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LEGALISIERT DEUTSCHLAND CANNABIS? NEUE AMPELKOALITION
WILL HANFREPRESSION ABSAGE ERTEILEN Es ist endlich soweit: In Deutschland wird Cannabis legalisiert. Das ist eines der Versprechen, die nach der Bundestagswahl von der neuen Regierung gegeben worden sind. Diese wird aus einer Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP bestehen. Neuer Bundeskanzler ist Olaf Scholz von der SPD. Zur Freigabe des Hanfes hatte die Ampel in ihrem Koalitionsvertrag, der am 18. November 2021 vorgestellt wurde, Folgendes vermerkt: „Wir führen die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften ein (…) Wir messen Regelungen immer wieder an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und richten daran Maßnahmen zum Gesundheitsschutz aus“. Mit der Maßnahme werde „die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet“, heißt es in dem Ergebnispapier. Dies ist nicht nur für Legalisierungsaktivisten eine der erfreulichsten Nachrichten der politischen Landschaft Deutschlands. Dabei wird von der Regierung angestrebt, zunächst eine vierjährige Testphase zu durchlaufen, mit deren Erkenntnissen dann die Wirksamkeit der Gesetzesänderung bezüglich der Cannabislegalisierung analysiert werden soll.
Bis es soweit ist, können aber noch viele Monate vergehen. Zurzeit habe der Kampf gegen die Corona-Pandemie die oberste Priorität, daher sei bislang kein Zeitplan für die Umsetzung eines CannabisLegalisierungsgesetzes aufgestellt worden, zitiere die Berliner Zeitung den FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann am 29. Dezember 2021. Geht es nach der FDP, so soll das legalisierte Cannabis hauptsächlich über Apotheken vertrieben werden. Das erscheint eigenartig, werden doch andere Genussmittel wie etwa Zigaretten und Alkohol selbstverständlich nicht über die pharmazeutischen Fachgeschäfte abgegeben. Auch sei eine Preiskontrolle durch den Staat nicht vorgesehen. Wie zu erwarten stand, findet die Idee einer entsprechenden Änderung des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) außerdem nicht nur Anhänger. So ist vornehmlich vonseiten einiger Mitglieder des Bundesrats Widerstand zu erwarten. Der muss die Anpassung des Gesetzes, bevor es in Kraft treten kann, nämlich zunächst abnicken. Insbesondere von den konservativen Parteien, allen voran der Union, gehen die mittlerweile schon traditionellen Unkenrufe gegen eine Veränderung der Cannabispolitik aus. So attestiert Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl von der CDU der neuen Regierung mit dem Vorhaben, den „falschen Weg“ einzuschlagen. Seiner
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Ansicht nach werde eine Legalisierung des Hanfes keine sonderlichen Entlastungen für Polizei und Justiz mit sich bringen, da nach wie vor ein Kinder- und Jugendschutz sichergestellt werden müsse. Dass dieser mit dem über Jahrzehnte praktizierten politischen Verbot zur Gänze konterkariert wird, scheint den Rädelsführern von CDU und CSU nicht wirklich einzuleuchten. Apropos Jugend- und Konsumentenschutz: Ein weiterer drogenpolitischer Plan, den die Ampelkoalition realisieren will, besteht darin, entsprechende Drug-CheckingMaßnahmen in Deutschland zu etablieren. Mit Drug Checking, u.a. auch Pill Testing genannt, können psychotrope Substanzen auf ihren Wirkstoffgehalt bzw. auch auf schädliche Streck- und Verschnittstoffe getestet werden, was somit einen echten Verbraucherschutz ermöglicht. Dies betrifft dann nicht nur Cannabisprodukte, sondern auch Substanzen, die nach wie vor der Verbotspolitik anheimfallen. Die neue Regierung will sich darüber hinaus strenger für Werbeverbote für Tabakprodukte, alkoholische Getränke und Cannabis einsetzen, um vor allem jüngere Personen nicht zum Konsum von berauschenden Stoffen zu verleiten. Quelle: aerzteblatt.de; spiegel.de; berliner-zeitung.de Markus Berger
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GRÜNES LICHT FÜR NUTZHANF?
„NUTZHANF-BOOM“ STEHT BEVOR
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SWEET CHERRY PIE UND BRUCE BANNER AUTO
IDEALE SYMBIOSE IM GEHEIMDEPOT
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INTERVIEW: DR. ETHAN RUSSO
NEUROLOGE, PSYCHOPHARMAKOLOGIEFORSCHER, GRÜNDER UND CEO
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TANGERINE DREAM
EINE WAHRHAFT TRAUMHAFTE FRUCHTSORTE
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FÜNF TOP-TIPPS FÜR DEN INDOOR-ANBAU IM WINTER
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NACHRICHTEN Text: Markus Berger
LANDWIRTE WARTEN AUF HANFANBAU Weil in Deutschland Cannabis legalisiert wird (siehe Titelstory auf Seite 1), sind auch Landwirte daran interessiert, vermehrt Faserhanf auf ihren Feldern gedeihen zu lassen. „Viele Bäuerinnen und Bauern stehen in den Startlöchern, um Hanf anzubauen“, sagte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir gegenüber der „Bild am Sonntag“. Nach der entsprechenden Gesetzesänderung, die die Freigabe der Nutz- und Medizinalpflanze umfasst, könne auch der Hanf wieder auf deutschen Äckern angebaut werden. „Die CDU kann es uns ja nun nicht mehr verbieten“, bemerkte Özdemir lakonisch mit Blick auf die vergangenen Legislaturperioden, die von den konservativen Unionsparteien dominiert waren. Auch wenn Özdemir der Ansicht ist, dass sich „niemand die Birne wegkiffen“ solle, so findet er doch klare Worte dafür, dass „der Irrsinn des Cannabis-Verbots“ an dieser Stelle „endlich endet“, wie die FAZ am 26. Dezember 2021 berichtete. Quelle: www.faz.net
TROTZ LEGALISIERUNGSBESTREBEN: POLIZEI RÄUMT HANFLADEN AUS Während die neue deutsche Regierung plant, Cannabis in dieser Legislaturperiode zu legalisieren, wütet die Polizei mancherorts nach wie vor auf „bewährte“ Art und Weise in Geschäften, die harmlose Faserhanfprodukte anbieten. So fielen Ermittler der Kriminalpolizei Chemnitz am 9. Dezember in einer Filiale des Ladens „Hanf – der etwas andere Bioladen“ im Chemnitzer Neefepark ein und konfiszierten nicht psychoaktive CannabidiolProdukte und Hanftees. Der Vorwurf: Handel mit illegalen Betäubungsmitteln. Inhaber und Geschäftsführer Wenzel Cerveny „wirft den Ermittlungsbeamten vor, rechtswidrig Produkte ohne Rauschwirkung beschlagnahmt zu haben. Er beruft sich darauf, dass seine Produkte aus EU-zertifiziertem Anbau stammen und den erlaubten Grenzwert des Wirkstoffs Tetrahydrocannabinol (THC) einhalten“, wie in einer entsprechenden Pressmitteilung verlautbart wurde. Cerveny, der auch Gründer und Vorstand des Cannabis Verbands Bayern (CVB) ist, empört sich zurecht über die Praxis der Polizei und bemerkt, dass es nicht sein könne, „dass die sächsischen Ermittler den politischen Willen der Bundesregierung ignorieren. In Berlin wird rauscherzeugendes Genuss-Cannabis legalisiert, in Chemnitz ist der nicht rauschwirksame Hanf-Teil CBD verboten“. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Leipzig hatte dabei schon im März 2021 im Rahmen eines Urteils das Betäubungsmittelgesetz neu interpretiert. Demnach dürfen Hanftee und ähnliche Produkte grundsätzlich zu Konsumzwecken an Kunden abgegeben werden,
CANNABIS NEWS DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND SCHWEIZ wenn bei den fraglichen Erzeugnissen „eine Berauschung ausgeschlossen ist“. Quelle: www.presseportal.de
SCHWEIZ: PILOTPROJEKTE ZUR LEGALISIERUNG VON CANNABIS Auch in der Schweiz soll evaluiert werden, in welcher Weise sich eine Freigabe von psychoaktivem Cannabis gesellschaftlich auswirken würde. Ab diesem Jahr werden deshalb in diversen Großstädten der Eidgenossen entsprechende Pilotprojekte eines legalen Verkaufs von Cannabis zu Genusszwecken etabliert, an denen sowohl Apotheken wie auch Clubs teilnehmen können. Mit dabei sind Basel, Zürich und andere Städte. „Parallel will das Parlament das Verbot von Cannabis aufheben und arbeitet daran, Anbau, Handel und Konsum neu zu regeln“, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland am 19. November 2021 berichtete. Hanfprodukte mit höherem CannabidiolAnteil und maximal einem Prozent THC – zum Beispiel Marijuanasorten und -zigaretten – sind in der Schweiz bereits seit 2017 legal und werden sogar über Supermarktketten vertrieben. Jetzt soll auch das THC-haltige und damit psychotrope Genusskraut in die Läden kommen. Das Sekretariat der Kommissionen für soziale Sicherheit und Gesundheit (zweite Parlamentskammer) empfahl dem Ständerat im Oktober des vergangenen Jahres, dass berauschender Hanf künftig legalisiert werden möge, und „Anbau, Produktion, Handel und Konsum sollen umfassend neu geregelt werden“. Ein diesbezüglicher Gesetzesentwurf soll jetzt vom Nationalrat ausgearbeitet werden. Quelle: www.rnd.de
ÖSTERREICH: VERFASSUNGSBESCHWERDE GEGEN
VERBOT VON CANNABIS Das Cannabisverbot unterminiert die Privatsphäre und das Recht auf freie Persönlichkeitsentfaltung – das findet der Legalisierungsaktivist Paul Burger aus Österreich und reichte im Oktober des vorigen Jahres zusammen mit seinem Rechtsanwalt Helmut Graupner eine Beschwerde bzw. einen sogenannten Individualantrag beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) in Wien ein. Dieser solle prüfen, inwiefern die Prohibition von Genusshanf in Österreich rechtens ist. „Hintergrund ist eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Suchtmittelgesetz (SMG) vom 13. November 2020 aufgrund des Besitzes eines halben Joints“, wie der Deutsche Hanfverband (DHV) am 9. Dezember 2021 berichtete. Dabei geht es Paul Burger gar nicht um eine vollständige Legalisierung des Cannabis, sondern um den ausschließlich privaten Gebrauch der Pflanze und ihrer Produkte, was zwar den Besitz, Konsum und Anbau von Eigenbedarfsmengen, nicht aber den Handel mit einschließt. Im Individualantrag formulierte Advokat Graupner: „Er möchte Cannabis so konsumieren, wie der Großteil der österreichischen Bevölkerung Alkohol konsumiert: in seiner Freizeit, zum Genuss und zur Entspannung und Regeneration und auch zum Vergnügen, regelmäßig wiederkehrend, und ohne Kontakt zu kriminellem Milieu. Letzteres ist bei gegebener Rechtslage in Österreich nur durch Eigenanbau oder Einfuhr aus Ländern, in denen Cannabis legal ist, möglich“. Der Aktivist und Antragsteller sei von „dieser Kriminalisierung in seiner Rechtssphäre unmittelbar und aktuell, ohne Fällung einer Gerichtsentscheidung oder Erlassung eines Bescheides, beeinträchtigt. Der Umgang mit Cannabis zum eigenen Gebrauch ohne Vorteilsziehung ist ihm unmittelbar auf Grund der angefochtenen Bestimmungen (…) streng verboten, samt Androhung empfindlicher strafgerichtlicher Sanktionen“. Sollte der Antrag Burgers Stein des Anstoßes für eine etwaige Gesetzesänderung sein, könnten auch österreichische Hanffreunde künftig ein ruhigeres Leben führen. Quellen: www.hanfverband.de; www.craftculture.eu/freedom
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PRODUKT
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INTERVIEW Text: M-Dog
VEREINT STARK: UNITED SEEDBANKS Es gibt viele Samenhändler im Netz, aber nur wenige sind so auf Qualität bedacht, wie die Anbieter von UNITED SEEDBANKS, die mit der ErdbeerX gerade zwei legendäre schweizer Cannabissorten wiederbelebt haben. Wir sprachen mit Inhaber Marco über die Geschichte der Firma und die neuen Sorten ihrer hauseigenen Seedbank HELVETIC SEEDS. Wie sind die UNITED SEEDBANKS entstanden? Die Firma UNITED SEEDBANKS wurde vor etwa 16 Jahren in der Schweiz gegründet. 2004 kam dann das Samenverbot in der Schweiz in deren Folge die Firma zum Verkauf stand also nutzte ich die Gelegenheit und übernahm UNITED SEEDBANKS. Nach dem Samenverbot ist United Seedbanks dann mit seinem Samen-Business nach Österreich gezogen, wo der Handel mit Cannabissamen ja nach wie vor erlaubt ist und ich das Geschäft in den folgenden Jahren immer weiter ausbauen konnte. Ab 2005 war die Firma in Österreich zunächst als Einzelunternehmen registriert, 2012 wurde dann die Bluedoor GmbH gegründet. Und seit sechs Jahren betreiben wir nun auch ein Einzelhandelsgeschäft namens "Bluedoor" in der Thalbachgasse in Bregenz, wo wir neben E-Zigaretten auch alle Samen von UNITED SEEDBANKS direkt vor Ort anbieten. Wirklich alle Samen, die man online bestellen kann, sind auch in unserem Laden erhältlich. Das sind ja inzwischen schon fast 2000 Sorten von aktuell 75 Seedbanks - und damit meine ich wirklich verschiedene Sorten und nicht verschiedene Verpackungsgrößen wie 3er, 5er oder 10er Pack. Trotzdem bauen wir die Firma immer weiter aus und nehmen auch immer wieder gute neue Sorten mit ins Sortiment.
