Ostschweizer Kulturmagazin
N°208 LuzeRn Retour Januar 2012
Vier GespRäche, Vier Zwischenstopps – eine Gemeinsame ausGabe mit «041 – Das kultuRmaGaZin»
Mirjam Graf hat Seppli, das einzig schwarz-weiss gepunktete Pferd der Schweiz, im Jura fotografiert.
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Saiten, schwarz-weiss seit 1994
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Editorial Die Verbindung Luzern–St.Gallen steht. Einerseits in Form des Voralpen-Express, dieser etwas exotischen, nostalgisch anmutenden aber landschaftlich geschmeidigen Direktverbindung zwischen den beiden Städten. Aber sie existiert auch in Form der beiden Kulturmagazine, die in den vergangenen Monaten verblüffend ähnliche Themen aufs Tapet brachten. Ohne Absprache, wohlverstanden. Insofern war es höchste Eisenbahn, dass die Redaktionen vom Luzerner «041» und dem St.Galler «Saiten» zusammen etwas anreissen. Also setzten wir uns eines Herbsttages in den Voralpen-Express, sinnierten und parlierten und waren uns schnell einig: Die Ausgabe soll über Gemeinsamkeiten und Unterschiede von St.Gallen und Luzern sein, aber auch den Raum dazwischen ausloten und genau hier, im Zug, entstehen. Provinzielle Regionen mit städtischen Zentren, voralpine Gegenden, dominanter Katholizismus, politische Ausrichtungen oder vergleichbare Kulturlandschaften etwa im Museums- oder Theaterbereich – man kommt schnell auf Parallelen zwischen der Ost- und der Zentralschweiz. Wir luden zur Begegnung Expertinnen und Experten ein und sprachen irgendwo in den Weiten zwischen Romanshorn, St.Gallen, Rapperswil, Arth Goldau und Luzern über lebendige Städte, das religiöse Milieu, Auswirkungen der Krise und die Landschaft. Ivan Schnyder und Jonas Wydler vom «041 – Das Kulturmagazin» Andrea Kessler und Johannes Stieger vom «Ostschweizer Kulturmagazin Saiten»
Impressum Saiten – Ostschweizer Kulturmagazin 208. Ausgabe, Januar 2012, 17. Jahrgang, erscheint monatlich Herausgeber: Verein Saiten, Verlag, Schmiedgasse 15, Postfach 556, 9004 St.Gallen, Tel. 071 222 30 66, Fax 071 222 30 77, Redaktion: Andrea Kessler, Johannes Stieger, redaktion@saiten.ch Verlag/Anzeigen: Peter Olibet, verlag@saiten.ch Sekretariat: Gabriela Baumann, sekretariat@saiten.ch Kalender: Anna Tayler, kalender@saiten.ch Gestaltung: Carol Pfenninger, Michael Schoch, grafik@saiten.ch Vereinsvorstand: Susan Boos, Lorenz Bühler,
Heidi Eisenhut, Christine Enz, Hanspeter Spörri Barbara Signer, Manuel Stahlberger, Felix Stickel, (Präsident), Rubel Vetsch D-J Stieger, Lukas Unseld Vertrieb: 8 days a week, Rubel Vetsch Text: Marcel Bächtiger, Susan Boos, Matthias Druck: Niedermann Druck AG, St.Gallen Brenner, Rolf Bossart, Kurt Bracharz, Sabina BrunnAnzeigentarife: siehe Mediadaten 2010 schweiler, Wendelin Brühwiler, Sina Bühler, Richard Saiten bestellen: Standardbeitrag Fr. 70.-, Butz, Bettina Dyttrich, Heidi Eisenhut, Marcel Unterstützungsbeitrag Fr. 100.-, Elsener, Andreas Fagetti, Hans Fässler, Tin Fischer, Gönnerbeitrag Fr. 280.-, Mathias Frei, Carol Forster, Christina Genova, Andrea Tel. 071 222 30 66, sekretariat@saiten.ch Gerster, Flori Gugger, Giuseppe Gracia, Nathalie Internet: www.saiten.ch Grand, Eva Grundl, Michael Guggenheimer, Etrit Fotografie, Illustration: Daniel Ammann, Hasler, Frank Heer, Damian Hohl, René Hornung, Florian Bachmann, Beni Bischof, Michael BodenRalph Hug, Kathrin Haselbach, Lea mann, Stefan Bösch, Christiane Dörig, Tine Edel, Hürlimann, Daniel Kehl, Florian Keller, Thomas Adrian Elsener, Rahel Eisenring, Georg Gatsas, Knellwolf, Andreas Kneubühler, Fred Kurer, Noëmi Mirjam Graf, Jonathan Németh, Lika Nüssli, Franziska Landolt, Manuel Lehmann, Sandra Meier, Melissa Müller, Peter Müller, Andreas Niedermann, Charles Messner-Rast, Tobias Siebrecht, Theres Senn,
Pfahlbauer jr., Milo Rau, Philippe Reichen, Holger Reile, Shqipton Rexhaj, Adrian Riklin, Mark Riklin, Roman Riklin, Harry Rosenbaum, Andri Rostetter, Andreas Roth, Daniel Ryser, Kristin Schmidt, Verena Schoch, Sabin Schreiber, René Sieber, Monika Slamanig, Barnaby Skinner, Yves Solenthaler, Hanspeter Spörri, Wolfgang Steiger, Kaspar Surber, Peter Surber, Florian Vetsch, Daniela Vetsch Böhi, Roger Walch, Michael Walther, Bettina Wollinsky, Rafael Zeier Korrektur: Florian Vetsch, Esther Hungerbühler © 2011: Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung. Die Urheberrechte der Beiträge und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.
INHAlT
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Mass-Nahme. von Monika Slamanig 9 Leserinnenbrief. 10 Maag & Minetti. von Keller + Kuhn 10 Toggenburger Kulturförderung. von Michael Hug 11 Mehrfach belichtet. mit Daniel Ammann und Henri Cartier-Bresson TITEL 12 Quer zur Logik der üblichen Verbindungen. Im Gespräch mit Alice Schmid und Peter Weber. von Ivan Schnyder und Johannes Stieger 14 Ein Spaziergang mit Robert Walser. von Pablo Haller 16 Eine Stadt darf kein Museum sein. Im Gespräch mit Myriam Baumeler, Sam Pirelli und Peter Röllin. von Jonas Wydler und Johannes Stieger 20 Ein unanständig freundliches Plätzchen. von Patrick Hegglin 24 Sexy Priester und gesperrte Strassen – von Fakten und Vorurteilen. Im Gespräch mit Beat Portmann und Noam Hertig. von Ivan Schnyder und Andrea Kessler 26 Gute Geister am Wegrand. von Monika Slamanig 28 «Ohne Kultur ist Ökonomie nicht möglich». Im Gespräch mit Stefan Aschwanden und Susanne Brüggen. von Jonas Wydler und Andrea Kessler 30 Keine Kaserne hinter hohen Mauern. von Christina Genova
Titelbild: Manuel Stahlberger
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THEMA 34 Rundflug. von Florian Keller, Daniela Vetsch Böhi, Heidi Eisenhut, Mathias Frei, Wendelin Brühwiler, Kurt Bracharz 37 Eine Auslegeordnung zur Villa Wiesental. von René Hornung 38 Die Baumwolle war einst weltbestimmend – auch in St.Gallen. von Peter Müller 41 Eine Analyse des Wahlsieges von Paul Rechsteiner. von Ralph Hug 44 Pre-Flaschenpost. Über Thomas Blarer, der nach Indonesien auswandert. von Anina Baumann und Silvio Frigg KULTUR 46 Musik. The Walkabouts sind wieder da. von Philippe Amrein 47 Literatur. Das Resultat einer Schreibwerkstatt lautet: «Musterbuch». von Andrea Gerster 48 Kunst. Bernd und Hilla Becher im Fotomuseum. von Georg Gatsas 49 Theater. «Der Meister und Margarita» kommt mit opulenten Schauerbildern nach Schaffhausen. von Fabienne Naegeli 50 Film. Brigitte Uttar Kornetzky und die Stimmen der Menschen. von Sophie Rudolph 51 Von der Rolle. von Andreas Kneubühler 51 Forward. 52 Literatour. mit Richard Butz 53 Theaterland. 53 Schaufenster. 55 Presswerk. von Anne Käthi Wehrli KALENDER 57 Termine im Januar. 77 Charles Pfahlbauer jr. 79 Nr. 041. von Theres Senn
Illustration: Rahel Eisenring
Mass-nahMe
Die Melancholie von Teebutter «Warum heisst Butter in Österreich Teebutter?», frage ich den Haberer an einem düsteren Mittag im Eurospar-Restaurant in Floridsdorf. Es hat den Kantinencharme des früheren Epa-Restaurants am Bohl, wo es immer am Abendverkauf heissen Fleischkäse und Härdöpfelsalat für einen Fünfliber gab. Das Essen ist lauwarm, nahrhaft und billig. Die Angestellten und wir Gäste würden auch gut in ein Bahnhofbuffet passen. Wobei das in St.Gallen, wie die Epa, längst Starbucks und Co. geopfert wurde. Wir waren an den Stadtrand geflüchtet, weil wir kein Tschingelbellsklingelingeling mehr hören und keinen Punsch mehr riechen konnten. Seit November und wohl noch bis Ostern droht hinter jeder Ecke ein Weihnachtsmarkt oder -dorf, und sie erschlagen sich gegenseitig mit Superlativen: der grösste, der schwerste, der älteste Christbaum, die meisten Lämpchen, die längste Krippe. Daneben wühlen andere in den Mistkübeln. Die Auslagen in den Schickeriameilen sprengen jede Vorstellungskraft. Die Leute im Pelz prüfen sie mit strategischer Kaufabsicht, während die im dünnen Kunstfasermantel ihre Nasen an die Scheiben drücken, um zu sehen, ob das Handtäschchen wirklich 3200 Euro kostet und nicht 32. «Hm», sagt der Haberer und bestreicht seine Semmel, «was weiss i, Teebutter ist Teebutter.» «Wird die etwa gestreckt, wegen der Eurokrise? Bei uns ist Butter Butter.» «Na, wenn das deine Vergleichsstudien sind, dann muss dir schön fad sein.» Ja, mein Rundgang am Vorabend auf der Suche nach kulturellen und kulinarischen Schmankerln war ein Stimmungskiller: nichts als Nebel, menschenleere Strassen (abgesehen vom Auto-
verkehr am Gürtel) und einsame Würstl-, Kebabund Nudelboxstände. «Wien im Winter ist wie St.Gallen, am Tag grau und am Abend tot.» «Wir sind auch nur Menschen», knurrt der Haberer und schlürft sein Weichgekochtes. «Winterblues, eh?» «Kein Wunder bei dem Nebel. Bei uns brauchst nur ein paar Minuten in die Höhe und hast eine echte Chance auf blauen Himmel.» Der Haberer wickelt sich in den Mantel. «Auf geht’s.» Er schiebt mich in den 38erA, wir fahren in die Höhe. Kahlenberg: Nebel. Leopoldsberg: Nebel. Wieder unten verdrücken wir eine Tüte Maroni. Wenigstens an den Maroniständen herrscht soziale Gerechtigkeit. Erstens werden in der gleichen Pfanne auch Braterdäpfel geröstet. Zweitens kostet in den Randbezirken das Dutzend Maroni um die 2.50, stadteinwärts steigen die Preise beständig, bis man im Ersten etwa 3.50 für neun Stück bezahlt. An dem System könnten sich die EU-Hebelkommissäre ein Beispiel nehmen. Am Abend finden wir doch noch einen sehenswerten Film, in den Tuchlauben. Auf dem Heimweg ziehe ich unter den zentnerschweren Weihnachtslüstern den Kopf ein, und der Haberer wird sentimental. «Schea», haucht er. «Immerhin hab ich die Wahl, ob ich in Wien von überdimensionierten Klunkerbomben erschlagen oder in St.Gallen von leuchtenden Morgensternen aufgespiesst werde.» «Ist echt nicht dein Tag heute», knurrt der Haberer, spendiert dann aber doch einen Superbeerenpunsch. «Na, was is, das gibt gleich bessere Laune. Prost Neujahr!» Ich blicke tief in mein Teeglas. «Nun weiss ich immer noch nicht, warum es Teebutter heisst.» Monika Slamanig
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Leserinnenbrief
Unsichtbar gemacht Schon als junges Mädchen wurde ich von meiner Patentante in St.Gallen auf handgefertigte Spitzen aufmerksam gemacht und von ihrer Begeisterung für diese künstlerisch grossartigen Fadenarbeiten angesteckt. Auf Kopfkissenüberzügen, Leintüchern und Tischwäsche applizierte sie mit Leidenschaft und grosser Liebe alte handgefertigte Spitzen, welche sie als fundierte Kennerin sammelte, wusch, sorgfältig stärkte und bügelte. Für meine Aussteuer liess sie verschiedene Stickerinnen im Appenzellerland die typischen, in blau gearbeiteten Hohlsäume in unsere Leintücher und Kopfkissenbezüge sticken. Ich durfte sie damals auf diese Auftragsgänge begleiten. Wie staunte ich als junge Frau aus der Stadt über die Kunst der Appenzellerinnen und über ihre oft bescheidenen Einrichtungen an Stickrahmen und Lichtquellen in den niederen Stuben der abgelegenen Bauernhäuser! Als ich von der Ausstellung «stgall» erfuhr, freute ich mich auf die angekündigte umfassende Übersicht dieser Schätze. In der Ausstellung dann wurde mir immer deutlicher bewusst, dass innerhalb all der prächtigen Exponate die Schöpferinnen der Kostbarkeiten unsichtbar bleiben. Nach der Ausstellung glaubte ich noch, mich getäuscht zu haben – wir hatten wohl bei unserem Rundgang einen Saal übersprungen. Also fragte ich telefonisch im Museum nach und erfuhr, dass die Ausstellungsmacher bewusst darauf verzichtet hätten, die Urheberinnen dieser handgefertigten Kunstwerke und die späteren (Maschinen-) Stickerinnen zu erwähnen, weil das «den Rahmen der Ausstellung gesprengt hätte». Wie ist es möglich, dass der international renommierte St.Galler Stoff-Designer Martin Leuthold und der Luzerner Kostümbildner Bernhard Duss in Zusammenarbeit mit der Kuratorin des Museums, Ursula Karbacher, Frauen aus fünf Jahrhunderten, die unter oft schwierigsten Bedingungen wundervolle Kunstwerke geschaffen haben, kurzerhand unsichtbar machen? Auch im Text des Ausstellungsführers werden die Spitzenkünstlerinnen lediglich Arbeiterinnen oder Spitzenmacherinnen genannt, während die Männer, welche viel später in der Geschichte maschinell hergestellte Spitzen fertigen, Sticker sind. Dies alles unter dem Versprechen der Ausstellungsmacher, den Besucherinnen und Besuchern eine umfassende Übersicht der Geschichte der Spitze zu gewähren? Die in «stgall» gezeigte Spitzengeschichte wurde ihrer Wurzeln beraubt und hinterlässt aus diesem Grunde einen enttäuschend mangelhaften Überblick über die Geschichte der Spitzen. Seit Jahrtausenden versuchen Geschichtsschreiber das Wirken von Frauen in der Kulturgeschichte abzuspalten, lächerlich zu machen oder als irrelevant zu diskriminieren. Dass dies im Jahre 2011 noch immer geschieht, ist meiner Meinung nach ein Skandal. Elisa Bolliger-Eggli, Aarau
Maag & Minetti StadtgeSchichten
Taubensprache Wenn er dazukommt, beschäftigt sich Maag mit Sprachen, insbesondere der Taubensprache. Jetzt, da er diese einigermassen zufriedenstellend spricht, trägt er sich mit dem Gedanken, Minetti in sein Geheimnis einzuweihen. Die Frage ist, ob ihm dieser notorische Zweifler glauben wird. Was tun? Ihm zuerst das System, quasi die Grammatik offenlegen? Ihm darauf ein paar Sätze vorsprechen und sie vergleichend analysieren? Oder einen Minetti wichtigen Gedanken, mit der gebotenen Feinfühligkeit in der Wortwahl, in die Taubensprache übertragen? Und wenn ihm dieser immer noch nicht glauben würde? Er meint, ihn mit jenem Hauch von Anzüglichkeit, den er seinen Zweifeln meist beimengt, sagen zu hören: «Und jetzt? Erwartest du von mir, dass ich dieses Gegurre oder Gestammel als Beweis akzeptiere?» Ob er ihm dann die Probe aufs Exempel, mit einer echten Taube, zum Beispiel im Zentralpark, auf dem Zentralfriedhof oder gar auf dem Zentralplatz – vor anderen Zuhörern! – vorschlagen soll? Minetti könnte die Dialogeröffnung in Menschensprache formulieren und selbst die Übertragung vornehmen, mit dem entscheidenden Unterschied, dass diesmal die Qualität seiner Arbeit vom Zielsubjekt umgehend quittiert würde. Um seine Zweifel auszuschalten, müssten sie sich auf eine repräsentative Anzahl von Versuchen mit verschiedenen Tauben, aber selbstver-
ständlich gleicher Botschaft einigen. Doch was würde repräsentativ heissen? Wenn es allein in der eigenen Stadt, grosszügig geschätzt, eine Population von gegen 100’000 Tauben gibt, rechnet Maag stumm, müsste der Versuch mit mindestens einem Promille sorgfältig ausgesuchter Exemplare (Alter, Geschlecht, Stadtviertel und so weiter), also hundert … Er bricht ab, rechnet nach und schüttelt resigniert den Kopf. Wie denn an hundert Tauben in der geforderten Durchmischung herankommen, um Minettis Zweifel endgültig auszuräumen! Das ist ein aussichtsloses Unterfangen, gesteht er sich ein und beschliesst, ihn nicht einzuweihen, vorerst wenigstens, er wird es sich jedoch nicht nehmen lassen, bei Gelegenheit eine entsprechende Anspielung zu wagen. Christoph Keller und Heinrich Kuhn kulturförderung
Toggenburger Kulturtheater Die Toggenburger Laien spielen öfters Theater. Sei es im Schwank des Dorftheatervereins oder wie neulich bei einer Vorstellung des Anfang 2011 gegründeten Vereins Kultur Toggenburg. Analog seiner Nachbarn Südkultur und der Rheintaler Kulturstiftung ist er neu für die Vergabe von Kulturbeiträgen unter 10’000 Franken zuständig. Der Verein, dessen acht Mitglieder gleichzeitig auch im Vorstand sitzen, verfügt
Illustration: Beni Bischof
über ein Budget von 190’000 Franken pro Jahr. 70’000 Franken aus dem Lotteriefonds, die restlichen 120’000 Franken kommen von den Gemeinden des Wahlkreises Toggenburg (3 Franken pro Einwohner). Im Ensemble spielen drei Gemeindevertreter (wobei Christian Spörle, der Gemeindepräsident von Ebnat-Kappel, auch der Regisseur ist) und vier Kulturelle (alle sind Subventionsbezüger oder vertreten solche). Intendantin ist Katrin Meier, Chefin des Amts für Kultur St.Gallen. Man leistet sich einen (nichtstimmberechtigten) Regieassistenten in der Person von Daniel Blatter (im OK der Jazztage Lichtensteig und Geschäftsstellenleiter der regionalen Wirtschaftsentwicklungsorganisation toggenburg.ch). Die Premiere des Stücks «Toggenburger Kulturforum» findet am 11. November im Kraftwerk Krummenau statt. Im Publikum sitzen rund vierzig geladene Gäste. Nach der Vorstellung des Ensembles, dessen Sinnhaftigkeit und seiner Absichten («Vernetzung!», «Transparenz!», «Geld …!»), bittet der Regisseur zur Vorstellung der Kleinkulturvereine. Da diese den Anwesenden (ausser einigen Mitgliedern des Ensembles) bekannt sind, wartet das Publikum frustriert. Der Vorhang fällt nach eineinhalb Stunden Einwegkommunikation. Fragen sind nicht erwünscht. Das Publikum schreitet zum «Apéro riche». Es sind Worte wie «Peinliche Vorstellung», «Farce» oder «Die reden nur vom Geld» zu hören. Intermezzo: Im Laufe des Jahres 2011 laden Regisseur und Assistent zu Hearings mit den Veranstaltern beziehungsweise Kunstschaffenden. Der vor gut zwei Jahren ins Amt gewählte Gemeindepräsident möchte die Kulturellen des Tales kennenlernen. Dabei bläst diesen der neue Wind im Toggenburger Kultursubventionswesen scharf entgegen. Über die Presse gibt man im Mai den Tarif durch: « … soll Kulturarbeit nicht in Routine verfallen; und wo eigene Aktivitäten nie von aussen hinterfragt werden, droht bald einmal Selbstgefälligkeit.» Die Veranstalter werden mit Leistungsvereinbarungen an die Leine genommen. Die Kunstschaffenden erhalten Tipps, zum Beispiel, dass auch ein Künstler wirtschaftlich denken muss, er könnte doch bei Vernissagen einen Bratwurststand aufstellen. Drei Tage nach der Premiere: In den Medien wird ein Antrag des Vereins Kultur Toggenburg an den Kantonsrat publik, der einen Beitrag von 85’000 Franken aus dem Lotteriefonds zum Inhalt hat. Der Antrag wurde am Forum nicht erwähnt. Das Publikum recherchiert: «Für den Aufbau des Vereins Kultur Toggenburg, die Entwicklung eines Kulturleitbildes und die Etablierung der gemeinschaftlichen Kulturförderplattform wird mit Kosten von rund 115’000 Franken gerechnet.» Gnädig meint es die regionale Förderstelle toggenburg.ch, indem sie dem Verein Arbeitsleistungen (des Produktionsassistenten) im Umfang von 30’000 Franken schenkt. Blatter dazu: «Die effektive Entschädigung entspricht bei weitem nicht der tatsächlichen Beanspruchung.» Michael Hug
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Mehrfach belichtet
mit Daniel Ammann (Bild) und Henri Cartier-Bresson (Text)
«Fotografieren ist wie Bogenschiessen: richtig zielen, schnell schiessen, abhauen.»
Der Fotograf Daniel Ammann schickt der «Saiten»-Redaktion monatlich ein Bild ohne Hintergrundinformationen. Wechselnde Autorinnen und Autoren schreiben die Legende.
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Luzern retour
Quer zur Logik der 端blichen Verbindungen
Bild: Daniel Ammann
Sie ist die Strecke noch nie gefahren. Er kennt sie wie seine Hosentasche. Eine Filmemacherin und ein Autor reden 端ber die Faszination des Zugfahrens, den Sound von Handorgeln und schlagen immer wieder Bogen zur eigenen Arbeit.
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Luzern retour
Alice Schmid und Peter Weber im Gespräch mit Ivan Schnyder und Johannes Stieger
Peter Weber steigt in St.Gallen in den Voralpen-Express. In Späth ins Spiel, der besagt, dass man über das schreiben Herisau stösst die Delegation aus Luzern mit Alice Schmid soll, was man genau kenne. und dem Fotografen dazu. Bis Degersheim müssen die Bil- Peter Weber: Ja, mir wurde beim Lesen von Alice Schmids Buch der geschossen sein. Der Fotograf hetzt durch den Zug, wirft «Dreizehn ist meine Zahl» klar, dass bei ihr dieser Satz zusich auf der Suche nach dem Winkel flach in den Sitz. Blitztrifft. Durch ihr profundes Wissen über das Napfgebiet licht flackert. Die Fahrgäste schauen. Derweil haben sich kann sie Dinge weglassen oder nur andeuten, und doch Alice Schmid und Peter Weber in ein Abteil gesetzt. Sie sind bleibt alles anschaulich, die Proportionen stimmen. bereits in ihr Gespräch vertieft. Obacht, bald passieren wir den Wasserfluh-Tunnel, da hinten, neckertalaufwärts, würde man kurz den SänPeter Weber: Der Voralpenexpress fährt oft entlang der Netis sehen. belgrenze. Alice Schmid: Ah, ich hatte mich nämlich bereits auf der Her- Peter Weber, Sie haben gewünscht, dass wir in St.Gallen abfahren. Was erwartet uns hinter dem Ricken? fahrt gefragt, auf welcher Höhe wir uns bewegen. Peter Weber: Es wechselt dauernd, im Moment sind wir relativ Peter Weber: Die Strecke öffnet sich nach Westen. Ich bin in hoch, auf gut 700 Metern. Später geht es wieder runWattwil aufgewachsen, der Westhorizont ist hier hoch. ter Richtung Rapperswil. Und wieder hoch. Wenn der Kaum in den Zug gestiegen, sticht er bereits in den RiNebel tief liegt, taucht die Zugskomposition laufend ein ckentunnel, Schwärze, man spiegelt sich in der Scheiund auf. Das ist sehr eindrücklich! Ein Lokomotivführer be. Dort, wo er aus dem Tunnel kommt, sagen dann die hat mir einmal gesagt, es sei für ihn eine der schönsten Leute nicht mehr fööf, sondern foif. Plötzlich ist man Strecken der Schweiz. in einem anderen Raum. In der nächsten Wetterkammer. Man sieht oftmals die Sonne nochmals, sieht sie Redaktion: Bei diesem Hudelwetter schaffen wir es aber ein zweites Mal untergehen. Als ich noch in Wattwil kaum bis zum blauen Himmel. lebte, hat mich dies fasziniert, auch, dass der fast neun Peter Weber: Schlechtes Wetter ist doch das beste SchreibKilometer lange Tunnel stetig hinunterführt. Hinunwetter … Der Voralpenexpress ist mein Lieblingszug, ter, hinaus. er fährt eine Linie quer zur Logik der üblichen Ver- Alice Schmid: Das ist sehr schön erzählt: Durch das Dunkle hindurch, dann kommt das Licht, etwas Neues. bindungen. Weder Nord–Süd, noch richtig Ost-West, sondern Nordost-Südwest, er beschreibt sozusagen eine Peter Weber: Es hat uns nach Zürich, westwärts gezogen, und Diagonale. Er tangiert mehrere Seen. Als Kind war ich nicht nach St.Gallen, nicht in den Osten. von den Karten auf den Ablageflächen beeindruckt, von der roten Linie. Und wie ist ihr Verhältnis zum Osten? Alice Schmid: Ich habe nächste Woche in Arbon eine Lesung. Alice Schmid: Ich habe alle meine Filme im Ausland gedreht. Ich habe mir aber nie überlegt, ob ich in den Osten oder Automatisch habe ich mir den Weg dorthin über Züin den Westen gehe. Aber die Aussage, dass man damit rich gesucht. Dass ich diese Linie fahren könnte, war arbeiten soll, was man kennt, stimmt jedenfalls. Darum mir nicht bewusst. Peter Weber: Sehen Sie, wir verlassen das Appenzellerland, ist mir mein letzter Film vermutlich gut gelungen. jetzt folgt das Toggenburg, zunächst das kleinere Neckertal, nach dem Tunnel das Thurtal. Man quert auf Haben Sie sich in der Jugend auch nach Zürich orientiert? dieser Strecke in kurzer Zeit viele Welten. Das Necker- Alice Schmid: Ich habe dreissig Jahre lang in Zürich gelebt. tal zum Beispiel hat etwas stark Eigenweltliches; der Zug In Luzern konnte man nur im Tourismus arbeiten. Ich scheint vorbeizuschweben. konnte mich beruflich nicht vielfältig entwickeln. Ich Alice Schmid: Wunderschön, eine Gegend wie der Napf. war zwar immer unterwegs, aber über all diese Jahre wusste ich auch, dass ich auf dem Napf einen Film maPeter Weber, als wir auf den Zug gewartet haben, brachchen will. Jetzt, wo ich die Arbeit intuitiv angegangen ten Sie den Satz des Rapperswiler Schriftstellers Gerold bin, hat es endlich geklappt.
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Luzern retour Sind sie heimgekommen? Ja, das könnte man so sagen.
Alice Schmid:
Ein gutes Stichwort für Peter Weber, wir fahren in Wattwil ein. Peter Weber: Schauen Sie, gleich dort hinten gibt es ein Seitenbachtobel. Man muss nicht weit laufen und es wird bereits wild und man steht zwischen eindrücklichen Nagelfluhwänden. Der «Waldlehrpfad» beginnt gleich hinter dem Bahnhof … Alice Schmid: Es ist wirklich wie im Napfgebiet. Um auf Späths Satz und Ihren Film zurückzukommen: Hat es ganz simpel damit zu tun, Geschichten nicht in der Ferne zu suchen? Alice Schmid: Nein, man muss älter werden. Vielleicht hat man früher an Sachen vorbeigelebt. Mir haben die Projekte in der Ferne den Boden dafür bereitet, was ich jetzt mache. War das bei Ihnen auch so? Peter Weber: Ja, der Wechsel. Ich schreibe über einen Ort, nachdem ich abgereist bin. Über Istanbul jüngst konnte ich erst in Zürich schreiben. Die Dinge müssen sich verdichten. Ich kann sie nicht sofort aufschreiben, nur Skizzen. Der Abstand ist notwendig – vergessen und wieder auftauchen lassen. Pedro Lenz hat seinen Roman «Der Goalie bin ig» mit über Vierzig geschrieben. – Eine Geschichte aus einem Milieu, das er als junger Mann mitbekam. Alice Schmid: Man behauptet in der Psychoanalyse nicht umsonst, dass man sehr viel verdrängt, jedoch alles irgendwann wieder hochkommt. Mir sagte eine Psychoanalytikerin, wir würden das gesamte Leben hindurch jene Zeit leben, wo wir zwischen ein und sechs Jahre alt waren. Peter Weber: Dürrenmatt sagt sinngemäss, alles, was er schreibe, beschäftige sich mit jenem Moment, da er als Kind zum ersten Mal vom Elternhaus bis zum nahen Bach gelaufen sei. Der Bach als Grenze der Welt. Können Sie sich an solche Initialzündungen erinnern? Alice Schmid: Nein. Bei mir kam immer alles explosiv. Ich wusste plötzlich, dass ich dieses Buch schreiben muss. Ich hatte richtige Adrenalinschübe. Peter Weber: Beim Schreiben? Alice Schmid: Nein, bis es soweit war. Ich musste einen Ort finden, wo ich schreiben kann; ein alter Rossstall. Dann ging alles ganz schnell, innerhalb dreier Monate war das Buch geschrieben. Ich konnte nicht anders. Peter Weber: Wenn ich Ihren Text lese, Atemsätze, kann ich mir gut vorstellen, dass bei der Entstehung die Handorgel wichtig war. Alice Schmid: Das stimmt! Im Alter von neun Jahren fing ich an, wie eine Verrückte zu spielen. Mit gefällt am Handorgelspiel das Zusammenkommen der Bewegungen, die Koordination. Das hat ein bisschen was von Autofahren. Peter Weber: Achtung, schaut, jetzt kommt gleich der Moment, wo wir aus dem Tunnel fahren …, jetzt …, sehr schön! Dort hinten würde man ins Glarnerland sehen, jenes Tal, das wahrscheinlich die meisten Schreibenden pro Kopf hervorgebracht hat. Alice Schmid: Wo sind wir denn? Peter Weber: In Kaltbrunn. Alice Schmid: Was, und hier sieht man das Glarnerland?
Ein Spaziergang mit Robert Walser Der Voralpen-Express Romanshorn–St.Gallen–Herisau– Rapperswil–Pfäffikon hält um 14.23 Uhr – auf die Sekunde pünktlich – in Biberbrugg. Während am Bahnsteig Gedränge herrscht, steigen zwei Herren als Einzige aus dem Zugwaggon: Robert Walser, der in der Heil- und Pflegeanstalt Herisau einsitzt, und sein Vormund Carl Seelig. Beide sind sie für unser Vorhaben übertrieben gut gekleidet, mit Hut und Dreiteiler. Wir haben uns für einen Spaziergang über die Rothenthurmer Hochebene verabredet, eine der schönsten Etappen der Strecke. Ich winke und gehe auf sie zu. Man begrüsst sich und geht wortlos der Schwyzerstrasse entlang, bis man in den Almigweg einbiegt, der durch die Hochebene führt. Weiter vorne in der Altmatt wollte man in den achtziger Jahren einst einen Waffenplatz für die Schweizer Armee hinpflastern. Eine Idee, die nach heftigem Widerstand der Bevölkerung in der eidgenössischen Volksinitiative «Zum Schutz der Moore – Rothenturm-Initiative» gebodigt wurde. Seither nämlich ist das Gebiet als «Hochmoor von nationaler Bedeutung» geschützt. Walser bleibt stehen und zündet sich eine MarylandZigarette an, hält sie sich schnuppernd unter die Nase. «Der Schriftsteller Peter Weber», unterbreche ich die Stille, «kam im Interview für dieses Heft auf ein Zitat des Rapperswiler Schriftstellers Gerold Späth zu sprechen, der einst bemerkte, dass man über das schreiben soll, was man kennt. Wie stehen Sie dazu?» Walser zieht an seiner Zigarette, geht schweigend und im gleichen Tritt weiter. Nach einiger Zeit setzt er an: «Je weniger Handlung und einen je kleineren regionalen Umkreis ein Dichter braucht, umso bedeutender ist oft sein Talent. Gegenüber Schriftstellern, die in Handlungen exzellieren und gleich die ganze Welt für ihre Figuren brauchen, bin ich von vornherein misstrauisch. Die alltäglichen Dinge sind schön und reich genug, um aus ihnen dichterische Funken schlagen zu können.» Wir gehen weiter, die Ebene scheint ausgestorben. Ein paar Höfe stehen da wie hingeworfen. Aus dem schwarzen Himmel bläst’s einzelne Schneeflocken. Die Unterhaltung geht in Geplauder über, wobei ich Stichworte gebe, Seelig zuweilen etwas einwirft. Ansonsten bavardiert Walser vor sich hin. Über Wedekind, den er oft in München getroffen habe und dessen erstes erfolgreiches Drama «Frühlings Erwachen» anscheinend von seiner Zeit in Aarau und Lenzburg inspiriert war. Aber den Schweizern sei er damals wohl zu ungemütlich gewesen, zu dämonisch, zu vagantenhaft. Einzig als ich den jüngsten Mundart-Boom in der Schweizer Literatur anspreche, echauffiert sich Walser. «Ich habe absichtlich nie im Dialekt geschrieben. Ich fand das immer eine unziemliche Anbiederung an die Masse. Der Künstler muss zu ihr Distanz halten. Sie muss vor ihm Respekt empfinden. Es muss schon ein rechter Tschalpi sein, wenn er sein Talent darauf aufbaut, volksnaher zu schreiben als die anderen.» Auf was ein Schreibender sein Talent denn aufbauen soll, hake ich nach. «Die Dichter sollten sich grundsätzlich verpflichtet fühlen, edelmännisch zu denken und zu handeln und nach dem Hohen zu streben.» Pablo Haller
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Luzern retour Und hier in der Linth-Ebene war vor Jahrhunschreibens angewöhnen. Ich schreibe mit Druck und derten der Tuggenersee. Der ist aber verlandet. nicht mit Zug. Mit der Schreibmaschine komme ich in Alice Schmid: Beginnt dort das Moor? einen anderen Modus. Das Motivationsglöckchen am Peter Weber: Nein, nein, wir fahren erst über den Seedamm Zeilenende. Ich wechsle auf den Computer, wenn ich und dann steigt die Strecke an zum Hochmoor. mit der Schreibmaschine mehrere Fassungen geschrieUm auf die Faszination dieser Zugstrecke zurückzuben habe. So, jetzt passieren wir den See-Damm. Hier könnte man kommen: Anfang der neunziger Jahre hatte ich in eibeobachten, wie die untergehende Sonne das Wasser nem abgelegenen Tal im Tessin ein Haus mitgemietet. färbt. Hier wäre der Späthsche Kosmos. Ich bin damals oft mit diesem Zug über Rothenthurm nach Arth-Goldau und dann ins Tessin gefahren. Die Hochebene kann im Winter etwas Gleissendes haben. Wenn man sagt, man solle beschreiben, was man kennt: Ein kleines Engadin. Nachmittags waren die Züge leer. Ist es einfacher über die Region zu schreiben als über Es hatte einen Kaffeeautomaten, man konnte die Fenster die Stadt? öffnen und tippen, es störte niemanden. Es war, als wäre Peter Weber: Die Grösse des Ausschnitts macht es aus. Je kleiman bereits weit weg. In der ersten Ferne. ner der Ausschnitt, desto konkreter wird es. Alice Schmid: Sobald ich in einem Zug sitze, kommen mir Alice Schmid: Ich habe es anders erlebt. Ich kenne jede Ecke Ideen. des Napfgebiets. Aber die Geschichte, die ich dort anPeter Weber: Ideen oder können Sie im Zug schreiben? siedelte, ist ein Sammelsurium von vielen GeschichAlice Schmid: Schreiben kann ich nur, wenn es ruhig ist. Am ten. Robert McGee sagte mir in einem Workshop, es liebsten gegenüber einer Wand. brauche Klüfte. Es muss runter gehen, wieder rauf. Ins Dunkle, ins Helle, positiv, negativ, Aktion, Reaktion. Wie ist das bei Ihnen? Sehen Sie diese Mauer dort? Diese Strasse? Diese WiePeter Weber: Ich brauche einen Punkt; Raum, Tisch, oder se? Die Kargheit? Das ruft bei mir Bilder hervor. Bei Wohnung. Wenn ich meinen Winkel gefunden habe, Ihnen auch? geht es vorwärts. Das Unterwegssein ist aber gut zum Peter Weber: Die Wiese vor der Lärmschutzwand der Autobahn erinnert mich an den Todesstreifen hinter der BerNachdenken. Ideal ist es, zwei Punkte zu haben; beide zu bewirtschaften, immer wieder aufzubrechen, die Arliner Mauer. Dort gab es eine Hasenkolonie. Die Tretbeit mitzunehmen. Sich die Sache unterwegs durch den minen machte den Hasen nichts aus, sie waren zu leicht. Kopf gehen lassen. Sie lebten in paradiesischen Zuständen und vermehrten sich maximal. Was hat das Musikmachen für einen Einfluss auf Ihre Wenn wir schon bei den Bildern sind, fiel es Ihnen imArbeit? Alice Schmid: Für meinen Roman begann ich morgens um mer leicht, diese aufzuschreiben? vier Uhr zu schreiben, am Nachmittag ging ich spazie- Alice Schmid: Bis ins Lehrerseminar schrieb ich keinen einzigen Aufsatz. Ich gab immer leere Blätter ab. Schwitzren, am Abend spielte ich Handorgel. Das Instrument te Blut. Ich dachte, ich könne nicht schreiben. Glückhielt mich auf Kurs, es ging mir gut. Ich war drei Molicherweise verfassten Freunde die Arbeiten für mich. nate alleine und ich vermisste nichts. Peter Weber: Während des Schreibens ist der Reiz der UnDeshalb machte ich vermutlich so viele Workshops. mittelbarkeit von Musik sehr hoch. Es kann passieren, Meine Filme sind ja allesamt Geschichten, die mir von dass ich zu spielen anfange und dann nicht weiterschreiKindern erzählt wurden. Ich erfand nichts, ich schrieb be. Ich bin beim Schreiben umgeben von Musik, höre auf, was mir die Kinder erzählten. oft dasselbe, immer wieder. Repetitionen, die Musik, Peter Weber: Aber nun haben Sie eine Geschichte erfunden. die Tagesabläufe. Ich beginne auch sehr früh, nach fünf Alice Schmid: Ja, jetzt ist es aus mir herausgekommen. Uhr. Peter Weber: Da, das Moor! Bei diesem Wetter sieht es aus wie Alice Schmid: Mich unterstützt die Musik beim Schreiben. Als in Nord-Schottland. ich den Roman geschrieben habe, dachte ich bereits an den Film. Ich spielte mit der Handorgel den Soundtrack zu meinem Buch. Zu den Personen. Alice Schmid, 1951, wurde in Luzern geboren und liess sich zur Peter Weber erzählte, wie er früher im Zug mit der Drehbuchautorin und Regisseurin ausbilden. Ihre preisgekrönten Filme beschäftigen sich mit Geschichten rund um Kinder, JugendSchreibmaschine arbeitete. Wie schreiben Sie? Alice Schmid: Ich schreibe mit der linken Hand, bin aber liche und Gewalt. Aktuell ist in den Kinos «Die Kinder vom Rechtshänderin. Ein Script-Doctor hat mir dazu gera- Napf», der eben in die Kinder- und Jugendfilmsektion der Berten. Es war mir damals unmöglich, über den Napf zu linale 2012 aufgenommen wurde, zu sehen. Anfang dieses Jahres schreiben. Anfangs war es mit Links ein Geknorze. Aber wurde vom Hanser Verlag ihr Romandebüt «Dreizehn ist meine was dabei herauskommt, ist gewaltig. Zahl» veröffentlicht. Peter Weber: Etwas anderes? Alice Schmid: Nein, genau das, was man schreiben will. Es hat Peter Weber, 1968, wuchs in Wattwil auf. 1993 veröffentlichte mit den Gehirnhälften zu tun. Als Rechtshänder aktiviert der Suhrkamp Verlag Webers ersten Roman «Der Wettermaman die linke Hirnhälfte viel mehr. Wenn man dann cher». Zuletzt erschien vor vier Jahren im selben Verlag sein vierlinks schreibt, wird Schlummerndes aktiviert. Das geht tes Buch «Die melodielosen Jahre». Weber wurde mit zahlreichen eher langsam voran, aber wenn ich dann den ganzen Satz Preisen gewürdigt. Er ist Mitherausgeber der Bücher «Fluoresim Kopf habe, schreibe ich ihn mit Rechts fertig. zierende Nebelmeere» (2007) und «Himmel» (2011) mit Bildern Peter Weber: Ich bin Linkshänder. Da es mit dem Fülli des Künstlers und Klimatologen Andreas Züst, beide in der Edischmierte, musste ich mir eine Technik des Aufwärts- tion Patrick Frey. Peter Weber:
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Luzern retour
Eine Stadt darf kein Museum sein
Bild: Mischa Christen
Die Herausforderer einer lebendigen Stadt sind mächtig: steuergünstige Residenzdörfer, Standortmarketing und ein vereinnahmender Tourismus.
