Neudorfstrasse 5, 9533 Kirchberg, 071 931 10 92, www.eintrachtkirchberg.ch Restaurant Freihof. Rorschacherstr. 2, 9450 Altstätten, 071 755 86 20, www.freihofaltstaetten.ch Restaurant Kastanienhof. Militärstr. 9, 9000 St.Gallen, 071 278 41 42, www.kastanienhof.ch Restaurant Rössli. Dorf 42, 9103 Schwellbrunn, 071 352 21 22 Restaurant Splügeneck. St.Georgenstr. 4, 9000 St.Gallen, 071 222 16 29 Rosenegg. Bärenstrasse 6, 8280 Kreuzlingen, www.museumrosenegg.ch Rudolf-Steiner-Schule. Rorschacherstr. 312, 9016 St.Gallen, 071 282 30 10, www.steinerschule.ch Salzhaus. Untere Vogelsangstr. 6, 8400 Winterthur, 052 204 05 54, VVK: 052 204 05 54, www.salzhaus.ch Schlachthaus Kulturcafé. Dornbirn, +43 5572 36 508, www.café-schlachthaus.at Schloss Dottenwil. Postfach 1094, 9303 Wittenbach, 071 298 26 62, www.dottenwil.ch Schloss Hagenwil. Hagenwil, 8580 Amriswil, 071 411 19 13, VVK: 071 411 41 98, www.schloss-hagenwil.ch Schloss Wartegg. VonBlarer-Weg, 9404 Rorschacherberg, 071 858 62 62, www.wartegg.ch Schloss Wolfsberg. Wolfsbergstr. 19, 8272 Ermatingen, 071 663 51 51, VVK: 071 663 51 51, www.wolfsberg.com Schlösslekeller. Fürst-FranzJosef-Str. 68, 9490 Vaduz, +41 423 230 10 40, www.schloesslekeller.li Sonderbar/Rauch. Marktgasse 12-14, 6800 Feldkirch, +43 5522 76 355, www.sonderbar.ch Spielboden. Färbergasse 15, 6850 Dornbirn, +43 5572 219 33 11, www.spielboden.at Stadtsaal. Bahnhofplatz 6, 9500 Wil, 071 913 52 00, www.stadtsaal-wil.ch Stadttheater Konstanz. Konzilstr. 11, 78462 Konstanz, +49 7531 90 01 08, VVK: +49 7531 90 01 50, www.stadt.konstanz.de Stadttheater Schaffhausen. Herrenacker 23, 8200 Schaffhausen, VVK: 052 625 05 55, www.stadttheater-sh.ch TapTab Musikclub. Baumgartenstrasse, 8200 Schaffhausen, info@taptab.ch Tango Almacén. Lagerhaus, Davidstr. 42, 9000 St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch TanzRaum Herisau. Mühlebühl 16a, 9100 Herisau, 071 352 56 77, www.tanzraum.ch Theagovia. Sun Areal, 8575 Bürglen, 071 622 44 33, www.theagovia.ch Theater Kosmos. Mariahilfstr. 29, 6900 Bregenz, +43 5574 440 34, www.theaterkosmos.at

Theater St.Gallen. Museumstr. 24, 9000 St.Gallen, 071 242 05 05, VVK: 071 242 06 06, www.theatersg.ch Theater am Kirchplatz. Reberastrasse 10, 9494 Schaan, +41 0423 237 59 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.tak.li Theaterhaus Thurgau. Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 20 40, www.theaterhausthurgau.ch Theater am Kornmarkt. Seestrasse 2, 6900 Bregenz, +43 5574 428 70, VVK: +43 5574 420 18, www.theater-bregenz.at Theater am Saumarkt. Mühletorplatz 1, 6800 Feldkirch, +43 5522 728 95, www.saumarkt.at Theater an der Grenze. Hauptstr. 55a, 8280 Kreuzlingen, 071 671 26 42, www.kreuzlingen.ch Theaterwerk. Teufenerstr. 73a, 9000 St.Gallen, 079 677 15 89 Tonhalle. Museumstr. 25, 9000 St.Gallen, 071 242 06 32, VVK: 071 242 06 06, www.sinfonieorchestersg.ch Trottentheater. Rheinstrasse, Neuhausen am Rheinfall, 052 672 68 62 USL-Ruum. Schrofenstr. 12, 8580 Amriswil, www.uslruum.ch Vaduzer-Saal. Dr. Grass-Str. 3, 9490 Vaduz, +41 0423 235 40 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.vaduz.li Varieté Tivoli. Tivoliweg 5, 9000 St.Gallen Vollmondbar. Stadtgärtnerei, Glashaus beim Sallmanschen Haus, 8280 Kreuzlingen, 071 672 69 25 Werdenberger Kleintheater fabriggli. Schulhausstr. 12, 9470 Buchs SG, 081 756 66 04, www.fabriggli.ch Wyborada. Frauenbibliothek und Fonothek, Davidstr. 42, 9001 St.Gallen, 071 222 65 15, www. wyborada.ch ZAK. Werkstr. 9, 8645 Jona, 055 214 41 00, www:zak-jona.ch ZiK – Zentrum für integrierte Kreativität. Weitegasse 6, 9320 Arbon, 071 714 402 792, www.zik-arbon.ch Änderungen und Ergänzungen bitte an: sekretariat@saiten.ch Die Adressen der Museen und Galerien sind unter «Ausstellungen» aufgeführt.


