N°237 · Haschisch

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Ostschweizer Kulturmagazin Nr. 237, September 2014

Saiten

端ber Haschisch



Ein Heft 端bers Kiffen, nostalgisch, polemisch, stockn端chtern. Ausserdem: Reithalle f端r die Kultur? Die Debatte.



«Legalisieren!» heisst das jüngste, posthum erschienene Buch mit Plädoyers des grossen Drogen-Publizisten Günther Amendt. Grundtenor: Drogenprobleme lassen sich durch eine kontrollierte Legalisierung zwar nicht lösen, aber ­wesentlich entschärfen. Legalisieren: Auch hierzulande kommt die Diskussion wieder in Gang. Für eine Entkriminalisierung von ­Cannabis setzen sich die Städte Genf, Basel, Zürich, Bern oder Winterthur ein. National ist ein Vorstoss der Wiler Nationalrätin Barbara Gysi hängig, und in St.Gallen hat Stadtparlamentarier Etrit Hasler eine Motion eingereicht mit der Stossrichtung, «nach Lösungen für eine kontrollierte Cannabis-Abgabe zu suchen und entsprechende Pilotversuche durchzuführen». Höchste Zeit für ein «Kifferheft» also. Es ist in Kooperation von Saiten mit der St.Galler Stiftung Suchthilfe ­entstanden. Die Stiftung und ihr Leiter Jürg Niggli plädieren seit langem für eine Wende in der Cannabis-Politik. Mit einigem Erfolg. Auf die Frage, wie es im Jahr 2020 um das Thema stehen werde, antwortet Niggli: «2020 ist in der Ostschweiz Cannabis auf Rezept erhältlich und bringt in der medizinischen ­Anwendung zahlreichen Menschen Hilfe. 2020 stehen wir zudem kurz vor der ­Einführung einer intelligenten Markt­ regulierung für den generellen Konsum von Cannabisprodukten. Das bedeutet keine schrankenlose Liberalisierung, aber eine Entkriminalisierung, begleitet von Standards bezüglich Produktqua­lität, Jugendschutz, Werbung und Vertriebskanälen.» Damit es allerdings so weit komme, brauche es den Druck von unten, von den Städten. Oder auch von oben: aus dem Berggebiet. Denn dort gilt der Hanfanbau als attraktive Zukunftsperspektive.

Vorerst aber fragen wir, mal polemisch, mal erinnerungstrunken, mal stock­ nüchtern: Kiffen – was war das einmal, was ist es heute? Was heisst CannabisKultur? Rebellion? Flucht? Welche Rolle spielt Cannabis in der Medizin? Und ist Hasch und Co. überhaupt noch aktuell – im Vergleich zu den Aufputsch­ mitteln, nach denen die Hochleistungsgesellschaft verlangt? Die Fotos zum Titel, eine Arbeit der niederländischen Fotografin Linda Voorwinde, erzählen eine klinisch-kühle Gegengeschichte zur einstigen Kifferromantik. Was dieses Heft nur andeuten kann, ist die Grundsatz-Frage, was uns Einzelne und was unsere Gesellschaft überhaupt süchtig oder suchtanfällig macht. Eine grosse, eine persönliche Frage – wenn die Lektüre auch dazu Anstösse gibt: umso besser. Corinne Riedener, Peter Surber

EDITORIAL


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Reaktionen

Nachklang zum Fest

Einspruch

von Bettina Dyttrich

Positionen 10 Redeplatz

mit Matthias Peter

11 Stadtpunkt von Dani Fels

13 Zeitgeist I und II 15 Blickwinkel

von Sebastian Stadler

18 Schrubä, mülä, wigglä und trüllä

Das Gras, das Leben und die Politik. von Corinne Riedener

21 Problemzone Kiffen

Eine Schimpftirade. von Tom Combo

22 Die heisseste Stelle der Stadt

Szenen aus Tanger. von Florian Vetsch

© 2014: Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ­Genehmigung. Die Urheberrechte der Beiträge und ­Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manus­kripte, Fotos und ­Illustrationen.

INHALTSVERZEICHNIS

Saiten 09/2014

Über Haschisch Saiten 09/2014

Saiten Ostschweizer Kulturmagazin 237. Ausgabe, September 2014, 21. Jahrgang, erscheint monatlich HERAUSGEBER Verein Saiten, Verlag, Schmiedgasse 15 Postfach 556, 9004 St.Gallen Tel. 071 222 30 66 REDAKTION Corinne Riedener, Peter Surber, Katharina Flieger, redaktion@saiten.ch VERLAG/ANZEIGEN Peter Olibet, verlag@saiten.ch SEKRETARIAT Gabriela Baumann, sekretariat@saiten.ch KALENDER Michael Felix Grieder kalender@saiten.ch GESTALTUNG Samuel Bänziger, Larissa Kasper, Rosario Florio, James Blunt, grafik@saiten.ch VEREINSVORSTAND Lorenz Bühler, Zora Debrunner, Heidi Eisenhut, Christine Enz, Christoph Schäpper, Hanspeter Spörri (Präsident), Rubel Vetsch VERTRIEB 8 days a week, Rubel Vetsch DRUCK Niedermann Druck AG, St.Gallen AUFLAGE 5600 Ex. ANZEIGENTARIFE siehe Mediadaten 2014 SAITEN BESTELLEN Standardbeitrag Fr. 70.–, Unterstützungsbeitrag Fr. 100.–, Gönnerbeitrag Fr. 280.– Tel. 071 222 30 66, sekretariat@saiten.ch INTERNET www.saiten.ch AN DIESER AUSGABE HABEN MITGEARBEITET Martin Amstutz, Ladina Bischof, Kurt Bracharz, Cathrin Caprez, Tom Combo, Bettina Dyttrich, Tine Edel, Dorothee Elmiger, Andreas Fagetti, Dani Fels, Georg Gatsas, Leyla Kanyare, Stefan Keller, Bettina Kugler, Peter Müller, Rolf Müller, Jonathan Németh, Charles Pfahlbauer jr., Roger Riedener, Anna Rosenwasser, Kristin Schmidt, Stefan Späti, Sebastian Stadler, Tatjana Stocker, Hannes Thalmann, Florian Vetsch, Linda Voorwinde KORREKTUR Patricia Holder, Florian Vetsch


24 Vom Heilmittel zur Droge – und der lange Weg zurück

Cannabis-Medizin: Auch in der Ostschweiz wird geforscht. von Cathrin Caprez

30 Drogen machen Karriere

Jonathan Németh zeichnet den September-Comic.

43

Cannabis war gestern. Heute ist Crystal Meth. von Katharina Flieger

47 Reithalle für die Kultur?

31 Ofenröhre wird Katze

Das Interview zur Abstimmung. Und Kommentare. von Peter Surber, Michael Felix Grieder, Corinne Riedener (Texte) und Hannes Thalmann (Bilder)

Hauptzüge der ersten Haschisch-Impressionen (1927). von Walter Benjamin

32 Mein Körper fühlte sich gläsern an und zersplitterte

Saiten 09/2014

Saiten 09/2014

Eine persönliche Zeitreise. von Andreas Fagetti

Die Bilder zum Titelthema fotografierte Linda Voorwinde.

Perspektiven 35 Rapperswil-Jona 35 Schaffhausen 36 Vorarlberg 37 Thurgau 37 Stimmrecht von Leyla Kanyare

Flaschenpost 38 Ghana und Gabun

40 Geschichte

Rigolo spielt Wings In My Heart. von Stefan Späti

53 Musik

Peter Roths erste Oper Spinnen. von Bettina Kugler

55 Kunst

Das Paradies liegt in St.Peterzell. von Kristin Schmidt

56 Literatur

Solidaritätslesung für Edward Snowden. von Martin Amstutz

57 Weiss auf schwarz

von Dani Fels

59 Artist in Residence

von Georg Gatsas

60

Kalender

von Roger Riedener

Kultur

52 Theater

Graf Kapodistrias besucht die Lands­gemeinde. von Peter Müller

Abgesang 82 Kellers Geschichten 83 Bureau Elmiger 85 Charles Pfahlbauer jr. 87 Boulevard

NR. 237, SEPTEMBER 2014


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Der Nachklang zum Fest

In der Spital-Stadt Wenn ich an St.Gallen denke, kommt mir jene Stadt aus den 80ern vor mein Auge. Ich erinnere mich an jene seltsame Maestrani-Installation im Bahnhof. Wenn Omi und ich an die Olma gingen, blieb ich immer sehr lange stehen. Ich war fasziniert davon. Der Jahrmarkt. Die Riitschuel. Die vielen Gerüche. Halle 7. Es scheint mir, als wäre es gestern gewesen.

Sie ärgern sich? Sie freuen sich? Kommentieren Sie unser Magazin und ­unsere Texte auf saiten.ch oder schreiben Sie uns einen Leserbrief an redaktion@saiten.ch.

REAKTIONEN

Andreas Niedermann, ebenfalls als SaitenAutor am Fest, hat sich danach mit einem Mail gemeldet, unter anderem mit einem Satz, der künftig eingerahmt in jedem St.Galler Klo hängen soll: «Es war ein würdiges Fest für einen Zwanzig- und einen Dreissig-Jährigen, und eine solch geringe Arschloch-Dichte habe ich an einem St.Gallener-Fest noch nie erlebt». Dazu schreibt er auf seinem Blog Bedenkenswertes:

Ein würdiges Fest, so schien es mir Bislang galt das Diktum des amerikanischen Autors Gore Vidal: «Auf Partys (Feste) geht man nur wegen Sex oder Business.» Seit letzten Samstag ist das Bonmot überholt. Man geht auch auf Feste, wenn das Ostschweizer Kulturmagazin Saiten (und die Grabenhalle) Geburtstag feiert. Diesmal war es der zwanzigste (für die Grabenhalle gar der dreissigste.) Solche Anlässe sind ja eigentlich zum Fürchten. 30 Jahre Grabenhalle? Ich war bereits bei der Gründung zu alt, um jung zu sterben. Von Saiten ganz zu schweigen.

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St.Gallen ist aber auch der Ort, an den meine Schwester notfallmässig eingeliefert wurde, als sie einen Fieberkrampf erlitt. Obwohl dies schon dreissig Jahre her ist, erinnere ich mich noch gut an die Angst meiner Mutter, den leblosen Körper meiner Schwester. In St.Gallen wurde ich vor bald zwanzig Jahren am Kiefer operiert. Ich war gerade mal neunzehn Jahre alt. Ich litt Schmerzen und ich verlor meinen Geschmackssinn. Der Sommer aber war sehr heiss. Später begleitete ich Paula zu ihrem Orthopäden nach St.Gallen. Wir marschierten keine weiten Strecken mehr. Jetzt führte ich Omi an der Hand, so wie sie mich als Kind an der Hand genommen hatte. Vor über zwei Jahren erfuhr ich, dass Anna Aerne, meine Urgrossmutter, 1947 an ihrer Brustkrebserkrankung im Spital in St.Gallen verstorben ist. Als ich vor zwei Wochen ihre Todesanzeige fand, man stelle sich vor, ein Blatt Papier, das über 65 Jahre alt ist, wusste ich auch, dass sie in St. Gallen beerdigt wurde. Sie liegt nicht auf dem selben Friedhof wie alle anderen meiner Familie. Zora Debrunner auf demenzfueranfaenger. wordpress.com/

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Das Fest zum Jubiläum 20 Jahre Saiten und 30 Jahre Grabenhalle vom 8./9. August ist vorbei – es war gross und bunt und am ­richtigen Ort im St.Galler Leonhardspark. Und sogar von Wetterglück begleitet. Kurzum: Ein Ansporn für die nächsten zwanzig Jahre Saiten. Hier im Heft, wie zuvor schon im Netz, noch einmal: grosser Dank an die Mittäterinnen und Mittäter, an die Besucherinnen und Besucher, Gönnerinnen und Gönner, Freundinnen und Freunde. Dass das Pärkli zwei Tage lang wuselte, von Kindern und Alten, von Zugewandten und zufällig Dahingeratenen, dass es vibrierte von Tönen und Gesprächen und Begegnungen, dass St.Gallen ein bisschen aufgekratzter und umarmender war als an durchschnittlichen Tagen: Das war für uns eine helle Freude. Sascha Erni hat stimmungsvoll fotografiert – von ihm stammen die Bilder hier. Zora Debrunner, die Thurgauer Bloggerin, die am Fest las, hat danach ihre StadtErinnerungen niedergeschrieben. Unter anderem dies:


Saiten 09/2014

Saiten 09/2014

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Wer das Magazin nicht kennt, der möge es ruhig mal damit versuchen, schon aus dem Grund, weil sich die Macher seit Jahren erfolgreich um Unabhängigkeit bemühen. Der Veranstaltungskalender ergibt – zusammengerollt – ein waffenscheinpflichtiges Totschlaginstrument. Soviel ist in dieser Ecke des Schweizerlandes los. Für mich, ehrlich gesagt, zuviel. Aber das ist heute das Ding mit der «Kultur»: Sie ist der Konsum der Konsumkritischen. Der letzte gefühlte Freiraum in der Enge der Kleinstadt, wo das Wilde und Zufällige, das Böse, das Aufregende, das Andere und das Unverständliche nur noch in der «Kultur» erfahren werden darf. Und wer heute «Hopp, Kultur» brüllt, der ruft eigentlich nach weniger «Kultur», nach jenen Dingen, die eben nicht zu konsumieren sind. Aber dieser Widerspruch existiert seit den 80er Jahren. Oder vielleicht schon immer. Trotz allem. Ein würdiges Fest, so schien es mir, dem fünfsiebtel Misanthropen. Nach zwanzig Jahren gehört man dazu. Saiten zu St.Gallen. St.Gallen zu Saiten. Sie sind nicht eins geworden, nicht verschmolzen – im Gegenteil: Saiten ist der «Wiener Falter» der Ost-

schweiz: Unverzichtbar. Mit kritischen Blick auf das Tun und Treiben der Machtvollen und mit Verständnis für die Belange der weniger Machtvollen. Als ich St.Gallen, nach zwei Jahren Wirken, Trinken und Werken, verliess, gab es Saiten noch nicht. St.Gallen, das muss ich inzwischen sagen, ist einfach super: Ich komme gerne her und fahre gerne wieder weg. Das nennt man im dummen Neusprech wohl eine win-win-Situation. Jedenfalls, ich lese täglich Saiten. Und dabei bleibt es auch weiterhin. Andreas Niedermann, Wien, auf songdog.at/blog/ Die letzten Fest-Nachwehen: Die Video­ kolumne Schäfers Stunde ist jetzt online. Die nächste folgt bestimmt. Und nebenan als «Einspruch»: Eine kritische Nachbemerkung zum Fest.

Einspruch: Bettina Dyttrich Alles beim Alten Es war ein gutes Fest. Ein schöner langer Tisch unter den Bäumen, ein euphorisches Stahlberger-Konzert vor einem angenehm gemischten Publi­ kum, grossartige Antipasti vom Wandercatering. Viele gute Leute wieder einmal versammelt. Und ich kam mir wieder einmal wie die grosse Spielverderberin vor. Nein, ich hätte auch nicht fünfzig Prozent Musikerinnen auf der Bühne erwartet. Das wäre tatsächlich schwer zu erfüllen. Aber null Prozent?! An der Lesung eine Autorin, Zora ­Debrunner, und eine Zeichnerin, Lika Nüssli. Dazu die Gantruferin Gabriela Baumann. Das wars. Mich selbst als Pausen-DJ zähle ich jetzt nicht dazu, denn ich wurde nicht angefragt. Ich habe mich aufgedrängt. Ich weiss nicht, wie das Programm genau zustande gekommen ist. Und nein, ich habe nichts gegen die Männer, die aufgetreten sind. Aber ich dachte eigentlich, es habe sich etwas ­geändert. Nachdem die Saiten-Redaktion in den ersten zehn Jahren tatsächlich extrem männer­dominiert war, beteiligten sich in den letzten zehn Jahren immer mehr Frauen als Redaktorinnen, Autorinnen, Gestalterinnen. Die Geschlechterdiskussionen, die Frauensitzungen vor der Märznummer 2007, die freundliche Hartnäckigkeit von Sabin Schreiber – es schien ein bisschen zu wirken. Und ein paar Bands sind auch ent­standen, in denen Ostschweizerinnen spielen. Aber an diesem Fest schien es, als habe nichts ­davon stattgefunden. Fazit: Auf den Bühnen standen in diesen zwei Tagen über dreissig Männer und drei Frauen. Für den Film «A Little Mountain Village» hat B ­ arbara Affolter kürzlich auf saiten.ch einen Frauenanteil von 18 (Redezeit) bis 23 Prozent (Bilder) ausgerechnet. An diesem Fest waren wir nicht einmal bei 10 Prozent. Fällt das niemandem auf? Finden das alle normal? Bettina Dyttrich

REAKTIONEN


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1964 war alternative Kultur in St.Gallen noch ein Fremdwort. Wie kam es zur Gründung der ­Kellerbühne? Am Anfang standen die Kabaretts: das Cornichon, das ­Fédéral, in St.Gallen das Sowieso. Sie traten in Wirtshaus­ sälen auf. In den 50er-Jahren folgte daraus eine eigentliche Kellertheater-Bewegung quer durch die Schweiz. Die Kellerbühne gehört mit Gründungsjahr 1964 zu dieser ­Geschichte. Die Initiative ging hier vom Kabarett Schnodergoofe aus, dem späteren Sälewie. «Kennen Sie einen Keller, aus dem wir ein kleines Theäterchen basteln könnten?», hiess es in einem Aufruf. An der St.Georgenstrasse wurden sie dann fündig. Was Kabarett betrifft, ist die Kellerbühne auch nach fünfzig Jahren in St.Gallen noch fast allein. Sonst aber hat sich die Zahl von Räumen unge­ heuer ­erweitert, mit Grabenhalle, Palace, Kugl, ­Theater 111, Kultbau, Tivoli, Parfin de siècle etc. Ein Glück oder eine Gefahr? Wir haben beschränkte Kapazität, trotz inzwischen 166 Vorstellungen im Jahr muss ich sehr viele Absagen erteilen. Schon deshalb ist das ein Glück. Wer kreativ ist, will eine Bühne. Neue Spielorte sind ein Auffangbecken für die ­Vielzahl an Produktionen. Es entsteht Neues, auch Dinge, die weniger an einen «etablierten» Ort mit seinen Quali­ tätsansprüchen passen, wie es die Kellerbühne ist.

Stichwort «Theäterchen»: In der Geschichte der Kellerbühne taucht wiederholt der Vorwurf auf, das Programm sei zu wenig bissig, und man habe die aktuellen Kleintheater-Entwicklungen verschlafen. Hat sich das geändert? Es gab unterschiedliche Phasen. In den ersten Jahren machte Norbert Bischof mutige Dinge, er holte Alfred Rasser oder den jungen Franz Hohler, zeigte aktuelles Schauspiel. Fred Kurer pflegte als Leiter danach Kabarettisten wie Kaspar ­Fischer, Georg Kreisler, Hanns Dieter Hüsch, Franz Josef Bogner. Unter Renward Wyss kam es 1974 zur Kehrtwende, er sah die Kellerbühne als Forum für Laientheater. Auch wenn Bruno Broder, Liana Ruckstuhl, Kurt Schwarz wieder andere Akzente setzten, blieb die Kellerbühne bis Ende der 90er-Jahre stark vom Amateurtheater geprägt. Seit 2004 jedoch hat sie sich inhaltlich und auch baulich grundsätzlich erneuert. Sie gehört heute zu den wichtigen Kleintheatern der Schweiz, spiegelt in erster Linie die aktuelle Kleinkunst, bietet daneben aber immer noch dem Cabaret Sälewie und der St.Galler Bühne Gastrecht. Gibt es auch ein politisches Anliegen? Die Kellerbühne hat sich seit jeher politisch neutral ver­ halten. In einem alten Sitzungsprotokoll habe ich den Satz gefunden: «Es ist niemandem erlaubt, sich in der Keller­ bühne politisch zu betätigen.» Eine einseitige politische Linie zu verfolgen, wäre auch nicht mein Ding und fände kaum Rückhalt bei den Mitgliedern. Mir geht es in umfassenderem Sinn um den Menschen. Wie gehen wir mit der Welt und den Mitmenschen um? Solche gesellschaftskritischen Fragen interessieren mich, überparteilich.

POSITIONEN

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Vor fünfzig Jahren ging die Kellerbühne St.Gallen auf – ihr Leiter Matthias Peter über den Spagat zwischen Humor und Ernst.

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Redeplatz «Wenn ich anfange auszuschliessen, kommt es nicht gut»


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Fast gleichzeitig wie die Kellerbühne wurde 1965 das Africana an der Goliath­ gasse eröffnet. Das «Aff» war Rebellion, die Kellerbühne bürgerlich – die Fronten waren damals noch klar. Und heute? Ganz klar waren die Fronten nicht. Neunzehn Jahre lang, bis zur ­Eröffnung der Grabenhalle, war die Kellerbühne im B ­ ereich der Kleinkunst praktisch allein auf dem Platz, da trat auch ein Popautor wie Urban Gwerder oder der Hippie Urs Graf auf, es gab Jazz, Unterschied­ lichstes war möglich, auch eine gehörige Portion Rebellion. Trotzdem haftet der Kellerbühne bis heute ein bürgerlicher Touch an. Gut, unsere ­Vorstellungen fangen um 20 Uhr an … ­Vielleicht ist das bürgerlich. Ich glaube aber, dass sich solche Fronten auflösen, gerade bei den Jüngeren. Die Kellerbühne hat ein durchmischtes Publikum, auch altersmässig. Und bei der Arbeit für das Jubiläumsbuch habe ich gestaunt, was da alles im Keller über die Jahre Platz hatte. Viele gehen in die Kellerbühne, um sich zu entspannen und zu amüsieren. Es ist die ewige Diskussion: Spielen wir Komödie oder ­Tragödie? Wer lässt sich auf was ein? Und wer hat den Kopf frei in einer Gesellschaft, die ihre Leute immer mehr ausbeutet und ihnen kaum Freiraum lässt, sich mit «schweren» Stoffen zu beschäftigen? Da den Ausgleich zu finden, ist nicht einfach. Grundsätzlich kann auch übers Lachen Erkenntnis transportiert werden. Das ­verbreitete Urteil, die Kellerbühne spiele nur lustiges Zeug, stimmt trotzdem nicht. Wir haben eine Schiene für anspruchsvolles literarisches Theater. Für diese stehe ich ganz klar ein. Das Publikum kommt auch ins ­Sprechtheater? Immer mehr. Wir haben mit etwa dreissig Besuchern ­angefangen, jetzt sind es um die siebzig. Und insgesamt war 2013/14 ein Rekordjahr mit einer Gesamtauslastung von siebzig Prozent. ­Offensichtlich stimmt die Mischung. Die Kellerbühne kann nicht nur auf eine einzige Klientel zählen. Deshalb mache ich bewusst ein WellenProgramm. Hutzenlaub & Stäubli zum Auftakt, dann ein Theaterstück von Julian Barnes – und daneben sollen auch olma- oder fasnachts­ taugliche Produktionen Platz haben. Wenn ich anfange auszuschliessen, kommt es nicht gut. Matthias Peter, 1961, ist seit 2004 Leiter der Kellerbühne St.Gallen. Im Appen­ zeller Verlag erscheint zum Jubiläum sein Buch Applaus und ­Zugaben. Buchver­ nissage ist am 22./23. September in der Kellerbühne.

Stadtpunkt Die Klötinorm

Es muss irgendwann Mitte Juli gewesen sein, als ich Pfahlbauer bei der Orientierung im Neumarkt helfen konnte. Es stellte sich heraus, dass er ein Coop-Kind ist und daher dem Migros-Kundenleitsystem abhold. Das war auch schon das einzig Neue, das ich diesen Sommer in dieser Stadt erfahren habe, der Rest sind allerhand befürchtete und jetzt bestätigte Irrtümer zur Zurichtung und fahrlässigen Ökonomisierung St.Gallens. Der Reihe nach: Seit dem Film A Little Mountain ­Village gibt es eine Definition für magistrales Freiraumverständnis, die sogenannte Klötinorm, welche besagt, dass Freiräume mit der Stadtlounge beginnen und mit dem ­Klosterplatz enden. Am 8. August wurden im Tagblatt vier «Modellvorhaben zur Verbesserung der Freiräume» vorgestellt, die durchaus an der Klötinorm orientiert sein könnten. Eines davon soll «Entscheidungshilfen für die Revitalisierung von Arealen mit Umnutzungspotential» liefern. Das verheisst nichts Gutes, folgt es doch einer rein raumplanerischen Logik und meint kaum einen zentralen Ersatz für das Rümpeltum oder den bisher mediterransten Ort in St.Gallen, das Klubhaus. Wenig später durften wir dann erfahren, dass vor 2022 nicht mit dem Abschluss der Neugestaltung des Marktplatzes zu rechnen ist. Das wäre verkraftbar, wenn die Vorschläge dazu nicht so handzahm wären. Etwas mehr Mut zum öffentlichen Raum würde uns geduldiger stimmen, als Ideen, denen man anmerkt, dass sie allein darauf angelegt sind, Einsprachen zu verhindern. Immerhin ist damit die Diskussion über das «neue Herz» St.Gallens, wie die NZZ den Marktplatz in sommerlicher Harmonieseligkeit nannte, wieder eröffnet. Damit sollten wir allerdings sofort beginnen und nicht kurz vor Baubeginn im 2019. Dabei können wir auch klar machen, dass uns der Kniefall des Stadtrats vor der Parkplatzlobby so richtig wütend macht. Irgendwo hört der Spass auf. Zum Runterkommen habe ich mir das Video zum Song Diese Stadt gehört schon längst nicht mehr uns von Christoph & Lollo angeschaut, wo St.Gallen prominent vertreten ist. Es wird Zeit, dass wieder etwas Bewegung entsteht im grünen Ring. Pfahlbauer hat im Neumarkt übrigens nach Olivenpaste gesucht. Soviel zum Thema Mediterranisierung. Dani Fels, 1961, ist Dozent an der FHS St.Gallen und Fotograf. Er schreibt monatlich die Stadtkolumne in Saiten.

Interview: Peter Surber, Bild: Tine Edel

POSITIONEN


WISSENSWERTES ÜBER CANNABIS ERFAHREN Als Rauschmittel verrufen, wird Cannabis andererseits schon seit Jahrhunderten auch als Heilmittel verwendet. Wie nie zuvor steht die therapeutische Wirkung im Fokus der Wissenschaft. In der Folge erlauben immer mehr Staaten den Konsum des Krauts für medizinische Zwecke. Die Stiftung Suchthilfe setzt sich dafür ein, auch hierzulande eine Debatte über Vor- und Nachteile der aktuellen Drogenpolitik zu führen. Möchten Sie mehr darüber erfahren oder einen Diskussionsbeitrag leisten? Wir freuen uns, wenn Sie sich melden. T: 071 244 75 38 | E: info@stiftung-suchthilfe.ch

www.stiftung-suchthilfe.ch


Saiten 09/2014

Saiten 09/2014

Zeitgeist I Myschkin und die ­Menschenfreunde Durchfrorene Schultern, ein dünner Mantel, und «auf seinen Knien schaukelte ein dürftiges Bündel, in einen alten, verblichenen Foulard einge­ ­ schlagen, offenbar sein einziges Gepäcks­stück.» So armselig führt Fjodor M. Dostojewski den Helden seines Romans Der Idiot ein, der gerade nach einer Kur in der Schweiz nach Petersburg zurückkehrt im billigen Eisenbahnabteil: Fürst Lew Nikolajewitsch Myschkin. 27-jährig, Epileptiker, aus verarmtem Adel, ungeschickt in Alltagsdingen und im Umgang mit der besseren Gesellschaft, ein weiser Narr, kindlich mitleidsvoll, ein Menschenfreund: Dieser Myschkin ist, kurzum, eine der berührendsten Figuren der Weltliteratur. Und der tragischsten: Myschkin endet im Irrsinn, an der Leiche seiner Freundin Nastassja und deren Mörder Ro­ goschin, in einem Zustand, den der Autor als ein «nie gekanntes Gefühl ­ ­unendlicher, unausdenkbarer Trauer» beschreibt. Seit 2012 gibt es einen My­ schkin-Preis, benannt nach Dostojewskis Romanhelden. Gestiftet hat ihn ein sechsköpfiger Freundeskreis um den Philosophen Peter Sloterdijk. Der im Zweijahres-Rhythmus vergebene Preis solle «ein Zeichen setzen gegen den Zeitgeist», sagte Sloterdijk dem «Spiegel», denn: «Heute ist zu viel von Gier und viel zu wenig von Grosszügigkeit die Rede.» Ausdrücklich soll der Preis «beispielgebendes Verhalten im Bereich des sozialen Engagements, der Künste und der Ethik würdigen. Ausgezeichnet werden sollen Persönlichkeiten, die zu einem Klima der Toleranz beitragen, die ausserordentliche kulturschöpferische und ethische Leistungen erbracht haben und die sich durch ihr Werk und ein vorbildliches Leben im Sinne altgriechischer Ethik und moderner humanistischer Seelengrösse wie auch Generosität ausgezeichnet haben.» Eine grosse, eine Menschheits-Sache also. Preisträger 2012 waren der inzwischen verstorbene französische Résistance-Kämpfer Stéphane Hessel, der österreichische TierschutzAktivist Martin Balluch und der italienische Psychotherapeut Gaetano Be-

13 nedetti. 2014 bekam den Hauptpreis die Schwester des Dalai-Lama, Jetsun Pema, für ihre Arbeit in tibetischen Kinderdörfern. Die Ehrenpreise gingen an den Linguisten und Friedensaktivisten Noam Chomsky und an den St.Galler Ex-Bankier Konrad Hummler. Hoppla. Die Auswahl, so bizarr sie anmutet, hat System: Sloterdijk, berüchtigt unter anderem durch seine Überlegungen zum «Menschenpark» und gerade mit seinem neusten Buch Die schrecklichen Kinder der Neuzeit auf dem Markt, wählt offensichtlich aus, wer ihm an Eigensinn nicht allzu weit nachsteht. Leute wie Chomsky, der als Linguist, Globalisierungskritiker und Friedensaktivist verehrt und zugleich mit anarchistischen Neigungen und kruden Sympathien für französische Holocaust-Leugner in Verruf gekommen ist. Wie Balluch, der in Österreich einen spektakulären Prozess gewonnen hat. Oder wie Hummler, der gegen alle Vernunft und Zeitläufte das Bankgeheimnis verteidigte und so seine Bank in den Untergang riss – mit mehreren hundert Millionen Franken Gewinn aus dem Verkauf aber seinen Sturz abfedern konnte und jetzt das Hotel «Krone» in Speicher umbaut; auf der Bauplane prangt eine goldene Krone. Myschkin würde, wenn schon, eine Dornenkrone tragen. Unwidersprochen blieb bei der Vergabe in Leipzig, dass Laudator Frank A. Meyer Hummler als «militanten Demokraten» würdigte. Unkommentiert blieb die Tatsache, dass die Preisstifter die Preissumme locker aus ihrer Portokasse bezahlen können. Die 10’000 Euro, die jeder aus dem «Freundeskreis» beiträgt, verdient der gefragte Redner Sloterdijk durchschnittlich pro Auftritt. Hanebüchen aber bleibt vor ­allem, dass der bedauernswerte Fürst Myschkin für diese weder grosszügige noch selbstlose, sondern selbstverliebte «Ich-bin-ein-Menschenfreund»-Ins­ze­ nierung seinen Namen hergeben muss. Sloterdijks jüngstes Buch beginnt mit dem Satz «Der Mensch ist das Tier, dem man die Lage erklären muss». Hummler hatte bei der Preisvergabe (laut leipzig.info) immerhin etwas bescheidener gesagt: «Kein Mensch darf sich über den anderen erheben, nicht positiv und nicht negativ.» Peter Surber

POSITIONEN

Zeitgeist II Für eine verliererfreie Gesellschaft Sich ganz zu befreien aus dem Kreislauf von Missgunst und Neid bleibt wohl eine der grössten Herausforderungen an die Menschheit. Neid ist unberechenbar, das Motiv oft unklar. Neid gehört zur untersten Kategorie der Gefühle, niedriger als Eifersucht, die zwar verwandt, doch gleichsam «menschlicher» erscheint, weil sie einfacher nachvollziehbar ist. Neid liegt auch unter der Rachsucht, welche zumindest klare – wenn auch meist düstere – Motive hat. Und dann ist da noch der Hass, der entsteht, wenn man die oben beschriebenen Gefühle weder rechtzeitig los wird noch befriedigen kann. Der Hass ist ein pralles Gefühl, zielgerichtet, gefährlich und voller Energie, doch ebenso unkontrollierbar wie der Neid. Im Gegensatz zum Neid enthält der Hass viel Leidenschaft, die sich nach aussen nur schwer verbergen lässt. Das macht ihn wiederum fassbarer als den verdrückten, subkutanen Neid. Auch grosszügige Menschen können hassen; doch können sie auch neidisch sein? Neid gleich Niedertracht als Haltung, Hass gleich Niedertracht als Affekt. Und unbewältigter Neid auf die «Besserweggekommenen» gleich Faschismus, wenn der daraus entstehende Hass zum System ausgebaut wird. Ein System, das zum Ziel hat, die vermeintlich «Überlegenen» zu Unterlegenen zu machen. Befriedigung im Erniedrigen und Vernichten der «Zugutweggekommenen» zu finden. Faschismus als brachiale Methode, die (selbst-)zerstörerischen Kräfte des eigenen Neids zu bewältigen? Überwindung des Faschismus durch Schaffung einer verliererfreien Gesellschaft? Aus: Peter Liechti: Lauftext – ab 1985, Vexer Verlag St.Gallen 2010. Man sollte nicht aufhören, Liechti zu lesen, auch nach seinem Tod, hat man uns ans Herz gelegt. Deshalb hier Liechti – zeitlos zeitgemäss.



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Sebastian Stadler Beute Nr. 2

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BLICKWINKEL


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Konsum, Kult und Kultivierung von Cannabis: Die Illustrationen zum Titelthema stammen von der Fotografin Linda Voorwinde. 1986 in Rotterdam (NL) geboren, studierte sie an der Willem de Kooning Academy Rotterdam und an der Universität der Künste Berlin. Zur Zeit ­absolviert sie den Master in Fine Arts an der ECAL Lausanne. In ihren Arbei­ten beschäftigt sie sich mit Konsumthemen, dem Umgang mit Verbrauchsgütern, dem ­Wirt­schafts­leben und der Rolle der Fotografie in diesem System. Die Serie wurde in Rotterdam aufgenommen.


ÜBER

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So verschieden die Gründe auch sein mögen, bestraft werden alle fürs gleiche. Immerhin etwas ist fair an der Hanfpolitik. Uns war das scheissegal damals, im Sommer ’99. Wir hatten uns und ein Problem mit dem Leben. von Corinne Riedener

Bier war meine Einstiegsdroge. Gras hingegen ist meine Ausstiegsdroge, noch heute. Und ich bin immer noch am Kiffen. Wesentlich moderater allerdings als vor zehn oder fünfzehn Jahren, und auch nicht mehr täglich. Ausserdem pflege ich zum Gras mittlerweile, wie bei Rauschmitteln üblich unter Erwachsenen, einen typisch schweizerischen ­Umgang: Ich lege einen Vorrat an. Ähnlich wie ich die paar Kisten Wein kaufe, wenn der Preis stimmt, nur dass das Gras nicht besser wird mit der Zeit. Höchstens trocken, und entsprechend übel im Abgang. Ursprünglich, mit fünfzehn, sechzehn, wollte ich nur diesem kleinen, phallischen Dorf entkommen, das mich jahrelang am Ich-Sein und -Werden gehindert hatte. Bis ich begriff, dass es die eigene Provinzialität ist, die unsere Köpfe ins Kleine zwingt. Umso wichtiger, dass ich versuche, über mich selbst hinwegzudenken, und bei mir hilft Gras, wenn auch nicht dauerhaft. Selbst heute, mit dreissig, lege ich noch Wert auf dieses Ritual vor dem Einschlafen. Oder pathetisch formuliert: ­Kiffen bremst meinen Kopf, mein monotones Karussell der inneren Wenigkeit, aus dem ich ständig Auswege suche. Weil ich nicht dem eigenen Schwindel erliegen will. Und ja, selbstverständlich habe ich auch noch legalere Strategien. Schön gefährlich wäre es ja, wenn der Zweck jedes Suchtmittel heiligen würde. Obwohl, wenn ich grad ehrlich bin; ­eigentlich haben wir, meine Freunde und ich, noch immer irgendeinen Grund zum Kiffen gefunden… Den ersten hatte ich 1999. Damals, mit fünfzehn, als ich noch glaubte, dass Pubertät etwas Vorübergehendes ist und nicht einfach Leben genannt wird, wenn man sich fertig daran gewöhnt hat, befand ich mich in einem Tief. Blöderweise hatte ich der Welt meine Faszination gestanden und mich ihr willig zu Füssen gelegt. Was geschehen ist? Sie hat mich übergangen. Buchstäblich, weil sie nämlich nicht auf mich gewartet hatte, und ich daraufhin erwartungsschwer liegen blieb. Meinen Freunden – ihre Namen tun hier nichts zur Sache, deshalb nenne ich die weiblichen alle Nina und die männlichen kurz Tom – erging es ähnlich damals, und so begaben wir uns alle zusammen auf die Suche nach Zielen. Unterwegs im Sommer ’99 sind wir dann eben aufs Kiffen gestossen. Zum Glück, meine ich im Nachhinein, da wir dringend sowas wie eine gemeinsame Identität brauchten zum Alter. Als Kinder der 80er-Jahre waren wir ja vieles, nur nie etwas richtig, ausser ratlos. Zu jung, um noch Punk zu sein, aber zu alt für ein Selfie. Techno war böse, Hip Hop schon voll, Schlager waren out und Gitarren gezähmt. Und Liebe war nicht Sehnsucht, sondern Porno mit Herzblut. Sowieso waren alle TV-Sender mit Latenightund Talkshow-Trollen besetzt und das Millennium die Enttäuschung des Jahrtausends – kurzum: Unser Leben war eine Einkaufsstrasse voller Secondhand-Shops. Nun gut. Aber wie sollten wir dazu gut Zukunft machen in unseren RetroShirts, wenn wir gestrandet waren im Sommer ’99, der ja kaum mehr war als der blasse Schnappschuss seiner bescheidenen Verheissung? Gras jedenfalls, so befanden wir einstimmig nach diversen Feldversuchen, eignete sich geradezu ideal, das karge Jahrtausend-Finale lautstark genug zu ignorieren. Die Welt musste warten. Unsere Ausbildung auch, so lebensfern wie sie daherkam, in der Mittelschule, am Gymnasium, im KV oder sonst einer Stifti. Das Beste war der Arbeitsweg. Vor fünfzehn Jahren gab es nämlich was, das heute nur

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Schrubä, mülä, wigglä und trüllä

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19 noch ein Gerücht vom Gerücht ist: die SBB-Raucherabteile. Dort wurde dann richtig professionell Dampf abgelassen, ganz ernsthaft, meine Guten, da konnten ja nur Schäden bleiben. Nicht selten hat der ganze Wagon am selben Joint ­gezogen, oder an fünfen, auch mit Aktentasche, Bluse oder Anzug. Courant normal schon fast, zumindest im Zug ­zwischen St.Gallen und Rorschachs Feierabend. Kein Wunder, schliesslich war man in den 90er-Jahren nicht so ­engherzig wie heutzutage, wo die Köpfe sicher, aber nicht vom Kiffen vernebelt sind. Ums Jahr 2000 pflegte die Schweiz noch eine relativ konstruktive Hanfpolitik und liess viele Grasläden zumindest gewähren. Die Justiz machte erst einen auf rat-, dann auf tatlos und schliesslich auf kulant ob der damaligen Lücke im BetmG (alles unter 1% THC zählte nicht als illegale Substanz), was schliesslich dank der aufkommenden Hanfshops viele grüne Steuermillionen in die Bundeskasse gespült hat. In Sachen Gras war die Schweiz also definitiv nah an der Welt damals und praktisch auf einer Stufe mit Holland gemessen an ihrer Hanf­shop-Dichte, die etwa um 2002/2003 ihren Höhepunkt ­erreicht hat. Ja, damals hatten wir definitiv Ahnung von Ganja und fast auch vom Fortschritt: Legalisierung war wiederholt Thema, was nichts heissen muss, wie die letzten Jahre beweisen, aber in der öffentlichen Debatte hörte man immerhin Worte wie «Entkriminalisierung». Im St.Galler Hotel Ekkehard schwebten die Joints sogar wie Hilfspakete von der Decke, das müsste, glaube ich, an einer der letzten Hanfparaden gewesen sein. Auch Weieren, Gübsen- oder Bo­ densee waren stets fleissig umsäumt vom Nebel aus Lachen und Staunen, und ich, immer schon nah am Wasser, war zudem noch eine der wenigen, die sich nächtelang zurauchen durften, damals in Rorschach, über dem Löwen Pub an der Hauptsrasse, wo Haschfondue nie nur Gerücht war. Ich liebte diesen Ort. Und er hatte die besten Töggelichästen der Alpennordseite, wo ich lange verlieren musste, um das Gewinnen zu lernen. 2001 hat die Stadt den «Sör» ge­ schlossen. Weil die Bar ein Drogenumschlagplatz sei. Ein gutes Jahr später war dann auch in den Hanfshops fertig mit lustigen Duftsäcklein, wie die Polizei mit Nachdruck, Repression und Razzien zum Ausdruck brachte. Angeblich, weil die Kriminalität im Hanfbusiness zuge­ nommen hatte. Bis 2003 ist dann ein Grossteil der Hanfshops auf den Schwarzmarkt zurückverschwunden, und mit ihnen auch die vielen Extra-Millionen der kiffenden Schweiz, die allein mit den Strafverfahren gegen Kiffer und ihre ­Dealer wohl auch nicht im Ansatz zu kompensieren gewesen sein dürften. Ab Januar 2005 reichte die Nulltoleranz bereits bis ans Steuer der Bekifften, nicht wie bei Bier- oder anderswie Trunkenen unter 0,5 Promille. Und im Kanton St.Gallen wurden derweil aus zwanzig null Geschäfte gemacht. Die Kiffer-Zahlen sind leicht gesunken seither und halbstabil weitersinkend, wenn man den Statistiken traut. Jedenfalls sollen derzeit laut Schätzungen zwischen 300’000 und 500’000 Personen gelegentlich eine Tüte rauchen. So oder so, das «Volch» hat eine Legalisierung abgelehnt 2008, auch wenn es zu den bekifftesten der Welt gehört. Oder gerade weil? «Die schlimmste Nebenwirkung von Cannabis ist die Strafverfolgung», meint die alte Narrenweisheit. Für mich als schnöde Teilzeitkifferin stimmts nur bedingt. Wür-

de ich auf offener Strasse erwischt, müsste ich, wenn überhaupt, eine Ordnungsbusse von fünfzig bis hundert ­Franken bezahlen, je nach dem, was die Polizei in meinen Taschen so findet. Damit könnte ich leben – im Gegensatz zu den Konsequenzen, mit denen all die Grasproduzenten und -händler der Schweiz fertig werden müssen, wenn sie auffliegen – Bernhard Rappaz, remember? Der umtriebige Hanfbauer aus dem Wallis wurde 2008 wegen Geldwäscherei und Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz zu fünf Jahren und acht Monaten verurteilt, was nicht wenige für übertrieben hielten. Hier gefeiert und dort geächtet, ist der Legalisierungsbefürworter nach insgesamt drei Hungerstreiks seit Frühling wieder auf Bewährung draussen. Was anderen blüht, will jeder Richter selber entscheiden, und wenn der Trend anhält, dann dauert das länger. Im letzten Jahr, sagen die Kriminalstatistiken, seien insgesamt 51’000 Personen verzeigt worden, 10’000 mehr als vor vier Jahren. Und das, obwohl die real beschlagnahmten Grasberge geschrumpft sind seit damals. Dass Cannabis in der Schweiz nach wie vor illegal ist, hat schon lange nichts mehr mit Realpolitik zu tun, ­sondern mit Realitätsverlust: Kiffen ist keine Kultur, sondern ein Wirtschaftszweig. Mit allem was dazu gehört: der ­Mythos, die Fachliteratur, die Forscher, die Prominenz, die Paraden, die Messen und Königinnen, das Merchandising, die Feinde, Vorurteile, Abzocker und Nerds. An der dreitägigen «Canna Trade» 2014 in Dietikon Ende August ­beispielsweise waren etwa 120 Unternehmen aus der ganzen Welt mit ihren Messeständen vertreten. Und dort toppt nur schon das Papes-Sortiment die allerkühnsten Kifferträume, ganz zu schweigen von der Auswahl an Seeds (Samen), die Bloody Skunk, Original Strawberry oder Critical Cheese heissen. Oder wie eine alte Bekannte: White Widow. An­ genommen, ich wollte damit mein eigenes Zeug growen (anbauen), könnte ich mir für unschlagbare 799 Euro die ­brandneue «Grow In One Hydro Box» zulegen, ein Mini-Indoor-Zelt für bis zu acht Pflanzen inklusive 250-WattGIB-Lighting, passendem Reflektor, Lüftungs- und Bewässerungssystem. Dünger gibts kostenlos dazu. Woher ich das weiss? Vom ganzseitigen Inserat im Juli-«Hanfjournal». Genauso gut hätte ich es auch im «Medijuana»-Magazin oder im «Soft Secrets» finden können, in der Auslage eines Fachgeschäfts, wie sie in jeder Stadt zu finden sind. Secrets gehört übrigens zu den bedeutendsten Magazinen der Hanfpresse. Das 1985 gegründete Gratis-Blatt aus Veghel (NL) erscheint sechsmal pro Jahr und in mittlerweile über zehn Sprachen und Ländern. Aktuelle Auflage: 1,5 Millionen. Was das Growen angeht, halte ich es wie mit dem Kochen: Wieso selber machen, wenn ich schon die Zutaten kaum aussprechen kann …Wer nämlich glaubt, es ­brauche nur ein bisschen Erde, Wasser und einen grünen Daumen, hat noch nie zwei Homegrower beim Fachsimpeln belauscht. Da sagt dann der eine so: «Damn, hab mein Gramm pro Watt schon wieder nicht geschafft! Was geht bei deiner Ernte?» Und die ungefähre Antwort: «Hab ja Dinachem auf Hydro gegrowt und es bei zwölf Pflanzen und zehntägiger Anwuchsphase immerhin auf 0,8 gebracht. Aber sollte wohl trotzdem den anderen Booster mal­ ­testen…» – «Yep, und auch den Standard-Reflektor austauschen», rät dann sein Kumpel möglicherweise, «gegen den Adjust und einen Cooltube».

