N°209 · Willkommen in der Zweckgemeinschaft

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Ostschweizer Kulturmagazin

FEbruar 2012

N° 209

Willkommen in der ZWeck­ gemeinschaft – eine reportage und fünf Berichte aus dem innern

Ausserdem:

Tote Hunde in mexiko ∙ Frauenproteste in Kairo ∙ radikale Filme aus Österreich



Editorial In kulturpessimistischen und geschwätzigen Runden in der Beiz oder im Feuilleton wird in regelmässigen Abständen darüber geklagt: die Liebesbeziehung, die Wohngemeinschaft, die Arbeitskollegen – alles nur noch Zweckgemeinschaften. Egoistische Ziele hätten die hehren Absichten verdrängt. In der Tat mag die Excel-Tabelle vielerorts die Kontrolle übernommen haben, aber so grundschlecht ist der Begriff der Zweckgemeinschaft bei angemessener Ausweitung seiner Bedeutung vielleicht gar nicht mal. Zwischen Weihnachten und Neujahr machte sich darum die «Saiten»Redaktion zusammen mit dem Autor Matthias Brenner in den Thurgau nach Müllheim auf. Das Ziel war aber nicht der bald fertige Palast vom Millionär, «Basler Zeitung»-Mitbesitzer und Demokratiebekämpfer Daniel Model. Wir waren vielmehr auf dem Weg, das Gegenmodell zu seiner Idee des elitären Freistaats «Avalon»» zu besichtigen: Eine ausgemusterte Fabrik, in der die verschiedensten Leute wohnen; Neonazis, Lärmforscher, Kantonsschullehrerinnen, Performance-Künstler, Gabelstapler-Fahrer und Punks. Gar von nächtlichen Hinterhofdeals, bei denen Köfferchen den Kofferraum wechseln, war vorab zu hören. Wir wollten mehr wissen über dieses unbekannte und unkontrollierte Wohn-, Arbeits- und Kulturprojekt, das ohne Kulturmanagement auszukommen scheint. Brenner setzte sich, begleitet vom jungen Fotografen Elias Raschle, drei weitere Male in die S-Bahn. Er redete mit den Leuten, besuchte ihre Wohnungen und schrieb eine Reportage über diese ungewöhnliche Gemeinschaft. In fünf weiteren Artikeln berichten Experten und Expertinnen aus dem Innern spezieller Gefüge und klopfen diese auf ihre Zweckmässigkeit ab: in der Seilschaft, in der Band, in der betreuten Wohngemeinschaft, in der Exekutiven, im Dachsbau. – Die Wappen stammen aus der Feder der Illustratorin Lika Nüssli. Johannes Stieger

Impressum Saiten – Ostschweizer Kulturmagazin 209. Ausgabe, Februar 2012, 17. Jahrgang, ­erscheint monatlich Herausgeber: Verein Saiten, Verlag, Schmiedgasse 15, Postfach 556, 9004 St.Gallen, Tel. 071 222 30 66, Fax 071 222 30 77, Redaktion: Andrea Kessler, Johannes Stieger, ­redaktion@saiten.ch Verlag/Anzeigen: Peter Olibet, verlag@saiten.ch Sekretariat: Gabriela Baumann, sekretariat@saiten.ch Kalender: Anna Tayler, kalender@saiten.ch Gestaltung: Carol Pfenninger, Michael Schoch, grafik@saiten.ch Vereinsvorstand: Susan Boos, Lorenz Bühler,

Heidi Eisenhut, Christine Enz, Hanspeter Spörri Theres Senn, Barbara Signer, Manuel Stahlberger, (Präsident), Rubel Vetsch ­Felix Stickel, D-J Stieger, ­Lukas Unseld Vertrieb: 8 days a week, Rubel Vetsch Text: Marcel Bächtiger, Susan Boos, Matthias Druck: Niedermann Druck AG, St.Gallen ­Brenner, Rolf Bossart, Kurt Bracharz, Sabina BrunnAnzeigentarife: siehe Mediadaten 2010 schweiler, Wendelin Brühwiler, Sina Bühler, Richard Saiten bestellen: Standardbeitrag Fr. 70.-, Butz, Bettina ­Dyttrich, Heidi ­Eisenhut, Marcel Unterstützungsbeitrag Fr. 100.-, ­Elsener, A ­ ndreas ­Fagetti, Hans Fässler, Tin Fischer, Gönnerbeitrag Fr. 280.-, Mathias Frei, Carol Forster, Christina Genova, ­Andrea Tel. 071 222 30 66, sekretariat@saiten.ch Gerster, Flori ­Gugger, Giuseppe ­Gracia, ­Nathalie Internet: www.saiten.ch Grand, Eva Grundl, Michael ­Guggenheimer, Etrit Fotografie, Illustration: Daniel Ammann, Hasler, Frank Heer, Damian Hohl, René ­Hornung, ­Florian Bachmann, Beni Bischof, Michael BodenRalph Hug, Kathrin Haselbach, Lea Hürlimann, mann, Stefan Bösch, Christiane ­Dörig, Tine Edel, Marco Kamber, ­Daniel Kehl, Florian Keller, Thomas ­Adrian Elsener, Rahel Eisenring, Georg Gatsas, Knellwolf, Andreas Kneubühler, Fred Kurer, Noëmi Mirjam Graf, ­Jonathan Németh, Lika Nüssli, Franziska Landolt, Manuel Lehmann, Sandra Meier, ­Melissa Müller, Peter ­Müller, Andreas Niedermann, Charles Messner-Rast, Elias Raschle, Tobias Siebrecht, ­

Pfahlbauer jr., Milo Rau, Philippe Reichen, Holger ­Reile, Shqipton Rexhaj, Adrian ­Riklin, Mark Riklin, Roman Riklin, Harry Rosenbaum, Andri Rostetter, Andreas Roth, Daniel Ryser, Kristin Schmidt, Verena Schoch, Sabin Schreiber, René Sieber, ­Monika Slamanig, ­Barnaby Skinner, Yves Solenthaler, Hans­peter Spörri, ­Wolfgang Steiger, Kaspar Surber, ­Peter Surber, ­Florian Vetsch, Daniela Vetsch Böhi, Roger Walch, ­Michael Walther, Bettina Wollinsky, Rafael Zeier Korrektur: Patricia Holder, Esther Hungerbühler © 2012: Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte vor­ behalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehm­igung. Die Urheberrechte der Beiträge und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag. Keine ­Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte, ­Fotos und Illustrationen.



INHALT

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Reaktion. Mass-Nahme. von Monika Slamanig Mehrfach belichtet. mit Daniel Ammann und Bettina Kugler

TITEL 10 Viel Platz für noch mehr Raum im Nowhere Land. Wenn Punks neben Nazis und Performancekünstler neben Lehrerinnen wohnen – eine Reportage. von Matthias Brenner 22 Die gefährlichste Seillänge des Lebens. Wie der passionierte Bergsteiger und Schriftsteller Emil Zopfi einen Kletterkameraden verlor. 24 Das Lied der Exekutive. Im Gemeinderat lernte Meinrad Gschwend, dass sich mit Fundamentalopposition kein Blumentopf gewinnen lässt. 25 Freund, Feind, Mutter. Bei Grappa diskutieren Thiemo Legatis und Severin Walz über das Gefüge ihrer Band. 27 Wohnen mit Gebrauchsanweisung. Cathrin und Ernesto hatten einen harzigen Start ins Erwachsenenleben. 29 Die schmuddeligen Höhlenbesetzer. Hannes Geisser berichtet vom Fuchs, der sich ungefragt beim Dachs einnistet. Fotografien von Elias Raschle Illustrationen von Lika Nüssli

THEMA 30 Rundflug. von Mathias Frei, Wendelin Brühwiler, Kurt Bracharz, Daniela Vetsch Böhi, Meinrad Gschwend, Verena Schoch 33 Ein Kommentar zum «Zeitvorsorge»-Modell für Senioren. von Rolf Bossart 34 Für Menschen mit Handicap werden Schwellen zu Barrikaden. von Daniela Vetsch Böhi 36 Flaschenpost. von Anna Frei und Andrea Thal aus Kairo KULTUR 38 Musik. Sängerin Fatoumata Diawara bringt Frische in die westafrikanische Musik. von Pius Frey 39 Literatur. Der St.Galler Steve Lindauer slummt in seinem neusten Buch in Gudalajara. von Marcel Elsener 40 Kunst. Zu Besuch im Atelier von Silvia Bächli. von Claire Hoffmann 41 Theater. Oliver Kühn bringt Ittingen zum brennen. von Christina Genova 42 Film. Das Österreichische Filmschaffen ist radikal und kompromisslos. von Geri Krebs 43 Von der Rolle. von Damian Hohl 43 Schaufenster. 44 Literatour. mit Florian Vetsch 45 Theaterland. 45 Forward. 45 Rewind. 46 Pressewerk. von René Sieber KALENDER 49 Termine im Februar. 69 Charles Pfahlbauer jr. 71 Nr. 174. von Theres Senn



ReaktioN

«ohne kultur ist Ökonomie nicht möglich» Saiten, Januar 2012 Ich habe unser hiesiges Kulturmagazin «041» durchgelesen und bin dabei auf das Gemeinschaftswerk mit «Saiten» gestossen. Die «Voralpen-Express-Gespräche» sind sehr interessant, jedoch bin ich im Gespräch «Ohne Kultur ist Ökonomie nicht möglich» auf eine Aussage gestossen, die mir als «altem Bähnler» das Blut in den Adern gefrieren liess. Da sagt doch der Herr Stefan Aschwanden tatsächlich: «Und es ist eine Schmalspurbahn, ein Bähnli.» Nun, es gibt sowohl in der Ost- (zum Beispiel Appenzeller Bahnen) wie auch der Zentralschweiz (zum Beispiel Zentralbahn) tatsächlich Schmalspur-Bahnen mit einer Spurweite von tausend Millimetern. Der Voralpen-Express jedoch ist eine Normalspur-Bahn mit einer Spurweite von 1435 Millimetern oder eben 4 Fuss 8,5 Zoll. Aber von diesem Lapsus abgesehen haben mir die vier Gespräche und die vier Zwischenstopps gut gefallen, Kompliment! Fabian Pfrunder, Luzern

st. gallen retour

Monatszeitschrift für Luzern und die Zentralschweiz mit Kulturkalender NO. 1 Januar 2012 CHF 7.50 www.null41.ch

Vier gespräche, Vier Zwischenstopps – eine gemeinsame ausgabe mit dem «ostschweiZer KulturmagaZin saiten»

Ostschweizer Kulturmagazin

Januar 2012 N°208 LuzeRn Retour

Vier GespRäche, Vier Zwischenstopps – eine Gemeinsame ausGabe mit «041 – Das kultuRmaGaZin»

Bild: Rahel Eisenring

Mass-NahMe

Sammer fleissig!? Was tun im Januarloch in Wien und der Haberer weg? Keine gute Voraussetzung für meine noch frischen Vorsätze. Einer heisst: weniger negativer, mehr positiver Stress. Dass man die Umkehrung lernen kann, habe ich in einem schlauen Magazin im Zug von St.Gallen nach Wien gelesen. Diese neunstündigen Fahrten eignen sich gut zum Auf- und Abarbeiten des Papierbergs. Negativer Stress mit all dem unverdauten Ärger und Druck macht krank, aggressiv und depressiv, positiver Stress hingegen bringt den Organismus auf Trab. Zum Beispiel: Wenn mafiöse Machenschaften à la SVP einen die Wände hochgehen lassen (negativ), diese dann zur Selbstentlarvung der Partei führen (positiv); wenn offensichtlich wird, dass eine spekulationsverdächtige Stiftung die denkmalgeschützte Villa Wiesental in St.Gallen trotz gegenteiliger Beteuerungen verlottern liess, um sie abbrechen zu können (negativ), sich in letzter Minute eine hochkarätige Rettungscrew bildet (positiv) und wenn sich bei all dem zeigt, dass wir, die Dummen oder für dumm Verkauften (negativ), eben doch die Gescheiteren sind (positiv), weil wir es ohne akademische Titel, allein mit unserem gesunden Menschenverstand, besser wissen (positiv). Oder da steht man sich wie jeden Winter mehrmals an einer Station der Appenzeller Bahnen die Beine in den Bauch, weil kein Zug kommt und man nicht weiss, wann und wie es weitergeht, weil die Notrufkästen nicht funktionieren oder abmontiert wurden (negativ, negativ, negativ), dafür erlebt man körperlich die Naturelemente wie Sturm, Schneeschauer, Blitz und Donner (positiv), auch wenn man danach erkältet ist. Von den SBB fange ich gar nicht erst an. Wobei die ÖBB auch nicht mehr das ist, was sie 7

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mal war. Früher hiessen die Züge noch Wiener Walzer oder Johann Strauss und hatten Speisewagen mit Kaffeehaus-Charme und endlos tratschenden und im Schneckentempo hatschenden galanten Kellnern. Sie servierten den Verlängerten mit einem Bückling und es gab frischen Lungenbraten oder Tafelspitz auf Porzellantellern, dazu Stoffservietten und … ach. Heute heissen sie Railjet, sind vollklimatisiert und billig (St.Gallen–Wien für 29 Euro mit Sparschiene – mein Geschenktipp fürs neue Jahr), billig dagegen sind auch das Bistro mit den zwei Plastiktischen und Thainudeln aus der Kartonbox. Aber sie haben Ruheabteile mit Tischen, Steckdosen und genügend Beinfreiheit, so dass ich die lange Fahrt zum Arbeiten nutzen kann. Könnte. Wäre da nicht eine fidele alte Jungfer (na, na, würde der Haberer sagen), dem Hören nach a echte Wienerin, mit ihren Kolleginnen am Schnapseln und liesse alle paar Minuten ihre Lachheuler platzen. Umso leerer die Flasche Marillenlikör, umso lauter und umso häufiger muss sie aufs Klo. Mit jedem Mal, wie sie mir beim Vorbeigehen auf die Schulter haut und brüllt, «mei, sammer fleissig!» geht ein weiteres Stück meiner StressUmkehrstrategie flöten. Da kann ich lange den Kopf einziehen und versuchen, das Positive durch meditatives Vor-Mich-Hin-Lächeln zu aktivieren. Aber wie mir ein Turnlehrer vor langer Zeit zurief, wenn ich paralysiert auf halber Höhe an der Stange hing: Nöd lugg loh gwünnt! Der Haberer würde zwar die Augen verdrehen, ich sag es trotzdem: Es kann nur besser werden. von Monika Slamanig


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Mehrfach belichtet

mit Daniel Ammann (Bild) und Bettina Kugler (Text) Mira, sieben Jahre: «Den Fotoapparat habe ich zu Weihnachten bekommen. er ist nicht ganz neu. eigentlich gehört er dem Mami, und vor Weihnachten war er tabu, das heisst, ich sollte die Finger davon lassen. aber heimlich habe ich dann doch immer danach gesucht und mega viele Bilder gemacht, vom Muster im Küchenboden, vom Loch im Strumpf, von meinen Spielsachen und meiner kleinen Schwester Luzi. Die zappelt aber ständig rum und läuft so schnell, da wird das Foto unscharf. Seit der Fotoapparat mir gehört, nehme ich ihn überall mit. Fotografieren ist lässig. Man bleibt kurz stehen, sucht sich ein Stück Welt aus und hält dann für einen Moment die Zeit an. Sonst muss ich immer Vollgas geben, damit ich nicht zu spät komme. In der Schule haben wir ein Mikroskop, da schau ich auch gern durch. an dem Bild hier gefällt mir, dass alles so still ist. Die Leute steigen aus und gucken. Die Bäume sind sicher uralt. Denk mal, so viele Jahre an einem Fleck stehen und wachsen! Und dann erst der Berg. Zum Glück muss ich da nicht rauflaufen.» Der fotograf Daniel ammann schickt der «Saiten»-redaktion monatlich ein bild – ohne hintergrund- und inhaltsangaben – zu. Wechselnde autorinnen und autoren schreiben die legende.

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willkommen in der zweckgemeinschaft

Viel Platz für noch mehr Raum im Nowhere Land

Auf dem Fabrikgelände Grüneck in ­Müllheim leben Performancekünstler ­neben Kantonsschullehrerinnen, Punks neben Neonazis, ­Schafe ­neben Gabel­­staplern und schräge Vögel neben dem Klapperstorch. Eine Reportage. von Matthias Brenner

den Naturkulisse, liegt das Ziel meines Ausflugs unter dem Nebel des Flusses verborgen. Das Areal Grüneta im historischen Weberdörfli Grüneck in der Thurgauer Gemeinde Müllheim.

Auf der Bahnstrecke von Kreuzlingen nach Weinfelden gibt es einen Moment, in dem sich die Stimmung bei den Fahrgästen im Abteil jeweils kollektiv und schlagartig verändert. Wenn der Zug über den Seerücken bei Berg aus einer engen Kurve kommend nach Weinfelden hinunterrattert, eröffnet sich einem ein ehrfurchtgebietender Panoramablick, der selbst den abgekämpften Pendler vom Boulevardblatt aufschauen und sogar die überdreht lärmenden Kanti-Kids kurz verstummen lässt. Hinter der weiten, dünn besiedelten Ebene des Thurtals steigen die dunklen Wälder des Appenzellerlandes an, verschwimmen im Nebel weiter Ferne zu langgezogenen Gebirgsketten, hinter denen sich majestätisch thronend die Gipfel des Alpenmassivs in den Himmel klotzen. Ein Bild wie aus Peter Jacksons Version von Mittelerde. Unweigerlich ergötzt man sich am Erhabenheitsgefühl, das die Weite und Grösse des Naturspektakels in einem auslöst. Die kleine Schweiz ganz gross, entgrenzt, im Postkarten-Hochglanz-Look. Keine Spur von Kleinheit, Kleinlichkeit oder Beklemmung. Doch nur wenige Minuten später, wenn der Zug vor der Einfahrt in den Bahnhof Weinfelden kurz stehen bleibt, bekommt der Fahrgast das komplette Negativbild dieser Szenerie vor Augen gestellt. In einem an die Gleise grenzenden Garten steht auf dem akkurat geschnittenen Rasen ein ganzes Bataillon uniformer Gartenzwerge zum Fahnenappell Spalier. Kleine Keramikpilze und herumstehendes Zwergenutensil inklusive massstabsgetreuer Miniatur-Giesskännchen runden die Absurdität des Ganzen ab. Besser kann man «bünzlig» nicht in Bildsprache übersetzen. Irgendwo hier, zwischen Totale und Nahaufnahme, zwischen Bergriesen und Gartenzwergen, zwischen der Enge kleinbürgerlicher Spiessigkeit und der Weite der umliegen-

Gay Porn am Strassenrand Heute regnet es im Auenland und als ich das erste Mal am Bahnhof Müllheim-Hobbingen – ich meine Wigoltingen – aussteige, gleicht der Ort auch einer Szene aus einem ItaloWestern. Vom kleinen Bahnhof führen nach rechts und links je eine Strasse ab: die Müllheimer- und die Wigoltingerstrasse. Sie sind von kleinen Häusern mit verschlossenen Fensterläden gesäumt. Kein Mensch, kein Tier ist auf der Strasse zu sehen. Ein Busch wird bedeutungsschwanger durchs Bild geweht. Wer hier weder eine Karre noch ein Pferd besitzt oder wenigstens einen Drahtesel zur Verfügung hat, ist aufgeschmissen, denn die Postkutsche fährt selten und nur in einem weiten Bogen über die umliegenden, langgestreckten Dörfer. Nach kurzem Zögern geht es zu Fuss die Müllheimerstrasse entlang, dann nach links unter der stark befahrenen A1 hindurch Richtung Grüneck. Am Strassenrand liegen Müll und leere Getränkeflaschen. Aus einer weissen Plastiktüte schauen drei Gay-Porn-Videokassetten hervor. Ein Anblick, der verstörend wirkt; nicht etwa wegen der Filmtitel «Strandboys» und «Gay Pack 69», sondern weil die heimlich entsorgten Videobänder im Jahr 2012 wie ein schwerer Anachronismus wirken. Gibt es hier kein Internet? In der schmucken Arbeitersiedlung Ebenso wie ein Relikt aus vergangener Zeit sieht das historische und unter Heimatschutz gestellte Weberdörfli Grüneck aus, denn es liegt direkt neben der stark befahrenen Auto10 saiten 02.12


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bahnauffahrt südwestlich von Müllheim. Die Arbeitersiedlung entstand 1859 rund um das Areal, der von Eduard Bühler am Zusammenfluss von Kemmen- und Aspibach gegründeten und 1871 deutlich vergrösserten Weberei Grüneck. Gut hundert Jahre lang war die Weberei der einzige Industriebetrieb im Ort. Die zu Spitzenzeiten bis zu 240 Fabrikarbeiter zählende Belegschaft liess sich zum Teil mit ihren Familien in unmittelbarer Umgebung ihres Arbeitsplatzes nieder. Die so entstandene Arbeitersiedlung mit rund fünfzig Einfamilienhäusern verfügte über einen Arbeiterverein, eine Krankenkasse, einen Konsumverein und verschiedene andere sozialpolitische Einrichtungen. Das kleine Grüneck wurde schon früh zu einem fortschrittlichen und erfolgreichen Industriestandort in der Region. Durch die Textilkrisen des 20. Jahrhunderts konnte sich der Betrieb retten, indem man sich auf die Massenproduktion von Bettwäsche – die so genannte «Grüneta» – spezialisierte. Dennoch gingen die Weberei und die mit ihr verbundenen sozialen Einrichtungen und Vereine 1999 endgültig in Konkurs.

Auf der Homepage der Staplerfahrschule findet sich unter der Rubrik «Leitbild» als erstes der Hinweis: «Wir legen Wert auf: Alle Teilnehmer, egal von welcher Nationalität, werden gleich behandelt.» Es ist ja wirklich gutzuheissen, dass hier alle gleich behandelt werden sollen, ein wenig unglücklich formuliert ist es dennoch. Fast ist man versucht zu vermuten, dass es vielleicht gerade im friedlichen und respektvollen Miteinander manchmal schwierig werden kann, unter Staplerfahrern unterschiedlicher Herkunft. Breite Kerle sind das, gewohnt zu arbeiten und schweres Gerät zu bedienen. Während die Motoren bereits laufen, rauchen sie von der Schule müde ihre teertriefenden Zigaretten und fluchen in allen möglichen Sprachen über das Wetter. Hier würde Otto Waalkes altes Zitat gut passen: «Natürlich rauch ich. Meine Maschine raucht doch auch!»

Grösser wohnen Das ist er also, der Ort, der mir als Enklave des grosszügigen und kostengünstigen Wohn- und Werkraums, als Insel inmitten der ständig steigenden Mietpreisgewässer des Zürcher Grosseinzugsgebiets beschrieben worden war. Hier solle es noch Platz für Querdenker mit verrückten Visionen Stapler- und Mini-Helikopter-Flugschulen Grüneta, so heisst auch das Mischareal aus Wohn-, Atelier- geben, Raum für grosse Entwürfe, die ganz grossen Würfe, planfertige Projekte und neue und Gewerberäumen, das seit 2006 auf dem Gelände der brachKonzepte. Trotz oder gerade wegen liegenden Weberei angesiedelt ist. Tatsächlich ist der Mietzins ­fehlender Organisation Dass man sich bei der Namensfantastisch niedrig. Die einzelwahl für den Namen der letzten nen Wohnlofts sind 180 bis 450 und Infrastruktur ist hier krisenfesten BettwäschefabrikaQuadratmeter gross. «Je nach ein Biotop des Anderssein tion entschieden hat, ist wohl Ausbaustandard und Lage im entstanden. kein Zufall und als optimistisches Gebäude kosten diese Räume 35 Signal für die von Abwanderung bis 55 Franken pro Quadratmeter steuerpflichtiger Betriebe gebeupro Jahr», informiert die Immotelte Gemeinde Müllheim gebilienfirma auf ihrer Internetseite. Bei einer 450-Quadratmeterdacht. Die Zürcher ImmobilienfirLoft sind das 1500 Franken pro ma «Meier & Co. – Promotion + Monat. «Die Vermieterschaft hat Projekte AG» hatte das riesige Fenster, Stand- und WasserleiAreal 2003 aus der Konkursmasse tungen, elektrische Leitungen der Weberei ersteigert und stellte und weitere Infrastrukturanlagen 2006 einen Antrag auf Bauzonenerneuert und der Mieter als neuNeuaufteilung, damit das Geläner Bewohner hat nun die Mögde auch zum Wohnen weitergenutzt werden konnte. Obwohl lichkeit, seinen Wohntraum in seinem Loft nach seinen die Gemeindeverwaltung dem Antrag und Plan zur «Revita- Wünschen und Traumvorstellungen zu realisieren», verlisierung des Industriegeländes» am Ende stattgab, kam es spricht der Vermieter weiter. Was das wirklich heisst, hier «seinen Wohntraum zu reawohl in der Anfangszeit zu Konflikten mit der Immobilienfirma, da schon zuvor Räume auf dem Gelände an Privatper- lisieren», kann man schon bei der Aussenansicht des alten sonen weitervermietet worden waren. Nun aber stehen hier Fabrikgebäudes vermuten: Eine Menge Arbeit, Schweiss und tatsächlich zwölf neue und bereits vermietete Loftwohnungen Stutz. Solche Dimensionen an Wohnfläche müssen erst einund 21 Gewerberäume zur Verfügung. mal bewohnbar gemacht werden, von der Möblierung ganz Die grosse alte Fabrikhalle und einige Schulungsräume zu schweigen. «Guten Tag Frau Langstroem, hundert Laufim Parterre des t-förmigen, dreistöckigen Hauptgebäudes meter Billy-Regal, bitte. Und eine Packung Läkerol.» werden von der Staplerfahrschule Bruno Gutjahr zum Fahrtraining genutzt und in weiteren Gewerberäumen haben 500 Quadratmeter für vier sich unter anderem ein Baby-Foto-Atelier, eine Galerie, eine «Hier ist nichts organisiert. Aber es funktioniert», begrüsst Physiotherapiepraxis und eine Miniatur-Helikopter-Flug- mich René schlurfenden Schrittes, die Hände tief im Pullover vergraben, als wir uns nach einigem Suchen vor dem NebenSchule angesiedelt. eingang B treffen. René ist von allen Anwohnern am längsten hier. Seit den Anfängen vor sechs Jahren. Zusammen mit Bei einer Zigarette übers Wetter fluchen Auf der Wiese vor dem Haupteingang des Geländes grasen seiner Lebens- und Arbeitspartnerin Michaela und deren Schafe und Pferde. Auf den Parkplätzen davor stehen junge beiden Kindern bewohnt er fast 500 Quadratmeter ObergeMänner mit Migrationshintergrund neben ihren getunten schoss, ganz vorne im Frontgebäude. Er ist mein Erstkontakt Autos und rauchen. Offensichtlich ist der Unterricht der in der Grüneta und hat versprochen, mich herumzuführen Staplerschule gerade zu Ende und man fährt nun so bald und und den anderen Anwohnern vorzustellen, mir Zugang zu so schnell als möglich nach Hause. verschlossenen Räumen zu verschaffen und mir in den langen 11 saiten 02.12


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Man merkt, dass Rahel Lehrerin ist. Sie zieht den Genitiv dem Dativ vor und jeder Satz enthält eine Fülle interessanter Informationen. Sie unterrichtet zu hundert Prozent an der Kantonsschule in Wil. Nur so kann sie sich das gewaltige Loft mit der fantastischen Dachterrasse überhaupt leisten. Rahel führt mich voller Stolz durch ihre komplett neu renovierte Wohnung, in der sie mit ihrem erwachsenen Sohn lebt. Der sitzt gerade auf einer rechteckigen Couch in der Mitte des ansonsten reduziert möblierten Hauptraumes und zockt Fussball auf der Playstation. Per Beamer wird das überdimensionierte Bild auf eine Leinwand projiziert, die man in der Mitte des Raumes zwischen zwei Stützbalken herunterlassen kann. Das Ganze hat ungefähr die Dimension einer Torwand und ich stelle mir vor, dass man hier auch ohne Probleme ein richtiges Grümpelturnier austragen könnte. Den alten Boden aus Holzbeton hat Rahel komplett entfernen und durch dunkel glänzendes Parkett ersetzen lassen. Die Wände sind frisch geweisselt, die Holzbalken sauber abgeschliffen und die Küchenzeile topmodern. Das Loft befindet sich in der alten Nähereiabteilung der Textilfabrik. Die ehemaligen Nähkabinen auf der rechten Seite sind zu drei Einzelzimmern umfunktioniert worden und im hinteren Teil, wo die Wasserleitungen entlangführen, gibt es ein grosszügiges, weiss gekacheltes Badezimmer mit angeschlossener Waschküche. Die gesamte linke Lofthälfte, die zur Dachterrasse führt, ist verglast und durch ein Podest leicht erhöht. Dadurch wirkt der Hauptraum noch grösser und man hätte beim Kicken auch noch eine passende Tribüne für die Zuschauer.

Gängen und verwirrenden Treppenhäusern der Anlage Orien­tierungshilfe zu leisten. Ursprünglich aus St.Gallen stammend, hat der Performancekünstler lange Zeit in Tokyo gelebt und gearbeitet. Vielleicht spricht er deshalb eher leise, ist angenehm ruhig und zurückhaltend. René nimmt sich Zeit, seine Gedanken zu formulieren, auch wenn es draussen schweinekalt ist. Biotop des Anderssein Auf das Wohnen in Japan angesprochen, bestätigt er, dass das hier wirklich das komplette Kontrastprogramm sei. Vom verfügbaren Raum her sowieso und natürlich auch von den Preisen. «Ich bin froh, dass das Kapital, die reichen Zürcher, die hier Lofts oder gleich das ganze Areal kaufen wollen, bis jetzt noch nicht alles übernommen haben.» Ein Schicksal, dass schon viele andere, ähnlich chaotische Wohn-Freiräume in Fribourg, Bern, Tübingen oder Berlin ereilt haben. Noch sei es zwar nur ein Gerücht, sagt er. Aber ein wenig Angst hat er schon, dass die aus seiner Sicht fantastische Unorganisiertheit des Areals bald schon ein jähes Ende finden könnte. Trotz oder gerade wegen fehlender Organisation und Infrastruktur ist hier ein Biotop des Anderssein entstanden, ein kleines utopisches Dorf, in dem einem der kreative, soziale und reale Freiraum aus allen Ecken und Enden entgegenquillt. Am liebsten solle es so chaotisch und frei bleiben, wie es ist, wünscht sich René. Jeder kann mit seinem Loft machen was er will, ausser er stört die anderen. Keine Genossenschaft mit monatlichen Vollversammlungen. Keine Vereinsmeierei und Statuten. «Das ist alles eher nicht so meins.» Natürlich habe man sich auch hier erst einmal finden müssen, erzählt er. Das habe eine ganze Weile gedauert, bis man die vielen unterschiedlichen Lebenstempi und Alltagsrhythmen der anderen Bewohner kannte, vor allem weil die Mieterfluktuation in den ersten Jahren sehr hoch gewesen sei. «Hier kommen ja alle möglichen Typen zusammen – vom Punk bis zur Gymilehrerin. Und jeder hat sein eigenes Projekt und seine eigene Vorstellung vom freien Zusammenleben. Die jetzigen Mieter verstünden sich aber gut untereinander, würden sich öfter gegenseitig einladen und besuchen. Oder natürlich auch aushelfen, bei allen möglichen Kleinigkeiten des Alltags. Nur mit den Neo-Nazis aus der Zone wolle er nichts zu tun haben. Mit dem Vermieter gäbe es eh fast nie Kontakt und wenn etwas zu reparieren sei, rufe man die Verwaltungsfirma an. Aber die sei im Allgemeinen auch nicht viel hier. Die Punks hatten in einem bemalten, ausgebauten Bus gehaust, der immer noch zwischen dem Nebengebäude und dem Wasserhaus am Kanal vor sich hin rostet. Wie die Gymilehrerin wohnt, will ich mir als Kontrast dazu als nächstes anschauen.

Nichts für versnobte Bankheinis Rahel geht es beim Wohnen um Funktionalität und Klarheit. Deshalb sieht ihr Loft ein wenig karg und langweilig aus, finde ich. Fast wie der Ausstellungsraum eines White-CubeMuseums. Alles ist reduziert, funktional, rechtwinklig. «Du siehst, mein Projekt hier steht ganz im Zeichen der Rechteckigkeit.» Auch sie spricht von ihren «Projekten». Ein Wort, dem ich auf dem Areal der Grüneta immer wieder begegne. Wahrscheinlich liegt das an dem, was René sagt: «Wenn du hier, bei so viel Raum, keine Vision und kein Projekt hast, dann gehst du unter. Der Raum schluckt dich einfach.» Damit ihr das nicht passiert, hat Rahel ihr übergrosses Loft in zwei immer noch ziemlich geräumige Wohnungen unterteilen lassen. Die zweite Wohnung will sie untervermieten. Doch waren die bisherigen Kandidaten allesamt «Zürcher Bünzlis» oder versnobte Bankheinis. «Die hätten einfach nicht hier reingepasst. Da muss man schon auch die Leidenschaft und Begeisterung für einen solchen Raum mitbringen», sagt sie. In eine normale Wohnung zurück zu ziehen, kann sich Rahel nicht mehr vorstellen. «Mit der Zeit braucht man den Platz und den Freiraum.» Sich zurückzuziehen sei trotzdem kein Problem, denn die Einzelräume könne man auch schliessen. Für Rahel bedeutet freies Wohnen vor allem, dass sie sich überall zum Schlafen betten kann: «Ich lege mich, wenn ich müde bin, einfach mit meiner Decke gerade dort auf den Boden, wo ich mich aufhalte.» Das sei für sie ganz normal und eine der Freiheiten, die es in einer «Bünzliwohnung» mit klar nach Funktion geordneten Zimmern gar nicht gäbe. Hier könne sie den grossen Raum zu allem nutzen und jederzeit frei entscheiden. Probleme unter den Mietern gäbe es kaum, berichtet auch Rahel. Nur mit den beiden Nazis auf dem Hof habe sie nichts zu schaffen. Ein einziges grosses Problempoten­zial sieht sie in der Hellhörigkeit der Räume. «Wenn ich High-

Platz für ein Grümpelturnier Das Webereigelände am Kemmenbachkanal wird dominiert von einem hohen, freistehenden Kamin, auf dessen Spitze sich ein Storchennest befindet. Die Störche sind so etwas wie die inoffiziellen Maskottchen und Stars der Grüneta, und wer im Internet Bilder des Areals sucht, wird erst einmal Fotos von den weiss gefiederten Babybombern finden. «Wegen der Störche ist das Cheminée noch nicht abgerissen worden und steht unter Naturschutz», weiss Rahel. Wir stehen frierend auf ihrer gigantischen Dachterrasse und schauen zitternd den Störchen beim Klappern zu. Jedes Jahr kämen die Leute von der Vogelwarte Steckborn, um die Zugvögel neu zu beringen. 12

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gung. Der Wohnbereich besteht aus einer grossen Küche mit anschliessendem offenem Ess- und Wohnbereich. Allein dieser Teil ist so gross wie meine gesamte letzte Mietwohnung. Dann gibt es noch die mit dünnen Wänden voneinander getrennten Schlafzimmer, einen unfertigen Bade- und Waschraum sowie das grosse Bürozimmer, dessen Wände zur Hälfte verglast sind wie in einer Zeitungsredaktion oder auf einer Polizeiwache in einem alten Hollywoodstreifen. Ich erzähle Michaela gerade, dass ich ein Höhlenmensch sei, der sich einfach nicht vorstellen kann, in einem so grossen Raum unter ständiger Beobachtung zu leben. «Ich brauche eine Tür zum Zumachen», versuche ich mich zu erklären. Michaela grinst verschmitz und sagt: «Ich habe auch meine Höhle, mein Réduit, aber das zeig ich dir später.»

Heels trage, dann leidet der Mieter unter mir.» Dass die Grüneta nicht organisiert ist, um solche Probleme, die ja alle Mieter angehen, zu besprechen und zu lösen, findet Rahel schade. Sie wäre froh um mehr Mitsprachemöglichkeiten und Dialog zwischen Mietern und Besitzer. Sie könnte sich das Grüneta-Gelände gut als Kulturzentrum in genossenschaftlicher Verwaltung vorstellen. Aber dafür, sagt sie, müssten die Leute hier auch einmal bereit sein, ein bisschen Geld in die Hand zu nehmen und zu investieren. Angst um ihre eigenen Investitionen in den Umbau der Loft hat sie keine. Schliesslich laufen die Mietverträge über 25 Jahre. In der Zeit hat sich das vermutlich wieder amortisiert.

Am Kanal: Enricos Stauraum Am Stauwehr des Kanals treffe ich eher zufällig auf Enrico aus Winterthur, der gerade mit vorgedrehtem Joint im «Voll Ghetto hier!» Mundwinkel Trödel, Tand und Krempel aus seinem VW-Bus Nicht das Glänzen in den Augen oder das offene Lächeln in das kleine, unbeheizte Wasserhaus hinüberträgt. Er sei ein lassen die 49-jährige jugendlich aussehen. Es liegt an ihrer Nomade und Eremit, sagt er, und lebe von den Verkäufen leichtfüssigen, hüpfenden Art sich zu bewegen. Barfuss führt auf Flohmärkten und in Brockenstuben. Das Wasserhaus hat sie mich durch ihr Reich. Sie kommt vom Tanz, sagt sie, hat eine kleine Grundfläche, dafür geht der Innenraum über die als Sozialarbeiterin in der Behindertenbetreuung gearbeitet gesamte Höhe des Gebäudes – das sind beinahe drei Stock- und ist durch und mit René zur Performance gekommen. werke. Enrico hat mit Holz eine zweite und sogar eine drit- «Wir hatten einfach sofort einen Zugang zueinander. Wir te Ebene mit Schlafkoje eingezohaben schnell herausgefunden, gen, was den Raum raffiniert dass wir eine gemeinsame Spra«Wenn du hier, bei so viel aufteilt und weiteren Stauraum che teilen. Als sich dann die Raum, keine Vision und kein für Flohmarktplunder schafft. Es Chance mit dem Loft ergeben hat, haben wir geredet und gereist klamm, dunkel und feucht in Projekt hast, dann gehst du det und geplant und vor sechs dem windschiefen Häuschen; unter. Der Raum schluckt einzig ein kleiner Holzofen in der Jahren sind ich und meine Kinder dich einfach.» Ecke spendet notdürftig Wärme zusammen mit René hier in diese riesige Baustelle gezogen.» und Wohnlichkeit. «Weisst du,» Von Baustelle ist eigentlich sagt er, «auch hier auf dem Genicht mehr viel zu sehen, auch lände gibt es sehr unterschiedliwenn das Badezimmer noch che soziale Schichten. Ich kann reich­lich improvisiert dahermir so eine Loftmiete gar nicht kommt, es in der Küche hereinleisten.» So hätten ihn die steigenden Mietpreise in Winterthur regnet und Lili ihr Zimmer in immer weiter aufs Land hinausblauer Schwammtechnik streigetrieben, bis er hier in Müllheim chen musste, da die feuchten für knapp 300 Franken Kaltmiete Wände alle anderen Gestaltungsdas Haus am Stauwehr fand. Hier pläne zunichte machten. Die dahat es ausreichend Platz für Antiquitäten und andere Brocki- mals neunjährige, rothaarige Lili hatte auch nicht so viel waren. Viel Luxus brauche er ohnehin nicht und fliessendes Mühe mit dem Umzug nach Müllheim wie ihr älterer BruWasser gäbe es ja zur Genüge, schmunzelt er. Wenn es einmal der. Als ich sie frage, ob sie es nicht einfach cool gefunden zu kalt würde, könnte er ja einfach im Auto weiterschlafen. hätte, hier alle Freiheiten zu haben, alles zu erkunden und Ausserdem geniesse er die Ruhe. Das stete, beruhigende Ge- machen zu können, stösst sie einen Seufzer aus. Freiheiten plätscher des Baches, der direkt an seinem Haus vorbei- seien ja schön und gut, aber wenn man mal eine Freundin zu rauscht, sei für ihn wie ein kleiner Urlaub. Ich nehme auch Besuch einladen wolle, man wie jetzt gerade für eine Prüzwei Züge von der Tüte und verlasse das Wasserhaus in Rich- fung lernen müsse oder einfach mal in Ruhe duschen möchtung Hauptgebäude. te, sei das ja wohl auch relativ. Ihr älterer Bruder Linus, der zur Zeit des Umzugs und der langen Renovierungsarbeiten Wie auf einer Polizeiwache schon mitten in der Pubertät steckte, fand es in der Grüneta Das nächste Loft, das ich mir anschaue, ist das von René und von Anfang an nicht so berauschend. «Voll Ghetto hier!», Michaela. Verglichen mit dem puristisch-edlen Stil von Ra- habe er damals zu ihr gesagt, erinnert sich Mama Micha. hels Luxusloft ist dieses hier definitiv überladen. Überall hängt Kunst, stehen, liegen oder hängen so interessante wie Versammelte Dinge verwirrende Objekte: Mit Blumenblüten gefüllte Plastik- Nun führt mich Micha in den mit einer dicken Wand geköpfe, zusammengenähte Puppenglieder, ein nicht enden trennten Atelier- und Arbeitsteil. Auch hier überall Sachen. wollender Wulst aus Stoff. Das Performancekünstler-Paar Da sind sieben lackrote Performancekoffer, Lampenstative, nutzt das grosse Loft gleichzeitig als Wohn-, Arbeits-, Aus- Werkzeuge, ein zur Drehscheibe umfunktionierter Schallplattenspieler, Sitzkissen und Nähmaschinen, Installationsstellungs- und Lagerraum. Platz genug hat es ja. Mit Michaela sind auch ihre Kinder Lili (fünfzehn) und objekte, ein Brautschleier mit Pferdehaar, bestickte UnterLinus (achtzehn) in das geräumige Loft eingezogen. Fast 500 hemden, ein Notenständer, auf dem ein Exemplar des Quadratmeter Raum stehen den vier Personen zur Verfü- Struwwelpeters ausgestellt ist. 13 saiten 02.12


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Ich frage Michaela, ob sie denn eine Sammlerin sei, die alles Nachbarn. Wenn unter ihr zum Beispiel Frank mit seinen aufbewahren muss. «Das sind doch keine gesammelten Dinge. Kumpels bis tief in die Nacht Poker spielt, kann sie schlecht Das sind meine um mich versammelten Dinge», gibt sie mir schlafen. Deshalb hat sie sich fast zwei Jahre lang immer trotzig lächelnd zurück. Sie braucht ihre Sachen um sich he- wieder auf den Dachboden verkrochen, wo sie in einem rum. Hier im Arbeitsraum hat jedes Objekt mehrere Funkti- alten Militärzelt geschlafen hätte. Das Problem auf dem onen und Bedeutungsebenen. Es kann ein Ausstellungs- oder Speicher sei nur die schneidende Kälte im Winter und die Werkobjekt sein, ein Werkzeug oder ein Requisit für eine drückende Hitze im Sommer gewesen. Deshalb hat ihr ein Performance. Alles auf einmal oder nichts davon. Ich frage, ob guter Freund aus Holz, Plexiglas und zwei ausgedienten ich mich auf diesen Stuhl setzen könne oder ob er Teil einer Matratzen eine kleine Kammer als Rückzugsraum auf dem Performance sei. «Ist schon ok. Der gehört zwar wirklich zur Speicher eingerichtet. Sie grinst wie eine Neunjährige, die Performance, aber du kannst ihn ruhig nehmen.» gerade ihre erste eigene Hütte im Wald gebaut hat. Als ich Zurzeit probt und arbeitet sie an einer Performance na- nachfrage, ob sie hier oben denn nicht die Synergieeffekte mens «Pauline oder der Versuch und weitere Irrtümer» für der Grüneta vermisse, den sozialen und künstlerischen Ausden Walcheturm in Zürich. Dazu gehören auch die roten tausch mit anderen eben, antwortet sie: «Ich glaube, hier Koffer und der Struwwelpeter auf dem Notenständer. Die muss man beides können. Ich bin schon ein Eremit, aber aufgeschlagene Seite zeigt die Geschichte von Paulinchen, ich kann beides: allein sein und in Gesellschaft.» die in Abwesenheit der Eltern aus Langeweile mit dem Feuer zu spielen beginnt und am Ende lichterloh verbrennen Friede dem Hüttenpalast muss. Die Geschichte beginnt mit den Zeilen «Paulinchen Von Michaelas Atelier aus nehme ich die Treppe in den ersten Stock. Auf dem ersten Treppenabsatz sitzt der Froschwar allein zuhaus, die Eltern waren beide aus …» «Grundsätzlich geht es immer um die Fragen: Wo kom- könig mit güldener Kugel vor einem Spiegel, der wohl den me ich her? Wo bin ich jetzt gerade? Und wo gehe ich hin? Teich im Garten der Prinzessin symbolisieren soll. Am Fuss In meinem Stück geht es ja nicht um das Paulinchen aus der Treppe steht ein weiteres Objekt, das wie eine grosse, dem Buch, sondern um eine ernicht funktionierende Standuhr wachsene Pauline. Ich habe die ohne Ziffernblatt aussieht, die «Weisst du,» sagt er, Figur dem Kinderbuch entlehnt, jemand aus gefundenen Holzkis«auch hier auf dem Gelände weil ich an ihr viele eigene bioten selbst zusammengebrettert grafische Züge erkenne», erläuhat. Eine langgezogene rosa gibt es sehr unterschiedliche tert Michaela. Bei ihr wird auch Strick-Strumpfhose mit zwei soziale Schichten. Ich kann nicht Paulinchen von den Eltern, Steinen in den Beinen dient als mir so eine Loftmiete gar sondern Pauline von ihren KinPendelersatz. Schräg gegenüber davon werde ich zwei Tage später dern allein gelassen. nicht leisten.» eine neue Installation vorfinden. Über Tod und Leben Eine Plastikpuppe, die eine DreiEin wenig gruselig und morbid königstags-Krone trägt und mit finde ich Michaelas Kunstobjekte einem weissen Leibchen bekleischon mit den zusammengenähdet ist. Um mir die Bedeutung ten Puppengliedern, Pferdehaar der seltsamen Objekte genauer bestickten Textilien und obskuren erklären zu lassen, klopfe ich an Kinderbüchern. Als ich ihr das das Loft von Frank Willa. Der 39-jährige Künstler und sage, lacht sie: «Der Tod ist doch Hotelier aus dem Wallis öffnet in auch nur ein Teil vom Leben», und zeigt mir wie als Beweis einen Schaukasten mit kleinen Arbeitshose und mit Sägemehl in den Haaren. Er erklärt Männlein mit roten Knopfaugen, die allesamt aus Fuchskno- mir, dass es sich bei den Treppenobjekten um ein Spassprochen geschnitzt sind. Sie erzählt, wie sie in der Nähe den jekt von Micha und ihm handle. Immer, wenn einer von Kadaver eines verendeten Tieres gefunden hatte und über ein beiden den hinteren Treppenaufgang benützt, verändert er Jahr lang dessen Verwesungsprozess beobachtete. Es habe ihr eine Kleinigkeit, fügt ein Detail hinzu oder nimmt etwas Leid getan, nicht um den Fuchs, sondern dass sie den Skelet- weg. Auch eine Art zu kommunizieren, denke ich mir. tierungsprozess, der ja eigentlich nur eine Transformation sei, Frank ist gut gelaunt, lacht und scherzt laut mit Siegnicht täglich auf Foto hatte festhalten können. So sei ihr am fried, einem Helfer, der ihm hier im Hüttendorf immer Ende nichts anderes übrig geblieben, als die bleichen Kno- wieder einmal zur Hand geht. Vor drei Jahren hat er das chen selbst in eine neue Form zu überführen. «Hotel Bach» in Brig-Ried mit Erlebnissuiten ausgestattet. Ich frage, ob sie die Bildhauerschule in Müllheim kennt, Nun kümmert er sich nur noch um die Online-Buchunund sie erzählt, dass sie dort sogar schon mal einen Kurs gen: «Das läuft da ganz gut ohne mich und ich kann hier geleitet hätte. «Das ist eine wirklich nette Atmosphäre da», mein eigenes Ding machen.» Sein Ding, das ist das Projekt «Hüttenpalast». In sein Loft sagt sie, «und sehr gemütlich.» Aber die ideologische und finanzielle Verbindung zum erklärten Sozialstaatsgegner baut Frank fünf unterschiedliche Hütten, die um einen geModell, der die Akademie seines utopischen Staates Avalon meinsamen Dorfplatz im Zentrum herumgebaut sind. Dazu von eben jener Bildhauerschule in Müllheim gestalten lässt, noch eine mediterrane Kochnische und eine Sanitärecke fände sie mehr als bedenklich. nach allen Massstäben des üblichen Hotelkomforts. Da darf man nicht sparen, findet er. Jede Hütte hat ihr eigenes TheMichaelas Réduit unterm Dach ma und wird später als Zwei- bis Drei-Personenzimmer ausZum Schluss zeigt mir Michaela wie versprochen ihr gehei- gebaut, wodurch eine Art Bed-and-Breakfast-Pension für mes Versteck auf dem Speicher. Sie berichtet mir, dass es ihr acht bis zehn Gäste entstehen soll. Die Idee für dieses andersoft einfach zu laut sei in der Wohnung oder auch bei den artige Hotel ist ihm bei einem Besuch im Berliner Hütten14 saiten 02.12


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palast gekommen. «Als ich dann das Loft hier fand, wollte ich unbedingt auch so etwas ausprobieren», erzählt er. Das Grüneta-Areal bot den nötigen Platz, die Idee eines Hüttendorfes in Form einer kleinen Pension auch mitten in der Thurgauer Pampa umzusetzen. Auf die Grüneta war Frank durch eine Anzeige in der Zeitung aufmerksam geworden. «Zwei Franken pro Quadratmeter», hatte dort gestanden.