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Luzern retour
Myriam Baumeler, Sam Pirelli und Peter Röllin im Gespräch mit Jonas Wydler und Johannes Stieger
St.Gallen, nur ein Jahrhundert später wurde das bedeuRedaktion: Herzlich willkommen im Voralpen-Express. Peter Röllin, Sie kennen Luzern und auch St.Gallen sehr tende Kloster gegründet. Durch das Kloster und seine gut. Was sind die offensichtlichsten Parallelen? Wirtschaftlichkeit entstand ein Marktflecken, später die Peter Röllin: Die Grösse und auch die Distanzen zu den grosStadt. Und das völlig abseits wichtiger Verkehrslinien. sen Metropolitanräumen wie Zürich. Wobei Luzern stärker an Zürich angebunden ist als St.Gallen. Und natür- Was sind für Sie ganz generell die Ansprüche an einen lich die einzigartige Direktverbindung St.Gallen – Lu- funktionierenden Stadtraum? zern. Beide Städte sind kulturell und touristisch inte- Peter Röllin: Es ist wichtig, dass eine gesellschaftliche Konstante besteht. Die durch den Zuzug von auswärtigen Leuressant, es sind zwei gesetzte Städte mit einer grossen ten jedoch stark bereichert wird. Diese Konstanz exisGeschichte. Und natürlich haben beide Städte mit ähntiert in den beispielhaften Steuerparadiesen links und lichen Problemen und Konkurrenten zu kämpfen. Wir werden demnächst durch das steuergünstige Meggen fahrechts unserer Strecke, hier im Kanton Schwyz, nicht ren und werden uns der Probleme des Standortwettbemehr. Viele Familien, das Vereinswesen und angestammtes Gewerbe haben einen schweren Stand in Residenzwerbs bewusst. dörfern wie Feusisberg oder Wollerau. Wir fahren Richtung St.Gallen, was wissen die Luzerner Myriam Baumeler: Städte sind multifunktionale Gebilde und von St.Gallen? müssen auf engem Raum viele Nutzungen ermöglichen. Sam Pirelli: Naja, ich habe keinen grossen Draht zu St.Gallen. Die Austauschbeziehungen zwischen Nutzungen und Ou, werft schnell einen Blick auf den See … Wie auch Nutzern sind wichtig und erzeugen eine Ortsbindung. immer, ich habe mit St.Gallen wenig zu tun, wir orien- Sam Pirelli: Die Anforderungen sind mittlerweile so hoch, tieren uns tatsächlich Richtung Zürich. dass eine Stadt nur noch mit einem Wust von VerordMyriam Baumeler: Für mich ist das Kloster ein prägendes Elenungen zu funktionieren scheint. Die Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt. Stichwort Wegweisungsartikel. ment des Stadtbildes. Und natürlich St.Gallen als Textilstadt: Meine Grossmutter wuchs in Gossau auf und arbeitete in der Textilindustrie. St.Gallen ist für mich Ist die Toleranz der Leute gesunken oder sind die Anzudem ein Tor zum Bodensee, zu Deutschland und zu sprüche höher? Sam Pirelli: Ich denke, eines der grössten Probleme liegt in der Österreich. Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes. Der Luzerner Mühlenplatz beispielsweise ist nun autofrei. Die Hat St.Gallen gar einen schlechten Ruf? Myriam Baumeler: Ich empfinde Sympathien, es sind in vielerBeizen stellen jetzt ihre Tische raus. Vorher konnten lei Hinsicht ähnliche Städte. sich dort Jugendliche aufhalten, nun wollen die Leute Peter Röllin: St.Gallen wurde ja nicht wie Luzern gegründet, ihre Ruhe beim Kaffeetrinken. sondern entstand quasi aus der Einsamkeit jenes Ortes Peter Röllin: Gerade Tourismusorte wie Luzern laufen Gefahr, dass die Topplätze in der Innenstadt vom raschen und heraus, wo der Mönch Gallus … Sam Pirelli: … der auch der Ortsheilige von Kriens ist, das oberflächlichen Tourismus eingenommen werden und sich nicht eingemeinden lassen will! dass eine Monopolwirtschaft die Stadt bestimmt. Peter Röllin: Heilige multiplizieren sich! Dieser christliSam Pirelli: Ja, denn seit bei uns Kurt H. Illi den Eintagestourismus forciert hat, werden die Leute vermehrt mit den che Mönch Gallus lebte in der früheren Wildnis von
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Luzern retour die Revision der Bau- und Zonenordnung (BZO) eingebunden, die Gedanken über die künftige Stadt Luzern entwickelte, und wir stellten uns der Frage, ob sie sich eher in eine Gross-, Tourismus- oder Wohnstadt entwickeln soll. Sie ist jetzt von allem etwas und es ist wirklich entscheidend, wo die Reise hinführen soll. Die Frage nach den Nischen muss eine starke Position haben, aber es existieren eben auch übergeordnete Fakten Diese Probleme hat St.Gallen weniger … im harten Standortwettbewerb. Peter Röllin: Ja, denn St.Gallen wird gezielter von KulturinMyriam Baumeler: In diesem Kontext sind Städte immer mehr zu unternehmerischem Denken gezwungen. Es ist verteressierten besucht. Der Tourismus in St.Gallen ist reständlich, dass eine Stadt Interesse hat, an zentralen Lagional auch ins Appenzellerland eingebunden und umgen Arbeitsplätze zu schaffen. Ein gesunder Finanzhausgekehrt. Es ist ein anderer Tourismus als in Luzern. halt wirkt sich positiv auf öffentliche Leistungen aus … Was kann die Städteplanung unternehmen, um die angeSam Pirelli: … genau, die Steuern werden gesenkt. sprochenen Probleme in Angriff zu nehmen? Myriam Baumeler: Ja, aber es ist doch verständlich, dass die Stadt Peter Röllin: Eine Massnahme wäre, Plätze von Parkplätzen hochwertige Arbeitsplätze an guten Lagen fördert. zu befreien. Das ist aber nur sinnvoll, wenn in den Nahbereichen Leute und Familien wohnen, die das Quar- Was sind denn aber die Visionen der Subkultur? Sam Pirelli: Innerhalb der Szene herrscht Ohnmacht. Mit tierleben ausmachen und diese Plätze einnehmen. Myriam Baumeler: Sonst werden Städte zu Museen. Besetzungen erhält man schnell Aufmerksamkeit, aber Sam Pirelli: Durch diese Verschönerungen steigen aber die richtig vorwärts geht es nicht. Die Szene ist heterogen, es gibt keine Hierarchie und man zieht gegenüber einer Mietpreise. Ich bin deswegen mittlerweile eher gegen verkehrsberuhigende Massnahmen: Wenn zum Beispiel straff organisierten Stadt immer den Kürzeren. in Luzern die Bernstrasse beruhigt wird, kann ich mir Myriam Baumeler: Aber es ist für die Stadt auch schwierig, auf die diversen, teils divergierenden Ansprüche einzugehen. meine dortige Wohnung bald nicht mehr leisten. Peter Röllin: Es gibt Bevölkerungsteile, die sich nur an solch Sam Pirelli: Die Stadt zeigt schon sehr wenig Interesse. Es unwirtlichen Orten entfalten können. Da bekommt heisst, das Gespräch würde verweigert werden. Hallo? man schnell ein schlechtes Gewissen; ist es überhaupt Das sind gute, junge, politisch engagierte Leute, denen man keine Chance gibt, so kommt es zum Exodus einer zulässig, dass in derart engen Durchgangsstrassen Leute wohnen? Oder man sagt, sie fühlen sich dort wohl, und ganzen Kulturgeneration. achtet darauf, dass das Preisniveau gehalten wird. Sam Pirelli: Jetzt machen Sie ein Wir und ein Sie, das so nicht Luzern erarbeitet eine neue Bau- und Zonenordnung, mehr existiert: Die Zeiten sind vorbei, als an Durch- die den Städtebau langfristig plant. Es zeigt sich, dass Vigangsstrassen siebzig Prozent Ausländer wohnten. Da der sionen sehr schwierig sind und auf grossen Widerstand Raum immer teurer wird, ziehen die Kreativen dorthin. stossen. Leute wie ich, die Teilzeit arbeiten, damit sie ihren kul- Peter Röllin: Handelt es sich um Visionen oder einseitiges turellen Aktivitäten nachgehen können. Eine marktübStadtmarketing? liche Wohnung kann ich mir schlicht nicht leisten. Wir Sam Pirelli: Alles, was die Lebensqualität ausmacht, wird unter verdrängen damit – was Sie vorher nicht sagen wollten dem Begriff Standortmarketing angeschaut. Nur schon – die Ausländer. An der Baselstrasse erkennt man die ersdie Verwendung von diesem Managerdeutsch verändert ten Schritte der Gentrifizierung etwa an den Clubs und die Diskussion – auch inhaltlich, nicht nur im Stil. Bars, die neu eröffnen. Über Verdichtung im städtischen Raum ist man sich aber Diese Probleme sind doch bekannt und das Standortmareinig. keting kennt den Nutzen der Kultur, warum wird poliMyriam Baumeler: Sie muss jedoch in erster Linie an städtetisch nichts unternommen? baulichen und funktional geeigneten Orten passieren, Myriam Baumeler: Ich denke, solange es Ausgleichsräume und mit Rücksicht auf die bestehenden Strukturen. QualiNischen gibt, ist der Leidensdruck zu wenig hoch. Dann tätsvolle Verdichtung ist eine Chance zur Schaffung von wechseln sich Pioniere und Gentrifizierer weiterhin ab, Freiräumen. eine Stadt ist von Erneuerungs- und Abwertungspro- Peter Röllin: Verdichtung ist ein richtiger Ansatz, der aber auch viele gewachsene Räume zerstören kann. Man zessen geprägt. Sam Pirelli: In Luzern haben wir keine industrielle Vergangenmuss also sehr differenziert vorgehen. Luzern hat sehr heit und somit auch keine Nischen. Oder sie sind mit gute Beispiele für Verdichtung. Oberhalb des VerkehrsSchwermetall verseucht wie das Von-Moos-Gelände. hauses im Bellerive-Quartier hat es qualitativ gute, bestimmt auch teure Terrassenbauten in Zonen, wo früher Was müsste passieren? Einfamilienhäuser standen. Das wäre eine Vision: GeSam Pirelli: Es würde besser werden, wenn man endlich den wisse Siedlungstypen wie Einfamilienhäuser sind kein Steuerwettbewerb abschaffte. Dieses Land ist extrem Zukunftsmodell mehr. kleinräumig und eingebettet in die Megastruktur EU. Dennoch hat man das Gefühl, dass Regiönli für Regi- Das Gegenteil von Verdichtung sieht man hier draussen, in Wollerau. önli funktionieren müssen. Peter Röllin: Der Steuerwettbewerb ist tatsächlich absurd. Peter Röllin: Wollerau ist ein extremes, schweizweit negativ Städte müssen sich ernsthaft damit beschäftigen, wo das belegtes Beispiel! mittel- und langfristig hinführen wird. Ich war 2007 in Sam Pirelli: Sieht man von hier aus Federer oder Ospel? Cars in die Stadt chauffiert und in zwei Stunden durch die Stadt getrieben. In der Innenstadt gibt es keine einzige Metzgerei mehr und sogar die Warenhäuser schliessen ihre Lebensmittelabteilungen. Myriam Baumeler: Beim Tourismus muss man sich fragen, wo die Grenze liegt. In Spitzenzeiten fühle ich mich von den Massen an Touristen als Stadtbewohnerin etwas verdrängt.
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Luzern retour Sind kleinere Städte noch nicht so weit wie etwa Zürich, was die Eingemeindung von Vororten anbelangt? Sam Pirelli: In Zürich ist das etwa hundert Jahre her, in Luzern sind Fusionen wieder aktuell und sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Man muss die kommunale Kleinräumigkeit endlich überwinden. Das Konkurrenzverhalten hinter sich lassen und grossräumiger denken. Myriam Baumeler: Zahlreiche Herausforderungen sind nur noch mit verstärkter Kooperation und Arbeitsteilung unter Regionen, Städten und Gemeinden zu meistern. Voraussetzung dazu ist jedoch ein Bewusstsein für die spezifischen Rollen innerhalb eines Raumes. Peter Röllin: Jetzt kommen wir über den Seedamm nach Rapperswil, wo die Trennung der Kantone Schwyz und St.Gallen eine regionale Verkehrsplanung erschwert. Die föderalistischen Strukturen, der durchschlagende Standort- und Steuerwettbewerb verunmöglicht die dringend nötige grossräumige Planung. Szenenwechsel in Rapperswil: Die Reisegruppe hat beschlossen, einen Stopp, einzulegen. Sie macht sich auf den Weg, um in Peter Röllins Wohnzimmer bei Kaffee und Kuchen das Gespräch weiterzuführen. Das spricht für die Mitte; St.Gallen ist nicht erreicht. Aber das sollten wir nachholen. Ich habe schon Hunderte von Studenten durch St.Gallen geführt. Eine ideale Stadt für Führungen und Analysen, weil sie schmal ist und die Gegensätze zwischen Sonnen- und Nordhang augenscheinlich sind. Zudem die Altstadt, die die Talbreite ausfüllt, und die Entwicklung West/Ost – und natürlich die Mülenenschlucht, die archaisch und einmalig mitten in der Stadt Millionen Jahre Erdgeschichte eröffnet. Myriam Baumeler: Die Drei Weieren sind auch sehr schön, idyllisch wie ein Park. Peter Röllin: Ich bin relativ früh von St.Gallen weggezogen und möchte nicht zurück. Ich schrieb historische und aktuelle Arbeiten über die Stadt, so auch über aktuelle Veränderungserfahrungen der Einwohner zwischen City und Agglomeration. Sich wohlfühlen im «Grünen Ring» und die Seiten der Mobilität halten sich die Waage. Aber ich habe das Gefühl, Rapperswil sei offener – Zürich ist nahe und mit der Bahn bist du schnell in Italien. Es hat einfach mehr Durchzug hier. Myriam Baumeler: Das schätze ich auch an Luzern, es ist ein Dreh- und Angelpunkt. Winterthur und St.Gallen sind auch wunderschöne Städte, aber nicht so zentral und ohne See … Peter Röllin:
Dort hat es dafür einen richtig grossen See, der Bodensee ist nahe. Wenn du willst, hast du den Durchzug, du kannst nach München, Wien … Nun, wir haben im Zug ja alle etwas lamentiert, was können wir tun? Sam Pirelli: Das Problem ist, dass man die Notwendigkeit von Vielfalt in einer Stadt nicht fassbar vermitteln kann. Ich las kürzlich in der Zeitung, dass die gesamte Kreativwirtschaft mehr zum Bruttoinlandprodukt beiträgt als die Landwirtschaft. Jeder Rappen Subvention kommt also mehrfach zurück. Gerade jetzt, wo die Budgets beschnitten werden, muss man sich das vor Augen führen.
Ein unanständig freundliches Plätzchen Von aussen sieht das Bahnhofbuffet in Arth-Goldau schrecklich unsympathisch aus. An den Glasfronten des eigentlich charmanten Gebäudes kleben Folien, auf denen sich riesige Kaffeetassen, Sandwichs oder Brote aufeinandertürmen. Unzählige Werbetafeln fordern zum cleveren Kaufen auf, zum Probieren der besten Muffins oder preisen «Hot snacks to go!» an. An jeder Tür erfährt man, dass hier täglich während sechzehn Stunden gemampft werden kann (am Sonntag eine Stunde weniger) und dass Hunde und Zigaretten nicht erwünscht seien, wohl aber Kreditkarten. Drinnen hole ich mir erst mal einen Kaffee, der ziemlich günstig und ganz ordentlich ist. An der Kasse werde ich freundlich angelächelt. Die Atmosphäre ist um ein Vielfaches herzlicher, als man es erwarten dürfte. Hie und da kommt eine Familie herein, um sich vor dem Tierparkbesuch zu stärken, und an einem Tisch müht sich ein bärtiges Mannli, vor der Brust ein Herrgöttli (es ist 10.15 Uhr), mit der kleinen Schrift im Sportteil des «20 Minuten» ab. Das Mannli hat bald ausgetrunken und ein anderer Biertrinker nimmt seinen Platz ein. Vielleicht ist der reserviert für diese Art von Kundschaft? Ich traue mich nicht zu fragen. Eine der Bedienungen nimmt sich Zeit, mit einem zwischen den Tischen herumrasenden Mädchen, das anscheinend Martina heisst, zu plaudern oder ein bisschen herumzublödeln, und ich beginne mich ziemlich wohlzufühlen an meinem gusseisernen Tischchen, auf dem langbeinigen Stuhl, der an einen aufgeschreckten halben Zimmermann erinnert. Es dauert nicht mehr lange, bis auch ich mich für den reservierten Platz qualifiziert habe. Um die Mittagszeit kommt Bewegung in den Laden. Es gibt einen regelrechten Run auf die Hot Dogs («Hot snacks to go! Hot Dog 3.50»), dem ich mich anschliesse: zwei Wienerli in einem halben Baguette. Während draussen lustige Kiffer mit Rastas vorbeigehen und ein ruhiges Plätzchen suchen, sind im Inneren die drei grundsätzlichen Besuchertypen schnell ausgemacht: Es gibt die herumhockenden Biertrinker, die auf nichts warten (ich kann das beurteilen, ich gehöre dazu), die herumhockenden Kaffeetrinker, die auf ihren Zug warten, und diejenigen, die nur auf einen schnellen Happen vorbeigekommen sind. Letztere sind übrigens auch die einzigen, die Konversation machen. Entgegen aller Äusserlichkeiten, trotz Werbebombardement und nervigem Gedudel aus dem Radio: das Bahnhofsbistro Arth-Goldau ist ein guter Platz, um nachzudenken. Als dann aber nach ein paar weiteren Bieren plötzlich einer auf meinem Platz sitzt und: «Tierpark, Tiiierpark, spieled Tiiierpark!» ruft, beschliesse ich zu gehen. Auf dem Weg in die Dorfbeiz, die verwirrenderweise auch noch ein Pub und ein Ristorante zu sein scheint, kommen mir die Klischeekiffer entgegen, um sich im Bistro mit Süsswaren einzudecken. In der Dorfbeiz werde ich wiederum derart unanständig freundlich aufgenommen, dass es mir langsam unheimlich wird und ich denke: Momoll, dieses Arth-Goldau ist ein nettes Plätzchen. Vielleicht sollte ich mal wieder in den Tierpark gehen. Patrick Hegglin
Es wird schon investiert, Luzern baute eine neue Uni, in Zukunft eine neue Musikhochschule … Sam Pirelli: Klar, aber es gibt in Luzern kaum günstige Unterkünfte, wo das Unileben stattfinden kann. Die Alt-
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Luzern retour stadt ist abgesehen von zwei, drei Beizen nach Ladenschluss tot.
Ich war aus Zeitgründen leider nicht an der Expo. Sam Pirelli: Uh, da hast du ganz viel verpasst! Sie jammern auf recht hohem Niveau. Die St.Galler haPeter Röllin: Es gibt ja wieder eine, vielleicht sogar in der Boben die HSG, die zum städtischen Leben sehr wenig beidenseeregion. trägt. Sam Pirelli: Die Expo hatte sich für alle gerechnet, obwohl Sam Pirelli: Ausser zum schlechten Ruf der Stadt … man lange versuchte, sie schlechtzureden. Wir können uns doch alle fünfzehn Jahre eine Milliarde für eine LanIst Luzern eine offene Stadt? Viele, die nach St.Gallen desausstellung leisten! Peter Röllin: Es gab ja unglaublich viel Opposition der rechtskommen, klagen, es sei schwierig, Anschluss zu finden. Peter Röllin: Luzern ist viel offener. bürgerlichen Seite, was der Nutzen der Expo sei. Myriam Baumeler: Bestimmt auch durch den Tourismus. Sam Pirelli: Das ist ein grundsätzliches Problem. Wie willst Peter Röllin: St.Gallen ist schon historisch als merkantil ausdu die Wichtigkeit einer vielfältigen Kultur vermitteln, gerichtet beschrieben. ohne an den Profit zu denken? Theater beispielsweise kann so viel schneller auf Strömungen der Zeit reagieAber nochmals, wo sind die Visionen? ren als etwa der Film, trotzdem teilen sich in Luzern die Peter Röllin: Der Architekt Matthias Wehrlin hatte mal eine freie Szene und das Laientheater eine halbe Million im gute Hochhausstudie für Zug und Baar erarbeitet mit Jahr – für den ganzen Kanton. Die Expo war ein ParaSchwerpunkten an den Stadtbahn-Stationen. Genau das, debeispiel, wie es laufen müsste. was St.Gallen immer verpasst hat. Dabei wäre sie als Schlauchstadt prädestiniert für eine Schnell- oder Hoch- Sie mögen doch einfach Sachen auf dem See, oder? bahn mit den bestehenden Bahnhöfen St.Fiden, Haggen Peter Röllin: Ein gutes Stichwort. Jetzt könnten wir auf dem und Bruggen als neuen Stadtzentren. Holzsteg nach Hurden, Schwyz, ein paar Schritte laufen. Myriam Baumeler: Das Projekt Südbahnhof in Horw geht in diese Richtung. Um die S-Bahn-Station herum soll in den nächsten Jahren eine urbane Entwicklung stattfinden. Zu den Personen. Solche Knoten sollen vermehrt verdichtet werden. Myriam Baumeler, 1978, ist Dozentin und Projektleiterin für Peter Röllin: Die müssen aber so attraktiv werden, dass man Wirtschaft an der Hochschule Luzern. In dieser Funktion befasst sie sich mit Fragestellungen der Stadt-, Gemeinde- und kein Auto mehr braucht. Myriam Baumeler: Wir sind zunehmend eine PendlergesellRegionalentwicklung in Forschung und Praxis. Sie ist Umweltschaft. Doch Pendeln macht viele krank. Zu Fuss zur wissenschaftlerin ETH mit einem Nachdiplom in nachhaltiger Entwicklung. Arbeit zu gehen, hat heute einen unschätzbaren Wert. Peter Röllin: Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs hat – grossräumig gesehen – dazu geführt, dass du in Zürich Sam Pirelli, 1968, ist freischaffender Korrektor und Kulturtäter. wohnen und in Bern arbeiten kannst. Das ist ein Rie- Seit 25 Jahren macht er Kultur: organisiert Anlässe, ist DJ, Musiker, Gelegenheitsschauspieler, moderiert Veranstaltungen und senproblem. Myriam Baumeler: Peter Röllin, arbeiten Sie eigentlich viel für setzt sich in verschiedenen Belangen für Kultur ein, insbesondedie Stadt Rapperswil-Jona? re die nicht etablierte. Peter Röllin: Ja, ich bin Dozent an der Fachhochschule Rapperswil, bin engagiert in der Kultur und entsprechen- Peter Röllin, 1946, in St.Gallen geboren, seit vierzig Jahren in den Planungen und einfach als Bürger. Ich bin aber viel Rapperswil, ist Kultur- und Kunstwissenschaftler. Er doziert an auswärtig tätig in Schweizer Städten, für die Expo.02 Fachhochschulen, ist Forscher, Publizist, Ausstellungsmacher und in Neuenburg durfte ich am Wasser-Pavillon der Ost- Experte in städtebaulichen Fragen. schweizer Kantone mitwirken. Sam Pirelli: Das war eine feine Arteplage! Sowieso, diese Expo! Die unglaubliche Grosszügigkeit, mit der angerichtet wurde! Obwohl man eine Stunde anstehen musste, liessen sich die Leute den Vortritt, das war wie früher. Abgesehen davon kenne ich so viele Künstler, die konkret davon profitiert haben. Alle haben für einmal direkt Geld erhalten und wurden von Hunderttausenden gesehen. Das war eine Möglichkeit, wie man auch im etablierten Rahmen Kulturförderung machen kann. Myriam Baumeler: Uns Schweizern fehlt sonst der Mut für Grosses, wir sind immer etwas verhalten. Aber da war es anders. Peter Röllin: Ja, etwa der Kubus von Jean Nouvel im Murtensee, Martin Heller hatte wirklich freie Hand und hat es durchgeboxt. Sam Pirelli: Und kaum war die Expo fertig, wurde jede Arteplage gesprengt. Die Bürgerlichen konnten es nicht verputzen, dass das Grosszügigkeit und Erfolg ausstrahlte. Peter Röllin: Es gab Tendenzen, die Arteplages zu behalten, aber das wäre falsch gewesen. Das Vergangene bleibt schön in den Köpfen derer, die es gesehen haben.
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Myriam Baumeler:
Bilder: Mischa Christen
Lukas Lötscher, 22, auf dem Weg von Meggen nach Rapperswil. Studiert an der Technischen Hochschule.
E. L., bald 80, auf dem Weg von Luzern nach Pfäffikon in die Ferien.
Mercedes Wandel, 72, auf dem Rückweg vom Besuch der Tochter in Luzern nach Küssnacht am Rigi.
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Bilder: Mischa Christen
Marischa Hegglin, 20, ist im 3. Lehrjahr als Pharmaassistentin und ist von Uznach nach St.Gallen f端r die Berufsschule unterwegs.
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Luzern retour
Sexy Priester und gesperrte Strassen – von Fakten und Vorurteilen
Bild: Daniel Ammann
Ein Luzerner Schriftsteller und Katholik trifft auf einen Zürcher Juden, der die Israelitische Kultusgemeinde St.Gallen betreut. Sie diskutieren auf der Strecke St.Gallen – Rapperswil Heiliges und Politisches.
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Luzern retour
Beat Portmann und Noam Hertig im Gespräch mit Ivan Schnyder und Andrea Kessler
Beat Portmann steht in Luzern am Bahnhof und zündet sich vor der Abreise nach St.Gallen noch eine Drina-Zigarette an. Vor drei Monaten reiste er durch Bosnien und deckte sich mit einem Vorrat ein. Auch in diesem Land könne man beobachten, wie die muslimischen Fundamentalisten an Boden gewinnen. Immer noch eine kleine Minderheit, doch mit zunehmendem Einfluss. In Sarajevo verwehrte man ihm als Katholiken den Zugang zur Begova-Moschee. Enttäuscht stand er den Rest des Nachmittags vor den Toren. Mit Ivo Andrićs «Travniker Chronik» unter dem Arm. Sozusagen als Mahnmal der Toleranz. Es ist der 8. Dezember, Mariä Empfängnis, und am Bahnhof merkt man nichts davon. Das Volk braucht nicht mehr ins zwinglianische Zürich zu pilgern, um dem vorweihnächtlichen Shopping zu huldigen, sondern kann seine Einkäufe nun auch im katholischen Luzern verrichten. Was noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre. Der Voralpen-Effxpress rollt an. Rattert aus dem Bahnhof, über die Brücke über der Reuss, unter der altehrwürdigen Hofkirche durch, dem Vierwaldstättersee entlang, ostwärts. Portmann hat sich für seinen neusten Roman «Alles still» intensiv mit der Geschichte der Stadt Luzern beschäftigt, ihrer katholischen Seele, dem Trauma dieser Stadt, weil sie nach dem verlorenen Sonderbundskrieg endgültig der Bedeutungslosigkeit anheimfiel. Etwas Priesterhaftes hat er an sich, Portmann, der Sakristanensohn. In der Bedacht seiner Wortwahl, dem Tonfall seiner Stimme liegt etwas Verkündendes, etwas Mysterienhaftes auch, wie bei dem von ihm hochgeschätzten Bob Dylan. Im reformierten St.Gallen ist Mariä Empfängnis erst recht kein Feiertag. Selbst Katholiken wundern sich, dass Maria erst jetzt schwanger geworden sei, es ist ja gar nicht mehr lange hin bis Weihnachten. – Dass es Maria selber ist, die heute von ihrer Mutter Anna empfangen wurde, wissen wenige. Warum sollte man auch? Es ist unwichtig geworden. Noam Hertig quert gemütlich das Gewühl von Bussen und Menschen vor dem Bahnhof. Er trägt Brille und einen Wochenbart, einen knielangen, braunen Wollmantel und einen farblich passenden Hut. Den lässt er auf, als er dem drinarauchenden Beat Portmann beim Meetingpoint die Hände
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schüttelt. Die Kippa liegt in seiner Manteltasche verborgen. Am Bahnhof in St.Gallen trägt er das kleine rundgehäkelte Käppchen nicht mehr gerne. «Mir hat ein Jugendlicher hier schon mal den Hitlergruss gemacht deswegen.» Er sagt es ohne Empörung. Ein dummer Junge, der angeben wollte vor seinen Freunden. Trotzdem ist es befremdlich. Der Luzerner Beat Portmann und der Zürcher Noam Hertig sehen sich das erste Mal, aber finden den Faden zu einander augenblicklich. Durch die regennassen Dezemberstrassen gehen sie hinauf zum pipilottiroten Platz, zu den RaiffeisenBankkomplexen. Auf der Rückseite der Vadianstrasse sperrt Noam Hertig eine hölzerne Tür auf und ein Schmuckkästchen öffnet sich. Die Synagoge ist mit einem tiefblauen Teppich ausgelegt und mit zarter Ornamentik bemalt. «Der Bau ist an die christlichen Kirchen angelehnt. Ende des 19. Jahrhunderts hat die jüdische Gemeinschaft endlich die Anerkennung erhalten, für die sie so lange gekämpft hat. Das drückt sich auch in der Architektur aus. Aber abgesehen davon – ich finde neben Basel ist das die schönste Synagoge der Schweiz», erklärt Noam Hertig, der seit März mit Rabbiner Schmelzer zusammen die jüdische Gemeinde in St.Gallen leitet. Er selber ist kein Rabbiner. Er hat Psychologie und Religionswissenschaft studiert, gibt den Kindern Religionsunterricht, macht für das Schweizer Fernsehen Sendungen zu religiösen Festen und zeigt ab und an Interessierten die Synagoge. «Die alten Frauen sitzen immer noch gerne wie früher oben in der Synagoge anstatt unten bei den Männern, wie es heute erlaubt wäre. ‹Da oben bin ich näher bei Gott›, hat mir mal eine erklärt.» Beat Portmann und Noam Hertig lachen laut. Das darf man in der Synagoge. Auf der Heimreise im Zug nach Rapperswil reden sie darüber, warum man das darf. Jeder darf sich in eine Kirche setzen und die Ruhe geniessen. Sie ist ein öffentlicher Raum. Noam Hertig: In der Synagoge ist es nie ruhig. Das ist hier ein bisschen anders. Neben Gebeten und Lernen wird darin auch gegessen und diskutiert. Kürzlich war ich für eine Sendung bei thailändischen Buddhisten. Erst haben sie Mantras gelesen und dann gab es einen Schönheitswettbewerb mit leicht bekleideten Frauen. beat portmann:
Luzern retour Da hätte ich schon etwas Mühe, wenn sie das bei uns machen würden. Noam Hertig: Es gab aber auch schon Kalender mit sexy Priestern. Ich glaube in Italien. Beat Portmann: Der gekreuzigte Jesus wird ja auch oft sehr erotisch dargestellt. Ein Vorteil des Katholizismus ist sicher seine Sinnlichkeit, das Wissen, wie man etwas in Szene setzt. Denken wir an die Papstwahlen in Rom. Journalisten aus der ganzen Welt warten tagelang und starren gebannt auf diesen Kamin, bis endlich ein Räuchlein aufsteigt. Dieses sinnliche Element könnte die katholische Kirche noch einmal in ein nächstes Jahrhundert hinüberretten. Noam Hertig: Es ist wichtig, das Profane ins Heilige zu integrieren und den Leuten ein emotionales Erlebnis zu bieten. Die Leute haben Freude, wenn sie gutes Essen bekommen und wissen, dass man auch in der Synagoge lachen, tanzen und singen kann. Beat Portmann: Mit einem Apéro alleine bringst du bei uns die Leute nicht in die Kirche. Noam Hertig: Heute sollte die Religion mehr auf den Individualismus zugeschnitten werden. Nicht, dass die Leute das Gefühl haben: Ich muss jetzt zahlen, ich muss jetzt etwas machen. Sondern, dass die Leute das Gefühl haben: Ich bekomme etwas, ich profitiere etwas. Trotzdem wird Religion nicht sterben – da ist das 20. Jahrhundert das beste Beispiel dafür, mit dem Kommunismus und dem Faschismus. Gut, es waren an sich keine religiösen, sondern säkulare Bewegungen, aber sie haben die gleiche Funktion erfüllt. Beat Portmann:
Redaktion: Sie sagen, Religion wird nicht sterben und trotzdem nimmt die jüdische Gemeinschaft in St.Gallen zahlenmässig stetig ab. Warum? Noam Hertig: Viele Orthodoxe sind nach Zürich abgewandert, da St.Gallen von Anfang an eine liberale Gemeinde war. In Zürich gibt es ein vielfältigeres jüdisches Leben. Es gibt koscheres Fleisch, eine grössere Gemeinschaft, jüdische Schulen, ein Ritualbad. Ausserdem gingen viele aus wirtschaftlichen Gründen. Zürich ist attraktiver. Auch für mich kommt es nicht in Frage, nach St.Gallen zu ziehen, es gibt nur wenig junge Leute und ich bin nicht sicher, ob es in zehn bis zwanzig Jahren die Gemeinde noch geben wird. Beat Portmann: Du bist also sozusagen der Totengräber! Noam Hertig: Ja, das könnte sein. Ich werde aber mein bestes versuchen, dass die Gemeinde fortbestehen kann.
Heute versucht man bestimmt weniger mittels architektonischer Angleichungen als religiöse Gemeinschaft anerkannt zu werden, sondern über das Gespräch. Wie steht es mit dem interreligiösen Dialog in St.Gallen? Noam Hertig: Es gibt einen christlich-jüdischen Arbeitskreis, es gibt die Ida, die Interreligiöse Dialog- und Aktionswoche, und am 1. August feierten alle öffentlich-rechtlich anerkannten Religionsgruppen einen gemeinsamen Gottesdienst. Nur sind die Muslime hier beispielsweise gar nicht öffentlich-rechtlich anerkannt. Beat Portmann: Ihr seid es auch nicht in jedem Kanton. Bei uns in Luzern ist die jüdische Gemeinde auch nicht rechtlich anerkannt.
Gute Geister am Wegrand Der Voralpenexpress ist auch ein Pilgerzug. Abgesehen davon, dass er über weite Teile parallel zum Jakobsweg fährt, befördert er die Wallfahrenden fast auf direktem Weg in die beiden katholischen Nationalheiligtümer Einsiedeln und Flüeli-Ranft. Zwischen Bodensee, Toggenburg und Luzern stehen auch auffallend viele Klöster. So, als ob sie auf der horizontalen geografischen Linie zwischen Ost- und Zentralschweiz, die vertikale Verbindung zwischen Erde und Himmel herstellen wollten. Auf dieser Strecke findet man den Grossteil der Schweizer Kapuzinerinnenklöster. Es sind Schwesterngemeinschaften, die dem Vorbild des Franz von Assisi folgen, mit klingenden Namen wie St.Scholastika in Tübach, Maria vom Guten Rat, Notkersegg in St.Gallen, St.Anna, Gerlisberg in Luzern (mit Filiale in Tansania); auch Mariä Rosengarten in Wonnenstein bei Teufen, Leiden Christi in Gonten, St.Maria der Engel in Wattwil (vor kurzem aufgelöst). Auf halbem Weg zwischen Bodensee und Vierwaldstättersee, im Kloster Rapperswil, wagten die Kapuziner 1992 ein damals einzigartiges Projekt. Anstatt wegen Nachwuchsmangel zu schliessen, leben Ordensbrüder, Schwestern aus anderen Orden und weltliche Langzeitgäste eine offene Form der Gemeinschaft. Dann sind da die Klöster benediktinischer Prägung: Die Zisterzienserinnen von Magdenau, versteckt im Wald bei Degersheim, die Prämonstratenserinnen im Kloster Berg Sion bei Gommiswald, die wie im Adlerhorst über der Linthebene thronen, die Missionsbenediktiner in Uznach und die Zisterzienserinnen des Klosters Wurmsbach in Rapperswil-Jona. Mit ihrer fortschrittlichen Impulsschule sind sie der Beweis, dass eine jahrhundertealte, gelebte monastische Tradition nicht im Widerspruch stehen muss zu einem weltoffenen Geist. Auf der Hochebene von Rothenthurm, in Biberbrugg, steigen die Pilgerinnen und Pilger um nach Einsiedeln, wo die Benediktiner seit Jahrhunderten das Heiligtum der Schwarzen Madonna hüten. Weniger bekannt am Dorfrand leben die Benediktinerinnen vom Kloster Au. Nähert man sich Luzern, ist vom Zug aus das Mutterhaus der Bethlehem Mission in Immensee zu sehen. Sie setzt sich mit Basisprojekten für Solidarität und Gerechtigkeit in der Kirche und politischen und gesellschaftlichen Bereichen ein. Das bekannteste, das seit 25 Jahren bestehende Romero-Haus in Luzern, bietet dafür ein eigentliches aktivierungstherapeutisches Programm an. Die Liste der Klöster und Gemeinschaften ist nicht abschliessend. Und egal, was man von Religionen und Kirchen hält: Ihre Bewohner sind wie gute Geister am Wegrand. Sieht man vom Zug aus oder im Gewusel einer Stadt wie Luzern oder St.Gallen so ein Chlösterli, dringt sein Glockengeläut durch den Verkehrslärm, ist das wie ein Gruss aus einer anderen Welt. Vielleicht steht gerade eine Schwester am Fenster, wie es eine der Kapuzinerinnen auf der Notkersegg ab und zu tut, denkt an die Menschen da draussen und betet für sie. Monika Slamanig
Warum nicht? Noam Hertig: Ich glaube, es ist mehr eine formale Angelegenheit. Die Gemeinde muss gewisse formale Dinge erfül-
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Luzern retour len: Gemeindesteuer und Vorstand und so weiter. Die Muslime sind anders organisiert. Beat Portmann: Ich kann mir vorstellen, dass der Aufwand für kleine Gemeinschaften einfach zu gross ist. In einem anderen Land würde das national geregelt, bei uns muss das in jedem Kanton separat erfolgen. Von den Muslimen weiss ich, dass sie die Gleichstellung mit den Landeskirchen anstreben. Dass der Staat für sie auch Kirchensteuern einzieht. Das wird natürlich auf heftigen Widerstand stossen. In der katholischen Kirche argumentieren Austretende übrigens oft so: Ich will doch den Vatikan nicht unterstützen. Nur geht von der Kirchensteuer kein Rappen nach Rom, sondern es bleibt alles da. Eigentlich wird so den progressiven Kräften die Unterstützung entzogen. Wer wirklich den Vatikan und die konservativen Kräfte schwächen möchte, der sollte weiter die Kirchensteuern zahlen und an der Basis Einfluss nehmen. Noam Hertig: Mit den Steuern ist das bei uns kein Problem. Das kann die Gemeinde selber einziehen. Für uns ist es schön, dass wir durch die öffentlich-rechtliche Anerkennung auch an Anlässe eingeladen werden wie beispielsweise zum Olma-Umzug. Oder eben an diese 1. AugustFeier. So gesehen läuft die Zusammenarbeit gut. Wie sieht der interreligiöse Dialog denn in Luzern aus? Beat Portmann: Ich bin in einer weltoffenen Kirche aufgewachsen, in der wir ökumenische Gottesdienste selbstverständlich mit Kommunionsausteilung feierten, was eigentlich verboten wäre. Luzerns theologische Fakultät gilt als eine der aufgeschlossensten in ganz Europa. Sie schlägt nun sogar ein Institut vor, in dem Imame ausgebildet werden können. Der interreligiöse Dialog ist sehr lebendig und offen, aber er wird viel zu wenig wahrgenommen. Noam Hertig: Wie überall. Das Problem mit dem interreligiösen Dialog gibt es nicht nur in Luzern, sondern ist auf der ganzen Welt das gleiche. Es reden immer die miteinander, die sowieso daran interessiert sind. Es ist immer ein kleiner, intellektueller Kreis und oft ist es ein Tropfen auf den heissen Stein. Aber ich finde es trotzdem gut. Man müsste versuchen, den Dialog breiter zu machen. Könnte man sagen, dass katholische Gebiete grundsätzlich offener auf andere religiöse Gemeinschaften reagieren? Beat Portmann: Die Erfahrung der eigenen Marginalisierung sollte die Schweizer Katholiken zumindest dazu prädestinieren. Man hätte eigentlich erwarten können, dass sie der Minarettinitiative nicht zustimmen, so wie das die Bischofskonferenz empfohlen hat. Aber das Volk stimmte letztlich gleich, egal ob Protestanten oder Katholiken. Wenn man die erste Volksinitiative über das Schächtverbot von 1893 anschaut, dann kann man da zum Teil konfessionelle Unterschiede feststellen. Je nördlicher und protestantischer die Kantone waren, je näher also an Deutschland, desto deutlicher wurde sie angenommen. Das Wallis, das Tessin und Genf hingegen verwarfen sie wuchtig. Noam Hertig: Interessant ist ja, dass es damals weniger um den Tierschutz ging als um die Angst vor Überfremdung durch die Ostjuden. Beat Portmann: Ganz ähnlich war es ja auch mit den Diskussionen um die Aufhebung des Jesuitenartikels 1973. Zürich und Bern stimmten dagegen – da war immer noch das alte Misstrauen spürbar, nur diesmal im Zeichen der Rekatholisierung, der Überfremdung durch die Gastarbeiter aus den südlichen Ländern. Aber das hat ja letzt27 SAITEN 01.12
lich nur zur Folge, dass sich eine Minderheit abgrenzt. Ab dem Moment, wo man akzeptiert ist, hört die konfessionelle Zugehörigkeit auf, eine bedeutende Rolle zu spielen. Heute beruft sich ja sogar die SVP auf Bruder Klaus, lange Zeit das Symbol des katholischen Patriotismus. Wenn man wirklich möchte, dass sich die Muslime integrieren, sollte man sie also anerkennen und in den Staat einbinden. Zürich, wo viele Muslime wohnen, lehnte die Minarettinitiative ab, genauso wie St.Gallen. Der Abstimmungsgraben verläuft also nicht entlang katholischer und protestantischer Einflüsse, sondern zwischen Land und Stadt. Noam Hertig: Das ist auch die Erfahrung, die wir Juden oft machen. An Orten, wo keine Juden mehr sind, wie heute etwa in Polen, da ist der Antisemitismus am stärksten. Genau darum finde ich Begegnungen wichtig. Dass man zusammenkommt, um den Menschen dahinter zu sehen. Vom Islam hört man momentan sehr viel, von der jüdischen Gemeinde weniger. Könnte das nicht auch ein gutes Zeichen der Etablierung sein? Noam Hertig: Grundsätzlich ist es ein gutes Zeichen, wenn man nichts Negatives hört. Aber ich weiss nicht, was in den Köpfen der Leute vorgeht. Es gibt noch immer Vorurteile, wie zurzeit eines in Zürich die Runde macht. Es heisst, die Juden hätten eine Strasse sperren lassen. Dabei ist das eine Transit-Strasse, die jeden Abend wegen dem Lastwagenlärm abgesperrt wird. Dass an dieser Strasse eine ultraorthodoxe Synagoge und ein koscheres Geschäft stehen, hat absolut nichts damit zu tun. Aber um auf die Frage zurückzukommen: Ich bin froh, wenn es einfach normal ist, dass ich jüdisch bin. Wenn ich mit christlichen Kollegen zusammensitze, möchte ich nicht, dass ich ständig den Stempel auf der Stirn habe: der Jude – sondern: Noam, ein Freund von uns. Beat Portmann: Ich verstehe das, und trotzdem muss ich nachfragen! Das Judentum hat diese Aura der Exklusivität, und leider kenne ich nicht viele Juden. Nervig wirds wohl vor allem, wenn du dauernd auf Israel angesprochen wirst? Noam Hertig: Vor allem, wenn jeder Jude als Botschafter dieser Regierung gesehen wird. Judentum ist eine Religion, aber nicht gleich Israel. Es gibt auch Israelis, die nicht jüdisch sind. Oder bei der Siedlerproblematik: Einige sind tatsächlich religiös motiviert, andere aber auch eher pragmatisch. Nur weil ich Jude bin, bin ich doch nicht unkritisch gegenüber Israel.
Zu den Personen.
Beat Portmann, 1976, wuchs in Luzern und Emmenbrücke auf. 2008 erschien sein Romandebüt «Durst», das mittlerweile ins Albanische übersetzt wurde, 2011 der Zweitling «Alles still». Heute lebt Portmann als freier Autor und Singer/Songwriter in Emmenbrücke. Noam Hertig, 1984, wuchs in Zürich auf, wo er noch heute lebt. Seit März 2011 arbeitet er als Kultusbeamter und Religionslehrer in der jüdischen Gemeinde in St.Gallen und wirkt als Reporter beim Schweizer Fernsehen für die Sendung «Bilder zum Feiertag» mit.
Luzern retour
«Ohne Kultur ist Ökonomie nicht möglich»
Bild: Jonas Wydler
Der selbstregulierende Markt hat sich als kulturelle Idee des Westens entlarvt und die Kunst bietet keine alternativen Weltbilder mehr. Aber so hoffnungslos ist es nicht.
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Stefan Aschwanden und Susanne Brüggen im Gespräch mit Jonas Wydler und Andrea Kessler
Eigendeckungsgrad von Museen immer steigen und ein Viertel der Einkünfte über Eintritte reingeholt werden muss, kann das zu Sachzwängen in der Programmatik führen. Kein anderer Bereich ist so neidvoll wie der Kultursektor – die künstlerische Bilanz und Ausstrahlung werden oft ohne Würdigung der Rahmenbedingungen kritisiert. Dennoch gibt es Kuratoren, die in der Lage sind, ihr Institut nicht nur über Besucherzahlen zu profilieren, sondern indem sie Akzente in der Kulturlandschaft setzen.
Luzern – Rapperswil
Viele haben eine emotionale Bindung zum Voralpen-Express, die Strecke ist ein Sonderfall. Stefan Aschwanden: Ich bin die Strecke häufig gefahren, sie ist wirklich ein Sonderfall, weil sie zentrumsfern verkehrt – man hat die Städte zwar in der Nähe, aber man fährt nicht in sie hinein. Und es ist eine Schmalspurbahn; ein Bähnli. Ich hab es geliebt!
Jonas Wydler:
Sie kennen sowohl St.Gallen als auch Luzern gut – wo Um auf die Krise zu kommen: Ist diese in der Kulturförsehen Sie Parallelen? Stefan Aschwanden: Beide Städte haben in den letzten zehn derung angekommen? bis zwanzig Jahren einen enorm dynamischen Prozess Stefan Aschwanden: Ich habe dieses Jahr in einer wissenschaftlichen Untersuchung Schweizer Museen zu ihrer Finandurchgemacht und kulturelle Institutionen aufgebaut, zierungssituation, zu Fundraising und Kulturförderung St.Gallen etwas kleiner und früher, Luzern etwas später, dafür grösser, etwa das KKL. St.Gallen hatte aus der befragt. Ein Ergebnis: Nur etwa ein Drittel der MuseStickereitradition ein reiches Bürgertum, das sich kulen macht Fundraising, die Mehrheit kann also von den selbst erwirtschafteten Einnahmen und der öffentlichen turell viel leistete. Luzern hat aber früher gemerkt, dass Kulturförderung leben. Die finanzielle GrundausstatKultur mithelfen kann, die touristische Vermarktung tung der Museen ist gut und sie schätzen, dass sich die zu optimieren. Situation in nächster Zeit nicht verändern wird. Langfristig können wir die Situation nicht abschätzen, weil Und wenn Sie die Museumssituation vergleichen? Stefan Aschwanden: Berufsbedingt klappere ich Museen und wir nicht wissen, wie lange die Krise dauert. Es lässt sich Ausstellungen systematisch ab. St.Gallen hat sehr gute aber beobachten, dass die öffentliche Hand je länger je Häuser und spannende Angebote – etwa die Lokremise; mehr ihre Zuschüsse für kulturelle Institutionen an präein beachtliches neues Kulturzentrum. Auch die Kunst zise Leistungsvereinbarungen knüpft. Halle St.Gallen ist sehr aktiv, dem Kunstmuseum gelingt hin und wieder eine gute Ausstellung. Die Kunstmuseen Ist das ein Problem, wenn Gelder an Bedingungen geLuzern und St.Gallen verfügen über eher unprofilier- knüpft werden? te Sammlungen, die das Augenmerk der Kuratoren auf Stefan Aschwanden: Bis jetzt höre ich das nicht. Vielleicht werden Programmgefässe oder Kulturvermittlung deWechselausstellungen und Ausstellungsgut aus Leihgafiniert, das finde ich legitim. Museen können beispielsben legen lässt. weise den Auftrag haben, das regionale Kunstschaffen zu dokumentieren und zu reflektieren, es sagt noch nichts Die Zahlen im Kunstmuseum Luzern stimmen, das aus über die Kunst, die effektiv gezeigt wird. Es herrscht Künstlerische wird aber kritisiert. Stefan Aschwanden: Wir stehen unter einem enormen Ökoeine recht liberale Situation, in der sich die Kultur nicht beklagen kann, im Gegenteil. nomisierungsdruck im kulturellen Kontext. Wenn der
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Luzern retour Um noch einmal auf das Fundraising zurückzukommen, glauben Sie, dieser Bereich wird an Wichtigkeit noch zunehmen? Stefan Aschwanden: Ja, das schätzen die Museen in der Befragung so ein. Es lässt sich querbeet beobachten: Je professioneller ein Museum, Theater oder Kulturzentrum ist, umso stärker ist der Fundraisingbereich. Grosse Institutionen rüsten im Moment massiv auf, es werden Leute eingestellt, die professionelles Fundraising und Sponsoring machen, was ja nicht das Gleiche ist. Die mittelgrossen haben die Ressourcen dazu nicht und die kleinen können ohne ehrenamtliches Engagement oft gar nicht existieren. Wird grundsätzlich der Nutzen von Fundraising unterund Sponsoring überschätzt? Stefan Aschwanden: Ich meine ja, aber man muss den Nutzen von beidem gut analysieren, man kann es nicht pauschalisieren. Sponsoring ist für Theater oder Festivals wichtig, weil sie dadurch Plätze verkaufen können. In der Schweiz haben wir zudem ein reiches und dichtes System von Vergabestiftungen. Ich beobachte indes, dass diese Stiftungen mehr und mehr Lust bekommen, selber Projekte zu lancieren oder untereinander Kooperationen eingehen. Bahnhofscafé Rapperswil Redaktion: In der Schweizer Kultur ist von einer Krise noch nichts zu spüren. Stefan Aschwanden: Von was für einer Krise sprechen wir? Reden wir von einer finanziellen Krise in der Folge der Finanzkrise? Diese Krise ist in der Kultur noch nicht angekommen. Oder sind wir in einer gesellschaftlichen Krise? Liegt die Krise bei den Konsumenten? Oder ist es eine Krise, weil wir einen kulturellen Overkill haben? Wir haben so viel Kultur, dass sie beginnt, sich zu partikularisieren. Kultur wird mehr und mehr für Lifestylegruppen gemacht und hat nicht mehr die universalgesellschaftliche Bildungs- oder Informationsdimension. Kulturschaffende müssen daher exakt wissen, für welches Publikum sie etwas machen, sonst ist ihre Kunst losgelöst vom gesellschaftlichen Diskurs – das ist eine enorme Herausforderung. Susanne Brüggen: Wenn man von Krise spricht, dominiert die Finanz- und Wirtschaftskrise das öffentliche Bewusstsein. Das ist ein reduziertes Bild, denn es gibt viele andere Krisen, die aber lokal und nur in bestimmten Interessengruppen wahrgenommen werden und es nicht aufs öffentliche Tableau schaffen. Stefan Aschwanden: Man muss zudem analysieren, ob es wirklich eine Krise ist oder ob wir uns einfach in ganz normalen Veränderungsprozessen befinden. Wenn sich etwas verändert, muss man das nicht als Krise empfinden. Susanne Brüggen: Das Krisenbewusstsein hängt mit den Veränderungen zusammen, die wir seit fast 200 Jahren erleben, in denen Krisenbewusstsein überhaupt erst entstanden ist; das ist etwas sehr Modernes. Krisen hat es schon immer gegeben, aber diese heutige Sensibilisierung ist typisch, wir warten geradezu auf Veränderungen, weil wir eingreifen wollen. Ich versuche noch die Beziehung zwischen Kultur und Krise zu finden und frage mich, ob Kultur einfach ein Opfer der Krise ist oder ob sie darauf reagieren muss.