Und ihr scheint auch nach wie vor einen guten Draht in die Schweiz zu haben... Ja, da spielst du vermutlich auf Helvetic Seeds an. Das ist unsere hauseigene Samenbank, die wir zusammen mit altgedienten schweizer Züchtern betreiben. Die Samenproduktion selbst geschieht natürlich nicht mehr in der Schweiz, sondern in Ländern, in denen die Samenproduktion legal ist. Helvetic Seeds steht vor allem für Sorten, die einst in der Schweiz für mächtig Furore gesorgt haben - wie die Outdoor-Sorte Erdbeer oder die NLX. Unsere Samenbank bewahrt somit den genetischen Schatz vieler schweizer Hanfsorten, die es verdient haben, weiterentwickelt zu werden. So haben
wir gerade erst eine neue Kreuzung aus Erdbeer und NLX entwickelt, die wir ErdbeerX nennen. Diese neue feminisierte Sorte kann drinnen wie draußen angebaut werden und ersten Feedbacks zufolge sind die Leute alle sehr zufrieden. In mitteleuropäischen Regionen ist Ende September bis Anfang Oktober die beste Erntezeit. In Sachen Größe, Wuchsform und Ertrag gleicht die ErdbeerX einer NLX - wir konnten so also eine NLX-ähnliche Outdoor-Version dieser Sorte kreieren. Ab November werden frische Erdbeer X-Samen bei uns erhältlich sein, die es vorher nur in einer Limited Edition gab, mit der wir herausfinden wollten, wie diese Sorte bei unseren Kunden ankommt. Nachdem wir sehr viele gute Rückmeldungen erhielten, hat es die ErdbeerX nun auch in unser reguläres Sortiment geschafft. Aber auch Samen einer feminisierten und einer regulären Erdbeer werden im Spätherbst neu dazukommen.
Welche Kriterien muss eine Samenbank erfüllen, um bei UNITED SEEDBANKS gelistet zu werden? Wir listen schon mal keine Samenbanken, die einfach nur Originalgenetiken einkaufen, diese umlabeln und als eigene Sorten weiterverkaufen. Aus AK47 wird dann AK48 oder aus White Widdow sowas wie White Window. Solche Samenbanken bieten nichts Einzigartiges, aber genau danach sind wir immer auf der Suche. Wir wollen unseren Kunden nur verlässliche Originale und keine halbseidenen Nachahmer anbieten. Unser Anspruch ist es einfach, in diesem unüberschaubaren Dschungel aus Angeboten eine vernünftige Vorauswahl zu treffen, die es dem Kunden einfacher macht, seine Auswahl zu treffen. Der Kunde weiß dann, dass alle bei uns gelisteten Samenbanken von uns genau überprüft werden und er sicher sein kann, auch wirklich die angegebene Qualitätsware zu erhalten. Denn um bei uns gelistet zu werden, muss eine Samenbank drei wichtige Voraussetzungen erfüllen: die Einzigartigkeit ihrer originalen Genetik, eine Keimfähigkeit von mindestens
80 % und ein hohe Qualität der Samenpflanzen.
Wie lange bleiben Cannabissamen normalerweise keimfähig? Das ist ganz unterschiedlich. Ich hatte schon Samen, die keimten auch noch nach 10 Jahren. Andere Sorten waren dagegen schon nach 5 Jahren nicht mehr keimfähig. Da wir wissen, dass Qualität und Keimfähigkeit mit der Zeit nachlassen, bieten wir bei uns nur Samen an, die nicht älter als zwei Jahre sind.
Verschiedene Samenbanken haben den Versand nach Deutschland eingestellt, weil es vermehrt zu Problemen mit deutschen Zollbehörden
kam und Empfänger statt der Samen Strafanzeigen erhielten. Habt ihr ähnliche Erfahrungen machen müssen? Es gibt gerade mehrere Länder, in denen die Zollbehörden Probleme machen - unter anderem Deutschland und die Schweiz. Unsere Diskretversand berücksichtigt diese Hürden, und uns ist bisher kein Fall bekannt, der zu einer Strafanzeige wegen unseres Versands geführt hätte. Voraussetzung ist allerdings, dass die Kunden den "diskreten Versand" im Bestellprozess auswählen. Denn dann sind die Samen nicht mehr originalverpackt - wie genau sie dann verpackt werden kann ich aus Gründen der Diskretion natürlich nicht verraten. www.unitedseedbanks.com
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INTERVIEW
DAS CHEMIELABOR EXTRACTA: DIE RENAISSANCE DER CBDEXTRAKTION Extraktion bedeutet die Konzentration und Sublimierung der in einer natürlichen Verbindung enthaltenen Eigenschaften. Wenn passionierte Chemiker also auf eine Pflanze wie Cannabis stoßen, kann das Ergebnis wirklich erstaunlich sein, selbst für die anspruchsvollsten Gaumen... Das Chemielabor Extracta ist eine neue Einrichtung auf der europäischen Bühne. Es handelt sich um ein Team von jungen Leuten unter 35 Jahren, ein Unternehmen, das die Leidenschaft für die Natur mit dem Wissen über die Chemie pflanzlicher Wirkstoffe für die Verwendung in Nahrungsergänzungsmitteln, Kosmetika und Kräutern verbindet. Arben und Gianluca sind alte Freunde. Arben ist ein pharmazeutischer Chemiker, der sich auf die Extraktion, Reinigung und Semisynthese von organischen Verbindungen spezialisiert hat. Gianluca seinerseits ist für die Produktion, den Import und den Export des Ergebnisses seiner mühevollen und sorgfältigen Arbeit verantwortlich, einer Plattform, die modernstes kalifornisches Know-how und Instrumentarium mit der sprichwörtlichen Kreativität und Initiative verbindet, die typisch für das „Made in Italy“ ist. Für unsere eifrigen Leser haben wir den Hauptsitz in Novara besucht, um zu sehen, wie die Techniker im Labor arbeiten. Hier trafen wir Arben und Gianluca, die sich freundlicherweise Zeit für uns nahmen, um uns von ihrem Abenteuer zu erzählen.
SSDE: Wie kam es zur Gründung des Chemielabors Extracta? Wir sind seit dem Besuch der höheren Schule befreundet. Das Unternehmen
wurde im Jahr 2020 gegründet, aber davor haben wir mehr als drei Jahre lang hart an der Forschung und Entwicklung sowie an Tests gearbeitet, um sichere Produkte zu entwickeln, die der Stolz einer Lieferkette sein können, die sich um jedes Detail kümmert.
SSDE: Was hat Sie dazu motiviert, auf dem Gebiet der Extraktion von CBD-reichen Pflanzen zu arbeiten? Ziel war es, die auf dem Markt befindlichen Extrakte zu verbessern und Produkte herzustellen, die der europäischen Norm für den THC-Gehalt entsprechen. Unsere Herausforderung bestand darin, Extrakte zu erhalten, die unter dem Grenzwert von 0,2 % THC liegen - eine schwierige Aufgabe, denn Extraktion bedeutet Konzentration der Cannabinoide. Nach der Extraktion, bei der die Cannabinoide konzentriert werden, werden normalerweise Formulierungen verwendet, die die Extrakte verdünnen, um im Bereich des Legalen zu bleiben. Deshalb schienen uns die auf dem Markt befindlichen Produkte dem Potenzial der Chemie nicht gerecht zu werden, und wir beschlossen, es besser zu machen. Unsere Phytokomplexe sind keine einfachen Mischungen, sondern Kompositionen von Pflanzen, die so ausgewählt und dosiert werden, dass sie die beste Qualität und eine hohe synergetische Wirksamkeit garantieren.
SSDE: Wenn die Qualität chemischer Prozesse Ihre unbestrittene Spezialität ist, wie stehen Sie dann zu den Partnern Ihres Wegs?
Wir beginnen mit einer sorgfältigen Auswahl von Rohstoffen und konzentrieren uns auf Unternehmen und Menschen. Wir haben Lieferanten in der ganzen Welt. Wir suchen nach Unternehmen, die eine Methode haben, die wir teilen, und Professionalität ist unsere Hauptanforderung. In den letzten Jahren haben wir viele Kontakte zu den Amerikanern geknüpft, die dank der jüngsten Fortschritte in der Gesetzgebung auch im Bereich der Forschung erhebliche Erkenntnisse gemacht haben.
SSDE: Wie erreichen Sie die hohe Qualität Ihrer Produkte? Konkret beginnen wir mit der Primärextraktion, dann folgt der Reinigungsteil und schließlich die Reifung. Wir haben nichts erfunden, sondern nur die bestehenden Techniken ergänzt. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Vorstellung des Produkts, vielleicht eine der interessantesten Phasen. Wenn dieser Teil mit Leidenschaft entwickelt wird, belohnt die daraus resultierende Zufriedenheit der Kunden die Mühe, die in ihn investiert wurde.
SSDE: Welche sind die erfolgreichsten Extraktionen in Europa? Extrakte wie Shatter, Rosin und Gold Wax machen jeden sprachlos und haben den CBD-Markt revolutioniert, auf dem zuvor nur Crystal und Infloreszenzen erhältlich waren. Neben den klassischen Pollen haben wir auch ein großes Erstaunen über die Texturen der neuen Haschisch und insbesondere über die neue Version von
Charas 2.0 festgestellt. Es fällt den Leuten schwer zu glauben, dass es sich um ein legales Produkt handelt. In diesem Fall wird ein Trockenextrakt mit einem Frischextrakt gemischt, um die richtige Konsistenz zu erreichen.