Hündin Lola auf dem Vorhof Gassi geht, treffen wir Andres Bosshard, seine Lebensgefährtin Ulli und seinen kleinen Sohn Noha. Andres ist Klangkünstler, Instrumententwickler und Lärmforscher aus Zürich. Originalzürcher, wie er betont. Der 57-jährige erzählt, er habe das zweistöckige Nebengebäude im Schatten des Kaminturms unter dem Storchennest sofort mieten wollen: «Der René und ich haben ja zusammen mal eine Ausstellung gemacht in der Nähe, und als er mir das hier alles gezeigt hat, habe ich sofort eine Monatsmiete abgehoben und bei der Verwaltungsfirma auf den Tisch gelegt.» Er ist Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und unterrichtet dort. – Das sei ihm jetzt sehr wichtig, dass ich das alles richtig aufschreibe: «Vertiefung Mediale Künste (VMK) am Départément Freie Künste der ZHdK». Da sei ja dreimal Kunst in einem Titel, definitiv zu viel, amüsiert er sich. Den Backsteinraum im Parterre nutzt er, um an seinen Instrumenten und Installationen herumzubasteln. «Das hier zum Beispiel ist ein Rotobossophon», sagt er und zeigt auf ein auf dem Boden liegendes, tonnenschweres Ungetüm. Das Rotobossophon sei eine Klangschleuder mit rotierund schwenkbarem Teleskoparm, zur mehrkanaligen Verwirbelung von Klängen, wie er erläutert. Es trifft sich gut, dass im Areal Grüneta ein Lärmexperte wohnt – ist es doch das Problem, das alle Parteien beschäftigt.

Hubertus und die Nägel Der erste Versuch, auf der Wiese vor dem Hauptgebäude eine Wagenburg mit Übernachtungsräumlichkeiten zu etablieren, scheiterte am Widerstand der Dorfbewohner in Grüneck, die sich über laut feiernde Gäste und allgemeine Unruhe beschwerten. Also verlegte er sich nach Drinnen. Und hier stehen jetzt auch schon die ersten drei Hütten. Eine Jurte und eine mediterrane Hütte sollen in den nächsten Wochen noch dazukommen. Eine rustikale Holzhütte, Franks Ur-Hütte sozusagen, machte den Anfang. Es ist ein alter Kiosk, der nach seiner sicherlich langen Dienstzeit noch einmal für gut sechzig Jahre als Wanderunterschlupf im Wald herhalten musste. In mühevoller Handarbeit haben Frank und seine Helfer die Hütte von den unzähligen Schindeln befreit und Balken für Balken abgeschliffen und neu hergerichtet. Auch der 73 Jahre alte Hubertus, der im Loft unter Frank zwischen unzähligen Büchern wohnt, hat einen Grossteil der Nägel aus Franks Urhütte gezogen. «Das ist sein Ding gewesen. So alle paar Tage kam er hoch und hat Nägel aus den Balken gezogen. Fand ich super. Das waren auch ur-viele, mit all den Schindeln.» Auf der Türe des 73-jährigen Helfers klebt ein Sticker: «Lesen schadet der Dummheit». In seinem Loft sollen die Bücher alles dominieren. En richtigi, aalti Läseratta, siggi der halt, meint Frank. Darum hat er jetzt auch ganz spontan in die Planung seines Hüttendorfes eine «Bibliothekshütte» eingebunden. Sie soll neben der mediterranen Hütte Platz finden und von Hubertus als Chefbibliothekar bestückt und verwaltet werden. Leider ist Hubertus zurzeit gesundheitlich angeschlagen, weshalb er mich nicht in sein Loft lassen möchte. Ich kann nur einen kurzen Blick auf das alte Männlein im Bademantel erhaschen, wie es mit einem Buch unter dem Arm und zerzausten Haaren im Lofteingang steht. Neben der Blockhütte steht eine Wellblechhütte, die an Elendsviertel und Favelas der dritten Welt erinnert. Die Überraschung liegt im Inneren verborgen, denn hier wird das Provisorium zur Luxussuite mit tapezierten Wänden, kleinen Nachttischchen und allem Pipapo. Und dann ist da noch die «Unter-Wasser-Hütte», eine Art überdimensioniertes Aquarium aus blauem Plexiglas und Holz, das seine magische Wirkung erst bei richtiger Beleuchtung von Aussen entfaltet. In drei Monaten möchte Frank mit seinem Hüttendorf fertig sein. Ab dann soll man einzelne Hütten oder auch das ganze Dorf für Anlässe und Tagungen buchen können. Finanziell wird das Hüttendorf funktionieren, ist Frank überzeugt. Und er denkt schon einen Schritt weiter. Sobald alles läuft, möchte das Loft und das Hüttendorf einem anderen übergeben und mit dem Konzept weiterziehen. Wie ein sozial ausgerichtetes Franchise-Unternehmen soll jedes so entstandene Hüttendorf auch der finanzielle Grundstein für das nächste Projekt werden.

Epilog: Die Zonis Auf dem Hof vor dem Nebengebäude befinden sich zwei Garagen. Darin und davor stehen zu reparierende Autos mit Weiterverkaufsschildern hinter den Seitenscheiben. Über der Werkstatt steht in gotischen Lettern «Die Zone» und darüber hängt eine Deutschlandflagge. Auf dem Schiebetor kleben zwei Sticker, die ich auf den ersten Blick mit Antifa-Aufklebern verwechsle. Darauf recken zwei schwarz vermummte Demonstranten die Fäuste und darüber in weisser Schrift prangt die Forderung: «Nationaler Sozialismus, jetzt!» – Definitiv nicht Antifa. Hier reparieren und motzen zwei junge Nazis am Wochenende ihre Sportkarren auf. Die anderen Anwohner ignorieren sie weitgehend und es gab auch nie gross Probleme, wird mir berichtet. «Aber eigentlich geht das ja gar nicht», sagt Micha. Frank erzählt, er habe dem einen der beiden in der Dorfbeiz mal eine runtergehauen. Das sei nichts Politisches, sondern eine Lappalie im Suff gewesen. «Aber mit Ansage. Ich hab dem vorher gesagt: ‹Säg wennd jetz nid sofort üfhersch hie eso hüere tum z tüe, de chlepfen der eini.› Und dann hat es halt kurz getätscht.» Als ich die zwei jungen Männer aus Berlin mit einer jungen Frau bei einem ihrer Autos auf dem Hof stehen sehe, spreche ich sie an. Ich sei vom Ostschweizer Kulturmagazin «Saiten» und schriebe gerade an einer Reportage über die Grüneta. Sie schauen mich nichtssagend an und sagen nichts. Ob das ihre Autowerkstatt sei? Sie nicken. Ja. Ob sie nur am Wochenende da seien? Lange Pause. «Meistens.» «Und ihr seid Deutsche?» Auch Scheissideen finden hier einen Platz. Leider.

Der Lärmforscher Andres Als ich am Wochenende ein drittes und letztes Mal auf dem Grünetagelände bei René vorbeischaue, der gerade mit

Matthias Brenner, 1977, ist freier Autor und Slampoet. Er arbeitet in Zürich als Lehrkraft für Deutsch als Fremdsprache.

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Die Kßnstlerin Michaela Stuhlmann sammelt keine Dinge – die Dinge versammeln sich um sie.

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Den Autor schauerts. Die K端nstlerin Michaela Stuhlmann erwidert, der Tod sei doch auch nur Teil vom Leben.

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Der Walliser Frank Willa baut in seinem Loft ein Indoor-H端ttendorf.


Weil die Kaltmiete so g端nstig ist, zog Enrico aus Winterthur mit seinem Tand in das unbeheizte Wasserhaus.


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Im Uhrzeigersinn: Michaela Stuhlmanns Archiv; Frank Willas Projekt «Hüttenpalast» soll in drei Monaten eröffnet werden; Gay Porn auf der grünen Wiese und Schafe.

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«Hier ist nichts organisiert. Aber es funktioniert.» Der Performancekünstler René Schmalz.

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Die gefährlichste seillänge Des lebens

es war im sommer 1965, ich war noch jung, mein seilgefährte wesentlich älter, ein einstmals berühmter Bergsteiger. Ruhig, zuverlässig und stark. ein geachteter Bürger und Berufsmann, Vater von drei Kindern. ich empfand es als ehre, dass er mich für zwei Kletterwochen eingeladen hatte. Mit seinem auto waren wir zuerst in die Westalpen, dann in die Dolomiten gefahren. Dass ich die grosse Route führen durfte, machte mich stolz. Mein Kamerad hatte mich schon bald nach dem einstieg gebeten vorzusteigen, dafür trug er als seilzweiter den Rucksack. ich fühlte mich in bester Form, und so waren wir schnell vorangekommen, bis uns das Gewitter am ende der schlucht überrascht hatte, unerwartet und heftig. Den Blick, den mir mein seilgefährte zugeworfen hatte, als er mir die Haken übergab, vergesse ich nie. es war die nackte Verzweiflung. «Geh, nagle dich da hinauf.» ich wusste, nun kommt es nur auf mich an, auf mich allein.

von Emil Zopfi

* Über weniger steile, aber brüchige und schuttbedeckte Felsstufen erreichte ich schliesslich das Ringband. Der Regen hatte nachgelassen, es war schon fast dunkel, als ich einen alten rostigen Haken fand, mich sicherte und in den abgrund schrie: «Kommen! Du kannst nachkommen!» Während ich seil einzog, weinte ich still vor mich hin; vor erleichterung oder erschöpfung. Oder wegen der angst, die mich nun plötzlich einholte. ein sturz wäre das ende gewesen, wohl das ende von uns beiden, denn die standhaken waren in jener Zeit noch nicht sehr zuverlässig. am gleichen tag waren im Gebiet zwei Kletterer von einem Blitzschlag in die tiefe geschleudert worden. Der abstieg durch die südwand der Grossen Zinne ist kompliziert, es war inzwischen nacht geworden, doch mein erfahrener seilgefährte ging voran, fand ohne stirnlampe die Route, die zwei oder drei abseilstellen und den Weg zu unserem Zelt. am nächsten Morgen fuhren wir nach Hause, ohne viel über unser erlebnis zu sprechen. Doch hatte es ein nachspiel, das mich noch nach Jahrzehnten bedrückte. Denn im Kreis von Freunden stellte sich mein Kamerad später als unser Retter dar. Ohne seine erfahrung und seinen spürsinn hätten wir den abstieg niemals gefunden, erzählte er. «Mein Kumpel hat am ausstieg sogar geweint», fügte er bei. ich schwieg dazu, denn er hatte ja recht, ich hatte geweint, nachdem ich die gefährlichste seillänge meines Lebens geschafft hatte.

«Geh nur, geh», rief mir mein seilgefährte zu und klinkte mir ein Bündel Felshaken an die Materialschlinge. «Geh, nagle dich da hinauf.» Da hinauf. Die letzte schwere seillänge der nordwand der Grossen Zinne in den Dolomiten, Comiciroute, einer der sechs klassischen nordwandaufstiege der alpen. sturzbäche schossen über die senkrechte Felsstufe herab, Blitze schlugen am Gipfel über uns ein, Donnerschläge liessen den Fels erzittern. Da hinauf sollte ich also. ich war erschöpft und fror, hatte fast die ganze Wand geführt, die steiler ist als eine Hausmauer, die ersten dreihundert Meter überhängend, gelber Fels, dann eine schluchtartige Rinne. an deren ende mussten wir nochmals in die freie Wand hinausqueren. es begann bereits zu dämmern, als ich loskletterte. «Geh, du schaffst das, schlag ein paar Haken, wir müssen da raus.» ich schlug keine Haken, ich fand auch keine, die schon steckten. Vielleicht hatte ich die Route verfehlt, ich kletterte einfach senkrecht hinauf. Das Wasser drang durch die Ärmel meiner armseligen Windjacke, rann am Körper entlang hinab bis in die schuhe. Meine Hände waren vor Kälte erstarrt, die Haut vom rauen Fels aufgerissen. ich kletterte ohne sicherung an kleinen Griffen, schnell hinauf, einfach hinauf, die Wand schien kein ende zu nehmen, doch das seil war ja nur fünfzig Meter lang, und irgendwann musste ich schliesslich das Ringband unter dem Gipfel erreichen. ich wusste, dass die Route dort aufhörte, dass man auf dem breiten Band die letzten brüchigen Gipfelfelsen umgehen und den abstieg erreichen konnte. ich redete vor mich hin, laut sprach ich mir Mut zu, dachte nicht an Haken oder sicherung, sondern einfach: Geh, geh, geh! Geh weiter! ich musste weiter, denn ein Zurückklettern war unmöglich. Und ob wir eine nacht in der Wand überleben würden, durchnässt und ohne Biwakmaterial, war ungewiss.

* es war unsere letzte gemeinsame Klettertour, wenn ich mich recht erinnere, und ich glaube, es war auch seine letzte grosse Route. inzwischen ist er längst verstorben, Herzstillstand auf einer Wanderung in den Voralpen. Emil Zopfi, 1943, ist freischaffender schriftsteller und leidenschaftlicher Bergsteiger.

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Das LieD Der exekutive

Dass die alternative zum Faxgerät Vorteile haben könnte, setzte sich als Haltung bald durch. Bei der energiesache waren es erst zwei, dann drei Ratsmitglieder und schliesslich eine Mehrheit. Diese war bereit, einen Weg einzuschlagen, der wenigstens zum Label «energiestadt» geführt hat. «Gibst du mir, dann geb ich dir auch.» nach diesem Motto funktionieren diese Gremien.

von Meinrad Gschwend

* Baugewerbler sind in den kommunalen Behörden eine verbreitete spezies. Versicherungsleute auch. Kein Wunder, denn eine mittelgrosse st.Galler Gemeinde hat für Versicherungsprämien mit mehreren 100’000 Franken pro Jahr in die tasche zu greifen. ende der neunziger gingen als Folge einer Marktlockerung die ersten Gemeinden dazu über, ihre Versicherungen neu auszuschreiben. anspruchsvoll, wenn man mindestens einen Vertragspartner in den eigenen Reihen hat. Wieder begann das spiel mit der idee: «Man sollte zumindest einmal hinschauen.» Dass Handlungsbedarf bestand, zeigte sich darin, dass sämtliche Versicherungsvertreter, die in den letzten amtsdauern im Rat vertreten waren, ihre spuren im Versicherungsportefeuille der stadt hinterlassen hatten. anliegen im sinne von «Da sollten wir einmal hinschauen» werden in der Regel mehrmals vom tisch gewischt. sie müssen wiederholt und am besten von verschiedenen seiten eingebracht werden. Die Umstände können einem in die Hand spielen. Damals war es der spardruck. natürlich war klar, dass die Pfründe beschnitten werden konnte und dass es hitzig zu und her gehen könnte. angesichts des Konfliktpotentials war es fast schon selbstverständlich, dass sich die beiden Grossparteien nicht die Finger verbrennen wollten. Die aufgabe wurde dem aussenseiter übertragen. Mit Hilfe einer externen Fachperson wurde das Versicherungswesen durchforstet, neu ausgeschrieben und schliesslich neu vergeben. Das Resultat liess sich sehen: verbesserte und erweiterte Leistung bei einer gleichzeitigen einsparung von weit über 100'000 Franken. Je mehr sich die Gemeinderäte abwechseln und neu zusammensetzen, je spannender ist die arbeit in einer Behörde. Ob das, was dann rauskommt, besser ist, steht in einem anderen Kapitel.

Wenn Zweckgemeinschaften in der Politik an die grosse Glocke gehängt werden, dann ist meist von allianzen, heiligen und anderen, die Rede. Das gilt vor allem für den Politzirkus, wie er in Parlamenten aufgeführt wird. noch viel ausgeprägter finden sie sich in den exekutiven. Davon ist in der Öffentlichkeit kaum etwas zu hören, weil die Mitglieder an das Kollegialitätsprinzip gebunden sind. alle haben alles zu vertreten. Wer hat wie abgestimmt? Wer hat was dazu gesagt? Wer mit wem? Wenn sich die akteure an das amtsgeheimnis halten, können Öffentlichkeit und Medien über diese Fragen höchstens spekulieren. so passiert es, dass Ratsmitglieder Lob erhalten für Projekte, für die sie gar nichts gemacht haben oder umgekehrt, dass sie völlig ungerechtfertigt kritisiert werden. Wer einmal in einer exekutive mitgearbeitet hat – egal ob auf Gemeinde-, Kantons- oder Bundesebene – kann ein Lied davon singen. *

Meinrad Gschwend, 1958. Der freie Journalist wurde 1996 in den altstätter stadtrat gewählt, erreichte 2000 als aussenseiter das beste Wahlresultat aller Kandidierenden und wurde vier Jahre später abgewählt. seit 2004 politisiert er für die Grünen im st.Galler Kantonsrat.

«Wir sitzen im gleichen Boot und bilden eine schicksalsgemeinschaft.» ein klassischer satz des Präsidenten an der ersten sitzung eines Gemeinderates. Von Gemeindepräsidenten wird immer wieder betont, Gemeinderatsarbeit sei keine Partei-, sondern sachpolitik. Dabei wäre interessenspolitik präziser. Wie eine Gemeinde verwaltet wird, ist in vielen Bereichen vorgegeben. Und doch gibt es spielraum. in meiner ersten amtsdauer als stadtrat setzte sich dieser aus fünf CVPlern, drei FDPlern und einem Grünen (mir) zusammen. Mit Fundamentalopposition wäre kein Blumentopf zu gewinnen gewesen. anders mit konkreten Vorschlägen. Beispielsweise zur nachhaltigen energie – damals noch alternativenergie genannt. Das war in den neunziger Jahren noch lange kein salonfähiges thema. es gab damals im Kanton st.Gallen erst vier Gemeinden mit dem Label energiestadt. «Man könnte ja schon.» «Wir warten lieber, bis es billiger wird, bis es sich in anderen Gemeinden bewährt.» «Wir haben wichtigere aufgaben.» eine Mehrheit des stadtrates hat noch gemeint, eine stadt mit über 10’000 einwohnern brauche weder internet noch e-Mail-anschluss. 24

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Freund, Feind, Mutter

vorbau mit abfall. Fünf Männer, fünf Zimmer, die können doch nur schwul sein. Die Wohngemeinschaft als nicht familiärer Verbund ist im südlichen Gräfe-Kiez nicht sehr verbreitet, geschweige denn beliebt. nicht alle verstehen, warum man in einer fremden stadt mit vier Freunden aus der gleichen schweizer Kleinstadt zusammenwohnt. Und der Berliner an sich, falls es ihn gibt, gab uns unmissverständlich zu verstehen, dass unsere Gemeinschaft so ziemlich der inbegriff von Gentrifizierung sei. Darauf wird am tisch entgegnet: «ich begreife dieses Unverständnis und sehe die Gefahrenpotentiale eines solchen Zusammenlebens: auf der einen seite läuft man schnell Gefahr, sich gegen aussen abzuschotten, weil der Kontakt mit Drittpersonen als unwichtig eingestuft wird, oder aber diese als störfaktoren der eigenen Komfortzone erscheinen. andererseits widerspricht dieses Gemeinschaftsleben der allgemein üblichen, liberal kontrollierten Lebensform, die gerade in der schweiz sehr verbreitet ist. nun, irgendwo und immer wieder entstehen Reibungen; sei es wegen familiären, privaten oder beruflichen Verpflichtungen, was die Betroffenen in aufwändige auseinandersetzungen mit sich selber wirft. Hier steht die Band als unterstützende Kraft zur seite, sie ist aber gleichzeitig auch der Ursprung des Konflikts und nimmt eine Doppelrolle ein. in einer schlichten Zweckgemeinschaft wäre dies so nicht vorstellbar. Wer die nötige energie zur Zweckerfüllung nicht hat, bleibt auf der strecke und wird ersetzt.»

von Thiemo Legatis und Severin Walz

sonntagabend. nach einer Kartoffelsuppe mit ei sitzen wir bei espresso und Grappa am tisch. seit knapp einem Jahr leben alle Mitglieder von all ship shape in einer Fünf-Zimmer-Wohnung in Berlin-Kreuzberg. es könnte auch neuKölln sein, man ist sich über den Grenzverlauf nicht so sicher. als wir die Band vor sieben Jahren gründeten, hätten wir nicht gedacht, dass wir uns eines tages in Berlin wiederfinden würden. ein wenig erstaunlich ist es schon, blieben doch die musikalischen erfolge bis anhin grösstenteils aus. Die Runde am tisch wird nachdenklich: Was hält einen zusammen? Was treibt einen voran? Wer oder was ist man eigentlich? Die Musik nimmt auf jeden Fall einen wichtigen Platz ein – sie ist sogar das zentrale element in dieser Gruppe. als übergeordneter Zweck, der diese Gemeinschaft begründet und auch beenden wird, soll sie jedoch keinesfalls verstanden werden. einer sagt: «schon immer war die Überzeugung vorhanden, dass die Musik sich aus unserem Zusammenleben ergeben wird, wir unser Zusammenleben daher nicht auf das Musikmachen reduzieren dürfen – und wollen.» Hierfür stellt Berlin mehr Raum zur Verfügung als irgendeine schweizer stadt. Hier hat das Zusammenleben als Band einen neuen intensitätsgrad erreicht. es sind beziehungsähnliche Verhältnisse, plus die üblichen demokratischen Beschlüsse und stundenlangen Diskussionen.

* auch der Blick ins innere der Gemeinschaft von all ship shape sei interessant, fügt einer beim zweiten Grappa hinzu: «Jeder einzelne entwickelt sich und wirkt so in immer wieder anderer Weise auf die Gemeinschaft ein.» Dadurch verändere sich diese und es verändere sich auch die aussenwirkung aller Gemeinschaftsmitglieder. Dies mögen die einen mehr und die anderen weniger. Wir haben den Vorteil, dass der entstehungsprozess von der idee bis zum song, bis zum nächsten album erheblich unbeschwerter abläuft als bei einer Band, die sich mit dem Ziel gründet, in einer gewissen Zeit ein album rauszubringen. Kleinere abweichungen führen da schnell zum scheitern des Projekts, es fehlt an Gelassenheit. Oft lösen sich solche Bands auch bei erfolgreicher erfüllung ihrer Mission auf. natürlich sind wir keine nostalgie-68er; wir sehnen uns nicht nach kommunen-ähnlichen Zuständen. Wir hatten uns vor dem Umzug nach Berlin klare Ziele gesetzt und diese äusserst energisch und mit viel Hingabe verfolgt und – soweit ein Fazit zu dieser Zeit schon aussagekräftig ist – bereits teilweise erreicht. nun werden wir diese stadt bald wieder verlassen. Und so löst sich auch die Runde am tisch langsam auf. «Will jemand noch bei mir einen Film schauen kommen, ich fühl mich ein bisschen einsam heute nacht», hört man es noch aus dem Flur klingen.

* Man ist sich Bruder, Mutter, Freund und Feind im Gleichen. so gesehen kann diese Gemeinschaft nicht als Zweckgemeinschaft beschrieben werden, dafür fehlen wohl die Hierarchien; noch kann und soll sie eine familienähnliche Gestalt annehmen, dafür ist sie zu sehr Veränderungen unterworfen. auch wie unsere kleine Gemeinschaft von aussen wahrgenommen wird, deutet darauf hin, dass hier keine nüchterne Zweckgemeinschaft vorliegt. als wir eingezogen sind, tummelten sich die Kids vor unserer terrasse und beschmissen unseren sowieso nicht sehr schönen Wohnungs-

Thiemo Legatis, 1987, studiert soziale arbeit und spielt bei der st.Galler Band all ship shape schlagzeug. Severin Walz, 1985, studiert Rechtswissenschaften und ist der sänger von all ship shape.

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willkommen in der zweckgemeinschaft

Wohnen mit Gebrauchsan­ WeisunG

erste Mal, selbstständig an einem neuen Ort zu leben. einmal die Woche kam Rafi, unser Betreuer, in die Wohnung, um nach dem Rechten zu sehen, gemeinsam mit uns zu kochen und über die Neuigkeiten und aufgetretene Schwierigkeiten der letzten tage und Wochen zu reden. Rein theoretisch wären auch mehr treffen möglich gewesen, da aber die Gemeinschaft sehr gut funktionierte (bis auf den abwasch in der Küche und das Putzen der gemeinsamen Räume), war dies nicht nötig. es wurden somit weniger die Probleme des Zusammenlebens besprochen, als vielmehr die Fortschritte im Privatleben und in unserem alltag. es wäre falsch zu sagen, dass wir stille Persönlichkeiten waren. es wurde gerne mal etwas lauter in unseren vier Wänden; aber immer freudiger Natur. Ruhig war hingegen unser Zusammenleben. Jeder ging seinen regelmässigen tätigkeiten nach. Zuweilen beschränkte sich das Zusammensein zwar bloss auf gemeinsame Mahlzeiten und die treffen mit dem Betreuer, was das glückliche Zusammenleben aber nicht belastete.

von Cathrin und Ernesto*

* Kurz vor meinem einzug hatte ernesto gerade eine zweijährige Fernbeziehung beendet. Obwohl die trennung noch frisch war, verliebten wir uns nach knapp zwei Wochen ineinander. Vorerst haben wir die Beziehung geheim halten wollen. aber gegenüber Daniela war dies ein sinnloses Unterfangen. Bereits nach kurzer Zeit haben wir sie eingeweiht. es Rafi mitzuteilen, war schon schwieriger. Vor allem auch aus dem Grund, weil wir nicht wussten, ob unsere Beziehung im betreuten Wohnen überhaupt erlaubt war. als wir uns schliesslich dazu durchgerungen hatten, es ihm mitzuteilen, nahm er die Neuigkeit gelassen auf und freute sich für uns. Überhaupt war das Betreuen im betreuten Wohnen eher locker. Was nicht schlecht, sondern zu dem Zeitpunkt genau das richtige war. Dadurch haben wir gelernt, uns selbst zurechtzufinden.

Die Stufen in den zweiten Stock waren schnell erklommen, die hohen Räume der altbauwohnung schön, der Weg zur nächsten Busstation und zum Zentrum kurz. eine Dreier-WG im betreuten Wohnen war erst kürzlich um eine Person ärmer geworden aufgrund mangelnder Integration und Zusammenarbeit mit dem Betreuer und den anderen beiden Bewohnern. Ich war auf dem Weg, um mich bei den beiden verbliebenen Jugendlichen und ihrem Betreuer vorzustellen. «Ob es passt», war die Frage der Stunde. * Meine Mutter war leider vor einiger Zeit schwer erkrankt. alleine in unserem alten Haus ausserhalb der Stadt zu wohnen, war für mich nicht mit der Lehre vereinbar. Nachdem ich einige Zeit bei einer Freundin meiner Mutter unterkommen konnte, war ich nun auf der Suche nach der ersten eigenen Wohngemeinschaft. Mit meinen damals achtzehn Jahren und in der schwierigen Situation war betreutes Wohnen naheliegender, als direkt in eine WG einzusteigen. Daniela, sechzehn Jahre alt, war eine Praktikantin auf dem Weg, eine Lehre im Gesundheitswesen zu beginnen. Sie kam aus schwierigen familiären Verhältnissen und war schon am längsten in der Wohnung. ernesto, damals auch achtzehn Jahre alt, war im zweiten Lehrjahr seiner ausbildung. ein Vorfall mit seinem Vater hat ihn in das betreute Wohnen getrieben.

* Heut lebt Daniela in einer Wohngemeinschaft mit anderen Lehrlingen zusammen. ernesto und ich sind in eine eigene Wohnung zusammengezogen, haben unsere ersten ausbildungen abgeschlossen und sind bereits in Weiterbildung und Studium eingetaucht. an die Zeit im betreuten Wohnen erinnern wir uns als einen guten Schritt in die Selbständigkeit und wir verdanken ihr eine wunderschöne Beziehung, die bereits mehr als drei Jahren anhält. Cathrin, 1990, muss zur Zeit jeden Morgen früh raus, damit sie für ihre Weiterbildung pünktlich in Zürich ist.

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Ernesto, 1990, beginnt in den nächsten Monaten sein Studium und wird daneben teilzeit in der Computerbranche weiterarbeiten.

Bei der Vorstellungsrunde trafen wir uns erstmal in der neuen Konstellation. Bereits nach kurzer Zeit fassten Daniela und ernesto den entschluss, mich in die Gemeinschaft aufzunehmen und ich freute mich, so schnell etwas gefunden zu haben. Unsicherheit und gespannte erwartungen prägten unsere ersten annäherungsversuche. Daniela und ernesto hofften hauptsächlich auf eine bessere Mitbewohnerin als die letzte, damit Ruhe einkehrt, und für mich war es das

* Die Namen sind der Redaktion bekannt.

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willkommen in der zweckgemeinschaft

Die schmuDDeligen höhlenbesetzer

eine Füchsin mit ihren Welpen. Im Frühsommer, zur Zeit der Jungenaufzucht, beherbergt die Mehrzahl der Dachsburgen eine Fuchsfähe mit ihrer Jungschar. Mit der im Volksmund sprichwörtlichen Schlauheit ausgerüstet, lässt Reineke Füchsin Meister Grimbart für sich und ihre Jungen fleissig graben und zieht dann ungeniert ein. Wobei der Fuchs mehr Hausbesetzer denn gleichberechtigter WGPartner ist, entrichtet er, beziehungsweise sie, dem Hausherrn und dessen Sippschaft kein entgelt für die Logis. Von einem harmonischen Nebeneinander kann zudem auch keine Rede sein.

von Hannes Geisser

* Das Zusammenleben von Fuchs und Dachs in ihrer unterirdischen WG erinnert zuweilen an Szenen aus dem USSpielfilm «the Odd Couple. ein seltsames Paar» aus dem Jahr 1968 mit dem unvergesslichen Komikerduo Jack Lemmon und Walter Matthau. Im Film teilen sich der Ordnungsfanatiker Felix Ungar (Jack Lemmon) und sein verlotterter Freund Oscar Madison (Walter Matthau) gemeinsam ein appartement und gehen sich dabei zunehmend auf die Nerven. Um gerade dies zu verhindern, leben Fuchs und Dachs möglichst weit voneinander entfernt in der Burg und betreten ihre Wohnräume durch separate eingänge. Der Dachs ist ein eher ruhiger und reinlicher Geselle. Seinen eingang in den Bau hält er peinlich sauber und selbstverständlich verrichtet er sein Geschäft in eigens dafür gegrabenen Latrinen, die in ausreichendem abstand zu seiner Behausung liegen. Der Fuchs hingegen mag es umtriebig; er hat Wichtigeres zu tun, als vor seinem Hauseingang zu kehren und schleppt schon mal ein frischtotes Stück tier zum Fressen in seinen Bau. Wie es im Innern eines Fuchsbaus zu und her geht, ist von aussen nicht zu sehen. Wenn es darin aber so aussieht, wie es mitunter penetrant aus dem eingang herausriecht, dann muss das eine ziemlich versiffte Höhle sein – und der im Volksmund verbreitete Name Reineke Fuchs spricht wohl schwerlich auf eine ausgesprochene Reinlichkeit des Namenträgers an.

Wer meint, die Lebensform der WG sei eine erfindung des Menschen, der irrt. Wohn- und Lebensgemeinschaften sind in der Natur weit verbreitet. alle Welt kennt Nemo, den kleinen anemonenfisch, der nicht nur im animationsfilm, sondern auch in natura zusammen mit anderen Unterwasserbewohnern Korallenriffe bewohnt. In unseren Wäldern ziehen Spechte in selbst gezimmerten Höhlen in alten Bäumen ihre Jungen gross. auf demselben Baum verkriechen sich Käferlarven unter die rissige Borke, bauen Hornissen ihr Nest oder haften Flechten und Moose über Jahrzehnte an den Ästen. Selbst der Gartenteich beheimatet unzählige Pflanzenund tierarten, die sich diesen eng begrenzten Lebensraum teilen. Wobei es allerdings häufig vorkommt, dass in der Weiher-WG der eine vom anderen gefressen wird. In den WGs des Homo sapiens geht man sich zwar auch gelegentlich auf den Wecker, aber aufgefressen worden ist wohl noch selten ein nerviger Zimmergenosse von seinen geplagten Mitbewohnern.

* Das unterschiedliche Naturell von Fuchs und Dachs führt – wen wundert es – trotz räumlicher Distanz früher oder später zu Zoff in der Höhlen-WG. Dabei schenkt man sich gegenseitig nichts und es kann vorkommen, dass Dachse Fuchswelpen töten oder umgekehrt. Und wenn die herumtollenden Jungfüchse immer mehr Raum um den Bau in anspruch nehmen, wird es dem Dachs auch schon mal zu bunt und er zieht aus. Doch soweit muss es nicht immer kommen. Mit gegenseitiger toleranz finden selbst Fuchs und Dachs unterm gemeinsamen Dach zueinander: Man hat schon beobachtet, wie junge Füchse und Dachse friedlich miteinander herumtollen. tönt doch fast wie eine Geschichte aus dem richtigen (WG-)Leben.

* Die evolution hat unzählige Formen des mehr oder weniger freundschaftlichen Zusammenlebens hervorgebracht. Unter diesen führen Fuchs und Dachs eine eher klassische WG. Dem Dachs fällt dabei die Rolle des umtriebigen Häuslebauers zu. Seine kräftigen, mit langen und starken Krallen bewehrten Vorderpfoten sind ihm ideale Grabwerkzeuge, mit denen er unverdrossen an seiner unterirdischen Behausung, der Dachsburg, baut. Bewohnt wird die Dachsburg von mehreren artgenossen. eine Dachssippe bevorzugt mitunter grosszügigen Wohnraum, wurden doch schon Bauten mit einem Dutzend ein- und ausgängen entdeckt, von denen aus mehrere hundert Meter lange Röhrengänge zu gut gepolsterten Kammern führten. Manche Dachsburgen sind seit Jahrhunderten ununterbrochen bewohnt. Wer ein solch grosszügiges anwesen sein eigen nennt, der verliert schon einmal den Überblick und stellt dann eines tages überrascht fest, dass in einem Seitenflügel ein Untermieter eingezogen ist – der Fuchs, oder genauer gesagt:

Hannes Geisser, 1966, ist Direktor des Naturmuseums thurgau in Frauenfeld. Sein Haus wurde für den «european Museum of the Year»award 2012 nominiert.

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THEMA Thurgau

Herminator, der gute Mensch Mein lieber Kanton bekommt jeweils nur dann national Beachtung, wenn ein «Eidgenössisches» die Leute zu Hunderttausenden nach Frauenfeld lockt – oder aber, pardon, wenn die Kacke schon richtig am Dampfen ist. Aber so ist das nun mal. Neben dem Amriswiler Rechtsanwalt Hansueli Raggenbass, seines Zeichens bis 2003 CVP-Nationalrat und derzeitiger SNBBankratspräsident, hat vor allem eines überrascht: das kantige Gesicht eines noch nicht so bedeutenden Juristen und Politikers aus gutem Hause mit einem vielfältigen Mienenspiel; von strahlend über bissig bis zum traurigen Welpen, der von seinem Herrchen mit einem Nasenstüber abgemahnt wurde. Aber Hermann Lei junior (SVP) kann derzeit gar nichts dafür, er handelte im Fall Hildebrand nur im besten Wissen und Gewissen. Herminator, wie er liebevoll genannt wird, ist auch heute noch ein guter Mensch. Das tragikomische Moment seiner Geschichte zeichnet sich jedoch schon in seiner Kindheit ab. Hermann junior habe während seiner Kantonsschulzeit in Frauenfeld unter seinem mächtigen Vater gelitten, wie ein damaliger Mitschüler – nein, nicht Reto T. aus Amlikon – zu erzählen weiss. Hermann Lei senior ist ein geachteter Mann über den Marktflecken Weinfelden hinaus, erfolgreicher FDP-Regierungsrat, dafür aber ein umso weniger erfolgreicher Verwaltungsratspräsident der heute nicht mehr existierenden Mittelthurgau-Bahn. Aber diese blöden Züge sind ja sowieso nicht mehr zeitgemäss. Für nicht zeitgemäss befand es Hermann junior auch, die Anwaltsprüfung im ersten Anlauf zu bestehen. Unter tagesanzeiger.ch-Kommentarschreibern ist von zwei bis drei Anläufen die Rede. Fakt ist: Herminator wohnt heute zwar in Frauenfeld, betreibt aber in seinem Weinfelden eine kleine Kanzlei. «Rufen Sie uns einfach ganz unverbindlich an: Ein erstes Telefonat sowie eine Kurzanalyse Ihres Rechtsproblems ist kostenlos. Absolute Diskretion ist selbstverständlich», ist auf seiner Internetseite zu lesen. Gut zu wissen. Diskretion! Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Jurist engagiert sich Hermann junior auch ehrenamtlich für das Gemeinwohl. Als Hauptmann der Schweizer Armee präsidiert er die Offiziersgesellschaft Frauenfeld. Und als Frauenfelder Stadt-

parlamentarier hielt er die Kantonshauptstadt mit spannenden Vorstössen und vielen kurzweiligen Voten auf Trab. Unvergessen bleibt die Szene, als Herminator einen jungen SP-Gemeinderat – gemäss Smartvote links-progressiv «bis an Hag abe» – an dessen ersten Parlamentssitzung herzlich begrüsste und ihm erklärte, die Kräfte an den Rändern müssten zusammenhalten. Dass Hermann junior den besagten Gemeinderat kurze Zeit später mit vermeintlich belastendem Bildmaterial anonym und auf dilettantische Weise zu diskreditieren versuchte, ist eine andere Geschichte. Hermann Lei junior ist mittlerweile nicht mehr Stadt-, sondern Kantonsparlamentarier. Sein dortiges Steckenpferd: unbescholtenen Kebabbuden-Betreibern, die sich einbürgern lassen wollen, Nähe zu extremistischen Organisationen anzudichten. Neben seinen literarischen Aktivitäten zeichnet sich Herminator auch journalistisch als regelmässiger Korrespondent des bürgerlichen Kampfblattes «Schweizerzeit» verantwortlich. Dafür hat der begeisterte Laufsportler privat sein Glück gefunden: eine Frau, zwei Kinder und der Schwiegervater ist alt Kantonsrat der Thurgauer Grünen. Wahrscheinlich wird alles wieder gut, Hermann. Du musst nur fest daran glauben.

Widerstand Griechenlands und bei kreativen Widerstandsformen. Während sich die Teilnehmer der Anarchietage schon mal einen Witz überlegen können, wird in der Coalmine zum Stadttalk Roger de Weck erwartet. Als kleine Geste der Aufmerksamkeit für den staatstragenden SRG-Generaldirektor räumt dann vielleicht jemand an der Turnerstrasse heimlich die Bücherwand mit den ganzen Suhrkamp-Reihen leer oder zündet eine Stinkbombe. Wie die «Libertäre Aktion» de Weck einschätzt – sie unterscheidet in einem Strategiepapier zur Bündnispolitik drei Arten von Zusammenarbeit: Informellen Austausch, Vernetzung und Bündnis – kann man sie selber fragen: Die Anarchietage stehen als Plattform auch Neugierigen und Kritikern offen. Neben Kontroversen hat der Februar auch Gefühle im Angebot: Beispielsweise mit den Kamingeschichten von «Radio Stadtfilter», einer Lesung in der Alten Kaserne mit echtem Cheminéefeuer, falschem Bärenfell und stadtbekannten Vorlesern. Bis auf die Moderatorin Corina Freudiger, auf deren Plauderstil man sich freuen darf, stehen diese allerdings noch nicht fest. Wem das zu muffig ist, für den spielt der Basler Hype The Bianca Story im Salzhaus, ebenso die QuerköpMathias Frei, 1980, ist Kulturveranstalter, fe Die Aeronauten und King Pepe im Gaswerk, Slampoet, Texter und Gemeinderat. dies allerdings erst im März. Damit vom Ausblick zum Rückblick: Der Auftritt von Pearl Jam im Albani jährt sich zum WinTerThur zwanzigsten Mal. Am 19. Februar 1992 hatte sich die halbe Stadt in den kleinen, zweistöckigen Club gezwängt. Aufgrund der engen Platzverhältnisse spielte Pearl Jam zum ersten Mal ein semiakustisches Set – ein Experiment, das einen Monat später für MTV in New York wiederholt In den ersten Wochen des Jahres köchelt der lo- wurde. Ausschnitte von diesem Konzert sind im kale Kulturbetrieb auf Sparflamme. Darum an Dokumentarfilm «Pearl Jam Twenty» zu sehen. dieser Stelle ein kleiner Ausblick darauf, was ab Auch die Nachgeborenen – der Verfasser selber war zu diesem Zeitpunkt gerade zehn Jahre alt Februar Furore machen könnte. Die Anarchietage, die vom 10. bis zum 12. Februar in der alten Kaserne und im Widder stattfinden, haben sich das Thema «Anarchismus und Gewalt» gegeben. Nachdem die Anarchietage 2011 ausgesetzt wurden, findet die Veranstaltung 2012 in der siebten Auflage statt. Die «Libertäre Aktion» hat unter anderen den Bielefelder Autor und Übersetzer Michael Halfbrodt eingeladen. Dieser wird über Schmuggler, Geldfälscher, Mietpreller und Fabrikdiebe sprechen und sie als Exponenten einer ÜberIm Albani sagte Stone Gossard von lebenskultur in der frühen Arbeiterbewegung Pearl Jam noch: «The Stage was like about würdigen. Weitere Schwerpunkte liegen auf dem Stellenwert von Gewalt im anarchistischen as big as a drum riser.» Bild: pd

Andachtsmomente auch für Spätgeborene

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Rundflug geworden – sind angehalten, eine kleine Andachtsminute einzulegen. Andere Spätgeborene, George Vaine & The Beginning, waren kürzlich zu Aufnahmen im Studio von David Langhard (Admiral James T.). George Vaine, eine Art Outlaw jener Szene in Zürich, aus der Emilie Welti (Sophie Hunger) hervorging, ist ein versierter Aufblendtechniker der musikalischen Präsenz. Im Vintage-Studio von Langhard – «er kennt alle Studiotricks von 1950 bis 1970» – kann es im Grunde nur gut kommen mit seiner Mimesis an Dylan und andere Grössen. Ein Erscheinungstermin der Aufnahmen steht noch nicht fest. Im Februar werden aber George Vaines Kollegen, die Signori Misteriosi, im Salzhaus spielen, ebenso das Countryduo Rita Hey im Kraftfeld. Dazu vielleicht ein andermal Genaueres. Wendelin Brühwiler, 1982, ist freier Journalist und arbeitet an der Forschungsstelle für Sozialund Wirtschaftsgeschichte der Uni Zürich.

