2020 04 DE

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AAAAAAAA Die Cannabis-Zeitschrift seit 1985

GRATIS

www.softsecrets.com/de/ | Jahrgang 12 • Nummer 4 - 2020

Corona, Cannabis und der Drogenmarkt

AMSTERDAM

Konsumverhalten hat sich mit Covid-19 geändert

Seit Corona hat sich die allgemeine Wirtschaft im deutschsprachigen Raum und anderen Ländern eklatanten unterziehen müssen. So white berry • sensi-star • delahaze • pandora • belladonna • wappa • allkushVeränderungen • atomical haze • ice cream • nebula wurden nicht nur szenenahe Unternehmen wie Head-, Grow- und Smartshops sowie Hersteller von entsprechenden Produkten plötzlich und jäh in ihrem Wirken gestoppt. Auch das Wir offerieren allen SoftKonsumverhalten von Nutzern illegalisierSecret Lesern 15% Rabatt auf ter Substanzen wurde von den Folgen der dem ganzen Sortiment! Gültig bis: Pandemie maßgeblich beeinflusst. 31.10.2020 SOFT2020 Code bei Bestellabschluss eingeben

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Dafür zunächst ein Blick zu unseren Nachbarn in den Niederlanden: So hat sich nach aktuellen Analysen des Abwassers ergeben, dass sich zum Beispiel der Konsum von MDMA (Ecstasy) seit dem Lockdown in Amsterdam im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte verringert hat. Die fraglichen Abwassertests wurden nicht nur in Amsterdam, sondern auch in Utrecht und Eindhoven durchgeführt und zielten darauf ab, Abbauprodukte von Cannabis, MDMA, Kokain, Amphetamin und Methamphetamin zu untersuchen. Das Ergebnis: Der Gebrauch von Cannabis bleibt trotz Corona (und wegen der Coffeeshops) nach wie vor mehr oder weniger ungebrochen, während Stimulanzien mit der Schließung von Clubs und Bars sowie dem Wegfall von Festivals weniger häufig beschafft und konsumiert werden konnten (Quelle: blogs.taz.de). In Deutschland, in der Schweiz und in

Quick Critical+

Österreich sieht es nicht anders aus. Hier haben die Aidshilfe und eigens wegen Covid-19 eingerichtete Informationszentralen wie ConDrobs Konsumenten mit Hilfestellung unterstützt und Leitfäden für einen sicheren Konsum von illegalen Drogen während der Corona-Krise herausgegeben. So galt plötzlich einmal mehr, was im Rahmen von gängigen Safer-Use-Regeln ohnehin Standard sein sollte, zum Beispiel, dass Konsumwerkzeuge wie Röhrchen und selbst Biergläser nicht mit anderen geteilt werden (Quellen: aidshilfe.de, condrobs.de). Mit dem Shutdown und dem Lockdown wurden aus Sicherheitsgründen die Grenzen zu den meisten Nachbarländern geschlossen, weshalb auch die Preise für geschmuggelte Substanzen vom Schwarzmarkt zum Teil enorm angestiegen sind – mancherorts um das Doppelte, zuweilen sogar mehr. Ein brachliegendes Sozialleben, Ausgangsbeschränkungen sowie Versammlungsverbote führten überdies dazu, dass Dealer nicht nur einen Mangel an Schmuggelgut zu verzeichnen hatten, sondern gleichfalls nur spärlich frische Ware von Cannabis-Grows aus dem Inland bekamen – und wenn doch, dann auch hier wegen der Corona-Maßnahmen zu meist völlig überteuerten Preisen. Auch konnten die begehrten illegalen Substanzen durch die Ausgangsbeschränkungen nicht mehr wie

üblich an die Endabnehmer veräußern werden; es resultierte ein Kreislauf, der die Versorgung von Konsumenten erheblich beeinträchtigte. Dieser Umstand ist insbesondere für Menschen, die von verbotenen Stoffen – beispielsweise von Opiaten –

abhängig sind, eine verheerende Situation, wie unter anderem der Fernsehsender MDR (Mitteldeutscher Rundfunk) am 2. Mai nach Kommunikation mit dem Landeskriminalamt Sachsen berichtete (Quelle: mdr.de). Die anhaltenden Lieferengpässe für medizinische Hanfblüten aus der Apotheke erschweren vielen deutschen Cannabispatienten das Leben zusätzlich, weil auch Marihuana und Haschisch vom Schwarzmarkt zurzeit in Deutschland eben Mangelware sind. Das alles ist im Moment im Begriff, sich wieder zu ändern. Vielerorts werden die strengen Sicherheitsvorkehrungen nach und nach gelockert, Versammlungsbeschränkungen erweitert. So hat zum Beispiel die Schweiz am 15. Juni ihre Grenze wieder für den Auslandsverkehr geöffnet, und auch die Versammlungsverbote im deutschsprachigen Raum werden allmählich wieder relativiert. In den kommenden Wochen wollen die Regierungen der Länder über weitere Lockerungen der Maßnahmen diskutieren. Markus Berger


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3 Seite

12

Wie man einen Versorgungsbehälter vorbereitet

Seite

14

Immer wieder Gras von einer Pflanze

Mutterpflanzen-Selektion mit Robert B.

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21

Die Ursprünge der Samenbanken in Spanien

Wie es zu Anfang mit dem Cannabisanbau war

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24

Gorilla Zkittlez

King Kong liebt SüSSes!

Orange Juice Dinafem Seeds www.dinafem.org

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27

Indoor-Anbau mit einem erweiterbaren LED-Kit

Ein Versuchsanbau mit Do-Sweet-Dos



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Sein eigenes Cannabis annbauen Par Macky / Percysgrowroom.com

Die Outdoor-Pflanzen für die Blühphase vorbereiten Mittlerweile sollten sich Ihre Pflanzen spät in der Vegetativen Phase des Anbauzyklus befinden. Einige Sorten haben möglicherweise bereits angefangen zu blühen. Dies ist eine sehr wichtige Zeit für den Anbau und werden nun die richtigen Methoden angewandt, lässt sich der Endertrag der Pflanzen erheblich steigern. Den richtigen Dünger zur rechten Zeit verabreichen und Methoden wie "Low Stress Training" anwenden, damit mehr Licht zu den Pflanzen gelangen kann, ermöglicht ihnen während der gesamten Blühphase schneller und kräftiger zu wachsen. Werden die Pflanzen gut auf die Blüte vorbereitet, erhöhen sich nicht nur Ertrag und Qualität des Cannabisanbaus, sondern die Pflanzen bleiben auch für die verbleibende Zeit des Anbauzyklus wohlbehalten und gesund. Eine gesunde Pflanze sieht sich gewappnet, Ungeziefer abzuwehren, erleidet unter rauhen Bedingungen

weniger Stress - beim Anbau im Freien kann beides Probleme bereiten.

Topping und LST Wenn Cannabis drinnen angebaut wird, tendieren Grower dazu, ihre Pflanzen zu "toppen", um sicherzustellen, dass sie nicht zu groß werden. Beim Outdoor-Anbau ist die Höhe der Pflanzen nicht immer ein Problem, aber das bedeutet nicht, dass sie nicht getoppt werden sollten. Topping bedeutet vom Hauptstängel der Pflanze die Spitze abzuschneiden. Dafür gibt es einige Gründe. Einer

ist natürlich, die Höhe der Pflanze zu verringern, um zu gewährleisten, dass sie nicht zu groß wächst. Ein weiterer Grund: Die Hormone in der Pflanze ändern ihr Verhalten und leiten mehr Energie in die Seitentriebe statt in die eine Hauptcola. Dies kann in vielerlei Hinsicht von Vorteil sein. Man bekommt nicht nur mehr gleichgroße Blütenstände und viele seitliche Blütenknospen anstatt einer riesigen Cola; wenn die Pflanze nicht allein diese eine gewaltige Cola hat, ist sie weit weniger anfällig für Schimmel und Fäulnis. Ist ein Blütenstand zu groß, können

abgestandene Luft und Feuchtigkeit in ihm eingeschlossen werden, Schimmelpilzsporen keimen und so Blütenfäule bewirken. Um dem vorzubeugen, ist das Toppen der Pflanzen eine gute Option, aber man kann auch das LST-Verfahren anwenden, damit mehr Luft um sie herum strömen kann. Dies kann sehr hilfreich sein, wenn die Pflanzen buschig sind. LST (Low Stress Training) bedeutet, die Pflanzen an ihren Plätzen herabzubinden, um die Richtung des Wachstums zu steuern. Wachsen Zweige nach oben, können sie anderswo wachsende Blütenknospen und Blätter nun mal daran hindern, so viel Sonne wie möglich aufzutanken. Je mehr Sonnenenergie die Pflanzen über ihre Blätter aufzunehmen vermögen, desto intensiver können sie die Photosynthese betreiben. Wenn Sie also dafür sorgen, dass mehr Licht zu den Pflanzen gelangt, können sie mehr


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Nährstoffe verarbeiten und werden größer wachsen. Indem man die Seitentriebe herab bindet und sie so senkrecht wie möglich hält, lässt man nicht nur mehr Licht in die Pflanzen hinein - es wird auch mehr Luftzug an den Pflanzen ermöglicht, wenn der Wind weht. Dadurch wird das Risiko des Schimmelbefalls stark verringert. All dies sollte im späten Vegetationsoder frühen Blühstadium der Pflanzen geschehen. Wenn die Knospen sich ausbilden, werden die Zweige viel unelastischer und lassen sich leicht abbrechen. Beenden Sie jedes Training, wenn Sie sehen, dass die Blütenknospen zu wachsen beginnen.

Männlich oder weiblich? Wenn Sie keine feminisierten Samen gekauft haben, müssen Sie Ihre Cannabispflanzen auf das Geschlecht überprüfen. Männliche Pflanzen sind wirklich für nichts gut (außer für die Cannabiszüchtung) und bestäuben nur die Weibchen. Die Blütenstände werden dann voller Samen sein - und das will niemand. Wenn Sie eine männliche Pflanze finden, sofort aus dem Anbau entfernen! Eine männliche Blüte sieht aus wie ein Kügelchen auf einem kleinen Stiel und wächst zu etwas heran, das einer Traube ähnelt; aus einer weiblichen Blütenknospe ragt ein weißes Haar heraus. Gelegentlich kann man auf einen "Hermie" (Hermaphroditen) stoßen, d.h. eine Pflanze, die sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsteile aufweist. Diese Pflanzen sollten ebenfalls vernichtet werden, da sie sich selbst und andere Pflanzen bestäuben.

Falls Sie samenlose Blüten haben wollen, alle männlichen Pflanzen oder Hermies sofort nach der Entdeckung aus dem Anbau entfernen.

Düngung und Bewässerung der Outdoor-Pflanzen Wenn eine Cannabispflanze blüht, steigt ihr Bedarf an Kalium und Phosphor dramatisch an. Sie nutzt diese Nährstoffe, um die Blütenknospen zu bilden und die Energie zu produzieren, welche sie für deren Aufbau benötigt. Die meisten Grower erhöhen in diesem Stadium die Menge an "PK", die den Pflanzen verabreicht wird. Wurde der Boden schon vorher in der richtigen Weise verbessert, muss möglicherweise nicht mit PK ergänzt werden. Falls die Pflanzen jedoch Anzeichen von Phosphor- oder PK-Mangel zeigen, sollten Sie dem Medium davon hinzugeben. Verwenden Sie flüssiges Knochenmehl, Fledermausguano oder sogar Kompost, um die Erde mit zusätzlichen organische Nährstoffen anzureichern. Oder: Wenn der Anbau mit auf Nährsalzen basierendem Dünger betrieben wird, stehen einem viele PK-Booster zur Auswahl. Behutsam düngen, nicht zu viel geben! Die Pflanzen können im Nu überdüngt und die Wurzeln dadurch beschädigt werden. Eine Erhöhung der Düngerzugabe sollte nach und nach erfolgen. Beim Anbau im Freien erhalten die Pflanzen Wasser durch Regenfälle. Falls der Regen jedoch länger als 7 Tage ausbleibt, dürften sie Wasser benötigen. Dehydrierte Pflanzen beginnen zu welken und die Blätter hängen schlaff herunter. Aber unter der Erde gibt es viel Wasser,

das die Gewächse selbst nach einigen Tagen ohne Regen erreichen können. Beim Cannabisanbau in Töpfen sollte man die Pflanzen gießen, wenn die Erde etwas ausgetrocknet ist, aber nicht zu sehr. Eine gute Faustregel besagt, die obersten zwei Zentimeter der Erde müssen ausgetrocknet sein, bevor gegossen wird. Oder man hebe die Töpfe an, um festzustellen, wie schwer sie sind. In einem schweren Topf ist reichlich Wasser drin; wenn er leicht ist, sollte man gießen.

Falls Sie Fragen oder Probleme haben

Es gibt viele Dinge, die während des Anbaus passieren können - dann braucht

man vielleicht Rat und Hilfe, um die Probleme zu bewältigen. Sie sollten sich bei unserem Cannabis Growers Forum anmelden. Es ist nicht nur das freundlichste Forum im Internet, sondern man trifft auch viele Grower, die bereitwillig und gerne helfen. Sie müssen nicht alles alleine machen, kommen Sie und teilen Sie Ihre Liebe zum Cannabisanbau mit uns - unter Percysgrowroom.com. Wir wünschen Ihnen für die Blühphase viel Glück! Bis zur nächsten Ausgabe dann informieren wir darüber, wie man am besten nachprüft, ob die Pflanzen erntereif sind und wie sich Blütenfäule vermeiden lässt.


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nachrichten Text: Markus Berger

Hessen: Postgeheimnis soll wegen Drogen unterlaufen werden

Wegen Versendungen von Drogen per Zustellservice, will das Bundesland Hessen nun ans Postgeheimnis. Das haben die CDU und die Grünen aus Hessen im März still und geradezu heimlich beim Bundesrat beantragt. Ein entsprechender Gesetzesentwurf sieht vor, dass Bedienstete der Post bereits verdächtige Postsendungen der Polizei melden sollen. Bislang war das Postgeheimnis derart gestaltet, dass lediglich Pakete und Briefe von den Versanddienstleistern geöffnet werden dürfen, die beschädigt wurden und deren Absender nicht mehr lesbar ist. Selbst Päckchen, die verdächtig riechen, dürfen bisher ebenfalls nicht geöffnet werden. Damit soll jetzt Schluss sein. Durch die zunehmenden Bestellungen von Cannabis und anderen psychoaktiven Stoffen sowie auch von Waffen über das Darknet, sehen die Parteien jetzt Handlungsbedarf, der höchst zweischneidig und sensibel ist. Mitte Mai hatte der Bundesrat den Entwurf angenommen und an den Bundestag weitergereicht. Geht die Gesetzesänderung durch, dürfen bzw. müssen Bedienstete der Post und anderer Zustellservices verdächtige Sendungen melden – andernfalls droht den Versanddienstleistern eine Strafe bis zu 500.000 Euro. Sollte sich dies auch in anderen Bundesländern durchsetzen, ist das Post- und Briefgeheimnis in Deutschland demnächst nicht mehr das Papier wert, auf dem es gedruckt gewesen war. . Quelle: www.bundesrat.de

Sozialgericht macht es Versicherten schwer Gesetzlich Versicherte haben es künftig mit ihren Krankenkassen noch schwerer als bislang schon. Das hat das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel im Mai entschieden (Az.: B 1 KR 9/18 R). Demnach soll die sogenannte Genehmigungsfiktion, die übrigens vom BSG selbst festgelegt worden war und erst im August 2019 bestätigt wurde, künftig keinen Bestand mehr haben. Auch zahlreiche Cannabispatienten profitierten in der Vergangenheit von der Regel. Die Genehmigungsfiktion sieht vor, dass Anträge auf Kostenübernahme vom Versicherer innerhalb von drei Wochen beschieden werden müssen. Einzige Ausnahme: Wird der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) als Gutachterstelle hinzugezogen, darf der Bescheid der Kasse bis zu fünf Wochen in Anspruch nehmen. Geht innerhalb dieser Fristen beim Patienten kein Bescheid ein, galt der Antrag bisher als genehmigt (daher der Begriff Genehmigungsfiktion). Das hat das Bundessozialgericht jetzt gekippt – und Patienten damit weitere Steine in den Weg gelegt. Quelle und Infos: www.juris.de

Medizinalcannabis: Bedrocan geht aus Deutsche Patienten, die Cannabis als Medizin benötigen, müssen sich in den kommenden Wochen darauf einstellen, dass in der Apotheke vorerst keine Produkte der niederländischen Firma Bedrocan verfügbar sein werden. Das hat das Niederländische Cannabisbüro den deutschen Großhändlern für Medizinalcannabis Mitte Juni mitgeteilt. Laut Auskunft des Cannabisbüros wird es voraussichtlich zwei bis sechs Wochen dauern, bis der medizinische Hanf aus den Niederlanden wieder lieferbar sein wird, denn die Lager sind schlichtweg

Cannabis News Deutschland, Österreich und Schweiz

leer. Das Medizinalcannabis des Unternehmens wird nach Produktion an das Cannabisbüro geschickt, wo es bestrahlt, analysiert und für den Export vorbereitet wird. Erst danach geht es seinen Weg in die Apotheken, von denen Deutschland EU-weit etwa Dreiviertel des Gesamtvolumens abnimmt. Der Chef des Importeurs Cannamedical, David Henn, schätzt, dass es ungefähr zwei Monate dauern kann, bis der Lieferengpass behoben sein wird und deutsche Apotheken wieder BedrocanProdukte anbieten können. Quelle: www.apotheke-adhoc.de

Schweiz: Cannabis vollständig legalisieren! Hanf ist kein Betäubungsmittel. Das findet Léonore Porchet, Nationalrätin der Grünen Partei der Schweiz (GPS), und fordert, Cannabis so bald wie möglich zu legalisieren. Nur weil Cannabis THC (Tetrahydrocannabinol) enthält, sei es Unsinn, die Pflanze als Betäubungsmittel zu deklarieren und zu behandeln. Als Gegenbeispiel führte Porchet an, dass aus Schlafmohn schließlich auch Opium gewonnen werden könne, der Mohn an sich in der Schweiz aber nicht als Betäubungsmittel eingestuft und verboten sei. Daher fordert Léonore Porchet, vier Gesetzestexte entsprechend zu verändern und damit den rechtlichen Status der Cannabispflanze anzupassen. Um das bewerkstelligen zu können, sucht Léonore Porchet nun Unterstützung bzw. die notwendige Mehrheit bei ihren Kollegen vom Schweizer Nationalrat. Aus den Reihen der Freien Demokraten wurde ihr bereits Rückendeckung zugesichert. Quelle: www.nau.ch

Jugendrichter will Österreich: Gesundheitsminister vs. Cannabis

Stillstand in Österreich: Ein von Wolfgang Pöltl ausgearbeiteter Vorschlag zur Regelung des Anbaues und des Inverkehrbringens von Cannabis in Österreich ist von Gesundheitsminister Rudolf „Rudi“ Anschober ignoriert worden. Wolfgang Pöltl war im Jahr 2004 Bewerber zur Bundespräsidentenwahl in Österreich, jetzt ist er Jura-Student und setzt sich für eine Veränderung des Rechtsstatus‘ des Cannabis in seinem Heimatland ein. In einer Pressemitteilung, die von Pöltls Büro im Frühjahr veröffentlicht wurde, heißt es dazu: „Wolfgang Pöltl wird nun den Weg nach Brüssel, der Hochburg der EU-Parteiendiktatur, einschlagen. Dass Österreich dem Volk die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe der Cannabis-Pflanze nicht in erforderlichem Maße zugänglich macht, ist nicht mehr zu akzeptieren“. Österreich macht in den letzten Monaten enorme Rückschritte, was Cannabis angeht. So war erst 2018 der Handel mit CBD-haltigen Nahrungsmitteln, Nahrungsergänzungen und Kosmetika verboten worden, auch über eine Veränderung des Gesetzes hinsichtlich lebender Hanfpflanzen wolle man von Regierungsseite aus diskutieren. Bisher sind in Österreich Samen, Stecklinge und Pflanzen, die nicht in die Blüte gehen, legal. Das könnte sich aber in Zukunft ändern. Quelle: www.ots.at


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Samenbanken Jaypp

Die wildeste Seite von Sweet Seeds: Gorilla Girl F1 Fast Version Ruhe! Im Sweet Seeds Dschungel ist in der Ferne ein Grollen zu hören. Es scheint von etwas Großem, Mächtigem zu kommen, das sich sehr schnell bewegt. Schon ist es hier mit einem THCWert von sage und schreibe zu 25%! Minuten später ... Lachen, Entspannung, Kreativität und Heißhunger.

So denken und fühlen viele, nachdem sie ein paar Züge von einer so kraftvollen Sorte wie dieser wunderbaren Neuheit des Jahres 2020, Gorilla Girl F1 Fast Version (SWS86) von Sweet Seeds, genommen haben.

Genetik: 60% Sativa, 40% Indica Cannabinoide: THC: 18/25% · CBD: 0,1% Indoor-Ertrag: 400-550 g/m2 Outdoor-Ertrag: 350-600 g/Pflanze Indoor-Blühphase: 7 Wochen Outdoor-Blühphase: Anfang September

Eine Sorte, die aufgrund ihres angenehmen reichhaltigen und eigentümlichen Geschmacks und der buchstäblich umwerfenden Wirkung nicht enttäuschen kann. Sie ist eine wilde Bestie, deren Zähmung einige Tage benötigt, und an welche die Freunde noch tagelang denken werden. Diese Züchtung hat alles, was sich ein Cannabiskonsument nur wünschen kann. Um Appetit auf mehr zu machen, lesen Sie das Folgende:

Dieser ungestüme, potente Champion kommt nahe an 25% THC heran. Zudem wächst sie schnell und kann als photoperiodische Sorte nach nur 7 Blühwochen geerntet werden. Aus diesem Grund hat sie sich unter denSuper-Strong and Super-Fast Sorten einen exzellenten Ruf erworben.

Hybrid-Biest entstand aus der Kreuzung der berühmten Gorilla Girl (SWS74) - einer Sorte, die viele zu Fans des "amerikanischen Gens" (mit einem THC-Anteil von bis zu 31%) wer-

Endlich, nach zwei Jahren züchterischer Anstrengungen, wurde die Stabilität dieser neuen F1 Fast Version erreicht und ist nun in jedem Winkel des Planeten zu genießen, auch in den am weitesten vom Äquator entfernten. Sie eignet sich in der Tat ideal für mitteleuropäische Länder, da man sie im Freien anbauen und diese qualitativ hochwertige Pflanze in Rekordzeit ernten kann. Ich bin mir sicher, dass sie auf CannabisVeranstaltungen in ganz Europa eine der begehrtesten Sorten sein wird.

Wieder einmal hält die Fast Version-Familie Einzug in die Cannabis-Szene, sodass alle von den Qualitäten dieser großartigen Pflanzen profitieren können. Ich bin sicher, diese Züchtung wird von den Growern gefeiert werden und bei Cannabiscups einige Male in die Preisränge gelangen. Darüber hinaus ist sie einfach anzubauen, entwickelt im Anbauraum ganz wenig Geruch, bildet sehr kompakte Blütenstände, auch in den unteren Teilen der Pflanze diese verwenden wir für Extrakte. Größe und Qualität genügen vollauf, um die Pflanze zu einem Produkt erster Wahl für Cannabiskonsumenten zu machen. Alle Blütenstände sind weiß aufgrund der Masse und Qualität des Harzes. Es kann auch nicht anders sein angesichts der hohen Produktion von Trichomen, die schon bei den Elternpflanzen zu sehen war. Dieses

Es wurden mehrere Testkulturen gepflanzt, um festzustellen, welche Exemplare sich am besten für den Indoor-Anbau eignen, ohne dabei Ertrag und Geschwindigkeit zu vernachlässigen, worauf von OutdoorGrowern großen Wert gelegt wird; sie entscheiden sich in der Regel für eine Sorte, die vor dem Beginn der Herbstregenfälle geerntet werden kann.

den ließ - mit der ertragreichen Sweet Gelato Auto (SWS76), beide aus der USA STRAIN Linie von Sweet Seeds. Allerdings entspricht nicht alles aus den USA dem europäischen Geschmack. Europäer mögen volle, kräftige Aromen im Mund. In diesem Fall jedoch haben die Züchter und das I+D+i-Team großartige Arbeit geleistet, indem sie die Elternpflanzen selektiert, Homogenität angestrebt und die starke Wirkung mit kräftigen Terpenen in idealer Weise kombiniert haben.

