N°215 · Stadt-Plan

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Ostschweizer Kulturmagazin

SEPTEMBER 2012

N° 215

STADT-PLAN Wo die Pärke leben, die Strassen sich leeren und die Schlafquartiere aufwachen: eine St.Gallen-Vision.

AUSSERDEM

Wie der Punk in die Kurve zurückkam. Wo Europas Grenzen gemacht werden. Was in den Töpfen im Solihaus kocht. SAITEN 09.12

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Wir trauern um Sabin Schreiber Am 8. August, drei Monate nach ihrem fünfzigsten Geburtstag, ist Sabin Schreiber gestorben. Sabin war Historikerin, Bibliothekarin, Feministin und eine grosse Vernetzerin. Aufgewachsen in Wängi im Thurgau, kam Sabin Anfang der achtziger Jahre nach St.Gallen. Sie engagierte sich in linken Gruppen, baute das Archiv für Frauen- und Geschlechtergeschichte mit auf, gehörte zu den Gründerinnen der Frauenbibliothek Wyborada und knüpfte bei all diesen Tätigkeiten Kontakte weit über die Stadt hinaus. Sie liess sich an der HSG zur Bibliothekarin ausbilden und studierte in Zürich Geschichte und Ethnologie. Ihre viel beachtete Dissertation «Hirschfeld, Strauss, Malinsky. Jüdisches Leben in St.Gallen 1803 bis 1933» erschien 2006 im Chronos-Verlag. Dem St.Galler Rabbiner Hermann Schmelzer gefiel das Buch so gut, dass er in einer Predigt seine Gemeindemitglieder aufforderte, es unbedingt zu lesen. Ab 2007 leitete Sabin das Zentrum für das Buch der Kantonsbibliothek St.Gallen. Sabin engagierte sich für «Saiten» als Autorin, Vereinsmitglied und Gesprächspartnerin, und sie gestaltete lange das Programm der Erfreulichen Universität im Palace mit. Sie war neugierig auf Menschen und unglaublich offen – ohne Berührungsängste oder Konkurrenzdenken teilte sie ihr Wissen mit Älteren und Jüngeren, Berufskollegen und Freundinnen. Seit 2009 lebte Sabin mit Krebs, schlug sich mit Operationen und Chemotherapien herum. Der Kontakt zu ihrem grossen Freundeskreis blieb intensiv; mit bewundernswerter Klarheit teilte sie mit, was sie brauchte, und nahm weiterhin Anteil am Alltag ihrer Freundinnen und Freunde. Sabin Schreiber wird fehlen – nicht nur in St.Gallen.

Bettina Dyttrich, Verein «Saiten»



Editorial «Ja, mach nur einen Plan...» Die Songzeile von Bert Brecht (aus der «Dreigroschenoper») hat uns verfolgt, während wir an diesem Heft gearbeitet haben. Thema sollte die Stadt sein, St.Gallen natürlich, die einzige ernstzunehmende Stadt der Ostschweiz – alle Nicht-Städterinnen und -Städter mal kurz weghören. St.Gallen also war gesetzt als Thema, weil am 23. September hier Stadt- und Gemeinderatswahlen sind. Fürs Stimmvolk die Gelegenheit, Köpfe und Parolen zu wählen – für uns Grund zum Fragenstellen: Welche Stadt wollen wir eigentlich, wo soll es mit St.Gallen hingehen, verbirgt sich hinter der Tagespolitik eine Vision oder nur Ratlosigkeit, welche Perspektiven hat ein städtisches Kleinmittelding wie St.Gallen? Und so weiter. Wer die Zukunft erkunden will, muss die Gegenwart kennen. Drum musste erst einmal ein Plan her, ein Stadtplan. «Saiten» hat Statistiken gewälzt, Stadt- und Richtpläne studiert, hat das freundliche Vermessungsamt und diverse andere Abteilungen der Stadtverwaltung belästigt, unser Grafikduo hat Nachtschichten eingelegt, Kollegen sind auf Reportage gegangen und haben Analysen geliefert. Die Gegenwart heisst: Kampf um den öffentlichen Raum und die Bedingungen einer wohnlichen Stadt. Und die Zukunft? Der Zürcher Schriftsteller und Urbanist P.M. hat uns seine Utopie einer nachbarschaftlich kooperativen Stadt erläutert, und drei hiesige Autorinnen und Autoren formulieren ihre persönliche St.Gallen-Vision. «Ja, mach nur einen Plan, sei nur ein grosses Licht! Und mach dann noch ’nen zweiten Plan, gehn tun sie beide nicht.» So heisst es bei Brecht weiter, dem alten Pessimisten. Wir sind etwas optimistischer und hoffen zumindest auf ein paar Lichtblitze beim Lesen. Weiter in diesem Heft: Migrationspolitik und ein Jahr Solihaus, Stahlbergers neue CD, Gislers neuer Film oder Fischers neue Erzählung. Und alle Infos zum kulturellen Wiedererwachen nach den Sommerferien.

Peter Surber und Andrea Kessler

Impressum Saiten – Ostschweizer Kulturmagazin 215. Ausgabe, September 2012, 18. Jahrgang, erscheint monatlich Herausgeber: Verein Saiten, Verlag, Schmiedgasse 15, Postfach 556, 9004 St.Gallen, Tel. 071 222 30 66, Fax 071 222 30 77, Redaktion: Andrea Kessler, Peter Surber, redaktion@ saiten.ch Verlag/Anzeigen: Peter Olibet, verlag@saiten.ch Sekretariat: Gabriela Baumann, sekretariat@saiten.ch Kalender: Anna Tayler, kalender@saiten.ch Gestaltung: Carol Pfenninger, Michael Schoch, grafik@saiten.ch Vereinsvorstand: Susan Boos, Lorenz Bühler, Heidi Eisenhut, Christine Enz, Hanspeter Spörri (Präsident), Rubel Vetsch

Vertrieb: 8 days a week, Rubel Vetsch Druck: Niedermann Druck AG, St.Gallen Anzeigentarife: siehe Mediadaten 2010 Saiten bestellen: Standardbeitrag Fr. 70.-, Unterstützungsbeitrag Fr. 100.-, Gönnerbeitrag Fr. 280.-, Tel. 071 222 30 66, sekretariat@saiten.ch Internet: www.saiten.ch Fotografie, Illustration: Daniel Ammann, Florian Bachmann, Beni Bischof, Michael Bodenmann, Stefan Bösch, Christiane Dörig, Tine Edel, Adrian Elsener, Rahel Eisenring, Georg Gatsas, Mirjam Graf, Jonathan Németh, Lika Nüssli, Franziska Messner-Rast, Elias Raschle, Tobias Siebrecht, Theres Senn, Barbara Signer, Manuel Stahlberger, Felix Stickel, D-J Stieger, Lukas Unseld

Text: Eva Bachmann, Marcel Bächtiger, Anjana Bhagwati, Susan Boos, Wolfgang Bortlik, Matthias Brenner, Rolf Bossart, Kurt Bracharz, Sabina Brunnschweiler, Wendelin Brühwiler, Sina Bühler, Richard Butz, Bettina Dyttrich, Heidi Eisenhut, Marcel Elsener, Christian Erne, Andreas Fagetti, Hans Fässler, Tin Fischer, Mathias Frei, Silvio Frigg, Carol Forster, Christina Genova, Andrea Gerster, Flori Gugger, Giuseppe Gracia, Nathalie Grand, Eva Grundl, Michael Guggenheimer, Etrit Hasler, Frank Heer, Damian Hohl, René Hornung, Ralph Hug, Kathrin Haselbach, Lea Hürlimann, Marco Kamber, Daniel Kehl, Florian Keller, Thomas Knellwolf, Andreas Kneubühler, Fred Kurer, Noëmi Landolt, Manuel Lehmann, David Loher, Sandra Meier, Melissa Müller, Peter Müller, Fabienne Naegel­i, Andreas Niedermann, Jürg Odermatt, Charles Pfahlbauer jr.,

Milo Rau, Philippe Reichen, Holger Reile, Shqipton Rexhaj, Adrian Riklin, Mark Riklin, Roman Riklin, Harry Rosenbaum, Anna Rosenwasser, Andri Rostetter, Andreas Roth, Daniel Ryser, Kristin Schmidt, Verena Schoch, Anja Schulthess, René Sieber, Monika Slamanig, Barnaby Skinner, Yves Solenthaler, Hanspeter Spörri, Wolfgang Steiger, Johannes Stieger, Susi Stühlinger, Kaspar Surber, Florian Vetsch, Daniela Vetsch Böhi, Roger Walch, Michael Walther, Anne Käthi Wehrli, Bettina Wollinsky, Rafael Zeier Korrektur: Patricia Holder, Esther Hungerbühler. © 2012: Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung. Die Urheberrechte der Beiträge und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.



INHALT

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Aggloturismo. von Harry Rosenbaum Maag + Minetti. von Keller & Kuhn Redeplatz. mit Marie-Louise Dähler Reithalle. von Andreas Kneubühler SF bi de Lüt. von René Hornung Mehrfach belichtet. mit Daniel Ammann und Daniel Klingenberg

TITEL 12 Der Plan. 14 Ein paar gute Stunden nach der Arbeit. Das St.Leonhardspärkli ist kein Problempark. von Silvio Frigg 16 Kapitulation. Eine Bilanz sieben Jahre nach dem Ja zum Polizeigesetz. von Etrit Hasler 17 Mein liebes St.Gallen. von Joël Luc Cachelin 18 Am Tellerrand der Stadt. Die Reportage von der Rorschacher Strasse. von Marco Kamber 21 wenn ich st.gallen. von Claire Plassard 22 Zukunftswohnen: Wie und wo? Eine städtische Entwicklung braucht mehr als Schlafquartiere. von René Hornung 24 Dicht, vernetzt, kooperativ. Ein Interview mit dem Urbanisten P. M. von Peter Surber 26 Die blaue Decke. von Christoph Keller

Bilder von Marco Kamber

SAITEN 0 9.12

THEMA 28 Rundflug. von Kurt Bracharz, Wendelin Brühwiler, Daniela Vetsch Böhi, Mathias Frei, Heidi Eisenhut und Christian Erne 32 Ein Gespräch mit Kaspar Surber über Europas Grenze. von David Loher 34 Im Solidaritätshaus wird jeder Teller gefüllt. von Andrea Kessler 36 Flaschenpost. von Richard Butz aus China KULTUR 38 Musik. E Besprechig vom Stahlberger sinere CD «Innerorts». vom Richi Zöllig 39 Musik. Slime liefern den Soundtrack zum Fussballfest in Winterthur. von Daniel Ryser 40 Kunst. Shanghai in Rapperswil. von Frédéric Zwicker 41 Literatur. Christine Fischers neue Erzählung «Els». von Peter Surber 42 Theater. Das Theater Konstellationen trotzt Gallus etwas ab. von Peter Müller 43 Film. Marcel Gisler über seine filmische Rückkehr. von Andreas Kneubühler 45 Von der Rolle. von Anja Schulthess 45 Schaufenster. 46 Literatour. mit Florian Vetsch 48 Theaterland. 48 Forward. 49 Presswerk. von René Sieber KALENDER 53 Termine im September. 73 Charles Pfahlbauer jr. 75 Nr. 831. von Theres Senn 75 Saitenlinie.


aggloturiSMo

Bild: pd

VBSG stiftet Unruhe im Agglo-ÖV

Noch vor den Neuwahlen kommt die geplante Privatisierung der VBSG ins Stadtparlament und 2013 vors Volk. Was halten Gewerkschaften, Partnerunternehmen und politische Parteien davon? Die Idee stösst nirgends auf Begeisterung, sondern auf breite Skepsis und unverhohlene Ablehnung. «Stadtrat Fredy Brunner spielt mit gezinkten Karten, wenn er behauptet, das VBSG-Personal habe der Ausgliederung zugestimmt», sagt Maria Huber, Sekretärin bei der Gewerkschaft VPOD. Richtig sei, dass die Belegschaft im Fall der Privatisierung vorgängig den Abschluss eines Gesamtarbeitsvertrages verlangt habe. «Das ist aber überhaupt nicht als Zustimmung für eine AG zu verstehen. Im Gegenteil, die Gewerkschaften sind nach wie vor gegen die Privatisierung.

Sollte sie aber trotzdem erfolgen, ist es für das Personal von Nachteil, wenn erst anschliessend ein Arbeitsvertrag ausgehandelt würde.» Als Hauptargumente für die Verselbständigung der VBSG werden die Stärkung der Position im Tarifverbund, die Nutzung aller Synergien und die Bildung einer Eigenkapitalbasis respektive die Eigenkapitalverzinsung angeführt. «Das sind keine zwingenden Gründe für die Änderung der Unternehmensform», sagt Bettina Surber, Präsidentin der SP-Stadtpartei. Öffentlich-rechtliche Unternehmen wie die St.Galler Verkehrsbetriebe seien im Tarifverbund nicht schlechter gestellt als die privatrechtlich organisierten. «Die Privatisierungspläne sind zudem konzeptlos. Es ist nicht ersichtlich, worauf der Stadtrat eigentlich hinaus will.» Auch die Haltung von SVP-Stadtparteipräsident Stefan Dietrich ist vorerst skeptisch: «Als Partei haben wir die Meinungsdiskussion noch nicht abgeschlossen. Persönlich denke ich aber, warum soll man etwas ändern, das bisher funktioniert hat.» Die Regiobus und die Postauto AG Region Ostschweiz haben erst aus den Medien erfahren, dass die VBSG die Rolle der «massgebenden Mobilitätsfirma in der Agglo St.Gallen» spielen will und ein Aktientausch mit Partnerunternehmen angestrebt wird, mit dem Zweck, auf diese Einfluss zu nehmen. Regiobus-Geschäftsleiter

Beno Huber dazu: «Wir sind als Unternehmen bestens aufgestellt und verfolgen weiterhin die Strategie der Selbständigkeit.» Und Jürg Eschenmoser, Leiter der Postauto AG Region Ostschweiz sagt: «Die VBSG begeben sich da auf ein äusserst heikles politisches Parkett.» Eines haben die stadträtlichen Privatisierungspläne des ÖV bereits erreicht: Stiftung von Unruhe. Mit dem angestrebten VBSG-Monopol auf Stadtgebiet werden die Regiobus und die Postauto AG, die St.Gallen mit mehreren Linien bedienen, in ihrer Existenz bedroht. Der Service public müsste zudem Qualitätseinbussen in Kauf nehmen, weil an der Stadtgrenze die Fahrgäste auf die VBSG-Busse umsteigen müssten. Mit einem weiteren Ausbau der St.Galler Verkehrsbetriebe in der Region ist kaum zu rechnen, weil schon das VBSG-Pilotunternehmen Seebus, das Rorschach, Rorschacherberg und Goldach bedient, nicht rentiert. Ferner würden durch eine Privatisierung das Stadtparlament und das Stimmvolk von der Kontrolle und Mitsprache bei der VBSG vollends ausgeschlossen. Zudem ist in einem privatrechtlich organisierten Unternehmen, auch wenn es in der öffentlichen Hand bleibt, die Situation für das Personal punkto Arbeitsplatzsicherheit und Lohnniveau eindeutig schlechter als in einem Betrieb auf öffentlichrechtlicher Basis. Harry Rosenbaum

Maag & Minetti StadtgeSchichten

Vorgänger Der Erste nimmt die mittlere Parkallee wie ein Imperator mit jedem Schritt in Besitz, der Zweite bleibt vor dem Konzertpavillon stehen, wippt auf den Fussballen und mustert dessen Eisenkonstruktion mit Inspektorenblick, beim Vierten stellt sich das einfältige Grinsen als dessen normaler Gesichtsausdruck heraus, der Sechste, Kopfhörer aufgesetzt, übt selbstvergessen Tanzschritte: eins, zwei vor – eins zurück, Sidestep links – Sidestep rechts, eins, zwei vor – eins zurück, Sidestep links – Sidestep rechts, der Siebte pfeift laut und unbekümmert falsch eine aktuelle Hitparadennummer, ein Achter kratzt sich ausgiebig am Geschlecht und hebt es, dabei mühsam weitergehend, von der einen Seite der Hosennaht auf die andere, der Zehnte hätte beinah den Elften, der eine widerwärtige Duldermiene vor sich herträgt, angerempelt – Minetti erhebt sich von seiner Bank und setzt sich, da ihn wegen der hohen Luftfeuchtigkeit ein hartnäckiger Gliederschmerz plagt, hinkend in Bewegung, gewiss, sich von seinen Vorgängern deutlich und vorteilhaft zu unterscheiden. Christoph Keller und Heinrich Kuhn

Illustration: Beni Bischof

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Redeplatz

«Musik muss allen zugänglich sein» Marie-Louise Dähler hofft am 23. September auf ein Ja zum Verfassungsartikel Jugend und Musik. «saiten»: Marie-Louise Dähler, wie sind Sie zur Musik gekommen? marie-louise dähler: Ich habe mit fünf Jahren angefangen, mein Vater war Cembalist, die Mutter Geigerin. Als Kind bin ich oft unter dem Cembalo gehockt, wenn der Vater unterrichtete. Mit Blick auf die Initiative, die Musikunterricht für alle zugänglich machen will, war das natürlich eine spezielle und sehr privilegierte Situation. Und die Begeisterung blieb immer? Keine Krisen? Es gab eine Zeit während der Pubertät, da ich kaum noch gespielt habe. Ich wollte nicht aufhören, aber auch nicht üben. Es ist wichtig, dass Eltern in dieser Phase die Kinder dazu animieren, die Klippe zu überwinden und nicht stur finden: Entweder du übst oder es ist Schluss. Mein Entscheid für das Musikstudium fiel dann erst am Ende des Lehrerseminars. Was ist für Sie das Glück der Musik? Musik öffnet Räume, wie sonst vielleicht nur noch die Natur. Sie schafft tiefe Erlebnisse, beim Spielen wie beim Hören. Für mich gehört Musik zum Leben wie die Luft. Und das gilt für Laien genauso wie für Profis. In einer Band zu spielen, in einem Chor zu singen: Die Energie, die sich da aufbaut in der Gemeinschaft, und die Lust, zusammen zu musizieren, das ist unbezahlbar.

Musikunterricht ist für manche auch unbezahlbar. Es darf nicht sein, dass der Musikunterricht vom Geld abhängt. Im Kanton St.Gallen sind die ersten zwei Jahre musikalische Grundschule seit vier Jahren gratis und obligatorisch. Das ist eine grosse Errungenschaft, denn gerade in diesem Alter läuft so viel über das Emotionale – mit Musik kann man Kinder packen, sie schult die Sozialkompetenz, kommt ohne Worte aus, und öffnet dadurch andere Kanäle. Ich habe das im St.Galler Heimatschulhaus, einer Schule mit hohem Ausländeranteil, erlebt: Da passieren gruppendynamisch die wunderbarsten Dinge.

Bei allem Unterricht: Kann man in der Musik überhaupt nach ganz oben kommen, ohne ein Wunderkind zu sein? Was heisst «ganz oben», was heisst «Wunderkind»? Für ausserordentliche Leistungen braucht es sicher viel Talent und Disziplin – aber auch andere Faktoren, Familie, Umfeld, Förderung, das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Wunderkinder kann man nicht «machen», aber Talentschulen sind eine Chance für musikalisch besonders Begabte. Es braucht, wie im Sport, Breiten- und Spitzenförderung. Das Beglückende am Musizieren zu erleben, soll für alle möglich sein.

Und danach? Danach wird es teurer. Man muss ein Instrument mieten oder kaufen und die Stunden bezahlen. Auch wenn heute vielerorts in Gruppen unterrichtet wird: Musikunterricht kostet einfach. Da passiert dann die Selektion wieder übers Portemonnaie.

Und die Rockmusik? Die ist heute genauso anerkannt, ebenso die Volksmusik. St.Gallen hat schon lange eine RockPop-Abteilung, künftig heisst sie «Modern Music Center». Die Musikschulen bieten vom Hackbrett bis zur Blasmusik alles an. Musik ist Seelennahrung und Persönlichkeitsbildung – egal, welcher Stil. Aber wichtig ist die Qualität. Deshalb hoffe ich auf ein klares Ja am 23. September.

Kann die Abstimmung daran etwas ändern? Das hoffen wir! Der Verfassungsartikel fordert zum einen, dass es allen Kindern und Jugendlichen möglich ist, auf freiwilliger Basis Musikunterricht zu nehmen, und dass Musik in der Volksschule so selbstverständlich in den Lehrplan gehört wie andere Fächer. Zum andern geht es um die Qualität des Unterrichts: An

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den Pädagogischen Hochschulen ist die Musik unter Spardruck, in Rorschach werden Stunden gestrichen, in Zürich oder im Thurgau kann man Musik ganz abwählen. Die Initiative will die Kantone dazu verpflichten, eine solide musikalische Ausbildung zu bieten.

Marie-louise dähler ist Cembalistin und unterrichtet an der Musikschule St.Gallen und an der Pädagogischen Hochschule in Rorschach. Sie wohnt in Rehetobel. Interview: Peter Surber/Bild: Tine Edel Am 1. September ist Tag der Musik.


Reithalle

SF bi de lüt

Frisch gesattelt

Selber schuld

Der Grundsatzentschluss ist knapp vor Redaktionsschluss dieser «Saiten»-Ausgabe gefallen: Eine Gruppe von Kulturinteressierten will eine Initiative starten, die eine bessere kulturelle Nutzung der Reithalle fordert. Damit ist die Diskussion neu lanciert: Die Reithalle wäre grundsätzlich vorstellbar als Kugl-Ersatz, als mittelgrosser Saal für Konzerte oder als Ort für Kongresse und Versammlungen. Nicht zu vergessen die Ansprüche der Reiter, die in dieser Stadt nach wie vor über viel Einfluss verfügen. Wer bekommt die Reithalle? Diese Frage wurde schon einmal gestellt – aber nicht beantwortet. Es war 1989, der städtische Kulturbeauftragte hiess Renward Wyss und die Hecht-Besetzung war allen noch frisch im Gedächtnis. Die Reithalle galt als mögliche Antwort auf die Forderung nach Kulturräumen in der Stadt St.Gallen. Sie könne ähnlich funktionieren «wie der Sedel in Luzern oder die Rote Fabrik in Zürich», sagte Wyss damals. Zehn Jahre lang hatte es immer wieder Vorstösse zur Reithalle gegeben. Die Rolle eines «Jugendkulturzentrums» hatte inzwischen allerdings bereits die Grabenhalle übernommen. Auf der Kreuzbleiche war ein Atelier und Probelokalzentrum vorgesehen. Dort sollten diejenigen Konzerte stattfinden, für die die Grabenhalle zu klein ist. 1991 begann der vier Millionen teure Umbau – der Bausekretär hiess damals schon Alfred Kömme. Geplant war eine gemeinsame Nutzung für «Pferde, Musiker und Künstler» wie das «Tagblatt» ankündigte. Bei der Eröffnung am 25. April 1992 war noch alles in Ordnung. Stadtpräsident Christen sprach von einer «Symbiose

von Sport und Kultur, wie sie in unserer Stadt, Alle fanden «SF bi de Lüt» in einer Strassenumvielleicht sogar im Rest der Schweiz einzigartig frage des «Tagblatts» super, sympathisch und nett. ist». Der Leiter des Reitclubs St.Gallen, Ewald Wo haben die alle nur hingeschaut bei dieser Gebs, übergab dem Stadtpräsidenten ein Pfer- TV-Samstagabend-Kiste Ende Juli vom St.Galler demodell. Am Abend spielten Moutards Blö, Gallusplatz? – Klar, am Samstagabend erwartet Black to Black und die Soul Lizards. Danach niemand anspruchsvolle Kultur oder gute Filme. war die Sache gelaufen. Bereits das erste Gitar- Aber St.Gallen wieder nur auf drei Klischees zu renriff zeigte, dass die Akustik katastrophal war. reduzieren, war reichlich dünn: Bratwurst (ohne «Wände und Decke schlagen die Töne zurück», Senf, haha!), Stickerei (das letzte Zucken verblichenen Glanzes) und Open-Air (selbst Stadtprästellte das «Tagblatt» lapidar fest. Acht Monate später wurde das Desaster sident Scheitlin erzählte, er habe einst dort unöffentlich. «Der Versuch Reithalle ist geschei- ten die Freiheit genossen). Ein Ruckel-Zuckeltert», sagte Andreas Müller, der das Reithalle- Filmchen (hat SF zu viel Youtube geschaut?) mit Sekretariat im Auftrag der Stadt führte. Neben touristischen Impressionen gehört zum Konzept der Akustik war der wegen des Reitbetriebs – und der Stadtpräsident fand trotz Regen selbstnotwendige Ein- und Ausbau des Bodens das verständlich alles super. Der kritische Geist sass mit Bischof Markus entscheidende Hindernis. Vor jedem Konzert musste der Sägemehlboden mit Kunststoff- Büchel zwar auch mit auf der Gästebank, und Platten ausgelegt und die Bühne neu aufgestellt der hätte mit seiner am gleichen Tag erschiewerden. Dazu kamen klare Fehlplanungen: Die nenen Kolumne zum 1. August auch wirklich Stromanschlüsse befanden sich alle gegenüber Diskussionsstoff hergegeben. «Geld ist nicht der Bühne, der Lift war für die Bodenplatten dazu da, sich selber zu vermehren. Wenn sich zu klein, es fehlten Räume, um die Bühnenele- die Welt der Finanzen verselbständigt, werden mente zu lagern. Finanzen Sinn-los. Wer investiert und gewinnt, Die happige Mängelliste hatte jedoch keine aber dabei das Unglück anderer Menschen in Auswirkungen. Die Stadt erklärte, sie habe kein Kauf nimmt, handelt verantwortungslos», hatte Geld für Nachbesserungen. Der neue Kultur- er geschrieben und davor gewarnt, dass auf dem beauftragte André Gunz riet den Veranstaltern, Buckel der Ärmsten gespart wird. Doch darüber die Schwierigkeiten als Herausforderungen zu am Samstagabend zu reden, ziemt sich im Unsehen. Der Rat wurde wenig überraschend nicht terhaltungsfernsehen nicht. befolgt, die Reithalle geriet als Konzertlokal in Das Sendekonzept umfasste ein bisschen Vergessenheit. Zwanzig Jahre später ist es Zeit «Wetten dass … » und ein bisschen «Superstar». für einen Neustart. Bedingung ist allerdings zu- Die Stadt habe sich ausdrücklich als Sendeort erst eine Klärung: Wer bekommt die Reithalle, beworben, erfuhr man, weil man sich als indie Kultur oder die Reiter? Andreas Kneubühler novative Stadt, als attraktiven Unternehmensstandort darstellen wolle, so Thomas Scheitlin. Das ging gründlich in die Hosen. Anstatt siebzig kamen nur eine Handvoll über siebzigjährige FC-St.Gallen-Fans bei der Wette auf den Platz, und den aus der lokalen Chorszene ausgewählten Solosänger hat die Sendungs-Ausstattung so bunt angezogen, dass es weh tat. Aber klar: selber schuld, wer am Samstagabend Fernsehen schaut. René Hornung

Illustration: Beni Bischof

Die Reithalle damals, vor dem Umbau.

Bild: Archiv Pressebüro St.Gallen

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Mehrfach belichtet

mit Daniel Ammann (Bild) und Daniel Klingenberg (Text)

Nur in der Dunkelkammer, so sagte er rückblickend, habe er sich in seinem Leben wirklich sicher gefühlt. Umgeben von Wannen, Pinzetten und Chemikalien sei er davon gebannt gewesen, wie auf dem lichtempfindlichen Material aus dem Nichts von Gebäuden überstellte Natur oder Menschen mit suchenden Blicken erschienen seien. Eine besondere Zuneigung habe er zu Doppelbelichtungen entwickelt, mit denen er zusammengefügt habe, was zusammengehöre. Dass sein Leben immer mehr zur Dunkelkammerexistenz geworden sei, habe mit seiner Anlage zur Doppelbelichtung zu tun. Auch ausserhalb seines Rückzugsortes habe er nämlich im Laufe der Zeit wie bei einem Entwicklungsprozess Menschen und Gegenstände – die S-Bahn, die über das Brühltor zische, sei eines der harmloseren Beispiele dafür – rund um sich auftauchen sehen. Er vermute, dass diese sich entweder aus einer vergangenen oder zukünftigen Zeit in die Realität drängten. Nachdem er einmal von einem Doppelbelichtungs-Hund gebissen worden sei, habe er sich nach den immer seltener werdenden Ausgängen jeweils geradezu in die Dunkelkammer geflüchtet.

Der Fotograf Daniel Ammann schickt der «Saiten»-Redaktion monatlich ein Bild ohne Hintergrundinformationen. Wechselnde Autorinnen und Autoren schreiben die Legende.

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DER PLAN Anteil fremdsprachiger Kinder in ausgewählten Kindergärten (2011)

Das ist die Stadt St.Gallen mit ihren vierzehn statistischen Quartieren – langgezogen, in die Breite auswuchernd im Osten, schmaler im Westen, als Ganzes: am ehesten einem einseitig breitgeklopften Wiener Schnitzel ähnlich. (Keiner Bratwurst). Die Topografie begünstigt die Zweiteilung der Stadt in ein Oben und ein Unten. Die Karte zeigt die Unterschiede anhand ausgewählter Eigenheiten: Wohnraum, Verkehrsbelastung, Grünflächen und Ausländeranteil. Die Zusammenhänge sind nicht neu, aber hier offensichtlich: Auf den Hügeln im Norden und im Süden ist mehr Wohnraum pro Kopf da, die Verkehrsbelastung ist geringer und der Anteil Fremdsprachiger liegt unter dem Durchschnitt. Und umgekehrt fallen etwa die Talkindergärten wie Salisstrasse im Lachenquartier oder am Rappensteinweg in St.Fiden mit einem Ausländeranteil von bis zu vier Fünfteln auf. Zwar ist die Realität im Einzelnen komplexer als hier darstellbar – so umfasst etwa ein Quartier wie Linsebühl-Dreilinden sowohl stark belastete als auch privilegierte Wohnlagen, und so ist etwa für Singles (immerhin 48 Prozent aller Haushalte in der Stadt) die Zentrumslage trotz mehr Lärm attraktiv. Dennoch lässt sich aus der Karte zumindest ein simpler politischer Schluss ziehen: Es gibt zu viele Autos in der Stadt, namentlich Pendlerverkehr, der die Lebensqualität in den Tallagen beeinträchtigt. Es gibt aber auch, um nicht bloss zu jammern, viele Kinderspielplätze. Und die sind schön verteilt.

Anteil fremdsprachige Bevölkerung in Prozent nach Quartieren (2000)

Wohnfläche pro Kopf in m2 nach Quartieren (2000) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

Winkeln Lachen St.Fiden Bruggen Neudorf Riethüsli Langgass-Heiligkreuz Linsebühl-Dreilinden Notkersegg Rosenberg St.Georgen Innenstadt St.Jakob Rotmonten

Stadt gesamt

39 39 41 41 43 43 45 47 48 49 50 52 53 60

Winkeln Lachen St.Fiden Bruggen Neudorf Riethüsli Langgass-Heiligkreuz Linsebühl-Dreilinden Notkersegg Rosenberg St.Georgen Innenstadt St.Jakob Rotmonten

44

Stadt gesamt

16 % 25,3 % 22,5 % 18,4 % 10,7 % 18,7 % 19,6 % 16,7 % 6,3 % 19 % 8,7 % 16,4 % 15 % 4,5 % 17 %

4

D

1

Wichtigste Informationsquellen: Statistisches Jahrbuch der Stadt St.Gallen (2011, z.T. mit Daten der Volkszählung 2000) Wirtschaften, arbeiten, wohnen – wo steht die Stadt St.Gallen im europäischen Städtevergleich? (2012) Bevölkerungsbefragung (2009) Wohnen in der Stadt St.Gallen (2006) Medienmitteilungen und Auskünfte von Stadtpolizei, Gartenbauamt, Amt für Baubewilligungen, Vermessungsamt Richtplanentwurf (2012) Kartenmaterial: swisstopo

A

Wolfganghof

12.5%

12 SAITEN 09.12


Salisstrasse

Rappensteinweg

Sonnenweg

86.7%

Kesselhaldenstrasse

69.9%

53.5%

0%

I

6

14

C

5

7 3

13

B

F

10 2

E

9

8

G

Verkehrsbelastung nach ausgewählten Zählstellen im Tagesschnitt (2010) H

4

A B C D E F G H I

11

6 12

Guggerstrasse

Hauptverkehrsachsen

Öffentliche Räume

0% Friedhöfe

Parks, wichtige Grünflächen

Spielplätze

Begegnungszonen

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Zürcher Strasse Bruggen Rorschacher Strasse, Neudorf Langgasse, H eiligkreuz Geissbergstrasse R ussen Platztor/Unterer G raben Rosenbergtunnel A1 St.Leonhardbrücke Teufenerstrasse Wittenbach, Kronbühl

Grünflächen m2/Einwohner London: New York: St.Gallen: Mailand:

25,5 16,6 16,4 15,9

21 600 13 500 16 500 12 300 26 200 73 400 27 300 12 500 16 900


Der Plan

Ein paar gute Stunden nach der Arbeit St.Leonhardspark heisst die 3511 Quadratmeter kleine Fläche offiziell. Meist wird sie aber ­ Leonhardspärkli, Pärkli oder gleich Leo genannt. Das Sankt fällt weg. Dafür kommt etwas anderes hinzu: Gemeinschaft. Unser Autor hat hier einen Platz unter den Boulespielern gefunden. von Silvio Frigg

Wer im Leonhardspärkli die Stadt sucht, erspäht diese im Sommer durch ein dichtes Laubwerk. Eingeklemmt zwischen Vadian- und St.Leonhard-Strasse liegt das Rechteck des Platzes. Auf der einen Seite kurvt der Langsamverkehr vor der Stadtpolizei und der Schule um Pfähle. Auf der anderen Seite – neben dem kurzatmigen Zischen der Druckluft ablassenden Züge der Appenzellerbahn – brummt der Verkehr zum Bahnhof und ins Stadtzentrum. Die Qualität des Ortes ist nicht seine Ruhe oder Abgeschiedenheit. Vielmehr sind es gerade die Nähe zum Bahnhof und die vielbegangenen Wege durch den Park, die ihn als städtischen Raum auszeichnen. Hierin unterscheidet sich das Leonhardspärkli vom Stadtpark oder dem Klosterhof: Man umgeht und man durchquert es gleichermassen. Abends eilen die Angestellten der kantonalen Behörden im dahinter liegenden, ehemaligen Stickereiquartier zu den Zügen. Nicht viel weniger zügig geht es morgens in den Wellen des Taktfahrplans zu den Arbeitsplätzen.

Eine Trennung zwischen Innen und Aussen ganz eigener Art bietet die Anlage selbst mit dem Fussgängerweg an der Nordseite. Wer hier zwischen zwei Hecken Platz nimmt, ist vielleicht vom Einkaufen mit schweren Taschen unterwegs und ruht sich aus oder wählt bewusst die zweite Reihe, etwas weg von den Leuten im Park, wie zum Beispiel jene ältere Dame, wohlgekleidet, die stundenlang mit Gleichmut beobachtet und verharrt. Gepflegtes Desinteresse Das Nebeneinander der einzelnen Gruppen zeugt von friedlicher Koexistenz, von genug Raum und Ungestörtheit, auch von gepflegtem Desinteresse. Das ist positiv gemeint. Das Soziotop bietet Nischen für viele. In der Sprache der Stadtplanung sind es «diverse Nutzungsansprüche», die zusammenkommen. Das Leonhardspärkli ist kein Problempark, keine aufsuchende Sozialarbeit ist nötig, und auch die Stadtpolizei gleich daneben fällt nur manchmal mit einem Einsatzwagen auf, der sich mit eingeschalteter Sirene seinen Weg durch den Stosszeiten-Verkehr bahnt. Drohkulissen Valier’scher Prägung sind unnötig. Die Szenerie untertags ist friedlich. Die Kassenfrau der Migros und die Schülerinnen und Schüler der Berufsgewerbeschule, die hier ihre Mittagspause verbringen, schätzen den Ort inmitten der Bäume und scheinen keine Gefahr für die öffentliche Ordnung zu sein. Vielleicht liegt das nicht zuletzt auch am Brunnen, der dem Leonhardspärkli – dezent aus der Mitte verschoben, um den Fussgängern Platz zu machen – ein Zentrum gibt. Das Mädchen mit Krug vom St.Galler Bildhauer Wilhelm Meier (1880–1971) gibt dem Platz mit seiner leicht überlangen, schlichten Silhouette eine menschliche Mitte. Mit einem vierstrahligen Wasserspiel und wechselnder Bepflanzung umgeben, ordnet sich der Brunnenfigur alles unter. Auch die Boulespieler müssen sich anpassen. Am Metallband, welches den Brunnen umfasst, liegt viel Kies, was das Spiel hier schwierig macht. Das «terrain libre» des Parks ist eben nicht die gepflegte Bahn ohne Überraschungen. Mit leisem Bedauern stellt man fest, dass das Mädchen mit Krug dem Grossteil des Geschehens auf dem Platz den Rücken kehrt und direkt nach Norden, in die doppelreihig geschnittenen Linden, welche an sonnigen Tagen Schatten

Die Bühne und ihre Zuschauer Auf dem Kiesplatz erkennt man Wege. Der Kies liegt dünner und der festgetretene Untergrund bildet kleine, kaum sichtbare Mulden. Die Boulespieler im Pärkli wissen um diese Eigenheit. Vergessen sie vor dem Wurf das Terrain zu lesen, rollen ihre Kugeln auf dem dünnen Kiesgrund davon und werden an den Kiesmoränen ausgebremst. Manchmal bleibt ein Pendler stehen und schaut dem Spiel kurz zu. Die Ruhe scheint verlockend zu sein, die die Spieler bei ihrem gemächlichen Zeitvertreib ausstrahlen. Zuschauer hat es fast immer. Die Möblierung des Pärklis ist ein Spiel mit Drinnen und Draussen und darauf angelegt, Bühne und Zuschauerraum in einem zu sein. Auf den im Schatten liegenden Bänken am Rand ruhen sich Leute aus, treffen sich Schüler zum Feierabendbier oder kommen die Männergruppen zum Schwatz zusammen, die später zum Fussball auf die Kreuzbleiche weiterziehen. Manchmal, wenn die Boulespieler auseinander gegangen sind, nehmen Ball spielende Kinder den Platz ein oder junge Männer aus Somalia und Eritrea. Ein neues Fahrrad ist das Ereignis der Stunde, es wird auf dem nachgiebigen Untergrund von allen Probe gefahren. Daneben vereinzelte Pärchen in der Hoffnung auf Intimität. 14

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Der Plan

spenden, schaut. sie blickt über die Geleise in Richtung Lokremise, wo zwar auch viel Kies liegt, aber niemand eine Kugel wirft. immerhin wurde noch nicht beobachtet, dass das Mädchen als «Fanny» herhalten musste: jene Figur oder statue, der man den Hintern küsst, wenn man beim Boulespiel mit null zu dreizehn Punkten verliert. Diese tradition wird in st.Gallen nicht gepflegt.

Platz nehmen Öffentliche Freiräume müssen erkämpft und verteidigt werden. auch in der höflichen Gesellschaft der Boulespieler, wo jede gute Kugel einer Mitspielerin, eines anfängers sowieso, mit einem «bravo», «schön» oder mit dem Klopfen von Kugeln gelobt wird, geht es darum, den eigenen Raum aktiv einzunehmen. es ist auch ein spiel mit sozialen Distanzen. Diese zu überwinden lohnt sich allemal. im schlechtesten Fall ist man ein paar stunden bei schönem Wetter draussen gewesen, im besten hatte man ein schönes spiel und einige Kugeln geworfen, an die man am nächsten Morgen noch mit einem Lächeln denkt. Jetzt, wo die tage wieder kürzer werden und die abendlich flach einfallende sonne mit ihrem herbstlichen Glanz über das Kies streicht, ist das Leonhardspärkli ein perfekter Ort für ein paar gute stunden nach der arbeit. Und feine Überraschungen gibt es auch: wenn zum Beispiel ein gestandener spieler einen turniersatz gebrauchter Boulekugeln verschenkt. immerhin kosteten die drei Kugeln rund 200 Franken und sind unterdessen mit einer Patina versehen, die unbezahlbar ist. Das Highlight des Leonhardpärklis allerdings sind die beiden im Boden eingelassenen trampoline. Hier herrscht nicht die meditative und mediterrane Gelassenheit des Boulespiels, sondern ausgelassene Freude. aber beides hat seinen Platz im Pärkli.

Ein strategisches Spiel Der friedliche anschein des spiels mag den Blick etwas verklären. Boule ist ein spiel der Könner und mit Regeln. ein Zeitvertreib, aber auch ein sport. Höflich wünscht man sich zu Beginn «ein schönes spiel», die Punkte schenkt man sich aber nicht. Fokus und Konzentration sind von grosser Bedeutung, ebenso die Psychologie: Wer führt und allzu entspannt weiterspielt, verliert Punkte. Wer ruhig atmet und nicht darüber nachdenkt, ob er die Kugel richtig hält, wirft besser. Die eigene Kugel zielt so nah wie möglich oder nötig an das Cochonnet heran, jene kleine Kugeln, um die sich alles dreht. Gegnerische Kugeln schiesst man weg, wenn sie zu nahe liegen oder stören. Je besser die spieler, desto strategischer das spiel. anfänger haben nur die Zielkugel im auge. erfahrene spielerinnen schaffen Raum. im Leonhardspärkli findet man sie alle: Könnerinnen und anfänger, Clubmitglieder und Gelegenheitsspielerinnen in einer internationalen Mischung quer durch alle sozialen schichten. auch hier ist das Miteinander manchmal ein nebeneinander, man spricht sich zwar mit Vornamen an (fast das schwerste am spiel ist, sich die vielen namen merken zu können), aber von den meisten kennt man nicht mehr als ein paar Brocken Biografie. Das spiel selbst eint. Und auch hier gibt es ein Drinnen und ein Draussen. nicht, dass sie einen nicht liessen, aber einfach mitzuspielen, braucht Überwindung. Braucht den Mut, im lockeren, aber ungewohnten sozialen Gefüge des Pärkleins seinen Platz einzunehmen.

Silvio Frigg, 1975, arbeitet in der stiftsbibliothek und spielt im Leonhardspärkli seit etwas mehr als drei Monaten Boule. er hätte es kaum für möglich gehalten, nun Mitglied des hiesigen Bouleclubs (www.sgatpetanque.ch) zu sein.

Bild: Marco Kamber

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KaPitulation

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Die Abstimmung über das St.Galler Polizeireglement im Juni 2005 war hart umkämpft – heute sind die Wegweisungen kaum ein Thema mehr, insbesondere, weil sie anders eingesetzt werden als ursprünglich gedacht. von Etrit Hasler

Wegweisungen 500 431

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es war ein heisser Frühlingstag 2005 am «Wegdüda»-Fest auf dem Parkplatz vor den inzwischen verschwundenen Häusern an der nelken- und tulpenstrasse. alle waren sie da, um gegen das neue Polizeireglement zu protestieren: Politikerinnen, Kulturschaffende, sozialarbeiter, sogar Punks. es gab Partys, Demonstrationen und ein überparteiliches Komitee – die iG stadt ohne Willkür. immerhin ging es um nichts Geringeres als die aufweichung der Grundrechte, bei der ausgerechnet die stadt st.Gallen eine Pionierrolle übernehmen sollte. Dass die Polizei Menschen wegschicken darf, ohne dass sie etwas verbrochen haben – das verstiess gegen unser Verständnis von staat und Gerechtigkeit, und wir klemmten uns mit Herz und seele dahinter. Wir gingen mit wehenden Fahnen unter. Knapp zwei Drittel der stimmberechtigten stimmten dem Polizeireglement zu. sieben Jahre später ist das thema weit weg. Gegen die Wegweisungen hat es keine Demonstrationen mehr gegeben – und der umkämpfte artikel wurde nicht nur im Rest des Kantons, sondern praktisch in der ganzen schweiz eingeführt. Doch st.Gallen ist seine Pionierrolle nicht losgeworden: Mit 961 Wegweisungen pro Jahr sind wir die «Grossstadt der Wegweisungen» – wahrscheinlich sogar die Hauptstadt: dreimal so viele Wegweisungen wie in Winterthur, mehr als doppelt so viele wie in Bern.

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Wegweisungen nach Zahl und Ort, Standorte der Videokameras.

entsprechend konsequent die strategie im Kampf gegen den strassenhandel, wie sie sVP-Kantonsrat erwin Böhi anlässlich der st.Galler Jugendsession verkündete: «Mehr Polizisten. Mehr Wegweisungen.» ende der Diskussion. Der Kampf ist längst verloren Die Realität ist eine andere. Die Zunahme der Wegweisungen im Drogenbereich ist nichts anderes als der traurige Beweis dafür, dass die Drogenpolitik – nicht nur in st.Gallen, aber hier besonders – gescheitert ist. Kokain ist zur schicken ausgehdroge für junge schweizer erwachsene geworden. Keine Randständigen und keine Punks. in allen möglichen Klubs und Bars dieser stadt – doch daran will sich niemand die Finger verbrennen. Gute steuerzahlende am Freitagabend mit Handschellen abführen? ein Polizeivorsteher, der das wagen würde, könnte bei den nächsten Wahlen wohl seinen Hut nehmen. Doch solange es diese Konsumenten gibt, wird es die Dealer geben – eine simple volkswirtschaftliche Gleichung. Und der Kampf dagegen ist schon lange verloren: Ähnlich wie an der Zürcher Langstrasse hat die st.Galler Polizei grösste Mühe, den Dealern straftaten nachzuweisen, weil sie nur kleine Mengen auf sich tragen, die sie im notfall verschlucken können. Der stadtrat gesteht selber ein: erwischte Dealer werden «regelmässig umgehend durch andere ersetzt», womit das spiel von vorne losgeht. Die Wegweisung als bestes, ja als letztes Mittel im Kampf gegen Drogen? Das ist keine strategie mehr. Das ist eine Kapitulationserklärung.

84% Drogenverdacht Der Grund dafür ist nicht etwa, dass unsere Befürchtungen eingetroffen wären. Die öffentliche empörung richtete sich 2005 noch hauptsächlich gegen Gruppen von Randständigen – die Punks am Hauptbahnhof und die süchtigen im Kantipark. Zitat aus den abstimmungsunterlagen: «Zu denken ist (...) an aggressiv auftretende, gewaltbereite Rechtsoder Linksextreme oder an Gruppierungen, welche den öffentlichen Raum zeitweise in Beschlag nehmen, Passanten und Passantinnen anpöbeln und dadurch das sicherheitsgefühl der einwohnerinnen und einwohner sowie der Gäste unserer stadt stark beeinträchtigen.» Wie der stadtrat anfangs Juni in seiner antwort auf eine einfache anfrage von sP-Parlamentarierin Bettina surber klarstellte, sind diese Gruppen nicht mehr im Hauptfokus der Wegweisungen. Vielmehr geht es jetzt um «Personen afrikanischer Herkunft, bei denen (...) der Verdacht auf Beteiligung am Drogenhandel bestand, ohne dass allerdings ausreichendes Belastungsmaterial für eine strafanzeige gegeben war.» Vermeintliche schwarze Drogendealer also. insgesamt seien 84% der Wegweisungen im Zusammenhang mit Drogen ausgesprochen worden. Das klingt auf den ersten Blick vielleicht sinnvoll: Wieso sollen Drogenhändler – welcher Hautfarbe auch immer – sich ungestört im öffentlichen Raum bewegen dürfen?

Etrit Hasler, 1977, ist sP-stadtparlamentarier und Kantonsrat und war 2005 bei der Gründung der iG stadt ohne Willkür dabei.

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Mein liebes St.Gallen von Joël Luc Cachelin

Einem Berner, der wie jeder Berner niemals einen Ort so lieben wird wie seine Heimatstadt, fällt es schwer, in der Ferne eine neue Liebe zu finden. Und doch habe ich Dich in diesen elf Jahren lieb gewonnen. Es ist keine Liebe, aber es ist eine Freundschaft, in der man sich einiges leisten kann und in deren Arme man gerne zurückkehrt. Deine unglückliche Topografie hast Du nicht verschuldet. Ein Geistlicher wollte mit Dir an den Bodensee umziehen, es wäre keine schlechte Idee gewesen. Dir fehlt das Mediterrane, das Flair für das Zeitlose, Gemütliche. Zum Wandel bist Du nur bedingt fähig. Deine kubischen Neubauten sehen sich zum Verwechseln ähnlich und erinnern an die grausamen Administrationen bei Orwell oder Kafka. Stadtentwicklungsprojekte werden an der Urne verhindert oder so umgesetzt, dass niemand wirklich zufrieden ist. Vielleicht fühle ich mich deshalb in Deiner Mitte so wohl, weil Du so ungeschickt darin bist, Dich zu vermarkten, weil Du nie aus Deinen kleinen Strukturen ausbrechen wirst? Aber nicht kritisieren soll ich Dich, sondern weiterdenken. Könnte ich Dich verändern, würde ich Dich zu einer multimedialen Bibliothek umbauen. Du würdest zu einem Zentrum des Wissens, zu einem Treffpunkt der Kreativen, zu einem Ort, wo Gegensätze verschmelzen. Die Stadt und das Land, die Gegenwart und die Zukunft, die Ökonomen und die Anarchisten. In Dir würde man sich treffen, um die Vergangenheit und die Gegenwart zu verstehen und aus diesem Verständnis die Zukunft zu formen. Du könntest Dich als überregionales Kongresszentrum profilieren. In meiner Vision wächst Du mit Deinen anliegenden Dörfern und Städten zu einer kantons- und landesübergreifenden Region zusammen. Ja, durch Deine zentrale Lage und Deine reiche Vergangenheit hast Du das Potenzial, die Hauptstadt dieser Region zu sein. Deine Universität und Deine Fachhochschule sind für Deine Zukunft unverzichtbar. Am hilfreichsten für Deinen Wohlstand wäre eine gemeinsame Positionierung von Universität und Fachhochschule. Du könntest Bekanntheit erlangen, wenn jedermann weiss, an welchen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Problemen Du studierst. Deren gibt es genug: das Recycling, die Sozialwerke, das Gesundheitswesen, die totale Digitalisierung. Mein Traum einer riesigen Mediathek würde Dir vorschreiben, Dein Wissen frei zur Verfügung zu stellen. Dazu bräuchte es ein Internet, das allen kostenlos bereitsteht. Die technische Vernetzung ist Grundlage, damit sich die Menschen auch sozial und wirtschaftlich

vernetzten können. Wissen muss gratis zur Verfügung stehen, soll es geteilt werden, um sich dadurch zu vermehren. Als Mikrokosmos könntest Du eine Vorreiterrolle einnehmen, in dem Du alle Deine Sozialwerke abschaffst und stattdessen all Deinen Bürgern ein Grundeinkommen auszahlst. Deine Altstadt würde ich zum XXX-Lorium umbauen. Hier würde man wandeln, seinen Gedanken nachgehen. Hier könnten Deine Einwohner lernen zu leben. Sie würden aufeinandertreffen, um zu diskutieren, zu arbeiten, zu lernen und zu feiern. Ich wünsche mir mehr Parkanlagen, einen grosszügigen Stadtgarten, einen grosszügigeren Marktplatz, einen übersichtlichen und grünen Bahnhofsplatz. Gondeln zu den Weihern und zur Universität würden Deine Hügel besser erschliessen. Du könntest die industriellen Grenzen zwischen Arbeit, Weiterbildung und Freizeit endlich zu Fall bringen. Weil immer mehr Menschen zuhause arbeiten, solltest Du ihnen genügend öffentliche Orte zum Arbeiten anbieten. Aber keine Büros, die Kaninchenställen gleichen, sondern Räume, die den Ateliers von Modeschaffenden zum Verwechseln ähnlich sehen. Die Autos müssten aus der ganzen Altstadt verbannt werden. Anstelle der Autos könnten kostenlose Fahrräder den Transport innerhalb der Stadt garantieren. Dein grosser Vorzug ist, dass in Dir alles zu Fuss erlaufen werden kann. Vielleicht bräuchte es für die konsequente Umsetzung der autolosen Stadt eine Metro, die unterirdisch vom Bodensee bis nach Winterthur oder wenigstens bis Gossau fährt. Um die Stadt nicht vom Rest der Welt abzuschneiden, braucht es bessere Verkehrsverbindungen in die Ferne und grosse Parkhäuser am Rande der Stadt. Für einen Aussenstehenden ist es nicht verständlich, warum von Zürich bis St.Gallen vier Zwischenhalte eingelegt werden müssen oder auf der Hauptachse der Schweiz nachts nicht ohne einstündigen Zwischenhalt im Zürcher Hauptbahnhof von Bern aus heimgekehrt werden kann. Eine Stadt, die es ihren Bürger nicht erlaubt, mobil zu sein, hat keine Zukunft. Joël Luc Cachelin, 1981 in Bern geboren. 2001 hat er das BWL-Studium an der Universität St.Gallen begonnen und 2009 mit einem Doktorat zur Zukunft des Managements abgeschlossen. Im selben Jahr hat er die Wissensfabrik gegründet, ein Think Tank zu den Themen Wissen, Human Resources Management und Bildung. Er findet St.Gallen die perfekte Stadt, um unter der Woche einer ­Wissensarbeit nachzugehen.