SSDE: Woran arbeiten Sie derzeit? Welche Pläne haben Sie für das neue Jahr? In erster Linie suchen wir vertrauenswürdige Vertriebshändler und Partner in Frankreich und Deutschland. Unsere Idee ist es, in jedem Gebiet exklusiv und ohne Online-Konkurrenz ein Referenzgeschäft auszuwählen. Geschäfte, die in ihrem Gebiet exklusiven Zugang zu unseren Blüten, Extrakten, Haschisch, Vaporisieren und Kosmetika haben. Wir sind bestrebt, das Vertrauen unserer Kunden zu gewinnen, denn wir sind sicher, dass der Markt begeistert sein wird, solche sorgfältig ausgewählten Produkte zu probieren! Wir arbeiten auch mit verschiedenen Universitäten zusammen, um die Qualität unserer Extrakte zu testen, und insbesondere mit der Universität Ferrara, die sich auf Kosmetik spezialisiert hat, um ein CBD-Produkt auf den Markt zu bringen. Schließlich arbeiten wir dank der Zusammenarbeit mit der European Industrial Hemp Association daran, dass CBD-Öl die Zulassung als neuartiges Lebensmittel und damit für den kommerziellen Vertrieb als Lebensmittel für den menschlichen Verzehr erhalten kann - ein großer Fortschritt für den Verbraucher. Um die fabelhaften Produkte des Labors Extracta zu entdecken, besuchen Sie bitte die Website www.extracta.store
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FASERHANF IN DER LANDWIRTSCHAFT Text: Robert Brungert
GRÜNES LICHT FÜR NUTZHANF? CEM ÖZDEMIR: „NUTZHANF-BOOM“ STEHT BEVOR
Die neue „Ampel-Koalition“ aus SPD, Grünen und FDP hat zu unserer großen Freude bereits die „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften“ angekündigt. Dieser Genuss-Cannabis ist jedoch nicht alles, was die Pflanzengattung Cannabis kann – Nutzhanf schont die Böden, liefert sehr viel Biomasse und ist extrem flexibel einsetzbar. Welch glücklicher Zufall, dass nun Cem Özdemir (Grüne) als Befürworter der Legalisierung unser neuer Landwirtschaftsminister ist und den Nutzhanf fördern möchte. Bereits im August 2014 geriet Cem Özdemir während der Ice Bucket Challenge wegen der im Hintergrund stehenden Hanfpflanze in den öffentlichen Fokus: Er wollte ein Zeichen für die Legalisierung setzen und meinte vermutlich nicht nur unser Marijuana oder Haschisch. Seit 1996 ist der Anbau von Nutzhanf für Landwirte zwar wieder möglich, politisch gewollt aber wohl nicht. Die Anbaumengen lagen bis 2005 bei 2000 bis 4000 ha, sanken dann ab und steigen ab 2014 wieder an. Im Jahr 2021 wurde auf 6443 ha Nutzhanf angebaut – das entspricht rund 0,035 % der heimischen landwirtschaftlichen Flächen. Diese Steigerung um 20 % zum Vorjahr ist also irreführend, heimischer Nutzhanf spielt bislang eine untergeordnete Rolle für die Produktion nachwachsender Rohstoffe. Dabei kann dieser als Biomasse für Baustoffe, Verbundstoffe, Textilgewebe, Papier
oder Energieträger dienen. Gerade das Hanfsamenöl und die Fasern lassen sich derart vielseitig verarbeiten, dass sie sehr gute Ausgangsstoffe für HightechInnovationen sind. Hanf lässt sich ähnlich vielseitig wie Rohöl verarbeiten! Wir zitieren agrarheute.com: „Wegen der relativ hohen Transportkosten ist die Fasergewinnung dagegen nur dann lohnenswert, wenn es Abnehmer in unmittelbarer Nähe gibt“. Viele Landwirte wollen bereits Hanf anbauen, können diesen jedoch nicht selbständig weiterverarbeiten. Auch bei anderen Feldfrüchten wie Zuckerrüben sind Landwirte auf regional erreichbare Abnehmer angewiesen, da ein langer Transport den Gewinn auffrisst. Zuckerfabriken sind jedoch Großinvestitionen. Nur in Einzelfällen gelingt es Landwirten, solche Hürden als Erzeugergemeinschaft ohne Investoren zu stemmen. Das hohe wirtschaftliche Risiko wirkt jedoch abschreckend. Kommt dennoch eine Zusammenarbeit einiger Landwirte und Investoren zustande, hat Faktor Pech es häufig zunichte gemacht, siehe unseren Bericht „Feine Fasern für Textilgewebe“, Ausgabe 1/21, der ab Seite 45 zu finden ist. Auch in anderen Bereichen musste eine Entwicklung erst politisch gewollt sein oder sogar hoch subventioniert werden, um sich überhaupt durchsetzen zu können. Hier wären Biogas-Anlagen oder Solarenergie als bekannte Beispiele zu nennen. Viele Landwirte wollen anbauen, doch die folgende
regionale Verarbeitung muss groß genug und dadurch wirtschaftlich sein, damit spätere Kunden bereit sind, die Preise überhaupt noch zu bezahlen. Betreffende Großinvestoren sind beim Hanf bislang vorsichtig, da sie wissen, dass dieser in Deutschland politisch nicht gewollt war. Erfolgen nun sehr klare Zeichen unserer neuen Regierung, würde das vielleicht sogar ohne Subventionen für Großinvestitionen genügen. Sobald Investoren regional verteilte Fabriken für die Verarbeitung errichten, bauen heimische Landwirte ihren Hanf auf mehreren Prozent der deutschlandweiten Landwirtschaftsflächen an. Das wäre zumindest sehr wahrscheinlich, der Wille ist immerhin vorhanden und Regierungsvertreter geben grünes Licht. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir sagt gar einen regelrechten „NutzhanfBoom“ vorher, sobald die Legalisierung für Genusszwecke in Kraft tritt. Dieses Umdenken findet auch auf EU-Ebene statt. Demnach war EU-weit Nutzhanf mit bis zu 0,2 % THC-Gehalt in den Blüten erlaubt. Wegen des trockenen und heißen Wetters wurde dieser Grenzwert häufig überschritten, der Wert wird auf bis zu 0,3 % angehoben. Hier könnte Deutschland aber wie Italien mit bis 0,6 und Tschechien bis 1 % eine lockerere Regelung treffen. Auch die Wissenschaft spielt der Entwicklung in die Hände. Demnach erklären Wissenschaftler der Uni
Hohenheim, dass Hanfsamen nicht nur bis zu 25 % aus Proteinen bestehen. Diese decken sämtliche Aminosäuren ab, haben eine hohe biologische Wertigkeit und gleichen in ihrer Zusammensetzung dem Eiklar. Gerade für uns Menschen, aber auch für Schweine und Hühner, ist es sehr wichtig, essenzielle Aminosäuren mit der Nahrung aufzunehmen. Diese können wir nicht selber erzeugen, viele Protein-Quellen sind jedoch unausgewogen. Hanfsamen können also den umstrittenen Soja ersetzen, welcher bislang tierische Eiweißquellen ersetzt, aber wegen seiner normalerweise hohen Glyphosat-Belastung in der Kritik steht. Wer sich bewusst ernährt, würde also Hanfsamen bevorzugen, die sich sehr gut auf heimischen Flächen gewinnen lassen. Wir wollen mit dem Joint chillen, den Tag ausklingen lassen und interessieren uns nicht für solche Themen – was hat das also alles mit uns zu tun? Eine ganze Menge mehr, als viele denken mögen: Sobald Hanf als Rohstoff, Lebensmittel und Medikament normaler Lebensalltag ist, wird sich auch die öffentliche Meinung weiter auflockern. Hanfprodukte werden zur Normalität und wer seinen Hanf lieber raucht, wird eher akzeptiert. Und genau das wollen wir schließlich alle: Eine öffentliche Akzeptanz, mit der wir am Arbeitsplatz, im Privatleben und einfach als Menschen angenommen und nicht stigmatisiert oder sogar kriminalisiert werden!
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SAMENBANKEN Von Tommy L. Gomez/ Photos Sweet Seeds
Sweet Cherry Pie und Bruce Banner Auto IDEALE SYMBIOSE IM GEHEIMDEPOT
Bruce Banner Auto. Es gibt solche Momente, wenn wir uns nicht zu einfachen Entscheidungen durchringen können, z. B. bei der Wahl der als nächstes anzubauenden Sorten. Manchmal ist es am besten, sich für zwei völlig unterschiedliche Züchtungen zu entscheiden - vor allem bei zwei getrennten Anbaubereichen oder wenn wir drinnen und draußen anbauen. In meinem Fall war dies so, gerade als die Outdoor-Saison begann, und ich wählte Bruce Banner Auto (SWS91) für meine Outdoor-Plantage und Sweet Cherry Pie (SWS92) als ein „Indoor-Abenteuer“. Es handelt sich um zwei Neuerscheinungen von Sweet Seeds, die in vielerlei Hinsicht das genaue Gegenteil zueinander sind. Bruce Banner Auto ist eine sativadominante AutofloweringSorte und Sweet Cherry Pie eine indicadominante photoperiodische
Sweet Cherry Pie. Sorte. Ich hätte mich bei Sweet Cherry Pie für einen Outdoor-Anbau über die gesamte Saison entscheiden können, d.h. mit einer langen Vegetationsphase von März bis Juli und schließlich maximalem Ertrag, aber das wäre ein bisschen riskant, weil die Pflanzen erst im September erntereif sein würden und es dort, wo ich lebe, bis dahin auch gelegentlich regnet. So brachte ich alle Samen im April zum Keimen, damit die Autoflowering-Pflanzen in meiner Plantage Ende Juni oder Anfang Juli erntereif sein würden, die photoperiodischen Pflanzen in meinem Growzelt nur ein paar Wochen später. Ich begann also mit 3 Samen von Bruce Banner Auto (für draußen), und mit 4 Samen von Sweet Cherry Pie (für drinnen) - die Pflanzen wuchsen später in 30-Liter-Töpfen. Alle Samen keimten in weniger als 72
Stunden. Das Outdoor-Team startete in 1-Liter-Töpfen, das Indoor-Team in 500-ml-Töpfen. Alle Pflanzen zog ich in den ersten 14 Tagen zusammen unter Kompaktleuchtstofflampen (insgesamt 68 Watt) heran. Tag 14 wurden sie, wie bereits erwähnt, in die Endtöpfe umgepflanzt und in ihre Wachstums- bzw. Blühbereiche gestellt. Die 3 Bruce Banner Auto bekamen einen Platz auf dem sonnigen Balkon, wo sie vom frühen Morgen bis zum Sonnenuntergang direktes Sonnenlicht erhielten. Die 4 Sweet Cherry Pie stellte ich in ein 80 cm x 80 cm x 160 cm großes Growzelt, was für 4 Pflanzen in 30-LiterTöpfen ideal ist. Tag 21 waren alle Bruce Banner Auto Pflanzen bereits ganz an das Sonnenlicht gewöhnt und wuchsen schnell auf eine Höhe von etwa 20 cm. Die Sweet Cherry
Pie Pflanzen lagen zu diesem Zeitpunkt erwartungsgemäß etwas zurück und erreichten eine Höhe von etwa 16 cm. Die verwendete Erdmischung war für alle Pflanzen die gleiche, und ich fügte der unteren Erdschicht in den Töpfen 50 Gramm pulverisierten Fledermausguano hinzu, da wo die Wurzeln während der Blühphase etwas später hingelangen, und 1 Liter Wurmhumus pro Pflanze in die oberste Erdschicht, um die Stickstoff(N)versorgung in den ersten Abschnitten der Blühphase zu unterstützen. Tag 28 zeigten sich beim Outdoor-Team die ersten Griffel, und noch am selben Tag stellte ich die Photoperiode im Growzelt von 18/6 auf 12/12 um. Die verwendete Lampe war einer 400-W-NDL, was ich für diesen Bereich zusammen mit meinem RVK 125-mm-Entlüftungsventilator für die ideale Lösung halte.
13 eine indicadominante (75%) Sorte, die attraktive, kompakte, dicke Blütenstände erzeugt, welche mit aromatischen Trichomen bedeckt sind, was bereits nach der 5. Blühwoche zu sehen ist. Tag 63 waren die 3 Bruce Banner Auto Pflanzen reif und bereit für die Ernte, wobei alle Blütenstände die schönsten Farben zeigten und fantastische Düfte verströmten - süße Aromen mit fruchtigen und blumigen Noten, die an die Diesel-Familie erinnern, mit einem Hintergrund von erdigen Tönen. Ich wartete einfach zwei weitere Tage, weil ich mir davon eine entspannendere Wirkung des Marihuanas erhoffte, und erntete dann die 3 Monster. Sie waren in beiderlei Hinsicht (vertikal und horizontal) sehr groß und wiesen eine buschige Form auf. Ich schätzte, in etwa 2 Wochen wären sie für eine Kostprobe bereit, möglicherweise dann, wenn das IndoorTeam erntereif sein würde. Und so kam es auch: Nach achteinhalb Wochen Blühphase war das IndoorTeam, bestehend aus 4 Sweet Cherry Pie, ebenfalls exquisite Düfte verbreitend, erntereif. Die süßen und fruchtigen Aromen weckten Erinnerungen an selbstgebackene Kekse, Kirschen und säuerlich-erdige Nuancen von manchen Wildbeeren. Einfach köstlich. Ich war sogar traurig, nachdem ich sie geerntet hatte, aber es musste sein. Dank der Abstammung von Grand Daddy Purple (vom Cherry Pie Elternteil) zeigen einige Pflanzen violette oder rötliche Töne
pro Pflanze). Es handelt sich um eine extrem aromatische Sorte mit hohem THC-Gehalt, der bis zu 25% (bei einigen Pflanzen sogar noch mehr) betragen kann. Sie zeichnet sich durch eine starke, lang anhaltende Wirkung aus, wobei die Fantasie durch eine glückliche, geradezu euphorische Stimmung belebt wird. Zwei Wochen später waren die 4 Sweet Cherry Pie Pflanzen bereits getrocknet und einige Tage lang fermentiert, also wurde es Zeit für einen Bericht. Das Aroma von selbstgebackenen Keksen und Kirschen war bei drei der vier Pflanzen sehr präsent, wirklich ein Fest für die Geschmacksnerven. Die Pflanzen produzierten 315 Gramm der köstlichsten getrockneten Blüten, was ein ziemlich guter Ertrag für nur 4 Pflanzen unter einer 400-W-NDL ist. Hinsichtlich des Effekts ist diese Pflanze ideal für Liebhaber von Indica-SativaHybriden, da sie eine ausgewogenentspannende Wirkung hat, was dazu beitragen kann, die Kreativität anzuregen und gleichzeitig das Interesse und die Konzentration zu stimulieren. Der THC-Gehalt beträgt in der Regel zwischen 18% und 25%, daher die starke Wirkung. Alles hatte am 14. April begonnen. Ende Juni, etwa 9 Wochen später, war das Outdoor-Team mit 3 Bruce Banner Auto erntereif. Und am 10. Juli war auch das Indoor-Team mit 4 Sweet Cherry Pie Pflanzen soweit. Mit beiden Ernten bekam ich genug Vorrat für mindestens 6 Monate. Und die beiden Sorten sind die optimale Kombination, eine Art „süße Symbiose“.