Die Zähmung der Bestie Anbau und Kostprobe Noch einmal, ich versuche, das Verfahren so weit wie möglich zu vereinfachen und eine gute Ernte dieser Sorte zu erreichen. Einige Leser werden zum ersten Mal ihre Sämlinge ziehen, daher werde mich auf das Basiswissen konzentrieren, dessen Berücksichtigung stets zu guten Ernten führt. Ich baue meine Pflanzen immer drinnen unter Lampen an, weil ich draußen keinen Platz habe. Das bedeutet aber


9 gegen Schädlinge und Pilze einsetzen. Das Besprühen der Pflanzen mit Neemöl, Schwefel- oder Kaliseife ist während der gesamten Wachstumsphase zu empfehlen. Bei Behandlungen sollte rigoros vorgegangen werden - vor allem den Raum sauber halten und alle trockenen Blätter beseitigen. Gutes Substrat und Dünger? Selbstverständlich! Keine Pflanzennahrung, keine Gesundheit. Aber nicht überdüngen - und ganz auf Bio-Produkte setzen. Es ist sowieso einfacher, Bio-Dünger zu verwenden, und das Ergebnis wird von besserer Qualität sein als bei mineralischen Düngern. Bei gut vorbereiteten Substraten braucht man sich erst ab der vierten oder fünften Woche um die Fütterung der Babys kümmern. Wurzelstimulatoren, Mykorrhizen und nützliche Mikroorganismen helfen ebenfalls. Im Fall der Gorilla Girl F1 Fast Version habe ich festgestellt, dass sie bei mildem Stickstoffdünger dazu neigt, eine höhere Anzahl harter Blütenknospen zu erzeugen.

nicht, dass meine Tipps für den OutdoorAnbau nicht funktionieren - in diesem Fall muss die Vorgehensweise nur mit Ihrer Anbaumethode in Einklang gebracht werden. Aber genug des Smalltalks, Gorilla Girl F1 Fast Version hat es eilig und ich möchte sie nicht aufhalten. Zunächst brauchen wir einen abgeschlossenen Raum, wie z.B. ein Grow-Zelt (oder einen abgedichteten Raum) mit einem Lufteinlass und Luftauslass - mit Draußen durch zwei Rohre und zwei Lüftungselemente, eine für den Lufteinlass und eine für den Luftauslass, verbunden -, um die verbrauchte Luft zu entfernen und mehr CO2 von der Straße hereinzubringen. Die Abluftabsaugung sollte einiges leisten. Man kann auch auf das Lufteinlass-Element verzichten, wenn die Plantage sehr klein ist, denn die Luftabsaugvorrichtung saugt auch Luft aus dem von draußen kommenden Rohr an ("passive" Luftansaugung). Drinnen müssen Sie mindestens einen Ventilator (besser zwei) in Richtung der Pflanzen platzieren, damit keine Lufttaschen oder ungenutzten Räume entstehen. Dieser Luftstrom erzeugt Bewegung, erleichtert die Bildung von Zellulose in der Pflanze und hält die Temperatur im Gleichgewicht. Außerdem ist eine spezielle Beleuchtung erforderlich, es können Natrium-, LED-, LECoder Energiesparlampen sein. Zu beachten: Je mehr Lichtleistung, desto größer die Ernte, aber dann steigen auch die Energiekosten. Energiesparlampen eignen sich nur für die ersten Tage. Für den Rest der Vegetativen Phase und insbesondere für die Blühphase sollte man eine der Alternativen nutzen. Wer bereit ist, in etwas zu investieren, das lange hält, sollte Qualitäts-LEDs wie Cree LED Chips oder Ähnliches verwenden. Dabei handelt es sich um Breitspektrum-Beleuchtungseinheiten, die für die Vegetations- und Blühphase ein-

gesetzt werden können, sehr wenig Wärme erzeugen, die Pflanzen wenig belasten und sie etwas verzweigter und gesünder machen. Die Pflanzen bilden auch mehr Harz in den Blütenständen und der TerpenGehalt nimmt zu. Im Winter wird noch ein Wärmeerzeuger und umgekehrt in der warmen Jahreszeit eine Klimaanlage benötigt. Folgende Regel ist zu berücksichtigen: Die Temperatur sollte immer im Bereich zwischen 18 °C und 28 °C liegen und nie unter das Mindestniveau sinken, da sonst die Entwicklung der Pflanzen beeinträchtigt wird. Steigt die Temperatur hingegen zu stark an, können Schädlinge wie die Rote Spinne - sie mag normalerweise ein trockenes und sehr warmes Klima - auftreten. Gleichzeitig ist es ratsam, die Luftfeuchtigkeit während der Blühphase den Wert von 60% nicht überschreiten zu lassen, um Blütenschimmel zu vermeiden. In der Vegetativen Phase kann die Luftfeuchtigkeit jedoch höher sein. Zur gleichzeitigen Kontrolle von Temperatur und Luftfeuchtigkeit braucht man unbedingt ein Messgerät, Thermo-Hygrometer genannt, unverzichtbar und doch preisgünstig, das sowohl minimale als auch maximale Werte anzeigt. Wenn Sie noch keines haben, kaufen Sie eines! Gorilla Girl F1 Fast Version hat sehr kompakte, harte Blütenstände. Passen Sie also gut auf hinsichtlich Luftfeuchtigkeit am Ende des Wachstumszyklus und lassen Sie das Substrat vor dem erneuten Gießen gut austrocknen, um einen Anstieg der Feuchtigkeit zu vermeiden und der Pflanze zu helfen, mehr Zucker zu erzeugen, was Sie beim Kosten dieses süßen Marihuanas zu schätzen wissen werden. Vorbeugung ist der Schlüssel zum Erfolg. Deshalb sollte man nicht nur auf das Klima achten, sondern auch Abwehrmittel

Keine großen Dosen Dünger verabreichen, weil diese Pflanze einen sehr kurzen Blühzyklus hat und deshalb nicht genug Zeit haben dürfte, sie aufzunehmen. BioDünger wird langsam freigesetzt und so ist Maßhalten sehr ratsam. Bei den Pflanzen auf den Fotos sind die Düngersubstanzen fast völlig ausgewaschen und man kann davon ausgehen, dass sie beim dem Konsumieren viel gesünder sind und keine seltsamen Aromen aufweisen. Diese Sorte lässt sich mit SOG-, SCROG- oder MainliningVerfahren optimal kultivieren. Low-Stress-

Training (LTS) ist ebenfalls nützlich, da die Pflanze dazu neigt, sich während der Blühphase ein wenig zu strecken. Üben Sie sich in Geduld und lassen Sie die Pflanzen richtig ausreifen. Gibt es keine Lupe, um die Trichome zu betrachten - es wird geerntet, wenn sie anfangen, bernsteinfarben zu werden - können Sie einfach auf die Griffel (diese kleinen weißen Härchen) schauen und die Pflanzen ernten, wenn etwa 80% von ihnen braun (reif) sind. Auf der Gorilla Girl F1 Fast Version ist zu sehen, wie die Calyxe fett und voller Trichome werden; man kann die überquellende Harzproduktion auf Blüten und Blättern bestaunen... dieselben Blätter werden dann zur Herstellung von Cannabisextrakten oder Rezepturen verwendet. Die Verkostung fand an einem Samstag mit Freunden statt. Wir sind uns alle darin einig, dass diese Pflanze eine überwältigende Power hat. Die getrockneten Blüten sind von bester Qualität, sehr hart und "kristallisch". Werden sie zermahlen, sind die intensiven süßen, fruchtigen Düfte wahrzunehmen. Gleich nach den ersten Zügen weiß man auch die "waldigen" Geschmacksnoten zu schätzen sowie die erdigen und zitronigen Nuancen, die das großartige Terpen-Profil dieser wunderbaren Gorilla Girl F1 Fast Version vervollständigen. Die Wirkung tritt schnell ein, ist intensiv und wirklich psychoaktiv, aber dabei maßvoll und ohne paranoide Stimmungen hervorzurufen. Sweet Seeds hat es geschafft, dass ich mich wieder einmal in ihre neue wilde Gorilla verliebt habe, die ich sehr empfehlen kann!


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Qualitätsmanagement fürs Cannabis-Business Text: Markus Berger

Landesweites Gütezeichen für die Cannabis-Branche Ein Gespräch mit Qualitätsmanager Fabian von Kaenel Das Label „Swiss Certified Cannabis“ ist ein Qualitätssiegel der IG Hanf und in diesem Jahr lanciert worden. Schweizer Produzenten von Hanferzeugnissen, wie zum Beispiel von CBD-Cannabis, aber auch von medizinischen Cannabisprodukten, können sich mit dem Gütesiegel bescheinigen lassen, dass ihre Chargen einwandfrei produziert wurden und dass sie den hohen Qualitätsanforderungen, die Politik und Marktwirtschaft an Cannabis stellen, genügen. Wir haben mit dem Qualitätsmanager Fabian von Kaenel über das Label gesprochen, welches er konzeptioniert und entwickelt hat. An wen richtet sich das Qualitätssiegel „Swiss Certified Cannabis“ in erster Linie?

Und ist das Label nur für Unternehmen aus der Schweiz? Bisher schon. Man könnte aber darüber nachdenken, das auch auf andere Länder auszuweiten. Zumindest in deutschsprachigen Raum gibt es bislang nichts Ähnliches. Aber gerade im Cannabis-Bereich ist das heutzutage sinnvoll und notwendig. Die QualitätssicherungsLabore können ihre Proben aus ganz Europa beziehen und unter dem Label messen, da die Dienstleistung in der Schweiz stattfindet. Werden lediglich eingesandte Proben von Cannabis-Produkten getestet oder bekommen die Betriebe auch Besuch von euch?

„Swiss Certified Cannabis“, kurz SCC, ist ein Qualitätssiegel für Schweizer Produzenten von Cannabis sowie für Labore, die entsprechende Qualitätssicherungen für Hanferzeugnisse anbieten. Ziel ist, ein landesweites Gütezeichen für die CannabisBranche zu installieren, welches als Garant für beste Produkte und Dienstleistungen im Hanfsektor fungiert.

Die Unternehmen werden auch von uns besucht, da gibt es ein richtiges Audit, wie man das nennt, also eine Zertifizierungs-Prüfung. Wie läuft die genau ab?

Das Gütelabel ist eine Erfindung von dir. Wie kam es dazu? Ich arbeite für QualitätssicherungsLabore, wo es einige Probleme mit Cannabis-Proben gab. So wird in solchen Laboren beispielsweise geprüft, ob die THC- und CBD-Werte der Hanferzeugnisse korrekt und ob sie Pestizid- und Mykotoxin-frei sind. Bei der Auswertung hat sich dann herausgestellt, dass viele Probleme von Kunden verursacht werden. Und da kam mir die Idee, die IG Hanf anzusprechen, um ein entsprechendes Siegel für die Qualitätssicherung zu etablieren. Wie ist das zu verstehen? Inwiefern gingen die Probleme von den Kunden aus? Die Kunden, das sind die produzierenden Unternehmen, haben zuweilen für eine Prüfung entweder zu wenig Material eingeschickt oder unterschiedliche Proben, sodass eine umfassende und normgerechte Kontrolle nicht möglich war. Auf Nachfrage konnte dann zum Teil nicht mehr festgestellt werden, aus welcher Produktions-Charge die Proben kamen – und so ist natürlich eine Qualitätssicherung nicht wirklich möglich. Das hat mir gezeigt, dass Schweizer Firmen zwar hochwertiges Cannabis produzieren und motiviert sind, beste Produkte zu erzeugen, aber dass es schlicht und ergreifend an einem Qualitätsmanagement mangelt. So kam die Idee vom „Swiss Certified Cannabis“ zustande.

Zunächst melden Produzenten und Hersteller eine Prüfung bei uns an. Dann wird geschaut, ob die Anmeldung des Unternehmens bzw. der Produkte vollständig und richtig durchgeführt wurde. In einem dritten Schritt wird der Antragsteller von mir ausgebildet, um als viertes das Zertifizierungs-Audit zu durchlaufen. Im fünften und letzten Schritt wird dann über die Vergabe des Zertifikats entschieden. So läuft das ab – alles ganz korrekt und mit ausführlicher Dokumentation. Käufer von Produkten mit dem SCC-Label können also sicher sein, nur beste Ware zu erhalten.

Qualitätsmanager Fabian von Kaenel

Können nur Mitglieder der IG Hanf sich bei euch zertifizieren lassen?

Also richtet sich euer Angebot ausschließlich an Cannabis-Produzenten?

Nein, unser Angebot bzw. das Label richtet sich an alle Produzenten, auch wenn sie nicht Mitglied in der IG Hanf sind. Solche Unternehmen bezahlen einen einmaligen Betrag von 540 Franken und können sich dann zertifizieren lassen.

Nein, auch an Qualitätssicherungs-Labore. Das heißt, wenn du in der Schweiz für dieses Label Analysen anbieten möchtest, benötigst du zunächst unser Label fürs Labor. Auch das bieten wir an. Somit werden auch die Prüfer geprüft.

Was bekommen diese Firmen von euch?

Du sprachst von einem Leitfaden, den eure Kunden bekommen. Was ist das?

Wer als Nicht-Mitglied der IG Hanf die Gebühr bezahlt, erhält von mir den Leitfaden für die Zertifizierung sowie einen Zugang zu unserer Plattform für Qualitätsmanagement. Diese Unternehmen können das Qualitätssiegel dann nach eingehender und unabhängigen Prüfung erhalten.

Die IG Hanf hat zwei QualitätsLeitfäden für die Cannabis-Branche herausgegeben, einen für Produzenten von Cannabis-Produkten und einen für Qualitätssicherungs-Labore. Damit soll für Konsumenten und Kunden ein strenges Qualitätslabel etabliert werden.

INFO: Swiss Certified Cannabis Produkte und Dienstleistungen, die das „Swiss Certified Cannabis“-Label tragen, stehen für kontrollierte Qualität. Für Mitglieder der IG Hanf ist der Leitfaden kostenlos, sie können ihr Exemplar per E-Mail bestellen: contact@qpm-vonkaenel.com Nichtmitglieder zahlen für den Leitfaden und den Zugang zur Plattform eine Gebühr von 540 Schweizer Franken.

WEBSITE: Swiss Certified Cannabis online Auf der Website www.swiss-certified-cannabis.ch können sich interessierte Produzenten und Labors einen ersten Eindruck vom Label verschaffen. Auf der Internetseite gibt es einen internen Bereich für Mitglieder und einen offenen Bereich für alle.


Advanced Hydroponics of Holland since 1993

Come grow with us

www.advancedhydro.com


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Do it yourself

Von Cesar/ C-Result Holland / Fotos: TWC The Water Company

Wie man einen

Versorgungsbehälter vorbereitet

Um einen Versorgungsbehälter für Ihre Pflanzen zu bauen, füllen Sie einfach einen Behälter mit Wasser und installieren Sie darin eine Wasserpumpe. Starten Sie die Pumpe und fügen Sie die Nährstoffe hinzu. Stellen Sie dann, je nach Säuregrad, den pH-Wert ein und bewässern Sie die Pflanzen unmittelbar danach. Diese Prozedur nimmt Zeit in Anspruch und Sie möchten sie vielleicht beschleunigen? Aber bekannter Weise braucht gut Ding Weile. Warum es wünschenswert ist, mehr Zeit und mehr Aufmerksamkeit zu schenken? In diesem Artikel erklärt Soft Secrets, warum. Versuchen Sie Folgendes: RFüllen Sie einen Behälter mit Wasser, fügen Sie eine Heizvorrihtung (20 Grad) hinzu und lassen Sie ihn 24 Stunden unbedeckt; danach stellen Sie eine Wasserpumpe in den Behälter und schalten ihn ein. Fügen Sie Dünger A hinzu und rühren Sie 5 Minuten lang um, dann fügen Sie die gleiche Menge Dünger B hinzu und rühren erneut 5 Minuten lang um. Dann gießt man die Zusätze ein und rührt erneut 5 Minuten um. Vor der Bewässerung muss der pH-Wert des Wassers eingestellt werden. Danach wird die Lösung nochmals 10 Minuten lang gerührt. Lassen Sie sie 20 Minuten im Behälter ruhen, überprüfen Sie den pH-Wert noch einmal und stellen Sie ihn gegebenenfalls erneut ein. In den letzten 5 Minuten nochmals mischen. Sie haben nun eine Nährstoffmischung, die Ihre Pflanzen lieben werden!

Warum ist es vorteilhaft, den Container 24 Stunden lang unbedeckt zu lassen? In der Regel enthält Leitungswasser kein Chlor. Chlor wird jedoch häufig bei dringenden Reparaturen am Wasserversorgungsnetz eingesetzt - z.B. bei einem Leck, beim Austausch einer alten Leitung oder bei der Verlegung neuer Leitungen unter der Straßendecke. Chlor wird hinzugefügt, um die Ausbreitung von Legionellen und Escherichia coli-Bakterien zu verhindern. Ein Überschuss an Chlor ist jedoch für Pflanzen schädlich. Aus diesem Grund sollte der Versorgungsbehälter nach dem Befüllen 24 Stunden lang unbedeckt bleiben. Auf diese Weise verdunstet das Chlor aus dem Wasser. Es besteht keine Notwendigkeit, etwas anderes zu tun, die Verdampfung erfolgt von selbst.

Außerdem berichten Wasserreinigungsunternehmen, dass es ihnen oft schwer fällt, Wasser zu reinigen. Immer höhere Konzentrationen von Pestiziden, Insektiziden und Chemikalien - wie z.B. Polyund Perfluoralkyl-Substanzen (GenX, PFOS, PFOA) - werden im Grundwasser nachgewiesen. Es liegt auf der Hand, dass diese vom Menschen geschaffenen Substanzen nicht natürlich in der Umwelt vorkommen. Die gute Nachricht ist, dass sie nach 24 Stunden aus erhitztem Wasser auch verdampfen.

Ist das ganze Mischen wirklich notwendig? Die meisten Züchter verwenden Zweikomponentendünger. Sie werden auch allgemein als Dünger A und B bezeichnet. Einige Züchter verwenden auch Einkomponentendünger. Eine Pflanze benötigt immer 12 Elemente (NPK, Ca, Mg, S, Bo, Co, Mn, Fe, Zn und Mo), um optimal zu wachsen und zu blühen. Fehlt eines dieser 12 Elemente, wird Ihre Pflanze früher oder später Mängel aufweisen. Ein Zweikomponentendünger (A + B) besteht aus 12 Elementen, während ein Einkomponentendünger 10 Elemente enthält. Ein Einkomponentendünger wird oft in Erdsubstraten verwendet. Diese Bodensubstrate (Light Mix, Full Mix, Pro Mix usw.) sind oft bereits mit (pulverförmigen) Düngern vorgemischt, so dass bei Verwendung eines weiteren Einkomponentendüngers die Fehler länger ausbleiben. Schlussendlich zurück zum Versorgungsbehälter. Die ideale Wassertemperatur für die Zugabe von Düngemitteln liegt zwischen 16 und 20 °C. Dies ist auch die ideale Temperatur, um den pH-Wert genau zu messen. Schalten Sie die Wasserpumpe ein und stellen Sie sicher, dass die Pumpe auf dem Boden steht und

Tauchpumpe

das Wasser nach oben pumpt. Bereiten Sie Ihre Flaschen mit dem Dünger A und B und einen Flüssigkeits-Messbecher vor und stellen Sie Ihr EC-Messgerät in den Behälter, bevor Sie die zuzugebenden Düngemittel dosieren. Ein EC-Messgerät mit einem langen Kabel und einer Elektrode am Ende ist vorzuziehen. Entscheiden Sie sich nicht für ein kostengünstiges Gerät. Früher oder später wird es wie eine Boje im Wasser schwimmen. Investieren Sie stattdessen in ein gutes EC-Messgerät mit oder ohne integriertem pH-Meter! Verwenden Sie für die Dosierung der Dünger A und B immer das gleiche Verhältnis. Wenn Sie 100 ml Dünger A verwenden, dann verwenden Sie auch 100 ml Dünger B. Auf diese Weise bleiben die Verhältnisse zwischen den Düngern ausgeglichen. Warum kann man nicht einfach Dünger

A und B gemeinsam hinzufügen? Wenn Düngemittel gleichzeitig hinzugefügt werden, reagieren einige Elemente miteinander. Dies ist einer der Gründe, warum die Komponenten in die Flaschen A und B aufgeteilt werden. Insbesondere das Element Kalzium verbindet sich nicht gut mit z.B. Schwefel (Sulfat) und Phosphor (Phosphat) in hohen Konzentrationen. Diese Elemente fallen im Versorgungsbehälter aus und können von Pflanzen kaum aufgenommen werden. Calcium ist jedoch ein wichtiges Element für Pflanzen, das einen großen Einfluss auf den Endertrag sowie auf das Trockengewicht hat. Der Grund dafür, dass Sie genau 5 Minuten lang rühren müssen, bevor Sie eine neue Düngerdosis hinzufügen liegt darin, dass sich


13 durch das Rühren der Flüssigkeit eine hohe Düngerkonzentration perfekt mit Wasser vermischt und kein Niederschlag entsteht. Dasselbe Prinzip gilt auch für alle anderen Zusatzstoffe (Blühstimulatoren, Wachstumsförderer, Enzyme, Wurzelbeschleuniger usw.). Nach dem Mischen der Dünger A und B werden alle anderen Zusatzstoffe nacheinander hinzugefügt und nach jeder Zugabe 5 Minuten lang gerührt. Wenn alle Düngemittel und Zusatzstoffe hinzugefügt wurden, können Sie den pH-Wert einstellen. Tipp: Wenn Sie ein EC-Messgerät in dem Behälter verwenden, in den Sie Düngemittel und Zusatzstoffe geben, platzieren Sie seine

Einstellung des pH-Wertes Die Säureeinstellung im Versorgungsbehälter ist im Allgemeinen nicht so schwierig. Alles, was Sie benötigen, ist ein flüssiges Mittel zur pH-Einstellung, das aus zwei Flaschen besteht (pH-Up und pH-Down). Nachdem Sie alle Düngemittel und Zusatzstoffe gemischt haben, lassen Sie die Wasserpumpe weiter pumpen und rühren. Nehmen Sie eine Flasche mit einem pH-Up und pH-Down und ein gut kalibriertes pH-Messgerät mit ausreichender Batterieladung. Hängen Sie das pH-Meter an einer Seite des Behälters auf und tauchen Sie seine Elektrode in das Wasser. Dann beginnen Sie mit der tropfenweisen Zugabe der pH-Upund pH-Down-Flüssigkeit auf der anderen Seite, bis der richtige pH-Wert erreicht ist. Auch in diesem Fall ist die Elektrode des Messgeräts so weit wie möglich von der Seite entfernt anzubringen, auf die die Flüssigkeit gegossen wird, um eine Beschädigung des Geräts zu vermeiden. Selbst die teuersten Modelle sind nicht widerstandsfähig. Um eine optimale Nährstoffmischung zur Ernährung Ihrer Pflanzen zu erhalten, messen Sie den pH-Wert nach 20 Minuten erneut. Warum 20 Minuten? Alle Stoffe, die bereits im Wasser vorhanden sind oder die ihm zugesetzt wurden, wie z.B. Düngemittel, Zusatzstoffe, Flüssigkeiten mit pH-Up und pH-Down und Sauerstoff reagieren miteinander. Nach der ersten pH-Wert-Messung treten noch chemische Bindungen auf, so dass der pH-Wert schwanken kann.

Füttern Container

Elektrode so weit wie möglich von der Stelle entfernt, an der diese Flüssigkeiten ins Wasser gegossen werden. Dadurch werden hohe Düngerkonzentrationen in der Nähe des Messgeräts vermieden, die die Elektrode beschädigen könnten.

B+M Service GmbH

Tipp: Kalibrieren Sie das von Ihnen verwendete pH-Meter einmal pro Woche. Reinigen Sie die pH-Elektrode nach jedem Gebrauch, indem Sie sie mit entmineralisiertem Wasser abspülen. Blasen Sie dann die Elektrode ab, um Rückstände zu entfernen, tauchen Sie die Elektrode in eine Kaliumchlorid Lösung (KCl) und setzen Sie die Abdeckkappe wieder auf die Elektrode auf. Sie ist bereit für den nächsten Einsatz!

pH und EC Meter

Ihr Versorgungsbehälter ist nun perfekt einsatzbereit und die Pflanzen können endlich bewässert werden.