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Nachrichten aus dem Sumpf pfahlbauer

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nR. 137 von THeres senn

SAITEnlInIE

W

ie stehts zurzeit mit der Konjunktur? Schlittern wir in eine Rezession, in eine Inflation? An Jobs scheint jedenfalls in St.Gallen und Umgebung derzeit kein Mangel zu bestehen. Erst waren es nur Gerüchte, aber nun hat es sich bestätigt: Das Karussell im St.Galler Kulturjournalistenkuchen hat sich eine Runde gedreht. Die Journalistin für Kunst und Kultur und auch für die Berge, Ursula Badrutt, hat die Leitung der Kulturförderung im Amt für Kultur übernommen und ihren Job beim «St.Galler Tagblatt» an den Nagel gehängt. Die freigewordene Stelle ist an Christina Genova gegangen. Beide Frauen waren ganz oft hier zu lesen – und werden es hoffentlich weiterhin sein. Wer «Saiten» abseits der Artikel verfolgt, wird auch mit dem Namen der neuen Geschäftsführerin der Lokremise etwas anfangen können: Christine Enz.

Ob uns das jemand als Unterwanderung des St.Galler Kunstkuchens auslegen will? Item, neue Arbeitsplätze sollen auf ungewöhnliche Art auch in einem bodenseenahen Ort Namens Messkirch entstehen. Dort soll der Klosterplan von St.Gallen umgesetzt werden. Und es soll genau so gebaut werden, wie eben im 9. Jahrhundert gebaut wurde: mit Muskelkraft und ein paar Eseln. Und die Finanzierung, dieses – ähm, Archäoevents? Die sei durch die jährlich sage und schreibe 180’000 Baustellenbesucher gesichert. Nun liegt das Projekt dem Gemeinderat vor. Startet es, hat der St.Galler Dom Konkurrenz. Dafür bleibt uns Gallus, Wyborada und Wentzinger – Geschichte kann dann doch nicht dazugebaut werden. Trotzdem stehen auch neue kreative Projekte in St.Gallen an, die sich um altehrwürdige Bauten kümmern möchten. Das eine hat

schon die Form eines Büchleins und nennt sich «Militärkantine». Rita Kappenthuler, Angelica Schmid, Anna Tayler (auch eine «Saiten»-Frau!), Jacques Erlanger und Martin Kappenthuler wollen aus dem Kastanienhof ein Hotel machen. Auch hier ist Geld gefragt. Wer sich beteiligen will, kann dies Mittels Zimmer-Aktie, Bett- oder Kissendarlehen machen. Das andere Projekt befindet sich noch im Gerüchteküchestatus. Um die hinreissende Villa Wiesental, die zwischen Abbruch und Heimatschutz schwebt und 2005 kurzzeitig besetzt wurde, soll sich eine IG formiert haben. Die Forderung sei Raum für Kunst. Wir drücken der IG und der Villa jedenfalls alle Daumen, auf dass es in St.Gallen wieder ein altes wildes Haus gibt. Nicht gerade ein Job, aber doch kreative Arbeit bietet das Internetjugendmagazin Tink.ch. Tink sucht Schreibende

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zum Thema «Berge». In der Jury sitzen die beiden Wanderprofis Emil Zopfi und Manuel Stahlberger. Apropos Berge: Hans Fässler kämpft schon lange für die Umbenennung eines Berges in Grindelwald. Das Agassizhorn soll zum Rentyhorn werden. Agassiz war ein Naturforscher und ausserdem Rassist, Renty ein kongolesischer Sklave und eines seiner Opfer. Die eingereichte Petition fand im Sommer 2010 kein Gehör. Im Sommer 2011 wurde nun auch sein Ausstellungsprojekt – von der städtischen Kulturkommission für einen Werkbeitrag empfohlen – vom Stadtrat abgelehnt; als einziges von sechs. Beatrice Truniger Blaser vermutet politische Gründe und hat beim Stadtrat angeklopft und eine einfache Anfrage eingereicht. Die Antwort lässt noch auf sich warten. Eins ist aber sicher – mit der Konjunktur hat dies nichts zu tun.



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