HASCHISCH


ÜBER

Corinne Riedener, 1984, ist Saiten-Redaktorin.

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Beispiel, und daneben noch hundertmillionentrilliarden andere «Endverraucher». Die Grower-Toms hatten den Markt entdeckt. Und endlich haben sie diese AngebotNachfrage-­Sache begriffen, die in der Oberstufe immer so diffus geblieben ist. So wagten die Toms schliesslich den Eintritt und zogen ihr ganzes Herbalkapital zusammen, um es gesittet zu verticken. Wir anderen haben angepackt beim Ernten, Schnibbeln und Co., was uns, nebst den guten Zeiten, auch einen Extra-Brocken feister Hanfwerks­ kunst bescherte. Die Toms waren Könner, kamen vom See und suchten den Rorschacherberger Dope-Daddy-Olymp. Etwa zwei Monate lang. Dann hatten sie Schulden und je eine Vorstrafe. Heute erscheint mir das alles so einfach, aber so war das nun mal, zwischen Kindheit und Geilheit. Wir hatten diesen ollen Kiffergroove, den ausgerechnet jene immer am doofsten fanden, die ihn insgeheim schätzen. Uns wars egal, wir hatten nur Sommer. Es gab sogar Zeiten, da hätten wir fast an uns geglaubt. Weil dieses GanjaKollektiv-Ding uns aufgefangen hat, alle zusammen und als einzelne, unsere weichen Knie und Herzen stützend dafür gesorgt hat, dass wir uns langsam zurechtfinden konnten und in abgewetzten Kinder­schuhen grosse Fussstapfen erkunden. So hatten wir den Soundtrack und exakt zwei Traktanden: Gras rauchen und rummachen. Hilft zwar beides beim Einschlafen, aber die Joints waren wesentlich leichter zu haben und wieder loszuwerden im Notfall. Jedenfalls haben wir einiges verraucht um die Jahrtausend­ wende, aber wir haben verdammt viel erlebt, während wir nicht rumgemacht haben. So wurde Marie Jane unsere gemeinsame erste Liebe, und für diesen einen Sommer brauchten wir nur sie und den See, um uns lebendig zu ­fühlen.

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20 Als erfahrene Kifferin verstehe ich gerade noch, dass es offen­ bar ums Graszüchten geht. In einer selbstversorgerischen Grössenordnung, nicht im grossen Stil. Ansonsten sagt mir diese Konversation genau nichts. Obwohl, damals als wir vollbeschäftigt damit waren, uns über die Pubertät hinweg­ zukiffen, haben dauernd irgendwelche Leute von irgend­ welchen Mini-Plantagen in ihren Kellern, Duschen, Garten­ häuschen, Garagen und sogar Kofferräumen erzählt. Die Gespräche drehten sich in der Regel um Seeds, Mutterpflan­ zen, Düngemittel, Blütenstände, und hin und wieder auch um die vielen Mamis und Papis, die auf keinen Fall etwas da­ von erfahren durften. Ehrlich gesagt, hat mich dieses ­Züchten und Kreuzen schon damals genervt, zumindest überfordert, schliesslich war schon das reale Growen – wachsen ohne erwachsen zu werden – eine mühsam zu be­ wältigende Anspruchsvölle. Meine Mitkiffer indes waren growtechnisch zugänglicher, Tom eins und zwei haben exakt zwei Bücher und Wochen gebraucht, bis auch sie atemund pausenlos ihren «Eigänabau» beschwärmten. Durch­ schnittlich vier bis fünf Pflanzen, wenn mich nicht alles täuscht, für ihren persönlichen Bedarf und das eine oder an­ dere Geburtstagsgeschenk. Tom eins ist übrigens Gärtner geworden, sagt Facebook, und ziemlich gefragt, was mich null überrascht. Ständig stoned versorgt von unseren Hobby-­ Growern, war unser loses Ganja-Kollektiv, so verstanden wir uns, ein noch tollerer Haufen Outcasts: Tom drei zum ­Beispiel war unser Bong Constructor und konnte so gut wie alles in eine Wasserpfeife verwandeln: PET-Flaschen, ­Bierdosen, Erdlöcher, Fondue-Caquelons, Gummistiefel oder die heute noch legendäre Gasmaske aus dem Army Shop. Nina eins war spezialisiert auf Dreadlocks, Henna-Tattoos und Augentropfen, ich und Nina zwei mochten es schnör­ kelloser und haben uns auf die ursprünglichste aller KifferKompetenzen konzentriert: Joints bauen. Schrubä, mülä, wigglä und trüllä. Und wir bauten auch nicht irgendeinen «Ofä», sondern nur erstklassige «Hünz» – nachdem die ­gefühlte Ewigkeit endlich überstanden war, die wir damals gebraucht hatten, bis wir zittrig unseren ersten eignen Joint anrauchen konnten, ohne dass uns die Mischung vor­ ne oder hinten oder aus sonst einem Loch fiel. Eine lustige Zeit. Nina drei beherrschte mit 17 das ganze Filter-Alpha­ bet, konnte selbst die lottrigsten Zugbillets mit wahlweise ­einem Gross- oder Kleinbuchstaben in der Mitte zusammen­ rollen. Und ich? Stand auf den Gesamteindruck. Total und bis in den Tod. Scheiss auf Bongs, Blunts, Bobbys, Coo­ kies, Chillams, Mühlen und all den Schnickschnack, mich reizt die schlichte Schönheit; Rauch. Schielen, wenn die Glut ihrem Ende zukriecht. Wenn es knistert im ­Dunkeln, und rotglühend klar wird, wie die weisse Hülle in schwarzes Nichts zerfällt, mit jedem Zug mehr, und be­ ständig abbrennt, still vor sich hinstirbt, Erinnerung wird. Ich könnte noch lange erklären, wieso mir Spiral­ filter lieber sind, rückwärts bauen eleganter ist, Kleb­ streifen launisch oder Papes-Fetzen am Filter feucht und unsexy sind, wenn man zu mehrt dran nuckelt. Aber das wäre wohl ­ähnlich sinnreich wie ein Dreifach-Profi-ChutneySteamer in meiner Wohnung. Oder eben selber growen. Unsere Toms waren sich zum Glück darüber einig, dass auch abseits der komfortablen Herbalzone faszinierende Ge­ schöpfe ­warten: Tom drei und wir treudreisten Ninas zum


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Problemzone Kiffen

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Eine Schimpftirade. von Tom Combo Dies gleich vorweg: Ich mag Kiffermentalität nicht und ich finde Leute, die mit Cannabis-Emblemen, Mary-Jane-­ Kleidern, -Käppchen oder irgendwas Ähnlichem rumlaufen, ebenso beschränkt wie Politiker, die immer noch glauben, ein Verbot von Cannabis mache irgendeinen Sinn. Mein erstes Problem, das ich mit Cannabis hatte, war, dass mir davon übel wurde. Das zweite war politischer Natur. Ich fragte mich, woher das Zeug stammte, das wir so zu rauchen pflegten. Gutes Zeug übrigens, zum Teil so dunkel und formbar, dass es mir gelang, damit ein bei einer Demo gefundenes Gummigeschoss perfekt nachzubilden. Also fragte ich bei den Importeuren nach (Liebe Polizei, das ist alles schon lange her und die Leute sind alle tot). Sie sagten mir nicht gerade den Namen ihrer Geschäftspartner, aber aus ihren Informationen konnte ich schliessen, dass wir von der philippinischen New People’s Army beliefert wurden, was mir nicht gefiel, weil sich die Steinzeitmarxisten dort drüben neben ihrem nicht ganz unverständlichen bewaffneten Kampf gegen das Regime auch mit Erpressung und dem ­Töten ­unschuldiger Zivilisten befassten. Ich fragte mich also, was es für einen Sinn machte, sich hier gegen ge­ waltbereite ­Uniformierte zur Wehr zu setzen, während man andernorts gewaltbereite Gruppierungen mit seinem ­Konsum ­unterstützte. Mein drittes Cannabis-Problem entstand, als ich vor etwa zwanzig Jahren bei einer Aktion mitmachte, bei der rund hundert Leute in einem «Landbote»-Inserat mit ­ihrem Namen bestätigten, schon einmal gekifft zu haben. Dies brachte mir neben den Kosten für das Inserat ein – zugegebenermassen lustiges – Verhör, eine Busse und ­einen Telefonanruf meiner Eltern ein. Über den Daumen gepeilt hat sich die Existenz von Cannabis für mein Leben also nicht gelohnt. Obwohl, wäre Kiffen legal gewesen, hätte ich mindestens zwei dieser Probleme nicht gehabt. Ein ­Inserat wäre nicht nötig gewesen und wir wären nicht von der NPA, sondern vielleicht von einem netten Bergbauern aus dem Heidiland beliefert worden. Das mit der Übelkeit wäre jedoch geblieben, hätte ich nicht aufgehört zu rauchen. Die Probleme, die andere im Zusammenhang mit Cannabis haben, sind beträchtlich grösser. Wenn ich mich in meiner Altersgruppe umschaue, schält sich in etwa ­folgende Regel heraus: Je öfter, je stärker und je länger ­jemand geraucht hat, desto schlechter ist die psychische ­Verfassung der jeweiligen Person. Ob dies eine Folge des ­Konsums ist oder vielmehr eine schlechte Seelenlage Grund für den Konsum war, kann ich nicht sagen. Letzteres dürfte jedoch eher der Fall sein. Es lässt sich belegen, dass insbesondere Patienten mit Traumafolgestörungen Cannabis oft als Selbstmedikation einsetzen. Weder ­haben die Thera­pierenden in der Regel ein ausreichendes Wissen über Cannabis, noch besteht eine vernünftige

­ öglichkeit, die ­tägliche Dosis an THC und Cannabidiol mit M der Einnahme anderer Medikamente abzustimmen. Ausserdem zwingt es psychisch labile Menschen dazu, sich auf illegale Weise zu versorgen. Das bedeutet hohe Kosten und oft ein problematisches Umfeld. Denn ­neben vielen netten Leuten, die mit Cannabis handeln, gibt es auch einige, die Pestizid-verseuchtes, gestrecktes Zeug verkaufen und die nicht zurückschrecken, wenn es darum geht, die Abhängigkeit ihrer instabilen Kundschaft ­auszunutzen. Angesichts der sozialen Probleme, die im Zu­ sammenhang mit Cannabis entstehen, ist es seltsam, dass es eine staatlich kontrollierte Abgabe für die stärkere Droge Heroin gibt, sich die Behörden jedoch trotz vielversprechender Ansätze mit der Cannabisabgabe immer noch schwer tun. Das BAG argumentiert damit, dass die gesetzlichen Voraussetzungen dafür nicht gegeben seien. Doch Gesetze ­lassen sich ändern, Punkt. Selbstverständlich soll eine Liberalisierung nicht so vor sich gehen wie Ende der 90er, als ohne gesetzliche Änderungen plötzlich Hanf-Shops aus dem Boden schossen ­ naufgeklärte und die Neuerungen schnelle Profiteure, u Konsumenten, nervige Teenies, eine überforderte Polizei und schliesslich verschiedene mafiöse Gruppierungen auf den Plan riefen. Eine Regulierung muss abgestimmt sein auf die internationalen Bedingungen und einhergehen mit einer unvoreingenommenen Aufklärung über die Droge sowie den entsprechenden Präventions­massnahmen. Zur Aufklärung gehört zum Beispiel, dass Cannabis bei ­Leuten, die eine entsprechende Disposition haben, Psychosen auslösen kann, dass Cannabis-Konsum vor allem in der Pubertät Beeinträchtigungen des Gedächtnisses zur Folge haben kann und dass Kiffen bei hohem Konsum abhängig macht. Einige Gelegenheitskonsumenten mögen immer noch denken, Cannabis sei ungefährlich. Die Realität sieht anders aus. Ich weiss von Indoor-Gras-Konsumenten, die wochenlang die Wohnung nicht verliessen und in einem Zustand waren, der demjenigen eines Junkies ziemlich ähnlich war. Und während sich die körperlichen ­Entzugssymptome bei Cannabis in Grenzen halten, ist die psychische Abhängigkeit bei hochdosiertem und längerem Konsum beträchtlich; ein Entzug kann unter anderem Aggressionen, Depressionen, Angstzustände und anhaltende Albträume bedeuten. Ebenso wie eine Liberalisierung der Drogenpolitik überfällig ist, braucht es eine Entmystifizierung der Droge. Also weg mit dem ganzen Kiffkulturmüll! Auf die Aussenwelt wirkt die bekiffte Version eines Menschen einfach nur dumpfer, langsamer, unzugänglicher, schlechter aussehend, verpeilter, gleichgültiger und vergesslicher als seine unbekiffte Version. Und das ganze Hippiescheiss-Drogenzeug ist einfach nur langweilig. Es gibt zwar gute Künstler, die ­kiffen, aber sie sind nicht gut, weil, sondern obwohl sie es tun. Und zu meinen, man könne bloss kreativ sein, wenn man kifft, spricht dafür, dass man entweder ziemlich un­inspiriert ist oder Probleme hat, die man lösen sollte, wenn man nicht als dementer Ü ­ -40-Kiffer enden will.

HASCHISCH

Tom Combo, 1965, ist Musiker, Autor, Journalist und DJ in Winterthur.


Szenen aus Tanger.

von Florian Vetsch

Die Garage. Es war schon tiefe Nacht auf dem Marshan. Der schwarze Asphalt warf die spärliche Strassenbeleuchtung nach dem Regen zurück. Die Neon­ reklame einer geschlossenen Teleboutique blinkte. Der Anwalt, mit dem ich ein paar Drinks gekippt und mich in ein Gespräch vertieft hatte, bog in eine Seitenstrasse ein und schlüpfte plötzlich unter einem zu zwei Dritteln heruntergelassenen Garagentor durch. Wir betraten einen grossen ­finsteren Raum. Anfangs war fast nichts zu sehen. Es roch nach Öl und Benzin. Zuhinterst schimmerte ein Kerzenlicht. Dort sassen im Schatten der ­Autos Abderrahman und sein Bruder auf umgedrehten Harassen. Sie ­schnitten und siebten im schwachen Lichtkreis der einen Kerze frischen Kif. Wir setzten uns zu ihnen, tranken einen Tee mit, rauchten. Worte wurden kaum gewechselt. Nach zwei Stunden ungefähr zog ich mich zurück.

Check-in. Abdelkader hatte den Eng­ länder, der im Hotel Rembrandt untergekommen war, zwei Wochen lang überall im Norden von Marokko herumgeführt, ihm Cap Spartel, Asilah, Ceuta, Tetouan, Chefchaouen, das Rif, Ketama gezeigt. Der Tag der Abreise kam und der Guide hatte versprochen, den Fremden noch zum Flughafen zu begleiten. Beim Check-in wollte der Engländer seinen Koffer zusammen mit einer Ledertasche aufgeben. Letztere hatte er in einem Laden in der ­Medina mit Abdelkaders Hilfe ordentlich heruntergehandelt. Sie wog schwer, denn sie enthielt neben Babouches, zwei Djellabahs, Schmuckstücken für seine Frau und anderen Souvenirs auch einen zusammengerollten Teppich. Er stellte also den Koffer und dann die Ledertasche auf die Waage. Da machte der Flughafenbeamte, der den während des zweiwöchigen Marokko-Aufenthalts etwas verwilderten Engländer die ganze Zeit beobachtet hatte, den Mund auf und forderte: «4000 Dirham!» – «Wieso 4000 Dirham?», fragte der Engländer, der nur noch wenige hundert in der Brusttasche seiner Jeansjoppe stecken hatte. Da tauschte sich der Beamte kurz mit Abdelkader auf Arabisch aus und meinte dann: «Ah, das macht 210 Dirham. Ihr Gepäck ist zu schwer.» Der Engländer bezahlte verdutzt. Als er anschliessend mit Abdelkader einen letzten Kaffee vor dem Zoll trank, erklärte ihm dieser: «Er hat mich gefragt, ob Haschisch in der Ledertasche sei.»

Hot Spot. «Wie lange rauchst du schon?» – Der Engländer war zum dritten oder vierten Mal ins Café Hafa gekommen, diesmal hatte er sich aber zum ersten Mal oben gleich neben dem Eingang unter das Vordach des Café-­ Hauses hingesetzt und war nicht auf die Terrassen hinausgegangen, die schilfbestandenen, die vis-à-vis von Andalusien steil zum Meer abfielen. Er hatte da eine Viertelstunde gesessen, unter Marokkanern, hinaus auf die Strasse von Gibraltar geblickt, dem langsamen Gang der Schiffe zugeschaut, aber alsbald realisiert, dass er hier auf der heissesten Stelle der ­ganzen Stadt sass. Die Dirhamscheine flogen nur so von Hand zu Hand, und die vorpräparierten Säcklein wechselten ebenso den Besitzer, ein Kommen und Gehen. Als der bestellte Minztee auf dem Taifor stand, ging die ­ Sebsi an den Engländer. Er nahm einen Zug und reichte die Pfeife weiter. – «Wie lange rauchst du schon?», fragte ihn der wohl gegen die vierzig gehende Tanjaoui neben ihm. – «Ungefähr seit ich achtzehn bin», antwortete der Engländer. – «Ich selbst rauche, seit ich zwölf bin», fuhr der Tanjaoui fort, «jeden Tag. Meine Schwester hat vor kurzem geheiratet, einen Spanier; sein Boot hat heute um vier in der Früh vor Tangers Küste angelegt, mit viel Kokain an Bord, erstklassigem. Interesse?» Aus: Florian Vetsch: Tanger Trance. Mit Fotos von Amsel und einem Vorwort von Abdelwahab Meddeb, Benteli Verlag, 2010

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Die heisseste Stelle der Stadt.

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Aufstieg und Fall der Cannabis-Medizin

Bis dahin hatte die einheimische Heil- und Nutzpflanze mit dem botanischen Namen «Cannabis sativa» bereits eine jahrtausendelange Geschichte. Hanf enthält je nach Klima eine charakteristische Kombination von 66 verschiedenen Cannabinoiden. Die beiden wichtigsten davon, THC und CBD, sind für zahlreiche pharmakologische Wirkungen ­verantwortlich. In Europa wurden die ersten Cannabis-Heilmittel im frühen 19. Jahrhundert eingesetzt, unter anderem bei Schmerzen verschiedenster Art, bei Rheuma, Asthma, Krämpfen, Durchfall oder Gicht. Der von Orientrei­senden mitgebrachte indische Hanf («Cannabis indica») hatte deutlich höhere THC-Gehalte und verschaffte auch bei Leiden wie Migräne, Menstruationsbeschwerden, Keuchhusten, Asthma und Schlafstörungen Linderung. Allerdings wuchs durch die stärkere psychoaktive Wirkung auch die Skepsis gegenüber der Pflanze. Um 1900 war der vorläufige Höhepunkt in der Erforschung von Cannabis und seinen Anwendungen erreicht. Zu dieser Zeit stellten verschiedene Pharmaunternehmen bereits qualitativ hochwertigen Rohstoff und ­Cannabis-Präparate her. In der Folge wurde Cannabis zunehmend durch chemische Medikamente wie Chemotherapeutika, Impfstoffe und synthetische Schlaf- und Beruhigungsmittel ersetzt. ­Zudem gelang es selbst den renommiertesten Apothekern nie, ein standardisiertes Cannabis-Präparat für eine zuverlässige Therapie herzustellen. Als 1970 alle Cannabis-Medikamente verboten wurden, war die Pflanze als Heilmittel ­bereits seit längerem völlig bedeutungslos geworden.

Hürdenreicher Weg zum Medikament

Für Forschungszwecke blieb Cannabis jedoch immer verfügbar. Die Errungenschaften der modernen Biochemie er­ möglichten es, die Wirkungsweise von Cannabis ans Licht zu bringen. 1964 wurde die molekulare Struktur des THC

ÜBER

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Als Cannabis 1951 ins Betäubungsmittelgesetz aufge­ nommen wurde, hatte die vielseitige Pflanze bereits eine lange Karriere als Heilmittel hinter sich. Vom «Lach­ erreger» aus dem alten China über Tinkturen gegen Hühneraugen bis zum modernen Schmerzmittel: Etappen eines Phytomedikaments. von Cathrin Caprez

Das Haus 33 des Kantonsspitals St.Gallen liegt an der ­Rorschacherstrasse 95, Bea Goldmans Büro im ersten Stock. Die promovierte Pflegefachfrau arbeitet seit 2003 für das damals neu gegründete Muskelzentrum, zu seiner Zeit ein Novum in der Schweiz. Im Zentrum ein und aus gehen vor allem Patientinnen und Patienten mit der Diagnose Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und anderen musku­ lären oder neuromuskulären Krankheiten. Viele leiden an heftigen Krämpfen und Spastik; «Gstabigkeit», wie es Frau ­Goldman nennt. ALS gilt wie auch Multiple Sklerose als ­unheilbar, und dennoch sei es immens wichtig für den Krankheitsverlauf, den Betroffenen eine möglichst hohe Lebensqualität zu bieten. Halb verstohlen, halb verschmitzt erzählt Bea Goldman von den oft zufälligen Entdeckungen, durch welche die ALS-Patienten auf die lindernde Wirkung von ­Cannabis stiessen. Die teils bizarren Geschichten davon, wie sich die Patienten das heilsame Kraut besorgten, lassen ­einen im Nachhinein ungläubig auflachen. Im Kern erzählen sie aber von leidenden Menschen, die sich aus Verzweiflung in der Illegalität behelfen müssen. Denn Cannabis und daraus hergestellte Produkte sind seit 1951 dem Betäu­ bungsmittelgesetz unterstellt.

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Vom Heilmittel zur Droge – und der lange Weg zurück


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25 von israelischen Forschern aufgeklärt. Knapp 25 Jahre später folgte dann die Entdeckung, dass der menschliche ­Körper ein natürliches Cannabinoid-System besitzt, bestehend aus sogenannten Endocannabinoiden und Canna­ binoid-Rezeptoren. In der Schweiz entwickelte sich insbesondere unter Leitung von Rudolf Brenneisen an der Universität Bern eine intensive Cannabis-Forschung mit einer Vielzahl von Publikationen über die Pflanze. Seit einigen Jahren ­bemüht sich Dr. Brenneisen gemeinsam mit Bea Goldman, ein natürliches Cannabis-Präparat einfacher zugänglich zu machen. Der Abstimmungssonntag vom 30. November 2008 war in dieser Hinsicht ein wichtiger Tag. Zwar wurde die Hanf-Initiative abgelehnt, die der medizinischen Verwendung von Cannabis Tür und Tor geöffnet hätte. Zugleich wurde aber das revidierte Betäubungsmittelgesetz angenommen. Dieses erlaubt seither den Anbau, Handel und die Anwendung von Cannabis für die Arzneimittelentwicklung und für medizinische Anwendungen bei schwerwiegenden Krankheiten. Allerdings ist dafür eine Ausnahmebewilligung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) erforderlich. Der legale Weg zu einem Cannabis-Heilmittel existiert also mittlerweile, ist aber vielen Ärztinnen und Ärzten nicht bekannt, ausserdem ziemlich aufwendig und auch nicht ganz einfach: Vor dem Bezug eines Cannabis-Heilmittels benötigt ein ­Patient von der Ärztin die Bestätigung, dass die konventionellen Medikamente nicht genügend wirkungsvoll waren. Sie beantragt in einem solchen Fall beim BAG eine Bewilligung für ein Cannabis-Heilmittel und übernimmt gleich­ zeitig die volle Verantwortung für dessen Verschrieb. Ausserdem ist sie verpflichtet, dem BAG halbjährlich über die Behandlung Bericht zu erstatten …

verschrieben und gegen eine patientenspezifische Ausnahmebewilligung erhältlich sein. Cannabis ist ein Heilmittel, davon ist auch die FMH überzeugt, der Berufsverband der Schweizer Ärztinnen und Ärzte. Es lägen fundierte internationale Studien vor, die eine Wirkung von Cannabis unter anderem bei chronischen Schmerzen, bestimmten Tumoren, entzündlichen Darmkrankheiten und den Spasmen von Patienten mit Multipler Sklerose, Tourette-Syndrom oder Parkinson nach­ weisen. Der Zugang wie auch der Einsatz von Cannabis zu medizinischen Zwecken sollte gemäss FMH deshalb ver­ einfacht ­werden und in einem ersten Schritt mit einer sachlichen und rationalen Diskussion begonnen werden. Wenn selbst die Ärzteschaft von der heilsamen Wirkung von Cannabis überzeugt ist, fehlt also tatsächlich nur noch ein Lieferant für Cannabis in einer konstant hohen Qualität. Rudolf Brenneisen, Bea Goldman und Rolf Locher trauen das einem innovativen Anbauer aus der ­Region zu. Ihnen schwebt die Idee eines vollständig in der Schweiz hergestellten, natürlichen Cannabis-Präparates vor – womit die umstrittene Pflanze vielleicht endlich wieder zu ihrem früheren Ruhm als Heilmittel käme. Cathrin Caprez, 1982, hat Umweltchemie studiert. Sie lebt und arbeitet in St.Gallen.

In Herisau wird geforscht

So aufwendig sich das auch anhört, das eigentliche Problem liegt beim so genannten «Cannabis-Heilmittel», erklärt Rolf Locher. Er ist der Leiter Qualitätsmanagement der Herisauer Firma Hänseler Swiss Pharma, die eine BAG-Be­ willigung besitzt für die Entwicklung und Herstellung von Cannabis-Heilmitteln. Die Firma stellt im Auftrag von ­Apotheken ölige Lösungen des synthetischen THC (Dronabinol) her, die ein Arzt mittels patientenspezifischer ­Ausnahmebewilligung verschreiben kann. Dronabinol ist zwar nur ein Einzelstoff der Cannabis-Pflanze, der sich aber in standardisierter Form eignet für klinische Patientenstu­dien auf Wirkung, Nebenwirkungen und Dosierung. Viele Patienten machen aber deutlich bessere Erfahrungen mit dem Wirkstoffgemisch von natürlichem ­Cannabis. Und genau hier wird es schwierig für die Firma Hänseler: Nebst den 66 Cannabinoiden können Hanf­ pflanzen mehr als 450 verschiedene Stoffe beinhalten. Ein solches Präparat zu standardisieren, also auf die immer ­gleiche Weise herzustellen, gehört zur ganz hohen Kunst der Phytopharmazie. Rolf Locher ist vom Potenzial der natürlichen Cannabis-Heilmittel überzeugt. In Zusammenarbeit mit Bea Goldman entwickelt das Unternehmen derzeit ein natür­ liches Cannabis-Öl, das gemäss inoffiziellen Erfahrungen vieler Patientinnen und Patienten bereits in sehr geringen Dosen Wirkung zeigt. Auch dieses Öl wird nur ärztlich

HASCHISCH

Mini-Glossar trans-Δ9-Tetrahydrocannabinol: THC, psycho­ aktiver Wirkstoff der Hanfpflanze; wichtigstes ­Cannabinoid im Drogenhanf Cannabidiol: CBD, weiteres natürliches ­Cannabinoid mit medizinischer Wirkung (z.B. beim Dravet-Syndrom) Dronabinol: synthetisches THC, hergestellt aus dem in Orangen- oder Zitronenschalen enthaltenen Cannabidiol Sativex: erstes dronabinol-basiertes Marken-­ Medikament; zugelassen für Multiple Sklerose Cannabinoidsystem: körpereigenes System aus Cannabinoid-Wirkstoffen (Endocannabinoiden) und dazugehörigen Rezeptoren (Andockstellen) im Gehirn Phytopharmaka: aus Pflanzen gewonnene ­Heilmittel; meist Vielstoffgemische, was eine exakte Beschreibung ihrer Wirkung erschwert


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Drogen machen Karriere

auf Droge die Kulturgeschichte der Amphetamine nach und hält ebenfalls fest, dass der Amphetaminkonsum nicht ­selten der reinen Produktionssteigerung diente. Als Beispiele nennt er Johnny Cash, Jean-Paul Sartre oder Andy Warhol.

Leistungssteigerung dank ­illegaler Substanzen: Drogen sind zum Arbeiten da, nicht zum Chillen und Liebhaben – sagt zu­ mindest die Tendenz. von Katharina Flieger

Im «künstlichen Paradies»

Bereits 1850 trafen sich im Pariser «Club des Hachichins» (Klub der Haschischesser) Schriftsteller wie Théophile ­Gautier, Charles Baudelaire, Gérard de Nerval, Honoré Balzac und Maler wie Honoré Daumier oder Eugène Delacroix, die sich, in arabische Gewänder gekleidet, Selbstversuchen mit Haschisch hingaben. In Les Paradis artificiels beschreibt Baudelaire ausführlich die unterschiedlichen F­ormen und Phasen des Haschisch-Rausches. Auch der Philosoph und Literaturkritiker Walter Benjamin widmete sich in persönlichen Notizen dem Haschisch. Die Reihe bekannter Denker und Künstlerinnen liesse sich beliebig ­erweitern, ebenso wie die Art der Drogen (LSD, Meskalin, Opium, MDMA etc.), die Antrieb oder Gegenstand der künstlerischen Produktion waren. Das weitverbreitete Bild vom kreativitätsfördernden Drogenkonsum ist jedoch, zumindest teilweise, ein ­verklärtes, besonders im Fall der Amphetamine. Die synthetisch hergestellte Substanz mit stimulierender Wirkung ­wurde 1887 erstmals synthetisiert und kam in den 1930erJahren als Medikament auf den US-Markt. Nachdem ­Amphetaminderivate im Zweiten Weltkrieg die Soldaten zu höchstmotivierten und aggressiven «Kampfmaschinen» ­werden liessen, nutzten in den 1960er-Jahren Künstler in Westeuropa und vor allem Amerika deren aufputschende Wirkung. Der Berliner Künstler und Autor Hans Christian Dany zeichnet in seinem Buch Speed – Eine Gesellschaft

ÜBER

Katharina Flieger, 1982, ist Saiten-Redaktorin.

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Die berauschende Wirkung von Bier, Wein, Cannabis oder Schlafmohn erkannten und nutzten Menschen in unterschiedlichsten Erdteilen seit mehreren Jahrtausenden; natürlich vorkommende Drogen werden bis heute in tradi­ tionellen kultischen und schamanischen Kontexten genutzt. Cannabis hat sich dabei in den 1960er-Jahren zur Aussteigerdroge und zu einem Symbol gegen die bürgerliche Lebens­ weise entwickelt, nachdem dessen Anbau als Nutzpflanze in den USA noch im Zweiten Weltkrieg stark propagiert wurde. Heute hat sich Cannabis längst zur Alltagsdroge ent­ wickelt; laut «Sucht Schweiz» ist Gras hierzulande unter den illegalen Drogen die meistkonsumierte.

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Drogen für die Effizienz

Und heute? Die Rolle der Drogen veränderte sich mit der Gesellschaft – und diese sich wiederum mit den verfügbaren Substanzen. Mit prekären Arbeitsverhältnissen, erhöhtem Leistungsdruck und grösserer Konkurrenz nahm auch die Vielfalt der konsumierten Stoffe zu. Heute ist die Produk­ tivität das Mass aller Dinge, ob im Job oder am Wochenende: Alles ist einer effizienten Lebensgestaltung unterworfen – auch die Freizeit. Selbst die Pause nach einer anstrengenden Arbeitswoche will mit Sport, Kindergeburtstagen, Weiter­ bildungen, Vereinsarbeit oder Partys von Freitagabend bis Sonntagnachmittag richtig «genutzt» sein. Damit geht es heute weniger um den klassischen Rauschzustand, sondern vielmehr um die Verbesserung der psychischen und physischen Leistungsfähigkeit. Für die Krise beispielsweise, die mit dem Zusammenbruch von ­Lehman Brothers begann und das Finanzsystem an den Rand des Zusammenbruchs brachte, gibt es nach Ansicht des ­britischen Drogenexperten David Nutt vor allem einen Grund: den Kokainkonsum der Banker. Zu viele hätten diese Droge genommen, seien dadurch allzu euphorisiert gewesen und seien deshalb zu grosse Risiken eingegangen. Nicht nur bei Bankern, auch in der Politik wird zu illegalen Suchtmitteln gegriffen, wie der Fall des kürzlich zurückgetretenen deutschen SPD-Abgeordneten Michael Hartmann zeigt. Er gab zu, Crystal Meth genommen zu haben, weil er seinen Job gut machen wollte und hoffte, dadurch leistungsfähiger zu werden. Laut jüngsten Medienberichten soll der MethKonsum in Deutschland 2012 um das Zehnfache gestiegen sein gegenüber dem Vorjahr, in den USA hat Crystal Meth die Drogen Kokain und Heroin schon längst überholt. Eine andere leistungssteigernde, allerdings harmlosere Substanz findet sich seit einigen Jahren zunehmend in den Schulzimmern und – zweckentfremdet – an Partys: Ritalin, das bei ADHS verschriebene Medikament, hat auf «gesunde» Menschen eine gegenteilige Wirkung und wird deshalb gerne als Dopingmittel gebraucht. Die omnipräsente Verfügbarkeit von Waren und Informationen spiegelt sich auch im Drogenkonsum: Alle Substanzen sind verfügbar, alle konsumierbar. Illegale Substanzen lassen sich übers Internet bestellen: Foren ermö­ glichen zudem den Austausch von Erfahrungen und Tipps. Ritalin, Speed, Kokain, Cannabis, Benzo­diazepine, Schüler und Studentinnen, Multimediaverkäuferinnen und Mütter, Fernfahrer, Bauarbeiter, Politikerinnen und Pflege­ personal: Der Konsum drogenähnlicher Substanzen zieht sich quer durch alle Schichten. Neben Wirkung und Risiko liegt ihr Unterschied jedoch vor allem im Grad ihrer gesellschaftlichen Akzeptanz – als Genussmittel geschätzt, als Medikament anerkannt, als Droge geächtet. Die Realität hinter diesen Begriffen jedoch hat wenig mit den Definitionen unserer Gesetzbücher zu tun.


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Ofenröhre wird Katze

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Hauptzüge der ersten Haschisch-Impressionen Geschrieben 18. Dezember [1927] 3 ½ Uhr früh. von Walter Benjamin

1. Geister schweben (vignettenhaft) hinter der rechten Schulter. Kühle in dieser Schulter. In diesem Zusammenhang: «Ich habe das Gefühl, dass ausser mir 4 im Zimmer sind.» (Umgehung der Notwendigkeit sich mitzuzählen).) 2. Erläuterung der Potemkinanekdote durch die Er­ klärung: Suggestion sei: einem die Maske (des eignen ­Gesichts id est des Vorzeigenden) vorzuzeigen. 3. Verschrobene Äusserung über die Äthermaske, die (selbstverständlich) auch Mund, Nase etc. habe. 4. Die beiden Koordinaten durch die Wohnung: Keller – Boden/Horizontale. Grosse horizontale Dehnung der Wohnung. Zimmerflucht, aus der die Musik kommt. Aber vielleicht auch Schrecken des Korridors. 5. Unbegrenztes Wohlwollen. Versagen der zwangsneurotischen Angstkomplexe. Der schöne «Charakter» tut sich auf. Alle Anwesenden irisieren ins Komische. Zugleich durchdringt man sich mit ihrer Aura. 6. Das Komische wird nicht nur aus Gesichtern, auch aus Vorgängen herausgeholt. Man sucht Anlass zum ­Gelächter. Vielleicht stellt sich auch nur darum so vieles, was man sieht, als «arrangiert», als «Versuch» dar: ­damit man darüber lachen kann. 7. Dichterische Evidenzen ins Lautliche: ich stelle an ­einer Stelle die Behauptung [auf], eben hätte ich in der Antwort auf eine Frage das Wort lange Zeit nur durch (sozusagen) die Wahrnehmung einer langen Zeit in dem Lautbestand der beiden Worte gebraucht. Ich empfinde das als dichterische E ­ videnz. 8. Zusammenhang; Distinktion. Man fühlt im Lächeln sich kleine Flügel wachsen. Man hat das Gefühl der Dis­ tinguiertheit u.a. weil man sich so vorkommt, als lasse man im Grunde in nichts sich zu tief ein: bewege, wie tief man auch dringe, sich i­ mmer auf einer Schwelle. Art Spitzentanz der Vernunft. 9. Es fällt einem sehr auf, in wie langen Sätzen man spricht. Auch dies mit horizontaler Ausdehnung und (wohl) mit Gelächter zusammenhängend. Das Pas­ sagenphänomen ist auch die lange horizontale Erstreckung, vielleicht kombiniert mit Abflucht in die ferne flüchtigwerdende, winzige Perspektive. In solcher Winzigkeit läge ein Verbindendes von der Vorstellung der Passage mit dem Lachen. (Vgl. Trauerspielbuch: verkleinernde Macht der Reflexion)

10. Ganz flüchtig taucht in einem Augenblick des Insich­ gekehrtseins so etwas wie eine Neigung auf, sich selber, seinen Körper [einige Wörter unlesbar] zu stilisieren. 11. Unlust zu Auskunft. Rudimente von einem Zustande von Entrücktheit. Grosse Empfindlichkeit gegen offene Türen, lautes Reden, Musik. 12. Gefühl, Poe jetzt viel besser zu verstehen. Die Eingangstore zu einer Welt des Grotesken scheinen aufzugehen. Ich wollte nur nicht hineintreten. 13. Ofenröhre wird Katze. Beim Wort Ingwer ist anstelle des Schreibtisches plötzlich eine Fruchtbude da, in der [ich] sofort darauf den Schreibtisch wiedererkenne. Ich erinnerte es 1001 Nacht. 14. Unlustig und schwerfällig den Gedanken anderer zu folgen. 15. Man hat den Ort, den man im Zimmer einnimmt, nicht ganz so fest inne wie sonst. So kann einem plötzlich – mir ging es ganz flüchtig so – das ganze Zimmer voll Menschen vorkommen. 16. Die Leute, mit denen man zu tun hat (insbesondere Joël und Fränkel) sind mir sehr geneigt, sich etwas zu ­verwandeln, nicht fremd möchte ich sagen zu werden, nicht vertraut zu bleiben, sondern so etwas wie ­Fremden ähnlich sehen. 17. Mir schien: Ausgesprochene Unlust, mich über Dinge des praktischen Lebens, Zukunft, Daten, Politik zu ­unterhalten. Man ist an die intellektuelle Sphäre gebannt wie manchmal Besessene an die sexuelle, ist von ihr ­angesaugt. 18. Nachher mit Hessel im Café. Kleiner Abschied von der Geisterwelt. Winken. 19. Das Misstrauen gegen Essen. Ein besondrer und sehr akzentuierter Fall des Gefühls, was man bei Vielem hat: «Das ist doch nicht dein Ernst, dass du so aussiehst!» 20. Hessels Schreibtisch verwandelt sich als er von ­«Ingwer» spricht für eine Sekunde in eine Bude mit Früchten. 21. Mit dem Gelächter bringe ich in Zusammenhang das ausserordentliche Meinungsschwanken. Es hängt, ­genauer gesagt, unter anderm mit der grossen Detachiertheit zusammen. Ferner ist diese Unsicherheit, die möglicherweise bis zur Affektation geht, gewissermassen eine Projektion des inneren Kitzelgefühls nach aussen. 22. Auffallend ist, dass man Hemmungsgründe, die im Aberglauben etc. liegen und die man sonst nicht leicht benennt, ziemlich impulsiv ohne starken Widerstand frei heraussagt. In einer schillerschen Elegie heisst es «Des Schmetterlings zweifelnder Flügel.» Dieses zum Zusammenhange des Beschwingtseins mit dem Gefühl des Zweifels. 23. Man geht die gleichen Wege des Denkens wie vorher. Nur sie scheinen mit Rosen bestreut.

