N°217 · LGBT

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Ostschweizer Kulturmagazin

November 2012

N°217

Ausserdem :Â

Quartier-Tod Sammlungs-Angst Achtziger-Wut



Editorial Wenn Sie, liebe_r Leser_in, auf den folgenden Seiten dieser Schreibweise begegnen, sind zum einen in jedem Fall Sie gemeint – ob Sie sich als weiblich, männlich oder beides oder keins von beidem verstehen. Und zum andern heissen wir Sie damit auch typografisch willkommen in Queerland. Diese «Saiten»-Ausgabe unternimmt eine Expedition ins schillernde Geschlechterleben dies- oder jenseits der heterosexuellen (vermeintlichen) Norm. Gestartet sind wir mit der Frage, ob Homosexualität heute in der gesellschaftlichen Selbstverständlichkeit angelangt sei und damit am Ende einer langen Geschichte der Diskriminierungen. Darauf deutet zumindest die zunehmende Zahl von Führungsleuten in der Politik oder Wirtschaft hin, die sich als schwul oder lesbisch outen. Unsere Expedition weitete sich dann aus in die diversen und komplexen Zwischen- und Sowohl-Als-AuchRegionen der Sexualität. Unterwegs haben wir unter anderem gelernt, dass gemäss Studien neun von zehn Menschen mindestens zum Teil bisexuell sind. Dass sich am Konzept von Transgender weitreichende politische, gesellschaftliche und künstlerische Aufbrüche festmachen lassen. Oder dass es mit der Normalisierung halt doch noch nicht so weit ist – noch immer herrschen Ängste und Tabuisierungen. Klar wurde auch: Unsere kleinräumige Region, wo sich jede_r kennt, ist nicht gerade ein Queer-Paradies. Aber was nicht ist ... – Grafikerin Anna Frei jedenfalls hat sich für dieses Heft zu einem sprudelnden imaginären ­Archiv der Trans*Ostschweiz inspirieren lassen. Und online ergänzen wir das Heft mit einem musikalischen Best-of-Queer, ausgewählt von DJ Scarlett: www.saiten.ch. Weiter in diesem Magaz_in: die ungestümen 80er-Jahre des Punk, die unsichere Zukunft der Kunstsammlung John, die grosskotzeten Baupläne «hinter den Gleisen». Und der Nachruf auf die Historikerin und «Saiten»Mitdenkerin Sabin Schreiber. Peter Surber und Andrea Kessler

Impressum Saiten – Ostschweizer Kulturmagazin 217. Ausgabe, November 2012, 18. Jahrgang, erscheint monatlich Herausgeber: Verein Saiten, Verlag, Schmiedgasse 15, Postfach 556, 9004 St.Gallen, Tel. 071 222 30 66, Fax 071 222 30 77, Redaktion: Andrea Kessler, Peter Surber, redaktion@saiten.ch Verlag/Anzeigen: Peter Olibet, verlag@saiten.ch Sekretariat: Gabriela Baumann, sekretariat@saiten.ch Kalender: Anna Tayler, kalender@saiten.ch Gestaltung: Carol Pfenninger, Michael Schoch, grafik@saiten.ch Vereinsvorstand: Susan Boos, Lorenz Bühler, Heidi Eisenhut, Christine Enz, Hanspeter Spörri (Präsident), Rubel Vetsch

Vertrieb: 8 days a week, Rubel Vetsch Druck: Niedermann Druck AG, St.Gallen Anzeigentarife: siehe Mediadaten 2010 Saiten bestellen: Standardbeitrag Fr. 70.-, Unterstützungsbeitrag Fr. 100.-, Gönnerbeitrag Fr. 280.-, Tel. 071 222 30 66, sekretariat@saiten.ch Internet: www.saiten.ch Fotografie, Illustration: Daniel Ammann, Florian Bachmann, Beni Bischof, Michael Bodenmann, Stefan Bösch, Christiane Dörig, Tine Edel, Adrian Elsener, Rahel Eisenring, Anna Frei, Georg Gatsas, Mirjam Graf, Jonathan Németh, Lika Nüssli, Franziska Messner-Rast, Elias Raschle, Tobias Siebrecht, Theres Senn, Barbara Signer, Manuel Stahlberger, Felix Stickel, D-J Stieger, Lukas Unseld

Odermatt, Charles Pfahlbauer jr., Claire Plassard, Text: Eva Bachmann, Marcel Bächtiger, Anjana Milo Rau, Philippe Reichen, Holger Reile, Shqipton Bhagwati, Susan Boos, Wolfgang Bortlik, Matthias Rexhaj, Adrian Riklin, Mark Riklin, Roman Riklin, Brenner, Rolf Bossart, Kurt Bracharz, Sabina Harry Rosenbaum, Anna Rosenwasser, Andri RosBrunnschweiler, Melina Cajochen, Wendelin Brühtetter, Andreas Roth, Daniel Ryser, Kristin Schmidt, wiler, Sina Bühler, Richard Butz, Bettina Dyttrich, Verena Schoch, Anja Schulthess, René Sieber, Heidi Eisenhut, Marcel Elsener, Christian Erne, Andreas Fagetti, Hans Fässler, Tin Fischer, Anna Frei, Monika Slamanig, Barnaby Skinner, Yves Solenthaler, Hanspeter Spörri, Wolfgang Steiger, Johannes Stieger, Mathias Frei, Silvio Frigg, Carol Forster, Christina Susi Stühlinger, Kaspar Surber, Florian Vetsch, Genova, Andrea Gerster, Flori Gugger, Giuseppe Gracia, Nathalie Grand, Eva Grundl, Michael GugDaniela Vetsch Böhi, Roger Walch, Michael Walther, genheimer, Etrit Hasler, Frank Heer, Damian Hohl, Anne Käthi Wehrli, Bettina Wollinsky, Rafael Zeier René Hornung, Ralph Hug, Kathrin Haselbach, Lea Korrektur: Noëmi Landolt, Esther Hungerbühler Hürlimann, Marco Kamber, Daniel Kehl, Florian © 2012: Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte Keller, Thomas Knellwolf, Andreas Kneubühler, Fred vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Kurer, Noëmi Landolt, Manuel Lehmann, David Genehmigung. Die Urheberrechte der Beiträge ­Loher, Sandra Meier, Melissa Müller, Peter Müller, und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag. Keine Fabienne Naegel­i, Andreas Niedermann, Jürg Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte,



iNHAlT

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Hinter den Gleisen. von René Hornung Stadtratswahlen. von Peter Surber Redeplatz. Mit Debora Buess Mehrfach belichtet. mit Daniel Ammann und Claire Plassard

TiTel 10 Diese Konfusion ist ihr ganz recht. Schwule Frauen – geht das? von Bettina Dyttrich 13 Das Trans*ABC. ein Glossar. von Noemi Heim 14 «Narrenfreiheit gabs nicht.» Urs Tremp, Pionier der Schwulenszene, macht jetzt in Appenzell weiter. von Harry Rosenbaum 15 Vom Glamour zur Normalität. Einst fichiert, heute hofiert: Homosexuelle in der Ostschweiz, ein Rück- und Ausblick. von René Hornung 17 Kreuz und queer durch den Kiez. Ein Nachttrip durch Berlin mit Filmemacher Markus Gisler. von Claire Plassard 19 Kurz und pink. Links und Infos. 21 Alles ganz easy? Zu sich kommen und Coming-out: Junge Homo- und Bisexuelle erzählen. von Timo Posselt 24 Die Revolution und ihre Töchter. Lesbisch sein einst und jetzt: Vier Frauen aus zwei Generationen im Porträt. von Corinne Riedener 27 Mein Name ist... Wenn aus Ray Lia wird: Eine Begegnung mit der Initiant_in des ersten Transgender-Treffs in der Ostschweiz. von Andrea Kessler

KulTuR 40 Musik. Lurker Grands Buch über die Achziger-Jahre des Punk. von Pius Frey 43 literatur. Jolanda Spirigs «Schürzennäherinnen». von Peter Müller 44 Kunst. Die Zukunft der Art-BrutSammlung John. von Meinrad Gschwend 47 Theater. Die Kellerbühne und das Autorentheater. von Peter Surber 48 Film. Das Festival «Pantalla Latina» in St.Gallen. von Geri Krebs 49 Von der Rolle. von Anja Schulthess 49 Schaufenster. 50 literatour. mit Richard Butz 51 Theaterland. 51 Forward. 53 Presswerk. von Damian Hohl

Illustrationen: Anna Frei THeMA 31 Rundflug. von Jürg Odermatt, Heidi Eisenhut, Wendelin Brühwiler, Kurt Bracharz, Daniela Vetsch-Böhi und Mathias Frei 34 Wild im Herzen. Nachruf auf Sabin Schreiber. von Wolfgang Steiger 36 ins rechte licht gerückt. Alfred Huggenberger und seine Biographen. von Harry Rosenbaum 37 Borderliner am rechten Rand. Anwalt Valentin Landmanns St.Galler Vergangenheit. von Ralph Hug 38 Flaschenpost. von Roman Elsener aus New York

KAleNDeR 55 Termine im November. 77 Charles Pfahlbauer jr. 79 Nr 013. von Theres Senn 79 Saitenlinie.

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StadtratSwahlen

Eine Frage der Macht

Ginge es nach den Architekten Burkhalter Sumi, würde auch noch der nicht minder hübsche Bruder vom Leoparden (rechts im Bild) nach St.Gallen ziehen. Bild: Burhalter Sumi hinter den GleiSen

St.Galler Quartierspekulationen Mit der Eröffnung der Parkgarage unter der Fachhochschule versuchen die Planer, die Gegend hinter den Gleisen zur gleichberechtigten Seite des Bahnhofs aufzuwerten: «vorne» der öffentliche Verkehr, «hinten» der Privatverkehr. Ob diese Aufwertung je funktionieren wird, ist angesichts der peinlichen Patzer mit der fehlenden Behinderten- und Velozugänglichkeit der Perrons aus der Unterführung eine berechtigte Frage. Warum erst der Volkszorn nach der Einführung des neuen Verkehrsregimes Tiefbauamt und SBB zum Nachdenken gebracht hat, ist angesichts der langen Vorlaufzeit für Planung und Bau der Fachhochschule unerklärlich. Wenn es im Kleinen, bei der Zugänglichkeit, nicht funktioniert, klappt’s dann wenigstens im Grossen? Wohin steuert das Quartier hinter den Gleisen? Zwei symbolträchtige Häuser machen diese Diskussion nötig: die Villa Wiesental und das Spanische Klubhaus. Geht es nach den Grundeigentümern, verschwinden nach der alten Molkerei (dort entsteht zur Zeit ein Gebäude für den KV) auch diese beiden Häuser. So unterschiedlich Swisscanto und die Genossenschaft Klubhaus als Grundeigentümer auch sind: Beide rufen nach mehr Ausnützung. Aber daran entzündet sich nun die Grundsatzdiskussion: Wie viel Verdichtung wollen wir? Wie viel Spekulationsgewinn lassen wir zu? Verdichtung in Ehren, aber wenn emotional besetzte Orte wie die seit Jahren dem Zerfall überlassene Villa Wiesental oder das weit herum beliebte Restaurant im Spanischen Klubhaus verschwinden, gehen Heimat-Gefühle verloren. Die Rede ist nicht von dusseligen Sentimentalitäten. Nutzer und Bewohnerinnen eines «gros-

sen Mockens» bringen kein Engagement für ein Quartier mit. Das birgt sozialpolitischen Sprengstoff: Jedes Quartier, jede Stadt braucht Zusammenhalt. Das gilt es zu bedenken, wenn nun das Lachen-Quartier grossmassstäblich umgepflügt wird und wenn hinter dem Bahnhof der Turm der Fachhochschule bei den Investoren den Appetit auf höhere Ausnützung anregt. Er bekomme laufend Angebote von Investoren, sagt Reto Antenen, der Präsident der Genossenschaft Spanisches Klubhaus. Die wollen auf der Parzelle Geld verdienen: abbrechen und viel höher neu bauen. Die Stadt hat zwar ein Vorkaufsrecht für das Klubhaus, aber ein Interesse, hier mit öffentlichen Geldern einen Ort mit Charme und Geschichte zu erhalten, ist nicht auszumachen. Auch der städtische Vertreter im Genossenschaftsvorstand redet dem Verkauf das Wort. Nur: Ob die Genossenschafter den Verkaufsplänen ihres Vorstandes dann zustimmen werden, steht noch in den Sternen. Und Klubhaus-Genossenschafter – so ist anzunehmen – sind auch Villa-Wiesental-Freunde. Dort ist der Appetit der Investoren noch um einiges grösser. Die acht Projekte, das Resultat aus dem Wettbewerb mit riesigen Flächenvorgaben, sind mit ihrer Wucht der Beweis dafür. Gewonnen hat die «Stadtkrone» von Caruso St.John, oben im Bild einer der unterlegenen Entwürfe. Nun muss darüber gestritten werden, ob das Neubauprojekt die Entlassung der Villa Wiesental aus dem Schutzinventar rechtfertigen kann. Noch wichtiger aber ist die Grundsatzfrage: Welche Stadtentwicklung wollen wir hinter den Gleisen? René Hornung

Am 25. November wählt St.Gallen zwei neue Mitglieder des Stadtrats. Zur Wahl stehen zwei Parteien, die CVP mit Patrizia Adam, die SP mit Sylvia Huber und Ruedi Blumer, dazu der parteilose Markus Buschor und der chancenlose Christian Hostettler. Allerdings: Die CVP hat schon einen Sitz, ein zweiter kommt ihr gemessen am Wähleranteil nicht zu, und Patrizia Adams bisherigen Auftritte waren ohne Profil. Das haben selbst bürgerliche Wählerinnen und Wähler gemerkt – Adams Stimmenzahl im ersten Wahlgang war ein Debakel. Bleiben drei für zwei Sitze. Auf diese hat die SP beziehungsweise Linksgrün proportional Anspruch, doch links ist auch Architekt Buschor am ehesten zu Hause. Also weiter gefragt: Worum geht es bei dieser Wahl wirklich? Es geht um die Macht zwischen Privaten und der Öffentlichkeit. Es geht um den Ort, an dem sich die Machtfrage am deutlichsten stellt: die Baudirektion. Und damit um die bauliche Zukunft der Stadt. Die St.Galler Baudirektion hat keinen blendenden Ruf – wie die meisten Baudirektionen. Ein Vorwurf: Unter Elisabeth Beéry und schon unter Vorgänger Erich Ziltener hätten die Chefbeamten kleine Königreiche aufgebaut. Ein zweiter: Wirkungslosigkeit. Die MarktplatzÜbung endete vorläufig in einem Beinah-NullProjekt. Und das Baukultur-Gremium hat bis jetzt kaum Spuren hinterlassen. Ein dritter Vorwurf: Bauverzögerung, zum Beispiel beim bisher nicht bewilligten Olma-Hotelprojekt – erklärtermassen eins der Motive, die hinter der Kandidatur Buschor stehen. Genau da aber wird es kritisch. Mit AkrisSeniorchef Max Kriemler portiert ein Mann Buschor, der seinerseits grandiose Olma-Erweiterungspläne hegt. Und dessen Geschmack man vom neoklassizistisch hingeklotzten EinsteinKongresszentrum her kennt. Kriemler-Akris gehören heute schon weite Teile des Hangs zwischen Felsenstrasse und Oberem Graben. Nordwestlich schliesst sich das «Raiffeisen-Quartier» an, die nördliche Altstadt wiederum ist teils im Besitz der Notenstein-Bank. Das heisst: Die Zentrumslagen sind Interessensgebiet einiger weniger Grossgrundbesitzer. Wo sich Besitz und Macht kumulieren, wächst der Druck auf die öffentliche Verwaltung. Markus Buschor wäre, ob er es will oder nicht, als Kandidat Kriemlers und diverser Berufskollegen, die ihn unterstützen, im Amt von allen Seiten her bedrängt und nicht frei. Dem Druck standhalten kann am ehesten, wer ohne Lobbyinteressen ist und eine starke Partei und Fraktion hinter sich hat. Bleiben also noch zwei. Peter Surber

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Redeplatz

«Grün heisst auch links» Debora Buess, 21, die Jüngste im St.Galler Stadtparlament, über Wiesen und Visionen. «saiten»: Sie sind auf dem Weg zum Unterschriftensammeln. Machen Sie das gern? debora buess: Grundsätzlich schon. Weil man mit allen möglichen Leuten ins Gespräch kommt, auch mit solchen aus ganz anderen Zusammenhängen. Und man ist draussen … Klar, es kann auch hart sein – als wir während der letzten Olma Unterschriften gesammelt haben für die Initiative zur Aufhebung der Wehrpflicht, da wurden wir von manchen beschimpft. Wer Politik macht, braucht ein dickes Fell. Haben Sie das? Nicht immer. Aber ich gehe schon gern auf Leute zu und kann es mit vielen. Wie das im Parlament wird? Ich freue mich auf die Erfahrung, aber stärker zuhause fühle ich mich in Aktionen, in einer Bewegung. Wo die Leute sagen: He, das nervt, das müssen wir ändern! Das macht Spass und ist mir näher als Parteistrategie. Die Jungen Grünen sehen sich auch eher als Bewegung. Vor der Wahl gab es deswegen Streit mit der Mutterpartei, weil die Jungen Grünen auch SVP-Leute zur Wahl empfohlen haben, bloss weil diese gegen die Überbauung am Waltramsweg in Rotmonten waren. Eine grüne Wiese mehr oder weniger: Das ist tatsächlich noch kein politisches Programm. Nein, aber der Waltramsweg ist schon wichtig – als Sinnbild einer falschen Entwicklung. Dass der grüne Ring um die Stadt noch weiter beschnitten wird, für ein paar Einfamilienhäuser,

das macht einfach keinen Sinn. Solche Villenquartiere sind eine absurde Wohnform. Was wäre denn eine sinnvolle Wohnform? Verdichtetes, genossenschaftliches Wohnen. Ich bin selber so aufgewachsen, in der Remishueb, es hatte Platz und viele Kinder. Und bis heute merkt man es dem Quartier an, dass es lebendig und sozial ist. Was sind Ihre sonstigen Stadt-Visionen? Wir müssen mehr für den Velo- und Langsamverkehr tun. Die Innenstadt muss autofrei werden, Richtung Bahnhof und in der nördlichen Altstadt. Es kann mit den Autos nicht so weitergehen wie heute. Wir müssen umsteigen, auf ÖV und Velo. Oder auch auf Slalomboards und Trottinetts. Und die Kulturstadt St.Gallen? Wenn ich ausserhalb bin, lobe ich St.Gallen immer dafür, dass in diesem konservativen Städtli kulturell so viel los ist, vor allem mit dem Palace. Das darf nicht weggespart werden. Ist Bern, wo Sie studieren, damit vergleichbar? Was in Bern politisch und kulturell läuft, finde ich extrem spannend und motivierend. Allein die Reithalle mit ihrem Programm könnte einen voll beschäftigen. Im Vergleich dazu fehlt es in St.Gallen schon an konsumfreien kulturellen Räumen. Übrigens merkt man das andere Klima beim Unterschriftensammeln: In Bern geht das viel ringer.

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Sie sammeln jetzt gegen die Verschärfung des Asylgesetzes. Kein klassisch grünes Anliegen … Die Jungen Grünen sind nicht nur grün, sondern auch links. Wer eine nachhaltige Welt will, muss sich auch sozial positionieren. Dabei macht mir die Hetzpolitik gegen Ausländer am meisten Sorgen. Das könnte auch mein erster Vorstoss im Parlament sein: Wahl- und Stimmrecht für Ausländerinnen und Ausländer. Die Solikarte, mit der wir Cumuluspunkte für Leute mit Nothilfe sammeln, sehe ich auch als Beitrag für jene, die es am ärgsten trifft. Hilft die Solikarte nicht am Ende nur wieder der Migros? Klar, es ist nicht die Lösung für alle Probleme, es bleibt innerhalb des Systems, aber dafür ist die Hilfe ganz konkret. Und die Karte trägt zur Sensibilisierung bei, auch bei Leuten, die man sonst weniger erreicht. Sie sind ein optimistischer Mensch? Momentan grad nicht so, wegen der ganzen Asyldebatte. Da gibt es so viel miese Propaganda, und man rennt gegen eine Wand. Aber das muss nicht so bleiben, es gibt auch andere Zeichen. Wäre ich pessimistisch, dann würde mein Engagement wahrscheinlich rasch erlahmen. debora Buess, 1991, hat vor zwei Jahren die Solikarte (www.solikarte.ch) initiiert und ist neu in den St.Galler Gemeinderat gewählt worden. Sie studiert Geologie in Bern. Interview: Peter Surber / Bild: Tine Edel



Mehrfach belichtet

mit Daniel Ammann (Bild) und Claire Plassard (Text) Der Fotograf Daniel Ammann schickt der «Saiten»-Redaktion monatlich ein Bild ohne Hintergrundinformationen. Wechselnde Autorinnen und Autoren schreiben die Legende.

Es sind gewisse Orte, gewisse Geräusche, gewisse Bewegungen, die Bilder aus der Erinnerung hervorrufen. Es sind Momente im Hier und Jetzt, in denen sich Vergangenes spiegelt, obwohl als scheinbar Unbeteiligter an einer beliebigen Szenerie vorbeigegangen wird. Eine Häuserfassade, ein muskulöses Wadenbein, eine rechteckige Fensterglasscheibe – das Wahrgenommene wird zum Spiegel, der den Beobachter selbst in Szene rückt; plötzlich erscheint eine Aufnahme aus seiner Erinnerung im Glas, die sich – manchmal minim, manchmal massiv – von der Gegenwartserfahrung unterscheidet. Der Wahrnehmende verschmilzt mit dem Wahrgenommenen, obwohl er die gegenüberliegende Strassenseite entlanggeht. Obwohl er doch eigentlich nur einem Mann beim Erklimmen der Häuserfassade zuschauen wollte, oder dem Zucken seines Wadenmuskels; oder weil er erst mit Blick auf die Fensterglasscheibe bemerkte, dass auf der eigenen Strassenseite Bäume gepflanzt wurden. Das Wahrgenommene erscheint aus veränderter Perspektive. Die Scheinwerfer richten sich auf die Erinnerung. Eine Aufnahme wird aus den Katakomben des Kopfkinoarchivs hervorgeholt, dem Tageslicht ausgesetzt und in der Gegenwart entspult. Man sieht, hört und spürt damals. Doch den Moment tatsächlich aus der Vergangenheit zurückholen? – Nein, das vermag der Spiegel nicht. Einzig ein leiser Duft aus zeitlicher und geografischer Entfernung zieht vorbei, schlängelt die Strassenseite ein paar Meter entlang. – Wie lange ich Deinen Geruch nicht mehr eingeatmet habe. Ob ihn mein Archiv freigeben wird, unvermittelt, eines Tages? Spiegel, wo bleibst Du? Komm, Spiegel. Komm.

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Quelle: Archiv f端r Frauen- und Geschlechtergeschichte, St.Gallen


LGBT

Diese Konfusion ist ihr ganz recht Viele Frauen sind fasziniert von Schwulen und schwuler Kultur. Manche n ­ ennen sich sogar selbst schwul. Schwule Frauen – wie soll das gehen? von Bettina Dyttrich

Es begann mit «Brokeback Mountain». Oder begann es schon vorher? Jack und Ennis lernen sich 1964 als Neunzehnjährige kennen; sie hüten gemeinsam Schafe auf einer Art Alp im US-Bundesstaat Wyoming. Sie verlieben sich und haben Sex – doch das ist nicht vorgesehen Anfang der sechziger Jahre, schon gar nicht in einer der konservativsten Ecken der USA. Beide heiraten und haben Kinder, aber kommen nicht voneinander los. Der Film zeigt, wie diese Liebe, die sich nicht leben lässt, nicht nur das Leben der beiden Männer zerstört, sondern auch ihr ganzes Umfeld leiden lässt. Elenas* Ehe war in einer Krise. Ihr Mann zog sich immer mehr zurück. «Ich fühlte mich allein. Das ‹Brokeback Mountain›-Fanforum hat mich gerettet, es war ein emotionales Ventil für mich.» Die 45-jährige St.Gallerin war tief beeindruckt vom Film des taiwanisch-amerikanischen Regisseurs Ang Lee. «Er veränderte mein Leben», sagt Elena, die inzwischen geschieden ist. «Er erinnerte mich daran, was wirklich wichtig ist. Seither versuche ich zu leben, ohne etwas zu verschieben.» Sie begann auf dem Online-Fanforum mitzudiskutieren: «Der Film hat die Sache von Lesben und Schwulen mehr vorangebracht als etliche Pride-Paraden», ist sie überzeugt. Eine Auswahl von Texten aus dem Forum wurde 2007 als Buch veröffentlicht: «Beyond Brokeback – The Impact of a Film». Eine Frau aus einer konservativen christlichen Familie berichtet, zwei verliebte Männer beim Sex zu sehen, sei «ein heiliger Moment» gewesen. «Ich bin Ennis», schreibt ein 25-jähriger Russe, der Angst vor dem Coming-out hat: «In

Brokeback Mountain sah der Ennis in mir, was ihn erwartet, wenn er so weiterlebt wie bisher, und er erschrak zu Tode.» «Brokeback Mountain» erschütterte die Vorurteile von tausenden, er half Schwulen und Lesben beim Comingout – aber er brachte mit seinen existenziellen Fragen auch Aufruhr in das Leben von Menschen, die weder schwul oder lesbisch noch homophob waren. Sie schreiben von wochenlanger emotionaler Instabilität, häufigem Weinen, «einer Art Midlife-Crisis». Fast alle sind dankbar dafür. «Viele fingen als Reaktion auf den Film an zu schreiben», erzählt Elena. «Das begann oft aus dem Bedürfnis heraus, einen anderen, weniger tragischen Schluss zu finden. Dann entstand alles Mögliche daraus … Geschichten in alternativen Universen zum Beispiel. Manche Leute haben inzwischen ‹richtige› Romane veröffentlicht.» Harry Potter und sein Liebhaber Dass Menschen Geschichten aus Büchern oder Filmen weiterspinnen, ist nichts Neues. So richtig zu boomen begann die sogenannte Fanfiction mit dem Internet. Eine besondere Spielart davon ist Slash: Geschichten über die homosexuelle Anziehung zwischen Figuren, die «offiziell» hetero sind oder kein Sexleben haben. Slash begann mit Romanzen zwischen Captain Kirk und Mr. Spock von «Star Trek»; heute wird fast alles geslasht: von Batman über Harry Potter bis zu japanischen Mangas. Es sind vor allem Frauen, die Slash schreiben. Über die «Brokeback Mountain»-Fanszene kam Elena zu ihrer neuen Leidenschaft: «gay romance» oder «m/m books», schwule Liebesgeschichten, die immer ein Happyend ha-

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LGBT ben. Stört sie dieses Voraussehbare nicht? Elena grinst und schüttelt entschieden den Kopf. Seit einigen Jahren liest sie fast nichts anderes mehr. Warum sie das Genre derart fasziniert, kann sie sich selber nicht ganz erklären. Es gehe nicht einfach um Sex – von «porn without plot» grenzt sie sich ab. Was sie fasziniere, seien die Beziehungen zwischen schwulen Männern. «Manche Romance-Autorinnen und -Fans, die ich getroffen habe, definieren sich als schwule Männer in einem Frauenkörper. Anfangs fand ich das seltsam, jetzt nicht mehr.» Selber sehe sie sich nicht so, aber sie sei viel offener geworden. Heute ist Elena auf einem Forum aktiv, das englischsprachige «m/m books» kommentiert und diskutiert. Sie ist Teil der Jury der Rainbow-Awards, einer Auszeichnung für schwullesbische und Transliteratur. Kürzlich war sie an einer Konferenz für Autor_innen und Leser_innen in England. «Die Mehrheit der Bücher hatte schwule Protagonisten und wurde von Frauen geschrieben. An der Konferenz nahmen etwa siebzig Leute teil, sechzig davon Frauen.»

gerichtet». Viele Heterofrauen wollten Ähnliches sehen wie schwule Männer, sagt auch die deutsche Regisseurin Petra Joy, die Sexfilme für Frauen dreht. Doch für manche Frauen bleibt es nicht bei Faszination oder Sympathie: Sie fühlen sich selbst schwul. Und das ist möglicherweise gar nichts Neues. Der deutsche Autor Uli Meyer hat für seinen Text «Almost homosexual» in der Literaturgeschichte nach Spuren gesucht, die auf schwules Begehren bei Frauen hindeuten: von der Schriftstellerin George Sand im 19. Jahrhundert, die Männerkleider trug und «weiche» Männer wie den Komponisten Frédéric Chopin liebte, bis zu Carson McCullers (1917–1967), der Autorin des Romans «Das Herz ist ein einsamer Jäger»: In ihren Geschichten kommen schwule Offiziere, Tomboys (jungenhafte Mädchen) und Transvestiten vor, und sie war mit einem Schwulen verheiratet. Manche dieser Frauen würden sich heute wohl als schwule Transmänner definieren, vermutet Uli Meyer – doch bisher seien sie unsichtbar geblieben, denn sie wurden als seltsame heterosexuelle Frauen interpretiert. Inzwischen gibt es einen Namen für das Ganze: Girlfag. Eine Subkultur ist am Entstehen, zumindest im Internet. «Girlfags sind Frauen, die sich zu schwulen/bisexuellen/ queeren Männern hingezogen fühlen und sich teilweise selbst als schwul definieren. Klingt verwirrend, ist es auch, aber davon lassen wir uns doch nicht unterkriegen», heisst es in einem deutschen Onlineforum.

5000 Jahre Patriarchat Woher kommt dieses Interesse von Frauen an Schwulen und schwuler Kultur? «Zwei Männer sind heisser als einer» ist eine gängige Erklärung – schliesslich finden auch viele heterosexuelle Männer lesbischen Sex aufregend, warum soll es umgekehrt bei heterosexuellen Frauen anders sein? Aber erklärt das alles? Auf dem Forum dearauthor.com erklärt eine RomanceAutorin: «Jede heterosexuelle Beziehung schleppt einen Riesenballast hinter sich her. Diesen Ballast loszuwerden, indem ich m/m schreibe, ist wunderbar befreiend. Ich kann mich

Schwul im Traum Naima* ist 34, im Toggenburg aufgewachsen. Heute lebt sie in Winterthur. «Ja, ich bin schwul», sagt sie. «Nicht jeden Tag, aber meistens.» Auch für Naima war «Brokeback Mountain» sehr wichtig: «Der Film löste eine Krise aus. Ich bekam eine schwere Grippe. Während ich im Bett lag, wurde mir klar, dass ich es nicht mehr verdrängen konnte: Ich wollte als Mann mit einem Mann Sex haben.» Neu war das eigentlich nicht: Schon mit vierzehn, fünfzehn Jahren war Naima fasziniert vom Thema und schaute jeden Film darüber an, den sie finden konnte. «Später, ab etwa zwanzig, träumte ich immer wieder, ich sei ein schwuler Mann. Ich fühlte mich sehr wohl in diesen Träumen.» Ausserhalb der Träume war sie von Sex überfordert: «Ich versuchte eine heterosexuelle Frau zu sein, was ich offenbar ja war. Aber es ging nicht. Ich war blockiert.» Als sie ihrer damaligen Therapeutin einen schwulen Traum erzählte, meinte die nur, das helfe auch nicht weiter. Sie sei ja kein Mann. «Ich dachte, irgendwie hat sie ja recht.» Weiterhin interessierte sie sich für schwule Filme und Literatur. «Aber ich hatte das Gefühl, kein Recht darauf zu haben. Am Pink Apple kam ich mir wie eine Voyeurin vor.» Dann kam «Brokeback Mountain». «Es tat weh, das Gefühl, nicht den Körper zu haben, den ich brauche. Ich musste etwas tun.» Sie begann sich offensiv mit «schwulem Zeug» zu beschäftigen: Filmen, Magazinen, Blogs, Pornos. Und sie redete mit Freundinnen: «Ich brauchte immer einen Anlauf, bis ich es sagen konnte. Aber sie reagierten grossartig.» Sehr wichtig war für Naima der Blog eines schwulen Berliner Transmanns. «Er dokumentierte sehr offen, was er alles erlebt hatte: neuer Vorname, Hormone, Brustoperation, Personenstandänderung. Da verstand ich das erste Mal: Das könnte ich auch. Ich könnte Hormone nehmen, einen Bart bekommen, in Schwulenbars gehen, ohne aufzufallen …» Als Nächstes suchte Naima den Kontakt mit Transmännern und Menschen, die sich als queer definieren. Die meis-

«Girlfags sind Frauen, die sich zu schwulen/bisexuellen/ queeren Männern hingezogen fühlen und sich teilweise selbst als schwul definieren. Klingt ver­wirrend, ist es auch, aber davon lassen wir uns doch nicht unterkriegen.»

auf die Figuren als Individuen konzentrieren und muss nicht herausarbeiten, was sie repräsentieren im Kontext von 5000 Jahren Patriarchat oder was es bedeutet, wenn die eine oder andere beim Sex oben liegt.» Das klingt ein bisschen nach Kapitulation – müssen Frauen auf Schwule ausweichen, weil der Versuch, den Ballast des Patriarchats loszuwerden, ohnehin zum Scheitern verurteilt ist? Ist das wirklich befreiend? Abgesehen davon sind auch gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht zwangsläufig egalitär … Trotzdem – könnte schwule Kultur eine Art Vorbild sein? Ein Punkt, in dem das zutrifft, ist Pornografie. Während Heteropornos mit wenigen Ausnahmen klar den Blick des Mannes einnehmen und für viele Frauen uninteressant bis abstossend sind, kennt der Schwulenporno, wie der verstorbene Musikjournalist Martin Büsser schrieb, «keine eindeutig festgelegten Machtpositionen, diese sind vielmehr spielerisch variabel». Natürlich gebe es Ausnahmen, aber tendenziell sei der Schwulenporno «weniger auf Erniedrigung, Angst, Überwältigung, Hierarchisierung und Besitzanspruch aus-

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LGBT ten Leute hätten ein falsches Bild von Transmenschen, sagt sie: «Sie denken, jemand sei hundert Prozent trans – und wolle dann alle körperlichen Veränderungen – oder gar nicht. Dabei gibt es viele Leute, die den Körper nicht oder nur teilweise verändern wollen oder sich weder als Frau noch als Mann definieren.» Naima entschied sich gegen körperliche Veränderungen, nach einigem Überlegen auch gegen einen neuen Vorna­ men. «Ich habe manchmal das Gefühl, wenn ich als Frau wahrgenommen werde, fehlt etwas. Aber auch umgekehrt würde etwas fehlen, einfach ein anderer Teil.» Sie glaube nicht an ein wahres Selbst, und es sei wahrscheinlich gar nicht möglich, «richtig» wahrgenommen zu werden. «Es gibt in den USA diesen Transmann und Schriftsteller, Patrick Califia. Er hat erst spät, in den Wechseljahren, mit Testosteron begonnen. Er sagte, er habe es nicht früher ge­ macht, weil er nicht unterscheiden konnte, was seine Trans­ identität war und was die Folgen der Frauenfeindlichkeit der Gesellschaft.» Zur Sicherheit zitiert Naima das Original: «‹I wasn't sure I could separate the effects of misogyny from gender dysphoria.› Das verstehe ich.» Es gehe ihr nicht da­ rum, die Identität von Transmännern in Frage zu stellen, sagt sie. «Aber wir werden alle schon als Kind mit Bildern und Meinungen bombardiert: wie Frauen angeblich sind, wie sie aussehen müssen, was sie auf keinen Fall tun dürfen. Mit Fremdzuschreibungen. Kein Wunder, gibt es dieses Ent­ fremdungsgefühl dem eigenen Körper gegenüber. Daraus zu schliessen, dass ich ein Mann sei, ist mir zu einfach.» Sie erinnert sich an die Gefühle, die sie am Ende der Pubertät hatte: «Ich dachte, ich kann keine Frau sein. Aber der zweite Gedanke war sofort: Wer zum Teufel bestimmt denn das?»

Das Trans*aBC von noemi Heim

➝  asexuaLiTäT bezieht sich auf Personen, die kein interesse an oder Verlangen nach sexueller interaktion verspüren. Das heisst aber nicht, dass asexuelle menschen keine romantische Beziehung eingehen wollen. asexualität kann nicht in Zusammenhang mit dem zölibatären Lebensstil gebracht werden, da dieser unabhängig vom sexuellen Verlangen gewählt wird.

Männer sind neutral Frauen gälten in unserer Gesellschaft seit je als «das andere», sagt Naima. «Der Mann ist das Normale, das Neutrale, und lange habe ich mich nach dieser Neutralität gesehnt.» Sie hasste es, wenn Frauen in Interviews gefragt wurden, wie sie dieses und jenes «als Frau» sehen. «Erst viel später ver­ stand ich, dass das Anerkennen eines anderen Blicks auch das Resultat eines Kampfes war. Auch wenn ich ein gespaltenes Verhältnis dazu habe. Als Frau zu leben, ist nicht einfacher, aber möglicherweise spannender.» Naima ist froh um alles, was nach «Brokeback Mountain» passiert ist: «Etwa einen Monat nach dem Film merkte ich: Wenn ich mich beim Sex als Mann denke, ist viel mehr mög­ lich. Ich kann zwar immer noch nicht so Sex haben, wie ich es mir wünsche, aber die Blockade ist fast verschwunden. An guten Tagen habe ich ein Vertrauen in meinen Körper, wie ich es vorher nie hatte.» Naima trägt kurze, schwarz gefärbte Haare und ein Fla­ nellhemd. Offensiver als früher kombiniert sie Männer­ und Frauenkleider, wie es ihr gerade gefällt. Oft wird sie für eine Lesbe gehalten, manchmal auch für einen sehr jungen Mann. Diese Konfusion ist ihr ganz recht. Ihr langjähriger Freund unterstützt sie: «Er hat auch eine schwule Seite. Das ist super.»

➝  BisexuaLiTäT auch ambisexualität genannt, beschreibt die sexuelle orientierung von menschen, die nicht nur ein sexuelles, romantisches, emotionales und erotisches Verlangen zu gegengeschlechtlichen menschen haben, sondern auch zum eigenen Geschlecht. Laut den zwei bahnbrechenden Kinsey-reports (1948 und 1955) sind 90 bis 95 Prozent der Bevölkerung zu einem gewissen Grad bisexuell. allen Vorurteilen zum Trotz lebt die mehrheit der bisexuellen menschen in festen Beziehungen und unterhält selten Beziehungen zu beiden Geschlechtern gleichzeitig. ➝  BuTCH wird meist als Selbstdefinition genutzt und steht im Zusammenhang mit dem ausdruck ➝ Femme. Butch beschreibt eine lesbische Frau, die aufgrund ihres Verhaltens, Kleiderstils und Haarschnitts sehr männlich wirkt. sie 0widerspricht damit dem ➝ heteronormativen Frauenideal. Die Gesellschaft nennt sie deswegen oft abschätzig «Kampflesbe» oder «mannsweib». eine Butch hat manchmal eine Femme als Partnerin und tritt meist als dominanter Teil auf. es gibt aber auch Butch-zu-Butch Beziehungen.

*Namen geändert

➝  Femme / LiPsTiCK-LesBen sind frauenliebende Frauen, die durch ihr feminines aussehen eher dem heterosexuellen Frauenbild entsprechen. sie werden gerade wegen ihrer femininen art oft für ➝ straight gehalten. eine feminine lesbische Frau, die mit einer Butch liiert ist, wird Femme genannt. eine feminine lesbische Frau, die sich jedoch feminine Partnerinnen aussucht, wird Lipstick-Lesbe genannt.

Bettina Dyttrich, 1979, ist «Woz»­Redaktorin.

➤ 13 SAITEN 11.12


LGBT

«Narren­freiheit gabs nicht»

➝  Drag Queen / Drag King sind Menschen, die an Bühnenshows gegengeschlechtliche Kleidung tragen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, wird Drag Queen genannt. Eine Frau, die als Mann auftritt, wird Drag King genannt. ➝  Gay / straight sind Wörter, um die eigene sexuelle Orientierung zu beschreiben. So nennen sich homosexuelle Menschen gay und bezeichnen ihre heterosexuellen Mitmenschen als straight. Auch wenn sich das Wort gay ei­gentlich nur auf homosexuelle Männer bezieht, sind in dieser ­Wortkombination auch lesbische Frauen einbezogen.

Urs Tremp war in den Siebzigern und Achtzigern ein Pionier der Enttabuisierung der Homosexualität in der Ostschweiz. Seine Schöpfungen wie der Kulturraum «Zabi» an der Wassergasse in St.Gallen und die Szenenzeitschrift «anderscht ome» haben einer verkrusteten Gesellschaft damals Toleranz und Akzeptanz den Schwulen gegenüber abgerungen. Gab es diesbezüglich Narrenfreiheit, wenn man aus der Kulturszene kam? «Nein», sagt der frühere Wirt der St.Galler Altstadtbeiz «Letzte Latern» heute. Anfänglich sei das sehr schwierig gewesen, sowohl das Outing wie auch das Feedback der Gesellschaft.

➝  Gender ist ein Begriff für das soziale Geschlecht. Da Sex nur das biologische Geschlecht umschreibt, ergänzt Gender den Begriff um soziale, gesellschaftlich-kulturelle Aspekte. Gender beinhaltet Geschlechteridentität, Geschlechterrolle und -funktionen.

Bis vor Bundesgericht «Manchmal endete das sogar vor Bundesgericht», erinnert sich Tremp. «So, als wir in unserer Zeitschrift ‹anderscht ome› den Obelix abgebildet hatten, der einen Hinkelstein mit Vorhaut auf dem Rücken trug.» Das Heft wurde in der Stadt St.Gallen an einem bewilligten Aktionsstand aufgelegt. «Das geht doch nicht in einer Domstadt, schimpften die Leute daraufhin», erinnert sich Tremp an die Reaktionen des Bürgertums auf die saloppe Art, wie die St.Galler Homoszene ihre Probleme thematisierte. Ein anderes Mal, in den Neunziger Jahren, geriet Tremp als Wirt der «Letzten Latern» in Rechtshändel, weil er Bilder seines Freundes und Oscar-Preisträgers H.R. Giger in seinem Lokal ausstellte. Zwei weibliche Gäste klagten in der Folge wegen Sexismus. Auch damit musste sich das oberste Schweizer Gericht befassen. In beiden Fällen, in denen Tremp aus Gründen einer ideologisierten Sexualethik vor Gericht erscheinen musste, zog er den Kürzeren. Trotzdem waren die Urteile letztlich aber doch Eisbrecher, lautet seine heutige Bewertung. Sie hätten indirekt dazu beigetragen, die gesellschaftliche Liberalisierung in der Schwulen-Frage in Bewegung zu setzen.

➝  Heteronormativität steht für die heterosexuell ausgerichtete Weltanschauung der Gesellschaft. Es gibt bestimmte Vorstellungen wie ein typischer Mann und eine typische Frau aussehen, ­lieben und leben. Dieses Zweigeschlechterdenken (Mann/ Frau) führt dazu, dass heterosexuelle Geschlechterrollen, Geschlechterfunktionen, Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen zur Norm erhoben werden. ➝  Heterosexismus soll den Begriff ➝ Homophobie ergänzen. Für den Heterosexismus ist die Heterosexualität die einzige «normale» Form der Sexualität und Beziehung. Andere sexuelle Identitäten, Verhaltensweisen oder Beziehungen kommen nicht in Frage. Aus diesem Grund werden alle nicht-hetero­ sexuellen Identitäten als abweichend oder krank verleugnet oder stigmatisiert. ➝  Homophobie heisst wörtlich übersetzt Angst vor Homosexu­ alität. Dieser Begriff beschreibt aber nicht nur die Angst,­ sondern auch die negative Einstellung gegenüber homose­­xu­ ellen Menschen, die durch Beschimpfungen, Belästigungen, Drohungen, Diskriminierung bis hin zu Gewalt gegen homosexuelle und ➝ bisexuelle Menschen zum Ausdruck kommt.

Schwulen-Disco kein Problem Der Betrieb des «Zabi» sei von Anfang an geduldet worden, erinnert sich Tremp. Die Disco, die immer freitagabends dort stattfand, sei erlaubt gewesen. Zu diesen Anlässen seien jeweils zwischen 300 und 400 Leute aus der Region gekommen. Der sozialpolitisch engagierte Kultur-Tausendsassa macht um seinen Einsatz für die Normalisierung des Verhältnisses der Gesellschaft zu ihren Homosexuellen kein Aufhebens. «Jetzt sind wir hier akzeptiert. Mit einem Kampf wie früher würden wir heute nur offene Türen einrennen.» Tendenzen neuer Homo-Feindlichkeit, die da und dort wieder aufflackern, will Tremp nicht bestreiten. «Dagegen müssen sich nun aber die Jungen wehren. Ich habe meinen Teil getan.» Dass es wieder zu einer Diskriminierung wie vor dreissig oder vierzig Jahren kommen könnte, glaubt Tremp hingegen nicht. Die ruppigen Reaktionen, die es damals hagelte, führten bei ihm auch zu keinerlei Verbitterung, im Gegenteil. «Ich sehe das heute mit Amüsement», sagt er. Tremp ist der alte Macher geblieben. Er hat eben die Künstlerkolonie «Gigeregg» in Appenzell auf die Beine gestellt.

➝  Inter* beschreibt die Tatsache, wenn ein Geschlecht nicht eindeutig zugeteilt werden kann und jemand sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale besitzt. In der Medizin wird von einer Störung der Geschlechtsentwicklung gesprochen. Betroffene lehnen die medizinische ­Pathologisierung ab und definieren sich als Inter*. Der Stern steht für weitere Selbstdefinitionen wie beispielsweise inte­ rsexuell, Hermaphodite oder Zwitter. ➝  LGBT steht für englisch Lesbian, Gay, Bisexual und Trans*. Es bezeichnet eine Gemeinschaft, deren Mitglieder nicht der ➝ heteronormativen Gesellschaft entsprechen. ­Ursprünglich ging es nur darum, den schwul-lesbischen und bisexuellen Bewegungen eine übergreifende Kurzform zu geben (LSB). ➝ Trans* kam später dazu, da es sich nicht um eine sexuelle Orientierung handelt, sondern um eine ­Geschlechtsidentität. Man sprach nun von LSBT. Der Einbezug von ➝ Inter* erfolgte erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Harry Rosenbaum, 1951, ist freier Journalist.

➤ 14 SAITEN 11.12


LGBT

Vom Glamour zur Normalität Einst fichiert, heute hofiert: Homosexualität scheint bis in die Chefetagen hinein zur Normalität geworden zu sein. Aber das stimmt nur halb. von René Hornung

Die glamourösesten Jungs sind heute hetero. Selbstdarstellerisch, wie aus dem Ei gepellt, treffen wir sie in der Bar und im Club. Vor ein paar Jahren hätten ihre Vorgänger ein solches Auftreten noch hämisch kommentiert: «So schwul!». Zwar gibt es das Schimpfwort auf den Pausenplätzen nach wie vor. Doch seine einst klar sexuelle Bedeutung hat es ein schönes Stück weit verloren. «Schwul» ist heute fast alles: von schlecht über langweilig bis zu intellektuell. In den Siebziger Jahren waren es die homosexuellen Männer selber, die sich des Schimpfworts bemächtigten: Je selbstverständlicher «schwul» verwendet werde, desto mehr nehme es dem Begriff den diskriminierenden Charakter. Der Lauf der Zeit hat diese These bestätigt. Längst ist schwul, im Sinne von homosexuell, auch in der «NZZ» salonfähig. Die Wahrnehmung in der Gesellschaft, aber auch das Selbstverständnis der Betroffenen hat sich markant verändert. Aus den «Homophilen», «Homosexuellen» und «Schwulen» sind «Gays» geworden. Die Lesben sind in vielen Belangen sogar der wahrnehmbarere Teil der Community. Und zur aktuellen LGBT-Community gehören mehr: Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender People. Aus Engagement wurde Dekoration Das Community-Denken bleibt nicht ohne Folgen für das Selbstverständnis der einzelnen Gruppen. Je breiter das Publikum in der Bar, je gemischter das Volk auf dem Dance­floor, desto unklarer wird, wer wo dazugehört. Die glamouröse Drag-Queen, die im Schwulenclub die Gastgeberin spielt, steht neben der «echten» Frau, der eleganten Lesbe. Der

sportliche Junge, der mit seinem breiten Lachen die Schwulenherzen zum Schmelzen bringt, ist womöglich ein Mädchen, das gerne in die Bubenrolle schlüpft. Girls und Boys haben es heute dank dieser breit gewordenen Szene aber bloss vermeintlich einfacher, ihre vom Mehrheitsverhalten abweichende Identität zu finden. Das Coming-out ist trotz lesbischer und schwuler Vorzeigestars im Fernsehen und in der Politik nicht viel leichter geworden. Der Konflikt, zu einer Minderheit zu gehören, muss nach wie vor durchgestanden werden – auch wenn man danach meistens in einer breitgefächerten Community seinen Platz findet, in der es viele Facetten gibt, vom Emo-Boy über die Mode-Lesbe bis zum Macho. In diesem Punkt hat sich die Community wohl am meisten gewandelt. In den 1930er-Jahren trafen sich ein paar Schwule noch klandestin in einem St.Galler Café, und als einer aus der Gruppe sich unter den damals strengen Sittengesetzen etwas zuschulden kommen liess, wurde gleich die ganze Gruppe vor Gericht gestellt. Als die Schwulenbewegung der frühen 1970er-Jahre sich im «Alternativzentrum» oder unter den Fittichen der Linken in der Schwertgasse traf, notierte der Staatsschutz, wer da ein- und ausging. Der äussere Druck schweisste aber auch zusammen und brachte so viel Energie, dass es Schwule und Lesben waren, die die ersten Parties in der Grabenhalle in den frühen Achtzigern organisierten – in einer Zeit, als in der Halle noch geturnt wurde und vor jedem Fest der Boden aufwändig abgedeckt werden musste. Die Beteiligten, aber auch die Hetero-Freund_innen sonnten sich im Glamour: Man kann also doch etwas ändern

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LGBT ➝  Queer bedeutet im englischen soviel wie «anders», «von der Norm abweichend» und wurde anfänglich hauptsächlich als Schimpfwort für homosexuelle Menschen benutzt. Durch die politische Bewegung während der AidsKrise, fand eine Neubewertung des Wortes statt. Heute steht queer für alle Geschlechterrollen, Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen, die nicht der ➝ heteronormativen Gesellschaft entsprechen.

und erreichen. Die Kehrseite: Dafür, dass die Transvestiten auf der Bühne ihre Show abziehen konnten, mussten sie einst kämpfen. Heute bezahlt jeder hippe Club eine «Lady GagaKopie» als Empfangsdame. Aus Engagement ist Dekoration geworden. Der Kampf verschwindet Die Grenzen sind nicht mehr so klar gezogen. Der englische Ausdruck «gay» schafft Distanz; das mit der Schwulenbewegung verbundene politische Engagement, der Kampf für eine offenere Gesellschaft verschwindet. Die «metrosexuellen» Jungs und Girls tauchen auf, alle dürfen alles sein, mindestens im Hochglanzheft – aber lieber nicht in der eigenen Familie. Sind Fernsehfiguren, Stadtpräsident_innen oder Regierungsmänner aus der LGBT-Community noch etwas Besonderes? Ja, wenn sie wie Klaus Wowereit in Berlin ihre Lust am Party-Feiern in den Dienst des Tourismusmarketings stellen.