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Der Plan

Am Tellerrand der Stadt Eine Stadt hat ihre öffentlichen Räume, über die man diskutiert – und ihre «Hinterhöfe», wo man lieber nicht so genau hinschaut. «Saiten» hat sich umgesehen – die Reportage von der R ­ orschacher Strasse, an einem Werktag Mitte August. von Marco Kamber

Haltestelle Krontal, kurz nach vier. In einer Stunde rollt der Feierabendverkehr an. Schon jetzt brummen die Motoren so laut, dass die Presslufthämmer der Strassenbauer nebenan wie eine dezente Begleitung wirken. Ich stehe an der Kreuzung, wo die Krontal-Metzgerei einmal für guten Lammgigot bekannt war. Jedes Mal, wenn die Ampel grün wird, wirbelt eine braun-graue Wolke auf. Man könnte die Luft zerschneiden, und die knallende Sonne macht es auch nicht leichter. Im Computerladen nebenan wirbt ein Plakat im Schaufenster für Telefonkarten, mit denen Auslandanrufe besonders günstig seien. Die gleichen Karten gibt es im multikulturellen Zürcher Kreis 4 an jeder Ecke. Ich wechsle die Strassenseite, zum Imbissladen «Asterix». Eine Tafel wirbt für fünf-fränkige Kebabs und vier-fränkige Wienerli. Dahinter schräg geparkte, verstaubte Autos, die meisten mit Preisschild. Das «Asterix» ist ein typisches Hochparterre-Lokal in einem alten Wohnhaus. Von diesen, meistens mit knapp bemessener Wohnfläche, gibt es noch viele an der Rorschacher Strasse. «Es sind einfache Zimmermeister- und Baumeisterhäuser, die während des StickereiBooms entstanden sind», wird mir der Historiker Edgar Heilig später am Telefon erklären. Hier lebten Arbeiter, die in den nahe gelegenen Fabriken ihr Brot verdienten. Drinnen im «Asterix» riecht’s nach Grillfleisch. Aus einer dunklen Ecke flimmert der Fernseher. Der Laden ist leer, eine ältere Frau mit Kochschürze löst Kreuzworträtsel. Ob sie schon lang hier sei, möchte ich wissen. Schon seit sechs Jahren, vielleicht auch etwas länger. «Manchmal läuft es gut, dann wieder schlechter», sagt die Frau. Im Moment habe sie mittags immer viel zu tun; sie zeigt nach draussen, auf die Bauarbeiter, die gerade Glasfaserleitungen verlegen. Weiter stadtauswärts kommt man an mehreren Coiffeurgeschäften vorbei. Die meisten haben noch Betriebsferien, der persische Granit-Stein-Laden hat auch zu. Weiter: Aus einem niedrigen Backsteinbau kommt ein Mann heraus. Er führt hier seine kleine Autogarage, die Stern-Garage. «Was willst du?» Ich kenne ihn, weil er mir vor Jahren einmal einen durchgerosteten Auspuff provisorisch anschweisste, der mir auf der Autobahn halb abgebrochen war. Er könne sich daran erinnern, meint er. Trotzdem: «Kein Kommentar!», als ich ihn frage, wie es ihm hier gefalle. Lastwagen donnern vorbei, der Lärm beginnt allmählich zu stören. Ich fange an, die einzelnen Motorenklänge nach Charakter einzuordnen: aggressiver Motorroller, brutaler Sattelschlepper, bäurischer Subaru, verweichlichter Opel.

Planerisches Intensivgebiet Die Rorschacher Strasse ist kein Mekka für Spaziergänger. War sie auch früher nicht. Historiker Heilig hat hier Stadtführungen gemacht, als er vor seiner Pensionierung beim Stadtplanungsamt tätig war. «Nach zwei Stunden hatte ich keine Stimme mehr, weil ich fast schreien musste». Nicht nur der Strassenlärm, sondern auch die Enge wirkt wenig einladend für Fussgänger. «Wegen der verhältnismässig engen Topografie unserer Stadt weisen die Ausfallsstrassen nicht die prominente Breite auf, wie sie es andernorts tun». Dass die Lebensqualität hier unterdurchschnittlich ist, weiss man auch beim Stadtplanungsamt. «Der Bereich zwischen St.Fiden und Neudorf ist für uns ein planerisches Intensivgebiet», sagt Brigitte Traber vom Stadtplanungsamt. Im kommunalen Richtplan, der gegenwärtig im Parlament behandelt wird, seien entsprechende Massnahmen vermerkt. Dazu gehörten die Verdichtung der Bebauung, eine Beruhigung des Verkehrs und die Schaffung neuer sowie die Aufwertung bestehender Freiflächen. Weiter stadtauswärts: der Autotreff Krontal, wieder eine Garage. Hier merkt man das verwurstelte Stadtbild besonders gut, ein Puzzle von Epochen und Stilen, als hätte eine Riesenhand ein paar Häuser und Schöpfe hingeworfen, und da stehen sie jetzt. Ich gehe auf den Mann zu, der vor der Garage sitzt. Er wird mir sagen, dass auch er auf den Mann wartet, der hier zuständig sei. Schon seit einer Weile – er hat sich bei der nahen Tankstelle inzwischen einen Kaffee geholt. Ein paar Oldtimer stehen herum. Es gibt einen alten Jaguar E-Type, ein sehr schönes Modell. Daneben weitere Wagen, teils auch neuere. Hätte die Rorschacher Strasse ein eigenes Wappen, müsste darauf ein Auto abgebildet sein. Wie bei allen städtischen Ausfallachsen florieren hier Garagen und Tankstellenshops. Diese sind Ersatz für die ehemaligen kleinen Läden. Einen wirtschaftlichen Umbruch erlebte die Rorschacher Strasse im Jahr 1987. Die damals eröffnete Stadtautobahn senkte zur Freude der Anwohner den Verkehr – zum Leidwesen der kleinen Geschäfte aber auch deren Umsätze. Wo ist die Mitte? Seit einer halben Stunde bin ich stadtauswärts unterwegs, viel Verkehr, aber wenige Leute, die mir vom Leben an der Rorschacher Strasse erzählen könnten. Zwar ist fast jedes Haus bewohnt, aber die Trottoirs sind wie ausgestorben. Endlich: Bei der Ausfahrt der Migrol-Tankstelle, auf einem 18 saiten 09.12


Der Plan

Bilder: Marco Kamber

len nicht, dass unser Lehrmeister weiss, dass wir hier rumhängen». Mark treffe sich immer hier mit seinen Jungs. «Das ist meine Hood. ich wohne gleich da vorne, im Hundertdrüesiebezgi». Der neunzehnjährige besucht die Wirtschaftsmittelschule in der stadt. nach dem abschluss wolle er nicht ins Zentrum ziehen. sei doch gut hier. «Und wenn ich weg gehe, dann ganz. Zürich oder so. Da gehen wir eh oft in den ausgang», sagt er. Leute mit einkaufstaschen queren den Platz. Ob er es schade finde, dass es hier keinen grünen Park gibt? «Hier hat’s ja auch ein paar Bäume, und wenn es einen Park gäbe, würden nur die Junkies kommen». kniehohen Mäuerchen, im schatten eines roten Lieferwagens treffe ich jemanden. Rado. er streckt mir eine offene Zigarettenschachtel hin, die Lungenkrebswarnung darauf in serbokroatisch. Gerade ist er von den Ferien bei seinen Verwandten heimgekehrt und hat jetzt noch zwei tage frei, bevor er wieder an die arbeit muss, Parkettböden verlegen. Mit seiner Frau wohnt Rado seit elf Jahren an der Rorschacher strasse. «im sommer sitze ich immer hier bei der tankstelle, rauche und trinke Kaffee. Was will ich zu Hause?» Jeden Morgen um vier werde er von den ersten Lastwagen geweckt. seine Viereinhalbzimmer-Wohnung im zweiten stock kostet rund 1600 Franken. Die Reinigungsfirma, die letztes Jahr die Rückstände der abgase von den Fensterläden fegte, musste er selber zahlen. Warum nicht an einen anderen Ort ziehen? «Die autobahneinfahrt ist nahe. Und ich bin jetzt 57, arbeite viel, habe keine Zeit für einen Umzug», meint er. Die abendsonne macht durstig. im Restaurant Öchsli bei der Bushaltestelle neudorf sitzt der Wirt mit drei alten Gästen am tisch. sie würfeln. Draussen gibt es einen provisorischen sitzplatz mit Plastikstühlen, das Bier wird mir durchs Fenster gereicht. am gleichen tisch trinken zwei Männer, Mitte vierzig, eine Cola und erzählen mir, dass neuerdings hier viele alte, «urchige» Beizen in den Händen von secondos oder ausländern wären. «Für den schweizer Wirt ist es hier nicht mehr attraktiv – der macht lieber im Zentrum einen spunten auf», sagt einer der beiden. Gibt es denn im Quartier kein Zentrum? «Keine ahnung, vielleicht dort vor der Migros?» ich zahle mein Bier, das hier noch drei Franken fünfzig kostet, und wechsle dort hin. schliesslich hiess es auch beim stadtplanungsamt, öffentliche Begegnungsorte hier im Quartier seien vor allem die tankstellenshops, Bushaltestellen und Lebensmittelläden. Der ovale, von sträuchern umsäumte Platz vor der Migros wirkt tatsächlich wie ein Begegnungsplatz. auf einem Mäuerchen hocken junge Männer in bunten Poloshirts. einige energydrink-Dosen liegen herum. nur einer von ihnen will seinen namen nennen – «wir wol-

Im Landhaus Gerade schliesst die Migros, die Jungs werden noch eine Weile dasitzen. auf dem Rückweg Richtung stadt stosse ich auf ein etwas verstecktes Lokal. eine verwinkelte treppe führt vom trottoir ins «Landhaus», eine urtümliche Holzbeiz direkt an der vierspurigen strasse. Die gekochten eier in der tischmitte sind nicht bunt lackiert; es gibt auch sonst keinen schnickschnack. Fussballwimpel hängen an den Wänden und signierte Mannschaftsfotos. Man ist für den sC Brühl, der im nahen Krontal-stadion spielt. Die drei Männer am stammtisch schauen mich an und grinsen. «schon wieder», murmelt einer. später erzählen sie mir, dass sie mich für einen dieser typen gehalten hätten, die sich jeweils in Gruppen die «Rorschacher strasse runter saufen». Das komme immer wieder vor, oft dann, wenn in der stadt nichts los sei, um Weihnachten herum. Und dann sehe man sie nie wieder. trinksafari an der städtischen ausfallsstrasse. Früher sei mehr Leben gewesen. «es gab hier zwei Zentren: Krontal und st.Fiden», sagt die Wirtin. Die Leute aus dem Quartier seien damals von spunten zu spunten gezogen. «auf die idee, noch in die altstadt zu gehen, wäre man in solchen nächten nie gekommen.» Was einst vorstädtische Dorfkerne waren, sind heute Verkehrsknoten. autobahnzubringer st. Fiden, Kreuzung Krontal, Kreuzung neudorf. Das veränderte einkaufsverhalten – man geht ins Grossackerzentrum oder fährt in den Gallusmarkt – ist ein weiterer Grund dafür, dass es heute tötelet am saum der Rorschacher strasse. Kurz nach acht reden die arbeiter im «Landhaus» über das Fernsehprogramm und gehen dann nach Hause. Über die Holztreppe gelange ich wieder auf die strasse, wo der Verkehr noch immer rauscht. ich verlasse die Rorschacher strasse Richtung Rorschach. Runter an den see. niemand ist zu Fuss unterwegs. Und auch dort, wo Rado sass, liegen nur noch ein paar zerdrückte Zigarettenstummel. Marco Kamber, 1987, studiert Mediale Künste in Zürich und hat das amt für aufschwung in Rorschach mitinitiiert.

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wenn ich st.gallen von Claire Plassard

wenn ich in einen bahnhof einfahre an dessen dach eine funktionstüchtige schokoladenleuchtreklame von deren buchstaben kleinste riegel in aluminiumfolie abperlen ­bevor ich mich auf den heimweg der jeweils ein umweg begebe um mich an einem mit bier gefüllten broderbrunnen zu stärken ja wenn ich frühmorgens von schiffshupen & ahoigrüssen die durch das schräg gestellte schlafzimmerfenster geworfen geweckt werde weil die steinach freigelegt & ich mit meinem ruderboot das auf dem kanal der vor der ­haustür wartet runter ans blau fahren kann weil man nicht nur ­arbon erworben sondern gleich den ganzen landstrich bis rorschach gekauft hat ja den bodensee & die badhütte gleich mit & auch… wenn ich an verregneten nachmittagen die qual der wahl habe zwischen ausschliesslich unsynchronisierten filmen in allen städtischen lichtspieltheatern oder kaffee & erdbeertörtchen in den roten polstern des ­frühstücksraums des hotels am ring der nun auch am nachmittag & nicht nur für hotelgäste geöffnet oder einer ausstellung im fotomuseum winterthur das nicht mehr so heisst weil es in den osten gezügelt wurde oder… bevor ich dann am blumenbergplatz in einen bus der voll mit senioren ­steige um mir oben auf dem hügel vorlesungen attraktiver deutscher professorinnen anzuhören oder anzusehen oder was auch immer da ich jetzt endlich musse habe die ich früher nicht hatte ja wenn in der polierten & zusammengeflickten villa ­wiesental eine städtische organisation ihre zelte aufgeschlagen die sich zum ziel erklärt hat darüber zu informieren wieso solche bauten eben genau nicht verlottern dürfen oder wieso eben genau nicht ein einziges individuum gegen die öffnungszeiten eines kulturlokals klagen kann oder wieso… ja wenn ich & die tauben & der orange putzwagen am montagmorgen nicht mehr die einzigen knochen in der altstadt sondern jene von regem treiben durchflutet & eben dieses treiben in einer sprache abgehalten wird die seit jahrzehnten an der spitze der beliebtesten schweizer dialekte fungiert jo weisch wiä schö wär da

ja wenn sich auch meine enkelkinder ihre nächte immer noch im palace um die ohren schlagen & erst bei sonnenaufgang trunken & glücklich auf die rosenbergstrasse hinaustreten wo gegenüber keine mädchen in kurzen kleidern mehr auf ihre letzten kunden warten ja meine enkelkinder die mir mit augenrollen ein oma lass gut sein entgegenwerfen wenn ich ihnen meine jugendanekdoten auftischen will & unaufhörlich bettle dass sie mich auf eine beizentour vom splügen bis zur tankstell mitnehmen nur dieses eine mal … doch werde ich bei nächster gelegenheit nach dem nächstem klassischen konzert das ich irgendwo zwischen kathedrale & tonhalle besuche & zwar in meinem deux-pièce von akris deren mode stadtbewohner beim vorweisen ihrer wohnungsbescheinigung zum spottpreis erwerben können ja dann werde ich auf dem heimweg kurz einen umweg einschlagen ungeachtet der tatsache dass zuhause jemand auf mich ­wartet & in eines der besagten lokale blinzeln wo sie trinken & tanzen & musik hören & genau dann werde ich leise & glücklich eine träne ­weinen & an vergangene zeiten denken & insgeheim wahnsinnnig stolz darauf sein dass auch sie keine klubs mit tier-oder städtenamen ­frequentieren & dass auch ich zumindest etwas richtig gemacht habe & dass auch… ja an diesem grossen tag werde ich wenn ich ihn überhaupt noch miterlebe von runzeln zerfurcht ergraut & mit brüsten die bis zu den von arthrose entzündeten knien hängen & ich just wegen den besagten knien nicht mehr die treppe hoch zu den weihern nehme aber die gute alte mühleggbahn ja an diesem grossen tag werde ich mich auf einer der aussichtsbänke niederlassen & mit blick über meine stadt denken dass es sich gelohnt hat zurückzukehren. Claire Plassard ist 1990 in der Stephanshornklinik geboren, studiert heute Philosophie und Germanistik in Zürich, weilt nun für ein paar Monate in Berlin und findet St.Gallen klein, fein, vertraut und wahnsinnig erinnerungsschwanger.

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Der Plan

Zukunftswohnen: wie und wo? Die Bauplätze oben auf St.Gallens Hügel sind rar. Unten tobt der Verkehr. N ­ eubauten entstehen deshalb in der Peripherie. Doch eine städtische­­ Entwicklung braucht mehr als Schlafquartiere. von René Hornung

«Es gibt in St.Gallen keine grosse Konkurrenz im erfinderischen Wohnungsbau», sagte Stadtbaumeister Erol Doguoglu Ende letzten Jahres im Spezialheft der Architektur- und Designzeitschrift «Hochparterre». Begründet hatte er diese Feststellung mit der wirtschaftlichen Situation und dem Mangel an starken Wohnbaugenossenschaften. Als wäre noch ein Beweis nötig, zeigt der Blick auf die neuesten, fertiggestellten Wohnüberbauungen diesen Mangel an Erfindungsgeist. «Long Ville» an der Kreuzung bei der Post Langgasse streckt den Passanten optisch das Füdli entgegen. Die Architektur und die Wohnungsgrundrisse muten nicht gerade modern an. Sie sind auch schon rund zehn Jahre alt, denn der betreffende Gestaltungsplan wurde 1995 in Kraft gesetzt. Zeitgenössischer in der Erscheinung, aber auch nach älteren Planungen, wurden die Wohnwürfel im Schönbüelpark erstellt. Die Wohnungen sind zwar fast alle vermietet, doch die umlaufenden Balkone sind auffällig leer – und werden es wohl auch bleiben, so nah an der lärmenden Autobahn bei der Ausfahrt Neudorf. Sehr brav auch die neuen Mehrfamilienhäuser rund um die Zweibruggenmühle beim Bahnhof Bruggen oder die zwei neuesten Riegel am Dreilindenhang, die fast fertig sind. Avantgardistischen Wohnungsbau gibt es in der Stadt nicht.

sundes Wohnen wird unter dem Gübsensee drei Mehrfamilienhäuser mit 72 Wohnungen bauen. Auch das Eigentumswohnungs-Projekt an der Höchster Strasse im Osten dürfte für Aufsehen sorgen. Dort entsteht eine Siedlung, bei der die Bewohner die Nutzungen und den Ausbau selber bestimmen werden. Die ausfransenden Ränder Der sonst aber rare Erfindungsgeist ist nur ein Aspekt. Der andere ist die Lage der Neubauquartiere. Städtisches Leben entsteht nur dort, wo neben Wohnungen auch Infrastrukturen aufgebaut werden – reine Schlafsiedlungen bleiben meistens «tot». Quartierleben braucht Treffpunkte, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten. Zugegeben, St.Gallen hat eine schwierige Geografie. Die eingezonten Gebiete liegen in der Bandstadt strahlenförmig vom Zentrum entfernt an erhöhten Hanglagen – am liebsten mit Blick auf Säntis und Bodensee. Bei der Zonenplanrevision wurde auf die Verkehrserschliessung zwar geachtet, und auch Schulen sind meist nah. Aber ob «draussen in der Schlafstadt» auch eine Einkaufsmöglichkeit entsteht, kann die Stadtplanung nicht steuern. Mitunter werden die Tankstellenshops zu Quartierläden. Und so produzieren die peripheren Quartiere immer auch mehr Verkehr: Die Mehrheit der Arbeitsplätze liegt in den Zentren, die Mütter brauchen das Auto für den Einkauf und chauffieren die Kinder zur Schule oder zum Sport. Selbst gut erschlossene periphere Quartiere verlängern den Verkehrsstau und belasten den öffentlichen Verkehr. Die St.Galler S-Bahn wird – wenn sie nächstes Jahr bessere Verbindungen bringt – langfristig die Probleme gar noch verschärfen: Weil die Peripherie besser erreichbar wird, wird dort noch mehr gebaut. Die Stadt wird weiter ausfransen.

Zu wenig Wettbewerbe Diese Beispiele zeugen von der Haltung der Investoren. Weil St.Gallens Mietzinsniveau vergleichsweise tief ist, lasse sich kein überdurchschnittlicher Planungsaufwand betreiben, sagen die Investoren. Deshalb wird auch öfter auf Architekturwettbewerbe verzichtet, Wettbewerbe aber führen fast immer zu besseren Lösungen. Doch zu einem solchen Planungsverfahren können weder der Sachverständigenrat noch die städtische Bauberatung – die gibt es schon mehr als zwanzig Jahre – eine Bauherrschaft verpflichten. Eigentlich erstaunlich, dass Investoren sich nicht modernerem Wohnungsbau verschreiben. Gerade weil der Leerwohnungsbestand und damit das Angebot in St.Gallen im Städtevergleich recht hoch ist, könnte man erwarten, dass spannendere Neubauten entstehen, um die Konkurrenz auszustechen. Das St.Galler Publikum lebe lieber konventionell, kontern die Investoren, und die Realität gibt ihnen bisher recht: die Neubauten sind jeweils rasch vermietet. Das Mittelmass ist diesem Teufelskreis geschuldet. Für ein von der Stadt in einem Wettbewerbsverfahren eigentlich geplanten Projekt auf Notkersegg findet sich bisher kein Investor. Immerhin sind auch Projekte aufgegleist, die architektonisch Gewagteres versuchen. Die Genossenschaft für ge-

Ab in die Mitte Wollte man die Zersiedlung wirklich stoppen, müssten zuerst die freien zentrumsnahen Gebiete beplant und bebaut werden. Mit den beiden Bahnarealen Güterbahnhof und St.Fiden verfügt St.Gallen zwar über erhebliche und zentrumsnahe Reservegebiete. Aber an beiden Orten geht es nicht wirklich vorwärts. In St.Fiden verhandelt die Stadt mit der SBB über den Kauf. Auf dem (inzwischen dem Kanton gehörenden) Güterbahnhofareal prüfen die Planer zurzeit die Auswirkungen der künftigen «Durchmesserlinie», des neu diskutierten Autobahnzubringers und die Zukunft des heute noch bestehenden Güterumschlags der Bahn. Der Kanton will hier für die noch in Wohnungen eingemieteten 22 saiten 09.12


Der Plan

Die grössten Wohnbauten 2004–2010, mit Anzahl bewilligter ­Wohnungen

Anteil Wohneigentum nach Quartieren in Prozent (2000)

A Rosenbüchel 162 B Turnerstrasse 44 C Heimstrasse 40 D Obere Felsenstrasse 20 E Maestrani-Areal 62 F Krüsistrasse 59 G Altwinkelnstrasse 69 H Hechtackerstrasse 86 I Geigerstrasse 45 K Winkeln Süd div. 98 L Kolumbanstrasse 38 M Watt 34 N Vogelherd 120 O Zweibruggenmühle 81 P Meienbergstrasse 78 Q Watt 62 R Schönbüelpark 129 S Furglerstrasse 129 T Langgasse/Splügenstr. 53 U Ullmannstrasse 186 V Meienbergstrasse 68

1 Innenstadt 4 2 Lachen 5 3 Linsebühl 5 4 St.Fiden 8 5 Rosenberg 12 6 St.Jakob 12 7 Neudorf 13 8 Langgass-Heiligkreuz 13 9 Bruggen 15 10 Riethüsli 16 11 St.Georgen 23 12 Winkeln 23 13 Notkersegg 35 14 Rotmonten 48

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Ämter bauen. Auch eine HSG-Erweiterung wurde schon diskutiert. Wie viele Wohnungen dereinst auf dem Güterbahnhofareal noch entstehen können, ist offen. Allerdings haben bisher weder die Stadt, noch der Kanton St.Gallen je selber neue Wohnungen gebaut. Allenfalls kommen die entsprechenden Pensionskassen zum Zug – sicher auch private Investoren. Weil’s hier stockt, sind Nachverdichtungen in bestehenden Quartieren umso wichtiger. Gute Beispiele gibt es durchaus. Im Lachen-Quartier ist ein Neubau fast fertig, und eben erfolgte der Spatenstich für die Neubauten Engelwies: mit Hilfe der Stadtplanung überarbeitet und nachverdichtet, entsteht hier ein ideal erschlossenes Wohnquartier. Doch viele Investoren zögern, denn Bauplätze in bestehenden Quartieren sind generell teurer als an der Peripherie.

haben wenig Interesse, sich noch mehr Arbeit aufzuhalsen, stellte Karl Litscher, Präsident der Sektion Ostschweiz des Verbandes Wohnbaugenossenschaften Schweiz, kürzlich an einer Führung fest, bei der es um den St.Galler Genossenschaftsbau ging. Allerdings gibt es Ansätze von Neugründungen. Eine private Gruppe wirbt für ein Mehrgenerationenprojekt. Angestrebt werden genossenschaftlich organisierte Familien- und Singlewohnungen für Jung und Alt, möglichst in der Stadt oder in der näheren Umgebung. Ein konkretes Projekt oder ein Bauplatz sind aber noch nicht vorhanden. Die Linke macht politisch Druck. Sie verlangt mit einer Initiative die Einrichtung eines Zehn-Millionen-FrankenFonds zur Förderung des genossenschaftlichen Wohnungsbaus. Aus dem Topf sollen Baurechtszinsen vergünstigt und Darlehen gewährt werden. Die Stadt soll ganz generell den gemeinnützigen Wohnungsbau breiter fördern und auch Starthilfen an neue Genossenschaften und Beiträge an Entwicklungskosten leisten können. Das könnte dann in eine Wohnbaupolitik münden, wie sie andere Städte längst kennen. In Genf werden auf grösseren Arealen zusammen mit den Planungsvorschriften immer auch ein Viertel der Wohnungen den Genossenschaften zum Bau zugeteilt.

Schub für Genossenschaften Bleibt, auf die Kraft von Genossenschaften zu hoffen. In vielen anderen Städten sind sie die Treiber des zeitgenössischen Wohnungsbaus und die Erfinder neuer Grundrisse. Allerdings unter deutlich anderen Voraussetzungen, denn in Zürich, Basel oder Genf sind die Wartelisten lang und der Ansturm auf freie Wohnungen ist riesig – in St.Gallen ist das anders. Die alt eingesessenen Genossenschaften werden fast alle im Nebenamt von Pensionierten geführt. Sie

René Hornung, 1948, ist freischaffender Journalist.

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Der Plan

Dicht, vernetzt, kooperativ Die Stadt der Zukunft braucht keinen Verkehr, sondern selbstverantwortliche und multifunktionelle Nachbarschaften, sagt der Zürcher Schriftsteller und Urbanist P.M. von Peter Surber

«saiten»: P.M., was ist schlecht an der heutigen Stadt? pm: Dass sie keine Stadt ist. Die meisten Funktionen sind auseinandergerissen, man wohnt und man arbeitet separat, es gibt eine Shoppingzone, die in erster Linie für die Bevölkerung aus der Agglo da ist, Dienstleistungen und Verwaltung sind im Zentrum, die Aussenquartiere sind bloss zum Wohnen.

schon gut, und das liesse sich in der Stadt St.Gallen mit ihrem nahen bäuerlichen Umfeld umso leichter realisieren. Dabei geht es nicht darum, «lieb« miteinander zu sein. Die Nachbarschaft ist keine Lebensgemeinschaft im sektiererischen Sinn, sondern ein alltagspraktisches Modell. Dennoch wirkt, was Sie beschreiben, auf den ersten Blick «retro». Vorbild ist der bäuerliche Haushalt. Ist nachbarschaftliche Selbstversorgung nicht ein Rückschritt in ein vorindustrielles Denken? Nein, im Gegenteil. Es ist die Überwindung der grossindustriellen Phase, aber technologisch auf dem neusten Stand. Die Stadt der Zukunft ist High-Tech unter ökologischen Gesichtspunkten, Internet und Intranet sind wichtig, es gibt computeroptimierte Kleinbussysteme, die Bauten sind energetisch optimiert. Dazu gehört auch die Entwicklung des zweiten Moduls, der nächstgrösseren Ebene: Zwanzig bis vierzig Nachbarschaften bilden zusammen ein Quartier von 10- bis 20’000 Einwohnern. Auf dem Land entspricht dies einer kleinen Stadt. Dieses Quartier ist dicht bebaut, in ihm liegen noch immer alle Funktionen in Fuss- oder Velodistanz: Schulen, Banken, Kultur, Grossverteiler, Spitzengastronomie. Und in seiner Mitte das Quartierzentrum, in dem die noch nötigen staatlichen Stellen an einem Ort zu finden sind. Die Schweiz lässt sich als Zweckverband mit rund 600 solcher Quartierzentren denken, eine Art staatliche Migros, welche all das bietet, was sinnvollerweise zentral organisiert, industriell hergestellt und auf der Grundlage von Fairtrade gehandelt wird. Nicht alles, was klein ist, ist auch vernünftig – es gibt eine Ökonomie der Grössenordnungen. Gegenpol zu diesen vergleichsweise gemütlichen Quartieren ist das nächste Modul: das pulsierende Stadtzentrum in den sieben Schweizer Metropolen, darunter auch St.Gallen.

Und inwiefern ist das schlecht? Es entsteht kein urbanes Leben, die Stadt findet nicht statt. Und die Folgen sind gravierend. Erstens ökologisch: Wir verschwenden sehr viel Energie für Transportwege, zur Überwindung von Distanzen, mit all den bekannten Folgen für Verkehr, Umwelt, Ressourcen. Wir haben keine Chance, auf diese Weise die 2000-Watt-Gesellschaft zu erreichen. Und zweitens qualitativ: Das Leben ist weniger bunt. Es gibt in den Wohnquartieren nichts zu tun, keine Produktionsmittel, keine Arbeit. Damit fehlt das wichtigste: Kooperationsmöglichkeiten. Jede und jeder hat eine eigene Bohrmaschine und Kühltruhe, kocht für sich und kauft separat ein, und eine der Folgen ist: Man muss so viel arbeiten, um sich den ganzen Krempel leisten zu können. Urbanes Leben heisst also: kooperieren. Das ist der Kern: Leute, die zusammen arbeiten, gemeinsam Ideen und Produkte entwickeln und sich die anfallenden Arbeiten aufteilen. Das ist für mich urbanes Leben. Man trifft Freunde, und es ist doch genug Platz da, um seinen Feinden aus dem Weg zu gehen. Man arbeitet miteinander, kann selbst bestimmen und eigene Lösungen finden. Das ist Lebensqualität. Und es ist nicht zuletzt die Grundlage von Demokratie. Menschen, die man nicht selbst entscheiden lässt, werden rasch zu Opfern von Demagogie. Ohne Urbanität keine Demokratie.

Ihr Stadtentwurf setzt auf überschaubare Strukturen, auf «Relokalisierung» – zugleich klingt das Ganze aber sehr zentralistisch. Der zentrale Staat hat nur noch wenige Funktionen. Gestärkt wird das Quartier als selbstverantwortliche Einheit. Die sieben Grossregionen ihrerseits erfüllen Aufgaben, die nur gemeinsam gelöst werden können, etwa im Verkehrswesen oder in der Spitzenmedizin. Die Kantone verlieren dagegen ihre Funktion, es braucht sie nicht mehr. Das sieht man bereits heute: bei allen wichtigen Fragen müssen sie kantonsübergreifende Zweckverbände schaffen. Kantone sind ein Relikt der Postkutschenzeit.

Wie lässt sich dieses Ideal von Kooperation konkret umsetzen? Man muss sich die Stadt modular denken. Das erste Modul ist die Nachbarschaft, eine Einheit von einigen hundert ­Leuten … … das ist das bolo aus Ihrem Buch «bolo’bolo» von 1983 mit 500 Leuten … … ja, aber die genaue Zahl ist unwichtig. Entscheidend ist, dass sich mit dieser Grösse bereits ein bedeutendes Mass an Selbstversorgung realisieren lässt. Diese Nachbarschaft geht eine Kooperation mit Bauern in der Umgebung ein, ihre Bewohner arbeiten im Turnus auf dem Feld, nicht viel, drei bis vier Tage im Jahr. Und kommen so zu ihren eigenen Lebensmitteln. Das läuft bei uns in der allerdings kleineren Genossenschaft Kraftwerk 1 in Kooperation mit ortoloco

Womit identifizieren sich dann die Leute? Wo nehmen Sie selber Ihre Identität her – sind Sie ein «Kraftwerker»? Jedenfalls eher als ein Thurgauer, wo ich ursprünglich herkomme. Meine Heimat ist am ehesten die Genossenschafts24 saiten 09.12


Der Plan

bewegung. In erster Linie wird man sich künftig mit der eigenen Nachbarschaft identifizieren. Und sich von anderen Nachbarschaften abgrenzen. Nachbarschaften bieten eine Vielzahl von Spielarten und damit Identifikationsmöglichkeiten.

P.M. und Neustart Schweiz 1983 erschien «bolo’bolo», der kühne Gesellschaftsentwurf des Zürcher Autors mit dem Pseudonym P.M. Das Kürzel geht auf dessen ersten Roman «Weltgeist Superstar» (1980) zurück und bezieht sich auf die (damals) häufigsten Namens-Initialen Peter/Paul Meier/Müller. Das Buch, das dem Wüten der Planetarischen Arbeitsmaschine PAM ein subversives, selbstverantwortliches Gegenmodell entgegensetzt, erlebte zahlreiche Übersetzungen und mehrere Neuauflagen – obwohl bereits im Vorwort zur 5. Auflage 1989 die Skepsis des Autors überwog: «Die Idee bolo’bolo hat sich nicht nur als unwirksam erwiesen, es ist alles noch schlimmer gekommen.» Utopien seien nicht mehr gefragt. Aber gleichwohl nötig: «Auf diesem Planeten sind nur zwei grundsätzlich verschiedene Lebensweisen möglich: eine ­expansive, externe, politische Art zu leben und eine subsistenzorientiert, haushälterische, lebensimmanente.» Letztere ist bis heute P.M.s zentrales Anliegen, und es blieb nicht bei der Theorie. Der Autor war Mitinitiant der Genossenschaft Kraftwerk 1 beim Zürcher Hardturm – heute wird bereits Kraftwerk 4 geplant. Die Kooperation zwischen Stadt und Land wird mit der Genossenschaft ortoloco praktiziert, und seit rund einem Jahr setzt sich der Verein Neustart Schweiz für die Verbreitung der Nachbarschaftsidee ein. Neustart Schweiz hat unter anderem die Broschüre «Nachbarschaften entwickeln» herausgegeben, die Hintergrundinformationen bietet und bis auf Quadratmeter und Kilo präzis berechnet, wie ein kooperatives und haushälterisches Stadt­ leben realisierbar ist. Im Verlag Nautilus ist eben der jüngste ­Roman von P.M. erschienen: «Manetti lesen». www.neustartschweiz.ch

Nachbarn haben aber oft auch Streit miteinander. Das gehört dazu: eine Streitkultur. Überhaupt ist die Aufgabe natürlich anspruchsvoll, man muss gemeinsam Lösungen finden, Auseinandersetzungen aushalten. Das will gelernt werden. In den Nachbarschaften wird man mehr Zeit für Kommunikation einsetzen als in den heutigen vereinzelten Wohn- und Arbeitsverhältnissen. Im Moment arbeiten wir im Verein Neustart Schweiz daran, in verschiedenen Städten Modell-Nachbarschaften aufzubauen und so herauszufinden, was funktioniert und was nicht. Das dauert also noch bis zur Realisierung Ihrer neuen Stadt. Solche Veränderungen können auch schnell gehen, wie der Fall der Berliner Mauer gezeigt hat. Sollte sich die Krise verschärfen, dann sind neue Ansätze gefragt – in Krisen kommen jeweils rasch autoritäre Lösungen zum Zug, dagegen muss man sich wappnen. Ich bin aber nicht auf eine Katastrophe aus; lieber ist mir, die Dinge unter ruhigen Bedingungen und mit vernünftigen Menschen zusammen zu entwickeln. Wie sieht die konkrete Politik aus, was ist der erste Schritt? Um Ihr Stichwort «Verdichtung» aufzunehmen: Bauzonen redimensionieren? Neubauten an der Peripherie sind falsch – es geht um Verdichten in den Quartieren. Aber ich würde anders anfangen. Ich würde die Stadt St.Gallen verpflichten, entstehende Nachbarschaften mit Krediten zu unterstützen – zum Beispiel für ein Nahrungsmitteldepot mit Kühllager. Das kostet nur einige zehntausend Franken und ist eine wichtige Starthilfe. Dazu gibt die Stadt für eine Modell-Nachbarschaft Boden im Baurecht zu günstigen Konditionen ab. Denn die entscheidende Hürde sind heute die hohen Bodenpreise, bei denen kein normaler Mensch mehr bauen oder auch verdichten kann. Es braucht also eine Subventionierung, aber die Nachbarschaft trägt zugleich öffentliche Dienstleistungen mit und entlastet so die Stadt.

die sich nicht so salopp diskutieren lässt und die auch nicht im kleinen Stadtraum gelöst werden können. Es geht um Fragen des Konsums, des Verschleisses, der Energieverschwendung. Sie lassen sich technisch mit ökologischem Re-Engineering angehen. Und zwischenmenschlich mit kooperativen Nachbarschaften – ohne dass wir damit Einbussen bei unserem Lebensstandard hinnehmen müssen, im Gegenteil.

Und der Verkehr? St.Gallen streitet um Parkhäuser und Entlastungsstrassen für die Autobahn. Der Verkehr reduziert sich von selber. Je vernetzter die Kommunikation und je näher die Funktionen, desto weniger Verkehr braucht es, und zwar nicht nur privaten, sondern auch öffentlichen. Sobald in einem Quartier Dienstleistungen fehlen, entsteht Quellverkehr. Es geht also nicht um Verbote, sondern um Veränderungen im Angebot und im Verhalten. Diese kann man politisch unterstützen, mit geschützten Velowegen, mit Adern für den Langsamverkehr. Gerade im langgezogenen St.Gallen ist das durchaus realisierbar. Der Verkehr, den man weniger gut loswird, ist der Arbeits- und Erholungsverkehr. Aber wenn das Quartier ein lebensfähiger Ort mit Arbeitsplätzen und hohem Erholungswert ist, muss der Mensch auch nicht ständig weg.

Doch es bleiben die globalen Probleme… Wenn sich die Welt verändern soll, dann muss das von den USA ausgehen, die den globalen Kapitalismus verkörpern. Mit solchen Massstäben gemessen, sind Veränderung in der Schweiz, wie wir sie hier diskutieren, natürlich unbedeutend, quasi Übungen am Rand des Spielplatzes. Aber man soll sie trotzdem machen. Peter Surber, 1957, ist Redaktor bei «Saiten»

Arbeiten müssen wir aber weiterhin. Das Mass an auswärtiger Lohnarbeit – neben der nachbarschaftlichen Hausarbeit – ist davon abhängig, wie viele Güter produziert und konsumiert werden. Da kommen wir allerdings in globale gesellschaftliche Themen hinein, über 25 saiten 09.12


Der Plan

Die blaue Decke von Christoph Keller

Seit die Erde von der Stadt überwachsen ist, leben wir in einem einzigen Haus mit zahllosen Zimmern, Treppen und Verbindungstunnels. Das verdichtete Leben, das einst die Gebäude in die Höhe trieb, hat während der atmosphärischen Kriege zum konsequent-verflachten Bauen geführt. Dem Eindringen des Alls in unsere Welt ist nun einmal nur mit Fläche zu begegnen. Jede sich vertikal zuspitzende Struktur setzt uns dem Risiko der ultimativen Perforation aus, während uns die Decke seit 73 Jahren praktisch unfehlbar schützt. Ohne Zweifel wäre es wünschenswert gewesen, Berge, Seen und Wüsten idealer in die Stadt zu integrieren; immerhin sind etwa Yellowstone, Taiga, Matterhorn und der Kruger National Park solid eingeparkt. Allerdings ist unterschätzt worden, wie sehr es verpönt ist, an diesen Stadträndern Zimmer zu nehmen. Die Nähe von Tier und Mensch ist sowohl kulinarisch wie genetisch noch ungelöst: penetranter Blutgeruch einerseits, die rapide Zunahme der euphemistisch Fabelwesen genannten Kreaturen andererseits bereiten uns Sorgen. Hingegen haben wir das Wasserproblem mit unterirdischen Seen – jüngst in den Stadtteilen Bolivia, Moskva und Nipponia – in den Griff bekommen; Regen haben wir ja genug. In Sachen Kontrolle hat das Beispiel London Schule gemacht. Längst haben wir uns an die Vorzüge des Stirnauges gewöhnt; die fixierte Stirnbandana ist ein Renner, und auch die Zyklopsbrille ist trotz temporärer Blindheit beliebt. Jeder überwacht jeden sowie sich selbst, was sowohl eine Regierung wie auch die Unterhaltungsindustrien obsolet gemacht hat. Totale Information ist Nullinformation, wie Akiri ben Curtzweil, der Gründer des virtuellen Borges-Alexandria-Centers, lehrt. Dieses, da identisch mit der Welt, ist die erste wirklich alle Information beherbergende Bibliothek. Erwartungsgemäss kam das Reisen in unserer Ära zum Stillstand. Einige Fässer Öl können im virtuellen Energiemuseum besichtigt werden. Die permanente Windstille, die oberhalb der Decke herrscht, hat der Windenergie den Garaus gemacht. Und ohne sichtbare Sonne ist an Solarenergie natürlich nicht zu denken. Im Sinne des konsequent-verflachten Bauens bewegen wir uns nicht mehr selber, sondern werden von der Menge mitbewegt: für längere Strecken (so es die Dichteverhältnisse zulassen), benutzen wir als Transportmittel den Bürostuhl. Der Mangel an Aussenraum (abgesehen von den erwähnten eingeparkten Zonen) hat für eine stete Temperatur von 13,2˚ C gesorgt, wodurch sich das leidige Smalltalk-Thema Wetter endlich erledigt hat. So hat sich das Heizproblem durch Platzmangel

und Überbevölkerung von selber gelöst. Die durch permanente Nähe erzeugte Reibung sorgt dafür, dass jeder stets warm genug hat. Demselben Prinzip unterliegt auch die Sexualität: wir können uns mit Fug und Recht als die erste Epoche der Menschheit bezeichnen, in der die Energieerzeugung sowohl dem Volkswohle dient als auch Spass macht. So wie beim Geschlechtsverkehr jegliche moralischen Bedenken durch allg. Verdichtung (die meisten von uns sehen das ständige Nacktsein bereits als praktischen Vorteil) weggefallen sind, so profitiert auch die Verbrechensbekämpfung vom totalen Wegfall von Gesetzen. Wir sind zuversichtlich, dass sich auch die wenigen Verbrechen, die es noch gibt, selbst ausmerzen werden. Allg. setzt sich die Auffassung durch, dass die beste Lösung eines Problems zugleich eben dieses ist bzw. dass Probleme selbst zur Problemlösung eingesetzt werden können. So haben wir, um nur das jüngste Beispiel zu nennen, mit der Rehabilitierung des Kannibalismus sowohl die Überbevölkerung wie auch das Nahrungsproblem in den Griff bekommen (was auch die Platzmangel-Kriege unnötig machen wird). Federführend war die Kirche, die mit gutem Recht von sich sagt, sie breche mit dem symbolischen Trinken des Blutes und Verspeisens des Leibes Christi schon seit Jahrtausenden eine Lanze für das Überleben der Menschheit. Ebenso wird sich die Erkenntnis durchsetzen, dass die Entscheidung, unsere ­Decke blau anzumalen, richtig war. Das durch das Grauwolkenfeld und die Opalescentglasdecke gebrochene Licht hat Massendepressionen ausgelöst, was sich wiederum nachteilig auf die natürliche Wärmeerzeugung ausgewirkt hat. Die meisten sind sich einig, dass sich das künstliche Licht viel natürlicher anfühlt. Dass nun einige auf den abstrusen Gedanken gekommen sind, die Stadt durch die wenigen porösen Stellen, die die Decke aufweist, zu verlassen, amüsiert uns. Es ist nicht bekannt, ob aus diesen ggf. postdepressiver Verzweiflung entsprungenen Versuchen etwas werden wird. Wir sind für konstruktive Problemlösungen offen und erwarten gespannt die Ergebnisse jener kleiner Gruppierungen, die sich auf der blauen Decke angesiedelt haben, sich dort der sog. Witterung aussetzen, Kartoffeln anpflanzen (was von der Kirche als Blasphemie ausgelegt wird) und Luft einatmen. Gez. A.b.C. Christoph Keller, 48, Schriftsteller, wohnt in den Stadtteilen Alponia und Gross-New York.

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Kanton St.Gallen Amt für Kultur

UraUfführUng

the hilliard ensemble

Nicole Böniger Markus Müller Nach der Garderobe

tenebrae

/ vocals

paUl giger / violine roman rUtishaUser / komposition

samstag / 20. oktober 2012 / 20.00 Uhr st.gallen / kirche st.laUrenzen

tickets: www.ticketcorner.ch Hauptsponsor

Freitag, 17. August, bis Sonntag, 14. Oktober 2012 Eröffnung: Freitag, 17. August 2012, 18 Uhr Kulturraum am Klosterplatz Klosterhof 1, 9001 St. Gallen www.kultur.sg.ch Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 12 bis 17 Uhr, Donnerstags 12 bis 20 Uhr

Wo Kultur Kultur bleibt – und Management der Sache dient:

Masterprogramm Kulturmanagement Studiengang 2012-2014 Anmeldungen werden laufend entgegengenommen.