HASCHISCH

Aus: Walter Benjamin, Über Haschisch, Suhrkamp 1972, S. 65


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Das erste Mal vergisst man nie. Die erste Liebe, klar. Von ­einem anderen ersten Mal aber habe ich nur einen leisen Schimmer. Es muss im Sommer 1975 gewesen sein. Ich war fünfzehn, verkehrte im Café Baumgartner, nippte an einer Cola, aus der Jukebox klagten The Animals: There is a house in New Orleans, they call the rising sun …und an einer Wand hing ein einarmiger Bandit, in dessen Schlitz ich ­einmal mein letztes Fünffrankenstück steckte und fünf zurück erhielt. In diesem dämmrigen Lokal trafen sich die Langhaarigen. Ich war bloss ein Novize, den in dieser engen Welt niemand beachtete. Eines Tages erbarmte sich ein älterer Bursche, ein Bildhauer, der Bescheid wusste. Er kannte die Vorzüge von Rotem, Grünem, Goldenem, Schwarzem. Ein Gramm kostete fünf oder sechs Franken. Er fragte mich, ob ich eins rauchen möchte. Ich folgte ihm und einem Mädchen zum «Wächterhäuschen», das auf einer Anhöhe am Rande der Altstadt lag. Wo früher die Feuerwacht die Dächer Altstättens überblickte, entzündete der Bildhauer einen Joint, inhalierte geniesserisch und reichte ihn gönnerhaft an mich weiter. Schliesslich war meine Welt in Gold getaucht. Ob es an der Abendsonne lag oder an der Wirkung des Cannabis? Ob es mein erstes Mal war? Keine Ahnung. Womöglich rauchte ich das erste Mal in der ­Dachkammer eines Freundes. Das Bild, wie er das Shilom mit heiligem Ernst herumreicht, steigt auch fast vierzig ­Jahre später klar aus meiner Erinnerung, ebenso die konisch geformte indische Pfeife, um die sich meine Hände schlossen, ehe ich einen tiefen Zug nahm und den Rauch möglichst lange in den Lungen behielt. Was mir die Sinne mehr ver­ nebelte – die psychedelischen Ausschweifungen von Pink Floyd oder das Gemisch aus Tabak und Haschisch, ist ­verblasste Erinnerung, bleich und bedeutungslos. Mit dem spirituellen Brimborium konnte ich ohnehin nichts an­ fangen. Bei den meisten Gelegenheiten sagte ich also nein. Ich entdeckte in jener Zeit die Belletristik. Mich berau­ schten Kafkas Erzählungen, eine unheimliche, eine beängstigende Droge, von der ich Jahre nicht lassen mochte. Die Verwandlung, Gregor Samsa, der Käfer. Die Glaubensgemeinschaft der Kiffer blieb mir hingegen verschlossen. Der verpeilte Blick, die geröteten A­ugen, das Grinsen, das Gekicher, der verdämmernde Geist. Unvergessen bleibt mir allerdings ein Samstagabend, als ich mit einem katholischen Freund die Abendmesse besuchte, auf der Empore ein wahrscheinlich mit Opium ge­ strecktes Haschplätzchen verdrückte und nach verrichteter

Ein Rausch namens Leben

Mir genügten zunächst die wenigen Erfahrungen. Dieses Gift der Verblödung brauchte ich nicht. Es sagte mir nichts. Das Leben war auch ohne aufregend. Die Jahre gingen ins Land, die Mutter starb, ich verliess das Tal, ich heiratete, ich bestimmte über mein Leben. Was für ein betörender Rausch! Ich brach, angetrieben und getragen vom Übermut der Jugend, in die Welt auf, die mir gehörte. Alles schien möglich. Doch die Welt bot Widerstand. Sie liess sich nicht einfach nehmen. Sie gehörte mir nicht. Ich gehörte ihr. Sie machte mit mir, was sie wollte. Ich rannte gegen Wände, ich fiel auf die Schnauze, ich scheiterte. Und kehrte ins Tal zurück. Ohne es richtig mitzubekommen, fand ich mich in der Glaubensgemeinschaft der Trinker wieder, einer mächtigen Sekte, zu der hier fast alle Männer gehörten, ungeachtet ihrer Herkunft und gesellschaftlichen Stellung. Die Rituale der Trinker waren ganz von dieser Welt, keine Spur von Spiritualität, kein Brimborium. Gerötete Haut, schallendes Gelächter, manchmal Gebrüll, mitunter artete der Götzendienst aus in Gewalt gegen sich und andere. Hin und wieder brachte dieses verrohende Gift den Tod, junge Männer rasten mit ihren Autos an Bäume. Dieser Stoff war allgegenwärtig, eine legale Droge, bösartig und brandgefährlich. Das Café Baumgartner war noch da. Aber dort sassen nun, wie es sich für ein Café gehörte, ältere Damen bei Kaffee und Kuchen. Die Jugend des Tals verkehrte inzwischen in einer lärmigen Music Bar. Mitte der Achtzigerjahre erschien mir die Hascherwelt der 70er bieder und gemütlich. Inzwischen zog man sich auf Partys Koks in die Nase, man hockte wie selbstverständlich neben Junkies auf dem Barhocker und manchmal rauchte man einen Joint. Ich verdiente Geld, um zu leben, einen Beruf hatte ich nicht. Mein Leben war ein Durcheinandertal. Ich freundete mich mit einem Ex-Junkie an, der von Zürich ins Rheintal gezogen war, um clean zu bleiben, in der irrigen Annahme, hier sei kaum an Stoff zu kommen. Als

ÜBER

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Haschisch, vom ersten bis zum letzten Mal – eine persönliche Zeitreise. von Andreas Fagetti

Glaubenspflicht mit dem Velo ans Kantifest in Heerbrugg strampelte. Allmählich gewann die Droge Macht über uns. Die Musik halluzinierte ich als knallbunte, durch den Raum schwebende Planeten, die schwirrend in meine Iris ein­ drangen, meinen Körper durchpulsten, ihn wieder verliessen und in die Nacht davonrasten. Ein heisser Schneesturm ­fegte durch die laue Sommernacht. Als ich mich zu später Stunde auf den Nachhauseweg machte, verwandelten sich Autos in feuerspeiende Drachen. Wo die Strasse hätte abfallen müssen, stieg sie an, und wo sie in Wirklichkeit ­anstieg, fiel sie steil ab. Und als ich mich in mein Elternhaus schlich, war meine Mutter noch hellwach, weil sie die ­Ankunft von Verwandten aus Österreich erwartete. Sie entdeckte mich und sagte etwas unwirsch: «Andreas, du hast ja schrecklich gerötete Augen, bist du wieder mal zu schnell Velo gefahren?» Eltern und Lehrer waren damals ahnungslos, die Polizei war abwesend – selbst Jugendliche im idyllischen Rheintal der Siebzigerjahre wuchsen mit einer ver­ botenen Droge auf, einem weichen Gift. Manche, wie mich, streifte es bloss, andere begleitete es ins Erwachsenenleben. Und den einen oder anderen meiner Freunde liess es nie mehr los. Es führte sie ins Abseits, in die Welt der harten Drogen, aus der sie nie mehr zurückfanden in ein geregeltes Leben und an sich und der Welt irre wurden.

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Mein Körper fühlte sich ­gläsern an und zersplitterte


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ich mit fünfzehn meine ersten Joints rauchte, hing dieser Freund bereits an der Nadel. Jetzt bewohnte er zusammen mit seiner Freundin und einem anderen Ex-Junkie, der aus ­demselben Grund aus Zürich ins Rheintal gezogen war, eine riesige Dachwohnung in einem baufälligen Haus. Irgendwann war ich ihr Mitbewohner. Mein Freund, ein cleverer Mensch, kiffte ab und an und ging einer geregelten Arbeit nach. Alles schien in bester Ordnung. Ich arbeitete, wenn ich Geld brauchte. Sonst las ich innerliches Zeug, ich versuchte zu schreiben und soff. Mit der Zeit bekam ich mit, dass clean ein dehnbarer Begriff ist. Im Rheintal kam man leicht an Stoff. Koks, Heroin, LSD – kein Problem, schliesslich lag das Tal auf der Fluchtlinie der Balkanroute. Meine beiden Freunde nahmen es nicht mehr so genau. Sie genehmigten sich an Wochenenden den einen oder anderen Schuss. Manchmal lagen einige Linien Koks auf dem Küchentisch. Eine Nase voll, das eine oder andere Glas Gin Tonic, und ab in den Ausgang. Ich kam mit Streifschüssen davon. Ich hatte Glück. Und meine beiden Freunde waren wirkliche Freunde, jedenfalls keine Verführer. Es waren gute ­Zeiten, es waren schlechte Zeiten. Jahre später, ich war inzwischen überraschend als Journalist unterwegs, erfuhr ich vom Tod des einen Freundes. Wenn ich mich recht erinnere, fand man ihn am Weihnachtsmorgen tot in seinem Bett. Dem anderen begegnete ich Anfang der Neunzigerjahre während der Schellenacker-Zeit. Er war wieder auf der ­Gasse gelandet. Irrlichternd, fahrig, heruntergekommen.

­radikale Legalisierung aller Drogen würde diesen lukrativen Markt austrocknen. Leider gibt es kein simples Rezept. Es ist kompliziert, ich habe jedenfalls keine Vorstellung davon, wie eine radikale Legalisierung sinnvoll zu bewerkstelligen wäre, wie vor allem Jugendliche wirksam geschützt werden könnten. Das ist meine Hauptangst. Ich habe ­Kinder. Wie ich es persönlich halte, ist unerheblich. Ich bin 54. Ich habe mich mit Glück durchgeschlängelt und habe ­offenbar immer die richtige Abzweigung erwischt, eine, die weiterführte, jedenfalls keine Sackgasse.

«Komm morgen wieder»

Ob man durch Erfahrung wirklich klug wird, bezweifle ich. Doch manchmal hilfts. Zehn Jahre nach meinem ersten Joint nahm ich Abschied vom Haschisch. Ich folgte einer Einladung an eine Geburtstagsparty und kreuzte ange­ trunken auf. Der Hausherr bedrängte mich. Von diesem Kuchen, den seine Freundin, das Geburtstagskind, gebacken habe, müsse ich unbedingt kosten. Anstandshalber verdrückte ich ein Stück. Es war mit Haschisch versetzt, was ich nicht wusste. Es folgte eine beängstigende Nacht. Mein Körper fühlte sich gläsern an und zersplitterte irgendwann explosionsartig, ich brach zusammen, ich war panisch, ich rappelte mich auf, mitten in der Nacht klingelte ich Sturm im Spital. Der Pfleger, der die Tür schliesslich einen Spalt weit öffnete, warf einen Blick auf mich und sagte dann: «Komm morgen früh wieder.»

Bilder der Verelendung

Andreas Fagetti, 1960, ist Redaktor bei der «Woz».

Heute, da die Strassen beängstigend clean sind, gesäubert von allem, was die Ruhe und das wohlbehütete Auge stört, kann man es sich kaum noch vorstellen: die offene Szene unter dem Waaghaus, die notbehelfsmässig zusammen­ geschusterten Drogenverkaufsstände im Stadtpark, die Filterlifixer, diese elendesten aller Gestalten, das Durchein­ ander – ein Bild, als wäre die Hölle in die Welt gekommen. Die Bevölkerung war verängstigt, die Behörden waren total überfordert. Ich war ein radikaler Befürworter der Legalisierung aller Drogen. Die Ursachen der Verelendung ­waren im Wesentlichen in der Illegalität begründet, genauso das lukrative Geschäftsmodell der Drogenhändler. Mir taten die Menschen leid. Ich erinnere mich an eine Veranstaltung im Katharinensaal, als ein Arzt anregte, man könne die Junkies in ein Lager im Sittertobel sperren. Glücklicherweise ist es anders gekommen. Junkies sind im öf­ fentlichen Raum kaum mehr sichtbar. Aber das Sortiment im Drogensupermarkt ist tiefer und breiter denn je und es wird ständig ausgebaut. Drogen sind längst mitten in der Gesellschaft angekommen. In Dokumentationen auf Youtube reden junge Leute offen über ihre Erfahrungen, die ihnen Partydrogen und der Sound bescheren. Von Spiritualität und Liebe berichten sie. Modisch herausgeputzt, gesund, aus­ geglichen und aufgestellt. Die Mafia aller Länder lebt davon besser als je zuvor. Sie beherrscht mit den Milliarden, die sie erwirt­ schaftet, inzwischen ganze Staaten, bedroht den Rechtsstaat oder hebelt ihn aus und gefährdet die Demokratie, sie in­ filtriert mit dem illegalen Geld die legale Wirtschaft, baut ihre unheimliche (politische) Macht aus, ist den Fahndern und der sogenannten Drogenpolitik immer mehrere Schritte voraus. So richtig wahrhaben will das hier niemand. Eine

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Rapperwil-Jona Grosses Kino Was tut man als Veranstalterin eines Openair-Filmfestivals gegen Schwarzseher? Man blendet die Frevler mittels Scheinwerfern. Marianne Hegi, Rapperswiler Kinobetreiberin, hat dann doch davon abgesehen. Schliesslich wollte sie niemanden vergraulen. Das erwies sich als die richtige Strategie: In den folgenden Jahren entrichteten auch die Punks unter den Filmfreunden brav ihren Eintritt. Seit bereits 25 Jahren gehört das Kino auf dem Hauptplatz genauso zum Rapperswiler Sommer wie das alljährliche Lützelau-Schwimmen. Am Anfang träumte das Spectrum-Filmtreff-Team um Marianne Hegi von einem Filmfestival wie in Locarno: mit zahlreichen Filmen, einer Jury und der Verleihung des «goldenen Leuzi», in Anlehnung an das traditionsreiche Rapperswiler Kino Leuzinger. Doch der Stadtrat wollte kein Festival, das den Hauptplatz, der damals noch als Parkplatz diente, zehn Tage lang blockierte. Und so erhielt der Verein als erster Verein überhaupt im Sommer 1989 die Bewilligung für eine dreitägige Veranstaltung auf dem Hauptplatz. Eine kleine Sensation. Zum Jubiläum Ende Juli flimmerten jetzt wieder hochkarätige Filme über den Rapperswiler Hauptplatz – allesamt Schweizer Premieren. Unter anderem auch der neuste Wurf von Regisseur Clint Eastwood, der Musikfilm Jersey Boys, die mitreissende Geschichte der legendären US-Band The Four Seasons. Und weil das diesjährige Kino-Openair ein ganz besonderes war, stellte sich die Organisatorin vor dem Filmstart jeweils vors Publikum und erzählte Anekdoten. ­Marianne Hegi berichtete von filmischen Höhepunkten, von Dauerregen und technischen Missgeschicken. An einem der ersten Openairs etwa gab der Projektor kurz vor Vorstellungsbeginn den Geist auf. Den Film konnten Hegi und ihre Helfer trotzdem zeigen: Sie verlegten ihn kurzerhand ins Schlosskino. Auch bei schlechtem Wetter wich man in den nahen Kinosaal aus, manchmal auch sehr kurzfristig, was für Hektik sorgte. Schliesslich hätten die Filmrollen in der Eile reissen können. Doch mit der neuen, aufblasbaren Leinwand und der digitalen Vorführtechnik war das nicht mehr nötig. Von da an wurden die Filme bei jeder Witterung auf dem Platz unterhalb des Schlosses gezeigt: grosses Kino in historischer Kulisse. Kino liegt Marianne Hegi im Blut. Ihre Vorfahren, die Leuzingers, betrieben hierzulande seit 1906 mehrere Kinosäle und ein Wanderkino. In dritter Generation führte die 68-Jährige bis vor wenigen Jahren in Rapperswil das Kino Leuzinger an der Oberen Bahnhofstrasse sowie das kleinere Schlosskino. Heute kümmert sie sich noch um das Kino in Altdorf, das einzige im Kanton Uri, wo schon ihr Grossvater Filme gezeigt hatte. Blockbuster sind auch dort keine zu sehen, sondern kleine, regionale Filme wie der Älplerfilm Bergauf – bergab. Das Filmprogramm der Städte nachzuspielen, reiche nicht, findet sie. Keine Frage: Die eigenwillige Kinobetreiberin hat ihre Nische gefunden. Und Rapperswil eine kulturelle Institution beschert, die niemand mehr missen mag. Tatjana Stocker, 1970, arbeitet bei der Zürcher ­Bildungsdirektion und als freie Journalistin; sie lebt in Rapperswil-Jona.

Schaffhausen Nicht blendend, aber hitzig Personen, die normalerweise vor der Schaffhauser Kantonalbank zu finden sind: zvieri-essende Kantischülerinnen, verirrte Bahnhofs-Hänger, Bankkundinnen. Am 26. Juli aber – zur Bedeutung dieses Datums später mehr – versammelten sich rund 200 Personen vor der Kantonalbank: «Kundgebung gegen die Gewalt in Gaza» hiess das offiziell. Zu Beginn betonte Co-Organisator Serhat Köroglu, dass die Politik Israels, nicht aber das jüdische Volk kritisiert werden soll und rassistische Äusserungen nicht geduldet würden. Alsdann setzte sich der Zug in Bewegung gen Fronwagplatz, Männer vorne, Frauen und Kinder hinten. Sechs Polizisten und von den Demonstrierenden organisierte zehn Sicherheitsmänner sorgten für Ruhe und Ordnung. Derweil wurde kollektiv «Free free Pales­ tine», «Kindermörder Israel» und allerlei Arabisches gerufen, palästinensische und türkische Flaggen spazierengetragen, bevor es zum St. Johann weiterging, wo die Teilnehmer mit einem Imam beteten. Die Demo dauerte eineinhalb Stunden, sie war erlaubt und lief friedlich ab, liess die Verwaltungs­ polizei verlauten. Zum wütenden Konflikt im Gelobten Land tun wütende Nicht-Palästinenserinnen und Nicht-Israelis in aller Welt ihren Unmut kund. Das ist nicht falsch und hat Demos beider Seiten verdient. Zentral sind dabei aber die geregelten Umstände der Kundgebung. Ein Leserbrief von Israel-Freunden in den «Schaffhauser Nachrichten» etwa kritisierte, sie hätten Flagge zeigen wollen und seien von der Verwaltungspolizei im voraus mit der Begründung abgewiesen worden, Flaggen seien allgemein nicht erlaubt; eine Regel, die nicht eingehalten wurde, wie Bilder der Demo zeigen. Aufpassen können hätte die Polizei auch beim Datum der Demo: Der 25. Juli war der iranische al-Quds-Tag (der arabische Name Jerusalems), an dem vielerorts die Befreiung Jerusalems von den zionistischen Besatzern gefordert wird. Die Organisatoren der Schaffhauser Kundgebung antworteten auf Anfrage, dass kein Zusammenhang bestehe zum Demo-Datum. Man soll niemandem Verbindungen vorwerfen, wenn sie nicht offensichtlich da sind, in Ordnung. Die friedliche Demo jedoch hatte einen Nachzug: auf Facebook. Ausgerechnet in der offenen Gruppe «Du bist ein Schaffhauser, wenn…». Nach der Demo waren dort wüste Wortwechsel und klar antisemitische Äusserungen zu lesen – mit vollem Namen der Autoren und gewalttätigem Inhalt. Es verging kein Tag, und die Diskussion war gelöscht. In den «Schaffhauser Nachrichten» wurden die judenfeindlichen Facebook-Äusserungen jedoch trotzdem zitiert, Wort für Wort. Über die Parolen an der erlaubten, öffentlichen Kundgebung, die zu zitieren gerechtfertigt ist, schrieben die SN hingegen bloss, sie seien grösstenteils Arabisch und darum nicht verständlich gewesen. So erhält die Stimme Einzelner Gewicht, die Stimme vieler bloss einen undefinierten Nachgeschmack – nicht gerade blendende Voraussetzungen für eine Diskussion, die weiss Gott schon hitzig genug ist. Anna Rosenwasser, 1990, schreibt für die «Schaffhauser Nachrichten» und das Kultur­ magazin «Coucou»

PERSPEKTIVEN


Kämpfer gegen die geistige Enge: Franz Michael Felder. Bild: pd

Kurt Bracharz, 1947, ist Schriftsteller und Übersetzer in Bregenz.

PERSPEKTIVEN

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Das Vorarlberg Museum in Bregenz zeigt bis zum 16. November eine mit Ich, Felder. Dichter und Rebell betitelte Ausstellung über den Bregenzerwälder Schriftsteller Franz Michael Felder (1839–1869). Die Präsentation des Werkes eines Autors war schon immer schwierig, alte Briefe (vor allem solche in einer für die meisten Besucher nicht mehr lesbaren Handschrift), geschlossene oder aufgeschlagene Erstausgaben und andere Bücher sowie braunstichige Porträtfotos sind nicht unbedingt das, was selbst erwachsene Besucher in einem Museum gerne sehen wollen, von Jugendlichen ganz schweigen – schliesslich kann man vor einem aus Konservierungsgründen im Halbdunkel präsentierten Brief aus dem Jahre 1860 kein gutes Selfie machen. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache kann man die Ausstellung, in der man sich zur Ergänzung der papierenen Exponate vor allem mit Audiodateien beholfen hat, als gut gelungen bezeichnen. Das Atelier Stecher, Götzis, hat im seeseitigen Flügel des dritten Stockwerks relativ enge, teilweise gewundene Ausstellungsräume installiert, die weitaus besser funktionieren als die üblichen weiträumigen Säle mit Vitrinen. Die Beengtheit lässt an die geistige Enge von Felders Umwelt denken. Zum Ausstellungtitel sei doch angemerkt, dass Felder weder ein Dichter noch ein Rebell war. Er wollte ein Volksschriftsteller sein, was ja etwas ganz anderes ist als ein Dichter, und das Wort «Rebell» hat einen Beiklang von vergeblichem Aufstand, während ein mit seinem Aufbegehren Erfolgreicher eher als Revolutionär oder Reformer denn als Rebell bezeichnet wird. Wenn Felder nicht so jung gestorben wäre, hätte er mit seiner zusammen mit Kaspar Moosbrugger im Herbst 1866 geplanten Gründung einer politischen Partei und vor allem

mit seinem Viehversicherungs- und dem Käsehandlungsverein (beide 1867 gegründet) durchaus Erfolge erzielen können, vielleicht noch grössere als mit seinen Büchern. Im Ausstellungskatalog vergleicht der österreichische Autor Alois Brandstätter Ulrich Bräkers Lebensgeschichte und Ebentheuer des Armen Mannes im Tockenburg (1789) mit Felders erster Publikation Nümmomüllers und das Schwarzokaspale (1863): «Bräkers Lebensbeichte ist, verglichen mit Felders Roman, ungeachtet der Gattungsunterschiede – ‹Faktion› gegenüber Fiktion – von hartem Realismus geprägt, wenn auch bei Bräker eine ungemein berührende unschuldige Jugendliebe geschildert wird, die aber im Gegensatz zur Liebesgeschichte zwischen dem besitzlosen Schwarzokaspale und Mikle, der Nümmamüllerstochter, nicht zu einem Happy End führt, sondern in eine unglückliche Ehe mündet mit einer im Grunde ‹bösen Frau›, die immer unzufrieden ist und viel keift und der er es nicht recht machen kann. Das Ende der Liebschaft des Schwarzokaspales aus dem Armenhaus, des Sohnes eines eulenspiegelähnlichen Bettlers, mit einer schönen Tochter des Müllers ist von märchenhafter Qualität.» Nun ging es Felder in seinem Roman darum, am Beispiel des Schwarzokaspales zu zeigen, dass man Armut durch Fleiss und Arbeit überwinden kann, was zwar heute auch eine Behauptung «von märchenhafter Qualität» ist, damals, als im Bregenzerwald nur die «Käsgrafen» Manchester-Kapitalisten waren, aber noch geglaubt werden konnte. Für den Vergleich mit Bräkers Buch wäre Felders Autobiografie Aus meinem Leben das passendere Objekt, denn Felders Leben war nun wirklich auch kein Honiglecken. Die Serie von Missgeschicken beginnt 1839 mit der Operation durch einen betrunkenen Arzt an Felders gesundem Auge, die sein Sehvermögen weiter einschränkt, statt es zu verbessern, und setzt sich fort mit dem frühen Tod seines Vaters (1849), einem beinahe tödlichen Unfall 1860, als Felder in die Hochwasser führende Ach stürzt und ihm vorbeikommende Bauern und Knechte nicht helfen, seiner Gegnerschaft mit dem Paten des Käsehandels, dem «Käsgrafen» Gallus Moosbrugger, und mit dem neuen Pfarrer von Schoppernau, dem fanatischen Antimodernisten Georg Rüscher, die beide mehr oder minder deutlich die Bauern zu physischen Attacken gegen Felder auffordern, einer schweren Erkrankung 1865, der kurzzeitigen Flucht vor Morddrohungen im Mai 1867 nach Bludenz und dem überraschenden Tod seiner geliebten Frau Anna Katharina am 31. August 1868. Dem gegenüber stehen in Felders Lebensbilanz die glückliche Ehe, die gelungenen sozialen Projekte, der lokale Sieg der «Felderpartei» am 7. Februar 1868 und, im Nachhinein betrachtet, vor allem die Erfolge als Schriftsteller. Nachdem ein Artikel in der vielgelesenen Zeitschrift «Die Gartenlaube» Felder im ganzen deutschsprachigen Raum bekannt gemacht hatte, erschien sein Roman Sonderlinge in Leipzig und wurde gleich ins Holländische übersetzt. In Vorarlberg erschien von 1970 bis 1995 eine allerdings nur regional verbreitete Gesamtausgabe in zwölf Bänden. Im Frühjahr 2014 kam eine französische Übersetzung von Aus meinem Leben heraus. Auch wenn Felder eigentlich ein Volksschriftsteller sein wollte, gilt ganz besonders für ihn Lessings Sprüchlein: «Alle Dichter wollten weniger gelobt und mehr gelesen sein.»

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Thurgau Ermatingen: Einfach sein Andy Warhol setzte den internationalen Zeitbenchmark für Berühmtheit: fünfzehn Minuten. Ermatingen aber hatte jüngst bestimmt mehr. Sicher zwanzig. Kein Zufall, dass just das gleichnamige Gratisblatt aus dem Haus Tagi als eines der ersten Medien auf die Kampagne mit dem Claim «Ermatingen am Bodensee. Der langweiligste Ferienort der Schweiz» aufsprang. Lanciert hat sie im Frühling 2014 der dynamische Andy Hostettler, Ex-Zürcher Werber mit Luzerner Dialekt und örtlichem Hotelbesitz. Die Idee ist bestechend: Statt das 3000 Einwohnerinnen und Einwohner zählende schmucke Dorf am See mit Superlativen zu bewerben, betont man provokativ ausschliesslich die Langeweile, meint damit Ruhe für Touristen und wartet, bis sich die Medien auf die ungewöhnliche Selbstschnödung stürzen. Was diese zuverlässig taten. Zumal für die 18’000 Franken Budget 200 Plakate in und um die Medienhauptstadt Zürich geklebt wurden. Nicht auf dem Land, wo die Journipopulation geringer ist. Mailings an die Medien und Social Media taten das übrige. «20 Minuten» schickte gleich den VJ los, der mit Ho­ stettler und Mikrofon durchs menschenleere Ermatingen wandelte und sich an verschiedenen Schauplätzen erklären liess, wie wirklich unglaublich langweilig das Dorf ist. Halt einfach sein. Unterlegt ist der eineinhalb Minuten lange Beitrag mit «Chrücht äs Schnäggli». Auch andere Einwohner sprachen in die Kamera, nicht immer zu ihrem Vorteil. So etwa die Frau des Fischers. Ihr war sichtlich unwohl beim Speach, der sich um Ruhe drehen musste: «Die vielen Segelboote und Sportboote …das ist also schon nicht gerade so alles, das stört die Fischerei». Sie hätte man besser schützen müssen. Die Investition in die mindestens medial erfolgreiche Low-Budget-Kampagne, die von lokalen Unternehmern unterstützt wurde, dürfte sich rentiert haben. Slogans wie «Wir haben nichts, wir tun nichts und wir bieten nichts. Nichts, was Sie in ihrer Ruhe stört» sind im Dorf, das etwa zu dreissig Prozent vom Tourismus lebt, aber nicht unumstritten. Geheuer war es auch dem Gewerbeverein nicht. Der Vorstand war dagegen, die Generalversammlung stimmte ­ dann mit vielen, vielen Enthaltungen zu. Besser, es macht einmal wer etwas, als es passiert gar nichts, wird man sich gedacht haben. Befürchtet wird hinter vorgehaltener Hand, dass die anfangs starke Medienwirkung nun ausläuft, ohne dass vom Rummel nachhaltig etwas bleibt – ausser einem Etikett, auf dem steht: LANGEWEILE! Dass dies nicht gewünscht sein kann, merkten wohl auch die Verantwortlichen und veranstalteten im August in der Badi die erste Schweizer Meisterschaft im Steineschiefern. Hundert Personen nahmen teil, der Beste fährt an die Weltmeisterschaft in Schottland. So viel Action im langweiligsten Ferienort der Schweiz? Wenn das nur nicht kontraproduktiv ist. Für die Ruhe. Und die Fische. Rolf Müller, 1967, ist Redaktor bei thurgaukultur.ch.

Stimmrecht Vorläufige Aufnahme

Viele Somalierinnen und Somalier, die in der Schweiz leben, verfügen über eine sogenannte vorläufige Aufnahme. Die Mehrheit fürchtet sich aber schon vor dem Begriff «vorläufig», da sie mit der Angst leben, jeden Moment wieder in das durch Krieg verwüstete Heimatland zurückkehren zu müssen, obwohl dies nicht der Fall ist. Es wäre derzeit nämlich unzumutbar, einen Flüchtling nach Somalia zurückzuschicken, und so ein Fall ist auch noch nicht aufgetreten in der Vergangenheit. Trotzdem haben sehr viele somalische Flüchtlinge diese verständliche Angst. Das Trauma entsteht schon im Heimatland durch die andauernde Ungewissheit und Angst um das eigene Wohlbefinden. Mit der vorläufigen Aufnahme wird dieses Trauma noch verstärkt. Im Somalischen Integrationsverein (SIVO) haben wir diese Rückmeldung oft erhalten von Flüchtlingen. Auch die Arbeitssuche wird erschwert, da die Arbeitgeber keine Arbeitskräfte suchen, deren Aufenthalt nicht garantiert ist. Aus diesem Grund sind beinahe alle somalischen Flüchtlinge mit einer vorläufigen Aufnahme arbeitslos und vom Sozialamt abhängig. Dieses Problem haben wir oft thematisiert und die verschiedenen Eindrücke der Flüchtlinge gesammelt. Viele empfinden es als Teufelskreis, der nie endet. Sie finden keine Arbeit, weil ihr Aufenthalt nicht sicher ist, und da sie keine Arbeit haben und vom Sozialamt abhängig sind, bekommen sie auch keine Aufenthaltsbewilligung. So wie ich es aber interpretiere, bildet das eine den Grundstein für das andere, wobei sozusagen beide abhängig voneinander sind. Zum Glück gibt es das Solihaus und das Solidaritätsnetz. Das Solidaritätshaus trägt sehr viel dazu bei und unterstützt die betroffenen Personen, die traumatisiert sind und sich in der Schweiz nicht zurechtfinden. Alle zwei Wochen findet samstags im Solidaritätshaus ein Treff statt für die Somalische Frauengruppe, zu dem auch Fachleute eingeladen werden, welche die Frauen in verschiedenen Bereichen des Lebens beraten. In dieser Hinsicht leistet das Solihaus eine sehr grosse Aufklärungsarbeit, ohne die so manch ein Flüchtling sich nicht zurechtfinden würde. Und jede Hilfe, die man leistet, ist ein kleiner Schritt für eine bessere Zukunft. Leyla Kanyare, 1971, kam 1991 aus Somalia in die Schweiz, ist Mutter, Dolmetscherin, Gründerin und Präsidentin des Somalischen Integrationsver­ eins der Ostschweiz (SIVO). Sie lebt in St.Gallen und schreibt monatlich in Saiten.

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Flaschenpost aus Ghana und Gabun

Vor zwei Jahren bin ich von einer neunmonatigen Weltreise zurückgekommen. Afrika hatte ich damals nicht bereist, also habe ich es nachgeholt: Von Mai bis Ende Juli 2014 war ich in West- und Zentralafrika, zuerst vier Wochen als Vo­ lunteer in einer ghanaischen Schule (im Rahmen meiner Ausbildung zum Primarlehrer), den Rest der Zeit als Tourist in Ghana und Gabun. – Zwei wunderbare Länder, überschattet von einer Tatsache, die mich nicht mehr loslässt, seit ich sie buchstäblich mit eigenen Augen gesehen habe: die riesige Kluft zwischen Europa und Afrika. Ich frage mich, wieso der Kontinent nur so mühsam vom Fleck kommt, warum die Korruption nicht weniger wird, wie das Bildungssystem verbessert werden könnte. Wieso sind die Einheimischen (in unserem mitteleuro­ päischen Verständnis) so undiszipliniert? Was ist es, das die ­afrikanischen Länder von unserem unterscheidet? Und ­welchen Einfluss hat der (Neo-)Kolonialismus auf ihre Entwicklung? – Antworten werde ich wohl keine geben ­ können, das ist Sache der Fachleute. Aber ich kann meine Eindrücke schildern, die letztlich zu all diesen Fragen ­ geführt haben.

Willkommene und unwillkommene Fremde

Das Ankommen war einfacher als gedacht. Freundlichkeit wird nicht nur geschätzt in Ghana, sondern auch offen gelebt. Vom ersten Moment an wurden wir mit einem Lachen

empfangen, zum gesuchten Ort begleitet und derweil auch gleich neugierig ausgefragt. Sechs Wochen später hingegen, im zentralafrikanischen Gabun, erlebten wir dann so ziemlich das Gegenteil: Dort wird man fast schon abschätzig angelächelt als Fremder, jedenfalls kam uns das so vor, und geholfen wird anscheinend auch eher selten. Ausserdem gehören Polizeikontrollen zum Alltag in Gabun, bei Ausländern sowieso – anders als in Ghana zuvor, wo wir jeweils recht freundlich durchgewunken wurden. Wirtschaftlich sind die beiden Länder mit zahl­ reichen Bodenschätzen wie Rohöl, Uran, Eisenerz, Diamanten, Kalkstein, Kakao, Tropenhölzern oder Zuckerrohr gesegnet. Diese werden zwar abgebaut, nur profitieren die Einheimischen in der Regel kaum von diesem Reichtum, ausser vielleicht die Politiker und hohen Beamten. Die m ­ odernen Bohrinseln oder Bergbauanlagen werden grösstenteils von ausländischen Investoren und Firmen aus C ­ hina, Italien, Holland oder anderen Ländern konstruiert und betrieben, und die Erträge anschliessend möglichst rasch exportiert. Einzelne Gemüsesorten hingegen und zum Teil sogar Früchte werden dafür importiert – aus Frank-reich oder anderen afrikanischen Staaten –, obwohl der Anbau im tropischen Klima Mittelafrikas eigentlich problemlos möglich wäre. Leider fehlt es den Einheimischen allzu häufig am Knowhow. In Libreville zum Beispiel, der Hauptstadt Gabuns, waren wir in einem schicken, neu gebauten Krankenhaus. Es besitzt zwar modernste und wohl auch ziemlich

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Afrika, sein Puls und viele offene Fragen


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39 teure Instrumente, nur weiss diese kaum jemand fachgerecht zu bedienen – wenn sich denn die Einheimischen eine entsprechende Behandlung dort überhaupt leisten können. Auffällig sind auch die vielen Gebäude, die langsam aber sicher zu Ruinen verkommen. Gründe dafür, so er­ klärten uns die Einheimischen, seien das fehlende Geld und die Baustopps, weil Beamte oder Arbeiter nicht zur Arbeit erscheinen. Eine Arbeitsmoral – so wie wir sie kennen – existiert nämlich nicht. Lehrer etwa erledigen ihre Einkäufe ­kurzerhand während der Schulzeit und lassen ihre Klasse derweil stundenlang unbeaufsichtigt. Oder eben die Bau­ arbeiter: «Nach dem Zahltag kommen viele nicht mehr zur Arbeit, manchmal tagelang», erklärte uns ein Ghanaer. So kommt es, dass die Afrikanerinnen und Afrikaner teilweise pauschal als faul bezeichnet werden, nicht nur in Europa. Allerdings muss ich dieser Aussage widersprechen, weil sich ihre Lebenseinstellung schlicht nicht mit unserer vergleichen lässt: Wir (in Europa) werden bereits in der Primarschule auf 40-Stunden-Wochen getrimmt. Wir arbeiten, um uns schöne Dinge zu kaufen, wir sparen fürs Alter, und es ist schon fast verpönt, keine hundert-­ Pro­zent-Stelle zu haben, wenn man keine Kinder hat. In Afrika ticken die Uhren anders – langsamer, besonders auf dem Land. Hier wird nicht geschuftet, um sich Badeferien in der Karibik leisten zu können, sondern um sich und die ­ Familie mit dem Nötigsten zu versorgen. Ganz zu schweigen von den Ärmsten, die von früh bis spät auf dem Feld oder auf dem Markt arbeiten und ihre Grundbedürfnisse trotzdem, nicht annähernd, stillen können.

Die Sache mit der Seebrise

Ein befreundeter Holzbauingenieur – der einzige in Gabun – erläuterte mir eines Abends seine Theorie, dass es sich die Afrikaner einfach nicht gewohnt seien, an übermorgen zu denken. Der Ostschweizer erklärte, dass in Zentralafrika stets mildes Klima geherrscht habe und man sich deshalb seit jeher auf das Jagen und Sammeln verlassen habe. Weil jederzeit alles verfügbar sei, anders als in unseren Breitengraden, wo stets ein Vorrat für den Winter geplant und angelegt werden müsse. Eine nachvollziehbare These – eine von vielen –, die vielleicht sogar gewisse afrikanische ­Eigenheiten erklären mag. Nur vergisst sie dabei «unsere» Rolle, den Einfluss unserer Wirtschaftspolitik auf die we­ niger hoch entwickelten Länder. Und sie sagt auch nichts darüber aus, wieso Afrika immer noch derart grosse ­Schwächen im Bildungsbereich hat, vorausgesetzt man begreift Bildung so wie sie in Europa verstanden wird; als ­Ticket zum globalen Wettbewerb. Wie ich darauf komme? Während meiner Zeit als Volunteer in der Primarschule in Nordghana, nahe der Grenze zu Burkina Faso, sah ich einige haarsträubende Dinge; Schläge, Kopfnüsse und subtilere Formen der Züchtigung und Manipulation. Viel beängstigender finde ich aber, dass das vermittelte Wissen gar nicht erst verstanden wird: Die Kinder der dritten Klasse mussten sich beispielsweise mit dem System von See- und Landbrise beschäftigen. Der Lehrer kritzelte also etwas aus seinem Lehrmittel an die Wandtafel, erklärte es in zwei bis drei Sätzen, und liess es die Kinder anschliessend abzeichnen. Dabei ist genau genommen schon der Stoff selber ein Witz – zu komplex für eine dritte Klasse erstens und zweitens weil die See­-

brise über 700 Kilometer entfernt ist vom Norden Ghanas. Die Sahelzone liegt wesentlich näher. Während der zwei Monate in Afrika kamen wir auch mehrmals mit den zahlreichen Entwicklungshelferinnen und -helfern ins Gespräch. An sich finde ich ihr En­ gagement sehr lobenswert, klar, aber je länger je mehr nistete sich auch der Gedanke ein, dass die sogenannte Ent­wicklungshilfe nicht unbedingt zur Entwicklung beiträgt, in gewissen Fällen sogar das Gegenteil bewirkt. Damit ist natürlich nicht die kurzfristige, humanitäre Hilfe in Notfällen gemeint, sondern die klassische, mittel- und langfristige Entwicklungshilfe, wie sie auch von Fachleuten kritisiert wird. Seit Jahrzehnten schon kommen wir aus den sogenannten Geberländern mit unseren topmodernen Infrastrukturen nach Afrika, bauen Brunnen, Schulen oder Spitäler. Das Tragische daran ist, dass diese Massnahmen oft nur kurzzeitig helfen. Sobald die Freiwilligen nämlich weg sind, kehrt vielerorts wieder der Urzustand ein; Bibliotheken verstauben, da die Zahl der Analphabetinnen und Analphabeten immer noch sehr hoch ist, und die von uns mitgebrachten Maschinen verrosten, weil sie niemand warten oder re­ parieren kann.

The African Way of Life

Was ich in Afrika gesehen und erlebt habe, wird mich wohl noch eine Weile beschäftigen. Mittlerweile bin ich aber zur einigermassen beruhigenden Erkenntnis gekommen, dass Afrika einfach Afrika ist. Es hat einen eigenen Puls. Die Menschen leben unkompliziert, in einem kleinen Haus, ohne Auto oder sonstigen «Luxus». Und die meisten ­scheinen zufrieden, auch ohne Erlebnisduschen, Wifi-Zugänge und Perma-Strom. Wir in Europa hingegen, speziell in der Schweiz, sind uns diese Standards gewohnt und fordern diese auch ein. Wir verstehen nicht, dass es an ­einem Markt hundert uniforme Mango-Stände geben kann, aber keinen einzigen mit Kartoffeln. Wir reden von Angebot und Nachfrage und fragen uns, wieso nicht endlich jemand auf die glorreiche Idee kommt, Kartoffeln anzubieten. Und viel wichtiger: wie viel er oder sie mit diesem Monopol verdienen könnte. Afrika ist anders. Neunzig Prozent der Bevölkerung leben ein einfaches, zufriedenes Leben. Genuss, Stress, ­Freizeitausgleich, Burn-Out, Badeferien, Work-Life-Balance oder Selbstverwirklichung – alles unbekannte Wörter in ­weiten Teilen Ghanas und Gabuns. Ich frage mich ernsthaft, ob es zwingend ist, dass wir diese Begriffe dort auch noch einführen müssen … Kann denn die eingangs erwähnte Kluft wirklich nur über den wirtschaftlichen Erfolg kleiner ­werden? Und wenn nicht; wie müssten die alternativen Bildungskonzepte aussehen? Die kreativen und pragmatischen Konzepte ohne Fokus auf Leistung und Kapital, die dem Kontinent wieder mehr Auftrieb geben könnten? – Wie gesagt: Mir fehlen die Antworten. Roger Riedener, 1988, lebt in St.Gallen und ist ­gelernter Elektromonteur. Seit 2012 macht er die Ausbildung zum Primarlehrer an der Pädagogi­ schen Hochschule St.Gallen (PHSG).

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Seit 200 Jahren unterhalten Russland und die Schweiz diplomatische Beziehungen. Beide Länder begehen dieses Jubi­ läum mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm. Dass hierzulande so wenig darüber zu hören ist, liegt nicht zuletzt am Ukraine-Konflikt – die Jubelanlässe sind in Frage gestellt. Unter anderem sollte an der Flugshow Air 14 in Payerne am 30. August die russische Kunstflugstaffel «Russian Knights» fliegen; der Vorsitzende der Staatsduma, Sergei Naryschkin, der am 23. September das Parlament in Bern und das SuworowDenkmal in Uri besuchen sollte, wurde inzwischen ausgeladen. Schon ein kurzer Blick in die Geschichte zeigt: Über die Beziehung zwischen den beiden Ländern gäbe es viel zu berichten. Spannendes, Kurioses und Bedenkenswertes. Das gilt auch für die Ostschweiz. So schenkte z.B. im Hungerjahr 1816/17 Zar Alexander I. der Region 100’000 Rubel. Das Motiv war nicht nur strategisch-politisch. Der Zar war über seinen einstigen Lehrer, den Waadtländer César de la Harpe, der Schweiz auch emotional verbunden. Oder: 1902 – 1904 leitete Angelica Balabanoff, Tochter eines reichen Grundbesitzers und Politaktivistin, das St.Galler Arbeitersekretariat. Und zuletzt gab die Präsenz der russischen Mafia in St.Gallen zu reden. Bedenkenswert auch der Gesamteindruck, der sich aufdrängt: Die Beziehungen der Schweiz zu Russland waren – und sind – vielfältiger, als es die heutigen Sichtweisen suggerieren. Sichtweisen, die noch immer vom Kalten Krieg geprägt sind.