Bruce Banner Auto. Zwischen Tag 28 und Tag 35 Tag streckten sich die Pflanzen wie echte Champions, wobei die Bruce Banner Autos eine Höhe von etwa 40 cm erreichten und alle Sweet Cherry Pie Pflanzen zwischen 34 cm und 38 cm groß wurden. Da im Zelt immer noch eine Menge Platz frei war und die Pflanzen sehr in die Höhe wuchsen, beschloss ich, ein Low Stress Training (LST) durchzuführen, also die höchsten Zweige herabzubiegen um ein gleichmäßigeres Blätterdach zu erhalten. Auf diese Weise wurden die 4 Pflanzen auf 25 cm Höhe „eingeebnet“. Das Outdoor-Team wurde keinem LST unterzogen, da es jeden Tag - die unteren und oberen Zweigen gleichermaßen - reichlich Sonne erhalten konnte. Stattdessen wurden die Bruce Banner Auto zur Vorbeugung mit Neemöl gebadet, da ich in den vergangenen Jahren einige Probleme mit Schädlingen auf diesem Balkon hatte. Tag 42 nach der Keimung drängten sich bei den Outdoor-Pflanzen bereits die Griffel an allen Blütenständen zusammen, es bildeten sich wunderschöne Blüten. Ende Mai wuchsen die 3 Bruce Banner Auto Pflanzen unter der intensiven Sonne Südeuropas als gäbe es kein Morgen
mehr. Nun sahen sie bei einer Größe von etwa 65 cm und mit vielen starken, festen Seitenzweigen bereits wie Pinien aus. Die Harzproduktion war schon deutlich zu sehen, die meisten Blütenknospen wurden zunehmend von Trichomen überzogen, verströmten frische und fruchtige Aromen. Ich erwartete, dass sie in 3 bis 4 Wochen erntereif sein würden, daher beschloss ich, ihnen jetzt zum ersten Mal flüßigen Blütedünger zu geben. Die Pflanzen reagierten darauf sehr gut, waren wirklich dankbar dafür und zeigten eine superbe Blütenentwicklung. Bis zu diesem Zeitpunkt war das IndoorTeam mit den 4 Pflanzen von Sweet Cherry Pie ein wenig in Rückstand geraten, doch bei diesen Pflanzen waren - als Ergebnis der LST-Behandlung vor ein paar Wochen - die meisten Blütenstände sehr schön horizontal auf einer gleichen Ebene angeordnet. Die beginnende Trichomen-Produktion war bereits erkennbar und ein wenig von ihrem Waldfrucht-Aroma war zweifellos präsent. Nur ein paar Wochen später, nach 56 Tagen (davon 28 Tage in der Blühphase), hatten die Pflanzen bereits schöne Blütenstände an den Spitzen aller Zweige gebildet. Sweet Cherry Pie (Cherry Pie x Gelato) ist
Sweet Cherry Pie. in ihren Blättern und Blütenständen. In meinem Fall wiesen zwei der vier Pflanzen diese wunderbare Färbung auf. Zu diesem Zeitpunkt war es Ende Juni und die Outdoor-Pflanzen waren schon reif zum rauchen/im Vaporiser dampfen. Ich konnte sie auch wiegen, und die 3 Pflanzen brachten einen erstaunlichen Ertrag von 372 Gramm (124 Gramm
Meine Bruce Banner Auto-Behälter sind nun gefüllt mit dieser sativadominanten, selbstblühenden, im Freien angebauten Sorte. Und die Sweet Cherry PieBehälter beherbergen die wunderbarste, schmackhafteste photoperiodische Indica-Sorte - sie war drinnen angebaut worden. Das Beste aus zwei Welten, von Sweet Seeds...
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NEWS Von Rich Hamilton
Warum in Kalifornien der illegale Markt fünf Jahre nach der Legalisierung immer noch dominiert Fünf Jahre nach der Legalisierung von Cannabis scheint – oberflächlich betrachtet - in Kalifornien eine boomende Marihuanaindustrie zu existieren. Die Kalifornier können Joints der Marke Wiz Khalifa rauchen und ihre Blunts in einem von Seth Rogen entworfenen Aschenbecher ausdrücken. Sie dürfen auch THChaltige Getränke trinken und sich ihre Esswaren wie Takeaway-Food möglichst schnell bis zur Haustür liefern lassen. Doch hinter der unternehmerischen Fassade hat sich aus der legalisierten Weed-Industrie noch lange nicht der gesetzeskonforme florierende Sektor entwickelt, den sich viele erhofft hatten. Proposition 64, das im November 2016 verabschiedete Gesetz, machte Cannabis als Genussmittel legal. Aber noch heute sind 80-90% des Marktes illegal. Dieses Gesetz von 2016 hat zwar viel Gutes bewirkt, aber den Kommunen auch die Macht gegeben, Marihuana nach eigenem Ermessen zu verbieten. Die meisten Städte und Landkreise erlauben immer noch nicht den Verkauf von Cannabis, was das Wachstum des legalen Marktes hemmt. Die Konsumenten sind weiterhin darüber verunsichert, was legal ist und was nicht. Geschäftsinhaber meinen, begrenzte Lizenzen, hohe Steuern und teure Regulierungskosten würden die Schaffung eines legalen Marktes unmöglich machen. Viele Unternehmer, die ethnischen Minderheiten angehören und von der Legalisierung profitieren sollten, haben am Ende Geld verloren. Die einzige Möglichkeit für staatlich zugelassene Unternehmen, rentabel zu bleiben, besteht einstweilen darin, auf dem illegalen, unlizensierten Markt mitzumischen. Das kalifornische Cannabisproblem ist ein Beispiel für die kolossale Aufgabe, einen Markt, der im Untergrund gediehen ist, nach oben ans Tageslicht zu bringen. Die Probleme sitzen tief, und die CannabisWirtschaft des Bundesstaates befindet sich hauptsächlich wegen allen Geschehnissen in Aufruhr, die sich in den 20 Jahren vor der Verabschiedung von Prop 64 ereignet haben.
Kaliforniens Schwierigkeiten mit Cannabis gehen auf das Jahr 1996 zurück, als die Wähler für ein Gesetzesvorhaben stimmten, das medizinisches Marihuana erlaubte. Damals hatten die Aids-Aktivisten der Bay Area erlebt, dass Marihuana Schmerzen lindern kann. Unter dem Eindruck, wie Cannabis den Appetit der Kranken anregte, begann eine Basiskampagne mit dem Ziel, Proposition 215, einen Gesetzesentwurf zur Legalisierung von medizinischem Cannabis, in Kalifornien zur Abstimmung zu bringen. Prop 215 erlaubte es Ärzten jedoch nur, ihren Patienten oder deren Betreuern den Eigenanbau von Cannabis zu empfehlen. Damit wurde im Grunde genommen eine Ware legalisiert, ohne die damit verbundenen geschäftlichen Aktivitäten zu legalisieren.
Der Schwarzmarkt ist ein Gemenge aus seriösen Unternehmern, die legal werden wollten, es sich aber nicht leisten konnten, und bewaffneten Kartellen, die in Einöden unter Verwendung aggressiver Chemikalien und geraubtem Wasser Marihuana anbauen. Er ist ein undurchschaubares Gemisch aus legal aussehenden Geschäften, die ohne jede Kontrolle Vape-Pens verkaufen, und von Schmugglern, die Marihuana in Bundesstaaten transportieren, in denen der Freizeitkonsum für Erwachsene immer noch illegal ist. Legal werden bedeutet oft gewaltige Gewinneinbußen. CannabisUnternehmen zahlen in der Regel einen Steuersatz von 70%, zum einen, weil sie gegen Bundesrecht verstoßen und keine Steuerabzüge geltend machen können, zum anderen, weil Politiker die Branche im Hinblick auf höhere Steuersätze als leichte Beute ansehen. Die Höhe
Gewinn erzielen. Der Betrieb einer Dispensary wird einen nicht einmal in den kühnsten Träumen reich machen. In Wahrheit verdienen nur sehr wenige mit legalem Cannabis auf der Straße Geld. Und falls doch, ist es fraglich, ob alles auf legale Weise geschieht. Eher wahrscheinlich ist, dass sie immer noch auf dem Schwarzmarkt umtriebig sind. Manche illegale Dispensary-Betreiber sagen, sie würden am liebsten legal werden, aber dies ist eben nicht so einfach. Unter anderem machen strenge Auflagen bei der Einteilung von Gewerbezonen und hohe Kosten dies praktisch unmöglich. Wie es aussieht, bleibt die Legalisierung in einer bizarren Zwischenwelt von Problemen gefangen, denen auf gesamtstaatlicher Ebene keine Priorität eingeräumt wird, die sich aber zwischen den einzelnen Bundesstaaten
In den nächsten 20 Jahren florierte und etablierte sich der "Laissezfaire"-Graumarkt für medizinisches Cannabis. Da ärztliche Empfehlungen für medizinisches Cannabis leicht zu erhalten und das Gras selbst billig zu haben war, praktizierten CannabisLiebhaber eine profitable Form ziviler Rebellion. Sie eröffneten Dispensaries, stellten Cannabis-Esswaren (edibles) her und bauten genügend Pflanzen an, um die finanziellen Einbußen wegen regelmäßiger Razzien der Strafverfolgungsbehörden auszugleichen. Bis 2010 gab es in L.A. etwa 2.000 Pot Shops, die Cannabis illegal verkauften. Im Bundesstaat explodierte der ganze illegale Markt geradezu, was mexikanische Kartelle veranlasste, ihre Plantagen nach Kalifornien zu verlagern. Als die Wähler im Jahr 2016 einem Volksbegehren zur Legalisierung von Marihuana als „Freizeitdroge“ zustimmten, hatte sich ein Großteil der Branche bereits an die Illegalität gewöhnt und zog es vor, auf diesem Weg weiterzumachen. Der illegale Gene Markt war etabliert, florierte, und ihn unter Kontrolle zu bringen war nahezu unmöglich. Allein in diesem Jahr wurden bereits mehr als 180.000 Pfund verarbeitetes Marihuana und über 1,2 Millionen illegale Pflanzen beschlagnahmt.
der Besteuerung in Kalifornien ist ein Faktor, der den legalen Markt zerstört und Cannabis für viele unerschwinglich gemacht hat.
BLACK VENOM
Eines der großen Versprechen des legalen kalifornischen Weed-Market war, er würde eine Art Wiedergutmachung für ethnische Minderheiten sein, die Seeds unter der Prohibition gelitten hatten. Es gibt jedoch mehr Leute, die bei dem Versuch, ein legales Geschäft in Kalifornien zu gründen und zu betreiben, Geld verloren haben, als solche, die mit den im Sinne "sozialer Gerechtigkeit" unterstützten Projekten
so kompliziert gestalten, dass sie in absehbarer Zeit nicht gelöst werden dürften. Der legale Marihuanamarkt hat viele gute Seiten, wie z. B. die Auswahl an Produkten, Schulungsmöglichkeiten, Freiheit, Sicherheit und Rückverfolgbarkeit. Ganz zu schweigen davon, dass weniger Menschen wegen gewaltloser Cannabisdelikte verhaftet und angeklagt werden. Wenn die Legalisierung in Kalifornien jedoch die Schattenseiten der illegalen Cannabis-Untergrundes auf magische Weise bereinigen sollte, dann hat sie bisher kläglich versagt.