SKM, Rheinsprung 9, CH-4051 Basel, Schweiz Telefon +41 (0)61 267 34 74 www.kulturmanagement.org


Thema Vorarlberg

Eine Gewissensfrage? Der Versuch, das Sommerloch mit Vorhäuten zu füllen, ist den Medien einigermassen gelungen, das Hin und Her (eine Diskussion kann mans kaum nennen) dauerte bis Mitte August immer noch an. In Vorarlberg war ich der erste gewesen, der in der Regionalzeitung eine Glosse zum Thema Beschneidung geschrieben hatte, weil es mir komisch vorgekommen war, dass ein Spital in Zürich auf ein Urteil aus Köln reagierte – galt denn in der Schweiz nun auch schon ausserhalb des Bankensektors deutsches Recht? Mittlerweile habe ich dasselbe Argument noch einmal gelesen: «Irritierend ist, dass das Zürcher Kinderspital vorauseilend auf ein deutsches Urteil reagierte, was umgehend die Frage aufwirft, welcher Rechtsprechung sich die Zürcher Ärzte eigentlich verpflichtet fühlen». Das hat jemand geschrieben, von dem ich nicht gedacht hätte, dass wir in irgend einem Punkt einmal derselben Meinung wären, nämlich Roger Köppel in der «Weltwoche». In Vorarlberg preschte der Landeshauptmann vor: Markus Wallner sprach sich am 24. Juli in einer Pressekonferenz dafür aus, religiös motivierte Beschneidungen an Vorarlberger Spitälern auszusetzen, solange die Rechtslage nicht eindeutig geklärt sei. Auch hier fragte man sich, was in den ÖVP-Politiker gefahren war, dass er sich zu einem Thema äusserte, zu dem er auch einfach hätte schweigen (auch bei uns gilt noch nicht deutsches Recht) oder es, wenns denn wirklich medizinisch gemeint gewesen sein sollte, seinem Gesundheitslandesrat überlassen können. Die meisten Kommentatoren sind der Ansicht, Wallner habe die FPÖ rechts überholen wollen, die wegen des Urteils des Kölner Landgerichts als erste in Vorarlberg ein Beschneidungsverbot gefordert hatte. Mir scheint noch ein anderes Motiv dazuzukommen, mehr davon unten. Als meine Glosse erschien, dachte ich noch, es handle sich bei dem Kölner Urteil und seinen Konsequenzen um ein Randthema, weil allgemein bekannt sei, dass eine unter hygienischen Bedingungen ausgeführte Zirkumzision eine Bagatelle ist, die zwar bei einem minderjährigen Knaben formaljuristisch eine Körperverletzung sein mag, aber eben nur formaljuristisch, nach dem Buchstaben, nicht nach dem Sinn des Gesetzes. Weiters dachte ich, mittlerweile wisse auch jeder, dass die weibliche Genitalverstüm-

melung etwas völlig anderes sei als die Beschneidung der Knaben bei Juden und Moslems. Die Leserbriefe und Postings der nächsten Wochen belehrten mich eines anderen, allerdings nicht Besseren. Dabei irritierten mich weniger die in unseren Internet-Portalen überproportional vertretenen Antisemiten und Türkenhasser als vielmehr einige Ärzte, Juristen und Psychoanalytiker, die ihre Meinungen kundtaten, dass die Beschneidung eine Amputation oder Verstümmelung sei, zu irgendwelchen Problemen beim Geschlechtsverkehr führe, lebenslang als Kastration empfunden werde und dergleichen Unsinnigkeiten mehr. Ein bekannter Journalist warf nicht nur die Zirkumzision mit der Genitalverstümmelung in einen Topf, sondern zog auch noch die (längst verbotene) Deformierung chinesischer Frauenfüsse zum Vergleich heran. Ein Pfarrer fragte, «warum König Epiphanes, die Kaiser Hadrian und Konstantin, die katholische Inquisition, der Stalinismus den unwiderruflichen Bundesschluss mit Gott verboten haben». Ein Arzt (!) und Homöopath schrieb, wer glaube, sich über den Bund Gottes mit Abraham hinwegsetzen zu können, «der argumentiert mit bescheidener Einsicht und möchte sich über den Schöpfer setzen, der immer wieder klare Zeichen setzt und uns wachruft und ermahnt mit zum Beispiel dem fünfstündigen Aufenthalt des Pastors Berglesow im Jenseits im Antlitz und in Zwiesprache mit Christus». Auch die jahrhundertelang als Reliquie verehrte Vorhaut Christi wurde mehrfach aufs Tapet gebracht. Nüchterner reagierte die Justizministerin Beatrix Karl, wie Wallner bei der ÖVP, auf die Moratoriumsempfehlung des Landeshauptmanns. Sie beschied ihm, es gebe keinen Klärungsbedarf, in Österreich sei die Beschneidung kein strafrechtlicher Tatbestand. Basta. Wallners Gesundheitslandesrat knurrte, den ganzen «Schmarren» hätte man sich auch ersparen können. Der Landeshauptmann hingegen sagte, dass die religiös motivierte Beschneidung dann eben «eine Gewissensfrage» des Arztes sei. Das finde ich eine sehr interessante Äusserung, denn warum soll die in Österreich legale und medizinisch harmlose Beschneidung dann eine Frage des Gewissens sein? Man kann das eigentlich nur als religiös motiviert verstehen: Muss ein christlicher Arzt es mit seinem Gewissen vereinbaren können, Moslems und Juden zu beschneiden? Ganz unabhängig von diesen Vorgängen ist die Vermutung aufgekommen, es gehe wie immer eigentlich ums Geld. Angeblich werden

religiös motivierte Beschneidungen als medizinisch notwendig (wegen Vorhautverengung) ausgegeben, damit sie von der Krankenkasse bezahlt werden. Das ist zumindest in Einzelfällen schon möglich und wäre ein eigenes Thema, und es war wohl kaum die Motivation der Forderungen von Wallner und Egger. Kurt bracharz, 1947, arbeitet als Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer in Bregenz. Winterthur

Grillieren in der Krise Sommerzeit ist Grillzeit und mit dem Geruch von angebranntem Fleisch hat auch der Dialekt Saison. «Chame das tsch tsch?» In breitem Zürichdeutsch propagiert ein Schweizer Grossverteiler das Anbraten über offenem Feuer. Man könnte mit Blick auf den Dialekt auch fragen: Grillieren Sie noch oder grillen Sie schon? Diese sprachliche Klippe haben die Werber allerdings bereits lautmalerisch-elegant umschifft. Auch in den Winterthurer Pünt, so nennt man hier die Schrebergärten, chame tsch tsch. Exakt 2907 Parzellen gibt es auf dem Stadtgebiet, aufgeteilt in über ein Dutzend Reviere und Teil-Reviere. Ausgerüstet mit Lampions und Kalbsbratwürsten hat sich am Abend des 1. August eine Hand voll Feierwilliger in den Pünt begeben, um sich dem kleinbürgerlichen Freizeitverhalten anzubiedern. Auf dem kleinen Sitzplatz ihrer Parzelle heizten sie den Grill ein, und wie die Jäger und Sammler nach erfolgreichem Beutezug freuten sie sich auf ihr Festessen. Den Streit der Parzellennachbarn gab es gratis dazu, begleitet vom Heulen der Raketen. Bald lag ein Dunst aus Schwefel über dem Gelände und es muss ein glücklicher Zufall gewesen sein,

Bücher, Nachbarn … alles kann man tsch tsch. Bild: pd

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Rundflug dass die Würste auf dem Kugelgrill unversehrt blieben. Sie legten nochmals Kohle nach und grillierten, als wären sie ein Stosstrupp des zivilisatorischen Fortschritts inmitten wilder Natur. Dabei war die Unordnung von Anfang an offensichtlich. Da waren Beete alles andere als mit der Schnur gezogen, da waren schiefe, kahle Bohnenstickel, da ein bracher Blätz, dessen Unkraut sich in die angrenzenden Grundstücke versamte. Die Fahnen, die über dem Gelände flatterten, vermittelten den Eindruck von de Gaulles «Europa der Vaterländer» en miniature: Italien, Spanien, Portugal und so weiter. Aber aller Flaggen zum Trotz: Waren das nicht schlicht Relikte der Domestizierung der Arbeiterschaft? – Bindung an die Scholle? Oder doch eher Zonen des kleingeistigen Privatismus? Schrebergärten taugen als Grillplätze, so viel war klar. Der symbolische Überbau blieb im Lärm und Dunst verborgen, vorgefasste Meinung, Illusion. Im August bezahlten Italien, Spanien, Portugal, Griechenland sechs bis sieben Prozent Zins an den internationalen Anleihenmärkten. Diese Zahlen sind auch nicht frei von Illusionen und trotzdem werden sie ökonomische Differenzen in Europa auf Jahre hinaus zementieren. Konservative Kommentatoren frohlocken, dass Italienern, Griechen oder Spaniern weniger Freizeit und mehr Arbeit bevorstünde. Etwas bösartiger lässt sich mit der Coop-Werbung fragen: «Chame das tsch tsch?» Keine Frage, man kann. Um es mit Stahlberger zu sagen: «Hüt wird de Nochber grilliert», bei sechs, sieben Prozent auf den Anleihenmärkten. Wendelin Brühwiler, 1982, arbeitet an der Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Uni Zürich. ToggenBurg

Wohnst du schon? Aus Gwunder habe ich nach den Sommerferien die Toggenburger Zeitungen nach Wohnungsinseraten durchforstet: 4,5 bis 6,5 Zimmer-WG, Konkubinat wird nicht berücksichtigt (wo sind wir denn da?), neu renoviert, IN RUHIGEM (betont grossgeschrieben) Wohnquartier, mit viel Charme (altes Haus?), zentrale Lage (im Obertoggenburg?). 5,5 Altbauzimmer-WG, frisch renoviert für 1200.—Franken, 160 Quadratmeter, guter Zustand (die Gelegenheit?). Immer noch wird hier versucht, mit Exklusivpreisen zu ködern. 4-Zimmer-WG, 750.—Franken exkl., 3-Zimmer-WG, 300.—Franken exkl. Ja, das Toggenburg scheint ein Wohnparadies zu sein. Ein paar Inserate weiter werden Mehrfamilienhäuser angepriesen, die wie Pilze in ehemaligen Landwirtschaftszonen und Fruchtfolgeflächen (ohne Ersatz) aus dem Boden schiessen. 4,5 bis 5,5 Zimmer-WG, grosszügig und hell, zwei Balkone, zwei Nasszellen, zwei WCs, 1900.—Franken inkl. Im Kleinge-

Thurgau

Oh Thurgau, oh Würste

Das Berggasthaus Girlen: Idyllisch gelegen für Wanderer, zum Leben zu abgelegen. Bild: pd druckten: Konkubinat wird nicht berücksichtigt! Eine Mega-Wohnung mit mehreren Nasszellen – wenn nicht für eine Patchwork-Familie, für wen denn dann? Auf günstigen Wohnraum angewiesen, haben es Patchwork-Familien auf der Suche schwer, ausser sie finden ein abgelegenes altes Haus ohne Heizung. Abgelegen im Toggenburg sind auch die Asylzentren. Nur haben die Asylsuchenden, die «idyllisch» untergebracht werden, keine Wahl. Im Asylzentrum Neckermühle lautet die Betreuungsphilosophie seit 1996: Erhaltung und Förderung von Selbstverantwortung und Autonomie. Die Asylsuchenden kochen individuell und eigenständig. Das trägt zur persönlichen Zufriedenheit bei. Alle Aufgaben wie Einkaufen, Kochen, Reinigen, Waschen und Kinderhüten erledigen die Bewohnerinnen und Bewohner selbstständig. Nun hatte im Februar dieses Jahres die Vereinigung der St.Galler Gemeindepräsidenten (VSGP) die Idee, im stillgelegten, abgeschiedenen Berggasthaus Girlen «bis zu fünfzig Asylanten» unterzubringen. Die Asylsuchenden hatten es schwer in dieser abgelegenen Unterkunft, waren unterbeschäftigt, das Essen wurde angeliefert und war teilweise nicht gut verträglich. Der Girlen ist seit dem Mai wieder leer, die Asylsuchenden sind als «DublinFälle» abgeschoben worden oder leben nun in Zuzwil bei Wil (im Herbst wird entschieden, ob der Girlen im Winter wieder für Asylsuchende genutzt werden kann. Anm. d. Red.) Die VSGP hat sich auch was Neues einfallen lassen – und scheint gelernt zu haben. Das neue Zuhause auf Zeit für asylsuchende Mütter und Kinder im ehemaligen Gasthaus Seeben in NesslauKrummenau (an der Strasse Richtung Säntis) ist menschlicher, die Tagesstrukturen sind ähnlich wie in der Neckermühle. Diese Bewohnerinnen mit ihren Kindern studieren keine Inserate. Sie suchen nicht nach inklusiv und exklusiv. Sie wünschen sich einfach einen Ort ohne Krieg und mit genügend Essen. «Sind Wilkomm’ im schöne Toggeburg» – klingt gut – nicht? Daniela Vetsch Böhi, 1968, Textildesignerin, umweltpolitisch Aktive und Mutter von zwei Kindern.

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thema

Nein, mir ist der Text des Thurgauerlieds leider nicht vollumfänglich geläufig. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich mich nicht erinnern kann, dieses Lied je in der Primarschule gesungen zu haben. Wo es aber zum kollektiven Kantons-Singsang kommt, liegt meist ja auch der Text auf. Zum Glück. Immerhin soll unser Thurgauerlied in Zukunft vermehrt von jungen Thurgauerinnen und Thurgauern gesungen werden und zum Pflichtstoff in der Thurgauer Volksschule werden, im neuen Lehrplan dann. Dabei hätte ich reichlich Gelegenheit gehabt, das Lied zu üben, besonders bei der letztjährigen journalistischen Tour d’Horizon in Sachen 1. August mit sechs Veranstaltungen innert zwei Tagen. Diesmal gab’s für mich hingegen gerade mal zwei 1. August-Brunches auf Bauernhöfen zu besuchen. In Hüttlingen brannte zwischen Dorf und Thur die Sonne. Der Filterkaffee war ordentlich. Der Musikverein Thurtal-Hüttlingen spielte in einer Scheune für die 400 Bruncher zur Unterhaltung auf. An einer Wand prangte übergross das Schweizerkreuz auf Fahnenstoff. Und irgendwann erklang das Thurgauerlied. Wofür sich aber niemand zu interessieren schien. Die Rösti schmeckte zu gut mit den Spiegeleiern aus lokaler Produktion, ebenso der Käse aus der Dorfchäsi und das selbstgebackene Brot der Bäuerin. Es standen nur die, welche sich am reichhaltigen Buffet bedienten. Nirgendwo eine Hand auf der Brust, keine kräftige, in Männerchören gestählte Stimme zu hören. Alle einfach nur am Essen, und dazu ein lüpfiger Marsch. Am zweiten Brunch, in Homburg, war es dann schon zu spät fürs Thurgauerlied. Und sowieso war gar keine Kapelle zugegen. Was ist eine richtige Thurgauer 1. August-Feier? In Tobel-Affeltrangen, dem rechtesten Thurgauer Flecken, würde sich wohl sogar der WCGänger im WC-Wagen neben dem 1. AugustFestzelt von der Schüssel erheben, sobald die ersten Takte ertönen. Aber sonst gelten andere Prioritäten. Ein Bauernhof-Brunch ist keine offizielle Bundesfeier. Und wenn es allen schmeckt, dann ist dies beste Werbung fürs Image des Kantons und seiner Landwirtschaft. Da präsentieren sich die hiesigen Bauern noch einmal als gute Produzenten, während die unleidige BundesAgrarpolitik 2014-17 schon vor der Türe steht. Dem Vernehmen nach soll es heuer auch Thurgauer Bundesfeiern gegeben haben, bei denen sich zum Thurgauerlied nicht einmal die Hälfte der Anwesenden von den Festbänken erhoben habe, weil die Mehrheit zu bettlägerig war, um drei Minuten stehen zu können. Weiter gab es Feiern, bei denen nur der Schweizerpsalm gesungen wurde, und solche, bei denen sich ein Mitglied des Regierungsrats demonstrativ erheben musste, damit alle anderen auch auf-


Montag bis Samstag 13 bis 20 Uhr | Sonntag 11 bis 18 Uhr Grünbergstrasse 7 | CH-9000 St.Gallen | www.lokremise.ch

8.9. – 11.11.12

Formidable Savage Repressiveness —

K O ENR A AD DED O BBELEER


thema

Rundflug

standen. Wieder andere, bei denen man sowieso stand. Und schliesslich jene, an denen GratisGrillwürste an die entsprechend zahlreich anwesende Bevölkerung verteilt wurden. Mit Fleisch, hoffen wirs, aus einheimischer Produktion von glücklichen Thurgauer Tieren.

zutage treten, Schattierungen zwischen innen und aussen, zwischen vorne, hinten und der Mitte. Einzig die Topographie hat etwas Übergreifendes, auch etwas Zeiten Überdauerndes. Die katholischen Wiesen sehen aus wie die reformierten, der Säntis «gehört» beiden und den St.Gallern grad auch noch und den Touristen Mathias Frei, 1980, ist Kulturvermittler, sowieso. Und die charakteristischen Wasser, die Slampoet, Texter und Gemeinderat. in den Rhein und den Bodensee fliessen, sie gehören genauso auch den anderen am anderen Appenzell Ufer. Neben «Gefällt mir»-Klicks, die ja offenUnaufgewertet schön wie eh und je: sichtlich Voraussehbares hervorbringen, freue ich mich darauf, im Rahmen von «AR · AI 500» die Rhybadi. Bild: pd auch differenziert über Gemeinsamkeiten und 2013 feiern die beiden Appenzell: 500 Jahre in Unterschiede nachzudenken und verschiedene zu ihrer Existenzberechtigung – zum kreativen Widerstand. Und dadurch zu einer Aufwertung der Eidgenossenschaft, 1513–2013. Mannigfalti- Meinungen zu hören. ge Jubiläumsaktivitäten sind angesagt. Das bietet ohne Anführungs- und Schlusszeichen. Heidi eisenhut, 1976, Historikerin und Leiterin Gelegenheit zu beobachten – und sich GedanStocker hatte vom Stadtrat gefordert, dass der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden. Herrenacker, diese Presskieswüste mitten in der ken zu machen, über das, was die beiden Kantone ausmacht. Und vielleicht auch, was sie derAltstadt, die nur für Megaevents wie etwa das Open Air namens «das festival» taugt, mit bewegeinst sein wollen; wer weiss? ScHAFFHAuSen Eine der ersten Aktionen im Rahmen der lichen Spielen, Schattenspendern und Sitzgelegenheiten belebt werden sollte. Als sein Vorstoss Feierlichkeiten war ein Publikumsvoting, das die im Grossstadtrat abgelehnt wurde, rief die AL Schweizerische Post zusammen mit «AR · AI 500» durchführte. Fünf Gestalterinnen und Gestalter Nach dem Tschutten auf dem Emmersberg zur zur Besetzung ebendieses Herrenackers auf: An hatten Sonderbriefmarkenentwürfe ausgearbei- Abkühlung in den Rhein springen und dann flä- zwei Samstagnachmittagen im Juli versammelten tet. Als Siegermarke zen auf den Holzbrettern der Rhybadi. Für ein sich gegen fünfzig Leute, spielten Pingpong und ging ein Sujet hervor, paar Stunden den Herrenacker besetzen. Oder Fussball, grillierten und tranken Bier. Der Soundtrack zur Besetzung kam von der das ein bisschen grüne am Rheinufer tanzen, bis die Polizei kommt. Ich Wiese, ein bisschen habe diesen Sommer genossen, wie ich noch Gruppe NZN. Fredi B, Herr Mehr und Rena Lou und ihr Soundsystem – Laptop, Mischpult Kronberg und Säntis, keinen Sommer genossen habe. ein bisschen blauen Das lag auch daran, dass ich ihn zu früh ab- und Boxen auf einem Veloanhänger, an einen Himmel und im Zen- geschrieben hatte. Schuld war nicht das Wetter, Generator angeschlossen – waren da bereits freitrum die Passfotos von Appenzeller Ziege und sondern ein Abstimmungskampf, der für Schaff- lufterprobt. Am Samstag vor der Rhybadi-AbAppenzeller Bläss – traulich beisammen – zeigt. hauser Verhältnisse ungewohnt brutal ausgetra- stimmung hatte NZN zur illegalen Party beim Vorne AR und AI und zwei Schweizerkreuzchen: gen wurde (Kollege Odermatt berichtete an Wasserkraftwerk der EKS aufgerufen. Auf einer auf rotem Grund und auf Blässens Brust. «Die dieser Stelle). Es ging um nichts als die Zukunft kleinen Wiese am Zürcher Rheinufer, gleich unErfahrung zeigt, dass in Publikumsabstimmungen der Rhybadi, und die Befürworter eines Bistros terhalb der Schleusen und neben dem rauschenoft klassische Sujets am meisten Anhängerinnen im unteren Bereich des Kastenbads verunglimpf- den Rhein, feierten etwa hundert Menschen zu und Anhänger finden», steht in der Medienmit- ten die Gegner als «Taliban» (Urs Tanner, SP- elektronischer Musik. Bis um halb zwölf die Grossstadtrat) oder «Saboteure» (Lukas Baumann, Polizei auftauchte und den Saft abdrehte. teilung der Kantone. Nach der Party beim EKS und den GastspieAppenzeller Ziege, Appenzeller Bläss, Ap- Künstler). Die Gegner wiederum zahlten es alpenzeller Musik, Appenzeller Käse, Appenzel- len heim, die von einer «Aufwertung» sprachen, len auf dem Herrenacker zog es NZN raus ins ler Witz, Appenzeller Alpenbitter, Appenzeller und dissten die Befürworter als «Soirée-Cüpli- Grüne. Zuerst auf einen Spielplatz hinter dem Biber, Appenzeller Haus. Oha, beim Aufzählen Trinker» (Christian Erne, Blogger). Waldfriedhof, wo getanzt wurde, bis morgens wird mir so richtig bewusst, dass die Kantone Das war durchaus persönlich gemeint. Denn um drei der Generator ausfiel. Und dann, in der ihr «Appenzell» mancherorts ganz klug und nicht wenige Befürworter waren Linke, zum Nacht auf den Nationalfeiertag, auf die Weihernachhaltig einsetzen. Das soll ihnen erst mal Teil langjährige politische Weggefährten, und wies in Herblingen. Dort schaute zwar wieder ein anderer Kanton nachmachen. Diese Vielfalt ich konnte schlicht nicht verstehen, wie sie ei- eine Polizeistreife vorbei, doch die Leute durften geht auf keine Marke. Und wenn dann noch der nen derart einzigartigen Ort wie die Rhybadi bleiben. Und als die Uniformierten abgezogen Säntis, die grüne Wiese, die Höger, die Töbel, zum üblichen Mist aus Bad und Bistro bis Club waren, pumpten die Beats weiter, bis die Sonne die Sennen, die Silvesterchläuse und die Bären umfunktionieren wollten – alles über die Köpfe aufging. NZN lockte mich diesen Sommer dreimal dazukommen, dann ist die Identitätsfrage lan- der Badegäste hinweg. Die Wut, die mich im ciert. Was darf auf die Marke? Es wäre reizvoll, Verlauf des Abstimmungskampfs überkam, ken- raus aus dem kleinstädtischen Mief. Und, jawoll, diesen Fragen im Rahmen von «AR · AI 500» ne ich nur vom Streit in der Familie. Ich weiss dabei ging es ums Festen. Die gemeinsamen Aknachzuspüren. Sind die klassischen Sujets bei- nicht, ob ich den Befürwortern jemals hätte ver- tionen mit der AL auf dem Herrenacker sagen der Appenzell tatsächlich Geiss und Bläss und geben können, wäre die «Aufwertung» durch- mir jedoch, dass es um weit mehr ging. Darum Säntis? Zu den 500 Jahren Mitgliedschaft in der gekommen. nämlich, etwas gegen immer mehr Regeln und Eidgenossenschaft gehören lediglich 84 Jahre Doch dann wurde alles gut: 73,4 Prozent der Kommerz im öffentlichen Raum zu unternehgemeinsamer Geschichte. 426 Jahre getrenn- Stimmberechtigten legten am 17. Juni ein Nein men. Was mit der Grund war, weshalb ich mich te Geschichte hinterlassen nur unverfängliche in die Urne, und auch die Verschwisterung mit so leidenschaftlich gegen die «Aufwertung» der klassische Sujets, könnte man versucht sein zu der Alternativen Liste liess nicht lange auf sich Rhybadi eingesetzt hatte. resümieren: Käse, Biber und Musik, den Hund warten. Über ein Postulat von AL-Grossstadtrat christian erne, 1980, ist Lehrer, Kulturund die Geiss und das Häuschen mit Gärtchen, und Rhybadi-«Aufwertungs»-Befürworter Sischaffender und Blogger. wobei beim genauen Hinschauen Unterschiede mon Stocker fand die linke Kleinpartei zurück

Klassische Sujets

© Die Post

Reclaim Schaffhausen

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Thema

Grenzfälle Kaspar Surber, früher «Saiten»-Redaktor, schreibt für die «Woz» seit Jahren über Migrationspolitik. Recherchen führten ihn nach Lampedusa und Griechenland und an die Orte, wo Europas Grenze hergestellt wird: in Warschau zur Grenzschutzagentur Frontex und in Strasbourg zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte – sowie in der Schweiz ins Büro von Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Diesen Monat erscheint sein Buch «An Europas Grenze». Der Historiker david loher traf sich für «Saiten» mit ihm.

«saiten»: Du warst in den letzten beiden Jahren oft an Europas Grenze unterwegs: Was ist sie denn überhaupt, diese Grenze? 
 kaspar surber: Zuerst ist die Grenze einmal ein Konstrukt. Und als ein solches muss man sie auch verstehen in der politischen Diskussion. Diese geht nämlich sehr stark von gewissen Prämissen aus. Eine der Leitunterscheidungen ist, dass es eine legale und eine illegale Migration gibt. Man sollte deshalb besser von einer illegalisierten Migration sprechen. Das wirft dann wiederum einige Fragen auf, wie man politisch weiterdiskutieren soll.

griechisch-türkischen Grenze in Orestiada bei Eiskaffee und Zigaretten der halben Medienwelt Auskunft gibt und der so zum Symbol für den Kampf gegen die «illegale Einwanderung» nach Griechenland wird. Du blickst im Buch gleichsam von der Seite darauf und machst so die ganze Insze­ nierung sichtbar. Das erinnert an das cinéma vérité eines Jean Rouch. 
 Ich habe manchmal beim Schreiben an einen anderen Filmemacher gedacht: Villi Hermann, der zusammen mit Niklaus Meienberg den Film «Es ist kalt in Brandenburg» gemacht hat. Er meinte, dass man im Film den Prozess des Forschens sichtbar machen muss. Deshalb darf auch ein Mikrofon oder ein Scheinwerfer zu sehen sein.

genannten Risk Analysis. Migration wird zuerst als ein Risiko verstanden. Daneben gibt es einen Bereich, den man besonders im Auge behalten muss: die Zusammenarbeit mit der Rüstungsund Sicherheitsindustrie – einfach deshalb, weil das wirklich Big Business ist!

Die Grenze als Konstrukt: Dabei soll man aber nicht vergessen, dass das Grenzspektakel sehr reale – mitunter tödliche – Folgen hat für die Einzelnen. Die Frage ist doch, was macht die Grenze mit einer Person, welche sie überschreitet. Das ist der interessante Punkt! Die Person trägt die Bleiben wir noch bei der Grenze als Grenze irgendwie mit sich fort. Im Moment des Grenzübertritts gerät sie in eine untergeordKonstrukt: Zahlenmässig macht die sogenete oder prekäre Rechtsstellung. Das kommt in nannte «illegale Migration» nur einen der Losung der illegalisierten Mexikanerinnen kleinen Teil der gesamten Migration nach in Kalifornien sehr treffend zum Ausdruck: «We Europa aus. Warum ist es dennoch Das Buch zeigt, dass Grenze nicht nur an didn’t cross the border, the border crossed us.» wichtig, genau hinzuschauen und diese den Rändern Europas stattfindet. Du hast Ich bin überzeugt, dass es schlussendlich beim Orte, wo Grenze inszeniert wird, auch das Hauptquartier der Europäischen Ganzen um die klassische Frage von gesellschaftzu besuchen?
 Grenzschutzagentur Frontex in Warschau lichem Ein- und Ausschluss geht. Aber du, DaEs ist in der Tat so, dass diese Grenze sehr stark besucht. Über die Rolle von Frontex ist vid, beschäftigst dich ja in deiner Forschung medialisiert ist. Ich glaube, dass es wichtig und wenig bekannt. Was ist dein Fazit? 
 folgerichtig ist, wenn man in einem ersten Das war eine sonderbare Begegnung mit die- auch mit dem Europäischen Grenzregime. Wie Schritt diese Orte besucht und zu beschreiben sem Herrn Laitinen, dem Executive Director gehst du mit diesem Problem um? versucht, was dort überhaupt geschieht. Aber es von Frontex … stimmt: Irgendwann erschöpft sich dieser Blick Je länger ich mich mit dem Thema ausei­ auf die Grenze. Man läuft ständig Gefahr, die nandersetze, desto mehr empfinde ich Das kann man sich vorstellen, wenn man Grenzziehung zu reproduzieren, indem man ein Unbehagen über diese Fixierung auf die Passage liest. 
 sagt, dass eine Grenze genau dort verläuft. In Zuerst muss man festhalten, dass Frontex keine die Grenze – auch in meiner eigenen Lampedusa oder am Evros zwischen Griechen- Grenzschutztruppe ist. Was mich interessiert, ist Arbeit. Der französische Sozialanthropo­ die Art der Regierungstechnik: Bestimmte geland und der Türkei. loge Didier Fassin kritisiert, dass die sellschaftliche Fragen werden an eine Agentur Forschungen über «borders» und jene über In deinem Buch entgehst du dieser Gefahr, ausgelagert, die der demokratischen Gemein«boundaries», also über Staatsgrenzen indem du zeigst, wie dieses Grenzspektakel schaft praktisch keine Rechenschaft schuldig und gesellschaftliche Grenzen, nicht zuist. Bei Frontex erkennt man einige Dinge, wie inszeniert wird. Ich denke da etwa an sammengeführt werden. Ich bin über­ heute regiert wird. Es geht um ein Regieren die Szene mit dem griechischen Polizeizeugt, dass hier der Schlüssel liegt. Genau über Wissen. Kernstück von Frontex sind die so chef Georgios Salamangas, der an der wie du gesagt hast: Die Grenze schreibt

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Europas Grenzen t h e m a Ich denke etwa an die Gruppe junger tunesi­ scher Technikstudenten, die ich in Lampedusa angetroffen habe. Sie haben den Aufbruch, von dem alle nach dem Sturz des Ben Ali Regimes sprachen, wörtlich genommen. Gemeinsam ha­ ben sie sich mit einem Boot Richtung Euro­ pa aufgemacht. Nicht anders als die vielen jun­ gen Menschen aus der Schweiz, die Jahr für Jahr nach Berlin oder New York aufbrechen. Du bezeichnest sie im Buch als Glücks­ ritter. Damit wendest du dich gleichzeitig dagegen, Migrantinnen und Migranten auf die Opferrolle zu reduzieren. Weshalb ist dir dieser Punkt so wichtig? Werden Migrantinnen und Migranten nur zu Opfern gemacht, dann lässt dies die Hierarchi­ sierung, welche die Grenze schafft, unangetastet. Das finde ich gefährlich. Ein blosser Menschen­ rechtsdiskurs, der auch in der Linken verbreitet ist, läuft genau darauf hinaus. Wenn sogar Phi­ lipp Müller, der Präsident der Freisinnigen, in der Asyldebatte das Menschenrechtsargument hervor nimmt, um die Politik noch weiter zu verschär­ fen, dann kann etwas nicht stimmen: Er sagt, wir führen jetzt die Nothilfe für alle ein, aber die vulnerablen Personen nehmen wir davon aus. Oder wir bekämpfen den Menschenschmug­ gel, weil es ein kriminelles Geschäft auf Kosten der Migrantinnen und Migranten ist. Was da­ bei verschwiegen wird, ist die Tatsache, dass die Schlepper lediglich deshalb ihr Geschäft machen können, weil Migration illegalisiert wird. Und noch etwas klingt im Begriff des Glücksritters an: Migration bleibt aller Kontrolle und Repression zum Trotz etwas Widerspenstiges und Eigensinniges. Sollten wir Migration also als soziale Bewegung im doppelten Wortsinne verstehen? Es ist einfach so, dass sich Migration nicht wie eine Wasserleitung regulieren lässt, so wie die bürgerlichen Politiker gerne das naive Bild zeichnen. Migration hat etwas Exzessives. Und so behaupte ich immer, dass aller Repressionen und Asylverschärfungen zum Trotz die anderen Prototyp des elf Kilometer langen Grenzzaunes, der jetzt an der auf verlorenem Posten stehen. Wenn ich durch das Linsebühl, mein Wohnviertel in St.Gallen, grieschisch-türkischen Grenze gebaut wird. Bild: Georg Gatsas gehe, dann hat es da einen dominikanischen gungsfreiheit mit der Diskussion über die Ver­ Coiffeurbetrieb, einen russischen Spezialitäten­ sich in die Person ein. Wir müssen ver­ teilungsgerechtigkeit geht. Der Kampf um die laden und etwas weiter oben einen Kiosk von mehrt der Frage nachgehen, was nun gleichen Rechte, das ist der Kampf, den die Lin­ offensichtlich hoch politisierten Eritreern. Ei­ mit dieser Person geschieht in Bezug auf ke in den nächsten fünfzig Jahren führen muss. gentlich, nach allen Regeln der Kunst bürger­ ihre Position im sozialen Raum. Einverstanden. Mit der Perspektive auf die licher Grenzziehung, dürften sie allesamt nicht Also sollten wir aufhören, weiter über Grenze stellt sich einerseits die Frage nach der hier sein. Und doch sind sie da und verändern Migration nachzudenken? Bewegungsfreiheit. Andererseits müssen die durch ihre Anwesenheit die Gesellschaft. Überlegungen darüber hinausgehen: Man kann Auf keinen Fall! Ich wehre mich gegen eine David Loher forscht an der Uni Bern im SNF­ beobachten, wie sich die linke, fortschrittliche Tendenz in der Linken, sich nur auf das Soziale Forschungsprojekt «How Does Border Occur?» Forderung nach Bewegungsfreiheit eigentlich zu konzentrieren und die Migration ganz aus­ zum Europäischen Grenzregime. exakt deckt mit einer neoliberalen Position. In­ zuklammern. Man muss durchaus über Migra­ haltlich hat das durchaus seine Logik. Aber der tion sprechen; einfach als eine progressive und Kaspar Surber: An Europas Grenze. Unterschied zeigt sich neben dem emanzipati­ gestaltende Kraft. Fluchten, Fallen, Frontex. Erscheint im September im Echtzeit Verlag. Fr. 29.90. ven Moment, das sicher nicht zur neoliberalen Buchvernissage: Palace St.Gallen. Vorstellung gehört, vor allem dann, wenn es um Wo zeigt sich denn diese progressive, Mittwoch, 26. September, 20.15 Uhr. die Verknüpfung der Forderung nach Bewe­ gestaltende Kraft der Migration?

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Thema

Gerüstet für alles Ein Tag in der Küche des Solidaritätshauses in St.Gallen-St.Fiden, das im September seinen ersten Geburtstag feiert. von andrea kessler Die Ochsenherz-Tomaten sind im Laden liegen geblieben. Vermutlich waren die Bio- und Pro-Specie-Rara-Tomaten den Konsumenten zu teuer. Jetzt liegen sie überreif in der Küche des Solidaritätshauses in St.Fiden. Die Schweizer Tafel, die bei Grossverteilern abgelaufene Esswaren abholt und an Bedürftige verteilt, hat sie heute früh in rappelvollen Gemüseharassen, zusammen mit Kopfsalaten, Sellerie, Radieschen und Schnittlauch, angeliefert. Alles problemlos geniessbar. Weil die eine Küchenteamhälfte – Solomon – noch fehlt, hat sich Susann eine rostrote Kochschürze umgebunden und schon einmal allein begonnen. Sie hat Zwiebeln angeschwitzt und die Pouletstreifen angebraten. Am Mittagstisch wird heute Salat, Linseneintopf und Poulet in Blätterteig serviert. Jetzt kramt sie in den Schubladen nach einem grossen Ofenblech. Keines da. Susann ist eine von Dutzenden Freiwilligen, die im Solidaritätshaus mit den Asylsuchenden und Migranten kocht, sie berät, mit ihnen lacht und Feste feiert. Nur an die Küche muss sich Susann noch gewöhnen. Sie hat früher häufiger im Bierhof gekocht, als der Mittagstisch noch dort einquartiert war. Das ist eine Weile her. Im Mai 2011 zügelte die Küche von der BierhofÜbergangslösung ins noch mitten im Umbau befindliche Solihaus nach St.Fiden, das so, noch vor der offiziellen Eröffnung im September, zur Heimatadresse der multinationalen Familie wurde. Hier fühlt sich jeder wohl. Während Susann im ersten Stock in der warmen Küche fuhrwerkt, sitzt István Deér, der Hausleiter, von allen Öcsi genannt, im kühlen Büro im Parterre und telefoniert mit einem kranken Solomon. Dann klopft es resolut an die Tür. «Kann ich hier meinen Mann fürs Kochen anmelden?» fragt eine Somalierin mit vorgeschobenem Bauch. Essen gibt es hier nicht nur für Nothilfeempfänger. Niemand wird weggeschickt. Für einen Essens-Bon kann sich jeder den Teller vollschöpfen lassen. Alles was man dafür tun muss, ist mithelfen. Es gibt Bons fürs Boden aufnehmen, abwaschen, kochen. Sie können auch getauscht und verschenkt werden. Das funktioniert gut.

Geflügel, weiss für Brot. Der Abfall wird getrennt, Rüstabfälle werden kompostiert. Solomon wäscht den Blattsalat, rüstet Cherry-Tomaten, schnetzelt Radieschen und findet irgendwo noch drei Karotten, sein Lieblingsgemüse. Dazwischen diskutiert er mit einem äthiopischen Freund auf Amharisch und nickt ernst, als ihm Öcsi erklärt, wenn er krank sei, reiche ein Anruf, dann müsse er doch nicht kommen. Je näher die Mittagsstunde rückt, desto lauter wird es unter dem weissgestrichenen Dachgebälk. So viel Lachen ist hier. Susann sorgt sich um die bleichen Blätterteigtaschen im Ofen und hofft, dass das Essen reicht. Solomon steht mit seinen Salaten am Kücheneingang parat. Ready für die Essensausgabe. Ein Teller nach dem anderen wird gefüllt, zwanzig, dreissig, vierzig, und als wäre es perfekt berechnet, landen die letzten Salatblätter auf dem Teller des Letzten in der Reihe, bei Öcsi. Dann geht es wieder von vorne los. Susann stellt strahlend den mit Ochsenherz-Tomaten veredelten Linseneintopf auf die Anrichte, der Reis ist perfekt durch und die Blätterteigtaschen knusprig braun.

Plötzlich Terroristin Bis zum 17. April 2009 war alles gut, erzählt Dilek, die an einem Tisch neben Öcsi sitzt. Das Solihaus ist zum Bersten voll, jeder Stuhl besetzt, auch draussen auf der Terrasse. Zwölf Jahre arbeitet Dilek als Buchhalterin beim türkischen Gewerkschaftsverbund Kesk. Dann fährt die Polizei ein. Die Büros werden durchsucht, 36 Leute mitgenommen, sie würden die PKK unterstützen. Auch Dilek soll ins Gefängnis. «Ohne … Wie sagt man? … Entschuldigung!» ruft Dilek und zischt durch ihren Langenscheidt – «Gerichtsverfahren!» Die damals 33-jährige alleinerziehende Mutter eines vierjährigen Sohnes weiss nicht, was sie tun soll, weiss nicht, was passiert ist. Die Demo für Frauenrechte, an der sie teilgenommen hat, war eine bewilligte Kundgebung, die Feier des kurdischen Neujahrsfestes legal. – Dilek beantragt in der Schweiz Asyl. Sie mag den Gedanken, dass es hier vier Nationalsprachen gibt; nicht wie in ihrer Heimat, wo ihre Muttersprache verboten ist. Fünf Monate Es kann losgehen wartet und schweigt sie, bis sie das Visum erhält. Mit fieberglasigen Augen steht Solomon plötzlich Sie kauft zwei Flugtickets und verlässt mit ihrem doch noch in der Küche und erklärt, dass es kein Sohn ihr Leben. Im Flieger verliert sie viel Blut, grosses Blech, sondern mehrere kleinere gibt, die etwas ist in Dilek kaputt gegangen. man auf den Rost stellen kann. Dann nimmt er sich ein grünes Brett, um darauf den Salat zu rüs- Zurück im Leben ten. In der Küche herrscht System. Grün für Ge- Nach dem Essen gibt es Kaffee und Früchte. müse, blau für Fisch, rot für rotes Fleisch, gelb für Susann ist müde, aber zufrieden, Solomon hat

nichts essen mögen und ist wieder heimgegangen. Drei Tibeter waschen ab und räumen auf. Draussen in der Nachmittagshitze packt Öcsi die Einladungskarten für das Jubiläumsfest in Couverts und erzählt, wie er als Zwölfjähriger 1956 aus Ungarn in die Schweiz geflüchtet ist. Damals wurden über 10’000 ungarische Flüchtlinge freudig aufgenommen und ihr Kommen als Sieg über den Kommunismus gewertet. Jetzt erleichtert Öcsi den Flüchtlingen den Start. Dilek hat sich mit ihrem Kaffee in die Stube hinter der Küche zurückgezogen. Schon seit 22 Monaten warten sie mit ihrem Sohn auf Bescheid. Drei Mal wurden sie transferiert, jetzt leben sie in einer kleinen Wohnung im Appenzellerland und wird von der dortigen Gemeinde unterstützt; vor allem die Betreuung ihres Sohnes könnte sich Dilek mit ihrem Sozialhilfegeld nicht leisten. Dafür kann sie jetzt in St.Gallen in der kostenfreien Integra-Schule den Deutschunterricht besuchen. 160 Eingeschriebene hat die Schule, die wie das Solihaus aus dem Solidaritätsnetz Ostschweiz entstanden ist und ebenfalls von Freiwilligen betrieben wird. «Ich will keine Bettlerin sein. Ich will arbeiten. Aber dafür muss ich Deutsch können!» Dilek schüttelt ihre selbstgeschnittenen rotbraunen Locken. Früher hat sie gerne Kleider angezogen, jetzt trägt sie ein überlanges violettes T-Shirt und Leggins. Aber Dilek mag wieder an ein Leben glauben. Im Asylzentrum Landegg hat sie jemanden kennengelernt. «Wir haben das gleiche … Entschuldigung!» – sie flitzt durch den Langenscheidt – «Schicksal!». Er weiss auch, dass sie keine Kinder mehr bekommen kann; das viele Blut damals im Flieger … Die Narbe am Unterbauch heilt erst. Dilek trinkt ihren Kaffee aus, verabschiedet sich fröhlich und hinkt mit ihrem Langenscheidt los. Sie will nicht zu spät in den Deutschunterricht kommen. Im Juni hat der Nationalrat eine Verschärfung der Asylbestimmungen beschlossen. Für Asylsuchende ist nur noch Nothilfe vorgesehen. Im September wird sich der Ständerat dazu äussern. Die Schweiz gibt im Asylwesen eine Milliarde Franken pro Jahr aus. Das Militär kostet vier Milliarden. 2011 haben sich die Räte geeinigt, den Betrag für das Militär auf fünf Milliarden pro Jahr zu erhöhen. Solihausfest. Samstag, 8. September, ab 11 Uhr. Mehr Infos: www.solidaritaetshaus.ch Solidaritätsnetz Ostschweiz (Hrsg.): «Das hier … ist mein ganzes Leben. Abgewiesene Asylsuchende mit Nothilfe in der Schweiz. Limmat Verlag, Zürich 2012. Fr. 34.–

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Solidaritätshaus St.Gallen Thema

István Deér ist seit dem November Hausleiter des Solidaritätshauses St.Gallen.

Solomon spielt auch im Winter gerne Pingpong.

Die freiwilligen Helfer Verena …

… und ihr Mann John kochten Hackbraten am Tag zuvor.

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Dileks Deutsch wird täglich besser.

Bilder: Tobias Siebrecht


Flaschenpost

aus China

Warum sich Horrorbusfahrten nach Turfan lohnen

Vom Mondsichelsee in der Oasenstadt Dunhuang bis zu den Ruinen von Gaohang … Bilder: pd Nach zwei Tagen in der Zehn-Millionen-Stadt Xi’an, einst Kaiserstadt und Ausgangspunkt der Seidenstrasse, nach einem Spaziergang über die vierzehn Kilometer lange und gut vierzehn Meter breite Stadtmauer, nach dem Besuch der Grossen Wildganspagode (davon noch später), nach der Begegnung mit der islamischen Welt in der im chinesischen Tempelstil erbauten Grossen Moschee und dem Nichtbesuch der touristisch ausgelutschten Terrakottaarmee, im bequemen Nachtzug (vierzehn Stunden) in Lanzhou angelangt; verrufen als dreckigste Stadt Chinas. Noch am gleichen Tag weiter in die grossartige Bergwelt des tibetischen Hochlands und schliesslich auf 2800 Meter Höhe in Xiahe und dem Kloster Labrang angekommen; im zweitwichtigsten Zentrum der buddhistischen Gelugpa-Schule (der Dalai Lama gehört dieser Richtung an, Anm. d. Red.).

* Nach zwei Tagen der Auseinandersetzung mit dem buddhistischen Wallfahrtsort, gerührt von der Hingabe der Mönche und den oft armselig daherkommenden Pilgerinnen und Pilgern, irritiert vom Dreck ums Kloster (nicht innerhalb!) und von archaisch anmutender Gläubigkeit, nach einer abenteuerlichen Dreckstrassen-Fahrt in einem eher klapprigen Kleinbus über einen fast matterhornhohen Pass, nach kurzem Aufatmen in der bunten Marktstadt Tongren bei einer feinen Nudelsuppe und nach unvergesslicher Überquerung des hier bereits überraschend breiten Gelben Flusses, nun in der trostlosen Grossstadt Xining gestrandet; noch nicht wissend, dass sich nachts Ratten im Hotelzimmer bekämpfen werden.

Mondsichelsee. Schliesslich nach zwei Verwöhntagen in einem der besten Hotels der Region und fast achtzehn Stunden in einer sargähnlichen Bus-Koje ausgepowert am Reiseziel angekommen: in Turfan.

Ella Maillart auf den Fersen Die Oasenstadt ist nach dem Toten Meer und dem See Genezareth der am dritttiefsten gelegene Ort der Welt und der heisseste in China. Das Thermometer steht beim Aussteigen aus dem Horrorbus um zwölf Uhr mittags bei vierzig Grad – und es wird noch heisser werden. Bis nach Golmud sind wir der gleichen Route gefolgt wie die grosse Schweizer Schriftstellerin, Fotografin, Journalistin und 1924 olympische Einhandseglerin Ella Maillart (1903–1997). Mit dem «Times»-Journalisten Peter Fleming (1907–1971), dem Bruder des James-Bond-Erfinders Ian, hat sie, zum Teil noch auf Kamelen, die Seidenstrasse bis nach Kaschmir erkundet. Ihre oft gefährliche Reise hat sie im literarischen Vorläufer eines Road-Movies «Verbotene Reise» eindrücklich beschrieben. Ab Golmud sind die beiden Abenteurer der südlichen Route der Seidenstrasse bis Kaschgar gefolgt, wir fuhren per Bus in den Hexi-Korridor und schwenkten somit auf die nördliche Route um, die ebenfalls nach Kaschgar führt.

* Und noch weiter. Nach einer erfrischenden Nacht unter klarem Sternenhimmel in einem am Koko-Nor-See (Salzsee auf 3205 Meter) gelegenen und von Tibetern betriebenen Zelthotel, über einen hohen Pass und durch eine endlos scheinende Steinwüste bis nach Golmud gefahren; flächenmässig die grösste Stadt der Welt (drei Mal so gross wie die Schweiz, mit nur rund 250’000 Einwohnern). Nach einem trostlosen Samstagabend wiederum in fast endloser Fahrt zur legendären Oasenstadt Dunhuang weiter, mit ihren touristisch gnadenlos ausgebeuteten Markenzeichen: bis zu 400 Meter hohen, ersteigbaren Sanddünen und dem niedlichen

5272 unterirdische Kilometer Turfan wirkt heute mit nur einer halben Million Einwohner eher verschlafen. Das quirlige, gut vier Stunden entfernte Urumqi, Zentrum der Autonomen Uigurischen (Unruhe-) Provinz, hat der Oasenstadt in dieser Hinsicht längst den Rang abgelaufen. Als wichtige Relaisstation der Seidenstrasse war Turfan lange ein wichtiger Umschlagplatz für chinesische, persische, vorderasiatische und einheimische Produkte, aber auch Ort des geistigen Austauschs und des Widerstands der islamischen Uiguren gegen die chinesischen Eroberer. Die Stadt, umgeben von einer sandigen Wildnis, ist eine grüne Insel der Fruchtbarkeit. Dies verdankt sie einem ausgedehnten unterirdischen Bewässerungssystem, Karez genannt, arabischen Ursprungs und gut 2000 Jahre alt. In der Glanzzeit umfasste es 1784 Schachtlinien mit einer Totallänge von 5272 Kilometern und 172’367 Querschäften. Teile davon sind immer noch in Betrieb, gegen Eintritt lässt sich in einigen Schächten die wohltuende Kühle geniessen. Der

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Flaschenpost

chinesische Staat erhebt für touristische Sehenswürdigkeiten und touristisch erschlossene Naturschönheiten zum Teil recht saftige Eintritte, dafür sind die meisten Museen gratis. Dank dem Karez-System wachsen hier zuckersüsse und kernlose Trauben, die zu Rosinen getrocknet oder zu einem überraschend guten Wein gekeltert werden. Willkommen bei dieser Hitze ist auch die Idee, einige Strassen mit Weinreben zu überranken. Das Pflücken ihrer Trauben ist aber strengstens verboten.

Bis Dschingis Khan kam So richtig geschichtsträchtig wird Turfan erst durch seine Umgebung: die Ruinenstädte Gaochang und Jiaohe, das Gräberfeld Astana und die Flammenden Berge mit den Grotten von Bezeklik. Ein gemütlicher Uigure karrt uns eselgezogen und vor sich hinsingend durch die Ruinen von Jiaohe zu den Überresten eines buddhistischen Tempels. Im 2. Jahrhundert v. Chr. Hauptstadt eines unabhängigen Reichs, fiel Jiaohe später unter die Kontrolle der Chinesen, dann der Tibeter. Sie erlebte eine Blütezeit unter den Uiguren und wurde nach der Eroberung durch Dschingis Khans Heer im 13. Jahrhundert verlassen. Aber auch indoeuropäische Tocharer, gnostische Manichäer aus Persien und frühchristliche Nestorianer – für ihren Glauben, dass Jesus aus einer göttlichen und einer menschlichen Person bestehe, wurden sie exkommuniziert – haben in dieser Gegend Spuren hinterlassen.

wurde. Wir sind schon frühmorgens dort und erschauern vor den wenigen noch erhaltenen Fragmenten und sympathisieren mit den Chinesen, die über diesen Raub bis heute verbittert sind. Zurück am Fusse der Flammenden Berge erscheint uns im Geiste der Pilger Hsüan-tsang, der hier im 7. Jahrhundert n. Chr. auf der Reise nach Indien ins Stocken kam. Nach siebzehn Jahren kehrte er zurück, jetzt beladen mit 657 Sanskrit-Rollen, die er zusammen mit Helfern in der Grossen Wildganspagode in Xi’an übersetzte und damit dem Buddhismus den Weg nach China, Korea und Japan öffnete. Zu Ende geht die Reise einige Tage später im hervorragend gestalteten Museum von Urumqi – mit einem Blick auf eine mehr als 3000 Jahre alte Mumie, bekannt als die «Schönheit von Lou Lan», oder die «Mona Lisa des Ostens» genannt, inzwischen auch eine Weinmarke. Im stummen Zwiegespräch mit ihr dämmerte eine Erkenntnis herauf: Es war auf dieser Reise kaum möglich, sich mit Menschen in dieser Region auszutauschen. Dafür sprach niemand genügend Englisch und die Langnase aus der Schweiz kein Wort Chinesisch mehr als «Hallo» und «Zahlen!». Eigentlich erschreckend.

Hallo, zahlen! Eingebettet in die zerklüfteten und vegetationslosen Flammenden Berge, die in der Nachmittagshitze glutrot leuchten, liegen die Grotten von Bezeklik, gut hundert Meter über einem Fluss in den lehmgelben Lössfelsen gegraben, 83 an der Zahl. Den grandios gelegenen «Tausend-Buddha-Höhlen» haben europäische Archäologen, allen voran die Deutschen Grünwedel und Le Coq, vor 108 Jahren übel mitgespielt. Sie schnitten die schönsten Fresken rüde heraus und brachten sie ins Museum nach Berlin, wo – Ironie der Geschichte – der grösste Teil durch alliierte Bombenangriffe zerstört

Richard Butz, 1943, ist Journalist in St.Gallen und durchquerte diesen Sommer auf Eseln, mit Bussen und Zügen das westliche China, von Xi’an nach Turfan und ein gutes Stück darüber hinaus. Literatur: Ella Maillart: Verbotene Reise. Von Peking nach Kaschmir. Deutsche Erstausgabe 1938. Neuausgabe, Lenos Basel, 2003. Fr. 37.90 Wu Dunfo (Hrsg.): Footprints of Foreign Explorers on the Silk Road. China Intercontinental Press Urumqui, 2005. René Grousset: Die Reise nach Westen. Oder wie Hsüan-tsang den Buddhismus nach China holte. Diederichs Köln, 2003. Fr. 32.90

… ging die Reise mit den unterschiedlichsten Gefährten über mehrere tausend Kilometer. Bilder: Richard Butz

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Kultur D Auge sind weich und süess. Und am Schluss ässeds d Füess. Lieder, wo eim au i de nögste Albträum begegnet – E Besprechig vom Manuel Stahlberger sim Solo-Album «Innerorts». vom richi zöllig Gueti Musig schafft da jo immer wieder. Dass sie eim miteme Text oder enere Melodie genau döt abholt, wo mer zurzit selber im Lebe stoht. Und wa für de Dylan, Tocotronic oder de Conor Oberst gilt, passt ebe au für de Stahlberger vo Sangalle. I sim Lied «Wartzimmer» isch es heiss. So verdammt heiss, wie i dene Täg, wo de Artikel do jetzt grad gschriebe wird. Villicht drum au im Sangaller Dialekt – aber eigentlich isch für da de Stahlberger und sini Mundartkunst nur de Uslöser. Tschuld isch nämlich de Pedro Lenz. Und au echli s «Tagblatt». Döt isch de Berner, wo gern au i Mundart schriebt, nocheme Interview perfekt id Schriftsproch übersetzt wore: «Nehmen wir Manuel Stahlberger», seit döt de Lenz. «Was der mit dem St.Galler Dialekt macht, dünkt mich hohe Kunst. Gäbe es zehn oder zwanzig Stahlberger, die Lieder, Gedichte, Romane und Theaterstücke schreiben würden, dann wäre St.Gallen in der Mundartliteratur der Schweiz führend.» Jo guet. Album-Beprechige sind normalerwis nöd grad Mundartliteratur. Aber zum zeige, dass de Sangaller Dialekt emfall sicher so ggeil isch wie dä vo Bern, beziehigswiis (streng gnoh bim Pedro Lenz) dä usem Oberaargau, langet villicht au e journalistischi Besprechig. Zrugg aso is «Wartzimmer», und zum Stahlberger: «Glüeigi Tächer / Alles flach isch en Fächer / Chind, wo sich i de Glacé wälzed / D Fuessgängerstreife schmelzed / De Asphalt isch e Sosse / Und flüsst zääch und langsam über d Strosse.»