Vertreter des Zaren

Einer der überraschendsten Bezüge führt ins ausserrhodische Trogen. Die dortige Landsgemeinde vom 24. April 1814 hatte einen ganz besonderen Ehrengast: Ioannes Antoninos Kapodistrias (1775 – 1831). Der Grieche, auch Capo d’Istria geschrieben, Spross einer alten Adelsfamilie der Insel Korfu und Mediziner, war in politischer Mission unterwegs. Als offizieller Vertreter des russischen Zaren bemühte sich der Graf darum, den eidgenössischen Orten bei der Überwindung ihrer inneren Gegensätze zu helfen. Die Situation war schwierig und verfahren. Die Orte der Alten Eidgenossenschaft und die neu gegründeten Kantone von 1803 präsentierten sich als zerstrittener Haufen. Wie sollte es nach dem faktischen Ende der französischen Fremdherrschaft 1798 – 1813 weitergehen? Sollte man zur alten, vor-napoleonischen Ordnung zurück? Die Schweiz drohte in ein reaktionäres und ein fortschrittliches Lager zu zerfallen, die Gründung des modernen Bundesstaates 1848 war noch in weiter Ferne. Kapodistrias dürfte diese Situation gar nicht so fremd vorgekommen sein. Als Russland die Ionischen Inseln besetzt hatte, half er 1802, für den Inselstaat eine neue Verfassung auszuarbeiten. «Er lernte dabei, die unterschiedlichen, ja gegen-

Triste Aussichten für die Schweiz

Im Appenzellerland war Kapodistrias in Begleitung der Gesandten von Holland und Württemberg sowie einiger Mitglieder der eidgenössischen Tagsatzung. An der Grenze bei Vögelinsegg wurden sie offiziell begrüsst und von einer Husarenkompagnie nach Trogen begleitet, heisst es in der Familienchronik der Zellweger: «Dort paradierte bei ihrem Einzug eine 200 Mann Infanterie und Janitscharenmusik ertönte jubelnd». Unterkunft fanden die hohen Gäste bei Landammann Jacob Zellweger (1770 – 1821), mit zwei Ehrenwachen vor der Tür. Was in diesen Tagen hinter den Kulissen diskutiert wurde, wissen wir nicht. Klar ist, dass Zellweger und Kapodistrias später in Kontakt blieben; sie schrieben einander, und noch 1818 besuchte Zellweger den Grafen in Frankreich. In der Kantonsbibliothek Trogen liegen sechs Entwürfe von Briefen, die der umtriebige Trogener – reicher Handelsherr und dominierender Politiker in Ausserrhoden – dem Grafen geschickt hat oder schicken wollte. Abgefasst wurden sie zwischen 1814 und 1816, alle auf Französisch, der damaligen Sprache der Diplomatie. Ihr Inhalt ist eine bunte Mischung von Themen: Politik, Business, Privates, Smalltalk, Schmeichelei. Die Briefe zeigen, wie verworren und unsicher die damalige Situation in der Schweiz war. Zellweger, ein konservativer Föderalist, blickt mit unguten Gefühlen in die Zukunft: «Wenn man die Regierungen der Schweiz durchgeht, ist die Perspektive ziemlich trist. Viele Leute mit Geld, wenige mit Kenntnissen; viele mit Leidenschaften und wenige ehrliche; viele Macher und Anführer, aber wenige, die es verstehen, zum Guten zu führen; viele Dünkelhafte und wenige von wahrer Gelehrsamkeit; viele Schwätzer und wenige gute Redner; viele Prinzipienreiter, aber wenige mit wirklichen Prinzipien; viele mit Savoir-Vivre, aber wenige mit gutem Benehmen; viel Toleranz und wenig Religion; viele Eigeninteressen und wenig Interesse für das allgemeine Wohl. Wie wird es möglich sein, dass unsere Republik mit einer solchen Zusammensetzung gut vorankommt?» In einem anderen Brief beklagt sich Zellweger, dass sein Geschäft und die Erziehung der Kinder unter seinem politischen Engagement leiden würden. Aber eben: «Wenn ich die Zügel abgebe, wird mein Kanton schlecht regiert werden.» Falls die neue Schweiz einen starke Zentralregierung erhalte, werde er die Politik aber trotzdem aufgeben: «Da würde ich es vorziehen, in den Dienst eines fremden Monarchen zu treten oder Privatier zu werden, anstatt eine untergeordnete Rolle in der Kantonsbehörde zu spielen.»

«Freund der Schweizerischen Nation»

Die Gäste verliessen Trogen am 25. April, der Graf erst am 28. April. Zum Andenken schenkte er Zellweger eine goldene Schnupftabak-Dose. Zellweger hatte ebenfalls ein Geschenk vorbereitet, dessen Übergabe allerdings unterblieb. «Die Ausführung liess zu wünschen übrig», heisst es kurz und knapp in der Familienchronik. Wenn man die Fotografie des Entwurfs anschaut, versteht man warum: Die allegorische Dar-

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Der Gesandte des russischen Zaren ist 1814 Ehrengast der Ausserrhoder Landsgemeinde und will die Schweiz ­retten. von Peter Müller

läufigen Interessen der einzelnen Inseln in zähen Verhandlungen miteinander in Einklang zu bringen», schreibt die Histo­rikerin Ester Mottini, «Diese Fähigkeit mochte ihm bei seiner Mission in der Schweiz helfen, deren Kantone noch heute manchmal an Inseln erinnern.»

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Graf Kapodistrias besucht die Landsgemeinde


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Die Ermordung von Graf Kapodistrias 1831, Gemälde von Charalambos Pachis.

stellung wirkt naiv und unbeholfen. In der Mitte prangt Zar Alexander, umrankt von Lorbeer, eingerahmt von Jakob und Anna Barbara Zellweger-Zuberbühler. Unter ihm Kaiser Franz I. von Österreich und König Friedrich Wilhelm von Preussen. Anna Barbara Zellweger berührt den Friedenszweig, den der Zar in den Händen hält. Ein Schriftband meint dazu: «Vivat Alexander der Grosse, Löwe von Norden, Retter der von Napoleon bedrängt gewesenen Europäischen Völker, Freund der Schweizerischen Nation.» Nein, da hätte wohl selbst Kapodistrias, der gewiefte Diplomat, den Kopf geschüttelt. Die Husarenkompagnie immerhin hatte wieder rechtzeitig gesattelt. Sie gab dem Grafen bis nach Gossau das Ehrengeleit.

Erster Präsident Griechenlands

Mit seinen Aktivitäten trug Kapodistrias viel dazu bei, dass sich die Verhältnisse in der Schweiz schliesslich wieder normalisierten. Neue Kantonsverfassungen entstanden. Am 9. September 1814 wurde der neue Bundesvertrag angenommen – allerdings nicht der Vorschlag von Kapodistrias, sondern ein anderer. Dass die Eidgenössischen Orte sich schliesslich zusammenrauften, war dem Druck der Grossmächte zu verdanken – England, Russland, Österreich und Preussen. Für ihr Konzept des neuen, nach-napoleonischen Europa wollten sie eine stabile, berechenbare Schweiz.

Der Graf aus Korfu arbeitete weiter für den Zaren. So war er 1814 dessen Vertreter am Wiener Kongress und setzte sich dort für die Regelung der Schweizer Angelegenheiten ein. 1822 kam es zum Bruch mit dem Zaren. Grund waren Meinungsverschiedenheiten über die Gründung eines griechischen Staates, unabhängig vom Osmanischen Reich. Kapodistrias quittierte den russischen Staatsdienst und lebte in Lausanne und Genf im Exil. 1827 wurde er zum ersten Staatsoberhaupt Griechenlands gewählt. Die Aufgaben waren gigantisch, die Mittel und Möglichkeiten kümmerlich. Zudem spielten die europäischen Mächte beim Aufbau des modernen Griechenland eine ambivalente, wenn nicht destruktive Rolle. Und in Griechenland selbst stiess der Kurs des Grafen zunehmend auf Widerstand. Als Kapodistrias am 9. Oktober 1831 in Nafplio frühmorgens zur Kirche ging, warteten dort zwei Attentäter. Sie stammten aus einem Clan auf der Halbinsel Peloponnes, der eine lokale Revolte gegen die Regierung losgetreten hatte. Kapodistrias war sofort tot. Jacob Zellweger bekam von diesen Dingen nur noch den Anfang mit. Er geriet in ein ganz anderes Drama: 1817 musste er sein Handelsunternehmen liquidieren – die Quittung für seine Umtriebigkeit, seine mangelnden kaufmännischen Kenntnisse und seine luxuriösen Lebensstil. 1818 wurde er als Politiker von der Landsgemeinde abgewählt. 1821 ist er an einem Schlaganfall gestorben. Er wurde nur 51 Jahre alt.

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Jonathan Németh Geboren 3.1.1978, freischaffender Illustrator und Comiczeichner (Autodidakt), daneben Operateur im Kinok (seit 2001) und Kursleiter des Zeichnungslabors an der GBS im Riethüsli, Saiten-Illustrator von 2005–2008, studiert zur Zeit Vermittlung von Kunst und Design (Werk- und Zeichnungslehrer) www.jonathanzeich.net

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Wer und was soll in diese Halle?

Am 28. September stimmt St.Gallen darüber ab, ob die Reithalle künftig für Kultur genutzt werden oder eine Reithalle bleiben soll. Ja zur Kultur? Oder nein zu einer Eventisierung der Kultur? Saiten diskutiert mit Lukas Hofstetter und Matthias Fässler vom Initiativkomitee und mit Laura Bösiger vom Salzhaus Winterthur. Interview: Peter Surber, Bilder: Hannes Thalmann REITHALLE


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Was wäre Dein erster Anlass in der Reithalle, Matthias? Matthias Fässler: Ich würde vermutlich erst einmal einen Aufruf starten, an die Migrationsvereine, an andere Institu­ tionen in der Stadt, dass hier eine Halle für Feste und für Veranstaltungen aller Art vorhanden ist. Eine Halle, die sich als Treffpunkt und als Gemeinschaftsort versteht. Man könnte das etwas hochtrabend einen «vergesellschafteten» Ort nennen. Denn der Druck auf die vorhandenen Freiräume wächst, siehe Rümpeltum, Kugl oder das Klubhaus. Gerade hinter dem Bahnhof zeigt sich, dass die Stadt wenig bis kein Interesse hat, im Stadtzentrum öffentliche Kulturund Lebensräume zu erhalten. Umso wichtiger ist es, sich solche neuen Räume zu schaffen oder zu erkämpfen, weil sie in Zukunft noch rarer sein werden. Und zwar für diverse Bedürfnisse – um nur ein paar Dinge aufzuzählen: Flohmärkte, Theater, Ausstellungen, Diskussionsrunden …

Um dennoch beim Stichwort «kommerziell» zu bleiben: Konzerte oder Comedy für ein tausendköpfiges Publikum – das muss sich einspielen, mit hohen Eintritts­preisen oder mit Subventionen. Der Betrieb in der Reithalle soll, wie das Initiativkomitee argu­mentiert, «profitabel» sein. Das heisst im Klartext: Kommerz. Lukas: Ich halte nicht viel davon, wenn man «kommerziell» quasi als Schimpfwort benutzt. Wenn schon, wäre «Mainstream» für mich eher ein Unwort. Aber was heisst das überhaupt? Grössere Anlässe, die mehr Publikum anziehen, sind nicht gleichzusetzen mit «weniger gut». Es gibt gross­ ­ einung bringt artige «grosse» Konzerte. Nach meiner M es nichts, verschiedene Kulturen, Szenen und ihr Publikum gegeneinander auszuspielen. Ich bin Veranstalter, ich lebe von solchen Anlässen, ich bin aber auch Konzertbesucher und will in St.Gallen vielfältige, spannende Kultur erleben. Ich gehe gern ins Rümp, aber auch in die Grabenhalle und ins Elephant. Trotzdem bleibt die Frage: Braucht St.Gallen ­ nlässe dieser Grössenordnung? Ich kann dafür A nach Herisau, nach Feldkirch, nach Winterthur fahren. Lukas: Ich bin überzeugt, dass dafür ein Bedürfnis besteht – das beweisen auch kleinere Städte wie Thun mit dem Kulturund Kongresszentrum oder Solothurn mit dem Kofmehl. In St.Gallen fehlt seit dem Ende des Schützengarten-Saals ein solcher Raum, damit stehen wir als Stadt weitherum ­allein. Und dass er nötig ist, hat bekanntlich auch der Stadtrat im Kulturkonzept 2009 bestätigt. Jetzt soll das plötzlich anders sein. Wir sprechen aber daneben von einer Vielzahl anderer Veranstaltungen. Die Reithalle sehe ich als eine Art Mehrzweckhalle – als Spielort für unterschiedlichste Ansprüche. Laura: In Winterthur zeigt sich zumindest klar, dass das Bedürfnis vorhanden ist, mit einem ähnlich grossen Ein­ zugsgebiet, was das Publikum betrifft. Das Salzhaus hat im Jahr 50’000 Besucherinnen und Besucher.

Ist das Winterthurer Salzhaus ein solcher ­Gemeinschaftsort? Laura Bösiger: Das ist es sicher zum Teil. Wichtig finde ich, dass die verschiedenen Veranstalterinnen und Veranstalter zu­ sammenarbeiten, wie es bei den vier Klubs Albani, Kraftfeld, Gaswerk und Salzhaus der Fall ist. Dabei haben Salzhaus und Gaswerk eine ähnliche Kapazität, aber ein unterschiedliches Modell: Das Gaswerk arbeitet mit Freiwilligenarbeit, das Salzhaus zahlt Löhne für insgesamt rund hundert TeilzeitBeschäftigte. Entsprechend vielfältig muss das Programm sein. Es gibt eine Schiene mit Partys, man kann das kommerziell nennen, wenn man will. Damit finanzieren und ermö­ glichen wir Nischenanlässe und Programme, die stärker kul-

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Partys, Festivals, «Events», kurz und plakativ gesagt: Konsumkultur – davon haben viele die Nase voll. Nicht erst heute. Am Beispiel des Rümpeltums, das schon mehrfach in seiner Existenz bedroht war, hat Etrit Hasler 2002 in Saiten g ­ eschrieben: «Die Frage, welche sich diese Stadt stellen muss, ist nicht, ob es nun neuen Kultur- oder Begegnungsraum braucht, sondern genereller, wo denn in dieser Stadt überhaupt noch Raum ist, an dem sich jemand auch ohne viel Geld entfalten kann. Es wird immer Menschen geben, die es sich finanziell nicht leisten können, im normalen Kultur- und Konsumbetrieb mitzuspielen.» Titel des Beitrags damals: «Auch freie Vögel brauchen ein Nest». Richtig?

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Und als erstes käme? Lukas: Zaz, Bonobo oder Yann Tiersen ständen ganz oben auf meiner Liste. Das ist die Qualität und Dimension, für welche ein Raum in unserer Stadt fehlt. Für solche Konzerte muss man heute nach Winterthur oder noch weiter reisen. Das finde ich nicht akzeptabel für eine Stadt, die sich als Kulturzentrum der Ostschweiz versteht. Jede grössere ­umliegende Gemeinde hat so einen Saal – Herisau, Gossau, Rorschach, Wil, Amriswil… Klar, es gibt das Palace, es gibt die Grabenhalle etc. – aber es fehlt der grössere Raum. Tonhalle, Theater, Olmahallen sind keine ernsthaften ­Alternativen, sie sind entweder nur schwer erhältlich, die Mieten sind zu hoch, oder es fehlt die Infrastruktur.

turell ausgerichtet sind. «Kommerziell» ist als Begriff deshalb fragwürdig, weil das Salzhaus nicht gewinn­orientiert ist. Am Ende muss die Rechnung zu Null auf­gehen. Wir ­bekommen von der Stadt eine Subvention von 80’000 Franken – das sind gerade einmal drei Prozent u ­ nseres Umsatzes. Das heisst, wir subventionieren uns vor allem s­ elber.

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Lukas Hofstetter, am 5. und 6. September gibt es Slam Poetry, ein Kinderkonzert, Funk und ­Elektronika in der Reithalle zu hören. Ist das ein Vorgeschmack darauf, was die Initianten künftig in der Reithalle planen? Konkret: Was wird Dein erster Anlass in der Halle bei einem Ja sein? Lukas Hofstetter: Vorerst einmal: Das Abstimmungsfest bietet der Bevölkerung die Chance, die Reithalle überhaupt kennen­zulernen – es haben sie ja nur die allerwenigsten je von innen gesehen. Was später in der Halle passieren soll, dafür hätte ich tausend Ideen. Sie füllt eine Lücke, die bis jetzt in dieser Stadt schmerzlich zu spüren ist: Es gibt zwar kleinere Ver­anstaltungsorte mit der Kapazität bis etwa 500 Personen, aber es gibt, ausser den wiederum zu grossen Olmahallen, keinen grösseren Raum.


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Matthias: Dem pflichte ich unbedingt bei. Es stimmt natürlich, es gibt gravierendere Aufgaben in dieser Stadt zu lösen als die Reithallen-Frage. Es gibt Leute, die sich den tra­ ditionellen Kulturbetrieb nicht leisten können und wollen. Oder die andere, «freiheitlichere» und alternative Vorstellungen von Kulturbetrieb und öffentlichem Raum haben. Allenfalls ergibt sich für das Rümpeltum ja bald eine Lösung. Aber das eine schliesst das andere nicht aus. Und ich persönlich sehe die Reithalle gerade deshalb in einem sehr weiten und explizit politischen Sinn. «Mehrzweckhalle», wie es Lukas vorhin genannt hat, tönt allerdings etwas abgestanden. Ich erhoffe mir einen Saal mit Charme und mit offenen Türen und Strukturen. Lukas: Eine Stadt braucht alles. Sie braucht ein Rümpeltum, sie braucht aber auch kleinere Messen wie die Tattoo-­ Convention in Gossau oder die Kabarett-Tage Appenzell: Das sind alles super Anlässe, die es aber auf dem Land schwer haben und deswegen teilweise auch aufhören mussten. Deshalb gehören solche Veranstaltungen für mich in die Stadt. Laura: Meine Erfahrung aus Winterthur ist: Nischen und Grossanlässe, das spielt zusammen und bestärkt sich gegenseitig. Ob ein FCW-Match oder ein Konzert in einer Bar: Konkurrenzprobleme sehe ich dabei nicht – je mehr los ist, desto mehr Leute inspiriert das. Aber damit diese etwas ­realisieren können, braucht es Räume. Lukas: Und in dieser Hinsicht ist St.Gallen in einer schlechten Lage – schlechter als Winterthur. Es gibt keine grösseren ­Industriebrachen oder sie wurden zerstört, und wenn es sie noch gibt, werden Zwischennutzungen erschwert. Die ­Reithalle ist eines der letzten noch verfügbaren Gebäude in der Stadtmitte, das müssen wir nutzen.

Umgekehrt: Die Reithalle ist eines der letzten Gebäude, das noch wirklich so genutzt wird, wie es gedacht war – als Reithalle. Es tut der Stadt gut, wenn auch solche Funktionen, die nicht einer kommerziellen Logik folgen, Platz haben. Matthias: Die Geschichte stimmt nicht ganz. Die Halle war von Anfang an von der Armee auch als Veranstaltungshalle konzipiert. Sie ist jetzt in den letzten zwanzig Jahren von den Reitern okkupiert worden, aber das entspricht nicht dem ursprünglichen Zweck und auch nicht dem politischen ­Willen der Bevölkerung – 1992 hat sie sich in der ersten Reithallen-Abstimmung dafür ausgesprochen, dass die Halle für beides, für Reitsport und Kultur zur Verfügung stehen soll. Der Anspruch des Reitclubs kann sich doch nicht allein ­dadurch legitimieren, dass aufgrund baulicher und infrastruktureller Mängel in den letzten fast zwanzig Jahren ­keine kulturellen Veranstaltungen mehr stattfinden konnten. Einen einzelnen Sportverein zu privilegieren, ist für einen gemeinschaftlich zu nutzenden Ort nicht gut. Dafür ist diese Halle zu schade.

tieren und Orten und gehorcht zunehmend den Gesetzen des Markts. Das mag für eine Stadt ein Standortvorteil sein, aber es ist auch ein Teil der Verdrängungsgeschichte. Gentrifizierung mit den Mitteln der Kultur … Matthias: Das muss man sicher mitbedenken und sich auch konsequent selbst hinterfragen. Aber die Frage muss doch lauten: Wofür genau wollen wir ein Standort sein? Hoffentlich nicht für Unternehmen oder irgendwelche Leute mit vollem Portemonnaie, die in den Stadtkern ziehen wollen, aber keine Quartieridentität entwickeln oder Interesse an aktiver Mitgestaltung zeigen. Vielmehr soll die Halle kulturaffine Leute anziehen, die ein Interesse an einer lebendigen, auch mal unangepassten Stadt und an politischen Diskursen darüber haben. Und zudem: Sollte im Gentrifi­ zierungskreislauf irgendwann die Verdrängung einsetzen, so wird eine breit abgestützte und partizipativ-organisierte Reithalle grösseren Widerstand leisten können als ein einzelner Sportverein. Der Widerstand gegen Aufwertung und Verdrängung ist jedoch ein Kampf, dem sich St.Gallen ganz unabhängig von der Reithalle unbedingt annehmen muss! Verdrängt werden, bei einem Ja zur Reithallen-­ Initiative, die Pferde und die Reiterinnen. Matthias: Man muss in aller Deutlichkeit sagen, dass wir uns immer dafür ausgesprochen haben, dass es für den Reitsport eine Alternative geben muss. Aber es macht keinen Sinn, Pferde mitten in die Stadt zu transportieren. Und vor allem profitieren von der Reithalle im jetzigen Zustand ein paar wenige Personen, die eine Randsportart ausüben. Von der künftigen Reithalle profitieren alle. Lukas: Es gibt Reitsport rund um St.Gallen, im Gründenmoos, Bruno Brovelli, der Präsident des Reitclubs St.Gallen, hat eine Reitanlage in Wittenbach erstellt, aber leider die Halle vergessen, und so weiter. Es ist ohne Zweifel sehr viel einfacher, für die Reiterinnen und Reiter eine neue Lösung in der Umgebung zu finden. Kultur aber muss in der Stadt stattfinden. Matthias: Bei der Abstimmung geht es zuerst einmal um einen Grundsatzentscheid um Raum für Kultur. Welche Kultur das dann sein wird: Darüber muss man natürlich weiter ­debattieren. Ich finde entscheidend, dass diese Debatte jetzt in Gang kommt.

Der Einwand bleibt dennoch: Die Lokremise ist keine Lokremise mehr, das Salzhaus kein Salzhaus, das Gaswerk kein Gaswerk, das Schlachthaus kein Schlachthaus etc. Kritiker finden diese Umnutzung von ehemaligen Industriegebäuden zu Kulturräumen zunehmend problematisch. Kultur dient immer stärker zur Aufwertung von Quar­

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Abstimmung: 28. September Fest: 5./6. September, Reithalle Diskussion: 16. September, Palace St.Gallen Laura Bösiger, 27, ist Gesellschafterin und Ge­ schäftsleiterin im Kulturlokal Salzhaus in Winterthur und macht sich in ihrer Stadt für eine ­lebendige Zusammenarbeit zwischen Clubs, Festivals und Fussball stark. Lukas Hofstetter, 35, ist Kultur- und Eventmanager (Kulturfestival St.Gallen, Poetry Slams u.a.m.) und Mitglied des Abstimmungskomitees «Ja zur Reithalle». Matthias Fässler, 24, ist Aktivist in St.Gallen und Mitglied des Abstimmungskomitees «Ja zur Reithalle».


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Das perverse Sommerleben

Sinne der Staatsraison, muss dringend wieder lernen, zwischen volonté générale und Misanthropie zu unterscheiden. Anwohnerinnen und Anwohner sollten sich vor dem Griff zum Telefon fragen, ob sie damit einem Borderline-Egoismus huldigen oder tatsächlich ein relevantes demokratisches Recht einfordern. Die Bevölkerung muss sich damit auseinandersetzen, wie man das städtische Zusammenleben begehen könnte auf der Skala zwischen komatöser Isolation und trunkenem Kriegsgeschrei. Und von der instituierten Politik wäre es schön, etwas mehr zu hören (dies dürfte richtig laut sein). An der Causa KuGl kann man somit sehen, dass die fehlende Eventhalle mittlerer Grösse, über die im September abgestimmt wird, nicht das wesentlichste kulturelle Problem St.Gallens ist. Wenn man am Güterbahnhof Theater machen kann wegen ein paar schlangestehenden (also gesitteten) Leuten, dann wäre das fast überall sonst auch so. Damit wäre Kultur nur noch in den reinen Industriezonen willkommen. Im Gegenextrem, worin man nur noch in den reinen Wohnzonen wohnen könnte, spiegelt sich diese hirnrissige Tendenz ideal. Kultur und sozialer Austausch sind zwingende Bestandteile der innerstädtischen Mischzonen. Beginnt man dies zu pervertieren, stehen wir vor einer individuellen wie kollektiven, juridischen wie politischen Grundsatzfrage: Wie wollen wir (zusammen) leben? Und vor allem: wo?

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Michael Felix Grieder

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Wohnt man auf dem Land, hat man seine Ruhe und kann laut sein. Wohnt man hingegen in der Stadt, nimmt man einen urbanen Lärmpegel in Kauf, muss aber pünktlich um 22 Uhr die Klappe halten. Ersteres ist praktisch: In erstaunlicher Ungestörtheit kann man Instrumente üben, tanzen und bis spätnachts angeregte Gespräche führen im Freien, insofern ist das Land ein äusserst lebensfreundlicher Ort. Man gönnts den Bewohnerinnen solcher Räume, stören tun sie damit höchstens Fuchs und Hase. Umso absurder ist die urbane Variante. Man fragt sich nicht zu unrecht, warum ausgerechnet an Orten, wo besonders viel «gelebt» wird, immer weniger «gelebt» werden darf. Um das gleich vorwegzunehmen, die Rede ist nicht von einer Brühlgassisierung der Stadt, allerdings sehr wohl von terrorverwandten Ruhebedürfnissen einiger Einzelpersonen, die ihre Freizeit gerne zwischen zurückgezogenem Vorhang und Telephon verbringen. Die Rede ist damit auch von einer stark übersteigerten Rechtsinterpretation seitens der ausführenden Gewalt. Die Rede ist vom KuGl und anderen lärmklagegeplagten Lokalen. Gerade in den Sommermonaten, wo es vorkommen soll, dass Stadtbewohnerinnen und -bewohner zwischen zwei halbspektakulären Grillfesten das dreiste Bedürfnis nach sozialer Interaktion verspüren, ist die Gefahr einer lärmbedingten Klage latent. Ausnahmsweise erfriert man draussen mal nicht sofort, und indem man sich so für den lieben Nachbar sichtbar macht, erhöht man die Chancen auf eine Reklamation massiv. Das sieht zum Beispiel so aus: Neben Strassen, die auch nachts von lärmemissionsintensiven Fortbewegungsmitteln befahren werden dürfen, erfrecht sich eine Handvoll Kulturbedürftige, den freien Abend mit der Einnahme von hopfenhaltigen Kaltgetränken abzuschmecken und dazu unsäglicherweise Worte zu wechseln mit dem Tischnachbarn. Möglicherweise dringen dazu noch ein paar tatverdächtige Gitarrenklänge ins Freie. Die telefonische Klage, eine Beschäftigungstherapie für den Beamtenapparat ist damit schon fast perfekt. Die kleinere Gastronomie, die sich kein Sommerloch leisten kann, wird so zum Public-Enemy-No. 1. Dass diese unlösbar mit dem lokalen und überregionalen Kulturschaffen verknotet ist, ja gar dessen Vorbedingung sein kann, geht dabei vergessen. Und dass damit nicht nur die vielbesungene Attraktivität des Standorts geschädigt, sondern der Lebensraum in summa torpediert wird, kommt niemandem in den sonst so liberalen Sinn. Wer dann einwendet, dass Gesetze, die kannibalischem Herumschreien in den Nachtstunden den Riegel schieben sollen, auf diese Weise dazu hin verschoben werden, die urmenschliche Begabung zu oralem Austausch zu verhindern, wird polemisch abgewatscht. Dies lässt ein paar nüchterne Forderungen zu: Die Policey, ursprünglich eine wissenschaftliche Disziplin, verantwortlich für das «grösstmögliche Glück» des Menschen im

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Einige hochnotwendige Erörterungen über Soziopathie lauter und leiser Prägung zwischen Kantonsstrasse und Piazza.


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Raum braucht keine Wände

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Kultur muss nicht überall kosten und nach Vodka riechen. Sie könnte sich lösen vom Standort und versuchen zu wandern – wenn wir es wagen, die Stadt neu zu träumen. Die jüngste kulturpolitische Momentaufnahme des St.Galler Nachtlebens, der Film Little Mountain Village von Angelo Zehr und Matthias Fässler, hat es einmal mehr gezeigt: dass man mindestens einen Businessplan, drei Bewilligungen und fünf Türsteher braucht, um einen Sack Reis umfallen zu lassen, und dass Stadt und Kultur zum zahmen Pflaster sans liberté geworden sind. Eine Uferpromenade mit Putzdienst. Ohne Kotze, Kies und Schlaglöcher. Was ist passiert? Kultur – was immer darunter auch verstanden wird – darf nicht nur sein, sie soll rentabel sein. Auch abseits von St.Gallen: Winterthur müsse auf die Vernetzung der kulturellen Teilmärkte setzen, fordert etwa eine ZHAW-Studie, um die wirtschaftlichen Potenziale effizienter zu nutzen. Mutmasslich auch das Nachtleben. Es müsste wohl leuchten und schillern, La Traviata singen und dabei wie M.I.A. klingen. Oder wie Techno. Kommerziell also, damit es keine bösen Überraschungen gibt, und weder Betrieb noch Publikum wertvolle Lebenszeit oder Geld verspekulieren. Das mag langweilig sein, ist aber okay. Und jetzt die Reithalle. War mal versprochen, ja, klar. Aber was bringt uns eine Halle für 700 Leute aufwärts, ausser Ruhm, Rambazamba und Parkplatz-Bingo? Hoffentlich reizvolle Anlässe, dem hiesigen Nachtleben aber wohl eher Konkurrenz, noch einen Stall, der sich selbsttragen will... Wieso eigentlich? Damit die Bürgerlichen Ja stimmen? Damit das Programm möglichst frei und die Halle weit offen bleibt? Gerade dafür ist doch die Stadt gemacht; unsere Gassen, die Winkel und die Nischen, die Plätze, Parks und herzigen Tümpel. Sollen die anderen ihre Mehrzweckhallen füllen dürfen, und St.Gallen mal rauslocken. Stationär denken ist sowas von 80ies. Wir haben doch Zukunft, die Stadt und viel Platz. Wieso sich noch binden? Kultur findet statt, auch ohne Sofa, Standort und fixe Idee. Sie findet eine Nische, ein Pärkli, eine Unterführung, oder eine alte Villa – nur muss es nicht ständig dieselbe sein. Man könnte auch gutwillig weiterziehen, der nächsten Gasse gut Nacht sagen und ein Bier zurücklassen für Freunde und Helfer. St.Gallen needs kältere Schnauzen. Solche, die weg sind, bevor nach Müllkonzept, Sicherheit und nächtlicher Ruhe verlangt wird. Solche, die sich davon nicht am Träumen hindern lassen. Und hoffentlich damit die Stadt infizieren. Corinne Riedener

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Um die Seele kreisen

Ein Hauch Cirque de Soleil in St.Gallen: Rigolo Swiss Nouveau Cirque spielt in der Rudolf-Steiner-Schule Wings In My Heart als Uraufführung. Ab dem 24. September kreist dort alles um Akrobatik, Timing, Balance – und Fussbandagen. Ein ­Proben­besuch. von Stefan Späti

Wasser, Feuer, Kugeln

Aus einem Wassergraben an der Bühnenrampe taucht der Kopf einer jungen Frau auf. Sie holt tief Luft und taucht wieder ab. «Stopp!» Eugster bricht ab – technische Probleme. Zitternd vor Kälte steigt die Frau aus dem Wasser. Sie ist die jüngste Tochter der beiden Rigolo-Gründer. Zu Beginn der Vorstellung wird sie als Protagonistin aus dem Wasserloch «geboren», um anschliessend auf eine Reise der Selbstfindung geschickt zu werden. Die Wasseroberfläche wird dann mithilfe von Brennstoff in Flammen stehen. Das will akribisch vorbereitet und abgesichert sein – so wie alles in der neuen Rigolo-Produktion, die Tanz und Akrobatik verbindet und in spektakulären Darbietungen scheinbar der Schwer-kraft trotzt. «Zum Glück haben wir noch sechs Wochen Zeit», sagt Eugster später. Obwohl die international aufgestellte Truppe bereits seit Beginn der Schulferien auf, über und hinter der Bühne die Strippen zieht, ist sie auf jeden Probentag angewiesen. Menschen bewegen, das sei Ziel von Wings In My Heart. «Wir wollen nicht den Verstand ansprechen, sondern das Herz, den Zuschauern quasi Seelennahrung mitgeben», erklärt Eugster. Es sei von jeher ein Bedürfnis der beiden Köpfe von Rigolo gewesen, über Spiritualität zu berühren. Gleichzeitig spiele Unterhaltung eine zentrale Rolle, das Ge-

schehen auf der Bühne soll auch Menschen packen, die mit Spirituellem nichts am Hut haben. Nächste Szene: Blaue Kugeln schwingen an Seilen über die Bühne, anfangs durcheinander, dann kreisförmig und wie ein Vogelschwarm einer Richtung folgend. Ein Breakdancer bewegt sich dazwischen, weicht aus, duckt sich, stösst sich ziemlich unspirituell den Kopf. Timing ist alles, unglaublich exakt müssen Bewegungsabläufe und Technik aufeinander abgestimmt sein. «Es ist Mädirs Ehrgeiz, Dinge zu entwickeln, die es noch nicht gab», erzählt Lena Roth, «die Mitwirkenden müssen sich darauf einlassen.» Das tun sie ganz offensichtlich, diszipliniert und konzentriert. Aber dann löst sich die Ernsthaftigkeit während der Pause in entspanntes Durcheinander auf. Die russischen Seilakrobaten posieren für den Fotografen, die spanische Choreografin begutachtet Kostüme, der Winterthurer Stepptänzer checkt sein Handy. Artisten werden zu Alltagsmenschen.

Von der Strasse in die Welt

Einst als Strassen- und Kindertheater gegründet, hat sich Rigolo zur international erfolgreichen Formation entwickelt. «Früher war alles handgemacht und schön einfach. Aber man entwickelt sich weiter, du kannst nicht einfach stehen bleiben», begründet Mädir Eugster den technischen Aufwand der neuen Produktion. So langsam denken er und Partnerin Lena Roth aber an die Weitergabe ihres Projekts an die Töchter. Auch wenn diese, wie Mädir; betont, bestimmt ihre eigene Linie einbringen: Einfalls- und Ideenreichtum werden Rigolo wohl auch in Zukunft ausmachen. Damit sowohl Höhenflüge als auch orthopädische Stützen weiterhin ihren Platz haben.

THEATER

Wings In My Heart: Ab 24. September mit insgesamt vierzig Vorstellungen Siebenecksaal der Rudolf-Steiner-Schule rigolo.ch

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«Würden Sie mal kurz die Kiste für mich halten? Da sind orthopädische Stützen drin, eben angekommen.» Auf dem Parkplatz der Rudolf-Steiner-Schule räumt Lena Roth Tüten aus dem Kofferraum ihres Autos. Nein, verletzt habe sich niemand, sagt die Rigolo-Mitbegründerin. Die hautfarbenen Bandagen seien ein Kostümzubehör, ein Kniff, um ein Requisit am Fuss eines Künstlers befestigen zu können. Wenig später lagern Kisten mit Trick-Stützen und Tüten mit Glitzer-Kostümen neben der untersten Sitzreihe im Zuschauerraum. Auf der Bühne wird derweil eingerichtet und aufgewärmt; Techniker und Künstler treffen Vorbereitungen für die Szenen, die noch vor der Mittagspause geprobt werden sollen. Rigolo-Gründer Mädir Eugster hat alles im Blick und gibt Anweisungen.

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Präzision mit Kugeln – Probenbild aus Wings In My Heart. Bild: Germán Antón


Kontaminierte Gesellschaft

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Peter Roths erste Oper Spinnen kommt in Wil und Heiden zur konzertanten Uraufführung. von Bettina Kugler Das grösste Geschenk zu seinem bevorstehenden 70. Geburtstag macht Peter Roth sich selbst. Am 13. September wird der Toggenburger Komponist und Chorleiter, Musiker und Klangaktivist seine erste Oper Spinnen in der Tonhalle Wil aus der Taufe heben – zunächst in einer konzertanten Uraufführung. Beteiligt sind neben dem Chorprojekt St.Gallen der Chorwald, das Appenzeller Kammerorchester (beide unter Leitung von Jürg Surber) sowie ein Solistenquartett; Lichtregie und Aufstellung von Chor und Solisten im Raum sollen schon jetzt eine Ahnung davon vermitteln, wie Spinnen 2015 szenisch auf die Bühne kommen wird.

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Gotthelf im Atomzeitalter

kam; damals war es Pflichtlektüre gewesen. «Für mich spiegelt sich darin vollkommen unsere Zeit und unser Wirtschaftsleben mit seinem kurzfristigen Denken. Die Folgekosten werden nicht bedacht, und wenn es gefährlich wird, ziehen sich die Verantwortlichen zurück.» Zunächst erarbeitete er im Herbst 2011 ein Libretto; bald begann der Text zu klingen – wie immer bei Peter Roth in vollständiger Besetzung, mit Wechseln aus Frauen- und Männerchören, mit Hackbrett als Continuo, Bläsern und Streichern und Instrumenten wie Gong und Peitsche.

Oper mit Haltung

Der Anstoss, eine Oper zu komponieren, kam von aussen: Der Berner Kammerchor Chores, der unter anderem Roths Toggenburger Passion an der Expo 01 aufgeführt hat, bat ihn um ein szenisches Chorwerk. «Sie waren offenbar davon überzeugt, dass ich eine dramatische Ader habe», sagt Roth und schmunzelt. Von Opern fühlte er sich bislang kaum angezogen – einmal abgesehen von Brechts Dreigroschenoper. «Ich bin sehr an Stoffen interessiert», sagt er; «die meisten Opern aber lassen sich auf wenige Prototypen reduzieren, ähnlich wie im Kino. Deshalb schaue ich mir auch kaum Filme an, allenfalls Dokumentarfilme.» Gleichwohl sieht Peter Roth in Spinnen eine konsequente Weiterentwicklung seiner Arbeit – und seiner künstlerisch-politischen Haltung. Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung waren und bleiben zentrale Themen in seiner weltumspannenden Musik.

Das Stück verwandelt den Stoff von Jeremias Gotthelfs Erzählung Die schwarze Spinne in eine musikalische Parabel des 21. Jahrhunderts. Festgehalten hat Roth am Kernthema der Novelle. Immer noch geht es um Mächtige und Unterdrückte, um Verführung und selbstverschuldetes Verderben. In Spinnen heisst der Reiche Augusto Hagen; die tausend ausgewachsenen Bäume für seinen völlig überdimensionierten Baumgarten lassen sich nur mit gewaltiger Energie transportieren und anpflanzen. Kein Problem für einen wendiSpinnen gen, wissenschaftsgläubigen Berater wie Dr. Titus T. Schnell hat Tonhalle Wil: 13.9., 20 Uhr, 14.9., 19 Uhr er die Bevölkerung auf seiner Seite – bis auf Christine, die alleinEvangelische Kirche Heiden: 20.9., 20 Uhr, erziehende Mutter und Umweltschützerin. Ihre innere Stimme 21.9., 19 Uhr treibt sie an, zu protestieren und den anderen ins Gewissen zu Solisten: Susanne Seitter-Frey, Margrit Hess, reden. Peter Roth hat aus dieser Stimme der Weisheit eine Figur Raphael Höhn, Peter Walser; Sprecher: namens Sophie gemacht: Im Gewand einer Hausiererin aus der Daniel Kasztura Gotthelf-Zeit existiert sie ausserhalb von Raum und Zeit. Sie verspinnenoper.ch körpert unser inneres Wissen, dass grenzenloses Wachstum unmöglich ist. Wofür die Spinne in Peter Roths Oper steht, springt auf dem gedruckten Programm und auf der Projekt-Webseite spinnenoper.ch förmlich ins Auge. Zu sehen ist ein unbehagliches Tapetenmuster aus Strahlenrädchen auf Warnzeichen-Gelb, dazwischen Augen, deren Blick man nicht entrinnen kann. In einem Zeitalter nach Gott glaubt das Volk willig-kritiklos an Machbarkeit – das Teufelswerkzeug dazu ist eine Energie mit kaum kalkulierbaren Gefahren und Konsequenzen. Gotthelfs Erzählung hat Roth nicht losgelassen, seit er sie vor über fünfzig Jahren am Lehrerseminar zu lesen be- «In Gotthelfs Stück spiegelt sich vollkommen unsere Zeit»: Komponist Peter Roth. Bild: pd

MUSIK



Dem Himmel so nah In der Propstei St.Peterzell suchen ­Angela Kuratli und Daniela Stolpp das Paradies. von Kristin Schmidt

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Häusern. Als sei die einst paradiesische Frucht nur noch in der Erinnerung schmackhaft, da es doch inzwischen so viele andere Verlockungen gibt. Zum Beispiel solche, die Daniela Fetz in Gläser abgefüllt hat: Blaues, grünes und türkisfarbenes Wasser – mehr braucht es nicht, um Bilder von sanften Wellen am weissen Sand unter Palmen hervorzurufen. Gerade das Unbestimmte lockt, lässt es doch Platz für die eigenen Phantasien. Eruk T. Soñschein wird dennoch deutlicher. Die St.Galler Künstlerin schmückt ihren Garten Eden mit Symbolen der Fleischeslust und verweist damit auf eine der Interpretationen des Baumes der Erkenntnis. Auch Frank Kellers Video eines animierten weissen Tropfens kann nicht nur als Hinweis auf den Ort, wo Milch und Honig fliessen, gelesen werden, da fliesst auch noch manches andere. Und genau darin liegt die Stärke der Ausstellung: Sie zeigt mehr als nur die gängigen Bilder.