Siemensstr 47 47574 Goch (D)

+49(0)28234197607

info@bundm-service.de

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anbauen mit Robert B.

Text: Robert B.

Immer wieder Gras von einer Pflanze Mutterpflanzen-Selektion

Viele kennen es: Sie haben diese eine richtig gute Pflanze gehabt, die jedoch mit der Ernte zugleich vernichtet wurde. Sicherlich sind viele Strains sehr stabil und es können immer wieder neue Seeds angesetzt werden. Doch auch hier gibt es gelegentlich diese eine Pflanze, die einfach besser ist. Wäre es nicht ein Traum, immer wieder von dieser Pflanze ernten zu können? Wer Stecklinge nehmen möchte, benötigt Mutterpflanzen. Sicherlich können Seeds angesetzt werden, um die Pflanzen, deren Stecklinge sich weiblich entwickeln, als Mutterpflanzen zu verwenden. Es könnten auch Stecklinge gekauft und zu Mutterpflanzen gezogen werden. Wer hingegen Ansprüche an sich stellt, sucht diese eine Pflanze und nimmt von dieser immer wieder neue Stecklinge. Schnell reifende Marijuana-Strains brauchen von der Aussaat bis zur Ernte weniger als drei Monate, langreifende Strains benötigen deutlich länger, teils über ein halbes Jahr. Wer Mutterpflanzen selektieren möchte, setzt zuerst Seeds an. Die Pflanzen wachsen heran, es werden Stecklinge genommen und in die Blüte gestellt. Damit aus dem Saatkorn eine Pflanze wird, von der die ersten Stecklinge geschnitten werden können, wäre wenigstens mit knapp zwei Monaten zu kalkulieren. Das Schneiden und Bewurzeln der Stecklinge dauert zwei Wochen. Wenn die Blüte und das Trocknen zusammen wenigstens zwei Monate dauern, dann wären vor dem ersten Testen also schon vier bis fünf Monate ins Land gezogen. Doch erst mit den ersten Konsumerfahrungen kann diese eine Pflanze ausgewählt werden. Von dieser werden also wieder Stecklinge genommen, die erneut rund zwei Wochen zum Bewurzeln und wenigstens weitere zwei Monate zum Reifen und Trocknen benötigen. Schon sind mit Schnellblühern wenigstens sieben Monate, sonst eher ein Jahr verstrichen, bis die erste richtige Ernte von dieser einen Pflanze eingefahren werden kann. Genau so wurde es einst gemacht, um anschließend zu bemerken, dass es auch einige Wochen schneller geht. Saatpflanzen wachsen mit dem unteren Stiel holziger als Stecklinge. Wenn von der Mutterpflanze immer wieder Stecklinge geschnitten werden, dann schien es so zu sein, dass frische Stecklingspflanzen als Mutterpflanzen insgesamt geschmeidiger blieben. Auch diese waren irgendwann verbraucht und wurden gegen neue Stecklinge ausgetauscht. Diese kleine Mutterpflanzen-Zucht wurde mit

Die eine Pflanze finden

relativ kleinen Mutterpflanzen betrieben, die deswegen auch regelmäßiger gewechselt wurden. Bei größer wachsenden Pflanzen oder anderen Strains mag dieser Aspekt vom schleichenden „Magerwuchs“ vielleicht weniger stören. Fakt bleibt jedoch, dass die Saatpflanze nicht zur Mutterpflanze werden muss, auch Stecklinge werden zu tollen Mutterpflanzen heranwachsen. Diese eine Pflanze könnte dadurch sogar „über zehn Jahre alt“ werden! Es werden also von der Saatpflanze mehrere Stecklinge genommen. Doch die Saatpflanze wird einige Tage später, nachdem sie sich erholt hat, bereits in die Blüte gestellt. Nun verstreichen erst einmal rund zwei bis drei Monate, bis zum ersten Testrauchen. Die Stecklinge wachsen in dieser Zeit zu buschigen Pflanzen heran, die möglicherweise zu groß werden. Nach zwei bis drei Blütewochen muss bei regulär blühenden Seeds ohnehin geschaut werden, welche Pflanzen männliche Merkmale ausprägen. Auch wenn eine Pflanze nur ganz wenige kleine grüne melonenförmige und runterhängende kleine Pollensäcke ausbildet, muss sie entsorgt werden. Nur zu leicht übersieht man diese kleinen Bömmel. Öffnet sich nur ein einziger, kann er Hunderte Blütenfäden bestäuben. Die Sinsemilla-Ernte wäre ruiniert. Deswegen müssen diese zwittrigen oder männlichen Pflanzen so früh wie möglich eingestampft werden.

Haupttrieb als Steckling genommen, deswegen buschiger Wuchs

Mutterpflanzen aus Stecklingen der „einen Pflanze“

Mit dem Entfernen der Zwitter und männlichen Pflanzen können auch die dazugehörenden Stecklinge vernichtet werden, um Platz zu schaffen. Das bedeutet: Jede Mutterpflanze muss mit jedem dazu gehörenden Steckling markiert werden, um die Stecklinge den Saatpflanzen zuordnen zu können. Bei vielen starken Sativas können Stecklinge in die Blüte, wenn sie Wurzeln haben und sichtlich wachsen. Die Wuchskraft ist enorm, doch die Blütezeit dauert länger. Bei kleinwüchsigen Indicas werden die Pflanzen schneller reif, aber teils sollen die gewurzelten Stecklinge noch zwei bis vier Wochen wachsen. Wenn die Wuchskraft ab der

Stecklinge mit identischen Eigenschaften


15 müssen oder stehen bleiben dürfen, steckt bereits viel Arbeit in der Pflanzung. Oder aber es bleibt nach dem Aussortieren auf den knappen Pflanzstellen nicht mehr viel stehen. Es wäre also besser, mit Stecklingen zu arbeiten, wenn feminisierte Pflanzen gemieden werden sollen. Auch für diese Situation ergibt es Sinn, wenn eine richtig gute Mutterpflanze selektiert wird. Die Kunst besteht jedoch darin, zum passenden Zeitpunkt damit zu beginnen. Wenn die Jungpflanzen mit möglichst über 40 cm Höhe Ende Mai oder im Juni raus sollen, muss also zurückgerechnet werden.

männliche Merkmale ausprägen und sortiert diese komplett aus. Von den restlichen Pflanzen können Stecklinge für das OutdoorJahr geschnitten werden. Man spart also Monate und hat rein weibliche Stecklinge. Man würde seine Mutterpflanze also gute vier Monate vor dem Outdoor-Pflanztag im Januar indoors säen. Wer mit dieser Strategie eigene Stecklinge für seine Outdoor-Saison erzeugen will, muss selbsterklärend einen Outdoorstrain wählen, der auch indoor angebaut wer-

-V om Stecklingsschnitt bis zur 40 cm Jungpflanze vergehen 6 Wochen Jede Pflanze ist gleich der anderen

Zeitumstellung auf 12 Stunden Licht zu 12 Stunden ununterbrochener Dunkelheit viel geringer ist, sollen die Jungpflanzen schon etwas größer sein. In der Blütekammer reifen die Pflanzen, in der Wuchskammer wachsen sie unaufhörlich. Bereits vor dem ersten Testrauchen hat man einen Eindruck von den Pflanzen.

Mit jedem Schnitt verzweigt und altert die Mutterpflanze

Einige entwickeln sich super und bilden kräftig duftende Blüten, andere gefallen einem nicht. Wenn eine es vermutlich nicht wird, werden zur Sicherheit nur ein oder zwei der Stecklinge zurückgehalten. Hat eine andere Pflanze jedoch sehr hohe Chancen, können von den wachsenden Stecklingen bereits weitere genommen werden, um aus diesen weitere Mutterpflanzen vorzuziehen. Oder sie können direkt nach dem Testrauchen in die Blüte gehen. Häufig sind viele Pflanzen richtig gut und die Entscheidung fällt schwer. Dann werden die Favoriten heraus selektiert, um mit diesen eine erste richtige Ernte einzubringen. Wer etwas mehr Platz zum Anbauen hat, findet mit der Zeit möglicherweise auch von mehreren Strains „diese eine Pflanze“.

-V or diesem Stecklingsschnitt reiften die Saatpflanzen zwei Monate vor dem Testrauchen Viele Konsumenten wollen neue Sorten probieren. Auch das bleibt möglich, da weiterhin Seeds angesetzt und in Blüte geschickt werden können. Immer wieder können unterschiedliche Strains probiert werden. Aber von dieser einen Pflanze stehen die Mutterpflanzen im Wuchsschrank. Eine andere Möglichkeit wäre, bei der Ernte einige Zweige an der Pflanze zu lassen. Nach einem Testrauchen kann die noch stehende Pflanze mit 18 Stunden Licht zu sechs Stunden Nachtphase wieder aus der Blüte zurückgeholt werden. Anschließend können einige der frischen Triebe als Stecklinge genommen und bewurzelt werden. Doch ein Problem tut sich auf: Selbst wenn dieses Zurückholen mit einigen Strains klappt, so gelingt es nicht mit allen. Die ausgeblühten Pflanzen kommen zwar zurück, aber nicht so richtig. Es fehlt die Wuchskraft und die Ertragskraft. Mit gleichem Aufwand fällt die Erntemenge geringer aus. Das Zurückholen der Blütepflanzen kann probiert werden, gelingt aber nicht immer. Wer sich mit der Materie etwas auskennt, weiß bereits, dass er von AutoflowerPflanzen schlecht Mutterpflanzen pflegen kann – Autos gehen unabhängig der Beleuchtungsdauer in Blüte. Weiterhin gibt es erfahrene Grower, die von feminisierter Saat abraten, wenn es um Mutterpflanzen geht. Feminisierte Seeds würden als Mutterpflanzen dazu neigen, dass die Stecklinge zwittern. Auch hier kann es sein, dass es bei einigen Strains so ist. Es gibt aber auch Grower der alten Schule, die feminisierte Seeds aus Prinzip ablehnen, da ihnen die Pflanzen und das geerntete Marijuana nicht gefallen. Wer also mit regulärer Saat arbeitet, hat mit Pech nur ein Drittel weibliche Pflanzen und den Rest Zwitter oder männliche Pflanzen. Es werden einfach zu viele Pflanzen in die Blütekammer gestellt. Nach dem Ausmustern der Pflanzen mit männlichen Merkmalen hat der Rest wieder Platz. Es ist umständlicher, es geht aber irgendwie immer. Doch beim Outdoor-Growing in der Pampa haben viele nur ein paar gute Stellen. Wenn sie die Pflanzen im Juni setzen und erst im September sehen, welche weg

-B evor diese Saatpflanzen in die Blüte kamen, vergingen bereits zwei Monate; es mussten zuerst Stecklinge geschnitten werden, aus denen dann die entscheidenden Mutterpflanzen wachsen können. Sollte die Outdoorpflanze langsam wachsen oder lange zum Reifen benötigen, sollte zur Sicherheit ein Monat draufgerechnet werden. Wer für seinen Outdoor-Grow die eine Mutterpflanze selektieren und zugleich alle Pflanzen mit männlichen Eigenschaften aussortieren will, fängt also wenigstens sechs Monate vor Pflanzzeit an. Sollen besonders viele Stecklinge geschnitten werden, müsste das erste Säen also noch früher stattfinden. Nachdem man weiß, welche Pflanze es werden soll, werden Stecklinge genommen und zu Mutterpflanzen hochgezogen, um wiederum Stecklinge zu nehmen, die dann ab Ende Mai outdoor gepflanzt werden. Man könnte mit dem Säen also glatt nach dem Hochsommer beginnen. Doch auch dieser Schritt lässt sich beschleunigen, wenn es nicht „diese eine Pflanze“, sondern nur eine rein weibliche Pflanze sein soll. Dann reicht es aus, die Stecklinge zu nehmen, die Saatpflanzen in die Blüte zu stellen und noch drei Wochen zu warten. Schon weiß man, welche der Pflanzen

Outdoor-Stecklinge sind sicher weiblich!

den kann. Solange auf Erde mit guten Klimabedingungen gearbeitet wird, sollte das eigentlich bei jedem Outdoor-Strain gehen, nur, dass die erste Testernte indoors möglicherweise mager ausfällt. Sicherlich ist es bequemer, wenn feminisierte Seeds oder Stecklinge gekauft werden. Wer keine Stecklinge bekommt, auf feminisierte Seeds verzichtet und diese eine Pflanze immer wieder anbauen möchte, ist mit dieser Vorgehensweise erfolgreich.

Nicht vergessen – Mutterpflanze und Stecklinge markieren!


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Interview zu Cannabis als Medizin Text: Robert B.

Patienten zweiter Klasse Wenn Hilfen nicht helfen Medizinisches Cannabis kann bei ungewöhnlich vielen Leiden, Erkrankungen, Symptomen und Zipperlein signifikant helfen. Die Diagnosen der deutschen Cannabis-Patienten sind deswegen vielfältig. Doch nicht nur Kassenpatienten, sondern auch stark eingeschränkte bis schwerbehinderte Patienten sind leider immer noch „Patienten zweiter Klasse“. Mit einer ADHS mag es möglich sein, von Arzt zu Arzt zu ziehen, bis sich doch einer erbarmt und bereit ist mitzuwirken. Doch wie ist es bei motorisch eingeschränkten MS-Patienten? Oder bei Depressiven, die bereits eine Sozialphobie ausprägen? Mario Danne, deutscher Österreich-Auswanderer und das Gesicht des Youtube-Kanals CIA-TV, antwortete uns zu genau dieser Problematik, mit der er eigene, einschneidende Erfahrungen gemacht hat. Soft Secrets: Mario, du bist „Patient zweiter Klasse“. Du willst Hilfe, kannst Hilfen aber nicht wirklich in Anspruch nehmen – wieso? Mario: Es ist kompliziert. Ich lebe durch meine Krankheit und die Verfolgung durch Cannabis praktisch im Untergrund. Obdachlose mag das System aber gar nicht, selbst wenn man wie ich bereits in Rente (Pension) ist. Patienten mit seelischen Krankheiten, Phobien oder Ängsten haben es sehr schwer, Hilfe zu finden. Privatpatient mit Geld in der Tasche wird man schnell. Aber wehe, du hast echte Probleme und brauchst Hilfe, dann erschlagen dich die Hürden. Ich bin also gezwungen, mich in Deutschland anzumelden, mir eine Wohnung zu suchen, einen Arzt zu suchen bzw. zu finden, der aber Kassenarzt ist und mir nicht nur Cannabis verschreibt, sondern auch einen Antrag mit mir stellt. Ich gehe nicht mal zum Arzt, wenn ich Schmerzen habe. Soft Secrets: Beim Youtube-Format CIA-TV oder auf Veranstaltungen merkt man dir das nicht an, du wirkst sogar fröhlich. Wie kann das sein? Mario: Wenn man es seit Jahrzehnten gewohnt ist, mit Schmerzen umzugehen, dann lernt man wohl auch, ein bisschen zu Schauspielern. Es ist ja auch nicht so, als wenn mir meine Aufgabe nichts bringen würde. Zumindest lenke ich mich ab, es erfüllt mich, anderen zu helfen oder sie aufzuklären, zu organisieren, auch wenn es wieder anstrengt. Natürlich lache ich auch gerne und bin witzig, aber es fällt mir auch echt oft schwer.

Soft Secrets: Was sind die ursprünglichen Probleme, wie kommt es zu dieser Phobie? Mario: Die Probleme fingen wohl schon in der Kindheit an. Ob es nun Missbräuche oder auch seelische Verletzungen als Scheidungskind waren, sei dahin gestellt. Von Bettnässen bis Stottern war meine Kindheit nicht so berühmt. Meine Phobien entwickelten sich später und meine Symptome sind auch erst mit etwa 30 Jahren zum Vorschein gekommen. Und das, obwohl ich mich schon sehr früh, vielleicht auch durch Cannabis, verfolgt fühlte. Soft Secrets: Cannabis ist dir lange bekannt – hast du eventuell bereits unbewusst medizinisch konsumiert? Mario: Vielleicht habe ich schnell bemerkt, mit 15 bis 16 Jahren, dass es mir gut tut und das Alkohol nicht so mein Ding war, obwohl es anfangs auch viel Mischkonsum gab. Einst ging es eher um das High, das weg Sein von dieser Welt! Jedoch nutze ich es auch stark für meine Kreativität, und unbewusst beruhigte ich wohl schon damals meine Ängste und meine Nervenkrankheit damit. Soft Secrets: Du hattest zuerst ein relativ normales Leben, bis mit einer Krise alles schlechter wurde und deine Kindheit dich einholte. War dein Unterbewusstsein die eigentliche Problemursache? Mario: Ja, ich war Vorwerkvertreter, Versicherungsagent, habe dann Berufskraftfahrer gelernt und habe später noch eine zweite Ausbildung als DTP-Systemtechniker gemacht. Ich hatte dann eine kleine Werbeagentur und bin stolzer Vater geworden mit einer langen Beziehung, die dann leider nicht mehr lange gehalten hat. Das zerbrach mich irgendwie und ich stürzte total ab; erst Alkohol und schon kamen die Depressionen. Man weiß in dem Moment nicht, warum, kennt sich selbst nicht, sitzt in einem tiefen Loch, man weint, oft grundlos, man hat keine Kraft. Es ist schrecklich, weil plötzlich nichts mehr geht! Soft Secrets: Bis zu diesem Zeitpunkt hattest du ein schlummerndes Trauma, schwere Depressionen, aber noch keine Sozialphobie? Mario: Ja, genau, das ist teilweise ein schleichender Prozess. Ich habe immer

Kampf dem Hanfverbot!

schon negative Erfahrung mit der Exekutive gehabt, stand immer wieder mal vor Gericht. Ich konnte dann nicht mehr arbeiten; aber ich hatte Beine und konnte reden, wie kann man da krank sein? Aus diesem Grunde habe ich über fast zehn Jahre Arztbesuche, Untersuchungen, Rehabilitationen, Gerichtsverfahren über mich ergehen lassen. Dabei habe ich immer betont, dass es mir bei diesen Besuchen nicht gut geht und ich körperliche Schmerzen habe. So können sich Phobien und Ängste leider auswirken. Soft Secrets: Auch andere autoritäre Situationen wirken unerträglich. Wie äußert sich das in deinem Alltag? Mario: Ich war eben schon als Kind anders, wollte auch nicht konfirmiert werden, nur um Geld am Ende einzukassieren. Es ist für mich total schlimm, wenn ich von der Polizei angehalten werde oder ich zu einem Arzt muss, geschweige denn in ein Krankenhaus, da muss man mich fast betäuben. Ich kann dann kaum mehr atmen, man zittert, es ist einem übel, dieses Gefühl, so machtlos zu sein, richtig ausgeliefert zu sein. Ich kämpfe für Gerechtigkeit, war immer

Klassensprecher, Betriebsrat und ja, ich widerspreche, was die Sache eben auch nicht gerade einfacher macht. Soft Secrets: In Reha-Behandlung hast du dem Sündenbock Cannabis erst abgeschworen, dann hast du ihn wiederentdeckt und bist inzwischen sogar anerkannter Cannabis-Patient, aber ohne Kostenübernahme. Wie willst du diese mit deiner Diagnose erringen? Mario: Eigentlich sollte das ja ohne Nachfrage anerkannt und gestattet werden, da ich ja bereits Cannabis-Patient mit Gutachten bin. Ich habe nun seit mehreren Jahren einen Tinnitus sowie tägliche Rückenschmerzen, allein hierbei ist es schon sehr hilfreich. Mein Nervenleiden (Ameisenlaufen) und die ohnehin schwachen Nerven machen Cannabis besonders hilfreich. Die Arztsuche, die Anträge und die Hürden machen mir viel, viel mehr Sorgen als meine Diagnosen. Soft Secrets: Entweder hast du nichts oder nicht über legale Quellen. Wie geht ein Patient im Notstand mit dem Verfolgungsdruck um? Was macht diese Situation mit deiner Phobie?


17 Mario: Du triffst den Nagel auf den Kopf. Es bleibt mir ja gar nichts anderes übrig, wenn man keine Medikamente fressen möchte, als dass man entweder seine Medizin selbst anbaut oder sie sich durch gute vertrauenswürdige Freunde besorgen lässt. Da zählen nicht nur erschwingliche Preise, son-

mit deutlich zu kurzem Horizont. Seit wenigen Jahren scheint bei uns leider wieder intensiver gebremst zu werden. Du bist im medizinischen Notstand, zudem in der Öffentlichkeit und außerdem weitgehend mittellos. Kommt der große Erfolg noch – und wann?

Legalisierung, wobei es ja doch nur eine Regulierung ist, die richtigen Erfolge für uns Endkonsumenten bzw. für Patienten bringt, oder ob es doch nur wieder wenigen Mächtigen in die Hände fällt, die über notwendige Lizenzen verfügen. Soft Secrets: CIA-TV ist dein Lebensinhalt und Ventil zugleich. Viele andere haben kein Sprachrohr. Gibt es viele „Patienten zweiter Klasse“, die eine ähnliche Situation erleiden? Mario: Davon bin ich überzeugt. Klar hat nicht jeder Phobien oder Symptome, welche einen den Alltag kaum bewältigen lassen. Aber es gibt bestimmt noch viel schlimmere Zustände und Leiden, davon bin ich fest überzeugt und auch davon, dass vielen dieser Menschen ganz leicht und kostengünstig und vor allem natürlich geholfen werden kann, wenn man es denn nur wollte. Soft Secrets: Was müsste anders sein, damit dir die vorhandenen Hilfen dienlich sein können?

CIA-TV Messestand

dern auch gute Qualität, was auf dem Schwarzmarkt oft nicht einfach ist. Soft Secrets: Ohne Cannabis-Verbot könnte dein Leben wieder schön sein. Was für Emotionen bereitet diese Erkenntnis?

Mario: Was CIA-TV betrifft, so liegt das nicht allein an mir. Es liegt am Team, was sich um mich herum versammelt, es liegt an guten Sponsoren die mich bzw. uns unterstützen; das würde die Sache wesentlich erleichtern und vor allem freundlicher gestalten. Ich weiß auch nicht, ob eine

Mario: Eine wundervolle Vorstellung. Das wäre wohl eine gesundheitliche Verbesserung von 50 bis 70 %, allein schon, weil man sich nicht mehr verfolgt fühlt. Es wäre soviel möglich, sogar anderen Menschen könnte ich helfen und hätte vielleicht sogar einen kleinen „Marios Coffeeshop“, wo mich die Leute besuchen können, ohne Angst haben zu müssen. Soft Secrets: War das die Initialzündung für CIA-TV? Mario: Natürlich hat mich Cannabis bewegt, „Cannabis in Action –TV“ auf YouTube und inzwischen auch Facebook und Instagram mit CIA.TV.420 für Newsmeldungen, Konsumentenalltag und Infos rund um Cannabis ins Leben zurufen! Mich hat ehrlicherweise „damals“ Exzessiv inspiriert, als es mit „Micha“ noch lief. Ich dachte mir, es ist meine Mission, so einen Kanal in Österreich zu etablieren und habe mit der Zeit auch Freunde aus Deutschland, der Schweiz und viele weitere ... Aber ich habe nicht nur CIA-TV für meinen Legalisierungsauftrag installiert, sondern auch Austria.Legalize.eu mit einer Rechtsberatung sowie die Gründung des Dachverbandes der www.CannabisSocial-Clubs.at Soft Secrets: Mit der Legalisierung in Colorado in 2014 dachte jeder

Mario und Micha auf einer Veranstaltung

Mario: Im Grunde fehlen Menschen, Sozialarbeiter, Leute mit Herz und Verstand, die uns begleiten und gewisse Gänge erst gar nicht notwendig machen. Leute, die uns ein bisschen das Gefühl nehmen, gefoltert zu werden. Wir haben keine Zeit und keine Nerven für Bürokratie, wir haben Schmerzen und/oder kämpfen mit Dingen, die uns das Leben täglich erschweren. Es sollten deutlich mehr Online- und Telefondienste angeboten werden. Aber

wenn Mitarbeiter von Versicherungen etc. unter Druck stehen und keine Zeit für den einzelnen Menschen haben, ist das ein großes Problem. Soft Secrets: Hast du Kraft, um noch länger auf die Legalisierung oder auf eine bessere Patientenversorgung zu warten? Mario: Nein, bei dieser Frage könnte ich weinen! Soft Secrets: Welche Perspektiven hast du, wenn sich alles endlos zieht? Mario: Das weiterzumachen, was ich seit 35 Jahren in Bezug auf Cannabis tue. Und es bleibt die Hoffnung, denn die stirbt immer zuletzt. Ich werde immer eine Möglichkeit finden, mich für diese Pflanze so einzusetzen, dass ich sie genießen kann und sie mir weiterhin hilft, wenn ich es für richtig halte. Soft Secrets: Für diesen aufschlussreichen Einblick in einen nicht untypischen Patientenalltag bedanken wir uns bei Mario von CIA-TV ganz herzlich. Viele Deutsche sehen die Cannabis-Frage als beantwortet: Für Konsumenten gibt es die geringe Menge, mit der ein Verfahren eingestellt werden kann, aber leider nicht muss. Für Patienten gibt es das neue Gesetz über Cannabis als Medizin; wer nicht zum Arzt geht, sei selber schuld. Auch an Mario Danne beweist sich, dass dieses Denken derzeit leider noch bei zu vielen an der Realität vorbeigeht.