Keine Kaserne hinter hohen Mauern Nächster Halt Herisau. Hier bin ich aufgewachsen. Vom Bahnhof bis zum Psychiatrischen Zentrum brauche ich zu Fuss etwa zwanzig Minuten. Als Kind war mir die «Psychi» oben auf dem Krombach Hügel vertraut, aber auch etwas unheimlich. Zu Hause hatte ich Holzspielsachen, die meine Mutter am alljährlichen Weihnachtsbasar der Klinik gekauft hatte. Erinnerungen an Blockflötenkonzerte für die Patienten und Pfadi-Übungen im Wald oberhalb der Klinik kommen auf. Dort spazierte Robert Walser; von 1933 bis zu seinem Tode 1956 lebte er zurückgezogen im «Haus für ruhige Männer» der ehemaligen Appenzell-Ausserrhodischen Heilund Pflegeanstalt. Am heutigen Haus Nr. 1 befindet sich eine Station des Robert-Walser-Pfads, den der Schriftsteller Peter Morger eingerichtet hat und der über die Hügel rund um Herisau führt. Eine andere Berühmtheit, die in der Klinik Herisau von 1915 bis 1922 wirkte, war der Psychiater Herrmann Rorschach, der Erfinder des Rorschach-Tests, dem Test mit den Tintenklecksen. Das 1908 erbaute heutige Psychiatrische Zentrum Herisau steht unter Denkmalschutz, für die damalige Zeit hatte es Pioniercharakter. Man baute keine Kaserne hinter hohen Mauern, sondern ein Dörfchen in ländlichem Jugendstil. Bijou des Ensembles ist die Krombach Kapelle, die auch als Mehrzwecksaal dient und 2009 von den Herisauer Architekten Eva Keller und Peter Hubacher sanft saniert worden ist. Unter Spanplatten und mehreren Farbschichten kamen Ornamente in rot-grün zum Vorschein, der ursprüngliche Holzzementboden wurde in aufwändiger Handarbeit rekonstruiert. Oben in der Galerie befindet sich der Raum der Stille, der täglich von acht bis achtzehn Uhr geöffnet ist. Dort hat der in Heiden aufgewachsene und mittlerweile in Berlin lebende Künstler Rolf Graf poetische Kunst am Bau hinterlassen. Sein «Ästchen», ein Fundstück, wächst als Bronzeabguss mit vergoldeter Spitze aus der Wand. Auch unter den Patientinnen sind Künstlerinnen zu finden. Gertrud Schwyzers Aquarelle, in denen sie sich selbst, ihre persönlichen Habseligkeiten und den Anstaltsalltag porträtierte, sind derzeit im Museum im Lagerhaus in St.Gallen ausgestellt. Von Vreni Müller, die immer noch in der Klinik in Herisau lebt und arbeitet, kann man beim Empfang ein Kartenset mit ihren berührenden «Textbildern» erwerben. 2008 wurde sie mit dem Trogener Kunstpreis ausgezeichnet. Nach einem letzten Blick mit wunderbarer Aussicht auf die Appenzeller Hügel und den frisch verschneiten Säntis mache ich mich auf den Heimweg, nicht ohne in der klinikeigenen Gärtnerei einen riesigen Kürbis für fünf Franken fünfzig erworben zu haben. Christina Genova
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Luzern retour Oder begleitet, ja produziert sie selbst auch die Krise? Ich finde interessant, dass Sie sagen, dass sich Kultur immer stärker verkaufen muss. Ist das eine Reaktion auf unsere neoliberale Wahrnehmung der Dinge? Nehmen wir immer stärker alles ökonomisiert wahr? Und ist Kultur dann eine Dienstleistung, die einen Abnehmer finden muss? Stefan Aschwanden: Unsere Freiheit ist einerseits eine Chance, hat aber andererseits den starken Ökonomisierungsdruck hervorgebracht. Kulturschaffende müssen wissen, mit wem sie in einen Diskurs treten wollen, Kunst will ja nicht autistisch bleiben.
selbstregulierenden Marktes, war ein kulturelles Leitbild, das so stark wurde, dass es sich in den Köpfen der Politiker, aber auch der Presse, durchgesetzt hat. Ohne Kultur ist Ökonomie gar nicht möglich. Erst ändern sich Normen und Werte, dann der Rest. Stefan Aschwanden: Kulturelle und gesellschaftliche Änderungsprozesse haben Einfluss auf Gesetzgebung und wirken sich auf Mentalitäten aus. Das ist der Prozess, der ursprünglich über die mediale Schiene hereinkommt. Die Veränderung der bürgerlichen Kultur Italiens durch mediale Veränderung unter den Berlusconi-Medien etwa ist ungeheuer spannend zu beobachten. Die Zivilbevölkerung ist nach zwnzig Jahren Berlusconi tief verunsichert, desillusioniert und auch nicht mehr informiert. Die freien Medien sind eine Errungenschaft einer entwickelten Gesellschaft und müssen deshalb unabhängig bleiben.
Der Ökonomisierungsdruck betrifft vor allem Leute in den leitenden Positionen, einen Museums- oder Theaterdirektoren, aber Künstler würden doch jetzt laut aufschreien? Stefan Aschwanden: Auch Kunstschaffende sind Teil des Systems – je erfolgreicher, desto stärker. Wenn Künstler äs- Aber von den Kunstschaffenden hört man nichts, wenn thetische Positionen einnehmen, dann wollen sie doch es um diese kulturellen Änderungsprozesse geht. Sind damit etwas bewirken und auslösen und darüber hinaus sie kein Sprachrohr mehr? ein Feedback auf ihr Schaffen bekommen. Darum müs- Stefan Aschwanden: Der Vorwurf ist ja riesig! An die Literasen sie ihre Klientel kennen. tur gerichtet besteht er schon länger. Gibt es überhaupt Susanne Brüggen: Sie sehen also keine Gefahr in diesem ökonoch Schriftsteller, die sich mit der Gesellschaft auseinomischen Denken für die Kunst? Sogar der Bildungsnandersetzen? Versagt die Literatur? Das ist ein Thema, bereich wird immer stärker davon geprägt. Jetzt, da wir das immer wieder aufkreuzt. Die bildende Kunst kann doch gerade wegen dieser Ökonomie in die Krise geramachen was sie will, sie ist kaum mehr gesellschaftsten sind, breitet sie sich immer weiter aus auf die Politik, kritisch. Bildung, Kultur. Ist das nicht schwierig? Susanne Brüggen: Doch, ich denke schon, sie war immer geStefan Aschwanden: Ja … (zögert). Das ist schwierig, doch sellschaftskritisch. Alleine schon in der Art, wie sie rewir müssen aufpassen, dass wir nicht heuchlerisch werflektiert. Wenn ich mir zeitgenössische Kunst ansehe, den, indem wir moralisch und ethisch den Ökonomioder auch manch guten Film, sehe ich eine Auseinansierungsdruck verurteilen und auf der anderen Seite die dersetzung mit der Realität. Wenn man sich rückbliAugen verschliessen vor einer Freiheit, von Chancen ckend die Kunst aus der Sowjetunion unter dem Reund Erwerbsmöglichkeiten, die sich in einem solchen gime anguckt, zeigt sich, dass sie sich – obwohl immer im Dienste der Autorität – bis zu einem gewissen Grad Umfeld ergeben. Das eine geht nicht ohne das andere, trotzdem kritisch damit auseinandersetzen konnte. sonst ist hier eine gewisse Verlogenheit im Spiel. Der Stefan Aschwanden: Sie versucht es, aber ist sie es auch tatsächganze Kunstbereich ist auch ein Finanzgeschäft. lich? Ich habe den Eindruck, dass der subversive Cha… und auch zu einer riesigen Blase geworden. rakter der Kultur im Moment nicht stark hervorkommt. Stefan Aschwanden: Obs schon eine Blase ist, weiss ich nicht. Aber ich wünschte es mir! Es ist ein Widerspruch in sich: Aber Galerien, Künstler, die mit Galerien zusammenarDie Kulturproduktion ist viel grösser geworden, weil es beiten und sich in dieses System hineinbewegen, Museviel mehr Künstler gibt, die Begriffe Kultur und Kunst en, die den Legitimierungsprozess über das Ganze schütwurden immer stärker ausgedehnt. Doch in der klassiten, alle sind beteiligt. Medien, die den Inhalt reflektieschen Kultur, der Literatur oder Kunst, vermisse ich im Moment laute Stimmen in der Schweiz. ren oder eben nicht, sind auch Systempartner. Susanne Brüggen: Trotzdem setzt sich eine Logik aus einem Susanne Brüggen: Für mich ist nicht die Frage, ob Kunst noch subversiv sein kann oder ob sie eine Art Ausweg zeichTeilbereich der Gesellschaft – nämlich der Wirtschaft – net. Aber sie kann sich damit auseinandersetzen und in anderen Bereichen durch und verändert sie so, dass diese keine eigene Sprache mehr haben. Im Bildungsbenicht einfach nur den Voyeurismus bedienen. Neue reich etwa setzt sich die neoliberale Logik immer stärker Beschreibungen der Welt, das brauchen wir mehr als durch: Humankapital, Schulen werden nach Leistung bisher. und Controlling bewertet. In den Regionen, in denen autoritäre Regime herrschen, Und auch von der Wirtschaft gesponsert. erhalten Kunstschaffende noch Aufmerksamkeit, dort ist Stefan Aschwanden: Die Versuchung besteht sicher, dass Geldes noch möglich. geber Inhalte und Gefässe von Kulturinstitutionen mit Susanne Brüggen: Weil es noch ein klares Feindbild gibt, das Schenkungen beeinflussen, bewusst oder unbewusst. An macht es einfacher. Darin sehe ich auch eine Ursache Universitäten kann man beobachten, dass Forschung genicht nur von der Finanzkrise, sondern von einer kulwichtet wird, manches wird gefördert, manches nicht. turellen Krise im globalen Sinn. Das westliche WeltDie Entwicklung müssen wir erst erkennen, bevor wir bild ist so brüchig geworden, dass wir gar nicht mehr wissen, ob unsere Vorstellung von Demokratie gut und sie moralisch bewerten können. Susanne Brüggen: Ich glaube, dass Kultur gar nicht so wirglobal anwendbar ist. Ob das für Ägypten ein Modell kungslos ist. Die Finanzkrise hatte ihre Ursprünge auch ist oder ob sich da neue Formen von Demokratie entim kulturellen Bereich. Die Idee des rationalen, sich wickeln müssen.
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Luzern retour Das tönt ja fast nach einem Zersetzungsprozess westlicher Identität, in dem wir stecken. Susanne Brüggen: Aber es steckt auch viel Gutes drin. Die einfachen Vorstellungen von Fortschritt haben die Welt schliesslich auch nicht befrieden können. Stefan Aschwanden:
hat Ausschläge auf dem Finanzmarkt; das ist eine Chance, wieder stärker regulierend einzugreifen. Ausserdem gibt es klare Machtzentren der Globalisierung. Zum Beispiel London, New York, Frankfurt, Paris. Auch da kann mit Kontrolle angesetzt werden. Wenn es diese Orte gibt, dann ist der globale Finanzkapitalismus nicht so gesichts- und ortlos, wie man immer denkt.
Rapperswil – Romanshorn
Vorhin haben Sie über das brüchig gewordene Weltbild des Westens gesprochen. Tatsächlich bewegt sich zurzeit viel. Die Aufstände im Nahen Osten, die Occupy-Bewegungen im Westen. Stehen wir kurz davor, das System zu verändern? Susanne Brüggen: Das ist schwer zu beantworten. Es ist der Kapitalismus, der uns in die Finanzkrise gebracht hat, und trotzdem suchen wir den Ausweg wiederum nur im Kapitalismus. Es gibt keine Alternative mehr dazu. Im Kalten Krieg gab es noch zwei Modelle, heute nicht mehr. Die Welt ist unübersichtlich geworden, sie ist nicht mehr klar zu beschreiben. Es gibt so viele Dinge, die sich gleichzeitig und scheinbar abgekoppelt vonei nander entwickeln, dass man keine Koordinationsinstanz mehr kennt, die das ordnet. Andrea Kessler:
Die Ausschläge auf dem Finanzmarkt rühren auch daher, weil Menschen dahinterstecken, die panisch und unüberlegt reagieren. Macht das das Finanzsystem besonders anfällig auf Krisen? Susanne Brüggen: Die Krise ist ein Grundmerkmal des Finanzsystems, weil Unsicherheit und Ungewissheit zum Finanzmarkt gehören. An den Börsen wird auf zukünftige Entwicklungen spekuliert; hier gibt es keine Sicherheiten. Trotzdem dachte man lange, es sei ein rationales System. Da steckt ein klares kulturell geprägtes Denken dahinter. Es sind nicht nur die Menschen gierig, sondern das System selbst ist auf das Risiko angewiesen, um überhaupt zu funktionieren.
Wenn sich die Gesellschaft bewusst würde, wie irrational das System ist, würde das das System vielleicht nicht gerade verändern, aber könnte es die Krise entschleunigen? Ein Ende des Systems zeichnet sich trotzdem nicht ab? Susanne Brüggen: Es liegt darin zumindest das Potential, das Susanne Brüggen: Nein, was den Kapitalismus betrifft, sehe System wieder stärker zu regulieren. Wenn nicht darauf vertraut wird, dass es rational ist, dann kann man auch ich dazu keine Anzeichen. Immer weniger. Wir haben begründen, warum es kontrolliert werden muss. Mit keine Alternative. der Idee, dass der sich selbst überlassende Markt die PerWar denn vor hundert Jahren eine Krise für die Gesellschaft fektion und das Rationale schlechthin sei, hat man die einfacher zu überwinden, weil es klare Alternativen gab? Deregulierung begründet. Jetzt ist es an der Zeit, dies Susanne Brüggen: Da müssten wir ein konkretes Beispiel anklarzustellen. schauen, beispielsweise wie auf soziale Probleme vor hundert Jahren reagiert wurde. Damals gab es Lösungsansätze, die vielversprechend waren. Die Sozialversiche- Zu den Personen. rung konnte eingeführt, der Sozialstaat entwickelt wer- Stefan Aschwanden, 1959, aufgewachsen in der Innerschweiz, ist den. Heute sehen wir diese klaren, einfachen Lösungen Historiker und Kulturmanager der ersten Stunde sowie Museumnicht mehr. sexperte. Er studierte Betriebswissenschaft in St.Gallen, heute berät er kulturelle Institutionen, Stiftungen und die öffentliche Wo könnte denn die Gesellschaft heute eine Lösung herHand in Sachen Strategie- und Organisationsentwicklung sowie bekommen, um die gegenwärtige Krise zu überwinden? Fundraisingmanagement. Susanne Brüggen: Die Konstruktion der Krise wird über die Medien geleistet. Schon in der Beschreibung einer Kri- Susanne Brüggen, 1973, aufgewachsen in München, Hofheim se steckt das Lösungspotential. Ob man die gegenwär- und Ansbach, ist Soziologin und lebt in Konstanz. Sie arbeitet tige Finanzkrise als Ausdruck des maroden Kapitalis- als Dozentin im Bereich Forschung an der pädagogischen Hochmus oder als Regulierungskrise der Nationalstaaten sieht, schule Thurgau. An der Universität St.Gallen gibt sie derzeit verändert auch das Lösungsszenario. In Bezug auf den eine Lehrveranstaltung zum Thema «Krisen und KrisenszeFinanzkapitalismus findet eine starke Personalisierung narien». statt. Gleichzeitig ist es deutlich geworden, dass die Krise strukturell bedingt ist. Das ist ein Widerspruch. Wenn einerseits Manager gebrandmarkt werden, die Krise aber systembedingt ist, dann ist die Frage, ob das noch zu einer Lösung führen kann. Was wäre ein mögliches Lösungsszenario? Susanne Brüggen: Ich glaube, der Nationalstaat ist wichtiger denn je und hat nach wie vor viel zu sagen. Das sieht man gut an den Ursachen der Finanzkrise. In den USA waren es massive, politische Entscheidungen, die dieses Aufblähen des Finanzmarktes ermöglicht haben. Wäre es im nationalen Rahmen nicht so entschieden worden, hätte sich das Finanzsystem gar nicht so autonom entwickeln können. Darin liegt heute das Potential der Kontrolle. Alles, was auf politischer Ebene entschieden wird,
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Thema
Jürg Odermatt, Susi Stühlinger und Christian Erne in zweifelhafter Gesellschaft. Bild: pd SchaffhauSen
Erne übernimmt Das ist mein letzter Rundflug. 2012 ist in Schaffhausen ein Super-Wahljahr und ich muss auch sonst etwas kürzer treten. Nicht, dass ich finde, Kandidaten sollen nicht schreiben dürfen. Im Gegenteil: Es wäre mir sogar lieb, mehr Schreibende würden für politische Ämter kandidieren und damit eine Haltung offenbaren. Wer schreibt, soll eine Haltung haben und sich auch dazu bekennen, sich nicht hinter der journalistischen Unabhängigkeit verstecken. Das ist falsch verstandener Berufsstolz, damit das auch mal noch gesagt ist. Es gibt weit bessere Gründe, den Kelch weiterzureichen. Wenn ich in den vergangenen Monaten über eine kulturelle Begebenheit mit politischem Konnex oder über eine politische Begebenheit mit einem kulturellen Hintergrund berichten wollte, musste ich regelmässig feststellen, dass das schon jemand vor mit getan hat. Jemand, der besser schreibt, mehr kulturellen Background mitbringt und – wie schön – nicht hinter dem Berg hält mit seiner Haltung. Christian Erne spielt auf «Verfaulte Geschichten» (ich habe berichtet), dem Blog, den er zusammen mit Jürg Odermatt gegründet hat und betreibt, ungleich virtuoser auf der Klaviatur des politisch-kulturellen Anekdotenerzählens als ich. Er brennt, wo ich reize; wo ich anklage, verteilt er Ohrfeigen; wo ich wütend bin, entwickelt er Jähzorn. Christian Erne wird die Rundflüge aus Schaffhausen künftig alternierend mit Susi Stühlinger und Jürg Odermatt fliegen. Ein Team von Schaffhauserinnen und Schaffhausern, das dem kulturellen Leben in den letzten Jahren seinen unverkennbaren Stempel aufgedrückt hat. Erne
selber machte sich als Lead-Sänger einer Jugendband und als Veranstalter von Poetry Slams einen Namen. Er und Susi Stühlinger waren es, die vor einigen Jahren durch die Schulhäuser tingelten und der Schülerschaft die Lust am kreativen Schreiben vermittelten. Wann immer Stadtrat oder Verwaltungspolizei Konzertverbote in öffentlichen Pärken erliessen, die Polizeistunde wieder einführten, die Clubs mit undurchdachten Auflagen drangsalierten, die Ausgangsperimeter videoüberwachten oder auf andere Art der kulturellen Vielfalt nach dem Leben trachteten, stand Erne mit Verbündeten zuvorderst an der Protestfront. Er ist der Kämpfer gegen die Uniform der Intoleranten. Mit ihren «Verfaulten Geschichten» prangern Erne und Odermatt schlechten Journalismus an, verspotten Tunnelblick-Politiker und veröffentlichen zur Veröffentlichung nicht vorgesehene Gespräche oder Briefwechsel. Die «Verfaulten Geschichten» sind aber auch seriös recherchierter Gegenjournalismus. Sie zeichnen die Spuren der Deindustrialisierung genauso nach wie sie jetzt gerade ein Inventar des Schaffhauser Musikschaffens erstellen. Sie arbeiten Geschichte auf und schreiben sie gleichzeitig weiter, wenn sie wie diesen Herbst Schaffhauser Musikerinnen und Musiker dazu aufrufen, Hymnen auf Schaffhausen als Gegenprojekt zur schmalzigen Auftragshymne der Standortförderung zu komponieren. Die Szene folgte ihnen bereitwillig und zahlreich, was ihre Stellung im Schaffhauser Kulturkuchen untermauert. Erne, Odermatt und Stühlinger sind ein vortreffliches Team. Ich freue mich darum auf gute Recherche, Biss und Jähzorn. Immer mit klarer Haltung, versteht sich. Das war Florian Kellers letzter Rundflug für «Saiten». Wir danken für die Zusammenarbeit! Und heissen an dieser Stelle Christian Erne, Jürg Odermatt und Susi Stühlinger aus Schaffhausen herzlich willkommen.
ten – verliehen in Bad Ragaz. Der Preis möchte, ich zitiere: «herausragende Persönlichkeiten würdigen, die mit Können, Engagement und Herzblut professionell zwischen Kultur und Öffentlichkeit vermitteln.» Auch der Gemeinderat Wattwil hat die Kunsthallen Toggenburg zum Apéro geladen. Natürlich ist der nicht zu vergleichen mit dem Apéro im Grand Resort Bad Ragaz – vor allem das Bling-Bling des Kronleuchters im Bernhard Simon Saal hat es mir angetan. Voller Freude und mit einem gewissen Stolz lauschten wir den Worten des Gemeindepräsidenten Alois Gunzenreiner. Einige schienen ihren Angriff auf die Nüssli und Chips geistig zu planen, andere standen rum und überlegten sich, warum es wohl einen Preis gab. Interessenkonflikte zwischen Adventssingen, Schwingen und Kunst? Wir wissen es nicht so recht. Jedenfalls wurde uns ein Beitrag für die kommende Ausstellung 2012 überreicht. Pssst, bitte nicht weitersagen: Vielleicht, wer weiss, folgt bald ein noch grösserer. Wir stossen an mit einem Glas Wein und freuen uns über die Rede des Kunsthallers Leo Morger (er bringt Ausschnitte von Ab- und Zusagen von Sponsorenbeiträgen für die Kunsthallen Toggenburg). Wir leben hoch. Und bewegen uns in Richtung Zukunft. Die Gemeinden organisieren Quickdatings und machen aus dem Spiel ernst. Sie vereinigen sich, schliessen sich zusammen, planen und reorganisieren, hoffen auf Zuwachs. Aber bitte nur rentablen. Das Toggenburg soll administrativ günstiger und effizienter, transparenter und straffer, reicher und schöner und auch weltoffener werden. Mann denkt sich dabei etwas. Frau auch. Mann (oder mehrere davon) möchte aus dem ganz grossen Topf schöpfen und träumt von den Goldmillionen der Nationalbank. Der Kantonsrat hat den Entschuldungsbeitrag für Wattwil und Krinau von 7.5 Millionen gutgeheissen. Die Fusion Bütschwil und Ganterschwil holt einen Beitrag von rund 8.36 Millionen ab und die drei Gemeinden Eschenflorian Keller, 1983, bach, St.Gallenkappel und Goldingen werden ist Jus-Student und Schaffhauser Kantonsrat. gemeinsam in die Zukunft starten mit einem Beitrag von 5.46 Millionen. Gemeindesponsoring durch den Kanton vom allerfeinsten. Toggenburg Männer und Frauen hören die Münzen klingeln, die Herzen schlagen höher. Ich sitze in der Runde der Euphorischen und Kritischen. Fragen sind nicht allzu viele da bis jetzt. Die eingeladenen Parteipräsidenten, Vertreterinnen und Vertreter aus Wattwil und Krinau, und Die Kunsthallen Toggenburg haben den För- ganz neu in dieser Runde auch die Presse, nehderpreis der St.Gallischen Kulturstiftung erhal- men sich der bereitgelegten Unterlagen zum
Quickdatings der Gemeinden
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Rundflug Studium an. Es wird bereits gestrafft. Die SVP in Überzahl anwesend, aber eher schläfrig am Tisch vertreten (ein fast steifes Botox-Lächeln kann ich mir nicht verkneifen). Ich freue mich auf das neu eingehauchte Leben im Tal. Ein Prosit auf das Neue Jahr. Jetzt werden dann die Leserbriefschreiber aktiv werden, aber was solls: Auf in die Zukunft mit Wattrinau, Bügaschwil und St.Geschendingen. Hoch lebe der Kanton St.Gallen oder wenn noch weiter gestrafft wird, bald der Kanton Toggenburg. Daniela Vetsch Böhi, 1968, Textildesignerin, umweltpolitisch Aktive und Mutter von zwei Kindern.
Appenzell
Unternutzt und überaltert
im Text, wenn ich von der Lektüre aufschaute, um Luft zu holen. Wenn ich fluchte, hörten sie mir geduldig zu. Wenn ich lachte, so lachten auch sie. Licht und Schatten, Hell und Dunkel, Sommer und Winter, Regen und Sonnenschein; ich kenne einen Sechstel ihrer Geschichte, bin Teil davon. Und jetzt soll alles über Nacht anders werden. Sie verschwinden, wie so vieles eines Tages verschwindet. «Es hat seine Richtigkeit», denke ich, während ich mich in die grosse Lücke am Waldrand vertiefe. Der Ausserrhoder Wald sei unternutzt und überaltert, lese ich in einer aufschlussreichen Broschüre, die das Oberforstamt zum UNO-Jahr des Waldes herausgegeben hat. Der Kanton weist den höchsten Privatwaldanteil der Schweiz auf. 74 Prozent des Bestandes gehören 4700 Besitzern, über 7000 Klein- bis Kleinstparzellen soll es geben. Kaum zu glauben in einem Minikanton, wie wir einer sind – und doch beim genaueren Hinschauen typisch: Jedem das Seine, sein Hüsli, sein Brünneli, sein Gärtli, sein Wiesli, sein Wäldli. Am Beispiel Wald wird mir bewusst, was dieses historisch gewachsene Puzzle für die Verantwortlichen bedeutet: Überzeugungsarbeit bei 4700 Besitzern zu leisten ist eine didaktische Aufgabe und braucht psychologisches Fingerspitzengefühl. Ich habe hohe Achtung vor den professionellen Arbeiten, die derzeit im Gange sind, um die nachhaltige Entwicklung des Ausserrhoder Waldes zu gewährleisten, um seine Schutzwirkung zu bewahren und seine Funktion als Erholungsraum für den Menschen und als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten zu stützen sowie öffentlich bekannt und bewusst zu machen.
Wenn im Wintermonat die Baustellen von den Strassen verschwinden und die Rotlichter im Werkhof verräumt sind, wenn der letzte Schnitt Emd eingebracht und der letzte Apfel zu Most geworden ist, dann werden die Tage kürzer. Die Zeit ist gekommen, den Presslufthammer und die Dampfwalze, den Ladewagen und die Mostpresse durch die Motorsäge und die Spaltmaschine zu ersetzen. Nicht alle haben das Glück, per Helikopter von Herisau in den Klosterhof St.Gallen geflogen zu werden. Den meisten Tannen geht es an den Kragen. Landauf, landab stapeln sich ihre Torsi an den Strassenrändern und warten darauf, abtransportiert zu werden. Sie waren überschüssig, alt, hatten ihren Dienst Heidi eisenhut, 1976, erfüllt. Ihre Äste waren amputiert worden, wurHistorikerin und Leiterin Kantonsbibliothek den gehäckselt, abtransportiert. Appenzell Ausserrhoden. Sie seien mehr als 120 Jahre alt und müssten weg, hat der Förster resümiert. Ich vertraue ihm. Fast vierzig Bäume hat er mit einem rosafarbenen Leuchtstift markiert. Es sind unsere Tannen, THurgAu meine Tannen. Jahrelang habe ich von meinem Büro zuhause aus dem Fenster geschaut, ihnen zugeschaut, wie sie schwiegen, wie sie sich im Wind bewegten, wie sie unter der Schneelast litten, wie sie Tannzapfen trugen. Sie gehörten zu meiner Welt. Immer waren sie da, wenn ich am Schreibtisch sass, wenn ich nicht weiter wusste Da hängt er also an den Gerüsten, die das Regierungsgebäude in Frauenfeld umstellen: Hansjörg Walter. «Ich mag ihn, weil er wichtig ist.» verkündet die riesige Plache. Und: «Aus dem Thurgau für die Schweiz.» Daneben der lachende Nationalratspräsident. Der präsidiale Empfang und das Fest für Walter hat den Kanton 290’000 Franken gekostet. Die Rheinstrasse – Frauenfelds Strassenpracht – wurde für den Umzug gesperrt. Bei Walter daheim in Wängi gab es für die geladenen Gäste einen Dreigänger und Porzellangeschirr; für das einfache Volk Hörnli mit Ghackets, heissen Fleischkäse oder ein von PeNicht jeder Tannentorsi kommt per ter Spuhler gelobtes Raclette. Diese hochwertige Helikopter auf den Klosterhof. Bild: Heidi Eisenhut
Das Bauernopfer und die Lotteriefonds-Partys
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thema
kulturelle Festivität wurde mit Geldern aus dem Lotteriefonds bezahlt. Und der Lotteriefonds wird vom kantonalen Kulturamt bewirtschaftet. Kollege Dieter Langhart schrieb zu dieser Angelegenheit in «unserer» Zeitung: «Kunst kommt von nehmen können.» Der Köbi Stark ist aber auch ein Guter, ein «gmögiger Cheib», einer, der die Dossiers im Griff hat, integrativ und mediativ. Ich habe ihn mal am Frauenfelder Stadtlauf kennengelernt. Wer für einen guten Zweck rumrennt, kann kein schlechter Mensch sein. Der Köbi Stark wäre sicher kein schlechter Bundesrat geworden. Aber die in diesem Bern oben wollten ihn ja nicht. Dann wollten sie den Hansjörg Walter. Der war mal Bundesrat der Herzen und stellte sich dann in den Dienst seiner Partei. Ihn habe ich mal an der Gachnanger Bundesfeier kennengelernt. Weil er Überstunden machen musste auf dem Mähdrescher, erschien er erst relativ knapp vor seiner Ansprache, «marschierte» standesgemäss zum eben intonierten Thurgauerlied ein. Auch der Walter ist ein Guter. Auch der Walter wäre kein schlechter Bundesrat geworden. Aber der arme Kerli war bei seiner zweiten Nicht-Wahl in den Bundesrat vor allem Parteisoldat und Bauernopfer zugleich. Gewählt worden ist er nicht. Die Leute vergessen wieder. Vielen wird der Walter als Bundesrat der Herzen bleiben. Man erinnert sich gerne nur an das Gute und Schöne. Jetzt kommt der Kanton Thurgau um eine zweite Feier herum. Für einen BundesratsEmpfang wäre eine noch grössere Party vonnöten gewesen. Man will sich ja nicht lumpen lassen. Der Lotteriefonds wäre vielleicht um 400’000 Stutz erleichtert worden. In diesem Zusammenhang hätte man auch den vom TCS auserkorenen besten und sichersten Schweizer Fussgängerstreifen an der Kreuzung Laubgasse/Oberwiesenstrasse in Frauenfeld abfeiern können. Zwei Feiern auf einen Streich. Das hätte Geld für die Kultur gespart. Aber dafür hätte man auf der Hansjörg-Walter-Blache am Regierungsgebäude nachbessern müssen: statt Nationalratspräsident Bundesrat. Was das wieder gekostet hätte! Armer Lotteriefonds. Mathias Frei, 1980, ist Kulturveranstalter, Slampoet, Texter und Gemeinderat.
WinTerTHur
Kunstkammer und Kuriositätenkabinett Wohin gehts zum Glück und worin liegt es? Was kommt ihm in die Quere? So sehr damit auch Vorstellungswelten aufgerufen sind: «Zum Glück auf Erden», so der neuste Buchtitel von Jso Maeder, kommt es auf den Raum an – oder besser auf dessen begrenzenden Charakter;
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Rundflug
der sich zum Beispiel dann bemerkbar macht, wenn man mit dem Schienbein an ein Stuhlbein stösst. Kontaktzonen, Schnittstellen, Passungen und Friktionen sind von Maeder bevorzugte Arbeitsfelder – dies gilt für Materialien und Komposition, aber auch was das Verhältnis von Werk und Wort angeht. Daher passt es ganz gut, seine Arbeiten an einem Ort auszustellen, wo Raum notorisch knapp ist: Ulrich Harschs Antiquariat & Galerie im Rathausdurchgang. Besucherinnen und Besucher der Ausstellung «Sit – Ulrich's Place / Ein Kabinett» müssen erst an einigen Büchertürmen vorbei finden. Über eine Wendeltreppe erreichen sie dann ein Zwischengeschoss. Hier ist eine Kunstkammer eingerichtet, die, bestückt mit Werken des 54-jährigen Künstlers, zum Studium von Übergängen, Überlagerungen und Registersprüngen geeignet ist. Ohne detektivische Leidenschaft wird man allerdings nicht weit kommen. Die Arbeiten lassen sich nicht leicht unter einen Hut bringen, sie setzen immer wieder im Einzelnen an. Auf dem hüfthohen Bücherbord liegen kleine Formate unter Glas und zwei Leselupen, aber auch ein weisses Stofftuch mit Spitzen, überschrieben mit fiktiven Buchtiteln. In Skizzen, die Konstruktionen und Anlagen umreissen oder anatomischen Zeichnungen gleichen, betreibt Maeder Fallstudien zur Überlagerung. Das geht bis hin zum Satzspiegel einer Buchseite, der durch ein Pauspapier schimmert, auf welchem ein Schema aus roten und schwarzen Balken aufgetragen ist. Verblüffend ist Maeder in seinen Mischtechniken. Eindrücklich sind zwei Plastikbeutel mit braunen Überresten organischen Materials, Teil einer Arbeit aus der Serie «Memory». Sie sind hier der Gipfel der Unreinheit. Daneben finden sich an Fäden aufgezogen faustgrosse Körper. Bei den beigen und braunen Objekten könnte es sich um Nachbildungen von Wirbeln oder Knorpeln handeln. Der Titel «Objets aux aguets» (Objekte auf der Lauer) weist allerdings auf die Abteilung Hundefutter und Fifis geliebten Designerknochen. Davor steht ein Stuhl; ein objet trouvé aus dem Haus. Wie zu erfahren ist, wurde sein Lederbezug vor dreissig Jahren vom Galeristen erneuert, zum Zweck des komfortablen Aufliegens, nicht des harten Anstossens. «Ich sehe die Welt blond und braun, durch Milch, Glas und Horn.» Nur schon wegen des Farbeindrucks wäre diese Zeile des Hamburger Chansonniers Jacques Palminger wie gemacht für «Ulrich's Place». Die Ausstellung taucht die Sehgewohnheiten in Nikotingelb. Das ist im besten Sinn anstössig. Noch bis zum 4. Februar kann man sich dieses Kuriositätenkabinett anschauen. Wendelin Brühwiler, 1982, ist freier Journalist und arbeitet an der Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Uni Zürich.
VorarlBerg
Metanand und Gegananand In Schruns, dem Hauptort des Montafons, gibt es seit mehr als hundert Jahren ein Heimatmuseum. Es ist in einem über 500 Jahre alten rätoromanischen Haus untergebracht. Angesichts so vieler Jahrhunderte war vorherzusehen, dass ein nötiger und zwangsläufig moderner Zubau Kontroversen auslösen würde – ganz gleich, wie er aussieht. Es wurde also ein so genannter Einladungswettbewerb für acht ausgewählte Architekturbüros mit diversen Vorgaben ausgeschrieben: Zwei bestehende Objekte sollten zu einem Museum zusammengeschlossen werden, die kirchplatzseitige Fassadenansicht musste erhalten bleiben, das künftige Museum sollte seine kulturelle Offenheit und Zugänglichkeit deutlich zu erkennen geben. Den Wettbewerb gewann das Architektenduo Bernhard und Stefan Marte in Weiler. Die international besetzte Jury urteilte: «Die zusätzlichen Ausstellungs- und Veranstaltungsräumlichkeiten werden in einer Neubebauung des Hauses Nummer siebzehn eingerichtet. Ihre Grösse kontrastiert spannungsvoll mit der kleinräumlichen ‹Kammerung› des Haupthauses. Nach aussen wirkt sie als selbstbewusste, zeitgenössische Einfügung in die Silhouette der dicht gefügten Hauszeilen im Dorfkern. Die erwünschte Präsenz des Heimatmuseums im öffentlichen Raum wird mit einer überraschenden Selbstverständlichkeit erreicht. … Das Heimatmuseum wird im wörtlichen Sinn Bestandteil des Ortes, indem seine Bauten physisch zur Identität des Dorfkerns unmittelbar beitragen. Der Entwurf überzeugt durch seine konzeptionelle Klarheit. Wenn Heimat bedeutet, Identität zu schaffen, gelingt den Projektverfassern eine ausgezeichnete städtebauliche, funktionale und architektonische Antwort auf die sehr anspruchsvolle Aufgabe, das neue Heimatmuseum im Dorf und in der Talschaft zu verankern und neu zu positionieren.» Der Standort Montafon als Bauherr und der Schrunser Bürgermeister waren zufrieden. Einige Schrunser sahen aber zumindest die geplante Fassade des Museums ganz anders als die Architekten. Nicht als «ein weisses skulpturartiges Gebäude als Hülle für historisch Wertvolles», sondern als etwas, das sich in einem altbekannten Wort zusammenfassen lässt: Betonklotz! Es bildete sich die Initiative «Rettet Schruns» und die folgende Kontroverse zwischen Befürwortern und Gegnern mündete in einer Volksabstimmung mit der Fragestellung: «Soll die Marktgemeinde Schruns durch eine Änderung des Bebauungsplanes die baurechtlichen Voraussetzungen für einen Museumsneubau nach dem vorliegenden Siegerprojekt im Ortszentrum von Schruns schaffen?» Diese Formulie-
Die Parole war schnell gefunden: Betonklotz! Bild: pd rung ging auf Querelen über den Wortlaut zwischen dem Bürgermeister (ÖVP), der Gemeinschaftsliste «Metanand für Schru» (Miteinander für Schruns) und der SPÖ zurück. Von den 3002 Stimmberechtigten gingen 59 Prozent zur Abstimmung und davon stimmten 78 Prozent mit einem Nein. Viele Befürworter werden daraufhin im Stillen an Bismarcks Wort «vox populi, vox Rindvieh» gedacht haben, geäussert haben sie sich natürlich dezenter. Der Bürgermeister sagte, jetzt müsse man zusammensitzen und eine Lösung suchen, der Museumsdirektor hofft auf eine «Alternativlösung», die Nachbardörfer Vandans und Gaschurn meldeten ihrerseits Interesse als Museumsstandort an. Marina Hämmerle, Geschäftsführerin des Vorarlberger Architekturinstituts und Jurymitglied, sprach von einem «abschreckenden Schadensfall», und Walter Fink, einer der Kolumnisten der «Vorarlberger Nachrichten», hatte schon im Vorfeld der Abstimmung formuliert: «Dabei weiss natürlich jeder, der sich auch nur ansatzweise mit Architektur und Kunst beschäftigt hat, dass solche Themen nie Abstimmungen unterzogen werden sollten. Man darf an den bekanntesten einschlägigen Bau in Vorarlberg, das Kunsthaus Bregenz, erinnern. Da krochen auch die Lemuren aus den Löchern und hetzten gegen den vermeintlichen Betonklotz. … Hätte man damals eine Abstimmung gemacht, wäre das Kunsthaus nie gebaut worden.» Ich mag Zumthors Kunsthaus – im Gegensatz zu den meisten seiner anderen Bauten – bis heute nicht (kann jedoch mit Finks Einschätzung als Lemur gut leben, ob er nun die Halbaffen auf Madagaskar oder die römischen Gespenster meint), aber das Schrunser Projekt hätte mir gut gefallen. Man kann nur neugierig sein, welche Art Bauwerk schliesslich die Zustimmung von «Rettet Schruns» finden wird. Kurt Bracharz, 1947, arbeitet als Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer in Bregenz.
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Städtebau t h e m a
Wie eine heisse Kartoffel weitergegeben Die Swisscanto stimmt den Sicherungs massnahmen an der Villa Wiesental zu. Der Neubau ist aber noch nicht vom Tisch. Eine Auslegeordnung. von rené hornung
Es sieht nicht so aus, als würde dem Eigentümer die Villa am Herzen liegen. Bild: pd «Wir haben die weitere Planung ganz an HRS übergeben», so die Auskunft von Beat Amstutz, dem Sprecher von Swisscanto, der Grundeigentümerin der Villa Wiesental an der Rosenbergstrasse 95 in St.Gallen. «Wir haben unsererseits die Organisation des Wettbewerbs Wüest & Partner übergeben», so die Folgeauskunft von HRS-Geschäftsleitungsmitglied Paul Somm. Eine derartige Zusammenarbeit unter Investoren und Planern ist zwar nicht aussergewöhnlich, im Fall der Villa Wiesental erinnert sie aber an die Weitergabe der heissen Kartoffel. Niemand will sich die Finger verbrennen. Nachdem über die vom Abbruch bedrohte, aber auf der Schutzliste der Stadt und auf der Roten Liste des Heimatschutzes stehende Villa viel berichtet wurde, wird nun doch einiges möglich. Anlässlich der Begehung vom 15. Dezember willigte Swisscanto ein, die lecken Stellen am Haus abzudichten, damit der Zerfall aufgehalten werden kann. Auch die wuchernden Sträucher und das Efeu, die Schaden anrichten, werden gestutzt oder entfernt. Die Anlagestiftung nimmt sich damit aus dem Schussfeld. Man soll ihr nicht länger vorwerfen können, sie lasse die Villa absichtlich verrotten, damit nichts anderes übrig bleibt, als sie abzubrechen.
Immergleiche Seilschaften Doch trotz Abdichtungen und Sicherungsmassnahmen: Die Abbruchpläne sind nicht vom Tisch. Die Beteiligten reden von einem architektonisch aussergewöhnlichen Projekt, das an dieser städtebaulich wichtigen Stelle entstehen soll. Wüest & Partner schreiben nun einen Wettbewerb aus und stellen mit Einbezug der Stadt eine hochkarätige Jury zusammen. In einer ersten Runde können sich Architekten frei bewerben, dann werden anhand der Präqualifikationen die geeigneten Büros ausgelesen, die am Wettbewerb mitmachen dürfen – wie viele es sein werden, sei noch offen, sagt HRS-Geschäfts-
leitungsmitglied Paul Somm. Klar sei, dass hier beste Architektur nötig ist. Die Villa darf nämlich nur dann abgebrochen werden, wenn das Neubauprojekt als besser beurteilt wird als der Bestand. – Da kommt ein heikler Entscheid auf die Behörden zu. Dass Swisscanto und HRS zusammen ein Projekt entwickeln, ist nicht neu. Zusammen hatten sie unter anderem das Neuenburger Fussballstadion Maladière mit Mantelnutzung hochgezogen. Stichwort Fussballstadion: Wir wissen aus St.Gallen, dass HRS keine kleinen Brötchen backt. Sie bauten auch St.Gallens ShoppingArena oder den Manor Webersbleiche (mit neunzehn Parkplätzen mehr als bewilligt). Blättert man durch das im Dezember erschienene St.Galler Städtebauheft von «Hochparterre», taucht HRS Real Estate bei zahlreichen Projekten auf, unter anderem bei der Renovation des Rathauses. Mindestens vier Bautafeln in der Stadt tragen derzeit das HRS-Logo: der Umbau des Einkaufszentrums Silberturm, das Bundesverwaltungsgericht, das Kurhaus Oberwaid und das Blutspendezentrum in St.Fiden.
Abschreckende Nachbarschaft Die HRS-Leute können rechnen, sie wissen, wie gebaut werden muss, damit ein Haus eine Rendite abwirft. Das kann durchaus gut kommen: Das Bundesverwaltungsgericht, das Kurhaus Oberwaid und das Blutspendezentrum versprechen interessante Architektur. Dass es in Architektenkreisen dennoch Bedenken gegen ein Wiesental-Neubauprojekt von HRS gibt, fusst auf den Erfahrungen mit dem bald zehn Jahre alten Geschäftshaus St.Leonhard direkt neben der Villa. «St.Leopard» war damals allerdings ein Hauruck-Projekt, denn St.Gallen wollte sich als Standort für das Bundesverwaltungsgericht gleich mit einem geeigneten Gerichtsgebäude bewerben. In nur zehn Tagen habe man ein erstes Projekt aus dem Hut zaubern müssen,
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erinnerten sich im Februar 2004 die am Bau Beteiligten in einer grossen Diskussionsrunde. Dann aber war das Gebäude dem Bund nicht repräsentativ genug und er verlangte einen Architekturwettbewerb. Die direkte Nachbarschaft des Wiesental-Projekts wecke halt solche Erinnerungen, sagt der Regionalpräsident des Bundes Schweizer Architekten (BSA), Andy Senn.
Wenn mans kaufen könnte Der BSA ist mit seinen Bedenken nicht allein. Es gibt einige St.Gallerinnen und St.Galler und den Verein Pro Villa Wiesental samt FacebookSeite, die sich für den Erhalt und gegen einen Neubau engagieren. Eine Petiton soll lanciert werden. Vielleicht findet sich so ein gut betuchter Käufer, der Swisscanto das Streitobjekt abnimmt und es rettet. Gibt es wirklich kein auf repräsentative Räume erpichtes Advokaturbüro, das so nahe beim Bundesverwaltungsgericht Büros braucht? Hat vielleicht Konrad Hummler von der Bank Wegelin noch etwas Münz in der Schatulle, nachdem er die Museumstrasse 1 und jetzt St.Katharinen aufwändig renoviert hat? Überlegt sich vielleicht der Rektor der Fachhochschule, ob er nicht neben dem sowieso schon zu kleinen Neubau noch eine schmucke Villa für Weiterbildungsveranstaltungen oder fürs Rektorat nutzen könnte? Und dann gibt es ja noch die St.Galler Kantonalbank als Mitbesitzerin der Anlagestiftung Swisscanto. Sie könnte die Villa Wiesental retten und so eine kleine Wiedergutmachung leisten. Schliesslich hatte die KB einst die Denkmalpflege in die Knie gezwungen und 1977 für den neuen Hauptsitz den mächtigen Kunkler-Bau der «Helvetia» abbrechen lassen. Die Kantonalbank könnte sich erst noch historische Lorbeeren holen: Villa-Wiesental-Bauherr Konrad Menet-Tanner war von 1899–1912 nämlich Kantonalbank-Präsident.