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Träume in der Zündholzschachtel

Kuratli und Stolpp gliedern den Parcours in fünf Kapitel. Es gibt einen Streifzug durch die Theorien rund um abendländische Paradiesvorstellungen und einen historischen Abriss. Eine Dia-Installation ist den älteren künstleJedem sein eigenes Paradies: Dia-Installation in der Propstei. Bild: pd rischen Darstellungen des Themas geWo ist das Paradies? Und vor allem, was ist es? Das Himmel- widmet. Hier dominiert über Jahrhunderte hinweg der wohlreich? Der irdische Garten Eden? Irgendeine Südseeinsel, geordnete Garten. So wie aber die Gemälde und Grafiken Hauptsache abgelegen und unberührt? Oder doch eher ein immer nur Annäherungsversuche sein konnten, so belassen spirituell aufgeladener Ort? Ist das Paradies einfach das Ge- auch die Diapositive die Motive im Vagen: Mittels Plexiglasplatten können die Bilder innerhalb frei im Raum hängender genteil vom Hier? So war es lange Zeit: War das Leben auf der Erde Rahmen eingefangen werden oder auch nicht. Wer es gern mühsam und entbehrungsreich, erträumten sich die müden deutlicher hat, wird dankbar auf die eigens gedruckten PostMenschen einen Ort ohne Sorgen und Not. Waren die Wälder karten zurückgreifen. Immer wieder fällt auf, wie abwechslungsreich die endlos und kaum bezähmbar, wurde der wohlgeordnete Garten Eden zum Sehnsuchtsort. Und Paul Gauguin suchte vor mehr beiden Kuratorinnen mit dem Bildmaterial spielen. Mal werals hundert Jahren bereits den Gegenpol zu zivilisatorischen den Gucklöcher in einer Wand geöffnet, mal gibt es GedruckZwängen in Ozeanien. Bekanntlich war die Idylle schon da- tes, mal Lichtbilder. Die Fotografien von Kasia Maksymowicz mals unauffindbar, doch die Sehnsucht nach dem Paradies etwa sind so in den Raum hineinprojiziert, dass sie durchlaubesteht noch immer. Sie ist vielfältig, ungebrochen und eng fen werden können. Und Stéphane Fratini präsentiert ein verknüpft mit religiösen Überlieferungen – ein ergiebiges grossformatiges Foto-Triptychon vom Menschen in erhabeThema also und gut für einen Plural: Paradiese heisst die dies- ner Naturkulisse. Im fünften Teil der Ausstellung sind dann die Besujährige Sommerausstellung in der Propstei St.Peterzell. Kucherinnen und Besucher eingeladen, ihre eigenen Paradiesratiert wurde sie von Angela Kuratli und Daniela Stolpp. Ideen zu präsentieren. Erlaubt ist, was in eine Streichholzschachtel passt. Aber da das Paradiesische vom Imaginären Äpfel am Palmenstrand Die beiden St.Gallerinnen nähern sich den Paradiesvorstel- lebt, dürfte der knappe Platz keine allzu bedeutende Einlungen von mehreren Seiten, die alle gleichberechtigt neben- schränkung darstellen. einander stehen, auch wenn die zeitgenössische Kunst dabei besonders auffällt. Bereits im Garten vor dem Gebäude taucht Paradiese: in den weissen Plastiken von Christian Hörler eines der wichPropstei St.Peterzell tigsten Elemente der Paradieserzählungen auf: der Apfel. Der bis 21. September, Künstler aus dem ausserrhodischen Wald hängt ihn jedoch Mittwoch bis Samstag 14 –17 Uhr, Sonntag 10 –17 Uhr nicht an den Baum der Erkenntnis, sondern häuft die Früchte ereignisse-propstei.ch auf die Wiese. Weiss sind sie, so als sei ein Tuch darüber geworfen worden wie über die Möbel in unbewohnten alten

KUNST


Der elektronische Erker

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St.Gallen, Anfang des 17. Jahrhunderts. Die Obrigkeit, Inhaberin der politischen und wirtschaftlichen Macht, hat das Privatleben der Bevölkerung zur Steigerung der Produktivität – und um allfälligem Aufmucken gegen die zunehmende Ungleichheit vorzubeugen – mit Sittenmandaten bis ins letzte Detail reglementiert: Was dürfen die Leute an Kleidern und Schmuck tragen, was nicht, was dürfen sie essen, was nicht, was trinken, was nicht und wann nicht, wann dürfen sie Musik hören, wann nicht, mit wem dürfen sie sich treffen und wo, mit wem dürfen sie schlafen, mit wem nicht. Bald findet das Gesellschaftsmodell in der Architektur seine Entsprechung. Bei der Oberschicht kommt der Erker in Mode. So ein Erker ist nicht nur repräsentativ und verschafft denen, die von ihrer Belle Étage aus auf das gemeine Volk herabblicken, ein wohliges Gefühl der Überlegenheit. Er dient auch dazu, die Konkurrenz auszuspähen und bietet die Möglichkeit, das Wohlverhalten der Untergebenen zu überwachen. Dass die Architektur die Allmachtsfantasie hinter dieser Hal-

Bis zur Tyrannei Meine grösste Sorge angesichts der Konsequenzen dieser Enthüllungen für Amerika ist, dass sich nichts ändern wird. Man wird sie in den Medien finden. Man wird erkennen, wie weit die Regierung in ihrer Selbstermächtigung und bei der Schaffung von mehr ­Kontrolle über die amerikanische und die globale Gesellschaft geht. Doch man wird nicht bereit sein, das notwendige Risiko einzugehen, aufzustehen und dafür zu kämpfen, dass sich etwas ändert. Man wird die Politiker nicht zwingen, tatsächlich für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger einzutreten. Es wird in den kommenden

Monaten und Jahren noch schlimmer werden, bis es dann irgendwann zum politischen Wandel kommt. Denn nur die Politik kann dem Überwachungsstaat Einhalt gebieten. Selbst in unseren Vereinbarungen mit anderen souveränen Regierungen halten wir das eher für eine politische Frage als für eine juristische Angelegenheit. Und dann werden wieder neue politische Führer gewählt werden, die am Schalter drehen und sagen, dass wir «wegen der Krise und angesichts der globalen Gefahren, im Licht irgendwelcher neuer, nicht vorhersehbarer Bedrohungen, mehr Autorität brauchen, und mehr Macht».

LITERATUR

Die Menschen werden nichts tun können, um sich dagegen zu wehren. Und schliesslich haben wir eine vollkommene Tyrannei. Zitat aus einem Gespräch von Edward Snowden mit Glenn Greenwald, Juni 2013. Für den Snowden-Solidari­ tätstag stellt das Internationa­ le Literaturinstitut Berlin ilb eine Auswahl von Lesetexten von Edward Snowden zur Verfügung. Infos: literaturfestival.com

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Edward Snowden. Bild: pd

tung sowohl voraussetzt als auch verstärkt, wird sichtbar am Erker des Hauses zum Pelikan, auf welchem alle zur Zeit seiner Erbauung näher bekannten Erdteile dargestellt sind. Allerdings muss die Obrigkeit Zeit aufwenden, um ihre Überwachungsfunktion wahrzunehmen, und auch die Repression, um die Sittenmandate durchzusetzen, kostet Ressourcen und führt zu Reibungen. Auf längere Sicht keine effektive Methode der Machtausübung. Viel besser wäre es doch, den zu Beherrschenden die Illusion zu geben, auch einen Erker zu besitzen – vielleicht in Form eines potenten Gerätes, welches die Teilhabe am Wissen der ganzen Welt und die damit verbundenen Handlungsmöglichkeiten suggeriert. Dadurch entstünde dann gleich eine Industrie, die es wiederum erlauben würde, den darin erarbeiteten Mehrwert abzuschöpfen. Sollte es noch gelingen, die Individuen dazu zu bringen, auch intimste Details aus ihrem Privatleben preiszugeben, würde das, zusammen mit dem bleibenden unguten Gefühl, stets gesehen zu werden, ohne selber zu sehen, zu einer beispiellosen Selbstdisziplinierung und vorauseilender Gesinnungskontrolle führen. Hongkong, Anfang Juni 2013. Der Computerspezialist und Systemadministrator Edward Snowden, welcher als Angestellter internationaler Computerfirmen unter Vertrag beim US-amerikanischen Geheimdienst NSA ist, übergibt der Journalistin Laura Poitras und dem Journalisten Glenn Greenwald streng geheime Dokumente, die den grössten Bespitzelungsangriff auf die Weltbevölkerung in der Geschichte belegen. Die werden zuerst im «Guardian», später auch in anderen Zeitungen veröffentlicht und von den Medien weltweit aufgegriffen. Erklärtes Ziel der NSA ist es demnach, alles zu sammeln, was es an elektronischer Kommunikation auf dem Planeten gibt. Die Standort- und Verbindungsdaten jedes Telefonats, je nach dem auch dessen Inhalt, jegliche Aktivität im

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Am 8. September ist weltweiter Lese-Tag für Edward Snowden. von Martin Amstutz


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Internet, von E-Mails über Skype, vom Zahlungsverkehr über Suchanfragen über Einträge auf Blogs, Internetseiten und sozialen Netzwerken bis zu Aufnahmen privater Webcams. Alles. Angestrebt wird auch der Zugriff auf Endgeräte wie Computer, Telefone und Tablets. Ungestört von parlamentarischer Kontrolle arbeitet die NSA eng mit anderen US-amerikanischen Geheimdiensten, dem britischen Geheimdienst GCHQ und den Geheimdiensten Kanadas, Australiens und Neuseelands zusammen. Einen Grossteil der Aktivitäten lagert die NSA an privatwirtschaftliche Konzerne aus. Laut Snowdens Dokumenten werden zur Ansammlung einer ungeheuren Datenmenge nicht nur Unterseekabel und Satelliten angezapft. Konzerne wie Google, Microsoft, Facebook, Apple etc. arbeiten bereitwillig mit, was einige dieser Firmen halbherzig dementieren. Auch internationale Telekommunikationsgesellschaften und europäische Regierungen sind in das fast unüberschaubare Geflecht dieser Bespitzelungsindustrie eingebunden. Spannend zu wissen wäre: Wie kommt die NSA an die Telefondaten aus der Schweiz? Ist es denkbar, dass es eine Absprache, zum Beispiel mit unserer braven Swisscom, gibt? Kommt der Schweizer Geheimdienst an Daten der NSA heran? Wenn ja, wie? Um das zu klären, wird es auch hierzulande ein paar Snowdens brauchen, die darauf hinweisen, dass die geplante Ausweitung der Vorratsdatenspeicherung nur die Spitze des Eisbergs ist. Der Erker ist elektronisch geworden. Seine technischen Möglichkeiten sind immens. Sie werden noch zunehmen und sie werden skrupellos eingesetzt. Programme, die nach verdächtigen Schlagwörtern suchen, gibt es längst. Solche, die vollautomatisch nach auffälligen Kommunikations-, Bewegungs- und Konsummustern Ausschau halten, werden laufend verbessert. Demnächst denkbar ist eine Koppelung an die Überwachungskameras im öffentlichen Raum. Abweichendes Verhalten würde dann registriert, mit Software zur Gesichtserkennung das entsprechende Mobiltelefon ausfindig gemacht, dessen Daten abgegriffen. Die Kamera, das Mikrofon und die sonstigen Sensoren im Handy dienten dann gleich als Superwanze. Niemand glaubt im Ernst, dass die totale Überwachung als Mittel zur Vorbeugung gegen Verbrechen welcher Art auch immer objektiv etwas taugt. Bis jemand kommt und sich nicht entblödet, zu behaupten, sie diene eben dem subjektiven Sicherheitsempfinden, ist wohl nur eine Frage der Zeit. Dank Edward Snowden ist bekannt: Wer einen Erker hat, wird sich kein Milchglas einbauen. Ist es da tröstlich, dass sich hinter dem eingangs erwähnten Erker am Haus zum Pelikan heute die Saiten-Redaktion verbirgt?

Weiss auf schwarz Experimente zur Alltagskommunikation Als Qualität des öffentlichen Raums wird von seinen Nutzerinnen und Nutzern oft die Möglichkeit betont, trotz räumlicher Nähe nicht in Kontakt treten zu müssen. Die Kommunikation ist selten spontaner Art, ausser vielleicht beim Fragen nach dem Weg oder dem Schnorren einer Zigarette. In der Regel kommen Annäherungen und Ge­ spräche eher über Bekanntschaften zustande, Kinder und Hunde sind dabei ideale Türöffner. Oft werden die Kontakte durch nonverba­ le Kommunikationsformen ersetzt. So nutzen Jugendliche die städtischen Bühnen auf spielerische Weise, genussvoll und manchmal bewusst pro­ vokativ. Auf einer anderen Ebene werden durch bauliche Massnahmen im öffentlichen Raum Kommunikation und Interaktion beeinflusst und oft auch erschwert. Die verbale und nonverbale Kommuni­ kation im öffentlichen Raum verläuft also meist nach vertrauten, standardisierten Mustern. Doch was passiert, wenn wir mit diesen Regeln ab­ sichtlich brechen? Die vierte Ostschweizer Sozialraum­ tagung der FHS St.Gallen versucht das, indem sie spielerisch in den St.Galler Stadtraum eingreift und diesen als Experimentierraum der Alltagskom­ munikation nutzt. Was bewegt uns dazu, unsere persönli­ che Komfortzone zu verlassen und Kommunikation mit Fremden aufzunehmen? Welche Ereignisse lösen Kommunikation im öffentlichen Raum aus? Und wie kommunizieren wir bei Irritationen? Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begeben sich auf einen Stadtrundgang, wo sie an verschiedenen Orten gewohnten Situationen begegnen und diese ganz neu erleben: Künstlerisch inszenierte Irritationen und räumliche Veränder­ ungen regen zum Nachdenken über die eigenen Kommunikationsmuster an. Die Sozialraumta­gung will so die Diskussion über die Nutzung des öffentlichen Raums in der Stadt St.Gallen anregen und erweitern.

Lesetag für Edward Snowden: 8. September Infos: worldwide-reading.com

WEISS AUF SCHWARZ

So kündigt FHS-Dozent Dani Fels die vierte Ostschweizer Sozialraumtagung an. Sie findet am Mittwoch, 10. September statt (Ausweichdatum bei Dauerregen: 12. September), Treffpunkt ist um 13 Uhr beim Waaghaus in St.Gallen. Mitwirkende sind Diana Dengler und Marcus Schäfer (Theater St.Gallen), Lika Nüssli (Zeichnerin und Aktionskünstlerin), Christina Fehr (Psychologin) u.a. ­Details zur Tagung und Anmeldung: ubu.li/X8Ho



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Georg Gatsas: The SpaceApe

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Angels and Devils heisst The Bugs neu erschienenes Album, er schliesst damit seine London-Trilogie mit den Alben Pressure (2003) und London Zoo (2008) ab. Der vor einem Jahr wegen finanzieller Nöte nach Berlin umgesiedelte Produzent, der seit Jahrzehnten den Dancefloor mit seinen Bässen radikal für sich beansprucht, kündigte sein neuestes Werk im Netz mit dem Opener «At War with Time» mit dem Kode9- und Burial-Kollaborateur The SpaceApe an – viral, enigmatisch, apokalyptisch. The Bug konnte ich zu Beginn meiner Serie im Jahre 2008 live in London erleben. Und mit dem Abschluss seiner Londoner Trilogie endet nun auch meine fotografische Serie Signal The Future. Der Künstler Georg Gatsas hat als Artist in Residence von Appenzell Ausserrhoden ein halbes Jahr die Londoner Bass-Szene begleitet. Und monatlich eine fotografische Postkarte geschickt.

ARTIST IN RESIDENCE


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Monatstipps der Magazine aus Aarau, Basel, Bern, Luzern, Olten, Vaduz und Winterthur

15.03.13 15:20

Campus für Jazz

Das Museum Langmatt in Baden zeigt neben seiner Sammlung impressionistischer Malerei jeweils über die Sommermonate eine Ausstellung mit zeitgenössischer Kunst. Dieses Jahr hat Nadia Schneider Willen eine Schau mit dem Titel «Salon distingué – Hausrat in guter Gesellschaft» ein­gerichtet. Die Kunstschaffenden setzen sich mit dem LangmattInterieur auseinander und loten die Grenzen zwischen Gebrauchsgegenstand und Kunstwerk aus. Salon distingué – Hausrat in guter Gesellschaft Bis Sonntag, 30. November, Museum Langmatt, Baden langmatt.ch

Nach drei Jahren Bauzeit ist es soweit: Mitten in Kleinbasel, zwischen Rheinpromenade und Rotlichtquartier, eröffnet der Jazzcampus: der neue Standort an der Utengasse für Lehre, Forschung und Aufführung der Jazzschule Basel. Gefeiert wird mit einem dreitägigen Open House. Zeitgleich findet «KlangBasel» statt, das neue Musikfestival mit einem Spektrum von Hip Hop bis Klassik – und sicher auch mit reichlich Jazz-Groove. Jazzcampus Open House / KlangBasel Freitag, 19. bis Sonntag, 21. September, diverse Orte in Basel jazzcampus.com, klangbasel.ch

Newcomer Kammermusik

Schlemmen, lachen, staunen

Die drei jungen Künstler und internationalen Preisträgerinnen Julia Tramnitz (Violine), Daniel Hoffmann (Cello) und Yubo Zhou (Klavier) treten, nach diversen Konzerten in Deutschland, zum ersten Mal in dieser Formation in der Schweiz auf. Das abwechslungsreiche Programm mit Werken von Mendelssohn, Ysaÿe, Liszt, Händel, Halvorsen und Brahms ver­ spricht erstklassigen Hörgenuss. Kammermusik-Abend Dienstag, 2. September, 20 Uhr, Konzertsaal Stadttheater Olten boz1000.ch

Das Dinnerspektakel Clowns & Kalorien gibt es mittlerweile seit 15 Jahren. Bis Mitte September verbindet das himmlische Verzehrtheater kulinarische Leckerbissen mit artistischen Showeinlagen in Eschen (FL). Das Theater bietet einige unbeschwerte Stunden in der heutigen Schnelllebigkeit mit einem exquisiten 4-Gang-Menü. Clowns & Kalorien bis 14. September in Eschen beim Mehrzweckgebäude clowns.ch

Verrückte Wissenschaftstage Zwei Tage lang werden auf dem Bundesplatz, im Naturhistorischen Museum und im Club Bonsoir in Bern wissenschaftliche Themen künstlerisch interpretiert. Physik, Biologie und Chemie als Happening und Trash-Revue inszeniert: Am 1. Mad Scientist Festival ist das Programm. Zu erleben sind unter anderem die «furchtlosen Forscher aus dem tiefen Osten» aka The Bomb Squad (Bild) oder das «neuro-chemische Varieté» von Neuro Séance. Musikfestwoche Mad Scientist Festival Bern, Donnerstag, 4. und Freitag, 5. September, verschiedene Orte in Bern madscientist-festival.ch

Zirkus im Gaswerk Wer edel wirken will, sagt «Cirque Nouveau», wer verstanden werden will, sagt «zeitgenössischer Zirkus». Gemeint ist dasselbe: die Kunstform Zirkus, wie sie in vielen Nachbarländern etabliert, hierzulande aber nur vereinzelt anzutreffen ist. Am Festival für zeitgenössischen Zirkus können neue Formen des traditionellen Formats erlebt werden, fern von Verstaubtem. Wahlweise auch ohne edle Ausdrücke wie «Cirque Nouveau». Gadjo Donnerstag, 11. bis Sonntag, 14. September, Gaswerk Winterthur gadjo.ch

KULTURSPLITTER

365 Tage feiern In Luzern wurde vor einem Jahr die Zwischennutzung Neubad im ehemaligen Hallenbad der Stadt eröffnet. Inzwischen wurde es zu einem kulturellen Zentrum mit Ateliers, Co-WorkingSpaces, einem Bistro und Veranstaltungen aller Art. Am ersten September-Wochenende feiert das Neubad sein einjähriges Bestehen mit allerlei Musik und kulinarischen Leckerbissen. Die Gelegenheit, sich von diesem Kulturzentrum der frischeren Art inspirieren zu lassen! Das Neubad feiert Geburtstag Freitag, 5. und Samstag, 6. September, Neubad Luzern neubad.ch

Mit Saiten zusammen bilden diese unabhängigen Kultur­magazine die Werbeplattform «Kulturpool» und erreichen gemeinsam eine Auflage von über 200’000 Exemplaren. kulturpool.biz

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In guter Gesellschaft

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Unbenannt-1 1


Kalender September 2014

61 Wird unterstützt von Schützengarten Bier

MONATSPROGRAMME 4 Theater St.Gallen 12 Zentrum Paul Klee Bern. 14 Kunstmuseum Winterthur. 34 Kunsthalle St.Gallen. 42 Kunstnacht Konstanz Kreuzlingen. Museum im Lagerhaus. Städtischer Ausstellungsraum im Lagerhaus St.Gallen. 54 Schloss Wartegg Rorschacherberg. Spinnenoper Heiden/Wil. Zeughaus St.Gallen. 58 Kultur is Dorf. Palace St.Gallen. 64 Diogenes Theater Altstätten. Kellerbühne St.Gallen. 66 Kunstmuseum St.Gallen. Kunstraum Kreuzlingen. Naturmuseum St.Gallen. 68 Gare de Lion Wil. Grabenhalle St.Gallen Salzhaus Winterthur. 72 Kunstmuseum Thurgau. Lokremise St.Gallen. Ökomarkt St.Gallen. 86 Kinok St.Gallen. Ostsinn St.Gallen. 88 Weihern Unplugged St.Gallen.

Fest zum Saisonauftakt Schtärneföifi im Fabriggli Das diesjährige GschichteChischteFäscht für Gross und Klein zum Saisonauftakt beginnt um 11 Uhr mit einem Auftritt der Schweizer Kinderband Schtärneföifi. Schtärneföifi lädt ein zu einem musikalischen Ausflug auf die «Geischterbahn», fliegt eine Runde im Helikopter, startet mit der Rakete und schickt das Publikum für einmal «Ohni Znacht is Bett». Zweiter Auftritt um 16 Uhr. Um 11 und 15.15 Uhr findet bei guter Witterung das traditionelle Ballonfliegen statt. Platzreservation für die Schtärneföifi-Konzerte wird empfohlen. Sonntag, 31. August, 11 und 16 Uhr, werdenberger kleintheater fabriggli Buchs fabriggli.ch

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Mo 01. KONZERT

Hackbrett-Abend. Restaurant Marktplatz Appenzell, 19 Uhr JazzJam. Mit der einmaligen Hausband. Varieté Tivoli St.Gallen, 19.30 Uhr Yellow Teeth. Bubenhaft und trotzdem reif. Portier Winterthur, 20.30 Uhr

FILM

Di 02. NACHTLEBEN

Disasterbar. El Ramun – Rock’o’Skop. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

FILM

Experimente im Bau Debatte im Architektur Forum Das Experiment als Erkenntnismittel ist in der Architektur, anders als in den Naturwissenschaften, verpönt. Die Skepsis weicht jedoch zusehends – Grund für eine Diskussionsrunde im Architektur Forum Ostschweiz. Die Wechselwirkung zwischen Architektur und Kunst loten der Architekt Gioni Signorell (im Bild seine Abtrennung der Krypta Chur), der Kunstgiesser Felix Lehner und der Künstler und Architekt Florian Graf aus. Stichworte gibt der Untertitel der Veranstaltung: Mens, Material, Medium, Mensch. Montag, 1. September, 19.30 Uhr Architektur Forum Ostschweiz a-f-o.ch

VORTRAG

Energetisches Heilen. Vortrag mit Joy F. Barbezat. Hotel am Spisertor St.Gallen, 19.30 Uhr

KINDER

Internationales Luaga & Losna Theaterfestival. Pförtnerhaus Feldkirch, 17 Uhr

DIVERSES

Dichtungsring #88. Kerzenschein und Absinth vorhanden. Grabenhalle St.Gallen, 20.30 Uhr

Hectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 17 und 20 Uhr Sitting Next to Zoe. Ein Film über Liebe, Freundschaft und Erwachsenwerden. Kinok St.Gallen, 18.30 Uhr Edward Burtynsky Watermark. Regie: Jennifer Baichwal, Edward Burtynsky. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Maps to the Stars. David Cronenberg blickt hinter die Kulissen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

VORTRAG

BÜHNE

Foolish Freylach Klezmerband. Klezmer-Tanz-Abend. Grabenhalle St.Gallen, 19 Uhr Appenzeller Musik. Hof Weissbad, 20 Uhr Los Yukas. Cumbia, Rumba, Tango, Reggae, Gipsy, Rock und Ska. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr

Hectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 17 und 20 Uhr Finding Vivian Maier. Die Entdeckung einer grossen Fotografin. Kinok St.Gallen, 18.30 Uhr Under the Skin. Scarlett Johansson reist als Alien durch Schottland. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

LITERATUR

Projektfinanzierung – was man dazu wissen muss. Kursabend. Pfarreiheim Sandgrube Sargans, 18 Uhr St.Galler Reaktionen auf den Nationalsozialismus. Stadtrundgang mit Walter Frei. Rathaus St.Gallen, 18 Uhr Antirepressions-Treffen. Für alle von staatlicher Repression Betroffenen. Infoladen Rabia Winterthur, 19 Uhr (V)ermitteln. Mens, Material, Medium, Mensch. Architektur Forum Ostschweiz St.Gallen, 19.30 Uhr

Hutzenlaub & Stäubli (ExAcapickels): Reif für den Oskar. Wort, Wahn und Witz. Keller­ bühne St.Gallen, 20 Uhr 26. Int. Luaga & Losna Theaterfestival. Für ein junges Publikum & 13. Symposion Theater, Bild, Ton. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20.15 Uhr

LITERATUR

Die Dornesslerin. Lesung und Wanderung. Vereinslokal Lachen Walzenhausen, 19 Uhr

01.–03.09.

E-Bikes und E-Scooter testen. Empa (Forschungsinstitution) St.Gallen, 12 Uhr

AUSSTELLUNG

«Dingklang» Klangskulpturenausstellung. Klangmeditation. Halle 710 Winterthur, 19.30 Uhr

Mi 03. KONZERT

NACHTLEBEN

Roots-Foods. LGBT-GrooveReggae-Night-Strictly-AgainstHomophobia. CMC St.Gallen, 19.30 Uhr

FILM

Hectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 17 und 20 Uhr Under the Skin. Scarlett Johansson reist als Alien durch Schottland. Kinok St.Gallen, 18.15 Uhr Love Steaks. Eine aufregend andere Liebesgeschichte. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNE

De Schottesepp. Schauspiel. Depot Wasserauen, 20 Uhr Hutzenlaub & Stäubli (ExAcapickels): Reif für den Oskar. Wort, Wahn und Witz. Keller­ bühne St.Gallen, 20 Uhr

VORTRAG

1. September 1939: Der Krieg ist ausgebrochen!. Vortrag von Peter Geiger. Liechtensteinisches Landesmuseum Vaduz, 18 Uhr

KINDER

Das Traumfresserchen. Kinderstück nach Michael Ende. Theater St.Gallen, 14 Uhr Räuber Grapsch & Mili. Ein furioses Kindertheaterstück frei nach Gudrun Pausewang. Diogenes Theater Altstätten, 14.30 Uhr Internationales Luaga & Losna Theaterfestival. Pförtnerhaus Feldkirch, 17 Uhr


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Fr 05. KONZERT

San Gallä i d’Halle

«mitgenommen»

Die Reithalle öffnet ihre Tore Am 5. und 6. September steht die Reithalle zum ersten Mal seit Langem wieder der ganzen Stadt offen. Am Freitagabend spielt Marius von der Jagdkapelle (Kinderkonzert), und Slam!Gallen feiert mit dem 50. Poetry Slam ein Jubiläum. Am Samstag laden Yes I'm very tired now (Elektronika), die Beat Dictator Crew (Hip Hop) und Starch (Funk) mit verschiedensten Gästen zu spannenden Konzerten ein. Wer sein Abstimmungscouvert für den 28. September (ausgefüllt und wieder verschlossen) mitbringt, bezahlt keinen Eintritt. Freitag, 5. September ab 17.30 Uhr, Samstag, 6. September ab 15.30 Uhr Reithalle St.Gallen reithalle.sg, facebook.com/jazurreithalle

Solihausfest und Ausstellung Das Solidaritätshaus St.Gallen und das Solidaritätsnetz Ostschweiz laden zum alljährlichen Solihausfest ein. Nebst Unterhaltung und kulinarischen Köstlichkeiten kann im Haus die Fotoausstellung «mitgenommen» der Fotografin Ursula Häne besichtigt werden. Die zuerst in der «Woz» publizierte Bilderserie zeigt die Hände von Flüchtlingen mit einem Gegenstand, den sie auf die Flucht mitgenommen hatten. Das Kinderprogramm bietet Märchen, Spiel und Spass. Samstag, 6. September, 11 Uhr Solidaritätshaus St.Gallen solidaritaetshaus.ch

AUSSTELLUNG

Sexperten – Flotte Bienen und tolle Hechte. Mittagstreff mit Tierarzt. Naturmuseum St.Gallen, 12.15 Uhr Bauernkunst – Appenzeller und Toggenburger Bauernmalerei von 1600 bis 1900. Vortrag von Marcel Zünd. Kunstmuseum St.Gallen St.Gallen, 18.30 Uhr Ste Orchidée, aumonière. Museumsnacht. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr

Do 04. KONZERT

Appenzeller Musik. Mit Echo vom Schwendetal. Kleiner Ratsaal Appenzell, 18.30 Uhr Al Pride. Cleverer Pop. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Stiller Has. Böses Alter. Millenium Park Lustenau, 20 Uhr Susie Asado. Mit dem argentinischen Folksänger Pablo Dacal. El Bertin Gelaterie Schaffhausen, 20 Uhr

NACHTLEBEN

Def Domingo. Plusminus 90 Bpm. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Hallenbeiz. PingPong und Sounds vom Plattenteller. Grabenhalle St.Gallen, 20.30 Uhr

FILM

Hectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 17 Uhr La chambre bleue. Georges-

Simenon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 17.30 Uhr Maps to the Stars. David Cronenberg blickt hinter die Kulissen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 19 Uhr M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 Uhr Blue Ruin. Aberwitziger Rachethriller im Stil der Coen-Brüder. Kinok St.Gallen, 21.15 Uhr

BÜHNE

Kulthurnetz-Tage. ComedyAbend. Lokremise Wil, 19 Uhr Die Wahrheit. Komödie von Florian Zeller. Theater Kanton Zürich Winterthur, 20 Uhr Hutzenlaub & Stäubli (Ex-Acapickels): Reif für den Oskar. Wort, Wahn und Witz. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Messer & Gabel. Fadegrad: Comedy. Kino Theater Madlen Heerbrugg, 20 Uhr Tivoli-Bar. Philosophieren, kapitulieren, brillieren. Varieté Tivoli St.Gallen, 20 Uhr Wir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

LITERATUR

Frühschicht. Lesung mit Manfred Heinrich. Alte Kaserne Winterthur, 06.30 Uhr Endlich läuft der Laden. Buchpräsentation von Wolfgang Allgäuer. Festspielhaus Bregenz, 19 Uhr

Helen Meier: Kleine Beweise der Freundschaft. Moderation: Stefan Keller. Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr

VORTRAG

IG Kultur Vorarlberg. Kulturpolitik in Vorarlberg zur Diskussion. Theater am Saumarkt Feldkirch, 17.30 Uhr Alles nur Fassade? Über Sitte und Moral von Steiner Frauen im Mittelalter. Bürgerasyl Stein am Rhein, 19 Uhr

KINDER

Albanische Erzählstunde. Mit Fitnete Schmid. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr Internationales Luaga&Losna Theaterfestival. Pförtnerhaus Feldkirch, 17 Uhr

DIVERSES

Der Teilzeitmann. Die grösste Veränderung in einer Beziehung. Pfalzkeller St.Gallen, 17.30 Uhr Déjà-bu? Cocktailabend. Treppenhaus Rorschach, 19 Uhr

AUSSTELLUNG

«Dingklang» Klangskulpturenausstellung. Erstes spontanes Dingklang Orchester, Probe & Aufführung. Halle 710 Winterthur, 18 Uhr Junge Kunst 9. Vernissage. Flon St.Gallen, 18 Uhr Gisela Fot – 7 x 11 Kreative Stationen. Vernissage. Alte Kaserne Winterthur, 19 Uhr Was frag ich nach der Welt. Hinter der Bar mit Frau Vogel

03.–06.09.

Irish Open Air Toggenburg. Ennetbühl, 16 Uhr Shuffleboggs feat. Richie Pavledis. Fetziger Blues/Rock. Bluesclub Bühler, 19.30 Uhr Karin Streule Band. Folkige, urchige und freche Musik. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 20 Uhr Kulthurnetz-Tage Fifties-Abend. Mit dem Chlorophyll-Chor. Lokremise Wil, 20 Uhr Pentagram. Support: Driven Under (SH/ZH). Kammgarn Schaffhausen, 20.30 Uhr Dave Feusi & The Groove Gang feat. Freda Goodlett. Funk, Soul, Jazz. Jazzclub Rorschach, 21 Uhr Musikbar. Der ganz normale Wahnsinn, Baldur Stocker & Friends. Rab-Bar Trogen, 21 Uhr We Love 80s. Wenn Kim wild tanzt und Samantha foxt. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr

NACHTLEBEN

Dance Free. Alkoholfreier Tanzraum, ohne Strassenschuhe. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Milonga. Tangotanznacht. Tango Almacén St.Gallen, 21 Uhr Jamaica by Bus. Der Reggae-Bus rollt wieder. Conrad Sohm Dornbirn, 22 Uhr Night of Strix. Minimal, Deep House, Tech House. TapTab Schaffhausen, 22 Uhr Das House. Kaitaro & Yoske – House Music. Kraftfeld Winterthur, 23 Uhr

FILM

M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 und 20 Uhr Love Steaks. Eine aufregend andere Liebesgeschichte: frech, witzig. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Sitting Next to Zoe. Ein Film über Liebe, Freundschaft und Erwachsenwerden. Kinok St.Gallen, 19.45 Uhr Amour. Grossartiges Kammerspiel von Michael Haneke. Kulturcinema Arbon, 20 Uhr Bad Neighbors. Regie: Nicholas Stoller. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Maps to the Stars. David Cronenberg blickt hinter die Kulissen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNE

26. Int. Luaga & Losna Theaterfestival. Für ein junges Publikum & 13. Symposion Theater, Bild, Ton. Theater am Saumarkt Feldkirch, 10 Uhr Troupé Elevée. Tanzaufführung. Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Artus – Excalibur. Musical. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr De Schottesepp. Schauspiel. Depot Wasserauen, 20 Uhr Hutzenlaub & Stäubli (Ex-Acapickels): Reif für den Oskar. Wort, Wahn und Witz. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Nelly Bütikofer. Eine Anhäufung tänzerischer Ereignisse zwi-

schen Bildern. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Splitternacht. Offene Bühne für Amateure, Profis & Dilettanten. K9 Konstanz, 20 Uhr

KINDER

Internationales Luaga & Losna Theaterfestival. Pförtnerhaus Feldkirch, 17 Uhr

DIVERSES

Kinderkonzert & Poetryslam. Marius von der Jagdkapelle, danach Poetryslam. Reithalle St.Gallen, 18 Uhr Weine von Frauen. Weindegustation mit den SP-Frauen und Fachfrau Ursula Graf. Frauenpavillon im Stadtpark St.Gallen, 18.45 Uhr

AUSSTELLUNG

Kurt Weber / Brigitte Sollberger. Vernissage. Tolle – Art und Weise Rehetobel, 19 Uhr

Sa 06. KONZERT

Irish Open Air Toggenburg. Ennetbühl, 10 Uhr Starch & Friends. Funk aus St.Gallen mit Supportacts. Reithalle St.Gallen, 16 Uhr Note Noire. Gipsy-Swing aus Florenz. Kaffeehaus St.Gallen, 18 Uhr Leichenmahl. Ein musikalisches Stilleben mit Texten von Kurt Marti. Militärkantine (Kastanienhof) St.Gallen, 19 Uhr Kammermusik. Von G.Ph.Telemann. Michaelskirche Aawangen, 19.30 Uhr Bettina Castaño & Alder Buebe. Flamenco und Appenzell. Millenium Park Lustenau, 20 Uhr Brass Band Berner Oberland. Galakonzert. Stadtkirche St.Georg Stein am Rhein, 20 Uhr Dubtrex: Zomboy. Drum’n’Bass, DubStep. Kugl St.Gallen, 20 Uhr Lili Pastis Passepartout. Chasch mi gärn ha. Chössi-Theater Lichtensteig, 20.15 Uhr Disconnect. Hardcore/Punk. Fabriggli Buchs, 20.30 Uhr Chica Torpedo. Rock and Roll muy feo. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Pop & Wave Party. Bühne frei für die besten Hits und beliebtesten Raritäten. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr

NACHTLEBEN

Sputnik. DJ Malcolm Spector & Lounge Lizard. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Club Bäng Bäng. Stereo Nerds & Dario Loss. Conrad Sohm Dornbirn, 22 Uhr Colors. HipHop, Urban, R’n’B, Trap. TapTab Schaffhausen, 22 Uhr

FILM

150 Jahre Freundschaft Schweiz – Japan. Dokumentarfilm des in Japan lebenden St.Gallers Roger Walch. Kinok St.Gallen, 14 Uhr Finding Vivian Maier. Die Entdeckung einer grossen Fotografin. Kinok St.Gallen, 16 Uhr M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil

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und St.Gallerspitz. Nextex St.Gallen, 19 Uhr

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Reise nach Kalino

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Radek Knapp in der Hauptpost Der Anruf, den Julius Werkazy entgegennimmt, setzt die Ereignisse wie ein Schwungrad in Gang. Wenig später befindet Werkazy sich im Zug nach Kalino und erhält, kaum angekommen, den Auftrag, den ersten Todesfall aufzuklären. Dazu muss er hinter das Geheimnis der Kalinianer kommen: Niemand dort scheint älter als dreissig zu sein... Unvergessliche Gestalten bevölkern Radek Knapps magischen, auf faszinierende Weise altmodischen Detektivroman. Dienstag, 9. September, 19.30 Uhr Raum für Literatur, Hauptpost St.Gallen gdsl.ch, hauptpost.ch

14 Uhr Die Museumsnacht tanzt. Offene Museums- und Galerientüren bereits zum 10. Mal. Diverse Orte Stadt St.Gallen, 18 Uhr Art Brut – Japan – Schweiz. Museumsnacht. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 18 Uhr Bauernkunst – Appenzeller und Toggenburger Bauernmalerei von 1600 bis 1900. Museumsnacht. Kunstmuseum St.Gallen St.Gallen, 18 Uhr Birgit Widmer – Formate. Museumsnacht. Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 18 Uhr Junge Kunst 9. Finissage & Museumsnacht. Flon St.Gallen, 18 Uhr Maria Anwander. Museumsnacht. Kunsthalle St.Gallen, 18 Uhr Museumsnacht. Textilmuseum St.Gallen, 18 Uhr Museumsnacht. Kunstzone Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Not Zero and Zilch. Museumsnacht. Architektur Forum Ostschweiz St.Gallen, 18 Uhr Was frag ich nach der Welt. Museumsnacht: Nacht- und Nebelaktion von Katrin Keller. Nextex St.Gallen, 18 Uhr «Dingklang» Klangskulpturenausstellung. Finissage mit Heinz Lieb. Halle 710 Winterthur, 19.30 Uhr

So 07. KONZERT

Wil, 17 und 20 Uhr Omar. Regie: Hany Abu-Assad. Kino Rosental Heiden, 17.15 Uhr Maps to the Stars. David Cronenberg blickt hinter die Kulissen von Hollywood. Kinok St. Gallen, 17.45 Uhr La chambre bleue. Georges-Simenon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 20 Uhr Vielen Dank für nichts. Regie: Stefan Hillebrand, Oliver Paulus. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Blue Ruin. Aberwitziger Rachethriller im Stil der Coen-Brüder. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNE

Arsen & Spitzenhäubchen. Komödie von Joseph Kesselring. Stadttheater Schaffhausen, 17.30 Uhr Anet Corti. Die perfekte Fehlbesetzung in der Chefetage. Columban Urnäsch, 20 Uhr Die Wahrheit. Komödie von Florian Zeller. Theater Kanton Zürich Winterthur, 20 Uhr Hutzenlaub & Stäubli (ExAcapickels): Reif für den Oskar. Wort, Wahn und Witz. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Michel Gammenthaler: Scharlatan. Kabarett. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr 26. Int. Luaga & Losna Theaterfestival. Für ein junges Publikum & 13. Symposion Theater, Bild, Ton. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20.15 Uhr

LITERATUR

Von Schulmeistern und Schülern im Klassenzimmer. Satirisches Kaleidoskop. Historisches Museum Heiden, 14 Uhr

VORTRAG

Von der Sünde zum Heil. Führung: Stefan Kemmer. Kathedrale St.Gallen, 10.30 Uhr

KINDER

Griechische Erzählstunde. Mit Kiriaki Christoforidou. Freihandbibliothek St.Gallen, 10.30 Uhr Internationales Luaga & Losna Theaterfestival. Pförtnerhaus Feldkirch, 17 Uhr Museumsnacht. Die Römer kommen! Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 18 Uhr

DIVERSES

Singer Workshop Jazzin 2014. Mit Nathalie Maerten und Christian Hettkamp. Lokremise St.Gallen, 09 Uhr Solihausfest. Begegnungsfest für Flüchtlinge und einheimische Bevölkerung. Solidaritätshaus St.Gallen, 11 Uhr

AUSSTELLUNG

Die Wäsche entsteht im Kopf, Malerei und Installation von Daniela Siebrecht & Andrea Vogel. Vernissage mit Einführung. Projektraum am See (Kornhaus) Rorschach, 11 Uhr Kulthurnetz-Tage Kunst-Ausstellung. Vernissage. Lokremise Wil,

Irish Open Air Toggenburg. Ennetbühl, 08 Uhr Chillifunk. Gee-K & Band. Kugl St.Gallen, 19 Uhr Leichenmahl. Ein musikalisches Stilleben mit Texten von Kurt Marti. Militärkantine (Kastanienhof) St.Gallen, 19 Uhr Bad Cop / Bad Cop. Support: Midrake. Grabenhalle St.Gallen, 20.30 Uhr

FILM

Finding Vivian Maier. Die Entdeckung einer grossen Fotografin. Kinok St.Gallen, 10.30 Uhr Sitting Next to Zoe. Ein Film über Liebe, Freundschaft und Erwachsenwerden. Kinok St.Gallen, 12.15 Uhr Diplomatie. Schlöndorffs neustes Werk: die Rettung von Paris 1944. Kinok St.Gallen, 14.15 Uhr Drachenzähmen leicht gemacht 2. Regie: Dean Deblois. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Love Steaks. Eine aufregend andere Liebesgeschichte: frech, witzig. Kinok St.Gallen, 16.15 Uhr M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 Uhr La chambre bleue. Georges-Simenon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 18.15 Uhr Miele. Regie: Valeria Golino. Kino Rosental Heiden, 19.15 Uhr Mindfuck. Fear and loathing in Las Vegas. Gaswerk Winterthur, 19.30 Uhr Hectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 20 Uhr Under the Skin. Scarlett Johansson reist als Alien durch Schottland. Kinok St.Gallen, 20 Uhr

06.–09.09.