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1. W ann ist die Pflanze bereit, in die Blühphase zu wechseln? A. Nach 14 bis 30 Tagen der Vegetativen Phase (Veg) B. Nach 30 Tagen Veg C. Schon vor 14 Tagen Veg D. Sobald sich Wurzeln gebildet haben 2. A uf welchen Lichtzyklus sollte man in der Blühphase umstellen? A. 16 an / 8 aus B. 8 an / 16 aus C. 24 Std. an D. 12 an / 12 aus 3. W elche Temperatur und relative Feuchtigkeit (RF) benötigen die Pflanzen während der Blütezeit? A. 50% RF, 24 °C über die gesamte Blütezeit B. I n der frühen Blühphase 40-55% RF, 20-26 °C; in der späten Blühphase 30-40% RF, 18-24 °C C. 45-50% RF, 18-24 °C über die gesamte Blühphase D. Nichts verändern, es muss bleiben wie in der vegetativen Phase 4. W ie lange dauert die Blühphase durchschnittlich? A. 8 Wochen plus B. Weniger als 8 Wochen C. Über 16 Wochen D. Bis die Pflanzen zu riechen anfangen 5. W as ist die "Streckungs-/ Übergangsphase" in der Blühphase? A. Die Pflanze wächst schnell, weil sie annimmt, dass der Winter kommt B. D ie Pflanze welkt gleich zu Beginn der Blühphase C. Auf der Suche nach mehr Licht wachsen die unteren Seitenzweige sehr stark D. Die Blätter rollen sich ein und bleichen zu Beginn der Blühphase

6. W ie lange dauert die "Streckungs-/ Übergangsphase" durchschnittlich? A. Wochen 1-2 der Blühphase B. Wochen 1-4 der Blühphase C. Die ersten 3 Wochen der Blühphase D. Wochen 1-6 der Blühphase

QUIZ ZUR BLÜHPHASE 7. V erändert sich der Nahrungsbedarf von Cannabispflanzen, während der "Streckungs-/Übergangsphase"? A. Ja, sie brauchen weiterhin "Wachstumsnährstoffe" B. Nein, wechseln Sie direkt zu Blütedünger C. Während der ersten 2 Wochen abwechselnd Wachstums- und Blütedünger geben D. In der ersten Woche eine geringere Verdünnung des Blütedüngers verabreichen

14. Weshalb wird PK13/14 verwendet? A. Als Allround-Bodenverbesserer für die Pflanzen B. E r enthält hohe Kalium- und Phosphorgehalte C. Er reinigt das Pflanzensystem von ungenutzten Nährstoffen D. Er schreckt Schädlinge und Krankheitserreger ab

8. W as ist die während der Blütezeit angewandte "Low Stress Training"Methode (LST)? A. Den Pflanzen Wasser/Dünger vorenthalten B. Absenken der Temperatur im Anbauraum C. Licht von den Pflanzen abhalten D. Herunterbiegen/-binden der Zweige für ein gleichmäßiges Blätterdach

15. Wann sollte ich PK13/14 verwenden? A. Während der gesamten Blühphase und bei jeder Düngung B. D ie letzten 4 Wochen der Blüte bei jeder Düngung C. 3 Wochen vor der Ernte D. In den letzten 4 Wochen der Blühphase

9. W elche Veränderungen sollte ich bei meinen weiblichen Pflanzen in den ersten beiden Wochen der Blühphase sehen? A. Es beginnen sich kleine Pollensäcke dort zu bilden, wo die Laubblätter am Stängel hängen B. D ie ersten kleinen Knospen beginnen zu wachsen C. Feine dünne weiße Härchen, Griffel genannt, bilden sich an den Zweigachseln D. Kleine gelbe bananenförmige Blüten 10. W oran erkennt man eine männliche Pflanze? A. Die Blätter nehmen einen sehr dunklen Grünton an B. Ü berhaupt keine Veränderung, die Pflanze wächst einfach vertikal weiter C. Feine dünne weiße Härchen, Griffel genannt, bilden sich an den Zweigachseln D. Es bilden sich kleine Pollensäcke an den Zweigachseln 11. Welche Veränderungen sollte ich in den Wochen 3-4 der Blühphase sehen? A. Das vertikale Wachstum stoppt, Knospen beginnen an den Stelle zu wachsen, wo sich Griffel befinden B. Griffel wachsen sehr in die Länge C. Die Pflanzen nehmen weniger Wasser/ Nahrung auf D. Die Pflanzen nehmen mehr Wasser/ Nahrung auf 12. W elche Blütestimulatoren sind am besten für die frühe Blühphase geeignet? A. Blattdünger B. Einer mit hohem Phosphorgehalt C. Einer mit hohem Stickstoffgehalt D. PK13/14 13. W elche Veränderungen sollte man in den Wochen 5-6 der Blühphase sehen? A. Dickere Blütenstände. Starker Geruch. Griffel werden dunkler B. K eine wirkliche Veränderung außer in der Pflanzenhöhe C. Die Blätter beginnen zu vertrocknen und fallen ab D. Die Blütenstände bleichen.

16. W eshalb wird ein spezieller Blütestimulator für die späte Blühphase verwendet? A. Man sollte keinen Stimulator in der späten Blühphase verwenden B. E r enthält Phosphor, Kalium, Stickstoff, Magnesium und Hormone C. Zur Abschwächung des Pflanzengeruchs D. Um jedes weitere Wachstum zu stoppen 17. P flanzen können während der Blüte unter "Nährstoffverbrennungen" leiden. Was ist die Ursache hierfür? A. Erhitzung wegen zu geringem Abstand von den Growlampen B. Unterernährung C. Überdüngung D. Verstärkter Schädlingsbefall während der Reifung der Früchte 18. Was bedeutet "Flushing"? A. Pflanzen nur mit Wasser gießen, um gespeicherte Nährstoffe auszuspülen B. D en Düngeranteil erhöhen, um den Pflanzen einen letzten Schub zu geben C. Die Pflanzen im Dunkeln halten, damit sie mehr Aromen und Öle produzieren D. Die Pflanzen Dauerbeleuchtung aussetzen 19. W ann ist es an der Zeit, die Pflanzen durchzuspülen? A. Nach 6 Wochen B. W enn alle Griffel dunkelorange, die Trichome milchig/trüb sind C. Frühestens nach 8 Wochen D. Ungefähr nach 6 Wochen 20. F ür wie lange Zeitraum wird empfohlen zu spülen? A. 24 Stunden B. D ie Pflanzen müssen nicht durchgespült werden C. Innerhalb 1-2 Wochen D. 4 Wochen plus Freunde, das war's! Keine Ahnung? Die Antworten finden Sie auf Seite 39


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Samenbanken

er, einen Club in der Amsterdamer Altstadt zu besuchen, den ihm ein Freund empfohlen hatte, eine Art Grower-Vereinigung namens Positronics. Dies war eine echte Entdeckung, denn dort kaufte er seine erste professionelle Ausrüstung für den Indoor-Anbau, lernte viel und traf Menschen, mit denen er die gleichen Ideen teilte - Persönlichkeiten wie Mila Jensen, die ihre ersten Extrakte testete, produziert mit einem Verfahren, das heute als Eiswasser-Extraktion bekannt ist. Er probierte auch erstklassiges Cannabis - wohlschmeckende samenlose Blüten, die eine echte Gaumenfreude waren.

Die Ursprünge der Samenbanken in Spanien Wie es zu Anfang mit dem Cannabisanbau war In diesem Jahr feiert Dinafem das 15-jährige Jubiläum. Um zu verstehen, wie diese Saatgutbank entstanden ist, müssen wir jedoch viel weiter zurückgehen. Ihre Geschichte beginnt tatsächlich Ende der 1980er Jahre im Norden Post-Franco-Spaniens, wo der Anbau von Cannabis noch eine unbekannte Aktivität war, die sehr wenige Grower praktizierten. Die ersten OutdoorPlantagen

Unter diesen wenigen befanden sich Captain Ozone und Professor OG, seinerzeit zwei Teenager, die von der Cannabispflanze fasziniert waren und 1988 begannen, sie im Freien anzubauen. Professor OG, 16 Jahre alt und lernbegierig, pflanzte Cannabissamen, die aus Holland stammten. Der Vorteil in jenen Zeiten war, dass die meisten Spanier noch nie eine Marihuanapflanze gesehen hatten, so dass man sich keine Sorgen machen musste, jemand würde versuchen, die Ernte zu stehlen. Sie begannen ihre Guerilla-Anbauexperimente am Stadtrand von San Sebastian und auch in ihren eigenen Gärten, wo alle verfügbaren Cannabissorten angebaut wurden.

Yon und seine erste Erfahrungen mit den IndoorAnbau Yon, der Anfang zwanzig war, machte allerdings seine ersten Schritte im Cannabisanbau, ohne zu wissen, dass er später eine Schlüsselfigur für die

Gründung und Weiterentwicklung von Dinafem werden würde. In den 1980er Jahren begann dieser junge Baske, der von den Eigenschaften der Marihuana-Pflanze fasziniert war und Professor OG sowie Captain Ozone erst noch kennenlernen sollte, seine eigenen Anbauversuche in Innenräumen. Er hatte in Deutschland gelebt, beherrschte die Sprache perfekt, was es ihm leicht machte, sich auf alles einzulassen, was in Holland geschah. Zu dieser Zeit standen die Niederlande in der Cannabisszene an vorderster Front, und einige der fortschrittlichsten Anbauanleitungen wurden auf Deutsch, der Sprache des Nachbarlandes, verfasst. Erinnern wir uns, dass in den 1980er Jahren in Holland die Hybriden-Revolution begann und das Fundament für die Cannabisbranche, wie wir sie heute kennen, gelegt wurde. In Spanien hingegen gab es kaum Literatur über den Cannabisanbau, und das wenige Vorhandene befasste sich nur mit den Grundbegriffen. Yon handelte daher

gemäß der Devise: „Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet zum Berg gehen”. Amsterdam wurde zu einem seiner bevorzugten Reiseziele und Jahr für Jahr pilgerte er in die niederländische Hauptstadt. Bei einer dieser Reisen, im Sommer 1987, beschloss

Nachdem sie so viel Material wie möglich für den Anbau beschafft hatten, kehrten Yon und sein Bruder mit ihrem Lieferwagen, der mit Säcken Erde, Bio-Dünger und einer Anbaulampe beladen war, nach Spanien zurück. Etwas so Gewöhnliches wie BioDünger für den Anbau von Cannabis, den man heute in jedem Growshop findet, gab es in Spanien einfach nicht. Dieser kühne Grower war ein Visionär, seiner Zeit weit voraus, und Yon erkannte etwas, was Jahrzehnte brauchte, um sich im Bewusstsein vieler Cannabisgrower zu verankern: Der biologische Anbau von Cannabis ist besser für die Pflanzen und für die Konsumenten, weil das Endprodukt von höherer Qualität und frei von toxischen Substanzen ist. Aufgrund seines Besuchs bei Positronics konnte Yon seinen ersten semibiologischen Indoor-Anbau organisieren. Er beschloss, von nun an ganz seiner Leidenschaft nachzugehen, gab seinen Job im Hotelgewerbe auf und begann mit dem Anbau von Marihuana. Er war davon überzeugt, dass der Cannabisanbau und die medizinische Verwendung von Cannabis eines Tages kein in Untergrund-Kreise verbanntes Tabuthema mehr sein würde.

Das Vereinigte Königreich, eine Schule für Professor OG

Professor OG, der in der gleichen Stadt wie Yon in Nordspanien lebte (wobei sie sich noch nicht kannten), verstand ebenfalls, dass die Zeit gekommen war, sich in der Welt umzuschauen. Im Jahr 1991, bereits in seinen Zwanzigern, beschloss er, nach London zu ziehen, wo er einen Dealer aus dem East End kennenlernte, der ihn mit qualitativ hochwertigen Blüten versorgte und ihm berichtete, es gebe in London mehrere Grower, die gute Blüten produzierten, und wenn er mehr darüber erfahren wolle, solle er sich in die Buchhandlung Compendium in Candem Town begeben. Auf diese Weise fand Professor OG eine vollständige Bibliothek mit Handbüchern über Cannabisanbau und Cannabissorten – sie befassten sich mit allen Themen, über die jeder Grower gerne mehr wissen wollte und sein Leben änderte sich. Zu diesen Büchern gehörten unter anderem Marihuana Botany von Robert Clark, Marihuana Chemistry von Michael Stark, Marihuana Grower's Handbook


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von Ed Rosenthal. Indem er all diese US-Handbücher immer und immer wieder durchlas, wurde er, ohne dass er es gewollt hatte, zu einem Experten auf diesem Gebiet. 1991 war die Cannabiskultur noch eine sehr prekäre Angelegenheit oder praktisch nicht existent.

der Möglichkeit, Samen zu produzieren, die nur weibliche Nachkommen hervorbringen.

In einer dieser Abhandlungen fand er eine Information, die später seinem Leben in eine ganz neue Richtung lenken sollte, den allerersten Hinweis auf feminisierte Samen; damals bekam er schon eine Vorstellung von

te Schritt sein würde. Er zog 1992 dorthin um und eine neue Welt tat sich vor seinen Augen auf. Damals wütete das CoffeeshopFieber. In Holland war einen revolutionärer gesetzlicher Rahmen für Cannabis

Amsterdam: Willkommen in der Zukunft

Nach den Erfahrungen in London entschied Professor OG, dass Amsterdam der nächs-

geschaffen worden, der die Nation zum gelobten Land der Züchter, Anbauer und Konsumenten werden ließ. Als Professor OG in der niederländischen Hauptstadt ankam, fand er dieselbe Szene vor, von der Yon so fasziniert war: eine noch

junge Branche, welche die Produktion und den Vertrieb von Cannabis professionalisiert hatte. Vor allem aber konzentrierte er sich auf neue Hybride, beispielsweise erzeugt von Wernard Bruining und Züchtern aus Kalifornien wie Old Ed, die nach Amsterdam gezogen waren, um an der Züchtung und Stabilisierung von Sorten wie Haze zu arbeiten. Sein Aufenthalt in den Niederlanden ermöglichte ihm, mehr über IndoorProduktionsverfahren zu lernen. Es gab Growshops, in denen man alles Notwendige für eine professionelle Ausstattung kaufen konnte, z.B. Natriumlampen, Hydrokultursysteme, Zubehör für Dichtpflanzungen, Leuchtstofflampen für die Produktion von Stecklingen, Klimaanlagen, Bio-Dünger usw. Professor OG hatte auch Zugang zu qualitativ hochwertigem Cannabis. Genau wie Yon besuchte er Positronics, das seinerzeit das Pioniergeschäft schlechthin war, und dort fühlte er sich wie ein Kind in Disneyland. Hier konnten Grower Stecklinge kaufen,

Mutterpflanzen anschauen und das Endprodukt probieren - anders gesagt, sie konnten über alles, was den Cannabisanbau betrifft, Erfahrungen sammeln. Darüber hinaus wurden alle Arten von Gerätschaften für den professionellen Anbau angeboten; die Kundschaft konnte auch selbst hergestellte

Beleuchtungssysteme mit 400-W-, 600-Wund sogar 1000-W-Lampen kaufen. Es war die Zukunft, der Professor OG 1992 in Amsterdam begegnete: Professionalität, Qualität, Transparenz und legaler Anbau. Er verstand, dass die Leidenschaft, die ihn zu einer Branche getrieben hatte, welche im Rest der Welt noch ein Leben im Verborgenen fristete, tatsächlich zu einer wirklichen Industrie werden konnte. Klar, zu dieser Zeit gab es in den Niederlanden keine einzige feminisierte Saatgut-Sorte. Der Gebrauch von feminisiertem Samen wurde gar nicht in Erwägung gezogen. Die Pflanzen wurden nicht einmal aus Samen gezogen, da die Verwendung von Stecklingen als die große Innovation in der Produktion galt, was Stabilität, Einheitlichkeit und Qualität gewährleistete.

Zurück in der Heimat: Das Baskenland, der Garten Spaniens 1993, als Professor OG nach Spanien zurückkehrte, begann er, das auf seinen


23 wählte: Skunk, Shiva Skunk und Early Pearl selbst. Aus diesen Kreuzungen ging eine Early Skunk hervor, die sehr nützlich war, da Professor OG die Blühphase der Skunk Family aufgrund des regionalen Klimas verkürzen wollte.

Reisen Gelernte anzuwenden. Er legte im Freien mehrere Plantagen an, darunter viele Guerillakulturen außerhalb der Stadt, welche er mit Hilfe seiner Freunde betrieb. Professor OG verschrieb sich seiner Leidenschaft mit Haut und Haaren, vom Frühling bis zum Herbst, und er verwendete stets hochwertiges Saatgut aus Holland sowie speziell für Cannabis entwickelten Bio-Dünger. Seine Erntefrüchte waren etwas in Spanien so noch nie zuvor Gesehenes: hochwertige samenlose Blütenstände mit einem Geruch und einer Potenz, die den Erzeugnissen aus den Niederlanden in nichts nachstanden - mit dem einzigen Unterschied, dass die Pflanzen im Freien angebaut wurden. Der Einsatz der sehr potenten Sorten, welche dazu beigetragen hatten, die niederländischen Hybriden zu schaffen und zu stabilisieren, und die Lektionen, die er über den Cannabisanbau gelernt hatte - dies und seine Blüten führten zu einer Cannabisrevolution. "Ich baute wirklich alle Sorten an, die seinerzeit in den Katalogen erhältlich waren - viele Skunk#1 und Skunk-Serien, die die Vorgänger von Critical waren. Es waren billige, potente, schnelle und ertragreiche Pflanzen mit einem intensiven Aroma. Ich erinnere mich an Sorten wie Early Skunk und Shiva Skunk, die eine Kreuzung Northern Lights x Skunk war. Wir begannen auch Sativas zu verwenden: Northern Lights#5 x Haze...", erinnert sich Professor OG. Andere Grower begannen sich für diese neue Produktionsmethode zu interessieren. Professor OG lehrte sie die Grundlagen, erst einmal mit kleinen Anbauen zu beginnen... und so bildete sich nach und nach in der Stadt San Sebastian ein kleiner Kreis von Cannabisanbau-Experten. Dies waren die Jahre, in denen der Eigenanbau in Spanien begann, der Anfang einer Bewegung, die später an Stärke zunahm und die einheimische Cannabisszene für immer veränderte. Das Land entwickelte sich von einem Importeur und Verbraucher marokkanischen Haschischs zum größten MarihuanaGarten Europas.

Yon and Professor OG: Liebe zu Cannabis auf den ersten Blick

Yon war ebenfalls aus Amsterdam zurückgekehrt und machte sich an die Arbeit mit seinem Indoor-Anbau. Im Gegensatz zu Professor OG, der seine Pflanzen in den Bergen und in besetzten Häusern anbaute, tat Yon dies in seinem eigenen Haus. Er lebte mit seinen Gewächsen zusammen und konnte daher seine ganze Aufmerksamkeit auf sie richten. In seiner Heimplantage gab es insgesamt 226 Pflanzen, 6400W Leistung der Lampen, was zu jener Zeit einmalig war. In seinen Grow-Zelten hatte er nur hochwertige Sorten, darunter G13, Shiva und California Orange, eine seiner Lieblingssorten, die sehr süß war. Yon widmete seinen Pflanzen viel Zeit und behandelte sie vor allem mit viel Liebe. Er begann, Mutterpflanzen zu kultivieren und von ihnen Stecklinge zu nehmen, um diese mit dem SOG-Verfahren systematisch anzubauen, wie in Holland.

Er machte Kreuzungen mit Landrassensorten aus Marokko, Nepal, Brasilien und Kolumbien. Unter diesen ersten ausgewählten Pflanzen waren auch Sorten wie California Orange, Power Plant und White Widow. Zu dieser Zeit begann auch die Idee, feminisierte Samen zu erzeugen, Gestalt anzunehmen.

Es wurden sehr einheitliche und höchst ertragreiche Pflanzen produziert, da er nur Bio-Dünger gebrauchte. Pflanzen waren sein Leben, er lebte für die Pflanzen. "Was einige von uns nur bei Positronics, Amsterdam, gesehen hatten, reproduzierte Yon in seiner Heimplantage in San Sebastian. Die Pflanzen waren makellos, perfekt. Alle waren erstaunt über die Qualität der Blüten. Es war die beste Indoor-Plantage im ganzen Baskenland", erinnert sich Professor OG. Damals, 1993, lernten sich Professor OG und Yon über einen gemeinsamen Freund kennen. Beide waren sehr überrascht über das Cannabiswissen des jeweils anderen, das in der Region beispiellos war. So begannen sie bald zusammenzuarbeiten und lange Gespräche zu führen, in denen sie sich über alles, was sie eigenständig gelernt hatten, austauschten. Die Kenntnisse von Yon waren zu dieser Zeit in Spanien wirklich konkurrenzlos. Er hatte eine vorbildliche Anbaumethode entwickelt, und sein Haus war zu einer regelrechten Pilgerstätte geworden, da Grower aus der ganzen Welt kamen, um seine Arbeit zu bewundern und von ihm zu lernen. Diejenigen, die später die wichtigsten Growshops im Baskenland eröffnen sollten, waren seine ersten Besucher. Zu jener Zeit war seine Indoor-Plantage etwas ganz Ungewöhnliches und etwas Vergleichbares gab es nur in Amsterdam zu sehen. Wer sein bescheidenes Domizil aufsuchte, konnte den gesamten Zyklus (Mutterpflanzen, Stecklinge und das Endergebnis der getrockneten Blüten) erleben und sogar das Endprodukt kosten. Es war eine sehr wichtige Zeitperiode für die beiden Grower, da sie viel voneinander lernten. Yon lernte einiges über den Outdoor- und Guerilla-Anbau, Professor OG über den Indoor-Anbau. Sie begannen, neue Sorten zu testen, indem sie die beiden "Welten" zusammenbrachten und Outdoor-Plantagen statt mit regulärem Saatgut mit den Stecklingen der von Yon ausgewählten Sorten anlegten.