Thema
Textilgeschichte
Der Faden, an dem die Welt hing Einst war die Baumwolle weltbestimmend – auch die Textilstadt St.Gallen hat eine Vergangenheit mit dem weissen Stoff. Dass aber heute noch Leben daran hängen, zeigt die Ausstellung «Cotton worldwide». von peter müller
«Maid of Cotton», 1958. Bild: University of Southern California «Fünf Pflanzen verändern die Welt» heisst der Buchklassiker von Henry Hobhouse. Gemeint sind die fünf Nutzpflanzen: Zucker, Tee, Baumwolle, Kartoffel und Chinarinde. Sie haben vom 16. bis ins 20. Jahrhundert die Welt geprägt: wirtschaftlich, politisch und kulturell. Sie waren schon ein «global business», noch lange bevor das Wort Globalisierung existierte. Die Baumwolle ist Thema einer Ausstellung im Historischen und Völkerkundemuseum St.Gallen. Ihr Kernstück sind 56 schwarzweisse Fotografien von Hans Peter Jost. Der freie Fotograf mit Zürcher Wurzeln realisierte zwischen 2006 und 2008 mit der Journalistin Christina Kleineidam ein aufwändiges Erkundungsprojekt. Die beiden bereisten die sieben wichtigsten baumwollproduzierenden und -verarbeitenden Länder: Indien, Usbekistan, China, Mali, Tansania, Brasilien und die USA. Im Fokus hatten sie die Menschen, die in Anbau, Ernte, Verarbeitung und Vermarktung der Pflanze involviert
sind – vor allem die einfachen Leute, deren Leben buchstäblich am Baumwollfaden hängt. Die Missstände im heutigen «cotton business» sind gravierend – vor allem sozial und ökologisch. Auch damit beschäftigten sich die beiden auf ihrer langen Reise intensiv, ebenso mit den globalen Zusammenhängen vom Produzenten bis zum Konsumenten. Viele unserer Kleidungsstücke und Lebensmittel haben eine aberwitzig weite Reise hinter sich, bevor sie bei uns ins Ladenregal kommen. Bekannt ist das vielzitierte T-Shirt, das im Laden sieben Franken kostet und dem Baumwollbauern oder der Textilarbeiterin ein paar lächerliche Rappen einbringt. Aus den Resultaten dieser Recherchereisen entstand die Ausstellung «Cotton Worldwide».
deter Baumwollbauern seit Jahren ein Problem. In Usbekistan verlandet der Aralsee dramatisch, weil man das Wasser für die Baumwollfelder ableitet. Die amerikanischen Farmer sind dank hoher Agrarsubventionen in der Lage, unabhängig von Wetter und Weltmarkt zu produzieren – zum Nachteil ihrer Kollegen in den Entwicklungsländern. Die Ausstellung zeigt aber auch Beispiele von Selbstbehauptung, Würde und Solidarität. In Mali beispielsweise behelfen sich die Frauen mit einem System von Mikrokrediten, um Biobaumwolle anzupflanzen. In Brasilien produzieren Bauern ihren eigenen Biosprit. Eigentlich ist die Baumwolle eine Wildpflanze, die in den Tropen und Subtropen gedeiht sowie in Gebieten der gemässigten Breiten mit trockenem Klima und langen, warmen SomDreieckshandel der Weltwirtschaft mern. Angebaut und zu Textilien verarbeitet Gezeigt werden Ungerechtigkeit und Ausbeu- wird sie seit gut 7000 Jahren in verschiedenen tung, soziale Entwurzelung und ökologische Ka- Kulturen rund um die Welt. Ihr Aufschwung tastrophen. In Indien sind Selbstmorde verschul- in Europa setzte im 16. Jahrhundert ein, im
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Textilgeschichte Thema wolle zunehmend durch Chemiefasern konkurrenziert. Sie ist aber noch heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Anbau, Produktion und Verarbeitung sind hoch rationell und global verzahnt, gentechnisch veränderte Samen längstens Realität.
Textilland Ostschweiz In der Ostschweiz spiegelt sich die globale Baumwollgeschichte; auch hier wurde die Baumwolle im 18. Jahrhundert zum Schicksalsfaden. 1721 führte Peter Bion in St.Gallen die Baumwollweberei ein. Nach 1750 weitete sich die Produktion auf die ganze Ostschweiz aus. Überall surrten die Spinnräder, klapperten die Webstühle. Die fertigen Tücher wurden in ganz Europa abgesetzt. Um 1800 arbeiteten zehntausende von Heimarbeiterinnen und Heimarbeiter für die Baumwollunternehmen in St.Gallen und Trogen. 1790 erreichte die Mechanisierung der Branche auch die Ostschweiz. Das Maschinengarn aus England machte viele Handspinner arbeitslos, das Rennen Mensch gegen Maschine begann. 1801 wurde im Gebäude des ehemaligen Klosters St.Gallen eine mechanische Spinnerei eingerichtet – die erste Fabrik im modernen Wortsinn in der Schweiz. 1825 wurde in Rheineck die erste mechanische Weberei der Ostschweiz eröffnet. Nach 1820 erlebte die mechanische Buntweberei eine steile Karriere. Die Produkte wurden in die ganze Welt exportiert. Die Herstellung Bilder: Hans Peter Joost basierte zunächst auf Heimarbeit, dann wurden auch hier die Fabriken vorherrschend. Ende Zeitalter der Entdeckungen. Zunehmend ver- der 1860er Jahre setzte der Abstieg der Branche drängte sie Wolle und Leinwand. Als Teil des ein. Ersatz schaffte die Stickereiindustrie. Sie Dreieckshandels Europa – Afrika – Amerika war brachte der Ostschweiz 1860 bis 1920 eine beisie früh ein «global business», das auf der Arbeit spiellose Blütezeit mit viel Licht und mancherlei von Sklaven in Übersee beruhte. 1550 bis 1800 Schatten. St.Gallen wurde zur Boomtown. Die prägte dieser Dreieckshandel die Weltwirtschaft Baumwolle war auch hier ein zentraler Rohstoff. wesentlich mit: Produkte aus Europa, Sklaven Mit dem Zusammenbruch der Stickereiindustaus Afrika, Zucker, Baumwolle, Kaffee, Kakao rie verlor sie in der Ostschweiz an Bedeutung. und Metall aus Amerika. Bestseller und Filmklassiker Motor der Industrialisierung Fachliteratur zur Ostschweizer BaumwollgeZur eigentlichen Weltmacht wurde die Baum- schichte gibt es leider nur wenig: Woher bezog wolle nach 1750. Die Textilindustrie war der die hiesige Textilindustrie ihren Rohstoff? Wie erste starke Motor der Industrialisierung Eu- kam er in die Ostschweiz? Wer verdiente daropas und blieb bis ins 20. Jahrhundert eine ran wieviel? Historisch aufgearbeitet sind diese Schlüsselindustrie. Mit der rasanten Mechanisie- Aktivitäten erst bruchstückweise. Klar ist, dass rung von Anbau, Ernte und Verarbeitung wur- auch Privatpersonen und Unternehmen aus der de das einstige Luxusprodukt zum Massenpro- Ostschweiz am erwähnten Dreieckshandel verdukt und globalen Exportschlager. Ende des 19. dienten – vom Plantagenbesitzer über den SklaJahrhunderts beherrschte die Baumwolle den venaufseher bis zum Grosskaufmann. Bekanntes weltweiten Textilmarkt, ihr Anteil betrug acht- Beispiel ist die Handelsdynastie der Zellweger zig Prozent. Karl Marx und Friedrich Engels in Trogen. Durch den Handel mit Baumwolle, formulierten es 1850 prägnant: «Das 19. Jahr- Baumwollstoffen und Kolonialwaren brachten es die Zellweger im 18. Jahrhundert zu einem beihundert ist das baumwollene Zeitalter». Zur Sicherung des Rohstoffes und der Ab- spiellosen Wohlstand. In St.Gallen gibt es Belege satzmärkte griffen die Staaten auf Machtpoli- und Hinweise bei bekannten Familien (Kunkler, tik, Kolonialisierung und Waffengewalt zurück. Kunz, Zollikofer, Zyli). Die Südstaaten der USA, um 1850 weltweit die Die Spurensuche in den hiesigen Bibliowichtigsten Baumwoll-Produzenten, stützten theken und Archiven förderte aber auch kulsich auf die Sklavenwirtschaft. turgeschichtlich Relevantes zutage. Schon 1855 Seit den siebziger Jahren wurde die Baum- wurde im Stadttheater St.Gallen eine Bühnen39 SAITEN 01.12
fassung von «Onkel Toms Hütte» aufgeführt. Die Vorlage, Harriet Beecher Stowes gleichnamiger Bestseller von 1852, schlug damals riesige Wellen. Stowe übte scharfe Kritik an der Sklaverei, welche die wirtschaftliche Basis der Baumwollwirtschaft in den Südstaaten der USA bildete. Für die Ostschweiz waren die USA ein wichtiger Baumwolllieferant. Wie damals in St.Gallen «Onkel Toms Hütte» diskutiert wurde, wäre noch herauszufinden. Eine ganz andere Baumwollgeschichte gelangte im Januar 1952 nach St.Gallen. Das Filmepos «Vom Winde verweht» hatte Premiere. Es wurde in der Tagespresse mit grossen Inseraten angekündigt. «Zum ersten Mal – der grösste Film aller Zeiten!» In den USA war der Film schon 1939 in die Kinos gekommen. Warum er in der Schweiz erst Anfang der Fünfziger anlief, müsste abgeklärt werden. Verleihpolitik? Eine Folge des Zweiten Weltkrieges? Im Vergleich zu «Onkel Toms Hütte» aber ist «Vom Winde verweht» ein Leichtgewicht. Der Film bietet vor allem Klischees: Luxus, Eleganz, Romantik. Der Film ist plakativ, melodramatisch, grössenwahnsinnig – und trotzdem ein Klassiker. Vielleicht gerade deswegen.
Miss Jean Carter aus Georgia Viel aussagen kann auch schon ein einzelnes Foto. 1958 wurde die damalige «Maid of Cotton» der US-Baumwollindustrie – die «Miss Baumwolle» – auf Weltreise geschickt. Auf dieser Tour machte die zwanzigjährige Jean Carter aus dem Bundesstaat Georgia am 21. Juni in St.Gallen Station. Ein PR-Foto zeigt sie, wie sie lachend auf einem Berg Baumwollballen sitzt und herunterwinkt. Die Aufnahme ist hinreissend. Das «cotton business» hat fragwürdige Seiten? Ist doch egal. Wir setzen einfach eine Miss Cotton drauf, dann wirkts nett, charmant, sexy. So funktioniert letztlich alles Schönreden und Schönfärben. Wie wichtig im Gegenzug ein waches, kritisches Einkaufen ist, zeigt die Ausstellung «Cotton worldwide» ganz am Schluss. Man kann sich über die Herkunft seiner Kleider informieren, verantwortungslose Firmen boykottieren oder Altkleider-Projekte unterstützen. Man muss es nur wollen. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen. Bis 1. Juli. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 –17 Uhr. Mehr Infos: www.hmsg.ch
Rechsteiners Erfolg Thema
Die kollektive Kraft des «sozialen St.Gallen» Was bedeutet es, wenn im konservativen Kanton St.Gallen der am weitesten links stehende Politiker in den Ständerat gewählt wird? Wie konnte Paul Rechsteiner diesen Wahlkampf überhaupt gewinnen? ralph hug * wagt die bis anhin noch nirgends vorgenommene Analyse.
War es der berühmte Flügelschlag des Schmetterlings, als Paul Rechsteiner im Januar 2011 anrief und in einem Nebensatz die Absicht kundtat, er überlege sich eine Kandidatur für den Ständerat? Und war es der zweite Flügelschlag, als wenig später ein Wahlteam stand, das die Sache an die Hand nehmen sollte? Der Schmetterlingseffekt ist aus der Chaostheorie bekannt. Er besagt, dass aus einer kleinen Bewegung am Anfang durch selbstverstärkende Effekte am Schluss eine grosse Welle entstehen kann. Dieses Bild passt nicht schlecht zu dem, was sich im Kanton St.Gallen im Wahljahr 2011 ereignete. Rechsteiners Wahl zum Ständerat war ein unerwartetes Ereignis. Mehr: eine Erschütterung, ein politischer Erdrutsch, den niemand vorausgesehen hat. Aber einer, der sich sehr wohl abzeichnete. Einen St.Galler Ständeratssitz zu erobern galt für die Linke lange als aussichtslos. Die bisherigen Kandidaturen der SP waren eher Präsenzbekundungen. Oder sie dienten der Profilierung für künftige Wahlen. Über Jahrzehnte teilten sich CVP und FDP die beiden Sitze auf. Das bürgerliche Mandatskartell hatte nur zwei Ausnahmen: 1911 und 1971, als die beiden Sozialdemokraten Heinrich Scherrer und Matthias Eggenberger siegreich waren. Das Unmögliche zu denken, war somit der erste Akt dieses Wahlkampfs. Das Unmögliche beginnt im Kopf. Eine Studentenparole aus dem Pariser Mai 1968 hatte gelautet: «Seid realistisch, fordert das Unmögliche.» Was hätte eine Kandidatur von Paul Rechsteiner anderes bedeutet als den Versuch, die festgefügte St.Galler Politwelt aus den Angeln zu heben?
Soziale Botschaft wirkte Es war aber keineswegs nur das Prinzip Hoffnung, das Rechsteiner zur Kandidatur bewogen hatte. Die Gründe lagen vielmehr in der politischen Entwicklung. «Es sind keine normalen Zeiten», hatte er betont. War nicht klar ersichtlich, dass sich in der Bevölkerung enorm viel Wut und Empörung angestaut hatte? Wut über die Exzesse von Managern, über die Milliardenzockerei in der Finanzbranche, über den wachsenden Reichtum der Oberschicht bei gleichzeitigem Sozialabbau, Lohndruck und Entlassungen. Auf der Strasse, bei den einfachen Leuten, war dieses explosive Gefühlsgemisch mit Händen zu greifen. Die Frage stellte
sich, ob es weiterhin die SVP sein würde, die solche Emotionen für ein fremdenfeindliches Programm bewirtschaftet. Oder ob es für einmal gelingen würde, eine alternative Perspektive aufzuzeigen. Paul Rechsteiner war derjenige, der laut sagte, was viele denken. Am 1. Mai rief er in die Menge: «Es ist ein Klassenkampf von oben, wenn sich gewaltige Vermögen bei einer kleinen Schicht konzentrieren, während andere kaum von ihrem Lohn leben können.» Er sprach von politischem Betrug und einer korrumpierten Demokratie. Diese Ansicht ist weit verbreitet, wenn auch oft nur in Form der geballten Faust im Hosensack. Viele spüren den Extremismus der Gegenwart in ihrem Alltag, am Arbeitsplatz. Sie sehen, dass etwas grundsätzlich schief läuft und korrigiert werden muss. Rechsteiners Wahlbotschaft «Gute Löhne, gute Renten und Menschenrechte für alle» holte die Leute an einem zentralen Punkt ab. Natürlich war es anfangs ungewiss, ob sie wirklich die Köpfe und Herzen der Menschen ansprechen würde. Doch alle Faktoren sprachen dafür. Ende August passierte Folgendes: Bei schönstem Sommerwetter strömten Hunderte von Rentnerinnen, Gewerkschaftern und Angestellten in den Gossauer Fürstenlandsaal. Zusätzliche Stühle mussten hineingetragen werden. Dort fand ein Anlass statt, der «Kongress zur Verteidigung der Renten» hiess, mit Ruth Dreifuss, ex-Sozialministerin und Ikone der AHV, als Starrednerin. Der Leitsatz der Veranstaltung lautete: «Hände weg von unseren Renten!» Angesichts des Aufmarsches war nun klar: Die soziale Botschaft der Kampagne wirkt.
viele Beobachter stand er schon als Sieger fest. Besonders dann, als die CVP-Rechte im zweiten Wahlgang einen groben Fehler beging und mit Michael Hüppi ein politisches Greenhorn ins Rennen schickte. Dabei war doch klar, dass die St.Gallerinnen und St.Galler keinen Neuling in den Ständerat wählen würden. Hüppis Nomination glich eher einem Verzweiflungsakt als durchdachtem Kalkül. In der Retrospektive erscheint der Wahlsieg von Paul Rechsteiner als logisch und folgerichtig, auch wenn er knapp ausfiel. Die parteipolitische Konstellation war zweifellos günstig. Rechsteiner zog zusätzlich taktisch Wählende aus der politischen Mitte an, die Brunner verhindern wollten und dem CVP-Kandidaten keine Chancen gaben. Viel wichtiger als Taktik waren aber die politischen Inhalte. Die Fokussierung auf Arbeit und Rente lag angesichts der wirtschaftlichen Ereignisse genau richtig. Kein Wahlkampfstratege hätte sich ein besseres Drehbuch ausdenken können, als es die Realität bot. Was war geschehen? Im Frühjahr waren zahlreiche Fälle von skandalösen Tieflöhnen bekannt geworden: Verkäuferinnen mit sechzehn Franken, Fabrikarbeiterinnen mit dreizehn Franken Stundenlohn. Im Juni streikten Büetzerinnen der High-Tech-Firma Aquis AG in Murg, weil ihnen der Tieflohn noch gekürzt wurde. Im Sommer ordneten Firmen wie Model, SFS Stadler oder Leica Geosystems wegen des starken Frankens längere Arbeitszeiten an und wälzten so das Währungsrisiko auf die Angestellten ab. Die Nationalbank tat nichts und wurde erst im Herbst aktiv. Im August wurde bekannt, dass der Minimalzins für Pensionskassenguthaben auf historisch tiefe 1,5 Prozent Günstige Konstellation gesenkt wird, was allen Versicherten empfindOder anders gesagt: Der Schmetterling flog, die liche Einbussen beschert. Im Oktober platzte in Flügelschläge wurden dichter und eine kollekti- St.Gallen ein Lohndumping-Skandal mit polnive Bewegung entstand; mit Personen aus vielen schen Gipsern – auf einer Baustelle des Kantons. verschiedenen Milieus und Netzwerken. Wer Zuletzt im November kam die Hiobsbotschaft Augen hatte, konnte das erkennen. Doch in von Swissprinters (ex-Zollikofer): Ringier den Köpfen vieler Kommentatoren und Jour- macht auf brutale Weise einen gut laufenden nalisten war die Welt noch die alte. Es lief das St.Galler Traditionsbetrieb dicht. Die grösste Normalprogramm ab. Alltagsgewohnheiten Massenentlassung in der Stadt seit Gedenken, und parteipolitische Befangenheiten trübten 173 Leute stehen ohne valablen Sozialplan auf den Blick auf die Wirklichkeit. «Rechsteiner ist der Strasse. nicht mehrheitsfähig», lautete das Verdikt im «St. Galler Tagblatt». Der mediale Fokus blieb auf Milieugrenzen überschritten die bürgerlichen Kandidaten gerichtet, insbe- Natürlich beschäftigt die Wirtschaftskrise die sondere auf SVP-Präsident Toni Brunner. Für Menschen, sie beeinflusst ihr politisches Verhal-
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Rechsteiners Erfolg Thema
Das Unglaubliche festhalten: Handyfotografen an der Wahlfeier von Paul Rechsteiner. Bild: Markus Traber
ten. Auf der Strasse war nun plötzlich Folgendes zu hören: «Sonst bin ich ja für die CVP (oder die SVP oder die FDP), aber jetzt wähle ich Rechsteiner.» An solchen Äusserungen konnte man die tektonischen Verschiebungen erkennen. Eine kollektive Bewegung kam in Gang, die im weitesten Sinne das «soziale St.Gallen» repräsentiert und sich aus den verschiedensten Milieus speist. Offenkundig war es diese Kraft, die den SP-Nationalrat über die Ziellinie schob. Zwar fehlen genaue Daten, doch es liegt auf der Hand, dass viele wieder an der Wahl teilnahmen, die den Glauben an die Politik verloren hatten, die in Stimmabstinenz und Hoffnungslosigkeit verharrten. Jetzt aber hörten sie überzeugende Parolen und schöpften Mut. Sie liessen sich motivieren und füllten den Stimmzettel aus. So marschierte das «soziale St.Gallen» oder, um im Bild der Chaostheorie zu bleiben, es türmte sich nach und nach eine Welle auf, die sich dann am Wahltag vom 27. November in die Urnen ergoss und es möglich machte, dass auf dem Klosterplatz plötzlich die «Internationale» erklang. Zurück blieben verblüffte, teils auch konsternierte Beobachter, die es gewohnt sind, Wahlen
Wahlkampfs. Wann hat sich die Kultur das letzte Mal politisch engagiert? Es ist lange her. Dabei hat Kultur heute einen hohen Stellenwert, und sie wird auch gezielt für politische Zwecke funktionalisiert. Die SVP pflegt helvetische Traditionsbeschwörungen mit Fahnenschwingern und Alphornbläsern und hatte damit viel Erfolg. Doch langsam scheint sich die Ausbeutung von Swissness durch den Rechtspopulismus zu erschöpfen. Wir haben nun keinen Ständerat mit bäuerlichem Hintergrund, sondern zwei Standesvertreter aus dem urbanen Raum. Sie liegen zwar politisch weit auseinander, sind aber doch in ähnlichen Kulturen gross geworden. Karin Keller-Sutter hört noch heute britischen Punkrock von The Clash, Paul Rechsteiner liess im Wahlkampf Manuel Stahlberger mit Bit-Tuner und den Geräuschavantgardisten Norbert Möslang aufspielen. Ein starker Kontrast zur kultuDer andere Sound rellen Formierung der bisherigen Amtsinhaber. «Es ist möglich!», hiess es auf den Künstlerkarten, Es sind tatsächlich verrückte Zeiten, in denen die zur Unterstützung von Rechsteiners Kandi- wir leben. Aber eben auch verrückt spannende. datur in Umlauf waren. Kultur- und Kunstschaffende haben zum Wahlsieg beigetragen. *«Saiten»-Autor Ralph Hug war Mitglied Auch das war ein Merkmal dieses besonderen von Paul Rechsteiners Wahlteam. aufgrund von Parteistärken zu beurteilen. Eine Wahl ist aber nicht nur ein arithmetisches Faktum, sondern beruht auf sozialen Prozessen. Was aber heisst es, wenn der gemäss Auswertung von nationalrätlichen Abstimmungen linkste aller Nationalräte ausgerechnet in der konservativen Ostschweiz gewählt wird? Das heisst, dass sich die gesellschaftlichen Bedingungen stark verändert haben. Die Milieus sind in Bewegung. Daraus eröffnen sich neue politische Spielräume und Chancen. Diejenigen werden erfolgreich sein, die nah an den sozialen Bedürfnissen sind und diese politisch umsetzen. Damit ein Wunder wie jenes von «11/27» geschehen kann, braucht es aber immer auch eine günstige Konstellation, wo alle Elemente zusammenstimmen und wo den Akteuren keine Fehler unterlaufen dürfen.
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Pre-FlaschenPost
über einen Auswanderer
Der Säntis spuckt eben keine Asche Der Buchhändler unseres Vertrauens geht. Thomas Blarer von der Buchhandlung zur Rose am Rand des Stiftsbezirks, ist längst vom Lesetipp-Lieferanten zum Freund geworden. Kaum ein Buch, das er nicht an die Frau bringen würde. Mehr als einmal standen wir zusammen rauchend vor der Buchhandlung oder tranken nach Ladenschluss gemeinsam ein Glas Wein. Es ging dann immer um Bücher und Lesen, um Leute und Geschichten, die eigenen und die fremden. Und nun geht er.
Eine Liebe auf Pulau Weh Bücher, so die Binsenwahrheit, geben Einblick in fremde Leben, fremde Welten. Entferntes, Unbekanntes, Geschichten eben, die sich am Rand der eigenen Herkunft, des eigenen Erfahrungshorizontes befinden, öffnen sich dem aufmerksamen Leser. Einigen mag das genügen, sie verspüren nie den Wunsch, die Erzählung mit der Erfahrung zu tauschen, andere packt zwischendurch das Reissen, das Wohlbekannte zu verlassen. Wenige finden eine neue Heimat oder beginnen jenseits des üblichen Lebensentwurfs einen eigenen, neuen Erzählstrang ihres Lebens, der anhält. Thomas malte sich als Kind den Urwald mit allem, was kreucht und fleucht: mit Buntstiften und Wasserfarben. Und dann hat es ihn gepackt. Später, sehr viel später, nachdem er Buchhändler und Sortimentsleiter im Rösslitor war, fand er
seine Insel im Norden von Aceh nach vierzehn Monaten Weltreise. Ein bisschen wie Gallus, der weit ging, um genau hier in die Dornen zu stolpern, und meinte: «Hier bleibe ich. Das ist es.» Die Dornen kamen dann schon noch, etwas später; sie gehören wohl einfach dazu. Geplant hatte Thomas einen Monat Sumatra und einen Monat Flores am anderen Ende des Archipels – er wird es erst Jahre später besuchen. Es ist eine doppelte Liebe. Zuerst jene zu Sabang, dem Ort auf der Insel Pulau Weh, dann jene zu Zulkifli (Pippi). Die Liebe seines Lebens nennt er sie, allerdings eine platonische. Keine Bitterkeit ist in allem zu spüren, im Erzählen über diese Zeit. Selten hat man jemanden so zufrieden von einer vergangenen und vielleicht gar nicht so unerwiderten Liebe berichten gehört.
«Bapakismus» halt Mehrere Jahre lebt Thomas mit der Familie, die Pippi unterdessen gegründet hat, in Sabang in seinem Haus. Das Leben ist «beschaulich, aber schön». Der Alltag besteht aus dem Füttern seiner Vögel, der Pflege des Gartens, dem Strand und den Gesprächen mit den Fischern, Bauern und kleinen Staatsbeamten der Insel. Abends sitzt man zusammen mit der Familie vor dem Fernseher. Ein Leben im Rhythmus der Inselbewohner. «Ich kenne keinen Westler, der sich so schnell und so gut integriert hat wie ich.» Die Sprache bringt er sich selbst bei. Jeden Tag lernt er zwanzig Wörter und liest in seiner Grammatik. Nach sechs Wochen spricht er Indonesisch, nach sechs Monaten fliessend. Ein Tourist wollte er nie sein, das habe ihn nicht interessiert. Diese Bungalow-Anlagen am Meer, das langweile ihn. Er habe immer im Dorf gelebt, klar als Paradiesvogel und weit herum bekannt. Aber immer integriert, nie als Tourist. Die Kinder bestaunen ihn, wie er da am Strand liegt und Indonesisch lernt und rufen: «Hello Mister, apa kabar?» Irgendwann spricht er besser Indonesisch als viele Einheimische. Getroffen hat er Pippi als armen Strassenjungen, er hat ihm gleich gefallen und Freunde arrangierten ein Treffen im Kino. Wenige Wochen später wohnt Pippi bei Thomas. Er finanziert fast alles, erkauft ihm sogar eine Arbeitsstelle für 1,2 Millionen Rupien. «Ich habe alles bezahlt. Den Job, das Haus, einen Teil an die Geburten.» – «Kein Westler versteht,
Am Ende der Strasse liegt Thomas Blarers neues Heim.
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Pre-FlaschenPost
über einen Auswanderer
dass ich mich nicht ausgenutzt fühle.» In Indonesien ist es selbstverständlich, dass der Ältere zum Jüngeren schaut, der Reichere zum Ärmeren, «Bapakismus» halt. Als «Abang» – älterer Bruder – hat sich Thomas verstanden und mehrere Jahre seinen Freund Pippi unterstützt. Dieser wiederum, vaterlos aufgewachsen, unterstützt seinen jüngeren Bruder.
Den Aceh-Konflikt aussitzen Alle ein bis zwei Jahre kommt Thomas für kurze Zeit zurück in die Schweiz. «Ich kam immer gerne zurück. Zu Freunden, zu meiner Mutter und zur Familie. Aber ein NachHause-kommen war es immer erst, als ich wieder zurückging nach Indonesien.» Alle zwei Monate muss er ausreisen, meist über die Strasse von Malakka, geniesst die Tage in Penang bei indischem Essen und in Buchhandlungen, was die Insel nicht zu bieten hat. Mit der Ausrufung des Kriegsrechts durch Staatschefin Megawati eskalierte der Konflikt in Aceh. In einer Nachtund-Nebel-Aktion verlässt Thomas nach acht Jahren Sabang und flüchtet nach Yogyakarta. Hier möchte er die Zeit aussitzen, bis Frieden einkehrt in Sabang und er zurück kann. Aber als nach dem Tsunami der Frieden in Aceh endlich einkehrt, ist Thomas bereits fest in Yogyakarta angekommen. Wieder: eine grosse Liebe. Für drei Jahre wird Yogyakarta seine neue Heimat. Hierher kehrt er heute, nach sechs Jahren in der Schweiz, wieder zurück. Das Ende des Geldes und ein neuer Anfang Vorerst musste er Indonesien verlassen, weil das Geld ausging. Heute, nach sechs Jahren in der Schweiz, hat Thomas wieder genug auf der Seite, eine kleine Erbschaft ist noch ausstehend; er kann nach Indonesien zurückkehren. Es hat ihm Spass gemacht in St.Gallen. Die Freundschaften sind anders, tiefer hier in der brötigen Ostschweiz. In Indonesien bist du schnell befreundet, aber auch genauso schnell wieder entfreundet; die Familie zählt. Und trotzdem hat er beschlossen: «Ich gehe wieder. Weisch, wenn ich die Multergasse oder die Vadianstrasse entlang gehe, das finde ich einfach nicht spannend.» Heimat ist vielleicht auch nur ein
Ort, seiner liegt einfach anderswo. Der Säntis spuckt eben keine Asche wie der Merapi, die bisweilen vor der Haustüre zusammengenommen werden muss. Und wer ihn in den letzten fünf Jahren einmal getroffen hat, kurz nach der Rückkehr nach einem Indonesien-Aufenthalt, der versteht ihn. Mit Blick auf das graue Dezemberwetter über dem Klosterplatz, wo der Wind die Weihnachtsbaumdeko dumpf nach Wellblech tönen lässt, meint er: «Einmal im Flieger ist das schnell vergessen.»
Bilder: Thomas Blarer
Krank werden ist verboten Hat einer Angst, nochmals zu gehen? Mit 55 nochmals fast alle Brücken abreissen? Die Sicherheit der Ostschweiz zu verlassen und in ein Land, eine Stadt zu gehen, die von einer so ganz anderen Mentalität ist? Freundschaften, Familie und geregelte Arbeit hinter sich zu lassen? Auf die Frage «Immerhin in deinem Alter?» – den Nachsatz «Ist das denn klug?» nicht ausgesprochen – lächelt er. Vielleicht war der Gedanke sogar ein wenig unhöflich. Auf die Frage, ob er denn schon einen Job, eine Arbeit in Aussicht habe, antwortet er, als wäre es ihm erst eben in den Sinn gekommen, dass da noch was war – vielleicht. «Klar mache ich mir mehr Gedanken als früher. Krank darf ich nicht werden.» Und könnte es denn nicht langweilig werden? «Ach, ich kenne genug Singles hier in St.Gallen um die fünfzig, sechzig. Das ist doch nicht spannend. Ich kann mich für vieles begeistern. Ich habe mich schon mit Dingen beschäftigt, da hätte ich früher den Kopf geschüttelt.» Wie Paul Theraux schrieb: «I do what I like to do». Und er lacht, fährt sich mit Daumen und Zeigefinger über die Mundwinkel: «Ich habe kein Geld. Aber ich habe ja sonst alles.» Anina Baumann und Silvio Frigg im Gespräch mit Thomas Blarer, 1957, der in der Gallusstadt gross wurde, sie verliess, wieder zurückkam und nun wieder geht. Im Januar wandert er nach Indonesien aus.
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Kultur
Bild: pd
Durch den Staub der Jahre Der Musikjournalist philippe amrein trifft The Walkabouts in den neunziger Jahren zum Interview. Er verliert die Band aus den Augen und nun sind sie wieder da: mit neuem Album und einem Auftritt im Palace St.Gallen. Wir blenden zurück. Weit zurück zu einem sommerlichen Nachmittag im Jahr 1999. Die Trams folgten zielstrebig ihrem Weg den Geleisen entlang, die Fussgänger trotteten unaufgeregt über die Trottoirs und in der Limmat spiegelte sich eine in geradezu unschuldigen Goldtönen verlorene Sonne. Eine Konstellation, die man gerne aufbewahren und dann womöglich eines Tages in einen wunderschönen Spielfilm einbauen möchte. Doch für derart schöngeistige Gedanken blieb mir an jenem Nachmittag keine Zeit: Ich hetzte ungestüm über die Bahnhofsbrücke hinüber zum Central mit einem Herz voller Fragen und einem schwarzen Eastpack-Rucksack, in dem sich ein Kassettengerät befand.Mein Ziel war das Plaza-Hotel, wo Carla Torgerson und Chris Eckman von den Walkabouts Interviews zu ihrer damals brandaktuellen Platte «Trail of Tears» gaben. Ich war ein paar Minuten verspätet, doch als ich mich oben in der kleinen Suite wortreich zu entschuldigen versuchte, winkten Chris und Carla grinsend ab: «Hey, no problem!» Also nahmen wir in der teuer aussehenden Sitzlandschaft Platz und unterhielten uns. Ich fragte nach der Wohnsituation in ihrer Heimatstadt Seattle und sie erzählten von exorbitant hohen Immobilienpreisen, die es Musikern kaum noch erlaubten, dort zu
leben. Hunderte von Microsoft-Programmierern hätten nun die Wohnungen in den einst günstigen Grunge-Gegenden übernommen.Wir tranken Mineralwasser ohne Kohlensäure und Grüntee mit Honig. Als ich mir die erste Zigarette anzündete, konnten sie sich den damals klassischen Kommentar («Oh, this is so european!») natürlich nicht verkneifen. Doch die Konversation setzte sich höchst anregend fort, wir sprachen über den Teufel, die Wüste, die Luftfahrtindustrie, Starbucks, Frasier Crane, die Seattle Seahawks und natürlich über Kurt Cobain, dessen Todestag sich gerade zum fünften Mal gejährt hatte. Mein Kassettengerät war also bestens gefüllt mit Statements zu allen möglichen Sachverhalten. Entsprechend zufrieden verliess ich das vornehme Hotel und trottete mit den Feierabendfussgängern über die Trottoirs.
Furioses Auftauchen. Ein paar Tage später stand ich am Swissair-Gate im Flughafen Zürich. Zwischen meinen Fingern verglimmte meine letzte Zigarette vor dem Atlantikflug und in meinem Rucksack befand sich wieder mein Kassettengerät mit all den Statements von Chris und Carla. Die Deadline lag in weiter Ferne und so stand einem unbeschwer-
ten Trip ins Land der begrenzten Unmöglichkeiten eigentlich nichts im Weg. Dachte ich zumindest. Als ich dann jedoch an einem stürmischen Abend in meinem Hotelzimmer sass und den geplanten Artikel von Hand in meinen Notizblock schrieb, beschlichen mich erste Zweifel. Diese vergingen auch nicht, als ich ein paar Stunden später in einem Internet-Café sass und die gloriose Geschichte zu «Trail of Stars» in die Tastatur haute. Ich übermittelte die Textdatei ins ferne Zürich – und war endlich wieder ein freier Mann. Dass der Artikel niemals veröffentlicht wurde, sollte ich erst Wochen später erfahren. The Walkabouts begegneten mir in den folgenden Jahren immer wieder. Ob nun in Form seltsamer CDs mit Coverversionen, «Train Leaves At Eigth», seltener regulärer Alben wie «Ended Up A Stranger» oder «Acetylene» sowie Chris Eckmans Tätigkeit als Produzent der grossartigen Basler Band Shilf. Ansonsten waren die Mitbegründer des Alternative Country mehr oder weniger aus dem Rampenlicht verschwunden. Carla Torgerson war zwar noch in einzelne Kollaborationen involviert und von Chris Eckman wusste man, dass er sich in Ljubljana aufhielt. Doch dann kehrten in diesem Jahr The Walkabouts mit dem Album «Travels In The Dustlands» zurück – und sofort war ich wieder elektrisiert und fühlte mich auf einen Schlag zwölf Jahre jünger. Ich fühlte mich zurückversetzt in den sommerlichen Nachmittag Ende der neunziger Jahre, als die Zeiten noch besser waren. Oder zumindest so gut wie die aktuelle Walkabouts-Platte – und die ist verdammt gut. Palace St.Gallen. Freitag, 20. Januar, 22 Uhr. Mehr Infos: www.palace.sg
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Literatur
kultur
Teewarm in Wörtern baden
Was wäre, wenn an Stelle von Germanist Rainer Stöckli jemand anderes die Schreibwerkstatt 2011 der Appenzell-Ausserrhodischen Kulturstiftung geleitet hätte? Einige Gedanken dazu, samt Leseempfehlung. von andrea gerster Aus dem Vorwort von Rainer Stöckli zu «Musterbuch»: «Darf man sich trotzdem einbilden, die exemplarische Anstrengung des Jungautors und der Verfasserinnen sei bis aufs Niveau gediehen, wo sie ohne Werkstatt-Bedingungen voran- und ohne Schreibteam-Umgebung auskommt? Wenn das zutrifft, hat die Schreibwerkstatt 2011 dem Ziel gedient, das ihr gesteckt war. Wenn nicht, muss man mit dem Ruf nach einem Trainerwechsel rechnen.» Er war dieser Trainer und seine Mannschaft bestand aus Heidi Elmiger-Bänziger, Jeanne Iris Loosli, Andrin Albrecht, Elisabeth Erny-Waldburger, Martina Zimmermann, Mark Schwyter, Julia Sutter, Rebecca C. Schnyder und Ursula von Allmen. Sie alle hatten sich bei der Appenzell-Ausserrhodischen Kulturstiftung mit einem literarischen Text für eine Schreibwerkstatt beworben. Die Idee war, Literatur aktiv und über einen längeren Zeitraum zu fördern. So standen von Januar bis November acht Werkstatt-Treffen auf dem Programm. Die entstandenen Texte sind im Dezember im Appenzeller Verlag als Anthologie erschienen.
«words in progress» Das «Musterbuch», der Titel bedarf keiner weiteren Erklärung, ist schön gestaltet, angefangen bei der Farbwahl und der Typografie des Covers aber auch der Wahl des Formats, eben angelehnt an ein Buch mit Stoffmuster. Jeder Text wird mit einer Auftaktseite und einem handschriftlichen Auszug des jeweiligen Beitrags der Autorin, des Autors eingeleitet. Wunderschöne Idee, wenngleich höchstwahrscheinlich ein Anachronismus. Seit der Erfindung der Schreibmaschine und später des Computers schreiben die wenigsten Autorinnen und Autoren von Hand. Bei Richi Küttel wäre hier wohl ein Porträt der Verfasserinnen oder Verfasser gesetzt worden. Das Buch hätte bei ihm den Titel «words in progress» oder so ähnlich erhalten. Aber das nur am Rande. Eine Vorstellung, was bei einem vorzeitigen Trainerwechsel oder von Anfang an mit einem anderen Trainer herausgekommen wäre, könnte sich allenfalls beim Lesen der Texte aufdrängen. Und das Lesen der Texte ist absolut empfehlenswert. Mit anderen Worten: «Musterbuch» kaufen, am besten in der Buchhandlung Ihres Vertrauens. Damit man dann aber auch wirklich glücklich wird mit der Textsammlung, braucht es einige Voraussetzungen, die bei der Rezensentin (die sich bei dieser Rezension ohne Begründung
oder Entschuldigung so an ziemlich gar keine der üblichen Vorgaben hält, wie eine Buchkritik abzufassen sei) gegeben sind. A: die Rezensentin mag sprachverliebte Texte, aber nicht immer und nicht in epischem Ausmass und in der Form von Lesungen und Ansprachen sogar eher nicht. B: die Rezensentin mag typografisch aufgelockerte Texte, Kindheitserinnerungen, Mundarteinschübe und in Massen sogar Fantasy.
darauf gerichtet, wie ein anklagender Finger, der sich dem lidlosen Beobachter entgegen reckte ...» (Andrin Albrecht). Und dann kommt Rebecca C. Schnyder, und jetzt wird für einmal die Story wichtiger als die Sprache, wichtiger als die Details und die Adjektive. Tempo und Dichte sind hier die Stichworte, oft kommt bis zu zwei Mal pro Seite irgendein Wortgebilde mit «Scheisse» vor. Auch schön, so nach mehr als hundert Seiten wunder«Ein halbes Lächeln um Mund barer Sätze ... und Augen» Wenn Richi Küttel die Schreibwerkstatt geAlso Tee brühen und ab in den Lesesessel am leitet hätte, wären vielleicht dieselben Texte herFenster mit Blick auf graue Wintertage und in ausgekommen wie in der vorliegenden AntholoWörtern und Sätzen baden. Baden kann man in gie. Alles andere ist nicht zu belegen. Wobei hier einem Satz wie diesem: «Martin, fünfjährig, im keinesfalls die Rede von besser oder schlechter ist. Kindergarten, zierlich, bang, ein halbes Lächeln Aber zu vermuten wären mehr Drive und mehr um Mund und Augen.» (Heidi Elmiger-Bänzi- Dramatik in den Texten. Das mag die Rezensenger). Oder: «Nachgiebig und biegsam ist seine tin auch. Muss aber nicht immer sein. So oder so, Wirbelsäule, weit gedehnt der Brustkorb, darin der Imperativ lautet: «Musterbuch» kaufen! ein Prellball, sein Herz.» (Jeanne Iris Loosli). Hier grad noch einer: «Vor meinem Balkon schabt die Rainer Stöckli (Hrsg.): Dattelpalme ihre langbeblätterten zweigwüchsiMusterbuch. Texte aus der Ausserrhoder Schreibwerkstatt 2011. gen Arme hart gegeneinander...». (Julia Sutter). Appenzeller Verlag, Herisau 2011. Und: «Die offene Krone des Nadelturms schien
Neun Schreibende tippten sich unter der Anleitung von Rainer Stöckli durch die Schreibwerkstatt, jetzt liegen ihre Geschichten in gedruckter Form vor. Bild: pd
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kultur
Kunst
Die atmosphärischen Elemente ausgeschaltet Bernd und Hilla Becher prägten mit ihren Bildern von anonymen Skulpturen mehr als eine Fotografengeneration. Nun zeigt das Fotomuseum dieses eindrückliche Lebenswerk: «Bergwerke und Hütten – Industrielandschaften». von georg gat sas
Gutehoffnungshütte in Oberhausen, 1963. Bild: Bernd und Hilla Becher
Ein wenig verwirrend mutet der Titel der ersten grossen Schweizer Einzelschau des Fotografenpaares an: Die gigantischen Stahlmonster haben mit Hütten nicht viel zu tun, vielmehr mit der Verhüttung, der Gewinnung von Metallen. Bernd und Hilla Becher haben diese komplexen Bauten des Stahlzeitalters, diese Relikte des Bergbaus über vierzig Jahre lang in Schwarzweissfotografien festgehalten. Der 2007 verstorbene Bernd und seine 1934 geborene, drei Jahre jüngere Frau Hilla Becher haben die Dokumentar- und Architekturfotografie seit Beginn ihres Schaffens eher ungewollt zur Kunst erhoben. In umfangreichen Fotoserien sind ganze Bild-Typologien von bis dahin unbeachteter Alltagsarchitektur über die Jahrzehnte hinweg entstanden. In ihrer Bestandesaufnahme der Industriearchitektur hielten sie Fabrikhallen, Fördertürme, Gasbehälter, Stahlöfen und Fachwerkhäuser fest. Diese suchten sie nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Mitteleuropa auf. «Anonyme Skulpturen» nennen die Bechers diese Gebäude, denn sie wollten mit ihren fotografischen Serien auf die künstlerische Qualität der Bauwerke hinweisen, die im
Bewusstsein der zumeist unbekannten Bauherren und Benutzer keine Rolle spielte. Oder wie Heinz Liesbrock, der Kurator der Ausstellung, die Bechers in seinem Katalog-Essay zitiert: «Das Hauptziel unserer Arbeit ist, zu beweisen, dass die Formen unserer Zeit die technischen Formen sind, obwohl sie nicht um der Form willen entstanden sind.» Beinahe unbeabsichtigt haben die Bechers mit ihrer Arbeit aber auch das langsam fortschreitende Ende des Stahlzeitalters in den westlichen Staaten dokumentiert.
Zufall ausgeschlossen Um ihre Fotografien möglichst sachlich und vergleichbar zu halten, schalteten die Bechers alle atmosphärischen Elemente aus: Es gibt auf ihren Ansichten weder Tages- noch Jahreszeiten, Menschen beinahe kaum. Vor allem bei der Frage des Lichteinfalls war man äusserst vorsichtig. Auf allen Fotografien ist es gleichmässig undeutlich. Grelle Sonnenbestrahlung findet man auf ihren Fotografien nicht, denn die beiden hielten die stählernen Bauten möglichst ohne Schatteneinfall fest. Deshalb spielt der Faktor Zeit dann auch eine überaus gewichtige Rolle
in ihrem immensen Werk. Manchmal mussten sie tagelang warten, bis die perfekten Wetterund Lichtverhältnisse und der zumeist erhöhte Standort für eine einzelne Fotografie stimmten. Im Gegensatz zu anderen Fotografen, bei denen auch immer wieder aus Zufällen grossartige Bilder entstehen, ist bei den Bechers jedes Bild eine konzeptionelle Entscheidung. Man kann das gesamte Werk der Bechers darum als konzeptionelle Fotografie bezeichnen. Während ihrer Tätigkeit als Fotografen besetzten Bernd und Hilla Becher auch eine Dozentenstelle an der Düsseldorfer Kunstakademie. Ihr Einfluss auf die jüngere Generation von Fotografen ist kaum zu überschätzen: Zu der sogenannten «Becher-Schule» gehören die mittlerweile international wichtigsten und finanziell erfolgreichsten Kunstfotografen, darunter sind Andreas Gursky, Candida Höfer, Axel Hütte, Thomas Ruff, Jörg Sasse oder Thomas Struth. Deren Werke haben wie jene ihrer Lehrer in die bedeutendsten Kunstmuseen und Sammlungen der Welt gefunden. So sehr sich deren Werk von jenem ihrer Meister auch unterscheiden mag: Das Arbeiten in Serie und nach einem strengen formalen Konzept ist ihnen allen gemeinsam, selbst wenn sie grossformatig und in Farbe Börsen oder Autos, Museen oder Menschenansammlugen ins Bild setzen.