➝  Queer THeOry ist eine Kulturtheorie, welche die sexuelle und geschlechtliche Identität nicht als naturgegeben sieht, sondern sie als sozial-kulturell konstruiert definiert. Geschlecht, soziale Geschlechterrollen und sexuelles Begehren in Bezug auf Zweigeschlechtlichkeit und ➝ Heteronormativität werden dabei kritisch hinterfragt. ➝  reGeNBOGeNfAMILIe ist eine familie, bestehend aus mindestens einem homosexuellen elternteil. regenbogenfamilien sind in der Gesellschaft noch nicht akzeptiert, und es fehlen wichtige juristische rahmenbedingungen für Themen wie unterhaltspflicht, Sorgerecht oder Anspruch beim Todesfall des leiblichen elternteils. Aktuell ist die Motion «Stiefkindadoption für gleichgeschlechtliche Paare», die im Ständerat knapp aufgenommen wurde und jetzt vor den Nationalrat kommt. es wird geschätzt, dass in der Schweiz gegenwärtig circa 6000 regenbogenkinder aufwachsen.

Die Community tut gut daran, den kämpferisch motivierten Glamour zu bewahren. Oder wenn Corinne Mauch in Zürich die Gay-Pride eröffnet. Aber Guido Westerwelle? Ah ja, der ist ja auch schwul. Aus der Empörung ist Erwartung geworden: «Er soll bitte etwas Glamour in mein Leben bringen». Also freuen wir uns, wenn der Regierungsrat sich mit dem Lebenspartner zeigt oder wenn drei von fünf Bieler Stadtregierungs-Mitgliedern sich zur Community zählen. Heute ist es zum politischen Tabu geworden, sich gegen die gleichgeschlechtliche Ehe zu stellen – die die linke Schwulenbewegung von einst als Kopie bürgerlicher Verhaltensmuster noch abgelehnt hatte. Sind die Schwulen und Lesben, die Bi- und TransgenderPersönlichkeiten also in der langweiligen Normalität angekommen? Wohl nicht wirklich, denn die Akzeptanz steht auf tönernen Füssen, wie der Blick in Richtung fundamentalistischer Bewegungen zeigt. Die Community tut also gut daran, den kämpferisch motivierten Glamour zu bewahren.

➝  TrANSGeNDer ist ein Oberbegriff für Menschen, die sich ihrem biologischen Geschlecht nicht zugehörig fühlen und die von der Gesellschaft gesetzten Geschlechtergrenzen durchbrechen. Transgender umfasst nicht nur Transmenschen, sondern alle Gender, die nicht den zweigeschlechtlich geprägten Geschlechterrollen entsprechen und sich irgendwo dazwischen befinden. ➝  TrANSSexuALITäT ist eigentlich ein falsch verwendeter Ausdruck. Die Selbstdefinition von Menschen, die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren können und geschlechtsangleichende Massnahmen vornehmen, lautet Trans*. Denn Trans* hat nichts mit Sexualität oder sexueller Orientierung zu tun. einen Menschen, der in einem männlichen Körper geboren wurde, sich aber als Frau identifiziert, nennt man Transfrau. Ein Transmann identifiziert sich als Mann, hat aber weibliche Geschlechtsmerkmale.

René Hornung, 1948, ist freischaffender Journalist.

➝  TrANSveSTISMuS definiert Menschen, die zeitweise gegengeschlechtliche Kleidung tragen, dies aber nicht wie ➝ Drag Queens und ➝ Drag Kings als Show präsentieren. Im Gegensatz zu ➝ transsexuellen Menschen wollen sich Transvestiten keiner Hormonbehandlung unterziehen. Sie leben meistens in der rolle, die ihnen durch ihr biologisches Geschlecht zugeteilt wurde. Crossdressing (gegengeschlechtliche Kleidung tragen) ist ein anderer Begriff dafür.

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LGBT

Kreuz und queer durch den Kiez «Saiten» war mit dem Filmemacher M ­ arcel Gisler unterwegs im homosexuellen Berlin – eine nächtlicher Bericht samt Currywurst, homophoben Taxifahrern und einer angedrohten Schlägerei. von Claire Plassard

Freitagabend in Kreuzberg, zehn Uhr. Über dem Eingang von «Tante Horst» an der Oranienstrasse leuchtet ein roter Schnürchenschriftzug: «Likörchenklub». Marcel Gisler hat bereits im Innern auf einem Sofa Platz genommen und nippt an einem Espresso. «Der Taxifahrer war ganz ungläubig, dass es eine Bar mit diesem Namen geben soll. Ob die wohl nicht eher ‹Tunte Horst› heisse.» Ich gehe uns am Tresen zwei Bierflaschen holen. Die Barkeeperin – Typ Sophie Hunger mit kurzen Haaren – drückt mir ihre Empfehlung in die Hände und verlangt einen DJ-Euro für die zierliche junge Frau, welche an den Plattentellern Elektronisches serviert. Im Gegenzug gibts zwei Stempelabdrücke in Fischform auf das rechte Handgelenk. Einen für mich – und einen für meine Begleitung, die sich auf dem Sofa gerade eine Zigarette dreht.

ziehen?» Nicht selten hat jemand dem Filmemacher gestanden, dass er oder sie wegen «Tagediebe» oder «Die blaue Stunde» nach Berlin gezogen ist, fasziniert von der Freiheit und gleichzeitig zerstörerischen Kraft dieser Stadt – Filme, die Marcel Gisler den silbernen Leoparden von Locarno und den Max Ophüls Preis eingebracht haben. Als Androgynität Mode war Halb zwölf. Das Lokal füllt sich. Das Publikum ist angenehm durchmischt, der Männer- und Frauenanteil ausgewogen. Die Wände der Damentoilette sind mit Flyern für Vorträge über feministische Theorien und Aushängen für Lesben in Notlage geschmückt. Wir zahlen und ziehen weiter zu «Möbel Olfe» in die Reichenbergerstrasse, die nur einen Katzensprung entfernt ist. Mit Spraydose hat jemand «Homo Bar» in krakeligen Grossbuchstaben auf ein Leintuch, das neben der Tür der Bar hängt, gesprayt. Das Publikum ist etwas jünger, es hat fast nur Männer. Aber sind die schwul? «Voll», meint Gisler, «man sieht es ihnen nur nicht an. Die Kreuzberger Gays sind weniger parfümiert und rausgeputzt als die Schwulen in Mitte.» Ich betrachte den hohen Raum mit den freigelegten Rohren und der grünen Neonbeleuchtung. Aus den Lautsprechern dringt Alternatives. The Verve, PJ Harvey. Mein Begleiter trinkt Gin Tonic und erzählt, dass ihm Vincent Brachet, der Darsteller des Beni aus «F. est un salaud», dieses ehemalige Möbelgeschäft gezeigt hat. Er erzählt von seinem Coming-out in den späten Siebzigern: Androgynität lag im Trend, David Bowie war eine Ikone – nicht besonders schwer also, sich zur eigenen Homosexualität zu bekennen. Der Vater hatte trotzdem keine Freude und Orte zum Ausgehen in St.Gallen fehlten. «Sieht das heute anders aus?» Ich überlege. Mehr als die LeSchwu-Reihe im Kugl und das Nuts im Linsebühl kommen mir nicht in den Sinn. «Eine Schwulensauna beim Schützengarten gibts noch. Die haben wir uns als mögliches Motiv für meinen neuen Film ‹Rosie› angeschaut», ergänzt Gisler die kurze Liste.

Früher herrschte grössere Toleranz Marcel Gisler, 1960 in Altstätten geboren, kam als junger Mann nach Berlin und lebt heute in Kreuzberg. Das Westberlin der frühen Achtziger zog Kreative von überall her an, der Wohnraum war billig, man wollte sein Glück versuchen. Auch Gisler traf hier auf die günstigen Bedingungen, welche er sich erhofft hatte, um seinen Berufswunsch zu verwirklichen. Mit einem Stipendium studierte er Philosophie an der FU Berlin, jedoch eher als Vorwand, um seiner Leidenschaft Film nachgehen zu können: Mit einer vom theaterwissenschaftlichen Institut der Uni ausgeliehenen 16 mm-Kamera drehte er seinen ersten. Zusätzlich attraktiv war Berlin wegen der offenen homosexuellen Szene. Händchenhaltende Männer- und Frauenpaare gehörten zum Teil des Grossstadtbildes. Mehr als heute, glaubt Gisler. «Es herrschte grosse ­Toleranz gegenüber der Lebensweise und Sexualität der Anderen. Ich erinnere mich, wie in der Nachbarschaft zwei junge Männer total exponiert im Erker ihrer Wohnung vögelten. Der Wirt von nebenan meinte am nächsten Tag nur beiläufig: Jungs, könnt ihr nicht wenigstens die Vorhänge

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LGBT Im ehemaligen Schwulenkiez Ein paar Minuten später stehen wir im rappelvollen, plüschig rot gehaltenen «Roses» an der Oranienstrasse. Es ist kurz vor halb eins. Eine rundliche Frau mittleren Alters mixt hinter der Bar fleissig Drinks. Ich bitte sie, mir etwas über den Laden zu erzählen. «Och, die Bar! Aber du siehst gut aus», raunt sie kurzangebunden. «Eigentlich gehört die sonst eher der kratzbürstigen Sorte an», weiss Gisler. Die Stimmung ist ausgelassen, Augenpaare halten Ausschau nach einem Flirt. Einer mit blauem T-Shirt hat Marcel Gisler ununterbrochen im Visier, bis wir raus an die frische Luft gehen. Auf dem Gehsteig leeren wir unsere Gläser und beschliessen, einen kurzen Abstecher nach Schöneberg, dem ehemaligen Schwulenkiez, zu machen. «Kumpelnest 3000», Lützowstrasse. «Das ist doch ein bisschen pervers dort», meint der Taxifahrer, ein gesprächiger junger Mann türkischer Herkunft. «Da muss man aufpassen, dass einem nicht an den Arsch gefasst wird.» Vielleicht sollten wir ihm vom «S036» oder vom «Südblock» erzählen, die Partyreihen durchführen, wo seine schwul-lesbischen Landsleute ausgelassen zu orientalischen Klängen feiern. Bevor wir dazu kommen, sind wir jedoch bereits am Ziel. Die barock verkitschte Deko im «Kumpelnest 3000» wird von Glitter und Spiegeln dominiert. Es ist laut, man wippt zu Nenas «99 Luftballons». Ein Mann streckt mir die Zunge raus und kassiert als Antwort eine Grimasse. Die Stimmung in der Bar ist angespannt. Gisler kriegt Schläge angedroht, als er auf der Toilette aus Versehen einen Pinkelnden anrempelt. Er ist enttäuscht von der Bar, in der er für seinen Film «Die blaue Stunde» Szenen gedreht hat: «Ist nicht mehr, was es mal war. Und kaum noch gay – mir gönd.» Gesagt, getan – zurück nach Kreuzberg.

Kurz und Pink ➝  Zum Beispiel die Schweiz Als erstes deutschsprachiges Land hat die Schweiz 1942 die allgemeine Strafbarkeit homosexueller Handlungen aufgehoben. 1992 wurde das Verbot von gleichgeschlechtlicher Sexualität im Militär und das der ­homosexuellen Prostitution abgeschafft. Im ICD-Katalog der WHO war Homosexualität aber bis 1992 als eigene Krankheit erfasst. Seit dem 1. Januar 2007 können lesbische und schwule Paare ihre Partnerschaft zwar eintragen, heiraten dürfen sie aber nach wie vor nicht. Im März hat der Ständerat mit knapper Mehrheit der Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare zugestimmt. Stimmt auch der Nationalrat zu, muss der Bundesrat eine Gesetzesrevision vorlegen – er rät aber aufgrund «mangelnder gesellschaftlicher ­Akzeptanz» davon ab. ➝  Zum Beispiel Argentinien Eine Weltpremiere: Zukünftig kann in Argentinien jeder und jede das eigene Geschlecht selber definieren. Nach einem neuen Gesetz wird die Geschlechtszugehörigkeit allein durch das innere und individuelle Erleben des Geschlechts bestimmt, so «wie es jede Person fühlt», unabhängig von der Geschlechtsbestimmung bei der Geburt. Minderjährigen garantiert das Gesetz ebenfalls die freie Geschlechterwahl. Sollten Eltern oder andere Erziehungsberechtigte die Zustimmung verweigern, kann die minderjährige Person einen Kinderanwält_in anrufen. Zudem wurden die Krankenversicherungen zur Kostenübernahme von geschlechtsverändernden Behandlungen und Eingriffen verpflichtet.

Kapitulation um halb fünf Als wir das «Rauschgold» am Mehringdamm betreten, ist es viertel nach zwei. Im Schaufenster baumelt ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift «Muschimuffel». Heute finden keine Transvestieshows auf der kleinen Bühne der Bar statt, wir sind froh über eine Verschnaufpause an einem Stehtisch und reden lange. Um halb vier treffen wir im «Melitta Sundström» – auf der gegenüberliegenden Strassenseite des Mehringdamms, benannt nach einer berühmten Berliner Drag Queen, – zufällig auf Bekannte von Gisler. Einer von ihnen meint, dass ich ihn unbedingt einmal ins sagenumwobene «Berghain» begleiten solle – an einem Sonntagnachmittag. Dann sei es nicht so überlaufen. Eigentlich wollte Marcel Gisler den Abend auf der Tanzfläche des «SchwuZ», dessen Eingang sich im hinteren Teil des Lokals befindet, ausklingen lassen. Wir bleiben aber bei einem letzten Glas im «Melitta Sundström» hängen. Ob ich denn nicht doch noch tanzen gehen wolle, auch wenn er jetzt aufgeben müsse? In den nächsten Tagen wartet viel Arbeit für seinen neuen Film «Rosie», der gerade den letzten Schliff erhält. Die Uhr zeigt halb fünf – ich kann gut mit dem Entscheid zur Kapitulation leben. Der eigentliche Höhepunkt war ohnehin um drei Uhr morgens bei einem Zwischenstopp in der Imbissbude «Curry 36»: Über den Flachbildschirm hinter der Kassentheke flimmerte eine Szene aus «High Heels» des homosexuellen Regisseurs par excellence – Pedro Almodóvar. Marisa Paredes singt im schimmernd grünen Kleid und mit langen roten Handschuhen «Piensa en mì». «Wir haben das queere Berlin gefunden!», lacht Marcel Gisler laut – und schiebt sich dabei ein letztes Stück Currywurst in den Mund.

➝  Purplemoon In ähnlichem Stil wie Facebook vernetzt die Internet-Community Purplemoon Schwule, Lesben und Bisexuelle in der Schweiz. Im Vergleich zu anderen Homo-Communitys geht es nicht in erster Linie um Sex. Nach den Richtlinien der Seite soll Purplemoon «ein friedlicher, angenehmer und ­vertrauenswürdiger Ort sein, an dem man Freunde finden und mit bestehenden Freunden in Kontakt bleiben kann.» ­Seine sexuelle Orientierung kann man genauso im Profil zeigen wie den Beziehungsstatus. Für viele homosexuelle Singles ist es eine sehr gute Plattform, um eine_n Partner_in zu finden. Es gibt auch spezielle Purplemoon-Parties. Die Seite ist explizit auch für Heteros offen. www.purplemoon.ch ➝  beziehungs-weise 2003 hat die Fachstelle für Aids- und Sexual­ fragen AHSGA St.Gallen eine CD-ROM mit Materialien und ­Arbeitshilfen zu Liebe, Erotik und Sexualität auf den Markt gebracht. Nach vier Auflagen und rund 4000 verkauften ­Exemplaren ist jetzt eine neubearbeitete und ergänzte fünfte Auflage erschienen. Die CD-ROM mit dem Titel «beziehungsweise» ist mit rund 2000 Seiten und laufenden Aktualisierungen das grösste Kompendium zum Thema im deutschsprachigen Raum. Eine Demo-Version ist online, das komplette Werk ist für 54 Franken erhältlich. www.ahsga.ch

Claire Plassard, 1990, studiert Germanistik und Philosophie in Zürich.

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LGBT ➝  COMOUT Seit drei Jahren läuft das Projekt COMOUT der AHSGA, ein Informationsangebot für Schulen ab der 2. Oberstufe. Eine schwule und/oder lesbische Person besucht im Rahmen der Sexualpädagogik die Klasse, erzählt aus ihrem Leben, thematisiert Klischees, beantwortet Fragen. «Wir wollen niemanden bekehren, sondern bieten den Jugendlichen die Gelegenheit, sich im direkten Kontakt mit Homosexuellen ein eigenes Bild zu machen», erklärt die AHSGA dazu. Das Angebot sei gefragt, sagt Fachstellenleiter Johannes Schläpfer – rund fünfzig Klassen pro Jahr werden besucht, das Interesse von Seiten der Schulen sei hoch, Widerstände gebe es kaum. www.ahsga.ch ➝  NET WORK Dass auch die queere Welt «in Winterthur nicht aufhört», davon ist Roland Köppel überzeugt – und trägt das seine dazu bei. Köppel präsidiert die Ostschweizer Regionalgruppe von Network, dem Verein schwuler Führungskräfte. Gesamtschweizerisch zählt Network rund 450 Mitglieder. Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit sind die Hauptziele – Köppel nennt ein Beispiel: In grossen Unternehmen seien zwar Diversity-Programme gefragt, aber meist nur mit Blick auf Frauen- oder Behindertenförderung, nicht aber auf Homosexualität. Privat und in der Freizeit sei Schwulsein zwar weitherum akzeptiert, in der Arbeitswelt gelte dies jedoch weit weniger, heisst es in der Network-Broschüre «Das Coming-out am Arbeitsplatz». www.network.ch

Quelle: Archiv für Frauen- und Geschlechtergeschichte, St.Gallen

➝  WyBERNET Das weibliche Pendant zu Network ist das ­Wybernet.­Im­Juli­2001­gegründet,­mit­dem­Ziel,­beruflich­ engagierten lesbischen Frauen eine Plattform zum Austausch ihrer Kompetenzen zu bieten, ohne dabei einen Teil ihrer Identität ausschliessen zu müssen, zählt das Netzwerk inzwischen rund 200 Mitglieder in sechs Regionalgruppen. Stossrichtung der Aktivitäten ist es laut Homepage, «den Stellenwert­und­das­Selbstverständnis­von­lesbisch­identifizierten­ Berufsfrauen in Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik zu erhöhen». www.wybernet.ch ➝  UNIGAy Unter dem Namen Unigay (früher HSGay) existiert ein Verein der Lesben, Schwulen und Bisexuellen an der Universität St.Gallen. Jüngste Aktivität war im Oktober ein Podiumsgespräch über das Problem der «gläsernen Decke» für Homosexuelle im Berufsleben. Demnächst startet der Verein ein generationenübergreifendes Mentoringprogramm unter dem Namen «GetConnected». Sein Ziel ist es, homooder bisexuelle Studierende mit erfahrenen Berufsleuten zusammenzubringen. Das Programm läuft Mitte November an und wird unter anderem von den Professoren Dirk Schäfer und Miriam Meckel unterstützt. www.unigay.ch ➝  LESCHWU «Wir stehen für eine Club- und Partyplattform ein, wo transsexuelle Menschen, lesbische Frauen und schwule­Männer­zusammentreffen.»­So­definiert­sich­LeSchwu, die Partyreihe, die seit Januar 2010 im St.Galler Kugl durchgeführt wird. Die nächsten Anlässe unter dem Titel «HomoTrans-Queerer­Event»­finden­jetzt­im­November­und­Dezember neu in der Sattelkammer an der Teufenerstrasse statt – dort kann die Party, anders als im Kugl, bis um drei Uhr nachts dauern. www.leschwu.ch (co/tip/Su.)

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LGBT

Alles voll ­easy? Um die zwanzig Jahre alt, in der Ostschweiz aufgewachsen, ­­­ homo- oder bisexuell: Wie sieht für junge Leute die Realität aus? Wir haben vier von ihnen befragt. Ist alles ganz einfach geworden heutzutage? Das Bild ist komplexer, Normalität noch immer vielerorts ein Fremdwort – dazu gehört auch die Tatsache, dass teil­ weise die Namen geändert werden mussten. Hier die Berichte. von Timo Posselt

Sebastian Brecht, 24,

aus St.Gallen, studiert Kunst:

Ich hatte meine ersten sexuellen Erfahrungen schon im Primarschulalter mit anderen Jungen. Später hab ich mir dann oft Nacktbilder von Männern im Internet angeschaut. In der Sek hatte ich auch Beziehungen mit Frauen; alles war also lange in der Schwebe. Erst mit zwanzig fühlte ich mich dann nur noch als Schwuler. Eines Nachmittags hab ich es meiner Mutter gesagt; sie sagte gleich, dass sie es immer gewusst habe, und wunderte sich, dass ich es ihr nicht schon früher gesagt hatte. Für meinen Vater ist mein Schwulsein kein Problem, er möchte mit mir einfach nicht über meine Männergeschichten reden. In meinem Freundeskreis wurde immer offen über Sexualität gesprochen. In der Schule hingegen verbreitete sich das eher unterschwellig, wie ein Gerücht. Ich weiss in St.Gallen von keinem Netzwerk für Schwule, Lesben und Bisexuelle und spüre keinerlei Unterstützung zum Beispiel seitens der Stadt. Die Ausnahme bildet die Party-Reihe LeSchwu im Kugl. Es ist der einzige Raum in der Ostschweiz, wo tanzen und vernetzen zusammenkommen. Weil es der Donnerstagabend ist, kommen auch immer mal ein paar Heteros. Ich finde es schade, dass sich solche Sachen oft nur in Nischen abspielen. Da stellt sich die Frage, ob man mit seiner «Andersartigkeit» an die Öffentlichkeit oder sich am Rand bewegen will. Das Stichwort hiesse für mich: gay-friendly. In Zürich steigen regelmässig grosse Partys, es wäre toll, wenn es in St.Gallen auch mal so eine Homo-Night gäbe. Neben dem Ausgang ist auch die

Internetseite Purplemoon sehr wichtig. Es ist so etwas wie unser eigenes Facebook. Das Entscheidende ist dort die Anonymität: In der Gesellschaft eckt man als Schwuler an, der Weg geht nur übers Coming-out. Auf Purplemoon kann man sich anonym mit Menschen treffen und muss sich nicht gleich vor allen blossstellen. Ich kenne viele, die erst ein Profil auf PM machten und erst später ihr Coming-out hatten.

Maura Hermann, 24,

aus St.Gallen, studiert Kunst:

Ich habe schon früh mit Frauen rumgeschmust, habe mich allerdings erst später ernsthaft mit Homosexualität auseinandergesetzt. Meine Eltern sind nicht ganz easy mit meiner Bisexualität umgegangen: Ich glaube, sie dachten, es sei eine Phase und die gehe vorüber. Sie hatten auch Angst um mich, weil es Homos in unserer Gesellschaft auch heute noch schwer haben. Mich hat es immer ein bisschen gestört, dass sich meine Sexualität nicht klar auf ein Geschlecht konzentriert. Sehr viele Homosexuelle definieren sich stark über ihre Sexualität. Manchmal wird man als Bisexuelle nicht ernst genommen: «Du bist doch eigentlich eh eine Hetero.» Es gibt viele Frauen, die in meinem Alter einfach nur ausprobieren wollen. Was auch total okay ist, manche Homosexuelle haben dann aber Angst, dass in einer Beziehung mit einer Bisexuellen plötzlich ein Mann auftaucht und sie verlassen werden. Bei den Männern gibt es auch Probleme.

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LGBT Manche fühlen sich bedroht oder in ihrem Stolz verletzt. In unserer Gesellschaft wird allgemein sehr viel über die Se­ xualität definiert. Es gibt auch viele Männer, die nicht da­ ran glauben, dass Frauen und Männer «nur» befreundet sein können. Ich glaube, dass Homosexualität überhaupt nicht akzeptiert ist: Wenn man sich die Rollenbilder in der Wer­ bung und der Pornoindustrie anschaut, hat man den Ein­ druck, dass die Errungenschaften der sexuellen Revolution eher wieder verloren gehen. Die Menschheit ist verunsi­ chert, und sie klammert sich an eine Norm­Sexualität, weil das ein vermeintlich sicherer Wert ist.

Annick Moser, 24,

aus Gossau, studiert Betriebswirschaftslehre:

Für mich gab es keine eigentliche Schlüsselsituation und auch kein Coming­out. In der Verwandtschaft wissen alle, dass ich lesbisch bin. Es wird aber nicht spezifisch darüber geredet. Meine Eltern sind ein wenig enttäuscht, da sie da­ von ausgehen, dass sie keine Enkelkinder von mir erwar­ ten können und wir beide, meine Schwester und ich, nicht hetero sind. Heute gehört es meiner Meinung nach zum guten Ton, Homosexualität zu akzeptieren. Es ist beispiels­ weise hip, Homo­Freunde zu haben. Ich habe aber schon oft erlebt, dass sich das ändert, wenn man selber damit in Berührung kommt, die eigene Tochter beispielsweise ho­ mosexuell ist. Ich bewege mich in meinem Alltag in ver­ schiedenen Welten, die sich bezüglich meiner Rollen und auch im Umgang mit meiner Sexualität enorm unterschei­ den. An der HSG und bei der Arbeit ist diese zum Beispiel völlig irrelevant, auch weil ich dort kaum persönliche Kon­ takte pflege. Wie die Kommilitonen an der HSG reagieren würden, wenn ich meine Homosexualität offen zeigen wür­ de, weiss ich nicht. Fakt ist aber, dass man an der HSG kei­ ne Homosexuellen schmusen oder Händchen halten sieht, ganz im Gegensatz zu heterosexuellen Paaren. Ich denke, dass das Klima an Orten wie der HSG den offenen Um­ gang mit Andersartigkeit nicht gerade fördert. Im Handball wissen alle von meiner Sexualität. Es ist für niemanden ein Problem, ich fühle mich voll akzeptiert und angenommen. Alles andere wäre aber auch ungünstig, da ich fünfmal die Woche mit den Mädels unter der Dusche stehe. Allgemein habe ich im Frauenhandball gute Erfahrungen mit meiner Homosexualität gemacht. Kommt man neu in eine Mann­ schaft, wird man auch schon mal direkt auf seine Sexualität angesprochen. Manchmal gehe ich mit den Handballerin­ nen in den Ausgang. Das ist dann eine völlig andere Welt. Mir ist es nicht wichtig, im Ausgang unter Homos zu sein, für mich ist zentral, dass ich mich wohl fühle. Es spricht na­ türlich nichts gegen eine gute Homoparty, aber immer muss das nicht sein, da ich mich nicht selber ghettoisieren möch­ te. In St.Gallen ist es zudem schwierig, eine gute Party für Homosexuelle zu finden ­ und wohl auch zu veranstalten. Ans LeSchwu ins Kugl gehe ich mehr aus Solidarität zu den Veranstaltenden.

renée Moser , 21,

aus Gossau, studiert Germanistik, Philosophie und Fotografiegeschichte:

Manche meiner Schulkollegen fanden es abartig, dass ich bisexuell bin. Körperlich angegriffen wurde ich deswegen nicht, die Jungs haben einfach Sprüche gerissen. Dann habe ich aber bald meine Freundin kennen gelernt, und mir war es eh egal, was die Leute sagten. Mein Vater fand es eigent­ lich okay, wollte aber nicht, dass ich Hand in Hand mit mei­ ner Freundin in Gossau rumlaufe. Er hatte Angst um seinen Ruf. Die Leute brauchen ja einfach etwas, worauf sie mit dem Finger zeigen können – ob das nun jemand ist, der ei­ nen Autounfall gemacht hat, angeblich stiehlt oder den gan­ zen Tag vor dem Fernseher sitzt. Bei mir ist es aber anders, ich konnte mir meine Sexualität ja nicht auswählen. Meine Mutter hat immer gesagt, es sei nur eine Phase und ich wür­ de darüber hinwegkommen. Ich glaube, inzwischen hat sie gemerkt, dass es keine Phase ist. Manchmal fragt sie sich, was sie falsch gemacht habe. Es war ein doppelter Schock für sie, als sie gemerkt hat, dass meine Schwester und ich beide bise­ xuell sind. Ich glaube, sie hat einfach Angst, dass wir uns da in etwas hineinbegeben, was uns nicht gut tut. Wenn ich mit ihr über solche Sachen rede, blockt sie immer ein bisschen ab. Meine Schwester war für mich keine Vorreiterin, ich hatte es schwerer. Während sie im Ausland Erfahrungen ma­ chen konnte, musste ich meine Eltern immer fragen, ob je­ mand bei mir übernachten durfte – und das bei Frauen und bei Männern. Natürlich hat meine Mutter nie gesagt, dass ich einen Mann heiraten und fünf Kinder zeugen soll. Insge­ heim würde sie sich aber schon Enkel wünschen, denke ich. Timo Posselt, 1991, studiert in Basel Genderstudies.

Quelle: HASG

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LGBT

Die Revolution und ihre Töchter Früher war das die Regel: Wer sich als Lesbe outete, wurde diskriminiert. Wie ist es heute? ­Vier Frauen aus zwei Generationen erzählen. von Corinne Riedener

Bea hatte also gute Gründe, für ihren Lebensentwurf zu kämpfen. In den Achtzigern und Neunzigern vernetzte sie sich mit gleichgesinnten Frauen und verschlang die Schriften von Simone de Beauvoir, Alice Schwarzer und Rita Mae Brown. Deren Roman «Rubinroter Dschungel» galt als eine Art Lesben-Bibel. Bea trainierte Frauen und Mädchen in Selbstverteidigung (Wen Do) und engagierte sich im Verein Limita (Prävention vor sexueller Ausbeutung). Kundgebungen und Demonstrationen markierte sie jeweils rot in der Agenda. «Die Demos am 8. März, dem Tag der Frau, waren legendär», sagt sie und versinkt kurz in Erinnerungen. «In dieser Zeit war unglaublich viel los: die Arbeit im Frauenhaus, Engagements in Frauengruppen, stundenlange Sitzungen und rauschende Partys.» Hotspot damals war die Frauendisco «La Luna» im Sittertobel. Bea legte dort jahrelang Platten auf. «Das war für mich Familie, Heimat, Boden.» Oft pilgerte sie auch nach Zürich in die «Tanzleila» oder nach Berlin, dem Mekka der Szene. «Wir waren eine eingeschworene Community. Einerseits war es uns wichtig, uns zu zeigen und zu präsentieren, andererseits wollten wir uns auch abgrenzen. – Ich war damals radikal», räumt sie ein. «Es war mir wichtig, mich in der Frauenbewegung und Lesbenszene zu finden und mich von patriarchalen Strukturen und gesellschaftlichen Konventionen zu befreien.» Die Devise hiess: kein Lippenstift, keine Bein- und Achselrasur und keine hochhackigen Schuhe – dies alles, um das von Männern gemachte Frauenbild zu sprengen. «Ich habe mich einfach neu erfunden.» Heute mag sie Lippenstift und Rasierer. «Damals war es nötig, radikal zu sein. Ich musste mich schliesslich positionieren.» Es sei halt eine kleine Revolution gewesen, aber

1987: Die Frauenbeiz im «Schwarzen Engel» ist voll besetzt, als ein Stein durch die Scheibe fliegt. Die Türsteherinnen können die aggressiven Männer draussen nur mit Mühe abwehren. Bea Höhener wirkt nachdenklich, als sie von diesem Vorfall erzählt. «Das war ein krasser Abend.» Die 51-jährige Lesbe war selbst jahrelang aktiv in der Frauenbeiz. Jetzt, 25 Jahre später, sitzt sie graumeliert, aber immer noch mit kurzer Undercut-Frisur und Sonnenbrille in der Gartenbeiz und erzählt von früher – von farbigen Demos, von Kundgebungen, politischen Aktionen und Lesben-Partys. «Die Achtziger und Neunziger waren eine aufregende Zeit.» Und vor allem eine wichtige: Die Frauenrechtsbewegung gab Vollgas und mit ihr auch die Lesbenbewegung. «Wir wollten einfach nicht mehr kriminalisiert und diskriminiert werden.» Man spürt an ihrem Tonfall, wie weh das damals getan haben muss. «Outings sind immer schwierig, aber damals war es noch problematischer.» Ein erstes «Regenbogenkind» Sie selber hatte ihr Coming-0ut mit siebzehn Jahren. «Keine einfache Sache. Besonders für mich als Appenzellerin – wir hatten damals nicht einmal Wahl- und Stimmrecht», sagt sie. «Ich wusste anfangs nicht recht, was mit mir los ist, denn ich hatte keine Vorbilder.» Als sie sich in ihre Arbeitskollegin Heidi verliebte, fiel aber der «Zwanzger». Die Beziehung hielt, und so kam 1985 Tochter Stephanie – wohl eines der ersten «Regenbogenkinder» der Ostschweiz – zur Welt. Die Kleine hatte zwei Mütter und einen Vater. Heidi entschied sich nämlich nach der Geburt, den schwulen Vater zu heiraten. Aus der Not heraus: Kinder alleinerziehender Mütter wurden zu dieser Zeit noch bevormundet.

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LGBT rückblickend würde sie alles wieder genau so machen. «Wir haben viel erreicht – aber am Ziel sind wir noch lange nicht», bilanziert sie. Lesben, Frauen überhaupt, hätten noch nicht den Platz in der Gesellschaft, der ihnen zustehe.

Lebenslage zu ihrer Liebe für Frauen. «Was hinter meinem Rücken geredet wird, ist mir wurst», sagt sie. Sara findet, dass unsere heutige Gesellschaft mit dem Thema Homosexualität recht offen umgehe – auch hier in der Ostschweiz. «Das haben wir Frauen wie Bea und Susi zu verdanken. Ich habe grossen Respekt vor dem, was sie geleistet haben.»

Because the night belongs to us … Das sieht auch Susi Stieger so. Die 56-jährige Dozentin war damals ebenfalls aktiv in der Szene, wenn auch eher im kulturellen Bereich. «Es hat sich nicht so viel geändert, wie wir uns das damals erhofft hatten», lautet ihre Bilanz. «Vielleicht waren wir auch einfach ein wenig grössenwahnsinnig.» Die Frau mit den feuerroten, halblangen Haaren ist seit über 35 Jahren mit ihrer Partnerin zusammen. Die beiden lernten sich während ihrer Arbeit bei der FBB (Frauenbefreiungsbewegung) kennen und lieben. Zu dieser Zeit stand die Selbstbestimmung im Zentrum: In den Siebziger Jahren kämpften sie mit Slogans wie «Mein Bauch gehört mir» für die Fristenlösung. Aber es ging nicht nur um Selbstbestimmung. «Ich war immer auch an alternativen Lebensentwürfen interessiert», erzählt sie im «Engel». Das Dasein als Lesbe steht für sie nicht im Vordergrund. «Auch Männer und Kinder, Alte und Junge, Katzen und Hunde, Blumen und Sterne spielen eine Rolle in meinem Leben.» Sie sieht sich als Frau, die versucht, Machtverhältnisse aller Art – insbesondere die der Geschlechterverhältnisse – immer neu zu hinterfragen. Ab- und Ausgrenzung war für sie nie ein probates Mittel. Im Gegenteil: Die Partys mit Schwulen und «Normalos» seien immer die besten gewesen. «Anfang der Achtziger trafen wir uns jeweils im ‹Gender› an der Schwertgasse bei Roger und Heinz, einem Schwulenpaar.» Danach ging es auf die Piste. In den Bündnerhof, in den Jockey Club oder in die Grabenhalle. Dieser Party-Groove wurde 1984 durch das Aufkommen von Aids jäh unterbrochen: Die Feste wurden weniger. Susi und ihre Partnerin zogen ins Appenzellerland, lasen viel, vernetzten sich mit Frauen in Zürich oder Berlin und engagierten sich in feministischen Projekten wie der Frauenbibliothek Wyborada. Ein zentrales Thema ist für Susi nach wie vor die Kritik an Machtverhältnissen und Ungleichbehandlungen. Mit traditionellen Geschlechterrollen hat sie deshalb wenig am Hut. «Mich interessiert der Zusammenhang respektive Widerspruch zwischen den Bildern und Realitäten der Geschlechter – das Spiel und Experiment mit Geschlechterrollen und anderen Zuschreibungen.» Vor einigen Jahren haben die beiden Frauen ihre Partnerschaft eintragen lassen. Aber nicht wegen der «romantischen Liebe», wie Susi erklärt, sondern aus ökonomischen Gründen. «Ich bin überzeugt, dass Beziehungen in Freiheit genauso gut oder sogar besser funktionieren als vom Staat anerkannte. Das hat sich über die Jahre immer wieder bestätigt.»

Begafft und auf dem Präsentierteller Luisa F. teilt diese Meinung nicht. Sie findet, unsere Gesellschaft habe noch viel zu lernen. «Ich bin zwar froh, dass ich in dieser Zeit lebe, habe aber dennoch manchmal ein beklemmendes Gefühl.» Die 27-Jährige mit der langen, dunklen Mähne hat sich schon mit fünfzehn Jahren geoutet. Trotzdem geht sie bewusst vorsichtig mit ihrem Privatleben

Die Devise hiess: kein Lippenstift, keine ­­Bein- und Achselrasur und keine hochhackigen ­Schuhe – dies alles, um das von Männern ge­machte F ­ rauenbild zu sprengen. ­«Damals war es nötig, radikal zu sein. Ich musste mich schliesslich ­positionieren.»

um. «Eine Kollegin hat ihren Job verloren, als rauskam, dass sie lesbisch ist. Und ich habe Freundinnen, die deswegen keine Lehrstelle bekamen.» Das ist der Grund, wieso Luisa ihrem Vorgesetzten bis heute ihre Homosexualität verschweigt. Sie hat Angst, herabgestuft zu werden. Aber es ist nicht nur das: «Wenn ich meine Freundin in der Öffentlichkeit küsse, spüre ich, dass Dutzende von Blicken an uns kleben. Oft wird getuschelt.» Woran das liegt? «Vielleicht sind die Leute einfach überrascht, weil wir nicht dem gängigen Lesbenklischee entsprechen.» Mit dem Klischee meint sie, was die Gesellschaft oft abschätzig als «Mannsweiber» oder «Kampflesben» tituliert. Sie ist der Ansicht, dass viele dieser sogenannten «Butches» im falschen Körper geboren wurden und nicht den Mut haben, dazu zu stehen. «Leider hat unsere Gesellschaft mit Transsexualität noch viel mehr Mühe als mit uns Homosexuellen. Man muss zu viele Hürden meistern, wenn man sein Geschlecht umwandeln will», sagt sie. «Kein Wunder, ziehen sich alle in die Szene zurück.» Von solchen Zirkeln hält sie sich bewusst fern – nicht nur, weil es dort oft nur um Partnersuche oder Sex gehe, sondern weil sie grundsätzlich nichts von einer «Trennung zwischen gay und straight» hält. Sie will sich nicht abkapseln. «Es ist schade, dass sich die Gay-Community damit zufrieden gibt, einmal im Monat eine Party zu veranstalten.» Darum auch ihre Forderung: «Erst wenn für die Gesellschaft das Geschlecht und die sexuelle Orientierung völlig irrelevant sind, haben wir die echte Gleichberechtigung.» Und somit auch das erreicht, wofür Frauen wie Bea und Susi gekämpft haben.

Mit dem Kuss kam das Herzklopfen Auch Sara Colombrino hält nicht viel von der Ehe: «Ich sehe keinen Sinn darin», sagt die 31-Jährige. «Abgesehen davon müsste ich dafür zuerst eine Partnerin finden.» Die Szene in St.Gallen sei aber leider relativ klein – ausser dem LeSchwu im Kugl und dem Nuts im Linsebühl gebe es heute kaum Möglichkeiten, gleichgesinnte Frauen zu treffen. «Allenfalls im Internet.» Als Bea und Susi für die Rechte der Frauen und Homosexuellen auf die Strasse gingen, war Sara noch in der Schule. Dass sie lesbisch ist, wusste sie aber schon damals. Mit dem ersten Kuss einer Frau kam das Kribbeln. Zusammen mit dem Herzklopfen. Von diesem Moment an stand sie in jeder

Corinne Riedener, 1984, studiert in Winterthur Journalismus.

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Bildausschnitt: rosemary Laing, weather #5—2006 Courtesy Galerie Conrads, Dusseldorf and Galerie Leong, New York © Rosemary Laing

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Network, das sind schwule Männer, die sich zeigen, die Positionen beziehen und die zu ihrer Homosexualität stehen. Wir sind Führungspersönlichkeiten, Freiberufler, Künstler und Studenten. Wir arbeiten als Selbständige in den unterschiedlichsten Branchen und als Angestellte in diversen Sektoren der Wirtschaft, der Ausbildung, der Verwaltung und der Politik. Wir wollen Vorbilder sein und Beispiel geben, durch Courage, Zusammenhalt und Engagement. Network, das sind seine Mitglieder.

Roland Köppel info@network.ch

Geschäftsführender Inhaber netz.werk internetmanufaktur, St.Gallen


LGBT

Mein Name ist … «Als Frau bin ich noch in der Pubertät» sagt die Gossauerin Lia, «und als Ray* gerade Grossvater geworden». Noch pendelt sie zwischen den zwei Rollen, aber ihr Ziel ist es, einmal ganz als Frau leben zu können. Sie hat sich lange genug versteckt – jetzt will sie für Akzeptanz kämpfen. Und plant den ersten Ostschweizer Transgender-Treff. Text: AndreA KessLer Bilder: FLoriAn BAchmAnn

Maren weiss nicht, wie sie Sophia nennen soll. Mama geht gar nicht und Papa auch nicht mehr. «Du könntest mich zum Beispiel Umi nennen», schlägt Sophia vor, die das letzte Mal, als sie sich gesehen haben, noch Marens Vater war. Die Szene aus dem Film «Transpapa», der am Zürich Filmfestival lief, zeigt, wie gross unsere Sehnsucht ist, etwas benennen zu können, und wie schwer, die verinnerlichten gesellschaftlichen Kategorien über den Haufen zu werfen. Was nicht sichtbar ist, hat keinen Namen, und was keinen Namen hat, hat kein Daheim. Lia aus Gossau hat sich die Frage nach dem Namen auch schon gestellt. Vorgestern ist sie «Grossmupa» geworden, eine spontane Wortkreation von Lias Partnerin bei einem Panasch und Kaffee in der Lokremise. Lia lacht und streicht mit ihren frisch lackierten, pinkfarbenen Fingernägeln durch ihre blonde Mähne. In diesem Moment ist es für sie klar. Sie ist Lia, eine Frau, Grossmutter. Aber für ihre Tochter und ihre Enkel ist sie noch Ray*, Vater und Grosspapi. Kein Verstecken mehr Eigentlich ist alles noch ziemlich neu. Als Lia ist sie an diesem föhnigen Oktobernachmittag erst das dritte Mal in der Öffentlichkeit unterwegs. Vor wenigen Stunden ist sie noch als Ray, in Jeanshosen, braunen Turnschuhen und einem beigen Pullover mit blauen Streifen, nach Herisau in den Coiffeursalon «La Perla» gefahren, um sich dort umstylen zu lassen. Im Gepäck ein Rollkoffer voller Weiblichkeit.

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Vor ziemlich genau einem Jahr hatte Lia ihr Coming-out. Erst hat sie es einer Freundin erzählt und dann mit ihrer Partnerin darüber geredet. «Natürlich war es zuerst ein Schock für sie, aber jetzt dürfte ich auch als Frau daheim herumlaufen.» Das hat für Lia viel Druck weggenommen, das Versteckspiel war zu Ende, kein heimliches Abfangen der Pakete mit bestellten Frauenkleidern mehr, nun können sie gemeinsam einkaufen gehen. Allerdings: Ganz wohl ist Lia dabei noch nicht, wenn sie als Ray in Boutiquen Frauenkleider und Schmuck oder Make-up kaufen möchte.

Abschminken heisst, sich verlieren «Als ich nach dem ersten Umstyling in den Spiegel schaute, war das … Das war ich! Ich war total glücklich. Aber am nächsten Tag bin ich in ein Loch gefallen.» Sich abschminken heisst für Lia, sich wieder zu verlieren, kein Daheim mehr zu haben. In der Lokremise bringt die Kellnerin die Getränke zur Feier des «Grossmupa»-Tages. Ein Panasch für Lia, einen Latte Macchiato für Milla. «Du trinkst Bier? Das überrascht mich jetzt», schmunzelt Milla. «Warum denn nicht? – Das ist ein Frauenbier!» grinst Lia zurück und kramt dann verzweifelt in ihrer Handtasche nach dem klingelnden Handy. Mit diesen Taschen kommt sie noch nicht so zurecht. «Meine Freundin ist unterwegs. Das ist jetzt für sie auch erst das zweite Mal, mich so in der Öffentlichkeit zu sehen, das letzte Mal sind wir zusammen an den Stamm nach Zürich gefahren.» Im Dezember plant Lia den ersten Transgender-Treff der Ostschweiz in der Lokremise. Für sie ist es nicht nur wichtig, sich mit anderen Transmenschen auszutauschen, sondern sichtbar zu werden und einen Platz in der Gesellschaft zu haben. Dafür will Lia kämpfen.

Dezente Töne In einem separaten Umstyling-Raum des Beautysalons «La Perla» hat Lia Platz genommen. Die Visagistin Milla mit den blutroten Lippen und einem männermordenden Dita-vonTeese-Lidstrich beugt sich über sie: «Wollen wir mit Brauntönen deine Augen machen?» – «Brauntöne passen, ja.» Weil Lia farbenblind ist, ist das mit dem Schminken nicht so einfach. Eines Tages hat sie all ihren Mut zusammengenommen und sich in einer Drogerie beraten lassen, welche Make-upFarben zu ihr passen könnten. Milla beginnt mit einem Concealer den Bartschatten abzudecken. Dieser kann auch bei Transfrauen, die weibliche Hormone nehmen, ein Problem sein. Lia ist sich nicht sicher, ob sie je eine solche Therapie machen wird. Sie ist eigentlich mehr auf der Seite der Homöopathie. Ihre tiefliegenden Marlene-Augen betont Milla mit dunkleren Hauttönen und einem schlichten Lidstrich, trägt auf die hohen, prägnanten Wangenknochen einen Hauch Rouge auf. Lia ist lieber dezent geschminkt, als aufgedonnert. Hinter weissen Baumwollvorhängen klebt sie sich nach dem Schminken die Brustprothesen aus Silikon an, schlüpft in blickdichte Strumpfhosen und einen Jeansmini und setzt sich sorgfältig ihre neu erworbene Echthaar-Perücke auf ihr sonst schon etwas schütter gewordenes Haar. Edler Shalimar-Duft tupft das Pünktchen aufs I.