VorarlBerg

Weisse Hölle in Lech Beinahe täglich kaufe ich mir eine von den internationalen Zeitungen – allerdings erst, nachdem ich sie in der Buchhandlung durchgeblättert habe, ob etwas Interessantes im Feuilletonteil stehe. Neulich gehe ich in den Laden, wo sind alle Tageszeitungen? Tja, der Arlberg sei zu, sagt man mir, Strasse und Tunnel. Und dann gibt es keine «Süddeutsche», keine «FAZ», keine «NZZ»? Liegen München, Frankfurt, Zürich hinter dem Arlberg? Für Vorarlberger Zeitungsleser offenbar schon. Wenig später triumphieren die Lokalblätter: Zuerst der «Bayerische Rundfunk», dann die «ARD»-Tagesschau hatten gemeldet, das (ganze) Bundesland Vorarlberg sei von der Aussenwelt abgeschnitten. Ein Vorarlberger Kabarettist schreibt sofort auf Facebook: «An alle deutschen Freunde, die gestern die Tagesschau gesehen haben: Vorarlberg ist entgegen aller Agenturmeldungen aus Wien nicht vom Rest der Welt abgeschnitten, sondern nur vom Rest Österreichs, dessen Hauptstadt sich für den Rest der Welt hält.» Wir erheben uns von den Sitzen und nehmen den Hut ab angesichts des ehrwürdigen Alters der Vorarlberger Witze gegen die Wiener. Ein Poster schrieb zur Internet-Version der Meldung, ganz falsch sei sie nicht gewesen, denn: «Arlberg zu wegen Schnee. Pfändertunnel, Bregenz und Lustenau zu wegen Stau. So viel bleibt da nicht mehr übrig.» In den Bergtälern waren aber tatsächlich Leute eine Zeitlang eingeschlossen, weil die Zufahrtsstrassen wegen Lawinengefahr gesperrt waren. In Lech und Zürs ist das nicht so ein Problem, dort gibt es genug Gäste, die per Hubschrauber entfleuchen könnten, falls sie wollten. Wie es einem sonst ergehen kann, habe ich vor

ToggenBurg

Kantonsrats(qu)wahlen

Keine Umgebung für Sandalen: Lech am Arlberg. Bild: pd ein paar Jahren vor Augen geführt bekommen. Damals hielt die Österreichische Bundesbahn noch mehrmals am Tag im Bahnhof Langen am Arlberg, von wo ein Linienbus nach Lech fährt. Ich wollte zu einer Weinverkostung in ein Hotel nach Lech, und da der Bus praktisch vor der Eingangstüre des Hotels hält, zog ich einen dünnen Mantel über den Anzug, trug Halbschuhe und liess Mütze und Handschuhe zuhause. Es schneite schon beim Hinfahren, ständig, aber nicht besonders stark. Ich kam am Mittag ins Hotel und hatte vor, um fünf Uhr auf den Bus zu gehen, obwohl die Verkostung bis sechs dauern würde. Dann meinte einer, ich könne mit ihm in seinem Auto nach Langen mitfahren, solle also bis zum Ende bleiben. Das tat ich (die späteren Weine sind die besseren), und um sechs wurde prompt die Strasse wegen Lawinengefahr geschlossen. Das könnte recht unangenehm sein, denn der Nobelskiort Lech ist nicht auf Tagesgäste eingerichtet – von den Übernachtungspreisen ganz abgesehen. Die Veranstalter der Weinverkostung verschafften mir jedoch ein Privatzimmer, das Problem war also gelöst. Am nächsten Morgen würde die Strasse wieder freigegeben, versicherte man mir. Die Lust auf einen abendlichen Spaziergang im tief verschneiten Dorf verging mir in meinem Mäntelchen und den Strassenschuhen ziemlich schnell. Am nächsten Morgen hörte ich beim Frühstück Nachrichten: Die Strasse war noch nicht geöffnet. Weil ich immer noch nicht im knöcheltiefen Schnee herumlaufen wollte, setzte ich mich in ein Café und las die Zeitungen vom Vortag. Um neun war die Strasse zu. Um zehn war die Strasse zu. Um elf war die Strasse zu. Ich ging ins einzige Kaufhaus des Ortes – eher eine Gemischtwarenhandlung – und kaufte mir eine Zahnbürste und sonst noch ein paar Kleinigkeiten für den weiteren Aufenthalt in Lech. Als ich aus dem Laden trat, sah ich einen deutschen Urlauber sein Auto reisefertig machen. Die Strasse war offen (wahrscheinlich, weil ich die Zahnbürste gekauft hatte)! Ich schwor mir: nie wieder eingeschneit! Und bisher hat es auch funktioniert. In Zukunft können mich höchstens Muren von der Möglichkeit der sofortigen Heimreise aus irgendwelchen Bergdörfern abhalten. Kurt Bracharz, 1947, arbeitet als Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer in Bregenz.

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thema

Das ist es. Wir brauchen das. Wahlen, immer wieder und immer andere. Jetzt gibt es Chancen für Menschen, die ihre Interessen in der Regierung der Kantonshauptstadt einbringen wollen. Die Parteien in der Region Toggenburg haben anscheinend nicht mit Mitgliedermangel und rückläufigen Zahlen zu kämpfen. Die Listen mit den leider nur noch elf Listenplätzen werden gut assortiert eingereicht. Jedermann und jedefrau will in den Kantonsrat und mitreden. Zumindest lassen das die Meinungen der Leserbriefschreiber vermuten, die noch nicht politisch zermürbt sind. Mit frischem Tatendrang wollen sie motiviert und unverbraucht, flexibel und mit neuen Ideen den Kantonsrat auffrischen (man denkt dabei an die frische Alpenluft, die unverbrauchte Natur, den ungezwungenen Humor, die Bodenständigkeit und das rauhe Wesen der Toggenburger). Ja, das wird einiges bewegen – vielleicht. Da ich mir auch lange Gedanken darüber gemacht hatte, ob ich kandidieren soll oder nicht, was es bringt, ob ich denn wenigstens etwas Einfluss nehmen könnte auf die gemeinsamen Entscheidungen für das Toggenburg, habe ich mich nun entschieden. Also praktisch überreden lassen. Sich als Mitglied einer kleinen Partei innerhalb eines kleinen Gremiums wie den Kantonsrat einen Platz ergreifen zu können, weckt Jagdinstinkt bei mir. Wenn ich mir überlege, wie ich an eine Arbeit herangehe, ob das im Toggenburg oder anderswo ist, dann bin ich motiviert. Ja, wir können mehr als die anderen. Ja, wir haben weniger als die anderen. Ja, wir müssen uns zeigen, uns bemerkbar machen, damit man uns nicht vergisst und hier nicht übersieht. Wir müssen von jeder Partei die Besten nach St.Gallen schicken wollen. Wir, die Kandidaten, müssen auch wollen, müssen motiviert und gut drauf sein. Okay, etwas Narzissmus ist auch dabei, Idealismus, Ideologie und dann – Kapitalismus. Allein der Gedanke, was das alles kosten soll? So ein Wahlkampf ist auch ein finanzieller Qualkrampf – zumindest bei mir. Niemals werde ich meinen Partner um einen finanziellen Zustupf für die Wahlkasse bitten. Ich bin unabhängig. Ich kann das alleine. Frage um Sponsoring, Unterstützung. Frau wird zur Bettlerin für ein teures, verantwortungsvolles Hobby, in das man viel Zeit und Nerven steckt und für das man kein Lob erntet – niemals. Was mich an der ganzen Sache freut: Wer auch immer im Toggenburg in den Kantonsrat gewählt wird, wird getragen von der Bevölkerung im Tal. – Bis frau einen Fehler macht. Hier im übersichtlichen Toggenburg ist das «Beobachten hinter dem Vorhang und Meldung an höhere Stellen» von grosser Wichtigkeit. Alles ist transparent. Dann wird frau fallen gelassen. Hier wird dir nichts geschenkt, vergiss es. Es wird auch nichts vergessen, aber es könn-


thema

Rundflug

te sein, dass sie mich wählen und dann fühle ich mich auserkoren wie eine Miss, eine Miss Toggenburg. Kürzlich hat ein junger Familienangehöriger gemeint: «Du bist in der falschen Partei. Grüne kann man nicht wählen im Toggenburg, weil niemand ehrlich zugeben kann, grün zu wählen, das ist ein Imageschaden.» Diese Worte hallen noch immer in meinen Ohren. Ich glaube, ich gründe eine neue Partei: Die Unkapitalistisch Grüne-Colorations Partei, die UKGCP. Das passt zu mir. Jetzt nur noch die Statuten erstellen und dann Wahlkampf machen ohne Geld, mit roten Haaren und grünen Gedanken. Der Wecker schellt an diesem kalten, schneelosen Morgen in Wattwil – uff … nur ein wirrer Traum. Daniela Vetsch Böhi, 1968, Textildesignerin, umweltpolitisch Aktive und Mutter.

Rheintal

Kleine Brücke, grosse Gefahr Brücken sind mehr als blosse Verkehrsverbindungen. Das gilt besonders für das Rheintal. Obwohl das Tal mehr und mehr zusammenwächst, ist die Zahl der Möglichkeiten, um von hüben nach drüben zu gelangen, auffallend gering. Es gibt nur ein gutes Dutzend Brücken zwischen Bodensee und Sargans und drei davon dienen ausschliesslich dem Bahnverkehr: bei St.Margrethen, bei Buchs und eine bis anhin wenig beachtete zwischen Kriessern und Mäder. Über Letztere wird derzeit lebhaft diskutiert, denn sie soll abgebrochen werden. Obwohl sie aus den fünfziger Jahren stammt, gehört sie zu den Ältesten; und sie hat eine besondere Funktion, da sie nur dem Rheinbähnle zur Verfügung steht. An der Sitter oder Thur finden sich oft in unmittelbarer Nähe zueinander Brücken aus verschiedenen Jahrhunderten. Im Rheintal ist aber keine richtig alt, denn lange Zeit gab es überhaupt keine Brücken: Das Flussbett war mehr als einen Kilometer breit; da liess sich immer eine Stelle zum Übersetzen finden. Zudem fuhren Fähren. Erst mit der Verbauung des Flusses machte man sich Ende des 19. Jahrhundert daran, Holzbrücken zu erstellen. Bis auf eine Ausnahme verschwanden im 20. Jahrhundert aber alle: eine brannte, eine andere wurde vom Hochwasser mitgerissen, die restlichen wurden nach und nach ersetzt, da sie den Anforderungen des Autoverkehrs nicht mehr genügten. Das neue Ungemach um die RheinbähnleBrücke geht aber nicht wie bis anhin von den Verkehrsplanern, sondern von den Wasserbauern aus. Die Abflusskapazitäten des Rheins sollen wesentlich erhöht werden, Wassermassen, wie sie nur alle hundert Jahre vorkommen, sollen bewältigt werden können: konkret von 3’100 auf 4’300 Kubikmeter pro Sekunde! Einerseits wird als

Folge der Klimaveränderung mit einer Zunahme extremer Hochwasser gerechnet, andererseits ist man immer weniger bereit, mit dem Risiko einer Überschwemmung der Talebene zu leben. Sollten die grossen Wassermassen kommen, darf nichts im Weg stehen. Das wäre bei der Rheinbähnle-Brücke mit ihren Pfeilern sowohl im Flussbett wie auch im Vorland nicht der Fall. Treibholz könnte hängen bleiben und zu einer Verklausung führen. Die Folge wäre, dass das Wasser unkontrolliert ausbrechen würde, was bis anhin noch nie passierte. Für die zuständige «Internationale Rheinbauleitung» ist es beschlossene Sache: Das potentielle Hindernis muss weg! Dies umso mehr, als die Bahn nur noch touristisch genutzt wird. Bis vor drei Jahren wurden mit dem Rheinbähnle Steine von einem Bruch bei Koblach an den Bodensee geführt. Heute ist die Materialbahn eine Museumsbahn. Mit dem Abbruch der Brücke müsste auch der Bahnbetrieb eingestellt werden. Das hat die Gegner vor allem aus dem Umfeld des Vereins Museum Rheinschauen in Lustenau auf den Plan gerufen. Dieser sucht nun Wege, die Brücke zu erhalten. In der ganzen Diskussion kommen auch alte Geschichten ans Tageslicht. Anwohner behaupten, die Brücke sei seit dem 2. Weltkrieg immer noch «scharf geladen». Es gibt auch Stimmen, die vorschlagen, die Brücke höher zu legen und als Veloübergang zu nutzen. Noch steht sie aber und die Bahnfreunde hegen Hoffnung. – Doch dass in einem Tal, das wegen den Überschwemmungen einst als Armenhaus galt, die Argumente der Sicherheit höher gewichtet werden, wäre nicht weiter erstaunlich.

gibt es in diesem melancholischen Film keine Helden. Uzala nennt sich selbst «meine Leut», damit meint er sich und die ganze belebte Natur um ihn herum; diese muss er verlassen, weil seine Augen schwach geworden sind und er nicht mehr jagen kann. Sein Freund, der Geograf, nimmt ihn zu sich nach Hause in die Stadt im äussersten Osten Russlands. Uzala fühlte sich gefangen in der zivilisierten Welt und kehrt zurück in die Wildnis, obwohl er weiss, dass dort seine Tage gezählt sind. … meine Reise führt mich weiter nach Paris der Belle Epoque, nach Wien des Fin de siècle, weiter über Tokio und Odessa nach London. Fortdauernde Erinnerungen an eine aussergewöhnliche Familie im goldenen Käfig. Innerhalb von zwei Weltkriegen und der nachfolgenden wirtschaftlichen Hochkonjunktur wurde dieser goldene Käfig buchstäblich zersetzt – übrig geblieben sind 264 Netsuke, wertvolle japanische Miniaturschnitzereien aus Holz und Elfenbein, die dank Anna, der Zofe der Familie, gerettet wurden. Der «Hase mit den Bernsteinaugen» ist die Geschichte der Ephrussis, eine Erkundung über Besitz und Verlust und über das Leben und die Tränen der Dinge. … «Ur-Tränenmeer» steht auf dem Etikett einer hellgrauen Kartonschachtel, ich schlüpfe hinein und fühle mich, obwohl sehr wenig Platz vorhanden ist, gleich wohl und geborgen in dieser Wunderkammer. Eintauchen in den Kosmos des Künstlers Dieter Roth – und die Zeit vergessen. Ich träume vom «Ur-Tränenmeer» und seinen unendlichen Tiefen. Die lyrischen «Logbuchnotizen Innere Lande» lassen mich wieder in der Realität ankommen. Meinrad Gschwend, 1958, freier Journalist … wieder in mein Leben auftauchen. Die Zeit in Altstätten, politisiert für die Grünen im des Eingeschlossenseins neigt sich dem Ende – St.Galler Kantonsrat. ein schönes Weihnachtsgeschenk von Freunden liess mich im Bücherladen Appenzell für ein paar Stunden einsperren. Zwischen unzähligen appenzell Buchdeckeln und in einer Kartonschachtel durfte ich frei stöbern, entdecken, wunderbaren Menschen begegnen, in Erinnerungen schwelgen und wurde mit feinen Häppchen und Getränken auch Anfang des Jahres wurde ich eingesperrt. Nicht noch verwöhnt. «Meine Leut» braucht solche Orte wegen eines Vergehens oder zur Ausnüchterung zwischen Kunst und Wildnis der Zivilisation – nein – einfach so. Wohl oder übel fügte ich zum leben, wie Dersu Uzala die Natur der Taiga mich in mein Schicksal und versuchte, gelassen zwischen Windstille und furiosem Schneesturm zu bleiben. Der Raum war klein, kaum Tages- brauchte. Damit solche Oasen nicht austrocknen, licht. Kein Radio. Kein Fernseher. Eingeschlos- mein persönlicher Wunsch für 2012: am 11. März sen im Bücherladen. Und jetzt? Ich fand Wladi- ein Ja zur Buchpreisbindung in die Urnen legen. mir K. Arsenjews Buch «Dersu Usala, der TaiVerena Schoch, 1957, ist Kamerafrau und gajäger», das 1923 erschien … Fotografin und wohnt in Waldstatt. … und so begab ich mich in das Land PhantAsien. Meine Erinnerungen trugen mich weit nach Osten in die unendlichen Weiten der Taiga. Bilder aus dem Film tauchten auf. «Uzala, der Kirgise» von Akira Kurosawa. Uzala ist unterwegs mit einem russischen Geographen, der das Ussuri-Gebiet kartografieren soll. Beim Erkunden eines Sees bricht ein Unwetter herein, Uzala baut einen Unterschlupf aus Gräsern und rettet so seinem Freund das Leben. Ausser Manche Leute brauchen Bücher, wie Dersu Uzala der in betörender Schönheit gefilmten Natur die Taiga zum Überleben. Bild: pd

Ein Geschenk

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Vorsorge t h e m a

Grenzenlos soziales Kapital anhäufen Im St.Galler Rathaus wird einmal mehr eine Pioniertat ausgeheckt: Wenn alles nach Plan läuft, soll ein «Zeitvorsorge»-Modell für Senioren-Haushalthilfen und nachbarschaftliche Pflege eingerichtet werden. Ein Kommentar. von rolf bossart Die demographische Entwicklung macht es nötig, dass in der Pflege und Versorgung betagter Menschen neue Wege beschritten werden. Doch die Care-Landschaft ist ein vermintes Feld. Denn wer Pflege und Nachbarschaftshilfe entlöhnen will, muss sich einige Fragen gefallen lassen: Wer soll es bezahlen? Ist nicht die Familie dafür zuständig? Wie steht es um die Gefahr von Dumpinglöhnen? Zerstört Geld im Pflegebereich nicht wichtige soziale Bindungen? Wer umgekehrt den Pflegenotstand mit familiärer Romantik und ethischen Appellen lösen will, will oft nichts wissen von Geschlechtergerechtigkeit, der Problematik von sozialen Abhängigkeiten, einem Wirtschaftssystem, das nicht nur Konsumbedürfnisse, sondern auch Pflege und Solidarität auf der Rechnung haben muss und vom drohenden Rückfall in vormoderne Formen des Generationenvertrags. Der Widerspruch ist unübersehbar. Zum Vergleich: Beziehungen und Freundschaften beruhen auf einer Ungleichzeitigkeit von Geben und Nehmen. Wer nie etwas gibt, ohne dasselbe umgehend zurückzufordern, hat Mühe, Freunde zu finden. Doch wer niemandem etwas schuldig bleiben will, ist genauso ein schlechter Freund. Soziale Beziehungen tragen also immer ein Moment von Schuld in sich. Lohn in Form von Geld befreit die Menschen aus solchen Zwangsverhältnissen, da Dienst und Gegenleistung zum selben Zeitpunkt geschehen und weil bei Geldgeschäften der Glaube besteht, dass Gleiches mit Gleichem vergolten werde. Der Preis ist allerdings eine tendenzielle Beziehungslosigkeit, da ausserhalb des Lohnverhältnisses oft kein Grund besteht, den Kontakt zu pflegen.

Nicht Lohn als Motivation Kürzlich stellte das St.Galler Sozialdepartement unter der Leitung von Stadtrat Nino Cozzio das «Zeitvorsorge»-Modell für Senioren-Haushaltshilfen und nachbarschaftliche Pflege vor. – Senioren erhalten für Hilfeleistungen an Senioren eine Gutschrift, die sie später einlösen können. In diesem Modell winkt das Versprechen, dem vorab beschriebenem Dilemma zu entkommen. Indem man nämlich von der Stadt etwas für geleistete Dienste bekommt, muss die Person, die davon profitiert, nicht die Last des Dankes tragen. Und indem der Lohn nicht Geld ist, ist es weder ein Just-in-Time-Geschäft noch wird Gleiches mit Gleichem vergolten. Das heisst, die Motivation etwas zu tun, kann nicht allein im zu erwartenden Lohn gründen.

Rüstige Renterinnen und Rentner sollen den älteren helfen. Das ist der Haken der Sache oder auch die Chance. Problematisch ist es, wenn die Zeitgutschrift tatsächlich für den Bezug von Hilfeleistungen von Dritten eine Relevanz haben soll. Man kann sich gut vorstellen, dass es nötig sein würde, das Zeitguthaben mit einer exklusiven Zugangsberechtigung zu ausgewählten Leistungen zu kombinieren. Das hiesse, dass wer keine Zeit gespart hat, auch nichts einziehen könnte. Dies ist, wie Nino Cozzio auf Anfrage bestätigt, nicht die Absicht. Um die Zeitgutschrift trotzdem als Guthaben zu etablieren, braucht es also eine andere Wertsetzung. Hier öffnet sich der Raum der sozialen Fantasie.

Die Angst vor den Alten Der alte Generationenvertrag ist brüchig geworden, da die Hilfe der Jungen für die Alten immer weniger durch persönliche Abhängigkeiten oder durch Gotteslohn motiviert ist. Die Frage, die sich in mobilen, säkularen Gesellschaften stellt, ist also die nach einem neuen Ort, wo die Hilfe, die ich leiste, aufgehoben werden kann. Für einen neuen Generationenvertrag braucht es dringend einen solchen Vorstellungsraum. Man findet sich hier etwa auf derselben Stufe wieder wie unsere Vorfahren, die sich der Angst vor den Ansprüchen der Toten nur entledigen konnten, wenn es ihnen gelang, kollektive Vorstellungsräume zu schaffen, wo es den Toten gut ging. Die Sorge um die Toten geriet zur Rückversicherung für das eigene Wohlergehen. Denn unbefriedigte Tote drohten als Wiedergänger die Gesellschaft der Lebenden auszusaugen. Die aktuellen Diskussionen um den drohenden Pflegenotstand tragen die Angst vor einer die Gesellschaft aussaugenden Übermacht der

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bedürftigen Alten in sich. Diese Angst hat ihren realen Grund in der Tatsache, dass eine kapitalistische Wirtschaft nie allein die Kraft entwickeln kann, um die Altenpflege human zu organisieren.

Sich um die Pflegenden sorgen Das Zeitguthaben-Modell kann hier einen Beitrag leisten. Oder anders gesagt, genauso wie die Religionen mit der Zeit dazu übergingen, die Sorge um die Toten zu lösen, indem man die Trauer der Lebenden ins Zentrum stellte, muss unsere Gesellschaft neben dem Bau und der Finanzierung von Altersheimen die Sorge um die Pflegenden ins Zentrum rücken. Im vorgeschlagenen Modell könnte es darum gehen, einen Vorstellungsraum zu etablieren, wo die Hilfe, die ich als Laie leiste, als soziales Kapital angehäuft werden kann. So wie man sich früher den Himmel real nie kaufen konnte, wird die Stadt als potentielle Verwalterin dieser ideellen Guthaben keine äquivalente Garantie für den Bezug entsprechender Pflegeguthaben abgeben können. Ihre Aufgabe könnte vielmehr darin bestehen, den Wert des sozialen Kapitals als Vorstellungsraum für den sozialen Reichtum eines Gemeinwesens zu etablieren. – Mittels Preisen, Ehrungen, Steuererleichterungen oder der Koppelung von angesammeltem Zeitguthaben der Bevölkerung mit Innovationen für die soziale Infrastruktur. Denkbar wäre auch ein jährliches Ranking der Inhaber der fünfzig grössten Zeitguthaben. In dieser Hinsicht wäre es auch nicht nötig, diese Guthaben zu begrenzen. Denn gerade die grenzenlose Anhäufung von sozialem Kapital wäre der wesentlichste Motivationsgrund für die Nachbarschaftshilfe.


thema

Barrierefreiheit

Wenn die Schwelle zur Barrikade wird Den Handicaplosen mag es nicht auffallen, für Menschen mit einer Behinderung ist der öffentliche Raum aber nach wie vor ein Hindernissparcour. –  Eine Tour durch St.Gallen mit dani e la vet sc h böhi , «Saiten»-Kolumnistin und Mutter einer gehbehinderten Tochter.

Jana ist unsere Tochter. Sie ist cerebral gehbehindert; teilweise kann sie gehen, manchmal braucht sie einen Stock, manchmal den Rollstuhl. Mit ihr teilen viele Hunderte, ja Tausende von behinderten Menschen in der Schweiz das gleiche Schicksal. – Oft werden sie im Alltag zusätzlich behindert: Im vergangenen Jahr konnten Menschen mit Behinderung in der Stadt St.Gallen immer noch nicht alle öffentlichen Gebäude oder Verkehrsmittel ohne fremde Hilfe besteigen. Wer mit einem Rollstuhl in der Stadt unterwegs ist, macht die Erfahrung, dass Pflastersteine, so schön sie auch sein mögen, ein enormes Hindernis darstellen. Kleine Trottoir-Schwellen ohne Abschrägung, Regenrinnen, Treppenabsätze, enge Gänge zwischen den Regalen in Läden, unsinnig dicht eingerichtete Restaurants, Bars in Kellergeschossen – und dann die Toilettenfrage. Müssen Menschen mit einer Behinderung nicht zur Toilette? Es ist frappant: Auch wenn wir auf dem Land in einer «MöchtegernEnergiestadt» wohnen, finden wir hier eher eine öffentliche, rollstuhlgängige Toilette als in St.Gallen. Und wenn sich in St.Gallen doch eine findet, begegnet einem ein Witz an der Türe der so genannten «behinderten-freundlichen» Toilette: «Bitte Schlüssel/Code an der Kasse/ Bar abholen!» Also: mit voller Blase zum Lift, warten, hinauffahren, sich bis zur Kasse/Bar durchkämpfen, fragen – was auch eher peinlich

ist, zurückkämpfen, wieder in den Lift, hinunter. zwar nur um dreissig Zentimeter gehen, aber es Entweder man schafft es rechtzeitig oder eben geht eben auch um mehr Selbständigkeit und nicht. So wird man als gehandicapter Mensch Sicherheit. noch ein bisschen abhängiger, unselbständiger, Schikane im Einkaufszentrum behinderter gemacht. Kopfschütteln wurde auch während der WeihStolperfalle beim Spital nachtszeit draussen vor der Stadt, in der AFGDas Ostschweizer Kinderspital verfügt nach dem Arena, ausgelöst. Ein Vater eines gehbehinderletztjährigen Anbau über mehr Platz. Auch mehr ten Jugendlichen mit Rollstuhl aus KrummeParkplätze sind vorhanden und es gibt einen di- nau wird von einem Parkplatzanweiser trotz rekten Zugang vom Parkhaus hinauf in das Kin- des blauen Behindertenparkausweises in einen derspital. Nur, ein kleines Hindernis macht den «normalen» Parkplatz gelotst. Auf seine Frage, Weg aussen herum vom Parkhaus her über die warum denn die Behindertenparkplätze mit jeTreppe zum Handicap. Eine kleine Schwelle weils drei Autos zugeparkt seien – ohne spezizwischen Trottoir und Treppe wird zum Stol- elle Behindertenkennzeichnung versteht sich – perstein – an einem im Jahr 2001 fertiggestellten erhielt er zur Antwort: «Das ist eine Weisung öffentlichen Gebäude wohlgemerkt. von oben.» (man bedenke das WeihnachtsgeSeh- und gehbehinderte Menschen werden schäft). Er entgegnete, es sei für gehunfähige sich über diese Schwelle viele Geschichten er- Menschen unmöglich auszusteigen, wenn der zählen können. Es wäre ein Einfaches, sie zu ent- Wagen auf einem üblichen Parkfeld stehe. Die fernen. Das Ostschweizer Kinderspital ist jedoch Antwort war wenig sensibel: «Sie können ja zunicht befugt, diese Stolperfalle abzuschrägen. rückfahren und den Rollstuhl dort ausladen.» Dafür sei die Stadt St.Gallen zuständig, heisst es. Der Vater hat sich daraufhin mit dem zuEs geht hier klar um unüberlegte Vorgehenswei- ständigen Leiter des Einkaufzentrums in Verbinsen in der Planung einer öffentlichen Anlage. dung gesetzt. Dieser entschuldigte sich umgeAnders verhält es sich glücklicher-, aber hend und schriftlich. Die Weisung, wegen des auch groteskerweise mit dem Handlauf der Weihnachtsgeschäfts die Behindertenparkplätze Treppe. Dieser ist nämlich etwas zu kurz geraten zu nutzen, werde künftig nicht mehr herausgeund Menschen mit Behinderung finden daran geben. Man hätte sich wohl zu wenig Gedanken keinen Halt. Die Zuständigen des Kinderspitals darüber gemacht, wie sich Menschen mit Benehmen sich nun diesem Problem an. Es mag hinderung zurechtfinden würden.

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Barrierefreiheit t h e m a

Schön, aber hinderlich: Pflastersteine und Schwellen. Bei der Stadtpolizei ist zu erfahren, dass bei Behindertenparkplätzen verschiedene Reglemente gelten; je nachdem, ob es sich um öffentliche, halböffentliche oder eben private Parkplätze wie bei der AFG-Arena handelt. Im letzteren Fall gelte das Reglement der Betreiber. Bei öffentlichen Abstellplätzen hingegen werde Falschparken streng gebüsst. Laut Angaben von «my handicap» gibt es in der Stadt St.Gallen offiziell 31 Behindertenparkplätze, davon sind die meisten in Parkhäusern zu finden. Im oberen Graben ist der Zugang zum Lift sehr eng und auch der Weg vom Parkplatz zum Lift ist nicht ungefährlich. Der Liftausgang dagegen ist ideal: zentral. Aber Achtung – Kopfsteinpflaster. Die Behindertenparkplätze vor Spitälern und Pflegeeinrichtungen wurden nicht mitgerechnet.

Schwellenangst in der Stiftsbibliothek Ein anderes Beispiel ist die Stiftsbibliothek. Hineinkommen ist kein Problem. Denn wie man an die Filzpantoffeln gedacht hat, um den Boden zu schonen, dachte man auch an einen Lift. Die hohen hölzernen Schwellen in den Türrahmen sind jedoch ein Hindernis. Sie zu überwinden ist mit dem Rollstuhl ein Kraftakt und ohne fremde Hilfe unmöglich. Ein Elektro-Rollstuhl hat gar keine Chance. Es fehlt wohl am guten Willen, denn ohne grossen baulichen Aufwand könnten Rampen angebracht werden. Besser

sieht es weiter westlich aus: Die Lokremise bietet Zugang von allen Seiten und ist auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Das Kinok verfügt über 95 Sitzplätze und zwei Rollstuhlplätze. Gerade bei kleineren Kinos ist ansonsten der schwellenlose Zugang oder ein Rollstuhlplatz nicht immer gewährleistet. Vorbildlich ist ebenfalls das Theater St.Gallen, das zwei Behindertenparkplätze direkt vor dem Eingang zur Verfügung stellt. Und vom Parkhaus Brühltor aus gelangt man mit dem Lift direkt und bequem in die Tonhalle. Über eine Rampe gehts zur Museumstrasse und dann barrierefrei ab ins Theater. Im Rang beim Eingang E gibt es demontierbare Sessel, um bequem am Theaterspektakel – auch spontan – teilnehmen zu können.

Pro Handicap Nach diesen schlechten und einigen guten Beispielen wünsche ich mir Gleichberechtigung, Achtung und Respekt gegenüber Menschen mit Behinderung. Mit einem zusätzlichen Gedanken: Arbeitsplätze innerhalb der vielen Verwaltungen (mit eingeschlossen sind Bauten, Anlagen, Verkehr, Kultur) sollten zu einem guten Teil von Menschen mit Behinderung besetzt werden. Dann wären solche Stolperfallen nicht der Alltag, sondern die Ausnahme. Alleine schon durch die selbstverständliche Mitarbeit von Menschen mit Behinderung während der

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Planungsphase könnten durch ihre Erfahrung Unmengen von Ressourcen eingespart werden: Kosten für nachträgliche Anpassungen und vor allem auch Gerichtskosten würden wegfallen, denn oft bleibt einem nur der rechtliche Weg, um für Barrierefreiheit zu kämpfen. Die «Procap St.Gallen Appenzell» nimmt sich immer wieder allen möglichen Themen an. Regelmässig gehen Anfragen von Menschen mit Behinderung zu Rechtsfragen ein. In Schadensfällen und bei Rechtsstreiten wird eine Rechtsberatung oder gar eine juristische Vertretung angeboten. In den vergangenen zwei Jahren nahmen die juristischen Fälle in IV-Fragen zu, Streichung der Finanzierung von Hilfsmitteln, Kürzungen von Hilflosenentschädigungen oder gar ungerechtfertigte Streichungen von IV-Renten. Ein Entlastungsangebot für Familien mit einem cerebral bewegungsgestörten Kind oder Mehrfachbehinderungen bietet die «Vereinigung Cerebral Ostschweiz» einmal monatlich an. An einem zentralgelegenen Ort in St.Gallen, behindertengerecht eingerichtet, mit einer einszu-eins Betreuung, zu einem Preis, der für alle Eltern erschwinglich ist. Ihr Auftrag ist es, den anvertrauten Kindern ein nach ihren Bedürfnissen und Wünschen angepasstes Wochenende zu gestalten. Ohne erzieherischen Auftrag und mit ärztlicher Schweigepflicht.


flaschenpost

Ägypten

Von innen, von aussen, von der Linie Notizen zum «Frauenprotestmarsch gegen die Militärgewalt an weiblichen Demonstrantinnen» vom 20. Dezember 2011 in Kairo. von anna frei und andrea thal Einige hundert Frauen versammelten sich am 8. März vergangenen Jahres für den «Million Woman March» auf dem Midan Tahrir. Sie wollten die Relevanz der Beteiligung von Frauen an der Revolution thematisieren und die aus ihr hervorgegangenen Forderungen öffentlich benennen: gleiche Löhne, bessere Bildung und vor allem aktive Teilnahme an den Reformprozessen und Mitbestimmung der konstitutionellen, gesetzlichen und politischen Zukunft Ägyptens. Die kleine Gruppe wurde gewaltsam und lautstark am Sprechen gehindert. «Von Männern, die ihnen sagten, dass dies nicht die passende Zeit für Frauenanliegen sei», wie «BBC Arabic» berichtete. Einige der Gegner riefen «the people want to bring down women» – eine Transformation des während der Revolution vielgesungenen «the people want to bring down the regime». Eine ägyptische, genderstudierte Anarchistin kritisiert bei einem gemeinsamen Nachtessen die Anlage des Protests: «Sie war sehr westlich ausgerichtet. Was heisst denn überhaupt ‹Internationaler› Frauentag? Die Initiative kam fast ausschliesslich von Seiten der NGOs, nicht von der Strasse. Und viel zu viele nicht-ägyptische Frauen nahmen teil, was die weitverbreitete Theorie bestärkte, dass ausländische Kräfte die Revolution für ihre eigenen Zwecke missbrauchen. Ausserdem hörte man auch von angeheuerten ‹Thugs›, die Chaos und Aggression verbreiteten und die Frauen belästigten.» * «Frauendemo heute 15:30 Uhr ab Tahrir! Sollte ok sein wenn ihr hingeht, aber schaut, wie die Stimmung auf dem Platz ist. Ich muss arbeiten, komme später.» Die Nachricht erreicht uns am frühen Nachmittag des 20. Dezembers per SMS. Wir waren vormittags bereits zweimal auf dem Platz, um im Mugamma-Verwaltungsgebäude unsere Visas zu verlängern. Die herumliegenden Steine rufen Bilder der Geschehnisse der letzten Tage hervor: Die Soldaten, die alles, was sie finden konnten, von den Dächern der Regierungsgebäude entlang der Qasr Al-Ainy Strasse unweit des Tahrir-Platzes auf die Protestierenden warfen; der Brand des Ägyptischen Instituts; verhaftete Strassenkinder, am staatlichen Fernsehen als bezahlte Unruhestifter vorgeführt; Aufnahmen von Soldaten, die mit scharfer Munition schossen und die Militärregierung, die das Gegenteil behauptete; die unzähligen Bilder der gezielten Gewalt an Frauen. – Jene Bilder, die in den letzten Tagen weltweit auf den Titelblättern unzähliger Zeitungen zu sehen waren und die mit der Grund für den «Women’s march against SCAF brutality against female demonstrators» sind. * Während den Ausschreitungen vor den Toren des Parlamentsgebäudes am 17. Dezember schleiften drei Soldaten eine Frau mit Kopftuch und schwarzem Gewand über den Boden, entkleideten sie dabei, rissen an ihr und traten sie gegen Kopf und Oberkörper, als sie schon lange bewusstlos war. Ich denke an dieses schockierende Bild und daran, was es

an einem Ort bedeutet, an dem sich die meisten Frauen nur mit Kopftuch in der Öffentlichkeit bewegen. Und auch daran, wie bezeichnend es ist, dass diese Frau in den internationalen Medien und im Netz nun «die Frau mit dem blauen BH» genannt wird. Die gefilmte Sequenz ist mehrere Minuten lang und zeigt auch, wie drei Protestierende versuchen, die Frau wegzutragen, dann jedoch von der Militärpolizei eingeholt und brutal zusammengeschlagen werden. Sie zeigt auch, wie ein Soldat den entkleideten Körper der Frau zudeckt, als seine Mitstreiter einen Moment von ihr ablassen und wie er dann weiter an ihr reisst und schliesslich immer mehr Sicherheitskräfte dazukommen. Einige dieser Handlungen sind nur zu sehen, wenn die Fernsehstationen und Blogs die Sequenz nicht schneiden, was sie oft tun. So unterschiedlich die darin zu beobachtenden Gesten sind, kaum auszuhalten ist, dass sowohl das Treten wie auch das Zudecken am Körper einer Frau ausgetragen werden, die bewusstlos daliegt. Ein Tag nach dem Vorfall veröffentlichte die aus den Protestbewegungen hervorgegangene Zeitung «El Tahrir» das Bild mit der Headline «Liars» auf der Frontseite. Das Medienkollektiv Mosireen (Lügner) organisiert regelmässig Screenings im öffentlichen Raum und zeigt gesammelte Videos von Gewalttaten seitens der Militärregierung, die in den staatlichen Medien nicht zu sehen sind. * Vor dem monströsen Verwaltungsgebäude Mugamma auf dem Tahrir Square sammeln sich einige hundert Frauen, umkreist von einer händehaltenden Schlange von solidarischen Männern, die sich energisch dafür einsetzen, dass keine Männer in den Demonstrationszug gelangen. Wir werden in den «geschützten» Kreis aufgenommen. Der Verkehr stockt. Die umringte Versammlung dreht eine Runde um den Midan Tahrir, bevor sich die Echos der Slogans durch die Ritzen der hohen Gebäude der Tal’at Harb Strasse in Richtung Downtown ausweiten. Von den Balkonen winken einige Zuschauer, während die wütende Menge die Köpfe gen Himmel richtet: «Come down from your houses, Tantawi undressed your girls.» Im mittlerweile mehrere tausend Frauen umfassenden Demonstrationszug gibt es kein Mikrofon, keine Rednerinnenliste und keinen markierten Zeitraum eines offenen Mikrofons. Immer andere Frauen leiten die Sprechgesänge an, es gibt keine vorgegebene Ordnung und fast alle sprechen die in ihrer unmittelbaren Umgebung vorgesungenen Sprüche nach. «The Egyptian girls are the red line!» Sie wechseln sich ab und klopfen sich gegenseitig auf die Schultern, wenn eine heiser wird. «Rise your head, rise your head, you are more honorable than the one who stepped on you!» Wie ein akustisches Spruchband verteilen und wiederholen sich die unterschiedlichen Sprechgesänge entlang der Strassen Downtowns. «This is participation, not a show!» Und immer wieder «The Egyptian girls are the red line!» «The Egyptian girls are the red

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Ägypten f l a s c h e n p o s t line!» Dieser Slogan, abgewandelt von einem, der noch vor ein paar Monaten die Armee als Beschützer vor Polizeigewalt bezeichnete und ihre Nähe zum Volk lobte, ist nun zu einem geworden, der sich gegen diese richtet. «Liars! Liars! Liars!» «Get out of your home, Tantawy exposed your daughters!» Die Teilnehmerinnen sind so unterschiedlich, wie sie nur sein können. Einzig in den oft sehr vollen Frauenwagen der Kairoer U-Bahn sitzen annähernd so viele unterschiedliche Frauen, wie sie hier nun die Tal’at Harb Strasse hochgehen. Ich denke an die Erlebnisse in der Metro. Daran, wie ich im Frauenabteil Richtung El-Marg eine seltsame Unruhe verspürte. Eine Frau bat uns auf Englisch, in den Männerwagen zu wechseln. Wir erklärten uns. Sie entschuldigte sich. Eine weitere Frau teilte ihr aufgebracht auf Arabisch mit, sie solle uns sagen, wir sollen aussteigen. Erstere übersetzte und erklärte. Sie winkte ab, überzeugt, dass wir Männer seien. Im Männerwagen in der Metro Richtung Giza wussten sie dagegen nicht, wo ihre Hände hingehörten. Ich fluchte lautstark in mehrere Gesichter. Auf der Qasr Al-Ainy machte ich kurz vor einem Schaufenster mit diversen LanghaarPerücken halt. * Nach zwei Stunden erreicht die Demonstration das Journalists Syndicate, wo im Jahr 2005, beobachtet von passiven Polizisten, mehrere weibliche Aktivistinnen und Journalistinnen von «Interior Ministry Thugs» (laut «Egypt Independent») belästigt und angegriffen wurden. Der Umzug wird von fahnenschwingenden Aktivisten auf der prall gefüllten Eingangstreppe begrüsst. Einigen Flaggen wurden mit groben Pinselstrichen Halbmond und Kreuz hinzugefügt. Ein Ägyptischer Künstler zeigt uns ein paar Tage später seine Entwürfe für eine neue ägyptische Flagge. «Aber niemand mag die Idee.» * Ein Mann sitzt auf der Schulter eines anderen und versucht die Sprechgesänge anzuleiten, von ausserhalb der Linie brüllt er einen Satz, der die Absetzung der Armeeregierung verlangt. Denkt er, die Frauen wissen nicht, was sie sagen wollen? Er nervt mich. Etwas später beginnt eine ganze Reihe von Männern, in der Linie Slogans zu skandieren, und sich die Rolle der Vorsprecher anzueignen. Eine Frau versucht zu intervenieren und sie davon zu überzeugen, dies nicht zu tun. Jedenfalls glaube ich das, ohne sie oder die Männer zu verstehen. Hinter uns wiederholen einige Frauen im Chorus und klatschen in die Hände: «Horeya! Horeya! Horeya!» Wir sind still und werden mitgetragen. «Warum gibt es eine Linie von Männern um die Frauen herum?» «Um uns zu beschützen!» «Und warum sind keine Frauen unter ihnen?» «Was meinst du?» «Warum beschützen nur Männer die Demo?» «Aber es ist doch gut, dass sie das tun!» «Ich frag mich nur, warum keine Frauen unter ihnen sind.» «Ah. Viele der Frauen und Männer möchten sich nicht berühren, insbesondere wenn sie sich nicht kennen. Und der Protest könnte angegriffen werden, darum ist es besser, wenn die Männer aussen stehen.»

zu geben. Oder zu befolgen. Viele der Männer in der Linie schweigen oder wiederholen die Sprechgesänge der Frauen. Sie schauen aufmerksam in alle Richtungen. Sind damit beschäftigt, Journalisten in den Kreis eintreten zu lassen oder sie zu vertreiben. «Ich bin Journalist! Ich bin Journalist!» Unzählige Mobiltelefone, Kameras und iPads verfolgen das Geschehen von innen, von aussen, von der Linie. Am Abend finde ich eine E-Mail mit einem Youtube-Link in meiner Inbox: «Deine Teilnahme an der Revolution ist dokumentiert … :-)» Der Demonstrationszug biegt auf den Tahrir-Platz ein und die Wogen spülen uns zu einer Gruppe von Frauen, die fast ausschliesslich Kopftücher und teilweise Niqabs tragen. Viele von ihnen halten ein Bild von einem Gelehrten der Al Azhar Moschee in den Händen. Er wurde einige Tage zuvor, als die Armee das Sit-in vor dem Parlamentsgebäude stürmte, erschossen. Einige der Teilnehmerinnen repetieren unermüdlich mit bereits heiseren Stimmen. Unter ihnen ist auch eine sehr alte, schwarzgekleidete Frau. Sie beginnt gestikulierend die Sprechgesänge anzuleiten, während sie von zwei anderen in die Höhe gehoben wird. Die Antwortenden haben allesamt Tränen in den Augen. Sie halten sich gegenseitig und reden einander zu. «Ich glaube, ihr Sohn ist ein Märtyrer.» Wir verschenken unser letztes parfümiertes Taschentuch. * Nach einigen Stunden wird die Gruppe der protestierenden Frauen kleiner. «Von vielen Frauen wird erwartet, kurz nach dem Einnachten zuhause zu sein. Insbesondere, wenn sie strenge Eltern haben oder in weit entfernten Stadtteilen oder in Strassen leben, in denen es keine eng verflochtenen Gemeinschaften gibt. Darum findet die Demo nachmittags statt.» * Es ist kalt. Wir verlassen den Umzug, der sich nun auf das Zentrum des Tahrir-Platzes konzentriert. Einige Schritte weiter bittet ein lokaler Online-Sender um ein Interview. Der Journalist ist alleine und filmt mit einem Mobiltelefon, das mitsamt einer Taschenlampe an einer Art Stativ befestigt ist. «Was halten Sie von all dem?» «Soll es Frauen erlaubt sein, das zu tun?» «Ist es gut?» Ein Typ steht hinter mir und legt mir seinen Arm über die Schulter. Ich realisiere, dass wir die Linie verlassen haben. «Dieser Idiot!» «Dieser dumme Idiot!» Unsere Begleiterin spricht mit einer jungen Frau, die kein Kopftuch trägt und sich sehr aufregt. «Wie kann er sowas sagen!» «Wie kann er mir diese Frage stellen!» «Wie kann er behaupten, dass keine koptischen Frauen an der Demo teilgenommen haben!» Sie rennt zurück zum Journalisten mit der Handykamera und schreit ihn an. Der Kreis von Männern um die beiden wird zunehmend grösser. Ein kleiner Junge schnappt sich meine Hand und bepinselt sie rot-weiss-schwarz. «Ein Pfund.» Nach einer Stunde beginnt die Farbe zu bröckeln. * Ein paar Tage später erzählt eine junge Ägypterin von ihrer Teilnahme an der Demo. Neben ihr sitzt ein Grafiker aus Deutschland, der in der Stadt arbeitet. «Ich hab eine E-Mail erhalten, in der ich aufgefordert wurde hinzugehen, um die Frauen zu beschützen. Aber ich ging nicht, weil einige Tage davor die Nachrichten von Scharfschützen auf den Dächern um den Tahrir die Runde machten.» Einen Moment lang ist es still, dann sagt sie: «Du hättest dort sein sollen!»

Die Gedanken schweifen ab. Ich imaginiere eine Linie von Menschen uneindeutigen Geschlechts, die sich mit Angreifenden prügeln. Gleichzeitig beobachte ich einige Männer, die der Schlange entlangrennen. Sie scheinen Anweisungen

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Anna Frei, 1982, und Andrea Thal, 1975, sind von Ende November bis Ende März mit dem Artists-in-ResidenceProgramm von Pro Helvetia in Kairo. Andrea Thal leitet den Kunst- und Projektraum Les Complices in Zürich. Anna Frei ist Komplizin und Grafikerin.


Kultur auch schon in der Grabenhalle bei einem legendären Afrikaribik-Konzert auf der Bühne stand), machte Fatoumata Diawara mit dem Produzenten Nick Gold von World Circuit bekannt. Neben der ebenfalls bei World Circuit veröffentlichten Platte des Projekts Afro Cubism ist Fatoumata auch durch Zusammenarbeiten mit Cheikh Lo aus Senegal, Herbie Hancock, der afro-amerikanischen Jazzsängerin Dee Dee Bridgewater und besonders der umwerfenden Band Orchestre Poly-Rythmo de Cotonou aus Benin aufgefallen: Diese auferstandene und wiederentdeckte Gruppe arbeitet auf ihrem neuesten Album mit Franz Ferdinand und Angélique Kidjo und eben auch mit Fatoumata Diawara zusammen. Daraus entstand das starke Stück «C’est lui ou c’est moi». Bild: Mathias Frei

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Beeindruckendes Debüt Die Sängerin Fatoumata Diawara haucht mit ihrem Debüt der westafrikanischen Musik Frische ein. Die bereits als neue Folk-Diva gehandelte Künstlerin ist im Spielboden zu Besuch. von p ius frey Gross angekündigt und mit viel Echo kam letztes Jahr beim renommierten Label World Circuit das erste Album der jungen westafrikanischen Sängerin, Musikerin und Schauspielerin Fatoumata Diawara auf den Markt. «Fatous» heisst die Produktion und sie überzeugt durch Frische und eine erstaunliche Offenheit. – Das verwundert einen wenig, wenn bekannt ist, dass die in der Elfenbeinküste und Mali aufgewachsene Künstlerin weit in der Welt herumgekommen ist.