Die ersten Hybride "made in Euskadi" 1995 begann dieses fortschrittliche Grower-Team, ihre eigenen Kreuzungen zu erschaffen. Die Sorten wurden nicht nur

aus niederländischen Genetiken erzeugt, sondern auch mit Landrasse-Saatgut aus der ganzen Welt. Sie erhielten Samen aus Marokko, von jenen Freunden, die sich entschlossen hatten, sozusagen "zu den Mauren zu gehen", sowie aus Indien und Nepal, da einige enthusiastische baskische Bergsteiger in diesen Ländern auf Wanderpfaden unterwegs waren. "Wir haben auch einige Kreuzungen mit Sativas aus Brasilien durchgeführt", sagt Professor OG. "Wir kreuzten eine brasilianischen Sorte mit einer Skunk und diese Züchtung wurde bei der noch jungen Grower Community sehr beliebt. Sie wurde im Freien kultiviert, mit sehr guten Ergebnissen. Die Skunk war so dominant, dass sie, obwohl sie mit einer brasilianischen Sorte gekreuzt worden war (letztere als gute Sativa ein Spätentwickler), eine kurze Blühphase beibehielt. Dies war eine nützliche Eigenschaft angesichts unseres nördlichen Klimas, da die Herbstregen viele Ernten ruinierten.“ Die Bahia Landrasse war eine Sorte namens Cabeza de Negro, und Professor OG führte zusammen mit anderen Growern mehrere Zuchtexperimente mit ihr durch. Der Kreis von Growern umfasste etwa 30 Personen, die sich gegenseitig halfen, indem sie Wissen und Marihuana-Sorten (als Stecklinge) unter sich austauschten. Diese Experimente mit Landrassen führten allerdings zu der Erkenntnis, dass die niederländischen Hybride viel stabiler waren, da sie schon verschiedene Züchtungsverfahren durchlaufen hatten. Dann sah Professor OG ein - er kannte bereits die Grundlagen der Mendelschen Vererbungslehre -, wie wichtig es war, die Sorten durch Selektionsverfahren zu stabilisieren, um die Vorhersehbarkeit zu erhöhen und bessere Ernten zu erzielen. In jenem Jahr bestand eines der Hauptziele von Professor OG bei diesen "Experimenten" darin, Pflanzen zu bekommen, die dem nördlichen Klima von San Sebastian standhalten. Dafür selektierte er Early Pearls (eine früh blühende Sativa), aus denen er eine männliche Pflanze zur Bestäubung verschiedener Sorten aus-

"Wir sahen, dass bei Indoor-Kulturen, für die wir ausschließlich Stecklinge von weiblichen Pflanzen verwendeten, Samen in den Blüten auftauchten. Zuerst dachten wir, es könnte an Pollen liegen, der von draußen eingedrungen war. Aber dann stellten wir fest, es passierte auch im Winter, wenn es keine Outdoor-Plantagen und somit keine Bestäubung von außen gab." Sie sahen sich die Sache genauer an und erkannten, dass diese weiblichen Klone der Mutterpflanze "PollenBananen" produzierten, wenn sie höheren Temperaturen als üblich ausgesetzt waren. Auf diese Weise erhielten diese jungen Züchter ganz zufällig ihre ersten feminisierten Samen, welche Pflanzen produzierten, die ihrer Mutter extrem ähnlich waren, sprich: ein Traum wurde wahr. Diese Pflanzen ähnelten dem ursprünglichen Klon sehr stark, reproduzierten also all diese besonderen Eigenschaften, aber mit der Lebenskraft von Samen. Das war eine echte Entdeckung. Die Erzeugung solch hochwertiger feminisierter Samen ließ Professor OG zu einer ursprünglichen Idee zurückkehren, die er schon hatte, als er in London war, nämlich das Geschlecht der weiblichen Pflanzen mit Gibberellinsäure umzukehren und feminisierten Samen zu erzeugen. Entschlossen, seine Theorie zu beweisen, beschaffte sich der junge Züchter die Säure und führte gemeinsam mit Yon einen ersten Test durch. Die Säure wurde verdünnt, auf von Yon ausgewählte Master Kush- und California Orange-Klone gesprüht und zum Blühen gebracht. Dabei kam jedoch heraus, dass dieses Produkt die Pflanzen dazu bringt, ihr Wachstum und damit ihre Größe zu steigern - aber es gibt keine Anzeichen von Geschlechtsumkehr. Durch das Ergebnis entmutigt, widmeten sie diesem Projekt nicht mehr Zeit und Energie. Es dauerte noch einige Jahre bis feminisierte Samen zustande kamen. Es ist jedoch erwähnenswert, dass dieses Experiment 1996 stattfand, sieben Jahre vor der Gründung von Dinafem Seeds. Auch wenn sie dieses Mal ihr Ziel nicht erreichten, war das Experiment selbst bedeutsam - als Auftakt zu etwas sehr Großem, das noch kommen sollte. Aber das ist, mitsamt vielen anderen Abenteuern, eine andere Geschichte, die wir eines Tages erzählen werden.


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Barney’s Farm Strain Story Text & Fotos: Green Born Identity - G.B.I.

Gorilla Zkittlez: King Kong liebt SüSSes!

Wenn "King Kong" GG4 eine süße Zkittlez beknabbert, geschehen spektakuläre Dinge! Die Züchter von Barney's Farm ließen zwei der besten und begehrtesten Sorten der letzten Jahre in einem spannungsgeladenen Showdown aufeinandertreffen. Die neue Gorilla Zkittlez Sorte, GG4, der 100-Pfund-Gorilla unter den CannabisSorten, war auf der Jagd nach Beute und schluckte "Super Candy" Zkittlez; sie erwiesen sich als sehr effektive Zuchtpartner und sorgten dafür, dass diese rein kalifornische Zuchtkonstellation schnell Früchte trug.

Growern auch dank der Schiffsladungen an Erträgen einen bleibenden Eindruck: Bis zu 500-700 g/m2 sind möglich und machen sie zu potenziellen Schwergewichten.

Das Ergebnis ist ein Megahybrid mit leichter Indica-Dominanz (60%) und sehr hohem THC-Gehalt von 24%, der sowohl eine starke Psychoaktivität als auch eine medizinische Wirkung garantiert - totale Entspannung ist dafür das treffende Wort.

Und alles nach nur 8-9 Blühwochen - das nennt sich sportlich! Ähnlich sensationell klingen die Outdoor-Anbaudaten dieser Sorte - bei einer Höhe von nur 1,7 Metern sollen Gorilla Zkittlez-Pflanzen im Freiland bis zu 2,5 Kilo Ertrag bringen. Ein solche Ernte ist natürlich nur im Freiland bei optimalen Bedingungen - viel Sonne und Wärme - möglich.

Gorilla Zkittlez weist den gleichen wahnsinnigen Harzüberzug wie GG4 auf - ein wahrer Ozean von Trichomen, der da über die Pflanzen schwappt. Sie hinterlassen bei den

Die ausgewachsenen MonsterBlütenstände sind mit einer guten Schimmelresistenz gewappnet, auf einer Skala von 1 bis 5 wird sie von Barney mit 4

bewertet. Bei natürlichem Licht wird die Gorilla Zkittlez zwischen der ersten und zweiten Oktoberwoche reif.

Premiere im Anbauraum: Der Doc testet die Sorte von Barney's Farm zum ersten Mal Innerhalb von nur 72 Stunden stießen die Köpfe der beiden gesäten feminisierten Samen durch die Oberfläche. Bald setzte ein üppiges, buschiges Wachstum ein, mit ungewöhnlich glänzenden, ölig aussehenden, dunkelgrünen Laubblättern. Die beiden Pflanzen verbrachten drei Wochen in der Vegetativen Phase, bevor der Doc sie durch Umschalten auf 12/12 in die Blühphase versetzte. Sie zeigten ein Wachstumsmuster, das mehr an eine klassische Indica erinnerte als er bei dieser Art angesichts eines IndicaAnteils von nur 60% erwartet hatte: sehr kompakt und kräftig, kurze Internodien, 25 und 27 cm hoch.

Streckungsdrang, die Sativa-Gene von Gorilla Zkittlez machten sich offenbar an die Arbeit. Neu sich bildende Blätter gerieten schmaler, hatten aber immer noch diesen öligen Glanz. Nach vier Wochen Blühphase war die Streckung von Stängel und Zweigen zum Ende gekommen und beide Pflanzen hatten eine Höhe von etwa 60 cm erreicht.

King Kong Erträge in gigantischen Dimensionen Die Struktur der Blütenstände war offensichtlich indicadominant. Sie bildeten dicke, knollige Brocken, die schließlich, nach 58 und 60 Tagen Blühphase (absolut planmäßig), geschwollen, hart und kompakt waren - und von einer mächtigen Harzschicht überzogen, wobei sogar die obersten Laubblätter überall mit Kristallen bedeckt waren.

Die Harzquellen begannen sehr früh zu sprudeln

Der Doc schwärmte: "Sie sind so super-zuckrig-klebrig geworden, ganz wie erwartet. Gorilla Zkittlez ist geradezu durchtränkt von Unmengen süßlichem Affenschweiß, es ist ein einziges wunderbares Harzfestival!"

Nach dem Eintritt in die Blühphase zeigten die beiden Pflanzen einen starken

Sehr lobenswert ist auch die große


25 Uniformität dieser beiden Exemplare. Der intensive Geruch war eine ungewöhnliche Mélange aus süßen Tropenfruchtnoten und Anklängen würzigen schwarzen Haschischs, dazu passend eine Prise Moschus. Am Ende ihres Lebenszyklus hatten die beiden Pflanzen eine runde, passende Form mit Höhen von 60 und 67 cm. "Ich bin völlig von den Socken!" Der Doc schrie vor Freude auf, als er nach drei Wochen seine Gorilla ZkittlezBlütenstände - so hart wie die Brust eines Gorillas, mit einer erstaunlich prächtigen Trichom-Bedeckung - auf die Waage legte. Der Ertrag beider Pflanzen belief sich zusammen auf phänomenale 225 Gramm - "wahrhaft gigantische King Kong-ähnliche Dimensionen, und das umso mehr, wenn man die recht kleine Größe dieser Pflanzen berücksichtigt. Sie haben fast doppelt so viele Gramm Ertrag gebracht, als sie in Zentimetern maßen, das ist schier unglaublich", sagte ein fassungsloser Doc.

Gorilla Zkittlez dampfen: "Als ob King Kong meinen Kopf und Körper weichgeklopft hätte" Als er eine Blüte für den ersten Test mit dem Vaporizer aufbrach, wehte ein raffinierter zweiphasiger Duft in seine Nasenlöcher: Zuerst roch er eine exotische, fruchtige, an Mango erinnernde Süße, die nach einer Sekunde einem bleibenden, schweren Haschischduft wich. Dieser ungewöhnliche Effekt trat beim Verdampfen der Blüte in seinem "Mighty"Vaporizer auf - als der Dampf den Mund passierte, schmeckte er fruchtig und süß, aber der bleibende Eindruck war dann wieder der nach würzigem Haschisch. Der Doc nahm drei tiefe Züge und wartete, dass die Wirkung richtig einsetzte. Nach dem zweiten spürte er einen leichten Druck um die Augen und Schläfen herum sowie ein starkes High, das aus dem tiefen Innern aufstieg, und nach dem dritten fühlte es sich an, als ob King Kong aus dem Dampf hervortrat und ihn fest packte. "Der Gorilla lässt seine THC-Muskeln spielen und beginnt, meinen Kopf und Körper weichzuklopfen!" Diese tief entspannende Wirkung hielt mehr als zwei Stunden an und versetzte ihn in einen traumhaften Zustand, er wurde aber nicht schläfrig - Chillen vom Feinsten. Der Doc fasste zusammen: "Dieser Megahybrid hat alle seine Versprechen gehalten, er hat sich hinsichtlich Ertrag und Harzproduktion als Volltreffer erwiesen; erstaunliche Potenz, verblüffendes Aroma, dazu eine moderate Blühphase und für Anbauräume praktikable Größe - bei dieser Sorte ist einfach alles perfekt. Ein Champion unter den US-West Coast-Genetiken!" www.barneysfarm.com

Anbaudaten: Sorte

Gorilla Zkittlez (GG4 x Zkittlez)

Vegetative Phase

drei Wochen (nach der Keimung)

Blühphase

58 + 60 Tage / in der Regel 56-63 Tage

Pflanzmedium

Plagron Grow Mix Soil, 11-Liter-Töpfe

pH

6,2-6,6

EC

1,2–1,8 mS

Beleuchtung

bis zu 12 x SANlight S4W = 1680 Watt

Temperatur

19-28 °C

Luftfeuchtigkeit

40-60%

Bewässerung

von Hand

Düngung

Organic Bloom Liquid von Green Buzz Liquids

Zusätze / Stimulatoren

Living Organics, More Roots, Humin Säure Plus, Big Fruits, Fast Buds und Clean Fruits von Green Buzz Liquids

Geräte

CleanLight Pro zwecks Schimmelvermeidung

Größe

60 + 67 cm

Ertrag

zusammen 226 Gramm


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Indoor-Anbau

Druida. Photos: MesMais

Indoor-Anbau mit einem erweiterbaren LED-Kit Ein Versuchsanbau mit Do-Sweet-Dos

Wir sprachen mit MesMais, einem langjährigen Indoor-Eigenanbauer, der im cannabiscafe.net Forum für seine Versuchsanbaue bekannt ist. Er hat mehrere mit dem Photosystem LED Lighting System ausgestattete Anbaukulturen getestet, das sich durch seine hervorragende Arbeitsleistung und einen recht günstigen Preis auszeichnet. Zudem ist es sehr modular, was bedeutet, dass man mit einer einzigen LED den Anbau beginnen kann, um dann nach Bedarf die Anzahl der Beleuchtungseinheiten zu erhöhen, wann immer es angebracht ist. Noch nie zuvor war hochwertige LED-Beleuchtung so erschwinglich. Die in diesem Bericht gezeigten Fotos stammen aus einem Versuchsanbau von Sweet Seeds' Do-Sweet-Dos. hatte eine weiße Spitze, ohne tatsächlich ein Albino zu sein. Es handelte sich lediglich um ein Exemplar in der Mitte des Grow-Zeltes, das von allen Seiten Licht erhielt. Überdies nutzte er einige Tage lang eine 50W-LED in sehr kurzer Entfernung und so dachte er, es sei auf zu viel Lichtstrahlung zurückzuführen. Das Problem wurde durch einen einstellbaren Regler gelöst, mit dem er die Leistung auf 30W herabsetzte (und damit überschüssiges Licht vermied).

Do-Sweet-Dos

Für diesen Anbau nahm er die Do-Sweet-Dos von Sweet Seeds. Diese Sorte stammt von einem Nachkommen der Girl Scout Cookies ab, nämlich der OG Kush Breath, gekreuzt mit Face-Off OG. Die endgültige Hybride ist sehr OG-beeinflusst, mit einem ausgeprägt

zu ernten. Ich würde sagen, sie ist resistent gegen Echten Mehltau und Botrytis".

Installation

Seiner ursprünglichen Philosophie folgend, hat MesMais immer eine ökologisch-saubere Autarkie angestrebt, mit möglichst gesunden Pflanzen und ohne viele Komplikationen. Er nutzt gewöhnlich einige Grow-Zelte, LEDs, zwei Ventilatoren, Heizgeräte, einen Luftentfeuchter, einen Luftabzug und passive Luftansaugung/-absaugung. In den ersten 15/30 Tagen werden die Pflanzen in einem 50x50x50 cm großen Grow-Zelt mit zwei 55W-Leuchtstoffröhren gehalten. Wenn nötig, fügt er ein paar LED-Streifen hinzu. Dies erleichtert für die Pflanzen die erste Wachstumsphase. Hier

Do-Sweet-Dos unter Leuchtstofflampen

MesMais ist ein Veteran unter den Cannabiscafé-Forumlern, seit 2003 dort registriert. Er sagt: "Als HaschischKonsument war ich sehr daran interessiert, mehr über diese Pflanze zu erfahren. Ich wollte den Drogenhandel nicht mehr unterstützen und mich besser um meine Gesundheit kümmern. Wie ich mich erinnere, erzählte mir mein Bruder eines Tages von cannabiscafe.net und ich zögerte keine Sekunde, mich zu registrieren, da ich sah, wie gut die Atmosphäre dort war. Cannabiscafe war damals die größte OnlineEnzyklopädie über Cannabis, von der ich lernen konnte; großartige Grower, die besten, und Leute, die sich sehr für die Legalisierung einsetzten, von dem Wunsch beseelt, zu einem besseren Verständnis zu gelangen und Wissen zu teilen".

Beleuchtung

Nach Jahren mit NDL- und dann LECLampen dachte er immerfort, es lohne sich nicht, eine große Investition mit LEDs zu tätigen, er war nicht bereit, sich auf Veränderungen einzulassen. Dank der Hilfe seiner Cannabiscafe-Kumpel - und als er die Ergebnisse von Growern sah, die LEDs von Photosystem einsetzten - wurden ihm die Augen geöffnet. Die Investition war nicht

so groß und die Vorteile waren vielfältig: mehr Beleuchtungseinheiten, niedrigere Temperatur, geringere Kosten und eine längere Lebensdauer. Als Photosystems einen Raum im Cannabiscafe.net eröffnete, las er viel über die LEDs in ihrem Katalog und entschied sich schließlich für den Kauf eines sehr einfach zu montierenden Bausatzes, der dann erweitert wurde. Je nach Wachstumsstadium und Größe der Pflanzen beginnt er in der Regel mit 4000K (Kelvin)-LEDs, die in einem größeren Abstand platziert werden. Beim Wechsel der Photoperiode fügt er 2700K hinzu und variiert dadurch auch das Lichtspektrum ein wenig. In diesem Fall begann er mit 4 CRI 97, 4000K, 50W. Als er die Photoperiode veränderte, verstärkte er die Beleuchtung mit einer weiteren CRI 97 2700K Einheit von 50W, und nach einigen Tagen, als die Blühphase einsetzte, erweiterte er das System mit 4 CRI 97 von je 30W. Obwohl es im Falle von LEDs vorzuziehen wäre, in Mikromol (μmol) statt Lumen zu messen, verwendet er immer einen Luxmessgerät, um Referenzwerte zu bekommen. Bei diesem Versuchsanbau trat ein Fall von falschem Albinismus auf, d.h. eine Pflanze

Anbau mit einer Leuchtstofflampe und einem LED-Streifen in einem Mini-Zelt

amerikanischen Aroma und einer hohen Produktion von Trichomen, was eine starke Wirkung hervorruft. Sie ist einfach anzubauen und liefert sehr kompakte Blütenstände. Während der Blühphase hatten die Versuchspflanzen bis zum Ende schöne, längliche, harte und harzige "Knüppel" entwickelt. MesMais kommentierte, die Pflanze sei "leicht anzubauen, stabil, anspruchslos, großzügig und in zufriedenstellender Weise

können sie weiter wachsen, während das größere Zelt von den reifenden Pflanzen besetzt ist. Dieses letztere Zelt, das für die letzten Tage des Wachstums und für die gesamte Blütephase genutzt wird, ist 80x80x160 cm groß und mit LEDs ausgestattet. Darin kultiviert MesMais neun Pflanzen in Stofftöpfen.

Klima

Die Grow-Zelte stehen außerhalb seines Hauses, im Hof - in einer Gegend


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Vegetative Phase unter Photosystem LEDs

Ansicht eines Grow-Zeltes mit Photosystem LEDs

Do-Sweet-Dos Wachstum

Do-Sweet-Dos beginnt zu blühen

Beschneiden der unteren Zweige

Branches inférieures taillées.

Kieselgur für den Innenanbau

Beschneiden von weniger wichtigen Blütenknospen

Blühphase mit Photosystem LEDs

mit extremem Wetter, so dass es sehr schwierig ist, Temperatur und Luftfeuchtigkeit stabil zu halten. An manchen Tagen kann die Temperatur ein Minimum von 5°C, an anderen Tagen ein Maximum von 34°C erreichen; die Luftfeuchtigkeit kann zwischen 40% und 80% schwanken. Daher werden seine Anbaupflanzen - ob im Herbst, Winter oder Frühling - immer vom lokalen Klima beeinflusst. Er sieht sich daher gezwungen, Luftfeuchtigkeit, Heizung, Be- und Entlüftung anzupassen, um

günstige Umgebungsbedingungen aufrecht zu erhalten.

Beschneiden und Verwendung von Netzen

Im Verlauf des Anbaus beschneidet er mehrmals tief sitzende Zweige und Blütenstände. Beschneiden der unteren Zweige erleichtert das Gießen oder jede andere Aktion, die im Substrat durchgeführt werden muss, wie z.B. Düngung oder Reinigen. Das Beschneiden von Zweigen kann der Pflanze auch helfen, oben bessere Blütenstände zu bilden. In

Innenräumen blüht es in den unteren Teilen der Pflanzen nicht ebenso stark, sie werden oft für Extrakte verwendet. Um große Einbußen zu vermeiden, entfernt MesMais im unteren Bereich daher die Knospen. Diese Aktion hat den gleichen Zweck wie das Beschneiden, d.h. Zeitverlust wird vermieden und der Pflanze geholfen, ihre Energie auf die Zweige und Blütenstände zu konzentrieren, die verbessert werden müssen, da die Lichtdurchdringung schwächer ist als beim Anbau im Freien. "Sobald man weiß, welche Größe sie erreichen werden, bedeutet

alles, was in den unteren Bereichen wächst, Zeitverschwendung und Schwächung der Produktivität", meint MesMais. Er verwendet ein einfaches, effektives und abnehmbares Netzsystem mit Gummibändern und Ringverschlüssen für Getränkedosen. Der Zweck dieser Vorrichtung besteht darin, zu vermeiden, Stützen in das Substrat zu treiben und versehentlich einige Wurzeln durchzuschneiden. Er sagt dazu: "Mir kam die Idee für so was wie ein abnehmbares Netz - um


29 die Arbeit zu erleichtern, wenn ich die Pflanzen aus dem Grow-Zelt herausnehmen muss. Ich dachte, GetränkedosenRingverschlüsse könnten nützlich sein, um die Zweige an einem Gummiband zu befestigen, so dass sie sich unter dem Gewicht nicht durchbiegen und auch um die Bänder in Position zu halten. Das Netz kann schnell aufgesetzt und abgenommen werden, ohne etwas zu beschädigen".

Düngung und Vorsorgemaßnahmen

Gemäß seinem Ziel, Marihuana so natürlich wie möglich anzubauen, verwendet MesMais

gen Mengen - und er beobachtet viel. Überdüngung ist ein Reizthema: "Ich denke, alles läuft besser, wenn weniger Missbrauch betrieben wird. Pflanzen zeigen normalerweise, wie sie sich fühlen, dann entscheide ich, mehr oder weniger zu düngen, je nachdem, welchen Eindruck sie machen." Pflanzen ziehen besseren Nutzen aus dieser behutsamen Düngung unter Verwendung von Bactohemp, einem Ergänzungsmittel auf der Basis von Bazillen, Bakterien und dem Algenextrakt Ascophyllum Nodosum. Es soll "das Boden- und Wurzelleben verbessern und die Pflanzen gegen möglichen

Do-Sweet-Dos im letzten Stadium der Blüte

umweltfreundliche Düngemittel, doch nur wenig davon. Außer dass er dem Gießwasser Dünger dazugibt fügt er dem Substrat Nitroguano und Superguano von Top Crop hinzu - zwei Fledermaus-Guano-Produkte

Falscher Albinismus wegen zu viel Licht

mit langsamer Freisetzung der Wirkstoffe. Insbesondere bei Nitroguano handelt es sich um frisches Guano, welcher der Erde Stickstoff zuführt, bei Superguano um reifes Guano mit hoher Phosphorkonzentration. Im Allgemeinen düngt er zurückhaltend, keinesfalls exzessiv, also in vernünfti-

Pflanzen in einem Hof in Zusammenhang stehen, verwendet er Kieselgur, Neemöl und Kaliumseife. Mit diesen ökologischen Vorsorgemaßnahmen verhindert er Schädlingsbefall und Pilzinfektionen.

Trocknung

Das Trocknen im Winter erfolgt in der Regel innerhalb desselben Grow-Zeltes, zumindest in den ersten Tagen. Er hat einen Ventilator, Heizgeräte und Luftabzug, um eine trockenere oder stabilere Umgebung ohne zu hohe Luftfeuchtigkeit beizubehalten, und die Pflanzen können ohne viel Risiko trocknen. Wie er es ausdrückt: "Dicht gepackte, harzige

erdig und blumig, am Gaumen süß mit erdigen Tönen, Gewürz- und Zitrusnoten. Ihre Wirkung ist sehr angenehm, entspannend für Körper und Geist, und nicht zu psychoaktiv. MesMais versichert uns: "Ich wünschte, ich könnte es ein zweites Mal versuchen, aber wenn diese Jungs von Sweet Seeds am laufenden Band Hybride produzieren, ist es sehr schwierig. Sie haben schon zwei oder drei weitere, die ich nicht ausprobiert habe - und ich freue mich darauf. Leider habe ich nicht mehr Platz und nicht genug Leben, um alles auszuprobieren".