*Name geändert 1. Gendertreff, Lokremise St.Gallen. Samstag, 8. Dezember, 20 Uhr. Mehr Infos: www.gendertreff-os.jimdo.com

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Thema

TapTab-Werbung 1997 mit den Beatles und Klaus Beyer (rechts). Bild: pd SchaffhauSen

Ein Musikschuppen fürs Leben Am Vorabend der Eröffnung sah es aus wie auf allen Baustellen am Vorabend der Eröffnung: als wäre eine Bombe explodiert. Keiner der stoisch workenden Fronarbeiter konnte sich vor der Nachtschicht vorstellen, an dieser Stelle am nächsten Abend die Geburt eines neuen Musikclubs zu feiern. Genau dies tat man dann doch: «Man eröffnet nicht sehr oft in seinem Leben einen Musikschuppen. Lasset uns denn feiern und auf die Kacke hauen», meinte Festredner Walter Millns. Passenderweise war es der windschiefe deutsche Beatles-Übersetzer/Interpret und geniale Dilettant Klaus Beyer, der die Bühne einweihte. Christoph Schlingensief sollte ihn Jahre später ebenfalls entdecken, Mainstream sieht definitiv anders aus. Es war der 19. September 1997, als der TapTab Musikraum in Schaffhausen startete, gut einen Monat, bevor das Kulturzentrum Kammgarn als Ganzes eingeweiht wurde. Wir Beteiligten gingen auf dem Zahnfleisch, prosteten uns zu, ausgepowert und glücklich: am Ziel, endlich! Wir hatten unseren «Musikschuppen fürs ganze Leben», wie die Regionalpresse nach der Eröffnung titelte. Was uns indes erst allmählich ins Bewusstsein sickerte: Das war nicht das Ende, sondern ein Anfang. Nach jahrelangen Rangeleien – die erste Planungssitzung mit der Stadt Schaffhausen hatte 1990 stattgefunden –,

einer gescheiterten Volksabstimmung, einem neuen Anlauf und dem einjährigen Umbau galt es nun, einen eigenen Club zu betreiben. So plötzlich. Ein Schock. Wir waren ja nur eine Handvoll Leute mit gutem Willen und wenig Ahnung. Zum Glück hatten uns schon beim Umbau des einstigen Abfallkellers der Kammgarnspinnerei zum Musikclub gegen fünfzig Leute geholfen, einfach so. Einige von ihnen stiegen ein, halfen mit, Konzerte, Partys und die Clubinfrastruktur zu organisieren. Bis heute macht diese Durchlässigkeit den TapTab Musikraum aus: Neue, junge Leute sind willkommen, ohne sie würde es den Club schon längst nicht mehr geben. Der Schuppen funktioniert bis heute mit herzlich wenig Subventionen der öffentlichen Hand: 30’000 Franken pro Jahr zahlen Stadt und Kanton (mittlerweile) zusammen. Grosse Momente gabs allerdings von Anfang an: Eines der anrührendsten Konzerte spielte am 4. November 1997 die Hamburger Band Fink um den eben erst und viel zu jung verstorbenen Nils Koppruch (R. I. P.) vor etwa dreissig Knöchen, mitten in einer Deko mit echten Heuballen. Über die fünfzehn Jahre seines Bestehens entwickelte sich der TapTab Musikraum zum etablierten, auch: professionalisierten Kulturort. Er ist das «Herz» des Schaffhauser Ausgangslebens, wie es Philipp Albrecht, Sänger von Min King, kürzlich in einem DRS-1-Interview auf den Punkt brachte. An den Wochenenden ist der Laden mit einer Kapazität von 200 Leuten meist rappelvoll und eine ziemlich gut geölte Partymaschine. Umso wichtiger, dass Experimente, Leises, Verqueres, Durchgeknalltes dort weiter Platz haben. So sehe ich das, als letzter verbliebener Aktiver der Gründergeneration. Und ich weiss, dass ich damit in guter Gesellschaft bin. Nice! Jürg Odermatt, 1962, ist Sänger bei Papst & Abstinenzler, Korrektor und Mitbetreiber des Blogs «Verfaulte Geschichten».

appenzell

Alles neu, alles beim Alten? Die Ausserrhoder Exekutive wird in den nächsten Jahren durchgerüttelt – vielleicht. Wenn weiterhin sieben Köpfe die Geschicke des Länd-

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chens lenken, hat vor allem die FDP ein Problem: Drei ihrer vier Regierungsräte sind gleich alt und müssen demnächst gehen. Gespräche über das schlecht konzertierte Rücktrittsgebaren der Magistraten machen seit längerem die Runde. Seit Ende September sind nun neue Szenarien auf dem Tapet. Der Regierungsrat hat ein Dossier zur Staatsleitungsreform in die Vernehmlassung geschickt. Damit soll der längst überfällige Schritt von der Landsgemeinde zur Urnendemokratie abschliessend vollzogen werden. Ziel ist u.a. die Stärkung von Regierungsund Kantonsrat. Auch die Verabschiedung vom Begriff «Gewaltentrennung» zugunsten der zeitgemässen «Gewaltenteilung» unterstreicht die Bemühungen um Kooperation in der Staatsleitung. Das sind durchaus brauchbare Ansätze. In der Presse, in der Verwaltung und in der Bevölkerung gibt aber das am meisten zu reden, was man sich gut merken kann und wovon vordringlich der ganze Verwaltungstross direkt betroffen ist: die Reduktion der Zahl der Regierungsräte und damit auch der Departemente von sieben auf fünf. Glarus und Obwalden haben Ähnliches schon umgesetzt. In Glarus beispielsweise heissen die fünf Departemente «Sicherheit und Justiz», «Volkswirtschaft und Inneres», «Bau und Umwelt», «Finanzen und Gesundheit» sowie «Bildung und Kultur». Die Ausserrhoder Regierung hat sich noch einen zweiten Vorschlag vorbehalten: Sie priorisiert das «5er-Modell», schickte aber eine Beibehaltung des «7er-Modells» mit in die Vernehmlassung. Beide Modelle sehen vor, dass Regierungsräte künftig im Voll- statt im Hauptamt tätig sind und die Amtszeit auf sechzehn Jahre beschränkt wird. Die Altersguillotine 65 wird aufgehoben. Im «5er-Modell» würde der Landammann durch das Volk gewählt, und zwar für zwei Jahre. Er oder sie müsste dann mindestens zwei Jahre aussetzen bis zur allfälligen Wiederwahl. Im «7er-Modell» wechselte Herr oder Frau Landammann den Hut jährlich und würde durch die Regierung selbst aus ihrer Mitte bestimmt. Gerade dieser letzte Punkt macht dem Volk das «5er-Modell» beliebt – und wenn dieses regierungsrätliche Wunschmodell kommt, so könnte in der Ausserrhoder Exekutive vieles beim Alten bleiben … vorausgesetzt, dass alle, die dürfen, bleiben wollen und 2015 wiedergewählt werden. Hans Diem (SVP) und Köbi Brunnschweiler (FDP), beide 1998 gewählt, müssten gehen. Es verblieben Rolf Degen (FDP), Köbi Frei (SVP), Jürg Wernli (FDP), alle seit


thema

Rundflug

2003, Marianne Koller (FDP, 2005) und Matthias Weishaupt (SP, 2006), die alle 2019 nicht mehr antreten dürften. Das bedeutete fürs Erste also keine Durchrüttlung. Fürs Erste keine neuen Köpfe. Heidi Eisenhut, 1976, Historikerin und Leiterin der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden.

WintErtHur

Haben Sie fünf Minuten? Flash Crash – unter diesem Namen wurde der plötzliche Einbruch der US-Börse am 6. Mai 2010 bekannt. Einzelne Aktientitel verloren zeitweise mehr als 99 Prozent ihres Werts. In wenigen Minuten sank der Index S&P 500 um sechs, der Industrie-Index Dow Jones um über neun Prozent. Die Intensität des Handels schoss zugleich um ein Sechsfaches in die Höhe. Doch stiegen die Kurse rasch wieder an. Der Flash Crash blieb Episode: ein Zucken, ein Flackern auf den Bildschirmen, wenn man so will. Allerdings blieb unklar, warum es zu diesem Blackout kam. Als Erklärungen werden der Tippfehler eines Händlers aber auch systemische Effekte des automatisierten Handels genannt: menschliches oder technisches Versagen? Über diese und andere Fragen kann am 10. November in der Architekturhalle der ZHAW diskutiert werden, und zwar mit einem Banker, einem Buchhalter, einem Künstler oder einem Punk. So verspricht es die Ankündigung der Veranstaltung «Speed Dating the Future» – die Affinität von Finanzbranche und Prekariat scheint nicht ganz zufällig. Das rasche Kennenlernen steht im Zeichen der grossen Frage nach der Zukunft des Kapitalismus und ist Teil des Rahmenprogramms der Kurzfilmtage. Veranstalter sind jedoch nicht die Kurzfilmtage selber, sondern ein Think Tank namens «Web for In-

Führte menschliches Versagen zum FlashCrash der Börse 2010? Bild: pd

terdisciplinary Research & Expertise» (W.I.R.E.). Dieser wiederum ist eine Kooperation des Collegium Helveticum mit der Bank Sarasin. Das Collegium Helveticum ist seinerseits eine interdisziplinäre Initiative von Universität und ETH Zürich, die Bank Sarasin gehört seit kurzem der brasilianischen Safra-Gruppe. «Speed Dating the Future» ist also gewissermassen ein strukturiertes Produkt der Gattung public private partnership. Komplementär zur «strukturierten Verantwortungslosigkeit» (Claudia Honegger) steht es für die Aufteilung der zivilgesellschaftlichen Sorge. Wo klemmt es, wer hat versagt, wie geht es weiter? So lauten die Fragen – und wie auch immer die Antworten ausfallen: sie werden kurz sein. Und noch etwas ist sicher: «Speed Dating the Future» verweist darauf, dass das Selbstverständnis, mit dem sich die Leute im 21. Jahrhundert von finanzwirtschaftlichen Prozessen begleiten lassen, nachhaltiger gestört ist, als es die Kursbewegungen an den Börsen abbilden könnten. Die Teilnahme ist also empfehlenswert und verspricht kleine Störungen der Selbst- und Weltwahrnehmung; einen ganz persönlichen Flash Crash, sozusagen. Ein Totalabsturz der Weltbilder ist eher unwahrscheinlich. Wendelin Brühwiler, 1982, ist freier Journalist und arbeitet an der Forschungsstelle für Sozialund Wirtschaftsgeschichte der Uni Zürich.

VorarlBErg

Der Dinkel und die Kirchenlehrerin Wenn man wie ich die schlechte Angewohnheit hatte, morgens den Lokalsender am Radio aufzudrehen und ihn den Vormittag über im Hintergrund laufen zu lassen, penetrierte einem lange Zeit eine besonders dumme Sendung das dem Apparat zugewandte Ohr: Kochen mit Hildegard, manchmal auch: Hildegard-Medizin. Mittlerweile hat das vielleicht etwas nachgelassen, und ich musste auch feststellen, dass Vorarlberg zwar ein besonderes Nest von Hildegard-Anhängerinnen sein mag, der unsinnige Kult um die Hildegard-Medizin aber durchaus auch in Süddeutschland und in der Ostschweiz fröhliche Urständ feiert. Hildegard von Bingen (1098-1179) ist am 7. Oktober 2012 von Benedikt XVI. zur Kirchenlehrerin erklärt worden. Das ist im Katholizismus eine Person, die den Menschen die Lehre des eigentlichen Kirchenlehrers Jesus Christus besonders nahe bringt, zum Beispiel Albertus Magnus, Anselm von Canterbury, Johannes vom Kreuz oder Teresa von Ávila. Eine Voraussetzung war Hildegards Heiligsprechung, die erstmals 1227 und in den folgenden Jahrhunderten noch mehrmals gescheitert war, bis zu einer «gleichwertigen Kanonisierung» durch den Papst am 10. Mai 2012. Benedikt wird dabei weniger an

Dinkelrezepte und Gute-Laune-Kekse als vielmehr an Aussagen Hildegards wie die folgenden gedacht haben: «So dürfen auch keine Frauen zu diesem meinem Altardienst hinzutreten, weil sie ein schwaches und gebrechliches Gefäss sind. Sie sind dazu bestellt, Kinder zu gebären und die sie gebären, sorgfältig aufzuziehen.» Oder: «Und so ist das Weib schwach und blickt zum Manne auf, um von ihm umsorgt zu werden, ähnlich wie der Mond seine Stärke von der Sonne empfängt. Deshalb ist die Frau auch dem Manne unterworfen und muss jederzeit zum Dienen bereit sein.» Hildegard hatte Visionen (die bei agnostischen Psychiatern als Bilderbuchbeispiele von Anfällen auratischer Migräne gelten), schrieb «freche» Briefe an hohe Geistliche und an weltliche Herrscher (von denen es teilweise zwei Versionen gibt, eine deutliche in ihrem Kloster und eine gemässigte beim Empfänger), war als Äbtissin sicher eine gute Managerin (die nur adelige Nonnen in ihr Kloster aufnahm) und eine interessante Person. Alle Bücher, die ihr zugeschrieben werden, wurden von ihrem Schreiber aufgezeichnet und kamen nur in wesentlich später angefertigten Kopien auf die Nachwelt, wobei auch die seriöse, katholische Pro-Hildegard-Literatur seit fünfzig Jahren bei den naturwissenschaftlichen Schriften einräumt, dass sie nicht wirklich auf Hildegard zurückgehen, sondern es sich wohl um Kompilationen aus älteren Schriften anderer, teils antiker Autoren handelt. Die naheliegende Frage, wann denn die viel beschäftigte Äbtissin Zeit und Musse gehabt haben könnte, naturwissenschaftliche Studien zu betreiben und beispielsweise Tiere zu beobachten, wird trotzdem nie gestellt, dafür wird die angebliche Genauigkeit mancher Passagen hoch gelobt, während man auf Behauptungen wie die, der Aal gehe aus der Kopulation eines Aalmännchens mit einer Schlange hervor, nie eingeht. Bei den Rezepten ist es ähnlich, jeder kennt Hildegard-Rezepte mit Dinkel oder mit Muskatnuss, aber natürlich steht in keinem der Kochbücher ihre Empfehlung, vom Maulwurf nur die Leber, nicht aber das Herz oder die Lunge zu essen, oder ihr Rezept für die Zubereitung des Schweinsigels: in Wasser kochen, mit Zimt, Bertram und Pimpernell würzen. Dafür wissen die Verfasserinnen, was Hildegard von den erst drei Jahrhunderte nach ihrem Tod aus Amerika importierten Pflanzen wie Tomaten, Kartoffeln oder Mais gehalten hätte. Beim Dinkel habe ich den Verdacht, dass man für den von den Nationalsozialisten stark geförderten Anbau nach 1945 eine bessere Patenschaft für dieses Getreide brauchte, und Hildegard da gerade recht kam. Aber nochmals: Alle seriösen Publikationen zu Hildegard lehnen diese Koch-, Kräuter- und Heilstein-Bücher ab, die mit der historischen Person Hildegard von Bingen definitiv nichts zu tun haben. Kurt Bracharz, 1947, arbeitet als Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer in Bregenz.

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Rundflug t h e m a Toggenburg

Toggen- versus Hamburg … ja, es liesse sich was daraus machen! In Vergleichen schneiden wir tatsächlich nicht schlecht ab und die «Internationalität» … tja … nun denn, Burg ist eben doch nicht gleich Burg. – Vier Tage Hamburg. Abreise um neun Uhr in Wattwil mit dem Voralpen-Express und nur einmaligem Umsteigen in Pfäffikon (ich habe mir die bequemste Reiseroute ausgesucht). Meine Erwartungen an einen Schweizer Zug sind dem Preis-Leistungsverhältnis der zweiten Klasse entsprechend mittelmässig. Aber dann doch: Was für eine Enttäuschung! Ein «Fanzug» ab Chur bis Hamburg, kaputte Sitze und eine nicht funktionierende Toilette. Vielleicht will man ja in Deutschland die Zuwanderer abschrecken? Zwölf Stunden später: Ankunft in Hamburg, Hauptbahnhof abends um neun Uhr, Massen von Menschen unterwegs. Vergleich: Bahnhof Wattwill abends um neun Uhr, ein Ort der Meditation. In Hamburg: Hotels überall. Im Toggenburg: Fast überall … Kultur und Kunst? Ja aber hallo. Kunsthallen, Museen, Galerien und die Deichtorhallen. Im Toggenburg? Ja, auch die Kunsthallen. Wir können der Fläche entsprechend mithalten, und das Angebot ist bei uns auch nicht schlecht. Sport? Wird in der nordischen Hafenstadt gross geschrieben. Wir im Toggenburg können auch hier mithalten. Was auf der Alster an Wassersport betrieben wird, wird im Toggenburg mit Berg- und Wintersport wettgemacht. Theater und Konzerte? Ist international, nicht nur in den Burgs, eine finanzielle Herausforderung. Die Lokalitäten, woTheater und Konzerte aufgeführt werden sollen, sind die Knackpunkte. In Hamburg ist es die in Bau befindliche Elbphilharmonie in der Hafencity – inklusive Hotel, Eigentumswohnungen und eigener Anlegestelle der Hafenfähre. Die Elbphilharmonie verschlingt bereits mehrere hundert Millionen zusätzlich; das wird mit Sicherheit ein Denkmal werden, oder ein weiteres Weltwunder. Merci an die Schweizer Stararchitekten Herzog und de Meuron. Lassen wir den Vergleich aufkommen mit dem Schwendisee, dem vergangenen Traum des Klanghauses. Entwurf durch einen weiteren Stararchitekten, Peter Zumthor. Auch das Klanghaus wäre an einem See gelegen. Nur wird im Toggenburg nicht gebaut und in Hamburg schon. Unvergleichlich aber das Kraftwerk Krummenau – sicher nicht milliardenverschlingend, dafür schon lange in Betrieb –, der Zeltainer in Unterwasser, das Chössi in Lichtensteig, der feine Freitag in Ganterschwil und das Rössli in Mogelsberg (wenn ich etwas vergessen habe, dann teilt es mir bitte mit). Wir stehen vergleichsmässig gut da mit unserem Burg. Da mein Ausflug fluchtbedingt war (Berge können auch schon mal einengen und lassen sich nicht verschieben), habe ich

Die Elbphilharmonie im Bau.

die Weite, das Wasser und die Wellen genossen. Und das Nachtleben. Das findet ja so gut wie gar nicht statt im Toggenburg. Nur das Nacktwandern, das könnte irgendwie vergleichbar sein mit der Reeperbahn in St.Pauli. Schön wars da und schön ists wieder hier zu sein, nach zwölf Stunden Zugfahrt. Zurück in einem schönen, luxuriösen Zweite-Klasse-Wagen der Deutschen Bahn. Alles voll funktionsfähig, bis zum Schluss. Gerne wieder ToggenburgHamburg und retour. Danke Toggenburg, dass du mich ab und zu in die Flucht schlägst. Daniela Vetsch böhi, 1968, Textildesignerin, umweltpolitisch Aktive und Mutter von zwei Kindern.

Thurgau

Freakshow, inkonsequent Da lässt also diese Jahrhundert-Abstimmung, diese Mutter aller emotionalen Volksentscheide, dieses 54,4-Prozent-Stimmbeteiligungs-Monster – die kantonale Volksabstimmung zum BTS-/ OLS-Strassennetzbeschluss – den Thurgau seit kurzem endlich wieder ruhig schlafen. Endlich wieder mal den Nachbar freundlich grüssen. Endlich wieder mal auf die Solidarität mit den anderen Kantonsteilen scheissen dürfen. Durchatmen. Bis dereinst einmal eine tolle Strasse die Zivilisation mit denen dort am Bodensee verbindet. Wenn ich ehrlich bin: Mein Kanton ist mir ideell zerrissen am liebsten. Das erzeugt Spannung. Und dazu muss wohl auch gehören, dass die Thurgauer inkonsequent abgestimmt haben. Eine grosse Strasse wollen sie also. Und dann grad noch eine zweite, kleinere Strasse auch. Aber dafür zahlen? Nein, keine Lust! Doch nun kommts noch viel dicker. «Freakshow Thurgau Vol. 1» nahm Mitte Oktober bei der morgendlichen Presseschau ihren Anfang. Im «Blick» war von den Labharts – ein Allerweltsgeschlecht in Steckborn – zu lesen. Drei Frauen, schwarz gekleidet, mit Kunstfingernägeln, die verhungern, weil sich der Familienvorstand (55-jährig, Alkoholiker, depressiv) seit kurzem in der Psychi in Litten-

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Bild: Thorsten Veith

Taubenschlagwart Bruno Weber.

Bild: pd

heid therapieren lässt. Und das in der reichen Schweiz! Am meisten hat aber der Labhart'sche Chihuahua Joya zu beissen. Joya musste mittlerweile ins Tierheim. Wenigstens kriegt das Hündchen dort wieder zu fressen. In der Folgegeschichte einen Tag später meint dann Mutter Labhart (53), ihre Töchter (26 und 24) seien nicht faul. Es sei vielmehr ein rechtliches Problem. Auch dass die drei Labhart-Girls auf der «Blick»-Website und über Facebook Schmäh einstecken, ist da zu lesen. Zum Glück ist Mutter Yvonne Labhart nicht im Telefonbuch eingetragen. So muss dann halt die andere Yvonne Labhart unter bösen Anrufen leiden. Noch etwas waghalsiger gehts Tage später in Frauenfeld beim inoffiziellen Taubenschlagwart der Stadt zu und her. Auch «Freakshow Thurgau Vol. 2» steht natürlich im «Blick». Bruno Weber (72), pensionierter Metzger mit einer Vorliebe für Frauen aus Südostasien, wird beschieden, dass man sich um seine Nachfolge kümmere. Weber hat immerhin die Kantonshauptstadt von der Taubenplage befreit. Webers Gemeinsamkeit mit den Labharts: Auch er kann nicht mehr essen, aber aus Trauer. Weber lässt sich folgendermassen zitieren: «Ich will unbedingt als Taubenschlagwart weitermachen. Sonst werde ich die Tauben alle umbringen. » Das ist nicht nett, Herr Weber. Wahrscheinlich wird sich der Mann nun mit seinem Sturmgewehr 57 in der Volière auf dem «unteren Mätteli» verschanzen, bis man ihm seinen Job wieder gibt. Bei all der medialen Aufregung ging fast unter, dass nun die reelle Chance besteht, die Thurgauer Ammänner in Zukunft Gemeindepräsidentin oder Gemeindepräsident nennen zu können. Es regt sich zwar Widerstand aus den eigenen Reihen. Zwei Frau Gemeindeammann (oder Frauen Gemeindeammänner?) finden ihre Bezeichnung gut, so wie sie ist, wollen sich gegen die Gemeindepräsidentin wehren und drohen mit einem Referendum. Da könnte also am Ende gar eine kantonale Volksabstimmung daraus werden. Aber das kommt dann schon gut, weil die Thurgauerinnen und Thurgauer ja auch in Sachen Inkonsequenz im Abstimmungsverhalten inkonsequent sind. Mehr Sorgen bereitet mir da der verrückte Taubenkiller. Mathias Frei, 1980, ist Kulturveranstalter, Slampoet, Texter und Gemeinderat.


Thema

Nachruf

Wild im Herzen Sabin Schreiber scheute keine unbequemen Themen und war in stetem Austausch mit sich und der Umwelt. Sie besass Schalk und mochte die Menschen. Ein Nachruf. von wolfg ang steiger

Aber manchmal hatte Sabin ganz einfach die Schnauze voll. Wieder einmal hatte sie die Missachtung der Leistungen von Frauen durch gewisse Männer – auch im eigenen sozialen Umfeld – kalt erwischt. Sie hatte «eine Wolle», wie der Zustand von Wut auf einem Flugblatt von autonomen Frauen aus den Achtzigern in Sabins Nachlass benannt ist. Die Sache mit dem frauenverachtenden, gegen sie und ihre Kolleginnen gerichteten Gong, trug sich irgendwann um das Millennium zu. So kam Sabin zu «Saiten». Statt sich in den Schmollwinkel zurückzuziehen, mischte sie sich ein. Sie tauchte in der zu jener Zeit überaus männerlastigen «Saiten»Redaktion auf und beackerte zielgerichtet das Feld an Ort und Stelle. Die Zusammenarbeit mit bedeutend jüngeren Kolleginnen und Kollegen scheute sie in keiner Weise. Wie sie übrigens selbst immer jugendlich, irgendwie fast alterslos wirkte. Sie interessierte sich für alle Arten von Menschen, nicht nur Männer und Frauen, sondern auch alle Geschlechter dazwischen, wie Androgyne, Queere, Transmenschen. Ganz besonders fühlte sie sich zu wie auch immer Stigmatisierten hingezogen. Sie kannte das: Manche Männer geben sich als tolle Hechte, versagen jedoch, wenn es drauf ankommt, und bürden dann die ganze Last den Frauen auf. Wie es zum Beispiel ihrer Mutter Alice Niklaus-Schuster ergangen war. Die Kindheit verbrachte Sabin in Wängi im Thurgau. Ihr Vater Hermann Schreiber war bei ihrer Geburt schon über fünfzig Jahre alt. In seiner Jugend hatte ihm das IOC für einen waghalsigen Segelflug über die Alpen in der Disziplin Aeronautik die Goldmedaille verliehen. Der eigenbrötlerische Vater kümmerte sich mehr um seine Tüfteleien als um die Familie. Als Sabin vierzehn Jahre alt war, liessen sich die Eltern scheiden. Nach der Matura in Frauenfeld begann sie eine Ausbildung als Bibliothekarin an der HSG.

Anarchy in Güllen Güllen, wie St.Gallen im Slang der Szene hiess, brodelte bei Sabins Ankunft Anfang der achtziger Jahre. Dort, wo heute die Raiffeisen-City steht, befand sich einen Sommer lang das Autonome Jugendzentrum AJZ. Hausbesetzungen und unkommerzielle Musik- und Filmveranstaltungen stellten das Selbstverständnis der Stadt in Frage. So jemanden wie sie, jung, offen, an Leuten interessiert, sog die autonome Bewegung

augenblicklich auf. Sabin tanzte auf dem allerersten Konzert überhaupt in der Grabenhalle im November ’81 mit, als die Schroeder Roadshow ihr «Anarchy in Germoney» erdröhnen liessen. Sabin gehörte der Bewegung zu hundert Prozent an, dennoch war sie nie dogmatisch. Sie behielt immer ihren Standpunkt, der ihr jederzeit eine differenzierte Beurteilung ermöglichte. Nach der Ausbildung ging sie ganz in der selbstverwalteten Szene auf. Sie verkaufte Bücher in der Comedia, im Schwarzen Engel arbeitete sie im Service. Ausserdem engagierte sie sich in politischen Gruppen. Die Achtziger gehörten der autonomen Pa­rallelwelt. Ein ziemlich unstrukturiertes kollektives Wir stand in Opposition zu Staat und bürgerlicher Gesellschaft und bestimmte den Alltag der Akteure. In der hochpolitisierten Zeit nahmen Frauenthemen einen wichtigen Platz ein. Sabin gehörte zur Gruppe, die monatlich die «Graz» (Grabenzeitung) herausbrachte. Neben dem Veranstaltungsteil der Grabenhalle behandelte die «Graz» vor allem Politisches. Frauenthemen kamen in praktisch jeder Nummer zur Sprache. In den 27 Ausgaben von März ’88 bis Juni ’91 veröffentlichte die «Graz» Artikel zu Sextourismus und Frauenhandel, sexistischer Werbung, Gewalt in der Beziehung, Frauenhaus, Frauenbeiz, Vergewaltigung, Walpurgisnacht und Hexen, Wyborada, Frauen hinter der Kamera, Frauen in El Salvador et cetera. Einer der durchgängig nicht gezeichneten Artikel könnte von Sabin stammen. Er behandelt mit differenziertem Blick die Frauen in der islamischen Gesellschaft. Sie war einmal nach Israel gereist und sah, wie israelische Bagger das Haus von Palästinensern niederrissen. Das hinderte sie nicht daran, den Antisemitismus der Linken anzuprangern. Vor unbequemen Themen scheute sie sich wahrlich nicht. Höhepunkt der Ära der autonomen Szene in St.Gallen war kurz vor Weihnachten 1988 die Besetzung des seit Jahren leerstehenden Hotels Hecht am Marktplatz. Sabin unterstützte die Forderungen der Besetzerinnen und Besetzer tatkräftig. Es ging um eine Theater- und Musikwerkstatt, um eine Unterkunft für Obdachlose, einen Fixerraum, eine Gassenküche und Raum für Flüchtlinge als Alternative zu den Zivilschutzbunkern. Sabin sammelte Zeitungsausschnitte und Flugschriften, half Presseerklärungen verfassen und schrieb Sitzungspro-

tokolle. Die geübte Archivarin ordnete später alles Material zur Hechtbesetzung mustergültig und übergab es noch Anfang dieses Jahres dem St.Galler Stadtarchiv, unter anderem zusammen mit gesammelten Grabenzeitungen und Vorträgen vom Anfang der Erfreulichen Universität im Palace, die sie anzuschieben geholfen hatte. Wer die Vorgänge und Hintergründe um die Hechtbesetzung künftig erforschen will, ist nicht mehr ausschliesslich auf Polizeiprotokolle und Zeitungsmeldungen angewiesen. Sabins Archivalien ermöglichen jetzt auch den Innenblick auf die Gruppe der Akteurinnen und Akteure.

Vom Machen zur Theorie Später dann in den neunziger Jahren, nicht zuletzt in der Folge der globalen Umwälzungen, zerfiel auch in St.Gallen die autonome Sondergesellschaft. Die Akteure waren genötigt, sich anders zu orientieren. Sabin Schreiber begann in Zürich Geschichte zu studieren. Vom handelnden Subjekt wie bei der Hechtbesetzung, welches Quellen für die spätere Geschichtswissenschaft produziert, wechselte sie sozusagen zur Gegenseite. Die Theorie und das Machen standen aber für sie keineswegs in unvereinbarem Gegensatz. Für ihre Dissertation nahm sie sich einem Gegenstand an, dem sich die historische Forschung in der Schweiz bisher kaum gewidmet hatte: die Geschichte der jüdischen Bevölkerung. Im fensterlosen Archivraum unter dem Spelterinischulhaus ging sie systematisch die Niederlassungsregister von St.Gallen von 1803 bis 1933 durch. Diese Knochenarbeit in klassischer Methodik war nötig, um überhaupt einmal einen Überblick über die jüdische Wohnbevölkerung zu erhalten. Weiteres Material kam aus den Archiven der Vereine der beiden jüdischen Communities in der Stadt, von der die eine westeuropäisch und die andere osteuropäisch geprägt war. «Hirschfeld, Strauss, Malinsky» von Sabin Schreiber gilt heute als Standardwerk zum bisher vernachlässigten Thema. Das Interesse der Autorin an den menschlichen Geschichten ist durch und durch spürbar und macht das Buch zum spannenden Bilderbogen vergangenen Lebens in dieser Stadt. Nicht Steinhaufen angehäufter Fakten schuf sie – mit der geschickten Verknüpfung von Mikro- mit Makrogeschichte und mit Themen wie Im-

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Sabin Schreiber t h e m a

Bild: Urs Arnold

migration und Antisemitismus greift das Buch vielmehr über seinen Zeitrahmen hinaus bis in die Gegenwart. Die Texthinterlassenschaft Sabins umfasst auch einen über zwölf Jahre hinweg geführten Mailwechsel mit ihrer BFF (Best Friend Forever). Zwar hütet Sabins Freundin begreiflicherweise noch den doch sehr persönlich gemeinten Textfluss, aber ein Blick auf den ausgedruckten Stapel von Mails lässt dessen Bedeutung erahnen. Hier schlummert für die Zukunft ein lebensnahes Abbild der St.Galler Nuller-Jahre voller Schalk und voller Empathie für das soziale Umfeld mit unzähligen Hinweisen auf das vielfältige kulturelle Leben. Bestimmt dokumentiert das Konvolut auch Sabins berufliche Situation als Leiterin des Zebu (Zentrum für das Buch), einer Unterabteilung der Kantonsbibliothek. Zu «blütenweiss bis rabenschwarz», 200 Porträts von St.Galler Frauen, steuerte sie sechs Lebensbeschreibungen bei, die in der Summe so etwas wie ein Selbstporträt ergeben: Da war die Fürsorgerin, die sich gegen Misshandlung und Ausbeutung von Frauen engagierte; die vielleicht erste Fotografin in St.Gallen, die 1883 ins Gefängnis kam, weil sie in ihrer Not Banknoten

fälschte; oder die Genossin Kunz aus Degersheim, die an der gewerkschaftlich organisierten Rorschacher Frauenkonferenz die Protokolle verfasste. Von der Frau aus der Unterschicht sind nicht einmal gesicherte Lebensdaten vorhanden.

Der eigene Raum Sehr berührend gelang Sabins Porträt der Anna Fässler-Blumer, die von 1915 bis 2001 lebte. Das Ungewöhnliche an ihrer sonst durchschnittlichen Existenz als Hausfrau und Mutter sind 53 Jahres-Agenden aus der EPA, in die Anna Fässler-Blumer täglich einige Stichwörter zu Erlebtem, Begegnungen, Orten notierte. Sabin pochte selbst ebenfalls auf ihre eigenen Gedankenräume und verteidigte bis zuletzt, auch während ihrer Krankheit, ihren analytischen Standpunkt. Wie in der Geschichte von der Katze des Rabbiners, die einen Papagei frass und so sprechen lernte, hatte Sabin eine innere Instanz, mit der sie in ständigem Diskurs sein konnte. Aber in ihrer Lage mit der fortschreitenden Krebserkrankung half eine nüchterne Analyse immer weniger. Sie ging allein in den Hätterenwald hinauf und suchte im Feuer und im Duft

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der Kräuter eine spirituelle Dimension. Sie liess sich mit den Totem-Tieren ein, welche als Boten einer anderen Welt dem unausweichlichen Tod den Schrecken nehmen. Sie fand Trost in der Musik. Sie lauschte der engelsgleichen Stimme Antony Hegartys von Antony and the Johnsons. Das Falsett des androgynen Sängers, seine melancholischen Songs mit Flügel und Streichern spendeten wohltuende Traurigkeit. Wenn Antony sang: «Hope there’s someone, who takes care of me, when I die», wusste Sabin, sie hatte Urs Arnold und ein starkes soziales Netz, das bis über den Schluss hinaus halten würde. Sabin Schreiber starb am 8. August 2012. An einer Gedenkveranstaltung beim Hätterenwald waren nochmals alle gekommen. An diesem makellosen Sommertag waren unter der Menge der Trauernden auf der Hügelterrasse am Waldrand mit Sicht weit über den Bodensee hinaus auch viele Beteiligte am kollektiven Wir aus autonomen Zeiten auszumachen. Urs Arnold brachte später die Asche von Sabin zum Mungiroi über dem Avers-Tal, der Wasserscheide zwischen Nordsee und Mittelmeer. Unter Harz- und Kräuterduft verstreute Urs die Asche. Der Wind trug sie in den Süden.


THEMA

Alfred Huggenberger

Ins rechte Licht gerückt Als 2008 eine Werkbiografie über den Thurgauer Bauerndichter Alfred Huggenberger angekündigt wurde, war die Aufregung gross. Ganz anders jetzt. Ein halbes Jahr nach der Publikation ist es noch immer ruhig darum. Das Autorenduo Rea Brändle und Mario König schildert den Autor als deutschfreundlich, aber nicht als Nazi-Freund. von harry rosenbaum saiten: Die SBB haben 2006 die geplante Taufe eines Intercity-Zuges auf den Namen des Thurgauer Bauerndichters Alfred Huggenberger abgesagt. Grund dafür war dessen ungeklärtes Verhältnis zu Nazi-Deutschland. Der Nazi-Vorwurf an den Thurgauer «National-Dichter» sorgte für einige Verwirrung. rea brändle: Der Verdacht war nicht neu. Er wurde schon zu seinen Lebzeiten erhoben und ist nie ganz verstummt. 2007 wurde er sehr virulent. Warum wollten die SBB einen IC nach Huggenberger benennen? mario könig: Die Initiative ging nicht von den SBB, sondern von der Alfred-HuggenbergerGesellschaft aus. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Es heisst, dass der Historiker und Journalist Markus Schär in einem Zeitungsartikel über Huggenbergers Nazi-Sympathien geschrieben habe und die SBB daraufhin nichts mehr von der «Patenschaft» wissen wollten. War das so? mario könig: Nein, obwohl das immer wieder so kolportiert wird. Besagter Artikel stammte von Esther Simon und erschien im Dezember 2006 in der «Thurgauer Zeitung». Wie weit dieser Text für die SBB ausschlaggebend war, entzieht sich unserer Kenntnis. In den Lexika waren die Vorwürfe an Huggenberger längst bekannt. Was hat Sie als Zürcher Germanistin und als Basler Historiker dazu bewogen, sich für den Werkbiografie-Auftrag, den der Thurgauer Regierungsrat 2008 ausgeschrieben hat, zu bewerben? rea brändle: Wäre es nur darum gegangen, den Nazi-Verdacht abzuklären, hätte ich mich nicht beworben. Mich interessierte der Auftrag, in einer ausführlichen Biografie den ganzen Huggenberger zu zeigen. Und da finden sich meines Erachtens auch die spannendsten Resultate unserer Arbeit. mario könig: Von meiner Seite war die Klärung der Beziehung zu Deutschland schon wichtig. Aber Huggenberger lässt sich nicht auf diesen Aspekt reduzieren, das war uns von Anfang an klar: Er war ein überaus populärer Autor

lange vor der Nazi-Herrschaft, in der deutschsprachigen Schweiz wie in Deutschland. Seine Karriere ist ein Teil des schweizerisch-deutschen Kulturtransfers; und sie ist ein spannendes Kapitel in der Geschichte der populären Lesestoffe. Huggenberger war im Dritten Reich viel beachtet. Mit seiner bäuerlichen Heimatliteratur erzielte er hohe Auflagen, ging auf Lesereisen und erhielt Literaturpreise. Nach dem Krieg war er schnell out. Seine Bauernwelt gehörte der Vergangenheit an. Was ist an diesem Blut-und-Boden-Dichter trotzdem heute noch spannend? rea brändle: Er war schon vor dem Ersten Weltkrieg als Autor sehr beachtet. Und aus dieser frühen Zeit stammen seine besten Werke, der Roman «Die Bauern von Steig» zum Beispiel, Erzählungen über eigenwillige Frauen wie «Elsbeths Enttäuschungen», «Die Katzenjungfer» oder «Klaus Inzuben und seine Tochter». Zu den besten Texten gehören auch einzelne Geschichten über Knechte, «Daniel Pfund» sowie «Der verkehrte Jakob Stockauer». Diese Werke sind heute noch lesenswert. Es gab bisher keine Biografie, nicht einmal eine gesicherte Bibliografie über Huggen-

berger. Wie haben Sie sich in dieser Informationswüste organisiert? rea brändle: Den Nachlass durchgesehen, seine Bücher gelesen, weitere Quellen gesucht – und nachgedacht. mario könig: Wichtig war auch, den Nachlass zu ergänzen mit den von ihm geschriebenen Briefen. Die liegen meist in den Nachlässen anderer Personen und waren dort aufzustöbern. Es wird behauptet, der Schwiegersohn des Bauerndichters habe einiges Material aus dem Nachlass vernichtet, damit Huggenberger vor allem politisch nicht belastet werden könne. mario könig: Es gibt keine Anhaltspunkte, dass eine solche Säuberung von Seiten der Angehörigen stattfand. Aber klar: Es ist nicht alles vorhanden, gewiss hat er selber auch manches weggeworfen. Das macht jeder. Rea Brändle und Mario König: Huggenberger – Die Karriere eines Schriftstellers. Verlag des Historischen Vereins des Kantons Thurgau. Frauenfeld 2012. Fr. 48.–

Aus Huggenbergers früher Zeit (hier die Ballade «Heimat» von 1895) stammen seine besten Werke, findet Rea Brändle. Bilder: Staatsbibliothek zu Berlin

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Valentin Landmann Thema

Borderliner am rechten Rand Valentin Landmann wurde als Milieuanwalt bekannt. Seit er auch SVP-Politiker betreut, stürzen sich die Medien auf ihn. Da Landmann ein St.Galler ist, hat er auch eine St.Galler Vorgeschichte. Und die spielte stets am rechten Rand. von ralp h hug

Landmanns Mutter war die Schriftstellerin Salcia Landmann. Sie wurde mit Büchern wie «Der jüdische Witz» bekannt, aber auch mit antikommunistischen Tiraden und exaltierten Thesen. So behauptete sie, die Welt wolle einen zweiten Judenholocaust. Kann es da verwundern, dass der Sohn schon früh rechts einspurte? 1970 war Valentin Mitglied des rechtslastigen Schülerzirkels «Gruppe 4». Dazu gehörten auch Konrad Hummler und Adrian Rüesch. Man traf sich in seinem Elternhaus am unteren Rosenberg und heckte Spionagepläne aus. Natürlich gegen Linke und 68er. Unter anderem pirschten die Jungschnüffler zum Naturfreundehaus auf dem Kaien, wo der kommunistische Verleger Theo Pinkus Referate hielt. Die Erkenntnisse landeten prompt beim Staatsschutz und in den Fichen.

Karriereknick an der HSG Als Jus-Student in Zürich trat Landmann der SVP bei, weil Alexander Baumann und Hans Scharpf, zwei spätere Rechts-Haudegen, ihn anwarben. Blocher war damals noch in weiter Ferne. Zurück in St.Gallen wechselte er dann die Partei. Hier war nicht die SVP gefragt, die es gar nicht gab, sondern die FDP. Landmann machte schnell Karriere als Ersatzrichter und Lehrbeauftragter an der HSG. Dann wurde ihm sein Hang zum Rockermilieu und sein Drang zur Selbstinszenierung zum Verhängnis: 1985 lud er die drei Hells Angels Black Wagner, Sigi Huber und Gary Nembrini an eine FDP-Veranstaltung in St.Gallen ein. Er präsentierte sie als freiheitsliebende Individualisten, die nichts Böses tun. Der wahre Grund war Weisswäscherei. Denn gleichzeitig lief die grossangelegte Polizeiaktion «Hamrich» (Hamburg-Zürich) gegen die Hells, denen Erpressung, Zuhälterei

Valentin Landmann in den Medien – 1982, 1985, 1996. und Tätlichkeiten vorgeworfen wurde. Es war der Teufel los: Die FDP kam unter Druck und distanzierte sich von Landmann. Der damalige Parteisekretär Peter Weigelt, später Nationalrat, schrieb in einem Communiqué, Landmann habe die Veranstaltung «für seine privaten Interessen» missbraucht. Man wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Landmanns aussichtsreiche Karriere war mit einem Schlag dahin. Er verlor auch seinen Lehrauftrag an der HSG. Das ging so: Die juristische Abteilung kündigte an, das Mandat zu überprüfen, weil sich Landmann mit einer Gruppierung identifiziert habe, die «nahe an kriminellen Kreisen» sei. Der tatsächliche Rausschmiss kam aber in Form eines Briefs von FDP-Regierungsrat Ernst Rüesch: Der «empfahl» ihm den Verzicht. Landmann sah es ein und nahm den Hut, bevor er die Kündigung erhielt. Er ging weg nach Zürich.

Zwielichtige Bankgeschäfte Wenn Landmann heute als «Berater» von Christoph Mörgeli auftritt, so sind die Parallelen offenkundig. Beide sehen sich als Mobbingopfer. Das verbindet. Nach dieser Affäre musste

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Bilder: Archiv Pressebüro St.Gallen

Landmann als selbständiger Rechtsanwalt untendurch. Er beging auch Fehler, indem er einem Freund aus dem Milieu, der Kokainhändler war, eine liechtensteinische Anstalt zur Verfügung stellte. Über diese flossen Drogengelder in Millionenhöhe. Landmann bestritt vor Gericht, von der Herkunft der Gelder gewusst zu haben. Man glaubte ihm nicht. Er erhielt wegen Geldwäscherei eine bedingte Gefängnisstrafe von zwölf Monaten. Drei Monate lang war er im Beruf als Rechtsanwalt eingestellt. Das Patent verlor er hingegen nicht. Valentin Landmann bewegte sich stets in rechtsgewirkten Kreisen. Das erklärt seinen heutigen Aufstieg zum SVP-Anwalt. Christoph Mörgeli, Hermann Lei und Ulrich Schlüer sind schon seine Klienten, mit Blocher trifft er sich zum Essen. Und auch mit Hummler ist er in Kontakt. Über ihn sagte er einmal den bemerkenswerten Satz: «Konrad Hummler ist ein sehr interessanter Mann. Er hat mit seinem liberalen Gedankengut, welches das Schweizerische betont, seine Bank Wegelin vor der Katastrophe bewahrt. Er hatte nie das Gefühl, risikofreudiges American Banking betreiben zu müssen.» So kann man sich irren.


Flaschenpost

aus New York

Kondome für Obama

Die Nacht legt sich in diesen Herbsttagen kühl über New York. An der Keap Street in Williamsburg im Stadtteil Brooklyn ziehen sich die Mitglieder des Partido Revolucionario Dominicano in ihr kleines Lokal zurück. Das Brettspiel, in das die Männer auf dem Bürgersteig versunken waren, wird zusammengeräumt. Jetzt wechselt man zum Kartenspiel, es wird gelacht, getrunken, geraucht und lautstark diskutiert. Für Obama sind sie alle, das zeigt nur schon das Portrait des Präsidenten, das ins Schaufenster des einstigen Kiosks gehängt wurde. Das ist aber kein Grund dagegen, heftig zu debattieren. «Vieles macht er nicht gut, el Presidente», sagt Esteban, Hausmeister und seit über zwanzig Jahren an diesem Strassenblock, «er kann noch viel besser werden.» «Zuerst musste er das Land aus der Krise bringen, in die uns Bush und seine Meute geritten haben», sagt Pedro, der den ganzen Tag vor dem Delikatessen-Geschäft an der Ecke steht und von dem niemand so richtig weiss, was eigentlich sein Job ist. In ihrem Eifer wechseln die Männer in ihre Muttersprache, vergessen, dass der Besucher einer der wenigen in diesem Quartier ist, der kaum Spanisch spricht. Im knappen Rennen um die Präsidentschaft wird die laufend wachsende lateinamerikanische Wählerschaft stark umworben. Seit 2008 ist die Zahl der wahlberechtigten Latinos um vier Millionen auf fast 24 Millionen angewachsen, sie machen heute elf Prozent des Wahlvolkes aus.

Eine Mehrheit für die Homo-Ehe Vor dem Lokal ist Melanio mit seinem Velo anzutreffen, das er zur fahrenden Essbude und gleichzeitig zum Obama-Werbestand umgebaut hat. Täglich fährt der 65-jährige Mann um die Strassenblocks und verkauft im Sommer Eisbecher, im Winter von seiner Frau zubereitetes Chicharron, Schweinefleisch mit Reis. Den Obama-Fan stört es nicht, dass der Präsident sich für die Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren ausgesprochen hat. «Wieso sollen Homosexuelle nicht heiraten dürfen, wenn sie das glücklich macht», fragt er. Melanio, Betreiber des Clubs der revolutionären Dominikaner, gehört mit dieser Ansicht seit neustem zur Mehrheit der Latinos. Laut einer Umfrage des Pew Hispanic Center Mitte Oktober unterstützen 52 Prozent der Wählerinnen und Wähler mit lateinamerikanischen Wurzeln die Idee der Ehe für Homosexuelle, 34 Prozent sind dagegen. Noch vor sechs Jahren war es umgekehrt: Die stark christlich geprägte Latino-Wählerschaft war damals zu 56 Prozent dagegen, nur 31 Prozent befürworteten die gleichgeschlechtliche Ehe. Immer noch aber stufen viele christliche Kirchen in den USA die Homosexualität als Sünde ein. Hier in Williamsburg steht an jeder zweiten Ecke ein Gotteshaus, sie haben oft die grossartigsten spanischen Namen, sind oft aber nicht viel mehr als ein «Hole in the Wall», eine Bude von der Grösse eines Tante Emma-Ladens. Davor Basketball-Felder und Handball-Wände. Im Schatten einer grossen, einst deutschlutheranischen Kirche probt Marco seine Basketball-Würfe. Die Kids, die sich nach der Schule auf den Sportplätzen zum Spiel treffen, interessiert die grosse Politik nicht. «Meine El-

tern wählen Obama, obwohl sie oft auch über ihn fluchen», sagt der Junge im gelben «I love NY»-T-Shirt. Auch wenn es noch – vorwiegend katholische – Organisationen gibt, die gegen die Ehe für Gleichgeschlechtliche weibeln, wird dies Obama kaum die Stimme der Latinos kosten: Der republikanische Herausforderer Mitt Romney ist hier keine Alternative, nur knapp zwanzig Prozent der Latino-Amerikaner werden laut Umfragen dem Mormonen aus Michigan die Stimme geben.

Das kleinere Übel «Die wachsende Unterstützung der Latinos für das Recht auf Heirat für alle kommt nicht überraschend», befindet Lourdes Rodriguez-Nogues, Präsidentin der Organisation Dignity USA, eine der wenigen katholischen Gruppen, die sich für die Rechte von homosexuellen Männern und Frauen einsetzten. Die Familie sei in den lateinamerikanischen Kulturen das Allerwichtigste. Man wolle für alle Familienmitglieder das Beste, auch für die schwulen und lesbischen. «Es geht doch nicht darum, ob Menschen homo- oder heterosexuell sind, sondern ob sie positive Energie haben», findet Sharon, besser bekannt als «The Jojo-Lady». Seit 25 Jahren verkauft sie in der U-Bahn Leuchtstreifen, Spielzeug und politische Abzeichen und Anhänger. Die schwarze Frau mit ihren vielen tiefen Taschen bezeichnet Obama als das «kleinere von zwei Übeln». Er habe viele seiner Wahlversprechen nicht erfüllt, bemühe sich aber doch mehr um den Durchschnitts-Amerikaner als der schwerreiche Republikaner Romney. Im Sinne Obamas und seiner Unterstützung der gleichgeschlechtlichen Ehe verkauft Sharon heute in der U-Bahn Kondome. «Vor Gebrauch ist gute Urteilskraft gefragt», steht auf der Verpackung, die einen lachenden Obama zeigt. Sharon hofft, dass er wiedergewählt wird: «Sonst müsste ich meinen Glauben an die USA in Frage stellen.» Im überwiegend von demokratischen Wählern geprägten New York ist Romney bestenfalls Ziel des Spottes. Man weiss aber auch, dass die demokratische Mehrheit der Stadt auf das nationale Resultat der Abstimmung wenig Auswirkung haben wird. «Romneys Aussage, 47 Prozent der Amerikaner seien Nichtsnutze, macht mir Angst», sagt Cephas Ampha, ein junger Jamaikaner, der Sportartikel verkauft. Als ehemaliger Anwalt sei aber auch Obama nicht so progressiv wie man sich das gewünscht habe. Die Unterstützung der gleichgeschlechtlichen Ehe bezeichnet Cephas als überraschend mutig. An die Wiederwahl des «Bruders» glaubt er: «Die schwarze Gemeinschaft ist stolz auf ihn, nicht nur in den USA, sondern auf der ganzen Welt». Gib es ihm! «Du lügst!» schreit Leane Clifton den grinsenden Romney auf dem Breitbildschirm in der Bar Soft Spot an der Bedford Avenue an. Das Lokal ist voll besetzt, entsetzt verfolgt das Volk, wie der Republikaner in der ersten TV-Debatte den Präsidenten blass aussehen lässt. Hohe Einschaltquoten erzielten die Streitgespräche zwischen Präsidentschafts-Kan-

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Flaschenpost

Bilder: Roman Elsener

didaten schon seit der Erfindung des Fernsehens, man schaute zu Hause, vielleicht mit Freunden. Neu ist, dass sich die New Yorker nun wie für Übertragungen wichtiger Baseballoder Football-Spiele in Clubs und Bars treffen und ihr Team anfeuern. «Gib es ihm, Obama», ruft Leane. Dass er für die Ehe gleichgeschlechtlicher Paare ist, gibt für die ältere, lebensweise Lesbe aber keineswegs den Ausschlag: «Das heisst bloss, dass es nun doppelt so viele Leute gibt, die ich nie heiraten werde», lacht sie. Leane glaubt nicht, dass das grosse Interesse an den Fernsehdebatten ein Anzeichen dafür sein könnte, dass es am 6. November zu einer hohen Stimmbeteiligung kommt, im Gegenteil. Dass Obama in seinen ersten vier Jahren wenig habe bewegen können, führe bei vielen zu einer Frustration gegenüber der Politik. Die Hoffnung, die vor vier Jahren bestanden habe, sei der Desillusionierung gewichen. Es macht sich ein wenig das Gefühl breit, dass Obama seine ganze Kraft darauf verwendet habe, Präsident zu werden. Dort angekommen, schien er in den vergangenen vier Jahren zuweilen etwas rat- wenn nicht gar lustlos. Gehen weiter Millionen von Amerikanern nicht zur Arbeit und die Enttäuschten nicht an die Urne, könnte dies Obama zum Verhängnis werden. Der Präsident und sein Team scheinen dies unterdessen erkannt zu haben. Seit der zweiten Debatte ist er, wie die Amerikaner sagen, in full swing. Dass er wenig zustande gebracht habe, widerlegt er auf Besuch in New York in der «Daily Show» von Jon Stewart, dessen satirische Nachrich-

tensendung im lärmigen Medienspektakel des US-Wahlkampfes längst mehr ist als Komik, eher schon ein täglicher Aufruf an die Vernunft. Vor vier Jahren habe er versprochen den Krieg in Irak zu beenden, das Gesundheitswesen zu reformieren, sich auf den Kampf gegen Al Kaida zu konzentrieren und die Autoindustrie zu retten, sagt Obama. «Das haben wir gemacht.» Er fügt an, Job des Präsidenten sei es nicht nur, jene Projekte voranzutreiben, die funktionierten, sondern auch Dinge, die nicht machbar seien, zu verhindern. Und Romneys Politik führe zurück in jene Sackgasse, in die Bush lenkte.