Ihre künstlerische Laufbahn startete sie als Schauspielerin. Sie agierte in verschiedenen Theater- und Filmproduktionen. Ihr Herz schlug jedoch schon immer für die Musik. Da und dort trat sie als Sängerin auf und wirkte in verschiedenen Musikproduktionen mit. Auch hatte sie früh Verbindungen zur besonders bekannten und erfolgreichen Szene von Sängerinnen aus Mali, die den unverkennbaren Wassoulou-Sound kreieren. Eine dieser grossen Wassoulou-Sängerinnen, Oumou Sangare (die

Packend etwas zu sagen haben Fatoumata Diawaras erfolgreiches Debüt-Album «Fatou» überrascht durch grosse Intensität und Vielseitigkeit. Das Anfangsstück «Kanou» bestreitet sie praktisch alleine: Mit akustischer Gitarre und ein wenig Rhythmus kommt ihre Stimme prächtig zur Geltung. Dieses Stück in bester westafrikanischer Tradition trägt sie, wie praktisch alle Songs, in ihrer Muttersprache Bambara vor. Die Musik auf «Fatou» ist nie überladen und immer gut angeschlossen an die Stimme Diawaras. Es gibt aber auch richtig Tanzbares zu hören: neben Wassoulou-Sound bedeutet dies den Einsatz von Kongo-Gitarren, Schnelligkeit und gekonnten Wechseln. Die grosse Zeit dieser Art westafrikanischer Musik war wohl in den achtziger und neunziger Jahren. Umso schöner, dass nun eine junge Sängerin den Staub entfernt und eine lebendige Frische einbringt. In der französischen Musikpresse wird dann auch schon von einer neuen westafrikanischen Folk-Diva geschrieben. Und von einer absolut wichtigen Neuentdeckung. Gerade auch, weil Fatoumata Diawara nicht einfach nur schöne, packende Musik macht, sondern weil sie etwas zu sagen hat; engagierte Texte kraftvoll vorträgt. Hier sei als Beispiel das sehr eindringliche Stück «Clandestin» erwähnt. Auf Tournee wird Fatoumata Diawara meist von ihrer äusserst konzentrierten Musiktruppe begleitet (Guimba Kouyaté, Allune Wade, Jon Grandcamp und Corinne Thuy Thy). Spielboden Dornbirn. Dienstag, 28. Februar, 20.30 Uhr. Mehr Infos: www.spielboden.at

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Literatur

kultur

Slumming in Guadalajara In seinem sechsten Buch «Das Tagebuch des toten Hundes» erzählt der weltenbummelnde St.Galler Autor Steve Lindauer von einer irrwitzigen Odyssee zweier junger Männer im Mexiko des Winters 2001/02. von marcel elsener Mexiko empfiehlt sich, von einigen touristisch gesicherten Bade- und Kultur-Orten vielleicht abgesehen, derzeit niemandem als Reisedestination. Zwar gab es vor zehn Jahren noch nicht Zehntausende Tote in einem unvorstellbar grausamen Drogenkrieg, doch ungefährlich war das Land nie: Steve und John beschleicht ein «komisches Gefühl», als sie mangels Geld im Dezember 2001 in San Francisco nicht wie erhofft den «ultimativen Trip» nach Brasilien ins Auge fassen, sondern eben «nur» jenen ins südliche Nachbarland. Doch dann reizen die «exotischen Namen», namentlich Guadalajara, das sich so «gut anhört» wie Timbuktu, Kathmandu, Ouagadougou, und «Bombenbräute, die ganze Mariachikultur, Tequila und Stierkampf» verspricht. Und in ihrer Jungmännerfantasie eines «klassischen, altmodischen Abenteuers» sehnen sich die beiden unzertrennlichen Freunde auch nach «dunkler Gesellschaft» hinter der «verrufenen Schanze» der Vernunft: «Wir wollten verloren gehen, wir konnten verloren gehen und wir gingen verloren.»

dem Klippenspringer El Barracuda hinter sich, sind sie bereits am sagenhaften Ziel: «Guadalajara lag vor uns ausgebreitet wie ein kolossaler, schwelender Teppich, geknüpft aus menschlichem Magma. Eine schwärende Wunde, in der die Lichter der Fahrzeuge und Gebäude umherkrochen wie flimmernde, blinde, prallweisse Maden.» Zur Begrüssung gibts ein Billighotelzimmer voller Kakerlaken, doch den euphorisierten Lebenslust-Trompetern tut das keinen Abbruch: «Hey! Hier sind wir! Plaza de los Mariachis! In einem Cucaracha-Hotel! Genau das wollten wir! Genau hier verabschieden wir uns von den Reiseführern und den restlichen Touristen! Einbeinige mexikanische Bauern pennen hier! Wir pennen hier! Genau hier verlassen wir Amerika und Europa! Wir sind hier, weil wir uns nichts Besseres leisten können, also lass uns das feiern! Wir wollen, wie es wirklich ist! So ist es! Genau wie das hier!»

Unter Kleinkriminellen In «Guadalawhora», wie es ihr krimineller BeGestrandet im Kakerlaken-Hotel gleiter nennt, ein abgewrackter italoamerikaniWie in einer selbsterfüllenden Prophezeiung scher Mafioso, werden Steve und John während kommt es, wie es kommen muss: Schon in der zweier Monate das wirkliche Leben kennenlerGrenzstadt Tijuana, diesem «Massengrab der Il- nen – ein Leben am Abgrund, nur knapp besser lusionen», werden sie nach einer erotisch aufge- als jenes des titelgebenden Köters, der mit ihnen ladenen Suffnacht zum ersten Mal beraubt. Ei- die «Strasse des Friedens» überqueren will und nige Tage später, Hermosillo, Mazatlan und die «wie aus dem Nichts» überfahren wird. Ständig Begegnungen mit seltsamen Zirkusleuten und pleite und von Existenzsorgen gequält, überle-

Steve Lindauer klaut seine Geschichten dem Leben und motzt sie auf.

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ben sie in einem schäbigen Häuschen im Vorort-Slum nicht zuletzt dank der «Fürsorge» einer traurigen Putzfrau und des lokalen Gangchefs – und vor allem mithilfe ihrer «Blutsbrüderschaft», die sie sich geschworen haben. Klingt alles eher krud? Ist es auch. Manchmal atemberaubend auf den Punkt gebracht, manchmal masslos geschwätzig. Ob die haarsträubenden Ereignisse im Viertel Cerro 13, der Kauf einer Vogelspinne in der wahnsinnigsten Tierhandlung der Welt, ein geplanter Banküberfall und all die Drogen- und Gewaltexzesse wirklich der «Wahrheit» entsprechen, ist am Ende einer rasenden Lektüre müssig zu sagen. Der 34-jährige St.Galler Autor Steve Lindauer versteht sich – den Schalk in den Augen – als «cleverer Dieb, der vom Leben die besten Stories klaut und mit eigenen Zutaten würzt»; er spitzt zu, trägt dick auf und schreckt auch vor schiefsten Vergleichen nicht zurück. Doch traut man ihm die Reiseerlebnisse mit seinem Freund John Ciacci jederzeit zu; ähnlich wie in den früheren Büchern bleibt er schamlos nah an seiner Autobiographie.

Ein Walkabout on the run Was bleibt von diesem Mexikotrip, ist die rauschhafte Erinnerung an zwei jugendliche Typen, die das «gute Leben» bis zum tiefsten Punkt auskosten, wo die Hölle beginnt – respektive der Alltag vieler Slumbewohner. Wenigstens vergessen die beiden Halodri-Helden in ihrer grandiosen Mischung aus Selbstüberschätzung, Melancholie und einer wohltuenden Prise Selbstironie nicht, dass sie «in zu grossen Schuhen» an Orten herumstolpern, wo sie nichts verloren haben. Lindauer bleibt weiterhin ohne feste Bleibe on the run; er gehört schliesslich zu den Gründern des Walkabout-Clubs, einem Verbund nomadischer Schriftsteller aus aller Welt. Der einstige Absolvent der Verkehrsschule (kein Wunder!) ist soeben aus China zurückgekehrt und in seiner momentanen Zwischenstation in Luzern schon wieder auf dem Sprung nach Südamerika. Und dann solls für länger nach Asien gehen. Auch in Fernost werden ihm die Geschichten nur so zufliegen, kein Zweifel, und sonst zwingt er sie zu sich, unter vollem Einsatz seiner Existenz, sozusagen. Steve Lindauer: Das Tagebuch des toten Hundes. Das Buch ist im Eigenverlag (Books on demand) erschienen und in der St.Galler Buchhandlung Comedia oder via www.stevelindauer.com erhältlich. Lesung im Kult-Bau St.Gallen. 10. Mai, 20 Uhr. Mehr Infos: www.kultbau.org


kultur

Kunst

Die feinen Unterschiede im Ähnlichen Die Basler Künstlerin Silvia Bächli setzt die Linien rasch, aber präzise. Ihr von der Pinselführung bis zur Hängung durchkomponiertes Werk wird im Kunstmuseum St.Gallen gezeigt. von claire hoffmann

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Die Zeichnerin Silvia Bächli setzt sich klare Grenzen und Regeln bei ihrer Arbeit: vorwiegend schwarz-weiss; beinahe ausschliesslich Gouache auf Papier. Die Anordnung der Zeichnungen wird in zentimetergenauen Hängeanleitungen festgehalten. Bächlis selbstgewählte Rahmenbedingungen schmälern jedoch nichts an ihren Möglichkeiten. Vielmehr erlaubt ihr die Arbeit auf Papier eine Ungezwungenheit, eine Flexibilität und die Freiheit, immer wieder von vorne anzufangen, ohne dass sie von der Gewichtigkeit des Mediums – man denke an das traditionsschwere Material von Öl auf Leinwand – gehemmt würde. Leichtfüssig bewegt sich die Künstlerin über die selbstgezogenen Linien hinaus. Fotografien gesellen sich zu ihren Zeichnungsarrangements. Und eine Überraschung empfängt mich beim Eintreten in ihr Basler Atelier. An den Wänden hängt eine Serie rostroter Linienzeichnungen. Betrachtet man ihr bisheriges, vom SchwarzWeiss-Kontrast dominiertes Werk, fallen diese transparent bis leuchtend roten Linien, die sich

auf mittelgrossem Format kreuzen und überlagern, als Neuheit auf. Silvia Bächli erklärt, dass sie der Farbe bis anhin zwar nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber stand, aber es sich in figürlicheren Zeichnungen eher als hinderlich erwiesen hatte, Farbe einzusetzen, denn oft dominierte die Farbe über die Linie. Nun fand sie in den jüngeren abstrakten, in der Bewegung wurzelnden Arbeiten einen gelösteren Zugang zur Farbigkeit. Rostrot erinnert an Rötel oder Sepia – zwei traditionelle Zeichnungsmaterialien. Doch auch das lange Zeit präferierte Schwarz ist nicht einfach schwarz, präzisiert sie, denn je nach Zusammensetzung und Hersteller der Gouache lassen sich die unterschiedlichsten Farbschattierungen und Nuancen im Dunkel erkennen.

Langes Auswahlverfahren Feine Unterschiede im Ähnlichen. Analogien in den Gegensätzen. Solche scheinbaren Widersprüche sind für Bächlis Œuvre kennzeichnend. Exemplarisch steht dafür auch der Titel der kommenden Ausstellung im Kunstmuseum St.Gallen:

«Far apart – close together». Diese Opposition erfasst die räumlichen Verhältnisse von Distanz und Nähe, die gleichsam das zweite Rohmaterial der Künstlerin darstellen – nach dem Zeichnungsmaterial Papier. Nach dem Zeichnen folgt nämlich die räumliche Anordnung als Arbeitsschritt. Silvia Bächli zeichnet bei kleinen Formaten meist auf dem Tisch, in einer intensiven, raschen Arbeitsweise. Sind die Zeichnungen einmal getrocknet und gepresst, kommt das lange, iterative Auswahlverfahren. Hierfür hängt sie die Blätter an die Wand, prüft und wägt ab, verwirft und kombiniert, verschiebt und kategorisiert. Dass dabei auch viel Ausschuss entsteht, davon zeugt der Stapel weggeworfener Zeichnungen unter dem Waschbecken. Um ihre Auswahl zu illustrieren, zieht sie einige der zusammengefalteten Blätter vom Stapel und erklärt an misslungenen Zeichnungen, wo der Pinsel falsch abgesetzt wurde, wie die verfasernde Linie den Blick auf die Komposition gestört hätte, wo das Liniennetz flau und uninteressant sei. So fügt sie sukzessiv ausgewählte Zeichnungen zu Ensembles zusammen, die in der ausbalancierten, genau vermessenen Anordnung in Hängeanleitungen festgehalten werden und als Werkgruppe einen Namen erhalten. Beispielsweise «Tibet». Ihre Titel sind weder narrativ noch beschreibend, sie gehen eher von einzelnen Teilen aus (in diesem Fall zwei aus Magazinen ausgeschnittene Fotografien). Sie geben einen Grundton für das Ensemble an, um eine der vielen musikalischen Metaphern zu übernehmen, die Bächli beim Sprechen über ihr Werk verwendet.

Die Funktion der Anordnung Weggelegt ist für die Künstlerin nicht gleichbedeutend mit vergessen. Was heute keinen Platz hat, findet vielleicht nach Jahren einen passenden Kontext. So entstanden die Tische: Bei der Suche nach Gemeinsamkeiten in einem über Jahrzehnte gewachsenen Konvolut arrangierte die Künstlerin Zeichnungsgruppen, die eine gewisse «Familienähnlichkeit» verbindet, sei es in der Linienführung, im Motiv, in der Technik. Schritt für Schritt der Tischkante folgend «liest» man sich durch diese atlasartigen Arrangements. Die rhythmischen Sequenzen der Ensembles an der Wand verlangen hingegen ein Vor- und Zurücktreten im Raum. Wieder anders wirkt die raumfüllende Zeichnungsinstallation «das (to Inger Christensen)», die im Schweizer Pavillon in Venedig 2009 zum ersten Mal gezeigt wurde und sich in St.Gallen in einen beinahe identischen Raum einfügen liess. Die Ausstellung in St.Gallen vereint die verschiedenen Präsentationsmodi, die Bächli über die Jahre entwickelt und verfeinert hat, und mit denen sie subtil unsere Blickrichtungen und Bewegungen im Raum leitet. Kunstmuseum St.Gallen. 11. Februar bis 13. Mai. Mehr Infos: www.kunstmuseumsg.ch

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Theater

kultur

Point of no Return Am 19. Juli 1524 brannte die Kartause Ittingen. Die dramatischen Ereignisse bringt der Regisseur Oliver Kühn vom «Theater Jetzt» als Volkstheater «Ittingen brennt» am Ort des Geschehens zur Aufführung. von christina genova Wie kann man das Publikum für historische Begebenheiten interessieren, die vor so langer Zeit stattfanden? Auch Oliver Kühn stellte sich diese Frage und suchte vorerst Parallelen zu heutigen Konflikten – den Revolutionen in Nordafrika, den Krawallen von Jugendlichen in Zürich und den Schlägereien von Fussballhooligans. Das Stück entwickelte sich jedoch während der Proben in eine andere Richtung: «Ich merkte, dass ich den Leuten die Bezüge zum Heute nicht aufdrücken muss», erzählt Oliver Kühn. Was dem Regisseur je länger desto wichtiger wurde, waren universelle Erkenntnisse, wie dass jeder Konflikt auf verschiedenen Eskalationsstufen aufbaut und es einen Point of no Return gibt und schliesslich die Tatsache, dass es bei einem Krieg ausser den Geschäftemachern nur Verlierer gibt.

einem zurückgezogenen, meditativen Leben zu rechtfertigen, umso mehr, als dass man es in vielen Klöstern damit nicht mehr so genau nahm. Die Bauern, so Kamber, hätten sich erstmals gegen ihre schwierigen Lebensbedingungen wie Leibeigenschaft, Klosterherrschaft und Zehntabgaben erhoben, denn sie hätten die neue reformatorische Lehre als eine Befreiungstheologie verstanden.

Als Regisseur lässt Kühn den Schauspielern viel Freiheit und Mitsprache, erwartet aber auch vollen Einsatz bei der Entwicklung des Stücks. Musikalischer Leiter der Produktion ist Patrick Kessler vom Duša Orchestra und – soviel sei verraten – er gab den Anstoss für eine PunkVersion des Kinderlieds «Chumm mir wei ga Chrieseli gwünne». Durchs Stück führt die Kriegsgöttin Belli. Sie stachelt auf und ist immer auf der Seite der Hitzköpfe und Kriegstreiber: Von der Zerstörung berauscht «Belli kümmert es nicht, wenn die Menschen Beim Probenbesuch in der ersten Januarhälfte ist leiden. Sie findet Krieg toll, sie lebt davon», sagt die Erarbeitung der Dialoge der Hauptakteure, Angela Pina Ganzoni, die Darstellerin der Belli. des Untervogts von Stammheim, Hans Wirth In diesem Sinne ist sie die wahre Siegerin des (Werner Biermeier), und seiner beiden Söh- Ittinger Sturms. ne Johann und Adrian Wirth (Florian Steiner Kartause Ittingen. und Julius Griesenberg) noch in vollem Gange. Genaue Spieldaten siehe Veranstaltungskalender. Oliver Kühn legt viel Wert darauf, die BewegMehr Infos: www.theaterjetzt.ch gründe ihres Handelns verständlich zu machen. Eine Rettungsaktion eskaliert Bei jedem Konflikt gibt es Haudegen, Feiglinge, Peter Kamber: Der Ittinger Sturm. Begonnen hatte alles in den frühen Morgen- Mitläufer, Vermittler und solche, die sich von Eine historische Reportage. Stiftung Kartause Ittingen, Warth 1997. stunden des 18. Juli 1524. Die Glocken in den Gewalt und Zerstörung berauschen lassen. Landgemeinden rund um Stein am Rhein und Stammheim läuteten Sturm. In Windeseile verbreitete sich die Nachricht, dass der protestantische Pfarrer Johannes Öchsli in Burg bei Stein am Rhein gefangen genommen worden war. Die reformatorisch gesinnten Bauern der Umgebung, etwa 3000 an der Zahl, strömten zusammen, um ihn aus den Händen des katholischen Landvogts zu befreien. Unterwegs mussten die Bauern die Aussichtslosigkeit ihres Vorhabens einsehen und entschlossen sich, bei der nahen Kartause Ittingen einzukehren. Doch die Ereignisse überstürzten sich, entwickelten eine Eigendynamik und das Kloster wurde geplündert. Schliesslich legten die Bauern tags darauf Feuer und ein Teil der Gebäude ging in Flammen auf.

Aufstand gegen die Obrigkeit Der Historiker und Autor Peter Kamber, der sich eingehend mit dem Ittinger Sturm beschäftigt hat, fasst die Ereignisse so zusammen: «Was stattgefunden hatte, war ein Bildersturm und der Versuch zur Aufhebung eines Klosters in einem. Viele Dinge vermischten sich, es war ein Fest und ein Aufstand zugleich. Besäufnisse und strategische Debatten wurden nebeneinander abgehalten.» Was brachte die Beteiligten dazu, im Kloster Ittingen derart zu wüten? Im Zuge der Reformation gerieten die reichen Klöster als Zehnteinnehmer zunehmend in die Kritik. Sie hatten es immer schwerer, ihre Auffassung von

Angela Pina Ganzoni spielt die Kriegsgöttin Belli, die die Hitzköpfe aufstachelt. Bilder: Oliver Kühn

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kultur

Film

Radikal und kompromisslos Das Kinok zeigt im Februar sieben aktuelle österreichische Filme. Im Nachbarland bemüht man sich nicht darum, gefällig und mehrheitsfähig zu sein, sondern hält einer kaputten Gesellschaft schonungslos den Spiegel vor. von geri krebs Es ist das einzige Nachbarland der Schweiz, über dessen Bewohner es eigens kreierte Witze gibt. Flächenmässig ist jenes Land etwa doppelt so gross wie die Schweiz, während die Bevölkerungszahl praktisch bis auf die Kommastellen hinter den Millionen übereinstimmt – und als Land von Alpentransit, Kühen, Bergbauern und Wintertourismus gibt es so manche weitere Gemeinsamkeiten. Die Feststellung, Österreich sei unter den an die Schweiz angrenzenden Ländern dieser am ähnlichsten, ist wohl kaum übertrieben. Was das Filmschaffen in Österreich betrifft, so fällt auf, dass es bis in die achtziger Jahre kaum international wahrgenommen wurde – abgesehen von einer bei Spezialisten hoch geschätzten Szene von Experimentalfilmern (seit den Sechzigern). Dies ganz im Gegensatz zum Schweizer Film, der in den Siebzigern mit Alain Tanner, Claude Goretta, Michel Soutter oder in der Deutschschweiz mit Rolf Lyssy eine internationale Beachtung fand, von der er heute nur noch träumen kann.

Tristesse in Cannes Heute präsentiert sich die Situation fast spiegelverkehrt. Doch zuerst ein Blick auf die Statistik. 38 lange Spielfilme (ohne reine TV-Produktionen) und 43 Kinodokumentarfilme wurden 2011 in der Schweiz realisiert, in Österreich dagegen war diese Zahl mit total 55 Filmen wesentlich geringer. Noch dazu sind in den 55 Filmen auch minoritäre Koproduktionen mit eingeschlossen, während diese in der Statistik der 81 Schweizer Filme nicht dabei sind. Betrachtet man dagegen den Marktanteil der gesamten Kinoeintritte in den jeweiligen Ländern, so lag dieser in der Schweiz 2011 bei knapp vier Prozent, während er in Österreich immerhin bei 7,5 Prozent lag. Vergleicht man die Präsenz beider Länder beim wichtigsten internationalen Filmfestival überhaupt, jenem von Cannes, sieht es für die Schweiz trist aus. Der österreichische Film dagegen erlebte in dieser Hinsicht gerade im letzten Jahr einen Höhepunkt – dies nachdem er bereits früher mit Regisseuren wie Michael Haneke oder Ulrich Seidl immer wieder geglänzt hatte. Muss man bei der Schweiz bis ins Jahr 2001 zurückblicken, als mit «Eloge d’amour» von JeanLuc Godard letztmals ein Film eines Schweizer Regisseurs (wobei Godard ohnehin international kaum als Schweizer Regisseur wahrgenommen wird) im Wettbewerb von Cannes lief, so schaffte es 2011 mit «Michael» von Markus Schleinzer

Der Charakterkopf und Hauptdarsteller des Oscar-gekrönten Filmes «Die Fälscher», Karl Markovics, besticht mit seinem intensiven Regiedebüt «Atmen». Bild: pd ein Film eines Newcomers in den Wettbewerb von Cannes. Der atemberaubende Film, der von einem kleinen, verklemmten Angestellten einer Versicherungsgesellschaft erzählt, der im Keller seines Hauses einen zehnjährigen Knaben gefangen hält, kann als beispielhaft für ein aktuelles österreichisches Kino gelten: Er ist inhaltlich radikal, scheut sich nicht zu schockieren, ist dabei von starker formaler Geschlossenheit und zeigt nüchtern die Abgründe einer Gesellschaft.

Filme von grösserer Dringlichkeit Gleichzeitig mit «Michael» lief in Cannes 2011 in der Sektion «Quinzaine des réalisateurs» mit «Atmen» von Karl Markovics ein weiterer Erstlingsfilm aus Österreich. Mit der Geschichte eines jungen Straftäters, der tagsüber ausserhalb des Gefängnisses einer Arbeit nachgehen kann, ist «Atmen» ebenso lakonisch und intensiv wie «Michael». Regisseur Markovics, mit 47 Jahren nicht gerade ein Jungfilmer, hat eine jahrelange Karriere als Schauspieler hinter sich. So war er Hauptdarsteller in dem 2008 mit dem Oscar als bester fremdsprachiger Film preisgekrönten KZDrama «Die Fälscher» von Stefan Ruzowitzky. Vergleicht man diesen einzigen je mit ei-

nem Oscar ausgezeichneten österreichischen Film mit dem einzigen Schweizer Film, der es so weit brachte, Xavier Kollers Flüchtlingsdrama «Reise der Hoffnung», so darf auch hier der Schweizer Beitrag, so gut gemeint er auch war, als der inhaltlich harmlosere Film bezeichnet werden. Karl Markovics, der als Regisseur von «Atmen» Anfang Januar kurz in der Schweiz auf Promotionstournee weilte, brachte es auf den Punkt, als er auf die Frage des unterschiedlichen internationalen Filmerfolgs der beiden Länder meinte: «Das hat wohl mit der sehr unterschiedlichen Geschichte unserer beiden Länder zu tun: In Österreich musste bis in die siebziger Jahre eine ganze Generation junger Leute sehr hoch springen und sehr laut schreien, wenn sie nicht im Mief einer selbstgefälligen und bösartigen Spiessergesellschaft ersticken wollte. Vielleicht war es ja diese Erfahrung, die einige Filme hervorgebracht hat, die kompromissloser und von grösserer Dringlichkeit sind als die heutigen Filme aus der Schweiz.» Kinok Cinema in der Lokremise. Genaue Spieldaten siehe Veranstaltungskalender. Mehr Infos: www.kinok.ch

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kultur

Von der rolle von Damian Hohl *

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Folgen von Bedeutung. Zugegeben, sie fehlen in der Welt der TV-Serien, die ehrwürdigen Kinosäle, die grossen Leinwände und die kauzigen Billet-Verkäufer in ihren Kabäuschen. Ausser Internetforen kennen Serien keine öffentlichen Treffpunkte. Sie taugen bestenfalls für Filmabende mit Freunden, zum Zeitvertreib an Regentagen oder als Fernsehersatz vor dem Schlafengehen. Das ist jedoch ihr einziges Manko, denn inhaltlich und qualitativ stehen Serien dem Kino heute in nichts mehr nach. Ihre erzählerischen Möglichkeiten entsprechen jenen eines Romans und die Charakterbildung der Protagonisten kann mit grösster Genauigkeit gepflegt werden. Es bleibt genug Zeit für die detaillierte Darstellung ganzer Welten. Werden die oft epischen Geschichten darüber hinaus spannend geschildert, ist es auch um das gelassene Abwarten bis zur nächsten Folge geschehen. Es sind allen voran die anspruchsvollen und herausfordernden Produktionen der amerikanischen Pay-TV-Sender «HBO» («It’s not TV, it’s HBO»), «AMC» und «Showtime», welche dem Format seit einigen Jahren zu hohem Ansehen verhelfen. Neu ist, dass vor allem im Mainstream bediente Normen und gesellschaftliche Stereotypen schonungslos über den Haufen geworfen werden. Wie etwa bei der Erfolgsserie «Breaking Bad», wo mit viel schwarzem Humor und unsympathischen Charakteren ein durchschnittsamerikanisches Familienbild gezeichnet wird, das ganz und gar nicht in die gängige Wertvorstellung passt, während in «Homeland» die Paranoia einer ganzen Gesellschaft in der Gestalt einer untypischen CIA-Agentin verkörpert wird. Die USA reflektiert sich in TV-Serien derzeit viel radikaler als auf der Leinwand oder in der Popmusik. Fast immer ist ein Aspekt der amerikanischen Geschichte Ausgangspunkt der Erzählung, vom ersten transkontinentalen Eisenbahnbau («Hell on Wheels») über die Prohibition («Boardwalk empire») in den Zwanzigern bis hin zur kritischen Beleuchtung der jüngsten Kriegsvergangenheit («Generation Kill», «Homeland»). Mit der Zeit in New Orleans nach dem Hurricane Katrina befasst sich die «HBO»-Serie «Treme». Es ist David Simons Nachfolgewerk von «The Wire», der vermutlich besten Serie aller Zeiten. Wie bereits im Meisterwerk, das akribisch den gesellschaftlichen Untergang der Stadt Baltimore beschreibt, ist auch «Treme» betont politisch gemeint. Im Zentrum steht der schwierige Wiederaufbau der Stadt am Mississippi, das Quartier und die Gentrifizierung, politische Korruption, Aufbruch und Tradition und wie als Bindeglied zwischen all dem Jazz und Rhythm and Blues. In den zwei bisher ausgestrahlten Staffeln geben sich unter anderen Elvis Costello, Allen Toussaint, Dr. John und Steve Earle die Ehre. Aber nicht nur Musiker stehen Schlange, auch bis anhin vor allem aus dem Kino bekannte Schauspieler und Regisseure haben das Potential von Serien entdeckt. In «Boardwalk empire» macht Steve Buscemi als Stadtkämmerer von Atlantic City schmutzige Geschäfte während der Prohibition. Regie führt bei dem Stück über «die dunkle Seite des amerikanischen Traums» niemand geringeres als Martin Scorsese. Steven Spielberg dreht derweil den dumpfen SciFi-Serienblockbuster «Falling Skies», Frank Darabont («Die Verurteilten», «The Green Mile») die Zomby-Serie «The Walking dead» nach einer ComicAdaption. Todd Haynes, Macher von Bob Dylans Filmbiografie «I’m Not There» und der mehrfach Emmy-prämierten Miniserie «Mildred Pierce», ist gar überzeugt, dass «in Amerika Fernsehsender wie ‹HBO› das neue Independent-Kino ermöglichen.» *

Damian Hohl springt für die Februarund März-Ausgabe als Autor für die Von-der-Rolle-Kolumne ein. Ab April dürfen wir David Wegmüller zurückbegrüssen.

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Kunsthaus Glarus. 11. Februar bis 6. Mai. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14–18, Samstag/ Sonntag 11–17 Uhr. Mehr Infos: www.kunsthausglarus.ch Kunsthaus BreGenz. 4. Februar bis 9. April. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10–18 Uhr, Donnerstag 10–21 Uhr. Mehr Infos: www.kunsthaus-bregenz.at

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ScHauFenSTer

Bilder: pd

Die Aufschlüsselung einer grossen Figur.

Rätselhaften Verbindungen auf der Spur.

Anfang Februar wird im Kunsthaus Bregenz der erste grosse Überblick über die eindrückliche und beinahe unüberschaubare Arbeit der deutschen Choreografin, Tänzerin, Theoretikerin, Aktivistin, Dichterin und Filmemacherin Yvonne rainer eröffnet. 1934 wurde die Tochter einer polnischen Jüdin und eines Italieners in San Francisco geboren. Mit 23 Jahren zog sie nach New York. Der Plan war, Schauspielerin zu werden. Es kam jedoch anders und Rainer begann bei der legendären Martha Graham Modernen Tanz zu studieren; später wechselte sie zu Merce Cunningham. In der Folge entwickelte Rainer eine komplett eigene Sprache und choreografiert heute legendäre Stücke. 1970 wandte sie sich als Konsequenz ihrer Kritik am Starkult in der Tanzszene von der Bühne ab, um Spielfilme zu drehen. Und auch in diesem Metier gelangen ihr aus der Filmgeschichte nicht wegzudenkende Werke. Anfang der Nullerjahre begann Yvonne Rainer wieder Tanzstücke zu choreografieren «in denen sie auf Elemente der Populärkultur, des Sports, der Tanzgeschichte im Allgemeinen und ihre eigenen Werke zugreift». 1977 und 2007 nahm Yvonne Rainer an der Documenta in Kassel teil, Filmretrospektiven wurden in New York und London gezeigt – und doch ist das Kunsthaus Bregenz die erste Institution, die das grosse Werk zu fassen versucht. Im Zumthor-Bau werden nicht nur alle ihre Filme, sondern auch LivePerformances zu sehen sein. (js)

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Am 18. Januar stellte Wikipedia unter medialem Getöse für einen Tag die englischsprachige Seite ab. Der Grund für den Streik waren zwei in den USA geplante Gesetze zur Kontrolle des Internets. Die muskelbetonte Aktion provozierte auf den sozialen Plattformen einige Scherze und Nachahmer im Kleinen. Das Archiv als Gedächtnis einer schnelllebigen Gesellschaft hat seine Faszination nach wie vor nicht verloren und findet so immer wieder auch Ausdruck in den Künsten. Eine eher poetische und witzige Ableitung des Archivs findet für drei Monate Heimat im Keller des Kunsthauses Glarus. Der deutsche Künstler daniel Gustav cramer und dessen Kollege Haris epaminonda aus Zypern bringen ihr im Jahr 2007 begonnenes Projekt «The Infinite library» mit: Die beiden entfernen aus einem oder mehreren Büchern Seiten und binden diese zu einem neuen Werk. Sie produzieren ein fortlaufendes Archiv, in dem die Fragmente aus oft pseudowissenschaftlichen Büchern «zu einem neuen Kosmos mit neuen Kausalitäten verbunden werden», wie das Museum in der Vorankündigung mitteilt. Die restlichen Räume des Kunsthauses stehen Daniel Gustav Cramer alleine zur Verfügung. Eine der ersten Arbeiten Kramers heisst «Woodland». In einem limitierten Büchlein sind siebzehn Fotografien abgedruckt, die mit ihrer dramatischen Beleuchtung die Wirkung von Aufnahmen eines Filmsets entwickeln. Mittlerweile arbeitet Cramer eher raumgreifend und die im Alltag gesammelten Fragmente in Form von Fotos, Büchern, Objekten und Videos suggerieren «ein Netz unsichtbarer und rätselhafter Verbindungen, die die Welt im Kern zusammenhalten und die den menschlichen Verstand an die Grenzen seiner Auffassungsgabe bringen». (js)


kultur 1

Amir & KhAlil: Zahra’s Paradise. Die Grüne revolution im iran und die Suche einer mutter nach ihrem Sohn. Knesebeck Verlag, München 2011. Mehr Infos: www.zahrasparadise.com

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EiSEnwErK FrAuEnFElD. Freitag, 10. Februar, 20 Uhr. Mehr Infos: www.eisenwerk.ch

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GrAbEnhAllE St.GAllEn. Dienstag, 14. Februar, 20.30 Uhr. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

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PAlAcE St.GAllEn. Freitag, 24. Februar, 20 Uhr. Mehr Infos: www.palace.sg

nenperspektive des unterdrückten Widerstands hinein. «Zahra’s Paradise», so der Titel nach dem grossen Friedhof bei Teheran, beginnt mit einem Prolog, der erzählt, wie ein Bauer die Welpen einer Hündin in einen Sack steckt, mit einer Schaufel totprügelt und in einem See versenkt. Das Motiv kehrt wieder – die ganze Ohnmacht dieser Welpen. «Zahra’s Paradise» erzählt die verzweifelte Suche einer Mutter nach ihrem neunzehnjährigen Sohn Mehdi. Er hatte an den Demonstrationen teilgenommen, die das Wahlresultat in Frage stellten. Danach kehrte er nicht mehr nach Hause zurück. Sein spurloses Verschwinden hinterlässt eine schmerzliche Leere, die Stunde um Stunde wächst. Zusammen mit ihrem zweiten Sohn Hassan, einem Blogger, forscht die Mutter in einem Krankenhaus nach und wird Zeugin, wie die Basij-Milizen gegen den Widerstand der Ärzte das Krankenhaus stürmen und Verletzte abtransportieren. Die Szenen sind so grausam, dass sich die Mutter übergeben muss. Die Suche nach Mehdi führt weiter zu einem Zeugen, der den tapferen Jungen im berüchtigten Kahrizak-Gefängnis getroffen hat; seine Schilderungen der dortigen Repressalien schüren den Verdacht, dass Mehdi ein Opfer des Regimes geworden ist: durch Folter und Vergewaltigung entwürdigt und schliesslich wie ein Welpe umgebracht. Hassan gelingt es, eine geheime Datei eines Justizbeamten zu hacken, und es zeigt sich, dass tausende Demonstranten in Folterzellen gebracht und viele von ihnen ums Leben gekommen sind. Der Mut, mit dem Mutter und Sohn gegen die korrupten Institutionen ankämpfen, beeindruckt enorm, wie die zahlreichen Porträts von Menschen, die sich trotz aller Gefahren mit grossen oder kleinen Gesten gegen die Unterdrückung wehren.

Literatour mit Florian Vetsch

Düsterer Vorfrühling. Wir alle erinnern uns an die Grüne Revolution im Iran von 2009; sie wurde gewaltsam niedergeschlagen und erscheint wie ein Aufflackern im islamischen Kulturraum vor dem Arabischen Frühling. Die angeblich demokratischen Wahlen im Iran verfolgte ich damals mit Hochspannung und schrieb dazu diese Haiku-Triade:

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Anderthalb Tage (zu den Wahlen im Iran) Mein Wunsch (12. Juni 2009, 00:41) Ahmadinejad Soll abhauen, habe den Lügenbold so satt! & jetzt (12. Juni 2009, 23:09) Mussawi Kopf an Kopf mit Ahmadinejad – Wer zeigt’s dem andern? Schliesslich (13. Juni 2009, 13:10) Ahmadinejad Siegt verdächtig klar. Hat Macht Die Zahlen gefälscht? Ich erinnere mich an den mit einem Handy gefilmten Tod der Musik- und Philosophiestudentin Neda Soltani und die Solidaritätswelle, die er weltweit auslöste, und ich erinnere mich an die unter der Brutalität der paramilitärischen BasijMilizen zerstiebenden Volksaufmärsche, die fragten: «Where is my vote?» Denn es konnte bei diesen Wahlen nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Eine fiktive, aber exemplarische Graphic Novel von Amir (Text) und Khalil (Zeichnungen) führt mitten in die Bin-

Dem Buch ist ein wertvoller Appendix beigegeben; er beinhaltet unter anderem ein Glossar, historische Fakten zu den Präsidentschaftswahlen im Iran 2009 und der Anwendung der Todesstrafe in diesem theokratischen Land, zu Neda Soltani und – zu Omid. «Omid» bedeutet auf Persisch «Hoffnung» und bezeichnet gemäss der «Abdorrahman Boroumand Foundation for the Promotion of Human Rights in Iran» den fiktiven Ort, an dem sich all die Seelen derjenigen Menschen einfinden, die seit der Errichtung der Islamischen Republik im Jahr 1979 unschuldig ums Leben gekommen sind. Ihre verifizierte Zahl ist auf nahezu 17‘000 angestiegen (die Dunkelziffer dürfte noch weit höher liegen). Sich an die Ermordeten zu erinnern heisst, die Hoffnung auf einen anderen Iran, ein menschenwürdiges Persien, nicht aufzugeben, und so schliesst das Buch mit fünfzehn Seiten, auf welchen alle Opfer mit Namen in Kleinstpunktgrösse aufgelistet sind. Mit einer Hoffnung, das sei hier noch verraten, endet auch die bittere Erzählung. Nach Mehdis Begräbnis – die Mutter und der Bruder dürfen den Sarg nicht öffnen, weil der Zustand des Leichnams die wahre Todesursache verraten würde – klingelt es an der Tür. Jasmin, Mehdis Freundin, kommt; in ihren Armen trägt sie Mehdis Töchterlein Eghbal (persisch «Zufall, Glück»). Amir und Khalils Graphic Novel «Zahra’s Paradise», zuerst als Blog erschienen, dürfte manche Geschichtsstunde, manchen Ethik-Unterricht bereichern. Dieses Mahnmal zur Erinnerung an Irans Grünen Sommer darf in keiner öffent-lichen Bibliothek fehlen. Seine zeichne-rische und narrative Qualität reiht es neben die Meisterwerke des Genres ein: neben Keiji Nakazawas «Barfuss durch Hiroshima» und Art Spiegelmans «Maus». ◊

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kultur 4

Electrica» ihr Debüt. Das Stück liefert nicht nur einen Notfallplan im Falle eines Versorgungsnotstandes, sondern sagt, was kaum noch jemand sagt. Wer daheim einen Niederspannungsunfall erleidet – weil er den Toaster ja eh selber reparieren kann – und danach «Todesangst und Vernichtungsschmerz» verspürt, der könnte eine Angina Electrica erwischt haben; in der Steigerung nennt sich das dann Kammerflimmern. Aus der Steckdose kommt eben nicht nur Licht. (ak)

schreibt. Die Bässe blubbern wie an einer Dubstep-Party, die Beats hüpfen in Zeitlupe über Minenfelder. real estate dagegen legen einen Zacken an Tempo und Versöhnlichkeit zu, gegenüber Butler und Maraire. Mit fein ziselierten Gitarrenakkorden und schwebenden Gesangslinien sowie ihrem zweiten Album «Days» spielte sich die vor drei Jahren gegründete Band praktisch auf die Höhe von Gitarrenbands wie The Sea And Cake und The Feelies. (js)

forward

rewind

Friede den Hütten.

Gelobt sei die Dose.

Vorab: Eine umfassende Rezeption des St.Galler Konzerthauses Palace ist in Planung und wird aufs Ende der fünften Saison im «Saiten» erscheinen. Das Geburtstagsfest findet gegen Ende dieses Monats, mitten in der laufenden Saison statt. Nicht das Jubiläum als Abfeiern des eigenen Fortbestandes ist Anlass der Sause, auch wenn die Geschichte des Hauses immer mitbedacht und mitgetragen wird. – Als Folge vorangegangener Anstrengungen, die Welt nach St.Gallen in die Frohegg und nahtlos anschliessend nach Rorschach ins Hafenbuffet zu bringen und dabei nie die politische und soziale Realität vor der eigenen Clubtür zu vergessen. Von Beginn an wurden im ehemaligen – behutsam sanierten – Kino die lokale Szene und deren Vorbilder zusammengedacht und -gebracht. Aber auch für den Alltag und dessen Entsprechung oder Widerspruch in der Theorie hatte die Programmgruppe der Erfreulichen Universität von Anfang an die Augen offen. Dieses Verwiefeln von Diskurs und Tanz führt nach wie vor bei manchen konservativen Politikern zu roten Köpfen und Attacken im Parlament. Ganz am Anfang war auf dem Monatsplakat «Ein Palast ist auch nur eine Hütte» geschrieben. Nun heisst es fünf Jahre später auf der Einladung zum Geburtstagskonzert «Friede den Hütten – Fünf Jahre und mehr Palace». Auf der Bühne stehen zwei Formationen, die man nicht mir nichts, dir nichts in den gleichen Abend packen würde, aber im CD-Regal nicht mal so weit voneinander entfernt stehen. Das Kollektiv Shabazz Palaces sorgte im letzten Jahr für regelrechte Euphorie. Ishmael Butler alias Butterfly sahnte mit den Digable Planets in den Neunzigern einen Grammy ab. Nach zwei Alben löste sich die Crew jedoch auf und Butler zog von New York retour in seine Heimatstadt Seattle. Nach ReunionVersuchen nun also zehn Stücke in Zusammenarbeit mit dem Perkussionisten Tendai Maraire, die «sicherlich zu den komplexesten und zugleich visionärsten Hip-Hop-Produktionen der letzten Zeit» zählen, wie die «FAZ»

Das jährlich flutende Bierdosenmeer erreichte Anfang Januar einen Höchststand, der bis hinauf in die Gallusstadt reichte. Der ursprünglich Rorschacher Konzertabend Painhead invites konnte nämlich nicht wie die Jahre zuvor unten am grossen See anlegen. Denn weder das Hafenbuffet noch das Mariaberg, wo das Minifestival mit und um Painhead seinen Anfang genommen hatte, existieren in ihren alten Formen als Konzertlokal. Da musste die Grabenhalle herhalten. Drei Bands wurden eingeladen. Die Rapper von BDC, Cheap Noise aus dem Rheintal und ganz speziell, weil Comeback-Show: Sundiver aus St.Gallen. Diese überraschten erfreulich. Die neuen Lieder mit teils deutschem, teils englischem Text sind episch und treibend. Sie wirken stets ausufernd und als würde gleich alles zusammenbrechen, was dann aber doch nicht geschieht und das Ganze umso packender macht. Jemand aus dem Publikum flüsterte seine Einschätzung rüber ins Ohr. Und die ist nicht einmal so falsch: «Eine Mischung aus Cure und Mogwai.» Man darf sich aufs Album freuen, das im Frühling erscheinen soll. Ziemlich genau um Mitternacht betraten Painhead die Bühne. Zu diesem Zeitpunkt stapelten sich bereits die 600 von den Gästen als Eintritt und BandGage mitgebrachten Büchsen Bier im Backstage-Raum. Die Halle war also pumpenvoll. Die vier Rorschacher (sie bestehen wahrscheinlich für immer darauf, auch wenn man sie heute öfter an St.Galler oder Zürcher Beizentheken antrifft) spielten ein lautes und druckvolles Konzert mit einer sympathischen Ernsthaftigkeit. Teilweise mit Hintergrundchor und kurzzeitig sogar mit Chris Wicky, dem Frontmann der Lausanner Rockband Favez, als Gastsänger. (Marco Kamber)

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Bilder: pd

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TheaTerland

Die Strasse aus der Schweiz hinaus. Die Schweizer Filmemacher sind in der Krise. Florian Keller schimpft sie im «Magazin» Mitte Januar «Schissfilmer», die keinen Mut hätten, dem Publikum was zuzutrauen. Und wenn mal ein Regisseur mit einem guten Plot daher komme, würden die kleinbürgerlichen Förderstrukturen und das daraus resultierende Dreingerede wieder alles zunichte machen. Im Theaterstück «Keine aussicht auf ein gutes ende» geht es vordergründig genau um das. Der Schweizer Filmemacher Ingomar Benz Berger (Ingo Ospelt) ist in der Krise – bis er von seinem Vater träumt und danach weiss, dass er einen Roadmovie drehen muss. Er entwirft einen vertrackten Film mit einem grauenvollen Drehbuch. Geld bekommt er dafür nirgends und auch am Casting taucht kein Knochen auf. Nun, dann macht Ingomar halt auf eigene Faust weiter. Die Antithese zum Keller’schen «Schissfilmer» hockt in seiner Garage mit seinen zwei Kumpels, Balz Bagger (Hans Rudolf Twerenbold) und Laurenz Bertschinger (Dominique Müller), und will seinen Film mit No-Budget trotzdem fertigstellen. Soviel zum Hauptstrang des Stücks. Darunter und daneben und überhaupt geht es ums Träumen und

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Scheitern – und um den ewig auf später verschobenen Ausbruch aus der engen Schweiz. «Keine Aussicht auf ein gutes Ende» ist Jens Nielsens zweites Stück zum Thema Heimat. Wie schon den ersten Teil, «2010 – Die Rückkehr der Bümbliz», bringt es die Theatergruppe Trainingslager unter der Regie von Antje Thoms auf die Bühne. Premiere feierten sie letztes Jahr im Theater Winkelwiese in Zürich, tourten dann nach Luzern und kommen nun für einen einzigen Abend in den Osten der Schweiz. Was gut ist. Denn auch hier regiert Schiss die Filmemacher – aber nicht nur sie. (ak)

Eine Höllenmaschine zum Treten. Energieversorgungsengpass. Die Drohung aus gewissen politischen Kreisen an das St.Galler Stimmvolk von 2010 ist zurück und hört sich noch bedrohlicher an: «angina electrica». Die Bieler Tanzkompagnie trop cher to share kommt mit einem Notfallplan gegen die düstere Vorankündigung der Energieengpässe. Da dies alle was angeht, geht auch die Generalprobe für den Ernstfall mit allen über die Bühne. Am Tatort eines Stromopfers empfangen die zwei Choreographinnen und Tänzerinnen Noémie Wyss und Nina Willimann das Publikum, vermessen und wiegen es und machen es mit Elektra vertraut, einer tretbaren Höllenmaschine. Wenn es keine elektrische Energie mehr gibt, dann bleibt doch immer noch die kinetische. Aus eigener Kraft schafft das Publikum Licht für die Tanzperformance der zwei Frauen. Diese arbeiteten schon in der Kompagnie Tells Töchter zusammen und ergatterten 2010 mit dem Erstling «Brachland» den Produktionsbeitrag vom Theater am Gleis in Winterthur. In der Zwei-FrauFormation trop cher to share ist «Angina

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Painhead Invites fand am 7. Januar in der Grabenhalle St.Gallen statt.