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LEGALIZATION Text: M. Dog
EIN BLICK INS (NEUE?) CANNABISKONTROLLGESETZ Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland wurde von der neuen Ampel-Koalition verkündet aber Genaueres weiß man noch nicht. Es liegt aber nahe, dass dieses Thema in den Koalitionsverträgen aufgrund des von den GRÜNEN erarbeiteten "Cannabiskontrollgesetz" (Drucksache 19/819) verhandelt und beschlossen wurde. Möglicherweise wird der Gesetzentwurf weitgehend übernommen, weshalb wir mal ganz genau nachgelesen haben. Zunächst wird festgestellt: Die Prohibitionspolitik im Bereich von Cannabis ist vollständig gescheitert. Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge. In Deutschland gebrauchen nach Schätzungen allein 3,1 Millionen volljährige Bürgerinnen und Bürger Cannabis ... Die Mehrzahl der volljährigen Konsumentinnen und Konsumenten praktiziert keinen riskanten Gebrauch von Cannabis. Die geltende Rechtslage führt bei ihnen in der Konsequenz zu einer unverhältnismäßigen Kriminalisierung. Genau das will die neue AmpelRegierung ja ändern und hat deshalb die Legalisierung beschlossen. Aber wie wird sie aussehen? Geht es nach den GRÜNEN und ihrem Gesetzesentwurf, dann lautet die Lösung: Cannabis wird aus den strafrechtlichen Regelungen des Betäubungsmittelgesetzes herausgenommen. Stattdessen wird ein strikt kontrollierter legaler Markt für Cannabis eröffnet. Diesen Lösungsansatz hat die Ampelkoalition bereits übernommen, als sie Ende November 2021 verkündete, dass in Deutschland THC-reiches Cannabis legal über lizenzierte Abgabestellen erhältlich sein wird. Nach dem vorliegenden Gesetzesentwurf wäre auch mit der Ungleichbehandlung im Straßenverkehr Schluss: Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, wird ein Grenzwert für Cannabis ähnlich der Promillegrenze für Alkohol eingeführt. Für die meisten Hanffreunde wird § 5 am interessantesten sein (zum "Recht zum privaten Besitz und zum Anbau von Cannabis"), denn dort heißt es:
(1) Volljährigen ist der Besitz von bis zu 30 g Cannabis erlaubt. (2) Der Anbau von bis zu drei weiblichen, blühenden Cannabispflanzen für den persönlichen oder gemeinschaftlichen Eigenbedarf im Bereich des befriedeten Besitztums des oder der Anbauenden ist erlaubt. In diesem Bereich ist auch das Aufbewahren einer Jahresernte von bis zu drei Pflanzen oberhalb der in Absatz 1 genannten Grenze zulässig. (3) Anbau und Aufbewahrung müssen so erfolgen, dass das Ziel des § 4 nicht gefährdet wird. Der Besitz ist entsprechend zu sichern. (4) Oberhalb der durch Absatz 1 und 2 definierten Grenzen ist der Besitz von Cannabis im Anwendungsbereich dieses Gesetzes nur rechtmäßig, wenn und soweit er gesetzlich zugelassen wird. (5) Das Bundesministerium für Gesundheit wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates (1.) nähere Anforderungen an das befriedete Besitztum zu stellen, (2.) Vorgaben für den Anbau und die Aufbewahrung von Cannabis zu machen und (3.) die in Absatz 1 genannte Menge und die in Absatz 2 genannte Pflanzenzahl zu erhöhen, soweit die Erhöhung Kinder, Jugendliche und Verbraucher nicht gefährdet. Es liegt also letztendlich in der Hand des Gesundheitsministeriums, ob es (pro Person) bei maximal 30 Gramm und drei Pflanzen für den Eigenanbau bleibt. Auch ganz interessant ist § 6, der festlegt, dass in öffentlichen Verkehrsmitteln und "Einrichtungen des Bundes" zwar nicht geraucht, aber
wohl zukünftig gevaped werden darf: Das Inhalieren von Cannabis durch Erhitzungs- oder Verdampfungsgeräte, die keinen Verbrennungsvorgang mit Rauchentstehung herbeiführen, fällt nicht unter die Bestimmungen des Bundesnichtraucherschutzgesetzes. § 8 sollte auch alle Konsumenten erfreuen, denn da heißt es: Handel, Anbau und Import von gentechnisch verändertem Hanf und Cannabis ist verboten. In § 9 wird die Kennzeichnungspflicht von Cannabisprodukten (inklusive diverser Warnhinweise) geregelt und in § 10 der Verbraucherschutz (Zitat): Es ist verboten, Cannabis in den Verkehr zu bringen, 1. wenn es nicht nach Stand von Wissenschaft und Technik hergestellt und geprüft ist, 2. wenn es mit Stoffen verunreinigt ist, die geeignet sind, die Gesundheit zu gefährden oder Zusatzstoffe enthält, die nicht deutlich gekennzeichnet sind, 3. wenn es mit Tabak oder Tabakprodukten vermischt wurde, 4. wenn es mit Alkohol vermischt oder in Alkohol aufgelöst wurde, 5. wenn in oder auf ihm Pflanzenschutzmittel im Sinne des Pflanzenschutzgesetzes, Düngemittel im Sinne des Düngemittelgesetzes, andere Pflanzen- oder Bodenbehandlungsmittel, Vorratsschutzmittel oder Schädlingsbekämpfungsmittel (Pflanzenschutz- oder sonstige Mittel) oder deren Abbau- oder Reaktionsprodukte vorhanden sind,
die nach Absatz 2 Nr. 1 Buchstabe a festgesetzte Höchstmengen überschreiten; 6. wenn in oder auf ihm Pflanzenschutzmittel im Sinne des Pflanzenschutzgesetzes vorhanden sind, die nicht zugelassen sind oder die bei Cannabis nicht angewendet werden dürfen; dies gilt nicht, soweit für diese Mittel Höchstmengen nach Absatz 2 Nr. 1 Buchstabe a festgesetzt sind. Es wird also keine Joints zu kaufen geben, die neben Cannabis auch Tabak enthalten - und auch keine THC-Extrakte auf Alkoholbasis. § 11 betrifft den Verkauf von Cannabis und legt fest: (1) Cannabis darf nur von Cannabisfachgeschäften an Verbraucher verkauft werden. Es dürfen maximal 30 Gramm Cannabis je Einkauf abgegeben werden. Die unentgeltliche Abgabe von Cannabis an Verbraucher durch Cannabisfachgeschäfte ist verboten. (2) Der Verkauf von Cannabis an Privatpersonen im Wege des Versandhandels ist nicht erlaubt. In den weiteren Paragraphen geht es um die Ein- und Ausfuhr von Cannabis, Aufzeichnungs- und Meldefristen, Sicherungsmaßnahmen, die Vernichtung von "nicht verkehrsfähigem Cannabis" und das diesbezügliche Werbeverbot. Danach geht es vor allem um Regelungen für Gewerbetreibende, die sich in der neuen Branche versuchen wollen, den Anbau von Nutzhanf, den "Umgang mit Cannabis zu wissenschaftlichen Zwecken" und diverse Strafvorschriften.
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INTERVIEW Von Fabrizio Dentini
DR. ETHAN RUSSO
derbare Tatsache zunutze, dass diese Pflanze so vielseitig in der Herstellung von chemischen Verbindungen ist, welche für unsere Gesundheit von Nutzen sind.
SSDE: In Europa hört man immer noch Stimmen, die sagen, es fehle es an klinischen Studien zu Marihuana. Wenn dies einerseits stimmt, ist dann wiederum nicht ein anderer Ansatz für eine solche Medizin notwendig? Wie lassen sich die einzelnen Erfahrungen Tausender Patienten am besten nutzen? Wie kann man, ausgehend von dem Datenmaterial, ein Medikament entwickeln, das besser wirkt, wenn es stark auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten ist?
Ethan Russo, Doktor der Medizin, ist ein amerikanischer Neurologe, Psychopharmakologie-Forscher, Gründer und CEO von credo-science.com. Früher war er Direktor des International Cannabis and Cannabinoids Institute (ICCI) mit Sitz in Prag; von 2003 bis 2014 war er als Leitender Medizinischer Berater von GW Pharmaceuticals für zahlreiche klinische Studien der Phasen I-III zu Sativex tätig. Er ist zudem Ex-Präsident der International Cannabinoid Research Society und ehemaliger Vorstandsvorsitzender der International Association for Cannabinoid Medicines. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Korrelationen zwischen historischen Anwendungen von Cannabis und modernen pharmakologischen Wirkungsmechanismen, der phytopharmazeutische Behandlung von Migräne und chronischen Schmerzen, in pflanzlichen Synergien und Wechselwirkungen zwischen Phytocannabinoiden, Terpenoiden, serotonergischen und vanilloiden Interaktionen. Dr. Russo, der als Arzt und Unternehmer im Zentrum der globalen medizinischen Cannabisindustrie steht, sprach Ende 2021 mit uns über den neuesten Stand der Technik, künftige Entwicklungen und die interessantesten Aussichten dieser sehr wichtigen Medizin für die Gesundheit der Bürger im 21. Jahrhundert. SSDE: Bei dem Reichtum bezüglich der chemischen Zusammensetzung ist Cannabis eine molekulare Fabrik. Gibt es ein spezifisches und komparatives Forschungsmodell, bei welchem der Untersuchungsgegenstand Cannabinoide sind? Ich stimme zu, dass Cannabis eine pharmazeutische Fabrik ist. So gesehen besteht ein interessantes Experiment darin, ein isoliertes Cannabinoid mit einem ganzen Extrakt zu vergleichen, und dies wurde bereits mehrmals gemacht. In Israel führte Ruth Gallily eine Cannabidiol-Studie durch, in der sie die Reaktion von Nagetieren auf Schmerzen untersuchte. Bei ausschließlicher Anwendung von Cannabidiol lautet die Antwort wie folgt: Zu wenig der Medizin wirkt sich nicht auf den Schmerz aus, eine angemessene Dosis schon, aber wenn sie darüber hinaus erhöht wird, geht die Wirkung auf den Schmerz verloren. Dies wird als biophysikalische Dosis-Wirkungs-Kurve bezeichnet. Nun hat man dasselbe Experiment mit der
gleichen Menge Cannabidiol, aber als Teil eines Extrakts, durchgeführt, und hier ließ sich, als die Dosis erhöht wurde, die Schmerzkontrolle aufrechterhalten. Dies ist ein Beweis dafür, dass in den meisten Fällen das Vollspektrum-Extrakt wirksamer ist als die reine Substanz.
SSDE: Sind für medizinische Anwendungen dann VollspektrumExtraktionen vorzuziehen? Lassen Sie mich ein anderes Beispiel anführen: Es gibt eine weitere Kontroverse über die Tatsache, dass es viele Unternehmen gibt, die versuchen, Cannabinoide aus Hefe oder Kolibakterien herzustellen. Das ist interessant und die Wissenschaft dahinter faszinierend. Ich glaube jedoch, nachdem ich mich viele Jahre lang damit intensiv beschäftigt habe - diese Isolate werden niemals und nicht im geringsten die Aktivität haben, wie sie komplexe, von der Pflanze produzierte Mischungen vorweisen können. Noch
einmal, wir haben es mit einer Pflanze zu tun, von der wir mindestens 150 verschiedene Cannabinoide kennen. Es handelt sich also nicht nur um THC, nicht nur um CBD und nicht nur um CBG, sondern um mindestens 147 weitere chemische Substanzen. In Italien wurde letztes Jahr ein neues Cannabinoid isoliert, das Tetrahydrocannabiforol, das 23 Mal stärker ist als THC. Und es wird noch mehr dazukommen, denn neben den Cannabinoiden gibt es 200 verschiedene Terpenoide, die in Cannabis bisher gefunden wurden. Es zeigt eben die erstaunliche Fähigkeit dieser Pflanze, verschiedene chemische Stoffe zu produzieren. Sie tut das nicht, um uns high zu machen oder um Medizin für Menschen herzustellen. Vielmehr dienen sie den ökologischen Bedürfnissen der Pflanze, sei es zur Verteidigung gegen Insektenangriffe, Stärkung der Resistenz gegen Krankheiten oder gegen Pilze. Im Grunde machen wir uns nur die wun-
Der erste Grund, warum bei uns nicht so viel geforscht wird, ist das Problem des Zugangs und der Finanzierung. Im weltweiten Vergleich wird die meiste biomedizinische Forschung immer noch durch das US National Institute of Health finanziert. Deren Budget wurde jedoch gekürzt, und das auch aufgrund amerikanischer Gesetze, welche eher die Gefahren als den Nutzen von Cannabis betonen. Der Forschung werden viele Steine in den Weg gelegt. Nachdem wir dies nun geklärt haben, ist es absolut falsch zu sagen, wir hätten nicht genügend Beweise, denn diese sind für eine Anzahl von Sachverhalten sehr überzeugend, wie zum Beispiel für die Behandlung von Schmerzen bei Erwachsenen, die Behandlung von Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit einer Chemotherapie und dann, im Fall von Cannabidiol, für die Behandlung von schweren epileptischen Syndromen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Befunde, zwar weniger überzeugende, welche dennoch nachweislich positive Auswirkungen bei einer Vielzahl weiterer Erkrankungen bestätigen. Und schließlich haben wir die Erfahrungen von Millionen Patienten auf der ganzen Welt, die überhaupt an keiner Kontrollstudie teilgenommen haben, aber den Nutzen von Cannabis sehen und auf gefährlichere Medikamente wie Opioide verzichten. Was wir tun müssen: Auf nationaler und internationaler Ebene gesetzliche Änderungen durchsetzen. Cannabis ist nicht Kokain, Cannabis ist nicht Heroin. Da gibt es Unterschiede, und wenn wir Substanzen wie diese alle in einen Topf werfen, ist das Ergebnis in der Regel höchst ungenau und kontraproduktiv.
SSDE: Was halten Sie von der weltweit in den meisten Gesetzen vorgenommenen Abgrenzung zwischen Cannabiskonsumenten aus medizi-
19 nischen Gründen und solchen aus nichtmedizinischen Gründen? Ist diese Unterscheidung wirklich relevant? Dies ist eine der Fragen, über die wir endlos diskutieren könnten. Ich glaube nicht, dass es eine klare Trennung gibt. Es gibt Leute, die sagen, ihr Cannabiskonsum sei ein "Freizeitvergnügen", aber warum konsumieren sie es eigentlich? Sie tun es, um sich zu entspannen, sie tun es, weil es manchen beim Einschlafen hilft, sie tun es, weil es die Schmerzen nach einem harten Arbeitstag lindert, oder sie tun es, weil sie vergessen wollen, wie fies der Chef zu ihnen war. Das sind alles Dinge, die andere vielleicht durch Alkoholkonsum lösen wollen - was aber ineffektiv ist, möchte ich hinzufügen. Außerdem heilen viele Menschen irgend etwas mit Cannabis, ohne sich dessen bewusst zu sein. Viele bemerken, dass sie dank Cannabis bessere Ergebnisse erzielen. Einige haben vielleicht eine Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS), die nie behandelt wurde, oder sie haben unterschwellige Ängste oder Depressionen, über die Cannabis hinweghilft. Ich habe mich selbst schuldig gemacht, diese Abgrenzung zu gebrauchen, nun denke ich aber, sie ist etwas künstlich und die Unterschiede überschneiden sich oft sehr. Deshalb hoffe ich, das Problem wird nicht in ein SchwarzWeiß-Schema gepresst, denn man kann diese beiden Gründe, die Leute zum Cannabiskonsum veranlassen, nicht völlig voneinander trennen.