Elsener gmacht und da isch denn au s erscht, wo eim is Aug springt: De Stahlberger wie en Kontorsionischt – oder eifacher gseit: en Schlangemensch – inere Schachtle, miteme Liechtschalter oder eme Selbstuslöser i de Hand. D Messitsch isch eidütig: «Innerorts» ischs eng. Vetammi eng. Dasch kei Frog. Und wo neui, an sich jo no gmüetlichi Plätz «Begegnigszone» heissed – doh bruchts en ganze Rucksack voll schwarze Humor zum da ushebbe. Oder mer mues Melancholie i d Lieder schmelze chöne – wie Schoggi über de Coupe Dänemark: «Und winksch fröhlich i d Überwachigskameras / Die stönd do nume zum Gspass / Oder für Usnamefäll / Aber es git jo nie Krawäll oder Protestaktione / Geg wa au, geg wa au, geg wa au / I de Begegniszonä-ähh-äh-äh.» De Refrain, wo denn chunt, isch süess, hymnisch und a de grossartige und grosszügige Menschlichkeit vo Begegniszone aapasst. Sicher isch, dass d Schwiz mit so Lieder a dem komische Eurovisions-Concours meh Pünkt wür mache wie i de letschte zäh Johr mit dene Meitle und Buebe. Aber da - i ha de Stahlberger zwör nod direkt aagsproche da dörfti nöd unbedingt di gröscht Absicht mit sine Lieder si. D Hülle jetz aber uf d Site gleit – d Schiibe ufs Laufwerch, warte bis de Ton digitalisiert isch und scho schlüfed eim diä füfze Lieder vom Stahlberger is Ohr. Sie grätsched mengmol ine wie de Muntwiler letscht Johr bim FC. Sie chrüched durs Ghirn. Drülled sich, tanzed mengmol echli, lönd eim mit em Chopf gwaggle oder singed Geg wa au, geg wa au, geg wa au luut i eim ine. Und i de nögschte paar Woche Wenns i de Schwiz i dere Zit en Liedermacher chasch aso sicher si, dass diä Liäder au öppe imegit, wo bi eim Bilder und skurrili Situatione ne Albtraum erschined. Aber nöd diä, wo richtig in Chopf zaubere cha, denn isch da de Manu- weh tüend oder Seele fressed. Viel meh diä, wo el Stahlberger. Sis neu Album «Innerorts» isch eim no spannend tüeched. Wo mer grad wieder noch zwei Produktione mit de Band s erscht, iischlofe wött, wenn eim de Traum usem Schlof wo de Stahlberger wieder ellei ufgnoh het. Oder grisse het. Sit mer s Lied «Wurmfueter» s erscht besser gseit: natürli nöd ganz ellei. Da wür süsch Mol ghört hät, frogt mer sich nämlech würkli, jo de Wirtschaft schade – drum sind au bi dene wo diä Viecher aafanged fresse, wenn mer d RaSolo-Ufnahme de Olifr M. Guz (Aeronauten) diesli vo une aalueget. Wohrschindli het da de und de Ben Stokvis (Thomaten und Beeren) als Stahlberger mit sinere Liebi zum Detail sogar Produzente und Multiinstrumentaliste debi gsi. recherchiert – froged doch de Biologie-Lehrer D Hülle vom Album «Innerorts» het de Adrian i de Kanti. «Wa ässeds echt zersch? / Sicher d

Auge - diä Ärsch / Jo d Auge sind weich und süess / Und am Schluss ässeds d Füess.»

Wohri Fründschafte Grossi Songs zeichnet sich hüfig dur da uus, dass i einere Zile scho e ganzi Gschicht steckt. De Pogues ihres «Fairytale of New York» isch so en Klassiker: It was christmas eve in the drunk tank – en Wienachtsobig i de Üsnüechterigszelle. Bim Manuel Stahlberger langet hüfig au scho de Titel vomene Lied, zum eim uf e Reis dur s eiget Inneläbe oder d Verwirrige vo de Welt z schigge. «George Clooney vo Altstätte» isch so e Bispiel. «Umgschuelti Pfärrer», «Mir schaded de Wirtschaft» oder «Dräckigi Spaghetti» sind anderi. Im Gegesatz zu de beide Mundart-Rockalbe «Rägebogesiedlig» (2009) und «Abghenkt» (2010), wo de Stahlberger mit Band ufgnoh het, isch «Innerorts» villicht echli weniger eifach zum Mitsinge (und wer will sogar zum Mitschunkle). Isch aber au klar: Schliesslich singt de Stahlberger diä Songs uf sinere neue Solotournee als Kabarettist. Und döt gits ufere wilde Achterbahnfahrt dur em Stahlbergers sis Universum nebed de Lieder ebe au no Ritter-Comics, hinderhältigi Piktogramm, e Bühni voll Instrument und zmitzt ine de Stahlberger, wo usgseht, als chönti er keiner Flüüge öpis z leid tue. Für da hät er jo sini Fantasie. Im Chanson «D Irene und i» isch d Hauptfigur nämlech underwegs mitere liächt dureknallte Fründin. Diä trülled ufere Wanderig is irgendwohi zerscht anere Flüge Beili und Flügeli usse, biist spöter am Kondiktör is Bei und trotzdem findt ihren Wegbegleiter am Schluss vom Tag, es sig wieder emol schö gsi zum si z’ gseh. D Irene findt da au und irgendwiä ghört mer bi dem Lied denn öpis use, wo am Manuel Stahlberger villicht würklich so richtig wichtig isch: Fründschafte entstönd und wachsed im würkleche Lebä und ganz sicher nöd i de Begegnigszone. «Innerorts» erschien am 31. August bei Irascible Lausanne (www.irascible.ch). Im September setzt Manuel Stahlberger seine Solotournee durch die Schweiz fort, unter anderem mit Auftritten in Rapperswil (7.9., Alte Fabrik), Engelburg (8.9., Alte Turnhalle), Herisau (14.9., Altes Zeughaus), Unterwasser (15.9., Zeltainer). Alle Einzelheiten: www.manuelstahlberger.ch. Für Stahlberger mit Band: www.stahlberger.ch

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Musik

kultur

Kein Fussball den Rassisten Der FC Winterthur und der FC St.Pauli zelebrieren am 8. September auf der Schützenwiese ein Fussballfest. Den Soundtrack liefern Slime. von daniel ryser Vor einem Jahr, beim ersten Freundschaftsspiel zwischen dem FC Winterthur und dem FC St.Pauli, traf ich am Winterthurer Hauptbahnhof auf ein paar Rechtsextreme. Sie waren extra aus der Ostschweiz angereist, um beim Treffpunkt zwei Hippies herumzuschubsen. Die Polizei, die den Vorgang filmte, schritt nicht ein. Als ich die Glatzen fragte, was das soll, sagte der eine: «Wir sind hier, um dagegen zu protestieren, dass Fussball mit Politik vermischt wird.» Es ist eine Geschichtsverdrehung, wie sie nur Rechtsextreme beherrschen: Für die vermeintliche Politisierung von Fankurven kann man sich beim FC St.Pauli nicht genug bedanken, denn es war eine Antwort auf Vorgänge in den «unpolitischen» Siebzigern und Achtzigern, in denen in den europäischen Stadien, nach dem Vorbild des rechtsextremen National Front aus England, Neonazis offensiv die Kontrolle in den Kurven übernahmen. In Deutschland stand Hamburg in dieser Entwicklung ganz vorne.

Ein Auf und Ab mit der Liebe zum Verein: Slime.

teblock wurden vom neuen Anhang des kleinen Stadtteilvereins, der damals in der Regionalliga Nord dümpelte, unterbunden. Schnell wurde das Stadion am Hamburger Kiez – befördert vom folgenden längsten, dreijährigen 1. BundesDie Rückeroberung der Kurve liga-Abenteuer – zu einem Symbol gegen RasBeim HSV verfolgten Ende der Siebziger noch sismus im Fussball. viele Punks die Fussballspiele. Der FC St.Pauli Die Vorgänge am Millerntor – hier wurde das war noch ein unbedeutender Stadtteilverein, erste deutsche Fussball-Fanzine produziert und man pflegte ein freundschaftliches Verhältnis: das antirassistische Bündnis Aktiver Fussballfans Als der FC St.Pauli es 1977 für ein Jahr eher aus gegründet – brachten einen massiven Rückgang Versehen in die 1. Bundesliga schaffte (und um- der Nazi-Tendenzen in deutschen Stadien. gehend wieder abstieg), herrschte beim Derby im Volksparkstadion Volksfeststimmung – und «Sich fügen heisst lügen» als der FC St.Pauli sensationell 2:3 gewann, ap- «Es ist ein Auf und Ab mit der Liebe zu dieplaudierten nicht nur die Anhänger des David, sem Verein», sagt Dirk Jora, Sänger von Slime. Die Hamburger Punkband spielt am Abend des sondern auch des blauen Goliath. 1980 war es im Volksparkstadion vorbei mit Freundschaftsspiels im Winterthurer Gaswerk ein der Feststimmung: Linke wurden aus dem Stadi- Konzert. Der Auftritt ist Teil der Tournee zum on gejagt. Die «Hamburger Löwen», ursprüng- kürzlich erschienenen Album «Sich fügen heisst lich eine Rocker-Hooligan-Gang mit teilweise lügen», einer Punkrock-Vertonung von Gedichlinkem Einschlag, kippten 1980 komplett nach ten des anarchistischen Dichters Erich Mühsam. rechts. Reichskriegsflaggen und Hakenkreuze wur- Die Band ist mit dem «neuen» FC St.Pauli eng den gehisst (und vom Verein toleriert), schwarze verbunden. Es war eine Gang rund um die Band Spieler mit Bananen beworfen, «Sieg Heil»-Rufe und ihren Sänger – in den Achtzigern ein an viehallten durch die Westkurve – der «unpolitische len Fronten aktiver «Left Wing Hooligan» – die Fussballalltag» in deutschen Stadien Anfang der als ehemalige HSV-Fans als erste Punks das MilAchtziger. 1982 waren es Mitglieder jener «Lö- lerntor besuchten. «Wir wollten einfach Fussball wen», die auch verantwortlich waren für den ers- gucken, mehr nicht. Dass sich daraus eine derten Toten in Zusammenhang mit Hooliganismus art intensive Geschichte entwickeln würde, war in Deutschland. Sie erschlugen einen sechzehn- völlig undenkbar», sagt Jora heute. Beim FC Winterthur spielte sich im Kleinen jährigen Anhänger des SV Werder Bremen. Die Hamburger Punks waren fussballe- eine ähnliche Geschichte ab: Punkrocker überrisch heimatlos geworden. Als dann ab 1981 im nahmen einen Fussballverein. Auch in WinterStadtteil St.Pauli an der Hafenstrasse schleichend thur steht in der Vereinssatzung, dass Rassismus leerstehende Häuser besetzt wurden – in direk- und Sexismus nicht ins Stadion gehören. Mögter Nähe zum Millerntor, dem Stadion des FC lich war das, weil 2002, als der FC Winterthur St.Pauli – begann sich das Viertel im Stadion zu vor dem Konkurs stand und sich bloss noch spiegeln. Anfängliche Naziaufmärsche im Gäs- durchschnittlich fünfhundert Leute an die Spie-

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le verirrten, die Punks in der sogenannten Bierkurve fast die Einzigen waren, die ihrem Verein mit martialischen Parolen die Treue schworen: Ewig stehe man hinter dem geliebten FCW. Dem Mäzen Hannes Keller, der den Verein dann rettete und der sich selbst als Quertreiber sieht, gefiel die schräge Einstellung der Punks und ihre Treue auch in dunklen Zeiten. Einer von ihnen, der ehemalige Journalist Andreas Mösli, wurde Geschäftsführer des Vereins. Mit der «Libero Bar» und dem «Salon Erika» prägten die Punkrocker das Bild der Schützenwiese und schufen ein Umfeld der Toleranz. Die Zuschauerzahlen haben sich in zehn Jahren seit dem Fast-Konkurs verfünffacht. Der aktuelle, selbstbewusste Slogan des Vereins lautet: «Ein Kanton, ein Fussballstadion.» Es ist ein augenzwinkernder Verweis auf die verfahrene Stadionsituation in der Stadt Zürich. Das Freundschaftsspiel unter dem Motto «Friede. Freiheit. Fussball.» soll laut Mösli ein Volksfest werden. Auch wenn an jenem Tag ausgerechnet die grosse Fangruppe «Ultra St.Pauli» in Hamburg ihr Zehnjähriges feiert und geschlossen abwesend sein wird. Partys nach Spielschluss im Albani und im Kraftfeld, Konzerte im Gaswerk und im Salzhaus sollen den Tag abrunden. Und natürlich das Konzert von Slime. Mösli kann sich zum Zehn-Jahr-Jubiläum als FCW-Geschäftsführer nichts besseres vorstellen: «Mit dem FC St.Pauli kommt meine zweite Lieblingsmannschaft in die Stadt und mit Slime meine Lieblingsband.» Kulturladen Konstanz, Donnerstag, 6. September, 21 Uhr. Sedel Luzern, Freitag, 7. September, 20 Uhr. Gaswerk Winterthur, Samstag, 8.September, 20 Uhr. Mehr Infos www.slime.de


kultur

Kunst

Zwei in Shanghai Manche hören China und verstehen: kommunistisches Einparteiensystem, rigorose Ein-Kind-Politik oder unterdrückte Meinungsfreiheit. Chinesische Kunst im Speziellen setzen viele mit Porzellanschalen oder Ai Weiwei gleich. Diese wie jene sollten nach Rapperwil-Jona reisen. von frédéric zwicker Die Tatsache, dass viele chinesische Künstler überhaupt auf der Landkarte der internationalen Kunstszene aufgetaucht sind, hat einiges mit dem Schweizer Galeristen Lorenz Helbling zu tun. Er ebnete ihnen den Weg an die bedeutendsten Kunstmessen der Welt. Jetzt macht ein weiterer Schweizer im Zusammenhang mit Kunst und China auf sich aufmerksam. Es ist der vor elf Jahren verstorbene Paul Kaspar Helbling. Paul K. und Lorenz Helbling sind beide Bürger von Rapperswil-Jona, beide verbrachten einen Teil ihres Lebens in China und setzten sich mit Shanghai auseinander. Paul K. lebte von 1932 bis zu seiner Flucht vor Maos Truppen 1947 in der damals «Paris des Ostens» genannten Stadt. Lorenz hat seit 1995 seinen festen Wohnsitz in der Wirtschaftsmetropole.

mera hielt Bauwerke aus der Kaiserzeit fest, das ländliche Bauernleben und das emsige Treiben im vom Westen geprägten Shanghai. Bilder der 1937 durch die Japaner zerstörten Stadt, Infrarotaufnahmen von Bombardements und Fotos von in die westlichen Konzessionen geflüchteten Chinesen folgen auf Portraits von Chiang Kai-shek und Soong Mei-ling. Mit dem Präsidentenpaar der damaligen Republik China war Helbling persönlich bekannt. Der besondere Reiz seines Werks liegt denn auch in diesen ungeheuren Kontrasten, die er eingefangen hat.

Im Kunst(Zeug)Haus werden Werke von ganz unterschiedlichen Künstlern gezeigt. Allen gemeinsam ist die Auseinandersetzung mit Chinas Geschichte und Gesellschaft sowie der Drang, sich von Konventionen zu befreien. Zhou Thiehais Porträtbilder, beispielsweise jenes vom Kampfsport-Schauspieler Jet Li im Stil der heroisierenden Mao-Malerei, zeugen von neuen Heldenbildern, die ironisch mit dem vom Regime an lebenserhaltenden Geräten konservierten Mao abrechnen. Ding Yis ausschliesslich aus Kreuzen gezeichnete Bilder, Zhang Enlis feine Ölmalerei oder Fotos des Kollektivs Birdhead: Der Pionier von heute Sie alle zeigen ein neues, lebendiges und viel Im Jahr 1995 eröffnet Lorenz Helbling seine ers- eigensinnigeres China, als es hierzulande in den te Kunstgalerie für chinesische Gegenwartskunst Medien vermittelt wird. in Shanghai. Die ersten zehn Bilder hängt er in seiner Wohnung auf, wo er auch erste Kunden Kunst(Zeug)Haus Rapperswil-Jona. empfängt. Bald muss er sich nach grösseren Lobis 7. Oktober 2012, Gerettete Negative Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag, 14 – 18 Uhr, kalitäten umsehen. In einer alten Lagerhalle finSamstag und Sonntag, 11 – 18 Uhr. Die Ausstellung ««2 x Helbling Shanghai» wird det Helbling schliesslich den geeigneten Raum. Mehr Infos: www.ighalle.ch von der IG-Halle organisiert, welche regelmäs- Viele seiner Künstler richten dort ihre Ateliers sig Ausstellungen und kulturelle Anlässe in Rap- ein. Bald wird das Areal offiziell als prestigeperswil-Jona und überregional durchführt. Zum trächtiges Kunstviertel «M50» konzipiert. Mittzwanzigsten Jubiläum realisiert sie das bisher am- lerweile ist Helblings Galerie «ShanghArt» weltbitiöseste Projekt, wie ihr Leiter und Kurator der berühmt. Ausstellung, Peter Röllin, sagt. Mit Lorenz Helbling bringt die IG-Halle einen der bekanntesten und renommiertesten Spezialisten für chinesische Kunst nach Rapperswil-Jona. Und Paul K. Helblings Fotografien aus einem längst verschwundenen China, die er bei seiner Flucht als Negative retten konnte, werden in dieser Ausstellung zum ersten Mal überhaupt gezeigt. Seine Fotos in Verbindung mit zeitgenössischer chinesischer Kunst erlauben einen einmaligen Einblick in die rasanten politischen und gesellschaftlichen Veränderungen im Reich der Mitte.

Der Dandy von damals Paul K. Helbling arbeitete in China bei der von seinem Vater mitbegründeten Chungking Import S.A. Er überwachte die Zucht der schwarzen Kele-Schweine, deren Därme unter anderem für medizinische Zwecke exportiert wurden. Ob er sich durch Städte oder im Buick über holprige Naturstrassen bewegte, stets hatte er seine Leica dabei. Rund 1300 Negative sind erhalten. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Fotografien, welche die unglaubliche Mannigfaltigkeit des damaligen China veranschaulichen. Seine Ka-

Bird Head (Kollektiv): Welcome to the World of Birdhead, Fotografie 2011.

Bild: pd

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Literatur

kultur

Land der Flechten Christine Fischers neue Erzählung «Els» spielt in der Einsamkeit Nordschwedens und handelt von einer eigensinnigen Frau, die von ihrer Angst eingeholt wird. Das schmale Buch der St.Galler Autorin liesse sich gut verfilmen. von p eter surber Hukejaure: Der Name durchtönt das Buch wie ein «joik», der Singsang der lappländischen Sa­ men. Aber der dreiundsiebzigjährigen Els ist es, gleich auf den ersten Seiten der Geschichte, we­ niger ums Jauchzen als in früheren Jahren. Der vielstündige Aufstieg durch die Tundra hoch zur Hütte auf Hukejaure, die sie seit vielen Jah­ ren als Hüttenwartin betreut, fällt ihr schwerer als sonst. Das Knie, das Herz, der faule Schnee, dessen Reste sie jetzt umgeht statt wie früher durchquert, die Bäche, die es zu durchwaten gilt und vor denen sie jetzt länger als sonst still­ steht. «Hatte sie Angst?» Auf den ersten zwei, drei Seiten exponiert die St.Galler Autorin Christine Fischer, was sich nachher verdichten und vertiefen, drama­ tisch überstürzen und am Ende lösen wird: eine Atmosphäre der lauernden Veränderung, noch nicht recht zu fassen, aber unmissverständlich. Das Alter. Els weiss: Es wird wohl ihr letzter Hüttensommer sein auf der Hochebene in der Einsamkeit Lapplands.

Frauen mit Eigensinn Christine Fischer erfindet seit zwanzig Jahren, seit ihrem ersten Roman «Eisland», immer wie­ der eigensinnige Frauenfiguren. Und schon im bisher letzten Roman «Nachruf auf eine Insel» (2009) hat sie eine ältere Frau in eine vergleich­ bar existentielle Situation hineingestellt: Gun­ da, um die Sechzig, strandet am Ende des Ro­ mans auf einer Schäreninsel in der Ostsee und gerät in einen fast kinoreifen Showdown. Auch die neue Erzählung mit dem simplen Titel «Els» kann man sich verfilmt denken, low budget: ein Kammerspiel mit drei Personen, wenige Tage im Frühling, als Schauplatz fast ausschliesslich die Hütte auf Hukejaure, dazu die wildroman­ tische Umgebung mit dem Singstein oben auf dem Hügel und mit dem weiten Blick bis hin­ über zum Grat. Dort taucht auch schon bald nach Els’ Ankunft der erste Gast dieses Jahres auf. Anne. Die Begegnung ist widerborstig. Anne, die junge Deutsche, ist auf der Suche nach einem neuen Leben im nördlichsten Schweden gelan­ det. Sie lässt sich erst nach einer durchfrorenen Nacht draussen im Zelt allmählich auf Els ein, die ihrerseits den ersten Gast seit je als «not­ wendiges Übel» empfunden hat und diesmal in der Hütte sowieso schwerer als sonst Tritt fasst. Mit der Zeit entsteht trotzdem eine Nähe zwischen den beiden Frauen. Doch nachdem

«Els fühlt ein grosses Einverständnis. Die Rentiere sind gekommen. Jetzt ist alles gut.» Bild: pd Anne wieder weg ist, kehrt das Herzrasen zu­ rück. In Panik packt Els ihre Sachen, macht sich auf den Weg hinunter ins Tal, kehrt aber, ohne zu wissen warum, auf halbem Weg wieder um, kämpft sich durch den Schnee, hustend und fie­ bernd, zurück in die Hütte und ertappt einen Eindringling. Der flieht erst, bedroht sie dann. Die Angst hat jetzt einen Namen: Jona.

Erste und letzte Fragen Auch er, der junge Mann aus der Kleinstadt im Tal, ist auf der Flucht. Verfolgt nach einer Schlägerei mit dem Vorgesetzten. Was zwi­ schen der kranken Alten und dem verstörten jungen Mann passiert, sei nicht verraten, nur so viel: Die Autorin versteht sich auf krimi­ nalistische Spannung. Und bringt mit feinem Gespür wechselnde Stimmen und Stimmun­ gen, Rhythmusbrüche, Ober­ und Untertö­ ne ins Spiel. Was für Els gilt – ihre Sympathie für Flechten («Kryptogamen») –, lässt sich auf Christine Fischers Text übertragen: Auf engem Raum werden klaustrophobisch atemlose Passa­ gen zusammengeflochten mit gemächlicher Na­ turschilderung und mit altersklugen Gedanken zum Leben und Sterbenmüssen. Das schliesst auch gelegentliches Pathos mit ein, etwa in Els’

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eingestreuten Erinnerungen an den Hund Arco, der eine eher zwiespältige Spur in der Erzäh­ lung hinterlässt. Oder in kursiv gesetzten, kur­ zen Dialogen zwischen der alten Frau und ih­ rem inneren Kind, in denen erste und letzte Fragen angetippt werden. Am Anfang hat Els die Rentiere vermisst, die sonst in Herden jeden Frühling vorbeikamen. Am Ende sind sie da. Vielleicht bleibt es für Els doch nicht bei diesem letzten Sommer auf Hu­ kejaure. Christine Fischer: Els. Eine Erzählung. Appenzeller Verlag, Herisau 2012. Fr. 33.90. «Els» erscheint am 21. September.


kultur

Theater

Gallus etwas abtrotzen Das Theater Konstellationen des Berlin-St.Gallers Jonas Knecht unternimmt eine akustische Live-Exkursion quer durch den Kanton. Eine weihevolle oder gespürige Gallus-Stunde ist dabei nicht zu erwarten. von p eter müller Wie das alles genau aussehen wird? Regisseur Jonas Knecht weiss es fünf Wochen vor der Premiere noch nicht. Das ist im Sinn des Projektes. «Gallus_1400» will neue Wege zu einem uralten Stoff finden und wählt dafür die Form eines «szenischen Konzerts mit Live-Momenten», einer Mischung von Hörspiel und Theater. Die zwei Musiker, die Schauspielerin und der Schauspieler agieren nicht einfach auf einer gemeinsamen Bühne. Während Teilen des Stücks sitzen sie in vier Boxen – etwas zwischen Mönchszelle und Radiostudio. «Da wird gesungen, gelesen, musiziert, geschwiegen, geschlafen, Kaffee getrunken, gezweifelt, telefoniert, vermarktet», sagt Jonas Knecht. Als Gallus-Spezialisten versuchen sich die vier auf unterschiedlichste Weise diesem Mann, seiner Geschichte und dem, was er heute noch bedeuten könnte, zu nähern. Völlig subjektiv. Sie interagieren, ziehen sich zurück in ihre Kabine/ Zelle und vereinzeln sich, fordern die Aufmerksamkeit des Publikums ein, alle zusammen, einzeln. Die Theaterleute haben lange überlegt, ob sie eine wirkliche Installation realisieren wollen – das Publikum könnte herumgehen, bei einer Kabine verweilen. Aus praktischen und finanziellen Gründen mussten sie die Idee fallen lassen.

Die Produktion hätte nur von wenigen besucht werden können, die Räume hätten entsprechend gebaut sein müssen.

Frauenbiografien und Tim Krohn Live-Musik, Gesänge und Texte der vier Gallus-Spezialisten werden bei dieser akustischszenischen Collage ergänzt von Einspielungen. Das Rauschen der Steinach findet da genauso Platz wie das Bimmeln der Gallusglocke oder die Schritte eines Mannes namens Gallus. «Gallus_1400» soll vielfältig und spannend sein, wird aber nicht vollständig improvisiert. «Wir werden einen dramaturgischen Ablauf erarbeiten, der Raum für Improvisationen zulässt. Eine Timeline, inspiriert von einem Tagesablauf in einem Kloster», sagt Knecht. Die Theaterleute um Jonas Knecht, dem nach Berlin emigrierten St.Galler, haben im Bereich Audioinstallation, Live-Hörspiel und Musiktheater schon verschiedenste Projekte realisiert. Knecht nennt als Beispiele das Projekt «Alpinarium_3», bei dem sie Frauenbiografien aus dem Alpenraum zu einer Hörlandschaft zusammenkomponiert haben, weiter die szenische Live-Hörspiel-Reihe «hätteklappenkönnen» in den Sophiensälen Berlin, wo es um die Präsen-

tation von Beinahe-Bestsellern der aktuellen Literatur ging, oder die Auseinandersetzung mit der hochmusikalischen Sprache Tim Krohns in «Vrenelis Gärtli» und «Quatemberkinder». Im Fall von Gallus ermöglicht diese Form zudem, sich dem Thema auf möglichst assoziative und subjektive Weise nähern zu können.

Proben in alter Bahnhofshalle Eine Herausforderung bleibt der Zugang zur Figur Gallus aber auch mit dieser Form von Theater, meint Knecht: «Gallus ist weit weg. Wie kann man ihm etwas für uns Interessantes, Heutiges ‹abtrotzen›, also schlicht einen Zugang zu finden zu ihm, seiner Geschichte und seiner Zeit?» Mögliche Ansatzpunkte sind für ihn Identität und Heimat, Fernweh und Heimweh, Sprache und Sozialisation. Eine Abtrotz-Arbeit also, deren wichtigster Teil in Lichtensteig erfolgt. Das Theater Konstellationen probt dort während drei Wochen in der alten Bahnhofshalle und wohnt auch dort – als Artists-in-Residence. Jonas Knecht freut sich darauf: «Das ist lässig und produktiv. Wir sind voll im Thema drin und können auch mal bis drei Uhr morgens proben, wenns gut läuft.» Premiere ist am Donnerstag, 20. September, in der Lokremise St.Gallen. Lokremise St.Gallen. Donnerstag, 20., Freitag, 21. und Sonntag, 23. September, jeweils 20 Uhr. Remise Wil. Dienstag, 25. und Mittwoch, 26. September, jeweils 20 Uhr. Fabriggli Buchs. Donnerstag, 27. September, 20 Uhr. Alte Fabrik Rapperswil. Freitag, 28. September, 20 Uhr. Chössi-Theater Lichtensteig. Samstag, 29. September, 20 Uhr. Alte Kino Mels. Samstag, 6. Oktober, 20 Uhr. Mehr Infos: www.theater-konstellationen.de

Noch mehr Gallus auf Tour Neben dem Theaterprojekt «Gallus_1400» haben diesen Monat auch zwei Musikprojekte Premiere, die ebenfalls dem St.Galler Chef­heiligen gewidmet sind und rund um den Kanton aufgeführt werden. Das eine ist eine Neubearbeitung des Oratoriums «Der Heilige Gallus» von Carl Greith, dem einstigen Domkapellmeister (1828 – 1887). Der Vorarlberger Autor Robert Schneider verfasste dazu Interludien. Mario Schwarz dirigiert den Kammerchor Oberthurgau Arbon und das Collegium Musicum St.Gallen. Eingeleitet wird der Abend jeweils mit einem Kurzreferat, das einen regionalen Aspekt des Themas aufgreift. «Libera me», das zweite Projekt, beschäftigt sich mit «Gallus’ letztem Weg«. Das Chorprojekt St.Gallen von Peter Roth und das Peter Waters Quintett bieten eine Mischung Klassik, Jazz und Lyrik. Das Requiem Op. 48 von Gabriel Fauré trifft auf Jazz-Improvisationen und Texte von Josef Osterwalder. Weitere Informationen: www.gallusjubilaeum.ch

Skizze zur Bühnensituation von «Gallus_1400».

Illustration: Theater Konstellationen

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Film kultur

Rückkehr ins filmisch unberührte Land Marcel Gisler kehrte im August für Dreharbeiten an seinen Geburtsort Altstätten zurück. «Rosie» wird der erste Film seit 1998 des seit den Achtzigern in Berlin lebenden Drehbuchautors und Filmemachers. von andreas kneubühler

V.l.n.r.: Sibylle Brunner (spielt Rosie), Marcel Gisler (Regisseur), Fabian Kringer (spielt Lorenz), Judith Lichteneckert (Regieassistentin). Bild: Björn Allemann «saiten»: Wie war es, nach so vielen Jahren in Berlin nach Altstätten zurückzukehren und zu drehen? marcel gisler: Wir wurden mit offenen Armen empfangen. Dafür bin ich sehr dankbar. Ein kleines Kalkül steckte natürlich auch dahinter. Da ich in Altstätten geboren bin, hatte ich ein wenig gehofft, dass sie einem der Ihren unter die Arme greifen. Und dazu sind das Rheintal und Altstätten filmisch unberührtes Land. Das erleichtert oft auch viel. Die Menschen sind noch neugierig auf so einen Filmdreh. Hätte man die Geschichte in irgendeiner Kleinstadt verfilmen können – oder musste es Altstätten sein? Man hätte irgendwo drehen können. Es ist eine universelle Geschichte. Da der Film jedoch eine biographische Annäherung an meine Mutter ist, die in Altstätten gelebt hat, habe ich mich für den Originalort entschieden. Zudem hatte ich alle Schauplätze beim Schreiben bereits im Kopf, was die Motivsuche sehr vereinfacht hat. Und nicht zu vergessen: die Landschaft ist unheimlich schön und wenig gefilmt. Es war also eine teils pragmatische Entscheidung, teils eine emotionale. In der Geschichte geht es um einen Schriftsteller aus Berlin, der an den Ort zurückkehrt, an dem er aufgewachsen ist, um seine Mutter zu pflegen – und von der Situation heillos überfordert ist. Das tönt nach viel Autobiografie.

Ich arbeite meistens aus dem Autobiographischen heraus und irgendwann wird es dann Fiktion, da Filmstorys und Filmfiguren eine Eigendynamik entwickeln und sich nicht mehr um die Realität scheren. «Rosie» ist eine Fiktion oder eine Fantasie über meine Familie. Was war die erste Idee, was stand am Ursprung der Story? Eine Schnittfolge. Rosie vor dem Spiegel, eine 72-jährige, vom Leben gezeichnete Frau. Alter, Krankheit, Zerfall. Schnitt auf einen jungen Mann in gleicher Einstellungsgrösse: Sehnsucht nach Jugend, Leben, Aufbruch. So ist es nun auch im Film. Oft gibt es am Anfang ein zentrales Bild, um das herum ich dann die Story finde. «Rosie» wird für das Kino gedreht. Wie vermeidet man eine Fernsehfilm-Ästhetik? Beim Fernsehfilm gibt es oft keine konkrete Idee und keine Sorgfalt in den Details, weder was Auflösung, Cadrage, Licht, Schauspielführung noch Dialogbehandlung et cetera angeht. Da man nicht vorbereitet ist, macht man es irgendwie und gibt sich schnell zufrieden. Es fehlt die Zeit für diese Sorgfalt. Wie war das bei «Rosie»? Ich musste sehr um die nötige Vorbereitungszeit kämpfen, die ein Kinofilm braucht. Oft fehlt beim Fernsehfilm auch schlicht die Kenntnis, was filmisches Erzählen eigentlich bedeutet, es fehlt die Erfahrung in der Schauspielführung,

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es fehlt der Wille und der Mut, eigene Wege zu finden und zu gehen. «Rosie» hat eine lange Vorgeschichte. Ist es nicht nervtötend, dass Filmprojekte oft solch lange Anlaufzeiten haben? Wenn ich es nervtötend finden würde, hätte ich den falschen Beruf gewählt. Einige Projekte begleiten einen lange, andere kürzer. Die erste Version von Rosie entstand 2001, die zweite 2008, und die dritte wurde nun realisiert. Die Geschichte hat sich dabei stark verändert – eigentlich wären es drei verschiedene Filme – und diese Veränderungen spiegeln wohl auch mein Älterwerden und die Verschiebung meiner Interessen und zentralen Fragen. Dass der Film erst jetzt realisiert wurde, hängt vermutlich auch damit zusammen, dass ich vor zehn Jahren noch nicht die nötige Distanz zur eigenen Geschichte oder den Mut hatte, nach Altstätten zu kommen und das durchzuziehen. Für den Erstling «Tagediebe» gab es 1985 am Filmfestival von Locarno den Silbernen Leoparden. 1998 startete Ihr letzter Film «F. est un Salaud» ebenfalls in Locarno. Danach gab es eine lange Pause mit Lehrtätigkeit und Drehbucharbeiten. Bedeuten die Dreharbeiten nun die Rückkehr des Filmregisseurs Marcel Gisler? Diese Frage kann ich mit Ja beantworten. Doch weiss niemand, was die Zukunft bringt. Ich bin abhängig von Gremien, die über meine Projekte entscheiden.



kultur

Ein einziger Blick von Godard war besser als sämtliche SommerlochEvent-Füller. Bild: pd

Von der rolle von Anja Schulthess

Prophylaktisches Gestopfe

Bild: Martin Linsi

Wie war Ihr Sommer? Dies der Höflichkeit halber – um nun zur Frage zu kommen, die mich wirklich interessiert: Wie war Ihr Sommerloch? Ich nämlich habe es weder gesehen noch gespürt. Nur reden jeweils alle davon: die Tageszeitung ist ein wenig dünner, Serienpause bei SF, reduziertes Kinoprogramm, und die strahlende Doris macht für ein paar Wochen tatsächlich auf Sonnenenergie (Badeferien auf Bali) und so. Aber muss man deswegen gleich von einem Sommerloch reden? Dass keiner etwas merkt von diesem ominösen Sommerloch, dürfte damit zu tun haben, dass es – sollte es denn existieren oder doch noch plötzlich entstehen – sozusagen prophylaktisch panisch gestopft wird: mit Sommerspecials, Sommerhighlights, Sommerserien, Festivals und Freiluftspektakeln, Events und Happenings, Hauptsache: spektakulär, open air und open end! Ich habe noch nie verstanden, weshalb man auch noch auf die hinterletzte Wiese eine Leinwand aufstellen muss, um dann zu horrend hohen Preisen auf billigen Plastikstühlen die Kassenschlager vom letzten Jahr in schlechter Synchronisation, umrahmt von einfallslosen Firmenlogos, auf Grossleinwand mit anderen Gaffern anzuschauen – und das alles für ein bisschen Naturromantik. Vorbei die schönen, elend langen Sommerferien während der Schulzeit, die langen Tage in der Badi oder beim Wandern in irgendwelchen «irren» Schweizerwäldern, wo man vor Hitze und lauter Bäumen nicht mehr klar denken konnte. Ich wünsche mir ein Loch, ein grosses schwarzes Loch – soll es Sommerloch heissen, meinetwegen –, das sämtliche Openairs, Kulturevents und Sommerhighlights verschlingt und irgendwo auf einem fremden Planeten wieder ausspuckt. Ich hab es mir gewünscht. Doch wie das so ist mit diesen elenden, schwarzen Löchern – es kam nicht. Dafür kam Godard. Ja, Godard, der einsame Kauz, dessen Filme keiner so ganz versteht und der sämtliche Preise verschmäht. Dieser Godard kam nach Zürich, um mit Daniel Cohn-Bendit über Europa und seinen letzten Film zu sprechen. Also ging man hin. Godard kam, sprach und warf ein einziges Mal einen Blick ins Publikum: einen kauzartigen, alles-durchdringenden Blick durch eine dicke Hornbrille, der etwas zwischen Weisheit und dem Schalk eines kleinen Buben ausstrahlte. Allein sich vorzustellen, wie die Augen dieses alten Mannes eine Sekunde lang gefunkelt haben müssen, als er vernahm, dass die «Costa Concordia», auf der er «Film Socialisme» gedreht hatte, nun gestrandet vor einer Insel im Mittelmeer vor sich hingammelt und die Kulisse für die Fotos der Touristen stört, war grosses Kino. Und zu sehen, wie Cohn-Bendit nichts verstand und sich in irgendwelchen Interpretationshilfen versuchte, auf die Godard gar nicht einging, und wie mit Cohn-Bendit (einem Parlamentarier, der genau dasjenige Europa verkörpert, das Godard für tot erklärt) und dem Genius Godard zwei völlig entgegengesetzte Arten zu denken aufeinandertreffen, das war unter all diesen nichtssagenden und immergleichen «Highlights» in diesem Sommer doch ein kleines Ereignis. Anja Schulthess, 1988, ist in Grabs aufgewachsen, studiert heute Filmwissenschaften in Zürich und schreibt für «NZZ Campus».

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SchAufenSter

Den Brückenpfeilern zu Füssen Alles fing im Kubel an und findet nun dort einen Höhepunkt. Im Februar 2010 startete Jürg Conzett, begleitet vom Fotografen Martin Linsi hier im Kraftwerk Kubel seine Reise zu ausgewählten Schweizer Kunstbauten. Das Bundesamt für Kultur hatte ihn mit dem Schweizer Beitrag für die Architekturbiennale 2010 betraut, und Conzett suchte, versammelte und dokumentierte, was ihn beeindruckte. Die entstandene Ausstellung mit den prägnanten Texten, den Schwarzweissfotografien und Modellen begeisterte nicht nur Fachleute. Es sprach sich weit herum, dass da einer mit persönlichem Blick die Qualität der Ingenieurbauten herausarbeitet. Dabei geht es Conzett keineswegs nur um technische Meisterschaft. Ebenso wichtig ist ihm der bewusste Umgang mit dem Ort, der Umgebung, wo gebaut wird. Und da ist das Sitterviadukt hoch über dem Kraftwerk Kubel ein ausgezeichnetes Beispiel. Wer hier aus dem Fenster blickt, den überwältigt die Monumentalität des Brückenpfeilers ebenso wie ihn die Atmosphäre des Tobels einnimmt. Zweieinhalb Jahre später nun sind Conzetts während jener Reise erfassten baukünstlerischen Favoriten im Kubel zu sehen. Und nicht nur das. Das ursprüngliche Konvolut wurde um Ostschweizer Bauten erweitert. So sind beispielsweise das Bundesverwaltungsgericht, die Vonwilbrücke, der Gaiserbahnhof, Robert Maillarts Felsenbrücke über der Mülenenschlucht und die ehemalige Goldzack-Gummibandweberei in Gossau dokumentiert. Sie stehen nun neben Trouvaillen wie dem eigens inszenierten Wasserfall auf der Berner Seite der Sustenpassstrasse, neben der S-förmigen Ganterbrücke oder Conzetts Dorfbrücke in Vals.

So mancher Ostschweizer Bau hatte es bereits in die Biennale-Ausstellung geschafft, nicht nur das Sitterviadukt der SOB. Auch Hans Ulrich Grubenmanns «sprechende Brücke» über die Urnäsch oder das Goldachviadukt: Für Conzett stellt die Brücke mit ihrer Spannweite von neunzig Metern einen Tribut an die Landschaft dar. Ihre Proportionen sind schön, wirken ungezwungen. Dies ist allen fotografierten Bauten gemeinsam. Indem das Konzept trägt, entfaltet sich die Ästhetik. Jürg Conzett formuliert es so: «Mit dem Eingriff in die Landschaft entsteht eine neue Wirklichkeit, die in sich selber wirkt.» Möge die dicht bestückte Ausstellung an diesem passenden Ort einmal mehr für Infrastrukturbauten sensibilisieren, auf dass sich so ein bedauernswerter Abbruch wie jener der Maillartschen Filterhalle des Wasserwerks in Goldach nicht wiederholt. Kristin Schmidt KraftwerK Kubel. Bis 20. Oktober. Öffnungszeiten: Donnerstag bis Samstag, 12 –17 Uhr; Sonntag, 10 –17 Uhr. Mehr Infos: www.kubel.ch

Das Kinok, Cinema in der Lokremise, in St.Gallen zeigt eine Filmreihe dazu. Genaue Spieldaten siehe Veranstaltungskalender.


kultur Urs Böke et al. (Hrsg): Maulhure. Nr. 2. Edition Paper One, Leipzig 2012. Eur 9.95

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PaBlo Haller: Ändnacht / lichtarien. Mit Collagen des Autors und einer CD. Der Kollaboratör, Luzern 2012. Fr. 25.–

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PaBlo Haller & Claire Plassard: Blut & Blumen. Verdaute Zukunft. 2012. Kann als gehefteter Lyrikband nur bei Pablo Haller, Löwengraben 6, 6004 Luzern oder via pablo.haller23@gmail.com bestellt werden. Fr. 5.– plus Versand.

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daNiel kissliNg (Hrsg): Narr. das narrativistische literaturmagazin. Nr. 5. Narrativistischer Kreis. Hägendorf 2012. Fr. 11.–

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ralPH kleVer & FloriaN NeUNer (Hrsg): idiome – Hefte für Neue Prosa. Nr. 5. Klever Verlag. Wien 2012. Fr. 11.40

Literatour mit Florian Vetsch

Frischblut und Magazinsblumen Bild: Samanta Fuchs

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«strassen meiner jugend strassen des zerfalls die meisten die ich kannte sind heute kokser & beziehen iv oder wurden, wie man werden sollte – auch sie führen nen gerechten kampf gegen bauchansatz & impotenz für kmus & standortmarketing & gegen ihre töchter die typen wie mich nach hause bringen»

Der Kult-Bau war gerammelt voll, als Claire Plassard und Pablo Haller am 25. Oktober 2011 die Saison eröffneten. Junge Stimmen, frische, unverbrauchte und engagierte, sollten dies tun, als Auftakt sozusagen. Claire Plassard (1990 in St.Gallen) und Pablo Haller (1989 in Luzern) lasen an dem Abend nicht nur eigene Texte, sondern auch den Gedichtkranz «Blut & Blumen» 3, den sie gemeinsam geflochten hatten: Auf ein Gedicht von Haller reagierte Plassard mit einem Gedicht, das jener wiederum mit einem Gedicht beantwortete, das diese in einem weiteren Gedicht aufnahm et cetera. «Blut & Blumen» fesselte das Publikum durch den wechselweisen Vortrag. Jetzt ist der Gedichtkranz, zusammen mit dem zweiten Zyklus «Verdaute Zukunft», erschienen. Das schlichte, schmale Bändchen zündet ein poetisches Feuerwerk, frech, spritzig, klug. Schon die Titel schlagen in Bann, machen Lust, die auf die Mittelachse gesetzten Gedichte zu lesen. Die Suite der Titel von «Blut und Blumen» lautet: «strassenstrich-poem no. 6» (Haller), «erzähl mir nichts von strassenromantik» (Plassard), «stadien der nässe», «heimat», «dramaturgie des sex», «oversexed», «nie hatte nein eins immer», «mit ausgeschlagenen zähnen lernst du erst richtig lächeln», «‹this dream never ends›, you said» und, zu guter Letzt, «j’ai toujours rêvé d’être un dandy». Ungeschminkt, aber mit viel Selbstironie, reflektieren diese Gedichte sexuelle Erfahrungen, üben Gesellschaftskritik und lassen romantische Träume der Adoleszenz erfindungsreich platzen. Pablo Haller etwa, schonungslos:

Oder Claire Plassard, wenn sie im letzten Gedicht geschickt den Titel «Blut & Blumen» über das Dandy-Motiv variiert: «so leg’ ich mich nieder im blumenbeet des leides, den zylinder zur linken, das monokel zur rechten, ziehe meine lippen ein letztes mal blutrot nach, wenn ich schon scheitern muss, dann scheitere ich wenigstens elegant, ich kapituliere im namen der ästhetik, ich kapituliere in & aus hoffnungsloser romantik»

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Nach der Kult-Bau-Lesung war klar, dass man von diesen Stimmen noch hören würde. Pablo Haller legte soeben im taufrischen Luzerner Verlag Der Kollaboratör «Ändnacht / Lichtarien» 2 nach, eine eindrückliche Produktion mit farbigen Collagen des Autors, CoverZeichnungen von Patrick Blank und Jürgen Ploog sowie einer von Tom Kuhn abgemischten CD, die Hallers offensive Mundart-Poesie punkig und in weiträumigen Klangatmosphären inszeniert. Und Claire Plassard publizierte unlängst Gedichte im jungen Schweizer Literaturmagazin «Das NaRr» 4. Das gibt mir das Stichwort, um auf zwei aktuelle Literaturmagazine hinzuweisen: Florian Neuner hat die Nummer fünf der «Idiome – Hefte für Neue Prosa» 5 herausgegeben, mit Beiträgen von Zsuzsanna Gahse, Felix Philipp Ingold, Jürgen Ploog, Rolf Winnewisser und anderen mehr, ein anspruchsvolles, interessantes Heft. Und Urs Böke wirft die zweite «Maulhure» 1 aus, mit Texten von Frank Bröker, Ira Cohen, Ni Gudix, Florian Günther et cetera. Dem Mainstream herrlich gegen das Fell gestrichen. Auf dem Backcover der «Maulhure» kann man William Carlos Williams’ berühmtes Zitat über die little mags lesen, das diese Literatour beschliessen möge: «Diese kleinen Zeitschriften werden in mir immer einen Fürsprecher haben. Ohne sie wäre ich sehr bald zum Schweigen verurteilt gewesen.»

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gallus unterwegs Weitere Veranstaltungen auf www.gallusjubilaeum.ch

‹Libera Me› Gallus’ letzter Weg in Wort und Musik Peter Roth, Peter Waters und das Chorprojekt St.Gallen präsentieren eine einzigartige Verbindung der grossartigen Harmonik des Requiems Op. 48 von Gabriel Fauré mit Jazz-Arrangements und Improvisationen. Mit Texten von Josef Osterwalder, die vom renommierten Sprecher Franziskus Abgottspon in ‹Jazz und Lyrik›-Manier gelesen werden. St.Gallen Bütschwil Schaffhausen Widnau Zürich

Kathedrale, Sa, 1.9. | 20 Uhr Kirche St.Kilian, So, 2.9. | 17 Uhr Kirche St.Johann, So 9.9. | 17 Uhr Kath. Kirche, Sa, 15.9. | 20 Uhr Grossmünster, Sa, 22.9. | 20 Uhr

r www.chorprojekt.ch ‹Der Heilige Gallus› Oratorium von Carl Greith mit Interludien Das Oratorium basiert auf der konzertanten Aufführung des Oratoriums ‹Der Heilige Gallus› von Carl Greith und Interludien von Robert Schneider, welche einige zentrale Spannungsfelder des Lebens des Hl. Gallus aus der heutigen Perspektive aufnehmen. Collegium Musicum St.Gallen und Kammerchor Oberthurgau, Leitung Mario Schwarz, Konzerte und separate Vorträge. Grabs Arbon Rapperswil St.Gallen

TOURNEE 2012 LOKREMISE ST. GALLEN 23.–26. August TANZRAUM HERISAU 7.–8. September TAK THEATER LIECHTENSTEIN SCHAAN 14.–15. September TANZHAUS ZÜRICH 19.–20. Okt ober STADT THEATER SCHAFFHAUSEN 27. Okt ober PHÖNIX-THEATER 81 STECKBORN 2.–3. November www.tanzplan-ost.ch Ein Projekt der ig-tanz ost

Konzert: Sa, 8.9 | 19 Uhr (Vortrag: Di, 4.9.) Konzert: So, 9.9 | 19 Uhr (Vortrag: Mi, 5.9.) Konzert: Fr, 28.9 | 20 Uhr (Vortrag: Di, 25.9.) Konzert: Mi, 26.9 | 19.30 Uhr (Vortrag: 16.10.)

r www.collegium-musicum.ch ‹Gallus _ 1400› eine akustische Live-Exkursion mit dem ‹theater konstellationen› Wer war dieser Gallus? Ist der noch interessant? Welche Impulse sind von ihm ausgegangen? ‹theater konstellationen› greift diese Fragen auf. Akustisch. Spielerisch. Völlig subjektiv. Eine stark assoziative Performance, die Fragen nach der eigenen Identität aufwirft, nach Heimat, nach der Verbundenheit zu einem Ort. St.Gallen

Lokremise, Do, 20.9. | Fr, 21.9. | So, 23.9. jeweils 20 Uhr Wil Gare de Lion, Di, 25.9. | Mi, 26.9. jeweils 20 Uhr Buchs Fabriggli, Do, 27.9. | 20 Uhr Rapperswil Alte Fabrik, Fr, 28.9. | 20 Uhr Lichtensteig Chössi Theater, Sa, 29.9. | 20 Uhr Mels Altes Kino, Sa, 6.10. | 20 Uhr

r www.theater-konstellationen.net

Ahmed OwiSe

25th of January – Kairo, die Zeiten der Revolution 8. bis 29. September 2012 Lämmlisbrunnenstr. 4½ St.Gallen neinundaber.ch


kultur 1

Walserherbst Diverse Orte Grosses Walsertal. Freitag, 31. August bis Freitag, 21. September. Mehr Infos: www.walserherbst.at

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Geh mir aus Der sOnne theater am Kirchplatz schaan. Mittwoch, 26. und Donnerstag, 27. September, 20.09 Uhr. Mehr Infos: www.tak.li

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Jups Diverse Orte schaffhausen. Samstag, 8. und Sonntag, 9. September. Mehr Infos: www.festival-jups.ch

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DunKelrOsen Der nacht lokremise st.Gallen. Freitag, 7. bis Sonntag, 9. September, jeweils 20 Uhr www.dunkelrosen.ch

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1 Bild: walserherbst.at

TheaTerland

Im Wassertal

Vertriebene

Nun gut, ein paar Ränke mehr als sonst muss man machen, wenn man am «steilsten Festival mitten in den Bergen» teilnehmen will. Von Feldkirch oder Bludenz führen Busse hin, mit dem Auto nimmt man von der Rheintal- und Walgau-Autobahn weg die Ausfahrt Nenzing, und da ist es auch schon angeschrieben: das Grosse Walsertal. Zum fünften Mal findet dort im September der Walserherbst statt, dieses Mal wird er zum Wasserherbst. Wasser ist das Thema und Leitelement einer Veranstaltung, die selber «im Fluss» sein will. «Seit seinem Beginn befragt der Walserherbst die Veränderungen der ländlichen Kulturlandschaft und stellt sie mit künstlerischen und sozialen Interventionen in einen Kontext», sagt Festivalleiter Dietmar Nigsch programmatisch. Bei den Umbrüchen, denen diese voralpine Kulturlandschaft ausgesetzt ist (die viele zudem nur im Wintergewand, als kostengünstige Skidestination kennen), gehen da mit Sicherheit die Themen nicht aus. Mitbeteiligt sind dabei alle Sparten von Theater über Musik bis zur Bildenden Kunst. Konkret heisst das: Wer den Weg ins Grosse Walsertal unter die Räder und Füsse nimmt, kann zum Beispiel an drei Tagen eine Theaterinszenierung in der Gondelbahn Sonntag-Stein erleben: «Fridolin Netzers Alpenflug». Platzzahl naturgemäss beschränkt und übrigens am 30. September auch in der ChäserruggBahn zu erleben. Mit der Jagd beschäftigt sich das Stück «Halali» des Projekttheaters Vorarlberg, unter anderem mit Akkordeonist Otto Lechner. Im Teehaus Buchboden, einem der Sammelpunkte des Festivals, gibt es eine literarische Wasserwerkstatt und Wassermusik, die Künstlergruppe A&O erschliesst eine Schwefelquelle, ein wandernder Daumenkinograph ist unterwegs und diverse Landschafts-Aktionen finden entlang des dortigen Flusses statt, der Lutz heisst, was auch nicht jeder Bach von sich sagen kann. Details auf der Website, die auch, gut österreichisch, über «Nächtigungsmöglichkeiten» informiert. (Su.)