KULTUR

PRESSWERK René Sieber, Autor und Musik-Aficionado.

Reissue des Monats

Serge Gainsbourg. Berühmt-berüchtigt, filterlose Gitanes, provokant, Whiskey, sentimental, verbrannte Geldscheine, subversiv, vertonte Defloration, lasziv, Bohemien, lüstern, Saint-Germain-des-Prés, grimmig zynisch, Erotomane: Aufgrund dieser Charakteristika entstand in den sechziger und siebziger Jahren nicht nur in Frankreich das Bild von Serge Gainsbourg. Der 1928 in Paris als Sohn eines russisch-jüdischen Emigranten geborene Chansonnier verdankte einen Gutteil seiner Prominenz der Tatsache, dass er sich gerne über Regeln und Tabus hinwegsetzte; als Maulheld wie als Musiker. Aber bei allen Gerüchten und Tatsachen, die je über ihn in Umlauf gerieten, hat man oft vergessen oder mindestens hintenan gestellt, dass Gainsbourg auch ein grandioser Komponist war. Schon in den Sechzigern hatte er für sich und seine Musen – France Gall, Minouche Barelli und Brigitte Bardot – gut zwei Dutzend Hitsingles geschrieben, die Pop und Sex-Appeal mit von E-Musik eingefärbten Melodien verbanden. Seinen künstlerischen Höhepunkt fand der kettenrauchende Avantgardist jedoch 1971 auf seinem Meisterwerk «Histoire de Melody Nelson». Das vom begnadeten Arrangeur Jean-Claude Vannier orchestrierte Konzeptalbum erzählt wie ein psychedelischer Trip die tragische Geschichte eines alternden Mannes (Serge Gainsbourg), der sich in die Lolita Melody Nelson (Jane Birkin) verliebt. In diesen dichten, künstlerisch ausufernden sieben Songs mit gerade mal 28 Minuten Spielzeit fügen sich ein fetter, knarziger Bass, fuzzige und funkige Gitarrenriffs, ausserirdische Choräle und Serge Gainsbourgs cooler Sprechgesang in genialer Manier nahtlos zusammen. «Avant la lettre» ist «Melody» in jeder Hinsicht. Schön, dass der Major Universal zum vierzigjährigen Jubiläum dieses zeitlose Opus in einer Deluxe-Ausführung mit beiliegender DVD herausgebracht hat. CD zwei mit den üblichen zusätzlichen Tracks bringt leider auch manches Verzichtbare. Nicht aber CD eins! Als Gainsbourg 1991 nach einem exzessiven Leben verstarb, konnte er seine Musik zum Glück nicht mit ins Grab nehmen. Die bleibt. Allem voran diese Platte. 1

CD DES MONATS

Guided By Voices. 1994, als Kurt Cobain starb, war rückblickend für den amerikanischen Indie-Rock ein überdurchschnittlich guter Jahrgang. Beck, Built To Spill,

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Musikmachens zeigt. Ist Guz gereift? Klar, an wem gehen das Alter und die damit verbundenen Erfahrungen schon spurlos vorüber? Die Aeronauten machen mit den neuen Songs die eigene Reifeprüfung zum sinnlichen Hörerlebnis. Und wie auch schon auf den früheren Alben schwimmen sie dabei pudelwohl in allen Fahrwassern herum, vor denen man sie schon immer gewarnt hat. Keine Angst vor Disco, Punk und Funk; je mehr Orchesterswing, Rumba oder Calypso, desto besser. CD eins ist naturgemäss die essentiellere Scheibe, weil sie die neuen Songs beinhaltet. Und höre ich schlecht, oder ist da zum typisch anarchistisch-fröhlichen Aeronauten-Gestus eine Prise Bitterkeit und Melancholie hinzugekommen? Nein, das superbe Titelstück und der wunderbar sentimentale Song «Das Ende ist nah» bestätigen dies. Mit CD zwei hat sich die Band einen lang gehegten Traum erfüllt: alle über die Jahre liegen gebliebenen Songs (zumeist stimmungsvolle Instrumentals) zu veröffentlichen. Das ist zum grössten Teil keine billige Resteverwertung, sondern grosses Kino. So schnell fallen die Aeronauten nicht ins Nichts.

Pavement, Sebadoh und Weezer brachten vielbeachtete, wichtige Platten heraus. Und eine der brillantesten LoFi-Bands aller Zeiten, Guided By Voices (GBV), komponierte im selben Jahr mit «Bee Thousand» einen heimlichen Klassiker. Der fleissige Songschreiber und Highschool-Lehrer Robert Pollard hatte damals gestanden, sein ohnehin nur loses Bandkonstrukt nach einigen kaum beachteten Alben aufzulösen, um in ein unaufgeregtes Leben als biertrinkender Mittelstandsamerikaner hinüber zu gleiten. Doch zum Glück kam es nicht dazu. Ende 2004 lösten sich Guided By Voices dann zwar endgültig auf, doch irgendwie scheint der Virus «Songschreiben» den inzwischen schlohweisshaarigen Pollard wieder so ergriffen zu haben, dass er im letzten Jahr seine Besetzung aus den neunziger Jahren rekrutierte und in diesen Tagen das neue Opus «Let’s Go Eat The Factory» (Irascible) mit der Bemerkung auf den Markt brachte: «Irgendwann dachte ich, dass eine Menge Leute neue GBV-Musik hören wollen würden. Die Chemie war noch immer da.» So ist es. Inklusive der Proberaumromantik, für die GBV bekannt wurden. Und Pollard ist seiner Manie treu geblieben, grandiose Melodien in nicht mal zwei Minuten Spielzeit zu «verbraten», um dann gleich zum nächsten Song zu wandern. Dieses Mal sind es insgesamt 21, die das Mass voll machen. Stadionrocker würden aus Perlen wie «Doughnut For A Snowman» und «Chocolate Boy» vierminütige Singles kreieren. Nicht aber der Mann aus Dayton, Ohio. Vom Mainstream vereinnahmen lassen will sich der Haudegen eh nie. Dies überlässt er grosszügig den Kleingeistern.

CH-CD des Monats

Die Aeronauten. Nimmt die Band mit ihrem neuen Albumtitel Bezug auf die Wirtschaftskrise oder meint sie am Ende sich selbst damit? Fürwahr, eine feste und unverwechselbare Grösse sind die Aeronauten in der Schweizer Musikszene schon längst. Mit den Worten «Es war einmal der 3. Februar 1992» müsste ich dieses Märchen eigentlich beginnen lassen. Denn exakt an diesem Tag veröffentlichte die Rumpelkapelle ihre erste Kassette (sic!) «Alles wird gut». Dieses zwanzigjährige Jubiläum ist für Olifr «Guz» Mauermann und seine fünf Mitstreiter Grund genug, eine besondere Bombe zu zünden: «Too Big To Fail» (Irascible) kommt etwa nicht zaghaft daher, sondern als ausgewachsenes Doppelalbum. Das es in sich hat und den Kopf der Band in einer höheren Meisterschaft des

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Siebers Februar-Podestli

1

SERGE GAINSBOURG Histoire De Melody Nelson (1971)

2

NICOLAS JAAR Space Is Only Noise

3

ZOLA JESUS Conatus

4

GUIDED BY VOICES Let’s Go Eat The Factory

5

DIE AERONAUTEN Too Big To Fail

6

ATLAS SOUND Parallax

7

THE ROOTS Undun

8

KATE BUSH 50 Words For Snow

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PORTUGAL THE MAN In The Mountain In The Cloud

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Kultursplitter Monatstipps der Magazine aus aarau · Basel · Bern · olten · luzern · Vaduz

Die Fremde im Ohr

Heimisches am Heimspiel

Stahlberger solo

Das Basler Museum der Kulturen hat sich inhaltlich neu ausgerichtet und erntet dafür Lob, aber auch Tadel. Denn es stellt nicht mehr Objekte in konstruierten Lebenswelten aus, sondern rückt Handlungen, Wissen und Räume hinter den Exponaten ins Zentrum. Schon zum zweiten Mal lädt das Haus zu einem «Blickwechsel». Die Teilnehmenden verlassen das Museum und hören auf einem Spaziergang Geschichten von Eingewanderten, ihren Ländern und Kulturen, ihrem Alltag und ihrem Weg in die Schweiz.

Der Februar in Bern steht ganz im Zeichen des lokalen Tanzschaffens: Bereits zum siebten Mal findet in der Dampfzentrale das Tanzfestival Heimspiel statt. Am Festival präsentieren Berner Choreografinnen und Choreografen ihre neusten Produktionen. Auch das diesjährige Programm bietet einen breiten Einblick in das vielseitige lokale Tanzschaffen. Zu Gast ist etwa die Berner «aerial dance»-Compagnie «öff öff» mit ihrem neuen Stück «Le vent nous portera …»

Blickwechsel. Donnerstag, 2., bis Sonntag, 5. Februar, Museum der Kulturen Basel. Mehr Infos: www.mkb.ch

Tanzfestival Heimspiel. Bis 26. Februar, Dampfzentrale Bern. Mehr Infos: www.dampfzentrale.ch

Drei Künstler, darunter der St.Galler Liedermacher Stahlberger, wechseln sich in der Vario Bar ab und gestalten je einen Sonntagabend der leisen Töne und kreativen Texte auf der Oltner Lesebühne. Im gemütlichen und intimen Rahmen lesen, singen und performen Künstler aus den Bereichen Literatur, Musik, Kabarett und Slam Poetry ohne Wettbewerbs- und Zeitdruck. Mundart nimmt bei der Veranstaltung «Wortklang» einen genauso hohen Stellenwert ein wie bei Manuel Stahlbergers erstem Soloprogramm «Innerorts». Wortklang. Sonntag, 26. Februar, 20 Uhr, Vario Bar Olten. Mehr Infos: www.variobar.ch

Burlesque im Theater

Assoziative Reibungsflächen

36 mal Super-8

Koko La Douce steht für Schauspiel, Sexappeal und Spass auf der Bühne. Die studierte Schauspielerin, Ehefrau, Sekretärin und Mutter ist in Winterthur aufgewachsen. Seit ein paar Jahren tritt sie regelmässig auf Hamburgs Reeperbahn und internationalen Festivals auf und kommt im Februar ins Tak nach Schaan. Ihre Show vereint klassische Burlesque mit feministischen Acts, wobei letztere nicht weniger erotisch sind, aber von einem neuen weiblichen Selbstbewusstsein zeugen.

Die Verbindung von Mensch und Technologie hat etwas Faszinierendes. Damit beschäftigen sich Angela Stöcklin (Choreografie), Jan Schacher (Szenografie) und Marie-Cécile Reber (Musik) im Stück «Trans-form». Und dazu mit den Spannungsfeldern Unabhängigkeit und Kontrolle sowie mit Beziehungen und Begegnungen. Die interdisziplinäre Performance legt sich radikal mit der Kommunikation an und geht so weit, ihre Unmöglichkeit zu suggerieren. Gibt es einen Weg hinaus? Einen Alternativzustand?

Von 1975 bis 1989 hat der Ostschweizer Künstler Roman Signer seine berühmt-berüchtigten Aktionen auf Super 8 aufgezeichnet. 36 dieser Filme sind jetzt in einer raumgreifenden Installation im Aargauer Kunsthaus zu geniessen. In einem zweiten Teil der Schau zeigt Signer die Fotoserie «Strassenbilder» – alltägliche Szenerien an Strassenrändern im Osten Europas, improvisierte Verkaufsstände für Obst und Gemüse sowie Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer von Verkehrsunfällen.

Koko La Douce. Freitag, 10. Februar, 20.09 Uhr, Theater am Kirchplatz Schaan. Mehr Infos: www.tak.li

Trans-form. Donnerstag, 23., und Freitag, 24. Februar, 20 Uhr, Südpol Luzern. Mehr Infos: www.sudpol.ch

Roman Signer. Bis 22. April, Aargauer Kunsthaus Aarau. Mehr Infos: www.aargauerkunsthaus.ch

Mit «saiten» zusammen bilden diese unabhängigen Kulturmagazine die Werbeplattform «Kulturpool», und erreichen gemeinsam eine auflage von über 200’000 exemplaren. www.kulturpool.biz


Inhaltsverzeichnis Kulturprogramme 2 Theater und Konzerte St.Gallen. 6 Kultur is Dorf Herisau. 8 Architekturforum Ostschweiz. J.S. Bach-Stiftung Trogen. Schloss Wartegg Rorschacherberg. 23 Kunstmuseum St.Gallen. 26 Aargauer Kunsthaus Aarau.

MI

26 Kunstmuseum Bern. 28 Kunstmuseum St.Gallen. Museum im Lagerhaus St.Gallen. Naturmuseum St.Gallen. 54 Figurentheater St.Gallen. Kultur is Dorf Herisau. Kunst Halle St.Gallen. 58 Grabenhalle St.Gallen. Palace St.Gallen.

01.02

65 Gare de Lion Wil. Kultur is Dorf Herisau. Salzhaus Winterthur. 65 Diogenes Theater Altstetten. Kellerbühne St.Gallen. Theater Sinnflut Rorschach. 68 Kinok St.Gallen. 72 Nordklang Festival St.Gallen.

Kunst/Ausstellungen Bernd und Hilla Becher. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18:30 Uhr Ernst Steininger. Vernissage. Kulturwerkstatt Kammgarn Hard, 20:30 Uhr Walter Burger und Künstlerfreunde. Tour du Patron mit Apéro. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Willi Baumeister. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 12:15 Uhr

Kalender Clubbing/Party Ball der Kulturen. Überraschungen an einem internat. Abend. Spielboden Dornbirn, 19 Uhr Benji Boko. Geschmeidiger HipHop. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr Dance Free. Bewegen, tanzen, begegnen. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Kula Club Party. Indie-Rock. Kulturladen Konstanz, 22 Uhr The Limettes. Abschieds-Event. Frauenparty für Lesben und Freunde. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr

Vortrag 5 vor 2012 – Gottkönige der Maya als Herrscher der Zeit. Mit dem Mayaforscher Christian Prager. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 18:30 Uhr Faszination Freeriden. LiveReportage von Ueli Kestenholz. Kreuz Rapperswil-Jona, 19:30 Uhr

Kunst/Ausstellungen Karl-Heinz Ströhle. Führung. Otten Kunstraum Hohenems, 16 Uhr

Film Atmen. Ein junger Strafgefangener findet in einem Bestattungsunternehmen neuen Lebensmut. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr Sound of Noise. Sechs Schlagzeugern ist zum Musizieren jedes Mittel recht: Krankenhaus-Patienten, Geldscheine, Strommasten. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Ursula oder das unwerte Leben. Der Dokumentarfilm über die taub-blinde Ursula warf in den sechziger Jahren hohe Wellen. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr

SA

Kinder Die weisse Katze. Für Kinder ab vier Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr

02.02

Literatur Frühschicht. Lesung mit Manfred Heinrich und einem Gast. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 Uhr Slam Show. Lara Stoll und Laurin Buser zeigen ihr Programm. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr

Clubbing/Party Salsa Night. Erst Salsa lernen, dann tanzen. K9 Konstanz, 22 Uhr

Konzert Rita Hey. Country aus Winterthur. Tankstell-Bar St.Gallen, 20:30 Uhr The Miserable Rich. Kammerpoporchester aus England. La Buena Onda St.Gallen, 20 Uhr

Kinder Mutter Afrika. Ad de Bont beweist einmal mehr sein Gespür für grosse Themen. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr

Film Aus tiefster Seele. Film über die Schizophrenie einer Ehefrau und Mutter. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Die Kinder vom Napf. Fünfzig Bergbauernkinder, zehn Kilometer Schulweg. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Sound of Noise. Sechs Schlagzeugern ist zum Musizieren jedes Mittel recht: Krankenhaus-Patienten, Geldscheine, Strommasten. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Ursula – Leben in Anderswo. Rolf Lyssy porträtiert die inzwischen fünfzigjährige taub-blinde Ursula. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Theater Faust I. Von Johann Wolfgang von Goethe. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr In 80 Tagen um die Welt. Von Pavel Kohout nach dem Roman von Julies Verne. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht von Gotthold Ephraim Lessing. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Orlando. Eine Geschlechterreise von Virginia Woolf. Werkstatt Konstanz, 20 Uhr Tanz Codex. Tanzstück von Marco Santi. Kunstzone Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Musical Der Sender. Ein Schmusikal. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr

DO

Clubbing/Party Tschüss Do-Bar. Letzte Runde im Februar. Krempel Buchs, 20:30 Uhr Film Atmen. Ein junger Strafgefangener findet in einem Bestattungsunternehmen neuen Lebensmut. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Flying Home. Walter Otto Wyss wandert 1939 in die USA aus, wo er ein revolutionäres Hybridauto entwickelt. Regisseur Tobias Wyss ist zu Gast. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Theater 73. Splitternacht. Offene Bühne für Profis, Amateure und Dilettanten. K9 Konstanz, 20 Uhr Eine Art Alaska/Sumpf I & II. Inszenierung mit Klanginstallation nach dem Stück von Harold Pinter. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Im Herbst. Eine Komödie über Midlife- und Beziehungskrisen von Felix Römer. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Julius Cäsar. Tragödie von William Shakespeare. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Romeo und Julia. Liebesdrama nach William Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Kabarett Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie. Irgendwo zwischen Kabarett und Comedy. Kulturwerkstatt Kammgarn Hard, 20:30 Uhr

Diverses Unentgeltliche Rechtsauskunft. Vor allem Fragen aus dem ehelichen Güterrecht und dem Erbrecht, aber auch Fragen zu Beurkundungen werden beantwortet. Amtsnotariat St.Gallen, 17 Uhr

FR

03.02

Konzert Colin Vallon Trio. Jazz aus der Schweiz. Kulturwerkstatt Kammgarn Hard, 20:30 Uhr Fard. Street-Rap auf höchstem Niveau. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Freetime Jazzband. DixielandOhrwürmer. Jazzkeller Sargans, 20:30 Uhr Gryphon Trio Kanada. Kammerensemble aus Kanada. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 20 Uhr Konstanz Nice Again Vol. 4. Jennifer Washington /Conscious / The Hotsteppers Band. K9 Konstanz, 20 Uhr Martin’O. Multimediales Kunstwerk: «Cosmophon». Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr Octanone. Live-Mundart-Electro. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Striving Vines. Support: Pilomotor. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Swing and more. Mit dem Stickerei-Jazz-Trio. Einstein St.Gallen, 21 Uhr Weber trifft Beethoven. Musikkollegium Winterthur. Stadthaus Winterthur, 18 Uhr

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Wird unterstützt von:

Schützengarten Bier

Die unglaubliche Entführung der Tante Martha. Mundart-Komödie. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Markus Linder. Hinter-Arlberger. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Rolf Schmid. Absolut Rolf. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Simon Enzler. Feldversuche fürs neue Programm «Vestolis». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Uta Köbernick. Sonnenscheinwelt. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr

Konzert Bullaugenkonzert #23. Ad Hoc aus Winterthur. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Musikkollegium Winterthur. Othmar Schoeck «Sommernacht». Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr Trou Noir vs. Dark Path. Stromgitarrenmusik. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Zephyr Combo. Frankreichs fröhliche Tanzmusik. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr

Diverses Ausgrabung Gallusplatz. Führung mit der Kantonsarchäologie. Gallusplatz St.Gallen, 12:15 Uhr

01.02. – 29.02.2012

Theater Der letzte Raucher. Ein-MannTheater. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Banditen. Von Jacques Offenbach. Tonhalle Wil, 20 Uhr Eine Art Alaska/Sumpf I & II. Inszenierung mit Klanginstallation. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Im Herbst. Eine Komödie über Midlife- und Beziehungskrisen von Felix Römer. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr In 80 Tagen um die Welt. Von Pavel Kohout nach dem Roman von Julies Verne. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht von Gotthold Ephraim Lessing. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Kabarett Die unglaubliche Entführung der Tante Martha. MundartKomödie. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Nina Dimitri. Pianomusik und bolivianische Lieder. Kulturhaus Vordorf Trogen, 20:30 Uhr Rolf Schmid. Absolut Rolf. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Simon Enzler. Feldversuche fürs neue Programm «Vestolis». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Öffentliche Führung. Durchs ganze Haus. Museum Appenzell, 14 Uhr Yvonne Rainer. Vernissage. Kunsthaus Bregenz, 19 Uhr

Kinder Die Brüder Löwenherz. Figurenund Puppentheater. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr

04.02

Konzert Amaro Drom. Feurige Musik der Landstrasse. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Cara. Folkprinzessin aus Schottland. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Caracho. Tanzsportabend. Krempel Buchs, 21 Uhr EFX. Legendärer Hip-Hop aus den Neunzigern. Kraftwerk Krummenau, 21 Uhr Ein kleines Indie-Festival. Mit: You say France und I say Whistle und Alcohol Faith Mission. Gare de Lion Wil, 20 Uhr Fukkk Offf / Maral Salmassi. Labelnight von Das Leben ist kein Ponyhof. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Herbert Pixner Projekt. Musik in Bildern. Altes Kino Rankweil, 20 Uhr Herwig Gradischnigs Fine Four. Österreichische RhythmSection mit Weltformat. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Jazz& Dee Dolen. Feat. Peter Herbert. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Martin’O. Multimediales Kunstwerk: «Cosmophon». Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr Peter Licht. Das Ende der Beschwerde. Palace St.Gallen, 22 Uhr Praha–Vienna-Connection. Das Quartett des tschechischen StarKontrabassisten František Uhlir. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr The Busters. Bis an die Zähne mit Off-Beats bewaffnet. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr The Sinful Saints. Spagat zwischen Extravaganz und Songwriting. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Clubbing/Party Disco Chamäleon. Kult-Disco ab dreissig Jahren. K9 Konstanz, 21 Uhr Discotron 3000 feat. Disco Trash Music. Techno changed my Life. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Dub Corner. Tribute to Bob Marley. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr



04.–08.02. kalender Film Atmen. Ein junger Strafgefangener findet in einem Bestattungsunternehmen neuen Lebensmut. Kinok Lokremise St.Gallen, 22 Uhr Inni – Sigur Rós. Live-Film über Sigur Rós nach dem erfolgreichen «Heima». Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Randgestalten. Ein Juwel des österreichischen Indie-Kinos: In Nöchling kiffen die Polizisten und Metzger Josef Hader ist gar nicht gut drauf. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Ursula – Leben in Anderswo. Rolf Lyssy («Die Schweizermacher») porträtiert die inzwischen fünfzigjährige taub-blinde Ursula. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Theater Die Schneekönigin. Märchen nach Hans Christian Andersen. Für Kinder ab fünf Jahren. Theater St.Gallen, 14 Uhr Im Herbst. Eine Komödie über Midlife- und Beziehungskrisen von Felix Römer. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Kindsmord. Stück von Peter Turrini. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Lecture-Performance. Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung von Yvonne Rainer. Kunsthaus Bregenz, 12 Uhr Mutter Afrika. Ad de Bont beweist einmal mehr sein Gespür für grosse Themen. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Nachtzug – Late Night Lok. Die lustige Talkshow mit Romeo Meyer und Dominik Kaschke. Kunstzone Lokremise St.Gallen, 22 Uhr Romeo und Julia. Liebesdrama nach William Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Zapzarap. Theater- und A-Cappella-Ensemble auf Ochsentour. Restaurant Alpstein Appenzell, 20 Uhr Kabarett Die unglaubliche Entführung der Tante Martha. Mundart-Komödie. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Felix Krull. Die Bekenntnisse eines Hochstaplers. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Reto Zeller. «SchonZeit». Worte & Töne. Ess-Kleintheater Kul-tour auf Vögelinsegg Speicher, 18 Uhr Rolf Schmid. Absolut Rolf. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Simon Enzler. Feldversuche fürs neue Programm «Vestolis». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Storm Störmer. Worst Case Szenarios sind schlechte Ratgeber. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr Tanz Codex. Tanzstück von Marco Santi. Kunstzone Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Ausgezeichnet. Vernissage. Kunsthalle Wil, 18 Uhr Yvonne Rainer. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Vortrag Künstlerfrühstück. Gelegenheit, Yvonne Rainer persönlich zu treffen. Kunsthaus Bregenz, 11 Uhr

Kinder Die Brüder Löwenherz. Figuren- und Puppentheater nach Astrid Lindgren. Stadttheater Konstanz, 17 Uhr Faro Theater. Figurentheater für Kinder ab vier Jahren. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr Flurina. für Kinder ab fünf Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Hans im Glück. Theater im Ohrensessel. Ab fünf Jahren. Theater am Saumarkt Feldkirch, 15 Uhr

SO

05.02

Konzert Anklang. Kraftvolle Abend- und Segenslieder zu Erde und Himmel. Grubenmannkirche Teufen, 17 Uhr Bloodgroup. Wave-Electro-Pop. Gare de Lion Wil, 21 Uhr Loos-Stobede. Mit der Kapelle Steerölleli. Hotel Loosmühle Weissbad, 15 Uhr Männerchor Gossau. Kirchenkonzert. Weltlich und geistlich; besinnlich und heiter. Andreaskirche Gossau, 17 Uhr Schauchäsi-Stobete. Mit der Musikformation Echo vom Saum. Schaukäserei Stein, 11 Uhr Zehn Jahre Podium-Konzerte. Konzertreihe für junge MusikerInnen. Rathaus-Saal Vaduz, 11 Uhr Film 3faltig. Der Heilige Geist, Jesus und eine Gogo-Tänzerin wollen die Erde vor der Apokalypse retten. Kinok Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Chicken Run. Nick Parks Animationsfilm über Legehennen in einer Hühnerfabrik. Kinok Lokremise St.Gallen, 15 Uhr Die Kinder vom Napf. Fünfzig Bergbauernkinder, zehn Kilometer Schulweg. Kinok Lokremise St.Gallen, 13:15 Uhr Flying Home. Der Tessiner Walter Otto Wyss wandert 1939 in die USA aus, wo er ein revolutionäres Hybridauto entwickelt. Kinok Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Tampopo. Ein japanischer Nudelsuppen-Western. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Warren Miller’s … like there’s no tomorrow. Film schauen und daneben Austausch über Ausrüstung und die besten Strecken und Touren. Kugl St.Gallen, 20 Uhr Theater Café Surprise / Pension Hartmann. Lustspiel in einem Akt von der Seniorenbühne Frauenfeld. Casino Frauenfeld, 14:30 Uhr Fünfzehn Zentimeter. Über den Duft der Liebe, die Macht des Sex und das schwarze Loch der Impotenz – frei nach Charles Bukowski. K9 Konstanz, 20 Uhr Romeo und Julia. Die Geschichte der Familien Capulet und Montague. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Un ballo in maschera. Oper von Giuseppe Verdi. Theater St.Gallen, 14:30 Uhr Kabarett Die unglaubliche Entführung der Tante Martha. MundartKomödie. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr

Gunkl. Die grossen Kränkungen der Menschheit – auch schon nicht leicht. Kulturwerkstatt Kammgarn Hard, 20:30 Uhr

Theater Il barbiere di Siviglia. Oper von Gioachino Rossini. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

Tanz Codex. Tanzstück von Marco Santi. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

Kabarett Die unglaubliche Entführung der Tante Martha. MundartKomödie. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr

Kunst/Ausstellungen Begegnungen – Verborgene Schätze aus Schweizer Psychiatrien. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11 Uhr Bernd und Hilla Becher. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr Der heilige Gallus 612/2012. Führung. Stiftsbibliothek St.Gallen, 11 Uhr Hedwig-Scherrer. Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Lichtmaler. Führung. Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz, 11 Uhr Öffentliche Führung. Dauerausstellung und das Jüdisches Viertel. Jüdisches Museum Hohenems, 10 Uhr Willi Baumeister. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 Uhr Work – Work – Work. Führung. Museum Liner Appenzell, 14 Uhr Yvonne Rainer. Führung. Kunsthaus Bregenz, 11 Uhr/16 Uhr Vortrag Matinée: Arbeit. Einführung in das Projekt. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Kinder Changing Winds – Wenn der Wind dreht. Wechselnde Szenen zwischen Slapstick und Poesie. Theater am Kirchplatz Schaan, 16 Uhr Die Brüder Löwenherz. Figuren- und Puppentheater nach der Geschichte von Astrid Lindgren. Stadttheater Konstanz, 11/15 Uhr Die kleine Zauberflöte. Nach Wolfgang Amadeus Mozart. Für Kinder ab sechs Jahren. Theater am Kornmarkt Bregenz, 15 Uhr Flurina. Für Kinder ab fünf Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Mutter Afrika. Ad de Bont beweist einmal mehr sein Gespür für grosse Themen. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr

MO

06.02

Konzert Corretto. Mix aus Jazz, Soul, R&B und Klassik. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr My Kung Fu. Von den tektonischen Verschiebungen der Herzen. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Orchesterkonzert. «Night Prayers» für Sopransaxophon und Streichorchester. Universität Konstanz, 20:15 Uhr Film Atmen. Ein junger Strafgefangener findet in einem Bestattungsunternehmen neuen Lebensmut. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Ursula – Leben in Anderswo. Rolf Lyssy («Die Schweizermacher») porträtiert die inzwischen fünfzigjährige taub-blinde Ursula. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr

51 SAITEN 02.12

Literatur Bartlebooth’s Lebensplan. Lesung mit Musik. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Unter der Haube. Zwei Diakonissen erzählen aus ihrem Leben. Plus Kurzfilm von Otto C. Honegger. Freihandbibliothek St.Gallen, 10 Uhr Vortrag Gesund Wohnen. Referate zu gesunder Innenraumluft, Elektrosmog und Nanotechnologie. Pfalzkeller St.Gallen, 18:30 Uhr Kinder Changing Winds – Wenn der Wind dreht. Wechselnde Szenen zwischen Slapstick und Poesie. Theater am Kirchplatz Schaan, 10 Uhr Diverses Frauentempel Stimmenfeuer. Stimme und Tanz. Stimmfeuer Frauentempel St.Gallen, 20 Uhr

DI

07.02

Konzert Wishbone ash. Sie beeinflussten Thin Lizzy, Iron Maiden und viele andere. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr Film Das Schiff des Torjägers. Deutsch-afrikanische Geschichte über Fussball, Träume und die Handelsware Mensch. Kino Loge Winterthur, 20:30 Uhr Der Fall des Lemming. Schwarzhumoriger Krimi mit Wiener Schmäh: Detektiv Leopold Wallisch wird zum Hauptverdächtigen in einem Mordfall. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr «Helen». Ein Film über eine Frau, die um ihr Leben und ihre Familie kämpft; über ihre Reise in die Hölle und zurück. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Steam of Life. Ein Saunagang reinigt nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Theater Romeo und Julia. Liebesdrama nach William Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Theatersport. Das spontane Bühnenspektakel. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Un ballo in maschera. Oper von Giuseppe Verdi. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Kunst/Ausstellungen Amalia Pica / Karsten Födinger. Führung. Kunsthalle St.Gallen, 18 Uhr Bildfokus am Mittag. Kurzführung. Fotomuseum Winterthur, 12:15 Uhr

Willi Baumeister. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr Literatur Vincenzo Todisco. Mit seinem neuen Roman: Rocco und Marittimo. Hauptpost St.Gallen, 19:30 Uhr Vortrag Zauberhafte Unterwasserwelten – von den Alpen bis zum Amazonas. Bildervortrag von Michel Roggo. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 19:30 Uhr Kinder Die Brüder Löwenherz. Figurenund Puppentheater nach der Geschichte von Astrid Lindgren. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr Game Vver. Eigenproduktion Junges Theater Liechtenstein. Theater am Kirchplatz Schaan, 14 Uhr Mutter Afrika. Ad de Bont beweist einmal mehr sein Gespür für grosse Themen. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr

MI

08.02

Konzert Bartlebooth’s Lebensplan. Lesung mit Matthias Peter. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Isbells. Plus: The great Park. Gare de Lion Wil, 20 Uhr Wishbone Ash. Kult-ClassicRockband. Casino Herisau, 20 Uhr Clubbing/Party Salsa Night. Erst Salsa lernen, dann Salsa tanzen. K9 Konstanz, 22 Uhr Film Atmen. Ein junger Strafgefangener findet in einem Bestattungsunternehmen neuen Lebensmut. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Die Kinder vom Napf. Fünfzig Bergbauernkinder, zehn Kilometer Schulweg. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Ursula – Leben in Anderswo. Rolf Lyssy («Die Schweizermacher») porträtiert die inzwischen fünfzigjährige taub-blinde Ursula. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Theater Die Zauberflöte. Oper von Wolfgang Amadeus Mozart. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Romeo und Julia. Liebesdrama nach William Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Kabarett David Bröckelmann. Ausser Plan. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Maria Neuschmid. Solokabarett: Zucker. Hofsteigsaal Lauterach, 20 Uhr Peter Spielbauer. Das flatte Blatt. Gymnasium Friedberg Gossau, 20 Uhr The «Manne»-quins – We are the World. Die Schönen der Nacht parodieren Weltstars. Madlen Heerbrugg, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Schweizer Fotobücher 1927 bis heute. Führung. Fotostiftung Winterthur, 18:30 Uhr


kalender

08.–10.02.

Prager Connection

Zwischen Berg und Meer

Vom Schtetl nach Miami

Aus dem tiefen Süden Hessens

PVC im Kulturcinema Arbon

Todisco liest im Raum für Literatur

«Rose» im Phönix Theater

Jolly Goods im Palace in St.Gallen

Hinter dem Kürzel PVC verbirgt sich keine Industrialband, sondern das Quartett «PrahaVienna-Connection» des tschechischen Starkontrabassisten František uhliř. Der solistisch versierte Spieler, der als Fels in der internationalen Jazzbrandung gilt, tritt zusammen mit der Pianistin Julia Seidl – einer gefragten Newcomerin in der Wiener Jazzszene – und der Sängerin Nika Zach auf, die mit ihrer prägnanten Stimme experimentelle Wege geht. Komplettiert wird das Ensemble vom Prager Jaromir Helesic am Schlagzeug.

«rocco und Marittimo» ist eine aufwühlende Familiengeschichte – episch, komisch, leidenschaftlich. Die beiden Protagonisten kommen 1965 im «Zug der Hoffnung» zur Welt, der die Emigranten aus Süditalien in die Schweiz bringt. Fatalerweise werden sie bei der Ankunft in Zürich vertauscht – eine aufregende Geschichte nimmt ihren Gang. Der mehrfach ausgezeichnete Bündner Autor mit italienischen Wurzeln, Vincenzo Todisco, erzählt von der Fremdheit der Einwanderer in der Welt der Berge und von der Sehnsucht nach dem Mittelmeer.

Das Ein-Frau-Drama «rose» von Martin Sherman ist ein ergreifender Text über ein jüdisches Frauenschicksal, eine Parabel über Menschlichkeit und Gnadenlosigkeit. rose, das ist die Lebensgeschichte einer Frau mit Witz, Weisheit, Gefühl und Lebenskraft. Geboren 1920 in einem Schtetl in der ukraine, Warschauer Ghetto, Lager, Flucht, Atlantic City, Heirat, Kinder, Witwenschaft, Florida. rose erzählt vom Besuch beim Sohn in Israel und der Intifada. Sie versteht die Welt nicht mehr und der Sohn sagt: «Natürlich verstehst du das nicht, Mama, du bist keine von uns.»

Dienstag, 7. Februar, 19.30 Uhr, Hauptpost St.Gallen. Mehr Infos: www.rotpunktverlag.ch

Donnerstag, 9., und Samstag, 11. Februar, jeweils 20.15 Uhr, Phönix Theater 81 Steckborn. Mehr Infos: www.phoenix-theater.ch

Ein lange nicht mehr gehörter Grunge, mit fettigem Zukunftspessimismus und knochigem Zynismus ist es, den Jolly Goods da lostreten. Warum das deutsche Duo das so gut kann? Es heisst, es liege an ihrer Herkunft. Die Schwestern Tanja Pippi und Angy kommen aus dem kleinen Dorf rimbach im tiefen Süden Hessens. Das sei «sozusagen der Scheitelpunkt im toten Winkel des Weltgeschehens», heisst es. Mit ihrer neuen CD «Walrus», produziert von Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow, verbreiten sie ihre bewölkte Zuversicht im Palace, eingeleitet von der sanft düsteren Musik der Schweizerin Evelinn Trouble.

Samstag, 4. Februar, 20.30 Uhr, Kulturcinema Arbon. Mehr Infos: www.kulturcinema.ch

LITErATur Spanische Erzählstunde für Kinder. Ab drei Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 16 uhr

Vorsicht Stachel! Basteln und Führung durch die Ausstellung «Einfach Spitze», ab sechs Jahren. Naturmuseum St.Gallen, 14 uhr

VorTrAG Ein spannendes Leben! Was passiert mit Sammlungsobjekten im Museum? Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 12:30 uhr Haiti nach dem Erdbeben. Von der Soforthilfe zur langfristigen Zusammenarbeit. Von Paul Peter, Seniorexperte Deza. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 18:30 uhr Igel als Pfleglinge. Zu Gast: roschi Schmitz, ostschweizerischer Igelfreunde-Verein. Naturmuseum St.Gallen, 12:15 uhr Philippinen. reportage von Tobias Hauser. Ev. Kirchgemeindehaus St.Mangen St.Gallen, 19:30 uhr RePlay. Amateurfilmer erzählen. Spielboden Dornbirn, 19:30 uhr

DIVErSES Ausgrabung Gallusplatz. Führung mit der Kantonsarchäologie. Gallusplatz St.Gallen, 12:15 uhr

KINDEr Die Brüder Löwenherz. Figuren- und Puppentheater nach der Geschichte von Astrid Lindgren. Stadttheater Konstanz, 10 uhr Die kleine Hexe. Stück von otfried Preussler für Kinder ab fünf Jahren. Theater St.Gallen, 14 uhr Flurina. Für Kinder ab fünf Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 uhr Game Over. Eigenproduktion Junges Theater Liechtenstein. Theater am Kirchplatz Schaan, 19 uhr Kinder-Kunst. Workshop zu Museums-»Begegnungen». Museum im Lagerhaus St.Gallen, 14:30 uhr Märchen im Museum. Geschichten aus Afrika für Kinder ab vier Jahren. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 uhr Mutter Afrika. Ad de Bont beweist einmal mehr sein Gespür für grosse Themen. Stadttheater Konstanz, 10 uhr

DO

09.02

KoNZErT Baxter Dury & Band. Cockney-Englisch und wunderbare Details. Grabenhalle St.Gallen, 20:45 uhr Harri Stojka. Ein Meister der Gitarre. Spielboden Dornbirn, 20:30 uhr Jazz-Jam-Session. Feat. The Jam und der uni Big-Band Konstanz. K9 Konstanz, 20:30 uhr Jolly Goods. Zwei Schwestern dem Grunge auf der Spur. Palace St.Gallen, 21 uhr Nick Woodland. rhythm & Blues. Altes Kino rankweil, 20 uhr The bianca story. Pathos und Disco. Salzhaus Winterthur, 20 uhr CLuBBING/PArTy Gare-Tango. Nicht nur für Tanzbegeisterte! Gare de Lion Wil, 20 uhr Tschüss Do-Bar. Letzte runde im Februar. Krempel Buchs, 20:30 uhr FILM Flying Home. Der Tessiner Walter otto Wyss wandert 1939 in die uSA aus, wo er ein revolutionäres Hybridauto entwickelt. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 uhr Schnupfen im Kopf. Die Filmerin Gamma Bak setzt sich mit ihrer eigenen psychischen Erkrankung auseinander. Spielboden Dornbirn, 20:30 uhr

The Rendezvous. Zwei Singles treffen sich, doch das rendezvous nimmt eine unerwartete Wendung. Der regisseur Curt Truniger ist zu Gast. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 uhr THEATEr Annamateur und Aussenseiter. Ein musikalisches overheadProjekt. Diogenes Theater Altstätten, 20 uhr In 80 Tagen um die Welt. Von Pavel Kohout nach dem roman von Julies Verne. Stadttheater Konstanz, 20 uhr Rose vom Schtetl nach Miami Beach. Geschichte einer Jüdin Ende des 20. Jahrhunderts. Phönix Theater Steckborn, 20:15 uhr Theater Sinnflut. «Lang lebe Ned Devine». FHS rorschach, 20 uhr Und eh du dich’s versiehst. Puppentheater für Erwachsene. Figurentheater St.Gallen, 20 uhr KABArETT Bänz Friedli. Der Hausmann der Nation. Quimby-Huus St.Gallen, 20 uhr Dave Davis als Motombo Umbokko. Schwarzer Humor und farbigfroher Wortwitz. Casinotheater Winterthur, 20 uhr Die unglaubliche Entführung der Tante Martha. MundartKomödie. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 uhr Ergötzliches am Donnerstag. Thomas Götz erzählt, kommentiert, fabuliert und diskutiert. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 uhr Markus Linder. Hinter-Arlberger. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 uhr KuNST/AuSSTELLuNGEN Bilder von Ostschweizer Kunstschaffenden. Vernissage; Catherine Buchmann, Albert Flach und Verena Hörler. Vernissage. Artothek Apollo St.Gallen, 19 uhr

Donnerstag, 9. Februar, 21 Uhr, Palace St.Gallen. Mehr Infos: www.palace.sg

Timo Huber. Vernissage. Galerie. Z Hard, Vorarlberg, 19:30 uhr Yvonne Rainer. Führung. Kunsthaus Bregenz, 19 uhr LITErATur Albanische Erzählstunde für Kinder. Von Fitnete Schmid, ab vier Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 uhr VorTrAG Öffentl. HV «Freunde des Botanischen Gartens». Naturkundliche Streifzüge durch Spaniens Extremadura. Naturmuseum St.Gallen, 19:30 uhr KINDEr Der Bär geht auf den Försterball. Für Kinder ab sechs Jahren Theater am Saumarkt Feldkirch, 11 uhr Die Reise einer Wolke. Für Kinder ab drei Jahren. Werkstatt Konstanz, 11 uhr DIVErSES Thursday night Throwdown. Milchschaumschläger zeigen ihr Können. Möge der beste gewinnen. Kaffeehaus St.Gallen, 19:30 uhr

FR

10.02

KoNZErT Charlie Morris. Südstaatensound. Jazzkeller Sargans, 20:30 uhr ErRic Is Blue. Blues-Balladenabend. Altes Kino Mels, 20:15 uhr Hanni El Khatib. Garagen- und rootsrock. Palace St.Gallen, 22 uhr Hiss – Zeugen des Verfalls. Balkan-Blues und Texas-Tango. K9 Konstanz, 21 uhr Marco Zappa Quartett. Al Temp, Al Passa. Genossenschaft Hotel Linde Heiden, 20:15 uhr

Panflötenkonzert. Mit den Kursteilnehmern der Panflötenwoche. Kapuzinerkloster Appenzell, 18:30 uhr Pegasus. Pop mit grosser Geste. Grabenhalle St.Gallen, 21 uhr Richie Pavledis. SingerSongwriter. Bogenkeller rotfarb Bühler, 20:30 uhr Stress. Mit schweisstreibenden und neuen Songs. Casino Herisau, 20 uhr The Chap. Ethnic Instrument und Proper rock. Kraftfeld Winterthur, 20 uhr Tres y Dos. Tango trifft Klassik und Jazz. Kulturwerkstatt Kammgarn Hard, 20:30 uhr Zwei vom Stern. Chansons & Poesie. Kaffeehaus St.Gallen, 20 uhr CLuBBING/PArTy Rap-Newcomer-Night. Hip-Hop. Flon St.Gallen, 22 uhr Seventies-Party. Booty Shakerzz. Jazzclub rorschach, 20 uhr Struboskop Klopfkonzert. Mit Alexander robotnick und den DJs von Struboskop. Conrad Sohm Dornbirn, 22 uhr Tanznacht 40. Mit Don Philippo. Kastanienhof St.Gallen, 21 uhr FILM Contact High. Michael Glawoggers («Slumming») durchgeknallte anarchische Kifferkomödie. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:30 uhr Die Kinder vom Napf. Fünfzig Bergbauernkinder, zehn Kilometer Schulweg. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:30 uhr Peepli – Irgenwo in Indien. Tragikomische Ballade fernab der Bollywood-Glamourwelt. Kulturcinema Arbon, 20:30 uhr The Rendezvous. Zwei Singles treffen sich, doch das rendezvous nimmt eine unerwartete Wendung. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 uhr

52 SAITEN 02.12


10.–12.02. kalender

Satire, die das Leben schreibt Bänz Friedli im Quimby Huus Der «hausmann der Nation» kombiniert in seinem abendfüllenden Programm in schierer Leichtigkeit die alltäglichen Problemchen mit den grossen Fragen der Gegenwart. Er schenkt den kleinen, unscheinbaren Begebenheiten Bedeutung, feiert den Alltag als Abenteuer. Bänz Friedli imitiert Slangs und Dialekte, freut sich über Kinderversprechen, mokiert sich über Modenamen, nimmt Politiker, Experten und Callcenterberater aufs Korn – und immer wieder sich selbst. Jedes Wort wahr und doch zum Krummlachen. Donnerstag, 9. Februar, 20 Uhr, Quimby Huus St.Gallen. Mehr Infos: www.quimbyhuus.ch

ThEATEr Arbeit. Kulturvermittlungsprojekt mit Arbeitssuchenden aus der region. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Der letzte Raucher. EinmannTheater. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Keine Aussicht auf ein gutes Ende – Trainingslager. Theatralischer roadmovie. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Lachforelle mit Scharf. DinnerShow in vier Gängen und Theater à Discretion. Bildungsstätte Sommeri, 18:30 Uhr Lola Blau. Ein-Frau-Musical. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Offene Zweierbeziehung. Theater Wagabunt in einer Beziehungskomödie. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Romeo und Julia. Liebesdrama nach William Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Theater Sinnflut. Lang lebe Ned Devine. FhS rorschach, 20 Uhr Und eh du dich’s versiehst. Puppentheater für Erwachsene. Figurentheater St.Gallen, 20 Uhr KABArETT Duo Calva. «Cellolite». Kabarett, Musik, zwei Cellos auf höchstem Niveau. Kulturlokal 3Eidgenossen Appenzell, 20 Uhr David Bröckelmann. Ausser Plan. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TANz Koko La Dounce. BurlesqueTanz. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr MUSICAL Touch the sky. Musical über König David, einer der mächtigsten Könige der Antike. hotel Metropol Widnau, 20 Uhr

Geschichten mit lindernder Wirkung

In Hackbrettformation

Bachs Messe

Anderscht im Chössi-Theater

Tablater singen in St.Gallen und Winterthur

Libsig zählt zu den gefragtesten Bühnenpoeten im deutschsprachigen raum. Kurze und längere Sprachbilder voller Witz, rhythmus und genauer Beobachtung des alltäglichen Lebens sind sein Markenzeichen. In seinem Programm «Sprechstunde» erforscht er nicht nur die Seele von Finanzanalysten, Punkrockern und Umweltaktivisten, sondern auch Befindlichkeiten von Milchkühen und Weinflaschen. Es gibt Enthüllungen und Gänsehaut, Brainfood und Lachkrämpfe, aber eine eigentliche Behandlung ist es nicht.