Do-Sweet-Dos Blütenstand

Pilzbefall stärken". MesMais verwendet es einmal pro Anbau - während des Wachstums der Pflanzen, nach der letzten Umpflanzung und vor dem Wechsel der Photoperiode. Bactohemp lässt die Wurzelmasse

Reife Do-Sweet-Dos

zunehmen, schützt vor Pilzen, fixiert den Luftstickstoff und macht Phosphor und Kalium besser assimilierbar. Zudem ist es total umweltfreundlich. Aufgrund der Klimaschwankungen (mit niedrigen Temperaturen im Winter) und der Schädlinge, die mit dem Anbau von

Blütenstände plus Feuchtigkeit bedeuten Botrytis, was wir alle vermeiden wollen". Wenn die Pflanzen trocken genug sind, nimmt er sie aus dem Grow-Zelt heraus und

MesMais war sehr zufrieden mit seinen LED-Anbauerfahrungen. Bis heute versucht er herauszufinden, was seinen Bedürfnissen und denen seiner Pflanzen am besten entspricht.

Ein "Stillleben"-Bild von Do-Sweet-Dos nach der Ernte

legt sie in einen offenen Karton, damit sie im Dunkeln vollständig trocknen. Dann werden sie für die abschließende Fermentierung in luftdichte Behälter verfrachtet.

Schlussbemerkungen

Die Do-Sweet-Dos Sorte lieferte ausgezeichnete Ergebnisse. Ihr Aroma ist

Der abschließende Kommentar zu seinen Erfahrungen mit LEDs von Photosystem: "Ich verwende LEDs erst seit kurzer Zeit und muss noch viel lernen, aber das Ergebnis ist zufriedenstellend. Ich bin glücklich und denke, andere Beleuchtungssysteme kann man vergessen".


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Interview Text: M-Dog / Fotos: Tyler Maddox

Interview mit Jim Belushi "Cannabis ist ein Geschenk, das mich gefunden hat" Als Jim Belushi vor ca. 12 Jahren zum ersten Mal in das "Rogue Valley" im US-Bundesstaat Oregon kam, ahnte er noch nicht, dass er dort bald im großen Stil hoch potentes Cannabis anbauen würde. Inzwischen hat der bekannte Hollywood-Schauspieler aber das medizinische und spirituelle Potenzial von Cannabis so richtig schätzen gelernt. Soft Secrets sprach mit Belushi. Soft Secrets: Stimmst du der These zu, dass Alkohol - im Vergleich zu Cannabis - schädlicher für eine Gesellschaft und den einzelnen Konsumenten ist? Ich glaube tatsächlich, dass Alkohol eine sehr gefährliche Substanz ist. Übermäßiger Alkoholkonsum trägt zu einer Suchtbildung bei, welche zu einem Zusammenbruch von Familien führen kann. Abhängigkeit ist dabei wie eine Schlange, die sich langsam um eine Familie wickelt und sich dann immer weiter zusammenzieht, bis schließlich irgendjemand stirbt. Ob es nun einen Todesfall innerhalb einer Familie gibt oder jemand von einem besoffenen Autofahrer überfahren wird - Abhängigkeit kann auf ganz verschiedene Weise sehr gefährlich sein. Nachdem das nun gesagt ist, bekenne ich auch freimütig, dass ich zu meinen Mahlzeiten eine exzellente Flasche Bier und manchmal auch einen wunderbaren Wein genieße. Und ich glaube, dass Menschen, die verantwortungsbewusst mit Alkohol umgehen, lebensbejahende und großartige Menschen sind. Wie gefährlich ist Cannabis-Konsum deiner Meinung nach? Auch übermäßiger Cannabis-Konsum kann gefährlich sein - er hat schließlich schon zu so manchem tragischen Unfalltod auf der Autobahn beigetragen. Manchmal reicht es ja schon aus, wenn man nur einen Schritt falsch setzt - und schon liegt man auf der Nase oder fliegt irgendwo runter. Unter Cannabiseinfluss werden Entscheidungen unter kritischen Umständen oft etwas langsamer getroffen. Das sind dann vielleicht nur Sekunden aber manchmal geht es ja genau um die. Bei einer angemessenen Verwendung von Cannabis sollte also auch auf die Sicherheit stets großen Wert gelegt werden. Doch davon einmal abgesehen sind die Heilungsfaktoren dieser Medizin natürlich enorm. Es gibt keine tödliche Überdosis von Cannabis - man schläft im Regelfall einfach irgendwann ein. Ich persönlich glaube ja vor allem an die Mikrodosierung - egal, ob es sich nun um 2,5 mg in einem Edible oder um einen einzigen Zug von einem Vaporizer oder Joint handelt.

Wann und warum hast du dich entschieden, Teil der neuen Cannabisindustrie in den USA zu werden? Cannabis ist ein Geschenk, das mich gefunden hat. Vor ungefähr 12 Jahren bin ich zum ersten Mal in das Rogue River Valley im Süden Oregons gekommen. Mein guter Freund John lud uns ein paarmal im Jahr auf seine Ranch am Fluss ein - und dort ist es einfach wunderschön. Ich sprang in den Fluss, in dieses eiskalte Wasser, und als ich wieder herauskam, war es fast so, als wäre ich aufgewacht: Ich musste hier draußen auch einen Platz für mich finden. Ich habe mich dann in die Gegend verliebt und 13 Morgen Land am Fluss gekauft. So habe ich mit der Zeit auch meine dortige Nachbarin sehr gut kennengelernt: Becca, eine bodenständige und überaus liebenswerte Person. Bevor sie starb, erklärte sie mir, dass sie wolle, dass ich ihre Farm nach ihrem Ableben übernehme. Also kaufte ich das Grundstück neben meinem und gewährte Beccas Witwer Charlie dort so etwas wie lebenslanges Wohnrecht. Damals wollte ich aber noch kein Cannabis-Farmer werden - eigentlich hatte ich überhaupt keine Ahnung, was ich da überhaupt anbauen sollte. Schnittblumen? Heu? Im selben Jahr legalisierte Oregon dann aber Cannabis für den Freizeitgebrauch Erwachsener und so beschloss ich, es einfach mal mit dem Hanfanbau zu probieren. Wie hat sich das Cannabis-Farmerleben dann mit der Zeit entwickelt? Wir begannen mit einem relativ kleinen Grow - gerade mal 48 Medizinalhanfpflanzen - und erweiterten uns mit der Zeit zu einem vollständig lizenzierten Betrieb mit einer Fläche von über 2.000 Quadratmetern. Letztendlich habe ich einfach nur etwas Weed angebaut - doch das brachte mich schließlich auch auf diese bemerkenswerte Reise der Freude, der Heilung und der Gemeinschaft. Auf eine Reise, auf der ich schon viele großartige Menschen kennenlernen durfte. Also bist du inzwischen ganz und gar von Cannabis überzeugt?

Wie könnte ich nicht? Sieh dir doch die Veteranen an, die an Posttraumatischen Belastungsstörungen leiden - und wie Cannabis ihnen wieder etwas Frieden bringt, bei Schmerzen hilft und sie wieder in die Lage versetzt, sich erneut mit ihren Familien zu verbinden. Oder wie gutes Weed auch beim belanglosen Herumsitzen mit Freunden Lachen, Albernheiten und Endorphine freisetzen kann. Ich glaube aber vor allem an die Heilkraft, die uns Cannabis als Medizin bietet, um unsere Familien, Gemeinschaften und letztendlich die ganze Welt zu heilen. Auch deshalb habe ich mich dazu entschlossen, dieses schönen Stückchen Land in Oregon mit dem klaren Wasser des Rogue River zu bewässern, um hier diese kraftvolle Medizin nachhaltig anzubauen. Deine Heimatstadt ist Chicago und von Hollywood-Stars wird oft angenommen, dass sie in Los Angeles leben - warum baust du ausgerechnet in Oregon Hanf an und nicht irgendwo im sonnigen Kalifornien? Oregon ist nunmal der "Great State of Cannabis" - schließlich liegen Nordkalifornien und Südoregon auf

den Breitengraden von Burgund und Bordeaux: Im Sommer hat es hier etwa 16 Stunden Sonne, 292 Tage im Jahr gibt es Sonnenschein und das Wasser kommt direkt aus den Bergen. Ich denke, wir können hier das biologischste, natürlichste und beste Cannabis des ganzen Landes anbauen. Ich habe es schließlich selbst erlebt - hier passt einfach alles. Welche Cannabissorten hast du bisher auf deiner Farm kreiert und was ist das Besondere daran? Ich habe bisher vier Markensorten entwickelt, von denen jede eine einzigartige Qualität und auch einen einzigartigen Kontext aufweist: Blues Brothers, Belushi's Secret Stash, Captain Jack und Good Ugly Weed. Diese vier Sorten repräsentieren alle etwas anderes - aber sie alle führen zu einem befriedigenden Endergebnis. So löst die Blues Brothers zum Beispiel Musik in der Seele aus und bringt das schelmische Wesen in uns hervor - und dann kommt noch eine Mission von Gott dazu, die Heilung und die Versöhnung unserer gespaltenen Gesellschaften. Dafür ist Blues Brothers die perfekte Sorte, denn sie liefert das alles. Belushi's Secret Stash


31 wiederum entstammt sehr hochwertigen Züchtungen, die erstaunliche THC- und Terpenwerte beisteuerten. Diese Sorte wird ausschließlich auf meiner Farm angebaut und wurde von mir persönlich ausgewählt, um Entourage-Effekte höchster Qualität zu erzielen. Belushi's Secret Stash stellt eine ausgewogene Kombination aus THC, CBD und aromatischen Terpenen dar. Zur dritten Sorte muss ich eine kurze Geschichte erzählen: Captain Jack hatte 1971 bis 1972 in den Kush Mountains eine einzigartige Landrassensorte entdeckt und diese in Folge über 40 Jahre lang weiterentwickelt. Ich lernte Captain Jack über Dan Aykroyd kennen - und Dan kannte ihn, weil er schon Mitte der 70er Jahre der Weed-Dealer für (die TV Show) "Saturday Night Live" war. Viele Schauspieler und Schriftsteller waren während dieser bahnbrechenden Zeit für die Comedy-Branche ein Teil von "Saturday Night Live" und verwendeten hier fast ausschließlich Captain Jacks Sorte, die schließlich nach ihm benannt wurde. Und last, but not least ist Good Ugly Weed genau das: es ist richtig gut und macht dich ordentlich high - aber es sieht einfach nicht besonders hübsch aus. Es ist einfach nur gutes Gras. Wir haben von einer Überproduktion von Cannabis in Nordamerika aufgrund des großen Angebots auf den mittlerweile legalen Märkten gehört, was die Preise für Cannabis immer weiter sinken lässt. Trifft das zu und wirkt sich das auch auf deine Hanf-Farm aus? Ja, das hat unser Geschäft im letzten Jahr stark beeinflusst. Im ersten Jahr, in dem ich Cannabis angebaut habe, gab es für den Hanf-Farmer noch 1.700 Dollar pro Pfund. Mit der Flut der Anbieter

sanken die Preise in Oregon dann im letzten Jahr auf 500 Dollar pro Pfund. Die Überproduktion hat letztendlich allen legalen Erzeugern sehr geschadet und wir haben eine Menge von ihnen an den nicht regulierten Schwarzmarkt verloren. Klar, die sagen sich dann "Vergiss diese Scheiße!" So hat der Schwarzmarkt in Oregon und mittlerweile auch der in Kalifornien eine erstaunliche Wiederauferstehung hingelegt. Und das, obwohl sich der Preis pro Pfund in Oregon inzwischen auch schon wieder auf 1.000 bis 1.400 Dollar pro Pfund eingependelt hat.

Wieso gibt es diese recht große Preisspanne? Cannabis kostet nunmal nicht immer und überall das Gleiche. Es gibt hier einfach diese unterschiedlichen Preisvorstellungen - je nachdem, ob man es im Freien mit Hilfe der Sonne oder in Innenräumen unter Kunstlicht angebaut hat. Für Indoor-Gras wird aus irgendeinem Grund einen höherer Preis verlangt und gezahlt. Vermutlich, weil es nun einmal mehr kostet, drinnen zu growen. Ich persönlich bevorzuge jedoch den Outdoor-Anbau, denn hier arbeiten

der Farmer, die Sonne und Mutter Erde ganz klassisch zusammen. Und der Himmel ist das Limit. Welche Politik hast du als Vater bei deinen eigenen Kindern in Bezug auf Drogen und Cannabis praktiziert? Welche Sicherheitsregeln hast du für sie aufgestellt? Zunächst einmal bin ich ja ein sehr nachsichtiger Mensch. Aber ich glaube auch daran, dass man das Gesetz unterstützen muss - und Alkohol- und Cannabiskonsum ist Minderjährigen aus gutem Grund nicht gestattet. Meine Kinder wissen, dass ich einer entsprechenden Verwendung erst ab einem Alter von 21 Jahren zustimme. Es gibt allerdings auch medizinische Situationen, in denen es meiner Meinung nach auch schon in jüngeren Jahren vertretbar wäre, Cannabis zu konsumieren - bei Krampfanfällen oder auch anderen ernsthaften gesundheitlichen Problemen könnte Cannabis einen großen Fortschritt bringen. Was sind deine Zukunftspläne als Schauspieler, Musiker und CannabisFarmer? Gibt es neue Projekte, von denen du uns schon etwas erzählen kannst? Es sind derzeit einige Kinofilme in Arbeit, über die ich noch nicht im Detail sprechen kann, da sie sich noch in einem frühen Stadium befinden, genauso wie einige Fernsehserien. Aktuell arbeite ich gerade am Schnitt meiner Reality-Show "Growing Belushi", die sich weitgehend auf das Leben hier auf der Farm konzentriert. Derzeit prüfen wir weltweite DistributionsOptionen und ich hoffe, dass die Serie bald veröffentlicht wird und man sie dann auch in Deutschland genießen kann.


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Cannabis im Alltag Text: Robert B.

baukurven: THC und

Alkohol im Vergleich Der lineare Unterschied für den StraSSenverkehr Wer nicht fahrtauglich ist, soll kein Fahrzeug lenken, da er damit sich und andere gefährdet. Kaum jemand wird das anders sehen, doch bis zu welchem Punkt ist jemand fahrtauglich? Ab wann ist man beeinträchtigt oder komplett fahruntauglich? Der deutsche Gesetzgeber hat Regelungen für den Alkohol getroffen. Fahranfänger müssen generell komplett nüchtern fahren, sonst verlängert sich die Probezeit um zwei Jahre, es gibt einen Punkt in Flensburg, eine Teilnahmepflicht zum Aufbauseminar und mindestens 250 Euro Bußgeld. Auch sonst drohen bereits ab 0,3 Promille bei der Gefährdung des Verkehrs 3 Punkte in Flensburg, der Entzug der Fahrerlaubnis und eine Geldoder Freiheitsstrafe. Zugleich würde die Versicherung für verschuldete Schäden nicht aufkommen. Ab 0,5 Promille gibt es automatisch 2 Punkte in Flensburg, einen bis drei Monate Fahrverbot und 500 bis 3000 Euro Bußgeld, bei Wiederholungsfällen ist der Führerschein weg. 1,1 Promille aufwärts gelten als Straftat, der Lappen ist weg und es drohen eine Geldstrafe nach Tagessätzen oder sogar eine Freiheitsstrafe. Ähnliche Regeln gelten selbst für Fahrradfahrer. Vielfach wird gesagt, dass 0,5 Liter Bier okay ist oder man nach einem Liter noch nicht sofort, etwas später aber schon fahren kann. Alkohol wird über

die Leber abgebaut, es handelt sich um einen linearen Prozess, der sich relativ genau berechnen lässt. Ein Mann mit schlanken 80 kg baut ca. 0,15 Promille die Stunde ab; zur Sicherheit sollte mit 0,1 bis 0,15 gerechnet werden, da es Schwankungen gibt. Mit 1,5 Promille läge er nach sieben bis zehn Stunden unter den magischen 0,5 Promille, nüchtern wäre er nach zehn bis 15 Stunden. Wer nach der feuchtfröhlichen Party vor dem Schlafen noch seinen Schlummertrunk einnimmt, würde also nach dem Aufstehen angetrunken ins Auto steigen. Aber immerhin besteht die Möglichkeit auszurechnen, wann man wieder Auto fahren könnte, wenn ab dem ersten Drink des Abends mitgezählt und zu diesem Zeitpunkt der Abbau vom Gesamtalkohol berechnet wird. Beim Cannabis ist das anders. In Deutschland gilt der Wert von 1 Nanogramm (ng) je Milliliter (ml) Blutserum, welcher 0,5 ng je ml Blut gleichkommt. Fast alle Länder, die einen Grenzwert festlegen, haben wenigstens 1 ng je ml Blut. In Deutschland war bis zu einem Urteil am Bundesverwaltungsgericht

Cannabinoide – abflachende Abbaukurve

Leipzig dieses eine ng je ml Blutserum mit einem sofortigen Führerscheinentzug gleichzusetzen. Ist dieser einmal weg, kann es zeitintensiv und kostspielig werden, ihn wiederzubekommen. Doch mit dem Urteil vom 11.0 April 2019 darf eine einmalige Auffälligkeit nicht automatisch zum Führerscheinentzug führen, bei Fahranfängern, deutlichen Überschreitungen oder Mischkonsum ist das gewiss anders. Die Fahrerlaubnisbehörde ist jedoch berechtigt, die Fahreignung mit einer MPU zu überprüfen. Deutschen Bürokraten reicht das nicht: Beim Alkohol geht es darum, ob man beim Führen eines Fahrzeuges angetroffen wird. Beim Cannabis kann die Kontrolle an einem ganz anderen Ort stattfinden und der Führerschein dennoch weg sein. Ein hoher THC-COOH Wert von 150 nach dem Konsum oder 75 einige Tage danach deuten auf einen Dauerkonsum hin. Dem Kiffer wird ein mangelndes Trennungsvermögen unterstellt. Genau das ist das Problem, dass es bislang keine verlässliche Möglichkeit gibt, um die Konzentrationen von THC oder THC-COOH im Blutserum vorherzusagen. Der Grenzwert von 1 ng je ml Blutserum wurde einst deswegen festgelegt, da noch nicht genauer gemessen werden konnte, er hat also nichts mit einer möglichen Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit zu tun.

Alkohol – linearer Abbau

Wer Cannabis raucht, hat zuerst einen Peak von teils über 200 ng THC je ml Blut. Dieser Wert fällt innerhalb einer Stunde steil auf 20 ng ab – und von nun an in einer flachen Kurve. Die Wirkung kann vier

bis sechs Stunden anhalten. Gegessene Cannabinoide werden zeitversetzt über die Verdauung aufgenommen, womit sich eine ganz andere, kaum abschätzbare Kurve einstellt. Die Wirkung dauert normalerweise bis acht Stunden. Cannabinoide sind fettlöslich. Ist der Wert im Blut hoch, lagern sie sich im Fett ein. Sinkt der Blutwert, gibt das Fettgewebe die Cannabinoide wieder frei. THC-COOH hat vermutlich eine Halbwertszeit von sechs Tagen. Das bedeutet, dass der Wert sich alle sechs Tage halbiert, aber bei starken Konsumenten selbst nach mehreren abstinenten Monaten noch nachweisbar ist. Auch THC lagert sich im Fettgewebe ein, womit Dauerkonsumenten selbst nach einer abstinenten Woche noch positiv anschlagen. Wer nur alle paar Monate kifft, müsste nach einigen Tagen wieder negativ auf THC und THC-COOH sein. Sieht der Dauerkonsument einer Drogenkontrolle entgegen, sollte er jedoch schon Monate vorher seinen kompletten THCKonsum einstellen. Möglicherweise reichen auch CBD-Extrakte mit einem THC-Gehalt bis 0,2 für einen positiven Test. Wer das umgehen möchte, sollte hochkonzentrierte CBD-Extrakte oder THC-freie CBD-Extrakte verwenden. Schweizer CBD-Produkte unterliegen derzeit einem THC-Grenzwert von einem Prozent. Wer in der Schweiz kifft oder diese CBD-Produkte in großen Mengen einnimmt, hat es mit anderen Grenzwerten zu tun. Es gelten 3 ng je ml Blut, umgerechnet also 6 ng im


34 Blutserum. Für Berufskraftfahrer bei der Arbeit gilt davon die Hälfte. Richtig schlimm und willkürlich ist es in Österreich – hier scheint es bislang keine definierten Grenzwerte zu geben. Sobald eine beliebige Menge THCs im Blut festgestellt wird, ist der Führerschein weg. Cannabinoide bauen sich also nicht wie der Alkohol linear ab. Sie reichern sich zudem im Fettgewebe an und werden mit Halbwertszeiten wieder abgegeben. Aber auch dann ließe sich nie ein Messwert im Blut vorhersagen. Die einen haben einen höheren Fettanteil, andere treiben die Cannabinoide mit körperlicher Arbeit oder Sport schneller ins Blut, und weitere Faktoren wirken auf den nicht linearen Abbau von Cannabinoiden ein. Seriöse Studien scheinen meist zu diesem Schluss zu kommen: Ab 4 bis 6 ng THC pro ml Blut tritt eine bedenkliche Beeinträchtigung ein, wie etwa bei 0,5 Promille Alkohol. Eine messbare Beeinträchtigung tritt ab 2 bis 3 ng THC pro ml Blut ein. Deswegen haben einige US-Bundesstaaten oder Länder einen Grenzwert von 5 ng THC pro ml Blut festgelegt. Gäbe es deswegen gehäuft schwere Unfälle, wäre das bereits bekannt und statistisch belegbar. Aufgrund dieser Erfahrungswerte fordern viele diesen Wert auch für Deutschland und andere Länder. Würde der Grenzwert wenigstens auf 3 ng je ml Blut erhöht werden, wären die meisten Cannabis-Konsumenten, die fahrtauglich am Steuer geprüft werden, aus allem raus. Wie bereits beschrieben, fällt die THC-Konzentration nach dem Konsum

Abbaukurve im Vergleich

zuerst steil auf 20 ng je ml Blut, dann in einer abflachenden Kurve. Bei den meisten Konsumenten wird die Schwelle von 5 ng nach ca. drei Stunden und die Schwelle von 2 ng nach 8 Stunden unterschritten. Dauerstoner sollten sich darauf jedoch nicht verlassen. Im Normalfall wäre mit dieser 3-ng-Schwelle der abendliche Joint oder das autofreie Wochenende aus der Gefahrenzone raus, bei 1 ng THC pro ml Blutserum jedoch nicht! Anzumerken bleibt, dass nachweisbarer Mischkonsum mit Alkohol und Cannabis innerhalb der Grenzwerte wahrscheinlich dennoch zum Führerscheinentzug führt. Bei dem Nachweis der meisten anderen illegalen Drogen kann in Deutschland und vielen anderen Ländern ebenfalls mit dem sofortigen Führerscheinentzug gerechnet werden. Weiterhin dienen „Reaktionstests“, Schnelltests oder andere Maßnahmen nur als Untermauerung des Anfangsverdachts. Mit diesem geht es auf die Polizeiwache zur Blutentnahme, da bislang nur die Blutwerte gerichtsverwertbar sind. Bei einer Verkehrskontrolle sollte man also nur bei der Aufnahme der Personalien mitwirken und ansonsten nichts sagen, keine Reaktionstests mitmachen und alle Schnelltests ablehnen. Auch wenn die Beamten ausdauernd nerven, es besteht keine Verpflichtung dazu und soll nur den Anfangsverdacht der Beamten absichern. Diese könnten bei einer negativen Blutkontrolle auf Körperverletzung verklagt werden. So ist es zumindest in Deutschland. Bis zu diesem Punkt wird das Thema aus allgemeiner Sicht behandelt, Patienten nehmen jedoch eine

Mischkonsum – fast automatisch den Lappen abgeben

Sonderstellung ein. Diese sind aus medizinischen Gründen auf einen regelmäßigen Cannabiskonsum angewiesen. Für viele Patienten lässt sich praktisch ausschließen, unter 1 ng THC pro ml Blutserum zu liegen. Muss der Cannabis-Patient seinen Führerschein abgeben? Zum Glück nicht, da Ärzte der Schweigepflicht unterliegen und diese Details der entscheidenden Fahrerlaubnisbehörde nicht melden dürfen. Wer jedoch in eine Verkehrskontrolle gerät, muss auf nette Polizeibeamte hoffen. Diese können einen weiterfahren lassen, da man auf sein Medikament eingestellt

ist, welches damit anders wirkt. Sie können aber auch einen Drogentest einfordern und die Ergebnisse der Fahrerlaubnisbehörde melden, die dann vermutlich den Führerschein einzieht. Jede Gesellschaft muss versuchen, erkrankte und beeinträchtigte Menschen so gut es geht, am normalen Leben teilnehmen zu lassen. Noch vor dem Cannabis-Medizin-Gesetz gab es Cannabis-Patienten mit Ausnahmegenehmigung nach § 3 Abs. 2 BtMG, die auf eigene Kosten unter Cannabiseinfluss eine MPU gemacht haben. Sie konnten beweisen, dass sie unter Cannabis fahrtauglich sind und durften ihren Führerschein behalten. Das Risiko lautet jedoch, die MPU nicht zu bestehen und den Führerschein direkt abgeben zu müssen. Das aber ist die Möglichkeit, um nicht bei jedem Verkehrspolizisten ins Schwitzen zu geraten. Wer bereits nervös wirkt, wird erst recht kontrolliert. Die derzeitige rechtliche Unsicherheit wird zum großen Problem. Richter wollen sich nicht weit aus dem Fenster lehnen und wagen höchstens Minischritte. Die Politik liebäugelt mit Pharmakonzernen und der einzelne Polizist wird nicht über den Umgang mit Cannabis-Patienten geschult. Einige glauben möglicherweise, dass ein ausgestelltes BtM-Rezept auch zum Fahren mit Restwerten berechtigt, andere legen einem direkt das Fahrzeug still. Demnach bleibt zu hoffen, dass es nicht allein in Deutschland schnelle Fortschritte gibt. Es könnte zur Vereinfachung ein allgemeiner Grenzwert von 5 ng THC je ml Blut festgelegt werden. Außerdem sollten zumindest Patienten das Recht auf eine freiwillige MPU haben, um für sich einen höheren Grenzwert zu erhalten. Doch bis dahin werden viele fahrtaugliche Cannabis-Konsumenten noch tief in die Tasche greifend, laut fluchend ihr neues Fahrrad kaufen.