BÜHNE

Arsen & Spitzenhäubchen. Komödie von Joseph Kesselring. Stadttheater Schaffhausen, 17.30 Uhr Artus – Excalibur. Musical. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr De Schottesepp. Schauspiel. Depot Wasserauen, 20 Uhr Die Wahrheit. Komödie von Florian Zeller. Theater Kanton Zürich Winterthur, 20 Uhr Wir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

VORTRAG

Matinée «Die Entführung aus dem Serail». Einführung in die Oper von W.A. Mozart. Theater St.Gallen, 11 Uhr

KINDER

Reiseziel Museum. Rätsel-Rallye und Postkarten-Werkstatt. Jüdisches Museum Hohenems, 10 Uhr Sexperten – Flotte Bienen und tolle Hechte. Familienführung. Naturmuseum St.Gallen, 10.15 Uhr Kräftemessen mit den Legionären. Kinder können ihre Kampfkunst erproben. Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen, 11 Uhr Marius & Ratzfatz. Radio Waldrand. Kammgarn Schaffhausen, 11 Uhr Marius & die Jagdkapelle. Radio Waldrand. Quaianlagen Arbon, 14 Uhr

DIVERSES

Handtellergrosse Kunst, Gouache im Kleinformat. Workshop im Malatelier mit Annina Thomann, Kunstpädagogin. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 15 Uhr

AUSSTELLUNG

Dauerausstellung und Jüdisches Viertel. Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 10 Uhr Conrad Steiner. Begegnung mit Conrad Steiner. Galerie Adrian Bleisch Arbon, 11 Uhr Quello que non è – Vera Marke. Vernissage mit Einführung. Galerie Schönenberger Kirchberg, 11 Uhr Die ersten Europäer. Habsburger und andere Juden – eine Welt vor 1914. Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 11.30 Uhr Objekt Landschaft – Landschaft Objekt. Lesung mit Pirmin Meier. Oxyd Kunsträume Winterthur, 11.30 Uhr Pavillieren. Mit Häppchen aus dem Orient. Frauenpavillon im Stadtpark St.Gallen, 13 Uhr Dialogische Führung. Führung und Gespräch mit Roland Scotti, Kurator. Museum Liner Appenzell, 14 Uhr Fliessende Welt. Verborgene Schönheit. Schätze aus Japan. Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Schwänberg-Ausstellung. Altes Rathaus Schwänberg Herisau, 14 bis 16 Uhr

Mo 08. KONZERT

Hackbrett Abend. Restaurant Marktplatz Appenzell, 19 Uhr Songs from Utopia. Erwachsen, hypnotisierend und unberechenbar. Portier Winterthur, 20.30 Uhr

FILM

Hectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 17 Uhr Maps to the Stars. David Cronenberg blickt hinter die Kulissen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 18 Uhr M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 Uhr Sitting Next to Zoe. Ein Film über Liebe, Freundschaft und Erwachsenwerden. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

VORTRAG

Vortrag: Wieviel Gift verträgt der Mensch? Mit Sonja Schläpfer. Zentrum St.Kolumban Rorschach, 19.30 Uhr Religiöse Kleidung: Selbst- und Fremdwahrnehmung. Vortrag und Gespräch. Offene Kirche St.Gallen, 20 Uhr

DIVERSES

Offene Vollversammlung. Für alle, die den Infoladen nutzen wollen. Infoladen Rabia Winterthur, 18.30 Uhr

Di 09. KONZERT

Ich wollt ein Sträusslein binden. Lieder und Duette zum 150. Geburtstag von Richard Strauss. Kantonsschule am Burggraben St.Gallen, 19.30 Uhr

NACHTLEBEN

Disasterbar. HipHop greift über den Tellerrand. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

FILM

M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 Uhr La chambre bleue. Georges-Simenon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 18.15 Uhr Hectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 20 Uhr Service inbegriffe. Porträt von bemerkenswerten Schweizer Restaurants. Kinok St.Gallen, 20 Uhr Thanks for Sharing. Regie: Stuart Blumberg. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr

LITERATUR

Radek Knapp. Liest aus «Reise nach Kalino». Raum für Literatur St.Gallen, 19.30 Uhr

VORTRAG

Das Kloster als Landwirtschaftsbetrieb. Vortrag. Kartause Ittingen Warth, 18 Uhr



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Saiten 09/2014

Saiten 09/2014

Kommunikation in der Stadt Sozialraumtagung der FHS Im öffentlichen Raum gehen wir auf Distanz und verdecken Persönliches. Und doch ist verbale und nonverbale Kommunikation hier von zentraler Bedeutung. Welche Ereignisse lösen Kommunikation aus? Und wie kommunizieren wir in diesen Situationen? Solche Fragen stehen im Zentrum der 4. Ostschweizer Sozialraumtagung. An verschiedenen Orten in der Stadt St.Gallen begegnen die Teilnehmenden gewohnten und neuen Situationen. Mit Anmeldung. Mittwoch, 10. September, 13 – 18 Uhr, (Ausweichdatum: Freitag, 12. September) Treffpunkt: Waaghaus St.Gallen fhsg.ch

Texte für alle

«Entfernte Stimme»

Lesefestival im Chössi-Theater Zwei Wochen lang Literarisches in allen Facetten: Das Lesefestival 2014 bringt prominente Autorinnen und Autoren wie Andreas Neeser, Milena Moser und Sibylle Aeberli nach Lichtensteig. Comic-Autor Franz Zumstein erklärt, wie ein Comic entsteht. Simon Libsig & Nicolas d’Ajourd’hui (Bild) zeichnen Alltagsmonster. Es gibt Bühnenstücke von Theater Marie und Theater Schöneswetter, und Robert Walser meldet sich aus Berlin. Freitag, 12. bis Sonntag, 21. September Chössi Theater Lichtensteig choessi.ch

Familientragödie in Mels Becca und Howie Corbett sind eine glückliche amerikanische Familie, doch dann wird Danny, ihr vierjähriger Sohn, von einem Auto überfahren. Das Stück erzählt von der Zeit danach: Becca zieht sich von allem zurück. Jedes Wort ist falsch. Beccas Schwester und die gutmeinende Mutter machen alles noch schlimmer. Dann taucht der junge Fahrer des Unglückswagens auf… Romy Forlin inszeniert das Stück, das bei aller Tragik nie hoffnungslos wirkt. Donnerstag, 11. September (Premiere), 20.15 Uhr Weitere Vorstellungen 12., 13., 19., 20., 24., 25., 26. September alteskino.ch

Mein Leben als Medium und die geistige Welt verstehen. Vortrag von Tom Hunziker. Kino Theater Madlen Heerbrugg, 19.30 Uhr

Blue Ruin. Aberwitziger Rachethriller im Stil der Coen-Brüder. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

Mi 10.

De Schottesepp. Schauspiel. Depot Wasserauen, 20 Uhr Eric Rohner. Vom Ende einer Geschichte, von Julian Barnes. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Wir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

KONZERT

Konzert. Mit Nostalgiechörli Horn. Altersheim Rorschach, 14.30 Uhr Appenzeller Musik. Hof Weissbad, 20 Uhr Bullaugenkonzert #42. Mit Peter J. Birch, Polen. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr Marissa Nadler. Six Albums in 10 years and never a misstep. Treppenhaus Rorschach, 21.30 Uhr

NACHTLEBEN

Wegweiser ins Mittelalter. Vortrag und Buchpräsentation mit Claudius Gurt. Liechtensteinisches Landesmuseum Vaduz, 18 Uhr Roots-Foods. LGBT-Groove-Reggae-Night-Strictly-Against-Homophobia. CMC St.Gallen, 19.30 Uhr

FILM

M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 und 20 Uhr Finding Vivian Maier. Die Entdeckung einer grossen Fotografin. Kinok St.Gallen, 18.30 Uhr

BÜHNE

VORTRAG

Buddhistische Philosophie - alte Weisheit in unserer modernen Zeit. Vortrag und Meditation mit Keslang Lachpa. Offene Kirche St.Gallen, 19.30 Uhr

KINDER

Kinderkleider- und Spielsachenbörse. Alte Kaserne Winterthur, 09 Uhr Das Traumfresserchen. Kinderstück nach Michael Ende. Theater St.Gallen, 14 Uhr Geschichtenzeit. Mit Monika Enderli. Freihandbibliothek St.Gallen, 14.15 und 15 Uhr

DIVERSES

4. Ostschweizer Sozialraumtagung. Kommunikation im öffentlichen Raum. Waaghaus St.Gallen, 13 Uhr

AUSSTELLUNG

Roman Signer. Vortragsabend mit Filmen und Videos. Kunstmuseum St.Gallen St.Gallen, 18.30 Uhr

St Phénix, solipsiste et St Hyx, factotum. Museumsnacht. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr

Do 11. KONZERT

Appenzeller Musik. Strichmusig Alperösli. Kleiner Ratsaal Appenzell, 18.30 Uhr Freestyle Bar. Flon St.Gallen, 19 Uhr Leichenmahl. Ein musikalisches Stilleben mit Texten von Kurt Marti. Militärkantine (Kastanienhof) St.Gallen, 19 Uhr Aki-Ra Sunrise. Musik aus Japan. Varieté Tivoli St.Gallen, 20 Uhr

FILM

Hectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 17 Uhr Service inbegriffe. Porträt von bemerkenswerten Schweizer Restaurants. Kinok St.Gallen, 17.15 Uhr Everyday Rebellion. Die Kreativität des gewaltlosen Widerstands weltweit. Kinok St.Gallen, 19 Uhr M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 Uhr Of Horses and Men (Hross í oss). Die eigentümliche Beziehung der Isländer zu ihren Pferden. Kinok St.Gallen, 21.15 Uhr

09.–12.09.

1. FigurentheaterFestival Spiel im Klostergarten Das 1. Appenzeller Figurentheater-Festival hat zum Ziel, Atmosphäre und Geist des Klostergartens zu beleben, der nach Schliessung des Kapuzinerklosters nach monatelangen Diskussionen kürzlich für die Bevölkerung offiziell geöffnet wurde. Während drei Tagen sind auf drei Bühnen acht Aufführungen unterschiedlichster Art zu sehen sein, die Preise sind bewusst familienfreundlich gestaltet, ganz im Sinne der klösterlichen Tradition. Freitag, 12. bis Sonntag, 14. September Klostergarten Appenzell appenzeller-figurentheaterfestival.ch

BÜHNE

Ein neuer Tag – Caco erwacht. Ein Clownstück von Carole Colombi. Grabenhalle St.Gallen, 19.30 Uhr De Schottesepp. Schauspiel. Depot Wasserauen, 20 Uhr Zink. Zauberkunst. Millenium Park Lustenau, 20 Uhr Entfernte Stimme. Eigenproduktion. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr

LITERATUR

Lesung zur «Blauen Stunde». Schaffhauser Autorinnen und Autoren. Restaurant Musikhof Schaffhausen, 17.30 Uhr Aufs Äusserste, Europa! Internationales Literaturfestival. Bürgersaal Konstanz, 20 Uhr

VORTRAG

KonTAKtpersonen-Treffen. Das TAK präsentiert seinen Spielplan. Tak Schaan, 18 Uhr Die Baha’i-Gemeinde lädt ein. Information – Gespräche – kleine Snacks. Offene Kirche St.Gallen, 19 Uhr Privatisierung im Gesundheitswesen. Referate und Podiumsdiskussion. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr

DIVERSES

Stadtgebet – Quelle der Kraft. Begegnung mit der eigenen Spiritualität. Kathedrale St.Gallen, 19.15 Uhr

AUSSTELLUNG

Maria Anwander. Kunst über Mittag. Kunsthalle St.Gallen, 12 Uhr Urban Art Festival Winterthur. Vernissage. Sulzerareal Winterthur, 19 Uhr Carl Walter Liner und die Malerei in Paris 1945 bis 1955. Kurzführung und Vortrag. Museum Liner Appenzell, 19 Uhr Was frag ich nach der Welt. Christoph Keller, Autor, schaltet sich zu aus der Ferne. Nextex St.Gallen, 19 Uhr Keine Nachricht von R. – A. und B. Live aus Rom. Kulturraum am Klosterplatz St.Gallen, 19.30 Uhr Shedgespräch. Sommeratelier. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr

Fr 12. KONZERT

Leichenmahl. Ein musikalisches Stilleben mit Texten von Kurt Marti. Militärkantine (Kastanienhof) St.Gallen, 19 Uhr Weihern Unplugged. Diverse Acts. Frauenbadi St.Gallen, 19 Uhr Livetime Metal Vol.II. Make Me A Donut, Life’s December, My Last Hour. Grabenhalle St.Gallen, 19.30 Uhr Alma. Neue Volksmusik aus Österreich. Millenium Park Lustenau, 20 Uhr Lido Boys. Canzoni auf dem Tanzschiff. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr



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Saiten 09/2014

Saiten 09/2014

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Nur für kurze Zeit!

This Will Destroy You

Arnim Töpel im Schlachthaus Schon sein Debüt-Programm «Sex ist keine Lösung» hat ihm Auszeichnungen eingebracht («für musikalische Klasse und sprachliche Eleganz»), die folgenden sieben («51 aufgedrängte Bereicherungen», «Masterbabbler» u.a.) haben seinen Ruf als «Bluesdenker» und Philosoph unter den Kabarettisten in der deutschsprachigen Kleinkunstszene gefestigt. Verbreitetes Prädikat: wohltuend. Mit «Nur für kurze Zeit!» widmet sich Arnim Töpel in Text und Musik der Endlichkeit; nicht als Drohung, sondern als Chance. Samstag, 13. September, 20.30 Uhr Altes Schlachthaus, Herisau www.kulturisdorf.ch

Postrock in der Grabenhalle Beflügelnd wehmütige Klänge, schlichtweg der vertonte Untergang - dies beschreibt das musikalische Schaffen von TWDY wohl am besten, welche mittlerweile zu den Aushängeschildern des Postrocks gelten. Auf ihrem neuen Album «Another Language» steigern sich einfache Melodien zu musikalischen Feuerwerken, welche in bedrückenden Soundwänden und minutenlangem Getöse explodieren. Sie fangen Stimmungen ein und schaffen eine Atmosphäre, wie sie kaum eine andere Band erzeugen kann. Ganz ohne Worte! Support: Lymbyc Systym (USA), Silentbass (SG). Samstag, 20. September, 20.30 Uhr Grabenhalle St.Gallen grabenhalle.ch

Note Noire 4tett. Gipsy-Swing aus Florenz. Kulturcinema Arbon, 20 Uhr The Young Gods. Die Westschweizer Industrial- Rock-Pioniere. Kammgarn Schaffhausen, 20 Uhr Finestrino. Songs über die wichtigen Ereignisse im Leben. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20.15 Uhr Lombego Surfers. «Ticket Out Of Town»: Surf’n’Roll, Garage Punk. TapTab Schaffhausen, 21 Uhr Seal Of Quality (F) & None Of Them (Züri). Electro Punk 8-Bit vs. Ugly Pop. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr

NACHTLEBEN

Bal Folk Tanzabend. Workshop mit Schwerpunkt auf Tänzen aus dem Balkan. Alte Kaserne Winterthur, 20.30 Uhr Milonga. Tangotanznacht. Tango Almacén St.Gallen, 21 Uhr

FILM

M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 und 20 Uhr Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht. Edgar Reitz’ grossartiges Auswanderungsepos. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück. Regie: Peter Chelsom. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr

BÜHNE

1. Appenzeller Figurentheater-

festival. Geheimnisvolles Leben im Klostergarten. Klostergarten Appenzell, 18 Uhr Chasch mi gärn ha! Ein Musiktheaterstück um Liebe und Sehnsüchte. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Eric Rohner. Vom Ende einer Geschichte, von Julian Barnes. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Knuth & Tucek – Freiheit. Eine Misere in fünf Aufzügen. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Lisa Catena – Wäutfriede. Was tun, wenn die Eltern die Revolution erfunden haben? Spurbar (Kultur im Pfarreizentrum St. Laurentius) Flawil, 20 Uhr Schwäfu. Songs und Kabarett zum Geniessen. Gymnasium Friedberg Gossau, 20 Uhr Wir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr The MonStarz. Theatersport. Rössli Mogelsberg, 20.15 Uhr Entfernte Stimme. Eigenproduktion. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr Im Bett mit Sisyphos. Figurentheater mit Katja Baumann. Haberhaus Schaffhausen, 20.30 Uhr

LITERATUR

Autorenlesung. Mit Martin Hailer, Buch: Was guckst du so behindert? Sammlung Würth Rorschach, 18 Uhr Aufs Äusserste, Europa! Internationales Literaturfestival. Konzil Konstanz, 18.30 Uhr Jam on Poetry. Das geht an alle Wortkünstler und Wortkünstle-

rinnen. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Er-Lesen: Lesefestival. ThikTheater aus Baden. Chössi-Theater Lichtensteig, 20.15 Uhr Aufs Äusserste, Europa! Internationales Literaturfestival. Spiegelhalle Konstanz, 21 Uhr

VORTRAG

Türme und Tore im alten St.Gallen. Stadtrundgang mit Walter Frei. Mühleggbahn Talstation St.Gallen, 18 Uhr Künstlergespräch I. Bernard Tagwerker im Gespräch mit Karin Karinna Bühler. Rab-Bar Trogen, 20 Uhr

DIVERSES

Englisches Sprachencafé. Sprachkenntnisse praktizieren. Kino Rosental Heiden, 18.30 Uhr Sprachencafé. Englisch, Italienisch, Spanisch, Französisch, Deutsch. Restaurant Dufour St. Gallen, 18.30 Uhr

AUSSTELLUNG

Blow-Up – Antonionis Filmklassiker und die Fotografie. Vernissage. Fotomuseum Winterthur, 18 Uhr

Sa 13. KONZERT

Weihern Unplugged. Diverse Acts. Frauenbadi St.Gallen, 13Uhr A-Synth Fest 2014. Diverse Acts.

12.–14.09.

Grabenhalle St.Gallen, 18 Uhr 2famous. Music was my first love and it will be my last. Hotel Wunderbar Arbon, 20 Uhr Appenzeller Musik. Jungformation Zytlose. Hotel Löwen Appenzell, 20 Uhr Stubete. Mit C’est si bon. Restaurant Frohsinn Weinfelden, 20 Uhr Arnim Töpel. Bluesdenker, mit: Nur für kurze Zeit. Altes Schlachthaus (Lindenstrasse 12) Herisau, 20.30 Uhr Den Sorte Skole. Musikalische Archäologen aus Dänemark. Conrad Sohm Dornbirn, 22 Uhr Dirty Honkers. «Swing, Brother/ Sister, Swing!»: Electroswing, HipHop. TapTab Schaffhausen, 22 Uhr

NACHTLEBEN

Schlaflos in Winterthur. Disco, HipHop, (Elektro-)Funk & Soul. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Oliver Schories. Deep House. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Aufs Äusserste, Europa! European Clubnight. K9 Konstanz, 22 Uhr

FILM

Sitting Next to Zoe. Ein Film über Liebe, Freundschaft und Erwachsenwerden. Kinok St. Gallen, 16 Uhr M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 und 20 Uhr Edward Burtynsky Watermark. Regie: Jennifer Baichwal, Edward Burtynsky. Kino Rosental Heiden, 17.15 Uhr Diplomatie. Schlöndorffs neustes Werk: die Rettung von Paris 1944. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Of Horses and Men (Hross í oss). Die eigentümliche Beziehung der Isländer zu ihren Pferden. Kinok St.Gallen, 19.45 Uhr Wir sind die Neuen. Regie: Ralf Westhoff. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Love Steaks. Eine aufregend andere Liebesgeschichte: frech, witzig. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNE

KleinKunstRallye. Andreas Juon slamt in Gebärdensprache. Alte Kaserne Winterthur, 13:20 Uhr 1. Appenzeller Figurentheaterfestival. Geheimnisvolles Leben im Klostergarten. Klostergarten Appenzell, 16 Uhr Arsen & Spitzenhäubchen. Komödie von Joseph Kesselring. Stadttheater Schaffhausen, 17.30 Uhr Die Entführung aus dem Serail. Oper von W.A. Mozart. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Andreas Thiel – Macht. Es ist unsicherer geworden in der Hölle. Mehrzweckhalle Walzenhausen, 20 Uhr Eric Rohner. Vom Ende einer Geschichte, von Julian Barnes. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Gilbert & Oleg: Die hohle Gasse. Ein magisch-komisches Freiheitsdrama frei nach Schiller. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Gömmer Starbucks? Bänz Friedli macht sich einen Reim auf die Jugend. Alte Mühle Gams, 20 Uhr

Le Cubitus du Manchot. Circustheater. Millenium Park Lustenau, 20 Uhr Spinnen. Politische Oper von Peter Roth nach Gotthelf. Tonhalle Wil, 20 Uhr Tegebuch eines Ungeheuers. Eigenproduktion. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Wir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Love’s in Dance. Pizzi Dance Art Productions. Tak Schaan, 20:09 Uhr Die Wand. Stück von Marlen Haushofer. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20.15 Uhr Duo Calva. Musik-Kabarett. Asselkeller Schönengrund, 20.15 Uhr Entfernte Stimme. Eigenproduktion. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr Anet Corti: win win. Ein satirisch-komödiantischer Leckerbissen. Kulturtreff Rotfarb Uznach, 20.30 Uhr Reto Zeller: undenufe. Solo-Programm. Kellerbühne Grünfels Jona, 20.30 Uhr

LITERATUR

Aufs Äusserste, Europa! Internationales Literaturfestival. K9 Konstanz, 20 Uhr Er-Lesen: Lesefestival. Milena Moser & Sibylle Aeberli. ChössiTheater Lichtensteig, 20.15 Uhr

VORTRAG

Frauenfrühstück. Blickwechsel – Schluss mit Nörgeln und Kritisieren. Evang. Kirchgemeindehaus Auenwies Bichelsee, 08.45 Uhr

KINDER

Italienische Erzählstunde. Mit Rossella Ill und Gabriella Macri Mitruccio. Freihandbibliothek St.Gallen, 10.15 Uhr Ein Fotostudio im Märchenwald. Anlässlich des 6. Buchser Kinder- und Jugendtags. Fabriggli Buchs, 13 Uhr Workshop. Römische Öllampen töpfern, mit Kathi Zimmermann. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 13:30 Uhr

DIVERSES

Mobilitätsmarkt Clevermobil. Marktgasse St.Gallen, 10 Uhr Japanische Kalligraphie selber ausprobieren. Mit Alex Angehrn. Freihandbibliothek St.Gallen, 11 Uhr Contempo-Fest 2014. Jahresfest des Fördervereins Contempo mit Preisverleihung. Kammgarn Schaffhausen, 19 Uhr

AUSSTELLUNG

Urban Art Festival Winterthur. Graffiti Action & Hip-Hop Jam. Sulzerareal Winterthur, 14 Uhr

So 14. KONZERT

Duo Leonore. Die 5 Cellosonaten von Beethoven. Schloss Dottenwil Wittenbach, 11 Uhr Weihern Unplugged. Diverse Acts. Frauenbadi St.Gallen, 14 Uhr Kammermusik mit Orgel. Mit Andrea Kuratle. Evang. Kirche Rehetobel, 17 Uhr



69 Abendmusikzyklus Flawil-Gossau. Werke von Rossini, Ibert, Grieg und Mozart. Kirche Oberglatt Flawil, 19 Uhr Leichenmahl. Ein musikalisches Stilleben mit Texten von Kurt Marti. Militärkantine (Kastanienhof) St.Gallen, 19 Uhr Herbstkonzert. Kammermusik. Musikschule Weinfelden, 19.30 Uhr Trio Silenzio. Paul Giger, Srdjan Vukanisovic, Cobus Swanepoel. Linde Heiden, 19.30 Uhr Nils Kercher & Barou Kouyate. Worldmusic. K9 Konstanz, 20 Uhr

Saiten 09/2014

Saiten 09/2014

FILM

Service inbegriffe. Porträt von bemerkenswerten Schweizer Restaurants. Kinok St.Gallen, 11 Uhr Finding Vivian Maier. Die Entdeckung einer grossen Fotografin. Kinok St.Gallen, 13 Uhr Everyday Rebellion. Die Kreativität des gewaltlosen Widerstands weltweit. Kinok St.Gallen, 15 Uhr M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 Uhr Maps to the Stars. David Cronenberg blickt hinter die Kulissen von Hollywood. Kinok St. Gallen, 17.30 Uhr Omar. Regie: Hany Abu-Assad. Kino Rosental Heiden, 19.15 Uhr Mindfuck. The Imaginarium of Doctor Parnassus. Gaswerk Winterthur, 19.30 Uhr Hectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 20 Uhr La chambre bleue. Georges-Simenon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 20 Uhr

BÜHNE

1. Appenzeller Figurentheaterfestival. Geheimnisvolles Leben im Klostergarten. Klostergarten Appenzell, 11 Uhr Dinner-Krimi: Schwiegermütter killt man nicht. Kulinarik und Comedy. Gasthof zum Goldenen Kreuz Frauenfeld, 17 Uhr Spinnen. Politische Oper von Peter Roth nach Gotthelf. Tonhalle Wil, 19 Uhr Artus – Excalibur. Musical. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr De Schottesepp. Schauspiel. Depot Wasserauen, 20 Uhr Wir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

LITERATUR

Aufs Äusserste, Europa! Internationales Literaturfestival. Rosgartenmuseum Konstanz, 11 Uhr

VORTRAG

Matinée «Der Besuch der alten Dame». Einführung in das Schauspiel von Dürrenmatt. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr

KINDER

Workshop für Familien. Rund ums Thema «Farbexperimente». Eisenwerk Frauenfeld, 10.30 Uhr Rico, Oskar und die Tieferschatten. Regie: Neele Leana Vollmar. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr

AUSSTELLUNG

Dauerausstellung und Jüdisches Viertel. Themenführung: Women

in Judaism. Jüdisches Museum Hohenems, 10.30 Uhr Die Wäsche entsteht im Kopf, Malerei und Installation von Daniela Siebrecht & Andrea Vogel. Performance von Andrea Vogel. Projektraum am See (Kornhaus) Rorschach, 11 Uhr Tinissima – Tina Modotti (18961942). Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen, 11 Uhr Arbonale. Vernissage. Schlosswiese Arbon, 14 Uhr Claudia Desgranges – Update. Führung. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 14 Uhr Lilly Langenegger zeigt ihre Radierungen. Benefiz für die Winterhilfe. Kul-tour auf Vögelinsegg Speicher, 15 Uhr

Mo 15. KONZERT

Hackbrett-Abend. Restaurant Marktplatz Appenzell, 19 Uhr Flip Grater (NZ & Paris). Paris mon amour! Portier Winterthur, 20.30 Uhr

FILM

M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 und 20 Uhr Love Steaks. Eine aufregend andere Liebesgeschichte: frech, witzig. Kinok St.Gallen, 18.30 Uhr La chambre bleue. Georges-Simenon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

VORTRAG

Wie der Kaffee nach St.Gallen kam. Stadtrundgang mit Walter Frei. Laurenzenkirche St.Gallen, 18 Uhr Meet the editors. Werk, Bauen & Wohnen auf Tournee. Zeughaus Teufen, 19.30 Uhr

Di 16. NACHTLEBEN

Domenico Ferrero. Hitschlampereien mit Eskalationspotential. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

FILM

M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 und 20 Uhr Of Horses and Men (Hross í oss). Die eigentümliche Beziehung der Isländer zu ihren Pferden. Kinok St.Gallen, 18.30 Uhr Vielen Dank für nichts. Regie: Stefan Hillebrand, Oliver Paulus. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Service inbegriffe. Porträt von bemerkenswerten Schweizer Restaurants. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNE

Le Cubitus du Manchot. Circustheater. Millenium Park Lustenau, 20 Uhr Tegebuch eines Ungeheuers. Eigenproduktion. Fabriggli Buchs, 20 Uhr

VORTRAG

Erfreuliche Universität. Podium zur Reithalle, u.a. mit Etrit Hasler. Palace St.Gallen, 20:15 Uhr

Pink im Park. Pierre Lippuner und Fabian Engeler performen eigene Texte. B-Post Bar St.Gallen, 20 Uhr

Maps to the Stars. David Cronenberg blickt hinter die Kulissen von Hollywood. Kinok St. Gallen, 21.15 Uhr

KINDER

VORTRAG

BÜHNE

Französische Erzählstunde. Mit Elodie Tassin. Freihandbibliothek St.Gallen, 16 Uhr

AUSSTELLUNG

Mathieu Mercier – Everything But The Kitchen Sink. Führung. Kunstmuseum St.Gallen St.Gallen, 18.30 Uhr

Mi 17. KONZERT

Konzert Musikschule. Haus zum Seeblick (Alters- und Pflegeheim) Rorschacherberg, 18.30 Uhr Appenzeller Musik. Hof Weissbad, 20 Uhr Nationales Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks. Werke von Lutoslawski, Beethoven und Brahms. Vaduzer-Saal, 20 Uhr Session-Room. Anstatt «Guitar Hero» zu Hause spielen. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Velojet. Vierköpfige Band aus Wien. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr

NACHTLEBEN

Roots-Foods. LGBT-Groove-Reggae-Night-Strictly-Against-Homophobia. CMC St.Gallen, 19.30 Uhr

FILM

Hectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 17 Uhr Everyday Rebellion. Die Kreativität des gewaltlosen Widerstands weltweit. Kinok St.Gallen, 18 Uhr M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 Uhr Maps to the Stars. David Cronenberg blickt hinter die Kulissen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNE

Arsen & Spitzenhäubchen. Komödie von Joseph Kesselring. Stadttheater Schaffhausen, 19.30 Uhr De Schottesepp. Schauspiel. Depot Wasserauen, 20 Uhr Die Ente bleibt draussen. Stermann & Grissemann lesen Loriot. Kulturhaus Dornbirn, 20 Uhr Gömmer Starbucks? Mit Bänz Friedli. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Le Cubitus du Manchot. Circustheater. Millenium Park Lustenau, 20 Uhr Stefan Vögel: Halbzeit. 44 Jahre – bestenfalls Halbzeit im Spiel des Lebens. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20.15 Uhr

LITERATUR

Er-Lesen: Lesefestival. Franz Zumstein. Chössi-Theater Lichtensteig, 16 Uhr Sommer in Brandenburg. Lesung mit Urs Faes. Raum für Literatur St.Gallen, 19.30 Uhr Karin Kiwus: Das Gesicht der Welt. Moderation: Jochen Kelter. Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr

14.–19.09.

Widerspenstig – zur Sterilisation gedrängt. Jolanda Spirig über Bernadette Gächter. Archiv für Frauen- und Geschlechtergeschichte Ostschweiz St.Gallen, 19 Uhr Buddhistische Philosophie - alte Weisheit in unserer modernen Zeit. Vortrag und Meditation mit Keslang Lachpa. Offene Kirche St.Gallen, 19.30 Uhr

KINDER

Minicirc. Prinzessin Holunder, Familienprogramm. Stadtpark St.Gallen, 15 Uhr Ungarische Erzählstunde. Mit Eva Csokona. Freihandbibliothek St.Gallen, 15 Uhr

AUSSTELLUNG

Art Brut – Japan – Schweiz. Atelier Kinder Kunst. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 14.30 Uhr Die ersten Europäer. Habsburger und andere Juden – eine Welt vor 1914. Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 18 Uhr Dilution. Museumsnacht. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr Sexperten – Flotte Bienen und tolle Hechte. Vortrag. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr

Do 18. KONZERT

Appenzeller Musik. Kapelle Alpstää-Nixe. Kleiner Ratsaal Appenzell, 18.30 Uhr Konzert Corale Santa Cecilia. Gospel und Italienische Lieder. Altersheim Rorschach, 19 Uhr Auftakt – Tchaikowsky 5. Werke von Rachmaninow und Tchaikowsky. Tonhalle St.Gallen, 19.30 Uhr Golden Bough. Celtic Music. K9 Konstanz, 20 Uhr Tobias Preisig Quartett mit «Drifting». Streifzug durch unterschiedlichste Stile. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Sinkane. Palace St.Gallen, 21 Uhr

NACHTLEBEN

Hallenbeiz. PingPong und Sounds vom Plattenteller. Grabenhalle St.Gallen, 20.30 Uhr

FILM

M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 Uhr Service inbegriffe. Porträt von bemerkenswerten Schweizer Restaurants. Kinok St.Gallen, 17.30 Uhr Gemma Bovery. Witzige Neuinterpretation von Flauberts Klassiker. Kinok St.Gallen, 19.15 Uhr Die papierene Brücke. Ruth Beckermanns Reise durch ihre eigene Familiengeschichte. Spielboden Dornbirn, 19.30 Uhr Der Kreis. Geschichte der Zürcher Untergrundbewegung. Cinewil Wil, 20 Uhr

Badewanne. Goldoni. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Galgenbruders Erben. Ein theatraler Liederabend zu Christian Morgenstern. Hechtremise Teufen, 20 Uhr Gömmer Starbucks? Mit Bänz Friedli. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Le Cubitus du Manchot. Circustheater. Millenium Park Lustenau, 20 Uhr Tivoli-Bar. Philosophieren, kapitulieren, brillieren. Varieté Tivoli St.Gallen, 20 Uhr Wir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Stefan Vögel: Halbzeit. 44 Jahre – bestenfalls Halbzeit im Spiel des Lebens. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20.15 Uhr

LITERATUR

Frühschicht. Lesung mit Manfred Heinrich. Alte Kaserne Winterthur, 06.30 Uhr Er-Lesen: Lesefestival. Volker Ranisch. Chössi-Theater Lichtensteig, 20.15 Uhr

VORTRAG

Das St.Galler Bildungswesen in früheren Zeiten. Stadtrundgang mit Walter Frei. Katharinen St.Gallen, 18 Uhr Neue Spielräume – Zwischen Kurdistan und Khalifat. Mit dem Politikwissenschaftler Thomas Schmidinger. Spielboden Dornbirn, 19.30 Uhr

KINDER

Geschichtenzeit. Mit Marianne Wäspe. Freihandbibliothek St.Gallen, 14.15 und 15 Uhr Minicirc. Prinzessin Holunder, Familienprogramm. Stadtpark St.Gallen, 17 Uhr

AUSSTELLUNG

Roman Signer. Kunstcafé. Kunstmuseum St.Gallen, 14.30 Uhr Kuratorenführung. Textilmuseum St.Gallen, 18.30 Uhr Was frag ich nach der Welt. Hinter der Bar mit Herbert Weber & Lika Nüssli. Nextex St.Gallen, 19 Uhr

Fr 19. KONZERT

Der Jugend die Zukunft – Preisträgerkonzert 2014. Werke von Wagenseil, Debussy,Vivaldi, Haydn. Katharinen St.Gallen, 19Uhr Emporenkonzert. Solist Mathias Fuchs, Horn. Kath. Kirche Goldach, 19 Uhr Auftakt – Tchaikowsky 5. Werke von Rachmaninow und Tchaikowsky. Tonhalle St.Gallen, 19.30 Uhr AcaBellas. Frauen-A-cappellaGesang. Komturei Tobel, 20 Uhr Aydin Esen Trio. Jazz. Millenium Park Lustenau, 20 Uhr Felix & Ackermann. Konzert mit Mundartliedern voller Alltagsgeschichten. Kulturpunkt Degersheim, 20.15 Uhr


70

Milonga. Tangotanznacht. Tango Almacén St.Gallen, 21 Uhr Tanzgestalten. Der Name ist Programm. Conrad Sohm Dornbirn, 22 Uhr

FILM

Filme für die Erde Festival. 14 Städte, 6 Filme, 6000 Menschen wie Du. Militärkantine (Kastanienhof) St.Gallen, 12 Uhr Der Kreis. Geschichte der Zürcher Untergrundbewegung. Cinewil Wil, 17 und 20 Uhr Sitting Next to Zoe. Ein Film über Liebe, Freundschaft und Erwachsenwerden. Kinok St.Gallen, 17.45 Uhr «Allein machen sie dich ein» Teil 5 & 6/8. Die Zürcher Häuserbewegung 1979-94. Infoladen Rabia Winterthur, 19.30 Uhr Diplomatie. Schlöndorffs neustes Werk: die Rettung von Paris 1944. Kinok St.Gallen, 19.45 Uhr Meret Oppenheim. Kunstfilm. Kulturcinema Arbon, 20 Uhr Thanks for Sharing. Regie: Stuart Blumberg. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Blue Ruin. Aberwitziger Rachethriller im Stil der Coen-Brüder. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNE

Der Besuch der alten Dame. Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr De Schottesepp. Schauspiel. Depot Wasserauen, 20 Uhr Gömmer Starbucks? Mit Bänz Friedli. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Vince Ebert: Evolution. Wissenschaftskabarettist. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Ehnert vs. Ehnert. BeziehungsAction-Komödie. Bären Häggenschwil, 20.15 Uhr Entfernte Stimme. Eigenproduktion. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr

LITERATUR

Wortkaffee. Mit Mathias Schmid, Julia Sutter und Laura Vogt. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Er-Lesen: Lesefestival. Theater Marie. Chössi-Theater Lichtensteig, 20.15 Uhr Krimiabend. Mit Peter Natter und Christian Mähr. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20.15 Uhr

Mittagsimpuls. Mit Hildegard Aepli. Kathedrale St.Gallen, 12.15 Uhr

KINDER

Minicirc. Prinzessin Holunder, Familienprogramm. Stadtpark St.Gallen, 15 Uhr

AUSSTELLUNG

Stefan Inauen. Vernissage. Galerie Christian Roellin St.Gallen, 17.30 Uhr Elementare Malerei. Vernissage. Kunstmuseum St.Gallen St.Gallen, 18.30 Uhr Andalusien II. Bilder/Zeichnungen: Mädi & Din Roth, Paella. Rab-Bar Trogen, 19 Uhr

Sa 20. KONZERT

New4Art Quartett. Paraphrasen. Kunsthalle Arbon, 17 Uhr Museumsnacht 2014. The Weyers (ZH) und Cello Inferno OneMan-Band (LU). Kammgarn Schaffhausen, 18 Uhr BandXost. Das NachwuchsbandFestival. Gare de Lion Wil, 19 Uhr Mahler Zyklus mit Kirill Petrenko. Symphonieorchester Vorarlberg. Festspielhaus Bregenz, 19.30 Uhr AcaBellas. Frauen-A-cappellaGesang. Komturei Tobel, 20 Uhr Appenzeller Musik. Jungformation Sonnwendlig. Hotel Löwen Appenzell, 20 Uhr Rub A Dub Club. Mit Real Rock Sound (SH). Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr This Will Destroy You. Support: Lymbyc Systym & Silentbass. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr Voisinage am Zebraplatz. Mit Café Deseado, uvm. Basar Bizarr am Zebraplatz St.Gallen, 20 Uhr Saint Legends Beatbox Battle. Flon St.Gallen, 21 Uhr Son of the Velvet Rat. Zwischen fragilem Songwriting und brachialem Garage-Rock. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Saisonstart mit GoMad! & Monster. Support: Mitsh Again & Doc Kurtis. Krempel Buchs, 23 Uhr

NACHTLEBEN

Electro Swing Night. Support: DJ Shark-T. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Tanzabend mit Anstand und Stil»: «Drumpoet Community»Labelnacht. Alex Dallas, Ron Shiller, Washerman, Fredi B., Herr Mehr. TapTab Schaffhausen, 23 Uhr

FILM

Finding Vivian Maier. Die Entdeckung einer grossen Fotografin. Kinok St.Gallen, 16 Uhr M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 und 20 Uhr La chambre bleue. Georges-Simenon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 17.45 Uhr Gemma Bovery. Witzige Neuinterpretation von Flauberts Klassiker. Kinok St.Gallen, 19.30 Uhr Der Kreis. Geschichte der Zür-

cher Untergrundbewegung. Cinewil Wil, 20 Uhr Der Koch. Regie: Ralf Huettner. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Feuer & Flamme. Film über Handwerk und Kunst, St.Gallen und Shanghai. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Love Steaks. Eine aufregend andere Liebesgeschichte: frech, witzig. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

Kinderclub. Wir basteln Schwert und Helm, mit Mette MösliBach. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Lumpenhut – ein norwegisches Märchen. Theater mit Livemusik und Lumpenpuppen. Theater 111 St.Gallen, 15 Uhr Minicirc. Prinzessin Holunder, Familienprogramm. Stadtpark St.Gallen, 15 und 20 Uhr

BÜHNE

Cracking the library. Ein Workshop mit Andy Guhl. Alpenhof Oberegg, 10.30 Uhr 43. Mineralienausstellung. Mineralien, Fossilien und Edelsteine aus aller Welt. Stadtsaal Wil SG, 13 Uhr Saisoneröffnung. Triebwerk Arbon, 20 Uhr

Geführte Theatergeschichte. Mit Dominik Kaschke und Romeo Meyer. Stadttheater Schaffhausen, 18 Uhr Die Entführung aus dem Serail. Oper von W.A. Mozart. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Beatles for Sale. Jukebox-Musical von Stephan Benson. Theater Kanton Zürich Winterthur, 20 Uhr De Schottesepp. Schauspiel. Depot Wasserauen, 20 Uhr Gömmer Starbucks? Mit Bänz Friedli. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Katja Baumann. Im Bett mit Sisyphos. Restaurant Alpstein Appenzell, 20 Uhr Klaus Eckel: Alles bestens, aber? Eine Liebeserklärung an die Unzufriedenheit. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Le Cubitus du Manchot. Circustheater. Millenium Park Lustenau, 20 Uhr Spinnen. Politische Oper von Peter Roth nach Gotthelf. Evang. Kirche Heiden, 20 Uhr Tegebuch eines Ungeheuers. Eigenproduktion. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Theatersport: Tiltanic (SG) vs. Dramenwahl (D). Theatersport: Zwei Teams, ein Publikum. FigurenTheater St.Gallen, 20 Uhr Wir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Compania Flamenca. Sina de Alicia e Compania. Rössli Mogelsberg, 20.15 Uhr Ehnert vs. Ehnert. BeziehungsAction-Komödie. Bären Häggenschwil, 20.15 Uhr Entfernte Stimme. Eigenproduktion. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr

LITERATUR

Dieter Meier im Gespräch. Künstler, Musiker, Biobauer und Unternehmer. Grand Hotels Resort Bad Ragaz, 17.30 Uhr Im Schatten des Anderen. Frisch und Dürrenmatt. Stadttheater Schaffhausen, 18 Uhr Renato Kaiser/Enrico Lenzin. Spoken-Word-Programm «Integrational». Schloss Dottenwil Wittenbach, 20 Uhr Er-Lesen: Lesefestival. Simon Libsig & Nicolas D’Ajourd’hui. Chössi-Theater Lichtensteig, 20.15 Uhr

KINDER

Buchstart. Reim und Spiel mit Marianne Wäspe. Freihandbibliothek St.Gallen, 09.30 Uhr und 10.30 Uhr Englische Erzählstunde. Mit Jenny Ro und Helen Moody. Freihandbibliothek St.Gallen, 10.30 Uhr Das Traumfresserchen. Kinderstück nach Michael Ende. Theater St.Gallen, 14 Uhr

19.–21.09.