Sachliche Interpretation In der Ausstellung des Fotomuseums Winterthur entwickeln die gut sechzig nach Typologie und Standort sortierten Bilder beim Abschreiten einen ungeahnten Sog. Was man zuerst als Ansammlung riesenhafter Schrotthaufen in der Landschaft wahrnimmt, erwacht in der Serie zum Leben. Gerade durch das Bemühen um höchstmögliche Echtheit und Neutralität bewerteten und interpretierten die Bechers mit ihren Bildern, was sie objektiv darzustellen versuchten. Indem die Fotografen die einzelnen Objekte auswählten, gruppierten und das Besondere im Typischen hervorhoben, kreierten sie ein Bild dessen, was in Erinnerung bleiben wird. Sie taten es sachlich und kühl. Fotomuseum Winterthur. Bis 12. Februar. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11–18 Uhr, Mittwoch, 11–20 Uhr. Mehr Infos: www.fotomuseum.ch
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Theater
kultur
Der Teufel wird es richten Thorleifur Örn Arnarsson inszeniert in grossen Bildern Michail Bulgakows «Der Meister und Margarita», spart darin die krippenspielartige Pilatus-Geschichte nicht aus und kommt mit der ganzen Opulenz ins Stadttheater Schaffhausen. von fabienne naegeli
gen schwarzen Kater Behemot und Korowjew, dem angeblichen Kantor mit gesprungenem Zwicker und karierter Hose – die vermeintlich heile Welt des Moskauer Bürgertums gehörig durcheinander. Die Gegenwart der Dämonen entlarvt die Absurdität des Sowjetregimes, demaskiert den Atheismus sowie menschliche Schwächen und versetzt alle in helle Aufregung. Gewissenhafte Bürokraten, linientreue Parteifunktionäre, talentlose Schriftsteller und raffgierige Kleinbürger, die nur nach ihren eigenen Vorteilen streben, sie alle bestraft der Teufel. Er prophezeit den Tod, veranstaltet eine Massenhypnose und lässt Menschen verschwinden und, falls überhaupt, an anderen Orten wieder auftauchen, verwirrt und verzaubert. Sein erstes Opfer ist der Vorsitzende der Der Teufel geht um Literatenvereinigung, Michail Berlioz. Woland An einem Frühlingsabend taucht im Moskau sagt ihm seine Köpfung voraus und bald trennt der dreissiger Jahre der Teufel auf. Getarnt als ihm eine Strassenbahn seinen Kopf vom Rumpf. ausländischer Professor für Schwarze Magie und Dieses Ereignis verwirrt den Lyriker und Augenmit Decknamen Woland bringt er mit seinen zeugen Iwan Besdomny so sehr, dass er in die Irbizarren, zwielichtigen Gehilfen – dem riesi- renanstalt kommt und auf den Meister trifft. Der Moskau 1930. Die Sowjetunion unter Stalin ist zu einem totalitären Überwachungsstaat geworden. Die irrationale Bürokratie lässt das Land zu einer Groteske erstarren. Seit rund zwei Jahren schreibt der Dramatiker Michail Bulgakow (1891–1940) schon an seinem Roman «Der Meister und Margarita». Ein Grossteil seiner Werke wurde zu seiner Lebzeit von der stalinistischen Zensur verboten. Auch «Der Meister und Margarita» – 1940 fertig gestellt und 1966 posthum in der Literaturzeitschrift «Moskwa» veröffentlicht – erlangte erst Jahre später Weltruhm. Der Isländer Thorleifur Örn Arnarsson, dessen «Peer Gynt» 2011 das Nachtkritik-Theatertreffen gewann, inszenierte am Landestheater Tübingen den Racheroman Bulgakows, der nun am Stadttheater Schaffhausen zu sehen sein wird.
Autor, der seinen Namen vergessen hat, nennt sich nach dem Kosenamen, den seine frühere Geliebte Margarita für ihn hatte. Er erzählt Iwan von seinem erfolglosen Pontius Pilatus-Roman, der erst von der Zensur verboten und dann von den Kritikern aufs heftigste beschimpft wurde, weshalb er einen Nervenzusammenbruch erlitt und in der Psychiatrie landete.
Die Geschichte in der Geschichte Pontius Pilatus, römischer Statthalter in der Provinz Judäa, ist krank und unzufrieden. Da Jesus ihm Trost spendet, überlegt Pilatus den Todgeweihten zu begnadigen. Doch aufgrund von Jesus Gedanken zum Staat muss er in seiner Stellung die Verurteilung bestätigen, was sein Trauma verschlimmert. Der Teufel hat nicht nur die Pilatus-Geschichte, sondern auch das Leiden des Meisters miterlebt. Er weiss, dass Margarita diesen noch immer liebt und sich nach ihm sehnt. Sie ist bereit, sich mit dem Teufel auf einen Pakt einzulassen. Beim Satansball soll sie die Ballkönigin sein. Im Gegenzug darf sie noch einmal mit dem Meister in seiner Kellerwohnung leben. Opernhafte Schauerbilder Satire auf die Stalin-Ära, autobiografischer Künstlerroman, Märchen mit Gottesbeweis, Liebes- und Erlösungsgeschichte – gemeinsam mit Símon Birgisson adaptierte Thorleifur Örn Arnarsson den Weltroman für die Bühne und fragt: Was machen solche Machtsysteme mit den Menschen? Imposante, schäbige Tapetentüren, ein Tisch, hinter dem der verbohrte Bürokrat, Genosse Diensthabender, sitzt, Schriftsteller mit Pelzmützen, eine diabolische Ballkönigin, die in einem furiosen Hexenflug ihren Meister rächt, eine krippenspielähnliche Pilatus-Geschichte, einen Satansball gleich einem Schauerbild von Untoten und drei Teufelinnen, die all die Lügner demaskieren und gewaltig Unruhe stiften in diesem starren, willkürlichen System. Bei solch einem opulenten Abend mit opernhaft grossen Bildern muss dann schon Bulgakow selbst gewisse Sachen klären und die Geschichte zu Ende erzählen.
Am Satansball stiften drei Teufelinnen Unruhe. Bild: Patrick Pfeiffer
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Stadttheater Schaffhausen. Montag, 16., und Dienstag, 17. Januar, 19.30 Uhr. Talk im Theater jeweils um 18.45 Uhr. Mehr Infos: www.stadttheater-sh.ch
kultur
Film
Eine Hand, eine Stimme Schon mal was von Brigitte Uttar Kornetzky gehört? Nach ihrer Ausbildung im klassischen Gesang in Kassel und New York lebt sie heute als Sängerin, bildende Künstlerin und Filmemacherin in Brunnadern – und gibt Menschen eine Stimme. von sop hie rudolp h
Brigitte Uttar Kornetzky hält den Daumen dort drauf, wo es weh tut. Bild: pd Als Filmemacherin arbeitet sie im Alleingang. Für den Film «God no say so» zeichnet sie verantwortlich für Regie, Produktion, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Musik und Sound Design. Sie reiste für die Dokumentation durch Sierra Leone und liess die Leute von ihren Kriegserlebnissen berichten. Während des Bürgerkriegs in Sierra Leone (1991–2002) wurden Tausenden von Zivilisten in einer Terroraktion durch die Rebellen der RUF (Revolutionary United Front) eine oder beide Hände abgehackt. Die Hand als Symbol für die politische Stimme, Abstimmung durch das Erheben der Hand – das sollte damit verhindert werden. Kornetzky sprach mit zahlreichen Opfern, von denen einige nichts von Rache wissen wollen. Eine Antwort auf die Frage, ob man nicht Vergeltung suchen sollte, lautet: «God no say so», Gott würde nein sagen.
Trotz der Schwere des Themas optimistisch In ihrem Film gibt Kornetzky den Menschen, die sie porträtiert, Raum, die Stimme zu erheben und zu erzählen. In ihrem künstlerischen Schaffen bringt sie somit auf vielfachen Ebenen ihre Lebenshaltung zum Ausdruck, die nicht ablässt, nach dem «inneren Klang der Seele zu forschen». «God no say so» ist kein trauriger Film, sondern zeichnet ein farbenfrohes Mosaik des Landes Sierra Leone und zeigt die bemerkenswerte Ausdauer seiner Bewohner, die aus der Vergebung der Gräueltaten neue Kraft schöpfen. Den Porträts der traumatisierten Menschen
werden landschaftliche Stimmungsbilder gegenübergestellt, oft begleitet von langsamer, dramatischer Musik, die die Atmosphäre verdichtet. Trotz der Schwere der vergangenen Ereignisse fängt der Film Momente der reinen Freude ein und strahlt Optimismus aus.
Für den «Prix de Soleure» nominiert «God no say so» war letztes Jahr im Wettbewerb der Solothurner Filmtage für den «Prix de Soleure» nominiert. Dieser seit 2009 jährlich verliehene Preis zeichnet Dokumentar- und Spielfilme aus, die durch ihren ausgeprägten Humanismus überzeugen. Der «Prix de Soleure» steht somit ganz in der Tradition der alljährlich im Januar stattfindenden Solothurner Filmtage als Ort aktueller Debatten zur gesellschaftspolitischen Relevanz des Mediums Film mit dem Fokus auf das Filmschaffen in der Schweiz (siehe dazu auch: «Von der Rolle» von Andreas Kneubühler auf Seite 51). Trotz der Nominierung für diesen wichtigen Preis und der Zirkulation auf zahlreichen internationalen Filmfestivals ist der Film nicht ins Kino gekommen. Heute, ein Jahr später, kann man «God no say so» in voller Länge auf Kornetzkys Webseite sehen. Den Verleih von Vorführkopien organisiert die Regisseurin im Rahmen ihrer Produktionsfirma Magpie Dream Pictures selbst. Hingucken, wo es weh tut Woran es liegt, dass eine so engagierte Dokumentation keinen Verleih und wenig Zuschau-
er findet, lässt sich nicht genau sagen. An der schwierigen Thematik kann es nicht liegen, denn bereits vor Jahren hat der Film «Blood Diamond» den Bürgerkrieg in Sierra Leone für ein Mainstream-Publikum aufbereitet. Kann man die Zuschauer also nur durch Fiktionalisierung inklusive Staraufgebot dazu bewegen, sich mit den Problemen Afrikas auseinanderzusetzen? Wenn das Kino politisches und historisches Bewusstsein schärfen will, welche Form ist dafür dann angemessen? Brigitte Uttar Kornetzky wählt zum melodramatischen Action-Kino den entgegengesetzten Weg. Sie verzichtet auf Dramatisierung, setzt auf schlichte Kameraarbeit und erzeugt dadurch authentische menschliche Nähe. Das ist manchmal schwer zu ertragen, denn man guckt nicht gerne hin, wo es wirklich weh tut. Aber genau darin liegt der Wert eines ehrlichen Engagements: eine helfende Hand bieten, die eigene Stimme entwickeln und sich einmischen. Aus Kornetzkys Arbeit als Filmemacherin in Krisengebieten ist schliesslich auch die Hilfsorganisation «A Grain of Change» entstanden. Die Nominierung für den «Prix de Soleure» generiert vielleicht kein Massenpublikum, aber sie erreicht sicherlich, dass mehr Menschen den Filmen die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdienen. «God no say so» kann auf www.kornetzky.ch angeschaut werden.
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kultur
Von der rolle von Andreas Kneubühler
Forward
Durchlüften in Solothurn.
Auf der Düne schwelgen.
Im Regenwald tanzen.
Die Räume Richtung Prärie zu öffnen, hat in Basel Beständigkeit. Von Handsome Hank und Shilf wird amerikanischer Sound in verschiedenen Ausprägungen den Rhein hinauftransportiert. Und dann sind da noch seit gut sieben Jahren 4th Time around. 2006 wurden die vier am Basler Bandfestival BScene zur besten Band gewählt. Starteten sie ein gutes Jahr zuvor auf dem namenlosen Minialbum mit unverstärkten Gitarren und Country-Timbre in der Stimme, heulte der Zweitling «A Morning Prayer» fast ein bisschen an John Hiatts «Perfectly Good Guitar» gemahnend los. Der zweite Song «Master by Master» war dann schon näher bei Calexico und hatte das Zeug zur Hymne. Jedenfalls liess sich dazu Mitte der Nullerjahre wunderbar Bier trinken und weiterhin an eine Zukunft des heimischen Musikschaffens glauben, wo Strömungen aufgenommen werden, die einen in die Ferne ziehen. Aber dann wurde es ruhig um das Quartett, zumindest war im Osten nicht mehr viel vom Wilden Westen Basels zu vernehmen. Und nun sind sie also retour mit «Ladies & Gangsters». Das Banjo klimpert gleich zu Beginn, um sich jedoch umgehend mit der elektrischen Gitarre zu duellieren. Und um die Reihe der Vergleiche fortzusetzen, aber dann auch gleich damit aufzuhören, sei hier schnell ein letzter Name in die Runde geworfen: 4th Time Around haben sich vom sehnsüchtigen Singer-Songwriting (ganz vergessen wurde die Ballade jedoch nicht) Richtung 16 Horsepower bewegt – es gibt bei diesen Baslern also eine Ahnung von Gothic Country festzustellen. (js)
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Das Symbol der Anti-FPÖ Demos fand Eingang in das Filmfestival «Diagonale» in Graz. Solche politische Einmischung fehlt in Solothurn Bild: pd Am 19. Januar beginnen die 47. Solothurner Filmtage. Nimmt man die Besucherzahlen als Massstab, ist die Veranstaltung ein Erfolg. 55000 Personen sassen 2010 an einem der acht Festivaltage im Landhaussaal auf den ergonomischen Fehlkonstruktionen, die dort unter der Bezeichnung Stühle laufen, besuchten eine Spätvorstellung im Palace, einem der wenigen Lichtspieltheater mit einem zur Leinwand hin aufsteigenden Saal, standen vor der unpersönlichen Reithalle an oder zwängten sich in eines der Minikinos im Canva-Komplex. Es wird 2012 sein wie immer: Man hetzt von Aufführung zu Aufführung, steht bei Kälte und Nebel für Platztickets an – und findet wegen des überladenen Programms kaum Zeit, bei einem Café fertig über Filme zu diskutieren. 22 Jahre lang leitete Ivo Kummer die Filmtage. Unter seiner Direktion entwickelte sich die Werkschau des Schweizer Films zu einer behäbigen, weitgehend unpolitischen Veranstaltung – wenn man einmal die dauernden Diskussionen um die Filmförderung des Bundes beiseite lässt. Einer der negativen Höhepunkte seiner Intendanz war 2007 die von keinerlei Kritik begleitete Aufführung von «Helden sterben anders», einem dilettantischen Machwerk des Sektenpredigers Ivo Sasek (Organische ChristusGeneration) aus Walzenhausen über die Schlacht bei Sempach. «Es hätte einen grösseren Aufschrei gegeben, wenn ich ihn (den Film) entfernt hätte», sagte Kummer damals. Kein Wunder mutierten die Filmtage zusehends zu einem cinéphilen Ballenberg: Alles sieht noch so aus wie in den sechziger, siebziger und achtziger Jahren, als Filme noch ein Politikum waren – nur der kritische Geist fehlt. Da legte die Volkspartei der Milliardäre einen spektakulären Aufstieg hin, vergiftete mit ihrem gefährlichen Rechtspopulismus das Land und trat gegen jede Kulturvorlage an. In Solothurn fand dies keinen Niederschlag. Da gab es die Finanzkrise, es flogen die kriminellen Machenschaften der Grossbanken auf, im Programm merkte man davon nichts. Da fanden fast gleichzeitig mit den Filmtagen Demonstrationen gegen das WEF in Davos statt – auf Live-Schaltungen wartete man vergebens. Im dichten Aare-Nebel zwischen Landhaus und Reithalle schien die Aktualität jeweils weit weg. Ungerechte Vorwürfe? Das österreichische Pendant zu den Filmtagen ist die Diagonale in Graz. Als vor zwölf Jahren die FPÖ an die Regierung kam, gab es in Wien täglich Demonstrationen und Kundgebungen. Die Diagonale organisierte ein Nebenprogramm unter dem Titel «Die Kunst der Stunde ist Widerstand». Zu sehen waren schnelle, digital gefilmte Produktionen, manchmal nur roh geschnitten, manchmal raffiniert verfremdet. Es war ein politisches Statement, das seine Wirkung nicht verfehlte. Kummers Nachfolgerin ist die 34-jährige Filmwissenschaftlerin Seraina Rohrer. Sie hat erste Retuschen angekündigt. So wird es künftig ein Jahresthema geben, zu dem Debatten stattfinden sollen. Die Zahl der Filme wurde reduziert. Das tönt schon mal gut. Richtiges Durchlüften braucht zudem Zeit. Die neue Direktorin wird den Filmtagen erst in den kommenden Jahren ihren Stempel aufdrücken können. 51
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Grabenhalle St.Gallen. Donnerstag, 12. Januar, 21 Uhr. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch
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theater am Kirchplatz Schaan. Donnerstag, 19. Januar, 20 Uhr. Mehr Infos: www.tak.li
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Als musikalisches Weltwunder wird vom Theater am Kirchplatz Schaan dieses Konzert angekündigt: die Rede ist vom zwölfköpfigen ny Malagasy orkestra. Keine Frage, die Euphorie mag gerechtfertigt sein. Aber von einem Wunder zu reden, wenn sich die angesehensten (und schliesslich auch äusserst professionellen) Musiker Madagaskars zusammentun und die Welt bereisen, tönt ein bisschen gönnerhaft. Jeder der Musiker gilt auf dem sechsten Kontinent als Publikumsmagnet und die meisten geniessen über die Grenzen der grossen Insel hinaus Berühmtheit. Vor etwas mehr als einem Jahr war Madagaskars Nationalorchester im Zürcher El Lokal auf Besuch und wie nachzulesen ist, hätten sich auch die steifhüftigsten Szenis nicht richtig zurückhalten können und das Tanzbein vielleicht nicht grad geschwungen, aber immerhin freudig zucken lassen. Der Veranstalter holte vergangenen Oktober Justin Vali, den musikalischen Direktor des Orkestars, auf die kleine Insel mitten in Zürich zurück. Vali gilt, sein Name lässt es erahnen, als Meister der Valiha – der traditionellen Bambusröhrenzither, gespielt auf religiösen und familiären Festen. Es ist aber nur eines von fünfzig einzigartigen Instrumenten Madagaskars. Und da muss die Rede vom Weltwunder auch wieder ein wenig in Schutz genommen werden: von der wortwörtlich wunderbaren (und bedrohten) Tier- und Pflanzenwelt Madagaskars ist der Bogen schnell zur Musik geschlagen. Und diese zieht beim Ny Malagasy Orkestras vorwärts wie der Rhein, wo er noch nicht gezähmt ist; manchmal perlend, manchmal stampfend. Also: Wieder einmal ins Fürstentum fahren, wann war man dort das letzte Mal zum Tanzen? Eben. (js)
kultur 1
Ernst von WaldEnfEls: nikolai roErich. Kunst, Macht und Okkultismus. Osburg Verlag, Berlin 2011.
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Martin Gayford: Mann Mit blauEM schal. Ich sass für Lucian Freud. Ein Tagebuch. Piet Meyer Verlag, Bern 2011.
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christoph siMon: viEl GutEs zuM klEinEn prEis. Bilger Verlag, Zürich 2011.
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s. corinna billE: von dEr rhonE an diE MaGGia. Erzählung einer Wanderung. Rotpunktverlag, Zürich 2011.
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Johanna WErnickErothMayEr (hrsG.): arMin t. WEGnEr. Schriftsteller, Reisender, Menschenrechtsaktivist. Wallstein Verlag, Göttingen.
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arno lustiGEr: rEttunGsWidErstand. Über die Judenretter in Europa während der NS-Zeit. Wallstein Verlag, Göttingen 2011.
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«trinkEn und liEbEn» lokrEMisE st.GallEn. Samstag, 14. Januar, 22 Uhr.
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«dEr Mann iM fahrstuhl» lokrEMisE st.GallEn. Samstag, 21. Januar, 22 Uhr. Mehr Infos: www.theatersg.ch palacE st.GallEn. Donnerstag, 16. Februar, 20.30 Uhr Mehr Infos:www.palace.sg
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kunstrauM krEuzlinGEn. 21. Januar bis 26. Februar. Öffnungszeiten: Freitag, 15–20 Uhr, Sa, 13–17 Uhr, So, 13–17 Uhr. Mehr Infos: www.kunstraum-kreuzlingen.ch nExtEx st.GallEn. Bis 26. Januar. Öffnungszeiten: Dienstag, 12–16 Uhr, Donnerstag, 19–22 Uhr (und immer auch dann, wenn das «Saiten»-Büro besetzt ist). Mehr Infos: www.nextex.ch
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Literatour mit Richard Butz
Beispiel: «Treffen zwei Unbekannte zusammen, ohne dass jemand da wäre, um sie einander vorzustellen, so nenne jeder selbst seinen Namen.»), die «99 ultimativen Fragen» (zum Beispiel: «Laufen herrenlose Katzen auf Sie zu oder von Ihnen weg?»), eine weitere Cartoonfolge, legendäre Kinderbriefe an den Satan, nochmals Cartoons und zum Schluss so bitterböse wie erheiternde und wahre Märchen aus dem Literaturbetrieb, wiederum durchsetzt von Cartoons. Der Verfasser dieses schrägen Sammelsuriums ist Christoph Simon (1927*), Autor, Jazzmusiker und Weitgereister, jetzt in Bern lebend.
Okkultes Nikolai Roerich (1874 – 1947) war im vorrevolutionären Russland ein angesehener Künstler mit starkem Interesse an Okkultem, vor allem für die damals viel diskutierte Theosophie. Für Hunderttausende zum Guru geworden und schliesslich in New York gelandet, bauten ihm seine Anhänger in Manhattan ein imposantes 29-stöckiges Haus. Hier erhielt seine Frau ihm zuhanden täglich Botschaften von mystischen Mahatmas. Ernst von Waldenfels bringt in seiner kenntnisreichen Biografie erstmals Dunkel in dieses geheimnisvolle Leben.
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Walserwanderung 3 1954 unternahm die bedeutende Walliser Autorin S. Corinna Bille (1912 – 1979) mit Ehemann Maurice Chappaz (auch er ein bekannter Walliser Autor) und ihrem zehnjährigen Sohn Blaise eine Wanderung von der Rhone an die Maggia. Sie folgten dabei den Spuren der Walser, überquerten Pässe, durchwanderten das von Walsern besiedelte italienische Val Formazza und gelangten schliesslich ins Tessiner Walserdorf Bosco Gurin. Das kleine, mit Fotografien bebilderte Buch erzählt von den Mühen des Auf- und Abstiegs, von den Glücksgefühlen beim Wandern, vom Übernachten bei Hirten und vom Alleinsein. Im Anhang gibt es Routenbeschreibungen und Informationen zum Nachwandern. Ein literarisches Bijou.
Künstler-Modell Unbekümmert von Stil und Moden malt der englische Künstler Lucian Freud (geb. 1925) wie eh und je prozesshaft, geduldig, meditativ, am liebsten Porträts, die im intensiven künstlerischen Dialog und in grosser Konzentration mit seinem Modell entstehen. Die Stille wird unterbrochen durch kurze Gespräche über Kunst und Kollegen wie Picasso, Giacometti oder Bacon. Der Londoner Kunstkritiker, Buchautor und Freund Freuds Martin Gayford hat sieben Monate an einem dieser Malprozesse teilgenommen und dabei Tagebuch geführt. Daraus ist ein schön ausgestattetes Buch entstanden, das sich spannend wie ein Roman liest. 2
Sammelsurium
Weltwanderer Armin T. Wegner (1886 – 1978) begann Anfang des 20. Jahrhunderts als expressionistischer Lyriker. Bekannt
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Das Buch beginnt mit Cartoons. Es folgen: eine Lebenskunde mit Ratschlägen und Infos von A bis Z (zum 3
wurde er durch seine vielgelesenen Reisereportagen, die zwischen den zwei grossen Weltkriegen erschienen. Seine Reisen führten den überzeugten Pazifisten in die Türkei oder nach Armenien, wo er Augenzeuge des Genozids wurde. Aufsehen erregten seine Aufrufe gegen den Krieg oder sein direkt an Hitler adressierter Protest gegen die beginnende Judenverfolgung. Er kam deswegen ins KZ, schrieb Lagerbücher, emigrierte 1936 nach Italien und verstummte als Folge des Exils über seinem Romanfragment «Die Peitsche» sitzend. 24 Beiträge aus der Zeit von 1937 bis heute beleuchten unterschiedliche Aspekte des Lebens und Werks Wegners, besonders berührend dabei die persönlichen Berichte seiner Lebensgefährtinnen, seiner Kinder und Freunde.
Rettungswiderstand 5 Diesen Begriff hat der Frankfurter Historiker und Publizist Arno Lustiger (geb. 1924), selber ein HolocaustÜberlebender, für all jene mutigen Taten von Menschen geprägt, die während der Nazi-Zeit und des Holocaust unter Einsatz ihrer Freiheit und ihres Lebens verfolgten Juden halfen. Und dies in ganz Europa. Lustiger gibt nach Ländern geordnet einen Überblick. Aus der Schweiz behandelt er kurz den Fall Paul Grüninger und den St.Galler Saly Mayer, er berichtet von einer mühseligen «Schlacht um Pässe», von der Rettungsaktion des Bundesrates Jean-Marie Musy und vom zionistischen Retter Nathan Schwalb. Es sind ergreifende Berichte, die deutlich machen, was oft unbesungenen Helden in dieser düsteren Zeit doch möglich war.
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kultur
theaterland
Zug in den dunklen Rausch. Joseph Roth saufe wie ein Loch, sagte Egon Erwin Kisch über den Kollegen. Zum Saufen braucht es wie zum Streiten aber meist zwei. – Die Liebe und ein guter Drink seien die existenziellen Dinge im Leben, philosophiert der Untertitel des ersten Lokremise-Nachtzugs im neuen Jahr und rollt an zum 6 «trinken und lieben – ein abend für guten Whiskey und schwere herzen.» Roth begann mit dem Trinken, als bei seiner Ehefrau Friederike eine Geisteskrankheit diagnostiziert wurde. Später gab er sich mit seiner Freundin Irmgard Keun die Kante, bis ihm Otto von Habsburg befahl, das Trinken augenblicklich zu lassen. Roth habe die Hacken zusammengehauen und gebrüllt: «Jawohl, Majestät!» Dann starb Roth: eine Lungenentzündung samt Alkoholdelirium (der Entzug) waren zu viel. Charles Bukowski soff auch wie ein Loch. Das sagte kein Kollege über ihn, sondern er pflegte dieses Image selber. In Hamburg wollte er 1978 nur lesen, wenn neben ihm auch ein Kühlschrank mit Müller-Thurgau-Wein stand. Aus seiner Feder stammt denn auch «Barfly»; einer der grössten Trinkerfilme seit es Kino gibt. Jim Dodges lässt in seinem Roman «Fup» einen alten Mann glauben, er sei dank dem selbstgebrannten Whiskey «Old Death Whisper» unsterblich und der russische Autor Wenedikt Jerofejew ersäuft seinen Protagonisten in «Die Reise nach Petuschki» gleich in einem dreitägigen Delirium. – Er kennt es bestens aus eigner Erfahrung. Die Geschichte der Schriftsteller und ihrer Flaschengeister ist bodenlos. Einen tiefen Blick in wässrige Trinkeraugen und schwere Herzen senken die Schauspielerin Ines Honsel und der Mann am Klavier, Frank Sattler. Mit «good old blues» und grossen Schlucken rauchigen Scotchs. Am zweiten Nachtzug-Abend des Jänners betreten Marcus Schäfer, Marcel Elsener und Peter Lutz nach ihrer letztjährigen Fauser-Collage wieder die Bühne. Fauser war zwar auch nicht gerade ein Anhänger des Nüchternen, aber diesmal liest der Schauspieler Marcus Schäfer aus einer anderen rauschenden Welt vor; aus jener der Träume. 7 «der Mann im fahrstuhl» wird ein dunkler Hör-Abend mit Traumtexten von Heiner Müller, des vielleicht grössten deutschsprachigen Dramatikers der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Lange Zeit war Müller ein Outcast. Geächtet, geschnitten und an den Rand gedrängt, der DDR ein unliebsames Kind. Zum Schweigen brachte sie ihn nicht. «Die Funktion von Kunst besteht darin, die Wirklichkeit unmög-
lich zu machen», hat er mal gesagt. Träume durchziehen sein Prosa-Werk sowie seine Theaterstücke. Schon als fünfzehnjähriger Bub hat er seine Freunde hypnotisiert, ihnen Zwiebeln als Äpfel zum Essen gegeben, ihnen ihre Träume entlockt und aufgeschrieben. Er hat sie gesammelt, nie analysiert. Die letzte Traumniederschrift stammt vom Oktober 1995, zwei Monate später stirbt er. Durch die nächtlichen Phantasmen von Müller trägt das Gitarrenrauschen von Peter Lutz und Marcel Elsener. Sie lehnen sich mit der psychedelischen Vertonung an die Einstürzenden Neubauten mit Grossmeister Blixa Bargeld an, die Heiner Müllers «Hamletmaschine» 1990 vertont haben. Wie wenn der Mann im Fahrstuhl statt im vierten Stock beim Chef plötzlich auf einer Landstrasse in Peru landet, möge sich niemand erschrecken, wenn aus der Grünbergstrasse in St.Gallen die Kantstrasse in Berlin wird und aus der behäbigen Lokremise die schwankende ParisBar. Dort haben sich Künstler auch mal unter die Theke saufen können, und Heiner Müller hat über die Bar gesagt: «Wer hier eintritt, lasse alle Hoffnungen fahren, dass er herauskommt, eh es Morgen wird. Und dass er herauskommt als der gleiche, der hineinging.» (ak)
SchaufenSter
Reelle Reise.
Derzeit ist in der gemeinsamen Küche von Nextex und «Saiten» ein mehr oder weniger starker Magen gefordert. Dutzende Acrylglasröhrchen schmücken die Rückwand des kleinen Raumes. Die Künstlerin Ghislaine Ayer nennt die Installation «True Blood» und das dürfte in auch etwa die dunkelrote Flüssigkeit sein, die sich in den Röhrchen befindet. Manchmal steht man dann also mit der Espressotasse an der Bar, schaut von der Zeitung auf, um einen Schluck zu nehmen und denkt sich: Heitere Fahne, dieses viele Blut in einer Küche ist schon happig, aber passt ja, Zwiebelschneiden und so, hm, man müsste sich aber ein paar mal schneiden, damit … und so weiter. Von der eher handfesten aber rüber zur digitalen Kunst. Bis am 26. Januar ist in den Räumen des Nextex’ die Ausstellung «ctrl+0» zu sehen. Vertreten sind die Kunstschaffenden Alexander Hahn, Jonathan Ruf, Guido von Stürler, Ernst Thoma, Sarah Bühler und Prisca Wüst und Tatjana Janouschek. So treffen Pioniere auf Talente. Alexander Hahn beispielsweise hat eine künstliche Welt geschaffen, die man aber irgendwoher zu kennen glaubt; Guido von Stürler lässt in der Werkgruppe «Male Aesthetics» die alltägliche Welt in Flammen aufgehen und Sarah Bühler und PriscaWüst lassen ein Ornament über die Wand wabern. Aber trotz Pixel und Montage: die Arbeiten erscheinen wirklicher zu sein als das Blut in der Küche. (js)
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Costa Veces Arbeit mit dem Titel «Hundreds, Tousands of Confused Thoughts, Deep in Sorrow and Racked with Pain» war 2009 im Rahmen des Heimspiels in der Kunst Halle St.Gallen zu sehen. – Ein dekoratives Möbel aus dem Brockenhaus, denkt man, darauf ein weisser Klumpen: Nikotinkaugummi, wird einem gesagt. Das erklärt den Titel. Nächstens wird Vece im Kunstraum Kreuzlingen zu sehen sein. Dort ist 2012 das Thema «retour du voyage». – Das «umschreibt die Programmidee des Kurators für den Kunstraum und das Tiefparterre. Untersucht werden ‹Reisegepäcke›, das, was Künstler von ihren Reisen, Stipendienaufenthalten nachhause bringen oder das, was von virtuellen Reisen, dem Surfen im Internet verarbeitet wird». Costa Vece, Jahrgang 1969, wuchs in Herisau als Sohn einer Griechin und eines Italieners auf. Schon bald nach der Kunstausbildung hatte er seine erste Einzelausstellung im Zürcher Helmhaus. Das war 1998, 1999 wurde er an die Biennale von Venedig eingeladen. Zwei Jahre später war er im Zürcher Migros Museum mit der Arbeit «Look Back in Anger» zu sehen: Ein gekentertes Segelschiff, in das man durch ein Loch im Rumpf gelangen konnte. Im Innern war ein Ausschnitt von Roberto Rosselinis Film «Stromboli» zu sehen; panisch verlassen Flüchtlinge in kleinen Booten die Heimat. Heimat und Migration sind wiederkehrende Themen in Veces Arbeit – so könnte «retour du voyage» noch eine andere Bedeutung bekommen. (js) 8
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Virtueller Brand.
kultur
Presswerk von Anne Käthi Wehrli
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«Das ist nicht die ganze Geschichte von Factory Records, dies ist die Geschichte, wie Factory Records seine Post-Punk-Nüchternheit abgeschüttelt hat und seine Tanzfüsse gefunden hat.» Im Oktober 2011 ist auf Strut Records eine Compilation mit dem Titel «Factory Dance – Factory Records 12“ Mixes & Rarities 1980–1987» erschienen. Darauf vertreten sind A Certain Ratio, Quando Quango, The Durutti Column, Abecedarians, Blurt, Swamp Children und viele weitere. Factory Records war ein Plattenlabel in Manchester, das 1978 als Club startete und bald als erste Veröffentlichung «A Factory Sample», mit Bands, die dort gespielt hatten, herausbrachte. Dann folgten Platten von Joy Division und New Order. Berühmt ist Factory Records auch für die ausgefeilte Grafik und ein spezielles Katalogsystem, bei dem jede Veröffentlichung eine Nummer bekam. Es wurde jedoch nicht chronologisch nummeriert, sondern jede A Certain Ratio-Veröffentlichung beispielsweise bekam eine Nummer, die auf drei endet. Aber auch anderes wurde bei Factory nummeriert: ein Klebeband erhielt die Nummer FAC 136, die Katze des Factory-Nachfolgeclubs Hacienda die Nummer FAC 191.
Man sitzt unschuldig im Zimmer und hört sich die Aérea-Negrot-Platte an und kriegt plötzlich einen kleinen Lachkrampf und Tränen in den Augen. Aérea Negrot ist bekannt als Sängerin bei Hercules and Love Affair. Im Oktober 2011 kam «Arabxilla», ihr erstes Soloalbum heraus, das sich «irgendwo zwischen Techno, House und Elektro» einordnen lässt. Es ist interessant, dass gerade bei dieser Platte so viel von den Emotionen der Sängerin geredet wird. Die gesamte Plattenbesprechung auf der Internetseite ihres Labels BPitch Control dreht sich darum, dass es um ihr Bauchgefühl gehe, um ihre liebevollenergische Seele. Das Cover des Albums «Arabxilla» zeigt die Sängerin mit nachlässig aufgetragenem Glitzernagellack. Die eine Hand empfängt ein blaues Herzchen (ein kleines Gestell aus Draht, das mit Garn umspannt ist und von weitem sehr kitschig aussieht). Darum herum eine geschwungene Nebelschwaden-Spirale. Vielleicht schickt sie das Herzchen auch in die Lüfte. Sie selber ist mit Ketten und Ohrringen überhäuft und umrahmt. An ihrem Hals hängt eine Art Ei, das entweder ein Mikrofon oder ein Teesieb ist. Und irgendwie verfolgt einen der Humor durch die ganze Platte. Zu diesen wunderbaren Songs werden wir uns in den Discos noch krümmen vor Lachen. Im Song «Todeloo» folgt auf den Text «Mother, you ignore me every time, on the phone, father ... I’m not sixteen, I’m not your dream, I’m not your boy» ein Tüdelüdüü zu einem fies pumpenden Bass. Und wer hat schon einmal «… but where the fuck is the pharmacy» gesungen? Aérea Negrot reizt wie Kate Bush das ganze Register ihrer Stimme aus und kriegt es hin, abwechselnd pubertär, sehnsüchtig, wie ein Beamter, wie eine italienische Rocksängerin, wie ein italienischer Rocksänger, weise oder abgebrüht zu singen; diagonal durch die
dreizehn Songs hindurch, die, wie sie selbst sagt, verschiedene Situationen und Beziehungen in ihrem Leben wie ein Theaterstück dokumentieren.
sammelt (insgesamt 38 Songs). Lucky Dragons ist das Duo von Luke Fischbeck und Sarah Rara. Sie beschäftigen sich damit, Sound herzustellen, und verwenden dazu Elektronik, Flöten, Pfeifen, Saiten und Hölzchen jeder Art. Zudem laden sie wöchentlich zum Sumi Ink Club ein. – Ein Zeichner-Club, bei dem immer wieder gemeinsam ganze Häuser und Wände mit Zeichnungen gefüllt werden. In ihren Auftritten wollen sie einen gleichberechtigten KraftAustausch zwischen den Leuten im Publikum ermöglichen. Im Stück «Restraint», das eine Minute und zehn Sekunden dauert, macht sich irgendein Würfelbecher selbständig und gerät ausser Kontrolle, beziehungsweise die Perkussionistin scheint vom Vorhaben, alle möglichen Zahlenkombinationen durchzuwürfeln abgekommen und nun gänzlich vom Geräusch der Würfel besessen zu sein. Die gemütliche Espresso-Maschine von Coco Rosie wird hier zur nervösen, drängenden Popcorn-Maschine.
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«Factory Dance – Factory recorDs 12“ Mixes & rarities 1980–1987» (strut, 2011)
«Das Debütalbum der gebürtigen Venezuelanerin Aérea Negrot ist eine jener seltenen Platten, die – musikalisch und textlich – so intensiv erzählen, dass kaum zu überhören ist, dass hier jemand frei vom Herzen seine Lebensgeschichte, seine tiefsten Emotionen und seinen ganz persönlichen Blick auf die Welt hemmungslos offen legt.» Ah ja, wirklich? Vielleicht eher umgekehrt:
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aérea negrot: «arabxilla» (bPitch control, 2011)
Ein kleines Niesen zum Jahresbeginn. Bostro Pesopeo kommt aus Bayern, und hat unter diesem Namen zwei Singles und eine EP beim Label Permanent Vacation und etliche Remixes veröffentlicht. Bostro Pesopeos «Falls» ist ein kleines dramaturgisches Prachtstück, ein musikalischer Cartoon, der berstende Plumpheit friedlichem Technowippen untermischt. Pointen müssen nicht langweilig sein, auch wenn man sie kommen sieht. «Falls» fängt nach einem Holpern am Start sehr zielstrebig an, loopt sich wie Musik zur Unterhaltung in Telefonwarteschlaufen vorwärts und steigert die Erwartung, beziehungsweise Nervosität immer wieder neu, sehr an die Musik von «Menschen Technik Wissenschaft» erinnernd, mit dezenten Mönchsgesängen unterlegt, einer Tuba und ab und zu einem Schlagzeug, das kräftig draufhaut. Verklemmtheit in der Disco ist immer wieder ein sehr interessantes Thema. Auf der Maxi-Single «Falls» ist zudem ein «Falls»-Remix von Hercules and Love Affair zu finden. 3
bostro PesoPeo: «Falls» (PerManent Vacation, 2008)
4 Ein weiterer Track der verklemmten Art ist «Restraint» von den Lucky Dragons. Zu finden auf ihrem Album «Rara Speaks», das 2010 als CD-R und digitaler Release erschienen ist und alle limitierten Singles von 2008–2010 und weiteres unveröffentlichtes Material ver-
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lucky Dragons: «rara sPeaks» (2010)
Kultursplitter Monatstipps der Magazine aus Aarau · Basel · Bern · Olten · Luzern · Vaduz
Huch, ein Award! Mit dem ersten Monat des neuen Jahres steht auch schon der «Kick Ass Award» des Alternativradios 3fach vor der Tür. Bereits zum elften Mal wird der beste Luzerner Song des vergangenen Jahres gekürt. In der Rubrik «Frischer Wind für Luzern» werden Innovationen aus der Kultur geehrt. Die Luzerner dürfen bestimmen, wer die ungewöhnlichen Kick-Ass-Auszeichnungen entgegen nehmen darf – letztes Jahr waren es Alvin Zealot (Bild). Kick-Ass-Award-Verleihung Mittwoch, 4. Januar, 19.30 Uhr, Schüür Luzern. Mehr Infos: www.schuur.ch
Einladung zur grossen Krisenkonferenz Sie ist aus der freien Theaterszene der Schweiz nicht mehr wegzudenken, die Basler Gruppe Klara. Mit wachem, scharfem Blick durchleuchtet sie seit 1991 brisante politische und gesellschaftliche Zustände. Die neue Produktion «Letzte Welten» realisiert sie zusammen mit Mitgliedern des (Tanz-)Theater Freiburg und dem Musiker Martin Schütz unter der Regie von Christoph Frick. Mit hoher Emotionalität und explosiver Kraft lädt das kollektiv erarbeitete Physical Theatre zur grossen Krisenkonferenz ein.
Jongleure entlarven «Lügen schaffts Amt» – ein kabarettistischer Volltreffer höchsten Unterhaltungswerts. Wie Marion Bach und Hans-Günther Pölitz die Lügen von Bankenmanagern, Finanzjongleuren und Politikern entlarven und mit beissender Ironie mit der Wahrheit konfrontieren, hinterlässt aufklärerische Spuren in den Köpfen der Hörer. Magdeburger Zwickmühle Fr., 20. bis So., 22. Januar, 20.15 Uhr, Theaterstudio Olten. Mehr Infos: www.theaterstudio.ch
Letzte Welten Freitag, 6. bis Dienstag, 10. Januar, 18 Uhr, Kaserne Basel. Mehr Infos: www.kaserne-basel.ch
Crème in der Theatersoap
Ausgestellte Worte
Im Dialog
Vier Freundinnen stossen auf den gemeinsamen Hauskauf an. Doch dann lässt der Verkäufer den Handel platzen. Die Damen schwören Rache und lassen ihrer Fantasie freien Lauf. Das dreiteilige Fortsetzungstheater «Cüpliweg 10» handelt vom Wohnen und von artverwandten Themen wie Wohnungsnot und Gentrifizierung. An der Soap ist die Crème der freien Berner Theaterszene beteiligt: Meret Matter (Regie), Grazia Pergoletti, Sibylle Aeberli, Anne Welenc und Silvester von Hösslin.
Einfache Versprecher, kunstvolle Palindrome oder Drehwörter: Worte bieten fast unbeschränkte Spielmöglichkeiten. Der Schriftleger Beat Gloor praktiziert eine ganz eigene Kunst-Art der Worttrennung. Die Befehlskette «lach» «sauf» «lauf» trennen nur zwei Lücken vom Lachsauflauf, und «uns» «ich» «er» verweist auf die labile Sicherheit zwischenmenschlicher Beziehungen. Eine Ausstellung als kunstvoll-minimalistischer Wort-Parcours.
In einen spannenden Dialog treten ab dem 17. Januar die beiden Künstlerinnen Amina Broggi und Carmen Pfanner im Kunstraum Engländerbau in Vaduz. Die zwei Frauen haben sich vorher nicht gekannt, die Kuratorin der Ausstellung, Cornelia Wieczorek, entdeckte aber verblüffende Gemeinsamkeiten in ihrem Werk. Die fotorealistischen Bilder von Amina Broggi und die Rauminstallation «Kraftwerk» von Carmen Pfanner sprechen von Verletzlichkeit, Schmerz, Sex, Weiblichkeit und darüber, dass der Schein fast immer trügt.
Cüpliweg 10 1. Folge: Do., 5. bis Sa., 8., 20.30 Uhr; 2. Folge ab 13., 3. Folge ab 19. Januar. Aula im Progr Bern. Mehr Infos: www.progr.ch
Wort – Kabinettstücke einer sprachlichen Einheit Bis 29. Januar, Forum Schlossplatz Aarau. Mehr Infos: www.forumschlossplatz.ch
Amina Broggi und Carmen Pfanner 17. Januar bis 13. März, Kunstraum Engländerbau Vaduz. Mehr Infos: www.kunstraum.li
Mit «Saiten» zusammen bilden diese unabhängigen Kulturmagazine die Werbeplattform «Kulturpool», und erreichen gemeinsam eine Auflage von über 200’000 Exemplaren. www.kulturpool.biz
Kalender 01. – 31.01.2012
Inhaltsverzeichnis Kulturprogramme 4 Theater und Konzerte St.Gallen. 32 Kinok St.Gallen. J.S. Bach-Stiftung Trogen. Schloss Wartegg. 40 Kunstmuseum St.Gallen. 42 Nextex St.Gallen. 59 Kulturraum St.Gallen. 64 Grabenhalle St.Gallen.
64 Palace St.Gallen. 66 Gare de Lion Wil. Kulturkreis Gossau. Salzhaus Winterthur. Löwenarena Sommeri. 68 Diogenes Theater Altstätten. Figurentheater St.Gallen. Kellerbühne St.Gallen.