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Ofira Henig, 1960 in einem Kibbuz geboren, zählt mit ihrem Ensemble zu den prägenden und politisch am stärksten engagierten Theaterschaffenden Israels. Vor einem Jahr, als sie mit ihrem Stück «Both Upon a Time» auf Tournee war, unter anderem auch mit Station am Zürcher Theaterspektakel und am Theater am Kirchplatz Schaan, ist sie als künstlerische Leiterin des Herzliya Theaters in Tel Aviv abgesetzt worden. Der Grund: Sie und ihr Ensemble hatten sich geweigert, in den widerrechtlich besetzten Gebieten aufzutreten. Seither arbeiten sie als freie Gruppe. Für ihre neue Produktion finden die Endproben und die Uraufführung jetzt im September am Theater am Kirchplatz in Schaan statt, in Koproduktion unter anderem mit den Sophiensälen Berlin, Spielart München und Theaterspektakel Zürich. Inhalt des Stücks: Im September 2011 unternahm eine Gruppe vertriebener Künstler eine Reise ins Europa des 20. Jahrhunderts auf der Suche nach anderen Künstlern, die die Sonne nicht mehr sehen konnten … (Su.)

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Schwups zum Jups Am 8. und 9. September heisst es in Schaffhausen Jups: Das Theaterfestival für ein junges Publikum geht über die Bühnen von Kammgarn, Haberhaus, Vebikus und der Musikschule. Gespielt werden unter anderem die Stücke «Kleiner Riese Stanislas» (Figurentheater Lupine) und «Wenn Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen», Bruno Hächler gibt ein Konzert, der Jugendclub momoll einen Schnupperkurs, Steff la Cheffe einen Beatbox-Workshop, und überhaupt ist Jups sehr interaktiv: Man kann zaubern, schreiben, fotografieren, Graffiti malen oder Bambusflöten bauen. Am Folgewochenende (16.9.) hat das Schaffhauser Theater Sgaramusch dann Premiere mit seiner Neuproduktion «Mädchen». (Su.)

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Bild: pd

Forward

Mayröcker meets Schumann «Geistige Umnachtung» hiess das damals, eine romantische, aber medizinisch nicht sonderlich präzise Beschreibung. 1854 wird der Komponist Robert Schumann mit dieser Diagnose in die Heilanstalt Endenich bei Bonn eingeliefert, nach einem Suizidversuch. Zwei Jahre später stirbt er dort, seine Frau Clara Schumann sieht ihn in dieser Zeit gerade noch zweimal. Eines der letzten Werke waren die «Geistervariationen» für Klavier. Schumanns tragisches Leben und Sterben hat die österreichische Schriftstellerin Friederike Mayröcker zu ihrem 2010 erschienenen Erzählband «Vom Umhalsen der Sperlingswand» inspiriert – sie verarbeitete darin zugleich den Tod ihres Lebensgefährten, des Dichters Ernst Jandl, der 2000 gestorben war. Das musikalisch-literarische Gipfeltreffen zwischen der avantgardistischen Poetin Mayröcker und dem abgründigen Komponisten Schumann hat nun seinerseits den Chor St.Gallen angeregt zu einem szenischen Konzert mit dem Titel «Dunkelrosen der Nacht». Bettgestelle mit weissen Leintüchern symbolisieren die Psychiatrie, der dreissigköpfige Chor und Statisten, Solisten, Pianist und Sprecherin versammeln sich zu einer Gesellschaft von Patienten, Besucherinnen, Passanten oder Angestellten der Heilanstalt. Und bieten ein Programm mit Chor- und Klavierwerken von Schumann, Brahms, Mahler, Schoeck und Messiaen, das insgesamt ums Verdämmern, Verlöschen, Verschwinden kreist. Eine eigene Komposition steuert auch der Dirigent des Chors, Kristjan Döhring bei: «Gehöraffektionen», ein Begriff, der ebenfalls auf die Krankengeschichte Schumanns anspielt. Weiter beim ehrgeizigen Projekt des Chors mit dabei sind Sprecherin Regine Weingart, Susanne Langner (Alt) und Martin Ulrich (Bariton), Regie führt Serge Honegger, Musikdramaturg am Theater St.Gallen. (Su.)

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kultur

Presswerk von René Sieber, Autor und Pop-Aficionado Sommerplatte aus Tucson

Giant Giant Sand Howe Gelbs Neigung zum kommerziellen Nichterfolg ist eine bittere Legende. Der zwischen Tucson, Arizona, und Aarhus, Dänemark, hin und her pendelnde Musiker steht ohne Übertreibung in der Songschreibertradition eines Bob Dylan oder Leonard Cohen. Seinen zahlreichen Platten, die er seit 1985 mit Giant Sand gemacht hat, haftete aber immer etwas so Verschrobenes an, dass eine breitere Hörerschaft gar nie auf die Idee kam, sich seine Musik anzuhören. Das ist schade, denn gerade auch sein neuestes Opus «Tucson» mit dem nicht unbescheidenen, aber zutreffenden Untertitel «A Country Rock Opera» (Irascible) wäre es mehr als wert, beachtet zu werden. Howe Gelb hat seine Band um Bläser und Streicher erweitert und nennt sie wohl deshalb Giant Giant Sand. Die neunzehn (sic!) Songs erzählen in siebzig Minuten die Geschichte eines halb ergrauten Mannes mit jungenhafter Naivität, der zwischen Gefängnisaufenthalt, neuer Liebe und dem Eintritt in die Occupy-Bewegung von Arizona so einiges an Irrungen und Wirrungen erlebt. Musikalisch liegt der Akzent eindeutig auf Country Rock; wie gehabt gemischt mit Giant Sands Vorlieben für Tex-Mex und Jazz. Ungefähr ein Jahrzehnt, nachdem Howe Gelb seine alten Mitstreiter Joey Burns und John Convertino aus seinem Kollektiv ausgeschlossen hat, weil ihr Seitenprojekt Calexico zu bestimmend und zu erfolgreich wurde, gibt er mit «Tucson» ein künstlerisches Ausrufezeichen von sich. «Glaubt ja nicht, ihr seid besser als ich», scheint er ihnen zuzurufen. Das darf er, denn seine neuen Songs gehören mit zum Besten, was Gelb je geschrieben hat. Die gross angelegten Arrangements strahlen eine neue Freiheit in seinem Gesamtkunstwerk aus. Und für seine herrliche Ballade «Out Of The Blue» gibts hier Gold.

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Ironie und Parodie aus Deutschland

Phantom Ghost

Alles auf diesem Album schreit nach Kunst. Diese Lieder hätten auch auf dem Überbrettl, dem ersten literarischen Kabarett in Deutschland, eine gute Figur gemacht. Eigentlich ist das Varieté, was Tocotronic-Frontmann Dirk von Lowtzow und das Stella- und Superpunk-Mitglied Thies Mynther unter dem Bandnamen Phantom Ghost seit 2001 machen. Oder eine gekonnte, exzentrische Mischung aus Kammermusik, Kunstlied und Pop-Minimalismus. Zynisch könnte man das Musikmelodrama «Pardon My English» (Namskeio)

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SIeberS SePTember-PoDeSTlI

che, dass es mit zwei unterschiedlichen, gleichwohl jede auf ihre Art überzeugenden Besetzungen aufgenommen wurde. Nach einem eher nervösen, freejazzartigen Beginn holt Coltrane in seiner superben Ballade «The Change, My Girl» erst mal Luft. Die Musik schwebt in der Folge wie eine laue Sommerbrise dahin, und die Musiker (unter ihnen Produzent Joe Lovano, die Pianistin Geri Allen und der Trompeter Ralph Alessi) schaffen auf dieser Basis eine angenehm leicht beschwingte Atmosphäre. Der einzige Wermutstropfen von «Spirit Fiction» ist, dass die Kompositionen manchmal etwas zu selbstgefällig und zu glatt klingen. Die grosse genuine Geste fehlt. Das Ornette-Coleman-Cover «Check Out Time» bedeutet in dieser Hinsicht eine äusserst gelungene Ausnahme.

als grossbürgerlichen Bildungskram abtun, aber das wäre ungerecht. Denn wie von Lowtzow und Mynther Ernsthaftigkeit, Ironie und Parodie vermischen, ist, obwohl ziemlich skurril, auch sehr anregend. Als Vorbild diente die Operette, die nach Meinung der beiden Musiker eine subversive Form aufweisen könne und Ende des 19. Jahrhunderts zum Beispiel heisse Themen wie Genderfragen oder die Kritik an der herrschenden bürgerlichen Moral aufs Tapet brachte. Der Albumtitel ist eine Hommage an das gleichnamige Musical von George und Ira Gershwin aus dem Jahr 1933. Phantom Ghost verzichten komplett auf Elektronik und setzen stattdessen auf zwei einfache Mittel: Mynther spielt Piano, von Lowtzow singt. Sehr schön und herzerwärmend kommen auch die Gesangsduette mit der Künstlerin Michaela Meise, die letztes Jahr mit dem Album «Preis dem Todesüberwinder» faszinierte, daher. Des Weiteren veredeln die Cellistin Boram Lie und der Posaunist Thomas Niehaus die musikalische Eleganz, besonders auch in den Instrumentals. «Wir leben in universeller Prostitution, Exzess ist Mittelmass», singt Lowtzow in «Universal Prostitution». Kritik am Kapitalismus? Besser als mit solch griffigen Sätzen kann sich der Offenburger die Zeit zwischen zwei Tocotronic-Alben nicht vertreiben.

radiohead Amnesiac (2001)

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boogie Down Productions Ghetto Music: The Blueprint Of Hip Hop (1989)

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Herbie Hancock Head Hunters (1973)

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Giant Giant Sand Tucson: A Country Rock Opera

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Frank ocean Channel Orange

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Depeche mode Music For The Masses (1987)

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Phantom Ghost Pardon My English

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ravi Coltrane Spirit Fiction

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Cold Specks I Predict A Graceful Expulsion

Aus dem Schatten des Übervaters

Ravi Coltrane

Wie kürzlich bei Rufus Wainwright ist es auch bei Ravi Coltrane müssig, darüber zu spekulieren, ob er das Talent von seinem Vater John oder seiner Mutter Alice geerbt hat oder nicht. Ravi war gerade mal zwei Jahre alt, als der vielleicht grösste aller JazzSaxophonisten verstarb. Ein herber Verlust für den nach dem indischen Sitar-Virtuosen Ravi Shankar benannten Sohn. Ebenso überflüssig ist die Frage, ob sich der 1965 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geborene Musiker je aus dem Schatten seines Vaters frei spielen wird. Viel wichtiger und elementarer ist da schon die Tatsache, ob er sein Ding macht und weiterhin durchzieht. Sein Blue-Note-Debüt «Spirit Fiction» (Emi) klingt nach einem Ja; er macht’s. Zwischen traditionellem Jazz und zeitgenössisch-avantgardistischen Klangbildern changiert Ravi Coltrane schon seit seinen Anfängen gern. In früheren Zeiten schien er jedoch immer den Eindruck zu erwecken, in seinem Spiel nur ja nicht an seinen Vater erinnern zu wollen. Diese Hemmung scheint er zum Glück allmählich zu überwinden. Das Aussergewöhnliche an dem elf Tracks umfassenden neuen Album ist die Tatsa-

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Kultursplitter Monatstipps der Magazine aus aarau · Basel · Bern · olten · luzern · Vaduz

Spätsommer-Highlights Gleich zwei Kulturperlen hat die Nordwestschweiz im September zu bieten. Zum einen lädt das nach sechs Jahren wiederbelebte internationale Theaterfestival Basel zur Entdeckung vielfältiger zeitgenössischer Theaterformen ein. Lohnenswert ist zudem ein Abstecher ins Baselbiet, wo man in Rümlingen gewiss Unvergessliches erleben kann: Das diesjährige Festival für Neue Musik wird höchst professionell mit rund 250 Kindern gestaltet; eine musikalische U20. Theaterfestival Mittwoch, 29. August bis Sonntag, 9. September, diverse Orte Basel. Mehr Infos: www.theaterfestival.ch Festival Neue Musik Freitag, 7. bis Sonntag, 9. September, diverse Orte Rümlingen. Mehr Infos: www.neue-musik-ruemlingen.ch

Das Festival ohne roten Teppich

Die Legende vom Ozeanpianisten

«Fantoche», das internationale Festival für Animationsfilm in Baden hat sich mit den letzten neun Ausgaben den Ruf eines innovativen, überschaubaren Festivals geschaffen. Durch eine geschickte Programmgestaltung sind sowohl Publikum als auch Fachleute des Lobes voll für «Fantoche» – vielleicht nicht zuletzt deshalb, weil beim Animationsfilm keine roten Teppiche für Stars ausgerollt werden müssen … Dieses Jahr ist – neben den verschiedenen Wettbewerbsprogrammen – das tschechische Trickfilmschaffen im Fokus.

Das Musical «Novecento» erzählt in eindrücklichen Bildern und mit fantastischer Musik die «Legende vom Ozeanpianisten». Am Neujahrstag 1900 findet der Maschinist Danny Boodman auf dem Passagierschiff Virginian in einer Pappschachtel ein Kind. Er gibt ihm den Namen Novecento. Der Junge wächst bei den Matrosen auf und begeistert schon bald die Passagiere aller Klassen mit seinem unvergesslichen Klavierspiel. Aufgeführt wird das Musical von Andi Loser und Kuno Bont im Hof des mittelalterlichen Schloss Werdenberg.

Fantoche Dienstag, 4. bis Sonntag, 9. September, diverse Kinos Baden. Mehr Infos: www.fantoche.ch

Musical «Novecento» Premiere, 14. September, 20 Uhr, Schloss Werdenberg. Mehr Infos: www.novecentomusical.ch

Literatur auf dem Berg

Best of Peter Spielbauer

Kunst und Kapital

Es herbstet und der Innerschweizer Schriftstellerinnen-und-Schriftsteller-Verein lädt zusammen mit der IG Rigi Literaturtage wieder auf die – wohin sonst? – Rigi. Ein Höhepunkt des Festivals ist der Auftritt der Gebirgspoeten Rolf Hermann, Matto Kämpf und Achim Parterre am Samstag. Diese Herren dichten, wo es steil ist, und setzen sich in ihren bern- und walliserdeutschen Texten auf liebevoll skurrile Art und Weise mit der ländlichen Schweiz auseinander.

Seit zwanzig Jahren finden im Theaterstudio Olten regelmässig Gastspiele verschiedenster Künstler und Kabarettisten statt. Zum Jubiläum zeigt Peter Spielbauer «Yübiläüm», eine Retrospektive und eine Werkschau mit den Höhepunkten seiner Programme. Spielbauer ist ein Mensch, dem viel Unerklärliches einfällt, und er bringt es auf geniale Weise unter die Leute – ein tiefsinniges und äusserst amüsantes Programm.

Am Anfang stand die Frage, weshalb sich die globale Wirtschaft kaum in der Kunstwelt spiegelt. Dennoch setzte das Kuratorenteam der Berner Biennale das Thema «Kapital». Während knapp zwei Wochen präsentiert es Arbeiten dazu. Viele davon sind transdisziplinär und befinden sich im Labor-Stadium. Zudem erhält die Forschung mehr Gewicht: Erstmals sind an der Biennale die Universität Bern und die Berner Hochschule der Künste vertreten.

Rigi-Literaturtage Freitag, 31. August bis Sonntag, 2. September, diverse Orte Rigi. Mehr Infos: www.rigi-literaturtage.ch

Yübiläüm Freitag, 14. September, 20.15 Uhr, Theaterstudio Olten. Mehr Infos: www.theaterstudio.ch

Mit «saiten» zusammen bilden diese unabhängigen Kulturmagazine die Werbeplattform «Kulturpool», und erreichen gemeinsam eine auflage von über 200’000 exemplaren. www.kulturpool.biz

Berner Biennale Donnerstag, 6. bis Sonntag, 16. September, diverse Orte Bern. Mehr Infos: www.biennale-bern.ch



Kalender 01.07. – 31.08.2012

Inhaltsverzeichnis Kulturprogramme 2 Konzert und Theater St.Gallen. 6 Kunst Schwyz Rothenturm. 20 Kunst Halle St.Gallen. Kunstmuseum St.Gallen. 27 Kulturraum am Klosterplatz St.Gallen. 30 Kunstmuseum St.Gallen. 44 Gallusjubiläum Ostschweiz. Kunstnacht Konstanz/ Kreuzlingen.

SA

44 Kultur is Dorf. Kraftwerk Kubel St.Gallen. 47 Gallusjubiläum Ostschweiz. Tanzplan Ost Ostschweiz. 52 Gare de Lion Wil. Palace St.Gallen. Salzhaus Winterthur. 56 J.S. Bach-Stiftung Trogen. Kunstmuseum Winterthur. Museum im Lagerhaus St.Gallen.

01.09

Konzert Appenzeller meets Blues & Boogie. Mit Willi Valotti, Alder Buebe u.v.m. Kultur im Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr Da isch Musig. Verschiedene Bands auf der Bühne. Marktplatz Weinfelden, 14 Uhr Der heilige Gallus. Oratorium von C. Greith mit Theaterszenen von R. Schneider. Katholische Kirche Tuggen, 19 Uhr Kultur in der Gartenbeiz. Mit dem Nicole Durrer Trio. Löwenarena Sommeri, 20:30 Uhr Libera me. Gallus' letzter Weg in Wort und Musik. Kathedrale St.Gallen, 20 Uhr Listener. Rock’n’Roll mit lauten Gitarren. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Obietas Octango. Werke von Julio de Caro, Carlos Gardel, Astor Piazzolla u.a. Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Oil. Hard-Rock mit Country-Blues. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Peter Piek Mini Rock Band. Leipziger Songwriter. Cuphub-Design Kultur Café Arbon, 21 Uhr R.I.P. mit DJ Aehm, DJ Soul-Lab und DJ E.S.I.K. Jugendkulturraum flon St.Gallen, 20 Uhr Serenade. Mit dem Concentus rivensis in der Kapellgasse in Walenstadt, 20:45 Uhr Clubbing/Party Cafetango. Kaffee geniessen und Tango tanzen. Kaffeehaus St.Gallen, 16 Uhr Detroit Express. Techno. Raumstation Club St.Gallen, 23 Uhr Disco Chamäleon. Die KultDisco ab 30. K9 Konstanz, 21 Uhr FH Summer-Cruise Abschlussparty. Beach- und Partytunes mit diversen DJs. Firehouse Moods Club Weinfelden, 20 Uhr Live it up! Mit The Niceguys. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Oya Sommernächte. Nordische Drinks und spannender Sound. Oya Bar Kafé St.Gallen, 20:30 Uhr Pop & Wave Party. Tanzen tanzen. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Film Escape from Tibet. Eine Medizinstudentin hilft tibetischen Flüchtlingen über 6000 Meter hohe Pässe nach Indien. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr

60 Grabenhalle St.Gallen. Nextex St.Gallen. 64 Diogenes Theater Altstätten. Gallusjubiläum St.Gallen. Kellerbühne St.Gallen. 69 Kinok St.Gallen. Städtische Ausstellung im Lagerhaus St.Gallen. 72 Schloss Wartegg Rorschacherberg. 76 Wortlaut St.Gallen.

Ice Age. Voll verschoben. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Sleep Tight – Mientras duermes. Packend-perfider Psychothriller aus Spanien. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr The Parade. Schwarze Balkankomödie: Gay Pride made in Serbia. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Un amour de jeunesse. Eine Pariserin verliebt sich, als ihr Freund nach Südamerika fährt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 16:30 Uhr Theater Antoinette. Eine musikalisch-theatralische Ziegenbiografie. ChössiTheater Lichtensteig, 20:15 Uhr Der alte König in seinem Exil. Theater zum Thema Demenz. Kantonsschulhaus Frauenfeld, 14 Uhr Der Wildschütz. Von Albert Lortzing. Schloss Werdenberg, 19:30 Uhr Die Physiker. Eine Inszenierung durch die Amateur-Darsteller der Bühne 70 Wil. Lokremise Wil, 20 Uhr Humor mit Biss. Collage mit Satiren, Liedern und Texten – Theater Parfin de siècle zu Gast im Botanischen Garten St.Gallen, 20 Uhr Kleinkunst-Rallye. Ausschnitt aus dem neuen Stück von Silvana Gargiulo und Dante Carbini. Alte Kaserne Winterthur, 13:30 Uhr Schlossfestspiele Hagenwil. Der eingebildete Kranke. Komödie. Schloss Hagenwil Amriswil, 20:30 Uhr Theaterfest. Marc Baumann und Thomas Guglielmetti stellen Highlights der Spielzeit vor. Theater Winterthur, 15 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Stein, 15 und 19.30 Uhr Kabarett Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten, das Stück, das seiner Zeit vorauseilt. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Tanz Ballett-Sinfonie 2012. Jubiläumsvorstellung der Ballettschule LooserWeilenmann. Stadttheater Schaffhausen, 17:30 Uhr Herztakt. Es tanzen Kinder und Erwachsene von 5 bis 71. Eisenwerk Frauenfeld, 17 und 19.30 Uhr Musical Mensch Gallus. Musical zum Gallusjubiläum von Fortunat Ferrari. Kanti am Burggraben St.Gallen, 19:30 Uhr Kunst/Ausstellungen Die Appenzeller Ziege. Führung. Museum Appenzell, 14:30 Uhr Ed Ruscha. Führung. Kunsthaus KUB Bregenz, 14 Uhr

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Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.Gallen, 12 Uhr Therese Hächler. Vernissage. Schloss Dottenwil Wittenbach, 17 Uhr Literatur Fritsche mit Echo. Literaturkonzert. Bücherladen Appenzell, 19:30 Uhr René Oberholzer. Liest passende Texte zum Thema Zeitgeist. Galerie Werkart St.Gallen, 14 Uhr Vortrag Einführung in die Bibliotheksbenützung. Wie Sie im OnlineKatalog recherchieren und Bücher ausleihen können. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 10 Uhr Nadja Lacher. Über die erste Frage im Leben: Ist es ein Junge oder ein Mädchen? Frauenpavillon im Stadtpark St.Gallen, 19 Uhr Wie entsteht ein Buch?. Von der Idee bis zur gedruckten Publikation. Propstei St.Peterzell, 12:30 Uhr Kinder Lilibiggs Kinderkonzert. Mit Andrew Bond und Silberbüx. Bodensee-Arena Kreuzlingen, 14 Uhr Diverses 4. Jugendkulturtag Herisau. Vom Strassenzirkus bis zum Hip Hop Konzert. Jugendzentrum Herisau, 12 Uhr Eröffnung. Eine Mischung aus Galerie, Atelier und Café. Inkognita Art Cafe Steckborn, 14 Uhr Koenraad Dedobbeleer. Öffentlicher Ausstellungsaufbau. Kunstzone /Lokremise St.Gallen, 11 Uhr OBA 2012. Alles rund um die Bildung. Olma Messen St.Gallen, 10 Uhr Öffentliche Bibliotheken laden ein. Im Rahmen des 20-Jahr-Jubiläums Bücherladen Appenzell. Volksbibliothek Appenzell, 14 Uhr

So 02.09 Konzert Country Music Matinée. Mit Kim Carson Band. Zentrum Oberwis Seuzach, 11 Uhr Edmar Castaneda. Eine Big Band und eine Harfe. Kugl St.Gallen, 19 Uhr Kammerorchester Amriswil. Mit dem Hackbrettsolisten Dario Schmid. Evang. Kirche Amriswil, 19:30 Uhr Klassik-Matinee. Zeit zum Zuhören. Schloss Dottenwil Wittenbach, 11 Uhr Libera me. Gallus' letzter Weg in Wort und Musik. Katholische Kirche Bütschwil, 17 Uhr

53 SAITEN 09.12

Willy Burkhard: Das Jahr. Oratorium für Soli, gemischten Chor und Orchester. Stadtkirche Winterthur, 19:30 Uhr Film Ice Age. Voll verschoben. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr La Guerre est déclaré. Ein Paar. Ein Kind. Seine Krankheit, ihr Kampf. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Mulholland Drive. Thriller mit Drama- und Mystery-Elementen von David Lynch. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr The Parade. Schwarze Balkankomödie: Gay Pride made in Serbia. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Un amor. Argentinische Liebe zu dritt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Un amour de jeunesse. Eine Pariserin verliebt sich, als ihr Freund nach Südamerika fährt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Theater Der Wildschütz. Von Albert Lortzing. Schloss Werdenberg, 19:30 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Stein, 10.30 und 15 Uhr Tanz Ballett-Sinfonie 2012. Jubiläumsvorstellung der Ballettschule LooserWeilenmann. Stadttheater Schaffhausen, 17:30 Uhr Herztakt. Es tanzen Kinder, Jugendliche und Erwachsene von 5 bis 71. Eisenwerk Frauenfeld, 17 Uhr Kunst/Ausstellungen Apéro Zeitgeist – 2012. Führung. Galerie Werkart St.Gallen, 12 Uhr Ed Ruscha. Führung. Kunsthaus KUB Bregenz, 11 und 16 Uhr Humor – verspielt und vertrackt. Führung. Oxyd Kunsträume Winterthur, 11:30 Uhr Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.Gallen, 10 Uhr Martina Sauter. Führung. Kunstverein Konstanz, 11 Uhr Norbert Kricke – Raum | Linie. Führung. Museum Liner Appenzell, 14 Uhr Over the Rainbow. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 11 Uhr Puppen und Marionetten. Führung. Puppenmuseum Waldfee Wald, 14 Uhr Literatur Folio – Südtirols schönste Seiten. Verlagspräsentation im Rahmen des 20-Jahr-Jubiläums Bücherladen Appenzell. Bücherladen Appenzell, 17 Uhr

Vortrag Matinée: Der Verdacht. Einführung in das Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Kinder Gschichte-Chischte-Fäscht 2012. Silberbüx. Spielposten. Beizlibetrieb. Werdenberger Kleintheater fabriggli Buchs, 11 Uhr Lilibiggs Kinderkonzert. Mit Linard Bardill und Marius & die Jagdkapelle. Bodensee-Arena Kreuzlingen, 14 Uhr Diverses Alles über die Wiborada. Führung mit dem Theologen Walter Frei. Treff bei den Türmen der Kathedrale. St.Gallen, 15 Uhr Dorfkönige und Dorforiginale. Peter Eggenberger führt durchs Dorf. Treff bei Bahnhofplatz. Walzenhausen, 10:30 Uhr Eröffnung. Eine Mischung aus Galerie, Atelier und Café. Inkognita Art Cafe Steckborn, 13 Uhr Koenraad Dedobbeleer. Öffentlicher Ausstellungsaufbau. Kunstzone /Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Literarischer Spaziergang. Kleine Wald- und Wiesenwanderung mit zwanzig Lesestationen. Start Bahnstation Sammelplatz Appenzell, 14 Uhr OBA 2012. Alles rund um die Bildung. Olma Messen St.Gallen, 10 Uhr Sonntagsmatinee Adolf Deucher. Volksgesundheit und Sozialpolitik an der Wende zum 20. Jahrhundert. Phönix Theater 81, Steckborn, 11 Uhr

Mo 03.09 Film Sleep Tight – Mientras duermes. Packend-perfider Psychothriller aus Spanien. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Un amour de jeunesse. Eine junge Pariserin verliebt sich neu, als ihr Freund nach Südamerika fährt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Literatur Dichtungsring Nr. 69. Mit Patrick Armbruster, Etrit Hasler und dir. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Vortrag Ecuador mit seinen Galapagosinseln. Live-Dia-Show von Roman Schmid. Hotel Heiden, 20:15 Uhr Diverses Stimmenfeuer. Stimme und Tanz. Frauentempel St.Gallen, 20 Uhr


kalender

03.–08.09.

OBA 2012. Alles rund um die Bildung. Olma Messen St.Gallen, 08:30 Uhr Sümpfe und Bäche, Brunnen und Bäder im alten St.Gallen. Führung mit dem Theologen Walter Frei. Treff bei der Talstation der Mühleggbahn. St.Gallen, 18 Uhr

Di

04.09

Film Escape from Tibet. Eine Medizinstudentin hilft tibetischen Flüchtlingen über 6000 Meter hohe Pässe nach Indien. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Die Brücke im Film. Einführung durch Helen Bisang, Leiterin Stadtplanungsamt der Stadt St.Gallen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Un amor. Argentinische Liebe zu dritt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Theater Das Wunder von Wörgl. Ein Tiroler Wirtschaftsabend. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Gonten, 16 und 19.30 Uhr Kabarett Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten, das Stück, das seiner Zeit vorauseilt. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Félix Vallotton: Zeichnungen. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr Junge Kunst 7. Vernissage. Jugendkulturraum flon St.Gallen, 18 Uhr Sepp Köppel. Vernissage. Kunstraum Engländerbau Vaduz, 19 Uhr Literatur Reportagen. Verlagspräsentation im Rahmen des 20-Jahr-Jubiläums Bücherladen Appenzell. Bücherladen Appenzell, 19:30 Uhr Diverses OBA 2012. Alles rund um die Bildung. Olma Messen St.Gallen, 08:30 Uhr

Mi

Theater Das Wunder von Wörgl. Ein Tiroler Wirtschaftsabend. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Der Verdacht. Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Gonten, 15 Uhr

Film Sleep Tight – Mientras duermes. Packend-perfider Psychothriller aus Spanien. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Thorberg. Einblick in das «Alcatraz der Schweiz»: das Hochsicherheitsgefängnis Thorberg. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr

Kabarett Theatersport Event Gossau. Winterthur TS gegen die Theatersportmannschaft aus Berlin. Fürstenlandsaal Gossau, 20 Uhr Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten, das Stück, das seiner Zeit vorauseilt. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

Theater Achterbahn. Stück von Eric Assous mit dem Theater Mephisto & Co. Schloss Seeheim Konstanz, 20 Uhr Das Wunder von Wörgl. Ein Tiroler Wirtschaftsabend. Klibühni Chur, 20:30 Uhr

Musical Die letzten 5 Jahre. Kammermusical von Jason Robert Brown. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Gallus am Feierabend. Führung mit Gang durch das unterirdische Depot bis ins Naturhistorische Museum hin über. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 17 Uhr Moore pflegen und erhalten. Eine Bilanz für den Kanton St.Gallen. Führung. Naturmuseum St.Gallen, 12:15 Uhr Pipilotti Rist. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Literatur Männer aus Appenzell. Lesen aus ihren Lieblingsbüchern. 20 Jahre Bücherladen Appenzell, 19:30 Uhr Vergnügliche DialektGeschichten. Peter Eggenberger liest aus: Vo Tökter ond Luusbuebe. Genossenschaft Hotel Linde Heiden, 20 Uhr Kinder Es war einmal…. Geschichten mit Valerie Küng für Kinder ab 5 Jahren. 20 Jahre Bücherladen Appenzell, 16 Uhr Kinderführung: Das Geheimnis des Appenzellers. Appenzeller Volkskunde-Museum Stein, 14 Uhr Kinderworkshop. Mit Masking Tape. Im Rahmen des 20-Jahr-Jubiläums Bücherladen Appenzell. Bücherladen Appenzell, 14 Uhr Spanische Erzählstunde. Für Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 16 Uhr

05.09 Do 06.09

Konzert MusicaMundo im Bistro. Krüsimusig. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Teo Gheorghiu & Carmina Quartett. Klavierwerke von Franz Schubert und Franz Liszt. Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr Film Jeder für sich und Gott gegen alle. Die Kaspar-Hauser-Geschichte nach Werner Herzog. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr The Parade. Schwarze Balkankomödie: Gay Pride made in Serbia. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr

Konzert Ein kleines Konzert # 23. Eivor. Geheimtipp aus dem hohen Norden. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Jazz & Wöscht. Essen und Tanzen. Kugl St.Gallen, 21 Uhr JCCP. Swing and more. Café-Bar La Buena Onda St.Gallen, 20 Uhr Slime. Deutscher Punk. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr. The Great Park. Englischer Singer-Songwriter. Tankstell-Bar St.Gallen, 20 Uhr Clubbing/Party Gare.Tango. Nicht nur für Tanzbegeisterte. Gare de Lion Wil, 20 Uhr

Kabarett Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten, das Stück, das seiner Zeit vorauseilt. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Ed Ruscha. Führung. Kunsthaus KUB Bregenz, 19 Uhr Handwerker im Museum. Führung. Museum Appenzell, 14 Uhr Harald Gfader. Vernissage. Galerie.Z Hard, Vorarlberg, 19:30 Uhr Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.Gallen, 12 Uhr Oh, Plastiksack!. Führung. Gewerbemuseum Winterthur, 18:30 Uhr Präparat Bergsturz – Konservierte Bewegung. Führung. Bündner Kunstmuseum Chur, 18 Uhr Puppen und Marionetten. Führung. Puppenmuseum Waldfee Wald, 14 Uhr Literatur Anne Cuneo. Erzählt über ihre Bücher. 20 Jahre Bücherladen Appenzell, 19:30 Uhr Frühschicht. Lesung mit Manfred Heinrich und einem Gast. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 Uhr Vortrag Frauen im Fokus. Tradition und Wandel in Frauenbild und Sexualmoral. Küefer-Martis-Huus Ruggell, 20 Uhr Museumsgespräche – Der andere Blick. Vertiefungen oder Überhöhungen mit Hansruedi Felix, Pfarrer. Textilmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Kinder Albanische Erzählstunde. Für Kinder ab 4 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr Diverses Jossi Wieler. Im Gespräch mit Corinne Holtz. Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr Tischgespräch 3. Nachdenken über … Geschicht(s/en)schreibung. Nextex St.Gallen, 19 Uhr

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07.09

Konzert Baby Jail. Nach fast 20 Jahren kehrt die «Tubel Trophy» zurück! Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Blue Monkey Big Band. CDTaufe. Dreiegg Kaffee/Teehaus/Bar Frauenfeld, 20:30 Uhr Eivor. Geheimtipp aus dem hohen Norden. Bierhalle Balgach, 21 Uhr Joe Wulf and the Gentlemen of Swing. Die schönsten Swingtitel und American Standards. Casino Herisau, 20 Uhr Manuel Stahlberger. Innerorts. Alte Fabrik Rapperswil, 20:15 Uhr Molotov. Mexikanische Rockband. Support: The Doodes. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Stanley Brinks aka Andre Herman Düne. Und Clemence Freschard & The Wave Pictures. Grabenhalle St.Gallen, 21:30 Uhr Swing & More. Mit dem Stickerei Jazz Trio. Einstein St.Gallen, 21 Uhr Texas Flood. Blues. Jazzclub Rorschach Rorschach, 20 Uhr William White and the Emergency. Back to the Roots. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Clubbing/Party Dance Free. Bewegen, tanzen & begegnen. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Oya Sommernächte. Nordische Drinks und spannender Sound. Oya Bar Kafé St.Gallen, 20:30 Uhr Progressive Attack. Progressive. Raumstation Club St.Gallen, 23 Uhr Film Sleep Tight – Mientras duermes. Packend-perfider Psychothriller aus Spanien. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr The Parade. Schwarze Balkankomödie: Gay Pride made in Serbia. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr To Rome with Love. Neue Komödie von und mit Woody Allen. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Un amor. Argentinische Liebe zu dritt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Theater Achterbahn. Stück von Eric Assous mit dem Theater Mephisto & Co. Schloss Seeheim Konstanz, 20 Uhr Das Wunder von Wörgl. Ein Tiroler Wirtschaftsabend. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Der Namenflüsterer. Eigenproduktion. Z88 Kreuzlingen, 20 Uhr Die Physiker. Eine Inszenierung durch die Amateur-Darsteller der Bühne 70 Wil. Lokremise Wil, 20 Uhr Dunkelrosen der Nacht. Geistervariationen für Chor, Klavier & 1 Witwe, Musiktheaterabend. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Wittenbach, 19:30 Uhr Kabarett Reto Zeller. Musik gepaart mit Lyrik. Kulturforum Amriswil, 20:15 Uhr Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten, das Stück, das seiner Zeit vorauseilt. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

Tanz TanzPlan Ost 2012. Sprung über Generationen. Tanzfestival. TanzRaum Herisau, 20:15 Uhr Musical Die letzten 5 Jahre. Kammermusical von Jason Robert Brown Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Gallusjubiläum 2012: Musical Mensch Gallus. Von Fortunat Ferrari. Kantonsschule am Burggraben St.Gallen, 19:30 Uhr Kunst/Ausstellungen Der gehörlose Fotograf, der gehörlose Künstler. Vernissage. Gehörlosenzentrum Habsburg St.Gallen, 19 Uhr Handwerker im Museum. Führung. Museum Appenzell, 14 Uhr Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.Gallen, 12 Uhr Petra Wissmann und Charlotte Saupe. Vernissage. RAB-Bar Trogen, 18 Uhr Literatur Wenn es um die Wurst geht kämpfe ich. Verlagspräsentation und Gespräch. 20 Jahre Bücherladen Appenzell, 19:30 Uhr Vortrag Hormone, Spirale, Sterilisation oder natürliche Familienplanung? Aktuelles zur Verhütung ab 30. Frauenpavillon im Stadtpark St.Gallen, 19 Uhr Remo Vetter. Zu Besuch bei Jürg Niggli ist der Gärtner und Autor aus Teufen. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Diverses 3. Trogener Kulturtage. Reichhaltiges Programm für Jung und Alt. Kulturhaus Trogen, 18 Uhr

SA

08.09

Konzert 2. Jazz Summer Night. Mit der Claude Diallo Situation. Macelleria d’Arte, 19 Uhr 20 Jahre Asselkeller. Mit Film und Musik. Asselkeller Schönengrund, ab 13:30 Uhr Blues Max «light». Der Blueser und Erzähler bluest mit Richard Koechli zusammen. Kul-tour auf Vögelinsegg Speicher, 18 Uhr Coraline Richard Trio. Jazz, Soul. Cuphub-Design Kultur Café Arbon, 21 Uhr Corin Curschellas. Rätoromanisches Liedgut. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Der heilige Gallus. Oratorium von C. Greith mit Theaterszenen von R. Schneider. Schloss Werdenberg, 19 Uhr Eivor Palsdottir. Geheimtipp aus dem hohen Norden. Kulturhaus Rose Stein, 21 Uhr Enoch Arden. Ein Melodrama mit Musik von Richard Strauss. Hotel Linde Heiden, 19:30 Uhr High5. feat. The Niceguys. Kugl St.Gallen, 20 Uhr Jack Griss & Zauberer Kuli. Lesezauber. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr

54 SAITEN 09.12


08.–09.09.

Aktuelle Romantik

Eine Big Band und eine Harfe

Das Oratorium «Der heilige Gallus» tourt durch die Ostschweiz

Edmar Castaneda im Kugl St.Gallen

Von «Vitus» zu Teo

Die Stimme der Färöer

Teo Gheorghiu und Carmina Quartett im Seit siebzehn Jahren tritt die Big Band der Stadthaus Winterthur Das oratorium «Der heilige Gallus» von Kantonsschule Wattwil mit aussergewöhnli- 2004 spielte Teo Gheorghiu im Schweizer Carl Greith begibt sich auf die Spuren von chen Konzertprojekten mit nationalen und Film «Vitus» neben Bruno Ganz die Rolle Gallus und zieht quer durch die ostschweiz. internationalen Jazzgrössen als Gastsolisten des musikalischen Wunderkinds. Im echten An den wichtigsten Stationen im Leben des an die Öffentlichkeit. Dieses Jahr ist der Leben ist er wirklich Pianist. Auch musikaWandermönches wird das spätromantische Big Band und ihrem Leiter Martin Wini- lisch gibt es beim jungen Schweizer immer oratorium aufgeführt und mit szenischen ger ein Coup gelungen. Sie treten mit dem wieder neue Seiten zu entdecken – Solo und Zwischentexten des Autors Robert Schneider in New york lebenden kolumbianischen im Quartett. Diesmal gibt er zuerst ein TasJazz-Harfenisten Edmar Castaneda auf. Er tensolo mit Klavierkompositionen von Franz («Schlafes Bruder») bereichert. verbindet Melodien von südamerikanischen Schubert und Liszt. Anschliessend greift er, Samstag, 1. September, 19 Uhr, Kath. Volksliedern mit Bebop-Linien, mischt Mi- nun im musikalischen Teamwork mit dem Kirche Tuggen. Samstag, 8. September, 19 Uhr, Schloss Werdenberg. Sonntag, nimal-Music-Texturen à la Steve Reich mit Carmina Quartett, für Dvorák in die Tasten. 9. September, 19 Uhr, Kath. Kirche Joropo-Rhythmen aus seiner Heimat. Ein Gipfelwerk romantischer KlavierquintettSt.Martins Arbon. Mittwoch, 26. September, Kunst. Sonntag, 2. September, 19 Uhr, 19.30 Uhr, St.Laurenzenkirche St.Gallen. Freitag, 28. September, 20 Uhr, Pfarrkirche St.Johann Rapperswil. Mehr Infos: www.collegium-musicum.ch

Jazz in Winterthur. Rita Marcotulli Trio. Alte Kaserne Winterthur, 20:15 Uhr Juso-Party. Mit Dance Affair und John Caroline. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Kammerchor der Zuger Kantorei. Werke der Renaissance und des Barock. Schloss Wartegg Rorschacherberg, 20:15 Uhr Orgelherbst 2012. Mit Werken von Johann Sebastian Bach, Nicolas de Grigny und César Franck. Katholische Kirche St.Maria Neudorf St.Gallen, 18.15 Uhr St.Pauli-Plausch. Mit Slime, Moped Lads und Ausgekotzt. Gaswerk Winterthur, 20 Uhr Wil rockt. Die Festivalausgabe. Gare de Lion Wil, 14:30 Uhr CLUBBING/PARTy Disco Chamäleon. Die Kult-Disco ab 30. K9 Konstanz, 21 Uhr Flinke Finger. Tech-House. Raumstation Club St.Gallen, 23 Uhr Grime-Time. Dupstep Party. Kulturladen Konstanz, 22 Uhr. Shock’n’Roll Circus. Mit Demented Are Go und Blue Rockin. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Solihausfest. Mit viel Musik, Speis und Trank. Solidaritätshaus St.Gallen, 11 Uhr FILM Aguirre, der Zorn Gottes. Klaus Kinski sucht nach dem sagenhaften «El Dorado». Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21 Uhr Escape from Tibet. Eine Medizinstudentin hilft tibetischen Flüchtlingen nach Indien. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Et si on vivait tous ensemble. Befreundete Rentner ziehen in eine Alters-WG. Tragikomödie. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Mein liebster Feind – Klaus Kinski. Werner Herzogs schwierige Beziehung zu seinem Lieblingsschauspieler. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17 Uhr

Kugl St.Gallen. Mehr Infos: www.gambrinus.ch

Nosferatu: Phantom der Nacht. Werner Herzogs Draculafilm mit Klaus Kinski, Isabelle Adjani und Bruno Ganz. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 23 Uhr Woyzeck. Werner Herzogs Woyzeck-Verfilmung mit Klaus Kinski. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr THEATER Achterbahn. Stück von Eric Assous mit dem Theater Mephisto & Co. Schloss Seeheim Konstanz, 20 Uhr Das Wunder von Wörgl. Ein Tiroler Wirtschaftsabend. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Der Namenflüsterer. Eigenproduktion. Z88 Kreuzlingen, 20 Uhr Die Dreigroschenoper. Schauspiel von Bertolt Brecht. Stadttheater Schaffhausen, 17:30 Uhr Die Physiker. Eine Inszenierung durch die Darsteller der Bühne 70 Wil. Lokremise Wil, 20 Uhr Dunkelrosen der Nacht. Geistervariationen für Chor, Klavier & 1 Witwe, Musiktheaterabend. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Wittenbach, 15 und 19.30 Uhr KABARETT Mark Benecke & Lydia Benecke. Aus der Dunkelkammer des Bösen. Pfalzkeller St.Gallen, 20 Uhr Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten, das Stück, das seiner Zeit vorauseilt. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TANZ TanzPlan Ost 2012. Sprung über Generationen. Tanzfestival. TanzRaum Herisau, 10:15 und 20:15 Uhr MUSICAL Chicago. Musical von John Kander und Fred Ebb. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

Mittwoch, 5. September, 19.30 Uhr, Stadthaus Winterthur. Mehr Infos: www.musikkollegium.ch

Die letzten 5 Jahre. Kammermusical von Jason Robert Brown. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Mensch Gallus. Musical zum Gallusjahr von Fortunat Ferrari. Kantonsschule am Burggraben St.Gallen, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Ahmed Owise. Vernissage. Neinundaber St.Gallen, 18 Uhr Ausgewogen?! Führung. Zeughaus Teufen, 12 Uhr Der gehörlose Fotograf, der gehörlose Künstler. Führung. Gehörlosenzentrum Habsburg St.Gallen, 14 Uhr Ed Ruscha. Führung. Kunsthaus KUB Bregenz, 14 Uhr Junge Kunst 7. Finissage; Im Rahmen der Museumsnacht. Jugendkulturraum flon, St.Gallen, 18 Uhr Körper. Vernissage. Kunstkiosk St.Gallen, 18 Uhr Koenraad Dedobbeleer. Vernissage. Kunstzone /Lokremise St.Gallen, 16 Uhr Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.Gallen, 12 Uhr Liz Gehrer. Vernissage. Kunsthalle Wil, 18 Uhr Louise Hervé & Chloé Maillet. Vernissage. Kunsthaus Glarus, 18 Uhr Museumsnacht 2012. Über 30 Museen und Galerien ö ffenen ihre Türen und präsentieren ihre Ausstellungen, Führungen, Lesungen, Performances und vieles mehr. St.Gallen, 18 Uhr Tilly Neuweiler. Vernissage. Kulturräume Seeallee Heiden, 17 Uhr Unter 30 VIII - Junge Schweizer Kunst. Vernissage. Kunsthaus Glarus, 18 Uhr Zeitgeist – 2012. Finissage. Galerie Werkart St.Gallen, 18 Uhr LITERATUR Michael Herzig. Liest aus seinem Thriller: Töte deinen Nächsten.

55 SAITEN 09.12

Eivør Pálsdóttir in der Grabenhalle Sie kommt von einer Inselgruppe irgendwo zwischen Grossbritannien, Norwegen und Island, lässt sich stilistisch nicht festlegen und singt vorzugsweise in einer Sprache,die gerademal 48’000 Menschen auf der Welt verstehen. Schon mit dreizehn trat Eivør Pálsdóttir als Sopranistin am Fernsehen auf, mit siebzehn veröffentlichte sie ihr erstes Soloalbum. Das war im Jahr 2000. Heute singt sie Jazz und Klassik, Kirchenmusik und Rock, Folk, Ethno-Pop und Trip-Hop. Eivør Pálsdóttir ist weit mehr als bloss «die färöische Björk». Donnerstag, 6. September, 21 Uhr, Grabenhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.gambrinus.ch

Im Rahmen des 20-Jahr-Jubiläums Appenzeller Bücherladen. Bücherladen Appenzell, 17 Uhr VoRTRAG Einführung in die Bibliotheksbenützung. Wie Sie im onlineKatalog recherchieren und Bücher ausleihen können. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 10 Uhr Literatur trifft Wirtschaft. Mit Daniel Bloch, György Dalos, Dorothee Elmiger, Gabriela Manser und Felix Schneider. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 14:30 Uhr KINDER Ein Märchen aus der Wunderkiste. Ein Jahrhunderte altes Märchen wird zu neuem Leben erweckt. Rudolf Steiner Schule St.Gallen, 14:30 Uhr Italienische Erzählstunde. Für Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 10 Uhr Lilibiggs Kinderkonzerte. Mit Linard Bardill und Marius & die Jagdkapelle. Arcas-Platz Chur, 14 Uhr DIVERSES 3. Trogener Kulturtage. Reichhaltiges Programm für Jung und Alt. Kulturhaus Trogen, 17 Uhr

So

kalender

09.09

KoNZERT Der heilige Gallus. oratorium von C. Greith mit Theaterszenen von R. Schneider. Katholische Kirche Arbon, 19 Uhr Kammerorchester Amriswil. Mit dem Hackbrettsolisten Dario Schmid. Evang. Kirche Altstätten, 19:30 Uhr Libera me. Gallus' letzter Weg in Wort und Musik. Kirche St.Johann Schaffhausen, 17 Uhr Merecumba. Salsa. Restaurant Habsburg Widnau, 16 Uhr

Trio Gagliano. Klaviertrios von W.A. Mozart (KV 502) und Franz Schubert (D 929). Evang. Kirche oberglatt Flawil, 19 Uhr FILM Der Lorax. Amerikanischer Animationsfilm basierend auf dem berühmten Kinderbuch von Dr. Seuss. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Et si on vivait tous ensemble. Befreundete Rentner ziehen in eine Alters-WG. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr La fille sur le pont. Französisches Drama mit Vanessa Paradis und Daniel Auteuil. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr La mala educación. Drama des spanischen Ausnahmeregisseurs Pedro Almodovar. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Thorberg. Einblick in das «Alcatraz der Schweiz»: das Hochsicherheitsgefängnis Thorberg. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Unter den Brücken. Federleichte Romanze: Zwei Binnenschiffer verlieben sich in dieselbe Frau. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr THEATER Das Wunder von Wörgl. Ein Tiroler Wirtschaftsabend. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Der Namenflüsterer. Eigenproduktion. Z88 Kreuzlingen, 20 Uhr Die Dreigroschenoper. Schauspiel von Bertolt Brecht. Stadttheater Schaffhausen, 17:30 Uhr Dunkelrosen der Nacht. Geistervariationen für Chor, Klavier & 1 Witwe, Musiktheaterabend. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Wittenbach, 10:30 und 15 Uhr KABARETT Ass-Dur. 1. Satz – Pesto. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr



09.–13.09.