DIVERSES

AUSSTELLUNG

Conrad Steiner. Finissage. Galerie Adrian Bleisch Arbon, 14 Uhr

So 21. KONZERT

Schweizer Klaviertrio. Für einmal im Quartett. Kloster Fischingen, 16 Uhr Bettagskonzert. Mit Kurt Brunner (Trompete) und Bruno Sauder (Orgel). Evang. Kirche Hauptwil, 17 Uhr Chorkonzert Vocaljazzaffair. Piano: Jürgen Waidele, Saxophon: Peter Erdrich. Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Die goldenen Hits aus Zeiten von Radio Beromünster. Radio Beromünster – Erinnern Sie sich noch? Gemeindesaal GamprinBendern, 17 Uhr Die Schöpfung. Oratorium von Joseph Haydn. Klosterkirche St.Katharinental Diessenhofen, 17 Uhr Konzert zum Bettag. Gloria in excelsis Deo. Evang. Kirche Amriswil, 17 Uhr Nocturnes – Nachtstücke in Musik und Tanz. Musik von Bach, Rameau, Chopin, Debussy, uvm. Evang. Kirche Wolfhalden, 17.30 Uhr Der Jugend die Zukunft – Preisträgerkonzert 2014. Werke von Wagenseil, Debussy, Vivaldi und Haydn. Kath. Kirche Oberegg, 19 Uhr Mahler Zyklus mit Kirill Petrenko. Symphonieorchester Vorarlberg. Festspielhaus Bregenz, 19.30 Uhr Nomadton - Basecamp 1. Sven Bösiger und Patrick Kessler im Basislager. Palace St.Gallen, 19.30 Uhr Nessi Tausendschön. Die wunderbare Welt der Amnesie. K9 Konstanz, 20 Uhr

FILM

Gemma Bovery. Witzige Neuinterpretation von Flauberts Klassiker. Kinok St.Gallen, 11 Uhr Maps to the Stars. David Cronenberg blickt hinter die Kulissen von Hollywood. Kinok St. Gallen, 13 Uhr Drachenzähmen leicht gemacht 2. Regie: Dean Deblois. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Service inbegriffe. Porträt von bemerkenswerten Schweizer

Restaurants. Kinok St.Gallen, 15:30 Uhr Der Kreis. Geschichte der Zürcher Untergrundbewegung. Cinewil Wil, 17 Uhr Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht. Edgar Reitz’ grossartiges Auswanderungsepos. Kinok St.Gallen, 17.30 Uhr Edward Burtynsky Watermark. Regie: Jennifer Baichwal, Edward Burtynsky. Kino Rosental Heiden, 19.15 Uhr Mindfuck. Stay. Gaswerk Winterthur, 19.30 Uhr M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 Uhr

BÜHNE

Dinner-Krimi: Schwiegermütter killt man nicht. Kulinarik und Comedy. Gasthof zum Goldenen Kreuz Frauenfeld, 17 Uhr Spinnen. Politische Oper von Peter Roth nach Gotthelf. Evang. Kirche Heiden, 19 Uhr De Schottesepp. Schauspiel. Depot Wasserauen, 20 Uhr

LITERATUR

Regula Sonderegger. Lesung. Eisenwerk Frauenfeld, 10.30 Uhr Er-Lesen: Lesefestival. Geschichtensonntag für Kinder. ChössiTheater Lichtensteig, 14.30 Uhr

VORTRAG

Xund-Tag. Informationstag Komplementäre Therapie. Stadtsaal Wil SG, 10 Uhr

KINDER

Lumpenhut – ein norwegisches Märchen. Theater mit Livemusik und Lumpenpuppen. Theater 111 St.Gallen, 11 Uhr Maria Anwander. Familienworkshop. Kunsthalle St.Gallen, 14 Uhr Minicirc. Prinzessin Holunder, Familienprogramm. Stadtpark St.Gallen, 15 Uhr Tiltanic präsentiert: Die Kindershow. FigurenTheater St.Gallen, 15 Uhr

DIVERSES

43. Mineralienausstellung. Mineralien, Fossilien und Edelsteine aus aller Welt. Stadtsaal Wil, 10 Uhr Xund-Tag. Infotag komplementäre Therapie. Stadtsaal Wil, 10 Uhr Cracking the library. Ein Workshop mit Andy Guhl. Alpenhof Oberegg, 10.30 Uhr Fluchtwege. Auf den Spuren des Films «Akte Grüninger». Jüdisches Museum Hohenems, 10.30 Uhr

AUSSTELLUNG

Sexperten – Flotte Bienen und tolle Hechte. Führung. Naturmuseum St.Gallen, 10.15 Uhr Art Brut – Japan – Schweiz. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11 Uhr Die Wäsche entsteht im Kopf, Malerei und Installation von Daniela Siebrecht & Andrea Vogel. Finissage mit Künstlerapéro. Projektraum am See (Kornhaus) Rorschach, 11 Uhr Erzählcafé. Erinnerungen an die Zeit des Ersten Weltkriegs. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr

Saiten 09/2014

NACHTLEBEN

VORTRAG

Saiten 09/2014

Kammermusikkonzert. Ensemble des Concentus Rivensis. Oberstufenschulhaus Walenstadt, 20.15 Uhr Tris. Die Besten im Westen. Bühne Marbach, 20.15 Uhr Fiva. Alles leuchtet-Tour 2014. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Plattentaufe: Irij (Winti/Ex-Eluveitie). Electronic One-Woman Folk Rock. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr The Daisies. «Space Sickness»: Indie, Alternative, Postrock. TapTab Schaffhausen, 21 Uhr Freddie Gibbs. Palace St.Gallen, 22 Uhr Metro Musik. Meets Freunde elektronischer Musik. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Waving Hands. Sphärische elektronische Stücke aus Chur. Treppenhaus Rorschach, 22 Uhr


71

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Erwachsenwerden. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNE

Viva la Mamma! Komische Oper. Stadttheater Schaffhausen, 19.30 Uhr Carlos Martínez. Fata Morgana Tour. Sonderschulinternat Hemberg Bächli, 20 Uhr Le Cubitus du Manchot. Circustheater. Millenium Park Lustenau, 20 Uhr

Saiten 09/2014

Saiten 09/2014

Melancholischer Post-Bass

VORTRAG

Mosaiksteine aus Arbons Industriegeschichte. Referent: Hans Geisser, Kurator. evangelisches Kirchgemeindezentrum Rorschach, 09.15 Uhr Das klingende Gesamtkunstwerk. Führung: Markus Zweifel. Kathedrale St.Gallen, 16 Uhr Erfreuliche Universität. Wohin entwickeln sich die Schulen? Palace St.Gallen, 20.15 Uhr

The Acid im Palace Bei The Acid haben der australische Singer-Songwriter Ry X und die Produzenten Steve Nalepa und Adam Freeland zur Band zusammengefunden. Auf dem Debutalbum «Liminal» lässt das Trio den Bass sachte pulsieren, Atmosphäre schafft der ausgeglichene SynthesizerSound und Ry Xs weiche, melancholische Stimme will auf den ersten Ton nicht richtig zum Ganzen passen, tut dies beim genauen Hinhören aber umso besser. Beeinflusst vom PostBass-Musik-Boom der letzten Jahre machen The Acid Musik am Puls der Zeit. Donnerstag, 25. September, 21 Uhr, Palace St.Gallen palace.sg

Sangomas – Traditionelle Heiler in Südafrika. Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Objekt Landschaft – Landschaft Objekt. Führung. Oxyd Kunsträume Winterthur, 11.30 Uhr Die Wäsche entsteht im Kopf, Malerei und Installation von Daniela Siebrecht & Andrea Vogel. Talkrunde «Kleidung als Lebensgefühl». Projektraum am See (Kornhaus) Rorschach, 16 Uhr Paradiese – mit Ahnungen gefüllte Räume. Finissage. Propstei St.Peterzell, 16 Uhr

Mo 22. KONZERT

Hackbrett-Abend. Restaurant Marktplatz Appenzell, 19 Uhr Tall Tall Trees (USA) & Heidemann (USA). Ganz im BanjoBann. Portier Winterthur, 20.30 Uhr

FILM

Der Kreis. Geschichte der Zürcher Untergrundbewegung. Cinewil Wil, 17 und 20 Uhr Gemma Bovery. Witzige Neuinterpretation von Flauberts Klassiker. Kinok St.Gallen, 18.15 Uhr Finding Vivian Maier. Die Entdeckung einer grossen Fotografin. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

KINDER

Lumpenhut – ein norwegisches Märchen. Theater mit Livemusik und Lumpenpuppen. Theater 111 St.Gallen, 15 Uhr

DIVERSES

Forum für eine enkeltaugliche Zukunft. Pfalzkeller St.Gallen, 08.30 Uhr Applaus und Zugaben. 50 Jahre Kellerbühne. Buchpremiere Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr

AUSSTELLUNG

Cartoons von Ribic – Mal tierisch – mal menschlich. Vernissage. Alte Kaserne Winterthur, 19 Uhr

BÜHNE

Viva la Mamma! Komische Oper. Stadttheater Schaffhausen, 19.30 Uhr

DIVERSES

Applaus und Zugaben. 50 Jahre Kellerbühne. Buchpremiere. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr

Di 23. KONZERT

Maria Babtist. Piano Solo. Musik Hug St.Gallen, 19.30 Uhr

NACHTLEBEN

Disasterbar. DJ I Buried Paul & Cazzo di Ferro. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

FILM

Der Kreis. Geschichte der Zürcher Untergrundbewegung. Cinewil Wil, 17 Uhr Everyday Rebellion. Die Kreativität des gewaltlosen Widerstands weltweit. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Radetzkymarsch. Teil 1. Spielboden Dornbirn, 19.30 Uhr M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 Uhr Wir sind die Neuen. Regie: Ralf Westhoff. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Sitting Next to Zoe. Ein Film über Liebe, Freundschaft und

Mi 24. KONZERT

Appenzeller Musik. Hof Weissbad, 20 Uhr Gemischtes Plättli. Frölein Da Capo. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Jazz Now. Piano3: Leo Tardin (CH) & Paula Oliveira (PT). Eisenwerk Frauenfeld, 20.15 Uhr

NACHTLEBEN

Roots-Foods. LGBT-Groove-Reggae-Night-Strictly-Against-Homophobia. CMC St.Gallen, 19.30 Uhr

FILM

M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 und 20 Uhr La chambre bleue. Georges-Simenon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Jerichow. Dreiecksgeschichte mit Nina Hoss und Benno Fürmann. Kinok St.Gallen, 19.30 Uhr Nebraska. Eine kleine, aber feine Familiengeschichte. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr

BÜHNE

Artus – Excalibur. Musical. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr De Schottesepp. Schauspiel. Depot Wasserauen, 20 Uhr Ismene, Schwester von. Schauspiel von Lot Vekemans. Tak Schaan, 20 Uhr

21.–26.09.

Le Cubitus du Manchot. Circustheater. Millenium Park Lustenau, 20 Uhr Rigolo Swiss Nouveau Cirque. Wings in my heart. Rudolf Steiner Schule St.Gallen, 20 Uhr Tegebuch eines Ungeheuers. Eigenproduktion. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Tiltanic. Theatersport. Hotel Krone Gais, 20 Uhr Wir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Entfernte Stimme. Eigenproduktion. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr

The Acid. Palace St.Gallen, 21 Uhr

NACHTLEBEN

Badewanne. Jazz’n’Bass, Drum’n’Bass & Jungle. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

FILM

Verkaufen ist ein Beziehungsgeschäft. Gespräch mit Marcel Jüstrich. Appenzeller Volkskunde-Museum Stein, 19.30 Uhr

Der Kreis. Geschichte der Zürcher Untergrundbewegung. Cinewil Wil, 17 und 20 Uhr Of Horses and Men (Hross í oss). Die eigentümliche Beziehung der Isländer zu ihren Pferden. Kinok St.Gallen, 17.30 Uhr Calvary. Ein Beichtstuhl ist Ausgangspunkt ungeheurer Ereignisse. Kinok St.Gallen, 19.15 Uhr Diplomatie. Schlöndorffs neustes Werk: die Rettung von Paris 1944. Kinok St.Gallen, 21.15 Uhr

KINDER

BÜHNE

VORTRAG

Das Traumfresserchen. Kinderstück nach Michael Ende. Theater St.Gallen, 14 Uhr Roman Signer. Kinder Kunst Klub. Kunstmuseum St.Gallen St.Gallen, 14 Uhr Sangomas – Traditionelle Heiler in Südafrika. Märchen im Museum. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Zauberlaterne. Filmclub. Alte Kaserne Winterthur, 14 und 16 Uhr Lumpenhut – ein norwegisches Märchen. Theater mit Livemusik und Lumpenpuppen. Theater 111 St.Gallen, 15 Uhr Märchenstunde in Mundart. Mit Karin Arter und Kathrin Raschle. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr

DIVERSES

Joulangerie. Jassabend. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr

AUSSTELLUNG

Roman Signer. Führung. Kunstmuseum St.Gallen St.Gallen, 18.30 Uhr Céphalorgie. Museumsnacht. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr

Do 25. KONZERT

Appenzeller Musik. Kapelle Franz Manser. Kleiner Ratsaal Appenzell, 18.30 Uhr Gare Tango. Der beliebte Tanzabend mit DJ Patrick. Gare de Lion Wil, 19 Uhr AcaBellas. Frauen-A-cappellaGesang. Schwanen-Bühne Stein am Rhein, 20 Uhr Die goldenen Hits von Radio Beromünster. Erinnern Sie sich noch? Versuchsstollen Hagerbach Flums, 20 Uhr Pippo Pollina Trio. Palermo Acoustic Trio auf «L‘Appartenenza» Tour. Kammgarn Schaffhausen, 20 Uhr Herr Kirchner lädt ein & Frau Walser begleitet ihn? Jam Session. Theater am Saumarkt Feldkirch, 21 Uhr Klavierstunde in der Eisenbeiz. Mit Michael Mocco Schenkel. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Mile Me Deaf. Noisiger Lo-Fi und Garagen-Sound. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr

Die tote Stadt. Oper von Erich Wolfgang Korngold. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Carlos Martínez. Fata Morgana Tour. Kulturschuppen Klosters, 20 Uhr Ismene, Schwester von. Schauspiel von Lot Vekemans. Tak Schaan, 20 Uhr Jochen Malmsheimer. Kabarett. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr Le Cubitus du Manchot. Circustheater. Millenium Park Lustenau, 20 Uhr Rigolo Swiss Nouveau Cirque. Wings in my heart. Rudolf Steiner Schule St.Gallen, 20 Uhr Tivoli-Bar. Philosophieren, kapitulieren, brillieren. Varieté Tivoli St.Gallen, 20 Uhr Entfernte Stimme. Eigenproduktion. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr

LITERATUR

Dorothee Elmiger: Schlafgänger. Moderation: Annette Hug. Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr

VORTRAG

Wols – das grosse Mysterium. Vortrag zur Ausstellung. Museum Liner Appenzell, 19 Uhr

KINDER

Spanische Erzählstunden. Mit Lourdes Tito de Cantwell. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr

DIVERSES

Emita Kreativtage. ThemenWorkshops. Alte Kaserne Winterthur, 10 Uhr Stadtgebet – Quelle der Kraft. Begegnung mit der eigenen Spiritualität. Kathedrale St.Gallen, 19.15 Uhr

AUSSTELLUNG

Xylon Druck. Vernissage. Eisenwerk Frauenfeld, 18.30 Uhr Was frag ich nach der Welt. Gesangsperformance mit Irina Ungureanu. Nextex St.Gallen, 19 Uhr

Fr 26. KONZERT

Finale Jugendkulturpreis. Sologesang. Eisenwerk Frauenfeld, 19 Uhr AcaBellas. Frauen-A-cappella-



73

«Mini-Tour im Trio»

Nico Semsrott im TaK

Bässe und Tenöre

Sina flauschig im Chössi Sina und ihre beiden Multi-Instrumentalisten sind wieder im Trio unterwegs. Die Songs der letzten 20 Jahre bekommen durch die Kleinformation einen neuen, überraschenden Klang. Hier ist die Kargheit das Schimmernde, die Reduktion das Berührende. O-Ton Sina: «Nach dem Grossaufgebot bei ‹Duette› heisst’s jetzt: klein und kuschlig. Mit Michael Chylewski und Peter Wagner setze und lege ich mich auf flauschige Bühnen, wo man das Publikum noch riechen kann.» Samstag, 27. September, 20.15 Uhr Chössi Theater Lichtensteig choessi.ch

Schlechte Laune garantiert «Freude ist nur ein Mangel an Information», heisst sein Credo. Also versorgt er das Publikum mit möglichst vielen schlechten Informationen über eine möglichst schlechte Welt. Ziel seiner Anstrengungen ist es, die Zahl der Depressiven in Europa zu verdoppeln. Die Chancen stehen gut – Depression ist der Wachstumsmarkt schlechthin. Aber der Weg zum Ziel ist mit Mühe, Verleumdung, Mobbing und Pannen aller Art gepflastert. Nico Semsrott schreckt vor nichts zurück. Er erfindet sogar ein neues Kabarettformat: die Standup Tragedy. Samstag, 27. September, 20.09 Uhr TAK Schaan tak.li

Männerstimmen Basel in Appenzell Der preisgekrönte Chor «Männerstimmen Basel» gastiert im Appenzellerland mit Volksliedern aus allen Landesteilen sowie mit Wander- und Jagdliedern aus der Blütezeit des Männerchorgesangs. Nach einem Auftritt am 26. September in Herisau und einem Konzertbummel am Samstag in Stein folgt als Höhepunkt das Schlusskonzert am Sonntag, 28. September, um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Mauritius in Appenzell. Die Sänger werden vom Dauprat-Hornquartett begleitet, durch das Konzert führt der Slam-Poet Renato Kaiser. Eintritt frei (Kollekte). Sonntag, 28. September, 17 Uhr Kirche St.Mauritius Appenzell maennerstimmen.ch

Saiten 09/2014

Saiten 09/2014

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Gesang. Schwanen-Bühne Stein am Rhein, 20 Uhr Atlantis Big Band. Goldene Hits aus früheren Zeiten. Stadtsaal Wil, 20 Uhr Die goldenen Hits von Radio Beromünster.. Erinnern Sie sich noch? Stadtsaal Wil, 20 Uhr Gemischtes Plättli. Frölein Da Capo. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Hardcore Gas Tour. Flon St.Gallen, 20 Uhr Herbert Pixner Projekt. Alpentschäss. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Pepejazz. Auferstehung einer lüsternen Zeit. 3Eidgenossen Appenzell, 20 Uhr Volkhorn. Männerstimmen und Hornquartett. Evang. Kirche Herisau, 20 Uhr 7th Scotthish Folk Night. Live: Breabach und Maeve McKinnon Band. Haberhaus Schaffhausen, 20.15 Uhr Offene Session. Jazz & Blues. Giesserei Musikzentrum Winterthur, 20.15 Uhr Altstadt Swing. Mit Pierre Omer’s Swing Revue. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr Dynamite. Die schwedische Rockband. Eintracht Kirchberg, 21 Uhr Rudy Rotta. Blues. Jazzclub Rorschach, 21 Uhr University Krempel mit Ertu & Pushkin. Support: MadVamp, Mitsh Again & Doc Kurtis. Krempel Buchs, 21 Uhr The Dead Brothers. Support: Papst & Abstinenzler. TapTab

Schaffhausen, 21.30 Uhr Danny Faber. Techno & Elektronisches. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr

NACHTLEBEN

25 Jahre Aktionstheater Fest und Landjäger Release. Die ultimative Party! Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Milonga. Tangotanznacht. Tango Almacén St.Gallen, 21 Uhr Hipstory. That Fucking Sara (Berlin) & DJ Soulsonic (Helsinki). Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Dionysos. Der griechische Gott des Weines und der Ekstase. Gare de Lion Wil, 23 Uhr

FILM

Der Kreis. Geschichte der Zürcher Untergrundbewegung. Cinewil Wil, 17 Uhr Gemma Bovery. Witzige Neuinterpretation von Flauberts Klassiker. Kinok St.Gallen, 17.30 Uhr Everyday Rebellion. Die Kreativität des gewaltlosen Widerstands weltweit. Kinok St.Gallen, 19.30 Uhr Der Imker. Von Manu Khalil. Kulturcinema Arbon, 20 Uhr M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 Uhr Der Koch. Regie: Ralf Huettner. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Blue Ruin. Aberwitziger Rachethriller im Stil der Coen-Brüder. Kinok St.Gallen, 21:45 Uhr

BÜHNE

Der Besuch der alten Dame. Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Bea von Malchus: «Wind in den Weiden«. Erzählabend. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Das Geisterhaus. Stück von Isabel Allende. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr De Schottesepp. Schauspiel. Depot Wasserauen, 20 Uhr Gigi und Lulu. Zauberei, Tanz und Gesang. Varieté Tivoli St.Gallen, 20 Uhr Jess Jochimsen & Manuel Stahlberger: Halt auf Verlangen. Komische Texte. Schöne Lieder. Seltsame Bilder. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Le Cubitus du Manchot. Circustheater. Millenium Park Lustenau, 20 Uhr Rigolo Swiss Nouveau Cirque. Wings in my heart. Rudolf Steiner Schule St.Gallen, 20 Uhr Willi Näf. Kabarett. Schulhaus Sommertal Schwellbrunn, 20 Uhr Wir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Jochen Malmsheimer. Zwischen Poesie und Unsinn. Tak Schaan, 20:09 Uhr Kilian Ziegler: The Phantom of the Apéro – ein Wortspielbuffet. Slam-Kabarett. Kulturforum Amriswil, 20.15 Uhr Entfernte Stimme. Eigenproduktion. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr

26.–27.09.

LITERATUR

Dino Larese Stubete. Freunde lesen aus Texten des Autors. Ortsmuseum Amriswil, 19 Uhr Isabel. Feridun Zaimoglu liest aus seinem neuen Roman. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20.15 Uhr

DIVERSES

Emita Kreativtage. ThemenWorkshops. Alte Kaserne Winterthur, 10 Uhr Jassbar. Zehnter-Raben-PreisJass-Abend. Rab-Bar Trogen, 20 Uhr

Sa 27. KONZERT

Konzertbummel Volkhorn. Männerstimmen & Hornquartett. Stein, 14.30 Uhr Generations. International Jazzfestival Frauenfeld. 19 Uhr Idle Class. Signals Midwest, Joe McMahon, Resolution, uvm. Grabenhalle St.Gallen, 19.30 Uhr Appenzeller Musik. Jungformation Sondewend. Hotel Löwen Appenzell, 20 Uhr Die goldenen Hits aus Zeiten von Radio Beromünster.. Radio Beromünster – Erinnern Sie sich noch? Sport- und Kulturzentrum Dreispitz Kreuzlingen, 20 Uhr Dutch Swing College Band. JazzEnsemble. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr Geistliches Chorkonzert mit Ma-

ria Bernius (Sopran). Herz-JesuKirche Buchs, 20 Uhr Gemischtes Plättli. Frölein Da Capo. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Hund. Aftershowpartie mit Thibault (DJ). Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Karawan: Sadar & Fifty (Egy). Elektro Sha3byton From Kairo. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Konzert in der Kirche. Mit Diemtigtaler Jodelklub, uvm. Kirche St.Kolumban Rorschach, 20 Uhr Monkey3. Post-Rock-Konziabend mit Specialguest. Gare de Lion Wil, 20 Uhr Sunday @ 4. Supported by Poeslost. Varieté Tivoli St.Gallen, 20 Uhr Sina. Mini-Tour im Trio. ChössiTheater Lichtensteig, 20.15 Uhr Dschané. Musikalische Osteuropa-Reise. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr Monday Move – Jazz. Ihr Ziel ist der perfekte Groove. Giesserei Musikzentrum Winterthur, 20.30 Uhr Yvonne Moore. Yvonne Moore singt Blues, aber nicht nur. Kulturtreff Rotfarb Uznach, 20.30 Uhr Soul Gallen. Palace St.Gallen, 22 Uhr

NACHTLEBEN

Deepvives. Max Manie & Scheinizzl. Kugl St.Gallen, 21 Uhr What A Bam Bam. Real Rock Sound, Boom Di Ting and Special Guest. TapTab Schaffhausen, 22 Uhr

FILM

Gemma Bovery. Witzige Neuinterpretation von Flauberts Klassiker. Kinok St.Gallen, 15:45 Uhr Der Kreis. Geschichte der Zürcher Untergrundbewegung. Cinewil Wil, 17 Uhr Of Horses and Men (Hross í oss). Die eigentümliche Beziehung der Isländer zu ihren Pferden. Kinok St.Gallen, 17.45 Uhr Calvary. Ein Beichtstuhl ist Ausgangspunkt ungeheurer Ereignisse. Kinok St.Gallen, 19.30 Uhr M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 Uhr


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Jazzige Klangräume Paolo Fresu im Pfalzkeller Der aus Sardinien stammende, in Bologna lebende Trompeter und Flügelhornist Paolo Fresu gehört derzeit zu den berühmtesten Meistern seines Fachs. Mit seiner einmaligen, an Miles Davis erinnernden Tongebung schafft er Klangräume wie kaum ein anderer und trifft in St.Gallen für ein einmaliges Konzert auf das Gregor Hübner Trio mit Gregor Hübner (p, vl), Veit Hübner (b) und Patrick Manzecchi (dr). Dienstag, 30. September, 20 Uhr Pfalzkeller St.Gallen gambrinus.ch

Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück. Regie: Peter Chelsom. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Maps to the Stars. David Cronenberg blickt hinter die Kulissen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNE

Rauschen im Ohr. Musik, Artistik, Magie, feinster Komik und Poesie. Theater am Saumarkt Feldkirch, 15 Uhr Waudi Wau und der Streik der Tiere. Rhythmisches Erzähltheater. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr Wurzelzeit. Theaterstück zum Kulturerbe von Daniela Janjic. Alte Stuhlfabrik Herisau – Das Kleintheater, 19.30 Uhr Alte Liebe. Nach dem gleichnamigen Bestsellerroman von Elke Heidenreich. Kultur-Keller Stettfurt, 20 Uhr De Schottesepp. Schauspiel. Depot Wasserauen, 20 Uhr iFach Zucco. Kabarett. Casino Herisau, 20 Uhr Le Cubitus du Manchot. Circustheater. Millenium Park Lustenau, 20 Uhr Nico Semsrott. Depressionskabarett. Tak Schaan, 20 Uhr Rigolo Swiss Nouveau Cirque. Wings in my heart. Rudolf Steiner Schule St.Gallen, 20 Uhr Wir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

FILM

Patrick Salmen. Poetry-Slam. Triebwerk Arbon, 20 Uhr

Service inbegriffe. Porträt von bemerkenswerten Schweizer Restaurants. Kinok St.Gallen, 10.30 Uhr Finding Vivian Maier. Die Entdeckung einer grossen Fotografin. Kinok St.Gallen, 12.15 Uhr La chambre bleue. Georges-Simenon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 14 Uhr Maps to the Stars. David Cronenberg blickt hinter die Kulissen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 15:45 Uhr M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 Uhr Calvary. Ein Beichtstuhl ist Ausgangspunkt ungeheurer Ereignisse. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Omar. Regie: Hany Abu-Assad. Kino Rosental Heiden, 19.15 Uhr Mindfuck. Micmacs à tire-larigot. Gaswerk Winterthur, 19.30 Uhr Der Kreis. Geschichte der Zürcher Untergrundbewegung. Cinewil Wil, 20 Uhr Gemma Bovery. Witzige Neuinterpretation von Flauberts Klassiker. Kinok St.Gallen, 20 Uhr

KINDER

BÜHNE

LITERATUR

Das Traumfresserchen. Kinderstück nach Michael Ende. Theater St.Gallen, 14 Uhr Marius & die Jagdkapelle. Radio Waldrand. Eulachpark Winterthur, 15:45 Uhr

DIVERSES

Emita Kreativtage. ThemenWorkshops. Alte Kaserne Winterthur, 10 Uhr

AUSSTELLUNG

Workshops. Textilmuseum St.Gallen, 11 und 14 Uhr Barbara Stirnimann. Künstlerapéro. Galerie im Bahnhof St.Gallen, 14 Uhr Grenzenlose Lust auf Kunst. Kunstnacht Konstanz & Kreuzlingen. 18.45 Uhr

So 28. KONZERT

Kapellfest. Männerchor Alpstee aus Brülisau. Berggasthaus Seealpsee Wasserauen, 10.30 Uhr Big Band Atlantis. Mit: The Sam Singers & Junges Kammerorchester Ostschweiz. Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Die goldenen Hits aus Zeiten von Radio Beromünster. Radio Beromünster – Erinnern Sie sich

Rigolo Swiss Nouveau Cirque. Wings in my heart. Rudolf Steiner Schule St.Gallen, 18 Uhr Thomas C. Breuer. Kabarett Sauvignon – Alles muss Rausch! K9 Konstanz, 20 Uhr Vol d’oiseaux. Tanztheater von Anne-Sophie Fenner. ChössiTheater Lichtensteig, 20.15 Uhr

VORTRAG

Wiborada – Inklusin, Beterin, Beraterin, Visionärin, Märtyrerin. Stadtrundgang mit Walter Frei. Kathedrale St.Gallen, 15 Uhr

KINDER

Familientag. Konzert für Kinder. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 11 Uhr Rico, Oskar und die Tieferschatten. Regie: Neele Leana Vollmar. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr

AUSSTELLUNG

Sangomas – Traditionelle Heiler in Südafrika. Vortrag mit Tomoko Yamaguchi. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Workshops. Textilmuseum St.Gallen, 11 Uhr Objekt Landschaft – Landschaft Objekt. Finissage. Oxyd Kunsträume Winterthur, 11.30 Uhr Profile und Gesichter. Ausstel-

27.–30.09.

lung Otto Bruderer. Otto-Bruderer-Haus Waldstatt, 14 Uhr

Mo 29. KONZERT

Generations. International Jazzfestival Frauenfeld. 19 Uhr Generations. Spittin’ Horns. Eisenwerk Frauenfeld, 19 Uhr Hackbrett Abend. Restaurant Marktplatz Appenzell, 19 Uhr Daniel Sage. Bisschen Rock-Folk gefällig? Portier Winterthur, 20.30 Uhr Generations. Klaus König Trio. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr

FILM

Der Kreis. Geschichte der Zürcher Untergrundbewegung. Cinewil Wil, 17 Uhr Diplomatie. Schlöndorffs neustes Werk: die Rettung von Paris 1944. Kinok St.Gallen, 18.30 Uhr M. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globalisierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 Uhr Calvary. Ein Beichtstuhl ist Ausgangspunkt ungeheurer Ereignisse. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNE

Artus – Excalibur. Musical. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr

DIVERSES

FerienSpass 2014. Theaterkurse. Fabriggli Buchs, 09 Uhr Heilpflanzen bei Verdauungsbeschwerden. Seminar. Alte Kaserne Winterthur, 10 Uhr

Di 30. KONZERT

Twilight-Konzert. Mit der Klavierklasse von Arie Vardi. Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz, 17.30 Uhr Generations. Munich Saxophone Family (BRD). Eisenwerk Frauenfeld, 19 Uhr Felix Meyer. Von der Straße in den Club. K9 Konstanz, 20 Uhr Gregor Huebner Trio. Featuring Paolo Fresu. Pfalzkeller St.Gallen, 20 Uhr Generations. Klaus König Trio. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr

NACHTLEBEN

Disasterbar. Phonographic Transmissions from the Wardenclyffe Plant. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

FILM

Der Kreis. Geschichte der Zürcher Untergrundbewegung. Cinewil Wil SG, 17 Uhr Service inbegriffe. Porträt von bemerkenswerten Schweizer Restaurants. Kinok St.Gallen, 18.30 Uhr Radetzkymarsch. Teil 2 & 3. Spielboden Dornbirn, 19.30 Uhr Der Kreis. Geschichte der Zürcher Untergrundbewegung. Cinewil Wil, 20 Uhr Miele. Regie: Valeria Golino. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr Of Horses and Men (Hross í oss). Die eigentümliche Beziehung

der Isländer zu ihren Pferden. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNE

3 in 1 Tanzperformance. Von Patricia Rotondaro und Kjersti Sandstø. Grabenhalle St.Gallen, 19 Uhr Artus – Excalibur. Musical. Theater St.Gallen, 19.30 Uhr Karneval. Thriller von Jordi Galceran – Schweizer Erstaufführung. Werkgebäude Elgg, 20 Uhr Barbara Balldini: Liebe, Sex und andere Irrtümer. Vortragskabarett mit Sexpertin Barbara Balldini. Tak Schaan, 20:09 Uhr

VORTRAG

St.Galler Beziehung zu München. Stadtrundgang mit Walter Frei. Kirche St.Mangen St.Gallen, 18 Uhr

DIVERSES

Ferien-Spass 2014. Theaterkurse. Fabriggli Buchs, 09 Uhr Italienisches Sprachencafé. Sprachkenntnisse praktizieren. Kino Rosental Heiden, 18.30 Uhr

AUSSTELLUNG

Mathieu Mercier – Everything But The Kitchen Sink. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 18.30 Uhr Der Apfel. Vortrag von Jeanette Nuessli Guth. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 19.30 Uhr

Kunst Arbonale – das Klang-Skulpturen-Festival. Klang-SkulpturenFestival am Bodensee in Arbon. Es präsentieren Künstler aus der Schweiz, Deutschland und Österreich ihre Werke auf der Schlosswiese direkt am Ufer des Bodensees. 14.09.2014 bis 12.10.2014 ALTE KASERNE. Technikumstrasse 8, Winterthur, +41 52 267 57 75, altekaserne.ch Gisela Fot – 7 x 11 Kreative Stationen. Sieben Themen führen durch das Schaffen der Künstlerin. In Acryl, Aquarell oder als Federzeichnung zeigen die Bilder fundiertes Können und ein reiches Innenleben. 04.09.2014 bis 28.09.2014 ALTERSHEIM AM ROTBACH. Am Rotbach, Bühler, +41 71 791 06 06, Ölbilder, Aquarelle und Lithographien von Linda van Gelderen. 26.04.2014 bis 15.10.2014 ANGELIKA KAUFFMANN MUSEUM. Brand 34, Schwarzenberg, +43 55 122 64 55, angelika-kauffmann.com Angelika Kauffmann. Blütezeit London. 01.05.2014 bis 26.10.2014 ARCHITEKTUR FORUM OSTSCHWEIZ. Davidstrasse 40, St. Gallen, +41 71 371 24 11, a-f-o.ch Not Zero and Zilch. Städtische Ausstellung, Installation von Andy Guhl. 28.08.2014 bis 21.09.2014

Saiten 09/2014

noch? Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Vokalensemble und Barockorchester Bacchanto. Motetten von J.Ph. Rameau und J.C. de Mondonville. Klosterkirche Münsterlingen, 17 Uhr Volkhorn. Männerstimmen & Hornquartett. Pfarrkirche Appenzell, 17 Uhr Ganes. Die zauberhaften Songwriterinnen mit ihrem neuen Album. Tak Schaan, 19 Uhr 7th Scottishcolours-Tour. Mit Breabach und Maeve MacKinnon Trio. Spielboden Dornbirn, 20.30 Uhr

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Manon. Seit den 70er Jahren ist die in St. Gallen aufgewachsene, in Zürich lebende Manon mit Performances, Installationen und Fotografien die kaum fassbare Pionierin weiblicher Selbstinszenierung und Selbstbestimmung geworden. 07.06.2014 bis 06.09.2014 Stefan Inauen. 20.09.2014 bis 25.10.2014

Saiten 09/2014

Saiten 09/2014

Die Wäsche entsteht im Kopf Vogel/Siebrecht im Kornhaus Manche Ideen, Bilder und Gedanken, die wir später wieder verwerfen, da sie mit unseren Wertvorstellungen und Ansichten nicht übereinstimmen, entstehen zunächst im Kopf. In der Ausstellung setzen sich die beiden Künstlerinnen Andrea Vogel und Daniela Siebrecht nicht nur mit der Wäsche, dem Textilen, auseinander, sie schaffen darüber hinaus eine Basis, um über Rollenbilder in der Gesellschaft, über Leistungsdruck und Schönheitswahn nachzudenken und zu diskutieren. 6. bis 21. September Projektraum am See Kornhaus Rorschach kulturfruehling.ch

ATELIER ZOBEL. Rosgartenstrasse 4, Konstanz, atelierzobel.com Konzil-Geschichte, anders erzählt – von Peter Lenk und Peter Schmid. Die einzigartige Zusammenarbeit des Bildhauers und desSchmuckdesigners ist eine Reminiszenz an das Thema 600 Jahre Konstanzer Konzil mit außergewöhnlichen Unikaten, welche die Konzil-Geschichte anders erzählen. 28.06.2014 bis 20.09.2014 BADHÜTTE. Hauptstrasse 56, Rorschach, +41 71 841 70 34, Jummy – unzensiert. Jummy macht u.a. wöchentlich die Illustration in der Rubrik «Seesicht» in der Rorschacher Ausgabe des Tagblatts und ist ein begnadeter satirischer Künstler. 31.08.2014 bis 06.09.2014 BERGGASTHAUS KRONBERG. Gonten, +41 71 794 11 30, Christian Vetsch – Albert Enzler – Jürg Jenny. Kunstausstellung. 23.04.2014 bis 01.12.2014 EISENWERK. Industriestrasse 23, Frauenfeld, +41 52 728 89 82, eisenwerk.ch Dialog. Ausstellung mit Werken von Giancarlo Bolzan, Ursula Bollack, Ursula Fehr, Betty Kuhn, Marianne Jost, Martin Mäder, Stefan Rutishauser und

Zum Reinbeissen Der Apfel im Naturmuseum Zeitgerecht zur Apfelernte beschäftigt sich Mostindiens Naturmuseum mit dem König der Früchte: Seit wann werden Äpfel angebaut und gezüchtet? Wie entsteht aus einem Kern ein fruchttragender Obstbaum und welche Tierarten nutzen ihn oder leben in seiner Umgebung? Wo liegen die zukünftigen Herausforderungen für den Anbau von Äpfeln? Die Ausstellung macht Genussqualität, Bedeutung, Geschichte und Symbolik, Sortenreichtum und Verarbeitung des Apfels sichtbar. Bis 26. Oktober Naturmuseum Thurgau, Frauenfeld naturmuseum.tg.ch

Eva Stucki. 08.05.2014 bis 14.09.2014 Franziska Etter: farbräuschig. Mit Franziska Etter wird eine Malerin in den Shed eingeladen, deren Bilder einerseits sehr der Tradition der Ölmalerei verbunden sind, die aber andererseits neue und zeitgenössische Farb/ Bild – und Denkräume eröffnen 29.08.2014 bis 04.10.2014 Xylon Druck. Eine kleine, feine Auswahl von Holzschnitten. Die Ausstellung soll «gluschtig» machen auf die Handpressen-Messe, die vom 7. bis 9. November 2014 im Eisenwerk stattfindet. 25.09.2014 bis 07.11.2014 FLATZ MUSEUM. Marktstrasse 33, Dornbirn, +43 5572 306 48 39, flatzmuseum.at Unter die Haut – Der Körper als Bildträger. 10.07.2014 bis 13.09.2014 FLON. Davidstrasse 42, St. Gallen, +41 71 224 55 05, flon-sg.ch Junge Kunst 9. 04.09.2014 bis 06.09.2014 FOTOMUSEUM WINTERTHUR. Grüzenstrasse 44 & 45, Winterthur, +41 52 234 10 60, fotomuseum.ch Blow-Up – Antonionis Filmklassiker und die Fotografie. Kaum ein anderer Spielfilm hat jemals

so differenziert die vielfältigen Bereiche der Fotografie gezeigt und auf so ausführliche und zeitlose Weise zu ergründen versucht. 13.09.2014 bis 30.11.2014 Manifeste! Eine andere Geschichte der Fotografie. Manifeste! ist die erste Ausstellung überhaupt, in der die Beziehungen zwischen der Fotografie und dem Manifest untersucht werden. 13.09.2014 bis 23.11.2014 FOTOSTIFTUNG SCHWEIZ. Grüzenstrasse 45, Winterthur, +41 52 234 10 30, fotostiftung.ch 1914/18 – Bilder von der Grenze. Porträts im Freien, Szenen aus der Küche oder im Lazarett, Männer in geselliger Runde und im Kontakt mit der Zivilbevölkerung. 07.06.2014 bis 12.10.2014 1914/18 – Stephan Schenk, Kreuzweg. Eine Installation mit grossformatigen Werken von Stephan Schenk (geb. 1962), in welcher der Künstler die Darstellbarkeit der Weltkriegs-Katastrophe hinterfragt. 07.06.2014 bis 12.10.2014 GALERIE ADRIAN BLEISCH. Schmiedgasse 4, Arbon, +41 71 446 38 90, galeriebleisch.ch Conrad Steiner. 16.08.2014 bis 20.09.2014 GALERIE CHRISTIAN ROELLIN. Talhofstrasse 11, St. Gallen, +41 71 246 46 00, christianroellin.com

KUNST

GALERIE FEURSTEIN. Johannitergasse 6, Feldkirch, +43 5522 210 34, galeriefeurstein.at Carmen Pfanner – Corps Chitin. 06.09.2014 bis 31.10.2014 GALERIE IM BAHNHOF. Bahnhofplatz 2, St. Gallen, +41 71 228 15 00, klubschule.ch Barbara Stirnimann. Objekte und Installationen. 22.08.2014 bis 26.10.2014 GALERIE SCHÖNENBERGER. Florastrasse 7, Kirchberg SG, +41 71 931 91 66, galerie-schoenenberger.ch Quello que non è – Vera Marke. 07.09.2014 bis 05.10.2014 GALERIE VOR DER KLOSTERMAUER. Zeughausgasse 8, St. Gallen, +41 78 775 56 49, klostermauer.ch Birgit Widmer – Formate. 29.08.2014 bis 21.09.2014 HALLE 710. Else-Züblin-Strasse, Winterthur, «Dingklang» Klangskulpturenausstellung. Mit Objektkünstler Stefan Philippi, Hamper von Niederhäusern, Jügen Küng und den Musikern Martin Lugenbiehl und Marion Meili. Performances: Andrea Benz-Bandschapp und Mirjam Müller, Heinz Lieb, Klangzeit Ohrchester, Erstes Spontanes Dingklang-Orchester. 30.08.2014 bis 06.09.2014 KUNST(ZEUG)HAUS. Schönbodenstrasse 1, Rapperswil, +41 55 220 20 80, kunstzeughaus.ch Hugo Sutter, Steven Schoch, Othmar Eder. 31.08.2014 bis 09.11.2014 KUNSTHALLE WIL. Grabenstrasse 33, Wil SG, +41 71 911 77 71, kunsthallewil.ch Michael Kos – Making Sense. Verbindend für die vielfältigen Objekte, Installationen und «Bildschlichtungen» von Michael Kos ist ein umfassendes Materialverständnis, das der Künstler als essentiellen Ausgangspunkt für seine Werkfindungen sieht. 07.09.2014 bis 19.10.2014 KUNSTHALLE ST.GALLEN. Davidstrasse 40, St. Gallen, +41 71 222 10 14, k9000.ch Maria Anwander. Die Vorarlbergerin Maria Anwander weiss die Wände der berühmtesten Museen der Welt so innig zu küssen, dass sie nicht nur ein Werk in Form einer illegalen Performance hinterlässt, sondern vor allem die Hierarchien in der

Kunstwelt hinterfragt. 26.07.2014 bis 05.10.2014 KUNSTHALLE ZIEGELHÜTTE. Ziegeleistrasse 14, Appenzell, +41 71 788 18 60, kunsthalleziegelhuette.ch Claudia Desgranges – Update. Claudia Desgranges (*1953 in Frankfurt am Main) führt die Reihe der Ausstellungen zum Thema Farbmalerei fort, die seit 1998 einen der Schwerpunkte der Ausstellungen der Stiftung Liner bildet. 31.08.2014 bis 14.12.2014 KUNSTHAUS EGNACH. Buch, Egnach, +41 79 335 08 12, Ludy Bauer and kuk featured by Erwin Feurer. Repräsentative Ausstellung von Werken der beiden Ostschweizer Künstler Ludy Bauer (Herisau) und kuk (Degersheim). Ludy Bauer und kuk zeigen auch Gemeinschaftswerke. Besonderer Ausstellungsaspekt: Künstler als Hofnarren der Gesellschaft. 20.11.2012 bis 31.12.2015 KUNSTHAUS GLARUS. Im Volksgarten, Glarus, +41 55 640 25 35, kunsthausglarus.ch A Place Like This – Klöntal Triennale 2014. Das Klöntal steht seit Mitte des 17. Jahrhunderts immer wieder im Fokus der Kunst: Fernab vom Massentourismus nährt das Tal mit seiner intakten Landschaft bis heute Vorstellungen einer idealen Utopie. 25.05.2014 bis 14.09.2014 Bastien Aubry / Dimitri Broquard Coupé – Décalé. Augenzwinkernd streifen die beiden welschen Künstler durch die Gefilde der Moderne und Postmoderne, greifen Motive und Referenzen auf und versehen sie mit einem grotesken Twist. 24.08.2014 bis 23.11.2014 Saâdane Afif – Là-Bas. Afif verarbeitet Elemente aus Kunst, Musik und Poesie in interdisziplinären Übertragungen und kollaborativem Dialog zu Installationen und Objekten. 24.08.2014 bis 23.11.2014 KUNSTHAUS KUB. Karl-Tizian-Platz, Bregenz, +43 5574 485 94 0, kunsthaus-bregenz.at Neuerwerbungen von Ai Weiwei bis Zobernig. Zum ersten Mal in der 17-jährigen Geschichte der Institution präsentiert das Kunsthaus Bregenz einen kleinen, aber hochkarätigen Ausschnitt aus seiner Sammlung zeitgenössischer Kunst. 22.02.2014 bis 07.09.2014 KUNSTMUSEUM ST.GALLEN. Museumstrasse 32, St. Gallen, +41 71 242 06 71, kunstmuseumsg.ch Bauernkunst – Appenzeller und Toggenburger Bauernmalerei von 1600 bis 1900. Die Ausstellung führt Schlüsselwerke der Bauernmalerei zusammen, um an wenigen, aber entscheidenden Künstlerpersönlichkeiten, die Entwicklung und den hohen Rang dieses einzigartigen Kulturerbes sichtbar zu machen. 22.03.2014 bis 07.09.2014