Achtung vor faulen Orangen Sami aus dem Jemen führt einen kleinen Lebensmittelladen am Broadway in Williamsburg, der Einkaufsmeile für Arme unter der Hochbahn des Zuges, der Richtung Flughafen JFK rattert. «Die USA sind immer noch das mächtigste Land der Welt, und es ist wichtig, dass es von einem guten Mann geführt wird», sagte Sami, der sich vor fünf Jahren einbürgern liess und zusammen mit seinen vier Mitarbeitern für Obama stimmen wird. «Romney könnte noch schlimmer sein als Bush», sagt er und weist auf eine Schachtel voller Orangen: «Mit der Welt ist es wie mit dieser Orangenkiste: Ist eine darin faul, verderben rasch alle.» Roman Elsener, New York

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Der Rorschacher Roman Elsener lebt als Journalist und Musiker seit 1996 in New York. Er schreibt unter anderem für die «NZZ am Sonntag» und die Schweizer Nachrichtenagentur «SDA».


Kultur

Der Aufbruch der Achtziger in Plakaten und Fotos (oben: Ansturm auf Bro Records, St.Gallen 1984, fotografiert von Lurker Grand, unten: Celtic Frost in der Grabenhalle, 17. Mai 1985, fotografiert von Chrigel Braun). Bilder: Sammlung Lurker Grand/AndrĂŠ P. Tschan 40 SAITEN 11.12


Musik

kultur

Die Musik, die Politik, die Wut Wie der Punk die Schweiz veränderte: Das beschreibt der Wälzer «Heute und danach. The Swiss Underground Music Scene of the 80’s» von Lurker Grand und André P. Tschan. Am 1. Dezember erscheint das Buch; natürlich kommt auch die Ostschweiz vor. von p ius frey 672 Seiten dick ist das reich bebilderte, hochinformative und gut gestaltete Buch. Die Seiten sind voller Überraschungen und Einblicke in eine äusserst bewegende und wichtige Zeit schweizerischer Kultur-, Jugendkultur-, aber auch Polit-Geschichte. «Heute und Danach» nimmt sich allen Regionen an. Das Buch ist zum grössten Teil zweisprachig, Deutsch und Französisch. Einzelne Artikel, meist direkte Interviews, finden sich nur in der jeweiligen Sprache; das Buch gibt so nicht zuletzt spannenden Einblick in die hier weniger bekannte Szene in der Romandie. Es widmet sich also wirklich umfassend dem breiten Feld der Underground Music.

Die ultimative Discography Schon die siebziger Jahre hatten einiges vorgespurt. Punk eroberte die Bühnen, Keller und weitere Räume – nachzulesen im Vorgängerwerk von Lurker Grand (und zahlreichen Mitautoren): «Hot Love. Swiss Punk & Wave 1976 –1980». Jetzt haben sich der St.Galler Autor, seinerseits ein Punk-Urgestein, und der Luzerner André P. Tschan als Herausgeber zusammen mit Wolfgang Bortlik, Alain Croubelain, Michael Lütscher, dem Chronisten des Schweizer Pop und Rock Sam Mumenthaler und vielen anderen Beteiligten erneut viel vorgenommen und dabei ein höchst erstaunliches Resultat erreicht. Akribisch wurde Material gesammelt: Plakate, Flyers, Kassetten, Singles und LPs. Unzählige Gespräche wurden geführt und dazu bei einer grossen Anzahl Autorinnen und Autoren angedockt. Namhafte Fotografinnen und Fotografen lieferten erstaunliches Bildmaterial, so auch der damals in St.Gallen lebende Christian Braun, welcher so etwas wie der fotografierende Chronist der Achtziger Bewegungen, kulturell wie politisch, der Stadt und der Region war. «Heute und Danach» geht allen Nuancen des Swiss Underground nach und ist dem entsprechend in die Kapitel Musik, Freiräume, Visualisierung, Sex & Drugs & Rock’n‘Roll sowie Medien gegliedert. Als Glanzpunkt gibt es die definitive, sensationelle Discography: Auf weit über hundert Seiten sind, reich bebildert und klar recherchiert, alle Singles, Kassetten – ja, die spielten in der Zeit eine wichtige Rolle! – und LPs aufgelistet. Von erfolgreichen Produktionen bis Eintagsfliegen ist alles zu haben – Querverweise, Namen, Orte, Labels. Ein paar ganz wenige Namen seien hier erwähnt: Freds Freunde, Möslang/Guhl, Yello, The Playboys, Young Gods, Kleenex, Debile Menthol,

derground-Medien gibt es im Buch einen lesenswerten Artikel von Marcel Elsener. Es gab Konzerte in leerstehenden Häusern, aber auch in ehrwürdigen Räumen, so das legendäre und berüchtigte Konzert mit The Fall im Ekkehard. Viele dieser Konzerte kamen in Zusammenarbeit mit den RecRec-Leuten, besonders Veit Staufer, aus Zürich zustande. Diese brachten neue, noch nie gehörte Töne in die Schweiz, produzierten aber auch eine Anzahl Schweizer Bands. Auch darüber berichtet das vorliegende Buch ausführlich und spannend. Die Achtziger waren die Zeit der guten Plattenläden, der unabhängigen Vertriebe und besonderen Aufführungsorte, von Rock in Opposition. Bro und Comedia führten damals fast das gesamte RecRec-Sortiment.

Rasende Kreativität Gut ist der Einblick in Vernetzungen und WagGrauzone, Unknownmix, Vera Kaa, Rudolph nisse. Hier die totale Musik, dort die Kunst, hier Dietrich, Stella, Hertz, Der Böse Bub Eugen die politische Radikalität, dort der reine Genuss oder Achmed von Wartburg. Ein breites Feld oder die volle Wut. «Heute und Danach» vermusikalischer und visueller Kunst. Mit vielen mittelt das Bild: Das ganze Land wurde von eispeziellen Klängen. Diese Discography ist ein ner rasenden Kreativität überflutet. Nichts war heilig, Neues entstand, Anderes wurde zerstört. Meisterwerk für sich. Underground im besten Sinn des Wortes. Dazu Eng verknüpft mit der Bewegung kommen im Buch viele, auch vergessene AktiNicht zu vergessen und für die Autoren ent- vistinnen und Aktivisten zur Sprache. Eindrückscheidend: Viele der erwähnten Bands, Men- lich sind ihre Erinnerungen, all die Texte, Interschen, Fanzines, Moden, Bilder, Medienschaf- views mit Zeitzeugen, Beobachterinnen, Mafenden sowie Gestalterinnen sind tief mit der chern, sei es in der Musik, im Text, im VisuelAchtziger Bewegung verbunden. Beim Aufbruch len, im Produzieren oder auch im Veranstalten. mit dem Kampf um die AJZ als Aushängeschild Die Achtziger, neu besichtigt: Das Resultat ist spielte die Musik, spielten neue Kulturformen richtiggehend erschlagend! überhaupt eine wichtige Rolle. Gesellschaftliche Veränderungen bahnten sich an. Das sind alles Lurker Grand/André P. Tschan: wesentliche Aspekte, die auch in St.Gallen zur Heute und danach. The Swiss Underground Music Scene of the 80’s. Gründung der Aktionshalle Graben (GrabenDeutsch/français, 672 Seiten, rund 2000 Bilder. halle) führten. Diese wurde rasch zum wahren Edition Patrick Frey, 2012. Fr. 78.–. Refugium der Underground Music Scene. Viele Erscheint am 1. Dezember 2012 Leute waren involviert. Dazu gab es Szenen in Rorschach, in Romanshorn und weiteren Orten Buchvernissagen der Region. Nur ein paar Konzerte seien kurz – mit The Young Gods: erwähnt: Toxic Reasons, Celtic Frost, Normahl, Rote Fabrik Zürich. Samstag, 1. Dezember. Blue China, Der Böse Bub Eugen, Bad Brains, Usine Genf. Freitag, 7. Dezember. Fri-Son Fribourg. Samstag, 8. Dezember. Kalahari Surfers, The Ex, Die Schlimmen Fin– mit Les Reines Prochaines ger, Bad Religion und viele mehr. & 20 Jahre Praxis: Fanzines, Underground-Zeitungen, spielten Kaserne Basel. Donnerstag, 13. Dezember . gleichfalls eine grosse Rolle. In der Region waren das zum Beispiel Rofä, Die Trübe Rübe, Skunk, Empfehlenswerte Sampler zum Buch: Schleppscheisse, Steinschleuder und der AlpenWave. Von den Anfängen bis 1985. zeiger, der aus Aarau stammte, aber auch hier Swiss Pop & Rock Anthology. Swiss Wave. The Album. sein Plätzchen hatte. Zu den damals neuen Un-

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Literatur kultur

Bild: pd

Wo liegt das Glück? Die Rheintaler Autorin Jolanda Spirig hat ihr fünftes Buch veröffentlicht. Fast gleichzeitig zeichnet die Rheintaler Kulturstiftung sie als erste Preisträgerin mit dem «Goldiga Törgga» aus. von p eter müller Geplant? Jolanda Spirig schüttelt den Kopf: «Ich suche nie bewusst nach Buchthemen. Die Themen finden jeweils mich, werden an mich herangetragen.» Auf diese Weise sind seit 1995 vier Bücher zusammengekommen: die Biografie eines Dienstmädchens, die Lebenserinnerungen einer Krankenschwester, die Geschichte der Frauenzentrale AR und die Geschichte einer zwangssterilisierten Frau. Jetzt folgt das fünfte, das eine Brücke zwischen dem Oberrheintal und St.Gallen schlägt. Es geht um die Geschichte der kleinen Schürzennäherei, welche Akris – damals noch kein angesagtes Modelabel – von 1946 bis 1966 in Kriessern betrieb. Darin verwoben sind die Lebenserinnerungen von neun Kriessnerinnen, die für das Unternehmen arbeiteten, und die Lebensgeschichte der Fabrikantin Alice Kriemler-Schoch (1896 – 1972). Sie stammte selber aus einfachen bäuerlichen Verhältnissen und arbeitete sich hoch. Ihr Tagebuch ist eine einzigartige Quelle.

ben sie sich nicht einfach mit einer patriarchalisch-autoritären Welt arrangiert, die sie klein hielt? Bei der Lektüre merkt man: Die Sache ist komplexer. Jolanda Spirig nickt. Man dürfe es sich bei der Beurteilung von Lebensgeschichten nicht zu leicht machen, nicht voreilig Schlüsse ziehen, meint sie. Die Realität sei in der Regel vertrackter. Sie will den Leserinnen und Lesern deshalb keine Meinung aufdrängen: «Ich schildere die Fakten. Und ich weiss, dass sich gerade dieses Buch aus der Sicht der Unternehmerin anders liest als aus der Sicht des Arbeiters oder der Gewerkschafterin.»

Rheintaler Alltag So unterschiedlich die Themen der fünf Bücher sind – es gibt auch Gemeinsamkeiten. «Es geht immer um die Alltagsgeschichte, meist aus der Region, um relevante Themen, die vergessen oder verdrängt sind», sagt die Rheintaler Autorin. «Bei den Lesungen merke ich jeweils, dass die Leute an diesen Geschichten Freude haben, Mit einer patriarchalen Welt arrangiert? dass sie ihnen etwas bedeuten. Mir selbst geht Jolanda Spirigs Buch gibt Einblick in eine längst es genauso. Solche Geschichten tun unserer Revergangene Welt: Armut, Autoritätsgläubigkeit, gion gut.» Wichtig findet sie auch die Frage, Marienlieder. Die Mädchen mussten schon als wo die Menschen ihr Glück finden, in den unKinder und Jugendliche beim Geldverdienen terschiedlichsten Lebenssituationen und an den helfen. Als junge Frauen nähten sie Schürzen. unterschiedlichsten Plätzen in der Gesellschaft. Den Verdienst gaben sie zu Hause ab, eine Leh- Woran hängt es, ob sie das Glück finden oder re lag nicht drin. Das gemeinsame Nähen im verfehlen? Auch dazu gibt es in ihren bisherigen «Büdeli» hat sie nachhaltig geprägt. Noch im fünf Büchern viel zu lesen. hohen Alter blicken sie mit guten Gefühlen auf ihre Zeit als «Kriemlera» zurück – diesen Na- Neuanfang in Marbach men haben sie sich damals gegeben. Aus heuti- Die Autorin selbst hat ihr Glück ebenfalls (wieger Sicht wirkt diese Loyalität irritierend. Ha- der-) gefunden. Nach Schliessung der «Tagblatt»-

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Redaktion in Altstätten und dem Verlust ihrer Redaktorinnenstelle baute sie sich vor fünfzehn Jahren eine neue Existenz auf. Sie betreibt in Marbach ein Ein-Frau-PR-Büro, zu dessen Kunden KMU, Institutionen, Non-Profit-Organisationen und nationale Verbände gehören. «Selbständig sein und in verschiedene Welten hineinsehen, das mag ich sehr», sagt sie. Im Journalismus ist sie nicht mehr tätig. Umso grösser ist ihre Freude, wenn es wieder einmal so weit ist und ein Buchthema sie findet. Das braucht allerdings seine Zeit. Oft muss sie auch nein sagen. Nach ihrem letzten Buch («Widerspenstig – Zur Sterilisation gedrängt») wandten sich verschiedenste Menschen mit tragischen Lebensgeschichten an sie. Sie lehnte alle Anfragen ab: «Ich wollte mich einem unbeschwerten Thema widmen und nicht gleich wieder in ein schweres Schicksal eintauchen.» Jolanda Spirig: Schürzennäherinnen. Die Fabrikantin und die Kriessner «Mädchen». Chronos Verlag, Zürich 2012. Fr. 32.– Preisverleihung «Goldiga Törgga» Kulturraum Jung Rhy Altstätten. Freitag, 9. November, 18 Uhr. Ausstellung «Schürzen/Schoosse» Museum Appenzell. 23. November 2012 bis 20. Mai 2013. Mehr Infos: www.ai.ch


Kunst

Bilder: pd

kultur

ULRIcH BLEIKER

PAUL ScHLOTTERBEcK

ANNy BOxLER

KONRAD ZüLLE HEDI ZUBER

Vom Paradies bis zum Weltuntergang Kaum irgendwo trieb die Aussenseiter-Kunst so eigenwillige Blüten wie in der Ostschweiz. Und kaum ein Museum und kein privater Sammler hat nur annähernd so viele Werke wie die Sammlung John in Wittenbach. Doch deren Zukunft ist in der Schwebe. Dass sie der Öffentlichkeit erhalten bleibt, dafür setzt sich auch das Amt für Kultur des Kantons ein. Noch fehlt aber das Geld. von meinrad gschwend

Im realen Leben war Hedi Zuber kleinwüchsig und stand am Rand der Gesellschaft. In der anderen, gemalten Welt, da war Hedi Zuber so gross, dass die Türme der St.Galler Kathedrale wie Figuren eine Gartenschachs wirken. Wer ihr wichtig war, der wurde in ihren Bildern auch gross. Die anderen blieben, was sie immer waren: kleine Wesen im Angesicht der wuchtigen St.Galler Türme. Anny Boxler, ebenfalls am Rand der Gesellschaft, stellte die Welt auf ihre Art auf den Kopf. Das Museum an ihrem Wohnort empfand

sie als miefig. Sie entrümpelte, stellte die Objekte in den Hof, hauchte ihnen Leben ein; und schon passierte das, was vielen Museen nicht gelingen will: Die Objekte leben und erzählen neue Geschichten. Ein anderes Mal hatte sie genug vom Grau der Beerdigung. Sie liess die Trauernden weiter trauern, den Verstorbenen höckte sie auf einen Baum, liess ihn grinsend herunterschauen und Trompete spielen. Oder der taubstumme Paul Schlotterbeck, der viele Jahre in der Psychiatrie verbrachte: Er schützte sich, indem er

«Waffen» baute, aus Holz, Papier und Karton, mit Unmengen von Schnüren und Klebstreifen zusammengehalten. Diese Gerätschaften wirken heute, als ob sie als Vorlagen für Science-FictionFilme konstruiert worden wären. Drei Namen, drei Schicksale, drei Schwerpunkte der Sammlung von Mina und Josef John. Die Welt der Naiven, der «ungelernten Meister», ist vielgestaltig. Einmal ist es das Paradies, ein anderes Mal der Weltuntergang, dem sie sich malend und formend näherten. Was ihnen –

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Kunst als Menschen fast ohne Schulbildung, meistens ohne Berufsausbildung, vom Umfeld drangsaliert, abgeschoben und verachtet – im Alltagsleben verwehrt wurde, das war in der künstlerischen Darstellung möglich.

Nährboden für Aussenseiter Egal, ob man diese Werke nun unter Naiver Kunst, Aussenseiter-Kunst oder Art Brut zusammenfasst, in der Ostschweiz scheint im letzten Jahrhundert ein besonders ideales Umfeld geherrscht zu haben. Es gibt kaum eine zweite Region, in welcher sich dieser Bereich der Kunst derart stark und vielseitig entwickelt hat. Lange wurde die Aussenseiterkunst vom breiten Publikum völlig verkannt. Jetzt, wo die Anerkennung da ist, sind die grossen Naiven gestorben. Aussenseiterkunst und Naive Volkskünstler in dieser Art gibt es kaum mehr. Auffallende Gemeinsamkeit war, dass es vielfach Menschen mit geistiger, körperlicher oder psychischer Behinderung waren. Hinzu kam, dass sie keine künstlerische Ausbildung genossen, dass sie aus armen Verhältnissen stammten und erst in der zweiten Lebenshälfte zum künstlerischen Schaffen fanden. Und noch etwas teilten sie: Von ihrer Umwelt wurden sie nicht ernst genommen – zumindest nicht, bis sie eine gewisse Berühmtheit erlangt hatten. Losgelöst vom offiziellen Kunstbetrieb und sich nicht um seine Konventionen kümmernd, folgten die Aus-senseiter ihrer Phantasie und vertrauten ihren Emotionen. Dabei ging es ihnen selten um das «Kunstmachen», sondern vielmehr darum, die eigenen Visionen oder einen eigenen Weltentwurf festzuhalten. John, der Förderer Josef John hat mehrere «seiner» Künstler entdeckt, als noch nicht einmal die nächste Umgebung von ihrem Schaffen Notiz genommen hatte. Er hat sie nicht nur entdeckt, sondern auch gefördert und über Jahrzehnte begleitet. Er hat ihre Werke gekauft und anfänglich damit gehandelt, bis er sich – aus Liebe zur Sache – ganz aufs Sammeln konzentriert hat. Das Aussenseitertum war ihm dabei ein wichtiges Kriterium. Er interessierte sich nicht nur für die Werke, sondern auch für das persönliche Schicksal, und freundete sich mit den meisten an. Mit Anteilnahme am Schicksal der einzelnen und mit sicherem Auge wählten Josef und Mina John aus. So ist im Verlaufe der Jahrzehnte eine der umfassendsten und faszinierendsten Sammlungen entstanden. Das Sammlerpaar hat wesentlich zur Etablierung der Naiven und Art-Brut-Kunst in der Ostschweiz beigetragen. Mehrmals wurden Teile dieser Sammlung in Museen ausgestellt: im Museum im Lagerhaus St.Gallen, im Volkskundemuseum Stein, in der Kartause Ittingen. Es gibt kein Museum und keinen privaten Sammler, der auch nur annähernd über so viele Werke in dieser Qualität verfügt wie die John’sche Sammlung. Wohl kaum eine Ausstellung oder eine Publikation kommt um diese Sammlung herum.

Die Sammlung umfasst rund 640 Bilder, Skulpturen und Objekte. Vertreten sind 68 Künstlerinnen und Künstler: von Anny Boxler bis zu Hedi Zuber, von Ulrich Bleiker bis zu Konrad Zülle. Sie weist auch viele Querbezüge auf, beispielsweise zur Senntumsmalerei, ein Thema, das gerade für die Malerei der Ostschweiz von grosser Bedeutung ist. Für ihre Sammler- und Vermittlertätigkeit sind Josef und Mina John 2006 mit dem Anerkennungspreis der st.gallischen Kulturstiftung ausgezeichnet worden. Was passiert mit einer solchen Sammlung, wenn die Sammler selber in die Jahre kommen? Diese Frage stellt sich immer wieder. Denn oft sind Sammlungen untrennbar mit den Personen verbunden, die sie aufgebaut haben. «Wir sind uns im Klaren, dass es wenig Sinn macht, wenn eine Privatperson diese Sammlung übernimmt. Im Gegenteil, sie soll der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden», sagt Josef John. Auch das Umfeld müsse stimmen, denn es mache wenig Sinn, wenn eine solche Sammlung irgendwo unterkomme. Sie soll dort bleiben, wo sie entstanden ist: in der Ostschweiz oder im Kanton St.Gallen. Aus diesem Grund haben die Johns privaten Interessenten klare Absagen erteilt.

«Hoher ideeller Wert» Es stellt sich auch die Frage, wie der Wert der Sammlung bemessen werden kann. Josef und Mina John haben die Summe von zwei Millionen Franken genannt. Würden sie die Werke – darunter zahlreiche, seltene Schlüsselwerke – einzeln verkaufen, könnte der Erlös weit höher liegen. Der Wert der Sammlung als Ganzes wie auch der gute Zustand der einzelnen Bilder und Objekte wird auch von Experten bestätigt. Dank den vorhandenen Werkgruppen lassen sich viele Verknüpfungen und Querbeziehungen im Schaffen der einzelnen Künstler darstellen. Mit der Auflage, dass die Sammlung öffentlich zugänglich sein soll, kommt nur die öffentliche Hand als Partner in Frage. Gespräche zwi-

schen Johns und dem St.Galler Amt für Kultur gibt es seit mehreren Jahren. Im vergangenen Sommer ist der Kontakt neu aufgenommen worden. «Die Sammlung Josef und Mina John ist einmalig, ihr materieller und für die Region auch hoher ideeller Wert ist unbestritten», bestätigt Ursula Badrutt, Leiterin der Kulturförderung im Amt für Kultur, die Haltung des Kantons St.Gallen.

Enge Finanzgrenzen Zusammen mit der Stadt und dem Museum im Lagerhaus setze sich die kantonale Kulturförderung dafür ein, dass die Sammlung John in der Ostschweiz verbleiben könne. Die finanziellen Möglichkeiten setzten aber enge Grenzen. Um die Sammlung ankaufen zu können, brauche es ein Zusammenspiel der öffentlichen Hand, des Museums im Lagerhaus und vor allem von Privaten. Im Moment sei man daran, mit Privaten und Stiftungen zu verhandeln, um so das Geld zusammenzubekommen. Gewissheit, dass die Sammlung tatsächlich gerettet und der Öffentlichkeit erhalten werden kann, gebe es noch keine. Wenn sich tatsächlich private Geldgeber finden lassen, soll die Sammlung in das Museum im Lagerhaus integriert werden. Denn genau dort besteht Gewissheit, dass sie am rechten Ort ist, dass sie lebendig und für die Zukunft erhalten bleibt, dass die Werke fachgerecht betreut, archiviert, gelagert und präsentiert werden. Wenn der Kauf abgewickelt werden könne, werde es wohl schon im nächsten Jahr eine Extra-Ausstellung zur Sammlung Josef und Mina John geben. Noch ist jedoch vieles offen. Das Amt für Kultur ist bestrebt, die entsprechenden Fäden zu knüpfen. Aus eigener Kraft kann das Amt die Mittel nicht aufbringen. Es ist darauf angewiesen, Stiftungen und private Geldgeber von der herausragenden Bedeutung dieser Sammlung von Aussenseiter-Kunst zu überzeugen, um so den Werken von Paradies und Weltuntergang eine langfristige Zukunft zu sichern.

Josef und Mina John suchen eine nachhaltige Lösung für die grösste und wichtigste Sammlung Naiver Kunst der Ostschweiz. Bis jetzt ist sie in ihrem «Privatmuseum» in Wittenbach untergebracht. Bild: pd

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kultur



Theater kultur

Autorentheaterzauberer Die St.Galler Kellerbühne pflegt das zeitgenössische Sprechtheater. Da passt der Berlin-Schweizer Andreas Sauter bestens hin: Er kämpft um eine Besserstellung der Autoren im Theaterbetrieb. Jetzt spielt die Kellerbühne sein Stück «Der Mann im Turm oder Das Geheimnis der Zeit». von p eter surber Wer bin ich, und wenn ja, wie viele? Die Frage, theatralisch gestellt, ist sich Matthias Peter gewohnt. Schon im Stück «Die letzten drei Tage des Fernando Pessoa» 2010 hat er solo mehrere Identitäten gespielt. Jetzt bringt er ein Stück mit vergleichbarer Konstellation in die Kellerbühne: «Der Mann im Turm oder Das Geheimnis der Zeit». Die Rollen heissen diesmal: «Erzähler, ein Erzähler. Das Kind. Eine Frau. Ein Mann. Der Mann im Turm. Der Mann mit der grünen Krawatte hinter der Rezeption. Ein alter Mann. Eine alte Frau.» Der Autor, der in Berlin lebende Schweizer Andreas Sauter, schreibt, das Stück könne durchaus von einer Person gespielt werden, es sei aber zugleich «mehrstimmig».

Sätze vom Turm herab Keine leichte Aufgabe, sagt Matthias Peter beim Gespräch im vormittäglich ruhigen Kellertheater, das er seit 2004 leitet. «Perspektive, Zeit und Figur wechseln rasend schnell, manchmal innerhalb einer Szene.» Der Autor oder vielmehr der «Erzähler» im Stück komme ihm vor wie ein Theaterzauberer, der die Fäden in der Hand hält. Und raffiniert mit ihnen spielt, nämlich etwa so: das kind: Wo kommt eigentlich die Zeit her? erzähler: Fragt das Kind. das kind: Kommt die vom lieben Gott? der mann: Nein. erzähler: Sagt der Mann. So geht es im Stück zu und her, ein paar Requisiten genügen, um die Figuren kenntlich zu machen. Sauter nimmt sich eine einfache Konstellation vor: ein Mann und eine Frau, die sich finden und verlieren, ein Kind, das fragt – «fast banal», sagt Matthias Peter, «aber formal brillant und zugleich voller Geheimnisse». Das ist ihm wichtig, bei allen Stücken: dass eine Geschichte erzählt wird, die im Publikum nachklingt und es über den Theaterabend hinaus nährt. So fanden in den letzten Jahren Erstaufführungen von Jon Fosse, Roland Schimmelpfennig oder Händl Klaus auf die kleine Bühne¸ dazu Ingeborg Bachmann oder Ödön von Horvath, Georges Perec oder Peters eigene theatrale Recherche über Jakob Senn – ein Tournee-Erfolg mit über dreissig Vorstellungen. Auch «Der Mann im Turm» ist, in szenischer Fassung, eine Schweizer Erstaufführung.

Zwei Männer im Turm: Matthias Peter (vorne) und Musiker Daniel Pfister.

Aus artgerechter Haltung Autor Sauter, der sich für die Premiere vom 7. November angemeldet hat, hätte an dem Programm seine helle Freude. Denn er kämpft für einen Theaterbetrieb, der den Autorinnen und Autoren mehr Anerkennung und bessere Karten gibt. Sauter ist mit anderen «Battle-Autoren» Verfasser des Manifests «Zehn Wünsche für ein künftiges Autorentheater», das gegen die «Exund-Hopp-Mentalität» des Theaterbetriebs und dessen «Frischfleischwahn» poltert. «Keine Uraufführungssucht!», heisst Paragraph eins – statt dessen sollen Stücke nachgespielt und Autoren gepflegt werden. Vielversprechend auch Punkt acht: «Die Einführung einer Klassikerabgabe! Für das Spielen tantiemenfreier Klassiker geht ein kleiner Betrag an einen Fonds für zeitgenössische Dramatik.» Dramatiker seien der Uraufführungsjagd wie «scheue Rehe» ausgesetzt, schreibt Sauter und fordert dagegen eine Art Bio-Gütesiegel: «Stücke aus artgerechter Haltung». Hinter dem Sarkasmus verbirgt sich die Tatsache, dass Autorinnen und Autoren vom Subventionssystem, das fast alle Theater am Leben hält, kaum profitieren. Dem Autor oder der Autorin kommt nur ein Anteil an den Bruttoeinnahmen pro Vorstellung zu – in der Regel zehn Prozent der Abendkasse. Oder, so auch bei Sauter, mindestens eine Grundpauschale von hundert Franken. Bei achtzehn Vorstellungen

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Bild: pd

des Stücks in der Kellerbühne und auf Tournee macht dies im Mindestfall 1800 Franken Abendtantieme – nicht gerade ein Spitzeneinkommen. Immerhin: «Der Mann im Turm» wurde zuvor schon zweimal in Deutschland inszeniert, ist also dem «Frischfleischwahn» nicht ganz zum Opfer gefallen. Die Kellerbühne setzt neben Cabaret und Chanson auf zeitgenössische Stücke – das Publikum allerdings lässt sich bitten. «Aber immerhin: Es zieht etwas an«, sagt Matthias Peter und will keineswegs auf Publikumsbeschimpfung machen. Lieber zieht er seinen Kittel an, den Theaterzauberer-Kittel mit der Innen- und der Aussenseite. Und macht sich mit seinen Mitstreitern, dem Musiker Daniel Pfister und Regisseurin Juana von Jascheroff, auf die Suche nach dem Geheimnis der Zeit. Und nach Antworten auf die Fragen des Kindes, ob es einen lieben Gott gibt und ob er dem Mann im Turm gleicht. Der Mann im Turm oder Das Geheimnis der Zeit. Kellerbühne St.Gallen. Mittwoch, 7., Freitag, 9., Samstag, 10. November, 20 Uhr; Sonntag, 11. November, 17 Uhr; weitere Vorstellungen im Februar 2013. Theater an der Grenze Kreuzlingen. Mittwoch, 14. bis Freitag, 16. November, 20 Uhr. Mehr Infos: www.kellerbuehne.ch


kultur

Film

Jeder Stadt ihr Festival Locarno, Zürich, Solothurn, Nyon, Fribourg: Das sind die Grossen. Aber auch die Kleinen wachsen. Aarau etwa hat das «One-Minute», Bern das «Shnit», und St.Gallen die «Pantalla Latina». Im November findet sie im Kino Storchen statt. von geri krebs Mit zwölf lateinamerikanischen Spielfilmen, von denen zehn kurz davor oder bald danach auch regulär im Kinok liefen, und drei Kurzfilmblöcken startete die «Pantalla Latina» im November 2009 im Kino Corso. Es war ein Anlass, der in erster Linie jene im Raum St.Gallen lebenden Latinos ansprach, die sonst wenig ins Kino gingen. «Wir peilten damals vor allem ein spanisch sprechendes Publikum an, im Zentrum standen die Kurzfilme, für die es bereits einen Publikumswettbewerb gab», erzählt Eduardo Cerna. Der aus Peru stammende Cerna lebt seit zehn Jahren in der Schweiz, war 2009 Initiant des Festivals, heute ist er der Verantwortliche für Finanzen und Administration. Zusammen mit der Spanierin Marta Alvarez, die als künstlerische Leiterin fungiert, ist er Mitglied des fünfköpfigen Leitungsteams von «Pantalla Latina». Cerna betont, dass sie nach jener Ausgabe ihr Konzept veränderten: seither stehen fast ausschliesslich Schweizer Premieren neuer lateinamerikanischer Spiel- und Dokumentarfilme an. Möglich wurde dieser programmatische Sprung unter anderem durch eine Zusammenarbeit mit dem Festival «Filmar en America Latina». Dieses findet seit dreizehn Jahren in Genf, Lausanne und einigen weiteren Städten der Romandie statt. Wie bei «Pantalla Latina» arbeiten auch bei «Filmar» alle unentgeltlich; es ist die einzige Möglichkeit, unter den gegebenen Bedingungen überhaupt ein derartiges Festival realisieren zu können.

Nach Cannes St.Gallen Gerade mal 62’000 Franken beträgt in diesem Jahr das Gesamtbudget, das reicht für die Beschaffung und Bezahlung der Filme, die Reiseund Aufenthaltskosten der eingeladenen Regisseure, sowie für die Kinomiete und die Bereitstellung der Infrastruktur. Wie auch bei anderen kleinen Festivals üblich, wird der überwiegende Anteil am Budget von privaten Sponsoren getragen, die Kulturförderung des Kantons steuert einen Fixbeitrag von 15’000 Franken bei und die Stadt gibt eine Defizitgarantie von maximal 5000 Franken. Dass das Festival vom Kino Corso ins kleinere Storchen dislozieren musste, darüber ist Eduardo Cerna gar nicht unglücklich: «Das Corso mit seinen 320 Plätzen war eigentlich zu gross für uns. In diesen vergangenen drei Jahren haben wir es nie geschafft, das Ausverkauft-Schild an die Tür zu hängen». Mit seinen nur 198 Plätzen könnte das in diesem Jahr im Kino Storchen

aber durchaus der Fall sein. Die Macherinnen und Macher von «Pantalla Latina» haben nämlich einige Filme im Programm, die bereits an grossen Festivals Furore machten und bei denen zudem der Regisseur für ein Publikumsgespräch in St.Gallen anwesend sein wird. Dies trifft etwa für das Mobbing-Drama «Después de Lucía» zu, ein Film des mexikanischen Regisseurs Michel Franco, der seine Weltpremiere dieses Jahr in Cannes in der «Un certain regard» feierte.

Festivals werden immer wichtiger Generell läuft die Entwicklung ohnehin so, dass Filmfestivals immer zahlreicher und wichtiger werden – es gibt in der Schweiz mittlerweile kaum eine Stadt, die nicht ihr eigenes Filmfestival hat. So gibt es beispielsweise seit letztem Jahr mit «Bildrausch» auch in Basel ein überregional ausstrahlendes Filmfestival, Bern hat seit einigen Jahren mit dem Kurzfilmfestival «Shnit» eine Veranstaltung, die den auf diesem Gebiet etablierten Winterthurer Kurzfilmtagen Konkurrenz macht, in Aarau gibt es seit 2004 das «One-Minute»-Kürzestfilmfestival, und letztes Jahr versuchte sich Luzern mit einem «Lucerne International Film Festival».

Zwar blieb es in jenem Fall vorerst bei einem einmaligen Versuch, doch die Tatsache, dass immer mehr Filme realisiert werden – bei gleichzeitigem Rückgang der Kinoeintritte im so genannten Arthouse-Bereich –, steigert die Bedeutung von Filmfestivals. Für immer mehr Filme sind Festivals der einzige Ort, an ein grösseres Publikum zu gelangen. So gesehen könnte auch St.Gallen als Festivalstadt mittelfristig bedeutsamer werden, zumal sowohl Eduardo Cerna wie Marta Alvarez im Gespräch betonen, dass sie von «Pantalla Latina» auch immer mehr Anfragen bekommen von Leuten, die ausserhalb der Region St.Gallen leben und sich für das Festival interessieren. Kino Storchen St.Gallen. Mittwoch, 21. bis Sonntag, 25. November. Mehr Infos: www.pantallalatina.ch

Eduardo Cerna ist nicht unglücklich, muss die «Pantalla Latina» vom Corso ins kleinere Kino Storchen ziehen. Anstatt freier Sessel gibts dann vielleicht auch einmal das «Ausverkauft»-Schild an die Tür Bild: pd

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kultur

SchaufenSter

Von der rolle von Anja Schulthess

Provokante Konvertiten

Us Liebi zur Natur

Muhammad Asad, der nichts mit dem syrischen Assad-Regime zu tun hat, studierte in Wien Philosophie, brach ab, arbeitete in Berlin als Assistent von Filmregisseur Murnau und wurde schliesslich Korrespondent bei der «FAZ». 1948 schrieb er die erste Verfassung für Pakistan (sie wurde abgelehnt) und erhielt als erste Person vom neugegründeten Staat den Pass. Ein viertel Jahrhundert zuvor hatte er noch Leopold Weiss geheissen und war Jude, 1926 konvertierte er zum Islam und war damit für seinen Vater «gestorben». Im heutigen Religionen-Supermarkt des Westens, wo sich jeder seinen Glauben zusammenstiefelt, wie es ihm gerade passt, würden man meinen, Konvertiten stiessen auf Verständnis. Tun sie aber nicht. Auch hier sind sie ein Affront. Frauen, die sich zum Islam bekehren, lösen Kopfschütteln aus, und wenn sie dann noch die Sharia befürworten, knotet es die Unverständnisknöpfe noch fester zusammen. Warum Konvertiten nicht gemocht werden? Weil sie mit dem Übertritt laut «Nein» zum einen und «Ja» zum anderen Lebensstil sagen. «Treten Sie ein! Treten Sie aus!», die neue Sonderausstellung des Jüdischen Museums in Hohenems, beschäftigt sich mit diesen Konflikten, die rund um Übertritte entstehen, und hakt damit in der Mitte des Titels ein, in dem weiten Feld des Dazwischen, nach dem Aus- und vor dem Eintreten. Die Ausstellung wirft aber auch konfliktfreie Blicke auf die Rituale, die Konversionen begleiten, oder lässt persönlichen Erfahrungen und Biografien Raum; eine davon ist die von Muhammad Asad. (ak)

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Slavoj Žižek entlarvt unsere Liebe zu Bio und Ökologie.

Bild: pd

Wir alle tun es und fühlen uns danach irgendwie besser. Wir kaufen dieses Zeug, von dem wir glauben, dass es natürlicher, gesünder, irgendwie «läbiger» sei. Und wenn wir dann beim Einkaufen an der Kasse dieses Zeug vor dem Menschen mit dem kümmerlichen Einkaufskorb mit zwei Tüten H–Milch und einem Päckli Salami auftürmen, dann sind wir auf eine merkwürdige Art und Weise, und nicht ohne Unbehagen, stolz wie ein kleines Kind, das den Eltern sein Gekrabbel präsentiert. Wir sind alle «bio». «Bio» ist sexy, jung, gesund und verantwortungsvoll und längst nicht mehr ausschliesslich Sache von ausgemergelten «Chörnlipickern» und veganen Bleichgesichtern. Das haben auch Grossverteiler wie Coop begriffen und eine Werbekampagne für Bioprodukte mit dem Slogan «Für die Liebe zur Natur» lanciert. Das Zielpublikum: der Hipster (dieses neue Phänomen des jungen, urbanen Menschen, der für viel Geld von Mami und Papi maximal verwahrlost rumläuft, um vielleicht ein bisschen wie ein echter Künstler auszusehen). Nebenbei bemerkt zeigt das schön, wie die Grossverteiler für jeden Konsumententypus das Passende haben – «für mich und dich». Sie erinnern sich an die grossangelegte Grillwerbekampagne von letztem Sommer? Zielpublikum: Fleischfresser, beziehungsweise der zum Neandertaler degradierte Mann: «Du Schatz, chame das tsch tsch?» (deutsch: «cha me das grilliere?»). Aber egal. Zurück zur Bio-Werbekampagne, wobei der Werbespot besondere Beachtung verdient: Drei Männer und eine Frau – attraktiv, eben jene Gattung Hipster — tanzen und rappen im Kuhstall und auf dem Misthaufen und mimen die glücklichen Biobauern. Das kauft man ihnen zwar nicht ab – weshalb es vielleicht zwecks Authentizität geschickter gewesen wäre, den ehemaligen Mister Schweiz und echten Bündner Bio-Bauern Renzo Blumenthal und seine Ladina zu fragen – aber um Authentizität geht es dem Werbefilm eigentlich nicht. «Bio» ist cool, und wenn du dabei bist, bist du es auch. Das ist die Botschaft – womit man den Hipster natürlich gleich hat. Zudem vermittelt die Werbung die seltsame Vorstellung, wir würden, indem wir ein Produkt mit der Marke «Bio» konsumieren, etwas Gutes tun. Das ist natürlich ähnlich blöd, wie zu glauben, der Todesschuss zwecks Fleischgenuss täte der «glücklichen» Sau irgendwie weniger weh. Paradox, aber es funktioniert: Mit der Bioknospe kaufen wir uns das gute Gewissen. Darüber hinaus beschwören die aufgehübschten Bilder dieser Werbung den Mythos der Einheit von Mensch und Natur und tragen nicht zuletzt dazu bei, das zu verdrängen, was uns eigentlich klar ist: Nämlich, dass diese schöne Natur gewaltig bedroht ist. So, und da nun unser ganzer Stolz darüber, zu den «Bios» zu gehören, eh hin ist, schauen Sie sich doch auf Youtube das Video «Slavoj Žižek in Examined Life» an. Eine kluge Analyse von Zappel-Žižek, in welcher er die Ökologie als verkappt konservative Ideologie entlarvt, und dies vor einem Müllhaufen. «This is where we should start feeling at home». Aus Liebe zur Natur.

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Muhammed Asad alias Leopold Weiss. Bild: pd 49

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TreTen Sie ein! TreTen Sie auS! Jüdisches Museum Hohenems. 23. Oktober bis 24. März 2013. Mehr Infos: www.jm-hohenems.at

Ich bin gegen den Krieg! Am 28. Juli erklärt ÖsterreichUngarn Serbien den Krieg, am 2. August besetzen deutsche Truppen Luxemburg, am 4. marschieren sie in Belgien ein und am 5. August erklärt Grossbritannien dem deutschen Kaiserreich den Krieg. Halb zwölf Uhr mittags am selben Tag, tritt das Füsilierbataillon 75 in Frauenfeld zum Fahneneid an: 1263 Mann, mit neuen Infanteriegewehren und 120 Patronen Kriegsmunition. Als das Kommando «Achtung steht!» über den Platz hallt, knallt ein einziger seine Militärschuhe nicht zusammen. Der Arboner Max Daetwyler schiebt sein Gewehr dem Nachbarn in die Hand, eilt vom Platz und ruft laut: «Ich bin gegen den Krieg! Ich werde den Eid nicht leisten!» Das gab es noch nie. Max Daetwyler wurde zum «Friedensapostel», der mit weisser Fahne durch die Lande zog und Reden gegen den Krieg hielt. Im Juni letzten Jahres wurde Patrick Kull für seine Bachelor-Arbeit «Max Daetwyler (1886-1976) – Was wa(h)r» mit dem Förderpreis der Zürcher Hochschule für Künste ausgezeichnet. Richard Tisserand hat die kleine Ausstellung in Zürich entdeckt und in den Kunstraum nach Kreuzlingen geholt, wo sie zu einem «komplexen Projekt samt Publikation» vergrössert wurde. Eine Ausstellung in der Ausstellung hat der junge Künstler hier umgesetzt. Dokumenten aus Max Daetwylers Leben stellt er eigene Arbeiten gegenüber und lässt Dokumentarisches und Fiktionales verschmelzen. Eine ungewöhnliche Annäherung an eine erstaunliche Persönlichkeit. (ak)

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«Max DaeTwyler (1886–1976) – waS wa(H)r» von PaTrick kull kunstraum kreuzlingen. 10. November bis 27. Januar 2013. Vernissage: Freitag, 9. November, 19.30 Uhr. Mehr Infos: www.kunstraum-kreuzlingen.ch

Die weisse Flagge wurde zum Symbol von Max Daetwyler. Bild: pd


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Frode Grytten ein ehrliches Angebot. Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger. Nagel & Kimche, München 2012. Fr. 27.90

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AlAin ClAude Sulzer Aus den Fugen. Galiani, Berlin 2012. Fr. 27.50

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HertA Müller Vater telefoniert mit den Fliegen. Hanser, München 2012. Fr. 27.90

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der Bären wilde woHnunG Spiegelhalle Konstanz. Samstag, 10. bis Freitag, 30. November. Mehr Infos: www.theaterkonstanz.de

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lulu. ein Spiel Grabenhalle St.Gallen. Dienstag 13. und Mittwoch 14. November, 20.15 Uhr dynamo zürich. Dienstag 4. und Mittwoch 5. Dezember. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch www.dynamo.ch

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tHoMAten und Beeren plattentaufe «Strahlen der liebe» palace St.Gallen. Freitag, 9. November. Mehr Infos: www.palace.sg

meist nicht leicht. Umso erstaunlicher ist es zu entdecken, dass sie auch ganz spielerisch mit Worten und Texten umgehen kann. Sie schneidet aus Zeitungen und Zeitschriften Wörter, Buchstaben und Bilder aus, formt sie manchmal zu sich reimenden Passagen oder zu freien, fast schwerelos wirkenden und wie zufällig zustande gekommenen Texten, die ihr zu kleinen poetischen Kunstwerken geraten. Versammelt sind ihre tiefsinnigen, aber leichtfüssig daherkommenden Spielereien in einem Buch, das durch die unterschiedliche Farbigkeit der ausgeschnittenen Wörter auch optisch anzieht. Ein Buch, das Spass macht und die Fantasie wundervoll anregt.

Literatour mit Richard Butz

Bedrängte Millionäre Frode Grytten ist ab und zu ein ziemlich schräger Autor. Das muss in Kauf nehmen, wer des Norwegers neusten Roman «Ein ehrliches Angebot» lesen will. Vielleicht ist bereits die Bezeichnung «Roman» falsch, denn eigentlich erzählt Grytten zwei miteinander nur durch den Familiennamen verbundene Geschichten. Im ersten Teil begibt sich der wegen der Ikea-Konkurrenz Pleite gegangene norwegische Möbelhändler Harold M. Lunde auf einen Rachefeldzug. Er fährt nach Schweden und entführt Ikea-Gründer Ingvar Kamprad. Der Coup gelingt, die Rache nicht, beide Männer erweisen sich als ohnmächtig. Die zweite Geschichte handelt vom Sohn Lundes, eine ziemlich farblose Gestalt. Er kommt als Lehrer nach Odda, den Ort, in dem Grytten geboren ist und den er wiederholt literarisch porträtiert hat, und wird schliesslich als Aktienhändler Millionär. Im Börsencrash verliert er alles: Geld, Frau, Kind. Rettung bringen Banküberfälle. Von der Polizei bedrängt, fingiert er einen Suizid, flüchtet und kommt durch einen banalen Verkehrsunfall ums Leben. Grytten ist ein sicherer Stilist, schweift aber auch gerne aus, und immer ganz klug wird man aus diesem Buch nicht. Aber ein Lesevergnügen ist es trotzdem. 1

Fast wie ein Krimi Alain Claude Sulzer, daran besteht kein Zweifel, ist mit «Aus den Fugen» ein Wurf gelungen. Ausgehend vom snobistischen, verwöhnten, aber weltweit gesuchten Klaviervirtuosen Marek Olsberg, der eines Abends während eines Konzerts einfach aufsteht und verschwindet, taucht der Schweizer Autor ein in die Welt der Reichen, in der alles, auch die Liebe, zur verhandelbaren Ware wird. Jetzt beginnen sich Geschichten wie Linien zu kreuzen, einer wohlgebauten Komposition gleich, Geschichten von Verrat, Betrug, erotischen Leidenschaften und Täuschungen. Komisches steht neben Romantischem, Psychologisches neben Vergeblichem. Sulzer zeichnet Porträts von Menschen, präzis und scharfsinnig. Er erzählt rasant, fast wie in einem Krimi, doch der Schluss ist anders, irgendwie hoffnungsvoll, ja fast versöhnlich. Ein ungestümes Buch, in dem der Autor aber nie die Regie aus der Hand gibt oder die Übersicht verliert. Meisterlich! 2

Poetische Kunstwerke Herta Müller, die rumäniendeutsche Literaturnobelpreisträgerin 2009, macht es ihren Leserinnen und Lesern

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kultur 4

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Bild: Anna Rosenwasser

TheaTerland

Grotesker Fonduegeruch Eines vorweg: In «Der Bären wilde Wohnung» geht es nicht um Bären. Genau genommen ist es auch keine Wohnung, sondern ein Haus, das Herr Bär und seine Ex-Frau nach ihrer Scheidung so schnell wie möglich verkaufen wollen. Herr und Frau Hamann aus Deutschland sollen das idyllische Schweizer Zuhause übernehmen. So ist die Ausgangslage im Stück des jungen Autors Lukas Linder. Und so geht es weiter in gutnachbarlicher Konfusion: Das deutsche Paar will sich das Haus ansehen – erst bloss Frau Hamann, die auf Herrn Bär trifft. Er versucht, seiner Besucherin Eheglück vorzuspielen, um ihr das Haus schmackhafter zu machen. Das klappt so lange, bis seine Ex auftaucht. Als auch Herr Hamann auf den Plan tritt, droht das Treffen zu entgleisen. Neben Ehelügen kommen auch Ressentiments zwischen Deutschen und Schweizern zum Vorschein. Moment. Hatten wir das nicht schon? Deutsche und Schweizer, Gummihälse gegen Käseälpler, Mahlzeit gegen Grüezi? «Der Umgang mit diesen Klischees ist an sich schon wieder ein Klischee», sagt Lukas Linder. Der 28-jährige Schaffhauser hat das Stück «Der Bären wilde Wohnung» als Auftragswerk geschrieben, am 20. Oktober war Premiere im Stadttheater Schaffhausen, ab 10. November geht es in der Konstanzer Spiegelhalle über die Bühne. Zur Konstanzer Spielzeit «Borderline – Deutsche Heimat, Schweizer Berge» passt die Thematik ideal. Lukas Linder ist in Uhwiesen aufgewachsen, knapp zehn Autominuten weg von der deutschen Grenze. In Basel hat er Germanistik und Philosophie studiert, daraufhin am Autorenlabor des Düsseldorfer Schauspielhauses teilgenommen, wo er mit «Die Trägheit» den Jury- und Publikumspreis gewann. Sein letztes Stück wurde dieses Jahr am Theater 4

Bild: Florian Bachmann

Biel-Solothurn uraufgeführt. Linders Wege führten ihn also nach Deutschland und wieder in die Schweiz zurück. Erfahrungen genug, um lächerlichen Klischees aus dem Weg zu gehen? Konsequenterweise wird das Ehepaar Hamann von Deutschen gespielt, das Schweizer Pärchen von einer Schweizerin und einem Schweizer. Im Stück sprechen sie alle nahezu akzentfreies Deutsch. Ausnahmen sind ein «Hoi», ein «Rueh» und kurzes schweizerdeutsches Fluchen. Die plumpen Klischees reichen gerade mal bis zum Fondue; Spannung schafft das Schauspiel mit anderen Mitteln, mit Dynamik, Stückverlauf, Witz und einem Klima der Beklommenheit. Regisseur Stephan Roppel sagt, «Der Bären wilde Wohnung» sei vielmehr «eine Groteske als eine Komödie, höchstens eine Komödie im Dürrenmatt’schen Sinn». Das Auftragswerk ist in seinem Humor eigenwillig – und umschifft so gekonnt das Klischee, zu sehr auf Klischees einzugehen. Anna Rosenwasser

Forward

Ein Hauch von Bowie Schlechte Albumtitel sind eine Zumutung. Es kommt nicht selten vor, dass ein an sich gutes Album auf dem Ausschuss-Stapel landet und versauert, nur weil es einen wirklich dummen Titel aufgedrückt bekommen hat. Umgekehrt gibt es aber auch den Fall, dass ein Album derart gut betitelt ist, dass man keine Wahl hat und es einfach hören muss. «So nicht, Helen» hiess 2010 das Debüt von Thomaten und Beeren und musste umgehend gehört werden. Natürlich kann man, wenn man sich zu sehr auf den Albumtitel fixiert, auf eine Mogelpackung oder auf Schlaumeierei hereinfallen. Aber von Mogelpackung konnte in dem Fall keine Rede sein – wenn, dann von einer Jumbo-FamilienPackung – und wenn Schlaumeierei, dann nur von der allersympathischsten Sorte. Mit all ihren Einfällen und Ideen hätten die zwei Ostschweizer auch gleich zwei oder drei Alben füllen können. Und dann war da auf dem Album ja noch dieser eine Song. «Blood’n’Rain» ist der vielleicht eingängigste Popsong seit den Beatles und mit Sicherheit der einzige Song der letzten zehn Jahre, den ich immer mindestens viermal hintereinander hören muss. Es geht einfach nicht anders. Meist sogar noch häufiger. Gute Vorgängeralben helfen wenig, wenn es ans verflixte zweite Album geht. Schon einmal beruhigend also, dass Thomaten und Beeren ihr Talent für ausgefuchste Albumtitel nicht verlassen hat. Ein Album mit dem Titel «Strahlen der Liebe» kann einfach nicht schlecht sein. Das verspricht Pathos und weniger Rumpelkammerpop. Und tatsächlich: Auf «Strahlen der Liebe» halten sich Thomas Kuratli und Ben Stokvis mit Spässen und Kleinkünsteleien zurück, von denen es auf dem letzten Album noch so viele hatte, dass sie schon als die nächsten Christoph und Lollo oder Mölä und Stahli gefeiert wurden. Und 6

Lulu vervielfacht Frank Wedekinds «Lulu» ist eine Frauenfigur, die das Publikum seit hundert Jahren fasziniert. So auch die junge St.Galler Crew «Die Spielbaren»: In «Lulu. Ein Spiel» verbindet sie Text mit Tanz, und gleich sechs Lulus verkörpern verschiedene Facetten der «femme fatale». Neben Sebastian Ryser (Text) und Dominique Enz (Choreographie) weiter dabei sind: Maurus Leuthold, Florentin Heuberger, Lorik Visoka, Benjamin Ryser, Myriam Uzor, Juliette Uzor, Corinna Haag, Lisa Walder und Franziska Ryser. (Su.)