73 Kunsthalle St.Gallen. Kunstraum Kreuzlingen. Museum im Lagerhaus St.Gallen. 78 Hauptpost St.Gallen.
Wild River Jazzband. Dixieund Swing Jazz. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr
SO
01.01
Konzert Benefiz für Fukushima. Kawamura spielt Bach. Ev. Kirche Trogen, 19:30 Uhr Neujahrskonzert. Surprise. Tonhalle St.Gallen, 17 Uhr Tritonus. Jugendchörli Appenzell. Pfarrkirche Oberegg, 17 Uhr Winterreise. Neujahrskonzert. Ev. Kirche Gais, 17 Uhr Clubbing/Party Neujahrsapéro. Auf den ersten Abend. fabriggli Buchs, 17 Uhr Film Amandla. Erinnerung daran, wie wichtig Kultur ist. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Die Reise der Pinguine. Ihr anstrengendes Leben. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Embrassez qui vous voudrez. Alle flirten, lieben, lügen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Footloose. Tanzende Liebesgeschichte. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Gerhard Richter Painting. Der bekannte Maler im Porträt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 13:30 Uhr Wachtmeister Studer. Lindtbergs berühmte Glauser-Verfilmung. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Theater Blau an der schönen Donau. Humoristisches Neujahrskonzert. Tonhalle Wil, 17 Uhr Kunst/Ausstellungen Appenzell-Jona. Führung. Alte Fabrik Rapperswil, 14 Uhr Valie Export/Archiv. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Kinder Die Schneekönigin. Märchen nach Hans Christian Andersen. Ab 5 Jahren. Theater St.Gallen, 14 Uhr Prinzessin Lillifee. Ein Einhorn braucht Hilfe. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr
MO
02.01
Konzert Vivid. Funk & Soul. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr
Film Charlotte Rampling – The Look. Intelligentes Porträt der grossen Schauspielerin. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Sous le sable. François Ozon Film mit Charlotte Rampling. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Kunst/Ausstellungen Valie Export/Archiv. Führung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr Literatur Dichtungsring St.Gallen Nr. 63. Lesebühne mit Patrick Armbruster und Etrit Hasler. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Kinder Zauberlaterne. Filmclub für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Alte Kaserne Winterthur, 14 Uhr
DI
03.01
Konzert Jules Attic. Singer-Songwriter. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Film A Dangerous Method. Filmdrama mit Keira Knightley. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Brot und Tulpen. Mit Bruno Ganz. Kino Rosental Heiden, 14:15 Uhr Bullitt. Amerikanischer ActionThriller von Peter Yates. Kino Loge Winterthur, 20:30 Uhr Der Chinese. Glauser-Verfilmung mit Hans Heinz Moser als Wachtmeister Studer. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Der Verdingbub Nach 10'000 wahren Geschichten. Kono Modern Romanshorn, 20:15 Uhr Gerhard Richter Painting. Der bekannte Maler im Porträt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Theater Silvester. Komödie von Peter Turrini. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Tartuffe. Böse Komödie. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Theatersport. Zwei Teams und die Kunst der Improvisation. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Kabarett Cabaret Sälewie. Oben ohne. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Neue Malerei aus der Sammlung I. Vernissage. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr
Wird unterstützt von:
Schützengarten Bier Verborgene Schätze aus Schweizer Psychiatrien. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 18 Uhr
MI
04.01
Konzert Bullaugenkonzert #22. Lonesome Station. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr John Peel Club & Burning Rosettas. Coverband. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Patience my Pretties. Mehrstimmigen Choräle und Funkrocker. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr
Film Gatos viejos. Isadora ist gefangen in ihrer Wohnung. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Glauser. Schriftsteller, Fremdenlegionär und Morphinist. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Theater Dimitri. Porteur. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Kabarett Tingel-Tangel Varieté. «Crazy Hotel». Walter Zoo Gossau, 19 Uhr
Film Charlotte Rampling – The Look. Porträt der grossen Schauspielerin. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Der Verdingbub. Nach tausenden wahren Geschichten. Kino Modern Romanshorn, 20:15 Uhr Eine ruhige Jacke. Dokumentarfilm über einen Autisten. Regisseur ist anwesend. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Gerhard Richter Painting. Der bekannte Maler im Porträt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr
Kunst/Ausstellungen Künstlerin hinter der Bar.Martina Weber. Nextex St.Gallen,19 Uhr Valie Export/Archiv. Führung. Kunsthaus Bregenz, 19 Uhr
Theater Die Mausefalle. Krimistück von Agatha Christie. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Dimitri. Porteur. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr
Konzert Johann Strauss Ensemble Wien. Radetzky-Marsch. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 20 Uhr LedermannWernli. Spoken Word and Songs. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Sam Singers. Neujahrskonzert. Theater- und Konzertgesellschaft Mittelthurgau Weinfelden, 20 Uhr Sascha Funke. Live Technokracher. Kugl St.Gallen, 20 Uhr Stickerei-Jazz-Trio. Blues, Swing, Balladen. Einstein St.Gallen, 21 Uhr
Kabarett Cabaret Sälewie. Oben ohne. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Bernd und Hilla Becher. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18:30 Uhr Offene Türen. Führung. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr Sprechstunde Medizin. Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Vortrag Mittagstreff. «Kakteen, eine stachlige Liebhaberei». Naturmuseum St.Gallen, 12:15 Uhr
DO
0 5.01
Konzert 4. Tonhallenkonzert. Dvorak, Szymanowski, Schostakowitsch.Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Krebshilfe Benefiz Konzert. Rock'n'roll und Stromgitarr. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Malema. Pop-Rock-Funk-Sound. Kammgarn Hard, 20:30 Uhr
57 SAITEN 01.12
Clubbing/Party Gare.Tango. Nicht nur Tanzbegeisterte. Gare de Lion Wil, 20 Uhr
Literatur Albanische Erzählstunde für Kinder. Ab 4 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr
F R
06.01
Clubbing/Party Goldswinter. Klischée. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Got it 4 Cheap. HipHop Party. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr New Wave Nachbar. Scheiben aus 1982. Palace St.Gallen, 22 Uhr Film Gatos viejos. Isadora ist in ihrer Wohnung gefangen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Lemming. Die geordnete Welt eines Paares bekommt Risse. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19 Uhr No time to die. Liebe und Tod wagen ein Tänzchen. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr One Day. Verfilmung des Bestsellers «Zwei an einem Tag». Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Swimming Pool. Thriller mit Charlotte Rampling. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr
Theater Die Fledermaus. Operette von Johann Strauss. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Die Mausefalle. Krimistück von Agatha Christie. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Die Zauberflöte. Oper von Wolfgang Amadeus Mozart. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Silvester. Komödie von Peter Turrini. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Theatersport. Improvisationstheater. Kammgarn Schaffhausen, 20:30 Uhr Kabarett Cabaret Sälewie. Oben ohne. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Sebastian Schnoy. Expedition Weltgeschichte. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Tingel-Tangel Varieté. «Crazy Hotel». Walter Zoo Gossau, 19 Uhr Kunst/Ausstellungen Öffentliche Führung. Durchs Haus. Museum Appenzell, 14 Uhr Valie Export/Archiv. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Literatur Das Sichere ist nicht sicher. So, wie es ist, bleibt es. Lieder und Texte von Brecht. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 20 Uhr Die schöne Magelone. Eine wundersame Liebesgeschichte. Casino Herisau, 20 Uhr Kurz & Kunst. Kurzgeschichten von Antonia Baumgartner und Aline Tisato. Kino Rosental Heiden, 18:30 Uhr Diverses Figugeglbar. Fondue und Musik. Rab-Bar Trogen, 20 Uhr
SA
0 7.01
Konzert Bob Malone. Blues, Rock, Folk, Jazz. Kellerbühne Grünfels Jona, 20:30 Uhr Delinquent Habits. Rock the Party. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Elina Duni Quartet. Sehnsüchtig. fabriggli Buchs, 20 Uhr Gripped. Rockt das neue Jahr. Restaurant Bierhof St.Gallen, 21 Uhr High 5. The Niceguys. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr Kieran Kennedy. Irischer Songwriter. Löwenarena Sommeri, 20:30 Uhr Konzert zum neuen Jahr 2012. Orgelfreunde. Kath. Kirche St.Maria Neudorf St.Gallen, 18:15 Uhr Manuel Stahlberger. Innerorts . Wolferhaus Sennhof, 20 Uhr Painhead Invites. Eine Dose Bier als Eintritt. Grabenhalle St.Gallen, 21:30 Uhr
kalender
07.–11.01.
Benefiz für Fukushima
Grenzüberschreitend und sehnsüchtig
Noriko Kawamura in Trogen Im Alter von drei Jahren begann Noriko Kawamura mit dem geigenspiel. In Deutschland setzt sie ihr musikstudium fort und gewinnt schon bald die ersten Preise. Im Jahr 2005 beginnt die Künstlerin eine Art Pilgerweg: Sie nimmt sich vor, in allergrösster Ehrfurcht vor dem Werk bachs, die sechs Sonaten und Partiten hundertmal im Konzert zu spielen. und was für ein glück, dieses hundertste Konzert (im Detail: Sonata Nr. 2 und Partita Nr. 2 von J.S. bach) spielt die musikerin just in Trogen. Sonntag, 1. Januar, 19:30 Uhr, Kirche Trogen.
ClubbINg/PArTy Cafetango. Trinken und tanzen. Kaffeehaus St.gallen, 16 uhr Kula Club Party. rein ins neue Jahr. Kulturladen Konstanz, 22 uhr Pop & Wave Party. Hits der Achtziger. Spielboden Dornbirn, 21 uhr FIlm A Dangerous Method. Filmdrama mit Keira Knightley. Kino rosental Heiden, 20:15 uhr Glauser. Schriftsteller, Fremdenlegionär und morphinist. Kinok in der lokremise St.gallen, 17:30 uhr Matto regiert. leopold lindbergs zweite glauser-Verfilmung. Kinok in der lokremise St.gallen, 19:15 uhr Wachtmeister Studer. berühmte glauser-Verfilmung mit Heinrich gretler. Kinok in der lokremise St.gallen, 21:30 uhr THEATEr Die Mausefalle. Krimistück von Agatha Christie. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 uhr In 80 Tagen um die Welt. Der Jules Verne Klassiker. Stadttheater Konstanz, 20 uhr Lola Blau. Ein musical. Theater am Kornmarkt bregenz, 19:30 uhr Nathan der Weise. Dramatisches gedicht von lessing. Theater St.gallen, 19:30 uhr Tiltanic & Friends. Improvisiert. Figurentheater St.gallen,20 uhr Weil du nicht da bist. liebeslyrik von barock bis Afrika. Stadttheater Konstanz, 20 uhr KAbArETT Cabaret Sälewie. Oben ohne. Kellerbühne St.gallen, 20 uhr Philipp Galizia. roti rösli. Depot Tellplatz Kirchberg, 20 uhr Tingel-Tangel Varieté. Crazy Hotel. Walter Zoo gossau, 19 uhr Volker Ranisch. Die Aufzeichnungen des malte laurids brigge. Chössi-Theater lichtensteig, 20:15 uhr
Büchs statt Stütz
Von Minimal bis Volksmusik
Painhead Invites in der Grabenhalle
Arte Saxophon Quartett in Romanshorn
Selten war moderner Jazz so stimmungsvoll wie bei der jungen Sängerin Elina Duni. Die gebürtige Albanerin taucht die Volkslieder ihrer Herkunftsregion in zeitgenössischen Jazz höchster güte. Sehnsüchtige melodien und temperamentvolle rhythmen treffen auf eine sensible, jazzig-akustische linienführung. Duni hat tief im Volkslied-Fundus der balkanländer gewühlt und sich Stücke gesucht, die ihr neues Album «lume, lume» zu einer grenzüberschreitenden Schau der balkan-Folklore machen.
Damit den kulturobdachlosen Seeanstössern warm ums Herz wird, bitten Painhead erneut zum Tanz. In rorschach hatte das minifestival Painhead Invites (anfangs im Hafenbuffet, dann im mariaberg) längst Weihnachten und Silvester als wichtigste Feiertage des Jahres überholt. Es wäre gelacht, würde das jetzt ins Wasser fallen. Dieses Jahr dauert die Sause jedoch nur einen Abend, sonst bleibt alles beim Alten. Eingeladene bands wärmen auf und am Schluss bringen Painhead die Halle zum Kochen. Der Eintritt ist wie eh und je eine Dose bier.
Das 1995 gegründete Saxophonquartett ist zur internationalen Ausnahmeerscheinung gereift. In «Different Worlds» stellt es musik aus verschiedenen Kulturkreisen gegenüber: Atemberaubend eigene bearbeitungen von Themen aus der Schweizer Volksmusik, Kompositionen des libanesen rabih-Abou Khalil, in der jüdischen Tradition stehende Klezmer-Stücke des New yorker Saxophonisten John Zorn und nicht zuletzt Kompositionen des minimalmusic-Komponisten Terry riley.
Samstag, 7. Januar, 20 Uhr, fabriggli Buchs. mehr Infos: www.fabriggli.ch
Samstag, 7. Januar, 20:30 Uhr, Grabenhalle St.Gallen. mehr Infos: www.grabenhalle.ch
Elina Duni Quartet im fabriggli
TANZ Russisches Nationalballett. Tschaikowskys «Nussknacker». Tonhalle St.gallen, 20 uhr KuNST/AuSSTElluNgEN Valie Export/Archiv. Führung. Kunsthaus bregenz, 14 uhr KINDEr Alles nass bei Ananas. musikalischen Theaterstück ab 4 J. Kammgarn Hard, 15 uhr S’Häxewäldli. Eine AlpsteinSaga. Figurentheater St.gallen, 14:30 uhr Tom Sawyer. Das Abenteuer von mark Twain. Kino rosental Heiden, 17:15 uhr
SO
08.01
KONZErT 23. Neujahrskonzert. Westmusik St.gallen und musikgesellschaft St. georgen. Tonhalle St.gallen, 17 uhr Arte Saxophon Quartett. Zwischen Neuer musik und Jazz. Alte Kirche romanshorn, 17 uhr FIlm Charlotte Rampling – The Look. Intelligentes Porträt der grossen Schauspielerin. Kinok in der lokremise St.gallen, 13:30 uhr Die Reise der Pinguine. Ihr anstrengendes leben. Kinok in der lokremise St.gallen, 15:30 uhr Eine ruhige Jacke. Dokumentarfilm über einen Autisten. Kinok in der lokremise St.gallen, 11 uhr Gatos viejos. Isadora ist in ihrer Wohnung gefangen. Kinok in der lokremise St.gallen, 17:45 uhr One Day. Der bestseller «Zwei an einem Tag» als Film. Kino rosental Heiden, 19:15 uhr Stilyagi. Schrilles musical über die sowjetische Subkultur. gaswerk Winterthur, 19:30 uhr
Vers le sud. Zwei Frauen suchen ihr liebesglück in der Karibik. Kinok in der lokremise St.gallen, 20 uhr THEATEr Die Fledermaus. Operette von Strauss. Theater St.gallen, 19:30 uhr Die Mausefalle. Krimistück von Agatha Christie. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15 uhr Die Zauberflöte. mozarts Oper. Theater St.gallen, 14:30 uhr Ein Bericht für eine Akademie. Kafkas monolog. Stadttheater Konstanz, 20 uhr KuNST/AuSSTElluNgEN Comics, Cartoons & Karikaturen. michael Streun. Vernissage. Alte Kaserne Winterthur, 16 uhr Appenzell-Jona. Führung. Alte Fabrik rapperswil, 14 uhr Carl Walter Liner. Führung. museum liner Appenzell, 14 uhr Der heilige Gallus 612/2012. Führung. Stiftsbibliothek St.gallen, 11 uhr Dezember-Ausstellung und Marta Meier. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 uhr Schwimmen und Tauchen. Führung. Naturmuseum St.gallen, 10:15 uhr Valie Export/Archiv. Führung. Kunsthaus bregenz, 16 uhr Von Horizonten. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 uhr lITErATur 4. Tatwort. Alternativ zum TV. baracca bar St.gallen, 20 uhr Das Sichere ist nicht sicher. So, wie es ist, bleibt es. lieder und Texte von brecht. Theater Parfin de siècle St.gallen, 17:30 uhr KINDEr Alles nass bei Ananas. musiktheater ab 4J. Kammgarn Hard, 15 uhr Das Dschungelbuch. Die geschichte vom Findelkind mogli. Stadttheater Konstanz, 15/18 uhr
Sonntag, 8. Januar, 17 Uhr, Alte Kirche romanshorn.
Die Weltreise eines T-Shirts. Für Familien. Historisches und Völkerkundemuseum St.gallen, 11 uhr Familien Kunst Labor. mit Kunstvermittlerinnen. Alte Fabrik rapperswil, 10 uhr S’Häxewäldli. Eine Alpstein-Saga. Figurentheater St.gallen, 14:30 uhr Tom Sawyer. Das Kinderabenteuer von mark Twain. Kino rosental Heiden, 15 uhr
MO
09.01
KONZErT Claude Diallo Situation. Klavier- und Kompositionstradition. restaurant Park Flawil, 20 uhr FIlm Gatos viejos. Isadora ist in ihrer Wohnung gefangen. Kinok in der lokremise St.gallen, 18:15 uhr Il portiere di notte. berüchtigter Skandalfilm. Kinok in der lokremise St.gallen, 20:30 uhr THEATEr Wer hat Angst vor Virginia Woolf? Ehekrach mit Diana Dengler. Theater St.gallen, 19:30 uhr lITErATur Silvano Moeckli. bundesrat bissig. Freihandbibliothek St.gallen, 10 uhr
DI
10.01
FIlm Gerhard Richter Painting. Der bekannte maler im Porträt. Kinok in der lokremise St.gallen, 20:30 uhr Glauser. Schriftsteller, Fremdenlegionär und morphinist. Kinok in der lokremise St.gallen, 18:30 uhr One Day. Verfilmung des bestsellers «Zwei an einem Tag». Kino rosental Heiden, 20:15 uhr
Vanishing Point. Actionfilm-Drama aus 1971. Kino loge Winterthur, 20:30 uhr THEATEr Faust I. goethes Klassiker. Stadttheater Konstanz, 20 uhr Hopetown. Frauengeschichten aus dem Wilden Westen. Fassbühne Schaffhausen, 20 uhr Nathan der Weise. lessings Drama. Theater St.gallen, 19:30 uhr Silvester. Komödie von Peter Turrini. lokremise St.gallen, 20 uhr Weil du nicht da bist. liebeslyrik von barock bis Afrika. Stadttheater Konstanz, 11 uhr KAbArETT Cabaret Sälewie. Oben ohne. Kellerbühne St.gallen, 20 uhr KuNST/AuSSTElluNgEN Die Sicht von oben . Führung. Fotostiftung Schweiz Winterthur, 12:15 uhr Offenes Atelier von Andrea Vogel. Führung. Sitterwerk St.gallen, 17:30 uhr Von Picasso bis Schlemmer. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 uhr VOrTrAg Kub+Kaffee. Nachlese. Kunsthaus bregenz, 14 uhr Lebensraum Rebberg. referent: Josef Zoller. botanischer garten St.gallen, 19:30 uhr
MI
11.01
KONZErT Musikkollegium Winterthur. Kantonsschule rychenberg. Stadthaus Winterthur, 19:30 uhr FIlm Die Fotografen Bernd und Hilla Becher. Von marianne Kapfer. Fotomuseum Winterthur, 19 uhr
58 SAITEN 01.12
kalender
11.–14.01.
Eine ruhige Jacke. Dokumentarfilm über einen Autisten. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Embrassez qui vous voudrez. Sommerkomödie, in der alle flirten, lieben, lügen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Gatos viejos. Isadora ist in ihrer Wohnung gefangen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Theater Il barbiere di Siviglia. Oper von Gioachino Rossini. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr In 80 Tagen um die Welt. Der Romanklassiker von Jules Verne. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Stallerhof. Mit dem Burgtheater Wien. Theater am Kirchplatz Schaan, 20:09 Uhr Weil du nicht da bist. Liebeslyrik von Barock bis Afrika. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr Kabarett Bundesordner. Ein satirischer Jahresrückblick. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Cabaret Sälewie. Oben ohne. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Tingel-Tangel Varieté. «Crazy Hotel». Walter Zoo Gossau, 19 Uhr Tanz Bettina Castano. Flamenco trifft Appenzell. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Ausgezeichnet. Führung. Regierungsgebäude St.Gallen, 18:30 Uhr Neue Malerei aus der Sammlung I. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 12:15 Uhr Offene Türen. Führung. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr Schweizer Fotobücher 1927 bis heute. Führung. Fotostiftung Schweiz Winterthur, 18:30 Uhr Through the Looking Brain. Führung. Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Literatur Das Sichere ist nicht sicher. So, wie es ist, bleibt es … Lieder und Texte von Bertolt Brecht. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 20 Uhr Nora Gomringer. «Ich werde etwas mit der Sprache machen». Hauptpost St.Gallen, 19:30 Uhr Vortrag Natur am Sibni. Roboter nach dem Vorbild der Natur. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr Gesundheitsförderung in Zeiten der Cholera. Deborah Kern, Gesundheitsexpertin DEZA. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Theater und Psychoanalyse. Ethnopsychoanalyse. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Ueli Kestenholz. Der Snowboarder. Ev. Kirchgemeindehaus St.Mangen St.Gallen, 19:30 Uhr Kinder Aladin und die Wunderlampe. Orientalisches Märchentheater. Kino Theater Madlen Heerbrugg, 17 Uhr Die Schneekönigin. Ab 5 J. Theater St.Gallen, 14 Uhr Märchen im Museum. Kleiderherstellung, ab 4J. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr
S’Häxewäldli. Eine Alpstein-Saga. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Spanische Erzählstunde für Kinder. ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 16 Uhr Diverses Kunst im Handwerk erleben. Chüeli-Schnitzen mit Emil Hugener. Appenzeller Volkskunde-Museum Stein, 13 Uhr
DO
12.01
Konzert Ein kleines Konzert #14. 4th Time Around. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Brefsunjax. Indiepop. Restaurant Habsburg Widnau, 21 Uhr Claude Diallo Situation. Der St.Galler Pianist. Palace St.Gallen, 21 Uhr Film Bewegte und bewegende Zeitzeugnisse. Ans Licht geholte Filmdokumente. Kino Rosental Heiden, 19 Uhr Fenster zum Sommer. Liebesgeschichte mit Nina Hoss. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Sous le sable. François Ozons wunderbarer Film mit Charlotte Rampling. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Valie Export. Im Rahmen der gleichnamigen Ausstellung. MetroKino Bregenz, 20 Uhr Theater Die Mausefalle. Krimistück von Agatha Christie. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Hund Hund. Drei isolierte Stadtmenschen. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Hopetown. Frauengeschichten aus dem Wilden Westen. Fassbühne Schaffhausen, 20 Uhr Leonce und Lena. Komödie von Georg Büchner. Casino Frauenfeld Frauenfeld, 20 Uhr Stallerhof. Mit dem Burgtheater Wien. Theater am Kirchplatz Schaan, 20:09 Uhr Weil du nicht da bist. Liebeslyrik von Barock bis Afrika. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr Kabarett Buchgraber & Brandl. Denken verboten. Kammgarn Hard, 20:30 Uhr Luna-Tic. Obladiblada. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Tingel-Tangel Varieté. «Crazy Hotel». Walter Zoo Gossau, 19 Uhr Musical Das Phantom der Oper. Zum 100. Geburtstag des Romans. Festspielhaus Bregenz, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Feierabend im Museum. Neujahrsapéro mit H.R. Fricker. Kunstmuseum Thurgau Warth, 19 Uhr Klanginstallation. Jonathan Ruf. Eröffnung. Rosenkeller St.Gallen, 19 Uhr StGall – Die Spitzengeschichte. Führung. Textilmuseum St.Gallen, 17:30 Uhr
Kinder Das Dschungelbuch. Moglis Geschichte. Stadttheater Konstanz, 9:30/11:30 Uhr Die Reise einer Wolke. Für Kinder ab 3 Jahren. Stadttheater Konstanz, 09/11 Uhr
FR
13.01
Konzert Bo Katzman Chor. Gospel. Tonhalle St.Gallen, 20:15 Uhr Dusa Orchestra. Balka trifft Appenzell, Paris und Madrid. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Mia & the Ho-Bo-Club. Ein Mix musikalischer Kulturen. Kammgarn Hard, 20:30 Uhr Phenomden & The Scrucialist. Neue CD. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Reh. Druckvolle Krach-Maschine. Spielboden Dornbirn, 22 Uhr The Slackliners. Mit Rumble-Fish. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Clubbing/Party Dance free. Tanzen und begegnen. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Echoes feat. Nick Curly. Tanzen. Kugl St.Gallen, 20 Uhr Soul Gallen. Schon seit zwei Jahren. Palace St.Gallen, 22 Uhr Film A Dangerous Method. Filmdrama mit Keira Knightley. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Bewegte und bewegende Zeitzeugnisse. Ans Licht geholte Filmdokumente. Cinetreff Herisau, 19 Uhr Der Chinese. Hans Heinz Moser als Wachtmeister Studer. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Eine ruhige Jacke. Dokumentarfilm über einen Autisten. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17:45 Uhr Max mon amour. Ein Mann ertappt seine Frau mit einem Schimpansen im Bett. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr Theater Alle Mörder sind schon da. Theatergruppe Rhybrugg. Kino Theater Madlen Heerbrugg, 20 Uhr Annette Wunsch; ENOCH Arden. Ein Melodram mit Musik von Richard Strauss. Haberhaus Kulturklub Schaffhausen, 20:30 Uhr Aufzeichnungen aus dem Kellerloch. Von Dostojewskij. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Die Mausefalle. Krimistück von Agatha Christie. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Hund Hund. Drei isolierte Stadtmenschen. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr In 80 Tagen um die Welt. Romanklassiker von Jules Verne. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Ingo Börchers. Die Welt ist eine Google. Kultur i de Aula Goldach, 20 Uhr Silvester. Komödie von Peter Turrini. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Weil du nicht da bist. Liebeslyrik von Barock bis Afrika. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Kabarett Bundesordner. Ein satirischer Jahresrückblick. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr
Der letzte Raucher. EinmannTheater rund ums Rauchen. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Tingel-Tangel Varieté. «Crazy Hotel». Walter Zoo Gossau, 19 Uhr Musical Broadway Musical Night. Songs aus Hair, Westside Story, Cats,. Stadthof Rorschach, 20 Uhr Touch the sky. König David, der mächtige König der Antike. Hotel Metropol Widnau, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Öffentliche Führung. Durchs Haus. Museum Appenzell, 14 Uhr Das Kind in mir. Vernissage. Kunst Kiosk St.Gallen, 19 Uhr Kunstbar. Vernissage. Rab-Bar Trogen, 18 Uhr No. Correct. Answers. Vernissage. GBS St.Gallen, 18 Uhr Literatur Das Sichere ist nicht sicher. So, wie es ist, bleibt es … . Lieder und Texte von Bertolt Brecht. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 20 Uhr Monatsgast: Lernlust. André Stern ist Talkgast von Gallus Hufenus. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Vortrag Brennspiegel Naher Osten. Vorgetragen von Marcus Schneider. Waaghaus St.Gallen, 20 Uhr Kinder Die Reise einer Wolke. Ab 3 Jahren. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr Diverses All you can Date. Speeddating unter 35. Stadttheater Konstanz, 22 Uhr Kuk. 20. Kulturnacht. Kulturladen Konstanz, 19:30 Uhr Powerpoint Karaoke. Folien sprechen lassen. Gare de Lion Wil, 20:30 Uhr Sprachenkaffee. Feier zum 5. Geburtstag. Restaurant Dufour St.Gallen, 18:30 Uhr
SA
14.01
Konzert Deadline Festival 2012. Mit Save Your Last Breath, Mental Pain, u.a. Grabenhalle St.Gallen, 12:45 Uhr Diving For Sunken Treasure. Partykommando. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Duo Calva. Zwei Cellisten und ein Dschungel an klassischer Melodien. Kultur-Werkstatt Wil, 20 Uhr Freda Goodlett & Band. The Return of The Black Pearl. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Hitziger Appezeller Chor. Tradition und Neuartiges. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Kadim. Zwischen den Welten. Löwenarena Sommeri, 19 Uhr Musikkollegium Winterthur. Soirée Classique. Stadthaus Winterthur, 17 Uhr Texta. Das Hip-Hop-Aushängeschild Österreichs. Palace St.Gallen, 22 Uhr Clubbing/Party 80ies Party. mit DJ Hooli. Gare de Lion Wil, 22 Uhr
Dim3nsion. Mit Killsonik und Tomba. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Oldies-Disco. Zum zweiten Mal. Lindensaal Flawil, 20 Uhr Film Bye bye Brasil. Die Abenteuer einer Varieté-Truppe. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Eu, Tu, Eles. Darlene, drei Männer und vier Kinder. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Madame Sata. Transvestit, Krimineller und Star. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 22:15 Uhr One Day. Verfilmung des Bestsellers «Zwei an einem Tag». Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Theater Alle Mörder sind schon da. Theatergruppe Rhybrugg. Kino Theater Madlen Heerbrugg, 20 Uhr Die Mausefalle. Krimi von Agatha Christie. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Die Zauberflöte. Oper von Wolfgang Amadeus Mozart. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Hopetown. Frauengeschichten aus dem Wilden Westen. Fassbühne Schaffhausen, 20 Uhr In 80 Tagen um die Welt. Romanklassiker von Jules Verne. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Ingo Börchers. Die Welt ist eine Google. Kultur i de Aula Goldach, 20 Uhr Nachtzug. Eine Nacht für Zögerliches und Mutiges. Lokremise St.Gallen, 22 Uhr Weil du nicht da bist. Liebeslyrik von Barock bis Afrika. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Kabarett Bundesordner. Satirischer Jahresrückblick. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Cabaret Sälewie. Oben ohne. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Heinz de Specht. Schön. Restaurant Eintracht Kirchberg, 20 Uhr Michel Gammenthaler. Wahnsinn, Schauspiel, Komik & Magie. Kie Engelburg, 20:15 Uhr Nina Dimitri & Silvana Gargiulo. Musikkabarett. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Tingel-Tangel Varieté. «Crazy Hotel». Walter Zoo Gossau, 19 Uhr Musical Broadway Musical Night. Chor aus dem Westen von St.Gallen. Casino Herisau, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Hansjakob Büchi. Vernissage. Alte Kaserne Winterthur, 15 Uhr Valie Export/Archiv. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Literatur Das Sichere ist nicht sicher. So, wie es ist, bleibt es … . Lieder und Texte von Bertolt Brecht. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 20 Uhr Philip Maloney. HaarsträubendeFälle. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Kinder Alles nass bei Ananas. Musikalisches Theaterstück ab 4 Jahren. Kammgarn Hard, 15 Uhr Das Sonnenschloss. Ein Zaubermärchen aus dem Tessin. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr
60 SAITEN 01.12
14. – 18.01. kalender
Eine «Königliche Krönung»
Schlagfertige Lyrik
Das Musikkollegium Winterthur im Stadthaus
Nora Gomringer im Raum für Literatur
Es muss eine feierliche und aussergewöhnlich prächtige zeremonie gewesen sein, die Krönung von King George II. am 11. oktober 1727 in der Westminster Abbey. zwei der insgesamt vier englischen «Coronation Anthems» aus der Feder Händels werden mit zwei deutschen Barock-Konzerten ergänzt sowie mit Serenaden- und Rhapsodienklängen aus England und Ungarn. Das Musikkollegium spielt Werke von Henry Purcell, Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und anderen. Mittwoch, 11. Feburar, 19:30 Uhr, Stadthaus Winterthur. Mehr Infos: www.musikkollegium.ch
Die Sterntaler. Puppentheater. Eisenwerk Frauenfeld, 15 Uhr Italienische Erzählstunde für Kinder. ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 10 Uhr Robinson & Crusoe. Ab 10 Jahren. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Tom Sawyer. Das Abenteuer von Mark Twain. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr DIvERSES Kunst im Handwerk erleben. Bauernmalerei. Appenzeller volkskunde-Museum Stein, 13 Uhr
SO
15.01
KoNzERT Deadline Festival 2012. Mit Save Your Last Breath, Mental Pain. Grabenhalle St.Gallen, 11:15 Uhr Frau Kägis Nachtmusik. Musikabenteuer. fabriggli Buchs, 16 Uhr Highnoon Musik 2000+. Circolo Streichquartett. Stadttheater Konstanz, 12 Uhr Neujahrskonzert. Knabenmusik St.Gallen. Tonhalle St.Gallen, 17 Uhr FILM A Dangerous Method. Filmdrama mit Keira Knightley. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Breakfast on Pluto. Das britische Drama wurde von Neil Jordan in Szene gesetzt. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Die Reise der Pinguine. Ein anstrengendes Leben. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Eine ruhige Jacke. Dokumentarfilm über einen Autisten. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 13:30 Uhr Fenster zum Sommer. Liebesgeschichte mit Nina Hoss. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Glauser. Schriftsteller, Fremdenlegionär und Morphinist. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 11 Uhr
Hörbare Freude
Claude Diallo Situation im Palace Nora Gomringer ist eine Lyrikerin, die gar und auf Wartegg nicht auf den Mund gefallen ist. Sie ist ebenso von São Paulo über Tel Aviv bis nach Hong bekannt für ihre Auftritte von humorvoller Kong spielt der St.Galler Pianist Claude DiSchlagfertigkeit wie für ihre Texte mit pass- allo Konzerte rund um den Globus. «Now genauen Wörtern. zum ersten Mal ist Nora Then» heisst das aktuelle Album des Trios, zu Gomringer nun in St.Gallen zu Gast. Im Ge- dem neben Diallo am Schlagzeug Massimo päck hat sie nicht nur ihre Gedichte, sondern Buonanno und am E-Bass Laurent Salzard auch den ersten Prosaband «Ich werde etwas gehören. Das Magazin «New York City Jazz mit der Sprache machen». Darin versammelt Record» lobte in seiner Kritik den «erfrisie Essays, Glossen und Reden über Heimat schenden zusammenhalt und die Dynamik» und Familie, Popkultur und Facebook, ihre des Trios sowie Diallos «Technik, Schlauheit literarischen Wurzeln und ihre ganz eigene und hörbare Freude.» Poetik. Donnerstag, 12. Januar, 21 Uhr, Palace St.Gallen. Mehr Infos: www.palace.sg Sonntag, 22. Januar, 17 Uhr, Schloss Wartegg Rorschacherberg. Mehr Infos: www.wartegg.ch
Mittwoch, 11. Januar, 19:30 Uhr, Raum für Literatur St.Gallen. Mehr Infos: www.hauptpost.ch
Historische Filme in Appenzell Ans Licht geholte Filmdokumente privater Herkunft eröffnen spannende Rückblicke. Der Herisauer Unternehmer Bertold Suhner zeigt Gidio Hosestoss (1957), die Heidler Bürstenmacherei Bischof wird porträtiert (1975) und das Innerrhoder Trachtenfest fasziniert die «Schweizer Wochenschau» (1924). Drei Filmabende mit diesen bewegten zeitzeugnissen laden zu weiteren Entdeckungen ein. Donnerstag, 12. Januar, 19 Uhr, Kino Rosental. Freitag, 13. Januar, 19 Uhr, Cinétreff Herisau. Dienstag, 17. Januar, 19:30 Uhr, Rathaus Appenzell.
Stardust Memories. Woody Allens persönlichstes Werk. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17:45 Uhr
voRTRAG Matinée: Codex. Einführung in das Tanzstück von Marco Santi. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr
LITERATUR Catalin Dorian Florescu. Jacob beschliesst zu lieben. Schulhaus Dorf Gais, 19:30 Uhr
THEATER Die Mausefalle. Krimi von Agatha Christie. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr Il barbiere di Siviglia. oper von Gioachino Rossini. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr In 80 Tagen um die Welt. Romanklassiker von Jules verne. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr
KINDER Alles nass bei Ananas. Musikalisches Theaterstück. Ab 4 Jahren. Kammgarn Hard, 15 Uhr Das Sonnenschloss. Ein zaubermärchen aus dem Tessin. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Die Schneekönigin. Märchen nach Hans Christian Andersen. Theater St.Gallen, 14 Uhr Happy Feet 2. Pingus und schwungvolle Musikeinlagen. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Hippigschpängschtli. Musical für Kinder. Casinotheater Winterthur, 11 Uhr
KINDER Robinson & Crusoe. Für Kinder ab 10 J. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr
DIvERSES Das Fotobuch-Quartett. Diskussionsrunde. Fotostiftung Schweiz Winterthur, 11 Uhr
FILM Anonymous. Historien-Thriller. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Bewegte und bewegende Zeitzeugnisse. Ans Licht geholte Filmdokumente. Rathaus Appenzell, 19:30 Uhr Eine ruhige Jacke. Dokumentarfilm über einen Autisten. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr How Much Does Your Building Weigh, Mr. Foster? Werkporträt des grossen Architekten. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Sternenberg. Mathias Gnädinger in der Hauptrolle. Kino Rosental Heiden, 14:15 Uhr The Driver. Amerikanischer Kriminalfilm im Stile des Film noir. Kino Loge Winterthur, 20:30 Uhr
KABARETT Bundesordner. Satirischer Jahresrückblick. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Cabaret Sälewie. oben ohne. Kellerbühne St.Gallen, 17 Uhr Der letzte Raucher. EinmannTheater rund ums Rauchen. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr TANz Bettina Castano und die Alder Buebe. Flamenco trifft Appenzell. Theater am Kirchplatz Schaan, 19 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Appenzell-Jona. Finissage. Alte Fabrik Rapperswil, 14 Uhr Familiensonntag. Führung. Naturmuseum St.Gallen, 10:15 Uhr Valie Export/Archiv. Führung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr Verborgene Schätze aus Schweizer Psychiatrien II. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11 Uhr LITERATUR Das Sichere ist nicht sicher. So, wie es ist, bleibt es. Lieder und Texte von Brecht. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 17:30 Uhr Lesung. Mit Melinda Nadj Abonji. Theater am Kirchplatz Schaan, 16:30 Uhr
MO
16.01
KoNzERT Mär. Melodien, Grooves und Stimmungen. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr FILM Domésticas. Hinter den Kulissen einer Grossstadt. Cineclub St.Gallen, Kino Rex St.Gallen, 20 Uhr Gerhard Richter Painting. Der bekannte Maler im Porträt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Matto regiert. Leopold Lindbergs zweite Glauser-verfilmung. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr THEATER Hopetown. Frauengeschichten aus dem Wilden Westen. Fassbühne Schaffhausen, 20 Uhr
61 SAITEN 01.12
Bewegte und bewegende Zeitzeugnisse
DIvERSES Frauentempel Stimmenfeuer. Stimme und Tanz. Frauentempel St.Gallen, 20 Uhr
DI
17.01
KoNzERT Piano Plus. 4 Pianisten an 4 Flügeln. Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr
THEATER Traumjobs. Ein Stück für das Klassenzimmer von John von Düffel. PHSG St.Gallen, 20 Uhr KABARETT Bundesordner. Satirischer Jahresrückblick. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr
Cabaret Sälewie. oben ohne. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Lichtmaler. Führung. Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz, 19 Uhr Neue Malerei aus der Sammlung I. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr LITERATUR Lesung Erich Schmid. Aus der Biographie von Hermann Alt. Kantonsschulhaus Frauenfeld, 20 Uhr voRTRAG Mayakalender. Erfreuliche Universität mit Prof. Georg Schmid. Palace St.Gallen, 20:15 Uhr KINDER Französische Erzählstunde für Kinder. ab 2 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 16 Uhr Robinson & Crusoe. Für Kinder ab 10 J. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr
MI
18.01
KoNzERT Fauré Quartett. Werke von Mahler, Brahms und Gabriel Fauré. Casino Herisau, 20 Uhr Private Blend X. Allround PopRock. B-Post Bar St.Gallen, 20 Uhr FILM Charlotte Rampling – The Look. Intelligentes Porträt der grossen Schauspielerin. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr En ganske snill mann. Knastbruder kämpft für Normalität. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Fenster zum Sommer. Liebesgeschichte mit Nina Hoss. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Gatos viejos. Isadora ist in ihrer Wohnung gefangen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr
18. – 20.01.
Im Windschatten der Liebe
Bewegung in der Bude
The Duša Orchestra
The Slackliners in der Grabenhalle
Das Duša Orchestra spielt sich über und um den Globus, besucht den balkan ebenso wie das Appenzell, Paris ebenso wie Madrid, fährt eine runde übers Mittelmeer und durch die Nordsee, schickt schliesslich noch launige akustische Visitenkarten aus New york und Chicago. – Musik, bei der die liebe zur (nicht nur) Musik Europas in ihrer Vielfalt zum Tragen kommt. Musik zum intensiven hören, Abtauchen und Ergründen. Freitag, 13. Januar, 20 Uhr, Kultur Cinema Arbon. Mehr Infos: www.kulturcinema.ch
Freitag, 13. Januar, 20 Uhr, Grabenhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch
Die Schneekönigin. Märchen nach hans Christian Andersen. Ab 5 Jahren. Theater St.Gallen, 14 Uhr Ungarische Erzählstunde für Kinder. ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 16:30 Uhr
KAbArETT Bundesordner. Ein satirischer Jahresrückblick. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Cabaret Sälewie. Oben ohne. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Tingel-Tangel Varieté. «Crazy hotel». Walter Zoo Gossau, 19 Uhr
DO
DIVErSES Kunst im Handwerk erleben. Chüeli-Schnitzen mit Emil hugener. Appenzeller Volkskunde-Museum Stein, 13 Uhr
19.01
KONZErT French Films. Finnischer Indiepop. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr Jazz & Wöscht. hören und essen. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Kleaborar Bahnteifl & Otto Hofer. Dar Mätsch 1 bis 5. Kammgarn hard, 20:30 Uhr Literatur und Musik. Michaela Friemel, Verena rossbacher, Maria Gstrein und Dominik Kesseli. regierungsgebäude St.Gallen, 20 Uhr Ny Malagasy Orkestra. Traditionen verschmelzen. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr Sir Webbster. Kontrabass, loopGerät und Stimme. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr
VOrTrAG Abdenbi Sarroukh. Zur Philosophie des Arabischen Frühlings. Freihandbibliothek St.Gallen, 19 Uhr Das ländliche Gesundheitswesen im 19. Jh. Vortrag mit Matthias Peter. historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 18:15 Uhr Natur am Sibni. Die Spiesser aus dem Meer . Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr Zeitzeugen der Ostschweiz. Gespräche. historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr
FIlM How Much Does Your Building Weigh, Mr. Foster? Werkporträt des grossen Architekten. Kinok in der lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Max mon amour. Mann ertappt Frau mit Schimpansen. Kinok in der lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Oh Happy Day. Eine Frau bricht aus ihrem alten leben ausbricht. Kino rosental heiden, 20:15 Uhr
KINDEr Das Sonnenschloss. Zaubermärchen aus dem Tessin. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr
ThEATEr In 80 Tagen um die Welt. romanklassiker von Jules Verne. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr
Samstag, 14. Januar, 20:15 Uhr, Chössi Theater Lichtensteig. Mehr Infos: www.choessi.ch
Kabale und Liebe. bürgerliches Trauerspiel von Schiller. Theater am Kornmarkt bregenz, 19:30 Uhr Nur wir sind. Jugendclub im Alleingang. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Stock und Stein. Gastspiel des Theaters Xl. Figurentheater St.Gallen, 20 Uhr Traumjobs. Ein Stück für das Klassenzimmer von John von Düffel. PhSG St.Gallen, 20 Uhr KAbArETT Bundesordner. Ein satirischer Jahresrückblick. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Tingel-Tangel Varieté. «Crazy hotel». Walter Zoo Gossau, 19 Uhr TANZ Codex. Tanzstück von Marco Santi. lokremise St.Gallen, 20 Uhr KUNST/AUSSTEllUNGEN Replay. Videoscreening und Gespräch. Nextex St.Gallen, 19 Uhr Sammlung Mezzanin. Führung. Kunstmuseum liechtenstein Vaduz, 18 Uhr Tatsuo Miyajima. Tanz in der Kunstzone. lokremise St.Gallen, 20 Uhr Valie Export/Archiv. Führung. Kunsthaus bregenz, 19 Uhr Walter Burger. Kunstcafé mit Stefanie Kasper. Kunstmuseum St.Gallen,14:30 Uhr lITErATUr Frühschicht. lesung mit Manfred heinrich. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 Uhr KINDEr Die kleine Zauberflöte. Erzählt und gesungen. Theater am Kornmarkt bregenz, 09 Uhr VOrTrAG Fliegen – Fischen – Fliegenfischen. robert Kühne über seine leidenschaft. buchensaal Speicher, 20 Uhr
63 SAITEN 01.12
Von Discostampf bis Reggae
Silvana Gargiulo und Nina Dimitri Zwei soulige Stimmen, getragen von groo- im Chössi Theater vigen beats und bläsersätzen, balancieren Wenn die sensible Pianistin Silvana Gargiulo stilsicher auf der musikalischen Slackline sich von der temperamentvollen Sängerin und bringen bewegung in die bude. Das Nina Dimitri einschüchtern lässt und die feurepertoire der neuen zehnköpfigen Forma- rigen bolivianischen lieder nicht wunschgetion aus St.Gallen umfasst Soulklassiker, aber mäss begleiten kann, bleibt die vom Publikum auch neue funkige Nummern. Der Abend erwartete Katastrophe nicht aus. Doch dann wird von rumble-Fish eröffnet, den Fans von verwandelt sich das gegenseitige Unverständnis rhythm’n’blues ein begriff. Ihr repertoire ganz unerwartet in Zuneigung. Ein wunderreicht von Dr. Feelgood zu ZZ-Top, von den bar komischer, berührender Abend mit zwei sehr präsenten Frauen. Commitments zu Nine below Zero.
ThEATEr Amerika. Nach dem roman von Franz Kafka. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr Die Mausefalle. Krimistück von Agatha Christie. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Die Zauberflöte. Oper von Mozart. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr In 80 Tagen um die Welt. romanklassiker von Jules Verne. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr
KUNST/AUSSTEllUNGEN Öffentliche Führung. Jüdisches Viertel. Jüdisches Museum hohenems, 10 Uhr Bernd & Hilla Becher. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18:30 Uhr Handstick-Stobede. Führung. Museum Appenzell, 14 Uhr Offene Türen. Führung. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr
Concerto Rumoristico
kalender
Oldies-Disco in Flawil Erneut wird den ersten dreissig Jahren rockgeschichte mit fetzigen hits und Trendbrechern gehuldigt. Die DJs rip Fossil und hot Pännz legen schweisstreibenden rock, beatPop, Funk und Discostampf durchsetzt mit gefühlsvollem blues, reggae, Soul und verdaulichen häppchen von Wave und Jazzrock auf. Das brockenhaus Tosam möbliert das Foyer als Chill-Out-lounge und das restaurant Ochsen bietet hot-Dogs in Variationen an. let’s dance, put on your red shoes and dance the blues! Samstag, 14. Januar, 20 Uhr, Lindensaal Flawil.