Back to the Roots William White and the Emergency im fabriggli Seine Auftritte strotzen vor Energie. Er ist ein begnadeter Songwriter und Sänger, dem die Messages seiner Songs ebenso wichtig sind wie starke Melodien und treibende grooves. Die karibischen Wurzeln hört man seiner Musik an, einer Mischung aus Soul, Funk und Reggae. William White ist eine feste grösser in der Schweizer Musiklandschaft und bespielte alle grossen Openairs hierzulande. Das Konzert im fabriggli wird nun eines der letzten in der Schweiz sein, bevor er in seine Heimat Barbados zurückkehrt. Freitag, 7. September, 20 Uhr, werdenberger kleintheater fabriggli Buchs. Mehr Infos: www.fabriggli.ch

KuNST/AuSSTElluNgEN Der gehörlose Fotograf, der gehörlose Künstler. Finissage. gehörlosenzentrum Habsburg St.gallen, 14 uhr Ed Ruscha. Führung. Kunsthaus KuB Bregenz, 16 uhr François Burland, Atomik Submarine. Führung. Kunstmuseum Thurgau, Warth, 15 uhr Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.gallen, 10 uhr Ottmar Hörl. Führung. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 14 uhr Rachel Lumsden.Vernissage. galerie Schönenberger Kirchberg, 11 uhr Rendez-vous Ostschweizer Kunstschaffender. Führung. Kornhaus Rorschach, 11 uhr Sommeratelier 2012: Kunstgespräch mit Brigitt Näpflin Dahinden. Finissage. Haus zum Komitee Weinfelden, 16 uhr Wer lebt im Moor? FamilienFührung. Naturmuseum St.gallen, 10:15 uhr lITERATuR Tat-Wort. Spannender als jeder Sonntagabendkrimi. Baracca Bar St.gallen, 20 uhr Urs Maltry/Fabienne Sommer. lesung und Installationen. Oxyd Kunsträume Winterthur, 11:30 uhr VORTRAg Matinée zu Rigoletto. Einführung in die Oper. Theater St.gallen, 11 uhr KINDER Familienkonzert. Der Mistkäfer. Märchen mit Musik. Tonhalle St.gallen, 11 uhr Herr Dachs macht ein Fest. Kindertheater. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15 uhr Lilibiggs Kinderkonzerte. Mit Andrew Bond und Schtärneföifi auf dem Arcas-Platz. Chur, 14 uhr

Aus der Dunkelkammer des Bösen Mark und Lydia Benecke in St.Gallen Die lichtbildvorträge des Kriminologen Mark Benecke sind Fachinformationen aus erster Hand, ungeschönte Einblicke in die unglaublichsten Fälle und wissenschaftliche Erkenntnisse, die vor gericht bestehen müssen. Mark Benecke zeigt dazu Fotos, die schockierend offen seine Arbeit dokumentieren. In seinem neuen Programm wird er mit seiner Frau lydia Benecke erklären, wie aus Menschen Monster werden. gemeinsam steigen sie in die Abgründe der menschlichen Seele hinab. Diese Reise durch Köpfe, Herzen und Tatorte ist nichts für schwache Nerven.

2. Jazz Summer Night

Mörderische Frauen

Claude Diallo Situation in der Macelleria d’Arte in St.Gallen

«8 femmes» im Alten Kino Mels

Dank seiner Ausbildung und seinen Kontakten in den uSA ist Claude Diallo gegenwärtig der wohl am internationalsten tätige St.galler Jazzmusiker. umso mehr freut sich gambrinus Jazz Plus, konnte sie den jungen Pianisten für ein «Heimspiel» gewinnen: Claude Diallo wird mit seinem Trio (Massimo Buonanno, laurent Salzard) auf dem «Roten Platz» zur 2. Jazz Summer Night im Rahmen der Museumsnacht aufspielen. Ein Frischluft-Konzert als musikalischer Kontrapunkt zur konzentrierten Museumsluft. Samstag, 8. September, 19 Uhr, Macelleria d’Arte St.Gallen. Mehr Infos: www.gambrinus.ch

Samstag, 8. September, 20 Uhr, Pfalzkeller St.Gallen. Mehr Infos: www.neokultur.ch

Räuber Grapsch und Milli. Theater für die ganze Familie. Chössi-Theater lichtensteig, 17 uhr DIVERSES 3. Trogener Kulturtage. Reichhaltiges Programm für Jung und Alt. Kulturhaus Trogen, 11 uhr Sonntagsmatinee Bundesrat Adolf Deucher. Zwischen liberalismus und Staatssozialismus. Phönix Theater 81, Steckborn, 11 uhr

Mo 10.09 CluBBINg/PARTy Disco Chamäleon. Die Kult-Disco ab 30. K9 Konstanz, 21 uhr FIlM The Parade. Schwarze Balkankomödie: gay Pride made in Serbia. Kinok in der lokremise St.gallen, 18 uhr Un amour de jeunesse. Eine junge Pariserin verliebt sich neu, als ihr Freund nach Südamerika fährt. Kinok in der lokremise St.gallen, 20:30 uhr THEATER Der Verdacht. Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt. lokremise St.gallen, 20 uhr KABARETT Ass-Dur. 1. Satz – Pesto. Casinotheater Winterthur, 20 uhr DIVERSES Aussatz und Pest bei unseren Vorfahren. Treff beim VadianDenkmal am Marktplatz. Stadtwanderung mit dem Theologen Walter Frei. St.gallen, 18 uhr Kleine Preise, grosse Wirkung. Werben im SAITEN. Einzelheiten und Tarife: www.saiten.ch/werbung, verlag@saiten.ch oder Tel. +41 71 222 30 66

Di

11.09

FIlM Les amants du pont-neuf. leos Carax' liebesdrama mit Juliette Binoche und Denis lavant. Kinok in der lokremise St.gallen, 20:30 uhr Thorberg. Einblick in das «Alcatraz der Schweiz»: das Hochsicherheitsgefängnis Thorberg. Kinok in der lokremise St.gallen, 18:15 uhr To Rome with Love. Neue Komödie von und mit Woody Allen. Kino Rosental Heiden, 20:15 uhr THEATER Der Verdacht. Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt. lokremise St.gallen, 20 uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Niederuzwil, 16 und 19.30 uhr KABARETT Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten. Das Stück, das seiner Zeit vorauseilt. Casinotheater Winterthur, 20 uhr

In der Krimikomödie «8 femmes» trifft sich eine grossfamilie um die Weihnachtstage im abgelegenen Haus der Eltern. Mit den Feierlichkeiten ist es vorbei, als man das Familienoberhaupt mit einem Messer im Rücken tot auffindet. Eine der acht anwesenden Frauen muss die Täterin sein. Alle schön, temperamentvoll, intelligent, sinnlich und gefährlich. In der Eigenproduktion des Alten Kinos Mels sind die «8 femmes»: Angélique Capeder (Bad Ragaz), Romy Forlin (Mels), Martina good (Mels), ute Hoffmann (Bad Ragaz), Daniela Jäger (Vilters), Chiara Meier (Mels), lilian Meier (Mels) und Susanne Neyer (Flums). Do. 13., Fr. 14., Sa. 15., Do. 20. und Sa. 22. September, jeweils 20.15 Uhr. Altes Kino Mels. Mehr Infos: www.alteskino.ch

KINDER Französische Erzählstunde. Für Kinder ab 2 Jahren. Freihandbibliothek St.gallen, 16 uhr

Mi

12.09

KONZERT Lesbian. Progressive Metal. gaswerk Winterthur, 20:30 uhr FIlM Absinthe Films presents Resonance. Freeride-Abfahrten. Kugl St.gallen, 19 uhr Sleep Tight – Mientras duermes. Packend-perfider Psychothriller aus Spanien. Kinok in der lokremise St.gallen, 20:30 uhr Un amor. Argentinische liebe zu dritt. Kinok in der lokremise St.gallen, 18:15 uhr THEATER Clybourne Park. Tiefschwarze Komödie von Bruce Norris. Theater Winterthur, 19:30 uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Niederuzwil, 15 uhr

KuNST/AuSSTElluNgEN Félix Vallotton: Zeichnungen. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 uhr Körper. Führung. Kunstkiosk St.gallen, 17 uhr Koenraad Dedobbeleer. Führung. Kunstzone /lokremise St.gallen, 18:30 uhr Sepp Köppel. Führung. Kunstraum Engländerbau Vaduz, 19 uhr

MuSICAl Heute Abend: Lola Blau von Georg Kreisler. georg Kreislers Ein-Frau-Musical. Kellerbühne St.gallen, 20 uhr

lITERATuR Dölf Ogi. Buchpräsentation und gespräch. Rösslitor Bücher St.gallen, 19:30 uhr Matthias Göritz. Nach «loops» und «Pools» nun der dritte gedichtband: «Tools». Raum für literatur – Hauptpost St.gallen, 19:30 uhr

lITERATuR Irgendwie ist alles ein bisschen Sünde. Buchpräsentation und lesung mit Christa Eberle. Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung «Was einst Sünde war». Christliche Moral im Wandel der Zeit. KüeferMartis-Huus Ruggell, 20 uhr

57 SAITEN 09.12

kalender

KABARETT Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten, das Stück, das seiner Zeit vorauseilt. Casinotheater Winterthur, 20 uhr

VORTRAg Farbgeschichten. Stefan Muntwyler über die Farbforschung. Kulturraum am Klosterplatz St.gallen, 18:15 uhr KINDER Herr Dachs macht ein Fest. Kindertheater. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 14:15 uhr Kinder Kunst Club. mit Claudia Hürlimann. Kunstmuseum St.gallen, 14 uhr Märchen im Museum. Von Wurzelkindern, Mondfahrten und einer frechen Biene. Historisches und Völkerkundemuseum St.gallen, 14 uhr

Do

13.09

KONZERT Amazio & Bartoli. Jazz aus Italien. Café-Bar la Buena Onda St.gallen, 20 uhr Cheap Noise. Indie-Alternativegarage-grunge. Restaurant Habsburg Widnau, 21 uhr CluBBINg/PARTy Hallenbeiz. Ping-Pong mit Musik vom DJ aus St.gallen. grabenhalle St.gallen, 20:30 uhr The Extraordinary Cocktail Club. gemixte Cocktails und Musik. Tankstell-Bar St.gallen, 20 uhr FIlM Ai Weiwei: Never Sorry. Chinas prominentester gegenwartskünstler und schärfster Regimekritiker. Kinok in der lokremise St.gallen, 20:30 uhr My Name is Egyptian Citizen. Dokumentarfilm. Neinundaber – Raum für Kunst und Kontroversen St.gallen, 21 uhr Un amour de jeunesse. Junge Pariserin verliebt sich neu, als ihr Freund nach Südamerika fährt. Kinok in der lokremise St.gallen, 18 uhr


kalender

13.–16.09.

Theater 8 femmes. Kriminalkomödie. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Achterbahn. Stück von Eric Assous mit dem Theater Mephisto & Co. Schloss Seeheim Konstanz, 20 Uhr Clybourne Park. Tiefschwarzer Komödie von Bruce Norris. Theater Winterthur, 19:30 Uhr Der alte König in seinem Exil. Erzähltheater von Arno Geiger. Mit Jaap Achterberg. Werdenberger Kleintheater fabriggli Buchs SG, 20 Uhr Kabarett Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten, das Stück, das seiner Zeit vorauseilt. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Adrian Schiess. Führung. Bündner Kunstmuseum Chur, 18 Uhr Ed Ruscha. Führung. Kunsthaus KUB Bregenz, 19 Uhr Handwerker im Museum. Führung. Museum Appenzell, 14 Uhr Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.Gallen, 12 Uhr Nicole Böniger und Markus Müller. Führung. Kulturraum am Klosterplatz St.Gallen, 18:30 Uhr Diverses E-Bikes und E-Scooter testen. Probefahrten auf elektroangetriebenen Zweirädern. Empa St.Gallen, 19 Uhr Gewagte Geschmackserlebnisse. Rund um den Appenzeller Käse mit Andreas Fischer. Appenzeller Volkskunde-Museum Stein, 19 Uhr Hinter der Bar. Mit Alexa Lindner Margadant. Nextex St.Gallen, 19 Uhr

Fr

14.09

Konzert Akkordeontage. Mit Silenzio. Alte Kirche Romanshorn, 20 Uhr J.S.Bachstiftung: Kantate BWV 99. Was Gott tut, das ist wohlgetan. Reflexion Barbara Neymeyr. Evang. Kirche Trogen, 20 Uhr Manuel Stahlberger. Innerorts. Altes Zeughaus Herisau, 20:30 Uhr Nils Hoffmann. Seelensauna Berlin. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Splashing Pinguins. Ska, mit Einflüssen von Rock, Pop und Funk. Grabenhalle St.Gallen, 21:30 Uhr Stereo Total. Electro Pop. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr. Tanznacht40.ch. Disco ab 40 Jahren. Restaurant Kastanienhof St.Gallen, 21 Uhr Up in smoke Volume 4. Mit Monkey 3, Glowsun und Grandloom. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Clubbing/Party Disco. Für Menschen mit und ohne Behinderungen. Salzhaus Winterthur, 19 Uhr Nachteulen presents. Trashbar mit Punks Jump Up, Live At Kalibou Beach, Wasted Ruffians. Spielboden Dornbirn, 21:30 Uhr Resident Nacht. Techno. Raumstation Club St.Gallen, 23 Uhr

We love 80s. Tanzen tanzen. Salzhaus Winterthur, 23 Uhr Weihern Unplugged Festival 2012. Mit Bright und Thomaten und Beeren. Drei Weihern St.Gallen, 20 Uhr Film Le Prenom. Ein Abendessen ufert aus, als es um die Namensfindung des ungeborenen Kindes geht. Komödie mit Patrick Bruel. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Theater 8 femmes. Kriminalkomödie. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Achterbahn. Stück von Eric Assous mit dem Theater Mephisto & Co. Schloss Seeheim Konstanz, 20 Uhr Clybourne Park. Tiefschwarze Komödie von Bruce Norris. Theater Winterthur, 19:30 Uhr Cornelia Montani. Die Steinflut. Erzähltheater. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Die Physiker. Eine Inszenierung durch die Darsteller der Bühne 70 Wil. Lokremise Wil, 20 Uhr Hotel Freiheit. Mit der Theatergruppe Mafob. Katholisches Pfarreiheim Degersheim, 20:15 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Nesslau, 19:30 Uhr Kabarett Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten, das Stück, das seiner Zeit vorauseilt. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Tanz Bettina Castano. El duende: Flamenco in der Spiservorstadt. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr TanzPlan Ost. Tanzfestival. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr. Musical Heute Abend: Lola Blau von Georg Kreisler. Georg Kreislers Ein-Frau-Musical. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Novecento-Musical. Das neue Musical von Andi Loser. Schloss Werdenberg, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Ed Ruscha. Führung. Kunsthaus KUB Bregenz, 16 Uhr Félix Vallotton: Zeichnungen. Vernissage. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr Handwerker im Museum. Führung. Museum Appenzell, 14 Uhr Iso Zingg. Vernissage. Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 19 Uhr Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.Gallen, 12 Uhr Sandra Mata und Judith Eugster. Vernissage. Stellwerk Heerbrugg, 19 Uhr Literatur Szenische Lesung. Mit Zarah Uhlmann. Frauenpavillon im Stadtpark St.Gallen, 19 Uhr Diverses Sprachenkaffee. Gelernte Sprache entspannt anwenden. Restaurant Dufour St.Gallen, 18:30 Uhr

SA

15.09

Konzert Akkordeontage. Christy Doran’s Bunter Hund und Motion Trio. Eisenwerk Frauenfeld, 19:30 Uhr ARF. Rock. Support: Ilja. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Chorkonzert. Mit dem St.Galler Kammerchor. Katholische Kirche Goldach, 19:30 Uhr Delusion und Aectov. Hardcore, Metal. Z88 Kreuzlingen, 21 Uhr Glow. Mit Terranova, Snax und Trinidad. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Flötenensemble Klangfarb. Für Jung und Alt. Kulturraum Ex Ex-libris Rorschach, 17 Uhr Formidable Trio Als wäre die Gitarre ein Klavier. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Libera me. Gallus' letzter Weg in Wort und Musik. Katholische Kirche Widnau, 20 Uhr Michael von der Heide. Lido. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Scratch Bandits Crew. Support: Balla Balla Soundystem. Krempel Buchs, 22:30 Uhr Soirée Classique. Musikkollegium Winterthur. Stadtkirche Winterthur, 19:30 Uhr St.Galler Kammerchor. Musik am Bettag. Katholische Kirche Goldach, 19:30 Uhr The Dusa Orchestra. CD Release «Four Brothers». Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Unveil. Support: Ays. Hardcore. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Clubbing/Party 25 Jahre Zappa Doing Party. Der legendäre Comic-Laden wird fünfundzwanzig. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Nachtschicht. Techno. Raumstation Club St.Gallen, 23 Uhr Remember Bravo Hits Party – Volume 2. Chartpower-Partyreihe. Grabenhalle St.Gallen, 21:30 Uhr Weihern Unplugged Festival 2012. Mit Mich Gerber und Eibish. Drei Weihern St.Gallen, 20 Uhr Woo Hah! Vol. 1. Hip Hop Karaoke St.Gallen. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Film Drei Brüder à la carte. Eine Geschichte über die Integration von geistig Behinderten in die normale Arbeitswelt. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Le Prenom. Ein Abendessen ufert aus, als es um die Namensfindung des ungeborenen Kindes geht. Komödie mit Patrick Bruel. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Sleep Tight – Mientras duermes. Packend-perfider Psychothriller aus Spanien. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr The Parade. Schwarze Balkankomödie: Gay Pride made in Serbia. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Wo die grünen Ameisen träumen. Werner Herzogs Drama um die Zerstörung heiliger Stätten in der australischen Wüste. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Theater 8 femmes. Kriminalkomödie. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr

Achterbahn. Stück von Eric Assous mit dem Theater Mephisto & Co. Schloss Seeheim Konstanz, 20 Uhr Das Gespenst von Canterville. Eine romantische Geistergeschichte für Erwachsene von Oscar Wilde. Tonhalle Wil, 20 Uhr Der Verdacht. Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Rigoletto. Oper von Giuseppe Verdi. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr TanzPlan Ost. Tanzfestival. Theater am Kirchplatz Schaan, ab 15 Uhr. Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Nesslau, 15 und 19.30 Uhr Kabarett Lutz & Guggisberg. Solange wir noch kreuchen und fleuchen wir noch. Musikalische Komödie. 20 Jahre Bücherladen Appenzell, 19:30 Uhr Regula Esposito ex Accapickels. Helga is bag. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten, das Stück, das seiner Zeit vorauseilt. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Willy Astor. Der oral Apostel. Tonhalle St.Gallen, 20 Uhr Musical Heute Abend: Lola Blau von Georg Kreisler. Georg Kreislers Ein-Frau-Musical. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Novecento-Musical. Das neue Musical von Andi Loser. Schloss Werdenberg, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Ed Ruscha. Führung. Kunsthaus KUB Bregenz, 14 Uhr Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.Gallen, 12 Uhr Sandra Mata und Judith Eugster. Führung. Stellwerk Heerbrugg, 11 Uhr Vortrag Einführung in die Bibliotheksbenützung. Wie Sie im OnlineKatalog recherchieren und Bücher ausleihen können. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 10 Uhr Josef Felix Müller. Verlagspräsentation. Vexer Verlag St.Gallen. 20 Jahre Bücherladen Appenzell, 18 Uhr Kinder Englische Erzählstunde. Story telling für Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 10 Uhr Kasperletheater. Neue, spannende Abenteuer. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr Linard Bardill. Kinderkonzert mit Kinderchor «Singed mit». Progyzentrum Rebstein, 15 Uhr Diverses 9. Internationaler Welt-Lymphom-Tag. Informationsveranstaltung über die häufige, aber wenig bekannte Krebsart «Lymphom». Symposium mit anschliessendem Apéro. Lokremise St.Gallen, 16 Uhr Zebraplätzli Spiservorstadt Festli. Ein spontanes Nachbarschaftsfestli. Kaffeehaus St.Gallen, 15 Uhr 25 Jahre St. Galler Waldhandschrift. Mit Schreibenden, Tänzerinnen, mittelalterlichen Skriptorien

und einer Podiumsdiskussion. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 9.15 Uhr

So 16.09 Konzert Akkordeontage. Jugendorchester Oberthurgau und Meduoteran. Pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen, 17 Uhr Emporenkonzert. Werke von Telemann, Bach, Händel, Mozart, Debussy. Kirche St.Kolumban Rorschach, 19 Uhr Il Profondo. Barock-Musik. Schloss Wellenberg Felben-Wellhausen, 16 Uhr Michael Zisman und Pierre Favre. Akkordeontage. Museum Rosenegg Kreuzlingen, 11 Uhr Salonorchester St.Gallen. Leitung: Werner Vosseler. Tonhalle St.Gallen, 17 Uhr St.Galler Kammerchor. Musik am Bettag. Evang. Kirche Linsebühl St.Gallen, 17 Uhr The Jazzburgers. Authentischer Sound der 20er und 30er Jahr. Bei schönem Wetter im Kulturkeller Park. Restaurant Park Flawil, 14 Uhr Vokalensemble Cantemus. Ein A-cappella-Abend. Kloster Fischingen, 16 Uhr Film Der Lorax. Amerikanischer Animationsfilm basierend auf dem berühmten Kinderbuch von Dr. Seuss. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Fitzcarraldo. Klaus Kinski in der Rolle seines Lebens. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19 Uhr For Whom the Bell Tolls. Grandiose Hemingway-Verfilmung mit Cary Cooper und Ingrid Bergman. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 16:30 Uhr Reconstruction. Drama von Christopher Boe. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Thorberg. Einblick in das «Alcatraz der Schweiz»: das Hochsicherheitsgefängnis Thorberg. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 11 Uhr To Rome with Love. Neue Komödie von und mit Woody Allen. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Theater Dinner-Krimi. Monika mordet mittags. Kulinarik und Comedy. Gasthof zum Goldenen Kreuz Frauenfeld, 17 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Nesslau, 10:30 und 15 Uhr Kunst/Ausstellungen Angela Werlen. Vernissage. Lelieu im Palais Bleu. Trogen, 16 Uhr Ausgewogen?! Führung. Zeughaus Teufen, 12 Uhr Bären im Fokus. Führung. Naturmuseum St.Gallen, 10:15 Uhr Ed Ruscha. Führung. Kunsthaus KUB Bregenz, 11, 14 und 16 Uhr Félix Vallotton: Zeichnungen. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 Uhr Felix der Verleger. Finissage. Propstei St.Peterzell, 16 Uhr Kultur am Sonntag: … der Kaiser kommt.. Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr

58 SAITEN 09.12


16.–20.09.

Von Avantgarde bis Ethno

Als wäre die Gitarre ein Klavier

Die Akkordeontage im Thurgau

Der Oral-Apostel

Das Formidable Trio im Kultur Cinema das Tasteninstrument des armen Mannes, Arbon das wie kein anderes atmet und singt, ist die Tap-Technik von darko Jurkovic lässt mit seinen verschiedenen Bauformen von staunen. der Tausendsassa lässt alle zehn FinSchwyzerörgeli bis Bandoneon in den un- ger nur so übers Griffbrett tanzen, formt die terschiedlichsten Welten zu Hause. Ein guter Töne, indem er die Saiten mehr anschlägt Grund, ein Akkordeonfestival durchzuführen. als dass er sie zupft. Im Trio spielt er zusamden Auftakt macht das Trio Paul Giger, Co- men mit dem tschechischen Bassisten und bus Swanepoel und Srdjan Vucasinovic (Bild). Bandleader Frantisek Uhlir, der mit seinem Christy dorans Bunter Hund, das Motion singenden, melodischen Basston das FundaTrio, zisman & Favre und das Jugendorches- ment bereitet, auf dem die Sologitarre tanzen ter Thurgau komplettieren das Festival. kann. den erwünschten druck erzeugt Jaromir Helesic, ein exzellenter Power-drummer Freitag, 14. September, 20 Uhr, Alte Kirche der alten Schule. Ergänzt wird das Trio durch Romanshorn. Samstag, 15. September, ab 19.30 Uhr, Eiden Schweizer Saxophonisten Pius Baumsenwerk Frauenfeld. gartner. Sonntag, 16. September, ab 11.30 Uhr, Rosenegg und Aula PMS Kreuzlingen. Mehr Infos: www.akkordeontage.ch

Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.Gallen, 10 Uhr Pipilotti Rist. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 11 Uhr Rendez-vous Ostschweizer Kunstschaffender. Finissage. Kornhaus Rorschach, 11 Uhr Sandra Mata und Judith Eugster. Führung. Stellwerk Heerbrugg, 11 Uhr Spurensuche – Nannetti & Cuno Affolter. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11 Uhr Ursula Roelli. Vernissage. Kloster Fischingen, 18 Uhr VoRTRAG Matinée zu Ja Schatz. Einführung in das musikalische Beziehungsdrama. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr KINdER Die grandiosen Abenteuer der tapferen Johanna Holzschwert. Kindertheater. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr dIVERSES Künstlergespräch mit Lisa Seipel. Anlässlich der Ausstellung: Mit Humor – luzid bis rabenschwarz. oxyd Kunsträume Winterthur, 11:30 Uhr

Mo

17.09

KoNzERT Der Ersatzmann. Bandprojekt mit Alexander von Schlippenbach und Guy Bettini. Klibühni Chur, 20:30 Uhr FILM Ai Weiwei: Never Sorry. Chinas prominentester Gegenwartskünstler und schärfster Regimekritiker. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Un amor. Argentinische Liebe zu dritt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr

Die St.Galler Waldhandschrift im HistoriWortakrobaten gibt es viele auf den Comedy- schen und Völkerkundemuseum Bühnen, aber Willy Astor gibt es nur einmal. In den letzten 25 Jahren ist die St.Galler Er ist ein Naturtalent; dem Kabarettisten Waldhandschrift an vielen orten Europas scheint es im Blut zu liegen, andere Men- gezeigt worden. Ihren Geburtstag feiert sie schen zum Lachen zu bringen. Nur wenige nun in St.Gallen im Historischen und VölWorte braucht es und schon biegt sich Astors kerkundemuseum. Es lesen Autorinnen und Publikum und liegt bald ganz dem Musik- Autoren von damals, unterstützt von einer Kabarettisten zu Füssen. Ganz in der Traditi- Schauspielerin. Junge Schreibende präsentieon von Heinz Erhardt dreht, baut und witzelt ren neue Texte zum Thema Wald, der auch er mit der deutschen Sprache. der Münchner von drei Tänzerinnen getanzt wird. Skriptoist mit seinem neusten Programm «Nachla- rinnen und Skriptoren zeigen, wie im Mittelchende Frohstoffe» unterwegs. alter geschrieben worden ist. Am Nachmittag diskutiert ein Podium das Thema «Wald und Samstag, 15. September, 20 Uhr, Gesellschaft heute». Tonhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.dominoevent.ch

THEATER Der Verdacht. Schauspiel von dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Ebnat-Kappel, 16 und 19.30 Uhr

KABARETT Regula Esposito ex Accapickels. Helga is bag. diogenes Theater Altstätten, 15 Uhr

KABARETT Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten, das Stück, das seiner zeit vorauseilt. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

dIVERSES Stimmenfeuer. Stimme und Tanz. Frauentempel St.Gallen, 20 Uhr

Di

18.09

KoNzERT Duffhues. Songs of Murder, Mystery & Traveling. Café-Bar La Buena onda St.Gallen, 20 Uhr FILM Ai Weiwei: Never Sorry. Chinas prominentester Gegenwartskünstler und schärfster Regimekritiker. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Et si on vivait tous ensemble. Befreundete Rentner ziehen in eine Alters-WG. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr La fille sur le pont. Französisches drama mit Vanessa Paradis und daniel Auteuil. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr THEATER Das Wunder von Wörgl. Ein Tiroler Wirtschaftsabend. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Der Verdacht. Schauspiel von Friedrich dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

MUSICAL Novecento-Musical. das neue Musical von Andi Loser. Schloss Werdenberg, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Félix Vallotton: Zeichnungen. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr dIVERSES Diskussionsrunde. Mit Bruno Kaufmann und Martin zurmühle. Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung von Sepp Köppel. Kunstraum Engländerbau Vaduz, 19 Uhr

Mi

19.09

KoNzERT Bullaugenkonzert # 27. Juhana Ilvonen und zwei vom Stern. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Michael von der Heide. Popmusik mit futuristischem Glanz und Retro-Chic. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Swinging with the Lutz-Brothers. A mixed grill with old Time Jazz, Pop and Classics. B-Post Bar St.Gallen, 20 Uhr FILM Un amour de jeunesse. Eine junge Pariserin verliebt sich neu, als ihr Freund nach Südamerika fährt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr

59 SAITEN 09.12

Bäumige Geburtstagsfeier

Willy Astor in der Tonhalle St.Gallen

Samstag, 15. September, 20.30 Uhr, Kultur Cinema Arbon. Mehr Infos: www.kulturcinema.ch

VoRTRAG Mode. Wiebke Koch-Mertens über das Wagnis der Postmoderne. Fashion und Style der Siebzigerjahre. Kulturraum am Klosterplatz St.Gallen, 18:15 Uhr

kalender

Samstag, 15. September, 9.15 Uhr, Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen. Mehr Infos: www.hmsg.ch

Unter den Brücken. Federleichte Romanze: zwei Binnenschiffer verlieben sich in dieselbe Frau. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr THEATER Das Wunder von Wörgl. Ein Tiroler Wirtschaftsabend. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Der Verdacht. Schauspiel von Friedrich dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Die Dreigroschenoper. Schauspiel von Bertolt Brecht. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr Love, Marilyn. Ein Theatestück zum fünfzigsten Todestag von Marilyn Monroe. Phönix Theater 81, Steckborn, 20:15 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Ebnat-Kappel, 15 Uhr KABARETT Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten, das Stück, das seiner zeit vorauseilt. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TANz Blaubarts Geheimnis. Musikkollegium Winterthur und Ballett des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Theater Winterthur, 19:30 Uhr MUSICAL Novecento-Musical. das neue Musical von Andi Loser. Schloss Werdenberg, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Kultur am Feierabend: … der Kaiser kommt. Führung. Historisches und Völkerkunde-museum St.Gallen, 17:30 Uhr Over the Rainbow. Führung. Über die Glückseligkeit der Kunst. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr

VoRTRAG Kunst-Genuss über Mittag. Ein Gespräch über Kunstwerke mit Kristina Gersbach. Kunstmuseum Winterthur, 12:15 Uhr Moore gestern und heute – Erfolgskontrolle im Moorschutz. Angéline Bedolla und Ueli Graf. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr KINdER Das kleine Ich bin Ich. Stück nach Mira Lobe für Kinder ab fünf Jahren. Theater St.Gallen, 14 Uhr Die grandiosen Abenteuer der tapferen Johanna Holzschwert. Kindertheater. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 14:15 Uhr Ganz schön schmutzig! Moorforscher unterwegs. Kindernachmittag für Kinder ab 6 Jahren. Naturmuseum St.Gallen, 10:15 Uhr Kinder-Kunst. Workshop Graffiti. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 14:30 Uhr Ungarische Erzählstunde. Für Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 16:30 Uhr Zauberlaterne. Filmclub für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Alte Kaserne Winterthur, 14 und 16 Uhr

Do

20.09

KoNzERT 1. Tonhallekonzert. György Ligeti, W.A.Mozart, Igor Strawinsky, Leitung: otto Tausk. Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Good Counselors - Ein kleines Konzert # 24. Video-Taufe mit drummer/Perkussionist Enrico Lenzin. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr FILM Herz aus Glas. Werner Herzogs visionärer Film von suggestiver Schönheit. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr



Alle Termine finden Sie auch online! www.saiten.ch/kulturkalender

20.–21.09.

Ein Leuchten aus Verlorenheit und Sehnsucht «Love, Marilyn» im Phönix-Theater Steckborn Eine Frau glaubt, sie sei Marilyn Monroe. Bis zur Selbstauflösung identifiziert sie sich mit der Ikone. Marilyn hatte Zeit ihres Lebens Angst davor, verrückt zu werden, in einer psychiatrischen Klinik zu enden, wie ihre Mutter und ihre Grossmutter. Im Stück kommen Briefe, Gedichte und Tagebucheintragungen von Marilyn zu Wort. Wer war sie? Mit diesem Theaterabend wird der Schatten hinter dem Strahlen beleuchtet, aber auch ihr Glanz, ihre Lieder, ihre Lieben werden eingefangen und erlauben einen persönlichen Blick auf die Ikone Marilyn. Mi. 19., Fr. 21., Sa. 22., So. 23. September, jeweils 20.15 Uhr, Phönix Theater Steckborn. Mehr Infos: www.phoenix-theater.ch

The Parade. Schwarze Balkankomödie: Gay Pride made in Serbia. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr ThEATEr 8 femmes. Kriminalkomödie. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Das Wunder von Wörgl. Ein Tiroler Wirtschaftsabend. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Die Dreigroschenoper. Schauspiel von Bertolt Brecht. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr Gallus_1400. Theater Konstellationen auf der Ton-Spur des heiligen, regie Jonas Knecht. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Playback. Theater zum Thema Umbruch. mit dem Playbacktheater St.Gallen, Ex Ex-libris rorschach, 20 Uhr. Schwein, Weib und Gesang. Schauspiel und Figurenanimation von Kathrin Bosshard. Gymnasium Friedberg Gossau, 20 Uhr KABArETT Marco Rima. humor Sapiens. Saal am Lindenplatz Schaan, 20 Uhr Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten, das Stück, das seiner Zeit vorauseilt. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TANZ Blaubarts Geheimnis. Kompositionen von henryk Gorecki und Philip Glass. mit dem Ballett des hessischen Staatstheaters Wies-baden. Theater Winterthur, 19:30 Uhr Open Space. Präsentiert vom Netzwerk Tanz. Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Ed Ruscha. Führung. Kunsthaus KUB Bregenz, 19 Uhr Handwerker im Museum. Füh-

rung. Das handwerk hautnah erleben. Museum Appenzell, 14 Uhr Körper. Führung. Kunstkiosk St.Gallen, 17 Uhr Kunst über Mittag. Führung. Essen und Kunst. Kunst halle Sankt Gallen, 12 Uhr Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.Gallen, 12 Uhr Nicole Böniger und Markus Müller. Nach der Garderobe. Führung. Kulturraum am Klosterplatz St.Gallen, 18:30 Uhr Präparat Bergsturz – Konservierte Bewegung. Führung. Bündner Kunstmuseum Chur, 18 Uhr LITErATUr Frühschicht. Lesung mit Manfred heinrich und einem Gast. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 Uhr Lesemarathon. Literarischer KUB Marathon. Kunsthaus KUB Bregenz, 10 Uhr Lesung miromente. Veranstaltung im rahmen der Ausstellung von Ed ruscha. Kunsthaus KUB Bregenz, 20 Uhr Nordwestbrise. Szenische Lesung mit der Autorin Monika Dettwiler und dem Sprecher Frank Lorenz. Kantonsbibliothek Thurgau Frauenfeld, 19.30 Uhr VorTrAG Kunst über Mittag. Führung mit anschliessendem Mittagessen. Kunst halle Sankt Gallen, 12 Uhr DIVErSES Hinter der Bar. Mit Barbara hauser und Nicole Schmid. Nextex St.Gallen, 19 Uhr Kleine Preise, grosse Wirkung. Werben im SAITEN. Einzelheiten und Tarife: www.saiten.ch/werbung, verlag@saiten.ch oder Tel. +41 71 222 30 66

Fr

21.09

KoNZErT 1. Tonhallekonzert. György Ligeti, W.A.Mozart, Igor Strawinsky, Leitung: otto Tausk. Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Blues-Entertainer Kramer. Mundharmonikavirtuose, Sänger und Gitarrist. K9 Konstanz, 20 Uhr Chili con Cello. Musikalisches Live-Cooking. Kultur im Bären häggenschwil, 20:15 Uhr Discovery Night. In der E.Bar-Pub. Einstein St.Gallen, 21 Uhr Hubert Tubbs & Band. Funk, r&B Soul. Jazzclub rorschach, 21 Uhr Jasmin Tabatabai & David Klein Quartett. Jazz. Jazzhuus Lustenau, 20 Uhr Les Amuse Bouches. Die Liedermacher auf Tour. Alte Fabrik rapperswil, 20:15 Uhr Liricas Analas. Bündner Discorap. restaurant Eintracht Kirchberg, 21 Uhr Malcolm Middleton. An der Saisoneröffnung des Palace St.Gallen, 21 Uhr Marc-André Hamelin, David Zinman. Tonhalle orchester Zürich. Beethoven und Strauss. Vaduzer Saal Schaan, 20 Uhr. Michael von der Heide. Popmusik mit futuristischem Glanz und retro-Chic. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Mikro I. Contrapunkt-Konzert. Pfalzkeller St.Gallen, 20 Uhr Sebass. Plattentaufe. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr The Peacocks. Zwei-NächtePlattentaufe. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr University Krempel Semesterstartparty. Mit Benji Boko und mehr. Krempel Buchs, 21 Uhr

61 SAITEN 09.12

kalender

Mensch ärgere dich nicht Malcolm Middleton an der Saisoneröffnung des Palace Mit der Band Arab Strap prägte Malcolm Middleton die Glasgower Indie-rock-Szene der Neunziger. Zur Saisoneröffnung kommt der Schotte mit seinem nach dem Gesellschaftsspiel «Mensch ärgere dich nicht» benannten Bandprojekt «human don’t be angry» ins Palace. Anstatt der wie bei Arab Strap gewohnten bitterbösen Textzeilen gibt es nun meist instrumentalen Indietronic zu Fahrten durch Bilderbuchlandschaften. Support kommt von Martin John henry – ebenfalls aus Schottland. Freitag, 21. September, 21 Uhr, Palace St.Gallen. Mehr Infos: www.palace.sg

CLUBBING/PArTy 25 Jahre Blue Monday Blues Band. 3 Bands, 2 Jubiläen, 1 Abend. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Cheap Freak. Party für wenig Geld. Salzhaus Winterthur, 23 Uhr Coma & Lemonade. Die elektronische Tanznacht. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Let’s Dance! Party für Leute um 40. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr New-Come. Kantiparty. Gare de Lion Wil, 20 Uhr Orbital Motion. Progressive, Goa, Tech-house. raumstation Club St.Gallen, 23 Uhr FILM Ai Weiwei: Never Sorry. Chinas prominentester Gegenwartskünstler und schärfster regimekritiker. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Bir Zamanlar Anadolu’da. Ein Krimi in Zeitlupe. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Les amants du pont-neuf. Leos Carax' Liebesdrama mit Juliette Binoche und Denis Lavant. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Nachtlärm. Das smarte roadmovie der Macher von Giulias Verschwinden. Kino rosental heiden, 20:15 Uhr Sleep Tight – Mientras duermes. Packend-perfider Psychothriller aus Spanien. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr ThEATEr Das Wunder von Wörgl. Ein Tiroler Wirtschaftsabend. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Ein fliehendes Pferd. Schauspiel nach der gleichnamigen Novelle von Martin Walser. Tonhalle Wil, 20 Uhr Ein Gebäude sein. Ein Theaterstück der Compagnie un tour de Suisse in der Kunstbibliothek. Sitterwerk St.Gallen, 19:30 Uhr

Gallus_1400. Theater Konstellationen auf der Ton-Spur des heiligen, regie Jonas Knecht. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Ja Schatz. Musikalisches Beziehungsdrama. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Love, Marilyn. Ein Theaterstück zum fünfzigsten Todestag von Marilyn Monroe. Phönix Theater 81, Steckborn, 20:15 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Wattwil, 19:30 Uhr KABArETT Knuth und Tucek. Satire mit Musik und Gesang. oberstufenzentrum Bünt Waldkirch, 20 Uhr Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten, das Stück, das seiner Zeit vorauseilt. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TANZ Blaubarts Geheimnis. Kompositionen von henryk Gorecki und Philip Glass. Mit dem Ballett des hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Theater Winterthur, 19:30 Uhr MUSICAL Novecento. Das neue Musical von Andi Loser. Schloss Werdenberg, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Handwerker im Museum. Führung. Das handwerk hautnah erleben. Museum Appenzell, 14 Uhr Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.Gallen, 12 Uhr LITErATUr Catalin Dorian Florescu. Der junge Autor und Buchpreis-Träger liest aus eigenen Werken. hotel Krone Trogen, 19:30 Uhr Du liebe Zeit. Poesie und Musik mit Texten von Erich Fried. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr


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21.–25.09.

Honorarkonsuln. Buch-Vernissage. Gisela Tobler liest. Schloss Wartegg Rorschacherberg, 20:15 Uhr Richi Küttel. Liest: die Eidgenossen. Kulturbar RAB-Bar Trogen, 21 Uhr DIVERSES Hit or Shit. Die Plattenversteigerung. Tankstell-Bar St.Gallen, 21 Uhr Kinderdorf Pestalozzi. Jubiläumsanlass, Trogen, 17 Uhr

SA

22.09

KoNzERT 4 Jahre Reggae Revolution. Mit Ephraim Juda, Simon Grohe und der Soulions Band. Grabenhalle St.Gallen, 21:30 Uhr Attwenger. zur Saisoneröffnung. Palace St.Gallen, 22 Uhr Chorkonzert Misa Tango. Synthese aus Tango und Kirchenmusik. Münster von Schloss Salem, 19.30 Uhr Chili con Cello. Musikalisches Live-Cooking. Kultur im Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr David Helbock solo und Colin Vallon Trio. Jazz-Doppelkonzert. Werdenberger Fabriggli Buchs, 20 Uhr Free Colloquy. Die menschliche Stimme begegnet den entfesselten Klängen der Violine. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Gruber und Gruber. Die kleinstmögliche kammermusikalische Besetzung. Löwenarena Sommeri, 20.30 Uhr Jazz & Heartbeat. feat. Helge Andreas Norbakken. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Kammermusik am Römerholz. Winterthurer Streichquartett. Sammlung oskar Reinhart am Römerholz Winterthur, 17:30 Uhr Michael von der Heide. Popmusik mit futuristischem Glanz und Retro-Chic. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Mondo. Selbstkomponierte Folklieder. Cuphub-Design Kultur Café Arbon, 21 Uhr R E K LA M E

Sonar. Das experimentierfreudige Frauen-Jazz-Duo. Ex Ex-libris, Rorschach, 20 Uhr. Sour Mash. Rock-Konzert. z88 Kreuzlingen, 21 Uhr Töbi Tobler und Ficht Tanner. Hackbrett und Bassgeige. Schloss Dottenwil Wittenbach, 20 Uhr The Peacocks. zwei-NächtePlattentaufe. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr CLUBBING/PARTy 666 Jubiläum. Freibeuter Tattoo. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Clubnight. Tech-House. Raumstation Club St.Gallen, 23 Uhr Röräheizär Bad-Taste-Party. Mit Audio Delict. Café Schnell Rorschach Rorschach, 19 Uhr FILM Ai Weiwei: Never Sorry. Chinas prominentester Gegenwartskünstler und schärfster Regimekritiker. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Jeder für sich und Gott gegen alle. Die Kaspar-Hauser-Geschichte nach Werner Herzog. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Schweizer Filmnacht. Der Episodenfilm «Nachtexpress» erzählt die Schicksale und Erlebnisse unterschiedlicher Menschen in der Stadt zürich in einer Freitagnacht. Kugl St.Gallen, 20:30 Uhr The Bad Lieutenant: Port of Call – New Orleans. Werner Herzog inszeniert Abel Ferraras Klassiker vor den Kulissen New orleans. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Un amor. Argentinische Liebe zu dritt. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr THEATER 8 femmes. Kriminalkomödie. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Bernd Kohlhepp spielt Schillers Räuber. Der Vollblutschauspieler in sämtlichen Rollen. Ess-Kleintheater Kul-tour auf Vögelinsegg Speicher, 18 Uhr Das Wunder von Wörgl. Ein Tiroler Wirtschaftsabend. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Der Verdacht. Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Isabelle Anne Küng. Bitte denk an mich. Monolog einer Schauspielerin. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Love, Marilyn. Ein Theaterstück zum fünfzigsten Todestag von Marilyn Monroe. Phönix Theater 81, Steckborn, 20:15 Uhr Monique Schnyder: Pagliaccia. Die nicht-traurige Clownfrau. Kultur-Werkstatt Wil, 20 Uhr Nachtzug – Late Night Lok. Die skurrile Show mit Romeo Meyer und Dominik Kaschke. Lokremise St.Gallen, 22 Uhr Rigoletto. oper von Giuseppe Verdi. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Wattwil, 15 und 19.30 Uhr KABARETT Anet Corti. Win win. Die perfekte Fehlbesetzung in der Chefetage. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr Genug gewartet. Tanz-TheaterProduktion der Choreografin Catherine ostermeier. Alte Fabrik Kulturzentrum Rapperswil, 18 Uhr

Schaulust: Paul Morocco & Ole. Jonglage, Musik, Clowning. Freudenhaus Lustenau, 20 Uhr Silvia Sonener. Das neue Programm. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr Stéphanie Berger. MISSerfolg. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten, das Stück, das seiner zeit vorauseilt. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr MUSICAL Novecento. Das neue Musical von Andi Loser. Schloss Werdenberg, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Arthur. Bringt Performances auf die Alp Sellamatt. Alt St.Johann, 11 Uhr Comics, Cartoons & Karikaturen. Vernissage. Alte Kaserne Winterthur, 17 Uhr Ed Ruscha. Führung. Kunsthaus KUB Bregenz, 14 Uhr Kunstnacht Kreuzlingen / Konstanz. Museen, Galerien und Kunstvereine in Kostanz und Kreuzlingen öffnen ihre Räume. Insgesamt über 20 Schauplätze. 18 Uhr Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.Gallen, 12 Uhr Paula Koivu-Henzi und Daniel Henzi. Vernissage Bernerhaus Frauenfeld, 17:30 Uhr VoRTRAG Einführung in die Bibliotheksbenützung. Wie Sie im onlineKatalog recherchieren und Bücher ausleihen können. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 10 Uhr KINDER Arabische Erzählstunde. Für Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 11 Uhr Clown Pompo. Es lebe der zirkus. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr Das kleine Ich bin Ich. Stück nach Mira Lobe für Kinder ab fünf Jahren. Theater St.Gallen, 14 Uhr Nur ein Tag. Kindertheater ab 7 Jahren. Theater Winterthur, 17 Uhr

So

23.09

KoNzERT Junge Marimbaklänge. Musikschülerinnen und -schüler zu Gast in Rorschacherberg. Schloss Wartegg Rorschacherberg, 17 Uhr Chorkonzert Misa Tango. Synthese aus Tango und Kirchenmusik. Dreifaltigkeitskirche Heiligkreuz St.Gallen, 17 Uhr Querfeldein. Konzert mit dem Chor Cantus Thurgau. evangelische Stadtkirche Frauenfeld, 17 Uhr FILM 2. Ostschweizer Kurzfilmwettbewerb. Die Kurzfilme zum Thema Wasser auf grosser Kinoleinwand. Palace St.Gallen, 18 Uhr Ai Weiwei: Never Sorry. Chinas prominentester Gegenwartskünstler und schärfster Regimekritiker. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Der Lorax. Amerikanischer Animationsfilm basierend auf dem berühmten Kinderbuch von Dr. Seuss. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr

Drei Brüder à la carte. Eine Geschichte über die Integration von geistig Behinderten in eine normale Arbeitswelt. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Fight Club. Thriller des Regisseurs David Fincher aus dem Jahr 1999 nach dem gleichnamigen Roman von Chuck Palahniuk. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Die Brücke im Film. Geschichten und Sprengungen. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Un amor. Argentinische Liebe zu dritt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr THEATER Gallus_1400. Theater Konstellationen auf der Ton-Spur des Heiligen, Regie Jonas Knecht. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Isabelle Anne Küng. Bitte denk an mich. Monolog einer Schauspielerin. Eisenwerk Frauenfeld, 17 Uhr Ja Schatz. Musikalisches Beziehungsdrama. Theater St.Gallen, 14:30 und 19.30 Uhr Love, Marilyn. Ein Theatestück zum fünfzigsten Todestag von Marilyn Monroe. Phönix Theater 81 Steckborn, 20:15 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Wattwil, 10:30 und 15 Uhr KABARETT Paul Morocco & Ole. Jonglage, Musik, Clowning. Freudenhaus Lustenau, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Arthur. Bringt Performances auf die Alp Sellamatt. Alt St.Johann, 11 Uhr Ed Ruscha. Führung. Kunsthaus KUB Bregenz, 16 Uhr Iso Zingg. Führung. Sonntagsapéro. Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 10 Uhr Koenraad Dedobbeleer. Führung. Kunstzone /Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Kultur am Sonntag: Kult um Gallus. Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.Gallen, 10 Uhr Oh, Plastiksack! Führung. Gewerbemuseum Winterthur, 11 Uhr Petrit Halilaj. Führung. Kunst Halle Sankt Gallen, 15 Uhr KINDER Bruno Hächler. Kinderkonzert. Gemeindezentrum Dreitannen Sirnach, 15:30 Uhr Der Löwe und die Maus. Puppenspiel mit Stock-, Hand- und Fingerpuppen. Alte Fabrik Kulturzentrum Rapperswil, 16 Uhr Die Bärenhöhle – eine Geschichte über Freundschaft und Fantasie. Figurentheater Edthofer. Naturmuseum St.Gallen, 11 Uhr Nur ein Tag. Kindertheater ab 7 Jahren. Theater Winterthur, 15 Uhr DIVERSES Kunst-Gespräch. Mit Winfried Nussbaummüller, Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung von Albrecht zauner. Villa Claudia Feldkirch, 18 Uhr

Mo 24.09 KoNzERT A Place to Bury Strangers. Atmosphärischer Psychedelic, Shoegaze und Space Rock. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr FILM Mein liebster Feind – Klaus Kinski. Werner Herzogs schwierige Beziehung zu seinem Lieblingsschauspieler. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Thorberg. Einblick in das «Alcatraz der Schweiz»: das Hochsicherheitsgefängnis Thorberg. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr THEATER Der Verdacht. Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Novecento – Die Legende des Ozeanpianisten. Musiktheater mit Jürg Kienberger. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr LITERATUR Flurin Caviezel. Wia gsait! Morgengeschichten. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr VoRTRAG Architektur. Meinrad Hirt über Ernest Brantschen und die Nachkriegsmoderne. Kulturraum am Klosterplatz St.Gallen, 18:15 Uhr

Di

25.09

KoNzERT Schaulust: Quadro Nuevo. Melodien, die vom Vagabundenleben berichten. Freudenhaus Lustenau, 20 Uhr FILM Ai Weiwei: Never Sorry. Chinas prominentester Gegenwartskünstler und schärfster Regimekritiker. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr For Whom the Bell Tolls. Grandiose Hemingway-Verfilmung mit Cary Cooper und Ingrid Bergman. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Le Prenom. Ein Abendessen ufert aus, als es um die Namensfindung des ungeborenen Kindes geht. Komödie mit Patrick Bruel. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr THEATER Der Verdacht. Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Gallus_1400. Theater Konstellationen auf der Ton-Spur des Heiligen, Regie Jonas Knecht, Produktion zum Gallus-Jubiläum. Gare de Lion Wil, 20 Uhr Ja Schatz. Musikalisches Beziehungsdrama. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Novecento – Die Legende des Ozeanpianisten. Musiktheater mit Jürg Kienberger. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Mosnang, 16 und 19.30 Uhr

62 SAITEN 09.12


25.–29.09.

kalender

Wilde Reisen

Temporäre Intervention

Misa Tango

Alles wird gut

Gruber und Gruber in der Löwenarena Sommeri

Boulev’art an der Kunstnacht Kreuzlingen

Chorkonzert in Salem und St.Gallen

«arthur» lässt auf der Alp Sellamatt performen

Unter Federführung des Kurators aus dem Kunstraum werden von der Strasse inspirierte Videos aus dem Programm des Tiefparterres ausgewählt und während der Kunstnacht in verschiedenen Schaufenstern auf dem boulevard – der Hauptstrasse zwischen Helvetia- und löwenplatz – projiziert. In dieser temporären Installation «boulev’art» wird Alex Dorici in Form eines Piratenaktes an verschiedenen orten «scotch drawing » realisieren. Stefan baltensperger gastiert mit dem Projekt « F-12», einer interaktiven Plakatwand (bild). Ausserdem hat der boulev‘art noch ein paar Überraschungen parat.

Mit der Misa Urbana XXI komponiert Francisco obieta eine zeitgenössische Messe. Seine Synthese aus Tango und Kirchenmusik reisst mit und wirkt trotzdem sakral. Der oratorienchor St.gallen, Solisten und Chor der berufsfachschule für Musik Mittelfranken, das Ensemble octango und Claire Pasquier am Klavier bringen unter der leitung von Uwe Münch Kyrie und Credo aus obietas Messe zur Uraufführung, zusammen mit der Misa a buenos Aires von Martin Palmeri.