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Cannabiskultur

Text: Markus Berger

Kleine Kulturgeschichte des Hanfrauschs Cannabis als Ritual- und Freizeitdroge

Der Hanf wird dort, wo er wild wächst, seit jeher nicht nur als Medizinalpflanze, sondern auch als Rauschdroge verwendet – zuweilen überschneiden sich die Anwendungsgebiete auch. Vermutlich waren es kräuterkundige Schamanen, die als erste herausfanden, dass Hanfblüten und -harz berauschende Eigenschaften aufweisen. Im Laufe der Zeit haben Forscher immer wieder uralte Überreste von Haschisch bzw. THC-reichem Cannabis finden können. So beispielsweise in den 70ern in einem vor über 2000 Jahren gesunkenen Kriegsschiff vor der Westküste Siziliens, in dem britische Wissenschaftler nachweislich Haschisch entdeckt hatten, das sogar noch als Rauschmittel verwendbar war. Die ältesten Beweise für die Verwendung von Cannabis als Rauschdroge fanden sich im Grab eines Schamanen aus dem Kaukasus und in einer Kultstätte in Israel. Das Schamanengrab ist 2700 Jahre alt und Teil einer Begräbnisstätte von Yanghai in China. Archäologen fanden im Grab des Schamanen eine größere Menge stark THC-haltigen Cannabis‘, das dem Toten offenkundig mit auf seinen letzten Weg gegeben worden war. 2020 veröffentlichten Archäologen ihre Untersuchungen von Hanfrückständen aus der Ruine eines judäischen Heiligtums, die auf das Jahr 750 v. Chr. datiert wird. Die Hanfrückstände waren auf einem Altar entdeckt worden und enthielten noch nachweisbare Cannabinoide, so dass von einer damaligen Nutzung des Cannabis als Rauschmittel

ausgegangen wird. Auch im chinesischen Pamirgebirge konnten Forscher 2019 mit dem Fund eines 2500 Jahre alten, Cannabis-haltigen Räuchergefäßes einen Nachweis für die frühe Nutzung des Hanfs als Rauschdroge erbringen. Eigenartigerweise scheint der Rausch in den heutigen modernen Gesellschaften geächtet, obwohl doch ein Großteil der Menschheit schon immer – auch heute noch – den Konsum der verschiedensten Rauschdrogen in seinen Alltag einbettet. Heutzutage ist die Differenzierung von legalen und illegalen Rauschdrogen maßgeblich geworden. Doch die wird von den politisch Verantwortlichen leider nur allzu willkürlich vorgenommen. Wir dürfen nicht vergessen: Was heute in den Geschäften so ganz selbstverständlich an Alkoholischem angeboten wird, war während der Zeit der Alkohol-Prohibition vollkommen undenkbar – denn diese Droge war verboten. Was resultierte, war dasselbe, wie wir es von Konsumenten anderer illegalisierter Substanzen kennen: Es bildete sich ein Untergrund, ein Schwarzmarkt, ja eine richtige Szene. Und das nur, weil der Alkohol von Gesetzes wegen weder hergestellt, angeboten und verkauft, noch erworben, besessen und genossen werden durfte. Die Parallelen zum Krieg gegen Drogen sind nicht zu übersehen. Basis für alle politischen Entscheidungen waren und sind nicht wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern es ist immer die

Willkür, die die Drogengesetze formuliert. Und diese Willkür ist häufig von wirtschaftlichen Interessen gelenkt. Solange die Gesellschaft das nicht verinnerlicht hat, ist jeder Diskurs über Risiken und Vorzüge psychotroper Mittel von Sinnlosigkeit gekrönt. Vor Beginn der Drogenverbote kam z.B. niemand auf die Idee, berauschende und anregende Stoffe pauschal als „Rauschgifte‟ oder, wie in Österreich üblich, als „Suchtgifte“ zu bezeichnen. Die Einnahme von „kleinen Helfern‟ aus dem Arzneischrank oder der Naturapotheke war in der vorprohibitionistischen Vergangenheit keine Seltenheit. In den spirituellen Traditionen der Welt hat der Hanf oftmals eine Rolle gespielt. Und nicht immer nur als Rauschmittel. So heißt es, dass der Königssohn Siddharta Gautama auf seinem Weg zur Erleuchtung, die ihn zum Buddha werden ließ, jeden Tag nur ein Hanfkorn zu sich genommen hat, um körperlich bei Kräften zu bleiben. Die meisten spirituellen Praktiker verwenden jedoch durchaus den aktiven Hanf, um in veränderte Bewusstseinszustände zu gelangen. So zum Beispiel die Schamanen, Sadhus etc. aus Indien und Nepal und dem angrenzenden asiatischen Raum. Das Wort Sadhu kommt aus der indischen Sprache Sanskrit und bedeutet so viel wie heiliger Mann. Dabei handelt es sich um Wanderasketen, die ihr Leben ganz dem Streben nach Erleuchtung gewidmet haben

und sowohl Haschisch (Charas) als auch Marihuana (Ganja) wie auch Bhang (siehe Kasten) als Meditationsdroge verwenden. Sadhus haben sich dem hinduistischen Gott Shiva verschrieben, der selbst die kontemplationsfördernde Wirkung des Hanfs entdeckt haben soll. Um Shiva zu huldigen, rauchen Sadhus den der Gottheit geweihten heiligen Hanf. In Indien und Nepal spielt eine traditionelle Hanfzubereitung namens Bhang eine große Rolle im Schamanismus, aber auch bei Cannabisgenießern. Bei Bhang handelt es sich um einen zumeist stark berauschenden Trank, der aus Hanfblüten und -blättern, Milch, Honig bzw. Zucker und diversen Gewürzen angemischt wird. Zuweilen werden auch weitere, teils stark berauschende Zutaten beigegeben, zum Beispiel Stechapfel, Brechnuss und Opium sowie Butterschmalz (Ghee) und optional verschiedene Nüsse. Unter dem Namen Bhang Goli werden in Indien Kugeln aus Cannabis-Paste angeboten, aus denen sich Bhang herstellen lässt. Die Sufis verkörpern die mystische Tradition des Islams. Für sie war der Gebrauch von Rauschmitteln ein Vehikel, um zielgerichtet mit Allah in Verbindung zu treten. Im Gegensatz zu den konventionellen Mohammedanern, denen der Genuss von Alkohol untersagt ist, bedienten sich die Sufis unter anderem des Weins als spirituellen Katalysator, aber auch des berauschenden Hanfs. So sagte ein Sufi namens


37 Abdul Guru einst: „Wenn ich Haschisch rauche, ist Allah mein Freund. Nur wenn ich mit Haschisch bete, kommt Allah, sonst nicht. Nur wenn ich rauche, weiß ich, Allah hört meine Gebete, sonst nicht. Nur solange ich rauche, bin ich mit Allah verbunden.“ Die noch recht junge spirituelle RastafariBewegung hat ihren Ursprung auf Jamaika. Rastafari wurde erst in den 1930er Jahren gegründet und versteht sich nicht als organisierte Religion, sondern als dezentralisierte Glaubensgemeinschaft mit christlicher Orientierung. Die Anhänger der Bewegung sind nicht nur für ihre „RastaLocken“ bekannt, sondern auch dafür, dass sie psychoaktiven Hanf als Sakrament verwenden. Andere Rauschdrogen lehnen viele Rastafari dagegen ab. Das heilige Kraut – the herb – hilft den Rastafari dabei, den Geist zu beruhigen und besser denken zu können und fördert ihre psychische und physische Gesundheit. Außerdem verbindet es die Gläubigen besser mit Jah, also mit Gott. Springen wir noch gerade in die Zeit der US-amerikanischen Hippies, der sogenannten Blumenkinder des Summer of Love. Sie waren für ihren Cannabiskonsum wie auch für ihre Vorliebe für potente Psychedelika wie LSD, Meskalin und Psilocybinpilze bekannt. Die 1968 vom ehemaligen Harvard-Professor und späteren psychedelischen Pionier Timothy Leary gegründete „Kirche“ League of Spiritual Discovery nutzte neben LSD und Peyote (psychoaktiver Kaktus, der das Psychedelikum Meskalin enthält) auch Marihuana als Sakrament. Die Blumenkinder haben auch an der Verbreitung des Cannabis als Freizeitdroge teilgehabt, die heute allgegenwärtig ist. Und damit kommen wir zur gegenwärtigen Zeit

und einem Phänomen, das sich in den 70ern etabliert hatte und bis heute Bestand hat.

Moderne Cannabiskultur: Hanf-Code 420 Die Zahl 420 (auch 4:20, 4/20) hat sich von den USA ausgehend als internationaler Code für Cannabiskonsum und Cannabiskultur etabliert. Um die Geschichte dahinter ranken sich zahlreiche Mythen, weil die Geschichtsschreibung der Kulturgeschichte des Hanfs den Ursprung lange nicht aufdecken konnte.

Eine Version klingt allerdings plausibel: Demnach war es eine Clique von Schülern der San Rafael High School im nordkalifornischen Marin County, die sogenannte „Waldos“-Gruppe, die im Herbst des Jahres 1971 auf ein grünes Geheimnis stieß. Ein Mitarbeiter der Küstenwache im nahegelegenen Schutzgebiet Point Reyes National Seashore hatte irgendwo in der Nähe seines Arbeitsplatzes Cannabis angepflanzt, konnte sich aber um die Hanfpflanzen nicht mehr selber kümmern. Mithilfe einer „Schatzkarte“, die der Mann angefertigt hatte und die in den Besitz der Schüler gelangt war, suchten die Waldos also nach dem Cannabis. Die Suchaktionen begannen dabei jeweils um 16.20 Uhr, nach US-amerikanischer Zeitrechnung also um 4.20 Uhr nachmittags, wobei sich die Waldos stets an einer auf dem Schulhof befindlichen Statue des französischen Chemikers und Physikers Louis Pasteur trafen. Dort gönnten sich die Pennäler zunächst einige Joints, um schließlich zur etwa 40 Minuten entfernten Halbinsel Point Reyes an der Pazifikküste zu fahren, wo das Cannabis versteckt gewesen sein soll.

Die Jugendlichen hatten das Codewort 420Luis vereinbart, um sich, ohne Aufsehen zu erregen, zur stets erfolglosen Schatzsuche und später einfach zum Kiffen treffen zu können. So bekamen weder Lehrer noch Eltern Wind davon, was die Gruppe da eigentlich trieb. Irgendwann – die Suche nach dem nebulösen Hanf aus Point Reyes war längst aufgegeben – verkürzte die Gruppe ihr Kennwort für Smoke-ins der Einfachheit halber auf 420. Der persönliche Kontakt eines Waldos zu Bandmitgliedern der Rockgruppe Grateful Dead sorgte außerdem dafür, dass sich der Code der Hanffreunde bald über Marin County hinaus verbreitete.

2012 erzählten die inzwischen deutlich älter gewordenen Waldos der US-amerikanischen Onlinezeitung Huffington Post von ihrer Geschichte, weil sie beweisen wollten, dass es sich wirklich alles so abgespielt hatte. Um zu untermauern, dass der Ursprung des 420-Codes auf ihre Gruppe zurückgeht, machten sich die Männer auf die Suche nach dem fraglichen Mitarbeiter der Küstenwache, der Anfang der 70er das Cannabis angebaut und die entsprechende Schatzkarte angefertigt hatte. Steve Capper, der die Karte auf Umwegen ursprünglich bekommen hatte, konnte nicht mehr bei der Suche helfen, denn er war in den 80ern gestorben. Im Jahr 2014 gelang es den Waldos dann tatsächlich, den Namen des mysteriösen Hanfgärtners von der Küstenwache herauszufinden. Es handelte sich um den 1948 geborenen Gary Newman. Nach intensiver Detektivarbeit schafften es die Waldos weitere zwei Jahre später, sich mit Newman zu verabreden und die ganze Geschichte zu hören. Und die ging so: Gary Newman hatte sich 1967 bei der Küstenwache gemeldet. Während er in Point Reyes stationiert gewesen war, kümmerte er sich um den dortigen historischen Leuchtturm. Das fragliche Cannabis hatte Gary Newman ganz in der Nähe des Leuchtturms angepflanzt und gehegt – auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst. Doch im Herbst 1971 war Newman bei der Pflege seines Hanfes um ein Haar erwischt worden, woraufhin er die „Schatzkarte“ zum Auffinden des Cannabis entworfen und sie seinen beiden Schwagern Bill und Pat McNulty überlassen hatte. Und von denen gelangte sie schließlich zu Steve Capper von den Waldos. Interessanterweise hatte Newman all die Jahre über nicht mitbekommen, dass er bzw. seine Story die Inspiration für den Kiffer-Code 420 gewesen war.


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Background Von Rich Hamilton

COVID-19 CANNABIS Anfang April 2020 gab es weltweit über eine Million bestätigte Fälle von Corona. COVID-19 führt rund um den Globus zu beispiellosen Schließungen und niemand weiß genau, wann die Pandemie ihren Höhepunkt erreichen wird und die Folgen abklingen werden. Die Auswirkungen der Pandemie sind in allen Bereichen von Industrie und Gewerbe zu spüren, bei internationalen Konzernen, lokalen Unternehmen, im Bildungswesen, im Gastgewerbe, auf Reisen, beim Tourismus, bei großen öffentlichen Veranstaltungen - und in der Cannabisindustrie, die keine Ausnahme bildet. Wie verändert diese beispiellose internationale Krise der

Freizeitkonsumenten eher dazu neigen, den Verbrauch zu erhöhen, da sie versuchen, den Lockdown weniger langweilig oder stressig zu gestalten.

öffentlichen Gesundheit das Gesicht der legalen Cannabisindustrie - zum Schlechteren oder in manchen Fällen sogar zum Besseren?

sowohl in Nordamerika als auch in Europa geführt. Berichten aus Spanien und Frankreich zufolge stieg der Preis für Cannabis und Haschisch aufgrund der bloßen Nachfrage auf das Doppelte oder Dreifache des üblichen Preises. Die Regierungen der Niederlande und in Landesteilen wie Quebec haben sich dafür entschieden, die Cannabisshops während des Lockdowns offen zu halten - nicht nur um die Versorgung mit Arzneimittelverschreibungen aufrecht zu erhalten, sondern auch um einen ähnlichen Anstieg der Geschäftigkeit und Preise wie auf dem Schwarzmarkt zu vermeiden.

Die meisten Cannabiskonsumenten haben während des Lockdowns ihren Verbrauch entweder beibehalten oder erhöht. Verbraucherbefragungen, die in den USA, Kanada und im Vereinigten Königreich an erwachsenen Cannabiskonsumenten im Alter zwischen 16 und 65 Jahren durchgeführt wurden, zeigten, dass medizinische Nutzer am ehesten ihr derzeitiges Konsumniveau halten, während

Diese Nachfragesteigerung hat unter den jetzigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu rekordverdächtigen Umsätzen und (nach Berichten) zu Preiserhöhungen auf dem Schwarzmarkt

Legale Cannabis-Dispensaries in den USA und Kanada erleben einen Umsatzboom, nachdem sie als "wichtige Unternehmen" eingestuft wurden und offen bleiben dürfen. Dies wird allein für sich von Seiten der Cannabisindustrie als ein bedeutender Moment des Fortschritts und der Anerkennung angesehen. Die Tatsache, dass CannabisDispensaries neben GenerikaApotheken und Lebensmittelgeschäften als "unentbehrlich" eingestuft werden, zeigt, wie weit sich die allgemeine Wahrnehmung von Cannabis zum Besseren verändert hat. Zweifellos wird dieser neue gehobene Status dazu beitragen, die Kampagnen und Forderungen für eine weitgehendere Legalität zu unterstützen.

US-Bundesstaaten die Umsätze gestiegen sind, leiden andere, in denen der Cannabisverkauf eng mit dem Tourismus verbunden ist. Märkte wie Las Vegas sind besonders hart betroffen.

"Legalisierte" Bundesstaaten wie Kalifornien, Colorado, Illinois, Maryland, Michigan, New Jersey, New Mexico, New York, Ohio, Oregon, Washington, Chicago, Denver sowie San Francisco erleben alle eine Umsatzsteigerung. Um eine Vorstellung vom Ausmaß des Nachfrageanstiegs zu bekommen: Die Verkäufe in Denver lagen am 23. März um 392 % höher gegenüber denen des gleichen Wochentags vor dem "stayhome order".

Einnahmeverluste sind aufgrund von Faktoren wie unterbrochene Lieferketten, Ladenschließungen, eingeschränkte Bewegungsfreiheit und Konjunkturflaute unvermeidlich. Den "Lockdown" kann man jedoch auch als eine Zeitphase der Innovation für Cannabisunternehmen sehen, in der neue Betriebssysteme entwickelt werden, welche die zukünftigen Praktiken verbessern könnten.

Es gibt jedoch nicht für alle gute Nachrichten, denn während in einigen

Von funktionsfähig gebliebenen Unternehmen haben sich allerdings viele angepasst, um die Nachfrage zu befriedigen, indem sie beispielsweise Dienstleistungen wie Essen zum Mitnehmen und Lieferungen anbieten oder mit telemedizinischen Anwendungen aushelfen, um Interaktionen zwischen Personen zu minimieren. Sogar der Cannabis-Riese "Leafly" mischt kräftig mit und hat einen CannabisLieferdienst für Arizona, Florida, Maryland, Michigan, Nevada, New York und Oregon ins Leben gerufen.

Lieferdienste sind dafür ein perfektes Beispiel. Wenn nun die Dispensaries zur Zeit ihre eigenen Lieferdienste betreiben müssen, kann es sein, dass


39 Bundesstaaten zu sehen, die bereits von Steuereinnahmen aus dem legalen Cannabismarkt profitieren. Beispielsweise meldeten Colorado und Washington für das Jahr 2019 Cannabis-

dieses Geschäftsmodell zur "Norm" wird - in der Art und Weise, wie Lebensmittelzustelldienste, etwa Deliveroo, heute existieren. Dies würde auch im Leben nach dem Lockdown gut funktionieren und käme denjenigen zugute, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind oder in abgelegeneren Gebieten mit wenig oder keinem Zugang zu Verkehrsmitteln leben. Die Lieferkette ist ein weiterer Bereich, der sich in diesen unsicheren Zeiten, wenn es gilt, irgendwie weiterzumachen, als Problemfeld erweist. Medizinische Ressourcen, einschließlich der Zeit und Aufmerksamkeit des medizinischen Personals, sind knapp und werden auf die Bekämpfung des Virus konzentriert. Von Importen abhängige Regionen sehen sich ebenfalls Herausforderungen gegenüber, da die Grenz- und Einfuhrkontrollen verschärft werden und das mit der Logistik befasste Personal nicht mehr verfügbar ist. Die Regulierungsbehörden müssen sich anpassen, um sicherzustellen, dass Versorgungswege offen bleiben und Lieferanten die Nachfrage decken können. In Pennsylvania zum Beispiel können Patienten nun online Rezepte erhalten, die statt 30 Tage 90 Tage lang gültig sind. Auch im Vereinigten Königreich hat eine im Land ansässige medizinische Cannabisorganisation mit dem Innenministerium Notfallmaßnahmen vereinbart, um erstmalig sublinguale Cannabismedikamente einzuführen. COVID-19 führt zweifellos zu Lieferengpässen, die durch die komplizierten Abläufe bei der Beschaffung von Rezepten, Ausgabe von Cannabis durch die Dispensaries und durch Händler, die Cannabis liefern, bedingt sind. In Spanien haben etwa 200.000 Patienten, die normalerweise Medikamente von halblegalen Cannabisclubs beziehen, keinen Zugriff zu Vorräten. Diese Krise des Gesundheitswesens hat überaus deutlich gemacht, dass das derzeitige System der Versorgung mit medizinischem Cannabis in den meisten Regionen zu kompliziert, unzureichend, anfällig für Erschütterungen wie die aktuelle Pandemie ist und durch umfassende medizinische Zugangsregelungen ersetzt werden muss, um die Deckung der Nachfrage seitens der Patienten sicherzustellen. COVID-19 hat die Weltwirtschaft in die Knie gezwungen und Analysten des IWF und der UNO sagen voraus, eine globale Rezession sei so gut wie unvermeidlich. Was können wir in einer solch unsicheren Lage erwarten, wie

wird die Zukunft der Cannabisindustrie aussehen? Um dies zu beantworten, hilft es, einen Blick auf die Finanzkrise von 2008 zu werfen, die nicht nur die globale Wirtschaftslandschaft umgewandelt, sondern auch das Verbraucherverhalten bis zur Unkenntlichkeit verändert hat. Es kam zu einer Verlagerung weg von professionellen Dienstleistungen, da die Verbraucher sich eine "Do-it-yourself"-Einstellung aneigneten, indem sie beispielsweise Mitgliedschaften in Fitnessstudios und Besuche von Friseursalons zugunsten Heimtrainingsgeräten und Haarfärbemitteln zur häuslichen Selbstanwendung aufgaben. In ähnlicher Weise rückten die Verbraucher ab von Premium-Handelsmarken und kauften eher bei Discountern. Dies könnte sich innerhalb der Cannabisindustrie wiederholen, wenn sich die Konsumenten von den Luxusmarken weg zu billigeren Alternativen bewegen, insbesondere weil Großeinkäufe aufgrund der andauernden sozialen Distanzierungsmaßnahmen und Selbstisolierung weiterhin populär sind. Eine schwere Rezession nach der COVID 19-Krise bedeutet einen internationalen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten verbunden mit einem massenhaften Verlust von Arbeitsplätzen. Die Reaktion der Regierungen der USA, Australiens und Großbritanniens besteht im Auflegen riesiger wirtschaftlicher Hilfspakete für die breitere Bevölkerung, was großartig ist, in Zukunft aber sehr wahrscheinlich auf uns zurückfallen und uns peinigen wird in Form von höheren Steuern. Die mögliche Legalisierung von Cannabis bietet diesen Regierungen jetzt mehr denn je die Chance, einen Teil der Ausgaben, die ihnen durch COVID 19 aufgezwungen werden, zurückzuholen, ohne zu unpopulären Erhöhungen von obligatorischen Steuern wie der Einkommenssteuer und Gemeindesteuer greifen zu müssen. Der Beweis dafür ist in den Ländern und

Umsatzssteuerbeträge in Höhe von 303 Mio. USD bzw. 400 Mio. USD. In Anbetracht dieser Zahlen und der Schätzung, dass eine "legale" Cannabisindustrie im Vereinigten Königreich bis zum Jahr 2024 einen Wert von bis zu 3 Milliarden Pfund haben könnte, scheint es, dass eine im "Schnellverfahren" durchgeführte Legalisierung und die damit verbundenen Steuereinnahmen vielen Regierungen in der entwickelten Welt als eine attraktive Option erscheint. Dies wäre tatsächlich ein realisierbarer Schritt - man bedenke nur, was wir bereits mitangesehen haben, wie Regierungen, Gesundheitssysteme und der globale Handel ihre Praktiken grundlegend ändern und sich angesichts von COVID-19 schnell anpassen müssen. Pionierregionen der Cannabislegalisierung - in Kanada und mehrere US-Bundesstaaten haben bereits die Grundlagen für ein verantwortungsvolles System der Cannabisregulierung geschaffen und wissen, was in Bezug auf Lizenzsysteme, Überwachung und Einhaltung der Regelungen, Standardisierung und Handelslogistik funktioniert und was nicht. All dies könnte als Blaupause dienen und schnell von anderen Regionen übernommen werden. Die hohe Zahl von Todesfällen in Gefängnissen auf der ganzen Welt im Zusammenhang mit COVID-19 hat die Diskussion über die Kriminalisierung von Cannabis wiederaufleben lassen. Für Gefängnisinsassen, welche aufgrund

von Cannabis-Anklagepunkten verurteilt wurden und möglicherweise Vorerkrankungen haben, könnte es in Wirklichkeit aufgrund der Verbreitung des Virus im Gefängnissystem das "Todesurteil" bedeuten. Die Cannabisprohibition kriminalisiert Millionen einfache Leute. So wurden beispielsweise 2018 in den USA mehr als 609.000 Personen allein wegen "Drogenbesitzes" verhaftet, während in der EU 2017 mehr als 840.000 Fälle dieses Straftatbestandes verzeichnet wurden. Die Argumente für die Aufhebung dieser Verurteilungen werden durch den Widerspruch bestärkt, der darin besteht, dass Cannabis-Dispensaries von den Regierungen allgemein als "wesentliche Dienstleistungen" zugelassen sind, die während der Pandemie offen bleiben müssen. Dieselben Regierungen halten jedoch Menschen wegen "krimineller Aktivitäten" im Zusammenhang mit Cannabis eingesperrt, was ihnen am Ende das Leben kosten könnte! Neben dem Gesichtspunkt der menschlichen Ungerechtigkeit spielen die Finanzen eine Rolle! Allein in den USA werden jedes Jahr 7,7 Milliarden Dollar an Steuergeldern für die Durchsetzung veralteter Drogengesetze verschwendet. Vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Abschwungs und der enormen Staatsausgaben infolge COVID-19 würde eine Verringerung dieser Belastung des Justizsystems mehr Mittel freisetzen, um die Gelder zurückzuzahlen, mit denen ganze Staaten aus finanziellen Notlagen gerettet werden müssen. Obwohl wir nun hoffentlich den Höhepunkt dieser schrecklichen Viruspandemie erleben, werden die Nachwirkungen noch lange Zeit spürbar sein; die Welt, an die wir gewöhnt waren, und die Art und Weise, wie wir unser Leben führten, werden sich erheblich verändern. In mancherlei Hinsicht zum Schlechteren, aber hoffentlich in anderen Dingen zum Besseren!