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damit ist ihnen wohl ihr bis dato grösster Scherz gelungen: Ein ausgewachsenes Spacerock-Album hätte man von Thomaten und Beeren nun wirklich nicht erwartet. Aber genau das ist es geworden. Der Bogen reicht von den ersten zwanzig Jahren eines David Bowie bis zu den letzten zwanzig Jahren der Flaming Lips. Synthesizer fiepen, Orgeln füllen den Raum, Verzerrer rasseln, und über allem liegt ganz viel Hall und Drama. Albernheiten und Schabernack findet man auf dem Album natürlich auch noch, nur dieses Mal eingebunden ins grosse Ganze. Schabernack und Ironie sind dem Genre, das gerne mit dem Grössenwahn kokettiert, ja sowieso nicht fremd. Man erinnere sich nur etwa an den «Laughing Gnome» von David Bowie. Eingespielt wurde das Album in nur anderthalb Monaten. Geholfen haben wieder die Kollegen aus dem Stahlberger-Umfeld, für die sie jeweils auf Tour den Ton- und Lichtmeister geben. Der eine oder andere Mitmusiker von Manuel Stahlberger dürfte denn auch an der Plattentaufe am 9. November im Palace einen Gastauftritt haben. Sowieso darf man gespannt sein, wie Thomaten und Beeren diese grossen Songs live präsentieren. Einfach wird das nicht. Rafaël Zeier



kultur

Presswerk von Damian Hohl

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Godspeed You! Black emperor. allelujah! don’t Bend! ascend! Constellation, 2012

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Gareth Williams & marY currie. Flaming tunes. Blackest Ever Black, Repress 2012 Originaltape 1985

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lV (Feat. spoek mathambo, okmalumkoolkat & ruffest). sebenza. Hyperdub, 2012

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No rock poses! Die Lücke, welche das kanadische Musikerkollektiv Godspeed You! Black Emperor mit seiner zehnjährigen Pause hinterlassen hat, konnte nie wirklich gefüllt werden. Weder vom eigentlichen Nebenprojekt Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra, noch von den zahlreichen schalen Postrock-Nacheiferern. Umso erfreulicher, erscheint nun völlig überraschend ein neues Album, das den Namen «Allelujah! Don’t Bend! Ascend!» trägt. Anfang Oktober war dieses zur Verwunderung der angefressenen Fangemeinschaft plötzlich am Merchandise-Stand bei GYBE-Konzerten erhältlich. Typisch für eine Band, die sich noch nie um die Gesetzmässigkeiten der Musikindustrie geschert hat. Die beiden Hauptstücke des neuen Albums «Mladic» und «We Drift Like Worried Fire» gehören seit längerem zum Konzertprogramm der Kanadier. Musikalisch tönt das neue Album schwerer und verkratzter als der Vorgänger «Yanqui U.X.O.» Stets zwischen Chaos und Kontrolle türmen GYBE ihre Sounds aufeinander und lassen sie unberechenbar und augenblicklich wieder auseinanderbrechen. Oft nahe an der Overdose − und Stimmungen erzeugend, vor denen man lieber die Türe zumacht. Inmitten dichter Gitarrenwände gibt es osteuropäische Streicher, bedrohliche Trommelwirbel oder klappernde Töpfe und Pfannen zu hören – letzteres ist eine Referenz an die Montrealer Studentenproteste im vergangenen Frühling. Godspeed You! Black Emperor sind und bleiben auch mit ihrem neuen Album überraschend, unzufrieden und wütend, und damit das auch klar ist: No rock poses! Allelujah! Don’t bend! Ascend!

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Zeitlos Lo-Fi Dieses Album ist ein kleiner Schatz. Einer von vielen, verborgen unter der Flut von medienwirksamen Musikveröffentlichungen. Flaming Tunes war eine Kollaboration zwischen dem 2001

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Highly contagious Auf dieser im August erschienenen Platte bringen das Londoner Produzententrio LV und verschiedene südafrikanische Kollaborateure den Clubsound aus England mit jenem aus Südafrika zusammen. Kwaito trifft auf Dubstep und UK Funky – Synergien, die man schon lange hätte zusammendenken müssen. Das Resultat tönt mutig und erfrischend − der oft etwas verkopften englischen Bassmusik tun die charismatischen Vocals der Rapper 4 Okmalumkoolkat, Spoek Mathambo und Ruffest gut. Gleichzeitig ist da mehr Ernsthaftigkeit, wo Kwaito oft mit unnötig viel Pimp und Protz daher kommt. Am besten sind LV aber, wenn sie zur Ruhe kommen und Okmalumkoolkat genügend Raum für seine Spoken Words geben, wie etwa beim Song «Spitting Cobra», wo dieser als reuiger Gangster eine sabotierte Beziehung abwägt: «I’m a classic can of Coca-Cola / I’m highly contagious / Ebola / She said she’s coming over / I said it was kosher / As soon as she was over I told her it was over / It’s over». Nur mit ein paar geisterhaft-reduzierten Synthesizer-Klängen unterlegt, erzeugt der Song eine hypnotische Stimmung, die an Gil Scott-Heron auf seinem fantastischen Abschiedsalbum erinnert. Sebenza bedeutet in der südafrikanischen Sprache Zulu so viel wie Arbeit, und es ist dieses gemeinsame Arbeiten auf gleicher Höhe, welche dieses Projekt zu etwas Speziellem macht und in den besten Fällen einen neuen Sound entstehen lässt. Vielleicht ist das einer der Momente, wo die längst üblichen digitalen Musikreisen durch die ganze Welt einen wegweisenden und verbindenden Schritt in die Realität machen. 3

an Krebs verstorbenen Gareth Williams und Marie Currie. Gareth Williams war Mitglied der englischen Band This Heat, welche zwischen 1976 und 1982 an den Leerstellen zwischen Krautrock und Post-Punk experimentierte. Nach der Auflösung von This Heat und mehreren Reisen nach Indien wurde das FlamingTunes-Album in den frühen Achtzigern bei Williams zu Hause aufgenommen und 1985 auf Kassette veröffentlicht. Via das Londoner Plattenlabel Blackest Ever Black wurde es dieses Jahr zum ersten Mal auf Vinyl herausgebracht (und ist momentan leider bereits wieder vergriffen). Es umfasst elf zurückhaltende und zeitlose Lo-Fi-Popsongs, die sich so anhören, als wären sie nie für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen. Sorgfältig experimentieren die beiden mit Field Recordings und anderen Geräuschen, bringen Rhythmen durcheinander und lassen indische Klänge einfliessen. Das erinnert immer wieder an Syd Barrett oder Robert Wyatt und hört sich manchmal an wie die Vorwegnahme von Animal Collective. Einer der besten Flaming Tunes-Songs hat es aber bedauerlicherweise nicht auf das Album geschafft. «Nothing on» wurde kurz nach Veröffentlichung der LP aufgenommen und ist derzeit auf keinem Musikträger erhältlich. Entrückt-berührende Zaubermusik losgelöst von Raum und Zeit.

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Kultursplitter Monatstipps der Magazine aus aarau · Basel · Bern · olten · luzern · Vaduz

Bichsel, Lenz und viele Perlen

Auf den Spuren des Klanges

Die bedeutendste Buchmesse in der deutschsprachigen Schweiz präsentiert 10’000 Titel aus allen Bereichen der Literatur sowie zwei Dutzend Verlage. Auch bekannte Namen werden auf die Bühne geholt: Peter Bichsel, Pedro Lenz (Bild, liest am Freitag, 2. November um 19.30 Uhr), Thomas C. Breuer, Ariane von Graffenried, Simon Libsig, Emil und viele andere mehr. Die Organisatoren erwarten an vier Tagen rund 8000 Besucherinnen und Besucher.

Mit ihm fing alles an: Mit dem Auftritt des Pierre Favre Trios 1968 fand der freie Jazz den Weg nach Willisau. Seine Solokonzerte führten ihn um die ganze Welt, doch blieb er mit der europäischen Musik stets eng verbunden. Durch seine intensive Auseinandersetzung mit der Jazztradition, mit freier Improvisation und verschiedenen Kulturen hat Pierre Favre zu seiner ganz eigenen Musiksprache gefunden. Der Perkussionist, Schlagzeuger und Komponist hat sich und uns neue Räume erschlossen.

7. Buchmesse Olten Donnerstag, 1. November, 10 bis 18 Uhr; Freitag, 2. und Samstag, 3. November, 9 bis 18 Uhr; Sonntag, 4. November, 9 bis 16 Uhr, Stadttheater Olten. Mehr Infos: www.buchmesse-olten.ch

Eine Legende ist zurück Louis Jäger gehört zu den renommiertesten Künstlern Liechtensteins. Seine letzte Ausstellung liegt viele Jahre zurück. Dank der Überredenskunst eines Museumsleiters sind die Werke des bescheidenen Künstlers vom 25. Oktober bis 18. November im Domus in Schaan zu sehen. Zu sehen sind vor allem Aquarelle und einige Ölbilder. Louis Jäger Bis 18. November, freitags 14 bis 20 Uhr, samstags und sonntags, 14 bis 18 Uhr, Domus Schaan. Mehr Infos: www.domus.li

Pierre Favre Solo Percussion Freitag, 23. November, 20 Uhr, Stadtmühle Willisau. Reservation: troxler@jazzwillisau.ch

Kinderkram? Never!

Nichts zum Naserümpfen

Motto: Menschenwürde

1984 wurde die Schweizer Comic-Zeitschrift «Strapazin» gegründet, zu einer Zeit, als Comics noch als Kinderkram und Schund galten und kaum als eigenständige Kunstform ernstgenommen wurden. Wie das Magazin dennoch zu einer Erfolgsgeschichte wurde und sich zu einem höchst angesehenen Organ der Szene im In- und Ausland entwickelte, ohne seine Wurzeln im Underground zu verlieren, das ist in der aktuellen Ausstellung im Basler Cartoonmuseum und einem attraktiven Begleitbuch zu erfahren. Vernissage wird am Freitag, 9. November um 18.30 Uhr gefeiert.

Bunte Bilder werden auf das Bundeshaus projiziert, und dafür versammeln sich täglich hunderte Menschen auf dem dazugehörigen Platz und schlürfen Glühwein. Wird da vorweihnächtliches Harmoniebedürfnis und Sandstein-Patriotismus verheiratet, dass einem die Kitschporen vereitern? Den Spöttern fällt bei «Rendez-vous Bundesplatz» das Nasenrümpfen leicht, keine Frage. Wer die Show der Starlights GmbH aber letztes Jahr bereits gesehen hat, wird sie auch dieses Jahr nicht verpassen. Sie ist nämlich ganz schön spektakulär.

Das Zusammenleben zwischen den Kulturen und die Träume und Visionen von Menschen mit Migrationshintergrund will das nationale Secondofestival auf der Bühne thematisieren. Bereits zum sechsten Mal findet dieser Wettbewerb für Theaterproduktionen von und mit Secondos statt – dieses Jahr im Theater Tuchlaube in Aarau. Neben den Wettbewerbsaufführungen sind Gastproduktionen aus Deutschland und der Schweiz zu sehen, unter anderem «ArabQueen» (Bild), eine Produktion von Heimathafen Neukölln/Berlin.

Comics Deluxe! Das Comic-Magazin Strapazin Ab 10. November, Dienstag bis Freitag, 14 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag, 11 bis 18 Uhr, Cartoonmuseum Basel. Mehr Infos: www.cartoonmuseum.ch

Rendez-vous Bundesplatz Bis 27. Dezember, täglich 19 und 20.30 Uhr (ausser 25. und 26. November), Bundesplatz Bern. Mehr Infos: www.rendezvousbundesplatz.ch

Secondofestival Freitag, 9., 19.30 Uhr, Samstag, 10., 20.15 Uhr und Samstag, 17. November, 18 Uhr, Theater Tuchlaube Aarau. Mehr Infos: www.tuchlaube.ch, www.secondofestival.ch

Mit «saiten» zusammen bilden diese unabhängigen Kulturmagazine die Werbeplattform «Kulturpool», und erreichen gemeinsam eine auflage von über 200’000 exemplaren. www.kulturpool.biz


Kalender 01.11. – 3o.11.2012

Inhaltsverzeichnis Kulturprogramme 2 Konzert und Theater 42 Kinok St.Gallen. St.Gallen. Schloss Wartegg 4 Jüdisches Museum Rorschacherberg. Hohenems. 46 Art Design Feldkirch. Kunstmuseum St.Gallen. Kunstmuseum Winterthur. 8 J.S.Bach-Stiftung Trogen. Kunsthalle St.Gallen. Kunstmuseum Thurgau. 52 Figurentheater St.Gallen. 26 Zentrum Paul Klee Bern. 56 Palace St.Gallen. 30 Kugl St.Gallen. Löwen Arena Sommeri. Diogenes Theater Altstätten. Gare de Lion Wil. 42 Museum im Lagerhaus 60 Kellerbühne St.Gallen. St.Gallen Kunstraum Kreuzlingen.

Klangreich Romanshorn. 63 Kunstmuseum St.Gallen. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil. 70 Theater am Gleis Winterthur. Städtische Ausstellung im Lagerhaus. Nextex St.Gallen. 73 Kultur is Dorf Herisau. Salzhaus Winterthur. Grabenhalle St.Gallen.

Susanne Kunz. Elsbeth! – Eine Tischbombe reitet aus. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Tanz Bulldog ant. Tanzstück von Linda Kapetanea und Jozef Frucek. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

DO 01.11 Konzert Adhoc. Folk, Blues, Americana. La Buena Onda St.Gallen, 20 Uhr Beethoven. Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz und Pianistin Beatrice Rana. Kulturzentrum Dreispitz Kreuzlingen, 20 Uhr Caspian. Support: Leech. Carinisaal Lustenau, 20 Uhr Dunschtix-Jazz. Lulu Surprise. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Gare Tango. Für Tanzbegeisterte. Gare de Lion Wil, 20 Uhr Konzert zum 175. Todestag von Hummel. Collegium Musicum St.Gallen. Pfarrkirche St.Mauritius Appenzell, 17 Uhr La Lupa: Mater. Komposition und Gitarre von Walther Giger. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Clubbing/Party Bade.Wanne. DJ Sisyphus Interruptus. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Film Kuma. Drama um die Geheimnisse einer türkischen Familie. Kinok, Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Marina Abramovic: The Artist Is Present. Die Grossmeisterin der Provokation gewährt Einblick in ihr Leben und Werk. Kinok, Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Theater Alte Liebe. Nach dem gleichnamigen Bestsellerroman von Elke Heidenreich und Bernd Schroeder. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Cry me a river. A solo-climatesummit by Anna Mendelssohn. Theater Winterthur, 20 Uhr Die Zauberflöte. Oper von Wolfgang Amadeus Mozart. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Fette Männer im Rock. Klassisches, episches und absurdes Theater. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Ostschweizer Show Night. Eine kleine Auswahl an Ostschweizer Show-Talenten. Kugl St.Gallen, 20:30 Uhr Wer sind Sie? Von Michel Lengliney. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Kabarett KellerSchuran. Die Frauenfelder Wochenschau geht in die 3. Staffel. Dreiegg Kaffee Frauenfeld, 21 Uhr

Kunst/Ausstellungen Präparat Bergsturz–Konservierte Bewegung.Führung.Bündner Kunstmuseum Chur, 18 Uhr a&a_82_wechselständig. Kunstaktion. Mühleggbahn Platz, 19 Uhr Literatur Frühschicht. Lesung mit Manfred Heinrich und einem Gast. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 Uhr Vortrag Spurensuche. Vortrag und Performance über heilige Fraunen. Evang. Kirche St.Mangen St.Gallen, 17 Uhr Diverses Alte St.Galler Pilgerwege und Pilgerziele. Stadtwanderung mit dem Theologen Walter Frei. Treff bei der Busstation Schützengarten. St.Gallen, 18 Uhr Dia de los muertos – Allerseelen. Ein Einblick in Mexicos Tradition und Kultur. Kaffeehaus St.Gallen, 12 Uhr

FR 02.11 Konzert BDC Beat Dictator Crew. Ostschweizer Reggae-Rap. Palace St.Gallen, 21 Uhr Beauty & The Beast. Ben Jeger & Shirley Anne Hofmann. Alte Fabrik Rapperswil, 20:15 Uhr Bernhard Ruchti. Klavierkonzert mit CD-Präsentation. Evang. Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 19:30 Uhr Conduits. Shoegaze Pop. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Der Nino aus Wien. SingerSongwriter. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Eric Alexander – Vincent Herring Quintet. feat. Harold Mabern. Jazzhuus Lustenau, 21 Uhr Esteban’s. Christoph Jarmer unter seinem Pseudonyms. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Illusion Room. Feat.DJ Kon’. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Imperial Jazzband. New Orleans Jazz und Dixieland. Zunfthaus zum Löwen Sargans, 20:30 Uhr Iona. Celtic-Rock-Konzert Stadtsaal Wil, 20 Uhr Just Hopeless, Slone Curby, Watchdog Society. MetalRock-Nacht. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr

Wird unterstützt von:

Schützengarten Bier

Madison Violet. Kanadische Singer/Songwriterinnen. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Nachwuchskonzert. Preisträger des Rahn-Kulturfonds. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 20 Uhr Oh No! Yoko. Rockmusik von Nineties-Kids. Support: Swatka City. Tap Tab Musikraum Schaffhausen, 21:30 Uhr Philipp Boa and the Voodooclub. Der selbst ernannte «Lord of Indiecult» auf Tour. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr The Late Call. Schwedisches Konzertwochenende. Øya Bar Kafé St.Gallen, 22 Uhr Trio Onyx. Jazz. Sitterwerk St.Gallen, 20 Uhr Vier sind Helden. Humorvolles A-capella-Programm. Pfalzkeller St.Gallen, 19:30 Uhr Clubbing/Party After-Work-Party. Apèro und Party. Ostsinn – Raum für mehr St.Gallen, 17 Uhr Good Vibez. Reggae Dancehall Party. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Grimetime. Dark, deep and hard bass only. Kulturladen Konstanz, 22 Uhr Meet & Crash. Charts, 80’s, 90’s, mit den DJs Mike und Guidon. Pianobar Frauenfeld, 22 Uhr Rapstübli- Jam. Hip Hop. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Film Magnifica presenza. Ferzan Ozpeteks bester Film: grotesk, burlesk und fellinesk. Kinok, Lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr Marina Abramovic: The Artist Is Present. Die Grossmeisterin der Provokation gewährt Einblick in ihr Leben und Werk. Kinok, Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Opération Libertad. Genfer Linksradikale überfallen 1978 eine Filiale der UBS in Zürich. Kinok, Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Peter Madsen Trio vertont Stummfilm. Der Klassiker: a throw of dice. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Theater Faust. Der Tragödie erster Teil. Von Wolfgang von Goethe. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Fette Männer im Rock. Klassisches und absurdes Theater. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Kathak & Amour. Musik- und Tanzdarbietungen. Theater an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr Othello. Tragödie von William Shakespeare. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Wer sind Sie? Von Michel Lengliney. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr

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Kabarett Schertenlaib & Jegerlehner. Schwäfu – ein stilles Glück. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Sebastian Krämer und Marco Tschirpke. Ich’n Lied, Du’n Lied. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Tanz Onegin. Ballett nach der Musik von Peter Iljitsch Tschaikowsky. Theater Winterthur, 19:30 Uhr TanzPlan Ost. Tanz. Phönix Theater 81 Steckborn, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Fische. Vernissage. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr Museum Appenzell. Führung. Museum Appenzell, 14 Uhr Rhythm – Nature – Culture. Vernissage. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 18:30 Uhr Wasserwelten. UnterwasserFotografien von Michel Roggo. Vernissage. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr Literatur Frech und Fromm. Gedichte und Balladen von C.F.Meyer. Offene Kirche St.Gallen, 20 Uhr Kurzlange Mythen und Sagen. Mit Caroline Capiaghi und Elsbeth Maag. Kulturstüdtlimühle Buchs, 20 Uhr Leseabend. Im Rahmen des Lateinischen Kulturmonat IXber. Kaffeehaus St.Gallen, 19:30 Uhr Taktvoll Bilingue Slam. Poetry Slam in Gebärden- und Lautsprache. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Diverses Café Belluna. Iranischer Abend mit Kulinarik und Musik. Solidaritätshaus St.Gallen, 18:30 Uhr

SA 03.11 Konzert 20 Jahre alte Kaserne. Jubiläumsfest mit viel Musik. Alte Kaserne Winterthur, 18:30 Uhr BandXOst 2012. Vorausscheidung. Jugendcafé Camäleon Vaduz, 19 Uhr Big Fox. Schwermütig angehauchte Popsongs. Øya Bar Kafé St.Gallen, 22 Uhr Bonaparte. Wo strippende Künstlerinnen in Tierkostümen auf überdrehte Texte treffen. Casino Herisau, 20 Uhr Chorkonzert zu Allerheiligen. Leitung: Hans Eberhard. Kirche St.Kolumban Rorschach, 19:30 Uhr Die Aeronauten. Sechs Rampensäue mit einem Tiefstapler voller Hits. Tap Tab Musikraum Schaffhausen, 21 Uhr Dusa Orchestra. Musik aus dem Balkan und Appenzell. Restaurant Frohsinn Weinfelden, 20:30 Uhr

Heinrich Müller & Band. Balladensänger mit Band. Kul-tour auf Vögelinsegg Speicher, 18 Uhr Konzert zum 175. Todestag von Hummel. Collegium Musicum St.Gallen. Kath. Kirche Weinfelden, 20 Uhr Mark Lanegan & Band. Support: Creature with the Atomic Brain. Club Conrad Sohm Dornbirn, 20 Uhr Philipp Frankhauser. 25 Years. The Anniversary Tour. Kugl St.Gallen, 21:30 Uhr Portulak. Mix aus groovigem Acoustic-Pop. Cuphub-Design Kultur Café Arbon, 21 Uhr Rub a Dub Club. Mit Real Rock Soundsystem. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Sizilianischer Abend. Mit Verena Boshard und Alfio Sacco. Bistro zu Tisch Bischofszell, 20 Uhr Sorry Gilberto. Berliner Duo. Viertel Bar Trogen, 20 Uhr Soul Gallen spezial. Mit Nicole Willis & The Soul Investigators. Palace St.Gallen, 22 Uhr Stahlzeit. The Rammstein-Tribute-Show. Tennis.Event.Center Hohenems, 21 Uhr The House Jacks. Funk the World. ZIK Arbon, 20 Uhr Yar-P. Pop. Kaff Frauenfeld, 21:30 Uhr Clubbing/Party Kula Club Party. Garagerock. Kulturladen Konstanz, 22 Uhr Live it Up. The Niceguys. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Film Magnifica presenza. Ferzan Ozpeteks bester Film: grotesk, burlesk und fellinesk. Kinok, Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Opération Libertad. Genfer Linksradikale überfallen 1978 eine Filiale der UBS in Zürich. Kinok, Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr Reconciliation: Mandela’s Miracle. Wie Nelson Mandela das Ende der Apartheid und den Übergang zur Demokratie einläutete. Kinok, Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Theater Alte Liebe. Nach dem gleichnamigen Bestsellerroman von Elke Heidenreich und Bernd Schroeder. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Compagnia Tre Secondi. Zweisprachige Komödie. Löwenarena Sommeri, 20:30 Uhr Danse, Celine, danse. Eine tragischkomische Rattenallegorie von Agnes Caduff und Stefan Bütschi. ChössiTheater Lichtensteig, 20:15 Uhr Fette Männer im Rock. Klassisches, episches und absurdes Theater. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr



03.–04.11.

Indische Schicksalswürfel

Zum ersten Mal

Peter Madsen Trio vertont Stummfilm in Arbon

Vier sind Helden im Pfalzkeller

«Schicksalswürfel», der englische Titel lautet «A Throw of Dice», ist ein grosser exotischer Stummfilm, der 1929 vor allem in Indien gedreht wurde. Der Film dreht sich um eine indische Legende und ist opulent gefüllt mit Tigern und Elefanten, einer schönen Prinzessin, edlen und bösen Freiern und mit vielen wunderbaren Einstellungen und Bildern. Das Peter Madsen Trio vertont diesen StummfilmKlassiker live. Das Trio besteht aus Peter Madsen am Piano, Adrian Mear spielt Posaune und Alfred Vogel sitzt an den Drums. Freitag, 2. November, 19.30 Uhr, Kulturcinema Arbon. Mehr Infos: www.kulturcinema.ch

Kleist in Thun. Ironisch-einfühlsame Annäherung von Robert Walser an Heinrich Kleist. Fabriggli Buchs, 20 Uhr La Wally. Oper von Alfredo Catalani. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Tiltanic im FigurenTheater. Impro-Theater. FigurenTheater St.Gallen, 20 Uhr Vier Fraue und ein Maa. Lustspiel des Kolping-Theaters Kreuzlingen. Ulrichshaus Kreuzlingen, 14 und 20 Uhr Wer sind Sie? Von Michel Lengliney. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Wo ist Klara? Zum 25-Jahr-Jubiläum des Bildungsklub Thurgau. Eisenwerk Frauenfeld, 19:30 Uhr KABARETT Ludwig Müller, Christoph Krall & Simon Pichler. Galanacht des Schüttelreims. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Michel Gammenthaler. Wahnsinn. Restaurant Alpstein Appenzell, 20 Uhr Schertenlaib & Jegerlehner. Schwäfu – ein stilles Glück. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Viicher & Vegetarier. Eine literarisch-musikalische Entrückung. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr TANZ Bulldog ant. Tanzstück von Linda Kapetanea und Jozef Frucek. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Onegin. Ballett nach der Musik von Peter Iljitsch Tschaikowsky. Theater Winterthur, 19:30 Uhr theater: now – Tanzplan Ost. Tanz über die Generationen hinweg, Phönix Theater 81 Steckborn, 10:15 Uhr und 11:15 Uhr MUSICAL Traumland. Ein Ballett-Musical inspiriert von Alice im Wunderland. Theater am Kirchplatz Schaan, 19:30 Uhr

Biestiges Duo

Beauty & The Beast in der Alten Fabrik Vier wackere Männer schlossen einen Bund. Rapperswil Mutig stellten sie sich in den Dienst der mu- Am fünften Abend der Konzertreihe «Wonsikalischen Unterhaltung … Vier sind Hel- derworld» spielen Ben Jeger & Shirley Anne den laden zu einem humorvollen A-capella- Hofmann im Duo «beastiges» und «beautiProgramm ein. Gemeinsam bestreiten sie ihr fulles» für Blechgebläse, Akkordeons, sinerstes Konzert und wünschen sich auf der gende Sägen und Stimmen et cetera. Die Bühne Millionär zu sein oder erinnern sich Kanadaschweizerin Shirley Anne Hofmann, an romantische Zeiten auf Capri. Helden- Multiinstrumentalistin und Sängerin, lebt seit haft interpretierte Hits wie «Dancing Queen», einigen Jahren mit Familie in der Gegend von «Ein Freund, ein guter Freund» oder «Stran- Neuchâtel. Der gebürtige Solothurner und gers in the Night» versprechen einen Abend bekannte Filmmusiker («Der Verdingbub») der Heldenklasse. Mit Stefan A. Rankl, Jens Ben Jeger lebt in Seeberg. Er ist Komponist und Multiinstrumentalist – und unter andeWeber, Bernhard Bichler und Tijl Faveyts. rem auch Professor für traurige «Valzer». Freitag, 2. November, 19.30 Uhr, Sonntag, 4. November, 18 Uhr, Forum im Pfalzkeller St. Gallen. Mehr Infos: www.viersindhelden.ch

KUNST/AUSSTELLUNGEN Rhythm – Nature – Culture. Führung Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 15 Uhr Werkschau. Führung. Otto-Bruderer-Haus Waldstatt, 10 Uhr LITERATUR Franz Hohler. Spaziergänge. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr VORTRAG Kalt und still – die älteste Landschaft der Erde. Vortrag von Dr. Christian Schlüchter. Museumbickel Walenstadt, 19:30 Uhr KINDER Clio & Castor. Musical des Kindertheaters Floh. Casino Frauenfeld, 19:45 Uhr Ein Schaf für’s Leben. Für Kinder ab 5 Jahren. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Eine Woche voller Samstage. Kinder-Musical nach dem Buch von Paul Maar. Stadttheater Schaffhausen, 14 und 17 Uhr Kinderbühne. Mit Bollwerk, Cie Mafalda und Cie Prototype Status. Phönix Theater 81 Steckborn, 10:15 Uhr DIVERSES Cafetango. Kaffee trinken und Tango tanzen. Kaffeehaus St.Gallen, 16 Uhr Das Kulturbüro feiert Einstand. Kulturbüro St.Gallen, 19 Uhr Grosse Tiere und kleine Häppchen. Führung durch das Regierungsgebäude bei Tag und bei Nacht. Regierungsgebäude St.Gallen, 10 und 22 Uhr

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Freitag, 2. November, 20.15 Uhr, Alte Fabrik Rapperswil. Mehr Infos: www.alte-fabrik.ch

SO 04.11 KONZERT Antonio Malinconico e Amici. CD-Taufe. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Chörig unterwegs. Eine chormusikalische Reise. Theater Kosmos Bregenz, 11 Uhr Chillifunk. Mit Gee-K & ZeBond. Kugl St.Gallen, 20 Uhr Grünes Blatt. Glockenklare Stimme, rumänische Folklore und JazzImprovisation. Schloss Wartegg Rorschacherberg, 11:30 Uhr Gringolts Quartet. Konzert mit Werken von Bartok, Haydn und Brahms. Kartause Ittingen Warth, 11:30 Uhr Konzert zum 175. Todestag von Hummel. Collegium Musicum St.Gallen. Andreaskirche Gossau, 17 Uhr La Guitare. Gitarristen aus Österreich, Deutschland und Kanada. Kulturzentrum Dreispitz Kreuzlingen, 18 Uhr Moon Duo. Psychedelischer Noise-Rock. Palace St.Gallen, 21 Uhr Mozart-Requiem. Chorkreis St.Gallen und Orchester Concerto Stella Matutina. Evang. Kirche Heiligkreuz St.Gallen, 18 Uhr Novemberinsel. Mit dem Nachtigall-Quintett. Schloss Dottenwil Wittenbach, 11 Uhr Vier sind Helden. Humorvolles A-capella-Programm. Pfalzkeller St.Gallen, 18 Uhr FILM Anne liebt Philipp. Skandinavischer Kinderfilm: Die zehnjährige Anne verliebt sich zum ersten Mal. Kinok, Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Kuma. Drama um die Geheimnisse einer türkischen Familie. Kinok, Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Magnifica presenza. Ferzan Ozpeteks bester Film: grotesk, burlesk und fellinesk. Kinok, Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

57 SAITEN 11.12

kalender

Grosse Tiere und kleine Häppchen Nachts durch das Regierungsgebäude Im Regierungsgebäude wurde immer schon debattiert, verhandelt, regiert und verwaltet. Manchmal fadengrade, dann wieder im Zickzackkurs. Was dabei herauskommt, heisst Politik, und Überbleibsel davon lagern noch heute im Staatsarchiv. Da gehts um grosse Tiere und kleine Häppchen – und weil Essen und Politik nahe beieinander liegen, haben die Mitarbeitenden des Staatsarchivs und Oliver Kühn vom Theater Jetzt ihre Führung durch das Regierungsgebäude anlässlich des Schweizer Archivtages kulinarisch abgerundet. Samstag, 3. November, 10 und 22 Uhr, Regierungsgebäude St.Gallen. Mehr Infos: www.staatsarchiv.ch www.theaterjetzt.ch

Marina Abramovic: The Artist Is Present. Die Grossmeisterin der Provokation gewährt Einblick in ihr Leben und Werk. Kinok, Lokremise St.Gallen, 13:15 Uhr Terraferma. Eine Familie auf Lampedusa nimmt illegale Flüchtlinge auf. Kinok, Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Yugodivas. Was bedeutet Serbien für fünf ausgewanderten Frauen. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr THEATER Die Zauberflöte. Oper von Wolfgang Amadeus Mozart. Theater St.Gallen, 17 Uhr Fette Männer im Rock. Klassisches, episches und absurdes Theater. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr Wer sind Sie? Von Michel Lengliney. Kulturbühne Ambach Götzis, 18 Uhr TANZ Onegin. Ballett nach der Musik von Peter Iljitsch Tschaikowsky. Theater Winterthur, 19:30 Uhr MUSICAL Traumland. Ein Ballett-Musical inspiriert von Alice im Wunderland. Theater am Kirchplatz Schaan, 16 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Art Soup. Führung. Kunsthaus Glarus, 11:30 Uhr Ausbeute. Regionales Kunstschaffen. Führung. Kunst(Zeug) Haus Rapperswil, 11:30 und 13 Uhr Bruno P. Zehnder. Führung. Museumbickel Walenstadt, 14 Uhr Der Stum. Expressionistische Grafik. Führung. Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz, 11 Uhr Drei Ausstellungen. Führung. Oxyd Kunsträume Winterthur, 11:30 Uhr Ein zartes Schaudern – Fragmente der Wirklichkeit. Führung. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:30 Uhr

François Burland. Atomik Submarine. Führung. Kunstmuseum Thurgau Warth, 15 Uhr Koenraad Dedobbeleer. Führung. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 14 und 16 Uhr Tue Greenfort. Führung. Kunstraum Dornbirn, 11 Uhr Willi Oertig. Führung. Kunstmuseum Thurgau Warth, 15 Uhr LITERATUR Honoré de Balzac. Monsterlesung mit Pia Waibel, Regine Weingart, Arnim Halter und Helmut Schüschner. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 10 Uhr VORTRAG KKK Kunst-Kaffee-Kuchen. Lucienne Peiry erklärt Nannetti. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 15 Uhr Matinée: Winterreise. Einführung in das Schauspiel von Elfriede Jelinek. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr KINDER Clio & Castor. Musical des Kindertheaters Floh. Casino Frauenfeld, 14:30 Uhr Die Brunnenhexe. Für Kinder ab 6 Jahren. Puppentheater Marottino Arbon, 11 und 16 Uhr Ein Schaf für’s Leben. Für Kinder ab 5 Jahren. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Eine Woche voller Samstage. Kinder-Musical nach dem Buch von Paul Maar. Stadttheater Schaffhausen, 14 Uhr Familienprogramm. Zaubershow, Riesen-Labyrinth, Schminken, Basteln u.v.m. Alte Kaserne Winterthur, 13:30 Uhr Rotkäppchen. Fährbetrieb. Figurentheater. Gasthaus Rössli Mogelsberg, 16 Uhr


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04.–08.11.

Subtile Schönheit

Rumänische Natur

Mozart-Requiem in der Kirche Heiligkreuz St.Gallen

Grünes Blatt im Schloss Wartegg

Schottische Klassik

kalender

Swingender Jazz Das Willi Bischof Trio im Stadthauskeller in St.Gallen

Ganz im Sinne mozarts begleitet ein kleines orchester mit historischen Instrumenten den Chorkreis St.Gallen, der nicht mit Grösse und Lautstärke das Publikum beeindrucken, sondern auf subtile Weise die Schönheit und Transparenz des Werkes aufzeigen will. mit dieser sparsamen Instrumentalisierung ertönt das mozart-requiem in seiner ganzen musikalischen Feinheit. Tanzeinlagen der ad-hocTanzformation ergänzen das requiem. musik und Tanz erschliessen sich wechselseitig und eröffnen so neue Sichtweisen auf Vergänglichkeit und Tod.

Mendelssohn und Tschaikowsky im Stadthaus mit «Foaie verde», grünes Blatt, beginnen Winterthur viele rumänische Volkslieder und richten sich Immer wieder liessen sich grosse Komponisoft an die Natur. Dieses archaische Liedgut ten auf reisen von fremden Landstrichen inist ein zentrales Element des Sextetts um den spirieren. Von seinem Ferienausflug 1829 ins Kontrabassisten Dominique Girod und die schottische Hochland brachte mendelssohn rumänische Sängerin Irina Ungureanu mit gleich für zwei «schottische» Werke musikaihrer phänomenal klaren Stimme. Grünes lische Ideen mit. Fünfzig Jahre später schrieb Blatt verfolgt einen neuen und improvisa- Tschaikowsky sein weltberühmtes Violinkontorischen Umgang mit der Folklore, sucht zert – auch er auf reisen, und zwar an den die Extreme, und vereint das Elementare und Schweizer Gestaden des Genfersees. Violine Schlichte mit dem Ausgefeilten, das Festge- spielt Nicola Benedetti unter der Leitung von legte mit dem völlig frei Improvisierten, das Douglas Boyd. Neben den zwei AbendkonHeftige und raue mit dem zarten, das Tra- zerten findet die öffentliche Generalprobe am ditionelle mit dem Neuen. mittwochmorgen um 9.30 Uhr statt.

Sonntag, 4. November, 18 Uhr, Ev. Kirche Heiligkreuz St.Gallen. mehr Infos: www.chorkreis.ch

Sonntag, 4. November, 11.30 Uhr, Schloss Wartegg. mehr Infos: warteggkultur.ch

Freitag, 9. November, 20 Uhr, Stadthauskeller der Ortsbürgergemeinde St.Gallen. mehr Infos: www.gambrinus.ch

Vorarlberger Kabarett von 1964 – 1988. CD Präsentation, Best of Wühlmäuse. Theater am Saumarkt Feldkirch, 10:30 Uhr

MO 05.11 KoNzErT Chloe Charles. Folk, Songwriter. La Buena onda St.Gallen, 20 Uhr Ezra Furman – A Special Solo Performance. Hemmungsloser rock’n’roll. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Luciana y Amadeo. Tango, Bolero, Jazz und Pop aus Südamerika. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr The Mohawk Lodge. Alleine, akustisch, brachial. Portier Winterthur, 20 Uhr The Voyageur. Blues, rock und Folk. rotfarbkeller Aadorf, 20:15 Uhr FILm A Face in the Crowd. In einem Gefängnis entdeckt eine radioreporterin das Talent des Herumtreibers Larry. Einführung durch Dr. romain Laufer, Paris. Kinok, Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Morgen. regie: marie Crisan, rumänien 2010. Cineclub, Kino rex St.Gallen, 20 Uhr Reel Rock 7. Kletter- und Abenteuerfilme. Stadtsaal Wil, 19:30 Uhr Stage Beauty. Viel Aufruhr entsteht, als eine Frau im 17. Jahrhundert, Schauspielerin werden will. Einführung durch Dr. Andreas reckwitz, Frankfurt. Kinok, Lokremise St.Gallen, 20:15 Uhr

DI 06.11 KoNzErT Lusoria latina Sangallensia. St.Gallen spielt Latein. Im rahmen des Lateinischen Kulturmonats IXber. Katharinensaal St.Gallen, 19 Uhr Mic Donet. Soul. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr CLUBBING/PArTy Disaster.bar. mit musik. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr FILm Courage (Wymyk). Eine zeitgenössische Fassung der Kain-undAbel-Geschichte. Kino Loge Winterthur, 20:30 Uhr Happy Family. märchenhafte Sommerkomödie aus mailand. Einführung durch rolande Ferrarese, Centro Socio-Culturale Italiano di San Gallo. Kinok, Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Marcel Broodthaers: Cinéma modèle. Das Kunstmuseum zeigt die Filme des belgischen Künstlers. Kunstmuseum Winterthur, 13:30, 15:20 und 18 Uhr KABArETT Maria Neuschmid. Garage. Bühne marbach, 20:15 Uhr TANz Onegin. Ballett von Boris Eifman. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr

TANz Onegin. Ballett von Boris Eifman. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr

mUSICAL Rebecca. musical von michael Kunze und Sylvester Levay. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Traumland. Ein Ballett-musical inspiriert von Alice im Wunderland. Theater am Kirchplatz Schaan, 14 Uhr

LITErATUr Dichtungsring Nr. 71. Lesebühne mit Patrick Armbruster & Etrit Hasler. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGEN Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 15 Uhr

Mittwoch, 7. und Donnerstag, 8. November, jeweils 19.30 Uhr, Stadthaus Winterthur. mehr Infos: www.musikkollegium.ch

LITErATUr Emotions. Literarische Begegnung mit Barbara Honigmann und Alain Claude Sulzer. Schloss Wolfsberg Ermatingen, 20 Uhr Fromme Gedichte. BuchVernissage von Ivo Ledergerber. Buchhandlung zur rose St.Gallen, 20 Uhr VorTrAG Parteilichkeit in der Sozialen Arbeit I. Die IV und die AHV unter der Lupe. Palace St.Gallen, 20:15 Uhr

MI

07.11

KoNzErT Jazz:now. Scala Nobile feat. Paul mcCandless & Bruno Amstad. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr MusicaMundo im Bistro. yvonne moore & mat Callahan. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Schottisches - Mendelssohn. mit Nicola Benedetti. Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr Wyfelder Luusbuebe. Volkstümliches der Extraklasse. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 22:45 Uhr FILm Magnifica presenza. Ferzan ozpeteks bester Film: grotesk, burlesk und fellinesk. Kinok, Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Marcel Broodthaers: Cinéma modèle. Das Kunstmuseum zeigt die Filme des belgischen Künstlers. Kunstmuseum Winterthur, 13:30 Uhr Marina Abramovic: The Artist Is Present. Die Grossmeisterin der Provokation gewährt Einblick in ihr Leben und Werk. Kinok, Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Yella. yella verlässt ihren mann und ihre ostdeutsche Heimat, um im Westen Arbeit zu finden. Ein-

59 SAITEN 11.12

Das Willy Bischof Trio feat. regi Sager ist ein Ereignis für die Liebhaber von elegant und virtuos interpretierten klassischen Jazzstandards. Willy Bischof war früher musikredaktor bei DrS und konzentriert sich heute ganz auf das musikmachen. Der Pianist ist mit seinem Trio seit langem wieder einmal in St.Gallen zu hören. mit dabei ist diesmal die Jazzsängerin regi Sager, die als moderatorin bei radio DrS arbeitet und in den Achtzigern als Leadsängerin in Pop-Bands spielte, bis in den Neunzigern schliesslich der Jazz zu ihr fand.

führung und Diskussion mit martin Booms. Kinok, Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr THEATEr Fette Männer im Rock. Klassisches, episches und absurdes Theater. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:45 Uhr Der Mann im Turm. Stück von Andreas Sauter mit mathias Peter und Daniel Pfister. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr KABArETT Maria Neuschmid. Garage. Bühne marbach, 20:15 Uhr Rick Kavanian. mit neuem Programm. ristorante il Boccone Konstanz, 20:30 Uhr mUSICAL Chicago. musical von John Kander und Fred Ebb. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Öffentliche Führung. Führung. Sitterwerk St.Gallen, 17:30 Uhr Prunkfassaden und repräsentative Interieurs. Führung. Hist. und Völkerkundemuseum St.Gallen, 17:30 Uhr Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 15 Uhr LITErATUr Der schweizerische Robinson. Lesung mit Peter Stamm. Kunst(zeug)Haus rapperswil, 19:30 Uhr VorTrAG Zwischen Anglerlatein und Gewässerschutz. mittagstreff mit Christoph Birrer. Naturmuseum St.Gallen, 12:15 Uhr KINDEr Ein Schaf für’s Leben. Puppentheater für Kinder ab 5 Jahren. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr

Kinder Kunst Club. Experimentieren im Farblabor. Kunstmuseum St.Gallen, 14 Uhr Kinderführung. Das Geheimnis des Appenzellers. Appenzeller Volkskunde-museum Stein, 14 Uhr Rotkäppchen. Dialektmärchen für die ganze Familie. Casino Frauenfeld, 14 Uhr Sänger- und Theaterfreunde um’s Hudelmoos. Kindertheater. restaurant Adler muolen, 13:30 Uhr Spanische Erzählstunde. Für Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 16 Uhr DIVErSES Revisited: Slavoj Žižek. Pervert’s Guide to Cinema. Palace St.Gallen, 20 Uhr

DO 08.11 KoNzErT A crashed Blackbird called Rosehip. Support: Christian Löffler. Palace St.Gallen, 21 Uhr Max Castlunger und Emanuel Valentin. mit Gastmusikern. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 20 Uhr Pedro Lehmann. Singer-Songwriter. rest. Habsburg Widnau, 21 Uhr Schottisches - Mendelssohn. mit Nicola Benedetti. Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr Serata poetica musicale. SingerSongwriter. Evang. Kirchgemeindehaus romanshorn, 19:30 Uhr The Aggrolites. Dirty reggae. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr CLUBBING/PArTy Hallenbeiz. Die Grabenhalle lädt zu PingPong und Sounds vom Plattenteller mit Bass(t)art.os. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Jamsession. Der Jam im Kaff Frauenfeld, 20 Uhr



08.–09.11.