Nach der Abfahrt der Sennen kommt die Auffahrt von «arthur», dem Kunstnomaden. Und er treibt statt Kühe performative Kunst auf die Alp. gezeigt werden Arbeiten von Silvio Faieta (versucht in neunzig Minuten ein Fussballfeld in den berg zu mähen), gabriella Hohendahl, Denis Eggenberger, Jan Kaeser, linda Pfenninger, Andrea Vogel (ihr kann man mit Post-it einen Wunsch anhängen), Alexandra Maurer, olivia Wiederkehr, gisa Frank, Isabel rohner, Manuela langer, Stephan Kreier und Markus Eugster. zur Vernissage gibt's gschwellti und Musik vom Pull up orchester.

In der kleinstmöglichen kammermusikalischen besetzung lassen sich die beiden virtuosen Musiker und brüder rainer und Thomas gruber inspirieren von afrikanischen Wasserlöchern, französischer Strassenmusik, spanischen Flamencotänzern oder roten Sofas auf der chinesischen Mauer. Immer auf Entdeckungsreise spazieren gruber und gruber so durch die Tangolandschaften Argentiniens, durch die Welt der Klassik, des Jazz und der höfischen Musik und vereinen scheinbar gegensätzliche Weisen und länder zu temperamentvollen geschichten über Fernweh und reisefieber. Samstag, 22. September, 20.30 Uhr, Löwenarena Sommeri. Mehr Infos: www.loewenarena.ch

Samstag, 22. September, 18 Uhr, Hauptstrasse Kreuzlingen. Mehr Infos: www.kunstnacht.de

KAbArETT Bernhard Hoecker. Netthamseshier. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

Woyzeck. Werner Herzogs Woyzeck-Verfilmung mit Klaus Kinski. Kinok in der lokremise St.gallen, 18:30 Uhr

MUSICAl Novecento. Das neue Musical von Andi loser. Schloss Werdenberg, 20 Uhr

THEATEr Der Verdacht. Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt. lokremise St.gallen, 20 Uhr Die Zauberflöte. oper von Mozart. Theater St.gallen, 19:30 Uhr Gallus_1400. Theater Konstellationen auf der Ton-Spur des Heiligen, regie Jonas Knecht. gare de lion Wil, 20 Uhr Geh mir aus der Sonne. Schauspiel von ofira Henig & Ensemble. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr. Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Mosnang, 15 Uhr

KUNST/AUSSTEllUNgEN Félix Vallotton: Zeichnungen. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr Spurensuche – Nannetti & Cuno Affolter. Führung. Museum im lagerhaus St.gallen, 18 Uhr lITErATUr Flurin Caviezel. Wia gsait! Morgengeschichten. Kellerbühne St.gallen, 20 Uhr

Mi

26.09

KoNzErT Bartherapie. Ein skurriler liederabend. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Der heilige Gallus. oratorium von C. greith mit Interludien von r. Schneider. Evang. Kirche St.laurenzen St.gallen, 19:30 Uhr Soulfly. Support: lody Kong & Incite. Salzhaus Winterthur, 19 Uhr This is Tigerr Fest. Swiss leading Festival for New Music: Von St.gallen bis genf. grabenhalle St.gallen, 21 Uhr Toundra. Instrumental rock. gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr FIlM Nuclear Free Award: Yellow Cake. Dokumentarfilm: Die lüge von der sauberen Energie. Kino rosental Heiden, 20:15 Uhr The Parade. Schwarze balkankomödie: gay Pride made in Serbia. Kinok in der lokremise St.gallen, 20:30 Uhr

Samstag, 22. September, 19.30 Uhr, Münster Schloss Salem. Sonntag, 23. September, 17 Uhr, Dreifaltigkeitskirche Heiligkreuz St.Gallen. Mehr Infos: www.oratorienchorsg.ch

KAbArETT Helge Thun und Topas. Die zersägte Jungsau. Freudenhaus lustenau, 20 Uhr Simon Enzler. Vestolis. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr MUSICAl Novecento. Das neue Musical von Andi loser. Schloss Werdenberg, 20 Uhr KUNST/AUSSTEllUNgEN Körper. Führung. Kunstkiosk St.gallen, 17 Uhr

Die Bärenhöhle. Figurenspiel für Kinder ab vier Jahren. Kleintheater Fabriggli buchs, 16 Uhr Kulinarische Schatzsuche. rund um den Appenzeller Käse mit Andreas Fischer. Appenzeller Volkskunde-Museum Stein, 14 Uhr Märchenstunde. Für Kinder ab 6 Jahren. Freihandbibliothek St.gallen, 17 Uhr Museum für Kinder. Tipi, Wigwam und langhäuser. Führung durch die Nordamerika-Ausstellung. Historisches und Völkerkundemuseum St.gallen, 14 Uhr Nur ein Tag. Kindertheater ab 7 Jahren. Theater Winterthur, 17 Uhr Ronja Räubertochter. Figurentheater der Tösstaler Marionetten. Altes Kino Mels, 14 Uhr

Do

27.09

KoNzErT Bartherapie. Ein skurriler liederabend. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Luca Little. Plattentaufe locomotion. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr ClUbbINg/PArTy Hallenbeiz. Ping-Pong mit Musik von Justice rivah. grabenhalle St.gallen, 20:30 Uhr

VorTrAg Künstlergespräch. Mit liz gehrer. Kunsthalle Wil, 19 Uhr Pipilotti Rist. Blutbetriebene Kameras und quellende Räume. Vortrag zur Stadtlounge, mit Carlos Martinez, Architekt. Eine Veranstaltung des Kunstmuseums St.gallen. roter Platz St.gallen, 18:30 Uhr

FIlM Ai Weiwei: Never Sorry. Chinas prominentester gegenwartskünstler und schärfster regimekritiker. Kinok in der lokremise St.gallen, 17:30 Uhr Auf der anderen Seite. Der Philosoph Martin booms diskutiert nach der Vorstellung mit dem Publikum. Kinok in der lokremise St.gallen, 19:30 Uhr

KINDEr Das kleine Ich bin Ich. Stück nach Mira lobe für Kinder ab fünf Jahren. Theater St.gallen, 14 Uhr

THEATEr Der Verdacht. Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt. lokremise St.gallen, 20 Uhr

63 SAITEN 09.12

Samstag, 22. und Sonntag 23. September, 11 bis 16 Uhr, Sellamatt Alt St.Johann. Mehr Infos: www.kunsthallen-toggenburg.ch

Faust. oper von Charles gounod. Theater Winterthur, 19:30 Uhr Gallus_1400. Theater konstellationen zum gallusjubiläum 2012. Kleintheater Fabriggli buchs, 20 Uhr Geh mir aus der Sonne. Schauspiel von ofira Henig & Ensemble. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr.

DIVErSES Das Fest für Lyrik. lesungen, Musik und eine Ausstellung. Eisenwerk Frauenfeld, 19 Uhr

KAbArETT Simon Enzler. Vestolis. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr

KoNzErT Bartherapie. Ein skurriler liederabend. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Björn Kleinhenz. Frische, sonnige Folk-Melodien. Tankstell-bar St.gallen, 21 Uhr Carla Bozulich. Aka Evangelista mit neuem Album. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Catalina Claro. Canciones latinoamericanas.Café-bar la buena onda St.gallen, 20 Uhr Der heilige Gallus. oratorium von C. greith mit Interludien von r. Schneider. Pfarrkirche St.Johann rapperswil, 20 Uhr Engel-Chörli. A-Capella. genossenschaft Hotel linde Heiden, 20:15 Uhr Jazzin-Festival. Das 3. Nationale Festival für Swing, Funk, Soul, Contemporary und Acid. Alte Kaserne Winterthur, 19:30 Uhr Kimm Trio. lieder aus dem osten und Selbstgebranntes. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Metal-Night. Mit onslaught, Cripper und Izegrim. gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Holstuonarmusigbigbandclub. Neue musikalische gebilde aus alten, traditionellen Melodien. Freudenhaus lustenau, 20 Uhr Spiel Trieb East. Survival of the sweetest. Jazz-Konzert. Ex Ex-libris rorschach. 20 Uhr. Tonjuwelen praes. Gedaffa live. Deutscher Electro. Kulturladen Konstanz, 22 Uhr

MUSICAl Chicago. Musical von John Kander und Fred Ebb. Theater St.gallen, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTEllUNgEN 2 x Helbling Shanghai. Führung. Ig Halle. Kunst(zeug)Haus rapperswil, 17 Uhr Adrian Schiess. Führung. bündner Kunstmuseum Chur, 18 Uhr Barbara Hauser/Nicole Schmid. Finissage. Mit Musik von benjamin ryser. Nextex St.gallen, 19 Uhr Ed Ruscha. Führung. Kunsthaus KUb bregenz, 19 Uhr Handwerker im Museum. Führung. Das Handwerk hautnah erleben. Museum Appenzell, 14 Uhr Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.gallen, 12 Uhr lITErATUr Liebe, Lust & Leidenschaft. Monika Schärer und gerd Haffmans lesen Texte aus der Weltliteratur der Hocherotik. Im rahmen der St.galler literaturtage Wortlaut.Kellerbühne St.gallen, 20 Uhr St.Galler Literaturtage Wortlaut. gegen 70 AutorInnen lesen und performen in über 20 verschiedenen lokalitäten. St.gallen, 13:30 Uhr Wortschau. ostschweizer Autorinnen und Autoren eröffnen die St.galler literaturtage Wortlaut. raum für literatur – Hauptpost St.gallen, 19 Uhr

Fr

28.09

ClUbbINg/PArTy Dance Free Freudentanz. zum tanzen und lauschen. Alte Kaserne Winterthur, 19 Uhr



28.–30.9. kalender Local Heroes. Minimal und Techno. Raumstation Club St.Gallen, 23 Uhr Thirtylicious. Tanzen ab 30. Salzhaus Winterthur, 21:30 Uhr Film Nuclear Free Award: Yellow Cake. Dokumentarfilm: Die Lüge von der sauberen Energie. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr The Bad Lieutenant: Port of Call – New Orleans. Werner Herzog inszeniert Abel Ferraras Klassiker vor den Kulissen von New Orleans. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Thorberg. Einblick in das «Alcatraz der Schweiz»: das Hochsicherheitsgefängnis Thorberg. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Un amor. Argentinische Liebe zu dritt. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Theater Faust. Oper von Charles Gounod. Theater Winterthur, 19:30 Uhr Gallus_1400. Theater Konstellationen auf der Ton-Spur zum Heiligen, Regie Jonas Knecht. Alte Fabrik Rapperswil, 20 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Zuzwil, 19:30 Uhr Kabarett Joachim Rittmeyer. Teigresten. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Knuth und Tucek. Satire mit Musik und Gesang. Kulturforum Amriswil, 20:15 Uhr Simon Enzler. Vestolis. Casino Herisau, 20 Uhr Musical Novecento. Das neue Musical von Andi Loser. Schloss Werdenberg, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Handwerker im Museum. Führung. Das Handwerk hautnah erleben. Museum Appenzell, 14 Uhr Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.Gallen, 12 Uhr Literatur Beat Schlatter. Liest aus dem Buch: Bin gleich zurück. Rösslitor Bücher St.Gallen, 20 Uhr Hansjörg Schneider. Einmal nicht Hunkeler: Hansjörg Schneider liest aus seinem neuen Buch. Im Rahmen von Wortlaut. Stiftsbibliothek St.Gallen, 19:30 Uhr St.Galler Literaturtage Wortlaut. Gegen 70 AutorInnen lesen und performen in über 20 verschiedenen Lokalitäten. St.Gallen, 13:30 Uhr Vortrag Märli-Poetry-Sla. Im Rahmen der St.Galler Literaturtage Wortlaut. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Vom Öffnen einer Schatztruhe. Joachim Bitter vom St.Galler Zentrum für das Buch präsentiert Jan Tschicholds Typografische Arbeitsbibliothek. Hauptpost St.Gallen, 13 Uhr Diverses Jassbar. 8. Raben-Preis-JassAbend. Kulturbar RAB-Bar Trogen, 20 Uhr Shantel. Anarchy & Romance DJ Session. Kugl St.Gallen, 21:45 Uhr

SA

29.09

Konzert Anita Moresi. Singer/Songwriterin. Z88 Kreuzlingen, 21 Uhr BandXOst 2012. Vorausscheidung. Kulturlokal Pontem – Kultur am Viadukt Herisau, 19 Uhr Gilbert Paeffgen Trio. Elektrifiziertes akustisches Trio. Kulturraum-Kunsthaus-Glarus KKG Glarus, 21 Uhr JA/CK explosive AC/DC. Coverband. K9 Konstanz, 21 Uhr Kakkmaddafakka. Indie. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Kammermusik am Römerholz. «Entre nous» Winterthurer Komponisten. Sammlung Oskar Reinhart am Römerholz Winterthur, 18:30 Uhr Mike Candys. Der Zürcher DJ live. Kugl St.Gallen, 20 Uhr Orgelkonzert. Programm für Flöte und Orgel. Michaelskirche Aawangen, 19:30 Uhr Pechrima. Singer/Songwriter. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr. Simple. Elektro. Gare de Lion Wil, 23 Uhr Soirée Classique. Musikkollegium Winterthur. Stadthaus Winterthur, 17 Uhr Weiherer. Niederbayerischer Liedermacher. Cuphub-Design Kultur Café Arbon, 21 Uhr Clubbing/Party African Dance Party. Mit DJVickyfred. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Endstation-Club. 10 Jahre Endstation. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr Prime Time. Techno. Raumstation Club St.Gallen, 23 Uhr Film Fitzcarraldo. Klaus Kinski in der Rolle seines Lebens. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18:45 Uhr Nosferatu: Phantom der Nacht. Werner Herzogs Draculafilm mit Klaus Kinski, Isabelle Adjani und Bruno Ganz. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 22 Uhr Un amor. Argentinische Liebe zu dritt. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Wo die grünen Ameisen träumen. Werner Herzogs Drama um die Zerstörung heiliger Stätten in der australischen Wüste. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 16:30 Uhr Theater Gallus_1400. Theater Konstellationen auf der Ton-Spur zum Heiligen, Regie Jonas Knecht. ChössiTheater Lichtensteig, 20 Uhr Heinz Georg & das Orchester. Inkognito Tour. Theater an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Zuzwil, 15 und 19.30 Uhr Kabarett Carlos Marti­nez. Fata Morgana. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Joachim Rittmeyer. Teigresten. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Simon Enzler. Vestolis. Casino Herisau, 20 Uhr Musical Novecento. Das neue Musical von Andi Loser. Schloss Werdenberg, 20 Uhr

Rebecca. Musical von Michael Kunze und Sylvester Levay. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Kunst/Ausstellungen Chomm giz giz giz – Die Appenzeller Ziege. Führung. Museum Appenzell, 14 Uhr Ed Ruscha. Führung. Kunsthaus KUB Bregenz, 14 Uhr Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.Gallen, 12 Uhr Literatur St.Galler Literaturtage Wortlaut. Gegen 70 AutorInnen lesen und performen in über 20 verschiedenen Lokalitäten. St.Gallen, 13:30 Uhr Vortrag Atomfrei denken. Symposium. Dunantsaal Hotel Heiden, 9 Uhr Einführung in die Bibliotheksbenützung. Wie Sie im OnlineKatalog recherchieren und Bücher ausleihen können. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 10 Uhr Kinder Kindertheater Paraplü. Winnie der Bär. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr Nur ein Tag. Kindertheater ab 7 Jahren. Theater Winterthur, 17 Uhr

So 30.09 Konzert Chillifunk. Mit Gee-K & ZeBond. Kugl St.Gallen, 20 Uhr Film Aguirre, der Zorn Gottes. Klaus Kinski sucht nach dem sagenhaften «El Dorado». Kinok in der Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Ai Weiwei: Never Sorry. Chinas prominentester Gegenwartskünstler und schärfster Regimekritiker. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Brave Merida – Legende der Highlands. Der erste Prinzessinnen-Film der Disney-Tochterfirma Pixar. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Herz aus Glas. Werner Herzogs visionärer Film von suggestiver Schönheit. Kinok in der Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Moon. Britisches Science-FictionDrama aus dem Jahr 2009. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Un amor. Argentinische Liebe zu dritt. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Theater Der Verdacht. Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Die Zauberflöte. Oper von Wolfgang Amadeus Mozart. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Faust. Oper von Charles Gounod. Theater Winterthur, 14:30 Uhr Fidolin Netzers Alpenflug. Theaterstück in der Luftseilbahn Chäserrugg. Luftseilbahn Iltios-Chäserrugg Unterwasser, 18 Uhr Zirkus Stey. Artisten, Tiere und Clowns. Zuzwil, 10:30 und 15 Uhr Kunst/Ausstellungen 2 x Helbling Shanghai. Führung. IG Halle Rapperswil, 11:30 Uhr

65 SAITEN 09.12

Ausgewogen?!. Führung. Zeughaus Teufen, 14 Uhr Ed Ruscha. Führung. Kunsthaus KUB Bregenz, 16 Uhr Félix Vallotton: Zeichnungen. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 Uhr François Burland. Atomik Submarine. Führung. Kunstmuseum Thurgau Ittingen, 15 Uhr Landschaft und Kunstbauten. Führung. Kraftwerk Kubel St.Gallen, 10 Uhr Vortrag Matinée: Narrenweisheit im Priestergewand. Vortrag zur Ausstellung Das Narrenschiff. BodmanLiteraturhaus Gottlieben, 11 Uhr Stefan Sprenger. Liest Miss November. Theater am Kirchplatz Schaan, 17 Uhr. Kinder Familienführung. Führung durch die Ausstellung « … der Kaiser kommt!» Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Hotzenplotz. Ein Kasperlitheater für zwei Spielerinnen, zehn Handfiguren und eine Wäscheleine. ChössiTheater Lichtensteig, 17 Uhr Inkognito. Tanztheater für Kinder. Chössi-Theater Lichtensteig, 15 Uhr Luna Mondweiss. Ein Musikvermittlungsprogramm des Jazzorchesters Vorarlberg für die ganze Familie. Ab 8 Jahren. Spielboden Dornbirn, 17 Uhr

Kunst Bernerhaus (Kunstverein Frauenfeld). Bankplatz 5, Frauenfeld, www.kunstverein-frauenfeld.ch Paula Henzi-Koivu und Daniel Henzi. «HenziHenzi». Seit bald 40 Jahren malen Henzi Henzi. Ihr Schaffen steht in einem starken Bezug zur Natur, insbesondere zu den Wäldern Finnlands, aber auch zur eigenen Umgebung in der Stadt Zürich und Quartieren. 23.09. bis 21.10.2012 Flatz Museum. Marktstrasse 33, Dornbirn, +43 5572 306 48 39, www.flatzmuseum.at Roland Fischer und Flatz. «Mönche und Nonnen», «Unknown Heroes». Roland Fischer zählt zu den wichtigsten deutschen Fotografen der Gegenwart. Er arbeitete Mitte der 1980er-Jahre an der Serie «Nonnen und Mönche». Seine Porträts sind grossformatige Bilder. Sind es in den Werken von Fischer erkennund identifizierbare Personen, widmet sich Flatz’ Arbeit «Unknown Heroes» den letzten Spuren derselben. Auf kuriose Weise erwarb der 1952 in Dornbirn geborene Künstler die Grabkreuze von Mönchen aus dem ehemaligen Kapuzinerkloster in Bregenz. Er arrangiert diese Kruzifixe auf einer moosigen Fläche inmitten des Ausstellungsraums. bis 13.10.2012 Fotomuseum Winterthur. Grüzenstrasse 44 & 45, Winterthur, +41 52 234 10 60, www.fotomuseum.ch Amar Kanwar. Amar Kanwar kreiert meditative filmische Essays, in denen es weniger darum geht, Traumata und politische Situationen zu zeigen, sondern vielmehr Wege und Möglichkeiten, sie zu durchqueren. 08.09. bis 18.11.2012 Junge Menschen. Die distanziertere Betrachtung jugendlicher Phänomene aus der Erwachsenen-Perspektive. Bilder verschiedener Jugendgenerationen sind immer auch Begegnungen mit der eigenen Geschichte, persönlichen Erfolgen und Niederlagen, sei es in gelebter Gegenwart oder reflektierter Vergangenheit. 08.09. bis 10.02.2013 Fotostiftung Schweiz. Grüzenstrasse 45, Winterthur, +41 52 234 10 30, www.fotostiftung.ch Kurt Blum – das fotografische Werk. Kurt Blum gehört zu den herausragenden Schweizer Fotografen der Nachkriegszeit. Ab den 1950er-Jahren realisierte er zahlreiche Reportagen für Zeitungen und Zeitschriften. Die Fotostiftung zeigt nun eine umfassende Gesamtschau seines fotografischen Werkes. bis 14.10.2012 Kesselhaus Josephsohn (Sitterwerk). Sittertalstrasse 34, St.Gallen, +41 71 278 87 47, www.kesselhaus-josephsohn.ch Hans Josephsohn. Das Kesselhaus Josephsohn zeigt in ständigem Wandel eine Auswahl von Gipsmodellen und Bronzen des Zürcher Bildhauers Hans Josephsohn. Es dient als muse-


ausstellungen

ale Ausstellungshalle und zugleich als Lager und Arbeitsraum, wo Josephsohns Oeuvre an Ausstellungen vermittelt, konservatorisch betreut und in einem Verzeichnis aufgearbeitet wird. Dauerausstellung Kultur im Bahnhof, Migros Kulturprozent Bahnhofplatz 2, St.Gallen, +41 71 228 15 00, www.klubschule.ch Beatrice Dörig – Innerhalb meiner Zeit. Männer beim Tischfussball, Kinder beim Essen oder eine Gruppe von Leuten am Ufer eines Gewässers: Den Bildern der St. Galler Künstlerin Beatrice Dörig scheint auf den ersten Blick der verbindende rote Faden zu fehlen. Auf den zweiten Blick sind ihre Werke eine malerische Umsetzung dessen, was man im cineastischen Bereich als «Episodenmovie» kennt.. bis 21.10.2012 Kulturraum am Klosterplatz. Klosterhof 1, St.Gallen, www.sg.ch Nicole Böniger und Markus Müller. Nach der Garderobe. Markus Müller (geboren 1970 in Teufen) und Nicole Böniger (geboren 1970 in St.Gallen) haben die Herausforderung des Kulturraumes angenommen und treten mit der Architektur in ein vergnügliches Gespräch. Sie reagieren mit grosszügigen Einbauten und feinsinnigen Malereien und Zeichnungen. bis 14.10.2012 Kunst(Zeug)Haus. Schönbodenstrasse 1, Rapperswil, +41 55 220 20 80, www.kunstzeughaus.ch 2 x Helbling Shanghai. Paul Kaspar Helbling lebte als Jungunternehmer für die Chungking Import S.A. Zürich von 1932 bis 1947 in Shanghai und anderen chinesischen Städten. Die IG Halle zeigt seine in China entstandenen, noch nie gezeigten Fotografien im Spannungsbereich mit Kunst aus dem aktuellen China: Lorenz Helbling ist Begründer und Leiter der heute weltweit bekannten ShanghART Gallery in Shanghai. Zu sehen sind Werke u.a. von Ding Yi, Pu Jie, Shi Yong, Zhou Tiehai, Xu Zehn, Yang Fudong, Yu Youhan, Zhang Enli, Zhou Zixi und des Künstlerkollektivs Bird Head. bis 07.10.2012 Kunsthalle Arbon Grabenstrasse 6, Arbon +41 71 446 94 44 www.kunsthallearbon.ch Christoph Draeger. Adrift: verschollen auf hoher See. wendet sich in der Kunsthalle Arbon dem Wasser zu. Ein bizarrer Yachtunfall, bei dem alle Passagiere im in ägäischen Meer verschwinden – wird mit den Wasserball Clubs von Arbon und Bregenz im Bodensee als Film rekonstruiert. Metaphorisch wird der Film im mehrfachen Sinn zur griechische Tragödie: ein Kollektiv von Menschen wagt sich leichtsinnig zu weit hinaus, bis es kein Zurück mehr gibt, der Zusammenbruch ist nicht mehr zu verhindern. Es kommt zur KataStrophe, dem Punkt in der griechische Tragödie, wo das Unheil nicht mehr abwendbar ist. Draeger lässt den Film akustisch von einem Chor begleiten, welcher, wie in der klassischen griechischen Tragödie,

den Handlungsablauf kommentiert und beklagt. bis 23.09.2012 Kunst Halle Sankt Gallen. Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 222 10 14 www.k9000.ch Petrit Halilaj. Der kosovarische Künstler scheut sich nicht, seine persönliche Biografie als Quelle für seine Arbeit zu nutzen. Seine Kindheitserinnerungen, in deren Zentrum das Kriegsdrama und die folgende Flüchtlingstragödie stehen, sind der Motor für die Erschaffung komplexer Installationen. bis 23.09.2012

Künstlerduo Louise Hervé & Chloé Maillet erfindet Geschichten und produziert Genrefilme, Vortragsperformances, Führungen, Konferenzen, Installationen und Radioprogramme. Das Duo lässt sich dabei von historischem Archivmaterial, literarischen Vorlagen und anderen (pseudo-)wissenschaftlichen Bruchstücken inspirieren. Fiktion und Realität, Illusion und Spektakel fliessen dabei unzertrennbar zusammen. 09.09. bis 18.11.2012 Unter 30VIII - Junge Schweizer Kunst - Kiefer Hablitzel Preis 2012. Einblick in das junge Schweizer Kunstschaffen. 09.09. bis 18.11.2012

Kunsthalle Wil. Grabenstrasse 33, Wil, +41 71 911 77 71, www.kunsthallewil.ch Liz Gehrer. Einflüsse. Karton und gehärtetes Papier, häufig in Verbindung mit Eisen, sind Liz Gehrers bevorzugte Materialien für ihre filigranen Gestalten. Sie gelten in unserer Gesellschaft als Gebrauchsund Abfallprodukte und eignen sich daher ideal für die Darstellung des Prozesshaften und der Vergänglichkeit. Die St.Galler Künstlerin ist Autodidaktin. In den letzten Jahren beschäftigt sie sich vor allem mit skulpturalen Arbeiten, Objekten, Bildern, Installationen und Fotos. 09.09. bis 21.10.2012

Kunstmuseum. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 71, www.kunstmuseumsg.ch Over the Rainbow. Die Kunst des 19. Jahrhunderts ist voller Darstellungen froher Momente und idyllischer Szenerien. Die Ausstellung sucht aber auch nach aktuellen Momenten der Glückseligkeit in der Gegenwartskunst. bis 28.10.2012 Pipilotti Rist. Die angelegte Ausstellung Blutbetriebene Kameras und quellende Räume, ist seit Jahren Pipilotti Rists erste umfassende Einzelpräsentation in der Schweiz – und zugleich eine vorübergehende Heimkehr der Künstlerin. bis 25.11.2012

Kunsthalle Ziegelhütte. Ziegeleistrasse 14, Appenzell, +41 71 788 18 60, www.kunsthalleziegelhuette.ch Ottmar Hörl. Für seine erste museale Einzelausstellung in der Schweiz versetzt der deutsche Bildhauer und Konzeptkünstler das Matterhorn in das Appenzellerland. «Berge versetzen» ist nicht nur ein Wortspiel, sondern auch ein Hinweis auf das utopische Potential, auf den Wunsch nach kreativer Weltveränderung, die der modernen Kunst seit ihren Anfängen eingeschrieben sind. bis 13.01.2013

Kunstmuseum Liechtenstein. Städtle 32, Vaduz, +41 423 235 03 00, www.kunstmuseum.li Günter Fruhtrunk. Die Werkschau zeichnet in einer groben chronologischen Anordnung die Entwicklung seines Schaffens nach. bis 02.09.2012

Kunsthaus KUB Bregenz Karl-Tizian-Platz, Bregenz +43 5574 485 940 www.kunsthaus-bregenz.at Ed Ruscha. (geboren 1937), dessen Werk sich immer wieder gängigen Kategorisierungen entzieht, zählt zu den bedeutendsten Künstlern seiner Generation. Während er zu Beginn seiner Karriere der Pop Art und später der Konzeptkunst zugerechnet wurde, lässt sich heute im Rückblick feststellen, dass es eben auch eine Qualität seiner Arbeit ist, sich nie auf eine bestimmte Stilrichtung oder ein Medium festzulegen. So werden von ihm beispielsweise Künstlerbücher, Zeichnungen, Drucke, Fotografien sowie Malerei gleichberechtigt nebeneinander verwendet, und mitunter nutzte er so unkonventionelle Materialien wie Schießpulver, Fruchtsaft, Kaffee oder Sirup, um damit seine Zeichnungen und Drucke anzufertigen. bis 14.10.2012 Kunsthaus Glarus Im Volksgarten, 8750 Glarus +41 55 640 25 35 www.kunsthausglarus.ch Louise Hervé & Chloé Maillet The Exoteric Wall. Das französische

Kunstmuseum Thurgau (Kartause Ittingen). Warth, +41 52 748 41 20, www.kunstmuseum.ch 10’000 Stunden. Über Handwerk, Meisterschaft und Scheitern in der Kunst. Mit dieser Zahl bezeichnete der Soziologe Richard Sennett die Anzahl Stunden, die wir benötigen, um ein Handwerk richtig zu erlernen. Die Ausstellung zeigt mit Arbeiten von zwei Dutzend Kunstschaffenden unterschiedliche Haltungen gegenüber handwerklichen Kunstformen und geht der Frage nach, welche Bedeutung dem Handwerk in der zeitgenössischen Kunst zukommt. bis 30.09.2012 François Burland. Atomik Submarine. Im Grossen Ausstellungskeller des Kunstmuseums Thurgau ist ein UBoot gestrandet! Kreateur des Spektakels ist François Burland, der sein Schaffen in ungeahnte Dimensionen führt. Er verbaute in sein Objekt vielfältige Andeutungen auf Kunst, Geschichte, Politik und Alltagskultur. bis 24.02.2013 Kunstmuseum Winterthur. Museumstrasse 52, Winterthur, +41 52 267 51 62 www.kmw.ch Félix Vallotton: Zeichnungen. In Ausstellungen von Félix Vallotton (1865-1925) standen fast ausschliesslich die Malerei, zuweilen auch seine berühmten Holzschnitte im Zentrum. Erstmals widmet sich nun eine Ausstellung seinem zeichnerischen

Schaffen, das Vallotton durchaus als eigenständige Ausdrucksform verstand. 15.09. bis 25.11.2012 Kunstraum Engländerbau. Städtle 37, Vaduz, +41 423 233 31 11, www.kunstraum.li Sepp Köppel. Die eingefrorene Dynamik des Rheins. Seit nunmehr über fünfunddreissig Jahren beschäftigt sich Sepp Köppel mit der Fotografie. Von Beginn weg war er dabei von den vielfältigen Erscheinungsformen des Elementes Wasser fasziniert. 04.09. bis 21.10.2012 Kunstzone / Lokremise. Grünbergstrasse 7, St.Gallen, +41 71 277 82 00, www.lokremise.ch Koenraad Dedobbeleer. Seine plastischen Arbeiten beziehen sich auf die Traditionen der heroischen Moderne, setzen die kunsthistorischen Überlieferungen aber zugleich in Bezug zu den Gegebenheiten der Gegenwart. 08.09. bis 11.11.2012 Museum Liner. Unterrainstrasse 5, Appenzell, +41 71 788 18 00, www.museumliner.ch Norbert Kricke – Raum | Linie. Ein Dialog zwischen Kunstwerk und Architektur. Norbert Kricke (19221984), einer der bedeutendsten und sicher auch radikalsten Plastiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, gehört heute zu den Klassikern der Moderne. Seine Formensprache, die das seit 1900 von den Künstlern entwickelte skulpturale und plastische Verständnis verdichtet, in herausragender Art und Weise «auf den Punkt beziehungsweise die Linie» bringt, wird heute in mehrfacher Hinsicht als zukunftsweisend erkannt. bis 07.10.2012 Museumbickel. Zettlereistrasse 9, Walenstadt, +41 81 710 27 77, www.museumbickel.ch 10 Jahre Museumbickel – Karl Bickel. Die Jubiläumsausstellung ermöglicht, sich ein umfassendes Bild von Bickels Werk zu verschaffen, indem auch bisher nie gezeigte Werke zu sehen sind. bis 09.09.2012 Neinundaber – Raum für Kunst und Kontroversen. Lämmlisbrunnenstrasse 45, St.Gallen, www.neinundaber.ch Ahmed Owise. 25th of January, Kairo, die Zeiten der Revolution. 09.09. bis 29.09.2012 Nextex. Schmiedgasse 15, St.Gallen, +41 71 220 83 50 Barbara Hauser / Nicole Schmid. Imago. Über die Sinnlichkeit des Gegenwärtigen. bis 27.09.2012

Oxyd Kunsträume. Wieshofstrasse 108, Winterthur, +41 52 316 29 20, www.oxydart.ch Mit Humor – luzid bis rabenschwarz. Mit M.S.Bastian und Isabelle L., Peter Bräuninger, Theres Liechti, Urs Maltry, Lisa Seipel, Fabienne Sommer und Thomas Stamm. bis 07.10.2012 Palais Liechtenstein. Schlossergasse 8, Feldkirch, +43 5522 304 12 71, www.palaisliechtenstein.at Litauen jetzt!. Gemeinschaftsausstellung Palais Liechtenstein – Johanniterkirche Feldkirch. Der Kunstsommer in Feldkirch ist dem baltischen Staat Litauen gewidmet. In der Johanniterkirche und im Palais Liechtenstein wird ein breites Spektrum aktueller Kunst aus Litauen gezeigt. Die junge Szene ist in der seit 1990 unabhängigen ehemaligen Sowjetrepublik sehr lebendig. Es war daher möglich, aus der Fülle des litauischen Kunstschaffens nach dem Kommunismus einen spannenden Mix zusammenzustellen. bis 02.09.2012 Quadrart Dornbirn. Sebastianstrasse 9, Dornbirn, +43 5572 909 95 8, www.quadrart-dornbirn.com Ansichten XII «37° 34´ N, 126° 59´ O». Im Zentrum der, von der Galeristin Ihn Yung kuratierten Ausstellung, steht das Werk «Mouth-blue» des koreanischen Künstlers Sang Sik Hong aus der Sammlung von Erhard Witzel. Darum zeigt die Kuratorin avantgardistische Künstler aus Korea und dem asiatischen Raum. 23.09. bis 24.10.2012 Sammlung Oskar Reinhart am Römerholz. Haldenstrasse 95, Winterthur, +41 52 269 27 40, www.roemerholz.ch Entre Nous. Die Sammlung zeigt ausgewählte Werke aus dem Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten. bis 30.09.2012 Sitterwerk. Sittertalstrasse 34, St.Gallen, +41 71 278 87 09, www.sitterwerk.ch Bücher, Brücken, Bilder. Archivschau in der Kunstbibliothek. bis 04.11.2012 The View Contemporary Art Space. Fruthwilerstrasse 14, Salenstein, www.the-view-ch.com Christa Sommerer & Laurent Mignonneau. Mit Christa Sommerer & Laurent Mignonneau, beide Professoren für Interface Cultures an der Kunstuniversität Linz, konnten wir ein Künstlerduo gewinnen, das mit seinen interaktiven Medieninstallationen weltweit Aufsehen erregt. bis 09.09.2012

Otten Kunstraum. Schwefelbadstrasse 2, Hohenems, +43 5576 904 00, www.ottenkunstraum.at 34.699 Tage Gottfried Honegger. Anlässlich des 95. Geburtstages von Gottfried Honegger widmet der Otten Kunstraum seine fünfte Ausstellung dem Schweizer Künstler. bis 01.11.2012

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ausstellungen

Keinen Platz für den Alltag

Heimat – eine Erfindung

Schön und hässlich

Ostschweizer Kunstschaffende im Kornhaus Ein ganzes Wochenende lang – vom Freitag, Rorschach 31. August bis Sonntag, 2. September – wird Es sind die farbenprächtigen Bilder der es neu eröffnet, das Inkognita Artcafé in den St.Galler Künstlerin Marianne Rinderknecht, Räumen der Galleria & Atelier Pagnoncini in die im Mittelpunkt der Ausstellung «RendezSteckborn. Es soll eine kunstvolle Mischung vous Ostschweizer Kunstschaffender» stehen. aus Galerie, Atelier und Café in gemütlichem Die Kombination von Farben ist für sie ein Ambiente für Jedermann daraus werden. Die faszinierendes, fast unendliches Arbeitsfeld. Gasträume sind zeitgleich Galerie und um- Die Ausstellung widmet sich zudem der Gegekehrt. In regelmässigen Abständen werden schichte der Farbe, zeigt Pigmente und RohVeranstaltungen, von Musik bis Comedy, stoffe und erzählt spannende Geschichten um organisiert. In diesem Kunst-und-Kultur- das Geheimnis der Farben. Eröffnet wird sie Paradies kann der Alltag draussen bleiben. am Freitag, 31. August um 18.30 Uhr, und zu Ende geht sie am Sonntag, 16. SeptemEröffnung: Freitag, 31. August, 17 Uhr; ber mit einem Referat des Farbpioniers und Samstag, 1. September, 14 Uhr; Sonntag, 2. September, 13 Uhr, Chemikers Georg Kremer.

Purpur Himmelblau

Werke von Dieter Hall in der Privatklinik Littenheid

Wundersame Pilzwelten in Frauenfeld

Ab 6. September regulär, Inkognita Artcafé Steckborn. Mehr Infos: www.inkognita.ch

Bis 14. Oktober, Privatklinik Littenheid. Mehr Infos: www.clienia.ch

Inkognita Art-Café in Steckborn

MuseuM Appenzeller VolkskundeMuseum. Postfach 76, Stein, +41 71 368 50 56, www.avm-stein.ch Luzia Broger. Die Fotografin verbindet die Welt der Idylle mit den mystischen Landschaften und dem Brauchtum des «Herrgottstaag». Ihre Momentaufnahmen lassen den Betrachtenden stillstehen und entdecken. bis 14.10.2012 Das Geheimnis des Appenzellers. Eine Ausstellung die Fragen stellt und durch interaktive, alters- und zielgruppengerechte Zugangsarten ein Wissen über Kultur, Land, Leute und Käse vermittelt. bis 24.02.2013 Luzia Broger. Die Fotografin verbindet die Welt der Idylle mit den mystischen Landschaften und dem Brauchtum des «Herrgottstaag». bis 14.10.2012 Altes Zeughaus. Frauenfeld Härdöpfel, Kartoffel, Patata – Eine Erfolgsgeschichte. Die Ausstellung spannt den Bogen von den Ursprüngen der Knolle in den Anden bis zur Welternährungslage heute und bezieht auch die lokalen Besonderheiten der Kartoffel im Thurgau ein. bis 28.10.2012 Appenzeller Brauchtumsmuseum. Dorfplatz, Urnäsch, +41 71 364 23 22, www.museum-urnaesch.ch Öseri Tracht aus modischer Sicht. Die Ausstellung stellt den modischen Aspekt und die Entwicklung der Frauen- und Sennentracht heraus. bis 13.01.2013 Gewerbemuseum Winterthur. Kirchplatz 14, Winterthur, +41 52 267 51 36, www.gewerbemuseum.ch Heimliche Helden. Das Genie alltäg-

Bis 16. September, Kornhaus Rorschach. Mehr Infos: www.kulturfruehling.ch

licher Dinge. bis 21.10.2012 Oh, Plastiksack!. Dreissig internationale Positionen aus zeitgenössischer Kunst und Plastikgeschichten aus Deutschland und der Schweiz. bis 07.10.2012 Historisches und Völkerkundemuseum. Museumstrasse 50, St.Gallen, +41 71 242 06 42, www.hmsg.ch Gallus – Kult, Kitsch, Karikatur. Gallus wird bis heute gern mit Ernstem und Feierlichem verbunden. Er blickt schliesslich auf eine jahrhundertelange Karriere als Heiliger, Klosterpatron und Landesvater zurück. Die Ausstellung sucht den Gallus im Alltag, vom Mittelalter bis in die Gegenwart, von Standortmarketing bis Populärkultur. Hier gibt es viele ungehobene Schätze: Wirtshausschilder, Maskottchen, Karikaturen … Die Liste ist lang und voller Überraschungen.. bis 21.10.2012 …der Kaiser kommt! Das Kaisermanöver 1912 bei Kirchberg – Die Schweiz am Vorabend des Ersten Weltkrieges. bis 01.03.2013 Ittinger Museum (Kartause Ittingen). Warth, +41 52 748 41 20, www.ittingermuseum.tg.ch Die Welt im Kästchen. Klosterarbeiten als Objekte der Andacht. bis 20.05.2013 Jüdisches Museum. Schweizerstrasse 5, Hohenems, +43 5576 739 89 0, www.jm-hohenems.at Was Sie schon immer über Juden wissen wollten …aber nie zu fragen wagten. Rund um das Judentum gibt es viele Fragen, manche sind tabuisiert, manche scheinen es nur zu sein. Gemeinsam mit den Künstlern Yael Bartana (Amsterdam/Berlin/ Tel Aviv), Adi Nes (Tel Aviv), Tamar Latzmann (New York),

Woody Allen u.v.m wird versucht den Fragen zu begegnen. bis 07.10.2012 Küefer-Martis-Huus. Giessenstrasse 53, Ruggell, +41 423 371 12 66, www.kmh.li Was einst Sünde war. Die Ausstellung widmet sich dem Wandel, der sich in den letzten Generationen auch in unserer Region vollzogen hat. bis 16.12.2012 Liechtensteinisches Landesmuseum. Städtle 43, Vaduz, +41 423 239 68 20, www.landesmuseum.li 1712 – Das Werden eines Landees. Vor 300 Jahren kauften die Fürsten von Liechtenstein die Grafschaft Vaduz. Dieses historische Ereignis nimmt das Liechtensteinische Landesmuseum zum Anlass für eine Ausstellung, die in einzigartiger Weise ein Zeitbild für die Jahre 1690 bis 1720 entwirft. Außerdem gibt die Ausstellung ?1712 – Das Werden eines Landes? Einblicke in weitere Bereiche dieser Zeit: Alltagsleben, Kunst, Architektur, Musik, Wissenschaften sowie die damals überall tobenden Kriege und Unruhen geben die thematischen Schwerpunkte vor. bis 14.10.2012 Museum Appenzell. Hauptgasse 4, Appenzell, +41 71 788 96 31, www.museum.ai.ch Chomm giz giz giz – Die Appenzeller Ziege. Eine Ausstellung zu Ehren der Ziege. In Appenzell I.Rh. hatte die Ziege vor allem in der Blütezeit der Molkenkuren um 1850 eine grosse wirtschaftliche Bedeutung. In der damaligen klein strukturierten Landwirtschaft hielten über 850 Ziegenhalter rund 5000 Ziegen. Heute sind noch 46 Ziegenbauern übrig geblieben, die zusammen rund 440

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Die ländliche Herkunft, die künstlerische Entfaltung in New York und die Rückkehr nach 25 Jahren in die Schweiz das sind die biografischen Eckpfeiler, mit denen sich Dieter Hall in seinem Littenheider Bilderzyklus fragend, zweifelnd und beglückt auseinandersetzt. Es geht Hall nicht verklärend um Heimat, sondern um den schwierigen Prozess, sich dieser zwischen Wirklichkeit und Erinnerung anzunähern. Gezeigt wird die Ausstellung im ehemaligen Kofferlager der Klinik, wo Patienten ihre Taschen und Koffer aufbewahrten. In den Bildern Dieter Halls schwingen diese Stimmen mit.

Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere, sondern bilden in der Welt der Lebewesen eine eigene Gruppe. Pilze kommen auf unserem Planeten vermutlich seit beinahe einer Milliarde Jahre vor. Ob in heissem Wasser, in absoluter Dunkelheit, unter grosser Kälte, in stark saurem Milieu oder im Körperinnern eines Lebewesens – Pilze leben überall. Pilze sind gleichzeitig schön und hässlich, duften betörend und stinken (im Bild eine Stinkmorchel), munden köstlich oder sind tödlich giftig. Die Sonderausstellung «Pilzgeschichten» gibt Einblick in die geheimnisvolle Welt der Pilze. Bis 21. Oktober, Naturmuseum Thurgau Frauenfeld. Mehr Infos: www.naturmuseum.tg.ch

Ziegen halten. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass die Appenzeller Ziege – sie gehört zu den zehn anerkannten Ziegenrassen in der Schweiz – heute als gefährdet eingestuft wird. bis 04.11.2012 Museum Herisau. Oberdorfstrasse 2 b, Herisau, +41 79 377 34 43, www.museumherisau.ch Ab in die Ferienkolonie! Blickpunkt Appenzellerland. Vom Museum He-risau und vom Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden unter Leitung von Peter Witschi. bis 30.12.2012 Museum im Lagerhaus. Davidstrasse 44, St.Gallen, +41 71 223 58 57, www.museumimlagerhaus.ch Spurensuche – Nannetti & Cuno Affolter. Mit seiner Kamera ist der Fotograf Mario del Curto den Spuren Nannettis nachgegangen, der seine Texte in die Mauern des Ospedale psichiatrico in Volterre kratzte. Parallel dazu versetzt Cuno Affolter eine Installation, die in seiner Wohnung ein Zimmer füllt, ins Museum. bis 18.11.2012 St.Gallen sind wir. Dauerausstellung mit Stadt-Bildern anlässlich des Gallus-Jubiläums 2012. bis 31.12.2013 Museum Rosenegg. Bärenstrasse 6, Kreuzlingen, +41 71 672 81 51, www.museumrosenegg.ch Helen Dahm. Helen Dahm 1878 bis 1968 Bildnisse. Helen Dahm zählt zu den bekanntesten Künstlerinnen mit Thurgauer Wurzeln und da sie in der Rosenegg geboren wurde, kehrt sie sozusagen nach Hause zurück. Aus dem breiten Themenspektrum der Malerin wurden Bildnisse Selbstbildnisse, Heiligenfiguren, Porträts im weitesten Sinn ausgewählt. bis 07.10.2012

Naturmuseum. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 70, www.naturmuseumsg.ch AD 612 – ein Bärenleben zu Gallus Zeiten und heute. Zur Zeit von Gallus war der Braunbär in der Ostschweiz noch weit verbreitet. Mit zunehmender Besiedelung verschwand der grosse Beutegreifer aber schon bald. 30.12.2012 Moore – Bedrohte Kleinode unserer Landschaft. Sie spielen eine wichtige Rolle im Wasserhaushalt und beim Klimawandel. bis 21.10.2012 Napoleonmuseum Schloss Arenenberg. Arenenbergstrasse, Salenstein, +41 71 663 32 60, www.napoleonmuseum.ch Hinter den Kulissen. Die Besucherinnen und Besucher sind «live» bei den Restaurierungsarbeiten dabei. bis 14.10.2012 Naturmuseum Thurgau. Freie Strasse 26, Frauenfeld, +41 52 724 22 19, www.naturmuseum.tg.ch Pilzgeschichten. Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere, sondern eine ganz eigene Lebensform. Sie zeigen eine ungeheure Vielfalt an Formen und Farben, sie sind ein zentraler Bestandteil des Ökosystems Wald und spielen vielfältige Rollen in unserem Alltag und in unserer Kulturgeschichte. Die Ausstellung des Naturmuseums Winterthur bietet faszinierende Einblicke in die reiche und geheimnisvolle Welt der Pilze. bis 21.10.2012 Seltene Holzbibliothek ausgestellt. In einer Kabinettausstellung zeigt das Naturmuseum Thurgau in Frauenfeld eine überaus seltene 200 Jahre alte Holzbibliothek, eine Sammlung von Holzarten in Form von Büchern. Zwischen 1790 und 1804 stellte Pater Candid Huber im bayerischen Ebersberg solche Holzbibli-


ausstellungen

otheken her. Von den europaweit rund zwölf bekannten, noch erhaltenen Exemplaren ist diejenige des Naturmuseums Thurgau mit 135 Bänden eine der umfangreichsten. Städtische Ausstellung im Lagerhaus Davidstrasse 42, St.Gallen Com&Com: Holzweg. Die Ausstellung dokumentiert den postironischen Holzweg des St.Galler Künstlerduos Com&Com Die Städtische Ausstellung findet im Architektur Forum Ostschweiz im Lagerhaus statt. bis 23.09.2012 Textilmuseum. Vadianstrasse 2, St.Gallen, +41 71 222 17 44, www.textilmuseum.ch Herrlichkeiten – textile Kostbarkeiten aus St.Gallen. Sonderausstellung zum Gallusjahr. bis 30.12.2012 Traum & Realisation – Stoffe aus der Ostschweiz. Dauerausstellung Vision – Sommer 2013. Das textile Jahr 2013. bis 31.10.2012 Zeughaus Teufen. Zeughausplatz 1, www.zeughausteufen.ch Ausgewogen?! Kunstausstellung mit Karin Bühler, Jan Kaeser, Christian Kathriner, Sandra Kühne, Michael Pfister, Kilian Rüthemann, Jürg Rohr, Thomas Stüssi, Hans Schweizer, Roman Signer, Herbert Weber, Beni Bischof & Samuel Bänziger bis 30.09.2012

Galerie Galerie Christian Roellin. Talhofstrasse 11, St.Gallen, +41 71 246 46 00, www.christianroellin.com Malgorzata Jankowska. Aquarell und Filtzstift auf Papier. bis 29.09.2012 Galerie Paul Hafner (Lagerhaus). Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 223 32 11, www.paulhafner.ch Mirjam Kradolfer. Die St.Gallerin zeigt ihre neuesten Werke. bis 05.10.2012 Galerie Schönenberger. Florastrasse 7, Kirchberg SG, +41 71 931 91 66, www.galerie-schoenenberger.ch Rachel Lumsden. Grossformatige Malerei. 10.09. bis 30.09.2012 Galerie vor der Klostermauer. Zeughausgasse 8, St.Gallen, +41 78 775 56 49, www.klostermauer.ch Iso Zingg. Neue Arbeiten. 14.09. bis 07.10.2012 Galerie Werkart. Teufenerstrasse 75, St.Gallen, +41 79 690 90 50, www.galerie-werkart.ch Zeitgeist – 2012. Arbeiten von Hans Jörg Bachmann, Jürg Baumann, Barbara Bär, Antonella Cavalleri, Martina Dieziger, Dagmar Frick-Islitzer, Katharina Högger, Beat Kühne, Sergio de Matos Cunha, Alexandra Oestvold, Edith Thurnherr. bis 08.09.2012

Galerie.Z. Landstrasse 11, Hard, Vorarlberg, +43 650 648 20 20, www.galeriepunktz.at Harald Gfader. Transformierte Transformation. 07.09. bis 06.10.2012 Inkognito Art-Café. Seestrasse 73, Steckborn, http://www.pagnoncini.com Eröffnung. Eine kunstvolle Mischung aus Galerie, Atelier und Café. ab 31.082012 Kulturräume Seeallee. Seeallee 4, Heiden, +41 71 385 10 12 Tilly Neuweiler. Evolution. Bilder aus Sand, Kreide, Asche. 09.09. bis 15.09.2012 Silberschmuckatelier O’la la. Oberdorfstrasse 32, Herisau, +41 71 351 35 70 Komik – Märchen – Brauchtum. geschnitzt von Reini Krüsi, Stein. bis 29.09.2012 Stellwerk. Aechelistrasse, Heerbrugg, +41 71 722 17 68, www.idee-stellwerk.ch Armin Nüesch. Aus Widnau. 27.09. bis 04.10.2012 Elisabeth Raschun. Strukturmalerei. 07.09. bis 09.09.2012