SSDE: Die Aufgabenstellung Ihres Unternehmens Credo Science besteht darin, patentierte Produkte zu vermarkten, die aus der Erforschung von Cannabis und des EndocannabinoidSystems hervorgegangen sind, um diese Medizin sicherer und besser zu machen. Was bedeutet es, Cannabis sicherer und besser zu machen? Zunächst möchte ich denjenigen widersprechen, die behaupten, Cannabis habe keine Nebenwirkungen. Während der Cannabiskonsum für die meisten gewiss einen therapeutischen Nutzen hat, gibt es Menschen mit einer Veranlagung zur Entwicklung von Psychosen, für die Cannabis gefährlich sein kann. Dann gibt es eine kleine Gruppe von Personen, die kein Cannabis konsumieren sollten, weil sie dazu neigen, ein Cannabinoid-Hyperemesis-Syndrom, ein Übelkeitssyndrom, Erbrechen und Bauchschmerzen zu entwickeln, und das Einzige, was sie vor diesen Symptomen bewahren würde, ist die Unterbrechung des Konsums. Unser Ziel besteht also darin, ein pharmazeutisches Produkt herzustellen, das die genannten Vorteile bietet, aber weniger Nebenwirkungen hat. Wir wissen beispielsweise, dass Cannabis neben THC viele weitere Inhaltsstoffe enthält, die auf Schmerzen und Entzündungen einwirken können. Um in diesen Situationen
einen Effekt zu erzielen, ist ein wenig THC äußerst hilfreich, aber zu viel davon könnte Nebenwirkungen wie Angstzustände oder Paranoia hervorrufen, was die Leute nicht wollen. Wenn Cannabismedikamente richtig hergestellt werden, können wir sicherstellen, dass sie Schmerzen und Spastizität lindern oder den Schlaf wegen der geringeren Nebenwirkungen verbessern. SSDE: Wie geht ihr also vor, um die Vorteile zu erhalten und die unangenehmen Wirkungen zu vermindern? Wir arbeiten mit dem Wissen, was die verschiedenen Bestandteile von Cannabis bewirken und wie sie auf eine Weise produziert werden können, die sie besser und sicherer macht. In unserem Fall möchten wir kräftige, krankheitsfreie Pflanzen erzeugen, und viele der Ergebnisse kommen sowohl aus der selektiven Züchtung als auch aus Verarbeitungs- und Extraktionsverfahren. Ein Teil unserer Aufgabe besteht darin, den biologischen und regenerativen Cannabisanbau zu fördern. Wir wollen weniger industrielle Erzeugnisse sehen, für die Pestizide und ähnliche Substanzen verwendet werden. Die sind nicht notwendig und stellen ein Problem dar, und wir wollen die Probleme reduzieren. So sind beispielsweise viele Cannabiskonzentrate erhältlich, die zumeist mit dem Ziel produziert werden, dass sie eine große Menge THC enthalten - unter Auschluss anderer Bestandteile, die das gleiche Produkt sicherer machen würden. So gesehen versuchen wir nicht, den Spaß zu verderben, sondern vielmehr bessere therapeutische Praxiserfahrung zu erhalten und uns möglicherweise auch zu einer besseren Sachkenntnis von Cannabis als Genussmittel zu verhelfen.
SSDE: Wenn Sie von Cannabis als sicherer Medizin sprechen, beziehen Sie sich auf die Züchtung und Verarbeitung. Was halten Sie vom Anbau selbst als wichtigen heilsamen Faktor im Sinne der Phytotherapie? Eine phytotherapeutische Wirkung ist bei Cannabis tatsächlich festzustellen, weil die Menschen ganz in den Anbauprozess eingebunden sind. Ich selbst baue in kleinem Umfang Bio-Früchte und -Beeren an - das ist eine sehr angenehme Beschäftigung. Wenn wir über Cannabis sprechen und dabei voraussetzen, Patienten haben die Möglichkeit, es legal anzubauen, dann ist dies natürlich ein schöner Zeitvertreib und hebt deren Selbstwertgefühl in dem Sinne, dass sie vermeinen, die Situation selbst zu kontrollieren. Falls Patienten die Fähigkeiten haben und dazu berechtigt sind, glaube ich, dass es eine sehr gute Sache für sie ist, und deshalb ermutige ich, wann immer möglich, wirklich in diesem Sinne zu denken. SSDE: Auf welchen Gebieten schreitet vor dem Hintergrund Ihrer Erfahrung
zu Beginn der 2020er Jahre die internationale Cannabisforschung voran? Welches sind die interessantesten Entwicklungen in den Forschungsbereichen hinsichtlich medizinischem Cannabis? Die meisten konzentrieren sich auf die Schmerz- und Schlafbehandlung, wo wir bereits wissen, dass Cannabis wirken kann, und es nur noch darum geht, herauszufinden, wie es am besten funktioniert. Es gibt vier Punkte, die ich hervorheben möchte: 1) die Verwendung von Cannabis als Antibiotikum 2) zur Erstbehandlung bei Krebs, da Cannabinoide die einzigartige Fähigkeit haben, Krebszellen abzutöten und gleichzeitig normale Zellen zu schützen, das ist
sehr vielversprechend 3) Der dritte Bereich ist die Psychiatrie, wobei Cannabis eine Rolle bei der Behandlung von Angstzuständen zukommt - einem extrem verbreiteten Problem, vor allem im Zeitalter von Covid, wo jeder ängstlicher ist als früher. Wir brauchen bessere Medikamente, welche die Probleme angehen, die nicht süchtig machen, nicht berauschend wirken - und Cannabis könnte die Antwort sein 4) Der vierte Bereich wurde bisher völlig ignoriert: die Behandlung von Frauenkrankheiten, d. h. von gynäkologischen Problemen. Im 19. Jahrhundert, als die Cannabismedizin in Europa tatsächlich in einer Entwicklung begriffen war, wurde sie sehr häufig in der Geburtshilfe und der Gynäkologie angewandt, und dies scheinen wir vergessen zu haben.
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SORTENPORTRAIT BARNEY’S FARM Text & Fotos: Green Born Identity – G.B.I.
Tangerine Dream:
Eine wahrhaft traumhafte Fruchtsorte Tangerine Dream ist ein großer Name in der Musikwelt - Diese deutsche Band, die ihre beste Phase in den 1970er Jahren hatte, ist weltbekannt und zählt zu den Pionieren der elektronischen Musik. Wenn nun eine renommierte Cannabis-Samenbank wie Barney’s Farm einer ihrer Sorten den Namen dieser berühmten Band gibt, liegt die Messlatte natürlich hoch, man erwartet einen großen Wurf, ein züchterisches Meisterwerk. Ein Blick auf ihre genetische Zusammensetzung verrät schon mal, das Tangerine Dream von Barney’s Farm potenziell eindeutig das Zeug dazu hat, denn in diesem Strain treffen drei legendäre Sorten-Klassiker aufeinander: G13, Afghan und Neville’s A5 Haze. Die Verwendung dieser altgedienten Genetik-Bausteine für Tangerine Dream ist auch eine schön stimmige Sache, 1970er Oldschool-Genetik für eine Sorte mit 1970er Oldschool-Namen. Die genetische Verschmelzung der drei Oldschool-Sorten resultierte in einer Pflanze mit leicht überwiegendem Sativa-Anteil (60%), die mittelhoch wächst und ihre Blütephase innerhalb von 60-65 Tagen absolviert. Dank einer relativ frühen, in der ersten bis zweiten Oktoberwoche eintretenden Outdoor-Reife ist Tangerine Dream ist nicht für drinnen, sondern auch für draußen geeignet. In jedem Anbau-Szenario verheißt dieser Barney’s Farm-Strain eine reiche Ernte, indoors sind 600 Gramm pro Quadratmeter bei guten Growern zum Beispiel keine Seltenheit. Es entstehen große schwere Buds, deren Gewicht so hoch ausfallen kann, dass der Grower die Zweige gegen Ende der Blütephase abstützen muss. Natürlich sollte eine Cannabissorte, die in ihrem Namen die Bezeichnung „Tangerine“ (Mandarine) trägt, auch entsprechende Zitrusaromen produzieren, und das ist bei Tangerine Dream auch der Fall - sie duftet intensiv nach Zitrusfrüchten und auch Beeren, geschmacklich kann sich dies beispielsweise zu einer dominanten Orangennote konkretisieren, generell lässt sich der Geschmack als tropisch-süß beschreiben. Bei der Wirkungsweise fährt diese Sorte zweigleisig: Geistig wirkt sie anregend und euphorisierend, körperlich jedoch entspannend. Beide Effekte stellen sich beim Konsum schnell ein.
Die Wachstumsphase: Express-Keimung und dynamische Verästelung
Wer sonst als der Oldschool-durch-unddurch-Mensch The Doc hätte sich dieser Sorte zu Testzwecken annehmen sollen? Er, der die beste Zeit der Band Tangerine Dream in den 70er Jahren miterlebt hat, war sofort Feuer und Flamme, als diese Sorte ins Spiel kam. Die zwei zur Keimung angesetzten feminisieren Samen waren schon nach etwa zweieinhalb Tagen aus dem Boden geschlüpft, sie legten das von Barney’s gewohnte Express-Tempo vor. Drei Wochen ließ sie The Doc wachsen, bevor er den Lichtzyklus von 18/6 auf 12/12 umschaltete und so die Blüte einleitete. Bemerkenswert früh und dynamisch begannen die beiden Pflanzen, Seitentriebe auszubilden, was dazu führte, dass sie bei Einleitung der Blüte bereits sehr verästelt und buschig waren, ihre Höhen lagen bei 30 und 33 cm. Sie tru-
gen schmale Laubblätter, die deutlich mehr nach Sativa aussahen, als es das genetische 60:40-Verhältnis von Sativa zu Indica hätte vermuten lassen.
Die Blütephase: Die beiden Tangerine Dreams geraten in einen Silberrausch
Die Streckungsphase in der Blüte fiel ungewöhnlich lang aus, sie zog sich über fünf Wochen. Am Ende hatten die beiden Pflanzen ihre Höhe mehr als verdoppelt, präsentierten sich aber immer noch als sehr kompakt – „das ist eine schön handliche Indoor-Größe“, befand The Doc. Bei der Blütenbildung gaben sie von Anfang an Vollgas, legten eine enorme Blühkraft an den Tag. So dass sich nach sechs Wochen Blüte bereits eine große Zahl an voluminösen Blütentrauben an den vielen Zweigen auftürmte, die mit einem sehr hohen Blüten/Blätter-Verhältnis ausgestattet
waren. Und auch bei der Trichombildung alles andere als geizten: Schon die Frühund Mittelphase der Harzproduktion hatte jede Menge Kristalle generiert, doch in den letzten drei Wochen gerieten die beiden Tangerine Dreams dann in einen wahren Silberrausch! Sie zuckerten sich heftigst ein und wurden derart klebrig, dass The Doc nach dem Anfassen meinte: „Das ist ja fast wie Sekundenkleber, man kriegt die Finger kaum wieder los von diesen harztriefenden Blüten, sensationell!“ Was ihn gleichermaßen tief beeindruckte, war die Tatsache, dass beide Pflanzen praktisch kein loses Blüten-Kleinzeug produzierten, bis ganz unten durch waren die Buds, selbst die kleinsten, von erstaunlicher Dichte und Härte. „Und dann sind sie auch noch verblüffend blattarm, ich glaube, diese Pflanzen werde ich fast im Schlaf ernten können…“ War die Beschaffenheit der Blüten war schon absolute Luxusklasse,
setzte ihr Geruch dem Ganzen sogar noch die Krone auf: Tangerine Dream wurde ihrem Namen auch aromatisch gerecht, denn die Buds beider Pflanzen verströmten tatsächlich einen zitrusschwangeren Duft, der eindeutig an Mandarinen oder Orangen erinnerte. „Das habe ich in dieser Eindeutigkeit und Intensität noch nicht erlebt bei einer Sorte, und das will was heißen!“, staunte The Doc. Eine der beiden Pflanzen entwickelte in der zweiten Hälfte der Blütephase an ihren Blütenblättern attraktive Purple-Töne, was für einen zusätzlichen optischen Reiz sorgte. Die Zeitangabe von Barney’s Farm für die Dauer der Blütephase wurde nicht überschritten - nach pünktlichen 64 Tagen war es so weit, die beiden Schönheiten hatten die Vollreife erreicht, und The Doc schritt zur Ernte-Tat. Da es kaum etwas wegzuschnibbeln gab und die Endhöhen von 65
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und 76 cm ein leichtes Handling ermöglichten, konnte er dabei wie erwartet kurzen Prozess machen.
Nach der Ernte: Tangerine Dream tritt dem 100er-Club bei und duftet frappierend nach Mandarine
Angesichts der massiven Menge an großformatigen, dicht-hart angeschwollenen Buds ging The Doc fest davon aus, dass die beiden Tangerine Dreams beim Pro-Pflanze-Ertrag in den 100 Gramm-Bereich vorstoßen würden, und genauso sollte es kommen: Zusammen brachten sie es auf 223 Gramm. „Hammergeil! Soo guut und soo viieel, da lacht mein altes Grower-Herz!“, frohlockte The Doc. Die Blütennarben sahen nach der Trocknung passender Weise orangefarben aus, auch hier gab es also eine hübsche
Übereinstimmung mit dem Sortennamen. Äußerst hübsch und heftig war natürlich auch der fette silbrige Harzüberzug der getrockneten Buds, die sehr zur Freude von The Doc ihre mandarinenhafte Duftigkeit auch in Trockenform bewahrt hatten, und durch die nun weitgehende Abwesenheit von Chlorophyll war diese tropische Duftmarke jetzt sogar noch frappierender hervorgetreten.