Feuer & Flamme

Neue Inhalte fürs alte Hallenbad

Richi Küttel an der Schweizer Erzählnacht in der Bibliothek Herisau

Die ArtDesign in Feldkirch

Er bezeichnet sich als Systemdenker, Texter und Künstler. richi Küttel, 39-jährig, ist in berneck aufgewachsen, absolvierte eine kaufmännische banklehre, wurde Kundenberater, dann eidg. dipl. Organisator, seit 2005 ist er freischaffender Kulturmanager, Texter und Slam-Poet, der sich nun mit «Feuer und Flamme», dem motto der Schweizer Erzählnacht 2012, quer durch die bibliothek in herisau slammt. Für den Sprachbegeisterten züngeln Flammen aus den büchern. Dieser Anlass wird veranstaltet von der bibliothek herisau und Kultur is Dorf. Freitag, 9. November, 20.30 Uhr, Bibliothek Herisau. mehr Infos: www.biblioherisau.ch www.kulturisdorf.ch

FIlm Dans la maison. François Ozons neues meisterstück. Kinok, lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Kuma. Drama um die Geheimnisse einer türkischen Familie. Kinok, lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Marcel Broodthaers: Cinéma modèle. Filme des belgischen Künstlers. Kunstmuseum Winterthur, 13:30, 15.30 und 18 Uhr ThEATEr Bettmümpfeli. Theaterschaffende überraschen Gäste. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 23:15 Uhr Julia Schwartz. Grösser den diese Welt. monodrama über das leben der Dichterin Karoline von Günderrode. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 21:45 Uhr Wer sind Sie? Von michel lengliney. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr KAbArETT Coirason. rasantmusikalisches Kabarett. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Olli Hauenstein. lachforelle mit scharf. Gymnasium Friedberg Gossau, 20 Uhr KellerSchuran. Die Frauenfelder Wochenschau geht in die 3. Staffel. Dreiegg Kaffee Frauenfeld, 21 Uhr Maddin Schneider. lach oder Stirb. ristorante il boccone Konstanz, 20:30 Uhr TANz Flamenco - Tablao. Gesang, Tanz und Gitarre. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Tanzzeitfestival. l. Yadi, N. Cantillon, Compagnie 7273. Theater am Gleis Winterthur, 20 Uhr KUNST/AUSSTEllUNGEN Markus Daum. Führung. Kunstverein Konstanz, 17 Uhr Bernard Tagwerker. Vernissage. Städtische Ausstellung. lagerhaus St.Gallen, 18:30 Uhr

Eine grantige Beerdigungskapelle

Das reichenfeld-Areal ist eine historisch gewachsene Parkanlage, mit vier bauwerken. Die ArtDesign Feldkirch wird auf über 3000 Quadratmetern alle vier häuser bespielen: zwei Etagen im Pförtnerhaus, den Festsaal des landeskonservatoriums, zwei Stockwerke im Alten hallenbad (bild) und den Grossen Saal in der musikschule. Kunstaktionen im Vorfeld gehören zum messeprogramm. Ausserdem werden vom Ox Feldkirch, dem st’ill Team und der Aqua mühle nicht nur kulinarische, sondern auch literarische Appetizer serviert. Freitag, 9. bis Sonntag, 11. November, ab 10 Uhr, Reichenfeld-Areal Feldkirch. mehr Infos: www.artdesignfeldkirch.at

Spot_Light. Vernissage. Galerie Paul hafner, St.Gallen, 18 Uhr a&a_82_wechselständig. Kunstaktion. Kantipark St.Gallen, 19 Uhr lITErATUr Frauenfelder Krimitage 2012. Spannende Unterhaltung für Gross und Klein. Cinema luna Frauenfeld, 17.30 Uhr Frank Urbaniok. Der Krimi und das wahre leben. rathaus Frauenfeld, 20 Uhr Klaus Merz und Jürg Amann. lesungen aus den aktuellen romanen. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr KINDEr Albanische Erzählstunde. Für Kinder ab 4 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr DIVErSES Museumsgespräch: Der andere Blick. Psychische und soziale Funktion von Kleidung mit monika Jagfeld, Kunsthistorikerin. Textilmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr

FR 09.11 KONzErT Amigos. Schlagerduo bernd und Karl-heinz Ulrich. Festspielhaus bregenz, 19:30 Uhr Aquarius Vol.2. Thomas haas Projekt. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Daniel Hope, Mikail Pletnev, Russian National Orchestra. Werke von Elgar und Tschaikowsky. Vaduzer-Saal Vaduz, 20 Uhr Destroyer Festival. Part 1. Kulturbahnhof Gare de lion Wil, 19 Uhr Familie Tradycia. Altrussischer Volks-, Tanz-, Kosaken - und geistliche lieder. Kirche Krinau, 20 Uhr

«Die Kapelle II» im Alten Kino Mels Norbert, hubert und Albert, alias Ingo Ospelt, mathias Ospelt und marco Schädler, haben als beerdigungskapelle ihre bestimmung grantig musizierend akzeptiert. Doch da erreicht sie die Einladung, an der beerdigung des Jack beck im fernen Irland aufspielen zu dürfen. Voll kindlich-romantischer Träume und fröhlicher Vorurteile begeben sie sich auf ihre erste und vermutlich einzige Tournee, die ihre munter zusammengenagelte beziehungskiste auf eine grosse belastungsprobe stellt. regie führte Dominique müller, die sich schon für Stahlbergerheuss und Ohne rolf ins zeug legte. Samstag, 10. November, 20.15 Uhr, Altes Kino Mels. mehr Infos: www.alteskino.ch

Frigg. 7 Fiedler mit heissen Geigen. Offene Kirche St.Gallen, 20:30 Uhr Heinz de Specht: Schön. Das dritte liederprogramm. Fabriggli buchs, 20 Uhr Jeff Lorber. Amerikanische Keyboard-legende. Jazzclub rorschach, 21 Uhr Kirchenkonzert. mit der Stadtmusik Frauenfeld. Evang. Stadtkirche Frauenfeld, 20 Uhr Michael Alf Trio. Swing und boogie Woogie. zunfthaus zum löwen Sargans, 20:30 Uhr Monika Kruse. Traces Album Tour. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Pete Bamboo & Secret Special Guests. 10 Years Pete bamboo. Tap Tab Schaffhausen, 21 Uhr Stimmungen. Vielfalt der Schweizer Chormusik. Evang. Kirche heiden, 20 Uhr The Sorrow. metalcore. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Thomaten und Beeren. live und in Farbe. Palace St.Gallen, 21 Uhr Willy Bischof Trio feat. Regi Sager. Jazzstandards. Stadthauskeller der Ortsbürgergemeinde St.Gallen, 20 Uhr ClUbbING/PArTY Duell der Plattenleger. Fobel vs. Death of a Cheerleader. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr FIlm Amandla! A Revolution In Four Part Harmony. Die rolle der musik im Kampf gegen die Apartheid in Südafrika. Kinok, lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr Dans la maison. François Ozons neues meisterstück. Kinok, lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Kuma. Drama um die Geheimnisse einer türkischen Familie. Kinok, lokremise St.Gallen, 17:15 Uhr Marcel Broodthaers: Cinéma modèle. Filme des belgischen Künstlers. Kunstmuseum Winterthur, 13:30 und 15.30 Uhr

61 SAITEN 11.12

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Lavarinis Werk Concentus rivensis in Walenstadt und Schaan Das Sinfonieorchester Concentus rivensi wurde 1974 von Enrico lavarini gegründet, der es noch heute leitet. Das Orchester mit berufsmusikerinnen und -musikern aus der Deutschschweiz, liechtenstein, Vorarlberg und Süddeutschland, arbeitet immer wieder mit renommieren Solisten zusammen. An den diesjährigen Sinfoniekonzerten mit Tenor Karl Jerolitsch führt das Orchester Werke von Charles Ives («The unanswered question»), mozart (Konzertarien), Franz Schubert («Die Unvollendete») und das Werk seines Dirigenten: «Scarborough Fair» auf. Samstag, 10. November, 19.30 Uhr, Kath. Kirche Walenstadt. Sonntag, 11. November, 17 Uhr, SAL Schaan. mehr Infos: www.concentus.ch

Over your cities grass will grow. Dokumentarfilm über das Werk von Anselm Kiefer. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Tanzzeitfestival. Tanzkurzfilme. Theater am Gleis Winterthur, 21:30 Uhr

TANz Bettina Castano. El duende: Flamenco in der Spiservorstadt. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Tanzzeitfestival. Derothfils. Theater am Gleis Winterthur, 20 Uhr

ThEATEr Bettmümpfeli. Theaterschaffende überraschen Gäste. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 23:15 Uhr Danse, Céline – danse!. Theater bilitz und Agnes Caduff. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 19:45 Uhr Der Tee der drei alten Damen. Ein Genfer Krimi nach Friedrich Glauser. Casino Frauenfeld, 20 Uhr Die Generalprobe. Von zimt&zunder. musikschule Weinfelden, 21:45 Uhr Elke Riedmann & Kassian Heide. Wir Campen … oder das ganz normale leben. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Der Mann im Turm. Stück von Andreas Sauter mit mathias Peter und Daniel Pfister. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Vier Fraue und ein Maa. lustspiel des Kolping-Theaters. Ulrichshaus Kreuzlingen, 20 Uhr Wer sind Sie? Von michel lengliney. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Winterreise. Schauspiel von Elfriede Jelinek. lokremise St.Gallen, 20 Uhr Wo ist Klara? Ein choreografisches Stück für Weltenbummler. Pädagogische maturitätsschule Kreuzlingen, 19:30 Uhr

KUNST/AUSSTEllUNGEN Ante Timmermans. Ante Post Ante. Vernissage. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Museum Appenzell. Führung. museum Appenzell, 14 Uhr New York, city of contrast. Vernissage. Atelier helene mäder Flawil, 19 Uhr Patrick Kull und Rudy Decelière. Doppelvernissage. Kunstraum Kreuzlingen, 19:30 Uhr Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 15 Uhr

KAbArETT Coirason. rasantmusikalisches Kabarett. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Gernot Kulis. Kulisionen. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Max Uthoff. Oben bleiben. Theater an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr

lITErATUr Schweizer Erzählnacht. mit richi Küttel. bibliothek herisau, 20:30 Uhr VOrTrAG Informationsveranstaltung. Über das Studium der Sekundarstufe I. Pädagogische hochschule Gossau, 08:45 Uhr KINDEr Cinderella. Für Kinder ab 5 Jahren. Puppentheater marottino Arbon, 16 Uhr Erzählnacht. Für Kinder ab 3 Jahren. Schloss Frauenfeld, 18 Uhr DIVErSES Art Design Feldkirch. messe für Design, Kunst und mode auf dem reichenfeld Areal. Feldkirch, 10 Uhr Goldiga Törgga. Preisverleihung an Jolanda Spirig. Kulturraum Jung rhy Altstätten, 18 Uhr Frauenfelder Buch- und Handpressenmesse. Eisenwerk Frauenfeld, 11 Uhr


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10.–13.11.

Sprachenkaffee. Gelernte Sprache entspannt anwenden. Restaurant Dufour St.Gallen, 18:30 Uhr

SA 10.11 KoNzERT Andy McSean. zwischen PopRock und Singer-Songwriter. Cuphub Arbon, 21 Uhr Andy Stott. Und Raime. Palace St.Gallen, 22 Uhr BandXOst 2012. Vorausscheidung. zak Jona, 19 Uhr Black Cracker. Experimental Underground HipHop aus Brooklyn. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Dialekt #3. Live Rap und ElectroAfterparty. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Hanery Amman. Schweizer Liedermacher. Kulturtreff Rotfarb Uznach, 20 Uhr Heidi Happy. on The Hills. Löwenarena Sommeri, 20:30 Uhr Herbstkonzert. orchester Divertimento. Evang. Kirchgemeindehaus Kreuzlingen, 20 Uhr High5 feat. the Niceguys. Kugl St.Gallen, 19 Uhr Midnight Souls und Kosslowski. Hardcore. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Müslüm. Süpervitamin-Tour. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Red Cube. Musik mit Glühwein im Innenhof. Hongler Kerzenladen Altstätten, 17 und 18.30 Uhr Sinfoniekonzert des Concentus rivensis. Werke von Charles Ives, Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert und Enrico Lavarini. Kath. Kirche Walenstadt, 19:30 Uhr Sonja Zünd. Unplugged. Hongler Kerzenladen Altstätten, 14 Uhr Stimmungen. Vielfalt der Schweizer Chormusik. Evang. Kirche Gais, 19:30 Uhr CLUBBING/PARTy 90’s Party. We like to Schwarzlicht. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr DJ Yimvtn. New Sounds Electronica 80s. Øya Bar Kafé St.Gallen, 20.30 Uhr R E K LA M E

Kaboom. Party mit DJ P-Tess und Kratermann. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Yes! Techno. Gudrun von Laxenburg live. Club Basement Amriswil, 22 Uhr FILM Magnifica presenza. Ferzan ozpeteks bester Film: grotesk, burlesk und fellinesk. Kinok, Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Marcel Broodthaers: Cinéma modèle. Filme des belgischen Künstlers. Kunstmuseum Winterthur, 11:30, 13:30 und 15:30 Uhr Marina Abramovic: The Artist Is Present. Die Grossmeisterin der Provokation gewährt Einblick in ihr Leben und Werk. Kinok, Lokremise St.Gallen, 17:15 Uhr Opération Libertad. Genfer Linksradikale überfallen 1978 eine Filiale der UBS in zürich. Kinok, Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr Tanzzeitfestival. Tanzkurzfilme. Theater am Gleis Winterthur, 21:30 Uhr THEATER Bettmümpfeli. Theaterschaffende überraschen Gäste. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 23:15 Uhr Der Mann im Turm. Stück von Andreas Sauter mit Mathias Peter und Daniel Pfister. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Die Zöllner. Murmelirepublik zwischen zollstationen. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 19:15 Uhr Elke Riedmann & Kassian Heide. Wir Campen … oder das ganz normale Leben. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Mama Afrika – Fesseln der Freiheit. Performance und Party von und mit Flüchtlingen aus Afrika. Theater am Kirchplatz Schaan, 18 Uhr Paul geht fort. Coming-of-age Story. Musikschule Weinfelden, 21:45 Uhr The Flying Kotleletts. ohne Strom. Bühne Marbach, 20:15 Uhr Vier Fraue und ein Maa. Lustspiel des Kolping-Theaters. Ulrichshaus Kreuzlingen, 20 Uhr Wer sind Sie? Von Michel Lengliney. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr KABARETT Die Kapelle II. Kabarett mit ospelt, ospelt und Schädler. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Elli Coldic: Dirty Thirty. Hilfe, ich bin 30. Depot Tellplatz Kirchberg, 20 Uhr Fabian Unteregger. Showbiss. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Wiler Poeten. Mit Haut und Haaren. Kultur-Werkstatt Wil, 20 Uhr TANz 3 x 1 = Flamenco. Juan Carlos Lérida, Belén Cabanes und Juan Mateos präsentieren ihren Flamenco. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Bulldog ant. Tanzstück von Linda Kapetanea und Jozef Frucek. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Stranieri. Bewegungstheaterstück zum Thema Immigration. ChössiTheater Lichtensteig, 20:15 Uhr Tanzzeitfestival. Jens Biedermann. Schatten. Theater am Gleis Winterthur, 20 Uhr MUSICAL Chicago. Musical von John Kander und Fred Ebb. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGEN Hansjörg Rekade. Vernissage. Galerie Speicher, 14 Uhr New York, city of contrast. Führung. Atelier Helene Mäder Flawil, 13 Uhr Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 15 Uhr LITERATUR Grandmaster Poetry Slam. Wortakrobatik. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Wiler Poeten. Nando Betschart verführt auf dem Akkordeon. Kultur-Werkstatt Wil, 20 Uhr VoRTRAG Fische und Gewässerschutz. Öffentliche Tagung mit Referaten und Diskussion. Naturmuseum St.Gallen, 14 Uhr Klima – gestern, heute, morgen. Vortrag von Dr. Bernhard Bereiter. Museumbickel Walenstadt, 19:30 Uhr KINDER Die Brunnenhexe. Figurentheater Marottino. Musikschule Weinfelden, 17:15 Uhr Grimm und Co. Däumeling und Däumelinchen. Theater am Kirchplatz Schaan, 18 Uhr Italienische Erzählstunde. Für Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 10 Uhr Kunibert der Märchenheld. Theater Wagabunt. Theater am Saumarkt Feldkirch, 15 Uhr Sapperlotta. Gastspiel für Kinder ab 5 Jahren. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr DIVERSES 2. St.Galler Spiele Nacht. 250 Tisch-, Brett- und Gesellschaftsspiele für Jung und Alt. Pfalzkeller St.Gallen, 15 Uhr Art Design Feldkirch. Messe für Design, Kunst und Mode auf dem Reichenfeld Areal. Feldkirch, 10 Uhr Dinner Krimi. Monika mordet mittags. Einstein Hotel St.Gallen, 19 Uhr Frauenfelder Buch- und Handpressenmesse. Eisenwerk Frauenfeld, 11 Uhr Öffentliches Kerzenziehen. Für Jung und Alt. Hongler Kerzenladen Altstätten, 13 Uhr

SO 11.11 KoNzERT Carmina Quartett. Teo Gheorghiu am Flügel. Rathaus Weinfelden, 17 Uhr I like Trains. Support: Jura Dimitri. Salzhaus Winterthur, 19 Uhr Kirchenkonzert. Mit der Stadtmusik Frauenfeld. Evang. Stadtkirche Frauenfeld, 17 Uhr Sinfoniekonzert des Concentus rivensis. Werke von Charles Ives, Wolfgang Amadeus Mozart u.a. Saal am Lindenplatz Schaan, 17 Uhr Sonja Zünd. Unplugged. Hongler Kerzenladen Altstätten, 11, 14 und 16 Uhr Stimmungen. Vielfalt der Schweizer Chormusik. Regierungsgebäude St.Gallen, 17 Uhr Sweet Soul Music Revue. Musikalische Reise der 60er und 70er Jahre. Casino Herisau, 20 Uhr

Love’s tempest. Tablater Konzertchor singt britische A-cappellaMusik. Kursaal Heiden, 17 Uhr Tamburello Cafè. Vier Meister des Tamburellos. Alte Kirche Romanshorn, 17 Uhr FILM Anne liebt Philipp. Kinderfilm: Die zehnjährige Anne verliebt sich zum ersten Mal. Kinok, Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Dans la maison. François ozons neues Meisterstück. Kinok, Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Happy Family. Märchenhafte Sommerkomödie aus Mailand. Kinok, Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Here & There. Komödie. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Kuma. Drama um die Geheimnisse einer türkischen Familie. Kinok, Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Marcel Broodthaers: Cinéma modèle. Filme des belgischen Künstlers. Kunstmuseum Winterthur, 13:30 und 15:30 Uhr Terraferma. Eine Familie auf Lampedusa nimmt illegale Flüchtlinge auf. Kinok, Lokremise St.Gallen, 13:30 Uhr THEATER Der Mann im Turm. Stück von Andreas Sauter mit Mathias Peter und Daniel Pfister. Kellerbühne St.Gallen, 17 Uhr Elsi oder Sie geht um. Glauser Quintett. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 13:15 Uhr Lachforelle mit Scharf. Mit olli Hauenstein. Gasthaus zum Trauben Weinfelden, 17:15 Uhr Metallsägen, geflochtene Seile und lange Finger. Eine kriminalistische Theatercollage. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 14:45 Uhr Rigoletto. oper von Giuseppe Verdi. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Twerenbold/Harder. Musikalische Lesung. Eisenwerk Frauenfeld, 11 Uhr Wer sind Sie? Von Michel Lengliney. Kulturbühne Ambach Götzis, 18 Uhr KABARETT Chin Meyer. Finanz-Kabarett. Theater am Kirchplatz Schaan, 19 Uhr Comedia Zap. Visuelle Comedy. Restaurant Da Pulcinella Diessenhofen, 17 Uhr TANz Bulldog ant. Tanzstück von Linda Kapetanea und Jozef Frucek. Lokremise St.Gallen, 17 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Der Stum. Expressionistische Grafik. Führung. Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz, 11 Uhr Drei Ausstellungen. Führung. oxyd Kunsträume Winterthur, 11:30 Uhr New York, city of contrast. Führung. Atelier Helene Mäder. Flawil, 13 Uhr Ottmar Hörl. Führung. Kunsthalle ziegelhütte Appenzell, 14 Uhr Pipilotti Rist. Blutbetriebene Kameras und quellende Räume. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 11 Uhr Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 14 und 16 Uhr Verena Broger. Führung. Galerie Dorfplatz Mogelsberg, 11 Uhr

KINDER Abgetaucht! Die Fische unserer Gewässer. Familien-Führung. Naturmuseum St.Gallen, 10:15 Uhr Die Lufthunde. Eine clowneske Theatersoiree mit Ueli Bichsel und Marcel Joller Kunz ab 7 Jahren. Fabriggli Buchs, 17 Uhr Familienführung. Schnupperkurs Latein. Im Rahmen des Lateinischen Kulturmonats IXber. Hist. und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Herr Dachs macht ein Fest. Für alle ab 4 Jahren. Musikschule Weinfelden, 16:15 Uhr Sapperlotta. Gastspiel für Kinder ab 5 Jahren. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr DIVERSES Art Design Feldkirch. Messe für Design, Kunst und Mode auf dem Reichenfeld Areal. Feldkirch, 10 Uhr Frauenfelder Buch- und Handpressenmesse. Eisenwerk Frauenfeld, 11 Uhr Öffentliches Kerzenziehen. Für Jung und Alt. Hongler Kerzenladen Altstätten, 10 Uhr Tanzzeitfestival. Tanzplattform für Amateurtänzerinnen und -tänzer. Theater am Gleis Winterthur, 17:30 und 19 Uhr

MO 12.11 KoNzERT Moira. zwei mit vielen Instrumenten. Portier Winterthur, 20 Uhr Philipp Poisel und Florian Ostertag. zwei Musiker auf Solo Tour zusammen. Kugl St.Gallen, 20:30 Uhr FILM Magnifica presenza. Ferzan ozpeteks bester Film: grotesk, burlesk und fellinesk. Kinok, Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Opération Libertad. Genfer Linksradikale überfallen 1978 eine Filiale der UBS in zürich. Kinok, Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr THEATER Die Weissen kommen. Theaterstück über Afrika der Berliner Compagnie. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Die Zauberflöte. oper von Wolfgang Amadeus Mozart. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr TANz Tanzzeitfestival. Jens Biedermann. Schatten. Theater am Gleis Winterthur, 14 Uhr

DI

13.11

KoNzERT Katharina Franck. zeitlupenkino revisited. Songs und Texte. Kult-Bau St.Gallen, 20 Uhr Lusoria latina Sangallensia. St.Gallen spielt Latein. Im Rahmen des Lateinischen Kulturmonats IXber. Katharinensaal St.Gallen, 19 Uhr CLUBBING/PARTy Disaster.bar. Mit Musik. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

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21.10.– 30.12.2012

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13.–15.11.

Trommeln auf italienisch

Love’s tempest

Zeitlupenkino revisited

All die Liebe

Tamburello Cafè in der Alten Kirche Romanshorn

Tablater Konzertchor sings british

Katharina Frank im Kult-Bau

Kathak & Amour im Figurentheater

Stürmische See und verwunschene Wälder, die liebe, die Blumen, der Tod: Zwischen «blue» und «gray» schillern die Songs dieses A-Cappella-Programms, das der Tablater Konzertchor in heiden, Amriswil und St.Gallen aufführt. Werke von Elgar, Vaughan Williams, Benjamin Britten u.a. verkörpern die hinreissend atmosphärische liedkunst, die es so nur in England gibt. Begleitende Texte stammen von Dylan Thomas. Ambros Ott (Bild) dirigiert, Sprecher sind marcus Schäfer und matthias Albold.

Katharina Franck gehört längst zu den KultFiguren der deutschen Szene. Sie sang und spielte mit den Rainbirds, der Theatermusikgruppe Stein, mit Fm Einheit, Einstürzende Neubauten und dem Club der toten Dichter. Im Kult-Bau tritt sie unter dem Titel «Zeitlupenkino revisited» solo mit ihrer Gitarre auf. Niemand wird sich dem Zauber ihrer gesprochenen Popsongs entziehen können. In der Pause und im Anschluss an die konzertante lesung ist es möglich, mit Katharina Franck ins Gespräch zu kommen.

Im Projekt «Kathak & Amour» werden all die verschiedenen Erscheinungsformen der liebe erforscht: die liebe zwischen mutter und Kind, die liebe zwischen mann und Frau, die liebe zwischen lehrer und Schüler, die liebe zwischen Gott und Gläubigen und viele weitere Formen. Es gibt viele alte traditionelle Gesangskompositionen für den Kathak-Tanz, der ganze Geschichten erzählt. «Kathak & Amour» wird mit life-musikern aus Indien präsentiert, welche regelmässig um die Welt reisen und sowohl instrumentale musikaufführungen als auch Solo-Darbietungen präsentieren.

Vier meister des Tamburellos, der kleinen italienischen Rahmentrommel mit dem Schellenkranz, haben sich in einem einzigartigen Ensemble zusammengefunden. Spielend, singend und tanzend entführt Tamburello Cafè das Publikum in die reiche italienische Volkskultur. Archaisches wechselt sich ab mit Aktuellem, humorvolles mit Tiefgründigem. Andrea Piccioni, der Initiant des Ensembles, gilt als einer der besten Kenner der im ganzen mittelmeerraum verbreiteten Rahmentrommel und arbeitet immer wieder mit führenden italienischen Jazzmusikern und Ensembles der Alten musik zusammen. Sonntag, 11. November, 17 Uhr, Alte Kirche Romanshorn. mehr Infos: www.klangreich.ch

FIlm Der Kratzer. Das stumme Auseinanderdriften zweier eng miteinander verbundener menschen. Kino loge Winterthur, 20 Uhr Into Paradiso. Komödie um drei männer, denen Auftragskiller der Camorra auf den Fersen sind. mit einer Einführung durch Eleonora Rothenberger. Kinok, lokremise St.Gallen, 20 Uhr Reconciliation: Mandela’s Miracle. Wie Nelson mandela das Ende der Apartheid und den Übergang zur Demokratie einläutete. Kinok, lokremise St.Gallen, 18 Uhr ThEATER Das Herz eines Boxers. Stück von lutz hübner. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Die Geschichte vom Soldaten. musik von Igor Strawinsky, libretto von Charles Ferdinand Ramuz. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Lulu, ein Spiel. Theater und Tanz. Grabenhalle St.Gallen, 20:15 Uhr Marie Tudor. Drama von Victor hugo in französischer Sprache. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr Rigoletto. Oper von Giuseppe Verdi. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Theatersport-Gastspiel mit Improphil. Zwei Teams fordern sich gegenseitig in einem Duell. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

Sonntag, 11. November, 17 Uhr, Kursaal Heiden. Samstag, 17. November, 19.30 Uhr, Kulturforum Amriswil. Sonntag, 18. November, 17 Uhr, Lokremise St.Gallen. mehr Infos: www.tablater.ch

Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 15 Uhr Spurensuche – Nannetti & Cuno Affolter. Führung. museum im lagerhaus St.Gallen, 18 Uhr lITERATUR Monique Schwitter. liest aus ihrem zweiten Buch Goldfischgedächtnis. Raum für literatur – hauptpost St.Gallen, 19:30 Uhr Parteilichkeit in der Sozialen Arbeit II. Kürzungen der Sozalhilfe: Eine alleinerziehende mutter erzählt. Palace St.Gallen, 20:15 Uhr VORTRAG Informationsveranstaltung. Über das Studium Kindergarten und Primarschule inkl. logopädie. Pädagogische hochschule des Kantons St.Gallen Rorschach, 08:30 Uhr KINDER Französische Erzählstunde. Für Kinder ab 2 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 16 Uhr Grimm und Co. Däumeling und Däumelinchen. Erzähltheater. Theater am Kirchplatz Schaan, 10 Uhr

MI 14.11

KABARETT Coirason. Rasantmusikalisches Kabarett. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Maria Neuschmid. Garage. Rathaus Schaan, 20 Uhr

KONZERT Big John Bates. Rock. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Vierkanttretlager. Indierock. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr

TANZ Bulldog ant. Tanzstück von linda Kapetanea und Jozef Frucek. lokremise St.Gallen, 20 Uhr

FIlm Dans la maison. François Ozons neues meisterstück. Kinok, lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Kuma. Drama um die Geheimnisse einer türkischen Familie. Kinok, lokremise St.Gallen, 18 Uhr Terraferma. Eine Familie auf lampedusa nimmt illegale Flücht-

KUNST/AUSSTEllUNGEN Félix Vallotton: Zeichnungen. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr

Dienstag, 13. November, 20 Uhr Kult-Bau St.Gallen. mehr Infos: www.noisma.ch

linge auf. Anschliessend Gespräch mit Kaspar Surber, Autor des Buches «Europas Grenzen». Kinok, lokremise St.Gallen, 20 Uhr ThEATER Der Mann im Turm oder Das Geheimnis der Zeit. Schauspiel von Andreas Sauter. Theater an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr Günter Sigl. Frontmann der Spider murphy Gang Solo. Ristorante il Boccone Konstanz, 20:30 Uhr La Resurrezione. Szenisches Oratorium von Georg Friedrich händel. Theater Winterthur, 19:30 Uhr La Wally. Oper von Alfredo Catalani. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Lulu, ein Spiel. Theater und Tanz. Grabenhalle St.Gallen, 20:15 Uhr Winterreise. Schauspiel von Elfriede Jelinek. lokremise St.Gallen, 20 Uhr KABARETT Coirason. Rasantmusikalisches Kabarett. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Knuth und Tucek. Freiheit. Eine misere in fünf Akten Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Maria Neuschmid. Garage. Kulturhaus Dornbirn, 20 Uhr Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr KUNST/AUSSTEllUNGEN Der Stum. Expressionistische Grafik. Führung. Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz, 15 Uhr Künstlergespräch mit Ante Timmermans, marcel van Eeden und Konrad Bitterli. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 15 Uhr VORTRAG Boris Previsic. hölderlins poetisches Programm um 1800. Kantonsschule St.Gallen, 19 Uhr

Samstag, 17. November, 20 Uhr, Figurentheater St.Gallen. mehr Infos: www.culturall.ch

Faszination Natur. Panoramamultimediashow. Evang. Kirchgemeindehaus St.mangen St.Gallen, 19:30 Uhr Von lebenden Fossilien und modernen Alleskönnern. Die Vielfalt der Fische, Referentin: Patricia holm. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr KINDER Rotkäppchen. Gastspiel für Kinder ab 5 Jahren. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr DIVERSES Jassturnier. Obenabe, Undenufe oder doch en Schieber? Kraftfeld Winterthur, 20:30 Uhr Öffentliches Kerzenziehen. Für Jung und Alt. hongler Kerzenladen Altstätten, 14 Uhr

DO 15.11 KONZERT Addict-Franky Soundsystem. Rock’n’Roll. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Dan San. Indie-Folk. Gare de lion Wil, 20:30 Uhr David Lang: Un tesoro. Klavier und Gesang. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Max Amazio Group. Jazz. la Buena Onda St.Gallen, 20 Uhr Max Castlunger und Emanuel Valentin. mit Gastmusikern aus Südtirol, Senegal und der Schweiz. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 20 Uhr Ein kleines Konzert #28. Vier im Baum. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr FIlm Magnifica presenza. Ferzan Ozpeteks bester Film: grotesk, burlesk und fellinesk. Kinok, lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr

Tsotsi. Der junge Gangster Tsotsi klaut ein Auto, in dem ein Säugling liegt. Kinok, lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr ThEATER Alte Liebe. mit Ute hoffmann und Thomas hassler. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Der Mann im Turm oder Das Geheimnis der Zeit. Schauspiel von Andreas Sauter. Theater an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr La Resurrezione. Szenisches Oratorium von Georg Friedrich händel. Theater Winterthur, 19:30 Uhr Winterreise. Schauspiel von Elfriede Jelinek. lokremise St.Gallen, 20 Uhr KABARETT Coirason. Rasantmusikalisches Kabarett. Klibühni Chur, 20:30 Uhr KellerSchuran. Die Frauenfelder Wochenschau geht in die 3. Staffel. Dreiegg Kaffee Frauenfeld, 21 Uhr Sekt and the City. 4 Frauen mit mumm. Ristorante il Boccone Konstanz, 20:30 Uhr Ursus & Nadeschkin. Sechsminuten. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr TANZ Ballet Junior Genève. Tanzaufführung. Phönix Theater 81 Steckborn, 20:15 Uhr Tanzzeitfestival. Cie. Philippe Saire. Theater am Gleis Winterthur, 19 und 20:45 Uhr mUSICAl My Fair Lady. musical von F. loewe und A. J. lerner. Zentrumbühne Bottighofen, 19 Uhr KUNST/AUSSTEllUNGEN Adrian Schiess. Führung. Bündner Kunstmuseum Chur, 18 Uhr Ausbeute. Regionales Kunstschaffen. Führung. Kunst(Zeug) haus Rapperswil, 19 Uhr

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15.–17.11.

Herbstliche vier Jahreszeiten

Requiem und Rumi

Unter dem Hammer

Kammerorchester Flawil in Teufen

Mozart in Rehetobel, St.Fiden und Herisau

Benefizmarkt für Künstler im Dachatelier

Am Samstag, 17. November lädt die LG Teufen zum öffentlichen Herbstkonzert des Kammerorchesters Flawil in die Grubenmannkirche Teufen ein. Der Leiter Paul K. Haug hat ein farbiges und interessantes Programm zusammengestellt: Antonio Vivaldis «Vier Jahreszeiten» umrahmen kurze Sätze aus «Shade and Shine» des englischen Komponisten Cecil Armstrong Gibbs. Solist ist Igor Keller, der neue 1. Konzertmeister des Sinfonieorchesters St.Gallen.

Das Appenzeller Kammerorchester und der Gemischte Chor Wald führen das requiem KV 626 von Mozart in der Fassung von Franz Beyer auf. Die Aufführung wird ergänzt durch Texte des persischen Mystikers Dschalaluddin rumi sowie durch den Anfang des Anthems «The ways of zion do mourn» von Händel. Mit Suzanne Chappuis, Esther Brönnimann, Maria Walpen, Fabrice Hayoz und Jens Weber als Gesangssolisten und Christine Baumann als Konzertmeisterin. Leitung: Jürg Surber.

Der Anlass «Bilderabende» hat im Dachatelier Tradition. Beim Benefizmarkt werden Bilder, Skulpturen und objekte von Künstlerinnen und Künstlern aus der region versteigert. Neu beginnt der Markt diesmal bereits am Mittwoch, Finissage ist am Freitag. Um 20.45 Uhr gestalten Harlis Schweizer und Joséphine Françoise eine Aktion mit Worten und animierten Bildern im Dunkeln unter dem Titel: «Istanbul, ça roule». zum Ende der Veranstaltung werden die Bilder versteigert.

Samstag, 17. November, 19 Uhr, Grubenmannkirche Teufen. Mehr Infos: www.flawilerkammerorchester.ch

Sonntag, 18.November, 17 Uhr, Ev. Kirche Rehetobel. Samstag, 24. November, 19.30 Uhr, Kath. Pfarrkirche St.Fiden. Sonntag, 25.November, 17 Uhr, Ev. Kirche Herisau. Mehr Infos: www.kammerorchester-ar.ch www.chorwald.ch

Mittwoch, 21. und Donnerstag, 22. November, 17 bis 20 Uhr; Freitag, 23. November, 19 Uhr, Dachatelier St.Gallen. Mehr Infos: www.dachatelier.ch

Der Stum. Expressionistische Grafik. Führung. Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz, 19 Uhr LITErATUr Frühschicht. Lesung mit Manfred Heinrich und einem Gast. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 Uhr Literatur am Donnerstag. Nina Bussmann. Grosse Ferien. BodmanLiteraturhaus Gottlieben, 20 Uhr VorTrAG Faszination Natur. PanoramaMultimediashow. Casino Frauenfeld, 19:30 Uhr DIVErSES Extrakrug. Jan Buchholz zeigt Villa Tivoli, Installation. Varieté Tivoli St.Gallen, 20 Uhr Öffentliches Kerzenziehen. Für Jung und Alt. Hongler Kerzenladen Altstätten, 15 Uhr Werkbeiträge Stadt St.Gallen. Preisverleihung. Palace St.Gallen, 19 Uhr

FR 16.11 KoNzErT Afenginn. World-, Punk- und Nordic Folk-Elemente vereint. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Die Aeronauten. Too Big To Fail. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Heidi Happy und Lina Button. Singer-Songwriter. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr Hitziger Appenzeller Chor. Tradition und Neuartiges vermischt. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr J.S.Bachstiftung. Kantate BWV 163. Nur jedem das Seine. Evang. Kirche Trogen, 20 Uhr Jack Slamer. Plattentaufe. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Mini Motions by nando-akkordeon. Nando Betschart mit Akkordeon und Live-Loops. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr

Mundo urbano. feat. Wolfgang Puschnig & Peter Herbert. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Orgel-Rallye. Das Duell der Superlative. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Patent Ochsner. Berner Mundart-Institution. Casino Herisau, 20:30 Uhr The Village Dixieland Jazzband. Dixieland- und Jazzband. zunfthaus zum Löwen Sargans, 20:30 Uhr Züri West. Im osten. Palace St.Gallen, 21 Uhr CLUBBING/PArTy All About Minimal. Technoparty hosted by Cris P.&Mad-T. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Pour l’amour du rap. Mit DJ Darkfader. Unda und DJ E.S.I.K. Jugendkulturraum flon St.Gallen, 22 Uhr FILM Dans la maison. François ozons neues Meisterstück. Kinok, Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Gatos Viejos. Ein inszeniertes Kammerstück, das von der Komödie in die Tragödie und wieder zurück gleitet. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Lore. Kinder ranghoher Nazis schlagen sich in den letzten Kriegstagen zu den Grosseltern durch. Kinok, Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Pulp Noir. Tripartige Videoclips aus live improvisierten Sounds, Words und Visuals. Kinok, Lokremise St.Gallen, 21 Uhr Schweizer Filmabend. Kugl St.Gallen, 20 Uhr Tanzzeitfestival. Tanzkurzfilme. Theater am Gleis Winterthur, 21:30 Uhr THEATEr Der Mann im Turm oder Das Geheimnis der Zeit. Schauspiel von Andreas Sauter. Theater an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr

Fette Männer im Rock. Klassisches, episches und absurdes Theater. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Im Herbst. Stück von Felix römer. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Ja Schatz. Musikalisches Beziehungsdrama. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr La Resurrezione. Szenisches oratorium von Georg Friedrich Händel. Theater Winterthur, 19:30 Uhr Magic Dinner. Die Erfolgsveranstaltung von real and Honest Magic. ristorante il Boccone Konstanz, 20:30 Uhr KABArETT Coirason. rasantmusikalisches Kabarett. Klibühni Chur, 20:30 Uhr Knuth und Tucek. Eine Misere in 5 Akten. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Oder 2. Einmann-Theater von und mit Kurt Mathis. z88 Kreuzlingen, 21 Uhr TANz Ballet Junior Genève. Tanzaufführung. Phönix Theater 81 Steckborn, 20:15 Uhr Tanzzeitfestival. Tiziana Arnaboldi. Theater am Gleis Winterthur, 20 Uhr MUSICAL My Fair Lady. Musical von F. Loewe und A. J. Lerner. zentrumbühne Bottighofen, 19 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Johanna Klasing und Marietta Widmer. Vernissage.Kultur im Hauptbahnhof St.Gallen, 19 Uhr Museum Appenzell. Führung. Museum Appenzell, 14 Uhr Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 15 Uhr VorTrAG Faszination Natur. PanoramaMultimediashow. Kath. Kirchgemeindehaus Titthof Chur, 19:30 Uhr

65 SAITEN 11.12

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Das Lateinamerikanische Filmfestival Pantalla Latina im Kino Storchen Das Lateinamerikanische Filmfestival findet dieses Jahr zum vierten Mal statt und lädt sein Publikum einmal mehr zu einer reise durch die Welt des lateinamerikanischen Kinos von heute ein. Auf dem Programm stehen die aktuellsten internationalen Erfolge des lateinamerikanischen Kinos, aber auch Kinder- und Familienfilme, eine reihe von lateinamerikanisch-schweizerischen CoProduktionen und Horrorkomödien sind dabei. Diskussionen und Musik werden das Filmfestival begleiten. Mittwoch, 21. bis Sonntag, 25. November, Kino Storchen St.Gallen. Mehr Infos: www.pantallalatina.ch

KINDEr Cinderella. Ab 5 Jahren. Puppentheater Marottino Arbon, 16 Uhr Familienkonzert. Klangmärchenzauber. Tonhalle St.Gallen, 10 Uhr DIVErSES Öffentliches Kerzenziehen. Für Jung und Alt. Hongler Kerzenladen Altstätten, 15 Uhr

SA 17.11 KoNzErT Alle Farben. Von Swing bis rave. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Bullet Proof. Blues-rock-Konzert Bäckerstübli Bistro-Bar Scherzingen, 21 Uhr Chili con Dance. Benefizkonzert für Kinder in Nicaragua. offene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr Christina Jaccard. Lady sings the Blues. Gasthaus rössli Mogelsberg, 20:15 Uhr Disco Ensemble. Support: Death Letters. Club Conrad Sohm Dornbirn, 21 Uhr Gipsy Rufina. Spaghetti-Folk der Liebe. Portier Winterthur, 20 Uhr Herbstkonzert des Flawiler Kammerorchesters. «Le Quattro Stagioni» von A. Vivaldi. Grubenmannkirche Teufen, 19 Uhr Lovebugs. Life is Today. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Love’s tempest. Tablater Konzertchor singt britische A-cappella-Musik. Kulturforum Amriswil, 19:30 Uhr Manuel Stahlberger. Innerorts und Solo. Schloss Dottenwil Wittenbach, 20 Uhr Mauracher. Österreichische Indie& Alternative Band. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Mettiwetti. Mundart Lieder. CuphubArbon, 21 Uhr Musica Luminosa. Benefizkonzert Evang. Kirche Ennetbühl, 20 Uhr

Nicole Durrer Trio. Jazz.Viertel Bar Trogen, 20 Uhr RatzFatz. Tiroler Musiker und LiedErfinder. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr Tobias Preisig Quartett. Jazz. Kunsthaus Glarus, 21 Uhr Züri West. Im osten. Palace St.Gallen, 21 Uhr CLUBBING/PArTy Bass Attakk. roots reggae & Dub Selection. Kulturbahnhof Gare de Lion Wil, 22:30 Uhr DJ Tobias Bolzern. Electronic Nordic Indie. Øya Bar Kafé St.Gallen, 20.30 Uhr KF-Allstars. Elektro-Sause. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Nightlife. Tanzen tanzen. Jugendkulturraum flon St.Gallen, 21 Uhr FILM Dans la maison. François ozons neues Meisterstück. Kinok, Lokremise St.Gallen, 19:15 Uhr Marina Abramovic: The Artist Is Present. Die Grossmeisterin der Provokation gewährt Einblick in ihr Leben und Werk. Kinok, Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Opération Libertad. Genfer Linksradikale überfallen 1978 eine Filiale der UBS in zürich. Kinok, Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr THEATEr Fette Männer im Rock. Klassisches, episches und absurdes Theater. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Frads. Ein szenisches Lesespektakel. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr Im Herbst. Stück von Felix römer. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Kulinarium. Vera Bauer und die fabriggli-Küche auf einem gemeinsamen Streifzug durchs Leben. Fabriggli Buchs, 19:30 Uhr Winterreise. Schauspiel von Elfriede Jelinek. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr


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17.–22.11. Kabarett 40plus. Kabarett über Männer in den besten Jahren. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr Clown Dimitri. Porteur. Bühne am Gleis in der Kultur-Werkstatt Wil, 20 Uhr Knuth und Tucek. Freiheit. Eine Misere in fünf Akten Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Oder 2. Einmann-Theater von und mit Kurt Mathis. Z88 Kreuzlingen, 21 Uhr Schlafende Hunde. Himmel, Hirsch und Hirn. Löwenarena Sommeri, 20:30 Uhr The Bombastics. Musikkabarett. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Tanz Ballet Junior Genève. Tanzaufführung. Phönix Theater 81 Steckborn, 20:15 Uhr Kathak and Amour. Tanz und Musik aus Indien. FigurenTheater St.Gallen, 20 Uhr Tanzzeitfestival. PiccoliProduction. Theater am Gleis Winterthur, 20 Uhr Musical My Fair Lady. Musical von F. Loewe und A. J. Lerner. Zentrumbühne Bottighofen, 19 Uhr Rebecca. Musical von Michael Kunze und Sylvester Levay. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Kunst/Ausstellungen New York, city of contrast. Führung. Atelier Helene Mäder Flawil, 13 Uhr Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 15 Uhr Literatur Die Steinflut. Nach der Novelle von Franz Hohler. Erzählung mit Musik. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Kinder Englische Erzählstunde. Story telling für Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 10 Uhr Kasperltheater. Für Kinder ab drei Jahren. Theater am Saumarkt Feldkirch, 15 Uhr Kinderclub. Einmal Kaiserin oder Kaiser sein. Hist. und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Miss Biancas Abenteuer. Dialekt-Musical nach dem Roman von Margery Sharp. Theater Winterthur, 17 Uhr Rotkäppchen. Gastspiel des Figurentheaters Fährbetrieb für Kinder ab 5 Jahren. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Diverses Öffentliches Kerzenziehen. Für Jung und Alt. Hongler Kerzenladen Altstätten, 15 Uhr

SO 18.11 Konzert Appassionato Saxophon Quartett. Werke von: Antonin Dvorak, Philip Glass, u.v.m. Klosterkirche Paradies Schlatt, 17 Uhr Herbstkonzert des Flawiler Kammerorchesters. Le Quattro Stagioni von A. Vivaldi. Evang. Kirche Oberglatt Flawil, 17 Uhr

Konzertchor Singkreis Egg und schmaz Schwuler Männerchor Zürich. Elias von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Tonhalle St.Gallen, 17 Uhr Love’s tempest. Tablater Konzertchor singt britische A-cappellaMusik. Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Manuel Stahlberger. Lieder und Dias. Tap Tab Musikraum Schaffhausen, 19:30 Uhr Mozarts Requiem. Appenzeller Kammerorchester und Gemischter Chor Wald. Evang. Kirche Rehetobel, 17 Uhr Musica Luminosa. Benefizkonzert. Schloss Rapperswil, 17 Uhr Vokalensemble cantemus. Chorarien und Lieder von J.S. Bach, C.Ph.E. Bach, G.A. Homilius, J.F. Doles. Evang. Kirche Tägerwilen Tägerwilen, 17 Uhr Film Anne liebt Philipp. Kinderfilm: Die zehnjährige Anne verliebt sich zum ersten Mal. Kinok, Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Into Paradiso. Komödie um drei Männer, denen Auftragskiller der Camorra auf den Fersen sind. Mit einer Einführung durch Eleonora Rothenberger. Kinok, Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr Kuma. Drama um die Geheimnisse einer türkischen Familie. Kinok, Lokremise St.Gallen, 13:30 Uhr Magnifica presenza. Ferzan Ozpeteks bester Film: grotesk, burlesk und fellinesk. Kinok, Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Terraferma. Eine Familie auf Lampedusa nimmt illegale Flüchtlinge auf. Kinok, Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Theater Fette Männer im Rock. Klassisches, episches und absurdes Theater. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr Im Herbst. Stück von Felix Römer. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr La Wally. Oper von Alfredo Catalani. Theater St.Gallen, 17 Uhr Verbotte. Schauspiel vom Ensemble Theater Sgaramusch. Theater am Kirchplatz Schaan, 16 Uhr Kabarett Oder 2. Einmann-Theater von und mit Kurt Mathis. Z88 Kreuzlingen, 21 Uhr Tanz Tanzzeitfestival. Peter Nydegger & Tina Mantel. Theater am Gleis Winterthur, 18 Uhr Kunst/Ausstellungen … der Kaiser kommt!. Führung. Hist. und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Ab in die Ferienkolonie. Führung. Museum Herisau, 11 Uhr Bruno P. Zehnders. Führung. Museumbickel Walenstadt, 14 Uhr Ein zartes Schaudern – Fragmente der Wirklichkeit. Führung. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:30 Uhr Félix Vallotton: Zeichnungen. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 Uhr New York, city of contrast. Führung. Atelier Helene Mäder Flawil, 13 Uhr

Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 14 und 16 Uhr Literatur Matinée: Hohe Kragen, enge Westen. Buchvernissage zur Kostümabteilung des Theaters St.Gallen. Foyer, 11 Uhr Kinder Clio und Castor. Musical des Kindertheaters Floh. Stadtsaal Wil, 14:30 Uhr Die Baumfrau. Puppentheater ab 5 Jahren. Puppentheater Marottino Arbon, 11 und 16 Uhr Die Bärenhöhle. Eine Geschichte über Freundschaft und Fantasie. Naturmuseum St.Gallen, 14 Uhr Familienkonzert. Klangmärchenzauber. Tonhalle St.Gallen, 11 Uhr Miss Biancas Abenteuer. Dialekt-Musical. Theater Winterthur, 11 und 15 Uhr Rotkäppchen. Gastspiel für Kinder ab 5 Jahren. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Uiiii … Mapanga Inslä. Ab 5 J. Mehrzweckhalle Walzenhausen, 16 Uhr

Theater Don Carlos. Schauspiel von Friedrich Schiller. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr Tango Journey. Die Essenz des besten Tangos auf der Bühne. Casino Herisau, 20 Uhr Zweifel. Schauspiel von John Patrick Shanley. Casino Frauenfeld, 20 Uhr

MO 19.11

Musical Chicago. Musical von John Kander und Fred Ebb. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

Konzert Dave Ruosch Trio. Schweizer Koryphäe des Blues Pianos. Rorfarbkeller Aadorf, 20:15 Uhr Tyst. Luftige Drummaschine, hübsche Melodien. Portier Winterthur, 20 Uhr Film Lore. Kinder ranghoher Nazis schlagen sich in den letzten Kriegstagen zu den Grosseltern durch. Kinok, Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Terraferma. Eine Familie auf Lampedusa nimmt illegale Flüchtlinge auf. Kinok, Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Lola rennt Ein kleines Filmwunder im Kampf gegen die Zeit. Cineclub. Kino Rex St.Gallen, 20 Uhr Theater Don Carlos. Schauspiel von Friedrich Schiller. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr Verbotte. Schauspiel vom Ensemble Theater Sgaramusch. Theater am Kirchplatz Schaan, 10 Uhr Kinder Prinzessin Lillifee. Musical. Casino Herisau, 14 und 17.30 Uhr

DI 20.11 Konzert Gipsy Rufina. Italienischer Singer/Songwriter. Viertel Bar Trogen, 20 Uhr Lusoria latina Sangallensia. St.Gallen spielt Latein. Im Rahmen des Lateinischen Kulturmonats IXber. Katharinensaal St.Gallen, 19 Uhr Film Dans la maison. François Ozons neues Meisterstück. Kinok, Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Die Girls vom Shopping Center. Die Regiesseurin Katarzyna Roslaniec nimmt sich das Thema jugendliche Prostitution vor. Kino Loge Winterthur, 20 Uhr

67 SAITEN 11.12

Herrn Kukas Empfehlungen. Eine Adaption des heiteren Romans von Radek Knapp. Kino Loge Winterthur, 18 Uhr Lo Spazio Bianco. Nach einer Frühgeburt beginnt für Maria eine unerträgliche Wartezeit. Einführung durch Rolando Ferrarese. Kinok, Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

Kabarett Maria Neuschmid. Garage. Kulturbühne Ambach Götzis, 20 Uhr Tanz Bulldog ant. Tanzstück von Linda Kapetanea und Jozef Frucek. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

Kunst/Ausstellungen Félix Vallotton: Zeichnungen. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 20 Uhr Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 15 Uhr Vortrag Parteilichkeit in der Sozialen Arbeit III. Untauglich für den Arbeitsmarkt? Palace St.Gallen, 20:15 Uhr