Eine zahnmedizinische Assistentin, ein Metzger und ein Schreiner haben ihre Passion zum Beruf gemacht. Noch vor drei Jahren waren Anderscht ein Geheimtipp. Davon kann heute keine rede mehr sein. Das Trio mit Andrea Kind, Fredy zuberbühler und Baldur Stocker gibt in- und ausserhalb der ostschweiz ein Konzert nach dem anderen. Ihr neustes Programm «Eidg. Diplomiert» entspricht ganz ihrem musikalischen Werdegang. Sie alle sind diplomiert, nur eben nicht als Musiker. Doch wäre Anderscht anderst, wenn es anders wäre?

Die Messe in h-moll von Bach, für Kenner BWV 232, ist ein grandioses Werk. Unter der Leitung von Ambros ott singt es der Tablater Konzertchor St.Gallen. Der glänzenden jungen Sopranistin Miriam Feuersinger steht die deutsche Mezzosopranistin Stefanie Iranyi zur Seite. Den Altpart singt der gefeierte Basler Altus Alex Potter (Bild) und der Tenor Jens Weber und der junge Bass Florian Engelhardt vervollständigen das Solistenensemble. Dazu spielt das Barockorchester Capriccio auf historischen Instrumenten.

Freitag, 10. Februar, 20 Uhr, werdenberger kleintheater fabriggli Buchs. Mehr Infos: www.fabriggli.ch

Samstag, 11. Februar, 20.15 Uhr, Chössi-Theater Lichtensteig. Mehr Infos: www.choessi.ch

Simon Libsig im fabriggli

KUNST/AUSSTELLUNGEN Manon. «Borderline». Vernissage. Galerie Christian roellin St.Gallen, 17:30 Uhr Öffentliche Führung. Durchs ganze haus. Museum Appenzell, 14 Uhr Silvia Bächli. «Far Apart – Close Together». Vernissage. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr LITErATUr Lesebühne. Slam Poetry Uncut Nr. 4.Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Simon Libsig. Slam Poetry und Geschichten mit lindernder Wirkung. Fabriggli Buchs, 20 Uhr VorTrAG Der Mekong. Dem Fluss auf der Spur. Klubschule Migros im hauptbahnhof St.Gallen, 19:30 Uhr KINDEr Game Over. Eigenproduktion Junges Theater Liechtenstein. Theater am Kirchplatz Schaan, 10 Uhr Mutter Afrika. Ad de Bont beweist einmal mehr sein Gespür für grosse Themen. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr DIVErSES 7. Anarchietage. Libertäre Aktion Winterthur präsentiert referate und Diskussionen. Alte Kaserne Winterthur, 19 Uhr Sprachenkaffee. Gelernte Sprache entspannt anwenden. restaurant Dufour St.Gallen, 18:30 Uhr

SA

11.02

KoNzErT Anderscht. Eidg. Diplomiert. hackbrett. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr

Das Randy-Newman-Projekt 2.0. Literarisch und eigenwillig interpretiert. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Die.Hammerling. Sie haben die heimat im Gepäck. Kulturwerkstatt Kammgarn hard, 20:30 Uhr Moscow Rachmaninov Trio. Grosse russische Solisten mit Kostbarkeiten der Kammermusik. Schloss Wartegg rorschacherberg, 20 Uhr Roger Glaus Trio. Exzentrischer Jazz, jazziger Pop und poppige Exzentrik. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Saalschutz. ravepunk. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Sóley. zarte Töne aus Island. oya St.Gallen, 21 Uhr Tablater singen h-Moll-Messe. Von J.S. Bach unter der Leitung von Ambros ott. Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 19:30 Uhr Tröötenball. Der Club wird zum Fasnachtsmekka. Gare de Lion Wil, 20 Uhr CLUBBING/PArTy Endstation-Club. DJs und dunkle Ecken. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr High5 feat. The Niceguys. Partykracher. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Österreicher Ball. österreichische Spezialitäten und Schmankerln mit Musik. Einstein St.Gallen, 20 Uhr Soul Gallen. Tanzschuhe montieren! Palace St.Gallen, 22 Uhr Tour de France. Französische Disco mit DJ TB. K9 Konstanz, 21 Uhr FILM Atmen. Ein junger Strafgefangener findet in einem Bestattungsunternehmen neuen Lebensmut. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Flying Home. Der Tessiner Walter otto Wyss wandert 1939 in die USA aus, wo er ein revolutionäres hybridauto entwickelt. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr

53 SAITEN 02.12

Samstag, 11. Februar, 19.30 Uhr, Kirche St. Laurenzen St.Gallen. Sonntag, 12. Februar, 17 Uhr, Stadtkirche Winterthur. Mehr Infos: www.ticketportal.com

The Rendezvous. zwei Singles treffen sich, doch das rendezvous nimmt eine unerwartete Wendung. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr ThEATEr Arbeit. Kulturvermittlungsprojekt mit Arbeitssuchenden aus der region. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Lachforelle mit Scharf. DinnerShow in vier Gängen und Theater à Discretion. Bildungsstätte Sommeri, 17 Uhr Les Reines Prochaines. «Leckerbissen». Legenden auf Tour. rotfarb Uznach, 20:30 Uhr Mutter Afrika. Ad de Bont beweist einmal mehr sein Gespür für grosse Themen. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Orlando. Von Virginia Woolf. Werkstatt Konstanz, 20 Uhr Romeo und Julia. Liebesdrama nach William Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Rose vom Schtetl nach Miami Beach. Lebensgeschichte einer Jüdin Ende des 20. Jahrhunderts. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr Theater Sinnflut. Lang lebe Ned Devine. FhS rorschach, 20 Uhr Zellteilung. Ein Stück voller Tatendrang. Löwenarena Sommeri, 20:30 Uhr KABArETT Die unglaubliche Entführung der Tante Martha. MundartKomödie. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Flurin Caviezel. zmizt im Läbä. Alte Turnhalle Engelburg, 20:15 Uhr Pagare Insieme. Pagare rettet die Welt. Kellerbühne Grünfels Jona, 20:30 Uhr Philip Simon. Ende der Schonzeit Casinotheater Winterthur, 20 Uhr MUSICAL Rebecca. Musical von Michael Kunze und Sylvester Levay. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Touch The Sky. Musical über König David, einer der mächtigsten

Könige der Antike. Mehrzweckgebäude hauptwil, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Fredi Buchli. Vernissage. Mit Musik von räto harder. Bernerhaus Frauenfeld, 17:30 Uhr Seitenblick. Vernissage. Stadtgalerie Baliere Frauenfeld, 14 Uhr Yvonne Rainer. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr LITErATUr Italienische Erzählstunde für Kinder. Ab drei Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 10 Uhr Renato Kaiser. «Er war nicht so – Ein Nachruf». Kultur is Dorf herisau, 20:30 Uhr VorTrAG Verfassungsgeschichte des Kantons Thurgau. Vortrag von Prof. Dr. iur. rainer J. Schweizer. rathaus Bischofszell, 20:15 Uhr KINDEr Der Bär geht auf den Försterball. Stück von Gerhard Kelling für Kinder ab sechs Jahren. Theater am Saumarkt Feldkirch, 15 Uhr Game Over. Eigenproduktion Junges Theater Liechtenstein. Theater am Kirchplatz Schaan, 17 Uhr Paolos Reise. Chora Figurentheater. Eisenwerk Frauenfeld, 15 Uhr DIVErSES 7. Anarchietage. Libertäre Aktion Winterthur präsentiert referate und Diskussionen. Alte Kaserne Winterthur, 18 Uhr

SO

12.02

KoNzErT C.W. Stoneking and his primitive Horn Orchestra. Support: Anaheim. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr



12.–15.02. Loos-Stobede. Streichmusik Weissbad; Hotel Loosmühle Weissbad, 15 Uhr Mahmoud Turkmani & Barry Guy. Zeitgenössische westlichklassische und arabisch-traditionelle Musik. Alte Kirche Romanshorn Romanshorn, 17 Uhr Octopus. Musikbrunch. Restaurant Bären Hundwil, 10 Uhr Tablater singen h-Moll-Messe. Von J.S. Bach unter der Leitung von Ambros Ott. Stadtkirche Winterthur, 17 Uhr FILM Atmen. Ein junger Strafgefangener findet in einem Bestattungsunternehmen neuen Lebensmut. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Bin-Jip. Poetischer Liebesfilm aus Südkorea. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Chicken Run. Nick Parks Animationsfilm über Legehennen in einer Hühnerfabrik. Kinok Lokremise St.Gallen, 15 Uhr Die Kinder vom Napf. Fünfzig Bergbauernkinder, zehn Kilometer Schulweg. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:45 Uhr Steam of Life. Ein Saunagang reinigt nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Kinok Lokremise St.Gallen, 13:15 Uhr Ursula oder das unwerte Leben. Der Dokumentarfilm über die taub-blinde Ursula warf in den Sechziger Jahren hohe Wellen. Kinok Lokremise St.Gallen, 11 Uhr THEATER Changing winds. Ein TheaterTanzprojekt. Theater Bilitz Weinfelden, 17:15 Uhr Die Reise einer Wolke. Für Kinder ab drei Jahren. Werkstatt Konstanz, 15 Uhr In 80 Tagen um die Welt. Von Pavel Kohout nach dem Roman von Julies Verne. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Mutter Afrika. Ad de Bont beweist einmal mehr sein Gespür für grosse Themen. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Theater Sinnflut. Lang lebe Ned Devine. FHS Rorschach, 17 Uhr Un ballo in maschera. Oper von Giuseppe Verdi. Theater St.Gallen, 14:30 Uhr Zak und Sara: being friends is not easy. Freestyle-Impro-Theater. K9 Konstanz, 20 Uhr TANZ Trio A. Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung von Yvonne Rainer. Kunsthaus Bregenz, 14/16 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Bernadette Gruber. «Exotic Light Prints». Vernissage. Kunst(Zeug) Haus Rapperswil, 10:30 Uhr Bernd und Hilla Becher. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr Familienführung. Mit dem Arztkoffer unterwegs in der MedizinAusstellung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Giftstachel im Wasser und zu Land. Führung. Naturmuseum St.Gallen, 10:15 Uhr Springende Lachse. Vernissage. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:30 Uhr

Stefan Inauen. Führung. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 14 Uhr Yvonne Rainer. Führung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr LITERATUR 5. Lesebühne Tatwort. Wilde Mischung aus Live-Literatur, Satire, Comedy und Slam Poetry. Baracca Bar St.Gallen, 20 Uhr Lesen? Lesen! Romane, Krimis, Erzählungen, Lyrik. Vorgestellt und Vorgelesen. Altes Kino Mels, 11 Uhr VORTRAG Matinée zu «Chicago». Einführung in das Musical von John Kander und Fred Ebb. Theater St.Gallen, 11 Uhr KINDER Game Over. Eigenproduktion Junges Theater Liechtenstein. Theater am Kirchplatz Schaan, 17 Uhr Herbert & Mimi. Sie machen Ferien. Für Kinder ab vier Jahren. Kulturwerkstatt Kammgarn Hard, 15 Uhr DIVERSES 7. Anarchietage. Libertäre Aktion Winterthur präsentiert Referate und Diskussionen. Alte Kaserne Winterthur, 10 Uhr

MO

13.02

KONZERT Mo Blanc. Agil, fragil mit Stil. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Painting Jazz. Painting Jazz Vol. 11. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr Schaffhauser Meisterkurse. Abschlusskonzert; junge MeisterInnen der Kammermusik. Schloss Wartegg Rorschacherberg, 17 Uhr FILM Flying Home. Der Tessiner Walter Otto Wyss wandert 1939 in die USA aus, wo er ein revolutionäres Hybridauto entwickelt. Am Donnerstag, 2. Februar, ist Regisseur Tobias Wyss im Kinok zu Gast. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Sound of Noise. Sechs Schlagzeugern ist zum Musizieren jedes Mittel recht: Krankenhaus-Patienten, Geldscheine, Strommasten. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Wolken ziehen vorüber. Ein typischer Kaurismäki-Film: nordische Schwermut vs. unwiderstehliche Komik, Cineclub St.Gallen. Kino Rex St.Gallen, 20 Uhr THEATER Die 7 Todsünden. Von sieben AutorInnen und sieben MusikerInnen inszeniert. Theater Kosmos Bregenz, 10:30 Uhr KABARETT Die unglaubliche Entführung der Tante Martha. Mundart-Komödie. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Simon Enzler. Feldversuche fürs neue Programm «Vestolis». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr KINDER Game Over. Eigenproduktion Junges Theater Liechtenstein. Theater am Kirchplatz Schaan, 14 Uhr

DI

14.02

KONZERT Moltonnacht. Mit John Francis und Special Guest. Villa Sträuli Winterthur, 20 Uhr CLUBBING/PARTY Soundstube. Sounds aus den Fünfzigern mit Hans Krensler. Splügeneck St.Gallen, 20 Uhr FILM Aus tiefster Seele. Ein Film über die Schizophrenie einer Ehefrau und Mutter. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Der Architekt Antoni Gaudí – Mythos und Wirklichkeit. Porträt. Die Regisseure Frederike Müller und Lars Wendt führen in den Film ein. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Die Kinder vom Napf. Dokfilm mit fünfzig Bergbauernkinder, zehn Kilometer Schulweg. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr La Forteresse. Über das Hoffen und Bangen von Asylbewerber im Schweizer Empfangs- und Verfahrenszentrum Vallorbe. Kino Loge Winterthur, 18 Uhr Vol Special. Über die Zustände im Ausschaffungsgefängnis Frambois bei Genf. Mit anschliessendem Publikumsgespräch. Kino Loge Winterthur, 20:30 Uhr THEATER Arbeit. Kulturvermittlungsprojekt mit Arbeitssuchenden aus der Region. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Der Liebestrank. Opera buffa in zwei Akten. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Dreck. Robert Schneiders bewegender Monolog über einen Fremden, der an den Rand der Gesellschaft gedrängt wird. Werkstatt Konstanz, 10 Uhr In 80 Tagen um die Welt. Von Pavel Kohout nach dem Roman von Julies Verne. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Theater Sinnflut. Lang lebe Ned Devine. FHS Rorschach, 20 Uhr Theaterkollektiv Milch/Gänse. Elli – auf der Suche nach einem Gedicht. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr KABARETT Helge und das Udo. Eine Portion Kleinkunst. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Simon Enzler. Feldversuche fürs neue Programm «Vestolis». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Uta Köbernick. Sonnenscheinwelt. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TANZ Angina Electrica. Performance von der Compagnie «trop cher to share». Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Verborgene Schätze aus Schweizer Psychiatrien II. Begegnungen. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 18 Uhr

55 SAITEN 02.12

LITERATUR Französische Erzählstunde für Kinder. Ab zwei Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 16 Uhr Andreas Münzner. Hier kommt Stehle. Raum für Literatur St.Gallen, 19:30 Uhr VORTRAG Botanische Eindrücke aus den Appalachen. Von Hanspeter Schumacher. Botanischer Garten St.Gallen, 19:30 Uhr Erfreuliche Universität. Weitermachen, weiterlachen: Satire in schwierigen Zeiten. Palace St.Gallen, 20:15 Uhr DIVERSES Monatsgast zur Rettung der Villa Wiesental. Die Petition zur Erhaltung wird lanciert. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr

MI

15.02

KONZERT 25 Jahre Wyborada. Vokalensemble-Konzert. Architektur Forum Ostschweiz St.Gallen, 20 Uhr Clavierrezital 1837 und heute. Gerrit Zitterbart. Casino Herisau, 20 Uhr Koffin Kats. Support: Johnny Rocket. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr CLUBBING/PARTY Salsa Night. Erst Salsa lernen, dann Salsa tanzen. K9 Konstanz, 22 Uhr FILM Small World. Suters Bestseller über Kindheitserinnerungen und komplizierte Familienbeziehungen. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Steam of Life. Ein Saunagang reinigt nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr The Rendezvous. Zwei Singles treffen sich, doch das Rendezvous nimmt eine unerwartete Wendung. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Unser Garten Eden. Dokfilm über das Volk der Schrebergärtner. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Ursula – Leben in Anderswo. Rolf Lyssy («Die Schweizermacher») porträtiert die inzwischen fünfzigjährige taub-blinde Ursula. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr THEATER Arbeit. Kulturvermittlungsprojekt mit Arbeitssuchenden aus der Region. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Die Reise einer Wolke. Für Kinder ab drei Jahren. Werkstatt Konstanz, 11 Uhr Kindsmord. Stück von Peter Turrini. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Romeo und Julia. Liebesdrama nach William Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Schneewittchen. Für Kinder ab fünf Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Theater Sinnflut. Lang lebe Ned Devine. FHS Rorschach, 20 Uhr

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KABARETT Hanspeter Müller-Drossaart. Schauspielerischen Soloabend. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Helge und das Udo. Eine Portion Kleinkunst. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Michael Gammenthaler. Comedy, Schauspiel- und Zauberkunst. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr Simon Enzler. Feldversuche fürs neue Programm «Vestolis». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Ausgezeichnet. Führung. Kunsthalle Wil, 19 Uhr Handstick-Stobede. Einer Handstickerin über die Schulter schauen. Museum Appenzell, 14 Uhr Kultur am Nachmittag. Info: das Sanierungsprojekt des Museums. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Silvia Bächli. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Von Horizonten – Set 8 aus der Sammlung. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18:30 Uhr Yvonne Rainer. Führung. Kunsthaus Bregenz, 18:30 Uhr LITERATUR Ungarische Erzählstunde für Kinder. Ab drei Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 16:30 Uhr VORTRAG Natur am Sibni. Stacheln und Dornen im Pflanzenreich. Von Hanspeter Schumacher. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr KINDER Die kleine Hexe. Stück von Otfried Preussler. Für Kinder ab fünf Jahren. Theater St.Gallen, 14 Uhr Mutter Afrika. Ad de Bont beweist einmal mehr sein Gespür für grosse Themen. Stadttheater Konstanz, 10 Uhr DIVERSES Ausgrabung Gallusplatz. Führung mit der Kantonsarchäologie. Gallusplatz St.Gallen, 12:15 Uhr R E K LA M E


kalender

16.–18.02.

Von einem Höhepunkt zum nächsten

Zwei Grenzgänger

Ruppiger Blues

«Rettet die Villa Wiesental»

C.W. Stoneking in der Grabenhalle

Petitionsstart im Kaffeehaus St.Gallen

Renato Kaiser im Alten Zeughaus

Mahmoud Turkmani und Barry Guy in Romanshorn

Er gilt mit seinen 23 Jahren schon als einer der Grössten im deutschsprachigen Poetry Slam. Der Goldacher hat seit seinem ersten Poetry-Slam-Auftritt im März 2005 schon über sechzig Slams gewonnen, unter anderem in zürich, Salzburg, Berlin, München und hamburg. Seit 2006 gilt er immer mal wieder als Favorit an den deutschsprachigen Slam-Meisterschaften, mit jeweils über 200 Teilnehmern. Nun folgt der nächste höhepunkt in der Karriere des jungen Poeten: sein abendfüllendes Solo-Programm «Er war nicht so – Ein Nachruf».

Australien ist nicht gerade der bedeutendste ort für grossartigen Blues, so hat C.W. Stoneking dann auch im Mutterland des Blues selber viel davon gelernt. In New orleans arbeitete er bei einem hoodoo Doktor, lernte das Brauen von liebestränken und freundete sich mit einer hellseherin an. Und so wurde aus Stoneking einer der wenigen weissen Blueskünstler, die nicht nur das musikalische Talent haben, sondern auch das Wesen der ruppigen Songs verkörpern. zusammen mit seinem Primitive horn orchestra erzählt er mit seiner markanten Stimme Mörderballaden.

Sie sind zwei starke Persönlichkeiten, die aus kulturellen Gegensätzen faszinierende Musiksprachen schaffen. Der Komponist, Gitarrist und oudspieler Mahmoud Turkmani (Bild) gilt als Erneuerer und Brückenbauer zwischen zeitgenössischer westlich-klassischer und arabisch-traditioneller Musik. Barry Guy ist mit dem von ihm mitbegründeten london Composers orchestra bekannt geworden und zählt zu den führenden zeitgenössischen Komponisten Englands. zugleich gilt er als einer der kompetentesten Bassisten für Alte und ganz neue Musik. Sonntag, 12. Februar, 21 Uhr,

In Kaffeehäusern starten revolutionen – auch in St.Gallen. hier wird heute Abend die Petition zur Erhaltung der Villa Wiesental lanciert. Dazu spricht Moritz Flury-rova, kantonaler Denkmalpfleger. Erbaut für den aus Südamerika zurückkehrenden Konsul Menet ist die Villa zeugin der Globalisierung in der Stickereiblüte und sie trägt nicht nur aussen ein Spitzenkleid. Im Verkehrsfluss markiert sie selbstbewusst den Übergang von der Vorstadt ins grossbürgerliche St.Gallen des Fin de siècle.

Samstag, 11. Februar, 20.30 Uhr, Altes Zeughaus Herisau. Mehr Infos: www.kulturisdorf.ch

Sonntag, 12. Februar, 17 Uhr, Alte Kirche Romanshorn.

DO

16.02

KoNzErT Blind Boy Death. Ein kleines Konzert vom Mexikaner und seiner Gitarre. Tankstell-Bar St.Gallen, 21 Uhr Jazz & Wöscht. Goes Blues! Kugl St.Gallen, 21 Uhr Peter Bradley Adams. «Between Endless Possibilities And Total Isolation». Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr The Ukulele Orchestra of Great Britain. Klassik, Country, Jazz, Pop. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr ClUBBING/PArTy Tschüss Do-Bar. letzte runde im Februar. Krempel Buchs, 20:30 Uhr FIlM Black Brown White. Erwin Wagenhofers («let's Make Money») erster Spielfilm: lKW-Fahrer Don Pedro transportiert neben Knoblauch auch Flüchtlinge. Kinok lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Regilaul – Lieder aus der Luft. Ulrike Koch («Die Salzmänner aus dem Tibet») über alte estnische Gesänge zwischen Schamanismus und Moderne. Kinok lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr ThEATEr Der Liebestrank. opera buffa in zwei Akten. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Kumpane. Tanz und Text. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr KABArETT Hanspeter Müller-Drossaart. Menu 3: schauspielerischer Soloabend. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

TANz Small Pieces Of Truth Whispered On The Kitchen Floor. Akrobatische Formen und Bewegungen. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr KUNST/AUSSTEllUNGEN Yvonne Rainer. Führung. Kunsthaus Bregenz, 19 Uhr lITErATUr Ferruccio Cainero. liest eine Auswahl seiner Erzählungen aus der DrS1-rubrik «Morgengeschichte». Kantonsbibliothek Thurgau Frauenfeld, 19:30 Uhr Frühschicht. lesung mit Manfred heinrich und einem Gast. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 Uhr Revisited. Traumtexte von heiner Müller mit Stromgitarren. Palace St.Gallen, 20:30 Uhr

FR

17.02

KoNzErT Bernd Begemann und die Befreiung. Der hamburger Charmebolzen. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Dodo Hug und Efision Contini. Klage- und Protestliedern der ArbeiterInnen in oberitalien. Kammgarn Schaffhausen, 20:30 Uhr Fritz Kalkbrenner. Mischung aus Techno und Soul. Kugl St.Gallen, 21 Uhr J.S.Bachstiftung: Kantate BWV 159. reflexion: Niklaus Peter. Evangelische Kirche Trogen, 19 Uhr Le Noir. Blues in den Adern, urbane Inspiration im Bauch. Kulturwerkstatt Kammgarn hard, 20:30 Uhr Madebyus. Achtköpfige Funkband. Altes Kino rankweil, 20 Uhr

Grabenhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

Malcolm Green & Jonathan Schaffner. Gesang mit Piano. restaurant Metzgertor St.Gallen, 19:30 Uhr Musikbarformance. Violine, Stimme, Electronics. rab-Bar Trogen, 20:30 Uhr Stahlberger. Abghenkt. Eisenwerk Frauenfeld, 20:45 Uhr Trio Rosset Meyer Geiger. Plattentaufe der St.Galler Jazzer. Palace St.Gallen, 21 Uhr ClUBBING/PArTy Cody J / Nikki Nerz / Moon Rider. Sie legen alte Platten auf. Tankstell-Bar St.Gallen, 21 Uhr Guerrilla Nursery. Mit den round Table Knights. Conrad Sohm Dornbirn, 22 Uhr Tanznacht 40. Mit Don Philippo. orient Schaffhausen, 21 Uhr FIlM Atmen. Ein junger Strafgefangener findet in einem Bestattungsunternehmen neuen lebensmut. Kinok lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Die Kinder vom Napf. Fünfzig Bergbauernkinder, zehn Kilometer Schulweg. Kinok lokremise St.Gallen, 17 Uhr Poesie der Dekonstruktion. Der Filmemacher Michael Kluth hat den Künstler Günther Uecker beobachtet. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr The Rendezvous. zwei Singles treffen sich, doch das rendezvous nimmt eine unerwartete Wendung. Kinok lokremise St.Gallen, 19:45 Uhr ThEATEr Ein Bericht für eine Akademie. Der togoische Schauspieler und regisseur ramsès Alfa inszeniert Kafkas Monolog mit Johannes Merz. Werkstatt Konstanz, 20 Uhr Ittingen brennt. Das neue Stück von oliver Kühn, das im alten Weinkeller des Kartäuserklosters spielt. Kartause Ittingen Warth, 20 Uhr

Dienstag, 14. Februar, 20 Uhr, Kaffeehaus St.Gallen. Mehr Infos: www.kaffeehaus.sg

Mutter Afrika. Ad de Bont beweist einmal mehr sein Gespür für grosse Themen. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Theater Sinnflut. lang lebe Ned Devine. FhS rorschach, 20 Uhr KABArETT Die unglaubliche Entführung der Tante Martha. Mundart-Komödie. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Hanspeter Müller-Drossaart. Menu 3: schauspielerischen Soloabend. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Schlössle-TV-FasnachtsSpecial. Multimedia-how mit Mathias ospelt und Marco Schädler. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr MUSICAl Touch the sky. Musical über König David, einen der mächtigsten Könige der Antike. Mehrzweckhalle Berg, 20 Uhr KUNST/AUSSTEllUNGEN Öffentliche Führung. Durchs ganze haus. Museum Appenzell, 14 Uhr Öffentliche Führung. Führung durch Kunstbibliothek, Werkstoffarchiv, Kesselhaus Josephsohn, Atelierhaus. Sitterwerk St.Gallen, 17:30 Uhr lITErATUr Renato Kaiser. Poetry Slam lesung. Schulhaus Sommertal Schwellbrunn, 20 Uhr DIVErSES 23. Hofnarren-Ball. GalaDinner mit Bühnenprogramm. Stadtsaal Wil, 18:45 Uhr Kleine Preise, grosse Wirkung. Werben im SAITEN. Einzelheiten und Tarife: www.saiten.ch/werbung, verlag@saiten.ch oder Tel. +41 71 222 30 66

SA

18.02

KoNzErT Komödie und Tragödie. Präsentiert vom Musikkollegium Winterthur. Stadthaus Winterthur, 17 Uhr Mostly Other People Do The Killing. Mix zwischen New orleans Style und Free Jazz. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Soul Eyes. Jazz mit viel Power und Seele und Funk. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr The Raveners. Soul-rock gepaart mit Funk- und Elektroelementen. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Thomaten & Beeren & Nathanael. Anti-Folk/Chanson. Flon St.Gallen, 21 Uhr ClUBBING/PArTy Disco Chamäleon. die KultDisco ab dreissig Jahren. K9 Konstanz, 21 Uhr Future Fame Festival. Dark electronic Musik. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr Rap History 1991. In die Neunziger hineintanzen. Palace St.Gallen, 22 Uhr Semester Music Label Night. Daniel Dexter und Nhan Solo. Conrad Sohm Dornbirn, 22 Uhr FIlM Atmen. Ein junger Strafgefangener findet in einem Bestattungsunternehmen neuen lebensmut. Kinok lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr Inni – Sigur Ros. Der zweite live-Film über Sigur rós nach dem erfolgreichen «heima» aus dem Jahr 2007. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Regilaul – Lieder aus der Luft. Ulrike Koch («Die Salzmänner aus dem Tibet) über alte estnische Gesänge zwischen Schamanismus und Moderne. Kinok lokremise St.Gallen, 17 Uhr

56 SAITEN 02.12


18.–21.02. kalender

In der Küche gestrandet

Elektrische Plattentaufe

Himmel, Hirsch und Hirn

Vier letzte Lieder

Kumpane im Phönix-Theater in Steckborn

Trio Rosset Meyer Geiger im Palace St.Gallen

Schlafende Hunde in der Löwenarena

Wir schmieden Pläne, wie wir unser Leben einrichten und wohin wir uns bewegen wollen. Und stranden dann doch wieder in irgendeiner Küche. Mit Tanz und Text erkundet Kumpane das Spannungsfeld zwischen grossangelegten Lebensentwürfen, alltäglicher Unberechenbarkeit und dem Bedürfnis, sich über alles hinweg zu setzen. Kumpane untersucht in «small pieces of truth whispered on the kitchen floor» das Prinzip Lebensentwurf – wie es entsteht, wie man es lebt und was sich dahinter verbirgt.

Ihr Debütalbum «What happened» hat für Furore gesorgt; es wurde in Japan gar mit Gold ausgezeichnet. heute taufen die drei St.Galler des Trio Rosset Meyer Giger ihre neue EP «Lucy’s Dance», die in Zusammenarbeit mit Remix-Künstlern entstand. Das Trio hat dazu ein einziges akustisches Original, ein tanzbares Boogaloo-Jazzstück, fünf Künstlern zur freien Weiterverarbeitung übergeben. Einer davon war der Electronic-Künstler und St.Galler Pianist Kafi-D. Er wird an der Plattentaufe nach dem Jazzset ein Live-ElectroSet nachschieben.

Die drei Weltreligionen sind täglich in den Medien, aber selten auf der Bühne. Die Schlafenden hunde stellen den Monotheismus ins Rampenlicht und laden zum satirischen Gipfeltreffen der fundamentalistischen Platzhirsche. Das Stück beginnt, wo es beginnen muss: Am Anfang. Sieben Tage später: Eva nimmt kein Feigenblatt mehr vor den Mund und Adam beisst in den sauren Apfel. Griffige Texte, fein geschliffen vom Satiriker Andreas Thiel, treffen auf zwei Verwandlungskünstler. Was dabei herauskommt? «himmel, hirsch und hirn».

Das Musikkollegium Winterthur feiert im Stadthaus

Freitag, 17. Februar, 21 Uhr, Palace St.Gallen. Mehr Infos: www.gambrinus.ch

Samstag, 18. Februar, 20.30 Uhr, Löwenarena Sommeri. Mehr Infos: www.loewenarena.ch

Donnerstag, 16., und Samstag, 18. Februar, jeweils 20.15 Uhr, Phönix Theater 81 Steckborn. Mehr Infos: www.phoenix-theater.ch

The Rendezvous. Zwei Singles treffen sich, doch das Rendezvous nimmt eine unerwartete Wendung. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Tier- und Umweltfilmfestival. Zwanzig Natur- und Tierfilme aus aller Welt. Naturmuseum St.Gallen, 10 Uhr Ursula – Leben in Anderswo. Rolf Lyssy («Die Schweizermacher») porträtiert die inzwischen fünfzigjährige taub-blinde Ursula. Kinok Lokremise St.Gallen, 13:15 Uhr

TANZ Small Pieces Of Truth Whispered On The Kitchen Floor. Akrobatische Formen und Bewegungen. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr

Samstag, 18. Februar, 17 Uhr, Stadthaus Winterthur. Mehr Infos: www.musikkollegium.ch

FILM Chicken Run. Nick Parks Animationsfilm über Legehennen in einer hühnerfabrik. Kinok Lokremise St.Gallen, 15 Uhr Chungking Express. Einsamkeit und Sehnsucht mitten in hongkong. Von Wong Kar-Wai. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Der Architekt Antoni Gaudí – Mythos und Wirklichkeit. Porträt. Kinok Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Randgestalten. Juwel des österreichischen Indie-Kinos: In Nöchling kiffen die Polizisten und Metzger Josef hader ist gar nicht gut drauf. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 Uhr The Rendezvous. Zwei Singles treffen sich, doch das Rendezvous nimmt eine unerwartete Wendung. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:45 Uhr Tier- und Umweltfilmfestival. Zwanzig Natur- und Tierfilme. Naturmuseum St.Gallen, 10 Uhr

Heidi. Der Klassiker als Musical. Casinotheater Winterthur, 11 Uhr

DIVERSES Kunst-Kaffee-Kuchen. Begegnung oder Konfrontation? Diskussion mit Matthias Frehner. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 15 Uhr

19.02

ThEATER Der Liebestrank. Opera buffa in zwei Akten. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Die 7 Todsünden. Inszeniert von sieben AutorInnen und MusikerInnen. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Ittingen brennt. Das neue Stück von Oliver Kühn, das im alten Weinkeller des Kartäuserklosters spielt. Kartause Ittingen Warth, 11 Uhr Schneewittchen. Für Kinder ab fünf Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Theaterkollektiv milch/gänse. Elli – auf der Suche nach einem Gedicht. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr

KONZERT Jessy Martens & Band. Blues. Jazz Club St.Gallen, 20 Uhr off & out. Groovy, funky, bluesy, poppy. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr Sürprisli. Die alte Kaserne feiert Geburtstag. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr

KONZERT Organ Spectacular. Werke von W.A. Mozart, L. van Beethoven, B. Smetana, G. holst und G. Gershwin. Kathedrale St.Gallen, 17:30 Uhr

MUSICAL Avenue Q. Musical über die Bewohner der gleichnamigen fiktiven Strasse in New York City. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

FILM Die Kinder vom Napf. Fünfzig Bergbauernkinder, zehn Kilometer Schulweg. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr

MUSICAL Chicago. Musical von John Kander und Fred Ebb. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Touch the sky. Musical über König David, einer der mächtigsten Könige der Antike. Casino herisau, 19:30 Uhr

ThEATER Faust I. Wulf Twiehaus ergründet die Faustische Seele mitd Schauspiel und Puppentheater. Werkstatt Konstanz, 20 Uhr Ischnätzlätä. Schnitzelbank-Koryphäen aus nah und fern. Altes Kino Mels, 20 Uhr Ittingen brennt. Das neue Stück von Oliver Kühn, das im alten Weinkeller des Kartäuserklosters spielt. Kartause Ittingen Warth, 20 Uhr Kumpane. Tanz und Text. Phönix Theater 81 Steckborn, 20:15 Uhr Lola Blau. Ein-Frau-Musical. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Romeo und Julia. Liebesdrama nach William Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Schlafende Hunde. himmel, hirsch und hirn – ein höllisches Vergnügen. Löwenarena Sommeri, 20:30 Uhr Theaterkollektiv milch/gänse. Elli – auf der Suche nach einem Gedicht. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGEN Werner Meier. Vernissage. Schloss Dottenwil Wittenbach, 17 Uhr Yvonne Rainer. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr

KABARETT Hanspeter Müller-Drossaart. Menu 3: schauspielerischen Soloabend. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Thomas C. Breuer. Schweizerreize. Ein Trip durch die Schweizer Seele. Mehrzweckhalle Walzenhausen, 20 Uhr

SO

LITERATUR Englische Erzählstunde für Kinder. Für Kinder ab drei Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 10 Uhr Indische Märchenwelt, orientalische Klänge. Mit dem Ensemble Chanchala. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr KINDER Kasper und das kleine Schlossgespenst. Freiburger Puppenbühne. Asselkeller Schönengrund, 14 Uhr Kinderclub. Reise in den Körper, ab vier Jahren. historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Schneewittchen. Für Kinder ab fünf Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr

57 SAITEN 02.12

In seiner Bühnenmusik zur Komödie «Der Bürger als Edelmann» kehrt Richard Strauss seine witzige und lebenslustige Seite hervor: ein musikalischer Leckerbissen für Feinschmecker. Aber Strauss konnte auch anders. In den «Vier letzten Liedern» manifestiert sich die Tragödie von Abschiednehmen und Tod – letzte Worte sind wie sphärische Klänge von glühender Intensität. Nach dem Konzert kann mit Lisa Larsson (Bild), Douglas Boyd und dem Orchester die neue CD vom Musikkollegium Winterthur, Richard Strauss «Vier letzte Lieder» gefeiert werden.

KUNST/AUSSTELLUNGEN Schweizer Fotobücher 1927 bis heute. Führung. Fotostiftung Winterthur, 11:30 Uhr Susanne Albrecht. Führung. Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 10 Uhr Willi Baumeister. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 Uhr Yvonne Rainer. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Yvonne Rainer. Führung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr LITERATUR Geschichten aus der Baumwoll-Welt. Mit Peter Müller. historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr KINDER Die Krönung. 6. Kleinkunstfestival. Kultur- und Gemeindezentrum Aadorf, 16 Uhr

MO

20.02

The Rendezvous. Zwei Singles treffen sich, doch das Rendezvous nimmt eine unerwartete Wendung. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr ThEATER Die 7 Todsünden. Inszeniert von sieben AutorInnen und MusikerInnen. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr KABARETT Die unglaubliche Entführung der Tante Martha. MundartKomödie. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Emil. Nach zwölf Jahren wieder zurück mit «Drei Engel». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr MUSICAL Rebecca. Musical von Michael Kunze und Sylvester Levay. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr VORTRAG Egon Schiele. Rebellischer Expressionist in der sterbenden Donaumonarchie. haus zum Komitee Weinfelden, 20 Uhr DIVERSES Frauentempel Stimmenfeuer. Stimme und Tanz. Stimmfeuer Frauentempel St.Gallen, 20 Uhr

DI

21.02

FILM A Road not taken. Roadmovie. Kino Loge Winterthur, 20:30 Uhr Atmen. Ein junger Strafgefangener findet in einem Bestattungsunternehmen neuen Lebensmut. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Regilaul – Lieder aus der Luft. Ulrike Koch («Die Salzmänner aus dem Tibet) über alte estnische Gesänge zwischen Schamanismus und Moderne. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr



kalender

Ein Stück Jazzgeschichte

Spuren der Zeit

Off & Out im Kulturkeller Park

Doris Schmid und Katharina Anna Wieser Urs C. Eigenmann, Vereinspräsident der Mon- im Nextex day Music Night, Pianist und Komponist Eine verschachtelte Geschichte des Verkommt mit seiner eigenen Gruppe: Off&Out. schwindens, das ist der Film «Projektionen» Die Frontfrau Laura Boldo gab ihr Debüt am von Doris Schmid. Sie begibt sich auf die 2. Nationalen Festival letzten September und spärlichen Spuren einer verschwundenen richard Butz schrieb damals: «Off&Out; da- Person und auf eine ungewisse reise. Kathahinter steht vieles: Eine Band, die seit 1970 in rina Anna Wieser schafft begehbare Installativerschiedensten Besetzungen musiziert, dann onen, die den Ausstellungsraum neu erlebbar aber auch eine Philosophie: weg gehen und machen. Während der recherche setzt sie aus sich heraus gehen. Und ganz nebenbei, sich mit Geschichten und Beschaffenheit des aber nicht zu vergessen: Mit dieser Band raumes auseinander. Die Vernissage wird mit hat Urs C. Eigenmann ein Stück originaler einem Konzert von Thomas Peter und André Schweizer Jazzgeschichte mitgestaltet.» Meier und einem Vortrag von Peter röllin abgerundet. Montag, 20. Februar, 21 Uhr, Kulturkeller Park Flawil. Mehr Infos: www.night-music.ch

ThEATEr Der Liebestrank. Opera buffa in zwei Akten. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht von Gotthold Ephraim Lessing. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KABArETT Emil. Nach zwölf Jahren wieder zurück mit «Drei Engel». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Willi Baumeister. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr VOrTrAG Erfreuliche Universität. Weitermachen, weiterlachen: Satire in schwierigen Zeiten. Palace St.Gallen, 20:15 Uhr

MI

22.02

KONZErT Alvarez Kings. Indierock. Support: John Caroline. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Englische Impressionen 1. mit dem Piano Duo Tal & Groethuysen. Präsentiert vom Musikkollegium Winterthur. Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr Frànçois & The Atlas Mountains. Elegante, samtige und zerbrechliche Songs. Palace St.Gallen, 21 Uhr JazzAmMittwoch. Mit dem Duo Morgenthaler/röllin. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Kammerkonzert. Ensembles und Solisten spielen Musik quer durch die Musikstile. Kantonsschulhaus Trogen, 19:30 Uhr CLUBBING/PArTy Salsa Night. Erst Salsa lernen, dann Salsa tanzen. K9 Konstanz, 22 Uhr

FILM 3faltig. Der heilige Geist, Jesus und eine Gogo-Tänzerin wollen die Erde vor der Apokalypse retten. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Der Architekt Antoni Gaudí – Mythos und Wirklichkeit. Porträt. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Der Golem. regie: Paul Wegener und Carl Boese, D 1920. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Steam of Life. Ein Saunagang reinigt nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr ThEATEr Güsel. Ein sichtbar duftendes Theaterstück für Kinder ab vier Jahren. Fabriggli Buchs, 16 Uhr Schneewittchen. Für Kinder ab fünf Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr KABArETT Emil. Nach zwölf Jahren wieder zurück mit «Drei Engel». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr MUSICAL Avenue Q. Musical über die Bewohner der gleichnamigen fiktiven Strasse in New york City. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Mythos & Wirklichkeit. Führung. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 12:30 Uhr Von Horizonten – Set 8 aus der Sammlung. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18:30 Uhr KINDEr Die kleine Hexe. Stück von Otfried Preussler für Kinder ab fünf Jahren. Theater St.Gallen, 14 Uhr Museum für Kinder. Über die herstellung von Baumwollkleidung. Kinder ab 6. historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr

Versteckte Geschichten

Philipp Fankhauser im Chössi-Theater

Michael Neff Group im Café Colori in St.Gallen

Samstag, 25. Februar, 20.15 Uhr, Chössi-Theater Lichtensteig. Mehr Infos: www.choessi.ch

Zauberlaterne. Filmclub für Kinder. Alte Kaserne Winterthur, 14/16 Uhr

DO

23.02

KONZErT Foreign beggars. Grime, rap und Dupstep kennzeichnen den Sound der Londoner. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Nordklang-Festival. Töne aus dem hohen Norden. Diverse Lokale St.Gallen, 21 Uhr CLUBBING/PArTy Freestyle-Bar. Parat für schnelle rhymes und Freestyles: Open Mic. Flon St.Gallen, 19 Uhr Meitle Welt. Bereits Kult. Jeden letzten Donnerstag, von Frauen organisiert, offen für alle. TankstellBar St.Gallen, 18 Uhr FILM Michael. Preisgekröntes Debüt: Ein Mann hält in seinem Keller einen zehnjährigen Jungen gefangen. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr The Rendezvous. Zwei Singles treffen sich, doch das rendezvous nimmt eine unerwartete Wendung. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr ThEATEr Der Liebestrank. Opera buffa in zwei Akten. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr KABArETT Emil. Nach zwölf Jahren wieder zurück mit «Drei Engel». Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Flotter Dreier. Wodka Nicotschow: Multimediale Tragikomödie made in Liechtenstein. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr Markus Linder. hinter-Arlberger. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr

59 SAITEN 02.12

Sauberer Blues Eine Stimme, die Platz braucht und ein Blues, der elegant und weltgewandt ist. Philipp Fankhauser beschreibt sich augenzwinkernd als «traditionellen, schwarzen Blueser mit einem Schuss Emmentaler». Fankhausers Blues verharrt nicht in der Tristesse seiner Erfinder, mag nicht dreckig sein. Er ist ruhiger und nachdenklicher. Seinem Blues schadet das gar nicht, sein neustes Werk «Try My Love» strotzt trotzdem vor Energie und Spielfreude – denn er hat den Blues, braucht den Blues und lebt den Blues.

Donnerstag, 23. Februar, 19 Uhr, Nextex St.Gallen. Mehr Infos: www.nextex.ch

21.–24.02.