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Saiten 09/2014

Saiten 09/2014

Elementare Malerei. 20.09.2014 bis 25.01.2015 Mathieu Mercier – Everything But The Kitchen Sink. Die Ausstellung in der Lokremise St. Gallen ist Merciers erste Ausstellung in einem Schweizer Museum und präsentiert dabei vor allem neueste Werke des Künstlers. 23.08.2014 bis 09.11.2014 Roman Signer. 07.06.2014 bis 26.10.2014 KUNSTMUSEUM THURGAU. Kartause Ittingen, Warth, +41 58 345 10 60, kunstmuseum.tg.ch Joseph Kosuth. Eine verstummte Bibliothek. Die aussergewöhnliche Installation vom amerikanischen Konzeptkünstler wurde im Frühling 2013 wieder in den ehemaligen Weinkeller eingebaut, diesmal definitiv. 04.05.2013 bis 13.10.2014 Konstellation 7. Höhepunkte der Sammlung. Neben wohlbekannten Hauptwerken werden auch noch nie präsentierte Neuerwerbungen gezeigt. Ein besonderer Leckerbissen bildet die Zusammenstellung von mehreren Arbeiten von Ernst Kreidolf, die vor kurzer Zeit als Schenkung in die Sammlung kamen. 25.04.2014 bis 19.10.2014 Tadashi Kawamata. Prekäre Konstruktionen. Weltweit entstandene Konstruktionen im öffentlichen Raum werden in Form von Filmen, Modellen, Skizzen und Fotografien anschaulich gemacht. Für die Präsentation konzipiert und baut Kawamata eigenhändig eine einzigartige Ausstellungsarchitektur. 13.04.2014 bis 19.10.2014 KUNSTMUSEUM WINTERTHUR. Museumstrasse 52, Winterthur, +41 52 267 51 62, kmw.ch Wie aus dem Gesicht geschnitten. 06.05.2014 bis 26.10.2014 KURSAAL HEIDEN. Seeallee 3, Heiden, +41 71 898 33 33, kursaalheiden.ch Womens Planet – Gertrud Waldvogel. 01.07.2014 bis 31.10.2014 LOKREMISE WIL. Silostrasse 2, Wil, +41 71 913 53 53, Kulthurnetz-Tage Kunst-Ausstellung. 15 Kunstschaffende zeigen die breite Palette ihres kreativen Schaffens. 06.09.2014 bis 07.09.2014 MACELLERIA D’ARTE. Gartenstrasse 11, St.Gallen, +41 71 220 10 35, macelleria-darte.ch Neue Werke von Vaclav Elias. Papier 3D. Tangeria. 23.08.2014 bis 30.09.2014 MAGAZIN 4. Bergmannstrasse 6, Bregenz, +43 5574 410 15 11, magazin4.at Six memos for the next… Vol. 8 – im Moment. Die Inszenierung führt Fotografien, Malereien, Skulpturen, Installationen, ortsspezifische Interventionen sowie Video- und Filmarbeiten zusammen. 06.09.2014 bis 23.11.2014

MUSEUM FÜR LEBENSGESCHICHTEN. im Hof Speicher, Speicher, 071 343 80 80, museumfuerlebensgeschichten. ch H.R. Fricker «Nur Sender kann man orten». Von Mail Art bis Facebook. 10.05.2014 bis 26.10.2014 MUSEUM IM LAGERHAUS. Davidstrasse 44, St. Gallen, +41 71 223 58 57, museumimlagerhaus.ch Art Brut – Japan – Schweiz. 2014 feiern die Schweiz und Japan das 150-Jahr-Jubiläum ihrer diplomatischen Beziehungen. Das Museum im Lagerhaus greift diesen Anlass auf, um in der Gegenüberstellung einen Dialog zwischen den Outsider-Welten Japans und der Schweiz zu eröffnen. 22.03.2014 bis 09.11.2014 MUSEUM LINER. Unterrainstrasse 5, Appenzell, +41 71 788 18 00, museumliner.ch Wols – Das grosse Mysterium. Wols, im Grund ein Einzelgänger und dennoch äussert gut vernetzt, hatte trotz einem durch die Zeit bedingten nomadischen Leben die Kraft, nicht nur auf das künstlerische und intellektuelle Zeitgeschehen zu reagieren. 29.06.2014 bis 28.09.2014 NEXTEX. Blumenbergplatz 3, St. Gallen, +41 71 220 83 50, nextex.ch Was frag ich nach der Welt. Weites Feld Malerei – Suche, Kampf, Forschung und Experimente – Zora Berweger, El Frauenfelder und Judith Villiger bewegen sich in diesem Raum. 21.08.2014 bis 02.10.2014 OTTEN KUNSTRAUM. Schwefelbadstrasse 2, Hohenems, +43 5576 904 00, ottenkunstraum.at Acht ohne Gegenstand. Acht KünstlerInnen zeigen in ihren, großteils eigens für die Ausstellung gestalteten Zeichnungen, Malereien, Reliefs, Skulpturen und Installationen vielfältige Zugänge zur Gegenstandslosigkeit auf. 29.04.2014 bis 31.12.2014 OTTO-BRUDERER-HAUS. Mittelstrasse 12, Waldstatt, 043 537 03 00, ottobruderer.ch Profile und Gesichter. 25.05.2014 bis 30.10.2014 OXYD KUNSTRÄUME. Wieshofstrasse 108, Winterthur, +41 52 316 29 20, oxydart.ch Objekt Landschaft – Landschaft Objekt. Jürg Altherr zeigt neben neuen Arbeiten und Modellen Schwerpunkte aus seinem langjährigen künstlerischen Schaffen. Mit jeder Umplatzierung seiner Werke ergeben sich immer wieder neue, überraschende Annäherungsmöglichkeiten. 24.08.2014 bis 28.09.2014

POINT JAUNE MUSEUM. Linsebühlstrasse 77, St. Gallen, +41 71 222 14 91, postpost.ch Collection permanente. Le musée éduque de manière ludique; c’est un lieu d’initiation sans obligation. Les dispositifs de conservation s’améliorent et le musée devient un véritable laboratoire où les techniques de travail ne cessent d’évoluer. 08.09.2014 bis 07.09.2015 PROJEKTRAUM AM SEE (KORNHAUS). Hafen, Rorschach, kulturfruehling.ch Die Wäsche entsteht im Kopf, Malerei und Installation von Daniela Siebrecht & Andrea Vogel. Die Künstlerinnen setzen sich nicht nur mit der Wäsche, dem Textilen, auseinander, sie schaffen geradezu eine Basis, um über Rollenbilder in der Gesellschaft, über Leistungsdruck und Schönheitswahn nachzudenken und zu diskutieren. 06.09.2014 bis 21.09.2014 PROPSTEI. Dorf 9, St. Peterzell, ereignisse-propstei.ch Paradiese – mit Ahnungen gefüllte Räume. Die Ausstellung verbindet paradiesische Bilder aller Epochen aus Kunst, Literatur, Musik, Gartenbau und Religion und zeigt die kleinen Paradiese, die wir uns selber zu schaffen in der Lage sind. 22.08.2014 bis 21.09.2014 QUADRART DORNBIRN. Sebastianstrasse 9, Dornbirn, +43 5572 909 95 8, quadrart-dornbirn.com Ansichten XX. Eine Arbeit von Edgar Leissing wird selbst die Basis der Ausstellung bilden, um die der Kurator ca. 70, für ihn wichtige und sehr spezielle Werke aus der Sammlung Witzel, gruppiert. 30.08.2014 bis 01.11.2014 SAMMLUNG WÜRTH. Churerstrasse 10, Rorschach, +41 71 225 10 70, wuerth-haus-rorschach.ch Klassiker der Moderne. Anlässlich der Eröffnung des Forum Würth Rorschach werden Höhepunkte der Sammlung Würth auf rund 600 Quadratmetern spannende Kapitel der Kunstgeschichte illustrieren. 21.04.2013 bis 15.01.2015 SCHLOSS DOTTENWIL. Dottenwil, Wittenbach, +41 71 298 26 62, dottenwil.ch Kaleidoskop. Aquarelle, Illustrationen, Comics, Zeichnungen, Monotypien und Radierungen von Maura Fazzi & Peter Ku?hner. Bilder die Blicke auf die Aussenwelt gewa?hren und Einsichten offenlegen. 30.08.2014 bis 19.10.2014 Maura Fazzi / Peter Kühner. Kaleidoskop. 30.08.2014 bis 19.10.2014

Fabel- und andere Wesen. 05.07.2014 bis 30.09.2014 SOLIDARITÄTSHAUS. Fidesstrasse 1, St. Gallen, +41 71 244 68 10, solidaritaetshaus.ch Fotoaustellung «Mitgenommen». Bilder der Fotografin Ursula Häne zum Thema Flüchtlinge. 29.08.2014 bis 14.10.2014 SULZERAREAL. Lagerplatz 21, Winterthur, Urban Art Festival Winterthur. Vierzehn Künstler aus dem Inund Ausland verwandeln das Gelände in eine überdimensionale und überraschende Werkschau mit Graffitis, Murals, Paste-Ups, bemaltem Stadtmobiliar, Installationen, Skulpturen, urbanen Interventionen, kinetischen Objekten etc. 11.09.2014 bis 14.09.2014 TOLLE – ART UND WEISE. Dorf 11, Rehetobel, +41 79 538 86 61, tolle.ch Kurt Weber / Brigitte Sollberger. Die Suche nach Lebensraum, der ihm Entwicklung und Anfang ermöglicht, prägt die Biographie des Künstlers und des Kunsttherapeuten Kurt Weber. Seine aktuellen malerischen und plastischen Arbeiten sind Ausdruck und Reflexion seiner Ankunft im neuen Leben. 06.09.2014 bis 26.09.2014 WIDMERTHEODORIDIS. Fallackerstrasse 6, Eschlikon TG, 0010.ch Aus gutem Grund. Stefan Gort, Remus Grecu, Gian Michelle Grob, Gian Häne, Sebastian Herzau, Gerhard Hintermann, Ruth Hommelsheim, Elisabeth Nembrini, Lisa Sartorio, Elisabeth Sonneck, Ernst Stark, Clemens Tremmel, Nicolas Vionnet, Werner Widmer, Lydia Wilhelm. 30.08.2014 bis 11.10.2014 XAOX-ART. Langgasse 16, St.Gallen, xaoxart.ch.vu XaoX-Art: By Bobby Moor. Ein Delirium im Wachzustand, geäussert mit allen Sinnen. Gebündelt das Leben, in Schüben, in Schlaufen, in Pirouetten, in Albträumen und auf langen Strecken in tiefsten Abgründen. 01.01.2014 bis 31.12.2014 ZEUGHAUS TEUFEN. Zeughausplatz 1, Teufen AR, +41 71 335 80 30, zeughausteufen.ch Bauernkunst? Appenzeller Möbelmalerei 1700 – 1860. Fünfzig ausgesuchte, bemalte Möbel aus dem Appenzellerland. 26.03.2014 bis 07.09.2014 Hans Zeller. Die Hans ZellerBilder, das Werk des bedeutenden Appenzeller Malers, der in Teufen gelebt und gearbeitet hat, werden hier im Rahmen einer Stiftung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 18.11.2013 bis 31.12.2014

SILBERSCHMUCKATELIER O’LA LA. Oberdorfstrasse 32, Herisau, +41 71 351 35 70, Men at Work – Frank Züblin.

WEITERE AUSSTELLUNGEN

Weitere Ausstellungen ALTES ZEUGHAUS. Zürcherstrasse 221, Frauenfeld, August Künzler. Thurgau Tanzania. Die Sonderausstellung zeigt multimedial Leben und Wirken eines schillernden Thurgauers im Spannungsfeld der afrikanischen Dekolonisation. Künzler zog 1929 nach Tanzania und wurde dort als Weizenkönig und Grosswildhändler bekannt. 04.04.2014 bis 26.10.2014 APPENZELLER VOLKSKUNDEMUSEUM. Postfach 76, Stein AR, +41 71 368 50 56, avm-stein.ch Tröcklichrömer & Verkaufsberater. Die Ausstellung gibt einen kulturhistorischen Einblick in die Welt des Tür-zu-Tür-Verkaufs vom 19. bis ins 21. Jahrhundert. Das ambulante Gewerbe war lange Zeit der vierte Pfeiler der ländlichen Wirtschaft. 12.04.2014 bis 28.02.2015 BASAR BIZARR AM ZEBRAPLATZ. Linsebühlstrasse 76, St. Gallen, basarbizarr.ch Schaufensterausstellung. Wortspielereien und andere Werke von Antoinette Mauerer. 27.08.2014 bis 30.09.2014 BOTANISCHER GARTEN. Stephanshornstrasse 4, St.Gallen, +41 71 288 15 30, botanischergarten.stadt.sg.ch Edelweiss – Mythos & Paradox. Wer den Botanischen Garten jetzt besucht, wird bei den Eingängen von bepflanzten Schweizerwappen begrüsst. 31.05.2014 bis 05.10.2014 BRAUCHTUMSMUSEUM. Dorfplatz, Urnäsch, +41 71 364 23 22, museum-urnaesch.ch Bäuerliche Kultur des Appenzellerlandes. 20.02.2014 bis 31.12.2014 Kinderfeste – Im Wandel der Gesellschaft. In vielen Appenzeller Gemeinden fanden Kinderfeste statt. Herisau blickt auf eine lange und intensive Kinderfestgeschichte zurück. Hunderte von Kindern zogen jeweils durchs Dorf, die Mädchen in weissen Kleidern und die Buben als Turner oder Kadetten. 01.04.2014 bis 13.01.2015 GEWERBEMUSEUM WINTERTHUR. Kirchplatz 14, Winterthur, +41 52 267 51 36, gewerbemuseum.ch Fashion Talks. Mode ist immer und überall. Sie ist die Freiheit, mit der wir spielen und das Diktat, dem wir uns unterwerfen oder gegen das wir uns auflehnen. Mode ist Abgrenzung und Zugehörigkeit. 12.07.2014 bis 08.03.2015



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HISTORISCHES UND VÖLKERKUNDEMUSEUM. Museumstrasse 50, St. Gallen, +41 71 242 06 42, hmsg.ch Bilck ins Schlüsselloch. Eine Erlebnisausstellung zu Schloss und Schlüssel. 31.08.2013 bis 30.11.2014 Fliessende Welt. Verborgene Schönheit. Schätze aus Japan. 29.03.2014 bis 01.03.2015 Sangomas – Traditionelle Heiler in Südafrika. Sangomas gelten als Menschen, die mit den Geistern und Ahnen in Verbindung treten können, und als Hüter von uralten Rezepten und Ritualen. Damit sind sie Anlaufstelle für verschiedenste Lebensprobleme. 22.02.2014 bis 19.10.2014 Tinissima – Tina Modotti (18961942). Emigrantin, Fotografin, Revolutionärin. 30.08.2014 bis 04.01.2015 JÜDISCHES MUSEUM. Schweizerstrasse 5, Hohenems, +43 5576 739 89 0, jm-hohenems.at Dauerausstellung und Jüdisches Viertel. 01.01.2014 bis 31.12.2014 Die ersten Europäer. Habsburger und andere Juden – eine Welt vor 1914. Ein Blick zurück in die Lebenswelt der Habsburger Juden und erzählt von ihren Erfahrungen, ihren transnationalen Netzwerken, ihrer Mobilität, ihren Hoffnungen auf eine europäische Einigung und ihren Illusionen über das Habsburger Vielvölkerreich. 25.03.2014 bis 05.10.2014 KUNSTRAUM ENGLÄNDERBAU. Städtle 37, Vaduz, +41 423 233 31 11, kunstraum.li Architektur und Kunst im öffentlichen Raum. Wettbewerbe der letzten 50 Jahre in Liechtenstein. Ein Projekt der Liechtensteinischen Ingenieur- und Architektenvereinigung (LIA). 02.09.2014 bis 19.10.2014 LIECHTENSTEINISCHES LANDESMUSEUM. Städtle 43, Vaduz, +41 423 239 68 20, landesmuseum.li Die letzten Romantiker. Sonderausstellung in Zusammenarbeit mit der Internationalen Rheinberger-Gesellschaft und dem Amt für Kultur. Die letzten Romantiker – Der liechtensteinische Komponist Josef Gabriel Rheinberger und sein musikalisches Netzwerk. 18.03.2014 bis 21.09.2014 MUSEUM LINDENGUT. Römerstrasse 8, Winterthur, +41 52 213 47 77, museum-lindengut.ch Stadtväter – Stadtmütter. Wer ist Winterthur? Wer hat die Stadt erschaffen? «Stadtväter, Stadtmütter» zeichnet ein Porträt der Stadt Winterthur aus der Perspektive von Menschen aus Vergangenheit und Gegenwart. 12.04.2014 bis 26.10.2014 NATURMUSEUM. Museumstrasse 32, St. Gallen, +41 71 242 06 70, naturmuseumsg.ch

Faszination Mikrokosmos. Die aktuelle Ausstellung präsentiert handverlesene Werke des weltweit renommierten Wissenschaftsfotografen und gibt einen umfassenden Überblick über seine Entdeckungsreisen. 12.08.2014 bis 04.01.2015 Sexperten – Flotte Bienen und tolle Hechte. Neben der natürlichen Selektion, ist der Erfolg bei der Fortpflanzung eine der wesentlichen Triebkräfte in der Evolution. Dabei sind im Laufe der Zeit die unterschiedlichsten Strategien entstanden. 03.05.2014 bis 19.10.2014 NATURMUSEUM THURGAU. Freie Strasse 26, Frauenfeld, +41 52 724 22 19, naturmuseum.tg.ch Der Apfel. Es genügt, einen Apfel in die Hand zu nehmen. Form und Beschaffenheit seiner Oberfläche, Farbe und Duft wecken augenblicklich Bilder in uns. 09.05.2014 bis 26.10.2014 OTTO-BRUDERER-HAUS. Mittelstrasse 12, Waldstatt, 043 537 03 00, ottobruderer.ch Übergänge. Bilder zu Texten von Otto Bruderer. Der thematische Bogen spannt sich weit: Von zeitund sozialkritischen Bildern, märchenhaften Figuren, zarten Landschaften bis zu Clowns und Engeln. 01.01.2014 bis 31.12.2014 STADTMUSEUM. Herrenberg 40, Rapperswil SG, +41 55 210 71 64, stadtmuseum-rapperswil-jona.ch Raus aus dem Depot – Was und wie sammelt das Stadtmuseum. Was sich hinter den Kulissen des Museums verbirgt, ist Thema der Wechselausstellung. Welche Arbeiten sind notwendig, um eine Sammlung zu unterhalten und der Nachwelt zu bewahren? 01.05.2014 bis 12.10.2014 STIFTSBIBLIOTHEK. Klosterhof 6 d, St. Gallen, +41 71 227 34 16, stiftsbibliothek.ch Schafe für die Ewigkeit – Handschriften und ihre Herstellung. Viele mittelalterliche Texte wurden auf Pergament, auf speziell bearbeitete Häute von Schafen, Kälbern und Ziegen geschrieben. 01.12.2013 bis 09.11.2014 TEXTILMUSEUM. Vadianstrasse 2, St. Gallen, +41 71 222 17 44, textilmuseum.ch Kirschblüte & Edelweiss. Der Import des Exotischen. Anlässlich des 150jährigen Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Japan und der Schweiz zeigt das Textilmuseum St. Gallen die Ausstellung, die sich dem Einfluss Ostasiens auf die Schweizer Textilgestaltung widmet. 23.03.2014 bis 30.12.2014 Vision – Sommer 2015. 23.03.2014 bis 30.12.2014 VORARLBERGER LANDESMUSEUM. Kornmarkt 1, Bregenz, +43 5574 460 50, vlm.at Römer oder so. «Römer oder so»

folgt den Spuren der Wissenschaft und wirft einen neuen Blick auf die Funde, die in den vergangenen 150 Jahren in einem der größten Gräberfelder der Region gemacht worden sind. Dabei stellt sich heraus: Viele Fragen bleiben offen. 21.06.2013 bis 31.12.2015 ZEUGHAUS TEUFEN. Zeughausplatz 1, Teufen AR, +41 71 335 80 30, zeughausteufen.ch Baumeister Grubenmann. Das Grubenmann-Museum schafft im Bereich der Architektur, des Holz-, Brücken- und Kirchenbaus, der Siedlungsgestaltung, der Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte eine Verbindung zwischen dem 18. Jahrhundert und der Gegenwart. 18.11.2013 bis 31.12.2014

Lokale 3Eidgenossen. Landsgemeindeplatz, Appenzell, 071 787 38 48, 3eidgenossen.ch Alpenhof. St. Antonstrasse 318, Oberegg, 071 890 08 04, alpenhofalpenhof.ch Alte Kaserne. Technikumstrasse 8, Winterthur, 052 267 57 75, altekaserne.ch Alte Mühle. Gams, 071 771 16 80, gams.ch/altemuehle Alte Stuhlfabrik Herisau – Das Kleintheater. Kasernenstrasse 39 a, Herisau, 071 352 24 41, altestuhlfabrik.ch Altes Schlachthaus. Lindenstrasse 12, Herisau, kulturisdorf.ch Architektur Forum Ostschweiz. Davidstrasse 40, St.Gallen, 071 371 24 11, a-f-o.ch Archiv für Frauen- und Geschlechtergeschichte Ostschweiz. Florastrasse 6, St.Gallen, 071 222 99 64, frauenarchiv-ost.ch Asselkeller. Hauptstrasse 53, Schönengrund, assel.ch B-Post Bar. Demutstrasse 2, St.Gallen Bären. Unterdorf 5, Häggenschwil, 071 243 20 83, kulturimbaeren.ch Basar Bizarr am Zebraplatz. Linsebühlstrasse 76, St.Gallen, basarbizarr.ch Bluesclub. Rotfarb Bogenkeller, Bühler, bluesclubbuehler.ch Bodman-Literaturhaus. Am Dorfplatz 1, Gottlieben, 071 669 34 80, bodmanhaus.ch Bühne. Obergasse 5, Marbach, 071 755 88 17, buehnemarbach.ch Bürgerasyl. Oberstadt 3, Stein am Rhein, 052 742 20 90 Bürgersaal. St. Stephans-Platz 17, Konstanz Casino. Poststrasse 9, Herisau, 071 351 10 97, casinoherisau.ch Chössi-Theater. Bahnhalle, Lichtensteig, 071 988 13 17, choessi.ch Cinewil. Bahnhofplatz 7, Wil, 071 913 90 90, cinewil.ch CMC. Metzgergasse, St.Gallen Conrad Sohm. Boden 1, Dornbirn, +43 5572 354 33, conradsohm.com Diogenes Theater. Kugelgasse 3, Altstätten SG, 071 755 49 47, diogenes-theater.ch Eintracht. Neudorfstrasse 5, Kirchberg, 071 931 10 92, ein-

LOKALE

tracht-kirchberg.ch Eisenwerk. Industriestrasse 23, Frauenfeld, 052 728 89 82, eisenwerk.ch El Bertin Gelaterie. Unterstadt 13, Schaffhausen, elbertin.ch Empa (Forschungsinstitution). Lerchenfeldstrasse 5, St.Gallen, 071 274 74 74, empa.ch Fabriggli. Schulhausstrasse 12, Buchs, 081 756 66 04, fabriggli. ch FigurenTheater. Lämmlisbrunnenstrasse 34, St.Gallen, 071 222 60 60, figurentheater-sg.ch Flon. Davidstrasse 42, St.Gallen, 071 224 55 05, flon-sg.ch Freihandbibliothek. Katharinengasse 11, St.Gallen, 071 223 60 23, freihandbibliothek.ch Gare de Lion. Silostrasse 10, Wil, garedelion.ch Gasthof zum Goldenen Kreuz. Zürcherstrasse 134, Frauenfeld, 052 725 01 10, goldeneskreuz.ch Gaswerk. Untere Schöntalstrasse 19, Winterthur, 052 203 34 34, gaswerk.ch Giesserei Musikzentrum. IdaSträuli-Str. 73, Winterthur, musikzentrumgiesserei.ch Grabenhalle. Unterer Graben 17, St.Gallen, 071 222 82 11, grabenhalle.ch Haberhaus. Neustadt 51, Schaffhausen, 052 620 05 86, schauwerk.ch Hof Weissbad. Im Park, Weissbad, 071 798 80 80, hofweissbad. ch Hotel am Spisertor. Mossbruggstrasse 1, St.Gallen, 071 228 82 82, spisertor.ch Hotel Wunderbar. Weitegasse 8, Arbon, 071 440 05 05, hotelwunderbar.ch Infoladen Rabia. Bachtelstr. 70, Winterthur Jazzclub. Churerstrasse 28, Rorschach, 071 855 03 88, jazzclubrorschach.ch K9. Hieronymusgasse 3, Konstanz, +49 7531 167 13, k9-kulturzentrum.de Kaffeehaus. Linsebühlstrasse 77, St.Gallen, 071 534 34 24, kaffeehaus.sg Kammgarn. Baumgartenstrasse 19, Schaffhausen, 052 624 01 40, kammgarn.ch Kellerbühne. St. Georgen-Strasse 3, St.Gallen, 071 223 39 59, kellerbuehne.ch Kellerbühne Grünfels. , Jona, 055 212 28 09, gruenfels.ch Kino Rosental. Schulhausstrasse 9, Heiden, 071 891 36 36, kinoheiden.ch Kino Theater Madlen. Auerstrasse 18, Heerbrugg, 071 722 25 32, kinomadlen.ch Kinok. Lokremise, Grünbergstrasse 7, St.Gallen, 071 245 80 89, kinok.ch Konzil. Hafenstrasse 2, Konstanz, +49 7531 212 21 Kraftfeld. Lagerplatz 18, Winterthur, 052 202 02 04, kraftfeld.ch Krempel. Wiedenstrasse 48, Buchs, 081 756 50 10, krempel.ch Kugl. Güterbahnhofstrasse 4, St.Gallen, 076 420 38 45, kugl.ch Kul-tour auf Vögelinsegg. Hohrüti 1, Speicher, 071 340 09 01, kul-tour.ch Kultur-Keller. Gemeindehaus, Dorfstrasse 2, Stettfurt, 052 376 12 73 Kulturcinema. Farbgasse, Arbon, 071 440 07 64, kulturcinema.ch Kulturforum. Bahnhofstrasse 22,

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Kellers Geschichten

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Stefan Keller, 1958, Historiker aus dem Thurgau, lebt in Zürich.

ABGESANG

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Zu den Fluchthelfern aus der Zeit des Nationalsozialismus, die in der Schweiz verfolgt ­ worden sind, gehörte der deutsche Arzt Nathan Wolf aus Wangen auf der Halbinsel Höri am Bo­densee. Im September 1943 stand er in Zürich vor dem Militärgericht, weil er einen Mann dazu angestiftet hatte, eine Jüdin illegal von Singen nach Ramsen zu holen. Der Frau hätte die ­Deportation gedroht, für ihre Rettung erhielt Wolf sechs Monate Gefängnis bedingt. Vor zehn Jahren, im September 2004, hat eine Kommission der Bundesversammlung dieses Urteil aufgehoben und den Arzt rehabilitiert. Nathan Wolf war selber Jude. 1939 floh er auf verblüffende Weise in die Schweiz: Er ­bestieg in Wangen ein Kursschiff und ging unbehelligt in Stein am Rhein von Bord. Bild: Nathan Wolf mit seiner Schwester Clem, 1916. Als Ausflugstourist sozusagen. Sechs Kilo­meter Aus: Anne Overlack [Hrsg.]: «Ich will als ein ganzer Mann und wahrhaft Deutscher zurückkehren, von seinem Wohnhaus, der christlichen Ehemit reinem Gewissen». Die Kriegstagebücher frau und zwei Kindern entfernt, sass er nun im des Nathan Wolf 1914 –1917. Singen/Konstanz 2014. Exil. An Sonntagen fuhr er mit dem Schiff, das seit Kriegsbeginn auf deutscher Seite nicht mehr anlegte, nach Steckborn, um auf der Vorbeifahrt seinen Kindern am Ufer zuzuwinken. Über den tapferen Nathan Wolf, der noch weiteren Menschen zur Flucht verhalf, wurde schon einiges publiziert. Kürzlich ist jedoch ein Buch erschienen, das eine neue Geschichte erzählt: jene des jungen deutschen Militärarztes Wolf im Ersten Weltkrieg. Sorgfältig ausgewählt und kommentiert sind seine Fronttage­ bücher erschienen. Sie zeigen ihn als hochdekorierten Haudegen und als unbelehrbare Kriegsgurgel. Er will Paris dem Erdboden gleichmachen, ganz Anatolien als Kolonie annektieren. Meist nur Verachtung hat er für minderwertige «Französlinge» und andere Feinde übrig. Nach den Blutbädern kehrt er 1918 «lustlos» an den Bodensee zurück. Als der Jude Nathan Wolf zwanzig Jahre später, im November 1938 von der SS frühmorgens aus dem Bett geholt und schwer misshandelt wird, nützt ihm ­ diese Vergangenheit nichts. Im Gegenteil: «Meine Kriegsorden, die in einem Kästchen lagen», wird er schreiben, «hatten die Horde auf das Äusserste gereizt.»

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Kriegsgurgel


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Bureau Elmiger

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Ein Tisch, mit Notfall angeschrieben Die britische Reiseschriftstellerin Jenny Diski schreibt in ­ihrem Buch Strangers on a Train von ihrer Umrundung der Vereinigten Staaten von Amerika im Zug. Diski, vor allem an der stetigen, möglichst ununterbrochenen Fortbewegung ­interessiert, steigt nur aus, wenn sie dazu gezwungen ist, verbringt ansonsten als freudige und vehemente Raucherin ihre Zeit an Bord der Amtrak-Züge im Raucherwagen. Vor dem Fenster ziehen Florida, Alabama, Mississippi, Texas und New Mexico vorbei, während Diski dort sitzt und raucht, während die einen den Wagen betreten und die anderen ihn wieder verlassen. Manche schweigen, aber die meisten wissen etwas zu erzählen, von Zügen und Zufällen, von ­weiten Reisen, es wird getrunken, Auftritt: Tod, dann: das Glück, und Diski schreibt auf. Als sie in Phoenix den Zug verlässt, ist Diski ­erleichtert, der kleinen Rauchertruppe mit ihren vielen Geschichten entronnen zu sein, und wehmütig zugleich. Denk an den Lärm, das Gewicht der Geschichten, die auf die Erde niederdrücken, die Last von Ereignis und Folge, (…) wie alle diese Geschichten mit anderen Geschichten verbunden sind, diese verändern und selbst verändert werden, so dass die sowieso schon unvorstellbare Zahl der Geschichten jedes Individuums sich exponentiell multipliziert, schreibt sie, fast panisch. Diskis Buch liegt in meinem Koffer, als wir im Zug die Grenze zu Italien überqueren, Buon giorno Domodos­ sola, und nicht nur mein Koffer befindet sich in diesem Zug, sondern die vielen Koffer vieler Reisender unterwegs nach Mailand mitten im Sommer. (Ein weiteres Buch, das mit mir Richtung Süden reist, ist die Biografie Dora Diamants, Kafkas letzter Frau. Als Domodossola vor den Fenstern auftauchte, hatte ich das Buch über Diamant noch nicht aufgeschlagen und wusste noch nicht, dass auch sie einst an dieser Grenze gestanden hatte, im Jahr 1938, mit Kind auf der Flucht. Die Einreise in die Schweiz wurde ihr verwehrt.) Im Zug wird geschlafen und gegessen und die ­jungen Männer im Abteil gegenüber haben sich T-Shirts ­bedrucken lassen für ihren Ausflug ins Ausland. Es regnet, kleine Wolken hängen in den waldigen Hängen, Auftritt: Sonne, und der Zug fährt in den Bahnhof von Mailand ein. Mit ihren bunten Rollkoffern steigen die Schweizer Touristen aus den Wagen, gehen Richtung Stadt oder zu ­ihrem Anschlusszug, mutig beschuht, mit Brustbeuteln und kleinen Reissverschlüssen an den Hosenbeinen, und ge­ nauso gehen wir, auch wir haben in Zürich noch Euros geholt und gut gepackt. Auf einer Zwischenebene in der Mailänder Bahnhofshalle steht ein Tisch, Wasserflaschen darauf, Papier­ stapel, gelbe Absperrungen rundherum. «Emergenza Siria»

Bild: Ladina Bischof

steht auf einem weissen Stück Papier, das an der Tischkante klebt. Hier treffen jene Syrerinnen und Syrer ein, die den Weg bis nach Norditalien geschafft haben, sie sitzen auf der Treppe, auf der Bank neben dem Tisch, ein Kind rennt über Stufen. Diesen Tisch, mit Notfall angeschrieben, passiert, wer den Bahnhof betritt oder ihn verlässt. Der Lärm der vielen Geschichten jedes Individuums, würde Diski sagen, ist in diesem Bahnhof hörbar, und in ebenjenem Augenblick, als die einen aus einem Zug steigen und die anderen auf einen Zug warten, treffen sich die Geschichten der Menschen beim Tisch in der Mailänder Bahnhofshalle mit denjenigen der Schweizer Touristen für einen kurzen Moment: Nur wenige Stunden Reise führen uns zu diesem Notfall südlich der Schweizer Grenze, wir ­leben zur gleichen Zeit, wir befinden uns im gleichen Raum. Wir trinken Kaffee: Nur zwei Euro, sagen wir, hat der Kaffee gekostet, setzen uns auf eine Bank und warten auf den nächsten Zug. Die Zahl der syrischen Flüchtlinge, die zurzeit unterwegs ist, haben wir im «Magazin» gelesen. Auch dass dieser einfache Tisch, der den Notfall bewältigen soll, in der mächtigen Mailänder Bahnhofshalle steht, haben wir in der Zeitung gelesen, sonst hätten wir ihn vielleicht übersehen, wie alle anderen, die ihre praktischen Koffer längst weiter gezogen haben.

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Dorothee Elmiger, 1985, stammt aus Appenzell und lebt in Zürich. Im Frühling erschien ihr zweiter Roman Schlafgänger. Sie schreibt ­monatlich in Saiten.



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Pfahlbauer. Nachrichten aus dem Sumpf.

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Machen Sie keine Dummheiten.

Der Nachmittag war erfreulich trocken, aber trist, das Licht bereits vorherbstlich diesig, wenig Betrieb in den innergallenstädtischen Shoppinggassen; nur ein paar müde Touristen, die verloren durchs Klosterviertel stolperten und vor lauter Langeweile sogar das Gebäude der Industrieund Handelskammer fotografierten. Ideale Stunden, um mit Sumpfbiber ein wenig Bilanz zu ziehen und einen Ausblick zu wagen. Viel war nicht gewesen diesen Sommer. Dass er eher schwierig werden würde, sogar für Leute, die grundsätzlich wetterunabhängig funktionieren wie die meisten von uns Pfahlgenossen, also das konnte man schon sagen, als mir innert zwei Wochen der dritte Basilikum vor dem Küchenfenster verreckte und an diesem brasilianischen Weltfussballturnier unerbittlich eins ums andere unserer favorisierten Teams oder Not-Teams ausschied, bis hin zu Amerika, Costa Rica und Chile. Prompt wurde ich im Tippwettbewerb unseres Quartierrestaurants unter 57 Teilnehmern Zweitletzter, weit vor mir Kleinkinder, Nichtfussballer aus der halben Welt und alte deutsche Flötenlehrerinnen, hinter mir nur ein schwerer Alkoholiker, there goes the Fantumsachverstand. Dass ich zum Anfang der Hochgebirgsferien bronchialverwüstet darniederlag und garament zwischen Schnauf und Rauch entscheiden musste, worauf der Ent-

scheid knapp fürs erstere ausfiel, und also ein kalter Entzug härtester Vorstellung folgte, ok, hier erzähle ich nicht weiter, das alles half jedenfalls wenig zur Vorstellung eines angenehmen Sommers. Ich stank wie ein Nichtraucher und roch, was ich nie riechen wollte, als mich Sumpfbiber an diesem Mittaugustmittwoch nach meinen Herbst­plänen fragte. Uff, das wurde nun einen Moment richtig beklemmend, ein Hauch von Jacks Notizen in The Shining lag in der Luft, als ich ihm gestehen musste: Es gibt noch keinen Plan, und die Idee mit Kalifornien, ich weiss nicht, also T.C. Boyles Tortilla Curtain und all die Bücher von Willy Vlautin waren toll, danke für die Tips, aber die Reisepläne müssen noch reifen, und ich hab aber schon mal sehr viel Celentano und Barry White gehört, und Johnny Cash, seine Version von A Thing Called Love mehrmals täglich, wie du mir – Sumpfbiber unterbrach mich und steckte mir unwirsch die Tickets zu: Charlie, also bitte, flieg endlich ab, unser Sabbatical-Geschenk haben wir auch uns zuliebe gemacht, nämlich dass wir mal etwas Ruhe haben vor dir... Um es kurz zu machen: Euer Charlie hier haut jetzt mal zwei, drei Monate ab und ist hier frühestens in der Dezemberausgabe wieder zurück. Wenn überhaupt, gell. Machen Sie keine Dummheiten, oder wenn, dann richtige!

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Charles Pfahlbauer jr.



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Boulevard Die wichtigste Personalie in der Stadt bleibt zwar noch offen: Wer kommt am 30. November neu in den Stadtrat, BARBARA FREI (FDP) oder PETER JANS (SP)? Über die freisinnige Kandidatin kursiert immerhin schon der schöne Satz, Leserinnen von Saiten-Online kennen die Quelle: «Nicht überall, wo Frei draufsteht, ist auch Frei drin.»

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Noch etwas länger, nämlich acht Jahre, hat MARINA SCHÜTZ die Kunstbibliothek im Sitterwerk mit aufgebaut und betreut – jetzt gab es, am 28. August, einen «Abschied vom Buch mit Wein». Der städtischen Kultur bleibt Marina, die auch Filmwissenschaften studiert hat, jedoch erhalten: Sie wechselt ins Kinok an die Seite von Leiterin Sandra Meier. Und freut sich lächelnd darauf, «in fortgeschrittenem Alter eine neue Stelle an­zutreten, die mit meiner persönlichen Passion zu tun hat.»

Bilder: tagblatt.ch, sitterwerk.ch, appenzellerzeitung.ch, kreuzlinger-zeitung.ch, 20min.ch, tagesanzeiger.ch

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Ein paar Etagen weiter unten tut sich nicht minder Wichtiges. Saiten als Sprungbrett: Das gilt neu auch für GABRIELA BAUMANN, mit rund fünf Jahren Dienstälteste und Besteste im Saitenteam, Betreuerin von Sekretariat, Administration und Buchhaltung. Sie verstärkt ab Ende November das Leitungs­ team der Militärkantine, das seit dem Start von Hotel- und Restaurantbetrieb vom eigenen Erfolg überrumpelt ist. Saiten lässt Gabriela natürlich ungern westwärts ziehen – und sucht eine Nachfolgerin. Neugierig? Das Inserat auf Seite 86 gibt Aufschluss.

Seit 2010 war im Thurgau BRIGITTA HOCHULI Kopf und Herz der Internetplattform thurgaukultur.ch. Jetzt ging sie in den – hoffentlich kulturell weiterhin ruhe­losen – Ruhestand, ihr Nachfolger ROLF MÜLLER (seit genau einem Jahr auch Saiten-Kolumnist im Thurgau) hat im August das Zepter übernommen, und Brigitta Hochuli wurde vom Publizisten Alex Bänninger mit Wehmut verab­schie­det. Saiten schliesst sich herzlich an.

verbinden und zu neuen Taten zu wecken». Bereits gab es erste Jam-Sessions, und auf Ende August plante Diallo ein Gruppenfoto in St.Gallen – nachgestellt nach einem legendären Vorbild: Art Kane’s «A Great Day in Harlem» aus dem Jahr 1958.

Bewegung in die Region bringen: Das will auch RALPH BERGER. Er hat im Sommer eine Regionalgruppe Ostschweiz der entwicklungspolitischen Organisation Erklärung von Bern (EvB) gegründet. Ihn hat gestört, dass bis dahin die Schweiz auch bei EvB in Winterthur aufhörte. Voila: Zumindest in Sachen Fairtrade ist das jetzt anders. Die erste Aktion hat am 20. August auf dem St.Galler Marktplatz viel Volk angezogen – dank der Kleider, die am Stand zwar ausgehängt waren, aber nicht zum Kauf animieren sollten, sondern über deren Herstellung aufklären wollten: «Kleider machen Leute. Leute machen Klei­der. Zu welchem Preis? Zu welchem Lohn?» Berger und Co-Initiant Dani Untersee, beides gelernte Primarlehrer, haben inzwischen rund zwei Dutzend Mit-Engagierte gefunden. Und dabei gern auf die MaiSaiten über faire Kleider zurückgegriffen.

Und um wieder auf die Politik zurückzukommen, oder was damit sonst noch alles zusammenhängt: auch ETRIT HASLER setzt auf Veränderung. Damit ist nicht die bevorstehende Rückkehr der Genossen in den Stadtrat gemeint, und auch keine erneute Neupositionierung der Haarpracht. Hasler wird Standortfaktor im Aussendienst, an der Uni Zürich genauer, wo er still zuhörend nicht nur einen guten Eindruck macht, sondern auch logisch-rhetorische Fragen wälzt, damit er sich dereinst «Master of Law» nennen darf. Die Juristerei also – dachten nicht alle, er sei da eh längst? Wäre zumindest möglich, so überzeugt wie der Parlamentarier jeweils die Gegenseite belehrt – die eigene sowieso –, und ihr wort- und passionsreich seine Welt er­klärt. Noch jemand also, der im fort­geschrittenen Alter eine neue Stelle antreten will. Vorerst als Jus-Student und stolzer Botschafter der Metro­politan­region, aber 2015 schon werden im Innendienst wieder Stellen frei, wenn die stadträtlichen Erneue­rungswahlen anstehen.

Eine musikalische Reunion im grossen Stil hat der weltläufige St.Galler Jazzpianist CLAUDE DIALLO im Sinn. Diallo, zwischen New York und Trogen pendelnd, hat sich zum Ziel gesetzt, die hiesigen Jazzmusiker und -musikerinnen «zu

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