Der Konsumtest: Ein Mandarinentraum wird wahr… und kickt voll rein
Geschwind wurde dann zwecks Konsumtest der Crafty+-Vaporizer mit einem halben Gramm befüllt. Und dann kam er heraus, der geniale Mandarinendampf… tropischfruchtige Zitruswolken zogen durch The Docs Mund und versetzten ihn in Entzücken:
„Wahnsinn, dieses Gras schmeckt genau so wie es riecht. Eine umwerfende Köstlichkeit, fürwahr ein echter Mandarinentraum, der Sortenname Tangerine Dream ist Programm!“ Die Wirkung stellte sich wie von Barney’s geschildert im Handumdrehen ein, The Docs Kopf wurde nach drei Zügen wolkig leicht und mit sonniger Euphorie geflutet. Tangerine Dream kickte in feinster Sativa-Manier und mischte The Docs Gedankenwelt positiv auf, die mentale Erschöpfung nach einem langen Arbeitstag wich einer geistigen Aufbruchsstimmung, er begann, Pläne für einen Urlaub in der Post-Corona-Zeit zu machen. „Vielleicht in einem Land, in dem leckere Mandarinen wachsen… Spanien, ich komme!“, meinte er schmunzelnd. Mit dem Kopf-Kick ging nach einer Weile wie erwartet physische Entspannung einher, Tangerine Dream erwies sich nicht nur als geistiges
Tonikum, sondern auch als wohltuendes Muskelrelaxans, die zuvor verspürte generelle Verspannung schmolz hinweg, The Doc konnte sich wieder flüssiger bewegen. Erst nach mehr als zwei Stunden war der gesamte Wirkungskomplex verflogen, Tangerine Dream hatte also eine starke Potenz bewiesen. „Es ist ja mittlerweile schon zur Gewohnheit geworden, aber als Fazit dieses Tests singe ich mal wieder eine Hymne auf eine Sorte von Barney’s Farm und vergebe in allen Kategorien absolute Höchstwertungen! Besser geht es einfach nicht. Und Barney’s schaffte es auch immer wieder, mich mit etwas zu überraschen, dieses Mal war es der markante Mandarinen-Flavour in Reinkultur. Mit meiner fetten Ernte in den Gläsern werde ich in nächster Zeit noch viele schöne Mandarinenträume haben…“ Green Born Identity – G.B.I.
Kulturdaten: Genetik
Tangerine Dream (G13 x Afghan x Neville’s A5 Haze)
Wachstumsphase
Drei Wochen (nach Keimung)
Blütephase
64 Tage / allgemein 60-65 Tage
Medium
Plagron Grow Mix-Erde, 11 Liter-Töpfe
pH
6,2-6,6
EC
1,2–1,8 mS
Licht
bis zu 7 x SANlight Q6W = 1505 Watt
Temperatur
19-28°C
Luftfeuchtigkeit
40-60%
Bewässerung
manuell
Düngung
Organic Bloom Liquid von Green Buzz Liquids
Zusätze/ Stimulanzien
Living Organics, More Roots, Humin Säure Plus, Big Fruits, Fast Buds und Clean Fruits von Green Buzz Liquids
Eingesetzte Geräte
CleanLight Pro zur Schimmelprävention
Höhe
65 und 76 cm
Ertrag
zusammen 223 g
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LEGALIZATION Text: M. Dog
MALTA LEGALISIERT ES INKLUSIVE EIGENANBAU! schon im letzten Jahr verkündet, der Gesetzentwurf zur Cannabis-Legalisierung sei "schlecht durchdacht und ohne den Beitrag von Fachleuten aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, die sich mit den Folgen des Cannabiskonsums befassen, vorgelegt worden". Seitdem wird von Seiten konservativer katholischer Ärzte und Schwestern versucht, ein Schreckensszenario aufzubauen, wonach zu erwarten wäre, dass medizinisches Personal massiv bekifft zum Dienst kommen würde und dann einfach nicht mehr in der Lage sei, die tägliche Arbeit zu erledigen, denn (so die diesbezügliche Erklärung der MUMN): "Solche Fachleute können ein beeinträchtigtes geistiges Urteilsvermögen haben, und die Leitung eines Krankenhauses wäre nicht in der Lage, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um solche Krankenhausangestellten zu stoppen, da es in einem sensiblen Bereich wie dem Gesundheitssektor keine Bestimmung im Gesetz gibt".
Die Cannabislegalisierung steht auch in Malta kurz bevor. Alle Maltesen dürfen dann auch ein paar Pflanzen zuhause anbauen oder Cannabis-Social-Clubs gründen, um gemeinsam mit anderen zu growen. Der Prozess zur Cannabis-Legalisierung in Malta begann bereits im Oktober letzten Jahres, als das Ministerium für Gleichstellung, Forschung und Innovation einen Gesetzentwurf zur Reform des Cannabisgesetzes vorlegte. Die Initiative zur Cannabis-Legalisierung geht auf das Wahlprogramm der Regierungspartei von 2017 zurück, in welchem sie sich verpflichtet hatte, eine Debatte über Cannabis für den Freizeitkonsum zu führen. Im März letzten Jahres veröffentlichte die maltesische Regierung zunächst ein Weißbuch mit ihren Vorstellungen zur nationalen Cannabis-Legalisierung, dem folgte am 4. Oktober 2021 ein Gesetzentwurf, der zur ersten Lesung vorgelegt wurde. Zwei weitere Lesungen folgten später. Dem neuen Gesetz zufolge dürfen Erwachsene bald bis zu 7 g Cannabis für den Eigengebrauch besitzen. Der Besitz von größeren Mengen wird allerdings mit Verwaltungsstrafen geahndet. In der Öffentlichkeit darf Cannabis nicht konsumiert werden, es sei denn, die Person ist Cannabispatient und hat eine
len Schwarzmarkt zu bekämpfen. Der "Times of Malta" zufolge werden mit dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes auch die Strafregister von Bürgern gelöscht, die zuvor wegen des Besitzes von Cannabis für den Eigengebrauch verurteilt wurden.
entsprechende Genehmigung. Der neue Gesetzentwurf erlaubt auch den Eigenanbau von bis zu vier Pflanzen pro Person - damit ist Malta das erste Land in der EU, welches den privaten Anbau von potentem Cannabis genehmigt! Dabei muss aber beachtet werden, dass die Pflanzen von anderen Orten aus nicht zu sehen sind. Wenn man sich für den Eigenanbau entscheidet, dann darf man bis zu 50 g (getrocknete) Blüten pro Person im Haus haben.
Doch das alles bleibt nicht ohne Widerspruch. Maltesische Abgeordnete der Opposition, konservative und katholische Organisationen forderten zum Beispiel eine Erhöhung der Altersgrenze für den legalen Cannabiskonsum von 18 auf 25 Jahre. Der ehemalige Bildungsminister Owen Bonnici erklärte daraufhin, dass weitere Beschränkungen der Altersgrenze und des THC-Gehalts erneut zu einem Schwarzmarkt führen würden, den das Gesetzt ja ursprünglich austrocknen wollte. Dem konnte keiner etwas entgegensetzen.
Man kann sich zukünftig auch zu Cannabis Social Clubs nach spanischem Vorbild zusammenschließen - also gemeinnützige Vereine mit dem Ziel gründen, gemeinsam Cannabis anzubauen und unter den Vereinsmitgliedern zu verteilen. Jeder Maltese darf aber nur einem solchen Cannabis Social Club (gleichzeitig) angehören. Dem Gesetzentwurf zufolge soll kein offener Cannabismarkt (wie in Kanada oder den USA) geschaffen werden. Das Gesetz ziele eher darauf ab, verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis zu entkriminalisieren und so den kriminel-
Manchmal steckt der Teufel auch in abwegigen Details: So hat die "Malta Union for Midwives and Nurses" (MUMN) den maltesischen Präsidenten George Vella dazu aufgefordert, die vorgeschlagene Cannabis-Gesetzreform nicht zu unterzeichnen, solange darin nicht noch eine Sonderbestimmung für Krankenhäuser und Altenheime aufgenommen wird. Ansonsten dürfe ja "jede Krankenschwester, jeder Arzt oder jede Pflegekraft, die unter dem Einfluss von Cannabis steht, Patienten pflegen". Die "Medical Association of Malta" hatte
Die Krankenschwestern, Pfleger und Hebammen der MUMN scheinen jedenfalls keine hohe Meinung von ihren Kollegen (den Ärzten, Schwestern und Pflegern) zu haben, wenn Sie ihnen derartiges zutrauen bzw. pauschal unterstellen. Vielleicht gehen Sie ja auch von ihren eigenen Konsumgewohnheiten beim Umgang mit Alkohol aus und glauben, dass sie ihren Job mit Alkohol schaffen können, andere aber nicht mit Cannabis? Seltsame Gedanken, die man sich plötzlich machen muss, wenn man es einfach nur legalisiert sehen will. Fazit: Was auf Malta passiert, kann als Paradebeispiel für die hektischen neuen europäischen Gesetzgebungstätigkeiten in Sachen Cannabis angesehen werden. Eine ganze Reihe von EU-Länder sind derzeit mittendrin, ihre Drogengesetzgebung deutlich zu überarbeiten und neue Weg zu finden, den Konsum von Cannabis zu entkriminalisieren oder sogar zu legalisieren. Schon 2001 entkriminalisierte Portugal sämtliche Drogen und machte damit sehr gute Erfahrungen. Inzwischen scheint sich das herumgesprochen zu haben und so wird nicht nur in Luxemburg, sondern auch in der Schweiz und Deutschland bald legalisiert. In Österreich wird versucht, die Einkriminalisierung einzuklagen, und in Italien wird es dazu (ebenso wie zum Eigenanbau) ein entsprechendes Referendum geben. Mal sehen, was noch so kommt - und wie man hierzulande versuchen wird, die Legalisierung noch etwas auszubremsen.
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KRYPTOWÄHRUNG Von sudestfam@protonmail.com
BITCANNA DIE LÖSUNG EINES DER GRÖSSTEN PROBLEME DES CANNABUSINESS In der letzten Ausgabe von Soft Secrets sprachen wir über Kryptowährungen (wie Bitcoin) und analysierten die Technologie, auf der viele von ihnen beruhen, sowie ihren Nutzen, insbesondere in der Welt des Cannabis. Ein sehr interessantes Projekt in diesem Bereich ist Bitcanna, eine Kryptowährung, die von einer Gruppe führender Cannabisunternehmen in Europa geschaffen und für den Cannabishandel entwickelt wurde. Bereits 2018 erschienen in dieser Zeitschrift Artikel, welche die Einführung ankündigten, und Bitcanna ist nun Realität. Bitcanna wurde ursprünglich geschaffen, um Probleme angesichts der Hindernisse, die Banken bei der Durchführung von Transaktionen mit Cannabisprodukten in den Weg legen, zu lösen. In den letzten Jahren hat es zahlreiche Fälle gegeben, bei denen sich Finanzinstitute geweigert haben, Unternehmen, die in der Cannabisbranche tätig sind, Zahlungsinstrumente zur Verfügung zu stellen; in den schlimmsten Fällen wurden ihre Bankkonten eingefroren, was diese Unternehmen in die Knie zwang. Bitcanna ist die Lösung dieser Probleme, denn sie ermöglicht, völlig sicher und anonym Produkte von Unternehmen zu kaufen, die Mitglieder des BitcannaNetzwerks sind. Diese Kryptowährung ist der ideale Zahlungsweg für alle, die in der legalen Cannabisbranche tätig sind, wie Growshops, Saatgutbanken, Coffeeshops, CBD-Vertriebshändler oder Light-CannabisShops. Sehen wir uns an, wie es funktioniert und wie sich Bitcanna in ein paar einfachen Schritten nutzen lässt. Bitcanna verwendet ein sog. "Proof-of-Stake"Sicherheitsprotokoll, d.h. ein Netzwerk-
Konsensprotokoll, bei dem jeder Nutzer nachweisen muss, dass er über einen bestimmten Währungsbetrag verfügt. Deshalb ist es viel effizienter als das "Proofof-Work"-Protokoll von Bitcoin, bei welchem der Konsensnachweis das Lösen komplexer Berechnungen erfordert, die erhebliche Mengen an Strom verbrauchen, was dieses Verfahren unhaltbar macht. Wollen wir zum praktischen Teil übergehen. Zuerst muss eine digitale Geldbörse heruntergeladen werden, die Bitcanna Crypto Wallet, welche für Computer und Smartphones mit den Betriebssystemen Windows/Android und Mac/iOS verfügbar ist. Dies ist eine virtuelle Geldbörse, mit der es möglich ist, seine Kryptowährungen zu speichern, zu senden und zu erhalten. Sobald Sie eine Wallet besitzen und sich registriert haben, erhalten Sie einen 12-stelligen Schlüssel, mit dem Sie auf Ihre Wallet zugreifen können. Dieser Schlüssel sollte sorgfältig aufbewahrt werden, denn wird er verloren, kann man nicht mehr an sein Geld gelangen. Neben dem Sicherheitsschlüssel erhalten Sie auch eine Adresse, die Sie verwenden, wann immer Sie Kryptowährungen in Ihrer Wallet erhalten möchten. Als nächstes muss Geld in BCNA, in sog. Bitcanna-Coins, umgewandelt werden. Man kann BCNA per Kredit- oder Debitkarte mithilfe der Krypto-WährungstauschPlattform Indacoin kaufen, welche über die offizielle Bitcanna-Website leicht zugänglich ist. Wer zum ersten Mal BCNA-Coins kauft, muss eine Identitätsüberprüfung durch ein als KYC bekanntes System durchlaufen - ein Schritt, der ein paar Minuten dauert. Anschließend muss die Adresse eingeben werden, welche mit der von der BitcannaWallet übereinstimmt, um einen beliebigen Geldbetrag in BCNA umzuwandeln,
Beispiel einer Blockchain.