MI 21.11 Konzert Kentucky Bridgeburners. Dirty Rock’n’Roll. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Why? Indie-Rock. Palace St.Gallen, 21 Uhr Clubbing/Party Session Room. Anstatt Guitar Hero spielen, selber musizieren. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Film Kuma. Drama um die Geheimnisse einer türkischen Familie. Kinok, Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Mapantsula. Am Höhepunkt des Ausnahmezustands im Untergrund gedreht. Kinok, Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Opération Libertad. Genfer Linksradikale überfallen 1978 eine Filiale der UBS in Zürich. Kinok, Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Pantalla Latina. Das 4. LateinAmerikanische Filmfestival. Kino Stochen. 20 Uhr Theater Der Geizige. Schauspiel von Peter Licht. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr unArt. Improtheater aus St.Gallen. B-Post Bar St.Gallen, 20 Uhr

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Winterreise. Schauspiel von ElfriedeJelinek. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Kabarett Maria Neuschmid. Garage. Hofsteigsaal Lauterach, 20 Uhr Uli Keuler. Spielt … heisst das Programm. Ristorante il Boccone Konstanz, 20:30 Uhr Uta Köbernick. Auch nicht schlimmer. Musikkabarett. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen … der Kaiser kommt!. Führung. Hist. und Völkerkundemuseum St.Gallen, 17:30 Uhr Pipilotti Rist. Blutbetriebene Kameras und quellende Räume. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 15 Uhr Treten Sie ein! Treten Sie aus!. Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 18 Uhr Literatur Eine Hommage an Mascha Kaléko. Von Erika Fritsche & Heinz-Andrea Spychiger. Buchhandlung zur Rose St.Gallen, 20 Uhr Vortrag Faszination Natur. PanoramaMultimediashow. Kreuz Kultur und Gastlichkeit Jona, 19:30 Uhr Ruth Moser. Neue Spielräume. Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr Kinder Rotkäppchen. Für Kinder ab 5 Jahren. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Sind alle Fische stumm? Museumsabenteuer mit spielerischer Führung durch die Ausstellung. Für Kinder ab 6 Jahren. Naturmuseum St.Gallen, 14 Uhr Ungarische Erzählstunde. Für Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 16:30 Uhr Diverses Benefizmarkt für Künstler im Dachatelier. Aktion mit Harlis Schweizer und Josephine Francoise. Dachatelier St.Gallen, 17 Uhr Öffentliches Kerzenziehen. Für Jung und Alt. Hongler Kerzenladen Altstätten, 14 Uhr

Do 22.11 Konzert Käptn Peng & die Tentakel von Delphi. HipHop. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr Kris Kristofferson. CountryHeld. Tennis.Event.Center Hohenems, 20 Uhr Kyla la Grange. Pop-Newcomerin. Kugl St.Gallen, 20 Uhr Manuel Stahlberger. Lieder und Dias. Kursaal Heiden, 20 Uhr Max Castlunger und Emanuel Valentin. Mit Gastmusikern. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 20 Uhr Molton. Heidi Happy und Magic Thursday. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Testsieger. Ravepunk aus Berlin. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr


FIlM Amandla! A Revolution In Four Part Harmony. Die rolle der Musik im Kampf gegen die Apartheid in Südafrika. Kinok, lokremise St.gallen, 20:30 uhr Dans la maison. François Ozons neues Meisterstück. Kinok, lokremise St.gallen, 18:15 uhr Pantalla Latina. Das 4. lateinAmerikanische Filmfestival. Kino Stochen. 16 uhr ThEATEr Der Geizige. Schauspiel von Peter licht. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 uhr Die Grönholm-Methode. Inszenierung von Felix Prader. hotel Thurgauerhof Weinfelden, 20 uhr Lydie Auvray Trio. Musiktheater. ristorante il boccone Konstanz, 20:30 uhr KAbArETT KellerSchuran. Die Frauenfelder Wochenschau geht in die 3. Staffel. Dreiegg Kaffee Frauenfeld, 21 uhr TANz Bulldog ant. Tanzstück von linda Kapetanea und Jozef Frucek. lokremise St.gallen, 20 uhr KuNST/AuSSTElluNgEN a&a_82_wechselständig. Kunstaktion. Kinderfestplatz St.gallen, 19 uhr Kunst über Mittag. Führung mit anschliessendem Mittagessen. Kunsthalle St.gallen St.gallen, 12 uhr DIvErSES Benefizmarkt für Künstler im Dachatelier. Aktion mit harlis Schweizer und Josephine Francoise. Dachatelier St.gallen, 17 uhr Feierabend im Museum. Ausstellung Willi Oertig. Kunstmuseum Thurgau Warth, 19 uhr Museumsgespräch: Der andere Blick. Mit Ivo ledergerber. veranstaltung im rahmen der Ausstellung «herrlichkeiten – Textile Kirchenschätze aus St.gallen». Textilmuseum St.gallen, 18:30 uhr Öffentliches Kerzenziehen. Für Jung und Alt. hongler Kerzenladen Altstätten, 15 uhr

FR 23.11 KONzErT Hundred Waters. Musik mit gesang, mit Wurzeln im Folk. grabenhalle St.gallen, 21 uhr James Gruntz & Baum. Doppelkonzert. restaurant Eintracht Kirchberg, 21 uhr Jeff Cascaro. Soul Of A Singer. Jazzclub rorschach, 21 uhr Markus Bischof Trio. balladen und grooviger Pop. Kulturcinema Arbon, 20:30 uhr Micachu & The Shapes. und Kwes. Palace St.gallen, 22 uhr MoTrip. rap. Kugl St.gallen, 21 uhr

Orquesta de Salsa. Im rahmen der lustenauer langen Nacht der Musik. Jazzhuus lustenau, 21 uhr Signori Misteriosi. gegenveranstaltung Klavierwochen. Kraftfeld Winterthur, 21 uhr Spielbodenchor. Wie im himmel so in vorarlberg. Spielboden Dornbirn, 20:30 uhr The Beauty of Gemina. rockshow mit Electro-Elementen. Altes Kino Mels, 21 uhr The Lombego Surfers. und Franky Four Fingers. Kaff Frauenfeld, 20 uhr The Street Rats. louisisana-JazzStil. zunfthaus zum löwen Sargans, 20:30 uhr Unhold. Alpine Noise. gaswerk Winterthur, 20:30 uhr Vera Kaa. Süsse und bittere balladen. Pfalzkeller St.gallen, 20 uhr ClubbINg/PArTy Dance Free. bewegen, tanzen & begegnen. Alte Kaserne Winterthur, 20 uhr Fünferrocken. Abtanzen für 5 Stutz. Schlösslekeller vaduz, 19 uhr Glow. Mit DJ T. und Daniel Dexter. Salzhaus Winterthur, 22 uhr FIlM Dans la maison. François Ozons neues Meisterstück. Kinok, lokremise St.gallen, 19:15 uhr Lore. Kinder ranghoher Nazis schlagen sich in den letzten Kriegstagen zu den grosseltern durch. Kinok, lokremise St.gallen, 21:30 uhr Marina Abramovic: The Artist Is Present. Die grossmeisterin der Provokation gewährt Einblick in ihr leben und Werk. Kinok, lokremise St.gallen, 17 uhr Pantalla Latina. Das 4. lateinAmerikanische Filmfestival. Kino Stochen. 13:45 uhr ThEATEr Die Geschichte meiner Einschätzung am Anfang des dritten Jahrtausends. Schauspiel von Peter licht. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 uhr Fette Männer im Rock. Klassisches, episches und absurdes Theater. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 uhr Poetry Slam Frauenfeld. Stars und Sternchen der deutschsprachigen Spokenword-Szene. Eisenwerk Frauenfeld, 20:45 uhr Tulpirella. Musikalisch clowneske 2-Frau-Theater. Oberstufenschulhaus Degersheim, 20:15 uhr Winterreise. Schauspiel von Elfriede Jelinek. lokremise St.gallen, 20 uhr KAbArETT Thomas Kreimeyer. vom lustspiel übers Drama bis zum Kabarett. Fabriggli buchs, 20 uhr Uta Köbernick. Auch nicht schlimmer. Musikkabarett. Kellerbühne St.gallen, 20 uhr MuSICAl My Fair Lady. Musical von F. loewe und A. J. lerner. zentrumbühne bottighofen, 19 uhr KuNST/AuSSTElluNgEN Claudia Züllig. vernissage; galerie vor der Klostermauer St.gallen, 19 uhr

Einzelheiten und Tarife im Internet: www.saiten.ch/werbung

22.–24.11.

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ClubbINg/PArTy Bade.wanne. Mit Musik. Kraftfeld Winterthur, 20 uhr Hallenbeiz. PingPong und Sounds vom Plattenteller mit DJ Medienminister. grabenhalle St.gallen, 20:30 uhr

Klang und Kunst

Geister für die Lebenden

Markus Bischof Trio im Kulturcinema

The Howl & The Beats im Alpenhof

Markus bischof am Klavier, Dietmar Kirchner am bass, Andreas Wettstein am Schlagzeug, so hat sich das Jazz-Trio neu besetzt. Markus bischof spielt subtil seine Fähigkeiten als feuriger Improvisator und gefühlvoller langsamspieler aus. Ob in den Eigenkompositionen, balladen oder mit groovigem Pop, immer scheint die liebe zu ausgefeilter Klang- und harmoniekunst durch bischofs Spiel. Mit Dietmar Kirchner am Kontrabass und Andreas Wettstein am Schlagzeug hat er Mitmusiker gefunden, die diese leidenschaft teilen, dezent begleiten oder gekonnt solistisch wirken.

Die Ideen der beat-generation erweiterten die grenzen unserer Wahrnehmung und vergrösserten unsere Freiheit. rapper göldin, Slammer Etrit hasler, lesemeisterin Isla Ward und Aficionado Florian vetsch erinnern daran in einer hochenergetischen lesung. Sie feiert nicht nur die berühmten Namen der uS-amerikanischen beat generation, sondern schlägt auch eine brücke zu den beats deutscher zunge. Die geister der Toten werden hier zu neuem leben erweckt, um die geister der lebenden zu inspirieren.

Freitag, 23. November, 19.30 Uhr, Kulturcinema Arbon. Mehr Infos: www.kulturcinema.ch

Künstler-Postkarten. Schöne grüsse von hans Schweizer u.a. haltestelle Strahlholz bühler, 13–18 uhr Museum Appenzell. Führung. Museum Appenzell, 14 uhr Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 15 uhr Sangallensia IV. vernissage. galerie Christian roellin St.gallen, 17:30 uhr Verdingkinder reden. Fremdplatzierungen damals und heute. vernissage. hist. und völkerkundemuseum St.gallen, 18:30 uhr

Freitag, 23. November, 20.30 Uhr, Alpenhof Oberegg. Mehr Infos: www.alpenhofalpenhof.ch

SA 24.11

Klangkarussell. Electro. Kugl St.gallen, 20:15 uhr Linard Bardill. lieder und geschichten vom kleinen buddha und vieles mehr. Chössi-Theater lichtensteig, 20:15 uhr Lombego Surfers. und little rock und & the Twofingers. löwenarena Sommeri, 20:30 uhr Luca Little. Singer-Songwriter. Cuphub Café Arbon, 21 uhr Manuel Stahlberger. Innerorts. Solo. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 uhr Mozarts Requiem. Appenzeller Kammerorchester und gemischter Chor Wald. Kath. Kirche St.Fiden St.gallen, 19:30 uhr PanShow 2012. Panflötenkonzert mit Siegfried und dem PanOrchester bern. Stadtsaal Wil, 19:30 uhr Raul Huerta. Ein Konzert zu Ehren von violeta Parra. Im rahmen des Filmfestival Pantalla latina. Kaffeehaus St.gallen, 20 uhr Soul Gallen Spezial. Mit Ebo Taylor und Afrobeat Academy. Palace St.gallen, 22 uhr Spielbodenchor. Wie im himmel so in vorarlberg. Spielboden Dornbirn, 20:30 uhr Splashing Pinguins. Ska band aus dem Sarganserland. Museumbickel Walenstadt, 20:30 uhr Sundiver. vor-Plattentaufe Konzert. Kulturhaus rose Stein, 20 uhr The Beauty Of Gemina. Akustikshow. gaswerk Winterthur, 20:30 uhr Viva Venezuela. Musik aus venezuela und lateinamerika. Keller der rose St.gallen, 20 uhr

KONzErT Emma. Mundart Chanson. la buena Onda St.gallen, 20 uhr Gotthard. Support: Mother’s Cake. Event Center hohenems, 20 uhr Jazzin-Festival. Mit banana hunters, Nicole Johänntgen, Off & Out, Michael Neff & Peter Waters, louis de Saint gall. lokremise St.gallen, 18:30 uhr

ClubbINg/PArTy Endstation – Club. Wace, gothic, Electro usw. Alte Kaserne Winterthur, 21 uhr Out of Mainstream: Drum and Bass. Drum and bass Kollektiv. Kulturladen Konstanz, 22 uhr Schlaflos in Winterthur Vol. 10. Disco, hiphop, Elektro, Funk und Soul. Kraftfeld Winterthur, 22 uhr

lITErATur The Howl & The Beats. DJ Soulsonic, Etrit hasler, göldin, Isla Ward und Florian vetsch. Music und Poetry. hotel Alpenhof Oberegg, 20:30 uhr DIvErSES Altstadt Swing. Mit Marco Santilli Swing Quartett. Alte Kaserne Winterthur, 21 uhr Benefizmarkt für Künstler im Dachatelier. Aktion mit harlis Schweizer und Josephine Francoise. Dachatelier St.gallen, 19 uhr Nachtschicht #6. Performance von yannick badier und bar & Sound & Kurzführungen Kunstmuseum St.gallen, 20 uhr Öffentliches Kerzenziehen. Für Jung und Alt. hongler Kerzenladen Altstätten, 15 uhr

We love 80s. Music & visuals by the one and only baywatch Soundsystem. Salzhaus Winterthur, 22 uhr White Rabbit. Party. Kaff Frauenfeld, 20 uhr FIlM Dans la maison. François Ozons neues Meisterstück. Kinok, lokremise St.gallen, 19:15 uhr Lore. Kinder ranghoher Nazis schlagen sich in den letzten Kriegstagen zu den grosseltern durch. Kinok, lokremise St.gallen, 17 uhr Opération Libertad. genfer linksradikale überfallen 1978 eine Filiale der ubS in zürich. Kinok, lokremise St.gallen, 21:30 uhr Pantalla Latina. Das 4. lateinAmerikanische Filmfestival. Kino Stochen. 11 uhr ThEATEr Alice im Wunderland. Theaterund Tanzstück. Theater am Kirchplatz Schaan, 16 uhr Antonio Malinconico e Amici. Tempesta. bühne Marbach, 20:15 uhr Die Geschichte vom Soldaten. Musik von Igor Strawinsky, libretto von Charles Ferdinand ramuz. Theater am Kornmarkt bregenz, 19:30 uhr Familie Flöz. Drei Darsteller erwecken ein komplettes Theater zum leben. Stadttheater Schaffhausen, 17:30 uhr Fette Männer im Rock. Klassisches, episches und absurdes Theater. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 uhr Im Herbst. Stück von Felix römer. Theater Kosmos bregenz, 20 uhr Othello. Tragödie von William Shakespeare. Theater St.gallen, 19:30 uhr KAbArETT Ohne Rolf. unferti. Diogenes Theater Altstätten, 20 uhr

68 SAITEN 11.12


24.–27.11.

kalender

«Steh-Greif-Kabarett»

Träume tanzen

50 Ways

Akustisch gewandet

Thomas Kreimeyer im fabriggli Buchs

Nachtschicht #6 im Kunstmuseum St.Gallen

Vera Kaa im Pfalzkeller

The Beauty of Gemina im Alten Kino Mels

Thomas Kreimeyer, Gewinner des diesjährigen Hamburger comedy Pokal, ist ein sich unterhaltender Unterhalter. Er kommt mit den Zuschauern ins Gespräch. die Zuschauer kommen mit ihm ins Gespräch. Und schon entsteht Unterhaltung. So, wie es das Theater noch nie erlebt hat. Mehr aus dem leben gegriffen geht nicht. denn Kreimeyer nimmt die Zuschauer beim Wort, nimmt das leben wörtlich. An einem einzigen Kreimeyer-Abend kann vom lustspiel übers drama bis zum Kabarett alles geschehen. Und das tut es auch.

yannick Badier (*1981 Marseille) erhielt seine Tanzausbildung am conservatoire de danse in Avignon, war drei Jahre lang Ensemblemitglied der Tanzkompagnie St.Gallen und lebt als freischaffender Tänzer in Basel. Mit einer eigens choreografierten Performance interpretiert er die traumartigen Sequenzen der videoinstallationen von Pipilotti rist an der sechsten Nachtschicht im Kunstmuseum. Um neun und zehn Uhr abends wird er seine Performance zeigen, davor und danach gibt es Bar, Sound und Kurzführungen.

Manche kommen zur Musik wie die Jungfrau zum Kind. Kinder des Glücks sind sie. Für die Bühne gemacht. Seit dreissig Jahren gehört die Bühne zum leben der luzernerin vera Kaa. Mit «50 ways» ist die gerade fünfzig gewordene Sängerin wieder zurück mit elf eigenen Songs. die Melancholie des Blues, das Heitere eines Pop-Songs, die Süsse und das Bittere einer Ballade … vera Kaa schöpft aus dem vollen leben. Begleitet von Bruno dietrich (Schlagzeug), roland Sumi (Bass), Pete Borel (Gitarre) und Greg Galli (Keyboard).

Nach vier erfolgreichen rockalben veröffentlichen The Beauty of Gemina im Spätherbst 2012 ein Album ihrer bisherigen Songs in komplett akustischem Gewand. Zum Albumrelease wird die Band in der Schweiz zwei ausgewählte Konzerte in einem exklusiven rahmen spielen, eines davon im Alten Kino Mels. das Konzert ist bestuhlt, das Kartenkontingent strikt limitiert. Zweites und letztes Acoustic live Show der Band am 24. November im Gaswerk Winterthur.

Freitag, 23. November, 20.00 Uhr, werdenberger kleintheater fabriggli Buchs. Mehr Infos: www.fabriggli.ch

Theaterkabarett Birkenmeier. Weltformat. Altes Zeughaus Herisau, 20:30 Uhr Uta Köbernick. Auch nicht schlimmer. Musikkabarett. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr MUSIcAl My Fair Lady. Musical von F. loewe und A. J. lerner. Zentrumbühne Bottighofen, 19 Uhr KUNST/AUSSTEllUNGEN Künstler-Postkarten. Schöne Grüsse. Haltestelle Strahlholz Bühler, 13-18 Uhr Pipilotti Rist. Blutbetriebene Kameras und quellende Räume. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 15 Uhr KINdEr Alice im Wunderland. Theaterund Tanzstück nach der Geschichte von lewis carroll. Theater am Kirchplatz Schaan, 16 Uhr Arabische Erzählstunde. Für Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 11 Uhr Chonnt ächt hüt de Samichlaus. Für Kinder ab 4 Jahren. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Heidi. Familienstück nach Johanna Spyri. Theater St.Gallen, 14 Uhr Kasperletheater. das Kasperle und all seine Freunde. Spielboden dornbirn, 15 Uhr Marius von der Jagdkappel. Solo. Kinderkonzert. Eisenwerk Frauenfeld, 15 Uhr Miss Biancas Abenteuer. dialekt-Musical. Theater Winterthur, 17 Uhr dIvErSES Öffentliches Kerzenziehen. Für Jung und Alt. Hongler Kerzenladen Altstätten, 9:30 Uhr

Freitag, 23. November, 20 Uhr, Kunstmuseum St.Gallen. Mehr Infos: www.kunstmuseumsg.ch

SO 25.11 KoNZErT Barbara und Stefan Hürlimann. Beethoven, Mendelssohn, Prokofiew: violinsonaten. Schloss Wartegg rorschacherberg, 17 Uhr Dusa Orchestra. Mit der neuen cd Four Brothers. Kellerbühne St.Gallen, 19 Uhr Konzert zum EwigkeitsSonntag. Werke von A. vivaldi, F. Mendelssohn, l. Boccherini. Evang. Kirche Balgach Balgach, 17 Uhr Mozarts Requiem. Appenzeller Kammerorchester und Gemischten chor Wald. Evang. Kirche Herisau, 17 Uhr Musik über Mittag. Trio d’anche. Stadthaus Winterthur, 11 Uhr Stadttambouren Wil. Jahreskonzert. Stadtsaal Wil, 15 Uhr Trigger Concert. Big Band. Kugl St.Gallen, 19 Uhr FIlM Anne liebt Philipp. Kinderfilm: die zehnjährige Anne verliebt sich zum ersten Mal. Kinok, lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Dans la maison. François ozons neues Meisterstück. Kinok, lokremise St.Gallen, 13:15 Uhr Lo Spazio Bianco. Nach einer Frühgeburt beginnt für Maria eine unerträgliche Wartezeit: Wird ihre Tochter überleben? Kinok, lokremise St.Gallen, 17:45 Uhr Lore. Kinder ranghoher Nazis schlagen sich in den letzten Kriegstagen zu den Grosseltern durch. Kinok, lokremise St.Gallen, 11 Uhr Orlacs Hände. Spezialvorstellung mit live-Musik. Gaswerk Winterthur, 19 Uhr Pantalla Latina. das 4. lateinAmerikanische Filmfestival. Kino Stochen. 11 Uhr

Freitag, 23. November, 20 Uhr, Pfalzkeller St.Gallen. Mehr Infos: www.gambrinus.ch

Tsotsi. der abgebrühte junge Gangster Tsotsi klaut ein Auto, in dem ein Säugling liegt. Kinok, lokremise St.Gallen, 20 Uhr THEATEr Familie Flöz. drei darsteller erwecken ein komplettes Theater zum leben. Stadttheater Schaffhausen, 17:30 Uhr Fette Männer im Rock. Klassisches, episches und absurdes Theater. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr Im Herbst. Stück von Felix römer. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr La Wally. oper von Alfredo catalani. Theater St.Gallen, 14:30 Uhr Winterreise. Schauspiel von Elfriede Jelinek. lokremise St.Gallen, 20 Uhr TANZ Bulldog ant. Tanzstück von linda Kapetanea und Jozef Frucek. lokremise St.Gallen, 20 Uhr MUSIcAl My Fair Lady. Musical von F. loewe und A. J. lerner. Zentrumbühne Bottighofen, 15 Uhr KUNST/AUSSTEllUNGEN Bruno P. Zehnders. Führung. Museumbickel Walenstadt, 14 Uhr Der Stum. Expressionistische Grafik. Führung. Städtische WessenbergGalerie Konstanz, 11 und 15 Uhr Schwerter, Speere, Karabiner. Familienführung. Hist. und völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 14 und 16 Uhr Sonntagsapéro. Führung. Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 10 Uhr Sylvia Sleigh. Führung. Kunsthalle St.Gallen St.Gallen, 15 Uhr Verena Broger. Finissage; Galerie dorfplatz Mogelsberg, 11 Uhr

69 SAITEN 11.12

Freitag, 23. November, 21 Uhr, Altes Kino Mels. Mehr Infos: www.thebeautyofgemina.com

KINdEr Alice im Wunderland. Theaterund Tanzstück nach der Geschichte von lewis carroll. Theater am Kirchplatz Schaan, 16 Uhr Chonnt ächt hüt de Samichlaus. Für Kinder ab 4 Jahren. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Hans mein Igel. Puppentheater für Kinder ab 5 Jahren. Puppentheater Marottino Arbon, 11 und 16 Uhr Linard Bardill. Zauberbettlieder für kranke und gesunde Kinder. chössi-Theater lichtensteig, 11 Uhr Miss Biancas Abenteuer. dialektMusical. Theater Winterthur, 11 und 15 Uhr Zwerg Nase. Märlitheater rorschach. Widebaumsaal Widnau, 15 Uhr

MO 26.11 KoNZErT Me and Oceans. Popminiaturen mit liebe zum detail. Portier Winterthur, 20 Uhr FIlM Dans la maison. François ozons neues Meisterstück. Kinok, lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr Marina Abramovic: The Artist Is Present. die Grossmeisterin der Provokation gewährt Einblick in ihr leben und Werk. Kinok, lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr THEATEr Rigoletto. oper von Giuseppe verdi. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KABArETT Comedy Duo Messer & Gabel. alpTraum. Winterbar.ch Niederwil, 20 Uhr KINdEr Alice im Wunderland. Theaterund Tanzstück. Theater am Kirchplatz Schaan, 11 und 14 Uhr

DI

27.11

KoNZErT Heinz de Specht. Kleinkunst-Pop. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Spielbodenchor. Wie im Himmel so in vorarlberg. Spielboden dornbirn, 20:30 Uhr clUBBING/PArTy Disaster.bar. Mit Musik. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr FIlM L’uomo che verrà. die achtjährige Martina wächst in einem italienischen dorf auf, das 1944 zwischen die Fronten des Krieges gerät. Einführung durch Eleonora rothenberger. Kinok, lokremise St.Gallen, 20 Uhr Terraferma. Eine Familie auf lampedusa nimmt illegale Flüchtlinge auf. Kinok, lokremise St.Gallen, 18 Uhr THEATEr Winterreise. Schauspiel von Elfriede Jelinek. lokremise St.Gallen, 20 Uhr MUSIcAl Chicago. Musical von John Kander und Fred Ebb. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTEllUNGEN Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 15 Uhr lITErATUr Autorenlesung. Mit charles lewinsky. Pädagogische Hochschule Thurgau Kreuzlingen, 18:30 Uhr Literatur am Dienstag. Friederike Kretzen – Natascha, véronique und Paul. Bodman-literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr Matthias Zschokke. der Mann mit den zwei Augen. lesung. raum für literatur – Hauptpost St.Gallen, 19:30 Uhr



27.–30.11.

kalender

Gut zusammenschnipseln

Gegen das Verkennen

Zwei Augen

Die Birkenmeier im Alten Zeughaus

3. Jazzin-Festival in der Lokremise

Matthias Zschokke im Raum für Literatur

«Weltformat» heisst: immer gut abschneiden. Bis deine Welt so klein geworden ist, dass sie in dieses Format reinpasst. Ein Abend voller Chansons, Songs und geschichten, Einbrüche und Ausbrüche aus einer formatierten Welt, politisches Kabarett, beflügelt von brillanter Musik, die alles gibt. rasant, innig, aufbrausend oder zuckersüss gibt sie den brisanten Texten eine Intensität, die unter die Haut geht. Dafür haben die Birkenmeiers drei hochkarätige Musiker ins Boot geholt: Ines Brodbeck, Percussion. Srdjan Vukasinovic, Akkordeon, und Annette Birkenmeier, Violine.

Urs C. Eigenmann, der gründer und musikalische Leiter des Jazzin, sagt über das Festival: «Das ‹jazzin› unterscheidet sich von anderen Jazzfestivals in der Förderung und Würdigung des einheimischen Schaffens. In der Schweiz leben unzählige hervorragende Musiker und Musikerinnen, die eigentlich völlig verkannt werden». Für Urs C. Eigenmann wie für Albert Landolt sei eines wichtig: Sie wollen einheimischen Musikern eine Plattform bieten. Mit Michael Neff & Peter Waters, off & out, Nicole Johänntgen und den Banana Hunters.

Ariel Pink im Palace St.Gallen

Samstag, 24. November, 20.30 Uhr, Altes Zeughaus Herisau. Mehr Infos: www.kulturisdorf.ch

24. November, 17.30 Uhr, Lokremise St.Gallen. Mehr Infos: www.gambrinus.ch

Der Mann in Matthias zschokkes neuem roman hat zwei Augen. Er ist also ein ganz gewöhnlicher zeitgenosse mit einem ganz gewöhnlichen Leben. Und doch entwickelt sich daraus eine ganz ungewöhnliche geschichte. Die Welt durch seine Augen, ist eine Welt ohne Sensation, Beiläufigkeit ist das Prinzip des Erzählens. Trotzdem entfaltet diese geschichte einen Sog und wird schliesslich sogar zu einer Liebesgeschichte der besonderen Art. zschokke erweist sich in «Der Mann mit den zwei Augen» erneut als Meister darin, uns den ganz gewöhnlichen Lauf der Welt mit anderen Augen sehen zu lassen. Dienstag, 27. November, 19.30 Uhr, Raum für Literatur Hauptpost St.Gallen. Mehr Infos: www.gdsl.ch

Mittwoch, 28. November, 21 Uhr, Palace St.Gallen. Mehr Infos: www.palace.sg

VorTrAg Parteilichkeit in der Sozialen Arbeit IV. Leben ohne ordentlichen Schulabschluss. Disskusion. Palace St.gallen, 20:15 Uhr

MI 28.11 KoNzErT Ariel Pink’s Haunted Graffiti. geneva Jacuzzi. Palace St.gallen, 21 Uhr Heinz de Specht. Kleinkunst-Pop. Kellerbühne St.gallen, 20 Uhr jazz:now. Elina Duni Quartet. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr Mozart und die Moderne. Musikkollegium Winterthur. Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr FILM Dans la maison. François ozons neues Meisterstück. Kinok, Lokremise St.gallen, 15:30 Uhr Kurz und Knapp. Kurzfilme. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Lore. Kinder ranghoher Nazis schlagen sich in den letzten Kriegstagen zu den grosseltern durch. Kinok, Lokremise St.gallen, 18:15 Uhr Mapantsula. Am Höhepunkt des Ausnahmezustands im Untergrund gedreht. Kinok, Lokremise St.gallen, 20:30 Uhr THEATEr Loriot. Der Theaterabend. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr TANz Bulldog ant. Tanzstück von Linda Kapetanea und Jozef Frucek. Lokremise St.gallen, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNgEN Ante Timmermans. Ante Post Ante. Führung. Kunstmuseum St.gallen, 18:30 Uhr Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 15 Uhr

LITErATUr An Einspänner bittschen. Lieder, geschichten und Textsplitter aus der Welt des Kaffeehauses. Theater Parfin de siècle St.gallen, 20 Uhr Büchervorstellung. Jeanette Bergner geht mit uns auf Weltreise. Löwen Diessenhofen, 20:15 Uhr VorTrAg Abenteuer Ozean. MultimediaShow. Evang. Kirchgemeindehaus St.Mangen St.gallen, 19:30 Uhr KINDEr Chonnt ächt hüt de Samichlaus. Für Kinder ab 4 Jahren. FigurenTheater St.gallen, 14:30 Uhr Heidi. Familienstück nach Johanna Spyri. Theater St.gallen, 14 Uhr Märchen im Museum. Die schwarzen Brüder, ab 4 Jahren. Hist. und Völkerkundemuseum St.gallen, 14 Uhr Märchenstunde. Für Kinder ab 6 Jahren. Freihandbibliothek St.gallen, 17 Uhr Schtärnäfunklä. Weihnachtliche geschichten. Chössi-Theater Lichtensteig, 18 Uhr Zauberlaterne. Filmclub für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Alte Kaserne Winterthur, 14 Uhr DIVErSES Öffentliches Kerzenziehen. Für Jung und Alt. Hongler Kerzenladen Altstätten, 14 Uhr

DO 29.11 KoNzErT Heinz de Specht. Kleinkunst-Pop. Kellerbühne St.gallen, 20 Uhr Lunik. What Is Next. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr Max Castlunger und Emanuel Valentin. Mit gastmusikern. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 20 Uhr

Toy. Support: Velvet two Stripes. Palace St.gallen, 21 Uhr CLUBBINg/PArTy Bade.wanne. Mit Musik. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Hallebeit. Mit PingPong und Sounds vom Plattenteller. grabenhalle St.gallen, 20:30 Uhr FILM Dans la maison. François ozons neues Meisterstück. Kinok, Lokremise St.gallen, 20:30 Uhr Kaff-Kino. Kriegsversprchen II. Ein Film, der zum Denken anregt. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Kurz und Knapp. Highlights der Kurzfilmtage Winterthur 2011. Kugl St.gallen, 20:15 Uhr Lore. Kinder ranghoher Nazis schlagen sich in den letzten Kriegstagen zu den grosseltern durch. Kinok, Lokremise St.gallen, 18:15 Uhr THEATEr Drei Duos. Irina Lorez, Meret Schlegel und Kilian Haselbeck, Cie Empty Words. Phönix Theater 81 – Steckborn, 20:15 Uhr Im Herbst. Stück von Felix römer. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Winterreise. Schauspiel von Elfriede Jelinek. Lokremise St.gallen, 20 Uhr KABArETT KellerSchuran. Die Frauenfelder Wochenschau geht in die 3. Staffel. Dreiegg Kaffee Frauenfeld, 21 Uhr MUSICAL Chicago. Musical von John Kander und Fred Ebb. Theater St.gallen, 19:30 Uhr My Fair Lady. Musical von F. Loewe und A. J. Lerner. zentrumbühne Bottighofen, 19 Uhr

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71 SAITEN 11.12

Der Hypnagoge der obersten Kajüte Ariel Pink reflektiert die musikalische Vergangenheit dieses Planeten intelligent-listig wie kein anderer. Und er ist mittlerweile quasi big, wie man so sagt. Das einzige Schweizer Konzert gibt der «Hypnagoge oberster Kajüte» im Palace. Mag sein, dass sein aktuelles Album nicht mehr ganz so Low Fidelity ist, wie die Vorgänger, aber es tönt saugut. Man denke nur an den Song «only In My Dreams», wo das Schlagzeug wie ein junges reh hüpft, die gitarre perlt und die Hookline den abgebrühtesten Beach Boy mit dem Fuss wackeln lässt.

KUNST/AUSSTELLUNgEN a&a_82_wechselständig. Kunstaktion. güterbahnhof St.gallen, 19 Uhr Ein zartes Schaudern – Fragmente der Wirklichkeit. Führung. Kunst(zeug)Haus rapperswil, 19 Uhr LITErATUr Der zerbrochene Zauberstab. Märchenlesung. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Die Geschichte der Anna Maria Boxler 1884 – 1965. Buchpräsentation und Lesung. Hist. und Völkerkundemuseum St.gallen, 18:30 Uhr E Hammpfle Originaal. Der Schauspieler Philipp Langenegger liest alte geschichten. Kunsthalle ziegelhütte Appenzell, 20 Uhr Ingo Ospelt. Vorweihnachtliche Lesung. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr Monatsgast: Bücherschatz. Die Welt der Stiftsbibliothek mit Franziska Schnoor. Kaffeehaus St.gallen, 20 Uhr DIVErSES Freestyle-Bar. Für alle, die gern zuhören oder selber singen. Jugendkulturraum flon St.gallen, 19 Uhr Öffentliches Kerzenziehen. Für Jung und Alt. Hongler Kerzenladen Altstätten, 15 Uhr

FR 30.11 KoNzErT David Helbock. Solo-Piano. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Dusa Orchester. Musik vom Balkan und Appenzell. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Electric Night. 3 DJs und der Live Act Stereo Tam Tam. grabenhalle St.gallen, 21 Uhr Eric Bibb & Habib Koité. Blues. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr

F.S.K. Fred Hystère & ginger Drops Downstairs. Palace St.gallen, 22 Uhr Heinz de Specht. Kleinkunst-Pop. Kellerbühne St.gallen, 20 Uhr Liricas Analas. Analium Album Tour. Kugl St.gallen, 21:30 Uhr Lovebugs. Mit neuen Album. Altes Kino Mels, 21 Uhr Moë. Folksongs in Mundart. Kaffeehaus St.gallen, 20 Uhr Rangleklods. Mit tanzbarer elektronischer Musik. Øya Bar St.gallen, 22 Uhr obin Banks & Christian Dozzler. Chicago- und Texas-Stil. zunfthaus zum Löwen Sargans, 20:30 Uhr The Sea. Alternativer 2-Mannrockwahnsinn. gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Triggerfinger. Indie. gare de Lion Wil , 20:45 Uhr Trilogie. Ensemble Catrall. Lokremise St.gallen, 20 Uhr CLUBBINg/PArTy DJ Friends of House. Tanzen tanzen. restaurant Habsburg Widnau, 21 Uhr Dub2Shisha. Musik hören und Shisha rauchen. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Let’s Dance. Party für Leute um 40. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr Stadtfilter-Party. radio Stadtfilter feiert und tritt dem grauen Herbst mit rock und Pop entgegen. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Thirtylicious. Ab 30 Jahren. Salzhaus Winterthur, 21:30 Uhr FILM L’uomo che verrà. Die achtjährige Martina wächst in einem italienischen Dorf auf, das 1944 zwischen die Fronten des Krieges gerät. Lore. Kinder ranghoher Nazis schlagen sich in den letzten Kriegstagen zu den grosseltern durch. Kinok, Lokremise St.gallen, 20:30 Uhr


MUSICAl My Fair Lady. Musical von F. loewe und A. J. lerner. Zentrumbühne bottighofen, 19 Uhr KUNST/AUSSTEllUNGEN Museum Appenzell. Führung. Museum Appenzell, 14 Uhr Rhythm – Nature – Culture. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 15 Uhr lITErATUr An Einspänner bittschen. lieder, Geschichten und Textsplitter aus der Welt des Kaffeehauses. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 20 Uhr Detlef Haberland. liest aus seinem buch «lesezeichen». raum für literatur – hauptpost St.Gallen, 19:30 Uhr Gabriel Vetter. Zu besuch bei Jürg Niggli. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr DIVErSES Öffentliches Kerzenziehen. Für Jung und Alt. hongler Kerzenladen Altstätten, 15 Uhr Der spielerische Vadian. Im rahmen des lateinischen Kulturmonats IXber. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 13:30 Uhr

Kunst Alte Fabrik Kulturzentrum. Klaus-Gebert-Strasse 5, rapperswil, +41 55 210 51 54, www.alte-fabrik.ch Ausbeute. regionales Kunstschaffen. Die Alte Fabrik und das Kunst(Zeug) haus präsentieren erstmalig gemeinsam eine jurierte Gruppenausstellung mit Kunstschaffenden aus der region. bis 23.12.2012 Fotomuseum Winterthur. Grüzenstrasse 44 & 45, Winterthur, +41 52 234 10 60, www.fotomuseum.ch Amar Kanwar. Amar Kanwar kreiert meditative filmische Essays, in denen es weniger darum geht, Traumata und politische Situationen zu zeigen, sondern vielmehr Wege und Möglichkeiten, sie zu durchqueren. bis 18.11.2012 Junge Menschen. die distanziertere betrachtung jugendlicher Phänomene aus der Erwachsenen-Perspektive. bis 10.02.2013 Kesselhaus Josephsohn (Sitterwerk). Sittertalstrasse 34, St.Gallen, +41 71 278 87 47, www.kesselhaus-josephsohn.ch hans Josephsohn. Das Kesselhaus Josephsohn als museale Ausstellungshalle und zugleich lager und Arbeitsraum, wo Josehsohns Oeuvre an Ausstellungen vermittelt, konserva-

Kultur im Hauptbahnhof. bahnhofplatz 2, St.Gallen, +41 71 228 15 00, www.klubschule.ch Johanna Klasing und Marietta Widmer. Atempause. Zwei Künstlerinnen und eine gemeinsame Ausstellung. 17.11. bis 07.01.2013 Kunsthalle St.Gallen. Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 222 10 14, www.k9000.ch Sylvia Sleigh. Die Kunsthalle zeigt die bisher umfassendste retroperspektive der Malerin mit Arbeiten aus mehr als 60 Jahren künstlerischen Schaffens. bis 02.12.2012 Kunsthalle Ziegelhütte. Ziegeleistrasse 14, Appenzell, +41 71 788 18 60, www.kunsthalleziegelhuette.ch Ottmar hörl. Für seine erste museale Einzelausstellung in der Schweiz versetzt der deutsche bildhauer und Konzeptkünstler das Matterhorn in das Appenzellerland. bis 13.01.2013 Kunsthaus. Im Volksgarten, Glarus, +41 55 640 25 35, www.kunsthausglarus.ch louise hervé & Chloé Maillet. Ausgehend von bruchstücken von historischem Archivmaterial erfinden hervé und Chloé Geschichten, in denen Fiktion und realität, Illusion und Spektakel unzertrennbar zusammen fliessen. bis 18.11.2012 Unter 30 VIII – Junge Schweizer Kunst. Einblick ins junge Schweizer Kunstschaffen. bis 18.11.2012 Kunsthaus KUB. Karl-Tizian-Platz, bregenz, +43 5574 485 94 0, www.kunsthaus-bregenz.at Florian Pumhösl. Auf allen drei Etagen zeigt der Künstler neue Werke, in denen er sich unter anderem mit historischen Stickereien aus Peru beschäftigt. bis 20.01.2013 Kunstmuseum Liechtenstein. Städtle 32, Vaduz, +41 423 235 03 00, www.kunstmuseum.li Don’t Smile. Vom humor der Kunst. Die Ausstellung spürt einem leisen, einem leichten, einem verschmitzten, einem trockenen als auch selbstreflexiven humor der Kunst nach. bis 20.01.2013 Kunstmuseum St.Gallen. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 71, www.kunstmuseumsg.ch Ante Timmermans. Ante Post Ante. 10.11. bis 17.03.2013 Pipilotti rist. Die angelegte Ausstellung blutbetriebene Kameras und quellende räume, ist seit Jahren Pipilotti rists erste umfassende Einzelpräsentation in der Schweiz – und zugleich eine vorübergehende heimkehr der Künstlerin. bis 25.11.2012 Kunstmuseum Thurgau, Kartaus Ittingen, Warth, +41 58 345 10 60, www.kunstmuseum.ch François burland. Atomik Subma-

rine. Im Grossen Ausstellungskeller des Kunstmuseums Thurgau ist ein U-boot gestrandet! bis 24.02.2013 Willi Oertig – Wenn ich etwas bin, dann bin ich ein Indianer. Fotografische realitätsspiegelungen. Seit vier Jahrzehnten bilden landschaftsbilder, Stillleben und Interieurs die wichtigsten Themenseines Schaffen. bis 31.03.2013 Kunstmuseum Winterthur. Museumstrasse 52, Winterthur, +41 52 267 51 62 www.kmw.ch Félix Vallotton: Zeichnungen. In Ausstellungen von Félix Vallotton standen fast ausschliesslich die Malerei, zuweilen auch seine berühmten holzschnitte im Zentrum. Erstmals widmet sich nun eine Ausstellung seinem zeichnerischen Schaffen, das Vallotton durchaus als eigenständige Ausdrucksform verstand. bis 25.11.2012 Marcel broodthaers: Cinéma modèle. Der belgische Dichter und Künstler realisierte eine Anzahl Filme, die ein wichtiger bestandteil seines Werks sind. Eine programmatische Arbeit ist Cinéma modèle, die den rahmen für die Präsentation von fünf Kurzfilmen bildete. 07.11. bis 11.11.2012 Kunstraum Kreuzlingen. bodanstrasse 7 a, Kreuzlingen, +41 71 688 58 30, www.kunstraum-kreuzlingen.ch Patrick Kull und rudy Decelière. Patrick Kull im Kunstraum: «Max Daetwyler (1886-1976) – Was wa(h) r» und rudy Decelière im Tiefparterre: Insulaires. 11.11. bis 17.01.2013 Kunstverein Konstanz. Wessenbergstrasse 41, Konstanz, +49 7531 223 51, www.kunstverein-konstanz.de Markus Daum. Der bildhauer erhält in diesem Jahr den von der Stadt Konstanz und dem Kunstverein alle zwei Jahre verliehenen Konstanzer Kunstpreis. Anlässlich dieser Auszeichnung zeigt der Kunstverein eine Ausstellung mit neuen grafischen und plastischen Arbeiten des Künstlers. bis 18.11.2012 Kunstzone /Lokremise. Grünbergstrasse 7, St.Gallen, +41 71 277 82 00, www.lokremise.ch Koenraad Dedobbeleer. Seine plastischen Arbeiten beziehen sich auf die Traditionen der heroischen Moderne, setzen die kunsthistorischen Überlieferungen aber zugleich in bezug zu den Gegebenheiten der Gegenwart. bis 11.11.2012 Museum im Lagerhaus. Davidstrasse 44, St.Gallen, +41 71 223 58 57, www.museumimlagerhaus.ch Spurensuche – Nannetti & Cuno Affolter. Mit seiner Kamera ist der Fotograf Mario del Curto den Spuren Nannettis nachgegangen, der seine Texte in die Mauern des Ospedale psichiatrico in Volterre kratzte. Parallel dazu versetzt Cuno Affolter eine Installation, die in seiner Wohnung ein Zimmer füllt, ins Museum. bis 18.11.2012 St.Gallen sind wir. Dauerausstellung mit Stadt-bildern anlässlich des Gallus-Jubiläums 2012. bis 01.02.2013

Einzelheiten und Tarife im Internet: www.saiten.ch/werbung

KAbArETT Angela Buddecke. Ausgekoppelt. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr

torisch betreut und in einem Verzeichnis aufgearbeitet wird. bis 16.08.2014

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ausstellungen

ThEATEr Fette Männer im Rock. Klassisches, episches und absurdes Theater. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr La Wally. Oper von Alfredo Catalani. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

Alles bebt und klopft Trommeln im Naturmuseum und Museum für Archäologie in Frauenfeld Atem und herzschlag, der Wechsel von Tag und Nacht, die Jahreszeiten, Feste, riten und Musik haben eines gemeinsam: rhythmus. Jede Kultur kennt rhythmus- und Schlaginstrumente und gibt ihnen im gesellschaftlichen, religiösen und kulturellen leben einen ganz besonderen Platz. In der Ausstellung «rhythm – Nature – Culture» der beiden Musiker und Ethnologen Max Castlunger und Emanuel Valentin sind über 250 Schlaginstrumente aus der ganzen Welt zu sehen und zu hören. Das Naturmuseum und das Museum für Archäologie Thurgau in Frauenfeld sind zu Konzertsälen geworden. Ab 3. November, Naturmuseum Thurgau Frauenfeld. Mehr Infos: www.naturmuseum.tg.ch

Museum Liner. Unterrainstrasse 5, Appenzell, +41 71 788 18 00, www.museumliner.ch Von hans Arp bis Victor Vasarely. Eine Auswahl von neun signifikanten Mappenwerken. 04.11. bis 03.03.2013 Nextex. Schmiedgasse 15, St.Gallen, +41 71 220 83 50 a&a_82_wechselständig_1. Amayi Wittmer und Annina burkhalter. bis 29.11.2012 Städtische Ausstellung im Lagerhaus. Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 371 24 11, www.a-f-o.ch bernard Tagwerker. Neue Arbeiten. 09.11. bis 02.12.2012

MuseuM Appenzeller Brauchtumsmuseum. Dorfplatz, Urnäsch, +41 71 364 23 22, www.museum-urnaesch.ch Öseri Tracht aus modischer Sicht. Der modische Aspekt und die Entwicklung der Tracht. bis 13.01.2013 Appenzeller VolkskundeMuseum. Postfach 76, Stein, +41 71 368 50 56, www.avm-stein.ch Das Geheimnis des Appenzellers. Eine Aus-stellung die Fragen stellt. bis 24.02.2013 Ueli Alder. Selbstporträts und landschaftbilder. bis 24.02.2013 Gewerbemuseum Winterthur. Kirchplatz 14, Winterthur, +41 52 267 51 36, www.gewerbemuseum.ch Wood loop – auf biegen und brechen.