ANTWORTEN ZUM QUIZ AUF SEITE 18

1. A 2. D 3. B 4. C 5. A 6. A 7. C 8. D 9. C 10. D

11. A 12. B 13. A 14. B 15. C 16. B 17. C 18. A 19. D 20. B


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Cannabisanbau mit Jorge Cervantes Von Jorge Cervantes – jorge@marijuanagrowing.com

Die ökonomische Bedeutung von Cannabis

Cedar Gray, Besitzer von Siskiyou Sungrown Farms in Süd-Oregon, inspiziert einen CBD-reichen Blütenstand. Für ihn ist alles Geschäft, für das er auch einen Insektenkundler beschäftigt

Wenn Sie im Cannabis-Business tätig sind, dann erzielen Sie in den nächsten Jahren so viele Einnahmen wie nur möglich. Die Legalisierung hat die Schleusen für alle geöffnet. Früher waren es nur wenige von uns, aktive Personen mit viel Eigeninitiative, die an Cannabis, Abenteuer und eine tolle Zeit glaubten. Um in der Cannabisbranche zu arbeiten, musste man an sich selbst glauben und hart im Nehmen sein. OK, es gab auch Träumer, gesellschaftliche Außenseiter und wirkliche Kriminelle. Unter welche Kategorie waren Sie einzuordnen? Ich war eine Mischung aus Traumtänzer und Außenseiter. Wie mich mag die Gesellschaft vielleicht auch Sie als einen Kriminellen diffamiert haben. Heute gelten wir als Visionäre, die in die Zukunft sehen konnten! In der jetzigen Zeit hat die Cannabisindustrie an Legitimität gewonnen. Eine völlig neuer Typus von Pflanzenexperten, darunter Ärzte, Krankenschwestern, universitär ausgebildete Botaniker, Farmer, Wissenschaftler und Geschäftsleute, hat sich bei uns eingereiht. Diese Jungs sind seriöse Profis und die meisten von ihnen sind finanziell gut ausgestattet. Es ist nicht so wie in früheren Zeiten, als man einen großen Plantage einrichtete oder eine Ladung Dope beförderte. Der CannabisRausch brachte auch die neuen Typen des

oportunistischen "Sesselexperten", schnell reich werdenden Betrügers und gewöhnlichen Gauners hervor. Viele von ihnen tragen Anzüge und Krawatten. Vorsicht! Es folgt eine Geschichte des Cannabis aus wirtschaftlicher Sicht (in Kurzform). Beachtenswert ist, wie die Legalisierung eine "schöne neue Welt" voller andersartiger Unternehmer hervorbrachte. Der Farmer steht auf der untersten Sprosse der Leiter und trägt die Kosten. Industriehanf wurde im Umland aller großen Seehäfen der Welt angebaut. Die Fasern wurden zur Herstellung von Segeltuch, Hanfseilen und anderen Produkten verarbeitet. Dies ist einer der Hauptgründe für die weltweite Verbreitung von Cannabispflanzen. Bevor Baumwolle populär wurde, man Nylon und andere synthetische Fasern erfand, war Industriehanf die Hauptquelle für Seile, Leinwand, Papier usw. Doch 1933 wollte der Verleger William Randolf Hurst, dass Hanf verboten wird, was seinen eigenen wirtschaftlichen Interessen zugute käme. Man sehe sich den Film "Reefer Madness" von 1936 auf YouTube an, ebenfalls ein Produkt der von Hurst unterstützten Propagandamaschine der US-Regierung. Dann war Hanf nach der US-Regierung

plötzlich keine Droge mehr, die von degenerierten Menschen konsumiert wird. Sie verlangten von den Farmern, Industriehanf anzubauen, um den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen. Der auf YouTube verfügbare Film "Hemp for Victory" von 1942 forderte patriotische Farmer auf, Hanf zu pflanzen, um zum Sieg beizutragen. Mit der Blütezeit des Hanfs war es nach dem Krieg vorbei, als die US-Regierung die Cannabisprohibition wieder einführte. Die Politiker fanden es lohnender, Cannabis als Mittel zur Diffamierung mexikanischer Arbeiter, Schwarzer, Musiker und Anderer einzusetzen, die sie als Problemverursacher betrachteten. Cannabis war nicht mehr die Hanfpflanze, sondern verwandelte sich in eine asoziale Droge. Ein neues Wort, "Marihuana", das mexikanische Slangwort für Cannabis, wurde übernommen. Die Droge Cannabis, Marihuana, gewann in den 1960er Jahren wieder an Popularität, als sie von Veränderungen anstrebenden Personen begeistert aufgenommen wurde. Marihuana wurde rasch zu einem internationalen Symbol der Rebellion. Mit zunehmendem Marihuanakonsum wuchs auch der Markt. Mitte der 1970er Jahre setzte bei den Preisen für weibliche Cannabisblüten ein Aufwärtstrend ein, der bis heute anhält. Es entstand eine große Schattenwirtschaft, die ein breites Spektrum von Anbauern und Händlern anzog. Begriffe wie "Sinsemilla-airs" und "Green Gold" wurden geprägt und wiesen auf die erlangten Vermögen hin. Der illegale Markt wurde sehr lukrativ, und er wurde durch ein mit unbegrenzten Mitteln ausgestattetes drakonisches politisches, gerichtliches, Strafverfolgungs- und Gefängnissystem bekämpft. Zahlreiche Anti-CannabisGesetzen traten in den USA und international in Kraft, um das Verbot umzusetzen. Wissenschaftliche Erkenntnisse und die Vielzahl von "MarihuanaDrogenabhängigen", die etwa 10 Prozent der Gesellschaft auf allen sozioökonomischen Ebenen ausmachten – das war zu viel für den politisch gesteuerten drakonischen Vollstreckungsapparat. Die Politiker entschieden, dass es vorteilhafter sei, Cannabis zu legalisieren als dass Marihuana illegal bleibt. Leider glauben einige Neinsager immer noch an das schwachsinnige Gerede, Cannabis sei schädlich für die Jugend. Wer den Nutzen von Cannabis leugnet, verfolgt gewöhnlich Absichten, die mit politische Zielen und natürlich Geld verbunden sind. Ironischerweise haben die Eigenschaften von Cannabis einen ganz neuen Zweig der Medizin hervorgebracht, der in hohem Maße Kindern hilft.

Medizinisches Cannabis

Die modernen Entdeckungen in der Medizin begannen im 19. Jahrhundert. Springen wir weiter ins Jahr 1963, der Isolierung des CBD - und 1964, THC - durch Dr. Mechoulam. Cannabinoidrezeptoren wurden 1990

(CB1) und 1993 (CB2) geklont, was belegt, dass Säugetiere (Menschen) sich zusammen mit Cannabis entwickelten. Diese Entdeckungen zusammengenommen enthüllten das Endocannabinoidsystem und lieferten den wissenschaftlichen Beweis, dass es einen völlig neuen Zweig der Medizin geben könnte. 1996 verabschiedete Kalifornien die "Proposition 215" (Gesetzesvorlage mit anschließendem Volksentscheid), die medizinisches Cannabis erlaubte. Zwölf Jahre später gab es in Kalifornien mehr als 200.000 medizinische Patienten. 2010 wurde Sativex, das erste von der Regierung zugelassene pflanzliche Cannabisprodukt, für den Verkauf freigegeben. Der Hersteller GW Pharmaceuticals, ein börsennotiertes Unternehmen, ist der erste multinationale Konzern, der die Cannabis-Arena betrat.

Anbau von medizinischem Cannabis 2018 wurde in den USA der Hemp Farming Act verabschiedet, welcher

Dies ist eines der Gewächshäuser, die von Jimmy Sadeji, Original Breeders League, betrieben werden. Er hat viele CannabisZüchter organisiert, um Sorten für heute und morgen zu entwickeln

alle Schleusen für den Anbau von CBDreichem Cannabis öffnete. Im darauf folgenden Jahr wurde Lageberichten zufolge auf mehr als 20.000 Hektar angebaut. Doch dies macht nur äußerlich einen blendenden Eindruck. Die Realität sieht ganz anders aus, wenn wir uns die Menge des geernteten Cannabis und die Profiteure ansehen. Zum Beispiel ernteten die Bauern in Arkansas, einem landwirtschaftlich geprägten US-Bundesstaat, weniger als die Hälfte des CBD-reichen Cannabis, das angepflanzt worden war, und 94% von ihnen verloren Geld!


41 für seine qualitativ hochwertigen Cannabisblüten erreicht hat. Forscht man nur etwas nach, ist zu erfahren, dass sein börsennotiertes Unternehmen, Hemp, Inc., im Jahr 8.302.992 Dollar Verlust machte.

Steve Rogers, Sing Pig Farm, ein professioneller Bio-Farmer, beschloss einen Versuchsanbau durchzuführen und im ersten Jahr nur 0,5 Hektar zu bewirtschaften. Jahrelange Erfahrung in der Landwirtschaft haben Rogers gelehrt, beim Eintritt in einen neuen Markt vorsichtig zu sein

Die Dynamik beim Anbau von 10 Hektar Cannabis ist eine ganz andere als bei der Kultivierung in einem 100 m2 großen, mit Cannabispflanzen vollgepackten Gewächshaus. In den USA lag der Durchschnittspreis eines CBD-Stecklings 2019 bei 4 Dollar, und Saatgut mit einer Keimungsrate von 85 Prozent kostete etwa 4.400 Dollar pro kg. Die Kosten für die Anpflanzung von feminisiertem Saatgut auf einem Hektar betragen 6.500 Dollar, wenn man eine 100-prozentige Keimungsrate annimmt. Das Pflanzen von 4.250 Stecklingen pro Hektar kostet 17.000 Dollar. Die Kosten für das Bepflanzen von 10 Hektar mit Stecklingen betragen also 170.000 Dollar, mit Samen 65.000 Dollar. Dies erlaubt keine schlechte Keimung und abgestorbene Pflanzen, die nachgepflanzt werden müssten. Nach Beantragung und Erhalt von Genehmigungen - ein kostspieliges Verfahren - muss Ackerland gepachtet oder gekauft werden. Das Feld ist zu bewässern und zu düngen, Unkraut zu jäten. Rechnet man das Ernten, die

Trocknung und Verarbeitung der geernteten Cannabispflanzen hinzu, belaufen sich die Ausgaben auf 75.000 Dollar pro Hektar, 750.000 Dollar für 10 Hektar. Und dabei haben wir schlechtes Wetter, Krankheits- und Schädlingsprobleme oder unvorhersehbare Geschehnisse - also wie eine weltweite Pandemie, Covid-19 - gar nicht berücksichtigt!

Beispiel: In einem Artikel des Medical Marijuana Daily wird ein US-amerikanischer Anbauer, Bruce Perlowin, vorgestellt, der die "bahnbrechende Wegmarke von 1.000.000 Dollar in wenigen Tagen"

Einige börsennotierte Unternehmen bieten Aktien an, die sich, wenn man vom Glück begünstigt wird, als ein gutes Geschäft erweisen können, aber alle diese Unternehmen der Cannabisindustrie bergen (große) Risiken. Sie bringen in ihren Informationsmaterialien immer wieder Behauptungen wie: "Der Cannabismarkt wird bis 2027 den Wert von 70.000.000.000 Dollar überschreiten". Bitte machen Sie Ihre Hausaufgaben! Und denken Sie darüber nach, welche Rolle Sie in der schönen neuen Welt des Cannabis einnehmen wollen. Sind Sie ein seriöser Forscher und Unternehmer, der im früheren Leben ein Außenseiter, ein Träumer oder ein Ganove war?

Im Juni 2019 wurde Biomasse mit 10 Prozent CBD (als ganze Pflanzen) verkauft - für 100,50 Dollar pro kg CBD. Bis Oktober fiel der Preis um 50% auf 50,80 Dollar pro kg! Im gleichen Zeitraum wurden Cannabisblüten für 872 Dollar das Kilo verkauft und fiel bis Oktober um 35% auf 566,80 Dollar pro kg. Dieselben Summen und Prozentzahlen lassen sich auf THC-reiches Cannabis übertragen. Diese Welle der Legalisierung und Produktion von Cannabis kommt gerade erst in Europa an. Viele US-Firmen versuchen derzeit, in den europäischen Markt hineinzukommen. Dabei gibt es für sie im eigenen Land mehr als genug leichtgläubige Trottel.

Farmer und Pädagoge Tom Lauereman hält sein Buch US Federal Cannabis Workplace Health and Safety Standards. Farmer Tom hat buchstäblich "das Buch" geschrieben über den legalen Anbau von Cannabis in den USA

Ryan Doran und Dave Feichko von Thailand Organic Cannabis sind zwei wegweisende Cannabisanbau-Unternehmer aus Kalifornien, die in die Tropen expandierten, wo es am Know-how fehlt, doch die Produktionskosten niedrig sind

Der THC-Farmer Craig Johnson, Eigentümer von Alpenglow Farms, hält in einem seiner Gewächshäuser in Southern Humboldt County (Kalifornien) seine Kosten niedrig und die Gewinnspannen hoch

Jorge Cervantes ist Autor der Cannabis Encyclopedia (596 Seiten, mehr als 2000 Farbbilder, großes A4-Format) und von Marijuana Horticulture (alias The Bible). Beide Bücher sind weltweit bei allen Amazon-Händlern erhältlich. Die Cannabis Encyclopedia enthält ein ausgezeichnetes Kapitel über Wasser. Kontaktieren Sie Jorge auf www.marijuanagrowing.com


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Cannabis auf Reisen Text: Robert B.

Reisen im Schengenraum Wenn Patienten ihre Medizin dabei haben Viele Menschen sind auf Medikamente angewiesen, seit dem Cannabis-Medizin-Gesetz handelt es sich in Deutschland immer häufiger um Medizinalhanf. Was aber, wenn eine Reise in andere Länder ansteht, in denen Cannabis oder THC als Wirkstoff möglicherweise unter Strafe stehen? Diese Frage stellt sich ganz unabhängig vom Medizinalhanf, da viele Medikamente oder Substanzen in einigen Ländern legal sind, in anderen nur unter Einhaltung einiger Formalitäten wie einem BtMRezept und in den nächsten generell unter Strafe stehen. Das Reisen und der internationale Handel sollten in Europa vereinfacht werden, weswegen 1985 in Schengen das sogenannte Schengenabkommen verabschiedet wurde. Fast alle Länder der EU und einige weitere sind bislang beigetreten. Die Außengrenzen werden noch wie gewohnt kontrolliert, doch aneinander angrenzende Schengenländer kontrollieren Grenzübergänge nur noch stichprobenweise. Das soll den Binnenmarkt der EU und weiterer Länder stärken. Doch jedes Land hatte und hat seine eigenen Gesetze, weswegen sich Touristen, Geschäftsreisende oder auch Händler möglicherweise unwissend strafbar machen. Patienten,

die ihre Medikamente dabei haben, erhalten die Möglichkeiten, sich eine „Bescheinigung für das Mitführen von Betäubungsmitteln im Rahmen einer ärztlichen Behandlung“ ausstellen zu lassen. Dieses wird Bürgern im Schengenraum im Artikel 75 des Schengener Durchführungsabkommens zugesichert. Selbst wenn ein Medikament in Deutschland nicht als BtM gilt, kann es in anderen Ländern verboten sein. Patienten sollten sich deswegen vor Reiseantritt erkundigen. Wenn sie diese Bescheinigung benötigen, müssen sie für jedes aufgeführte Medikament ein Dokument beim Arzt ausfüllen lassen. Diese Dokumente sind anschließend vom Patienten zum

Medizinischer Konsum im Schengenraum okay

zuständigen Amt zwecks Genehmigung einzusenden. Wer eine Reise plant und alles online versendet, sollte wenigstens zwei Wochen, besser zwei Monate Vorlauf planen. Jede Bescheinigung für das Mitführen von Betäubungsmitteln kann maximal für 30 Tage ausgestellt werden. Die Medikamente und die Einnahmemenge

werden aufgeführt. Es dürfen nur so viel Medikamente mitgeführt werden, wie in dieser Zeit verbraucht werden. Wer nur einige Tage reisen möchte, kann 30 Tage angeben, es kann einem immer etwas dazwischen kommen. Genügen diese 30 Tage nicht, dann müsste der Patient weitere Dokumente beantragen und dafür erst wieder heimreisen. Er kann direkt mehrere Bescheinigungen beantragen, die nahtlos aneinander anknüpfen, um längere Zeit in anderen Schengenländern zu bleiben. Substitution ist ebenfalls eine Behandlungsform, doch hier gelten Sonderregelungen. Substituierte dürfen maximal 30 Tage im Jahr reisen und damit insgesamt für diese maximal 30 Tage ihr Substitutionsmittel mitführen. Außerdem sind ein paar weitere Dokumente auszufüllen, und es muss in der Botschaft des Reiselandes angefragt werden, ob die Substitutionsmittel geduldet werden.

Ein bisschen Sitzen im Urlaubsland?

So ähnlich läuft die Prozedur außerhalb des Schengenraums, da die Länder ihre individuellen Regelungen treffen. Mit incb.org kann das International Narcotics Control Board aufgerufen werden. Wer sich eingelesen hat, soll anschließend den vorgeschlagenen bürokratischen Weg gehen. Es werden ebenfalls Dokumente vom Arzt ausgefüllt. Anschließend wird bei der Botschaft des Landes angefragt, ob die vorgelegten Dokumente genügen oder man sich möglicherweise strafbar machen würde. Für Kleinstmengen Cannabis oder auch Alkohol als


46 Anzeige index Lösungsmittel für andere Wirkstoffe wären in einigen muslimischen Ländern jahrelange Haftstrafen nicht auszuschließen. Wer bereits mit seinen Medikamenten rechtssicher in verschiedene Länder reisen wollte, wird bestätigen, dass es im Schengenraum mit dem Schengendokument nur ein kleiner bürokratischer Akt ist. Damit es nicht

ganz spontan seine Reise antreten, wenn es soweit ist. In vielen muslimischen Ländern gibt es außerdem strenge Regeln für Alkohol, in Touristenregionen werden häufig großzügige Ausnahmen gemacht. Es kann aber auch sein, dass gewisse Sitten oder auch Ausgangssperren zu beachten sind oder in keinem Fall Sperrzonen betreten werden dürfen.

Bescheinigung für das Mitführen von BtM

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Gültigkeit der Erlaubnis maximal 30 Tage

doch zu bösen Überraschungen kommt, sollte der mitwirkende Arzt die Dokumente in der Landessprache oder wenigstens in Englisch ausstellen. Viele wissen noch nicht genau, ob oder wann sie reisen. Es kann ein Verwandter in den letzten Zügen liegen oder ein ähnlich unplanbares Ereignis bevorstehen. Sicher ist jedoch, dass es keine 14 Tage Vorlauf für die bürokratischen Abläufe gibt. Auch dann ist das Schengendokument für BtM-Arznei die perfekte Lösung: Der Patient lässt sich mehrere Dokumente auf Verdacht ausstellen und muss diese nicht beanspruchen. Er kann

Ein anderes Problem lautet, dass Touristen oder Reisende in vielen Ländern oder Gegenden zum illegalen Nebeneinkommen werden. Teils nötigen einem Einheimische Drogen auf oder schieben diese unter, damit die Polizei einem diese zusammen mit einem Bestechungsgeld wieder abnimmt. Kleinere Betrugsmaschen oder Handtaschenraub sind ebenfalls noch „harmlos“, teils wird mit Kidnapping Lösegeld gefordert. Es lohnt also immer, sich vor einer Reise über das Reiseland zu informieren, um Gefahrensituationen aus dem Weg zu gehen.

Ein Wort des Herausgebers: Soft Secrets ist ein im Abstand von zwei Monaten erscheinendes kostenloses Magazin, das in den Niederlanden (dort als "Highlife"), Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien, Polen, der Tschechischen Republik und Chile erscheint. Weltweit erleben wir derzeit einen Prozess der relativen Liberalisierung hinsichtlich des Cannabiskonsums, sei es für medizinische oder Freizeitzwecke. Mehrere Länder haben Cannabis legalisiert, um weiche und harte Drogen voneinander zu trennen, wie es sich in Holland bewährt hat. Andere Länder haben die Verwendung von medizinischem Cannabis legalisiert, einschließlich des Rechts, Cannabispflanzen für den eigenen Gebrauch anzubauen.

Der Herausgeber möchte die Aufmerksamkeit verstärkt auf den Prozess der Normalisierung des Cannabiskonsums lenken. Hierbei wird vorausgesetzt, dass er nicht unbedingt mit allem einverstanden ist, was in Artikeln und Anzeigen erscheint. Der Verlag distanziert sich somit ausdrücklich von veröffentlichten Aussagen oder Darstellungen, die den Eindruck erwecken könnten, dass der Konsum oder die Produktion von Cannabis befürwortet wird. Es ist untersagt, ohne das vorherige Einverständnis des Herausgebers oder anderer Inhaber von Urheberrechten irgendetwas - gleich welchen Formats von diesem Magazin zu kopieren oder zu reproduzieren. Der Verlag ist nicht verantwortlich für den Inhalt von Anzeigen und/oder für Auffassungen, die darin zum Ausdruck kommen, auch übernimmt er keine Verantwortung für unaufgeforderte Einsendungen. Der Herausgeber ist bestrebt, alle Rechteinhaber von Fotos und/oder Abbildungen zu erreichen. Wer meint, noch Anspruch auf diese Rechte zu haben, kann sich an den Verlag wenden.

Die nächste Ausgabe erscheint am

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