Kunstcafé. Im rahmen der Ausstellung «Walter burger und Künstlerfreunde». Kunstmuseum St.Gallen, 14:30 Uhr Von Ritual- und Arzneipflanzen. Ethnobotanische Forschung. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 18:30 Uhr
Historische Tänze. ballnacht mit Countrydances. historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 19 Uhr Let’s Dance! Party für leute um 40. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr Scheiss uf Winter Vol.2. Dubstep. flon St.Gallen, 22 Uhr
20.01
FIlM Gatos viejos. Isadora ist in ihrer Wohnung gefangen. Kinok in der lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr Glauser. Schriftsteller, Fremdenlegionär und Morphinist. Kinok in der lokremise St.Gallen, 17:45 Uhr Happy Happy. Ein fröhlich-melancholisches beziehungsdrama. Kino rosental heiden, 20:15 Uhr Lemming. Die heile Welt eines Paares bekommt risse. Kinok in der lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Ya sharr mout. Dok über libanesischen Gitarristen. Primarschulhaus rebsamen romanshorn, 20:15 Uhr
FR
KONZErT Contrapunkt-Konzert. Improvisierte und komponierte Musik. Tonhalle St.Gallen, 20 Uhr Gitarrenvirtuose Attila Vural. Gitarrenklänge aus Jazz, latin und rock. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Heinz de Specht. Melodien mit messerscharfen Texten. Kultur im bären häggenschwil, 20:15 Uhr J.S.Bachstiftung. Kantate bWV 111. Ev. Kirche Trogen, 19 Uhr Jazzbar. Michael Neff Group, feat. Marie Malou. rab-bar Trogen, 20:30 Uhr Mama Rosin. Support: Slam howie. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Manuel Stahlberger. Soloprogramm «innerorts». Kulturforum Amriswil, 20:15 Uhr Shock’n’Roll Circus. Kamikaze Queens, Signori Misteriosi, The Dead. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr The Walkabouts. Unverwegene Folk-rock-band. Palace St.Gallen, 22 Uhr Tom Freund. Folk, rock’n’roll, Pop, boho Jazz. Fabriggli buchs, 20 Uhr Wendy McNeill. Kanadische Sängerin und Akkordeonistin. Grabenhalle St.Gallen, 21:30 Uhr ClUbbING/PArTy 5 Rhythmen Tanzen. Wave mit beatrice Fischer. Kultur-Werkstatt Wil, 20 Uhr
ThEATEr Die Mausefalle. Krimistück von Agatha Christie. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Ein Bericht für eine Akademie. ramsès Alfa inszeniert Kafkas Monolog. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Frisch & Früh. Ein poetisch-lustvolles Theaterstück. Casinotheater Winterthur, 19 Uhr Nur wir sind. Jugendclub im Alleingang. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Räubergeschichten. U13 junges Theater liechtenstein. Theater am Kirchplatz Schaan, 14 Uhr Silvester. Komödie von Peter Turrini. lokremise St.Gallen, 20 Uhr Stock und Stein. Gastspiel des Theaters Xl. Figurentheater St.Gallen, 20 Uhr Räuber. Nach Motiven aus Schillers Drama. Kammgarn Schaffhausen, 20:30 Uhr
20. – 22.01. kalender
Kraft der Sprache
Zur Philosophie des Arabischen Frühlings
Catalin Dorian Florescu in Gais «Jacob beschliesst zu lieben»: Ein Familienepos in dichten, fantastischen bildern, erzählt die Geschichte des Jacob Obertin aus dem rumänischen banat. Eine Geschichte über liebe, Freundschaft, Flucht und Verrat und darüber, wie die liebesfähigkeit eines Menschen ihn über alles hinwegretten kann. «Ein buch, das man alle dreissig Seiten weglegen muss, um sich davon zu erholen, was man soeben gelesen hat», befand die Jury an der Preisverleihung des Schweizer buchpreises 2011.
Abdenbi Sarroukh in der Freihandbibliothek
Montag, 16. Janaur, 19:30 Uhr, Dorfschulhaus Gais.
Mittwoch, 18. Januar, 19 Uhr, Freihandbibliothek St.Gallen. Mehr Infos: www.freihandbibliothek.ch
KAbArETT Bundesordner. Ein satirischer Jahresrückblick. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Cabaret Sälewie. Oben ohne. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Ferruccio Cainero. Morgengeschichten am Abend. Wolferhaus Sennhof, 20 Uhr Hosea Ratschiller. Das gehört nicht hierher. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Malediva. Die Fetten Jahre. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Tingel-Tangel Varieté. «Crazy Hotel». Walter Zoo Gossau, 19 Uhr MUSICAl Broadway Musical Night. Der Chor aus dem Westen der Stadt. Ev. Kirche bruggen St.Gallen, 20 Uhr KUNST/AUSSTEllUNGEN Öffentliche Führung. Durchs Haus. Museum Appenzell, 14 Uhr Costa Vece. Vernissage. Kunstraum Kreuzlingen, 19:30 Uhr lITErATUr Das Sichere ist nicht sicher. So, wie es ist, bleibt es. lieder und Texte von brecht. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 20 Uhr David Signer. Ethnologe, Journalist, Schriftsteller liest. Museum am Dorfplatz Gais 19:30 Uhr Poetry Slam Frauenfeld. Die Dichterschlacht. Eisenwerk Frauenfeld, 20:45 Uhr VOrTrAG Gallus und das irokeltische Christentum. Entwicklung durch Verwandlungskraft. Waaghaus St.Gallen, 20 Uhr TAK-Lounge. Karl laberfeld. Theater am Kirchplatz Schaan, 18 Uhr DIVErSES Künstler Josef Felix Müller. Zu besuch bei Jürg Niggli. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr
Abdenbi Sarroukh doziert Englische literatur und Komparatistik an der Abdelmalik Essadi Universität von Tetouan, Marokko. Sein weiter Horizont umfasst Philosophie, Politik, Dichtung, Physik, Psychologie, religion. Im Grunde ist Sarroukh ein zeitgenössischer Sufi. Er wird in seinem Vortrag die erste islamische Aufklärung, wie sie Averroes im 12. Jahrhundert eingeläutet hat, mit der zweiten islamischen Aufklärung, wie sie sich im Arabischen Frühling niederschlägt, verbinden.
Nachtflohmarkt. Zum Stöbern. Eisenwerk Frauenfeld, 19 Uhr Sürprisli im Bistro Alte Kaserne. Geburtstags-Überraschungsprogramm. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr
SA
Meisterin des Makabren Wendy McNeill in der Grabenhalle
21.01
KONZErT Adrian Egli. Songwriter Mundart. löwenarena Sommeri, 20:30 Uhr Astronautalis & Bleubird. bluesiger Hip-Hop-Entertainer. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Bubble Beatz. Samt visuellem Spektakel. Salzhaus Winterthur, 19 Uhr Electro Ferris. Ferris kann nicht nur Hip-Hop. Kugl St.Gallen, 20 Uhr Heinz de Specht. Melodien mit messerscharfen Texten. Kultur im bären Häggenschwil, 20:15 Uhr Killed By 9V Batteries. Krach und Pop. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Les Trois Suisses. Herzensbrecher. ZiK Arbon, 20 Uhr Martin-O. Spezial Guest: der hitzige Appenzeller Chor. Schulhaus Gringel Appenzell, 20 Uhr Michael Neff Group. Feat. Marie Malou. bierhalle balgach, 20:30 Uhr Nadja Räss . Naturjodel neu interpretiert. Chössi-Theater lichtensteig, 20:15 Uhr Rock from the region. Kleines Festival. Kulturladen Konstanz, 20 Uhr Shackleton. Ein Grosser des Dubstep. Palace St.Gallen, 22 Uhr Tango Fuego. reise der Gefühle. Asselkeller Schönengrund, 20 Uhr Yvonne Moore Bluesband. Warme Songs, kalte Abende. Gasthaus rössli Mogelsberg, 20:15 Uhr Zydeco Annie & Swam Cats. Musikalische Weltenbummlerin. Kammgarn Hard, 20:30 Uhr
Die kanadische Sängerin und Akkordeonistin Wendy McNeill sagt von sich, eine liebhaberin von Aussenseitern, komischen Katzen und furchtlosen Herzen zu sein. Solches besingt sie in ihren Songs auf stimmungsvolle, tragisch-schöne Art. Ihre Geschichten kleidet sie in Folk, Walzer und Zigeuner-Polka und siedelt sie stimmungsmässig irgendwo zwischen Zirkus, Kabarett und Friedhof an. McNeill ist eine Meisterin des Makabren, ihre Songs sind oft düster und manchmal lieblich, aber immer wartet die geladene Waffe hinterm rücken. Freitag, 20. Januar, 21:30 Uhr, Grabenhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch
ClUbbING/PArTy Bunga Bunga Party. Mit Das Pferd und Kid Karpet. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Endstation – Club. DJ’s in dunklen Ecken. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr Historische Tänze. ballnacht. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 19 Uhr FIlM Anonymous. Emmerichs Historien-Thriller. Kino rosental Heiden, 20:15 Uhr Fenster zum Sommer. rätselhafte liebesgeschichte mit Nina Hoss. Kinok in der lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Gerhard Richter Painting. Der bekannte Maler im Porträt. Kinok in der lokremise St.Gallen, 17 Uhr Stardust Memories. Woody Allens persönlichstes Werk. Kinok in der lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr THEATEr Die Mausefalle. Krimistück von Agatha Christie. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr In 80 Tagen um die Welt. romanklassiker von Jules Verne. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Kabale und Liebe. bürgerliches Trauerspiel von Schiller. Theater am Kornmarkt bregenz, 19:30 Uhr Nachtzug. Eine Nacht für Zögerliches und Mutiges. lokremise St.Gallen, 22 Uhr Räubergeschichten. U13 junges Theater liechtenstein. Theater am Kirchplatz Schaan, 16 Uhr KAbArETT Bundesordner. Ein satirischer Jahresrückblick. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Cabaret Sälewie. Oben ohne. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Claudio Zuccolini. Erfolg, Erfolg, Erfolg. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr
65 SAITEN 01.12
Mundart, Mini-Keyboard, Ukulele Adrian Egli in der Löwenarena Egli singt Songs über Tod und Verderben, über die Kleinstadt und den ganzen Sumpf, den sie mit sich bringt. Egli singt von den Zwischenorten, an denen er sich gelegentlich aufhält. Über die Sehnsucht und das Meer, über die absolut durchgeknallte lebenslust und über Todessehnsucht. Über das Glück und die Melancholie. Über die Trinkerei und die unerträglichen Kopfschmerzen. Diese Songs singt er auf Schwizerdütsch, begleitet von Gitarre, Mini-Keyboards und Ukulele. Samstag, 21. Janaur, 20:30 Uhr, Löwenarena Sommeri. Mehr Infos: www.loewenarena.ch
Duo Luna-Tic. Chanson und Kabarett. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Les Trois Suisses. Herzverbrecher. ZiK Arbon, 20 Uhr Ohne Rolf. Schreibhals. Kellerbühne Grünfels Jona, 20:15 Uhr Theater Fleisch und Pappe. Schwein, Weib und Gesang. Kie Engelburg, 20:15 Uhr Tingel-Tangel Varieté. «Crazy Hotel». Walter Zoo Gossau, 19 Uhr TANZ Fussstapfen mit Eugenie Rebetez/Simon Wehrli. Tanz- und Performance-reihe. Alte Fabrik rapperswil, 20:15 Uhr MUSICAl Heidi. Das Musical für alle. Casinotheater Winterthur, 11/14 Uhr Rebecca. Musical von Michael Kunze und Sylvester levay. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Touch the sky. König David, der mächtige König der Antike. Dreitannen Sirnach, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTEllUNGEN Valie Export/Archiv. Führung. Kunsthaus bregenz, 14 Uhr lITErATUr Das Sichere ist nicht sicher. So, wie es ist, bleibt es. lieder und Texte von brecht. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 20 Uhr Die Gebirgspoeten. letztbesteigung. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr KINDEr Aladdin und die Wunderlampe. Eine Oper für Kinder ab 5 Jahren. Tonhalle St.Gallen, 14 Uhr Arabische Erzählstunde für Kinder. Ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 11 Uhr Die kleine Hexe. Klassiker von Preussler. Theater St.Gallen, 14 Uhr Jutzihubel. Für Kinder ab 6 Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr
Kasperletheater. Kasperle reist in den Dschungel. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr Kinderclub. Spielsachen aus Abfall. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Tom Sawyer. Das Kinderabenteuer von Mark Twain. Kino rosental Heiden, 17:15 Uhr DIVErSES Neueröffnung der Fonothek. 25-jähriges Jubiläum. Frauenbibliothek Wyborada St.Gallen, 13 Uhr
SO
22.01
KONZErT 10 Jahre Podium-Konzerte! Konzertreihe. rathaus-Saal Vaduz, 11 Uhr Benefizkonzert Palliativmedizin. Mit der Do X Memorial big band. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Claude Diallo Situation. Der St.Galler Pianist. Wartegg rorschacherberg, 17 Uhr Sonntags um 5. ravel, brahms. Tonhalle St.Gallen, 17 Uhr Trio mit Flöte, Harfe und Percussion. Im rahmen der Ausstellung Sammlung Mezzanin. Kunstmuseum liechtenstein Vaduz, 11 Uhr FIlM Anonymous. Emmerichs Historien-Thriller. Kino rosental Heiden, 19:15 Uhr Der Chinese. Glauser-Verfilmung mit Hans Heinz Moser als Wachtmeister Studer. Kinok in der lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Die Reise der Pinguine. Das anstrengende leben der Pinguine hautnah. Kinok in der lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Glauser. Schriftsteller, Fremdenlegionär und Morphinist. Kinok in der lokremise St.Gallen, 13:30 Uhr
22. – 25.01.
kalender
Erfolg! Erfolg! Erfolg!
Handwerklicher Klartext
Miterfinder des Dubstep
Eine Welt fern der Hektik
Claudio Zuccolini im Alten Kino
Yvonne Moore Bluesband im Rössli
Shackleton im Palace
Nadja Räss im Chössi Theater
In seinem dritten Bühnenprogramm verkauft Claudio S. zuccolini Erfolg, Erfolg und nochmals Erfolg! Anhand von persönlichen Erfahrungen zeigt er auf, wie man glücklich und erfolgreich wird – oder eben nicht. Dazu muss man gar nicht viel tun, sondern einfach manche Dinge nicht mehr tun. Das Leben umkrempeln. Ein paar Dinge über Bord werfen. Sich selbst bleiben. Das ist das «zuccolini-Erfolgsprogramm». PS: So günstig wie an diesem Abend wird Erfolg nie mehr zu haben sein.
Nicht nur als begnadete Sängerin machte Yvonne Moore auf sich aufmerksam. Sie singt auch seit jeher Klartext. Ihre Lyrics sind nicht einfach lautmalerisches Wortmaterial, sondern Ausdruck ihrer Art, die Welt zu sehen. Seit ihrem Debütalbum arbeitete sie zudem mit Musikern und Komponisten zusammen, die für Werte wie Ehrlichkeit und handwerkliche Qualität in Komposition, Text und Auftritt stehen. Mit dem neuen Programm «Blue Wisdom» kommt zu ihrer musikalischen Erfahrung und dem Bewusstsein um die seelische Tiefe des Blues das Wissen um das, was er wirklich erzählt, dazu.
Dafür, dass seiner Musik am laufenden Band Endzeit-Stimmung angedichtet wird, sieht Sam Shackleton verdammt nett aus. Seit Mitte der Nullerjahre entwickelt der Brite den Dubstep laufend mit und gehört zu den ganz Grossen in diesem Genre, wenn auch nicht zu den Berühmtesten. Shackletons sehr dubiger Sound hat cineastische Qualitäten, er bringt jedoch nicht nur die hirnwindungen, sondern auch den Dancefloor zum Vibrieren. Welcome Mister Sam «seriously deep» Shackleton!
Nadja Räss hat Jodelmelodien zusammengetragen, die man heute kaum mehr hört. Diese regionen-typischen Naturjodel sind wie musikalische Dialekte, und ihre Vielfalt ist weitaus grösser, als dies oft wahrgenommen wird. Traditionelle Melodien werden modern interpretiert und oft entstehen dabei neue Klänge. Das Publikum erlebt hautnah, wie Musik die Gefühle lebendig macht. Wer auf diese Reise mitkommt, erlebt eine Welt fernab der Alltagshektik, voller Überraschungen und zahlreicher höhepunkte.
Samstag, 21. Januar, 22 Uhr, Palace St.Gallen. Mehr Infos: www.palace.sg
Samstag, 21. Januar, 20:15 Uhr, Chössi Theater Lichtensteig. Mehr Infos: www.choessi.ch
Samstag, 21. Januar, 20:15 Uhr, Altes Kino Mels. Mehr Infos: www.alteskino.ch
How Much Does Your Building Weigh, Mr. Foster? Werkporträt des grossen Architekten. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Paris is burning. Die Feste der schwarzen New Yorker DragQueen-Szene. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Swimming Pool. François Ozons raffinierter Thriller mit Charlotte Rampling. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr ThEATER Die Mausefalle. Krimistück von Agatha Christie. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr Lola Blau. Ein-Frau-Musical. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Nur wir sind. Jugendclub im Alleingang. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Räubergeschichten. U13 junges Theater Liechtenstein. Theater am Kirchplatz Schaan, 16 Uhr Wer hat Angst vor Virginia Woolf? Ehekrach mit Diana Dengler. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KABARETT Bundesordner. Ein satirischer Jahresrückblick. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TANz Codex. Tanzstück von Marco Santi. Lokremise St.Gallen, 17 Uhr MUSICAL Touch the sky. König David, der mächtige König der Antike. Regi Chile Bauma, 19 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Bernd 6 Hilla Becher. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr Lichtmaler. Führung. Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz, 11 Uhr Through the Looking Brain. Führung. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr
Samstag, 21. Januar, 20:15 Uhr, Rössli Mogelsberg. Mehr Infos: www.kultur-mogelsberg.ch
Von Picasso bis Schlemmer. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 Uhr Thomas Stricker. Vernissage. Sitterwerk St.Gallen, 14 Uhr LITERATUR Murakami am Sonntagmorgen. Eine Mischung aus zen und CocaCola. Bibliothek herisau, 11 Uhr VORTRAG Matinée:. Einführung in die Oper von Giuseppe Verdi. Theater St.Gallen, 11 Uhr Humanitären Hilfe der Schweiz in den letzten 50 Jahren. Gesprächsrunde. historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr KINDER Bruno der Briefträger. Geschichten und Ansichtskarten. Chössi-Theater Lichtensteig, 17 Uhr Die kleine Zauberflöte. Erzählt und gesungen. Theater am Kornmarkt Bregenz, 15 Uhr Die Schneekönigin. Märchen nach hans Christian Andersen. Theater St.Gallen, 14 Uhr Jutzihubel. Für Kinder ab 6 Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Happy Feet 2. Pingus und Musik. Kino Rosental heiden, 15 Uhr Kunstplausch für Kinder. Kinderführung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 14 Uhr
MO
23.01
KONzERT Blue Exercise. Spektakel für Ohr und Auge. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr FILM Fenster zum Sommer. Liebesgeschichte mit Nina hoss. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr
Wachtmeister Studer. Leopold Lindtbergs berühmte Glauser-Verfilmung. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr ThEATER Räubergeschichten. U13 junges Theater Liechtenstein. Theater am Kirchplatz Schaan, 14 Uhr
DI
24.01
KONzERT Maria Taylor. Experimentierfreudig, bittersüss. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr FILM Charlotte Rampling – The Look. Intelligentes Porträt der grossen Schauspielerin. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Christine. Ein Film nach dem Roman von Stephen King. Kino Loge Winterthur, 20:30 Uhr Happy Happy. Ein fröhlich-melancholisches Beziehungsdrama. Kino Rosental heiden, 20:15 Uhr Inni – Sigur Ros. Schon der zweite Live-Film. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Lemming. Die geordnete Welt eines Paares bekommt Risse. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr ThEATER Die Zauberflöte. Oper von Wolfgang Amadeus Mozart. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Hopetown. Frauengeschichten aus dem Wilden Westen. Fassbühne Schaffhausen, 20 Uhr Räubergeschichten. U13 junges Theater Liechtenstein. Theater am Kirchplatz Schaan, 10 Uhr KABARETT Cabaret Sälewie. Oben ohne. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr
67 SAITEN 01.12
Stefan Vögel. Flugblind – Die Revanche. Kino Theater Madlen heerbrugg, 20 Uhr TANz Codex. Tanzstück von Marco Santi. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Mythos & Wirklichkeit. Führung. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 12:30 Uhr Raggy Inky Cloud. Führung. Fotomuseum Winterthur, 12:15 Uhr VORTRAG Katastrophenphantasie und Utopie. Erfreuliche Universität mit Prof. Felix Keller. Palace St.Gallen, 20:15 Uhr
MI
25.01
KONzERT Dear Reader. Folk-Pop Duo. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Feuer und Flamme. Martin Grubinger, Kristjan Järvi und das Gstaad Festival Orchestra. Vaduzer-Saal Vaduz, 20 Uhr FILM Eine ruhige Jacke. Dokumentarfilm über einen Autisten. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Fenster zum Sommer. Liebesgeschichte mit Nina hoss. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Glauser. Schriftsteller, Fremdenlegionär und Morphinist. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr The Cat and the Canary. Ein geschickt entwickelter Stummfilm. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr ThEATER Aller Anfang. Schöpfungsgeschichten. Theater am Kirchplatz Schaan, 10/16 Uhr
Die Mausefalle. Krimistück von Agatha Christie. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr In den Alpen. Trivialisierte Mythen von heimat. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Mother Africa. Circus der Sinne. Fürstenlandsaal Gossau, 20 Uhr Räubergeschichten. U13 junges Theater Liechtenstein. Theater am Kirchplatz Schaan, 18 Uhr KABARETT Cabaret Sälewie. Oben ohne. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Grosi. Therapie. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Stefan Vögel. Flugblind – Die Revanche. Kino Theater Madlen heerbrugg, 20 Uhr TANz Codex. Tanzstück von Marco Santi. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Lichtmaler. Führung. Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz, 15 Uhr Offene Türen. Führung. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr Schweizer Fotobücher 1927 bis heute. Führung. Fotostiftung Schweiz Winterthur, 18:30 Uhr Walter Burger. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr KINDER Die kleine Hexe. Der PreusslerKlassiker. Theater St.Gallen, 14 Uhr Jutzihubel. Für Kinder ab 6 Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Märchenstunde für Kinder. Ab 6 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr Museum für Kinder. Was ein Arztkoffer erzählt. historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Silvanellas Seiltanz. Alles rund um den zirkus. Altes Kino Mels, 14 Uhr
Die Bewegung ausloten
LenzinStreule in der Lokremise
Dance Attack in der Grabenhalle
Mit Pauken und Trommeln sorgt Enrico Lenzin für den urbanen Groove. Und mit dem Alphorn holt er die archaische und zauberhafte Bergwelt auf die Bühne. Peter Lenzin fungiert mit dem Saxophon als feinfühliger Jazzer in der Band. Seine virtuosen Improvisationen sowie lyrischen Melodien und Sounds bringen den zeitgeist des Trios auf den Punkt. Karin Streule bringt ihre heimatverbundenheit zum Appenzellerland ins Spiel und wechselt zwischen Scat und Jodel, als wäre es das Natürlichste auf der Welt.
Die Tanz-Attacke, die an einem dieser letzten Januarabende in der Grabenhalle aufgefahren wird, hat es in sich. Vier ganz spezielle Kompanien loten das zeitgenössische Tanzschaffen aus. Da wären: die Compagnie Chaliwaté, die Compagnie Fupgarou, Dysoundbo und Marianne Tobler. Sie bringen Pantomime, Performance und musikalische Choreografien auf die sonntagabendlichen Grabenhallenbühnenbretter.
Samstag, 28. Januar, 20 Uhr, Lokremise St.Gallen. Mehr Infos: www.lokremise.ch
DO
26.01
KoNzErT Jazz:now. Ingrid Lukas. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr Esquina de Alfama. Fado, der Blues Portugals. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Freestyle-Bar. offene Bühne für rapper. flon St.Gallen, 19 Uhr Martin-O. Cosmophon – MusikComedy. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr Ein kleines Konzert #15. Steaming Satellites. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr FILM Die andere Seite der Welt. Interaktive Filmvorführung mit Diskussion. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Helen. Filmreihe Psychische Krankheiten. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Gatos viejos. Isadora ist gefangen in ihrer Wohnung. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr ThEATEr Die Mausefalle. Krimi. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Jörg Schneider & Ensemble. Eine heitere Komödie. hotel Thurgauerhof Weinfelden, 20 Uhr Kaspartout. Kaspertheater für Erwachsene. Figurentheater St.Gallen, 20 Uhr KABArETT Gardi Hutter. Die Schneiderin. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Gessler Zwillinge. Friede, Freude, Eierkuchen. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN ctrl+0 digitale Kunst. Finissage. Nextex St.Gallen, 19 Uhr Sammlung Mezzanin. Führung. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 12:30 Uhr
Sonntag, 29. Januar, 18 Uhr, Grabenhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch
LITErATUr Literatur am Donnerstag. Peter rüedi liest Dürrenmatt. Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr Silvia Stoll und Urs Brand. Märchen für Erwachsene. Kuk Schwellbrunn, 19 Uhr Revisited. helmut Salzingers Popkritiken. Palace St.Gallen, 20:30 Uhr
Il portiere di notte. Skandalfilm aus den Siebzigerjahren. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 22:15 Uhr Neulich in Belgien. Überraschende Kino romanze. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Vers le sud. zwei Frauen suchen Liebesglück in der Karibik. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr
DIVErSES Kunst ist das Zwischengeschoss zum Himmel. Gespräch mit hanny Frick und Friedemann Malsch. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 18 Uhr
ThEATEr Die Mausefalle. Krimistück von Agatha Christie. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Hopetown. Frauengeschichten aus dem Wilden Westen. Fassbühne Schaffhausen, 20 Uhr Kabale und Liebe. Bürgerliches Trauerspiel von Schiller. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Kaspartout. Kaspertheater für Erwachsene. Figurentheater St.Gallen, 20 Uhr Nathan der Weise. Gedicht von Lessing. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Romeo und Julia. Die Geschichte der Familien Capulet und Montague. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr
FR
27.01
KoNzErT Bodan Art Orchestra. Ein MusikerKollektiv. Jazzclub rorschach, 20 Uhr Heinz de Specht. Melodien mit messerscharfen Texten. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Polar for the Masses. Support: hathors. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Rita Hey. Plattentaufe. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr The Tits. CD release Party. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Vijay Iyer, Prasanna & Nitin Mitta. Jazz und indische Musik. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Yvonne Moore. Mit The Blue Wisdom Bluesband. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr CLUBBING/PArTy Dance Free. Tanzen & begegnen. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr FILM Carnage. Das Kammerstück von roman Polanski. Kino rosental heiden, 20:15 Uhr Fenster zum Sommer. Liebesgeschichte mit Nina hoss. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr
KABArETT Cabaret Sälewie. oben ohne. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr TANz Codex. Tanzstück von Marco Santi. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Amalia Pica & Karsten Födinger. Vernissage. Kunsthalle St.Gallen, 18 Uhr Öffentliche Führung. Durchs haus. Museum Appenzell, 14 Uhr Susann Albrecht. Vernissage. Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 19 Uhr Willi Baumeister. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr LITErATUr Casino-Slam. Acht Wortakrobaten. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr
69 SAITEN 01.12
Einzelheiten und Tarife im Internet: www.saiten.ch/werbung
Wenn sich das Trio ergänzt
Sparen Sie nicht am falschen ort! Werben Sie im SAITEN.
26. – 29.01. kalender Wolfram Frank. In-Situ/TextTheaterTraum. Kult-Bau St.Gallen, 20 Uhr VorTrAG Ich des Bewusstseins. Vortragender: Stefan Brotbeck, Basel. Waaghaus St.Gallen, 20 Uhr Rap History. 1990. Palace St.Gallen, 22 Uhr Remo Largo. Pubertät, zeit der allgemeinen Verunsicherung. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr
SA
28.01
KoNzErT 2nd January Rock. Mit Angry Buddha, Pierrock u.v.m. Grabenhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Bankküberfall. Mit Tongue Tied Twin. Bankk Wildhaus, 22 Uhr Bruji & Balis. Volksmusik mal anders. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Heinz de Specht. Melodien mit messerscharfen Texten. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr LenzinStreule. Mit Pauken und Trommeln. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Sam Kelly’s Grooviticus. Der Drummer des Jahres 2001. Kammgarn hard, 20:30 Uhr Tav Falco Panther Burns. Der Psychobilly-Urvater. Palace St.Gallen, 20 Uhr CLUBBING/PArTy Illusion Room. Feat. Gregor Tresher. Kugl St.Gallen, 20 Uhr FILM Carnage. Das Kammerstück von roman Polanski. Kino rosental heiden, 17:15 Uhr Familienkonzert. Stummfilm mit Live-Musik. Stadthaus Winterthur, 17 Uhr Fenster zum Sommer. Liebesgeschichte mit Nina hoss. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Glauser. Schriftsteller, Fremdenlegionär und Morphinist. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Happy Happy. Ein fröhlich-melancholisches Beziehungsdrama. Kino rosental heiden, 20:15 Uhr Stardust Memories. Woody Allens persönlichstes Werk. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr ThEATEr Die Mausefalle. Krimistück von Agatha Christie. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Mutter Afrika. Ad de Bont beweist sein Gespür für grosse Themen. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Romeo und Julia. Die Geschichte der Familien Capulet und Montague. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Stosszeit. Stück von Gisela Widmer. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Un ballo in maschera. oper von Giuseppe Verdi. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KABArETT Cabaret Sälewie. oben ohne. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Frischlingsparade. Die zukünftigen Stars der Kleinkunst. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Peter Spielbauer. Alltagsforscher und Konstrukteur satirischer objekte. Kellerbühne Grünfels Jona, 20:30 Uhr
TANz Ockham’s Razor. Akrobatisches Luft-Tanz-Theater aus England. Saal am Lindenplatz Schaan, 20 Uhr LITErATUr Kamingeschichten. Kulturschaffende lesen ihre Lieblingsgeschichte Alte Kaserne Winterthur, 20:30 Uhr KINDEr Die kleine Hexe. Klassiker von Preussler. Theater St.Gallen, 14 Uhr Die weisse Katze. Ab 4 Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Konrad & die Kapazunder. Kinderkonzert und CD-Präsentation. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr
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KoNzErT Musse und Melodien über Mittag. Violistin Chie Tanaka. Stadthaus Winterthur, 11 Uhr Swing Matinée. Swing de Paris mit Sophie Lüssi. Musikschule und Konservatorium Winterthur, 12 Uhr Trio Clab. Mozart, Ibert, Schubert, u.a. restaurant Bären Grub, 16 Uhr Wiener Johann Strauss Konzert Gala. K&K Philharmoniker und Ballett. Tonhalle St.Gallen, 20 Uhr FILM Cabaret. Nationalsozialisten in der zwischenkriegszeit. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Carnage. Das Kammerstück von roman Polanski. Kino rosental heiden, 19:15 Uhr Charlotte Rampling – The Look. Intelligentes Porträt der grossen Schauspielerin. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Die Reise der Pinguine. Anstrengendes Leben hautnah. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Fenster zum Sommer. Liebesgeschichte mit Nina hoss. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Schnupfen im Kopf. Filmreihe Psychische Krankheiten. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr How Much Does Your Building Weigh, Mr. Foster? Werkporträt des grossen Architekten. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 13:30 Uhr Matto regiert. Leopold Lindbergs zweite Glauser-Verfilmung. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr ThEATEr Deus ex machina. Kill what you love. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Zauberflöte. oper von Mozart. Theater St.Gallen, 17 Uhr Kabale und Liebe. Bürgerliches Trauerspiel von Schiller. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr One Language – Many Voices. The American Drama Group präsentiert das TNT Theater Britain. Stadttheater Konstanz, 14/18 Uhr KABArETT Cabaret Sälewie. oben ohne. Kellerbühne St.Gallen, 17 Uhr Frischlingsparade. zukünftige Stars. Casinotheater Winterthur, 17 Uhr TANz Codex. Tanzstück von Marco Santi. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr
Franco Marchesoni T채glich frische, hausgemachte Eier-Nudeln, Spinat-Nudeln, Spaghettini, Lasagne und Ravioli Unterer Graben 20, St.Gallen, Telefon 071 222 60 33
KINdEr Die weisse Katze. Ab 4 Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Familienprogramm. WasserMusik-Bilder. Alte Kaserne Winterthur, 15 Uhr Happy Feet 2. Pingus und Musik. Kino rosental Heiden, 15 Uhr Herr Röslein. Kinderlesung. Theater am Kornmarkt Bregenz, 15 Uhr Grimm & Co. Schneewittchen und die 7 Zwerge. Theater am Kirchplatz Schaan, 16 Uhr Linard Bardill. «Nid so schnell, Wilhelm Tell». Salzhaus Winterthur, 13:30 Uhr dIVErSES flon Circle. Offenes Breakdance Training. flon St.Gallen, 20 Uhr
MO
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KONZErT Christina Jaccard. Blues. restaurant Park Flawil, 20 Uhr FIlM Eine ruhige Jacke. dokumentarfilm über einen Autisten. Kinok in der lokremise St.Gallen, 18:15Uhr Fenster zum Sommer. liebesgeschichte mit Nina Hoss. Kinok in der lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Moon. Film über Identität und Individualität von duncan Jones. Kino rex St.Gallen, 20 Uhr TANZ Codex. Tanzstück von Marco Santi. lokremise St.Gallen, 20 Uhr
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FIlM Carnage. das Kammerstück von roman Polanski. Kino rosental Heiden, 20:15 Uhr Death Proof. Action-Thriller von Quentin Tarantino. Kino loge Winterthur, 20:30 Uhr Gatos viejos. Isadora ist gefangen in ihrer Wohnung. Kinok in der lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Fenster zum Sommer. liebesgeschichte mit Nina Hoss. Kinok in der lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr La Tête en friche. Eine Schmunzelgeschichte mit Gérard depardieu. Kino rosental Heiden, 14:15 Uhr Small World. Filmreihe Psychische Krankheiten. Spielboden dornbirn, 20:30 Uhr THEATEr Faust I. Von Johann Wolfgang von Goethe. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Mutter Afrika. Ad de Bont beweist sein Gespür für grosse Themen. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr Romeo und Julia. die Geschichte der Capulets und Montagues. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Un ballo in maschera. Oper von Giuseppe Verdi. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr
KUNST/AUSSTEllUNGEN Willi Baumeister. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr lITErATUr Slam Show. lara Stoll und laurin Buser. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr VOrTrAG Nach der Katastrophe - leben in den Wäldern. Erfreuliche Universität mit Prof. Patrick Schwarzenbach. Palace St.Gallen, 20:15 Uhr KINdEr Grimm & Co. Schneewittchen und die 7 Zwerge. Theater am Kirchplatz Schaan, 10 Uhr
Kuns t Alte Fabrik Kulturzentrum. Klaus-Gebert-Strasse 5, rapperswil, +41 55 210 51 54, www.alte-fabrik.ch Appenzell-Jona. Eine Ausstellung der Sammlung Heinrich und Klaus Gebert mit Werken von Vater und Sohn liner und Stefan rohner. die freundschaftliche Familienbeziehung von Appenzell nach rapperswil-Jona ist Thema der Ausstellung. bis 15.01.2012 Fotomuseum Winterthur. Grüzenstrasse 44 & 45, Winterthur, +41 52 234 10 60, www.fotomuseum.ch Bernd und Hilla Becher. Über vierzig Jahre lang hat das Fotografenpaar Bernd und Hilla Becher an einer Bestandesaufnahme von Gebäuden der Industriearchitektur gearbeitet und sich immer mit besonderem Interesse der Industriearchitektur im ruhrgebiet gewidmet. bis 12.02.2012 Plat(t)form 2012. Junge internationale FotografInnen und KünstlerInnen präsentieren ihre Portfolios. 27.01 bis 29.01.2012 Von Horizonten. Set 8 aus der Sammlung des Fotomuseum Winterthur. der fotografische Blick auf den Horizont ist Spiegel innerer und äusserer, realer und projizierter Zustände. landschaft trägt mehrfache Bedeutung, mehrfachen Sinn, ist privat und politisch, ökologisch und fantastisch. bis 20.05.2012 Wolken – der wissenschaftliche Blick in den Himmel. die Ausstellung zeigt sechs Stationen der wissenschaftlichen Wolkenfotografie, von ihren Anfängen in den 1880er Jahren, bis zu den Videoaufnahmen der ersten Wettersatelliten in den 1960er Jahren. bis 12.02.2012 Fotostiftung Schweiz. Grüzenstrasse 45, Winterthur, +41 52 234 10 30, www.fotostiftung.ch Schweizer Fotobücher – 1927 bis heute. Eine andere Geschichte der Fotografie. – Es ist Zeit, wieder einmal einen grossen Überblick zu wagen: Zu ihrem 40-Jahr-Jubiläum legt die Fotostiftung Schweiz eine
Einzelheiten und Tarife im Internet: www.saiten.ch/werbung
KUNST/AUSSTEllUNGEN Schweizer Fotobücher 1927 bis heute. Führung. Fotostiftung Schweiz Winterthur, 11:30 Uhr
KABArETT Cabaret Sälewie. Oben ohne. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Rolf Schmid. Absolut rolf. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr
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29. – 31.01. Dance Attack. Vier Tanz-Projekte. Grabenhalle St.Gallen, 18 Uhr
200 Jahre alt
Begegnungen in der Türkei
Candid Hubers Holzbibliothek in Frauenfeld
Studentenprojekt in Rorschach
Aktuell sind im Kabinett des Naturmuseums Thurgau die Bände einer mehr als 200 Jahre alten Holzbibliothek zu bewundern – einer Sammlung von Holzarten in Form von Büchern. Zwischen 1790 und 1804 stellte Pater Candid Huber im bayerischen Ebersberg serienmässig Holzbibliotheken her, die bis zu 150 Bände umfassten. Von bisher rund einem dutzend bekannter und noch erhaltener solcher Holzbibliotheken von Candid Huber ist diejenige des Naturmuseums Thurgau mit 135 Bänden eine der umfangreichsten. Ausstellungsende noch nicht bekannt,
diyarbakır – inoffizielle Hauptstadt der Kurden und lebensgrundlage für über eine Million Menschen. die von Armut, Krieg und Arbeitslosigkeit gezeichnete Stadt im Südosten der Türkei war und bleibt Brennpunkt im türkisch-kurdischen Konflikt, dem in den vergangenen 35 Jahren mehr als 30’000 Menschen zum Opfer gefallen sind. 35 angehende Sozialarbeiter der FH St.Gallen haben diyarbakır und weitere Städte Kurdistans im rahmen einer Studienreise besucht. Eine eindrückliche Fotoausstellung lässt Interessierte an den spannenden und bewegenden Begegnungen der Studierenden teilhaben.
Vom Dezember 2011 und bis auf weiteres, Naturmuseum Thurgau Frauenfeld. Mehr Infos: www.naturmusuem.tg.ch