Exponate aus Architektur, Kunst und Design. 18.11. bis 21.04.2013 Historisches und Völkerkundemuseum. Museumstrasse 50, St.Gallen, +41 71 242 06 42, www.hmsg.ch … der Kaiser kommt! Das Kaisermanöver 1912 bei Kirchberg – Die Schweiz am Vorabend des Ersten Weltkrieges. bis 01.03.2013 Verdingkinder reden. Fremdplatzierungen damals und heute. hördokumente aus 300 Interviews mit ehemaligen Verding- und heimkindern aus der Deutschschweiz sowie der romandie. 24.11. bis 03.03.2013 inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn. Jahngasse 9, Dornbirn, +43 5572 232 35, www.inatura.at Klimazeiten – Wenn die Erde Fieber hat. Der neue Schwerpunkt der inatura. bis 31.12.2012 Ittinger Museum Kartause Ittingen. Warth, +41 52 748 41 20, www.ittingermuseum.tg.ch Die Welt im Kästchen. Klosterarbeiten als Objekte der Andacht. bis 20.05.2013 Jüdisches Museum. Schweizerstrasse 5, hohenems, +43 5576 739 89 0, www.jm-hohenems.at Treten Sie ein! Treten Sie aus!. Warum Menschen ihre religion wechseln. bis 24.03.2013 Küefer-Martis-Huus. Giessenstrasse 53, ruggell, +41 423 371 12 66, www.kmh.li Was einst Sünde war. Die Ausstellung widmet sich dem Wandel, der sich in den letzten Generationen vollzogen hat. bis 16.12.2012

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ausstellungen

Museum Appenzell. Hauptgasse 4, Appenzell, +41 71 788 96 31, www.museum.ai.ch Brüechli – Schmuckstück der Innerrhoder Frauentracht. Neben den Aktuellen sind vorallem Brüechli aus dem 19. Jahrhundert zu bewundern. bis 31.08.2013 Museum für Lebensgeschichten (Hof Speicher). Zaun 5 bis 7, Speicher, +41 71 343 80 8, www.museumfuerlebensgeschichten.ch Hans Krüsi. «Mit der Kuh per Du» Ausgewählte Werke aus der HansKrüsi-Sammlung des Kantons Appenzell Ausserrhoden. bis 30.03.2013 Museum Herisau. Oberdorfstrasse 2 b, Herisau, +41 79 377 34 43, www.museumherisau.ch Ab in die Ferienkolonie!. Blickpunkt Appenzellerland. Vom Museum Herisau und vom Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden. bis 30.12.2012 Robert Walser – Nachschrittwechseln. Die Arbeit von Caroline Winkler und Millay Hyatt ist das Ergebnis einer 10-tägigen Wanderung in den Fussstapfen Robert Walsers, welche im Juli 2011 stattfand. bis 30.12.2012 Museum Prestegg. Gerbegasse, Altstätten, +41 71 755 20 20, www.museum-altstaetten.ch Neue Blicke auf alte Schätze. Neue Wechselausstellung «Direkte Aussicht auf das Schlachtfeld: Neue Blicke auf alte Schätze». bis 31.05.2013 Museumbickel. Zettlereistrasse 9, Walenstadt, +41 81 710 27 77, www.museumbickel.ch Bruno P. Zehnders. Antarktisbilder «Unter Pinguinen». Die PinguinFotografien des aus Bad Ragaz stammenden Bruno P. Zehnder. bis 02.12.2012 Naturmuseum St.Gallen. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 70, www.naturmuseumsg.ch AD 612 – ein Bärenleben zu Gallus Zeiten und heute. Zur Zeit von Gallus war der Braunbär in der Ostschweiz noch weit verbreitet. Mit zunehmender Besiedlung und der Rodung der Wälder verschwand der grosse Beutegreifer aber schon bald. bis 30.12.2012 Fische. Die Ausstellung zeigt eine Sammlung preisgekrönter Präparate einheimischer Fische. 03.11. bis 03.03.2013 Wasserwelten. Unterwasser-Fotografien von Michel Roggo. Der Fribourger Naturfotograf porträtiert die Welt der Süssgewässer und ihrer Bewohner.. 03.11. bis 05.05.2013 Naturmuseum Thurgau. Freie Strasse 26, Frauenfeld, +41 52 724 22 19, www.naturmuseum.tg.ch Rhythm – Nature – Culture. Die Welt der Schlaginstrumente. In der Ausstellung sind vielfältige Schlaginstrumente aus der ganzen Welt zu sehen und zu hören. 02.11. bis 02.12.2012

Seltene Holzbibliothek ausgestellt. Die Kabinettausstellung zeigt eine 200 Jahre alte Sammlung von Holzarten in Form von Büchern. bis 02.12.2012 Stiftsbibliothek. Klosterhof 6 d, St.Gallen, +41 71 227 34 16, www.stiftsbibliothek.ch Der heilige Gallus 612/2012 (Leben – Legende – Kult). Aus ihrem reichen Schatz an Handschriften und Drucken mit Bezug zum heiligen Gallus präsentiert die Stiftsbibliothek die schönsten und wertvollsten Stücke. bis 11.11.2012 Seemuseum. Seeweg 3, Kreuzlingen, +41 71 688 52 42, www.seemuseum.ch Industriekultur in der Ostschweiz. Eine Wanderausstellung führt eindrückliche Zeugen der Industrialisierung in der Nordostschweiz vor. bis 30.04.2013 Textilmuseum. Vadianstrasse 2, St.Gallen, +41 71 222 17 44, www.textilmuseum.ch Herrlichkeiten – textile Kostbarkeiten aus St.Gallen. Sonderausstellung zum Gallusjahr. bis 30.12.2012 Traum & Realisation – Stoffe aus der Ostschweiz. Sie gibt einen Einblick in die facettenreiche Textilproduktion der Ostschweiz vom 16. Jahrhundert bis heute. bis 31.12.2013 Vision – Sommer 2013/14. Das textile Jahr 2013/14. 14.11. bis 01.03.2013

Galerie Bodensee-Galerie. Gonzenrüti 4, Altenrhein, +41 71 855 38 68, www.bodensee-galerie.ch Marco de Lucca. Er bildet ab, was er kennt und versteht. bis 30.11.2012 Galerie Bilder-Räume. Hafenstrasse 4, Kreuzlingen, +41 71 672 16 08, www.bilder-raeume.ch Kundry und Hans Niederhauser. Gespiegelte Impressionen. bis 25.11.2012 Galerie Christian Roellin. Talhofstrasse 11, St.Gallen, +41 71 246 46 00, www.christianroellin.com Sangallensia IV. Beni Bischof, JeanChristophe de Clercq, Felix de la Concha. 24.11. bis 19.01.2013 Galerie Dorfplatz Mogelsberg. Dorfstrasse 11, Mogelsberg, +41 71 376 00 55, www.atelierernst.ch Verena Broger. Erzählerische Malerei aus Appenzell. bis 25.11.2012 Galerie Kunsthaus Rapp. Toggenburgerstrasse 139, Wil SG, +41 71 923 77 44, www.kunsthaus-rapp.ch Birgit Lorenz «Ma(h)lzeit – Ein Kunstgenuss». Kunstwerke, von dem jedes ein gemalter Leckerbissen darstellt. bis 21.12.2012

Galerie Paul Hafner (Lagerhaus). Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 223 32 11, www.paulhafner.ch Spot_Light. Gruppenausstellung. 09.11. bis 22.12.2012

Die besten Originalbilder des 24-Stunden-Comics. bis 16.11.2012 Hongler Kerzenladen. Bahnhofstr. 25, Altstätten Lichtblicke bei Hongler Kerzen. Weihnachtskrippen und Kerzencafé. 09.11. bis 11.11.2012

Galerie Schönenberger. Florastrasse 7, Kirchberg SG, +41 71 931 91 66, www.galerie-schoenenberger.ch Toggenburger Künstler. Toni Calzaferri, Nicolas Survinos, Roland Rüegg, Herbert Weber. bis 11.18.2012

Johanniterkirche. Marktplatz, Feldkirch Glaser/Kunz. Eine spannende Verbindung von Bildhauerei, Film, Theater und Literatur. bis 08.12.2012

Galerie Speicher. Reutenenstrasse 19, Speicher, +41 71 344 18 77 Hansjörg Rekade. Neue Arbeiten auf Papier und Leinwand in Acryl gemalt. 10.11. bis 02.12.2012

Kulturbar Baradies. Engelgasse 214, Teufen AR, +41 71 333 21 59, www.baradies.ch Öses Appezellerland. Brauchtum und Landschaften in Acryl auf Leinwand von Rosmarie Fässler-Inauen. bis 31.12.2012

Galerie vor der Klostermauer. Zeughausgasse 8, St.Gallen, +41 78 775 56 49, www.klostermauer.ch Claudia Züllig. Neue Arbeiten. 23.11. bis 16.12.2012 Galerie zur grünen Tür. Zürcherstrasse 28, Uznach, +41 55 280 48 48, www.artschweiz.ch Chrissy Angliker / Fredy J. Ambroschütz. bis 02.12.2012 Galerie.Z. Landstrasse 11, Hard, Vorarlberg, +43 650 648 20 20, www.galeriepunktz.at Oswald Oberhuber. «Fragen ohne Antwort», so der Titel der Schau. bis 24.11.2012 Katharinensaal. Katharinengasse 11, St.Gallen Weben fürs Leben. Runas-Kelims aus Südostanatolien. Fotoausstellung «Im Herzen Kurdistans – Am Ende der Türkei». 24.11. bis 16.12.2012 Oxyd Kunsträume. Wieshofstrasse 108, Winterthur, +41 52 316 29 20, www.oxydart.ch Drei Ausstellungen. Max Matter. bis 9.12.2012 Städtische Wessenberg-Galerie. Wessenbergstrasse 43, Konstanz, +49 7531 900 37 6, www.konstanz.de Der Stum. Expressionistische Grafik. Mit seiner Zeitschrift «Der Sturm» und der gleichnamigen Galerie, die er 1912 in Berlin eröffnete, verhalf Herwarth Walden vor 100 Jahren dem Expressionismus zum Durchbruch. bis 25.11.2012

Weitere Abacus Research AG. Ziegeleistrasse 12, Wittenbach, +41 71 292 25 25, www.abacus.ch heartware. von Simon Kness, Thomas Kölla, Silvan Köppel, Simone Nold, Daniel Stiefel 16.11. bis 08.12.2012 Alte Kaserne. Technikumstrasse 8, Winterthur, +41 52 267 57 75, www.altekaserne.ch Best of 24-Stunden-Comics 2012.

Schaukasten Herisau. Poststrasse 10, Herisau, +41 79 648 32 24, www.schaukastenherisau.ch Peter Liechti. Wegstücke. bis 18.11.2012 Schloss Dottenwil. Dottenwil, Wittenbach, +41 71 298 26 62, www.dottenwil.ch Hannes vo Wald und Barbara Zimmermann Irniger. Verspielte Objekte und Pseudo-Erfindungen und grossformatige Acrylbilder. bis 16.12.2012 Schloss Seeburg. Seeweg 5, Kreuzlingen, +41 71 688 47 75 Markus Schwier, Fotokünstler. Das Innenleben der Schlösser rund um den Bodensee. bis 24.11.2012 Seemuseum. Seeweg 3, Kreuzlingen, +41 71 688 52 42, www.seemuseum.ch Dampfschiff Jura. Die Geschichte des Bodenseedampfschiffes, das 1864 im Nebel nach Kollision mit einem anderen Dampfer versank. bis 30.04.2013 Sitterwerk. Sittertalstrasse 34, St.Gallen, +41 71 278 87 09, www.sitterwerk.ch Die schönsten Schweizer Bücher 2011. In der Ausstellung werden neben den prämierten Büchern auch sämtliche zum Wettbewerb eingereichte Publikationen gezeigt. 18.11. bis 16.12.2012

Kurse KÖRPER Atem. Bewegung.Raum. Bewusstheit durch den Atem und die Bewegung. Doris Willi, Multergasse 31, SG, 071 222 47 59, dowilli@bluemail.ch, www.emindex.ch/doris.willi Atemkurs. Atem als Kraftquelle erfahren und in Beziehung zu uns selbst kommen. Esther Bugmann, 071 288 59 52, e_bugmann@bluewin.ch, jew. Mi 19 – 20 Uhr, Do 9:30 – 10:30 Uhr. Entspannungsgymnastik für Frauen ab 40. B. Schällibaum, Felsenstrasse, Sala, 071 277 37 29. Do 18:30 – 19:30 Uhr

Felicebalance. Biosynthese und Craniosacrale Behandlung für Erwachsene und Kinder. Astrid Bischof, Vadianstrasse 40, St.Gallen, 078 609 08 09, 071 344 29 56, Sandra Töngi, 076 596 58 86, 071 877 45 77, www.felicebalance.ch Hatha Yoga. Vanessa Schmid, Sa 9 – 10:30 Uhr. Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen. 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Feldenkrais. Bewusstheit durch Bewegung, Gruppen in St.Gallen Claudia Sieber Bischoff, Dipl. Feldenkrais Lehrerin SFV, 071 222 95 68, Di 19:10 – 21:10 Uhr. Feldenkrais kombiniert mit kreativem Tanz, Do 18:05 – 19:30 Uhr, Fr 17 – 18:20 Uhr Tanz- und Contact-Improvisation / Stocktraining. Regelmässige Abendkurse und Workshops mit Claudia Roemmel, St.Gallen. 071 222 98 02, www.tanztheatertext.ch, Nia/GymAllegro, Dance/ Fitness/Wellness. Ganzheitliche Fitness für Körper, Geist und Seele. Nia/Rückentraining/Bodybalancing/Beckenbodentraining/Meditation. Studio Nia/GymAllegro, Buchentalstr. 27, SG, 071 244 44 38, Alexandra Kunz, Esther Thürlimann, info@gymallegro.ch, www.gymallegro.ch Kultur-Werkstatt Wil. Zentrum für Musik, Bewegung, Gestaltung, Begegnung. 5Rhythmen, FreiTanz, Yoga, Qi Gong, Tai Chi, Modern, Rhythmik, Kindertanz, Feldenkreis, Klangtanz, Bühne am Gleis, Seminare, Raumvermietung. 071 912 22 66, www.kultur-werkstatt.ch, www.buehne-am-gleis.ch Yogaschule. Hatha-Yoga, Atem, Haltungstherapie, Norma de Luca, Turmgasse 8, St.Gallen, Tel./Fax 071 222 80 71, info@yogaschule-deluca.ch, www.yogaschule-de-luca. ch, Mo –Fr, Gruppen/Privat, Studio 8. Hatha Yoga, Pilates, Bewegung & Tanz. Susanna Koopmann, 078 623 06 43, Christine Enz, 076 458 10 66. Teufenerstr. 8, St.Gallen, info@studio-8.ch, www.studio-8.ch Butoh & Yoga. Mit Susanne Daeppen in St.Gallen. Infos: 079 409 19 06, www.dakini-dance. ch, WE 24./25.11., 10 – 16 Uhr Körperarbeit, Bewegung, Tanz, Improvisation. Kurse und Workshops mit Wilma Vesseur, SubsTanz, 9043 Trogen, 071 344 91 16, www.subsTanz.ch Mehr Ruhe und Gelassenheit. Meditative Wege zu physischem und psychischem Wohlbefinden. Naturheilpraxis Jacqueline Vogel, Rehetobel, 071 877 30 90, www.der-ganzemensch.ch SundariYoga. Ein kraftvolles Yoga, das bewegt. Eine Oase der Stille, die entspannt. Ein zeitgemässer Yogi, der inspiriert. 071 440 20 02, www.sundariyoga.ch Von Frau für Frau. Teil oder Ganzkörpermassage. Über den Dächern St.Gallens, Ruth Weber, 078 749 34 30, immer Sonntags MUSIK/GESANG KlangWelt Toggenburg. Erfahrene KursleiterInnen bieten ein Programm in inspirierender Umgebung. In eine besondere Klangwelt eintauchen, sich während mehreren Tagen dem Naturjodel, der Stimme, dem Alphorn oder einem ande-

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ren Instrument intensiv widmen und die eigene Musik erleben. KlangWelt Toggenburg, 9656 Alt St.Johann, 071 998 50 00, info@klangwelt.ch, www.klangwelt.ch Neue Klangerfahrung. Mit Monochorden. Klangmeditationen, Verkauf, Bau- und Spielkurse für den ungezwungenen Umgang mit Obertönen. Heinz Bürgin, Im Uttenwil, 9620 Lichtensteig, 071 988 27 63, www.pythagoras-instrumente.ch Improvisation mit der Stimme. Erlebe Spiellust und -freude in einfachen Improvisationsformen und -spielen. WE 24. und 25.11., Bea Mantel, Hadwigstr. 4, SG, 079 208 98 02, bea@stimmraeume.ch, www.stimmraeume.ch Stimmenfeuer. Frauentempel – Naturtage – Einzelsessions, St.Gallen und Teufen AR, 078 722 78 15, info@stimmenfeuer.ch, www.stimmenfeuer.ch, 05.11. und 19.11., 19:30 – 21:30 Uhr Cellounterricht. Erfahrene Cellistin und Pädagogin erteilt Cellounterricht für Anfänger und Fortgeschrittene. Bettina Messerschmidt, 071 525 35 17, b.messerschmidt@bluewin.ch Djembe – Westafrikanische Handtrommel. Fortlaufender Gruppenunterricht, Workshops, Einzelunterricht. Markus Brechbühl, Djembeplus Musikstudio, Bahnhof Bruggen, St.Gallen, 071 279 22 25, 076 4242 076, www.djembeplus.ch Afrikanisches Djembe-Trommeln. Yamoussa Sylla aus Guinea. Anfänger: Mi 19 – 20:30 Uhr, Fort­ geschrittene: Mo 18:30 – 20 Uhr, Einzel auf Anfrage. Info: afrikakultur@hotmail.com, 079 450 33 75, www.yamoussasylla.com Schlagzeugunterricht im Rheintal. Trommeln mit Händen und Füssen. Enrico Lenzin, Rebstein, 077 424 87 33, enrico.lenzin@gmx.ch tanz/THEATER Theatertanzschule. Zeitgenössischer Tanz, Ballett, Jazz, Hip-Hop, Contact Jam, Flamenco, Tanzchäferli, Tanzbäärli, Yoga, offene Workshops. Künstlerische Leitung: Marco Santi, Schulleiterin: Aliksey Schoettle, Notkerstr 40, St.Gallen. Information im Tanzbüro, 071 242 05 25, tanzschule@theatersg.ch, www.theatersg.ch ChoRa – Plattform für Tanz und Bewegung. Diverse Tanztage in Sitterdorf, Tanzimprovisation, Kreistanz, Volkstanz, meditativer Tanz, u.a. Infos: 071 422 57 09, www.chora.ch Tanzschule Karrer. Zeitgenössischer Kindertanz, Kinderjazz, Rhythmik, Teeny-Dance, Jazz, Improvisation, Flamenco, Pilates Matwork. Regina M. Karrer, Schule 071 222 27 14, P: 071 352 50 88, reginakarrer@bluewin.ch, www.rhythmus-tanz.ch Hilal Dance. Moderner Ägyptischer Tanz. Tanz-Zentrum, Haggenstr. 44, St.Gallen, Yvette Blum, 0049 7531 65418, yvette@blumtanz.de Tanz.Impro. Ein Angebot für alle Altersstufen. Körpertraining, Bewegungsgestaltung, Entspannung, Gisa Frank, Aula Kantonsschule, Notkerstr. 20, SG, 071 877 49 37, info@frank-tanz.ch, jew. Mo 18 – 19:30 Uhr und 19:45 – 21:15 Uhr.

Tanze was dich bewegt. Aktuelle Lebensthemen frei tanzen, keine Vorkenntnisse nötig. Erika Friedli, dipl. Tanztherapeutin, Gais, 076 376 36 77 und 071 793 33 06, ein Samstag/Monat 10 – 14 Uhr, auch Einzeltage möglich. Tanz dich frei, Orientalischer Tanz (Bauchtanz). Improvisation, Freude am Ausdruck, Selbstwahrnehmung. Nicole Lieberherr, St.Gallen und Speicher, 071 351 37 82, www.freier-tanz.ch Tanzimprovisation und Körperarbeit für Frauen. B. Schällibaum, 071 223 41 69, Sala, Do 20 – 21:30 Uhr, Fr 17:30 – 19 Uhr Taketina – Rhythmische Körperarbeit. Urs Tobler, 071 277 37 29, Mi 18:30 – 21 Uhr Tango Argentino. Kurse für alle Niveaus. Tango Almacèn, Lagerhaus 42, St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch Schule für Ballett und Tanz St.Gallen. Workshop für Anfänger bis Fortgeschrittene, 071 222 28 78, Jazzdance Workshop, Martina Wüst, 2. – 4.11. Tap/Irish Dance, Stephan Grühn, 14. – 16.12., www.ballettundtanzhaindl.ch Tanz, Bewegung & Ausbildung. Danielle Curtius. Laienkurse: Jazz-/Moderndance, HipHop für EW und Jugendliche, Bewegungstraining, Pilates, Zumba, Moderner Kindertanz, Teenie Dance. Ausbildungen: Bewegungspädagogik, Bewegungstrainer, Zusatzausbildung Tanzpädagogik & Kinder-/Teeniedance Pädagogik. Schachenstrasse 9, 9016 St.Gallen, 071 280 35 32, www.curtius-tanz.ch, info@curtius-tanz.ch Schule für Tanz und Performance Herisau. Weiterbildung Tanz Intensiv, www.tanzraum.ch/schule Flamencoprojekt Schweiz Bettina Castano. Flamencotanz! auch Seniorinnen, fortlaufender Unterricht. WE-Kurse und Shows, Gallusplatz 32, SG. Bettina Castano, 079 708 13 41, b.castano@interbook.net., www.castano-flamenco.com jew. Di 18:15 – 19:45 Uhr, Mittelstufe, 19:45 – 21:15 Uhr, Fortgeschrittene, jew. Do 19:30 – 20:15 Uhr, Sevillanas, 20:15 – 21:30 Uhr, Anfänger AFRO. Afrikanisch inspirierter Tanz. Traditionell-Modern-Pop. Wir tanzen zu versch. Rhythmen. Tanja Langenauer, Höhenweg 64, St.Gallen, 079 783 68 70, tanja.langenauer@gmx.net, jeden Do 18:30 – 20 Uhr (Mittel-Fortgeschr.) und 20 – 21:30 Uhr (Anfänger), Amriswil jew. Di 9 – 10:30 Uhr Contact Improvisation. Tanz mit Körperkontakt. Die Bewegung entsteht aus dem Moment heraus. Zu zweit, zu mehreren, alleine. Mit Musik und ohne. Felsenstr. 33, Rhythmikraum der HPS, SG, Leitung: Katharina Schwander, Tanzpädagogin, 079 267 56 17, 071 222 72 65, kschwander@gmx.ch, jeden Do 19:15 – 21 Uhr, Einstieg auch für Anfänger möglich. Körperwahrnehmung, Bewegung, Tanzimprovisation. Annlies Stoffel, Bewegungsund Tanztherapeutin, St.Gallen, Auskunft und Anmeldung: 079 790 97 53 Tanzschule: raumbewegen bewegungsraum. Kindertanz, Streetdance, Zeitgenösssischer Tanz,

Ballett, Gymnastik. Kerstin Frick, Merkurstr. 2, St.Gallen, 071 223 30 12, info@raumbewegen.ch, www.raumbewegen.ch Tanz, Improvisation, Körperarbeit, Bewegung. Kurse und Workshops mit Wilma Vesseur, SubsTanz, 9043 Trogen, 071 344 91 16, www.subsTanz.ch Zauberland im Theaterwerk. Theaterkurse für Kinder, 5 – 12 J. Sandra Sennhauser, Teufenerstr. 73b, St.Gallen, 079 677 15 89, sandra_spoerri@yahoo.com, jew. Mi ig – Tanz Training Weiterbildung für Tanz- und Bewegungsschaffende. Theatertanzschule, Notkerstrasse, St.Gallen. Infos: www.igtanz-ostschweiz.ch, Cordelia Alder, 071/ 793 22 43, alder.gais@gmx.ch Yoga. Susanne Daeppen, 30.11., 7.,14. und 21.12., 9 – 11 Uhr fernost Wen-Do. Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen. Verein Selbstverteidigung Wen-Do, Bühlbleichestr. 2, St.Gallen, 071 222 05 15, wendo.sg@bluewin.ch, WE-Grundkurs für Frauen, Sa 10. und 17.11. Aikido Einführungskurs. www.aikido-meishin-sg.ch, Einfüh­ rungskurs 18:30–19 Uhr, Fortgeschr. Mo/Mi/Fr 19:30–21 Uhr Escrima. Philippinische Stockkampfkunst. Offene Abende. Alle Niveaus willkommen. Felsenstrasse 33, 1. Stock. Claudia Fantelli, 071 277 90 42, cfantelli@gmx.ch, 07.11., 18 – 19:30 Uhr I Ging Kurs. der richtige Zeitpunkt. Michael Zwissler, 071 534 33 23, fengshui@zeitimraum.ch, www.zeitimraum.ch malen kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80 Atelier Sonja Hugentobler. Mal- und Zeichnungskurse, wöchentlich/diverse Themensamstage als Experiment. Infos & Anmeldung: www.sokunst.ch, 071 260 26 86. Begleitetes Malen für Kinder/ Erwachsene. In Gruppen oder Einzel. Karin Wetter, 071 223 57 60 Malatelier für Kinder und Erwachsene. Marlis Stahlberger, Museumstr. 41, St.Gallen. 071 245 40 30, p.stahlberger@bluewin.ch Seelennahrung. Malen über die Mittagspause, Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, jew. Do 12:15 – 13:30 Uhr Kurs im Malatelier. Arbeiten mit Öl, Acryl, Spachtel. Gruppen und Einzel. Vera Savelieva, Schwertgasse 23, St.Gallen, 078 768 98 07, info@doma-sg.ch Vorbereitungskurs für gestalterische Berufsrichtungen. Lisa Schmid, Atelier Galerie, St.Gallen. 071 222 40 88 oder 071 223 37 01, www.atelier-lisaschmid.ch. il pennello Kulturraum03.ch. Malerlebniswerkstatt für Erwachsene und Kinder. Individuelle Einzelbegleitung. Maya Bärlocher, Bahnhofstrasse 30, 9402 Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.ch, info@kulturraum03.ch

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Freies Malen. Im Atelier am Singenberg, Rorschacherstrasse 71A, St.Gallen, Judith Schläpfer, 079 515 37 84 Begleitung künstlerischer Werkprozesse. Beratung – Kunst und Gestaltung. Teresa Peverelli, Kunstschaffende, Dozentin mit langjähriger Lehrerfahrung, Schule für Gestaltung St.Gallen, 079 749 11 73, tpeverelli@ pingnet.ch dreidimensional kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 077 414 10 94 Atelier Keramik Plus. Atelier für Kunst-Keramik und ausdrucksorientiertes Gestalten mit div. Materialien. Tages und Wochenkurse, Ferienangebote. Margrith Gyr, Degersheim, 071 371 54 32, www.keramik-plus.ch Offenes Atelier für freies Malen und Gestalten. In Kleingruppen für Jugendliche und Erwachsene. AtelierPraxis, Brigitta Bertozzi, Im Lagerhaus, Davidstr. 40, St.Gallen 077 476 49 25, www.kunsttherapiepraxis.ch Landart und NaturKunst Kurse. Patrick Horber, Altstätten, 071 222 32 33, patrick.horber@ gmail.com, www.streuwerk.ch Modellieren. Anfänger bis Fortgeschrittene. Natalia Kaya Zwissler. Filzen. Für Kinder und Erwachsene. Yukiko Kawahara, Atelier Oberstrasse 167, St.Gallen, 071 277 26 36 Natur WWF Naturlive Naturerlebnisse & Kurse. Exkursionen, Ferien- und sanfte Reiseangebote für Kinder, Familien und Erwachsene. WWF-Regiobüro AR/AI-SG-TG, Merkurstrasse 2, Postfach 2341, 9001 St.Gallen, 071 223 29 30, Kursangebote und Infos unter: www.wwfost.ch/naturlive Heilpflanzen und gesundheitliche Selbstkompetenz. Sie erkennen und erleben Heilpflanzen, ihr Wesen und ihre Wirkung. Naturheilpraxis Jacqueline Vogel, Rehetobel, 071 877 30 90, www.der-ganzemensch.ch diverses Atelier am Harfenberg – Der Ort fürs Wort und Werken. Das Wort – gelesen oder geschrieben wird im Atelier am Harfenberg, Harfenbergstr. 15, St.Gallen, mit Sorgfalt gepflegt. Der Austausch über Geschriebenes beflügelt zum weiterschreiben. Kurse vermitteln das Rüstzeug dazu. Infos unter www.schreibwerk.ch Schreibwerkstatt. Kurse in Kleingruppen für Kreatives Schreiben. Literarisch, szenisch, autobiographisch, Gruppenschreiben. Rosmarie Lutz, St.Gallen, 078 774 08 97, www.schreib-werkstatt.ch PaTre. Väter in Trennung/ Scheidung. Info: 079 277 00 71 oder www.forummann.ch/patre.html, Austausch 1× monatlich The work – Lieben was ist. ­Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, www.praxis-tischhauser.ch, Einführung am Sa. 10.11., 10 – 16 Uhr, Übungsgruppe am 19.11., 18:30 – 21:30 Uhr

Einführungskurse in Biosynthese – Körpertherapie & somatische Psychotherapie. Können als Berufsbildung, als Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung besucht werden. Heiden, www.biosynthesis.org, 16. – 18.11. Biosynthese. Die Biosynthese ist eine somatische und tiefenpsychologisch fundierte Therapie. Kurse können als Berufsausbildung oder Selbsterfahrung besucht werden. Infos: 071 790 02 20, www.psychotherapieausbildung.ch, Heiden, 16.11. – 18.11. Legen und Lesen der Zigeunerkarten. Für Anfänger und Fortgeschrittene. Maria Fischer, 079 543 79 67, www.zigeunerkarten-maria.ch dachatelier Verein Dachatelier. Teufenerstr. 75, St.Gallen, 071 223 50 66, detailliertes Kursprogramm unter: www. dachatelier.ch GBS St.Gallen Gewerbliches Berufs- und Weiterbildungszentrum, Demutstrasse 115, St.Gallen, 058 228 26 00, gbs.info@sg.ch, www.gbssg.ch Schule für Gestaltung. Kurse und Lehrgänge: HF Visuelle Kommunikation, Typografie, HF Fotografie und Video, HF Bildende Kunst, Farbdesigner – FFR Farbe Form Raum, Gestalterische Vorkurse für Jugendliche, Gestalterischer Vorkurs, Erwachsene Propädeutikum. Vollzeit und Teilzeit. Digitale Medien. Zwei- & dreidimensionales Gestalten. Malen, Drucken, Aktzeichnen etc. Baukaderschule. Kurse und Lehrgänge Allgemeine Weiterbildung. Kurse und Lehrgänge, BMSVorbereitungskurse.

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Cabi. Antirassismus Treff. Linsebühlstrasse 47, 9000 St.Gallen, 071 222 03 56, info@cabi-sg.ch, www.cabi-sg.ch Casa Latinoamericana. Eisengasse 5, 9000 St.Gallen, info@casalatinoamericana.ch Casino Frauenfeld. Bahnhofplatz, 8500 Frauenfeld, 052 721 40 41, www.casino-frauenfeld.ch Casino Herisau. Poststr. 9, 9100 Herisau Casinotheater. Stadthausstr. 119, 8400 Winterthur, 052 260 58 58, www.casinotheater.ch Chällertheater im Baronenhaus. Marktgasse 70, 9500 Wil, 071 911 51 68 Cinevox Theater. Poststr., Neuhausen am Rheinfall, cinevox@artco.ch, www.artco.ch Chössi-Theater. Bahnhalle, 9620 Lichtensteig, 071 988 13 17, VVK: 071 988 57 57, www.choessi.ch Club Chez Fuchs. Reichenaustr. 212, 78467 Konstanz, +49 7531 697 05 12, www.chez-fuchs.de Conrad Sohm. Boden 16, 6850 Dornbirn, +43 5572 33 606, www.adl.at Cuphub Design Kultur Bar. Schäfligasse 4, 9320 Arbon, 071 440 38 93, www.cuphub.ch Diogenes Theater. Kugelgasse 3, 9450 Altstätten, 071 755 49 47, VVK: 071 755 33 66, www.diogenes-theater.ch Eisenwerk. Industriestr. 23, 8500 Frauenfeld, 052 728 89 82, VVK: 052 721 99 26, www.eisenwerk.ch Erica der Club. Grenzstr. 15, 9430 St.Margrethen SG, 071 744 15 55, www.erica.ch FassBühne. Webergasse 13, 8200 Schaffhausen, 052 620 05 86, VVK: 052 620 05 86, www.schauwerk.ch Festspiel- und Kongresshaus. Platz der Wiener Symphoniker 1, 6900 Bregenz, +43 5574 41 33 51, www.festspielhausbregenz.at Figurentheater. Lämmlisbrunnenstr. 34, 9004 St.Gallen, 071 223 12 47, VVK: 071 222 60 60, www.Figurentheater-sg.ch Gare de Lion. Silostrasse. 10, 9500 Wil, 071 910 05 77, www.garedelion.ch Gasthaus Rössli/Kultur in Mogelsberg. Dorfstr. 16, 9122 Mogelsberg, 071 374 15 11, www.roessli-mogelsberg.ch, www.kultur-mogelsberg.ch Gaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, 052 203 34 34, www.gaswerk.ch Genossenschaft Hotel Linde. Poststrasse 11, 9410 Heiden, 071 891 14 14, www.lindeheiden.com Grabenhalle. Unterer Graben 17, 9000 St.Gallen, 071 222 82 11, www.grabenhalle.ch Hotel Hof Weissbad. Parkstr., 9057 Weissbad, 071 798 80 80, www.hofweissbad.ch il pennello Ateliergalerie Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.ch Jazzclub G Gartenstr. 13, 9000 St.Gallen 071 222 13 30, www.jazzclubstgallen.ch Jazzclub Rorschach. Churerstr. 28, 9400 Rorschach, 071 858 39 96, www.jazzclub-rorschach.ch Jazzhuus (Jazzclub). Rheinstr. 21, 6890 Lustenau, www.jazzclub.at

Jugendbeiz Talhof. Torstr. 14, 9000 St.Gallen, 071 224 58 95, www.talhof.ch Jugendkulturraum flon. Lagerhaus, Davidstr. 42, 9001 St.Gallen, 071 224 55 05, www.flon-sg.ch K9 Kulturzentrum. Hieronymusgasse 3, Konstanz, +43 7531 16 713, www.k9-kulturzentrum.de KAFF. Zürcherstr. 185, 8500 Frauenfeld, 052 720 36 34, www.kaff.ch Kammgarn. Baumgartenstr. 19, 8200 Schaffhausen, 052 624 01 40, www.kammgarn.ch Kantonsbibliothek Vadiana. Notkerstr. 22, 9000 St.Gallen, 071 229 23 21, www.kb.sg.ch Katharinensaal. Katharinen-gasse 11, 9000 St.Gallen Keller der Rose. Klosterplatz, 9000 St.Gallen, 071 222 90 20 Kellerbühne. St.Georgen-Str. 3, 9000 St.Gallen, 071 223 39 59, VVK: 071 228 16 66, www.kellerbuehne.ch Kellerbühne Grünfels. Molkereistr. 12, 8645 Jona, 055 212 28 09, VVK: 055 212 28 09, www.gruenfels.ch Kino Loge. Oberer Graben 6, 8400 Winterthur, 052 208 12 41, www.hotelloge.ch Kino Namenlos. Mühletorplatz, 6800 Feldkirch, +43 55 2272 895, www.taskino.at Kino Rosental. Schulhausstr. 9, 9410 Heiden, 071 891 36 36, www.kino-heiden.ch Kinok. Cinema in der Lokremise, Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen, 071 245 80 68, VVK: 071 245 80 72, www. Kinok.ch Kinotheater Madlen. Auerstr. 18, 9435 Heerbrugg, 071 722 25 32, info@kinomadlen.ch, www.kinomadlen.ch Kraftfeld. Lagerplatz 18, 8400 Winterthur, 052 202 02 04, www.kraftfeld.ch Kraftwerk. 9643 Krummenau, 071 993 36 32, www.kraftwerk-club.ch Krempel (Zentrum Neuhof). Wiedenstr. 48, 9470 Buchs SG, 081 756 50 10, fwww.krempel.ch kubus. Mooswiesstr. 30, 9200 Gossau SG, www.myspace.com/imkubus Kugl – Kultur am Gleis. Güterbahnhofstr. 4, 9000 St.Gallen, 076 420 38 45, www.kugl.ch Kult Bau. Konkordiastr. 27, St.Gallen, 071 244 57 84, www.kultbau.org Kul-tour. auf Vögelinsegg, Hohrüti 1, 9042 Speicher, 071 340 09 01, info@kul-tour.ch, www.kul-tour.ch Kultur i de Aula. Schülerweg 2, Goldach, 071 841 49 91, www.kulturideaula.ch Kultur im Bären. Unterdorf 5, 9312 Häggenschwil, 071 243 20 83, www.kultur-im-baeren.ch Kultur im Bahnhof. Klubschule Migros St.Gallen, Bahnhofplatz 2, 9000 St.Gallen, 071 228 16 00, www.klubschule.ch Kulturcinema. Farbgasse, 9320 Arbon, 071 440 07 64, www.kulturcinema.ch Kulturforum. Bahnhofstr. 22, 8580 Amriswil, 071 410 10 93, www.kulturforum-amriswil.ch Kulturladen. Joseph-Belli-Weg 5, 78467 Konstanz, +49 7531 529 54, www.kulturladen.de

Kulturlokal Mariaberg. Hauptstrasse 45, 9400 Rorschach www.maberg.ch Kultur Psychiatrie Münsterlingen. 8596 Münsterlingen, 071 686 41 41, www.stgag.ch Kulturzentrum Gaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, 052 203 34 34, www.gaswerk.ch Kunst- und Kulturzentrum K9. Obere Laube 71, 78462 Konstanz, +49 7531 167 13, www.k9-kulturzentrum.de La Buena Onda. Lämmlisbrunnenstr. 51, 9000 St.Gallen, diegutewelle@gmail.ch Löwenarena. Hauptstrasse 23, 8580 Sommeri, 071 411 30 40, www.loewenarena.ch Lokremise. Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen, 076 325 82 51, info@lokremise.ch, www.lokremise.ch Lyceumclub. Rorschacherstr. 25, 9000 St.Gallen Marionettenoper. Fischergasse 37, 88131 Lindau, +49 8382 94 46 50, www.lindauer-mt.de Metrokino. Rheinstrasse 25, 6900 Bregenz, +43 5574 71 843, www.filmforum.at Montforthaus. Leonhardsplatz 8, 6800 Feldkirch, +43 5522 760 01 31 10 NextEx. Schmiedgasse 15, 9000 St.Gallen, 071 220 83 50, info@nextex.ch Offene Kirche. Böcklinstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 278 49 69, www.okl.ch Palace. Rosenbergstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 222 06 96, www.palace.sg Parfin de siècle. Mühlensteg 3, 9000 St.Gallen, 071 245 21 10, info@parfindesiecle.ch, www.parfindesiecle.ch Phönix Theater 81. 8266 Steckborn, www.phoenix-theater.ch Point Jaune. Museum, Linsebühlstr. 77, 9000 St.Gallen Projektraum Nextex. Blumenbergplatz 3, 9000 St.Gallen, 071 220 83 50, www.visarteost.ch Printlounge. Schwertgasse 22, 9000 St.Gallen, 071 222 07 52, www.printlounge.ch Propstei. 6722 St.Gerold, +43 55 50 21 21, www.propstei-stgerold.at Puppentheater Marottino.Metzgergasse 7, 9320 Arbon, www.puppentheater-marottino.ch, 071 446 22 78 Raum für innere Kultur. Frongartenstr. 8, 9000 St.Gallen, 071 340 03 25, www.cre-do.info Remise. Am Raiffeisenplatz 1, 6700 Bludenz, +43 5552 334 07, www.remise-bludenz.at Restaurant Eintracht. Neudorfstrasse 5, 9533 Kirchberg SG, 071 931 10 92, www.eintrachtkirchberg.ch Restaurant Freihof. Rorschacherstr. 2, 9450 Altstätten, 071 755 86 20, www.freihofaltstaetten.ch Restaurant Kastanienhof. Militärstr. 9, 9000 St.Gallen, 071 278 41 42, www.kastanienhof.ch Restaurant Rössli. Dorf 42, 9103 Schwellbrunn, 071 352 21 22 Restaurant Splügeneck. St.Georgenstr. 4, 9000 St.Gallen, 071 222 16 29 Rosenegg. Bärenstrasse 6, 8280 Kreuzlingen, www.museumrosenegg.ch

Rudolf-Steiner-Schule. Rorschacherstr. 312, 9016 St.Gallen, 071 282 30 10, www.steinerschule.ch Salzhaus. Untere Vogelsangstr. 6, 8400 Winterthur, 052 204 05 54, VVK: 052 204 05 54, www.salzhaus.ch Schlachthaus Kulturcafé. Dornbirn, +43 5572 36 508, www.café-schlachthaus.at Schloss Dottenwil. Postfach 1094, 9301 Wittenbach, 071 298 26 62, www.dottenwil.ch Schloss Hagenwil. Hagenwil, 8580 Amriswil, 071 411 19 13, VVK: 071 411 41 98, www.schloss-hagenwil.ch Schloss Wartegg. Von-Blarer-Weg, 9404 Rorschacherberg, 071 858 62 62, warteggkultur.ch Schloss Wolfsberg. Wolfsbergstr. 19, 8272 Ermatingen, 071 663 51 51, VVK: 071 663 51 51, www.wolfsberg.com Schlösslekeller. Fürst-FranzJosef-Str. 68, 9490 Vaduz, +41 423 230 10 40, www.schloesslekeller.li Sonderbar/Rauch. Marktgasse 12 – 14, 6800 Feldkirch, +43 5522 76 355, www.sonderbar.ch Spielboden. Färbergasse 15, 6850 Dornbirn, +43 5572 219 33 11, www.spielboden.at Stadtsaal. Bahnhofplatz 6, 9500 Wil, 071 913 52 00, www.stadtsaal-wil.ch Stadttheater Konstanz. Konzilstr. 11, 78462 Konstanz, +49 7531 90 01 08, VVK: +49 7531 90 01 50, www.stadt.konstanz.de Stadttheater Schaffhausen. Herrenacker 23, 8200 Schaffhausen, VVK: 052 625 05 55, www.stadttheater-sh.ch TapTab Musikclub. Baumgartenstrasse, 8200 Schaffhausen, info@taptab.ch, www.taptab.ch Tango Almacén. Lagerhaus, Davidstr. 42, 9000 St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch TanzRaum Herisau. Mühlebühl 16a, 9100 Herisau, 071 352 56 77, www.tanzraum.ch Theagovia Theater. c/o Theaterhaus Thurgau, Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 20 40, www.theagovia.ch Theater Bilitz. c/o Theaterhaus Thurgau, Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 88 80, www.bilitz.ch Theater Kosmos. Mariahilfstr. 29, 6900 Bregenz, +43 5574 440 34, www.theaterkosmos.at Theater St.Gallen. Museumstr. 24, 9000 St.Gallen, 071 242 05 05, VVK: 071 242 06 06, www.theatersg.ch Theater am Kirchplatz. Reberastrasse 10, 9494 Schaan, +41 0423 237 59 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.tak.li Theaterhaus Thurgau. Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 20 40, www.theaterhausthurgau.ch Theater am Kornmarkt. Seestrasse 2, 6900 Bregenz, +43 5574 428 70, VVK: +43 5574 420 18, www.theater-bregenz.at Theater am Saumarkt. Mühletorplatz 1, 6800 Feldkirch, +43 5522 728 95, www.saumarkt.at

Theater an der Grenze. Hauptstr. 55a, 8280 Kreuzlingen, 071 671 26 42, www.kreuzlingen.ch Theaterwerk. Teufenerstr. 73a, 9000 St.Gallen, 079 677 15 89 Tonhalle. Museumstr. 25, 9000 St.Gallen, 071 242 06 32, VVK: 071 242 06 06, www.sinfonieorchestersg.ch Trottentheater. Rheinstrasse, Neuhausen am Rheinfall, 052 672 68 62 USL-Ruum. Schrofenstr. 12, 8580 Amriswil, www.uslruum.ch Vaduzer-Saal. Dr. Grass-Str. 3, 9490 Vaduz, +41 0423 235 40 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.vaduz.li Varieté Tivoli. Tivoliweg 5, 9000 St.Gallen Vollmondbar. Stadtgärtnerei, Glashaus beim Sallmanschen Haus, 8280 Kreuzlingen, 071 672 69 25 Werdenberger Kleintheater fabriggli. Schulhausstr. 12, 9470 Buchs SG, 081 756 66 04, www.fabriggli.ch Wyborada. Frauenbibliothek und Fonothek, Davidstrasse 42, 9001 St.Gallen, 071 222 65 15, www.wyborada.ch ZAK. Werkstr. 9, 8645 Jona, 055 214 41 00, www:zak-jona.ch ZiK – Zentrum für integrierte Kreativität. Weitegasse 6, 9320 Arbon, 071 714 402 792, www.zik-arbon.ch Änderungen und Ergänzungen bitte an: sekretariat@saiten.ch Die Adressen der Museen und Galerien sind unter «Ausstellungen» aufgeführt.

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Nachrichten aus dem Sumpf pfahlbauer Man solle den Vögeln zuhören, von ihnen komme alle Musik, heisst es im ersten der berühmten zehn Gebote von Captain Beefheart an alle Gitarristen dieser Welt. Eine grandiose Aufstellung, unter uns gesagt: Wer hernach noch Gitarre spielt, ähm, zu spielen wagt, macht das nicht mehr ohne die Kapitänsbefehle im Grind und sicher mit mehr Pfeffer im Arsch. Übe vor einem Busch. Laufe mit dem Teufel. Bewahre deine Gitarre an einem dunklen Ort auf. Und so weiter, das tut seine Wirkung. Und wer noch ein originelles Weihnachtsgeschenk sucht: Die von einem Hippiekünstler gemalte Plakatversion dieser Gebotsliste ist eines, das immer gut ankommt; allerdings fällt es bekanntlich schwer, einen sympathischen Gitarristen zu finden, den man erst noch beschenken will. Aber egal, ich war bei den Vögeln, und wir hielten uns zwei Oktoberwochen an deren Gesang, Braunauge und ich, nachdem wir etwas sehr viel Geschwätz erlebt hatten in letzter Zeit; es war viel zu viel geredet und wenig gesagt worden in den Runden unseres beruflichen Seins, darum zog es Braunauge und mich weitschweifig in die Landschaft, wo wir meist schweigend, aber sinnlich sonst rundum wohl versorgt im unverhofften Spätsommer dem Winter entgegen streunten. Zeitweise wohnten wir in einem efeuumrankten früheren Zugwärterhäuschen, zeitweise in einem alten Holzhaus im Weiler unter einer Seilbahn-Zwischenstation, abends machten wir weissweingetränkte Käseschnitten mit Tomaten obendrauf auf einem offenen Holzfeuer, alles war ein bisschen wie im Märchen, aber sorry, ich werde geschwätzig… Die Vögel waren in Form, aber es ist klar der Herbst der Spinnen – sie sind überall – und vor allem der Pilze. Es gab, also zumindest wo wir unterwegs waren in der Nordwest- und der Südwestschweiz, kaum ein Feld und kaum eine Wiese und sicher keinen Wald ohne wuchernde Pilzgebilde aller Art. Noch nie soviele Pilze gesehen! Nur hatten wir – ausser natürlich beim Fliegenpilz und beim in unserer Jugend so beliebten (jurassischen) Psychozauberpilz - leider keine Ahnung, oder dann eher unheimliche, wenn es ins Knollige oder Franslige ging oder Richtung seltsame Farbtöne. Sogar einen knallvioletten

sahen wir, und hatten eine kindliche Freude, aber eben auch Respekt, um ihn einfach bar zu schlucken oder gekocht zu essen. Violett, dachten wir, violett ist sicher giftig. Der Lacktrichterling (darum handelte es sich) wäre aber essbar. Genau wie der Hexenröhrling, den wir auch öfters sahen, nicht aber sein böser Verwandter, der Satansröhrling. Fasziniert waren wir insbesondere beim raketenmässig aus dem Boden schiessenden Schopf-Tintling, auch Tintenpilz genannt, weil

Wir liessen den Schopf-Tintling stehen.

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er mit der Zeit in einer tintigen Flüssigkeit zerfliesst. Also ganz sicher tödlich, mutmassten wir, mit dieser Tinte! Ist aber, wenn jung und frisch, ein ausgezeichneter Speisepilz, haha. Soll noch einer drauskommen… Wir überlegen uns jetzt ernsthaft, noch im November einen Pilzkurs für Anfänger zu besuchen. Nicht um sogenannte Pilzler zu werden, aber halt dass man's weiss, wenn man darüberstolpert. Zum Beispiel im… pssst, nicht weitersagen. Ich wollte sowieso über all das nur schweigen. Wenigstens noch einen Monat lang. Schöne Saison! Gehen Sie raus, Pilze schaun! Wir hören uns noch vor Jahresende, kurz vor dem Untergang, mit oder ohne Gift. Charles Pfahlbauer jr.


Franco Marchesoni T채glich frische, hausgemachte Eier-Nudeln, Spinat-Nudeln, Spaghettini, Lasagne und Ravioli Unterer Graben 20, St.Gallen, Telefon 071 222 60 33


NR. 313 von THeres senn

SAITeNlINIe Eben noch druckte man Unglaubliches, und schon ist es überholt. Beim Redigieren von Marina Schütz’ Artikel über Peter Mettlers «The End of Time» fürs Oktoberheft waren wir über Joe Kittinger gestolpert, der 1960 mit annähernd Schallgeschwindigkeit vom Himmel gedonnert war – und dann wird dieser Rekord just jetzt, nach 52 Jahren, gebrochen. Von einem Wahlarboner. Wir leiden ja eh dann und wann unter unserem aktualitätsfeindlichen Monatsrhythmus, aber das war too much. Zuviel des Guten: Das denkt sich wohl auch Carol Forster vom Bücherladen Appenzell. Dass man sich dort einen Abend lang einschliessen lassen kann, ist beliebt, klar. Als nun aber Schweiz Aktuell einen sechsminütigen Bericht darüber brachte, ging es gleich am nächsten Tag mit dem Sturm los. Schon jetzt ist der Bücherladen – bis auf ein paar wenige Mittwoch- und Donnerstagabende im November – für das ganze

nächste Jahr ausgebucht. Unerfreulicherweise soll auch die Girlen wieder ganzjährig ausgebucht werden. Mitte September schrieb Blogger Bernd Villiger aus Ebnat-Kappel dazu scharf: «Wie mir dieser Tage zugetragen worden ist, sind nunmehr erste Verträge unterzeichnet worden, um einen Weiterbetrieb des Straflagers Girlen für die kommenden Winterhalbjahre zu gestatten. (Ich sage nur: ‹Berghütte im Schnee›, Zufahrt äusserst schwierig, Nothilfe quasi unmöglich …). Dass Internierungs-Toni dort persönlich als Kommandant anzutreten gedenkt, halte ich allerdings für ein albernes Gerücht – wie auch, dass diesmal versucht werden soll, kaltgestellte ‹Asylanten› zu behandeln, als ob es Menschen wären …» Diese Meldung liess den Gemeindepräsidenten von Ebnat-Kappel Christian Spoerlé und den Geschäftsführer der Vereinigung der St.Galler Gemeindepräsident_innen (VSGP) Roger Hochreu-

tener kalt. Die VSGP entschied Mitte Oktober «aufgrund der positiven Erfahrungen» per 1. November die temporäre Asylunterkunft wieder in Betrieb zu nehmen. Positiv? Marina Widmer hat die Girlen Anfang des Jahres besucht. Die Asylbewerber müssen eineinhalb Stunden ins Dorf und zwei Stunden retour zu Fuss gehen, wollen sie ihre Post lesen oder mit ihren wöchentlich 21 Franken Essen kaufen. Die Betreuer dürfen sie im Auto nicht mitnehmen, im Haus gibt es nur sporadischen Handyempfang, das Festnetz dürfen sie nicht benützen … Eine knausrige «Nichtbenutzungserlaubnis» hat auch Milo Rau in Weimar erhalten. Die von ihm inszenierte Lesung von Breiviks Manifest (wir haben im Oktober darüber berichtet) durfte Schauspielerin Sascha Ö. Soydan am 19. Oktober doch nicht im Nationaltheater Weimar aufführen; Rau musste kurzfristig in ein benachbartes Kino ausweichen. Fürs Natio-

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naltheater gabs dafür Lob von Kommentator Wolfgang Hirsch; er nannte Rau in der «Thüringischen Landeszeitung» kurzerhand einen «intellektuellen Irrläufer», aus dessen Haltung kalte Menschenverachtung spreche. Gerade hatten wir uns noch gefreut über den Mut des Theaters, die Breivik-Rede auf seine Bühne zu lassen, über Kittingers unglaublichen Sprung, über die vermeintliche Einsicht, dass es unmenschlich ist, Asylbewerber in die Girlen zu stecken (ToggenburgerRundflug vom September) – alles überholt. Falls da eine Regel dahinter steckt: Am 4. November wird in Wil der Stadtrat gewählt. Mit Michael Sarbach und Dario Sulzer könnte leibhaftiges Kulturengagement in den Rat einziehen. Der Grüne Sarbach programmiert den Gare de Lion, Dario Sulzer (SP) ist Finanzverantwortlicher vom Rock am Weiher. Wir lassen uns gerne positiv überholen.



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