Weich und fragil spielt Michael Neff die Trompete – manchmal aber auch rhythmisch und geladen. In seinen ruhigen Balladen und groovebetonten, experimentellen Eigenkompositionen gibt es Flure und Kammern für versteckte Geschichten. Zusammen mit der Sängerin und Flötistin Marie Malou lässt er sie auf der neuen CD «hidden Stories» durch die Zimmer huschen. Die Kompositionen bewegen sich zwischen Jazz, Experimental und Songwriting – ein idealer raum für das ausdrucksstarke Spiel von Stimme, Trompete und den Instrumenten der rhythmusgruppe. Sonntag, 26. Februar, 18 Uhr, Café Colori St.Gallen. Mehr Infos: www.michael-neff.ch

KUNST/AUSSTELLUNGEN Doris Schmid / Katharina Anna Wasser. Vernissage. Ein Film von Doris Schmid, eine begehbare Installation von Katharina Anna Wieser. In der Küche: Elisabeth Nembrini. Nextex St.Gallen, 19 Uhr Harlis Hadjidj-Schweizer. Vernissage. Architektur Forum Ostschweiz St.Gallen, 18:30 Uhr Sammlung Mezzanin. Eine Auswahl. Führung. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 18 Uhr Yvonne Rainer. Führung. Kunsthaus Bregenz, 19 Uhr LITErATUr Bodmanhaus trifft Kanti Kreuzlingen. Pedro Lenz und Christian Brantschen. Kantonsschulhaus Kreuzlingen, 20 Uhr Jam on Poetry. Der Wettkampf der mutigen Poeten. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr LeseZauber. Lesen und Zaubern. haus für Kultur Schwellbrunn, 19 Uhr VOrTrAG Irland – Grünes Glück. Multivision-Fotoreportage von Corrado Filipponi. Thurpark Wattwil, 20 Uhr Ungezähmt. Bären-Abenteuer in der Wildnis Kamtschatkas. Multivision-Fotoreportage mit reno Sommerhalder. Stadtsaal Wil, 20 Uhr

FR

24.02

KONZErT Birgit Bidder. Leichtfüssige Melodien und eine angekratzte Stimme. Oya St.Gallen, 21 Uhr Eine Winterreise. Mit Jens Weber, Klaus-Georg Pohl, Michael Neff. Schloss Wartegg, rorschacherberg, 20 Uhr Jessy Martens & Band. Eine neue Stimme im Blues. Jazzclub rorschach, 21 Uhr

Nano Blues Band. TraditionalBlues über Texas-rock bis Funk. Deko Lounge St.Gallen, 21 Uhr Nordklang-Festival. Töne aus dem hohen Norden. Diverse Lokale St.Gallen, 21 Uhr Real Estate / Shabazz Palaces. Die beiden (Wieder-)Entdeckungen des letzten Jahres: Post-rock / rap. Palace St.Gallen, 20 Uhr Village Dixieland Jazzband. Bewährte Dixieland-Standards. Jazzkeller Sargans, 20:30 Uhr CLUBBING/PArTy Bar 25. Zu Gast im Tanzsalon. Krempel Buchs, 21 Uhr Dance Free. Bewegen, tanzen, begegnen. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Fasnachtsraben. Verkleidet tanzen mit DJ Miller. rab-Bar Trogen, 20 Uhr Jive the Night. Tanzabend – rumba bis Walzer mit DJ Volker. K9 Konstanz, 21 Uhr Souls of Mischief. Pre-Afterparty by DJ Little Maze und J-Starr. Gare de Lion Wil, 21:30 Uhr Tube & Berger. Techhouse-hits. Kugl St.Gallen, 21 Uhr FILM Io sono l’amore. Poetisches italienisches Kino. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Michael. Preisgekröntes Debüt: Ein Mann hält in seinem Keller einen zehnjährigen Jungen gefangen. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Sound of Noise. Sechs Schlagzeugern ist zum Musizieren jedes Mittel recht: Krankenhaus-Patienten, Geldscheine, Strommasten. Kinok Lokremise St.Gallen, 22 Uhr Turn Me On, Goddammit! Die fünfzehnjährige Alma lässt nichts unversucht, ihr Sex-Defizit zu füllen. Einmalige Vorpremiere! Kinok Lokremise St.Gallen, 20:15 Uhr


Saft im Ranzen Simon Enzler im Chössi-Theater Enzler hat als Appenzeller soziologisch bedingt Saft im ranzen und ein gerüttelt Mass an Sturheit. Thematisch stehen in seinem Bühnenschaffen die Schweiz und der Schweizer (manchmal auch die Schweizerin) im Vordergrund. Er reflektiert in seiner ihm eigenen Art brilliant den eidgenössischen Alltag und verwandelt tragische Fakten in komische Szenen, wahlweise auch umgekehrt. In seinen «4 Try Outs» macht Enzler Versuche am geschätzten chössi-Publikum. Er testet sein Manuskript auf Tauglichkeit.

Einzelheiten und Tarife im Internet: www.saiten.ch/werbung

24.–26.02.

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kalender

Mittwoch, 29. Februar und Donnerstag, 1., bis Samstag, 3. März, jeweils 20.15 Uhr, Chössi-Theater Lichtensteig. Mehr Infos: www.choessi.ch

ThEATEr Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner. Komödie von Ingrid Lausund über die Frage nach dem eigenen Gutmenschentum. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Ein Bericht für eine Akademie. Der togoische Schauspieler und regisseur ramsès Alfa inszeniert Kafkas Monolog mit Johannes Merz. Werkstatt Konstanz, 20 Uhr Ittingen brennt. Das neue Stück von Oliver Kühn, das im alten Weinkeller des Kartäuserklosters spielt. Kartause Ittingen Warth, 20 Uhr LeseZauber. Zauberei und Lesung. Bühne Marbach, 20:15 Uhr Theater Sinnflut. Lang lebe Ned Devine. FhS rorschach, 20 Uhr KABArETT Die Schienentröster: Ich sing mit II. Musikkabarett. Altes Kino rankweil, 20 Uhr Heinz de Specht. «Schön». Kleinkunst-Pop. Psychiatrische Klinik Münsterlingen, 19:30 Uhr Regula Esposito. helga is bag. Kabarettistisch-musikalische Satire über das handtaschenlesen. Alte Mühle Gams, 20 Uhr Kaspar Lüscher. Ein Plädoyer für das eigene Denken. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr MUSIcAL Chicago. Musical von John Kander & Fred Ebb. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Öffentliche Führung. Durchs ganze haus. Museum Appenzell, 14 Uhr Peter Morger. Vernissage. Museum für Lebensgeschichten Speicher, 20 Uhr LITErATUr Bahnwärter Thiel. Von Gerhart hauptmann. Es liest: helmut Schüschner. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 20 Uhr

KINDEr Piratemolly Ahoi! Stück von EvaMaria Stüting für Kinder ab sechs Jahren. Theater am Kornmarkt Bregenz, 15 Uhr DIVErSES Spiel.Wiese. Dochduell: Gulasch. Esterhazy Piroschka vs. herr Küchenmeister Kreuzer. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr

SA

25.02

KONZErT Anna Rossinelli. Strassenmusik für die grosse Bühne, unprätentiös und zugänglich. Salzhaus Winterthur, 19:30 Uhr Asita Hamidi´s Bazaar. Mit traditionellen Instrumenten aus Nord und Ost. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Borderland. coverband. Kulturwerkstatt Kammgarn hard, 20:30 Uhr Dragon Fli Empire. Inspiriert von Jazz-Beats und den smoothen rhymes der goldenen hip-hop-Ära. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Heinz de Specht. «Schön». Kleinkusnt-Pop. Kellerbühne Grünfels Jona, 20:30 Uhr Klangzeit St.Gallen. Organist Marcel Schmid spielt Stücke aus verschiedenen Stilepochen. Ev. Kirche heiligkreuz St.Gallen, 20 Uhr Konzert des albanischen Vereins. herzerwärmende Albanische Musik. Pentorama Amriswil, 19 Uhr Lauthals. A-cappella-Formation. Schloss Dottenwil Wittenbach, 20 Uhr Lina Button / James Gruntz. Soulpop made in Thurgau und Basel. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Mad Sin. Psychobilly. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Nord-aus-Klang. Mit DJ Kim Nyberg. Oya St.Gallen, 21 Uhr Nordklang-Festival. Töne aus dem hohen Norden. Diverse Lokale St.Gallen, 21 Uhr

Philipp Fankhauser Trio. Er hat den Blues nicht grad erfunden, trägt ihn aber in Ehren weiter. chössiTheater Lichtensteig, 20:15 Uhr Rockamweiher Newcomercontest. Ein musikalischer Wettstreit. Gare de Lion Wil, 19:30 Uhr Scacciapensieri. Tanzbare FunkGrooves mit Pop- Melodien. Gasthaus rössli Mogelsberg, 20:15 Uhr Umse. Deutschsprachiger hiphop. Kugl St.Gallen, 21 Uhr cLUBBING/PArTy Afterparty des NordklangFestivals. Die Nordischen Klänge ausklingen lassen. Tankstell-Bar St.Gallen, 24 Uhr Disco Chamäleon. Die Kult-Disco ab dreissig Jahren. K9 Konstanz, 21 Uhr Sound Terrasse. Party in der Kantina. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr FILM Der Fall des Lemming. Schwarzhumoriger Krimi mit Wiener Schmäh: Detektiv Leopold Wallisch wird zum hauptverdächtigen in einem Mordfall. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Die Kinder vom Napf. Fünfzig Bergbauernkinder, zehn Kilometer Schulweg. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Michael. Preisgekröntes Debüt: Ein Mann hält in seinem Keller einen zehnjährigen Jungen gefangen. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr ThEATEr David Bröckelmann. «Insider». Kabarettistischer Theaterabend der anderen Art. Kultur-Keller Stettfurt, 20 Uhr Der Liebestrank. Opera buffa in zwei Akten. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Die Reise einer Wolke. Für Kinder ab drei Jahren. Werkstatt Konstanz, 15 Uhr Heisse Bräute machen Beute. Theatergruppe Spielwitz. Oberstufenzentrum Mühlizelg Abtwil, 20 Uhr Ittingen brennt. Das neue Stück von Oliver Kühn, das im alten Weinkeller des Kartäuserklosters spielt. Kartause Ittingen Warth, 20 Uhr Junges Theater Winterthur. Zeigt Bühnenjournalismus. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Mutter Afrika. Ad de Bont beweist einmal mehr sein Gespür für grosse Themen. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Nachtzug (Open Night 11/12). Mit romeo Meyer und Dominik Kaschke. Lokremise St.Gallen, 22 Uhr Rose. Ein Monolog des amerikanischen Dramatikers und Drehbuchautors Martin Sherman. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Theater Sinnflut. Lang lebe Ned Devine. FhS rorschach, 20 Uhr KABArETT Die unglaubliche Entführung der Tante Martha. MundartKomödie. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Duo Luna-tic. Obladioblada – ein Blinddate. Theater an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr Flotter Dreier. Wodka Nicotschow: Multimediale Tragikomödie made in Liechtenstein. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr

Flurin Caviezel. Zmizt im Läbä. Ess-Kleintheater Kul-tour auf Vögelinsegg Speicher, 18 Uhr Reto Zeller. «SchonZeit». Worte und Töne. Kultur in Engelburg, 20:15 Uhr Wolfgang Fifi Pissecker. «Ich kenn sie! – Wer sind Sie?» Ein hektiker geht den Jakobsweg! Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr TANZ Somafon. «Eigenbrötler». Von und mit der choreographin und Tänzerin Brigitta Schrepfer. Kultur-Werkstatt Wil, 20 Uhr MUSIcAL Chicago. Musical von John Kander und Fred Ebb. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Menschenzellen / Human Capsules. Vernissage. Acht Künstlerinnen aus der Sammlung Ursula hauser. Kunstzone Lokremise St.Gallen, 16 Uhr Yvonne Rainer. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr LITErATUr Arabische Erzählstunde für Kinder. Ab drei Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 11 Uhr Kamingeschichten. Winterthurer Kulturschaffende lesen ihre Lieblingsgeschichten vor. Alte Kaserne Winterthur, 20:30 Uhr Pedro Lenz und Christian Brantschen. Musikalische Lesung von der «Der Goalie bin ig». Depot Tellplatz Kirchberg, 20 Uhr KINDEr Kasper und der verhexte Drache. Konstanzer Puppenbühne. K9 Konstanz, 15 Uhr Kasperltheater. Für Kinder ab drei Jahren. Theater am Saumarkt Feldkirch, 15 Uhr Provinztheater Egg. Eine reise nach Erfahrungen. Für Kinder ab fünf Jahren. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr Schneewittchen. Für Kinder ab fünf Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Wachgeküsst. Das DornröschenMusical für die ganze Familie. Stadttheater Schaffhausen, 14/17 Uhr

SO

26.02

KONZErT Matinée. Mit claire huangci. rathauslaube Schaffhausen, 10:45 Uhr Michael Neff Group, feat. Marie Malou. cD-Taufe «hidden Stories». café colori St.Gallen, 18 Uhr FILM Chicken Run. Nick Parks Animationsfilm über Legehennen in einer hühnerfabrik. Kinok Lokremise St.Gallen, 15 Uhr Contact High. Michael Glawoggers («Slumming») durchgeknallte anarchische Kifferkomödie. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Der Architekt Antoni Gaudí – Mythos und Wirklichkeit. Porträt. Kinok Lokremise St.Gallen, 13:30 Uhr

Michael. Preisgekröntes Debüt: Ein Mann hält in seinem Keller einen zehnjährigen Jungen gefangen. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:15 Uhr Regilaul – Lieder aus der Luft. Ulrike Koch («Die Salzmänner aus dem Tibet) über alte estnische Gesänge zwischen Schamanismus und Moderne. Kinok Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives. Oder: Zum Sterben in den Dschungel. Spielfilm aus Thailand 2010. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr ThEATEr Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner. Komödie von Ingrid Lausund nach der Frage nach dem eigenen Gutmenschentum. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Heisse Bräute machen Beute. Theatergruppe Spielwitz Oberstufenzentrum Mühlizelg Abtwil, 20 Uhr Impro-Match. Tmbh Konstanz vs. Kolektiv Narobov, Slowenien. K9 Konstanz, 20 Uhr In den Alpen. Stück von Elfriede Jelinek über die Nutzung der Alpen. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Ittingen brennt. Das neue Stück von Oliver Kühn, das im alten Weinkeller des Kartäuserklosters spielt. Kartause Ittingen Warth, 11 Uhr Junges Theater Winterthur. Zeigt Bühnenjournalismus. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Mutter Afrika. Ad de Bont beweist einmal mehr sein Gespür für grosse Themen. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht von Gotthold Ephraim Lessing. Theater St.Gallen, 14:30/19:30 Uhr Robinson & Crusoe. Der Klassiker. Für Kinder ab zehn Jahren. Werkstatt Konstanz, 15 Uhr Schneewittchen. Für Kinder ab fünf Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr KABArETT Die unglaubliche Entführung der Tante Martha. Mundart-Komödie. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Flotter Dreier. Wodka Nicotschow: Multimediale Tragikomödie made in Liechtenstein. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr TANZ Trio A. Performance im rahmen der Ausstellung von yvonne rainer. Kunsthaus Bregenz, 14/16 Uhr MUSIcAL Heidi. Das Musical für Kinder. Nach dem roman von Johanna Spyri. Stadthof rorschach, 14 Uhr Wachgeküsst. Das DornröschenMusical. Für die ganze Familie. Stadttheater Schaffhausen, 14 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN H. R. Fricker. Führung. Kunstmuseum Thurgau Warth, 15 Uhr Sammlung Mezzanin. Eine Auswahl. Finissage; Finissage. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 15 Uhr

60 SAITEN 02.12


26.–28.02. Silvia Bächli. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 11 Uhr Springende Lachse. Führung. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:30 Uhr Szenische Führung. Mit Reto Trunz. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 14 Uhr Von Horizonten – Set 8 aus der Sammlung. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr Yvonne Rainer. Führung. Kunsthaus Bregenz, 15/16 Uhr Literatur Bahnwärter Thiel. Von Gerhart Hauptmann. Es liest: Helmut Schüschner. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 17:30 Uhr Vortrag Irland – Grünes Glück. Multivision-Fotoreportage von Corrado Filipponi. Sekundarschulhaus Buchs, 16 Uhr Sonntagsvisite. Die St.Galler Heilpflanzentradition. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Kinder Piratemolly Ahoi! Stück von Eva-Maria Stüting. Für Kinder ab sechs Jahren. Theater am Kornmarkt Bregenz, 15 Uhr Stivalino – der gestiefelte Kater. Figurentheater mit Michael Huber. Chössi-Theater Lichtensteig, 17 Uhr Unterwasserwelten. Märchenhafte Geschichten. Für Kinder ab fünf Jahren. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 13/14:30/16 Uhr Diverses Flon Circle. Offenes BreakdanceTraining. Flon St.Gallen, 20 Uhr

MO

27.02

Konzert Beth Wimmer. US-Countrymusic. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr Lena Fenell. Melodramatische Pop-Songs. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Film Michael. Preisgekröntes Debüt: Ein Mann hält in seinem Keller einen zehnjährigen Jungen gefangen. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Spur der Steine. Drei Hauptfiguren verkörpern Wirtschaft, Staat und Privatleben in ihren Gegensätzen. Kino Rex St.Gallen, 20 Uhr The Rendezvous. Zwei Singles treffen sich, doch das Rendezvous nimmt eine unerwartete Wendung. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Theater Der Liebestrank. Opera buffa in zwei Akten. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Junges Theater Winterthur. Zeigt Bühnenjournalismus. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Kabale und Liebe. Schauspiel von Friedrich Schiller. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr

Kinder Stivalino – der gestiefelte Kater. Figurentheater. Für Kinder ab fünf Jahren. Chössi-Theater Lichtensteig, 17 Uhr

DI

28.02

Konzert Fatoumata Diawara. Bezaubernde Worldmusic. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Film Black Brown White. Erwin Wagenhofers («Let's Make Money») erster Spielfilm: LKW-Fahrer Don Pedro transportiert neben Knoblauch auch Flüchtlinge. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Bodmers Reise. Der Dokfilm begibt sich auf die Spuren einer Expedition, die zwischen 1832 und 1834 im Wilden Westen stattgefunden hat. Kino Loge Winterthur, 20:30 Uhr Michael. Preisgekröntes Debüt: Ein Mann hält in seinem Keller einen zehnjährigen Jungen gefangen. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Theater Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner. Komödie von Ingrid Lausund nach der Frage nach dem eigenen Gutmenschentum. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Celtic Legends. Dance, Music, Song. Die Verkörperung der traditionellen irischen Kultur. Casino Frauenfeld, 20 Uhr Flugblind. Kabarett von und mit Stefan Vögel und George Nussbaumer. Kulturhaus Dornbirn, 20 Uhr Kabale und Liebe. Schauspiel von Friedrich Schiller. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr Start Theaterwerkstatt U18. Junges Theater Thurgau. Der Sprung auf die Bühne. Workshopbeginn. Eisenwerk Frauenfeld, 19 Uhr Kunst/Ausstellungen Yvonne Rainer. Führung. Kunsthaus Bregenz, 15 Uhr Vortrag Andreas Winter. Liest aus seinem Buch «Zielen – loslassen – erreichen». Madlen Heerbrugg, 19:30 Uhr Erfreuliche Universität. Weitermachen, weiterlachen: Satire in schwierigen Zeiten. Palace St.Gallen, 20:15 Uhr

MI

29.02

Konzert Fard. Der Mann mit dem arrogantesten Flow Deutschlands. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr Jazz im Foyer. Improvisieren und experimentieren. Theater Kosmos Bregenz, 20:30 Uhr Mario Borrelli. Italienische Canzone. Madlen Heerbrugg, 20 Uhr Trigger Concert Big Band. Fabrik-Konzert. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 20:30 Uhr

Clubbing/Party Salsa Night. Erst Salsa lernen, dann Salsa tanzen. K9 Konstanz, 22 Uhr Film Die Kinder vom Napf. Fünfzig Bergbauernkinder, zehn Kilometer Schulweg. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Michael. Preisgekröntes Debüt: Ein Mann hält in seinem Keller einen zehnjährigen Jungen gefangen. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Regilaul – Lieder aus der Luft. Ulrike Koch («Die Salzmänner aus dem Tibet) über alte estnische Gesänge zwischen Schamanismus und Moderne. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Theater Der Liebestrank. Opera buffa in zwei Akten. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Die Zauberflöte. Oper von Wolfgang Amadeus Mozart. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Kabale und Liebe. Schauspiel von Friedrich Schiller. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht von Gotthold Ephraim Lessing. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Romeo und Julia. Liebesdrama nach William Shakespeare. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Kabarett Abba jetzt 2. Jenseits von Schweden in den unendlichen Weiten der Popularmusik. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr Markus Linder. Hinter-Arlberger. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Simon Enzler. Vier Try Outs. Der Appenzeller mit neuem Programm. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Kunst/Ausstellungen Von Horizonten – Set 8 aus der Sammlung. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18:30 Uhr Walter Burger und Künstlerfreunde. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Literatur Märchenstunde für Kinder. Ab sechs Jahren Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr Tierfabeln am Seerosenteich. Lesung mit Regine Weingart und Arnim Halter begleitet an der Gitarre und Mandoline von Patrick Noorlander. Botanischer Garten St.Gallen, 20 Uhr Kinder Schneewittchen. Für Kinder ab fünf Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr Diverses Jamsession. Für alle die ein Instrument spielen. Jazz Club St.Gallen, 20 Uhr

61 SAITEN 02.12

Kunst Architektur Forum Ostschweiz (Lagerhaus). Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 371 24 11, www.a-f-o.ch Harlis Hadjidj-Schweizer. Die Malerin zeigt ihre Werke. Zuletzt waren von ihr Gemälde des St.Galler Bahnhofes zu sehen. 24.02. bis 18.03.2012 Artothek Apollo. Grossackerstrasse 3, St.Gallen, +41 79 608 57 11, www.artothek-stgallen.ch Bilder von Ostschweizer Kunstschaffenden. Im ehemaligen Kinok sind Werke von Catherine Buchmann, Albert Flach und Verena Hörler zu sehen. 10.02. bis 29.03.2012 Bernerhaus – Kunstverein Frauenfeld. Bankplatz 5, Frauenfeld, www.kunstverein-frauenfeld.ch Fredi Buchli. Figurative TuscheSkizzen von Landschaften, die Leerräume des weissen Blattes miteinbeziehend; farbige, beinahe abstrakte Bilder von Naturstimmungen; konstruktive, flimmernde Arbeiten, die das Auge nicht festhalten kann und soll; Energie in schweren, behauenen Eichenklötzen – und klein-, aber auch grossformatige Farb- und Formstudien. 12.02. bis 11.03.2012 Fotomuseum Winterthur. Grüzenstrasse 44 & 45, Winterthur, +41 52 234 10 60, www.fotomuseum.ch Bernd und Hilla Becher. «Bergwerke und Hütten – Industrielandschaften». Über vierzig Jahre lang hat das Fotografenpaar Bernd und Hilla Becher an einer Bestandesaufnahme von Gebäuden der Industriearchitektur gearbeitet und sich immer mit besonderem Interesse der Industriearchitektur im Ruhrgebiet gewidmet. bis 12.02.2012 Von Horizonten. Set 8 aus der Sammlung Fotomuseum Winterthur. – Bilder von Landschaften können die unterschiedlichsten Formen annehmen. Der fotografische Blick auf den Horizont hin ist zugleich Spiegel innerer und äusserer, realer und projizierter Zustände. Landschaft ist also immer ein Mehr, sie trägt mehrfache Bedeutung, mehrfachen Sinn, ist privat und politisch, ökologisch und fantastisch. bis 20.05.2012 Wolkenstudien – Der wissenschaftliche Blick in den Himmel. Die Ausstellung zeigt sechs Stationen der wissenschaftlichen Wolkenfotografie, von ihren Anfängen in den 1880er Jahren, bis zu den Videoaufnahmen der ersten Wettersatelliten in den sechziger Jahren. bis 12.02.2012 Fotostiftung Schweiz. Grüzenstrasse 45, Winterthur, +41 52 234 10 30, www.fotostiftung.ch Schweizer Fotobücher – 1927 bis heute. Eine andere Geschichte der Fotografie. – Es ist Zeit, wieder einmal einen grossen Überblick zu wagen: Zu ihrem 40-Jahr-Jubiläum legt die Fotostiftung Schweiz eine neue Fotogeschichte in Buch- und Ausstellungsform vor. bis 28.02.2012

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Klubschule Migros im Hauptbahnhof. Bahnhofplatz 2, St.Gallen, +41 71 228 15 00, www.klubschule.ch Jan-Piet Graf. Zuhause auf der Strasse. Der Künstler stellte 2011 im «Museum im Lagerhaus» bei der Ausstellung «Zuhause auf der Strasse» einen Teil seiner zeichnerischen Arbeiten aus. 24.02. bis 18.03.2012 Katrin Mosimann. Ihre Arbeiten werden mit Nadel und Faden auf verschiedenste Stoffuntergründe gebracht und drehen sich um Themen wie Flucht, Einsamkeit und Asyl. bis 19.02.2012 Kunst und Kultur im Rank. Im Rank 83, Schwellbrunn, +41 79 325 88 26, www.kukimrank.ch Figur und Architektur in der zeitgenössischen Druckgrafik. Patricia Schneider und Jakub Degler. bis 18.02.2012 Kunst(Zeug)Haus. Schönbodenstrasse 1, Rapperswil, +41 55 220 20 80, www.kunstzeughaus.ch Bernadette Gruber: Exotic Light Prints. Ihre Motive bezieht Bernadette Gruber vor allem aus der Natur, wobei die vielfältigen Aspekte des Lichts sie besonders inspirieren.Die nun präsentierten Bilder sind stark von einem mehrjährigen Aufenthalt der Künstlerin in Saigon geprägt. 13.02. bis 01.04.2012 Springende Lachse. Arbeiten auf Papier bilden das eigentliche Rückgrat der Sammlung von Peter und Elisabeth Bosshard. Aufgrund der Flüchtigkeit der Technik und der Sinnlichkeit des Materials ist dem Medium eine eindringliche Unmittelbarkeit eigen. 13.02. bis 03.06.2012 Kunsthalle St.Gallen. Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 222 10 14, www.k9000.ch Amalia Pica & Karsten Födinger. Mit der Doppelausstellung von Amalia Pica (*1978, Argentinien) und Karsten Födinger (*1978, Deutschland) will die Kunst Halle Sankt Gallen erneut den Dialog zwischen zwei ganz unterschiedlichen künstlerischen Positionen anregen. bis 01.04.2012 Kunsthalle Wil. Grabenstrasse 33, Wil, +41 71 911 77 71, www.kunsthallewil.ch Ausgezeichnet. Die Ausstellung zeigt einen Teil der Künsterinnen und Künstler, die während der Jahre 2007 bis 2010 Werkbeiträge vom Kanton St.Gallen erhalten haben. 05.02. bis 18.03.2012 Kunsthaus KUB. Karl-Tizian-Platz, Bregenz, +43 5574 485 94 0, www.kunsthaus-bregenz.at Yvonne Rainer. Bis heute fällt es schwer, die künstlerische Produktion von Yvonne Rainer adäquat zu kategorisieren. Denn die gängigen Bezeichnungen wie Choreografin, Tänzerin, Theoretikerin, Aktivistin, Dichterin und Filmemacherin umfassen nur annähernd ihre ein-



Kampf um die Vorherrschaft

Fast lebendig

Stefan Inauen in der Kunsthalle Ziegelhütte

Fische im Naturmuseum Thurgau

Die Stiftung Liner Appenzell zeigt erstmals in einer monografischen Schau einen aus dem Appenzellerland stammenden Gegenwartskünstler: den 35-jährigen Stefan Inauen. Seine für Appenzell konzipierte Ausstellung «Kampf um die Vorherrschaft zwischen Licht und Dunkelheit» ist eine Gratwanderung. Einerseits zitiert der Titel die Auseinandersetzungen zwischen der Aufklärung und einem spirituellen Obskurantismus, andererseits bezieht sich der Titel auf das Heute. In einer scheinbar vernunftgesteuerten Wirklichkeit kündet er von «Würze» oder Spannung – oder eben von Kampf.

Frauenfeld ist nicht unbedingt als Tauchmekka bekannt. Mit der Sonderausstellung «Fische» ist die Stadt an der Murg aber doch Zentrum der Schweizer Fischwelt. Die Sonderausstellung entführt die Besucherinnen und Besucher in die faszinierende Unterwasserwelt unserer Bäche, Flüsse und Seen, wo zahlreiche Fischarten zu Hause sind. Beim Blick in die Vitrinen wähnt sich der Betrachter manchmal vor einem Aquarium mit lebenden Fischen – so lebensecht wirken die ausgestellten Fischpräparate. Kein Wunder, denn die zwei Präparatoren Matthias Fahrni und Rudy auf der Maur sind preisgekrönt.

Bis 4. März, Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell. Mehr Infos: www.museumliner.ch

Bis 22. April, Naturmuseum Thurgau Frauenfeld. Mehr Infos: www.naturmuseum.tg.ch

flussreichen und vielseitigen Tätigkeiten. Sie sagen noch nichts über deren gegenseitige Verknüpfungen aus, die für Rainers Schaffen charakteristisch sind. 04.02. bis 09.04.2012

international Anerkanntem mit bislang wenig Bekanntem. Die Ausstellung ist eine Produktion des Kunstmuseum Liechtenstein, kuratiert von Friedemann Malsch. bis 26.02.2012

Kunstmuseum St.Gallen. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 74, www.kunstmuseumsg.ch Silvia Bächli. far apart – close together. Ein zeichnerischen Kosmos, der durchaus installativ sein kann. Siehe den Text zu Silvia Bächli in dieser Ausgabe von «Saiten»! 11.02. bis 13.05.2012 Walter Burger und Künstlerfreunde. Im Zentrum der Ausstellung Walter Burger und Künstlerfreunde steht eine eindrückliche Reihe von Gemälden, Skulpturen und Zeichnungen, die Maria Burger, die Witwe des Künstlers, 2011 dem Kunstmuseum geschenkt hat. Diese grossartige Werkgruppe vermag das Schaffen von Walter Burger umfassend darzustellen. bis 18.03.2012

Kunstmuseum Thurgau (Kartause Ittingen). Warth,+41 52 748 41 20, www.kunstmuseum.tg.ch H.R. Fricker. «Erobert die Wohnzimmer dieser Welt»! Das Kunstmuseum Thurgau zeigt zum ersten Mal umfassend das Werk des im appenzellischen Trogen lebenden Konzeptkünstlers H.R. Fricker. Mit Mail-Art bekannt geworden, gehört Fricker mit seinen unkonventionellen Kunstprojekten wie dem Alpsteinmuseum zu den innovativsten Köpfen seiner Generation. bis 11.03.2012 Konstellation 4. Vom Können in der Kunst. Es werden ausgewählte Werke der Museumssammlung gezeigt. bis 22.04.2012

Kunstmuseum Liechtenstein. Städtle 32, Vaduz, +41 423 235 03 00, www.kunstmuseum.li Sammlung Mezzanin. Eine Auswahl. Das Kunstmuseum Liechtenstein zeigt erstmals einen Auszug aus der in Liechtenstein beheimateten Sammlung. Die Mezzanin Stiftung für Kunst umfasst Malereien und Plastiken, Fotografien und Objekte sowie grafische Arbeiten. Werke aus aussereuropäischen Kulturen, vor allem aus Afrika, repräsentieren in der Sammlung jene Kunst, die der westlichen Kunst seit dem Beginn der Moderne viele Anregungen lieferte. Ein wichtiges Anliegen der Sammlerin und Stifterin Hanny Frick ist der interkulturelle und ästhetische Kontext, in dem die einzelnen Werke zueinander wirken. Besonderes Merkmal der Sammlung ist die Gegenüberstellung von

Kunstmuseum Winterthur. Museumstrasse 52, Winterthur, +41 52 267 51 62 www.kmw.ch Neue Malerei aus der Sammlung I. Ein Blick auf die Erwerbungen der letzten Jahre, die Malerinnen und Malern der mittleren Generation aus der Schweiz und aus Deutschland galten. bis 19.08.2012 Richard Hamilton. Am 13. September 2011 verstarb der englische Künstler im Alter von 89 Jahren. Das Kunstmuseum besitzt die einzige vollständige Sammlung seiner druckgrafischen Blätter und Multiples. Dies ist deshalb so wichtig, da Hamilton alle seine Themen-kreise schliesslich in eine gedruckte und damit feste Form brachte, und, wie er selbst bewies, war die Arbeit daran mindestens so aufwändig wie an einem grossen Gemälde. 15.02. bis 28.05.2012 Willi Baumeister. Eine vertiefte Aus-

einandersetzung mit der Kunst der Nachkriegsjahrzehnte. bis 22.04.2012 Kunstraum. Bodanstrasse 7 a, Kreuzlingen, +41 71 688 58 30, www.kunstraum-kreuzlingen.ch Costa Vece. Schweizer Video- und Installationskünstler aus Zürich. Costa Vece (1969) arbeitet nah an der Realität. Im dichten Nebeneinander von Kunst und Leben erzeugen seine Installationen jeweils viel Spannung. bis 26.02.2012 Kunstverein Konstanz. Wessenbergstrasse 41, Konstanz, +49 7531 223 51, www.kunstverein-konstanz.de Jahresausstellung der Mitglieder. Dieses Jahr bietet der Kunstverein seinen Mitgliedern wieder die Möglichkeit, sich in einer Gruppenausstellung zu präsentieren. Die Gruppen, die mindestens aus zwei Personen bestehen, können Konzeptvorschläge für eine eigene Ausstellung einreichen. Eine Jury wird über die Auswahl der eingereichten Arbeiten entscheiden. bis 12.02.2012 Kunstzone in der Lokremise. Grünbergstrasse 7, St.Gallen, +41 71 277 82 00, www.lokremise.ch Menschenzellen / Human Capsules. Die grosse Galerie kehrt für eine Ausstellung in die Lokremise zurück: Acht Künstlerinnen aus der Sammlung Ursula Hauser werden gezeigt. 26.02. bis 12.08.2012 Magazin 4. Bergmannstrasse 6, Bregenz, +43 5574 410 15 11, www.magazin4.at Ayse Erkmen. Von den zahlreichen künstlerischen Interventionen, die sie vornahm, zählen ihr Beitrag zur Ausstellung «Skulptur.Projekte. Münster» 1997 sowie ihre Installa-

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Alle Anlässe auch online: www.saiten.ch

ausstellungen

tion «Kuckuck» im Kunstmuseum St.Gallen zu den Bekanntesten. Ihre Hauptaufmerksamkeit schenkt sie heute Skulpturen, Objekten, Installationen und Interventionen. bis 19.02.2012 Museum am Dorfplatz (Haus Blume). Dorfplatz, Gais, +41 71 791 80 81 Birgit Widmer, Zeichnungen. Birgit Widmer ist bekannt für ihre feinsinnigen Zeichnungen, Malereien und modellhaften Skulpturen. 1964 geboren, lebt und arbeitet sie in Gais. bis 30.03.2012 Museum im Lagerhaus. Davidstrasse 44, St.Gallen, +41 71 223 58 57, www.museumimlagerhaus.ch Begegnungen – Verborgene Schätze aus Schweizer Psychiatrien. Bislang unbekannte Konvolute von Gertrud Schwyzer (1896 – 1970) und Julius Süss alias Hans Volkmar (1897 – 1970) sowie in der Klinik Wil entstandene Werke des Malers Hans Brühlmann (1878 – 1911) treffen auf die Aquarellserie «Littenheid» von Guenter Uecker, die während eines Aufenthalts mit Studierenden 1980 in der Psychiatrischen Klinik Littenheid bei St.Gallen entstand. Die Landschaft wird für Uecker unverzichtbarer Gegenpol zu den Begegnungen mit Patienten. bis 11.03.2012 Traumtänze. Ausstellung mit Werken aus dem Sammlungsbestand. bis 28.02.2012 Museum Liner. Unterrainstrasse 5, Appenzell, +41 71 788 18 00, www.museumliner.ch Stefan Inauen – Kampf um die Vorherrschaft von Licht und Dunkelheit. In der Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell wird Stefan Inauen auf drei Stockwerken einen Querschnitt aus seinem bisherigen Schaffen präsentieren. Dabei steht aber der installative Aspekt, das heisst die Anpassung der jeweiligen Werke oder Werkgruppen an die Gegebenheiten des Ortes im Vordergrund. Im Skulpturensaal wird eine erweiterte Form der Raumplastik Kopfwehschiff eingerichtet. Im zweiten Stock gestaltet Inauen einen Raum, der sowohl als Welttheater, als Andachtsraum wie auch als Kommentar zur Wirklichkeit gelesen werden kann. Im dritten Stock wird erstmals umfassend das zeichnerische Schaffen Inauens der letzten Jahre vorgestellt. bis 04.03.2012 Work – Work – Work. Neuerwerbungen und Schenkungen seit 1998 im Dialog mit Meisterwerken aus der Sammlung. bis 05.04.2012 Museum zu Allerheiligen. Baumgartenstrasse 6, Schaffhausen, +41 52 633 07 77, www.allerheiligen.ch Mythos & Wirklichkeit. Bildzyklen aus den Beständen der Graphischen Sammlung von der Renaissance bis zur Gegenwart. bis 08.04.2012 Nextex. Schmiedgasse 15, St.Gallen, +41 71 220 83 50 Doris Schmid/Katharina Anna Wasser. Ein Film von Doris Schmid und eine begehbare Installation von

Katharina Anna Wieser: Im Laufe der Zeit verschwinden sie – Menschen und Räume. Was bleibt, sind Überreste, die zu neuen Vermutungen, zu neuen Raum-Zeit-Gefügen führen. Elisabeth Nembrini stellt in der Küche aus. 24.02. bis 29.03.2012 Otten Kunstraum. Schwefelbadstrasse 2, Hohenems, +43 5576 904 00, www.ottenkunstraum.at Karl-Heinz Ströhle. «Ornament und Aformation». Der Zeichner, Maler, Performance-, Objekt- und Medienkünstler gehört zu den interessantesten künstlerischen Positionen Österreichs. Die multimediale Auseinandersetzung mit Linie und Raum zählt ebenso wie eine reduzierte Formensprache zu den Markenzeichen von Karl-Heinz Ströhle. bis 31.05.2012 100 Jahre Otto Bruderer. Jubiläumsausstellung. Repräsentative Werkschau. bis 07.04.2012 Schaukasten Herisau. Poststrasse 10, Herisau, +41 79 648 32 24, www.schaukastenherisau.ch David Berweger. Für seinen Auftritt in Herisau besinnt sich David Berweger des Experiments Drucktechnik. Was für die SchaukastenAnkündigung im ersten Moment wie eine vernebelte Hügellandschaft daherkommt, ist in Tat und Wahrheit der Abdruck der Zunge – Werkzeug zum Formen von verbaler Äusserung und Instrument zum Empfinden von Geschmack. Kleidungsstücke aus dem Merchandise-Bereich werden zu Druckvorlagen. Die emblematischen Stickereien und Aufdrucke, spröde und rissig vom vielen Waschen, werden seitenverkehrt zu unkenntlichen Botschaften, zu wirkungslosen Outings. Wie der Wortlaut «Brutal Pepsin Reich», dessen ursprüngliche Formel durch Zerlegen ihrer Bedeutung beraubt und neu wieder zusammen gesetzt wurde. Dass eine fast wie eine Urkunde gerollte Druckgrafik, die ihren Inhalt teilweise verborgen hält, am Eingang des Postgebäudes platziert ist, kündet vom ortsspezifischen Umgang mit Vorgefundenem. bis 19.02.2012 Loredana Sperini. Die Toggenburgerin nimmt den Schaukasten in Beschlag. 29.02. bis 20.03.2012 Schloss Dottenwil. Dottenwil, Wittenbach, +41 71 298 26 62, www.dottenwil.ch Werner Meier. Zeichnungen, Malerei, Materialbilder. 18.02. bis 22.04.2012 Sitterwerk. Sittertalstrasse 34, St.Gallen, +41 71 278 87 09, www.sitterwerk.ch Thomas Stricker. Anlässlich der Publikation «Skulpturale Fragen», einer monografischen Darstellung von Thomas Strickers Schaffen, zeigt das Sitterwerk eine Ausstellung des in Düsseldorf lebenden Künstlers mit St.Galler Wurzeln. Ausstellung in der Kunstbibliothek. bis 25.03.2012 Hans Josephson. Das Kesselhaus Josephsohn zeigt in ständigem Wandel eine Auswahl von Gipsmodellen und Bronzen des Zürcher Bildhauers


ausstellungen

Hans Josephsohn (*1920). Es dient als museale Ausstellungshalle und zugleich als Lager und Arbeitsraum, wo Josephsohns Oeuvre an Ausstellungen vermittelt, konservatorisch betreut und in einem Verzeichnis aufgearbeitet wird. bis 31.12.2014

Museum Gewerbemuseum Winterthur. Kirchplatz 14, Winterthur, +41 52 267 51 36, www.gewerbemuseum.ch Glasklar? Schillernde Vielfalt eines Materials. Gezeigt wird der kulturgeschichtliche und technische Hintergrund ebenso wie die Entwicklung der unterschiedlichen Herstellungsverfahren zwischen handwerklicher und industrieller Glasproduktion, zwischen traditioneller Glasbläserei und modernsten Hightechverfahren. bis 28.05.2012 Historisches Museum Heiden. Kirchplatz 5, Heiden, +41 71 898 50 50, www.museum.heiden.ch Zwei Ausstellungen zum Gedenken an Carl Böckli. 16 Karikaturist(inn) en aus der ganzen Schweiz wurden eingeladen, je eine Karikatur zu einem Thema zu erstellen, das bereits Böckli beschäftigte. Diese aktuell geschaffenen Karikaturen werden zusammen mit solchen von Böckli im neu eingerichteten Atelier des Historischen Museums Heiden unter dem Titel ausgestellt. bis 31.03.2012 Historisches und Völkerkundemuseum. Museumstrasse 50, St.Gallen, +41 71 242 06 42, www.hmsg.ch Cotton worldwide. Der Fotograf Hans Peter Jost und die Journalistin Christina Kleineidam haben der Baumwolle ein grosses Erkundungsprojekt gewidmet. 2006–2008 bereisten sie die sieben wichtigsten Baumwolle produzierenden und verarbeitenden Länder. Ihre Fotos und Reiseberichte porträtieren die Menschen, die in Anbau, Ernte, Verarbeitung und Vermarktung der Pflanze involviert sind. Sie zeigen die kulturelle Vielfalt dieser «Baumwoll-Welt», aber auch ihre sozialen und ökologischen Probleme. Ergänzt wird die Ausstellung mit Museumsobjekten und historischen Dokumenten. Wichtige Gegenwartsfragen werden mit Themenfenstern vertieft. bis 01.07.2012 Die andere Seite der Welt. Die Ausstellung reflektiert die Geschichte der humanitären Schweiz seit 1945. In der Ausstellung erzählen SchweizerInnen von ihren Erfahrungen, die sie in der humanitären Hilfe, der Entwicklungszusammenarbeit und beim Einsatz für die Menschenrechte gemacht haben. bis 12.02.2012 Hedwig Scherrer. Hedwig Scherrer (1878-1940) gehörte zu den ersten Ostschweizerinnen, welche eine künstlerische Laufbahn einschlugen. Das Werk der Künstlerin umfasst Ölbilder, Zeichnungen, Gebrauchsgraphik, Wandgemälde, Miniaturen sowie Entwürfe für das Marionettentheater und für Trachten. Ausgebildet in St.Gallen, München und Paris, bezog sie 1908 ihr selbst entworfenes Atelierhaus in Montlingen.

In ihrer Malerei blieb sie stets der gegenständlichen Kunst verpflichtet und stand sichtlich unter dem Einfluss von Ferdinand Hodler und Giovanni Segantini. Zeitlebens hielt sie sich vom Kunstmarkt fern. Stattdessen engagierte sie sich stark in sozialen Bereichen und nutzte die Kunst, um ihre Anliegen der Gesellschaft zu vermitteln. bis 29.04.2012 Museum für Lebensgeschichten (Hof Speicher). Zaun 5 bis 7, Speicher, +41 71 343 80 8, www.museumfuerlebensgeschichten.ch Peter Morger. «Ich baue mir meine eigenen Regeln». In Teufen geboren, lebte Peter Morger als freier Autor in Trogen. Mit seinem Erstling Notstrom katapultierte er sich 1980 in den Olymp zeitgenössischer Schweizer Schriftsteller. Kritiker verstiegen sich zu den gewagtesten Vergleichen: Seiner Sprachwut könne man sich so wenig entziehen wie seiner souveränen Ungeduld, der an Robert Walsers verknotete Gedankengänge ebenso erinnere wie an Urs Widmers doppelbödige Naivität oder an Blitzlichter von Meister Fellini. Morger veröffentlichte in der Folge bis 2001 mehr oder weniger erfolgreich weitere Werke, unter anderem einen Roman, MundArt-Gedichte, Lyrik und Prosa in Literaturzeitschriften und Anthologien. 24.02. bis 31.08.2012 Kühe, nichts als Kühe … Ausstellung von Claire Cuorad-Enzler. bis 30.04.2012 Naturmuseum. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 70, www.naturmuseumsg.ch Einfach Spitze! – Dornenkleid und Giftstachel. Ob Edelkastanie oder Wespe, Krötenechse oder Seeigel, Brombeere oder Dinosaurier – unzählige Organismen haben «Spitzenprodukte» als Überlebenshilfe entwickelt. Stachel und Dornen schützen vor dem Gefressen werden, helfen beim Beutefang, imponieren bei der Partnerwahl und dienen sogar der Fortpflanzung. bis 04.03.2012 Mechanische Tierwelt. Natur trifft Mechanik und daraus ergeben sich funktionstüchtige originale Blechtiere in ihrem «natürlichen» Umfeld. Ein farbenfrohes und fantasievolles Universum. bis 06.05.2012 Naturmuseum Thurgau. Freie Strasse 26, Frauenfeld, +41 52 724 22 19, www.naturmuseum.tg.ch Fische. Abtauchen in die Welt der Fische. Die Sonderausstellung entführt Besucherinnen und Besucher in die faszinierende Unterwasserwelt unserer Bäche, Flüsse und Seen, wo zahlreiche Fischarten zu Hause sind. bis 22.04.2012 Schloss Frauenfeld. Rathausplatz, Frauenfeld «Einblicke in den Schlossgraben». Im Sommer 2011 wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie im Auftrag des Regierungsrats zu einer möglichen Erweiterung des Historischen Museums Thurgau eine Sondiergrabung vor dem Schloss Frauenfeld durchgeführt. Diese sollte Fragen zur Geologie des Untergrundes und zum Verlauf und Zustand der

Burggrabenmauer beantworten. Die Resultate dieser archäologischen Untersuchung präsentiert eine kleine Kabinettausstellung. bis 22.04.2012 Stiftsbibliothek. Klosterhof 6 d, St.Gallen, +41 71 227 34 16, www.stiftsbibliothek.ch Der heilige Gallus 612/2012 (Leben – Legende – Kult). Aus ihrem reichen Schatz an Handschriften und Drucken mit Bezug zum heiligen Gallus präsentiert die Stiftsbibliothek die schönsten und wertvollsten Stücke, ergänzt durch zahlreiche Leihgaben. bis 11.11.2012

Galerie Galerie Christian Roellin. Talhofstrasse 11, St.Gallen, +41 71 246 46 00, www.christianroellin.com Manon – Borderline. In den sechziger Jahren als Model und Modedesignerin tätig, verschmilzt Manon in ihrer kompromisslosen Kunst seit 1973 Sinnlichkeit, Glamour und Askese. Dabei beschäftigte sie sich mit den Medien Performance, Installation und Fotografie, bevor es künstlerischer Alltag wurde, und sie instrumentalisierte ihren Körper, lange bevor andere Künstlerinnen damit Furore machten 11.02. bis 17.03.2012 Galerie Kunst am Hof. Engelgasse 7, Appenzell, +41 71 780 03 86 Lothar Eugster. Ölbilder zum Thema «Augen – Blicke». bis 23.02.2012 Galerie Paul Hafner (Lagerhaus). Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 223 32 11, www.paulhafner.ch collectif_fact. Annelore Schneider und Claude Piguet. Out of Place. bis 10.03.2012 Galerie Schönenberger. Florastrasse 7, Kirchberg SG, +41 71 931 91 66, www.galerie-schoenenberger.ch Ausgewählte Werke. Von verschiedenen Künsterln. bis 12.02.2012 Galerie vor der Klostermauer. Zeughausgasse 8, St.Gallen, +41 78 775 56 49, www.klostermauer.ch Susann Albrecht. Zeigt ihre Werke. Der fragmentierte Raum. bis 19.02.2012 Galerie.Z. Landstrasse 11, Hard, Vorarlberg, +43 650 648 20 20, www.galeriepunktz.at Timo Huber. Mit der Ausstellung «Traumbeute» präsentiert Timo Huber seine neuesten Arbeiten, die sich in verschiedene Themenblöcke gliedern. 10.02. bis 03.03.2012

Weitere Alte Kaserne. Technikumstrasse 8, Winterthur, +41 52 267 57 75, www.altekaserne.ch Comics, Cartoons & Karikaturen: Karikaturen von Michael Streun.