10. Januar bis 5. März, Südgebäude FH St.Gallen Rorschach.
neue Fotogeschichte in Buch- und Ausstellungsform vor. bis 28.02.2012
Arms. Neuzugänge der Sammlung des Glarner Kunstvereins. bis 22.01.2012
IG Halle. Postfachrapperswil, +41 55 214 10 14, www.ighalle.ch Kunst Fokus Zürich Oberland. die vier Künstlerinnen und Künstler (Sylvia Zumbach, lukas Salzmann, Gabriela Signer, Peter Maurer) arbeiten alle im Zürcher Oberland. bis 09.01.2012
Kunsthaus KUB. Karl-Tizian-PlatzBregenz, +43 5574 485 94 0, www.kunsthaus-bregenz.at Hate radio. das interdisziplinäre Projekt Hate radio nähert sich den unbegreiflichen Ereignissen von ruanda im Jahr 1994 anhand einer aus dokumenten und Zeugenaussagen rekonstruierten szenischen Installation. bis 22.01.2012 Valie Export. Ihre wichtigsten Arbeiten wie Tapp und Tastkino, Aktionshose: Genitalpanik oder Body Sign Action werden nicht als autonome Arbeiten präsentiert, sondern im Zusammenhang mit den für die Entstehung relevanten referenzmaterialien. bis 22.01.2012
Kunst(Zeug)Haus. Schönbodenstrasse 1, rapperswil, +41 55 220 20 80, www.kunstzeughaus.ch Pascal danz. danz paraphrasiert, lässt blinde Flecken entstehen und arbeitet häufig an der Grenze zur Auflösung; so auch in seinem fast romantisch anmutenden Vierjahreszeiten-Zyklus mit Ansichten von Zürich. bis 15.01.2012 Kunst Halle St.Gallen. davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 222 10 14 www.k9000.ch Amalia Pica & Karsten Födinger. Mit der doppelausstellung will die Kunst Halle Sankt Gallen erneut den dialog zwischen zwei ganz unterschiedlichen künstlerischen Positionen anregen. 28.01 bis 01.04.2012 Peter regli – «White Horse dream». Für die Kunst Halle Sankt Gallen bereitet der Urner Künstler mit amerikanischem Pass eine Ausstellung vor, die sich mit den Vereinigten Staaten auseinandersetzt: eine Nation, die wie keine andere Sehnsucht und rage gleichermassen hervorruft. bis 08.01.2012 Kunsthaus. Im Volksgarten Glarus, +41 55 640 25 35, www.kunsthausglarus.ch Annette Amberg. Everything but
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Kunstmuseum. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 74, www.kunstmuseumsg.ch Through the looking Brain. die Erweiterung des Fotografischen, weg vom klassischen Pressebild hin zur konzeptuellen Fotografie, zur dokumentation künstlerischer Aktionen oder zum Blow-up-Format, dokumentiert die in ihrem hohen Qualitätsanspruch einzigartige Fotosammlung der Firma Zellweger luwa. bis 22.01.2012 Walter Burger und Künstlerfreunde. Eine eindrückliche reihe von Gemälden, Skulpturen und Zeichnungen, die Maria Burger, die Witwe des Künstlers, 2011 dem Kunstmuseum geschenkt hat. bis 18.03.2012 Kunstmuseum Liechtenstein. Städtle 32, Vaduz, +41 423 235 03 00, www.kunstmuseum.li Beispiel Schweiz. «Entgrenzungen und Passagen als Kunst». – die Aus-
stellung zeigt eine Auswahl von Arbeiten raumorientierter Kunst aus der Schweiz. bis 15.01.2012 Sammlung Mezzanin. Eine Auswahl. das Kunstmuseum liechtenstein zeigt erstmals einen Auszug aus der in liechtenstein beheimateten Sammlung. bis 26.02.2012 Kunstmuseum Thurgau (Kartause Ittingen). Warth, +41 52 748 41 20, www.kunstmuseum.tg.ch H.r. Fricker. Erobert die Wohnzimmer dieser Welt! Mit Mail-Art bekannt geworden gehört Fricker mit seinen unkonventionellen Kunstprojekten wie dem Alpsteinmuseum zu den innovativsten Köpfen seiner Generation. bis 11.03.2012 Konstellation 4. Von der Museumssammlung können immer nur Bruchstücke gezeigt werden. In der Ausstellung «Konstellation 4» werden ausgewählte Werke dieses verborgenen Schatzes in unkonventionellen Nachbarschaften gezeigt. 12.01 bis 22.04.2012 Kunstmuseum Winterthur. Museumstrasse 52, Winterthur, +41 52 267 51 62 Neue Malerei aus der Sammlung I. ein Blick auf die Erwerbungen der letzten Jahre, die Malerinnen und Malern der mittleren Generation aus der Schweiz und aus deutschland galten. 04.01 bis 19.08.2012 Willi Baumeister. Eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Kunst der Nachkriegsjahrzehnte. 28.01 bis 22.04.2012 Kunstraum. Bodanstrasse 7a, Kreuzlingen, +41 71 688 58 30, www.kunstraum-kreuzlingen.ch Costa Vece. Schweizer Video- und Installationskünstler aus Zürich. Costa Vece arbeitet nah an der rea-
ausstellungen
lität. Im dichten Nebeneinander von Kunst und Leben erzeugen seine Installationen jeweils viel Spannung. 21.01 bis 26.02.2012 Kunstverein Konstanz. Wessenbergstrasse 41, Konstanz, +49 7531 223 51, www.kunstverein-konstanz.de Jahresausstellung der Mitglieder. Dieses Jahr bietet der Kunstverein seinen Mitgliedern wieder die Möglichkeit, sich in einer Gruppenausstellung zu präsentieren. Eine Jury wird über die Auswahl der eingereichten Arbeiten entscheiden. bis 12.02.2012 Magazin 4. Bergmannstrasse 6, Bregenz, +43 5574 410 15 11, www.magazin4.at Ayse Erkmen. Bekannt geworden durch ihre künstlerischen Interventionen «Skulptur.Projekte» in Münster 1997 sowie «Kuckuck» im Kunstmuseum St.Gallen schenkt sie heute ihre Hauptaufmerksamkeit Skulpturen, Objekten, Installationen und Interventionen. bis 19.02.2012 Minimuseum Vigano. Marktgasse 11, Rapperswil Laurentiustränen. Köfer & Hess, erste Robinson Kunstpreisträger, bauen auf dem Landsitz des Minimuseums Viganó für Lisi und Peter Bosshard ein sakrales Gartenhaus. Im Innern schweben spärlich beleuchtet, die Laurentiustränen. bis 15.01.2012 Museum im Lagerhaus. Davidstrasse 44, St.Gallen, +41 71 223 58 57, www.museumimlagerhaus.ch Begegnungen – Verborgene Schätze aus Schweizer Psychiatrien. Bislang unbekannte Konvolute von Gertrud Schwyzer und Julius Süss alias Hans Volkmar sowie in der Klinik Wil entstandene Werke des Malers Hans Brühlmann treffen auf die Aquarellserie «Littenheid» von Guenter Uecker. bis 01.03.2012 Traumtänze. Ausstellung mit Werken aus dem Sammlungsbestand. bis 28.02.2012 R E K LA M E
Museum Liner. Unterrainstrasse 5, Appenzell, +41 71 788 18 00, www.museumliner.ch Carl Walter Liner – Rhythmus & Farbe. Werke aus privaten und eigenen Sammlungen. bis 08.01.2012 Stefan Inauen – Kampf um die Vorherrschaft von Licht und Dunkelheit. In der Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell zeigt Stefan Inauen auf drei Stockwerken einen Querschnitt zu seinem bisherigen Schaffen. bis 04.03.2012 Museum zu Allerheiligen. Baumgartenstrasse 6, Schaffhausen, +41 52 633 07 77, www.allerheiligen.ch Mythos & Wirklichkeit. Bildzyklen aus den Beständen der Graphischen Sammlung von der Renaissance bis zur Gegenwart. bis 08.04.2012 Nextex. Schmiedgasse 15, St.Gallen, +41 71 220 83 50, www.nextex.ch ctrl+0 digitale kunst. Sechs Kunstschaffende setzen sich auf unterschiedliche Weise mit digitalen Techniken auseinander, sowohl im Software wie im Hardware Bereich. bis 26.01.2012 Otten Kunstraum. Schwefelbadstrasse 2, Hohenems, +43 5576 904 00, www.ottenkunstraum.at Karl-Heinz Ströhle. Der Zeichner, Maler, Performance-, Objekt- und Medienkünstler gehört zu den interessantesten künstlerischen Positionen Österreichs. bis 31.05.2012 Otto-Bruderer-Haus. Mittelstrasse 12, Waldstatt, +41 71 351 67 42, www.ottobruderer.ch 100 Jahre Otto Bruderer. Jubiläumsausstellung. Repräsentative Werkschau. bis 07.04.2012 Jubiläumsausstellung Otto Bruderer. Repräsentative Werkschau. bis 07.04.2012 Sitterwerk. Sittertalstrasse 34, St.Gallen, +41 71 278 87 09, www.sitterwerk.ch Thomas Stricker. Anlässlich der Publikation «Skulpturale Fragen», einer monografischen Darstellung von Thomas Strickers Schaffen, zeigt das Sitterwerk eine Ausstellung des in Düsseldorf lebenden Künstlers mit St.Galler Wurzeln. 23.01 bis 25.03.2012 Tartar Kunstformen. Hintere Poststrasse 2, St.Gallen, +41 12 034 02, www.tartar-art.ch Bücher Kunst Bucher-Bücher Markt. Die Galerie tartar kunstformen & Macelleria dArte wirken der Buchstadt entgegen. bis 13.01.2012
Appenzeller Volkskundemuseum. Postfach 76, Stein, +41 71 368 50 56, www.avm-stein.ch Kunst im Handwerk. Sonderausstellung. Kunst im Handwerk erleben. Täglich führen abwechselnd Kunsthandwerker oder Bauernmalerinnen ihr Schaffen vor. bis 29.01.2012 Gewerbemuseum Winterthur. Kirchplatz 14, Winterthur, +41 52 267 51 36, www.gewerbemuseum.ch Glasklar? Schillernde Vielfalt eines Materials. Die Entwicklung der unterschiedlichen Herstellungsverfahren zwischen handwerklicher und industrieller Glasproduktion. bis 28.05.2012 Historisches Museum Heiden. Kirchplatz 5, Heiden, +41 71 898 50 50, www.museum.heiden.ch Zwei Ausstellungen zum Gedenken an Carl Böckli. 16 Karikaturist(inn) en wurden eingeladen, je eine Karikatur zu einem Thema zu erstellen, das bereits Bö beschäftigte. bis 31.03.2012 Historisches und Völkerkundemuseum. Museumstrasse 50, St.Gallen, +41 71 242 06 42, www.hmsg.ch Cotton worldwide. Baumwollproduktion heute. bis 01.07.2012 Die andere Seite der Welt. Geschichten der humanitären Schweiz. bis 12.02.2012 Hedwig Scherrer. Eine der ersten Ostschweizerinnen, die eine künstlerische Laufbahn einschlugen. bis 29.04.2012 Zeit für Medizin! Einblicke in die St. Galler Medizingeschichte. bis 20.05.2012 Ittinger Museum (Kartause Ittingen). Warth, +41 52 748 41 20, www.ittingermuseum.tg.ch Meisterwerke des frühen Buchdrucks. Anhand von über sechzig seltenen Büchern aus der Kantonsbibliothek Thurgau zeigt die Ausstellung, wie sich das Druckhandwerk wandelte. bis 29.01.2012 Museum Appenzell. Hauptgasse 4, Appenzell, +41 71 788 96 31, www.museum.ai.ch Krakauer Krippen – Weihnachtsglanz aus Polen. 20 wertvolle Krippen aus den Beständen des Historischen Museums der Stadt Krakau. bis 22.01.2012
Museum
Museum für Lebensgeschichten. im Hof Speicher -, Speicher, +41 71 343 80 80, www.museumfuerlebensgeschichten.ch Hertha Ochsner. Bekannte Unbekannte – Ihre Welten. Eine besondere Ausstellung zu einer besonderen Frau. bis 31.01.2012
Appenzeller Brauchtumsmuseum. DorfplatzUrnäsch, +41 71 364 23 22, www.museum-urnaesch.ch gchügelet, gschnitzt ond gmoolet. In dieser Ausstellung stehen die «Schönen Chläuse» im Mittelpunkt. bis 13.01.2012
Naturmuseum. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 70, www.naturmuseumsg.ch Einfach Spitze! – Dornenkleid und Giftstachel. Stachel und Dornen schützen vor dem Gefressen werden, helfen beim Beutefang, imponieren
bei der Partnerwahl und dienen der Fortpflanzung. bis 04.03.2012 Mechanische Tierwelt. Ein farbenfrohes und fantasievolles Universum. bis 06.05.2012 Naturmuseum Thurgau. Freie Strasse 26, Frauenfeld, +41 52 724 22 19, www.naturmuseum.tg.ch Bücher aus Holz. Eine Sammlung von Holzarten in Form von Büchern. bis 31.01.2012 Fische. Die Sonderausstellung entführt Besucherinnen und Besucher in die faszinierende Unterwasserwelt unserer Bäche, Flüsse und Seen. bis 22.04.2012 Textilmuseum. Vadianstrasse 2, St.Gallen, +41 71 222 17 44, www.textilmuseum.ch stGall – Die Spitzengeschichte. Das Textilmuseum beherbergt eine der bedeutendsten Spitzensammlungen. bis 29.01.2012
Galer ie Galerie Christian Roellin. Talhofstrasse 11, St.Gallen, +41 71 246 46 00, www.christianroellin.com Sangallensia III – Josef Felix Müller. Skulptur, Malerei, Zeichnung. bis 21.01.2012 Galerie vor der Klostermauer. Zeughausgasse 8, St.Gallen, +41 78 775 56 49, www.klostermauer.ch Susann Albrecht. zeigt ihre Werke. 28.01 bis 19.02.2012 Galerie.Z. Landstrasse 11, Hard, Vorarlberg, +43 650 648 20 20, www.galeriepunktz.at be kind remind. Künstler und Künstlerinnen zeigen ihr Oeuvre. bis 07.01.2012 Silberschmuckatelier O’la la. Oberdorfstrasse 32, Herisau, +41 71 351 35 70 Gatos – Katzenbilder aus Porto. Ursula Eichenberger, Portugal. 06.01 bis 31.03.2012
Weiter e Alte Kaserne. Technikumstrasse 8, Winterthur, +41 52 267 57 75, www.altekaserne.ch Comics, Cartoons & Karikaturen: Karikaturen von Michael Streun. Michael Streun zählt zu den grössten Porträt-Karikaturisten der Schweiz. 08.01 bis 03.02.2012 FHS St.Gallen. Industriestrasse 35, Rorschach, +41 71 844 48 48, www.fhsg.ch Fotoausstellung. Im Herzen Kurdistans – am Ende der Türkei. 10.01 bis 05.03.2012 GBS St.Gallen. Zürcherstrasse 430, St.Gallen, +41 71 226 56 30, www.gbssg.ch No. Correct. Answers. Zwischendi-
plom – Arbeiten der Studierenden. 14.01 bis 28.01.2012 Klubschule Migros im Hauptbahnhof. Bahnhofplatz 2, St.Gallen, +41 71 228 15 00, www.klubschule.ch Katrin Mosimann. Ihre Arbeiten mit Nadel und Faden drehen sich um Flucht, Einsamkeit und Asyl. 20.01 bis 19.02.2012 Kulturraum im Regierungsgebäude. Klosterhof 1, St.Gallen, www.sg.ch Ausgezeichnet: Mit den Künstlern Heinz Baumann, Rahel Graf, Jonathan Németh, Lika Nüssli, Ruedi Zwissler. bis 22.01.2012 Museum am Dorfplatz (Haus Blume). Dorfplatz Gais, +41 71 791 80 81 Birgit Widmer, Zeichnungen. Feinsinnigen Zeichnungen, Malereien und modellhaften Skulpturen. bis 30.03.2012 Offene Kirche St.Gallen. Böcklinstrasse 2, St.Gallen, +41 71 278 54 29, www.oksg.ch Tiere an der Krippe. Krippe von Elisabeth Bernet. bis 06.01.2012 Schaukasten Herisau. Poststrasse 10, Herisau, +41 79 648 32 24, www.schaukastenherisau.ch David Berweger. Der junge Schweizer Künstler. bis 19.02.2012
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kur se
Feldenkrais. Bewusstheit durch Bewegung, Gruppen in St.Gallen Claudia Sieber Bischoff, Dipl. Feldenkrais Lehrerin SFV, 071 222 95 68, Di 19:10-21:10 Uhr. Feldenkrais kombiniert mit kreativem Tanz, Do 18:05 – 19:30 Uhr, Fr 17 – 18:20 Uhr Tanz- und Contact-Improvisation/Stocktraining. Regelmässige Abendkurse und Workshops mit Claudia Roemmel, St.Gallen. 071 222 98 02, www.tanztheatertext.ch, Nia/GymAllegro, Dance/ Fitness/Wellness. Ganzheitliche Fitness für Körper, Geist und Seele. Nia/Rückentraining/Bodybalancing/Beckenbodentraining/Meditation. Studio Nia/GymAllegro, Buchentalstr. 27,, 071 244 44 38, Alexandra Kunz, Esther Thürlimann, info@gymallegro.ch, www.gymallegro.ch Kultur-Werkstatt Wil. Zentrum für Musik, Bewegung, Gestaltung, Begegnung. 5Rhythmen, FreiTanz, Yoga, Qi Gong, Tai Chi, Modern, Rhythmik, Kindertanz, Feldenkreis, Klangtanz, Bühne am Gleis, Seminare, Raumvermietung. 071 912 22 66, www.kulturwerkstatt.ch Yogaschule. Hatha-Yoga, Atem, Haltungstherapie, Norma de Luca, Turmgasse 8, St.Gallen, Tel./Fax 071 222 80 71, info@yogaschule-deluca.ch, www.yogaschule-de-luca. ch, Mo – Fr, Gruppen/Privat, Hatha Yoga. jeweils Mi 18-19.15 Uhr und 19:45 – 21 Uhr, Yogaraum Spisergasse 11, St.Gallen, Rolf Hauenstein, 078 768 04 88, ro.stein@bluewin.ch Studio 8. Zala – Ganzheitliches Körpertraining, Pilates, Hatha Yoga, Massage. Susanna Koopmann, 078 623 06 43, Christine Enz, 076 458 10 66. Teufenerstr. 8, St.Gallen, info@studio-8.ch, www.studio-8.ch Wechseljahre – Wandeljahre. In Bewegung und Stille, mit Fachinformation und Gespräch einen stimmigen Umgang mit dem Thema Wechseljahre finden und die darin liegenden Chancen erkennen. Carmen Birke, 071 277 06 55, www.leben-im-wandel.ch, jew. Di. 19:30 – 21.30 Uhr. musik/Gesang KlangWelt Toggenburg. Erfahrene KursleiterInnen bieten ein Programm in inspirierender Umgebung. In eine besondere Klangwelt eintauchen, sich während mehreren Tagen dem Naturjodel, der Stimme, dem Alphorn oder einem anderen Instrument intensiv widmen und die eigene Musik erleben. KlangWelt Toggenburg, 9657 Unterwasser, 071 999 19 23, info@klangwelt.ch, www.klangwelt.ch Neue Klangerfahrung mit Monochorden. Klangmeditationen, Verkauf, Bau- und Spielkurse für den ungezwungenen Umgang mit Obertönen. Heinz Bürgin, Im Uttenwil, 9620 Lichtensteig, 071 988 27 63, www.pythagoras-instrumente.ch Stimmräume. Raum für eine spielerische Entfaltung des Stimmpotenzials, für umfassenden stimmlichen Ausdruck, für Selbsterfahrung durch und mit der Stimme. Bea Mantel, Hadwigstr. 4,, 079 208 98 02, bea@stimmraeume.ch, www.stimmraeume.ch
Stimmenfeuer. Frauentempel – Naturtage – Einzelsessions, Spisergasse 11, St.Gallen, 078 722 78 15, info@stimmenfeuer.ch, www. stimmenfeuer.ch, Jeden 2. Do., 19:30 – 21:30 Uhr Quer- und Blockflötenunterricht alle Stufen. musikalische Früherziehung, Klavier für Anfänger, Lampenfiebertraining. Anka Grigo, Schule für kreatives Lernen an Musik und Bewegung, St.Gallen, 071 222 25 47, www.anka-grigo.ch, office@anka-grigo.ch. Cellounterricht. Erfahrene Cellistin und Pädagogin erteilt Cellounterricht für Anfänger und Fortgeschrittene. Bettina Messerschmidt, 071 278 50 09, b.messerschmidt@bluewin.ch Djembe – Westafrikanische Handtrommel. Fortlaufender Gruppenunterricht, Workshops, Einzelunterricht. Markus Brechbühl, Djembeplus Musikstudio, Bahnhof Bruggen, St.Gallen, 071 279 22 25, Mobil 076 42 42 076, www.djembeplus.ch Schlagzeugunterricht im Rheintal. Trommeln mit Händen und Füssen. Enrico Lenzin, Rebstein, 077 424 87 33, enrico.lenzin@gmx.ch tanz/THEATER Theatertanzschule. Zeitgenössischer Tanz, Ballett, Jazz, Hip-Hop, Contact Jam, Flamenco, Tanzchäferli, Tanzbäärli, Yoga, offene Workshops. Künstlerische Leitung: Marco Santi, Schulleiterin: Aliksey Schoettle, Notkerstr 40, St.Gallen. Information im Tanzbüro, 071 242 05 25, tanzschule@theatersg.ch, www.theatersg.ch ChoRa – Plattform für Tanz und Bewegung. Diverse Tanztage in Sitterdorf, Tanzimprovisation, Kreistanz, Volkstanz, meditativer Tanz, u.a. Infos: 071 422 57 09, www.chora.ch Tanzschule Karrer. Zeitgenössischer Kindertanz, Kinderjazz, Rhythmik, Teeny-Dance, Jazz, Improvisation, Flamenco, Pilates Matwork. Regina M. Karrer, Schule 071 222 27 14, P: 071 352 50 88, reginakarrer@bluewin.ch, www.rhythmus-tanz.ch Hilal Dance. Zeitgenössicher Ägyptischer Tanz. Von der Tradition zur Moderne. Tanz-Zentrum, Haggenstr. 44, St.Gallen, Yvette Blum, 0049 7531 65418, yvette@blumtanz.de Tanz.Impro. Ein Angebot für alle Altersstufen. Körpertraining, Bewegungsgestaltung, Entspannung, Gisa Frank, Aula Kantonsschule, Notkerstr. 20,, 071 877 49 37, info@ frank-tanz.ch, jew. Mo, 18 – 19:30 & 19:45 – 21:15 Uhr. Tanze was dich bewegt. Aktuelle Lebensthemen frei tanzen, keine Vorkenntnisse nötig. Erika Friedli, dipl. Tanztherapeutin, Gais, 076 376 36 77 und 071 793 33 06 ein Samstag/Monat 10 – 14 Uhr, Auch Einzeltage möglich. Tanz dich frei, Orientalischer Tanz (Bauchtanz). Improvisation, Freude am Ausdruck, Selbstwahrnehmung. Nicole Lieberherr, St.Gallen und Speicher, 071 351 37 82, www.freier-tanz.ch Tanzimprovisation und Körperarbeit für Frauen. B. Schällibaum, 071 223 41 69, Sala, Do 20 – 21:30 Uhr, Fr 17:30 – 19 Uhr
Taketina – Rhythmische Körperarbeit. Urs Tobler, 071 277 37 29, Mi 18:30 – 21 Uhr Tango Argentino. Kurse für alle Niveaus. Tango Almacèn, Lagerhaus 42, St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen, Workshop für Anfänger bis Fortgeschrittene, 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Tanz, Bewegung & Ausbildung. Laienkurse: Jazz-/Moderndance, HipHop für EW und Jugendliche, Bewegungstraining, Pilates, Moderner Kindertanz, Teenie Dance. Ausbildungen: Bewegungspädagogik, Bewegungstrainer, Zusatzausbildung Tanzpädagogik. Modulweiterbildungen, BGB Schweiz anerkannt. Danielle Curtius, Schachenstrasse 9, 9016 St.Gallen, 071 280 35 32, www.curtius-tanz.ch, info@curtius-tanz.ch Schule für Tanz und Performance Herisau. Weiterbildung Tanz Intensiv, www.tanzraum.ch/ schule Im Haus zur Wahrheit – Gallusplatz 32, 9000 St. Gallen. Flamencotanz auch Seniorinnen, fortlaufender Unterricht: Di: 18:15-19:45 Uhr Flamenco Mittelstufe; 19:45-21:15 Fortge.. Do: 19:30-20:15 Sevillanas; 20:15-21:30 Anfänger. WE-Kurse und Shows. Bettina Castaño, Tel.: 079 708 13 41, b.castano@interbook. net, www.castano-flameno.com Jazztanz. FunkyJazz. HipHop. Gymnastik. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in St.Gallen und Degersheim. Nicole Baumann, dipl. Tanz- und Gymnastikpädagogin SBTG, St.Gallen, 071 393 22 43 AFRO. Afrikanisch inspirierter Tanz. Traditionell-Modern-Pop. Wir tanzen zu versch. Rhythmen. Tanja Langenauer, Höhenweg 64, St.Gallen, 079 783 68 70, tanja.langenauer@gmx.net, jeden Do 18:30 – 20 Uhr (Mittel-Fortgeschr.) und 20 – 21:30 Uhr (Anfänger), Amriswil jew. Di 9 – 10:30 Uhr Contact Improvisation Jam. Rollen, tanzen, fliegen: 30min angeleitetes Aufwärmen, nachher freier Jam, 15 Fr./Abend, keine Anmeldung nötig. Einführungskurse nach Bedarf. Ort: Felsenstrasse 33,, Leitung: Kathrin Schwander, Tanzpädagogin, 079 267 56 17, kschwander@gmx.ch, Do, 12. & 26.01., 20:15 – 22:00 Uhr Körperwahrnehmung, Bewegung, Tanzimprovisation. Annlies Stoffel Froidevaux, Bewegungs- und Tanztherapeutin, St.Gallen, Auskunft und Anmeldung: 071 340 01 12 Tanzschule: raumbewegen bewegungsraum. Kindertanz, Streetdance, Zeitgenösssischer Tanz, Ballett, Gymnastik. Kerstin Frick, Merkurstr. 2, St.Gallen, 071 223 30 12, info@raumbewegen.ch, www.raumbewegen.ch Zauberland im Theaterwerk. Theaterkurse für Kinder, 5-12J. Sandra Sennhauser, Teufenerstr. 73b, St.Gallen, 079 677 15 89, sandra_spoerri@yahoo.com, jeweils Mittwochs. Theaterkurs. Für 10 bis 14-jährige im Flon St.Gallen. Lust am Improvisieren, auf Spiel und Spass? Isabelle Rechsteiner, 071 222 09 05, isa. rech@bluewin.ch
ig – Tanz Training Weiterbildung für Tanz- und Bewegungsschaffende. Theatertanzschule, Notkerstrasse, St.Gallen. Infos: www.igtanz-ostschweiz.ch, Cordelia Alder, 071/793 22 43, alder. gais@gmx.ch fernost Wen-Do. Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen. Verein Selbstverteidigung Wen-Do, Bühlbleichestr. 2, St.Gallen, 071 222 05 15, wendo.sg@bluewin.ch. Aikido Einführungskurs. www.aikido-meishin-sg.ch, Einführungskurs 18:30 – 19 Uhr, Fortgeschr. Mo/Mi/Fr 19:30 – 21 Uhr SundariYoga. Ein kraftvolles Yoga, das bewegt. Eine Oase der Stille, die entspannt. Ein zeitgemässer Yogi, der inspiriert. 071 440 20 02, www.sundariyoga.ch I Ging Kurs. der richtige Zeitpunkt. Michael Zwissler, 071 534 33 23, fengshui@zeitimraum.ch, www.zeitimraum.ch malen kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80 Begleitetes Malen für Kinder/ Erwachsene. In Gruppen oder Einzel. Karin Wetter, 071 223 57 60 Malatelier für Kinder und Erwachsene. Marlis Stahlberger, Museumstr. 41, St.Gallen. 071 245 40 30, p.stahlberger@bluewin.ch Malerische Mittagspause. Mandala malen, Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39,, 071 222 49 29, jew. 12:15 – 13.30 Uhr Wenn Farbenpinsel tanzen, erweitert sich der Horizont. Ausdrucksmalen. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39,, 071 222 49 29, jew. Do Abend, www.praxis-tischhauser.ch Kurs im Malatelier. Arbeiten mit Öl, Acryl, Spachtel. Gruppen und Einzel. Vera Savelieva, Schwertgasse 23, St.Gallen, 078 768 98 07, info@doma-sg.ch Vorbereitungskurs für gestalterische Berufsrichtungen. Lisa Schmid, Atelier Galerie, St.Gallen. 071 222 40 88 oder 071 223 37 01, www.atelier-lisaschmid.ch il pennello Kulturraum03.ch. Malerlebniswerkstatt für Erwachsene und Kinder. Individuelle Einzelbegleitung. Maya Bärlocher, Bahnhofstr. 30, 9402 Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.ch, info@kulturraum03.ch Vorbereitungsjahr (10.Schuljahr) für gestalterische Berufsrichtungen/Vorkurse.Ortega Schule St.Gallen, Kesslerstr. 1, St.Gallen, 071 223 53 91, www.ortega-schule. ch, laufend Infoveranstaltungen Begleitung künstlerischer Werkprozesse. Beratung – Kunst und Gestaltung. Teresa Peverelli, Kunstschaffende, Dozentin mit langjähriger Lehrerfahrung, Schule für Gestaltung St.Gallen, 079 749 11 73, tpeverelli@pingnet.ch dreidimensional kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 077 414 10 94
Atelier Keramik Plus. Atelier für Kunst-Keramik und ausdrucksorientiertes Gestalten mit div. Materialien. Tages und Wochenkurse, Ferienangebote. Margrith Gyr, Degersheim, 071 371 54 32, www.keramik-plus.ch Offenes Atelier für freies Malen und Gestalten. In Kleingruppen für Jugendliche und Erwachsene. AtelierPraxis, Brigitta Bertozzi, Im Lagerhaus, Davidstrasse. 40, St.Gallen 077 476 49 25, www.kunsttherapiepraxis.ch Freies Malen. Im Atelier am Singenberg, Rorschacherstrasse 71A, St.Gallen, Judith Schläpfer 079 515 37 84 Modellieren. Anfänger bis Fortgeschrittene. Natalia Kaya Zwissler. Filzen. für Kinder und Erwachsene. Yukiko Kawahara, Atelier Oberstrasse 167, St.Gallen, 071 277 26 36 Natur WWF Naturlive Naturerlebnisse & Kurse. Exkursionen, Ferien- und sanfte Reiseangebote für Kinder, Familien und Erwachsene. WWF-Regiobüro AR/AI-SG-TG, Merkurstrasse 2, Postfach 2341, 9001 St.Gallen, 071 223 29 30, Kursangebote und Infos unter: www.wwfost.ch/naturlive Wandelzeit – Wanderzeit. Auf Wanderung in der Natur und im Raum mit Meditation, Tanz und Gespräch den Lebenswandel erforschen und geniessen. Carmen Birke, 071 277 06 55, www.leben-imwandel.ch diverses Atelier am Harfenberg – Der Ort fürs Wort und Werken. Das Wort – gelesen oder geschrieben – wird im Atelier am Harfenberg, Harfenbergstr. 15, St.Gallen mit Sorgfalt gepflegt. Der Austausch über Geschriebenes beflügelt zum weiterschreiben. Kurse vermitteln das Rüstzeug dazu. Infos unter www.schreibwerk.ch PaTre. Väter in Trennung/ Scheidung. 1x monatlich Austausch. Info: 079 277 00 71 oder www.forummann.ch/patre.html Systemische Familienaufstellung. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39,, 071 222 49 29, www.praxis-tischhauser.ch Legen und Lesen der Zigeunerkarten. Für Anfänger und Fortgeschrittene. Maria Fischer, 079 543 79 67, www.zigeunerkarten-maria.ch dachatelier Verein Dachatelier. Teufenerstr. 75, St.Gallen, 071 223 50 66, Detailliertes Kursprogramm unter: www. dachatelier.ch GBS St.Gallen Gewerbliches Berufs- und Weiterbildungszentrum, Demutstrasse 115, St.Gallen, 071 226 58 00, gbs.wb@sg.ch Schule für Gestaltung. Kurse und Lehrgänge Digitale Medien. Zwei- & Dreidimensionales Gestalten. Grundlagen der Gestaltung, Drucken, Schweissen Visuelle Kommunikation, Typografie, Bildende Kunst. Baukaderschule. Kurse und Lehrgänge Allgemeine Weiterbildung. Kurse und Lehrgänge, BMSVorbereitungskurse
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Gasthaus Rössli/Kultur in Mogelsberg. Dorfstr. 16, 9122 Mogelsberg, 071 374 15 11, www.roessli-mogelsberg.ch, www.kultur-mogelsberg.ch Gaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, 052 203 34 34, www.gaswerk.ch Genossenschaft Hotel Linde. Poststrasse 11, 9410 Heiden, 071 891 14 14, www.lindeheiden.com Grabenhalle. Unterer Graben 17, 9000 St.Gallen, 071 222 82 11, www.grabenhalle.ch Hotel Hof Weissbad. Parkstr., 9057 Weissbad, 071 798 80 80, www.hofweissbad.ch il pennello Ateliergalerie Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.ch Jazzclub G Gartenstr. 13, 9000 St.Gallen 071 222 13 30, www.jazzclubstgallen.ch Jazzclub Rorschach. Churerstr. 28, 9400 Rorschach, 071 858 39 96, www.jazzclub-rorschach.ch Jazzhuus (Jazzclub). Rheinstr. 21, 6890 Lustenau, www.jazzclub.at Jugendbeiz Talhof. Torstr. 14, 9000 St.Gallen, 071 224 58 95, www.talhof.ch Jugendkulturraum flon. Lagerhaus, Davidstr. 42, 9001 St.Gallen, 071 224 55 05, www.flon-sg.ch K9 Kulturzentrum. Hieronymusgasse 3, Konstanz, +43 7531 16 713, www.k9-kulturzentrum.de KAFF. Zürcherstr. 185, 8500 Frauenfeld, 052 720 36 34, www.kaff.ch Kammgarn. Baumgartenstr. 19, 8200 Schaffhausen, 052 624 01 40, www.kammgarn.ch Kantonsbibliothek Vadiana. Notkerstr. 22, 9000 St.Gallen, 071 229 23 21, www.kb.sg.ch Katharinensaal. Katharinen-gasse 11, 9000 St.Gallen Keller der Rose. Klosterplatz, 9000 St.Gallen, 071 222 90 20 Kellerbühne. St.Georgen-Str. 3, 9000 St.Gallen, 071 223 39 59, VVK: 071 228 16 66, www.kellerbuehne.ch Kellerbühne Grünfels. Molkereistr. 12, 8645 Jona, 055 212 28 09, VVK: 055 212 28 09, www.gruenfels.ch Kino Loge. Oberer Graben 6, 8400 Winterthur, 052 208 12 41, www.hotelloge.ch Kino Namenlos. Mühletorplatz, 6800 Feldkirch, +43 55 2272 895, www.taskino.at Kino Rosental. Schulhausstr. 9, 9410 Heiden, 071 891 36 36, www.kino-heiden.ch Kinok. Cinema in der Lokremise, Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen, 071 245 80 68, VVK: 071 245 80 72, www. Kinok.ch Kinotheater Madlen. Auerstr. 18, 9435 Heerbrugg, 071 722 25 32, info@kinomadlen.ch, www.kinomadlen.ch Kraftfeld. Lagerplatz 18, 8400 Winterthur, 052 202 02 04, www.kraftfeld.ch Kraftwerk. 9643 Krummenau, 071 993 36 32, www.kraftwerk-club.ch Krempel (Zentrum Neuhof). Wiedenstr. 48, 9470 Buchs, 081 756 50 10, fwww.krempel.ch kubus. Mooswiesstr. 30, 9200 Gossau, www.myspace.com/imkubus
Kugl – Kultur am Gleis. Güterbahnhofstr. 4, 9000 St.Gallen, 076 420 38 45, www.kugl.ch Kult Bau. Konkordiastr. 27, St.Gallen, 071 244 57 84, www.kultbau.org Kul-tour. auf Vögelinsegg, Hohrüti 1, 9042 Speicher, 071 340 09 01, info@kul-tour.ch, www.kul-tour.ch Kultur i de Aula. Schülerweg 2, Goldach, 071 841 49 91, www.kulturideaula.ch Kultur im Bären. Unterdorf 5, 9312 Häggenschwil, 071 243 20 83, www.kultur-im-baeren.ch Kultur im Bahnhof. Klubschule Migros St.Gallen, Bahnhofplatz 2, 9000 St.Gallen, 071 228 16 00, www.klubschule.ch Kulturcinema. Farbgasse, 9320 Arbon, 071 440 07 64, www.kulturcinema.ch Kulturforum. Bahnhofstr. 22, 8580 Amriswil, 071 410 10 93, www.kulturforum-amriswil.ch Kulturladen. Joseph-Belli-Weg 5, 78467 Konstanz, +49 7531 529 54, www.kulturladen.de Kulturlokal Mariaberg. Hauptstrasse 45, 9400 Rorschach www.maberg.ch Kultur Psychiatrie Münsterlingen. 8596 Münsterlingen, 071 686 41 41, www.stgag.ch Kultur-Werkstatt. Churfistenstrasse 5, 9500 Wil, 071 912 22 66, www.kultur-werkstatt.ch Kulturzentrum Gaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, 052 203 34 34, www.gaswerk.ch Kunst- und Kulturzentrum K9. Obere Laube 71, 78462 Konstanz, +49 7531 167 13, www.k9-kulturzentrum.de La Buena Onda. Lämmlisbrunnenstr. 51, 9000 St.Gallen, diegutewelle@gmail.ch Löwenarena. Hauptstrasse 23, 8580 Sommeri, 071 411 30 40, www.loewenarena.ch Lokremise. Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen, 076 325 82 51, info@lokremise.ch, www.lokremise.ch Lyceumclub. Rorschacherstr. 25, 9000 St.Gallen Marionettenoper. Fischergasse 37, 88131 Lindau, +49 8382 94 46 50, www.lindauer-mt.de Metrokino. Rheinstrasse 25, 6900 Bregenz, +43 5574 71 843, www.filmforum.at Montforthaus. Leonhardsplatz 8, 6800 Feldkirch, +43 5522 760 01 31 10 NextEx. Schmiedgasse 15, 9000 St.Gallen, 071 220 83 50, info@nextex.ch Offene Kirche. Böcklinstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 278 49 69, www.okl.ch Palace. Rosenbergstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 222 06 96, www.palace.sg Parfin de siècle. Mühlensteg 3, 9000 St.Gallen, 071 245 21 10, info@parfindesiecle.ch, www.parfindesiecle.ch Phönix Theater 81. 8266 Steckborn, www.phoenix-theater.ch Point Jaune. Museum, Linsebühlstr. 77, 9000 St.Gallen Projektraum Nextex. Blumenbergplatz 3, 9000 St.Gallen, 071 220 83 50, www.visarteost.ch Printlounge. Schwertgasse 22, 9000 St.Gallen, 071 222 07 52, www.printlounge.ch
Propstei. 6722 St.Gerold, +43 55 50 21 21, www.propstei-stgerold.at Puppentheater Marottino.Metzgergasse 7, 9320 Arbon, www.puppentheater-marottino.ch, 071 446 22 78 Raum für innere Kultur. Frongartenstr. 8, 9000 St.Gallen, 071 340 03 25, www.cre-do.info Remise. Am Raiffeisenplatz 1, 6700 Bludenz, +43 5552 334 07, www.remise-bludenz.at Restaurant Eintracht. Neudorfstrasse 5, 9533 Kirchberg, 071 931 10 92, www.eintrachtkirchberg.ch Restaurant Freihof. Rorschacherstr. 2, 9450 Altstätten, 071 755 86 20, www.freihofaltstaetten.ch Restaurant Kastanienhof. Militärstr. 9, 9000 St.Gallen, 071 278 41 42, www.kastanienhof.ch Restaurant Rössli. Dorf 42, 9103 Schwellbrunn, 071 352 21 22 Restaurant Splügeneck. St.Georgenstr. 4, 9000 St.Gallen, 071 222 16 29 Rosenegg. Bärenstrasse 6, 8280 Kreuzlingen, www.museumrosenegg.ch Rudolf-Steiner-Schule. Rorschacherstr. 312, 9016 St.Gallen, 071 282 30 10, www.steinerschule.ch Salzhaus. Untere Vogelsangstr. 6, 8400 Winterthur, 052 204 05 54, VVK: 052 204 05 54, www.salzhaus.ch Schlachthaus Kulturcafé. Dornbirn, +43 5572 36 508, www.café-schlachthaus.at Schloss Dottenwil. Postfach 1094, 9303 Wittenbach, 071 298 26 62, www.dottenwil.ch Schloss Hagenwil. Hagenwil, 8580 Amriswil, 071 411 19 13, VVK: 071 411 41 98, www.schloss-hagenwil.ch Schloss Wartegg. VonBlarer-Weg, 9404 Rorschacherberg, 071 858 62 62, www.wartegg.ch Schloss Wolfsberg. Wolfsbergstr. 19, 8272 Ermatingen, 071 663 51 51, VVK: 071 663 51 51, www.wolfsberg.com Schlösslekeller. Fürst-FranzJosef-Str. 68, 9490 Vaduz, +41 423 230 10 40, www.schloesslekeller.li Sonderbar/Rauch. Marktgasse 12-14, 6800 Feldkirch, +43 5522 76 355, www.sonderbar.ch Spielboden. Färbergasse 15, 6850 Dornbirn, +43 5572 219 33 11, www.spielboden.at Stadtsaal. Bahnhofplatz 6, 9500 Wil, 071 913 52 00, www.stadtsaal-wil.ch Stadttheater Konstanz. Konzilstr. 11, 78462 Konstanz, +49 7531 90 01 08, VVK: +49 7531 90 01 50, www.stadt.konstanz.de Stadttheater Schaffhausen. Herrenacker 23, 8200 Schaffhausen, VVK: 052 625 05 55, www.stadttheater-sh.ch TapTab Musikclub. Baumgartenstrasse, 8200 Schaffhausen, info@taptab.ch Tango Almacén. Lagerhaus, Davidstr. 42, 9000 St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch TanzRaum Herisau. Mühlebühl 16a, 9100 Herisau, 071 352 56 77, www.tanzraum.ch
Theagovia Theater. c/o Theaterhaus Thurgau, Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 20 40, www.theagovia.ch Theater Bilitz. c/o Theaterhaus Thurgau, Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 88 80, www.bilitz.ch Theater Kosmos. Mariahilfstr. 29, 6900 Bregenz, +43 5574 440 34, www.theaterkosmos.at Theater St.Gallen. Museumstr. 24, 9000 St.Gallen, 071 242 05 05, VVK: 071 242 06 06, www.theatersg.ch Theater am Kirchplatz. Reberastrasse 10, 9494 Schaan, +41 0423 237 59 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.tak.li Theaterhaus Thurgau. Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 20 40, www.theaterhausthurgau.ch Theater am Kornmarkt. Seestrasse 2, 6900 Bregenz, +43 5574 428 70, VVK: +43 5574 420 18, www.theater-bregenz.at Theater am Saumarkt. Mühletorplatz 1, 6800 Feldkirch, +43 5522 728 95, www.saumarkt.at Theater an der Grenze. Hauptstr. 55a, 8280 Kreuzlingen, 071 671 26 42, www.kreuzlingen.ch Theaterwerk. Teufenerstr. 73a, 9000 St.Gallen, 079 677 15 89 Tonhalle. Museumstr. 25, 9000 St.Gallen, 071 242 06 32, VVK: 071 242 06 06, www.sinfonieorchestersg.ch Trottentheater. Rheinstrasse, Neuhausen am Rheinfall, 052 672 68 62 USL-Ruum. Schrofenstr. 12, 8580 Amriswil, www.uslruum.ch Vaduzer-Saal. Dr. Grass-Str. 3, 9490 Vaduz, +41 0423 235 40 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.vaduz.li Varieté Tivoli. Tivoliweg 5, 9000 St.Gallen Vollmondbar. Stadtgärtnerei, Glashaus beim Sallmanschen Haus, 8280 Kreuzlingen, 071 672 69 25 Werdenberger Kleintheater fabriggli. Schulhausstr. 12, 9470 Buchs, 081 756 66 04, www. fabriggli.ch Wyborada. Frauenbibliothek und Fonothek, Davidstr. 42, 9001 St.Gallen, 071 222 65 15, www. wyborada.ch ZAK. Werkstr. 9, 8645 Jona, 055 214 41 00, www:zak-jona.ch ZiK – Zentrum für integrierte Kreativität. Weitegasse 6, 9320 Arbon, 071 714 402 792, www.zik-arbon.ch Änderungen und Ergänzungen bitte an: sekretariat@saiten.ch Die Adressen der Museen und Galerien sind unter «Ausstellungen» aufgeführt.
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Nachrichten aus dem Sumpf pfahlbauer «Achtung 2012, Weltuntergang, klar, aber wo droht wirklich Ungemach?» hatte es auf der Einladung geheissen, aber das interessierte im Moment keinen. Der Zwerg aus dem Unterrheintal, den wir Kretinho nannten, stand lediglich noch in Unterhose und Leibchen, aber mit einer Hüppimaske und einem riesigen Schnauz verkleidet, auf dem Balkon und zündete mit irren Freudenrufen eine Leuchtfackel. Neben ihm tanzten Schmalhans, Sumpfbiber, Harry Grimms Cousin und eine zugezogene Bündnerin namens Madeleine zum Endzeitschlager «Enjoy Yourself» der Specials und ginggten immer wieder mal gegen das Geländer, derweil Rotbacke, Braunauge, der Russe und ich die Küche auf den Kopf stellten, weil plötzlich alle nach Schokolade schrien. Okay, der Riesentopf Borschtsch nach original ukrainischem Rezept mit den kiloweise dazu gereichten Buletten waren wirklich jahreshitverdächtig gut gewesen und die drei Liter Wodka ganz offensichtlich zu viel des Guten. Aber dass die Pfahlbauergenossen nun bei Minustemperaturen halbnackt tanzten, hatte nicht nur mit dem Borschtsch-Wodkafeuer im Leib zu tun, sondern mit den Ereignissen der letzten Monate und dem Gefühl, dass sich der Nebel aus Lügen und Angstmacherei, der das Land jahrelang in eine diffuse Finsternis gestürzt hatte, langsam zu verziehen schien. Im allgemeinen Trubel über die explodierende braune Brühe drohten die Geschäfte, für die wir eigentlich zusammengekommen waren, unterzugehen. Doch der Mollusk, ein hünenhafter Altenrheiner Fischer, rief irgendwann zur Ordnung. Die beiden Traktanden «Weltuntergang» und «Ungemach 2012» waren im grossen Pfahlbauerrat schnell behandelt. Ohne Gegenstimme und weitere Diskussion verabschiedeten die versammelten Mitglieder ein Grundsatzpapier mit Empfehlungen zum Umgang mit Apokalypseheinis und anderen Sektenbrüdern, die einen im Hinblick auf das Weltende gemäss Maya-Kalender in den nächsten Monaten und wohl besonders im Spätherbst auf der Strasse zu belästigen drohen. Im wesentlichen wird bei Übergriffen empfohlen, gemäss Eskalationsstufen folgendermassen vorzugehen: 1. Freundliches Passieren und Ignorieren. 2. Falls verbale Kommunikation nicht zu vermeiden, klare abschlägige Aussagen machen wie: «Vielen Dank, aber ich habe schon Familie.» Oder: «Nein, ich bin Fleischesser und habe noch genug davon im Keller.» Oder auch: «Danke, aber ich kam mit der Zahnradbahn.» 3. Sanftes Wegschubsen. 4. (Wenn alles andere nicht mehr hilft:) Am Kragen oder – notfalls – an der Gurgel packen und in den nächsten Brunnen tauchen. Länger besprochen wurden Personen und Bewegungen, die uns im frisch angelaufenenen Jahr Ärger bereiten könnten, und allfällige Vorkehrungen gegen solches mögliches Ungemach. Insbesondere im Falle von medialen Dauerärgernissen im öffentlichen Raum (Sascha Rufer & Co.) ist weiterhin Gelassenheit angesagt, denn
Fleischhacker ist ein Freund von Aufschneider es gilt laut alter Pfahlbauerweisheit: Aufgeblasene Frösche platzen irgendwann von selbst. In diesem Zusammenhang musste, wie ein älteres Ratsmitglied bemerkte, ein unverhofftes Wiederauftauchen von Goldkettelifranz notiert werden: Der kinderfressende Altprofessor war als Plaudergast vor den Bundesratswahlen in eine TV-Clubrunde geladen, offensichtlich mit einem lebensbedrohlichen Halsgeschwür, das er unter einem exzentrisch aufgeplusterten Rollkragenpulli zu verstecken versuchte. Der Mollusk wollte allerdings kein Gefahrenpotenzial ausgemacht haben und meinte nur: Lasst den Mann in Frieden, er jaegt ja eigentlich kaum mehr. Erhöhte Wachsamkeit und mögliches Eingreifen unsererseits erfordern drei regionale Bewegungen: Erstens: Die Parkplatz-Gräber vom Marktplatz in der Gallenstadt. Notiz: Geben trotz Volksentscheid und mehrmaliger Warnungen unsererseits wegen gefährlicher Untergrundagitation noch immer keine Ruhe. Auftrag an Ortsgruppe «Hallimasch»: mal ein ernsthaftes Wort mit denen reden. Zweitens: Der Avalon-Staatsgründer und sein demnächst fertig gebauter Verwaltungspa-
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last in Mostindien. Auftrag an bestehende Spezialistengruppe «Roxy Music»: weiterhin scharfes Beobachten und wenn immer möglich Besuch der Eröffnungsfeierlichkeiten. Drittens: Am Ostrand unserer angestammten Siedlung am Grossen Pfahlbauersee wird das sagenumwobene und schon für Edgar-Wallace-Krimiverfilmungen in Erwägung gezogene Parkhotel Waldau umgebaut. Ein Charly Fleischhacker (kein Pseudonym!), Direktor des Robinson-Clubs in Zürs am Arlberg, soll dort für seinen Freund, den Aufschneider Prof. Dr. Mang, «mit Leib und Seele» einsteigen. Weil die Zusammenarbeit eines Fleischhackers und eines Schönheitsmetzgers in unmittelbarer Nähe des alten Schlachthofs die Bevölkerung nachhaltig verunsichern könnte, wird der Aufbau einer neuen Sondereinheit «Knochenmann» beschlossen, die verdächtige Bewegungen sofort und direkt an den Mollusk zu melden hat. Nach der gut stündigen Sitzung wurden die Pfahlbauer mit dem Bild fröhlicher Artgenossen in alpiner Landschaft wieder auf den Balkon und sonstige Feierplätze entlassen. In diesem Sinne einen komplett beruhigten, rundum sanftmütigen Start ins neue Jahr wünscht, Ihr werter Protokollschreiber: Charles Pfahlbauer jr.
NR. 041 von THeres senn
SAiTENLiNiE
D
as neue Jahr hat begonnen und es ist zu hoffen, dass die allgemeine Verwirrung ein bisschen abklingt. Frappant war sie an einem offenen Gesprächsabend im Palace St.Gallen, wo es um die Demokratiebewegungen und die Wirtschaftskrise hätte gehen sollen. Als Maurus Bieler und Kaspar Surber von der Erfreulichen Universität das Gespräch eröffneten und das Publikum abstimmen liessen, ob das Thema global oder lokal (mit Einbezug von Paul Rechsteiners Wahlerfolg) behandelt werden soll, war schon zu erahnen, worum es gehen wird: um die ganz grossen Zusammenhänge! Schnell war von einer geheimen Weltregierung die Rede, von einer streng geheimen Gruppe, die in irgendeinem Hinterzimmer hockt und alles im Griff hat, von der bösen EU, von der Bilderberg-Konferenz. Die Ohnmacht scheint gewaltig zu sein.
Bieler und Surber versuchten das Ganze wieder ein wenig auf den Boden zu bringen, aber Fans der Verschwörung sind schwer zu besänftigen; man bekam das Gefühl, die meisten würden die Zeit damit verbringen, vor dem Computer zu sitzen und sich Sorgen zu machen. Der Abend gipfelte darin, dass in der Schlussrunde ein Duo für seine Rap-Crew die Die anonymen Onanierer Werbung machte. Und trotzdem: Als sich der gut gefüllte Raum leerte, meinte einer strahlend, das sei besser als Arena. Man liess einander ausreden. Apropos Verschwörung: Nun hat ja ein Grüppchen um Tito Tettamanti die «Basler Zeitung» übernommen. Mit an Bord ist auch der Thurgauer Kartonschachtelproduzent, Lohndumper und Oberhaupt des Fantasie- und Elitestaats Avalon Daniel Model. Ein anderer beteiligter Ostschweizer ist Robert
Nef aus St.Gallen, er war Herausgeber und Redaktor der elitärliberalen Zeitschrift «Schweizer Monat». Tja, die Übernahmen nehmen nicht ab. Aber es gibt auch Gutes zu vermelden: Philipp Egli, der ehemalige Leiter des Tanzes am Theater St.Gallen, geht zur Theaterformation Mummenschanz und wird künftig zusammen mit Floriana Frassetto, Raffaella Mattioli und Pietro Montandon auf der Bühne stehen. Egli folgt auf das 67-jährige Gründungsmitglied Bernie Schürch, der nach der laufenden Jubiläumstour die Kompanie verlassen wird. Die Übernahme schon mal geprobt haben die Freunde der Publikumsbibliothek in der St.Galler Hauptpost. Am 15. Dezember schmetterte abends punkt halb sechs Karl Schimke zusammen mit zwei Freunden vom Sinfonieorchester die «Fanfare for Books» gegen das Postgebäude.
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Das Zeichen war gegeben und die zahlreich erschienenen Leute begannen laut zu lesen. Der Fassade entlang postiert, umzingelten sie sicher die Hälfte des Gebäudes. Eine ältere Frau, die wegen der nachfolgenden Führung gekommen war, fragte verdutzt, was hier vorgehen würde. Das fragt man sich in St.Gallen in letzter Zeit öfters, seit die Bewegungen gegen oben Erfolg haben. So hat sich nun zur Rettung der Villa Wiesental ein Verein rund um Gallus Hufenus, Melanie Diem, Cécile Federer, Cornel Dora, Andreas Alther und Regina Hanimann gebildet. Parallel dazu hat der Architekt Michael Zwissler zusammen mit Erhard Lock, Roman Signer und Ruedi Zwissler zu einer Gesprächsrunde eingeladen. Das tönt doch schon mal gut! Gegen die Verwirrung und für klare Worte im angelaufenen Jahr.