Weitere Bodman-Literaturhaus. Am Dorfplatz 1, Gottlieben, +41 71 669 34 80, www.bodmanhaus.ch Das Narrenschiff. Von Sebastian Brant (1458-1521). Ein Bestseller der europäischen Literatur. bis 14.10.2012 Botanischer Garten. Stephanshornstrasse 4, St.Gallen, +41 71 288 15 30, www.botanischergarten.stadt.sg.ch Umschlungen von Purpur, Kobalt und Efeugrün. Die Ausstellung in der Orangerie zeigt bemalte Leintücher von Jeanette Frei und geknüpfte Teppiche von Maria BaumschlagerDünser. bis 07.10.2012 Bottighofen. Kunstwiese Bottighofen. Anliegen der Kunstwiese Bottighofen ist es im Raum Bodensee einen Treffpunkt für Kunstschaffende und Kunstinteressierte zu schaffen. bis 15.10.2012 Alte Kaserne. Technikumstrasse 8, Winterthur, +41 52 267 57 75, www.altekaserne.ch Comics, Cartoons & Karikaturen. Das Magazin «Ausgezeichnet!» präsentiert Comics von herausragenden Zeichnern sowie gehaltvolle Texte und Interviews mit bemerkenswerten Leuten. Im Bistro werden Originalseiten gezeigt. 22.09 bis 26.10.2012. Bibliothek Herisau. Poststrasse 9, Herisau, +41 71 351 56 16, www.biblioherisau.ch Werken mit dem Taschenmesser. Ausstellung zum Buch von Felix Immler. bis 20.10.2012

Clienia Littenheid AG (Privatklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Littenheid, +41 71 929 60 60, www.clienia.ch «Heimat – eine Erfindung». Dieter Hall, Jahrgang 1955, in Littenheid aufgewachsen, 1984 Übersiedlung nach New York, 2011 Rückkehr nach Zürich. Zahlreiche Einzelund Gruppenausstellungen in der Schweiz und im Ausland. 02.09. bis 14.10.2012 Haus zum Komitee. Frauenfelderstrasse 16a, Weinfelden, +41 71 626 83 85 Sommeratelier 2012. Äskulaps Lager, eine ART-Apotheke von Hans Thomann. Seit 20 Jahren wird die Remise im Sommer zum temporären Kunstraum. bis 09.09.2012 inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn. Jahngasse 9, Dornbirn, +43 5572 232 35, www.inatura.at Heimliche Eroberer. Klima und Mi-gration von Tier und Pflanzenarten. Klimazeiten – Wenn die Erde Fieber hat. Der eneu Schwerpunkt der inatura. Das Prinzip und Ursachen einer Erderwärmung. bis 31.12.2012 Jugendkulturraum flon (Lagerhaus). Davidstrasse 42, St.Gallen, +41 71 224 55 05, www.flon-sg.ch Junge Kunst 7. Ivan Scheidegger, Erik Bader, Evelyn Rudig, Carmen Dörig, Fabian Wagner, Anna Zimmermann, Una Lupo, Flavio Hodel, Fridolin Schoch, Ladina Bösch, Oliver Imholz, Ronja Bösch, Tizian Hug und Pascal Schwenderer 05.09. bis 08.09.2012 Kloster Fischingen. Hauptstrasse, Fischingen, +41 71 978 72 20, www.klosterfischingen.ch Lotti und Roger Wolf. Das Ehepaar setzte sich über Jahrzehnte leidenschaftlich mit der Kunst, speziell mit der Bildenden, auseinander. Sie versuchen immer wieder neue Synergien umzusetzen. bis 09.09.2012 Ursula Roelli. Als Mitglied der Visart Ticino beteiligte sie sich an vielen Ausstellungen. Ihre Bildsprache ist abstrakt, mit Ihr die Lebendigkeit und Vielfältigkeit aber auch Verletzlichkeit und Vergänglichkeit des Seins auszudrücken, ist ihr ein inneres Bedürfnis. 17.09. bis 28.10.2012 Kornhaus. Rorschach Rendez-vous Ostschweizer Kunstschaffender. Marianne Rinderknecht. Purpur Himmelblau und die faszinierende Geschichte der Farben. bis 16.09.2012 Kraftwerk Kubel. Wägenwaldstrasse 25, St.Gallen +41 71 224 56 60. www.kubel.ch Landschaft und Kunstbauten - Ein persönliches Inventar von Jürg Conzett, fotografiert von Martin Linsi. bis 20. 10. 2012

Kulturbar Baradies. Engelgasse 214, Teufen AR, +41 71 333 21 59, www.baradies.ch Öses Appezellerland. Brauchtum und Landschaften in Acryl auf Leinwand von Rosmarie Fässler-Inauen bis 31.12.2012 Palais Bleu. Kantonsschulstrasse 6, Trogen, +41 78 819 96 98, www.lelieu.palaisbleu.ch Angela Werlen. Eine ortsbezogene Ausstellung kuratiert von Maren Brauner. 16.09. bis 26.10.2012 Propstei St.Peterzell. Dorf 9, St.Peterzell, +41 71 377 13 24, www.ereignisse-propstei.ch Felix der Verleger. Bei den publizistischen Projekten, die seit 1985 im Vexer Verlag realisiert worden sind, handelt es sich ausschliesslich um Kooperationen zwischen Kunstschaffenden und dem Künstler und Verleger Josef Felix Müller. Josef Felix Müller versteht seine verlegerische Tätigkeit als wichtigen Teil seiner eigenen künstlerischen Arbeit. bis 16.09.2012 Schaukasten Herisau. Poststrasse 10, Herisau, +41 79 648 32 24, www.schaukastenherisau.ch Peter Liechti. Wegstücke. bis 18.11.2012 St.Gallen. Quar-Tier. Eine Ausstellung des Naturmuseums in den 14 Quartieren der Stadt. bis 30.11.2012 Stiftsbibliothek. Klosterhof 6 d, St.Gallen, +41 71 227 34 16, www.stiftsbibliothek.ch Der heilige Gallus 612/2012 (Leben – Legende – Kult). Aus ihrem reichen Schatz an Handschriften und Drucken mit Bezug zum heiligen Gallus präsentiert die Stiftsbibliothek die schönsten und wertvollsten Stücke, ergänzt durch zahlreiche Leihgaben. bis 11.11.2012 Gallusjubiläum 2012: Aus der Wildnis wächst Neues. Wie irische Mönche das Christentum in den Bodenseeraum gebracht haben, wie der Gottessucher Gallus den Impuls zur Entstehung des Klosters St.Gallen gab und wie uns die Gründergestalt Gallus heute für unser spirituelles Leben inspirieren kann. Mit seinen Farbfotos illustriert Paul Joos den Weg von Gallus in die Schweiz. bis 16.10.2012 Vorarlberger Architektur Institut. Marktstrasse 33, Dornbirn, +43 5572 511 69, www.v-a-i.at Hohe Auflage. Architekturgeschichten aus den Vorarlberger Nachrichten. Die Sommerausstellung im vai erzählt von Menschen und Dörfern, von Bauten und Beziehungen – Architektur als Spiegel des Landes. bis 06.10.2012

Kurse Körper Aku–Yoga. Dehnung und Lockerung aus Ost und West. Hetti Werker, Studio 8, Teufenerstrasse 8, St.Gallen, 071 222 75 58, hettiwerker@pobox.ch. Di 10–11 Uhr, 12:20–13:20 Uhr Atem. Bewegung.Raum. Bewusstheit durch den Atem und die Bewegung. Doris Willi, Multergasse 31, SG, 071 222 47 59, dowilli@bluemail.ch, www.emindex.ch/ doris.willi Atemkurs. Atem als Kraftquelle erfahren und in Beziehung zu uns selbst kommen. Esther Bugmann, 071 288 59 52, e_bugmann@bluewin.ch, jew. Mi 19-20 Uhr & Do. 9.30-10.30 Uhr. Entspannungsgymnastik für Frauen ab 40. B. Schällibaum, Felsenstrasse, Sala, 071 277 37 29. Do 18:30–19:30 Uhr Felicebalance. Biosynthese und Craniosacrale Behandlung für Erwachsene und Kinder. Astrid Bischof, Vadianstrasse 40, St.Gallen, 078 609 08 09, 071 344 29 56, Sandra Töngi, 076 596 58 86, 071 877 45 77, www.felicebalance.ch Hatha Yoga. Vanessa Schmid, Sa 9–10:30 Uhr. Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen. 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Feldenkrais. Einzel- u. Gruppenlektionen, musikal. Bewegungsspiele f. Kinder, Lampenfiebertraining. Anka Grigo, Schule für kreatives Lernen an Musik und Bewegung, St.Gallen, 071 222 25 47, www. anka-grigo.ch, office@anka-grigo.ch. Feldenkrais. Bewusstheit durch Bewegung, Gruppen in St.Gallen Claudia Sieber Bischoff, Dipl. Feldenkrais Lehrerin SFV, 071 222 95 68, Di 19:10-21:10 Uhr. Feldenkrais kombiniert mit kreativem Tanz, Do 18:05–19:30 Uhr, Fr 17–18:20 Uhr Tanz- und Contact-Improvisation / Stocktraining. Regelmässige Abendkurse und Workshops mit Claudia Roemmel, St.Gallen. 071 222 98 02, www.tanztheatertext.ch, Nia/GymAllegro, Dance/ Fitness/Wellness. Ganzheitliche Fitness für Körper, Geist und Seele. Nia/Rückentraining/Bodybalancing/ Beckenbodentraining/Meditation. Studio Nia/GymAllegro, Buchentalstr. 27, SG, 071 244 44 38, Alexandra Kunz, Esther Thürlimann, info@gymallegro.ch, www.gymallegro.ch Kultur-Werkstatt Wil. Zentrum für Musik, Bewegung, Gestaltung, Begegnung. 5Rhythmen, FreiTanz, Yoga, Qi Gong, Tai Chi, Modern, Rhythmik, Kindertanz, Feldenkreis, Klangtanz, Bühne am Gleis, Seminare, Raumvermietung. 071 912 22 66, www.kultur-werkstatt.ch, www.buehne-am-gleis.ch Yogaschule. Hatha-Yoga, Atem, Haltungstherapie, Norma de Luca, Turmgasse 8, St.Gallen, Tel./Fax 071 222 80 71, info@yogaschule-deluca.ch, www.yogaschule-de-luca. ch, Mo –Fr, Gruppen/Privat, Studio 8. Hatha Yoga, Pilates, Bewegung & Tanz. Susanna Koopmann, 078 623 06 43, Christine Enz, 076 458 10 66. Teufenerstr. 8, St.Gallen, info@studio-8.ch, www.studio-8.ch

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Butoh & Yoga. Mit Susanne Daeppen in St.Gallen. Infos: 079 409 19 06, www.dakini-dance.ch, Nächster Workshop im November. Körperarbeit, Bewegung, Tanz, Improvisation. Kurse und Workshops mit Wilma Vesseur, SubsTanz, 9043 Trogen, 071 344 91 16, www.subsTanz.ch Mehr Ruhe und Gelassenheit. Meditative Wege zu physischem und psychischem Wohlbefinden. Naturheilpraxis Jacqueline Vogel, Rehetobel, 071 877 30 90, www.der-ganze-mensch.ch SundariYoga. Ein kraftvolles Yoga, das bewegt. Eine Oase der Stille, die entspannt. Ein zeitgemässer Yogi, der inspiriert. 071 440 20 02, www.sundariyoga.ch Von Frau für Frau. Teil oder Ganzkörpermassage. Über den Dächern St.Gallens, Ruth Weber, 078 749 34 30, immer Sonntags musik/Gesang KlangWelt Toggenburg. Erfahrene KursleiterInnen bieten ein Programm in inspirierender Umgebung. In eine besondere Klangwelt eintauchen, sich während mehreren Tagen dem Naturjodel, der Stimme, dem Alphorn oder einem anderen Instrument intensiv widmen und die eigene Musik erleben. KlangWelt Toggenburg, 9656 Alt St. Johann, 071 998 50 00, info@klangwelt.ch, www.klangwelt.ch Neue Klangerfahrung mit Monochorden. Klangmeditationen, Verkauf, Bau- und Spielkurse für den ungezwungenen Umgang mit Obertönen. Heinz Bürgin, Im Uttenwil, 9620 Lichtensteig, 071 988 27 63, www.pythagoras-instrumente.ch Singe, was ist (Voicing ©). Einführung. Gib verschiedenen Teilen deiner Innenwelt eine Stimme und lasse sie in freiem Gesang erklingen. WE 27. & 28.10., Bea Mantel, Hadwigstr. 4, SG, 079 208 98 02, bea@stimmraeume.ch, www.stimmraeume.ch Stimmenfeuer. Frauentempel Naturtage - Einzelsessions, St.Gallen und Teufen AR, 078 722 78 15, info@stimmenfeuer.ch, www.stimmenfeuer.ch, 03.09. und 17.09., 19:30–21:30 Uhr Quer- und Blockflötenunterricht alle Stufen. musikalische Früherziehung, Klavier für Anfänger, Lampenfiebertraining. Anka Grigo, Schule für kreatives Lernen an Musik und Bewegung, St.Gallen, 071 222 25 47, www.anka-grigo.ch, office@anka-grigo.ch. Cellounterricht. Erfahrene Cellistin und Pädagogin erteilt Cellounterricht für Anfänger und Fortgeschrittene. Bettina Messerschmidt, 071 278 50 09, b.messerschmidt@bluewin.ch Djembe - Westafrikanische Handtrommel. Fortlaufender Gruppenunterricht, Workshops, Einzelunterricht. Markus Brechbühl, Djembeplus Musikstudio, Bahnhof Bruggen, St.Gallen, 071 279 22 25, 076 4242 076, www.djembeplus.ch Afrikanisches Trommeln.Mit Yamoussa Sylla aus Guinea. Anfänger: Mo & Mi 19–20:30 Uhr, Fortgeschrittene: Di 19–20:30 Uhr, Mo/ Di: Spelterini Schulhaus, Mi: Güterbahnhofstr. 2, 079 450 33 75, www. yamoussasylla.com

Schlagzeugunterricht im Rheintal. Trommeln mit Händen und Füssen. Enrico Lenzin, Rebstein, 077 424 87 33, enrico.lenzin@gmx.ch tanz/THEATER Theatertanzschule. Zeitgenössischer Tanz, Ballett, Jazz, Hip-Hop, Contact Jam, Flamenco, Tanzchäferli, Tanzbäärli, Yoga, offene Workshops. Künstlerische Leitung: Marco Santi, Schulleiterin: Aliksey Schoettle, Notkerstr 40, St.Gallen. Information im Tanzbüro, 071 242 05 25, tanzschule@theatersg.ch, www.theatersg.ch ChoRa - Plattform für Tanz und Bewegung. Diverse Tanztage in Sitterdorf, Tanzimprovisation, Kreistanz, Volkstanz, meditativer Tanz, u.a. Infos: 071 422 57 09, www.chora.ch Tanzschule Karrer. Zeitgenössischer Kindertanz, Kinderjazz, Rhythmik, Teeny-Dance, Jazz, Improvisation, Flamenco, Pilates Matwork. Regina M. Karrer, Schule 071 222 27 14, P: 071 352 50 88, reginakarrer@bluewin.ch, www.rhythmus-tanz.ch Hilal Dance. Moderner Ägyptischer Tanz. Tanz-Zentrum, Haggenstr. 44, St.Gallen, Yvette Blum, 0049 7531 65418, yvette@blumtanz.de Tanz.Impro. Ein Angebot für alle Altersstufen. Körpertraining, Bewegungsgestaltung, Entspannung, Gisa Frank, Aula Kantonsschule, Notkerstr. 20, SG, 071 877 49 37, info@ frank-tanz.ch, jew. Mo. 18–19:30 & 19:45–21:15 Uhr. Tanze was dich bewegt. Aktuelle Lebensthemen frei tanzen, keine Vorkenntnisse nötig. Erika Friedli, dipl. Tanztherapeutin, Gais, 076 376 36 77 und 071 793 33 06 ein Samstag/Monat 10–14 Uhr, Auch Einzeltage möglich. Tanz dich frei, Orientalischer Tanz (Bauchtanz). Improvisation, Freude am Ausdruck, Selbstwahrnehmung. Nicole Lieberherr, St.Gallen und Speicher, 071 351 37 82, www.freier-tanz.ch Tanzimprovisation und Körperarbeit für Frauen. B. Schällibaum, 071 223 41 69, Sala, Do 20–21:30 Uhr, Fr 17:30– 19 Uhr Taketina – Rhythmische Körperarbeit. Urs Tobler, 071 277 37 29, Mi 18:30–21 Uhr Tango Argentino. Kurse für alle Niveaus. Tango Almacèn, Lagerhaus 42, St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen, Workshop für Anfänger bis Fortgeschrittene, 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Tanz, Bewegung & Ausbildung. Danielle Curtius. Laienkurse: Jazz-/Moderndance, HipHop für EW und Jugendliche, Bewegungstraining, Pilates, Zumba, Moderner Kindertanz, Teenie Dance. Ausbildungen: Bewegungspädagogik, Bewegungstrainer, Zusatzausbildung Tanzpädagogik & Kinder-/Teeniedance Pädagogik. Schachenstrasse 9, 9016 St.Gallen, 071 280 35 32, www.curtius-tanz.ch, info@curtius-tanz.ch Schule für Tanz und Performance Herisau. Weiterbildung Tanz Intensiv, www.tanzraum.ch/schule

Flamencoprojekt Schweiz Bettina Castano. Flamencotanz! auch Seniorinnen, fortlaufender Unterricht. WE-Kurse und Shows, Gallusplatz 32, SG. Bettina Castano, 079 708 13 41, b.castano@interbook.net., www.castano-flamenco.com jew. Di. 18:15–19:45 Uhr, Mittelstufe, 19:45–21:15 Uhr, Fortgeschrittene, jew. Do. 19:30–20:15 Uhr, Sevillanas, 20:15–21:30 Uhr, Anfänger Jazztanz. FunkyJazz. HipHop. Gymnastik. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in St.Gallen und Degersheim. Nicole Baumann, dipl. Tanz- und Gymnastikpädagogin SBTG, St.Gallen, 071 393 22 43 AFRO. Afrikanisch inspirierter Tanz. Traditionell-Modern-Pop. Wir tanzen zu versch. Rhythmen. Tanja Langenauer, Höhenweg 64, St.Gallen, 079 783 68 70, tanja. langenauer@gmx.net, jeden Do 18:30–20 Uhr (Mittel-Fortgeschr.) und 20–21:30 Uhr (Anfänger), Amriswil jew. Di 9–10:30 Uhr Contact Improvisation. Tanz mit Körperkontakt. Die Bewegung entsteht aus dem Moment heraus. Zu zweit, zu mehreren, alleine. Mit Musik und ohne. Felsenstr. 33, Rhythmikraum der HPS, SG, Leitung: Katharina Schwander, Tanzpädagogin, 079 267 56 17, 071 222 72 65, kschwander@gmx.ch, Jeden Do. 19:15–21 Uhr, Einstieg auch für Anfänger möglich. Körperwahrnehmung, Bewegung, Tanzimprovisation. Annlies Stoffel Froidevaux, Bewegungs- und Tanztherapeutin, St.Gallen, Auskunft und Anmeldung: 071 340 01 12 Tanzschule: raumbewegen bewegungsraum. Kindertanz, Streetdance, Zeitgenösssischer Tanz, Ballett, Gymnastik. Kerstin Frick, Merkurstr. 2, St.Gallen, 071 223 30 12, info@raumbewegen.ch, www.raumbewegen.ch Tanz, Improvisation, Körperarbeit, Bewegung. Kurse und Workshops mit Wilma Vesseur, SubsTanz, 9043 Trogen, 071 344 91 16, www.subsTanz.ch Zauberland im Theaterwerk. Theaterkurse für Kinder, 5-12J. Sandra Sennhauser, Teufenerstr. 73b, St.Gallen, 079 677 15 89, sandra_spoerri@yahoo.com, jew. Mi. ig – Tanz Training Weiterbildung für Tanz- und Bewegungsschaffende. Theatertanzschule, Notkerstrasse, St.Gallen. Infos: www.igtanz-ostschweiz.ch, Cordelia Alder, 071/ 793 22 43, alder.gais@gmx.ch fernost Wen-Do. Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen. Verein Selbstverteidigung Wen-Do, Bühlbleichestr. 2, St.Gallen, 071 222 05 15, wendo.sg@bluewin.ch. Aikido Einführungskurs. www.aikido-meishin-sg.ch, Einführungskurs 18:30–19 Uhr, Fortgeschr. Mo/Mi/Fr 19:30–21 Uhr I Ging Kurs. der richtige Zeitpunkt. Michael Zwissler, 071 534 33 23, fengshui@zeitimraum.ch, www.zeitimraum.ch malen kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule,

Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80 Begleitetes Malen für Kinder/ Erwachsene. In Gruppen oder Einzel. Karin Wetter, 071 223 57 60 Malatelier für Kinder und Erwachsene. Marlis Stahlberger, Museumstr. 41, St.Gallen. 071 245 40 30, p.stahlberger@bluewin.ch Seelennahrung. Malen über die Mittagspause, Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, jew. 12:15–13:30 Uhr Kurs im Malatelier. Arbeiten mit Öl, Acryl, Spachtel. Gruppen und Einzel. Vera Savelieva, Schwertgasse 23, St.Gallen, 078 768 98 07, info@doma-sg.ch Vorbereitungskurs für gestalterische Berufsrichtungen. Lisa Schmid, Atelier Galerie, St.Gallen. 071 222 40 88 oder 071 223 37 01, www.atelier-lisaschmid.ch. il pennello Kulturraum03.ch. Malerlebniswerkstatt für Erwachsene und Kinder. Individuelle Einzelbegleitung. Maya Bärlocher, Bahnhofstr. 30, 9402 Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.ch, info@kulturraum03.ch Freies Malen. Im Atelier am Singenberg, Rorschacherstrasse 71A, St.Gallen, Judith Schläpfer 079 515 37 84 Begleitung künstlerischer Werkprozesse. Beratung Kunst und Gestaltung. Teresa Peverelli, Kunstschaffende, Dozentin mit langjähriger Lehrerfahrung, Schule für Gestaltung St.Gallen, 079 749 11 73, tpeverelli@pingnet.ch dreidimensional kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 077 414 10 94 Atelier Keramik Plus. Atelier für Kunst-Keramik und ausdrucksorientiertes Gestalten mit div. Materialien. Tages und Wochenkurse, Ferienangebote. Margrith Gyr, Degersheim, 071 371 54 32, www.keramik-plus.ch Offenes Atelier für freies Malen und Gestalten. In Kleingruppen für Jugendliche und Erwachsene. AtelierPraxis, Brigitta Bertozzi, Im Lagerhaus, Davidstr. 40, St.Gallen 077 476 49 25, www.kunsttherapiepraxis.ch Landart und NaturKunst Kurse. Patrick Horber, Altstätten, 071 222 32 33, patrick.horber@gmail. com, www.streuwerk.ch Modellieren. Anfänger bis Fortgeschrittene. Natalia Kaya Zwissler. Filzen. für Kinder und Erwachsene. Yukiko Kawahara, Atelier Oberstrasse 167, St.Gallen, 071 277 26 36 Natur WWF Naturlive Naturerlebnisse & Kurse. Exkursionen, Ferien- und sanfte Reiseangebote für Kinder, Familien und Erwachsene. WWF-Regiobüro AR/AI-SG-TG, Merkurstrasse 2, Postfach 2341, 9001 St.Gallen, 071 223 29 30, Kursangebote und Infos unter: www.wwfost.ch/naturlive Heilpflanzen und gesundheitliche Selbstkompetenz. Sie erkennen und erleben Heilpflanzen, ihr Wesen und ihre Wirkung. Naturheilpraxis Jacqueline Vogel, Rehetobel, 071 877 30 90, www.der-ganzemensch.ch

diverses Atelier am Harfenberg - Der Ort fürs Wort und Werken. Das Wort - gelesen oder geschrieben wird im Atelier am Harfenberg, Harfenbergstr. 15, St.Gallen mit Sorgfalt gepflegt. Der Austausch über Geschriebenes beflügelt zum weiterschreiben. Kurse vermitteln das Rüstzeug dazu. Infos unter www. schreibwerk.ch Schreibwerkstatt. Kurse in Kleingruppen für Kreatives Schreiben. Literarisch, szenisch, autobiographisch, Gruppenschreiben. Rosmarie Lutz, St.Gallen, 078 774 08 97, www.schreib-werkstatt.ch PaTre. Väter in Trennung/ Scheidung. 1x monatlich Austausch. Info: 079 277 00 71 oder www.forummann.ch/patre.html Systemisches Aufstellen 2012. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, Sa. 29.09., 09–17:30 Uhr. The work - Lieben was ist. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, www.praxistischhauser.ch, Einführung: 08.09., 10–16 Uhr, Übungsgruppe: 24.09., 18:30–21:30 Uhr. Tarot. Lernen sich die Karten zu legen. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, www.praxis-tischhauser.ch, 5 x am Do. ab 06.09. Einführungskurse in Biosynthese - Körpertherapie & somatische Psychotherapie. Können als Berufsbildung, als Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung besucht werden. Ort: Heiden, Infos: www.biosynthesis.org, 21.–23.09., und 16.–18.11 Biosynthese. Die Biosynthese ist eine somatische und tiefenpsychologisch fundierte Therapie. Kurse können als Berufsausbildung oder Selbsterfahrung besucht werden. Infos 071 790 02 20, www.psychotherapie-ausbildung.ch, Heiden, 21.09.– 23.09., und 16.11.–18.11. Legen und Lesen der Zigeunerkarten. Für Anfänger und Fortgeschrittene. Maria Fischer, 079 543 79 67, www.zigeunerkarten-maria.ch dachatelier Verein Dachatelier. Teufenerstr. 75, St.Gallen, 071 223 50 66, Detailliertes Kursprogramm unter: www. dachatelier.ch GBS St.Gallen Gewerbliches Berufs- und Weiterbildungszentrum, Demutstrasse 115, St.Gallen, 071 226 58 00, gbs.wb@sg.ch Schule für Gestaltung. Kurse und Lehrgänge Digitale Medien. Zwei- & Dreidimensionales Gestalten. Grundlagen der Gestaltung, Drucken, Schweissen Visuelle Kommunikation, Typografie, Bildende Kunst. Baukaderschule. Kurse und Lehrgänge Allgemeine Weiterbildung. Kurse und Lehrgänge, BMSVorbereitungskurse

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Lokale Albani. Steinberggasse 16, 8400 Winterthur, 052 212 69 96, www.albani.ch Alte Fabrik. Klaus Gebert Strasse 5, 8640 Rapperswil, 055 210 51 54, www.alte-fabrik.ch Altes Hallenbad. Reichenfeldgasse 10, 6800 Feldkirch, +43 6763 348 576, www.feldkirch.at Alte Kaserne. Technikumstr. 8, 8400 Winterthur, 052 267 57 75, www.altekaserne.ch Altes Kino Mels. Sarganserstr. 66, 8887 Mels, 081 723 73 30, www.alteskino.ch Assel-Keller. Hauptstr. 53, 9105 Schönengrund, 078 885 59 46, www.assel.ch Bar Breite. Breite, 9450 Altstätten, 071 755 05 15 Bodman-Literaturhaus. Am Dorfplatz 1, 8274 Gottlieben, 071 669 28 47, www.bodmanhaus.ch Buchhandlung Comedia. Katharinengasse 20, 9004 St.Gallen, 071 245 80 08, www.comedia-sg.ch Bühne am Gleis. Kultur-Werkstatt. Churfistenstr. 5, 9500 Wil, 071 912 22 66, www.buehne-am-gleis.ch Bühni Wyfelde. c/o Theaterhaus Thurgau, Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 20 40, www.buehniwyfelde.ch Cabi. Antirassismus Treff. Linsebühlstr. 47, 9000 St.Gallen, 071 222 03 56, info@cabi-sg.ch, www.cabisg.ch Casa Latinoamericana. Eisengasse 5, 9000 St.Gallen, info@casalatinoamericana.ch Casino Frauenfeld. Bahnhofplatz, 8500 Frauenfeld, 052 721 40 41, www.casino-frauenfeld.ch Casino Herisau. Poststr. 9, 9100 Herisau Casinotheater. Stadthausstr. 119, 8400 Winterthur, 052 260 58 58, www.casinotheater.ch Chällertheater im Baronenhaus. Marktgasse 70, 9500 Wil, 071 911 51 68 Cinevox Theater. Poststr., Neuhausen am Rheinfall, cinevox@artco.ch, www.artco.ch Chössi-Theater. Bahnhalle, 9620 Lichtensteig, 071 988 13 17, VVK: 071 988 57 57, www.choessi.ch Club Chez Fuchs. Reichenaustr. 212, 78467 Konstanz, +49 7531 697 05 12, www.chez-fuchs.de Conrad Sohm. Boden 16, 6850 Dornbirn, +43 5572 33 606, www.adl.at Cuphub Design Kultur Bar. Schäfligasse 4, 9320 Arbon, 071 440 38 93, www.cuphub.ch Diogenes Theater. Kugelgasse 3, 9450 Altstätten, 071 755 49 47, VVK: 071 755 19 65, www.diogenes-theater.ch Eisenwerk. Industriestr. 23, 8500 Frauenfeld, 052 728 89 82, VVK: 052 721 99 26, www.eisenwerk.ch Erica der Club. Grenzstr. 15, 9430 St.Margrethen SG, 071 744 15 55, www.erica.ch FassBühne. Webergasse 13, 8200 Schaffhausen, 052 620 05 86, VVK: 052 620 05 86, www.schauwerk.ch Festspiel- und Kongresshaus. Platz der Wiener Symphoniker 1, 6900 Bregenz, +43 5574 41 33 51, www.festspielhausbregenz.at

Figurentheater. Lämmlisbrunnenstr. 34, 9004 St.Gallen, 071 223 12 47, VVK: 071 222 60 60, www.Figurentheater-sg.ch Gare de Lion. Silostrasse. 10, 9500 Wil, 071 910 05 77, www.garedelion.ch Gasthaus Rössli/Kultur in Mogelsberg. Dorfstr. 16, 9122 Mogelsberg, 071 374 15 11, www.roessli-mogelsberg.ch, www.kultur-mogelsberg.ch Gaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, 052 203 34 34, www.gaswerk.ch Genossenschaft Hotel Linde. Poststrasse 11, 9410 Heiden, 071 891 14 14, www.lindeheiden.com Grabenhalle. Unterer Graben 17, 9000 St.Gallen, 071 222 82 11, www.grabenhalle.ch Hotel Hof Weissbad. Parkstr., 9057 Weissbad, 071 798 80 80, www.hofweissbad.ch il pennello Ateliergalerie Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.ch Jazzclub G Gartenstr. 13, 9000 St.Gallen 071 222 13 30, www.jazzclubstgallen.ch Jazzclub Rorschach. Churerstr. 28, 9400 Rorschach, 071 858 39 96, www.jazzclub-rorschach.ch Jazzhuus (Jazzclub). Rheinstr. 21, 6890 Lustenau, www.jazzclub.at Jugendbeiz Talhof. Torstr. 14, 9000 St.Gallen, 071 224 58 95, www.talhof.ch Jugendkulturraum flon. Lagerhaus, Davidstr. 42, 9001 St.Gallen, 071 224 55 05, www.flon-sg.ch K9 Kulturzentrum. Hieronymusgasse 3, Konstanz, +43 7531 16 713, www.k9-kulturzentrum.de KAFF. Zürcherstr. 185, 8500 Frauenfeld, 052 720 36 34, www.kaff.ch Kammgarn. Baumgartenstr. 19, 8200 Schaffhausen, 052 624 01 40, www.kammgarn.ch Kantonsbibliothek Vadiana. Notkerstr. 22, 9000 St.Gallen, 071 229 23 21, www.kb.sg.ch Katharinensaal. Katharinen-gasse 11, 9000 St.Gallen Keller der Rose. Klosterplatz, 9000 St.Gallen, 071 222 90 20 Kellerbühne. St.Georgen-Str. 3, 9000 St.Gallen, 071 223 39 59, VVK: 071 228 16 66, www.kellerbuehne.ch Kellerbühne Grünfels. Molkereistr. 12, 8645 Jona, 055 212 28 09, VVK: 055 212 28 09, www.gruenfels.ch Kino Loge. Oberer Graben 6, 8400 Winterthur, 052 208 12 41, www.hotelloge.ch Kino Namenlos. Mühletorplatz, 6800 Feldkirch, +43 55 2272 895, www.taskino.at Kino Rosental. Schulhausstr. 9, 9410 Heiden, 071 891 36 36, www.kino-heiden.ch Kinok. Cinema in der Lokremise, Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen, 071 245 80 68, VVK: 071 245 80 72, www. Kinok.ch Kinotheater Madlen. Auerstr. 18, 9435 Heerbrugg, 071 722 25 32, info@kinomadlen.ch, www.kinomadlen.ch Kraftfeld. Lagerplatz 18, 8400 Winterthur, 052 202 02 04, www.kraftfeld.ch Kraftwerk. 9643 Krummenau, 071 993 36 32, www.kraftwerk-club.ch

Krempel (Zentrum Neuhof). Wiedenstr. 48, 9470 Buchs SG, 081 756 50 10, fwww.krempel.ch kubus. Mooswiesstr. 30, 9200 Gossau SG, www.myspace.com/imkubus Kugl – Kultur am Gleis. Güterbahnhofstr. 4, 9000 St.Gallen, 076 420 38 45, www.kugl.ch Kult Bau. Konkordiastr. 27, St.Gallen, 071 244 57 84, www.kultbau.org Kul-tour. auf Vögelinsegg, Hohrüti 1, 9042 Speicher, 071 340 09 01, info@kul-tour.ch, www.kul-tour.ch Kultur i de Aula. Schülerweg 2, Goldach, 071 841 49 91, www.kulturideaula.ch Kultur im Bären. Unterdorf 5, 9312 Häggenschwil, 071 243 20 83, www.kultur-im-baeren.ch Kultur im Bahnhof. Klubschule Migros St.Gallen, Bahnhofplatz 2, 9000 St.Gallen, 071 228 16 00, www.klubschule.ch Kulturcinema. Farbgasse, 9320 Arbon, 071 440 07 64, www.kulturcinema.ch Kulturforum. Bahnhofstr. 22, 8580 Amriswil, 071 410 10 93, www.kulturforum-amriswil.ch Kulturladen. Joseph-Belli-Weg 5, 78467 Konstanz, +49 7531 529 54, www.kulturladen.de Kulturlokal Mariaberg. Hauptstrasse 45, 9400 Rorschach www.maberg.ch Kultur Psychiatrie Münsterlingen. 8596 Münsterlingen, 071 686 41 41, www.stgag.ch Kulturzentrum Gaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, 052 203 34 34, www.gaswerk.ch Kunst- und Kulturzentrum K9. Obere Laube 71, 78462 Konstanz, +49 7531 167 13, www.k9-kulturzentrum.de La Buena Onda. Lämmlisbrunnenstr. 51, 9000 St.Gallen, diegutewelle@gmail.ch Löwenarena. Hauptstrasse 23, 8580 Sommeri, 071 411 30 40, www.loewenarena.ch Lokremise. Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen, 076 325 82 51, info@lokremise.ch, www.lokremise.ch Lyceumclub. Rorschacherstr. 25, 9000 St.Gallen Marionettenoper. Fischergasse 37, 88131 Lindau, +49 8382 94 46 50, www.lindauer-mt.de Metrokino. Rheinstrasse 25, 6900 Bregenz, +43 5574 71 843, www.filmforum.at Montforthaus. Leonhardsplatz 8, 6800 Feldkirch, +43 5522 760 01 31 10 NextEx. Schmiedgasse 15, 9000 St.Gallen, 071 220 83 50, info@nextex.ch Offene Kirche. Böcklinstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 278 49 69, www.okl.ch Palace. Rosenbergstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 222 06 96, www.palace.sg Parfin de siècle. Mühlensteg 3, 9000 St.Gallen, 071 245 21 10, info@parfindesiecle.ch, www.parfindesiecle.ch Phönix Theater 81. 8266 Steckborn, www.phoenix-theater.ch Point Jaune. Museum, Linsebühlstr. 77, 9000 St.Gallen Projektraum Nextex. Blumenbergplatz 3, 9000 St.Gallen, 071 220 83 50, www.visarteost.ch

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Printlounge. Schwertgasse 22, 9000 St.Gallen, 071 222 07 52, www.printlounge.ch Propstei. 6722 St.Gerold, +43 55 50 21 21, www.propstei-stgerold.at Puppentheater Marottino.Metzgergasse 7, 9320 Arbon, www.puppentheater-marottino.ch, 071 446 22 78 Raum für innere Kultur. Frongartenstr. 8, 9000 St.Gallen, 071 340 03 25, www.cre-do.info Remise. Am Raiffeisenplatz 1, 6700 Bludenz, +43 5552 334 07, www.remise-bludenz.at Restaurant Eintracht. Neudorfstrasse 5, 9533 Kirchberg SG, 071 931 10 92, www.eintrachtkirchberg.ch Restaurant Freihof. Rorschacherstr. 2, 9450 Altstätten, 071 755 86 20, www.freihofaltstaetten.ch Restaurant Kastanienhof. Militärstr. 9, 9000 St.Gallen, 071 278 41 42, www.kastanienhof.ch Restaurant Rössli. Dorf 42, 9103 Schwellbrunn, 071 352 21 22 Restaurant Splügeneck. St.Georgenstr. 4, 9000 St.Gallen, 071 222 16 29 Rosenegg. Bärenstrasse 6, 8280 Kreuzlingen, www.museumrosenegg.ch Rudolf-Steiner-Schule. Rorschacherstr. 312, 9016 St.Gallen, 071 282 30 10, www.steinerschule.ch Salzhaus. Untere Vogelsangstr. 6, 8400 Winterthur, 052 204 05 54, VVK: 052 204 05 54, www.salzhaus.ch Schlachthaus Kulturcafé. Dornbirn, +43 5572 36 508, www.café-schlachthaus.at Schloss Dottenwil. Postfach 1094, 9301 Wittenbach, 071 298 26 62, www.dottenwil.ch Schloss Hagenwil. Hagenwil, 8580 Amriswil, 071 411 19 13, VVK: 071 411 41 98, www.schloss-hagenwil.ch Schloss Wartegg. VonBlarer-Weg, 9404 Rorschacherberg, 071 858 62 62, warteggkultur.ch Schloss Wolfsberg. Wolfsbergstr. 19, 8272 Ermatingen, 071 663 51 51, VVK: 071 663 51 51, www.wolfsberg.com Schlösslekeller. Fürst-FranzJosef-Str. 68, 9490 Vaduz, +41 423 230 10 40, www.schloesslekeller.li Sonderbar/Rauch. Marktgasse 12-14, 6800 Feldkirch, +43 5522 76 355, www.sonderbar.ch Spielboden. Färbergasse 15, 6850 Dornbirn, +43 5572 219 33 11, www.spielboden.at Stadtsaal. Bahnhofplatz 6, 9500 Wil, 071 913 52 00, www.stadtsaal-wil.ch Stadttheater Konstanz. Konzilstr. 11, 78462 Konstanz, +49 7531 90 01 08, VVK: +49 7531 90 01 50, www.stadt.konstanz.de Stadttheater Schaffhausen. Herrenacker 23, 8200 Schaffhausen, VVK: 052 625 05 55, www.stadttheater-sh.ch TapTab Musikclub. Baumgartenstrasse, 8200 Schaffhausen, info@taptab.ch Tango Almacén. Lagerhaus, Davidstr. 42, 9000 St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch

TanzRaum Herisau. Mühlebühl 16a, 9100 Herisau, 071 352 56 77, www.tanzraum.ch Theagovia Theater. c/o Theaterhaus Thurgau, Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 20 40, www.theagovia.ch Theater Bilitz. c/o Theaterhaus Thurgau, Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 88 80, www.bilitz.ch Theater Kosmos. Mariahilfstr. 29, 6900 Bregenz, +43 5574 440 34, www.theaterkosmos.at Theater St.Gallen. Museumstr. 24, 9000 St.Gallen, 071 242 05 05, VVK: 071 242 06 06, www.theatersg.ch Theater am Kirchplatz. Reberastrasse 10, 9494 Schaan, +41 0423 237 59 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.tak.li Theaterhaus Thurgau. Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 20 40, www.theaterhausthurgau.ch Theater am Kornmarkt. Seestrasse 2, 6900 Bregenz, +43 5574 428 70, VVK: +43 5574 420 18, www.theater-bregenz.at Theater am Saumarkt. Mühletorplatz 1, 6800 Feldkirch, +43 5522 728 95, www.saumarkt.at Theater an der Grenze. Hauptstr. 55a, 8280 Kreuzlingen, 071 671 26 42, www.kreuzlingen.ch Theaterwerk. Teufenerstr. 73a, 9000 St.Gallen, 079 677 15 89 Tonhalle. Museumstr. 25, 9000 St.Gallen, 071 242 06 32, VVK: 071 242 06 06, www.sinfonieorchestersg.ch Trottentheater. Rheinstrasse, Neuhausen am Rheinfall, 052 672 68 62 USL-Ruum. Schrofenstr. 12, 8580 Amriswil, www.uslruum.ch Vaduzer-Saal. Dr. Grass-Str. 3, 9490 Vaduz, +41 0423 235 40 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.vaduz.li Varieté Tivoli. Tivoliweg 5, 9000 St.Gallen Vollmondbar. Stadtgärtnerei, Glashaus beim Sallmanschen Haus, 8280 Kreuzlingen, 071 672 69 25 Werdenberger Kleintheater fabriggli. Schulhausstr. 12, 9470 Buchs SG, 081 756 66 04, www.fabriggli.ch Wyborada. Frauenbibliothek und Fonothek, Davidstr. 42, 9001 St.Gallen, 071 222 65 15, www. wyborada.ch ZAK. Werkstr. 9, 8645 Jona, 055 214 41 00, www:zak-jona.ch ZiK – Zentrum für integrierte Kreativität. Weitegasse 6, 9320 Arbon, 071 714 402 792, www.zik-arbon.ch Änderungen und Ergänzungen bitte an: sekretariat@saiten.ch Die Adressen der Museen und Galerien sind unter «Ausstellungen» aufgeführt.


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Nachrichten aus dem Sumpf pfahlbauer Wenigstens keine Grillade heute, danke, ein paar sind schön gewesen, bei der letzten hatte ich einen Stiftzahn verloren, aber nicht in einer Wurst oder einem Kotelett, sondern in der kandierten Kirsche eines italienischen Gugusgebäcks, wirklich saublöd, und wir sangen irgendwo im unteren Rheintal tatsächlich «Across The Universe» rund um einen Pingpongtisch; wenigstens keine Grillade, jetzt ist mal genug, dachte ich, als ich an einem klebrigen Augustdienstag durch die trübe Bahnhofunterführung stolperte, kein Mensch unterwegs, aber einige Köpfe an den Wänden, ein Ruedi mit Paulschnauz dreifach, und eine Patrizia, die uns in einem Originalder-Mitte-Wahlprospekt ihren Lieblingsort verraten hatte. Dort war ich gewesen, in der Lokremise, mit noch zwei verirrten Hitzeopfern im nicht-klimatisierten Kino, der lange nicht gesehene Lieblingsfilm vom Amerikanischen Werwolf in London, was für ein gut gealtertes Meisterwerk, jede Szene ein irres Vergnügen wie damals, nur die Grimassen der Punks in der Tube und den grossen Satz vom kleinen Bub im Park hatte ich vergessen: «Ein nackter Amerikaner hat mir meine Ballons gestohlen.» Auf dem Weg zum Bus traf ich den dickwadigen Bergamesen, der sich immer so rührend um mein Wohlbefinden in der Gallenstadt erkundigt. Er grinste über sein neues T-Shirt: «Alle wollen mit mir schlafen, dabei bin ich noch gar nicht müde» oder so ähnlich. Hoho, bist noch immer gut drauf, jojo. Wiähäsch, dochdoch, flott, Ferien waren zu kurz, Nein-ich-bin-nicht-amOpaair-und-auch-nichtam-Sanggallerfescht-gewesen, häschnütverpasst, ok, Schönen noch, pass auf die Leber auf, gell, kommst wieder mal zum Tschutten, gell. Der Bergamese war, obwohl er oft aufs Rennvelo stieg, auch einer, der ständig Schattenboxen übte mit der Lungenliga und dem Blauen Kreuz. Im Bus meldeten die Blablatt-Bildschirme Fäkalbakterien in Cervelats, Lohndumping im Gartenbau und Karinkellersutter puristisch in Öl (gemalt, nicht eingelegt); die geschmolzenen Hitzköpfe rundum sahen aus, als würden sie stundenlang in VBSG-Schlaufen fahren, weil der Bus noch der kühlste Ort war in dieser Stadt, die halt einfach nicht für den Sommer gemacht ist. Einen Moment lang dachte ich, dass Scheit Lin und seine Rathäusler doch wenigstens alle Bäche und Flüsse freilegen und überall Brunnen überlaufen lassen und die Kreuzbleiche mit einem Seelein fluten könnten, aber gell, bald ist wieder Herbst, und die Gallenstadt ist doch eine tolle Winterstadt. Zuhause in meiner Dachwohnung moderten die gesammelten Ostseequallen vor sich hin, die würden mal ein lustiges Überra-

Es war keiner von uns.

schungspräsent geben; es roch nach verwesenden Zwetschgen und gewitter regendurchnässten Fussballschuhen; kurz vor Mitternacht, und mein Superthermometer zeigte inside 28,9 und outside noch immer 23,2. Kein Windhauch, nirgends, fernes Wetterleuchten immerhin, sogar der Heli schien am Himmel zu kleben statt zu fliegen. Ich legte ein wenig Cramps auf und dann die Goldenen Zitronen, Economy Class, der Song mit dem dicken Dafflecoat in Marburg und dem Gruselfilm, zählte wahllos Ostsee-Hafenstädte von Rostock bis Tallinn auf und zappte noch tonlos durch die televisionären Kanäle, alle Fenster sperrangelweit offen wie die nackige Nachbarin, die sich bedrohlich weit aus dem Küchenfenster lehnte, als wollte sie sich einem Gewittersturm hingeben, der noch einen Überzeugungsgrund suchte. Hitze fressen Hirn auf, Grilladen sind oft schön schwierig. Und diese Gerüchte, ständig! Drei immerhin sollte ich noch klarstellen, bevor hier endlich der Herbst anbricht. Also der Dieselsepp oder überhosige Gamsitjoe oder wie der

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tannige Brülisauer Waldschrat mit den Blechhütten und dem Sprengstofflager auch immer hiess, der hat mit uns nichts zu tun. Sicher ein prima Sepp, aber wir haben es generell nicht so mit den Appenzellern, zu wenig See im Gemüt. Und man mag uns Pfahlbauern ja einiges zutrauen, aber die uns immer wieder angedichteten Banküberfälle sind zu viel des Guten. Also: Es war keiner von uns, der Anfang Juli mit einer Kapuzenjacke und einer Brille «mit auffällig dickem Gestell» die Raiffeisenbank in Eschlikon überfallen hat und dann mit dem Velo Richtung Wallenwil davongeradelt ist. Und es war, entgegen allen Schulterklopfern, auch der keiner von uns, der nur eine Woche später in einem «schwarzen, dünnen Mantel» und mit «einer Nylontasche mit der Aufschrift XXX-Lutz» die Volksbank in Bregenz ausraubte, obwohl er mit dem linken Bein hinkte, wie die Polizei in ihrem Zeugenaufruf schrieb. Aber ehrlich gesagt hegen wir natürlich schwere Sympathien mit Gesellen, die per Velo oder zu Hinkefuss eine Bank erleichtern gehen und die zu viele Filme gesehen haben. Kann man nicht genug. Charles Meltdown Pfahlbauer jr.



NR. 831 von THeres senn

SaiTENLiNiE «Free Pussy Riot!» Kein Tag ohne die populäre Forderung. Russlandkarten werden mit «Pussia» angeschrieben und übers Netz verbreitet. Das Titanic-Magazin bittet Putin bildlich, jetzt doch noch bitte Campino, Cro und die Raab-Lena einzusperren. Sogar am Grossmünster in Zürich wurde ein Plakat mit der Freiheitsforderung entrollt. Das traut sich hier am Dom mal wieder keiner. Obwohl Bischof Markus Büchel als «kritischer Geist» (wie ihn René Hornung vorne im Heft nennt) vielleicht durchaus Verständnis dafür aufbringen könnte. Ein Streitpunkt wäre allerdings das Kleingedruckte auf dem Plakat («Fuck Putin now»). Politisch explosive Stimmen hört man im Osten also dazu noch keine, aber in Kreuzlingen ist einige Aufregung um die private Sicherheitsfirma City Watch Security

entstanden, die im Seeburgpark patrouilliert und im Namen der Stadt Bussen verteilen darf. Die Juso-Gemeinderätin Nina Schäfli stellte dazu sechs Fragen an den Stadtrat, die «Kreuzlinger Zeitung» berichtete. Und schon war Feuer unter dem Dach. Es hagelte Leserbriefe und der CityWatch-Chef schaute persönlich für eine Richtigstellung bei der Zeitung rein. Es heisst, mit agentisch-verstecktem Diktiergerät. Da wird man hellhörig. Feuer unter mehreren Dächern breitete sich bekanntlich auch in Arbon aus. Stefan Keller, der in seinem Buch «Die Zeit der Fabriken» die Geschichte des Saurer-Areals vor Jahren aufgearbeitet hat, spricht nun auf «thurgaukultur» von einer «materiellen Vernichtung eines Kulturdenkmals». Ein ganz eigenes Kulturdenkmal auf dem Areal hatte Glück, zum Glück.

Das Atelier von Peter Kamm wurde vom Feuer haarscharf verschont. Das wäre ein herber Verlust, nicht nur für die Kunst, gewesen. Um explosive Energie geht es im Osten auch noch an einem anderen Ort. Am 29. September wird in Heiden der internationale «Nuclear-Free Future Award» an Personen vergeben, die für ein Ende des Atomzeitalters kämpfen. Das Preisgeld ist satt, 10’000 Dollar für jede der drei Kategorien: Widerstand, Aufklärung und Lösungen. Mit dem Widerstandspreis wird Gabriela Tsukamoto ausgezeichnet, die als Bürgermeisterin eines portugiesischen Dorfes gegen den Uranabbau in ihrem Land kämpft. Besondere Anerkennung (als Preis gibt es kein Geld, sondern ein Werk eines Künstlers) erhält Susan Boos als «zuverlässige Autorin, die das Thema Kernenergie nie

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aus den Augen gelassen hat». Wir gratulieren. An dem Abend, an dem sie im Kursaal Heiden ihren Preis entgegen nehmen wird, wird im Pelikan-Erker in St.Gallen das Fenster aufgestossen und in die Gasse hinaus proletet. Es ist Wortlaut-Zeit, im «Saiten» natürlich wieder mit Marcus Schäfer und Diana Dengler. Die textliche Sprengkraft dazu wird diesmal aus mehreren Federn stammen. Eine davon führt, das verraten wir hier gerne schon mal, die Appenzellerin Dorothee Elmiger, die vor zwei Jahren mit dem Roman «Einladung an die Waghalsigen» eingeschlagen hat. Wir freuen uns und rufen laut, ein bisschen neben dem Takt zur Hype-Schreierei für die Sängerinnen mit Strickmasken: Wir haben hier auch Frauen, die sich als Revolutionsträgerinnen entpuppen könnten!


Das Kulturmagazin «saiten» präsentiert

n e s s a G r e u a h

St.GallenS unGehaltene Reden

letztes Jahr war es gruusig uf de gass, diesmal proleten marcus schäfer und Diana Dengler vom theater am tisch ungehaltene reden aus dem pelikan–erker in die st.galler gassen hinab.

29. September, 23 uhr, Schmiedgasse 15, St.Gallen 5. st.galler literaturfestival Wortlaut


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