Michael Streun zählt derzeit zweifellos zu den grössten Porträt-Karikaturisten der Schweiz. bis 03.02.2012 Clienia Littenheid. Littenheid, +41 71 929 60 60, www.clienia.ch Bilderausstellung Gefühlswelten – Pia Leberer, Tübach. Das Spiel mit Farben, Kompositionen von Formen und Figuren, kreative Gedanken und Inspirationen bestimmen die Richtung ihrer Bilder. Die durchwegs abstrakten Bilder von Pia Leberer berühren durch ihre gelungenen Farbkombinationen und sprechen so auch die Gefühle der Betrachter an. bis 02.03.2012 FHS St.Gallen (Hochschule für Angewandte Wissenschaften). Industriestrasse 35, Rorschach, +41 71 844 48 48, www.fhsg.ch Fotoausstellung. Im Herzen Kurdistans – am Ende der Türkei. 35 angehende Sozialarbeiter/innen der FHS St.Gallen haben Diyarbakir und weitere Städte Kurdistans besucht. Eine Fotoausstellung lässt Interessierte an den Begegnungen der Studierenden teilhaben. bis 05.03.2012 Genossenschaft Hotel Linde. Poststrasse 11, Heiden, +41 71 891 14 14, www.lindeheiden.com Trudy Graf: Bauernmalerei. Bilder, Öl und Aquarell (Kulturgruppe Lindenblüten). bis 29.02.2012 Kulturwerkstatt Kammgarn. Spinnereistrasse 10, Hard, Vorarlberg, +43 5574 827 31, www.kammgarn.at Ernst Steininger. Ein Rechtshändler zeigt Zeichnungen, die er mit der linken Hand gezeichnet hat. bis 29.02.2012 Seemuseum. Seeweg 3, Kreuzlingen, +41 71 688 52 42, www.seemuseum.ch Uf em Bättelwäg zum Galgeholz. Flurnamen und ihre Bedeutung. bis 31.03.2012 Silberschmuckatelier O’la la. Oberdorfstrasse 32, Herisau, +41 71 351 35 70 Gatos-Katzenbilder aus Porto. von Ursula Eichenberger bis 31.03.2012 Venenklinik Bellevue Kreuzlingen. Brückenstrasse 9, Kreuzlingen, +41 71 678 22 66, www.venenklinik.ch Wasser. Studierende der Maturitätsklasse der PMS Kreuzlingen stellen zum Thema «Wasser» ihre Werke aus. Es sind vorwiegend Freizeitarbeiten aus unterschiedlichen Gattungen der Bildenden Kunst. In Zeichnungen, Malerei, Fotografien sowie plastischen Darstellungen versuchen die KünstlerInnen ihren Erlebnissen und Erfahrungen eine Gestaltung zu geben. bis 29.02.2012

Kurse Körper Aku–Yoga. Dehnung und Lockerung aus Ost und West. Hetti Werker, Studio 8, Teufenerstrasse 8, St.Gallen, 071 222 75 58, hettiwerker@pobox.ch. Di 10 –11 Uhr, 12:20 –13:20 Uhr Atem. Bewegung.Raum. Bewusstheit durch den Atem und die Bewegung. Doris Willi, Gallusstr. 18, SG, 071 222 47 59, dowilli@bluemail.ch, www.emindex.ch/ doris.willi Atemkurs. Atem als Kraftquelle erfahren und in Beziehung zu uns selbst kommen. Esther Bugmann, 071 288 59 52, e_bugmann@bluewin.ch, jew. Mi 19 – 20 Uhr & Do. 9:30 –10:30 Uhr. Entspannungsgymnastik für Frauen ab 40. B. Schällibaum, Felsenstrasse, Sala, 071 277 37 29. Do 18:30 –19:30 Uhr Felicebalance. Biosynthese und Craniosacrale Behandlung für Erwachsene und Kinder. Astrid Bischof, Vadianstrasse 40, St.Gallen, 078 609 08 09, 071 344 29 56, Sandra Töngi, 076 596 58 86, 071 877 45 77, www.felicebalance.ch Hatha Yoga. Vanessa Schmid, Sa 9–10:30 Uhr. Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen. 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Feldenkrais. Einzel- u. Gruppenlektionen, musikalische Bewegungsspiele für Kinder, Lampenfiebertraining. Anka Grigo, Schule für kreatives Lernen an Musik und Bewegung, St.Gallen, 071 222 25 47, www.anka-grigo.ch, office@ankagrigo.ch. Feldenkrais. Bewusstheit durch Bewegung, Gruppen in St.Gallen Claudia Sieber Bischoff, Dipl. Feldenkrais Lehrerin SFV, 071 222 95 68, Di 19:10-21:10 Uhr. Feldenkrais kombiniert mit kreativem Tanz, Do 18:05–19:30 Uhr, Fr 17–18:20 Uhr Tanz- und Contact-Improvisation/Stocktraining. Regelmässige Abendkurse und Workshops mit Claudia Roemmel, St.Gallen. 071 222 98 02, www.tanztheatertext.ch, Nia/GymAllegro, Dance/ Fitness/Wellness. Ganzheitliche Fitness für Körper, Geist und Seele. Nia/Rückentraining/Bodybalancing/Beckenbodentraining/Meditation. Studio Nia/GymAllegro, Buchentalstr. 27, SG, 071 244 44 38, Alexandra Kunz, Esther Thürlimann, info@gymallegro.ch, www.gymallegro.ch Kultur-Werkstatt Wil. Zentrum für Musik, Bewegung, Gestaltung, Begegnung. 5Rhythmen, FreiTanz, Yoga, Qi Gong, Tai Chi, Modern, Rhythmik, Kindertanz, Feldenkreis, Klangtanz, Bühne am Gleis, Seminare, Raumvermietung. 071 912 22 66, www.kultur-werkstatt.ch Yogaschule. Hatha-Yoga, Atem, Haltungstherapie, Norma de Luca, Turmgasse 8, St.Gallen, Tel./Fax 071 222 80 71, info@yogaschule-deluca.ch, www.yogaschule-de-luca. ch, Mo –Fr, Gruppen/Privat, Hatha Yoga. jeweils Mi 18-19:15 Uhr und 19:45–21 Uhr, Yogaraum Spisergasse 11, St.Gallen, Rolf Hauenstein, 078 768 04 88, ro.stein@bluewin.ch

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Studio 8. Zala – Ganzheitliches Körpertraining, Pilates, Hatha Yoga, Massage. Susanna Koopmann, 078 623 06 43, Christine Enz, 076 458 10 66. Teufenerstr. 8, St.Gallen, info@studio-8.ch, www.studio-8.ch Körperarbeit, Bewegung, Tanz, Improvisation. Kurse und Workshops mit Wilma Vesseur, SubsTanz, 9043 Trogen, 071 344 91 16, www. subsTanz.ch Wechseljahre – Wandeljahre. In Bewegung und Stille, mit Fachinformation und Gespräch einen stimmigen Umgang mit dem Thema Wechseljahre finden und die darin liegenden Chancen erkennen. Carmen Birke, 071 277 06 55, www. leben-im-wandel.ch, jew. Di. 19:3021:30 Uhr. musik/Gesang KlangWelt Toggenburg. Erfahrene KursleiterInnen bieten ein Programm in inspirierender Umgebung. In eine besondere Klangwelt eintauchen, sich während mehreren Tagen dem Naturjodel, der Stimme, dem Alphorn oder einem anderen Instrument intensiv widmen und die eigene Musik erleben. KlangWelt Toggenburg, 9657 Unterwasser, 071 999 19 23, info@klangwelt.ch, www.klangwelt.ch Neue Klangerfahrung mit Monochorden. Klangmeditationen, Verkauf, Bau- und Spielkurse für den ungezwungenen Umgang mit Obertönen. Heinz Bürgin, Im Uttenwil, 9620 Lichtensteig, 071 988 27 63, www.pythagoras-instrumente.ch Stimmräume. Raum für eine spielerische Entfaltung des Stimmpotenzials, für umfassenden stimmlichen Ausdruck, für Selbsterfahrung durch und mit der Stimme. Bea Mantel, Hadwigstr. 4, SG, 079 208 98 02, bea@stimmraeume.ch, www.stimmraeume.ch Stimmenfeuer. Frauentempel – Naturtage – Einzelsessions, St.Gallen und Teufen AR, 078 722 78 15, info@stimmenfeuer.ch, www. stimmenfeuer.ch, 06. & 20.02, 19:30 – 21:30 Uhr Quer- und Blockflötenunterricht alle Stufen. musikalische Früherziehung, Klavier für Anfänger, Lampenfiebertraining. Anka Grigo, Schule für kreatives Lernen an Musik und Bewegung, St.Gallen, 071 222 25 47, www.anka-grigo.ch, office@anka-grigo.ch. Cellounterricht. Erfahrene Cellistin und Pädagogin erteilt Cellounterricht für Anfänger und Fortgeschrittene. Bettina Messerschmidt, 071 278 50 09, b.messerschmidt@bluewin.ch Djembe – Westafrikanische Handtrommel. Fortlaufender Gruppenunterricht, Workshops, Einzelunterricht. Markus Brechbühl, Djembeplus Musikstudio, Bahnhof Bruggen, St.Gallen, 071 279 22 25, Mobil 076 42 42 076, www.djembeplus.ch Schlagzeugunterricht im Rheintal. Trommeln mit Händen und Füssen. Enrico Lenzin, Rebstein, 077 424 87 33, enrico.lenzin@gmx.ch tanz/THEATER Theatertanzschule. Zeitgenössischer Tanz, Ballett, Jazz, Hip-Hop, Contact Jam, Flamenco, Tanzchä-

ferli, Tanzbäärli, Yoga, offene Workshops. Künstlerische Leitung: Marco Santi, Schulleiterin: Aliksey Schoettle, Notkerstr 40, St.Gallen. Information im Tanzbüro, 071 242 05 25, tanzschule@theatersg.ch, www.theatersg.ch ChoRa – Plattform für Tanz und Bewegung. Diverse Tanztage in Sitterdorf, Tanzimprovisation, Kreistanz, Volkstanz, meditativer Tanz, u.a. Infos: 071 422 57 09, www.chora.ch Tanzschule Karrer. Zeitgenössischer Kindertanz, Kinderjazz, Rhythmik, Teeny-Dance, Jazz, Improvisation, Flamenco, Pilates Matwork. Regina M. Karrer, Schule 071 222 27 14, P: 071 352 50 88, reginakarrer@bluewin.ch, www. rhythmus-tanz.ch Hilal Dance. Zeitgenössicher Ägyptischer Tanz. Von der Tradition zur Moderne. Tanz-Zentrum, Haggenstr. 44, St.Gallen, Yvette Blum, 0049 7531 65418, yvette@blumtanz.de Tanz.Impro. Ein Angebot für alle Altersstufen. Körpertraining, Bewegungsgestaltung, Entspannung, Gisa Frank, Aula Kantonsschule, Notkerstr. 20, SG, 071 877 49 37, info@ frank-tanz.ch, jew. Mo. 18.-19:30 & 19:45 – 21:15 Uhr. Tanze was dich bewegt. Aktuelle Lebensthemen frei tanzen, keine Vorkenntnisse nötig. Erika Friedli, dipl. Tanztherapeutin, Gais, 076 376 36 77 und 071 793 33 06 ein Samstag/Monat 10–14 Uhr, Auch Einzeltage möglich. Tanz dich frei, Orientalischer Tanz (Bauchtanz). Improvisation, Freude am Ausdruck, Selbstwahrnehmung. Nicole Lieberherr, St.Gallen und Speicher, 071 351 37 82, www.freier-tanz.ch Tanzimprovisation und Körperarbeit für Frauen. B. Schällibaum, 071 223 41 69, Sala, Do 20–21:30 Uhr, Fr 17:30–19 Uhr Taketina – Rhythmische Körperarbeit. Urs Tobler, 071 277 37 29, Mi 18:30–21 Uhr Tango Argentino. Kurse für alle Niveaus. Tango Almacèn, Lagerhaus 42, St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen, Workshop für Anfänger bis Fortgeschrittene, 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Tanz, Bewegung & Ausbildung. Laienkurse: Jazz-/Moderndance, HipHop für EW und Jugendliche, Bewegungstraining, Pilates, Zumba, Moderner Kindertanz, Teenie Dance. Ausbildungen: Bewegungspädagogik, Bewegungstrainer, Zusatzausbildung Tanzpädagogik & Kinder-/Teeniedance Pädagogik. Danielle Curtius, Schachenstrasse 9, 9016 St.Gallen, 071 280 35 32, www.curtius-tanz.ch, info@curtius-tanz.ch Schule für Tanz und Performance Herisau. Weiterbildung Tanz Intensiv, www.tanzraum.ch/ schule Flamencoprojekt Schweiz Bettina Castano. Flamencotanz! auch Seniorinnen, fortlaufender Unterricht. WE-Kurse und Shows, Gallusplatz 32, SG. Bettina Castano, 079 708 13 41, b.castano@interbook.net., www.castano-flamenco.com jew. Di. 18:15-19:45 Uhr, Mittelstufe, 19:45-21:15 Uhr, Fortgeschrittene,

jew. Do. 19:30-20:15 Uhr, Sevillanas, 20:15-21:30 Uhr, Anfänger Jazztanz. FunkyJazz. HipHop. Gymnastik. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in St.Gallen und Degersheim. Nicole Baumann, dipl. Tanz- und Gymnastikpädagogin SBTG, St.Gallen, 071 393 22 43 AFRO. Afrikanisch inspirierter Tanz. Traditionell-ModernPop. Wir tanzen zu versch. Rhythmen. Tanja Langenauer, Höhenweg 64, St.Gallen, 079 783 68 70, tanja.langenauer@gmx.net, jeden Do 18:30–20 Uhr (Mittel-Fortgeschr.) und 20–21:30 Uhr (Anfänger), Amriswil jew. Di 9–10:30 Uhr Contact Improvisation. Tanz mit Körperkontakt. Die Bewegung entsteht aus dem Moment. Zu zweit, alleine, zu mehreren. Mit Musik und ohne. Ort: Felsenstrasse 33, SG, Leitung: Katharina Schwander, Tanzpädagogin, 079 267 56 17, 071 222 72 65, kschwander@gmx. ch, Anfänger: jew. Do. 18:30 – 20 Uhr, Fortgeschrittene: jeden 2. Do. 20:15 –22 Uhr Körperwahrnehmung, Bewegung, Tanzimprovisation. Annlies Stoffel Froidevaux, Bewegungs- und Tanztherapeutin, St.Gallen, Auskunft und Anmeldung: 071 340 01 12 Tanzschule: raumbewegen bewegungsraum. Kindertanz, Streetdance, Zeitgenösssischer Tanz, Ballett, Gymnastik. Kerstin Frick, Merkurstr. 2, St.Gallen, 071 223 30 12, info@raumbewegen.ch, www.raumbewegen.ch Tanz, Improvisation, Körperarbeit, Bewegung. Kurse und Workshops mit Wilma Vesseur, SubsTanz, 9043 Trogen, 071 344 91 16, www.subsTanz.ch Zauberland im Theaterwerk. Theaterkurse für Kinder, 5-12J. Sandra Sennhauser, Teufenerstr. 73b, St.Gallen, 079 677 15 89, sandra_spoerri@yahoo.com, jeweils Mittwochs. Theaterkurs. Für 10 bis 14-jährige im Flon St.Gallen. Lust am Improvisieren, auf Spiel und Spass? Isabelle Rechsteiner, 071 222 09 05, isa. rech@bluewin.ch ig – Tanz Training Weiterbildung für Tanz- und Bewegungsschaffende. Theatertanzschule, Notkerstrasse, St.Gallen. Infos: www.igtanz-ostschweiz.ch, Cordelia Alder, 071 793 22 43, alder. gais@gmx.ch fernost Wen-Do. Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen. Verein Selbstverteidigung Wen-Do, Bühlbleichestr. 2, St.Gallen, 071 222 05 15, wendo.sg@bluewin.ch. WE Grundkurs Mädchen 8 – 10 J., Sa./So., 25./26.03. Aikido Einführungskurs. www.aikido-meishin-sg.ch, Einführungskurs 18:3 –19 Uhr, Fortgeschr. Mo/ Mi/Fr 19:30 –21 Uhr SundariYoga. Ein kraftvolles Yoga, das bewegt. Eine Oase der Stille, die entspannt. Ein zeitgemässer Yogi, der inspiriert. 071 440 20 02, www.sundariyoga.ch I Ging Kurs. der richtige Zeitpunkt. Michael Zwissler, 071 534 33 23, fengshui@zeitimraum.ch, www.zeitimraum.ch

malen kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80 Begleitetes Malen für Kinder/ Erwachsene. In Gruppen oder Einzel. Karin Wetter, 071 223 57 60 Malatelier für Kinder und Erwachsene. Marlis Stahlberger, Museumstr. 41, St.Gallen. 071 245 40 30, p.stahlberger@bluewin.ch Malerische Mittagspause. Mandala malen, Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, jew. 12:15 – 13:30 Uhr Wenn Farbenpinsel tanzen, erweitert sich der Horizont. Ausdrucksmalen. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, jew. Do Abend, www.praxis-tischhauser.ch Kurs im Malatelier. Arbeiten mit Öl, Acryl, Spachtel. Gruppen und Einzel. Vera Savelieva, Schwertgasse 23, St.Gallen, 078 768 98 07, info@doma-sg.ch Vorbereitungskurs für gestalterische Berufsrichtungen. Lisa Schmid, Atelier Galerie, St.Gallen. 071 222 40 88 oder 071 223 37 01, www.atelier-lisaschmid.ch il pennello Kulturraum03.ch. Malerlebniswerkstatt für Erwachsene und Kinder. Individuelle Einzelbegleitung. Maya Bärlocher, Bahnhofstr. 30, 9402 Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.ch, info@kulturraum03.ch Vorbereitungsjahr (10.Schuljahr) für gestalterische Berufsrichtungen/Vorkurse. Ortega Schule St.Gallen, Kesslerstr. 1, St.Gallen, 071 223 53 91, www.ortega-schule.ch, laufend Infoveranstaltungen Freies Malen. Im Atelier am Singenberg, Rorschacherstrasse 71A, St.Gallen, Judith Schläpfer 079 515 37 84 Begleitung künstlerischer Werkprozesse. Beratung – Kunst und Gestaltung. Teresa Peverelli, Kunstschaffende, Dozentin mit langjähriger Lehrerfahrung, Schule für Gestaltung St.Gallen, 079 749 11 73, tpeverelli@ pingnet.ch dreidimensional kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 077 414 10 94 Atelier Keramik Plus. Atelier für Kunst-Keramik und ausdrucksorientiertes Gestalten mit div. Materialien. Tages und Wochenkurse, Ferienangebote. Margrith Gyr, Degersheim, 071 371 54 32, www.keramik-plus.ch Offenes Atelier für freies Malen und Gestalten. In Kleingruppen für Jugendliche und Erwachsene. AtelierPraxis, Brigitta Bertozzi, Im Lagerhaus, Davidstr. 40, St.Gallen 077 476 49 25, www.kunsttherapiepraxis.ch Landart und NaturKunst Kurse. Patrick Horber, Altstätten, 071 222 32 33, patrick.horber@gmail. com, www.streuwerk.ch Modellieren. Anfänger bis Fortgeschrittene. Natalia Kaya Zwissler. Filzen. für Kinder und Erwachsene. Yukiko Kawahara, Atelier Oberstrasse 167, St.Gallen, 071 277 26 36

Natur WWF Naturlive Naturerlebnisse & Kurse. Exkursionen, Ferien- und sanfte Reiseangebote für Kinder, Familien und Erwachsene. WWF-Regiobüro AR/AI-SG-TG, Merkurstrasse 2, Postfach 2341, 9001 St.Gallen, 071 223 29 30, Kursangebote und Infos unter: www.wwfost.ch/naturlive Wandelzeit – Wanderzeit. Auf Wanderung in der Natur und im Raum mit Meditation, Tanz und Gespräch den Lebenswandel erforschen und geniessen. Carmen Birke, 071 277 06 55, www.leben-imwandel.ch diverses Atelier am Harfenberg – Der Ort fürs Wort und Werken. Atelier am Harfenberg, Harfenbergstrasse 15, St.Gallen. Infos unter www.schreibwerk.ch. Schreiben mit Pfiff, Schreibwerkstatt für Öffentlichkeit und Beruf. Sa, 24.03. Schreibwerkstatt. Kurse in Kleingruppen für Kreatives Schreiben. Literarisch, szenisch, autobiographisch, Gruppenschreiben. Rosmarie Lutz, St.Gallen, 078 774 08 97, www.schreibwerkstatt.ch PaTre. Väter in Trennung/ Scheidung. 1x monatlich Austausch. Info: 079 277 00 71 oder www.forummann.ch/patre.html Systemische Familienauf-stellung. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, www.praxis-tischhauser.ch, 25.02., ganzer Tag. Legen und Lesen der Zigeunerkarten. Für Anfänger und Fortgeschrittene. Maria Fischer, 079 543 79 67, www.zigeunerkarten-maria.ch dachatelier Verein Dachatelier. Teufenerstr. 75, St.Gallen, 071 223 50 66, Detailliertes Kursprogramm unter: www. dachatelier.ch GBS St.Gallen Gewerbliches Berufs- und Weiterbildungszentrum, Demutstrasse 115, St.Gallen, 071 226 58 00, gbs.wb@sg.ch Schule für Gestaltung. Kurse und Lehrgänge Digitale Medien. Zwei- & Dreidimensionales Gestalten. Grundlagen der Gestaltung, Drucken, Schweissen Visuelle Kommunikation, Typografie, Bildende Kunst. Baukaderschule. Kurse und Lehrgänge Allgemeine Weiterbildung. Kurse und Lehrgänge, BMSVorbereitungskurse

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Lokale Albani. Steinberggasse 16, 8400 Winterthur, 052 212 69 96, www.albani.ch Alte Fabrik. Klaus Gebert Strasse 5, 8640 Rapperswil, 055 210 51 54, www.alte-fabrik.ch Altes Hallenbad. Reichenfeldgasse 10, 6800 Feldkirch, +43 6763 348 576, www.feldkirch.at Alte Kaserne. Technikumstr. 8, 8400 Winterthur, 052 267 57 75, www.altekaserne.ch Altes Kino Mels. Sarganserstr. 66, 8887 Mels, 081 723 73 30, www.alteskino.ch Assel-Keller. Hauptstr. 53, 9105 Schönengrund, 078 885 59 46, www.assel.ch Bar Breite. Breite, 9450 Altstätten, 071 755 05 15 Bodman-Literaturhaus. Am Dorfplatz 1, 8274 Gottlieben, 071 669 28 47, www.bodmanhaus.ch Buchhandlung Comedia. Katharinengasse 20, 9004 St.Gallen, 071 245 80 08, www.comedia-sg.ch Bühni Wyfelde. c/o Theaterhaus Thurgau, Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 20 40, www.buehniwyfelde.ch Cabi. Antirassismus Treff. Linsebühlstr. 47, 9000 St.Gallen, 071 222 03 56, info@cabi-sg.ch, www.cabi-sg.ch Casa Latinoamericana. Eisengasse 5, 9000 St.Gallen, info@casalatinoamericana.ch Casino Frauenfeld. Bahnhofplatz, 8500 Frauenfeld, 052 721 40 41, www.casino-frauenfeld.ch Casino Herisau. Poststr. 9, 9100 Herisau Casinotheater. Stadthausstr. 119, 8400 Winterthur, 052 260 58 58, www.casinotheater.ch Chällertheater im Baronenhaus. Marktgasse 70, 9500 Wil, 071 911 51 68 Cinevox Theater. Poststr., Neuhausen am Rheinfall, cinevox@artco.ch, www.artco.ch Chössi-Theater. Bahnhalle, 9620 Lichtensteig, 071 988 13 17, VVK: 071 988 57 57, www.choessi.ch Club Chez Fuchs. Reichenaustr. 212, 78467 Konstanz, +49 7531 697 05 12, www.chez-fuchs.de Conrad Sohm. Boden 16, 6850 Dornbirn, +43 5572 33 606, www.adl.at Cuphub Design Kultur Bar. Schäfligasse 4, 9320 Arbon, 071 440 38 93, www.cuphub.ch Diogenes Theater. Kugelgasse 3, 9450 Altstätten, 071 755 49 47, VVK: 071 755 19 65, www.diogenes-theater.ch Eisenwerk. Industriestr. 23, 8500 Frauenfeld, 052 728 89 82, VVK: 052 721 99 26, www.eisenwerk.ch Erica der Club. Grenzstr. 15, 9430 St.Margrethen SG, 071 744 15 55, www.erica.ch FassBühne. Webergasse 13, 8200 Schaffhausen, 052 620 05 86, VVK: 052 620 05 86, www.schauwerk.ch Festspiel- und Kongresshaus. Platz der Wiener Symphoniker 1, 6900 Bregenz, +43 5574 41 33 51, www.festspielhausbregenz.at Figurentheater. Lämmlisbrunnenstr. 34, 9004 St.Gallen, 071 223 12 47, VVK: 071 222 60 60, www.Figurentheater-sg.ch

Gare de Lion. Silostrasse. 10, 9500 Wil, 071 910 05 77, www.garedelion.ch Gasthaus Rössli/Kultur in Mogelsberg. Dorfstr. 16, 9122 Mogelsberg, 071 374 15 11, www.roessli-mogelsberg.ch, www.kultur-mogelsberg.ch Gaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, 052 203 34 34, www.gaswerk.ch Genossenschaft Hotel Linde. Poststrasse 11, 9410 Heiden, 071 891 14 14, www.lindeheiden.com Grabenhalle. Unterer Graben 17, 9000 St.Gallen, 071 222 82 11, www.grabenhalle.ch Hotel Hof Weissbad. Parkstr., 9057 Weissbad, 071 798 80 80, www.hofweissbad.ch il pennello Ateliergalerie Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.ch Jazzclub G Gartenstr. 13, 9000 St.Gallen 071 222 13 30, www.jazzclubstgallen.ch Jazzclub Rorschach. Churerstr. 28, 9400 Rorschach, 071 858 39 96, www.jazzclub-rorschach.ch Jazzhuus (Jazzclub). Rheinstr. 21, 6890 Lustenau, www.jazzclub.at Jugendbeiz Talhof. Torstr. 14, 9000 St.Gallen, 071 224 58 95, www.talhof.ch Jugendkulturraum flon. Lagerhaus, Davidstr. 42, 9001 St.Gallen, 071 224 55 05, www.flon-sg.ch K9 Kulturzentrum. Hieronymusgasse 3, Konstanz, +43 7531 16 713, www.k9-kulturzentrum.de KAFF. Zürcherstr. 185, 8500 Frauenfeld, 052 720 36 34, www.kaff.ch Kammgarn. Baumgartenstr. 19, 8200 Schaffhausen, 052 624 01 40, www.kammgarn.ch Kantonsbibliothek Vadiana. Notkerstr. 22, 9000 St.Gallen, 071 229 23 21, www.kb.sg.ch Katharinensaal. Katharinen-gasse 11, 9000 St.Gallen Keller der Rose. Klosterplatz, 9000 St.Gallen, 071 222 90 20 Kellerbühne. St.Georgen-Str. 3, 9000 St.Gallen, 071 223 39 59, VVK: 071 228 16 66, www.kellerbuehne.ch Kellerbühne Grünfels. Molkereistr. 12, 8645 Jona, 055 212 28 09, VVK: 055 212 28 09, www.gruenfels.ch Kino Loge. Oberer Graben 6, 8400 Winterthur, 052 208 12 41, www.hotelloge.ch Kino Namenlos. Mühletorplatz, 6800 Feldkirch, +43 55 2272 895, www.taskino.at Kino Rosental. Schulhausstr. 9, 9410 Heiden, 071 891 36 36, www.kino-heiden.ch Kinok. Cinema in der Lokremise, Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen, 071 245 80 68, VVK: 071 245 80 72, www. Kinok.ch Kinotheater Madlen. Auerstr. 18, 9435 Heerbrugg, 071 722 25 32, info@kinomadlen.ch, www.kinomadlen.ch Kraftfeld. Lagerplatz 18, 8400 Winterthur, 052 202 02 04, www.kraftfeld.ch Kraftwerk. 9643 Krummenau, 071 993 36 32, www.kraftwerk-club.ch Krempel (Zentrum Neuhof). Wiedenstr. 48, 9470 Buchs SG, 081 756 50 10, fwww.krempel.ch

kubus. Mooswiesstr. 30, 9200 Gossau, www.myspace.com/imkubus Kugl – Kultur am Gleis. Güterbahnhofstr. 4, 9000 St.Gallen, 076 420 38 45, www.kugl.ch Kult Bau. Konkordiastr. 27, St.Gallen, 071 244 57 84, www.kultbau.org Kul-tour. auf Vögelinsegg, Hohrüti 1, 9042 Speicher, 071 340 09 01, info@kul-tour.ch, www.kul-tour.ch Kultur i de Aula. Schülerweg 2, Goldach, 071 841 49 91, www.kulturideaula.ch Kultur im Bären. Unterdorf 5, 9312 Häggenschwil, 071 243 20 83, www.kultur-im-baeren.ch Kultur im Bahnhof. Klubschule Migros St.Gallen, Bahnhofplatz 2, 9000 St.Gallen, 071 228 16 00, www.klubschule.ch Kulturcinema. Farbgasse, 9320 Arbon, 071 440 07 64, www.kulturcinema.ch Kulturforum. Bahnhofstr. 22, 8580 Amriswil, 071 410 10 93, www.kulturforum-amriswil.ch Kulturladen. Joseph-Belli-Weg 5, 78467 Konstanz, +49 7531 529 54, www.kulturladen.de Kulturlokal Mariaberg. Hauptstrasse 45, 9400 Rorschach www.maberg.ch Kultur Psychiatrie Münsterlingen. 8596 Münsterlingen, 071 686 41 41, www.stgag.ch Kultur-Werkstatt. Churfistenstrasse 5, 9500 Wil, 071 912 22 66, www.kultur-werkstatt.ch Kulturzentrum Gaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, 052 203 34 34, www.gaswerk.ch Kunst- und Kulturzentrum K9. Obere Laube 71, 78462 Konstanz, +49 7531 167 13, www.k9-kulturzentrum.de La Buena Onda. Lämmlisbrunnenstr. 51, 9000 St.Gallen, diegutewelle@gmail.ch Löwenarena. Hauptstrasse 23, 8580 Sommeri, 071 411 30 40, www.loewenarena.ch Lokremise. Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen, 076 325 82 51, info@lokremise.ch, www.lokremise.ch Lyceumclub. Rorschacherstr. 25, 9000 St.Gallen Marionettenoper. Fischergasse 37, 88131 Lindau, +49 8382 94 46 50, www.lindauer-mt.de Metrokino. Rheinstrasse 25, 6900 Bregenz, +43 5574 71 843, www.filmforum.at Montforthaus. Leonhardsplatz 8, 6800 Feldkirch, +43 5522 760 01 31 10 NextEx. Schmiedgasse 15, 9000 St.Gallen, 071 220 83 50, info@nextex.ch Offene Kirche. Böcklinstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 278 49 69, www.okl.ch Palace. Rosenbergstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 222 06 96, www.palace.sg Parfin de siècle. Mühlensteg 3, 9000 St.Gallen, 071 245 21 10, info@parfindesiecle.ch, www.parfindesiecle.ch Phönix Theater 81. 8266 Steckborn, www.phoenix-theater.ch Point Jaune. Museum, Linsebühlstr. 77, 9000 St.Gallen Projektraum Nextex. Blumenbergplatz 3, 9000 St.Gallen, 071 220 83 50, www.visarteost.ch

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Printlounge. Schwertgasse 22, 9000 St.Gallen, 071 222 07 52, www.printlounge.ch Propstei. 6722 St.Gerold, +43 55 50 21 21, www.propstei-stgerold.at Puppentheater Marottino.Metzgergasse 7, 9320 Arbon, www.puppentheater-marottino.ch, 071 446 22 78 Raum für innere Kultur. Frongartenstr. 8, 9000 St.Gallen, 071 340 03 25, www.cre-do.info Remise. Am Raiffeisenplatz 1, 6700 Bludenz, +43 5552 334 07, www.remise-bludenz.at Restaurant Eintracht. Neudorfstrasse 5, 9533 Kirchberg SG, 071 931 10 92, www.eintrachtkirchberg.ch Restaurant Freihof. Rorschacherstr. 2, 9450 Altstätten, 071 755 86 20, www.freihofaltstaetten.ch Restaurant Kastanienhof. Militärstr. 9, 9000 St.Gallen, 071 278 41 42, www.kastanienhof.ch Restaurant Rössli. Dorf 42, 9103 Schwellbrunn, 071 352 21 22 Restaurant Splügeneck. St.Georgenstr. 4, 9000 St.Gallen, 071 222 16 29 Rosenegg. Bärenstrasse 6, 8280 Kreuzlingen, www.museumrosenegg.ch Rudolf-Steiner-Schule. Rorschacherstr. 312, 9016 St.Gallen, 071 282 30 10, www.steinerschule.ch Salzhaus. Untere Vogelsangstr. 6, 8400 Winterthur, 052 204 05 54, VVK: 052 204 05 54, www.salzhaus.ch Schlachthaus Kulturcafé. Dornbirn, +43 5572 36 508, www.café-schlachthaus.at Schloss Dottenwil. Postfach 1094, 9303 Wittenbach, 071 298 26 62, www.dottenwil.ch Schloss Hagenwil. Hagenwil, 8580 Amriswil, 071 411 19 13, VVK: 071 411 41 98, www.schloss-hagenwil.ch Schloss Wartegg. VonBlarer-Weg, 9404 Rorschacherberg, 071 858 62 62, www.wartegg.ch Schloss Wolfsberg. Wolfsbergstr. 19, 8272 Ermatingen, 071 663 51 51, VVK: 071 663 51 51, www.wolfsberg.com Schlösslekeller. Fürst-FranzJosef-Str. 68, 9490 Vaduz, +41 423 230 10 40, www.schloesslekeller.li Sonderbar/Rauch. Marktgasse 12-14, 6800 Feldkirch, +43 5522 76 355, www.sonderbar.ch Spielboden. Färbergasse 15, 6850 Dornbirn, +43 5572 219 33 11, www.spielboden.at Stadtsaal. Bahnhofplatz 6, 9500 Wil, 071 913 52 00, www.stadtsaal-wil.ch Stadttheater Konstanz. Konzilstr. 11, 78462 Konstanz, +49 7531 90 01 08, VVK: +49 7531 90 01 50, www.stadt.konstanz.de Stadttheater Schaffhausen. Herrenacker 23, 8200 Schaffhausen, VVK: 052 625 05 55, www.stadttheater-sh.ch TapTab Musikclub. Baumgartenstrasse, 8200 Schaffhausen, info@taptab.ch Tango Almacén. Lagerhaus, Davidstr. 42, 9000 St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch

TanzRaum Herisau. Mühlebühl 16a, 9100 Herisau, 071 352 56 77, www.tanzraum.ch Theagovia Theater. c/o Theaterhaus Thurgau, Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 20 40, www.theagovia.ch Theater Bilitz. c/o Theaterhaus Thurgau, Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 88 80, www.bilitz.ch Theater Kosmos. Mariahilfstr. 29, 6900 Bregenz, +43 5574 440 34, www.theaterkosmos.at Theater St.Gallen. Museumstr. 24, 9000 St.Gallen, 071 242 05 05, VVK: 071 242 06 06, www.theatersg.ch Theater am Kirchplatz. Reberastrasse 10, 9494 Schaan, +41 0423 237 59 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.tak.li Theaterhaus Thurgau. Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 20 40, www.theaterhausthurgau.ch Theater am Kornmarkt. Seestrasse 2, 6900 Bregenz, +43 5574 428 70, VVK: +43 5574 420 18, www.theater-bregenz.at Theater am Saumarkt. Mühletorplatz 1, 6800 Feldkirch, +43 5522 728 95, www.saumarkt.at Theater an der Grenze. Hauptstr. 55a, 8280 Kreuzlingen, 071 671 26 42, www.kreuzlingen.ch Theaterwerk. Teufenerstr. 73a, 9000 St.Gallen, 079 677 15 89 Tonhalle. Museumstr. 25, 9000 St.Gallen, 071 242 06 32, VVK: 071 242 06 06, www.sinfonieorchestersg.ch Trottentheater. Rheinstrasse, Neuhausen am Rheinfall, 052 672 68 62 USL-Ruum. Schrofenstr. 12, 8580 Amriswil, www.uslruum.ch Vaduzer-Saal. Dr. Grass-Str. 3, 9490 Vaduz, +41 0423 235 40 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.vaduz.li Varieté Tivoli. Tivoliweg 5, 9000 St.Gallen Vollmondbar. Stadtgärtnerei, Glashaus beim Sallmanschen Haus, 8280 Kreuzlingen, 071 672 69 25 Werdenberger Kleintheater fabriggli. Schulhausstr. 12, 9470 Buchs SG, 081 756 66 04, www.fabriggli.ch Wyborada. Frauenbibliothek und Fonothek, Davidstr. 42, 9001 St.Gallen, 071 222 65 15, www. wyborada.ch ZAK. Werkstr. 9, 8645 Jona, 055 214 41 00, www:zak-jona.ch ZiK – Zentrum für integrierte Kreativität. Weitegasse 6, 9320 Arbon, 071 714 402 792, www.zik-arbon.ch Änderungen und Ergänzungen bitte an: sekretariat@saiten.ch Die Adressen der Museen und Galerien sind unter «Ausstellungen» aufgeführt.



Nachrichten aus dem Sumpf pfahlbauer Der Jahresübergang hätte perfekter nicht sein können. Wenn das Hurramayaweltuntergangsjahr 2012 nur eine Handvoll solcher Sensationen bereit halten sollte wie die Salamibissen, die gerade in meinem Maul explodierten, würde ich schon sehr zufrieden sein. Ein älterer italobaslerischer Pfahlfreund vom grundsympathischen Aussehen einer Mischung aus Liam Neeson und Robert Mitchum warf vor dem tief verschneiten Landhaus in den jurassischen Freibergen kiloweise Salami- und Polentascheiben sowie viel Salat auf den Grill, diesen unglaublichen Radicchio Rosso di Treviso Precoce, den er aus seiner Heimatregion angeschleppt hatte. Und das alles war erst die Vorspeise, hernach gabs Unmengen Hühnchen und Ratatouille und Rosmarinkartoffeln und Thunfischkohlsalat und Schoggimousse und sehr viel Weiss- und Rotwein und alle möglichen lokalen Schnäpse. Wir waren mehr als eine gut bestückte Fussballmannschaft mit atemberaubend schönen Betreuerinnen auf der Bank und machten uns kerzengegossene Prophezeiungen von den erfreulichsten Umstürzen da und dort. Und der beste Schlagzeuger der Nordwestschweiz rollte unermüdlich seine legendären Blunts, deren höchst zweifelhaften Inhaltsstoffe er aber partout niemandem verraten wollte. Die Runde lief bis weit ins neue Jahr hinein auf Hochtouren und verlor kaum ein Niveau, auch wenn wir dann am Ende persönliche ZZZ-Ratings von Tubel machten – also Tubelheftli, Tubelbeizen, Tubelmoderatoren, Tubelmusiker, Tubeltussen, okay, wir waren dann irgendwann doch noch ganz unten. Im weiteren brachten die ersten Tage unter anderem eine hübsche Skelettausstellung mit sehr vielen Knochen und Hörszenen von grausligen Todesfällen; einen verstörenden Traum von einer gefährlichen Reise durch eine darmartige Innenlandschaft; das höchst erfreuliche Geschenk eines echten Marroniofens, der meine Wohnung nun bereits mehrmals in ein Tessiner Tollhaus gegen die Eiszeit verwandelt hat; alsdann einen gut bezahlten Auftrag für eine Bandnamensuche (Liste schon eröffnet: The Hildebrands, Gerhard & Die Messerstecher, The Herrmann Lei Mues Experience, Sarasinners, ach, und noch Dutzende in dieser Art); schliesslich einen sehr langsamen und sehr nachdenklichen Spaziergang mit Braunauge um die drei Tümpel über der Gallenstadt mit einer tieftraurigen Begegnung: Im hintersten Tümpel hatten sie das Wasser abgelassen, ohne dem ältesten Mieter, einem gut und gern drei Meter langen und achtzig Jahre alten Wels Bescheid zu sagen; kein Wunder klagte er uns die Ohren voll und wetterte gegen eine «Stadt, die einen jämmerlichen falschen Mönch feiert, aber ihren wenigen Fischen kein Wasser mehr gibt». Wir wussten nichts zu sagen. Aber recht hatte der alte Wels, und es kam uns, kaum zurück in der Gallenstadt, schon schnell wieder die Galle hoch. Dabei hat die Sache noch nicht einmal begonnen, oh Gott, man wird der umfassen-

Und schon kam die Galle hoch. den Gallus-Jubiliererei kaum entgehen können, überall wird bald alles Gall, eine einzige Gallerei. Wobei: Die Gallustrompeter sind die von dieser Agentur, die jüngst grandiose Flops anrichtete, siehe Hüppi-Nichtwahl oder Marktplatz-Parkgaragenversenkung. Trotzdem, gallihallo, da müssen wir uns als Pfahlbauer noch etwas einfallen lassen. Erst recht schon, weil wir an sich die Iren (Bono, Schafe) ebenso wenig leiden

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können wie die Franzosen (Sarkotzi, Frösche). Rock me Gallus, hoho. Andererseits: Auch wir haben den Katholiken viel zu verdanken. Gerade ist, von anonymer Hand, aber gezeichnet «ein aufrechter Kollegienkolleg», ein Kuvert mit über 100’000 Franken in bar bei uns eingetroffen. Offenbar Geld aus der Stiftsbibliothek. Aber psst, gell. Nicht rumerzählen. Sie werden von uns hören. Charles Pfahlbauer jr.



nR. 174 von THeres senn

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ben haben wir nichts Böses ahnend eine gemeinsame Ausgabe mit dem Luzerner Kulturmagazin «041» produziert und schon haben die beiden dortigen Redaktoren Jonas Wydler und Ivan Schnyder von schlechten Neuigkeiten zu berichten. Die Luzerner SVP hat das Referendum zum Budgetplan 2012 ergriffen – was über 37 Kulturinstitutionen vor blockierten Geldern im Regen stehen lässt. Betroffen ist auch die «IG Kultur», der das Magazin «041» angeschlossen ist. Jonas Wydler gibt sich kämpferisch: «Es wird sicher kritisch, aber wir werden uns bestimmt irgendwie über Wasser halten können.» Wir hoffen das Beste! Vielleicht findet sich ja ein Robin Hood für Luzern. Das darf durchaus als Aufruf an die Räuberbanden verstanden werden, die zurzeit das St.Galler Kulturleben auf Trab halten. Lasst doch die erbeuteten Nötlis unseren lieben Luzernern zuwandern. Das wäre eine schöne Geste und möglicherweise so-

gar im Sinne der Beraubten. In der Buena Onda mussten Handtäschlis dran glauben. In der Engelgasse kam es zu grösseren Raubzügen und auch im Palace ist dieser und jener Geldbeutel abhanden gekommen. Dort prangt jetzt ein Zettel: «Achtung Diebe!» Von den verpeilten Königen der Diebe des st.gallischen Sharewood Forest zum echten König in Marokko. Florian Vetsch staunte nicht schlecht, als ihn kürzlich ein Brief von König Mohammed VI. erreichte: «Praise be to God. May peace and blessings be upon His Prophets and Messengers. – Dear Mr. Vetsch.» Der Monarch freut sich über ein Exemplar des Buches «Tanger Trance», das ihm der Kantilehrer und Beatliterat geschickt hatte. Der König wünscht ihm weiterhin viel Erfolg in der Vermittlung zwischen den Kulturen. Zu vermitteln versuchte am 17. Januar auch die Stadt und zwar Informationen an die Twittergemeinde. Alec Osman war beauftragt, live aus der Parla-

mentssitzung zu twittern, was er munter tat: «Traktandum 5: erledigt» – «Traktandum 6: erledigt». Diese Stummelnachrichten fand die Gemeinde gar nicht läss und pfiff los – «Traktandum 7: Sanierung und Neunutzung Kastanienhof; Projektgenehmigung und Verpflichtungskredit: angenommen.» Geht doch. Nicht getwittert wurde die Diskussion. Daniel Weder, Kugl-Geschäftsführer und grünliberaler Stadtparlamentarier, wehrte sich gegen das Projekt des Militärkantinen-Teams, da mit dessen Genehmigung laute Partys nicht mehr möglich seien. Etrit Hasler (SP) warf ihm vor, er wolle wohl mit dem Kugl dorthin zügeln. Die Bodigung des Projektes gelang der SVP und den Grünliberalen nicht. Fast möchte man aufseufzen «gottlob sind wir nicht in Luzern» – und dann das: Der jetzige Pächter Simon Steingruber tönt an, das Referendum ergreifen zu wollen. Rund 20’000 Franken Miete zahlt er jährlich der Stadt für den imposan-

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ten Bau. Nicht gerade viel. Sollte er es tatsächlich durchziehen, hat er wie die Luzerner SVP einen Monat Zeit, die Unterschriften zusammenzubekommen – tausend Stück. Auch weiterhin mit Widerständen zu kämpfen hat der Verein «Rettet die Villa Wiesental». Dabei waren die Meldungen anfänglich noch erfreulich: Die aufgetauchten Innenaufnahmen, die Swisscanto zurückgehalten hatte, konnten endlich auf Facebook und Vimeo bestaunt werden. Doch dann kam der Schlag: Swisscanto verkaufe die Villa an die Firma HSR, die das Haus an der Rosenbergstrasse 95 abreissen will. Die Retter geben nicht auf, schreiben die Petition um und starten sie nichtsdestotrotz am 14. Februar in Gallus Hufenus’ Kaffeehaus. Nach dem Einreichen der Bibliotheksinitiative mit über achttausend Unterschriften geht es also weiter mit Autogrammen. Also: Ja keine Referenden unterschreiben – dafür ins Linsebühl marschieren!



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