Blockchain. wobei eine minimale Provision an die Austauschplattform geht. Dies gibt einem die Möglichkeit, in Online-Shops einzukaufen, die BCNA als Zahlungsmittel unterstützen. Scannen Sie einfach den QR-Code des gewünschten Produkts, und in wenigen Sekunden ist die Transaktion abgeschlossen, ohne die Gefahr, dass sie auf dem Kontoauszug vermerkt wird. Das Bitcanna-Netzwerk soll, wie CEO Jan Scheele erklärte, nicht nur die finanziellen Probleme der Cannabisbranche lösen, sondern auch die Transparenz in Bezug auf Herkunft und Qualität der gekauften Produkte erhöhen (als eine Form der Kontrolle über die gesamte Lieferkette), ein System des Vertrauens und der Reputation durch Geschäftsanalyse schaffen und die Einführung von Plattformen für digitale Identitätssicherheit und Überprüfungssysteme fördern.
Bitcanna Crypto Wallet.
Wie wollen sie diese Ziele erreichen? Einer der wichtigsten Schritte ist die Einführung einer neuen Blockchain, auf der Bitcanna
weiterentwickelt werden soll. Sie basiert auf Cosmos, einer neuen Art von Blockchain, die mit einem IBC (Inter-Blockchain Communication)-System ausgestattet ist, wo jede Blockchain dieses Netzwerks interagieren kann, zum Beispiel mit Giganten wie Ethereum oder Coinbase. So wird es möglich, Bitcanna auf alle bedeutenden Austauschplattformen zu bringen. Darüber hinaus bietet Cosmos mehr Vielseitigkeit und Entwicklungsfreiheit als die Blockchain 1.0-Technologie, die nicht gerade nutzerfreundlich ist. Derzeit ist sie auf dem Versuchsstand. Am 17. Juni letzten Jahres gab Bitcanna den erfolgreichen Abschluss der ersten Phase des Testnetzes bekannt, und der vollständige Start war für September geplant. Bisher sind mehr als 80 Unternehmen aus der Cannabisbranche Mitglied des Bitcanna-Netzwerks geworden, und seine weitere Expansion scheint unaufhaltsam zu sein. Die Nutzung von Bitcanna macht Einkäufe sicherer und hilft, dieses großartige Projekt zu unterstützen.
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CANNABIS ANBAUEN MIT STONEY TARK Von Stoney Tark
FÜNF TOPTIPPS für den IndoorAnbau im Winter
Das Ende des Sommers kann vieles bedeuten, etwa das Verlangen, sich besonders warm einzuwickeln und die Heizung im Haus voll aufzudrehen! Anbauräume sind auch stark von draußen sinkenden Temperaturen, dem raschen Anstieg der Luftfeuchtigkeit und dem Frost betroffen. Im Folgenden meine Top-Tipps, wie man mit der härtesten Zeit des Jahres zurechtkommt, was dabei zu beachten ist. DIE RÄUME HEIZEN Es mag wie eine Selbstverständlichkeit klingen … der Anbauraums sollte in der richtigen Weise geheizt werden, wenn möglich mit einem digitalen Temperaturregler für Ventilatoren. So wird der Raum automatisch erwärmt, wenn die Temperatur einen bestimmten Punkt unterschreitet, und es erspart einem die Heizung von Hand aufoder abzudrehen. Die Ausschalttemperatur für die Beleuchtung sollte bei 18-19 °C liegen, die Einschalttemperatur möglichst bei 24-25 °C. Mein Tipp: Versuchen Sie es mit Gasflaschen-Heizgeräten, wenn Sie einen großen Anbauraum haben und der Gedanke an eine elektrische Heizung nicht gefällt. Gasheizer sind eine ausgezeichnete Lösung, um Outdoor-Folientunnel in den frühen Morgenstunden warm zu halten und die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Sie sind zudem im Betrieb billiger als elektrische Heizgeräte, produzieren auch CO2, erfordern allerdings, dass Sie jedes Mal im Raum anwesend sind.
DIE TÖPFE AUFBOCKEN
Dieser Hygrometer befindet sich an der Außenseite des Zeltes, so dass der Grower ihn leicht ablesen kann.
Der Boden des Anbauraums ist der tiefste und kälteste Bereich, was bedeutet, dass alles, was den Boden berührt, auch Wärme verliert. Pflanzen brauchen frische Luft um die Wurzeln herum, sie müssen die Wurzeln auch zwingen, neue Räume zu suchen; die aeroben Populationen der vorhandenen nützlichen Mikroorganismen, Bakterien und Pilze müssen zunehmen. Mein Tipp: Die Pflanzentöpfe mit Hilfe von umgedrehten Töpfen, Holz- oder Tonblöcken vom Boden abheben. Kalte Wurzeln bedeuten auch, dass es für die Pflanzen schwierig wird, die verfügbaren Nährstoffe zu verdauen und sie es daher vorziehen, bestimmte Nährstoffe auszuschließen. Im Laufe der Zeit führt dies zu einer Reihe von Mängeln, die sich auf den Endertrag und die Qualität der Ernte negativ auswirken.
DIE LUFTFEUCHTIGKEIT STÄNDIG KONTROLLIEREN
Eine Gasheizer, der sich für große Zelte und umfunktionierte Räume verwenden lässt.
Dies ist vor allem bei blühenden Cannabispflanzen extrem wichtig. Ab der dritten Woche bis zum Erntezeitpunkt spielen Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Luftstrom eine große Rolle für die Gesundheit der Pflanzen und die Qualität der Blüten. Eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 40-50% in Verbindung mit schlechter Luftzirkulation/verbrauchter Luft begünstigt den Befall der Pflanzen mit Botrytis oder Echtem Mehltau, weshalb Kosten für Gegenmittel anfallen könnten. Mein Tipp: Mehrere Schwenkventilatoren im Anbauraum haben und dafür sorgen, dass der untere, mittlere und obere Teil des Growzelts von Luft durchströmt wird. Der Abluftventilator und die
Schwenkventilatoren müssen rund um die Uhr auf 24/7 laufen, also lasst das Zelt nie ohne Luftstrom, da dies Probleme heraufbeschwören wird. Verwenden Sie einen digitalen Hygrometer und platzieren Sie ihn an der Außenseite des Growzeltes, damit der digitale Messwert, ermittelt vom Sensor im Zelt, jederzeit ablesbar ist.
ECHTER MEHLTAU UND BOTRYTIS Einen schweren Schimmelpilzbefall spät in der Blühphase vorzufinden kann Grund genug sein, um einen Herzinfarkt auszulösen. Panik macht sich breit, wenn der Grower vor die Entscheidung gestellt wird, was weggeschnitten werden muss und er angestrengt überlegt, wie zu verhindern ist, dass es nochmals passiert und zu einem Totalverlust kommt. Botrytis und Mehltau sind beides durch die Luft getragene Krankheitserreger, welche über den Ansaugventilator in die Plantage gelangen. Sie bevorzugen eine eher warme und feuchte Umgebung, in der es kaum Luftbewegung gibt. Mein Tipp: Wenn Anzeichen von Schimmel auf den Blütenständen zu erkennen sind, wirkungsvolle Maßnahmen durchführen, Latexhandschuhe und eine sterile Schere gebrauchen und die infizierten Blütenstände vorsichtig abschneiden. Gewöhnlich sind es die größten und kompaktesten, was bedauerlich ist, aber diese vorsichtig zu beseitigen, ohne dass andere Pflanzenteile berührt und dadurch infiziert werden, ist wichtig, um die Übertragung zu stoppen. Absenken der Luftfeuchtigkeit und Frischluftzufuhr verhindern, dass sich Schimmel und Mehltau aggressiv ausbreiten.
RESISTENTE SORTEN AUSWÄHLEN Cannabispflanzen sind sehr verschieden und eine großartige Eigenschaft an ihnen ist, dass sie in der Lage sind, sich unterschiedlich an bestimmte Umgebungen und Szenarien anzupassen. Eine Sorte drinnen anzubauen, die dafür bekannt ist, zäh und widerstandsfähig gegenüber Kälte und widrigen Umgebungsbedingungen zu sein, wird von großem Vorteil sein, wenn die Blühphase beginnt. So wie einige Züchtungen besonders anfällig für Krankheitserreger sind und auf Schimmel eine geradezu magnetische Wirkung haben, kann man sich mit einer Schimmel- und Mehltau-resistenten Sorte viel Stress und Ernteverluste ersparen. Mein Tipp: Recherchieren, welche Sorten die Saatgutbanken anbieten, die als resistent und widerstandsfähig gegenüber Einflüssen von draußen beschrieben sind. Indica-Sorten mit kürzerer Blühphase wären dank ihrer Widerstandsfähigkeit und ihrer früheren Erntereife eine kluge Wahl.
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THE BUD DIARIES Von Rich Hamilton
BRITSCOTTI SORTE
Britscotti. Diese Sorte stammt von dem mächtigen britischen Cannabis-KulturLabel Dank Of England (D.O.E.) und hat unter den Marihuana-Liebhabern im UK bereits einen legendären Status erreicht und das aus gutem Grund.
GENETIK Dieser britische Bösewicht ist die "DeltaVariante"-Cousine des Biscotti-Strains. Stärker und tödlicher! Es handelt sich um eine potente indicadominante (80%/20%) Hybride, die aus einer Mischung von G.S.C., Gelato 25 und Sour Florida OG hervorgegangen ist. Mit einem durchschnittlichen THC-Gehalt von 22-25% und einem bescheidenen Anteil von 2% CBG haut sie voll rein.
GROW INFO Biscotti ist indicadominant, wächst gedrungen und bildet kompakte, klebrige Blütenstände. Es sind mittlere bis hohe Erträge zu erwarten von den ausgereiften Blütenständen olivgrüner Farbe, gesprenkelt mit violetten Tönen und langen, hauchdünnen, orangefarbenen Blütennarben. Die Harzproduktion ist sehr hoch, was diese Sorte für Hersteller von Extrakten-/Konzentraten noch begehrenswerter macht.
GERUCH Bei Britscotti ist hauptsächlich eine Mischung aus süßen, buttrigen Aromen wahrzunehmen, dazu irrsinnige benzinähnliche Diesel-Terpene, was diese Sorte so unverwechselbar macht wie eine Tasse englischen Tee. Erdig, pflanzlich, fruchtig, nussig, süß, Benzinaroma - es ist alles da. Nostalgische Erinnerungen an das Rauchen des ersten Spliffs, als junger Bursche mit deinen Kumpels hinter der Garage. Wisst ihr noch, warum ihr angefangen habt, Gras zu rauchen? So ist es, nur stärker! Diese Sorte versetzt euch geradewegs dahin zurück und wird nicht enttäuschen.
KONSUM
BLÜHPHASE Vollgepackt wie die Londoner U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit an einem Montagmorgen befinden sich diese Marihuana-Blüten getrocknet und fermentiert in ihrem Idealzustand. Über den klobigen dunkelolivgrünen Nuggets mit langen dunkelorangen Härchen liegt eine dicke reifartige Schicht aus strahlend weißen Trichomen, die wie Kristalle aussehen. Aber sie ist nicht die Art von Sorte, die nur mit ihrem Aussehen auftrumpfen und verlocken muss - ihre Wirkung spricht für sich.
Als Geschenk von Screech (von D.O.E) genoss ich diese erstaunliche Blüte zusammen mit zwei guten Freunden in ultradünnem, extragroßem CBDinfundierten Zigarettenpapier und mit einem handgerollten Filter. Wir saßen im Garten meines Freundes, als der Tag zur Nacht wurde, redeten über alte Zeiten und rauchten das Cannabis. Als es kalt wurde, zündeten wir ein Feuer an und ließen uns von den Flammen bis tief in die Nacht hinein hypnotisieren. Eine erstklassige Nacht, mit erstklassigen Freunden - und wir rauchten erstklassiges Marihuana.
GESCHMACK Wer nach einer klassischen Indica mit einem wahnsinnig guten Geschmack
sucht, wird hiermit fündig. Biscotti hat alles, was man sich wünschen kann - und noch mehr, was Wirkung und Geschmack angeht, ist in jeden einzelnen köstlichen Zug gepackt. Fruchtig, nussig, würzig, süß, doch unbestreitbar mit Benzinaroma, wobei auch das Ausatmen gehaltvoll und würzig ist, kann ich bei jedem Zug etwas anderes entdecken.
HIGH Das Britscotti-High setzt mit einem Andrang von zerebralen Effekten ein, welche dich innerhalb von etwa drei bis fünf Minuten in einen reinen, abgehobenen Seelenzustand unbegreiflicher Verzückung katapultieren. Wenn der Geist zur Ruhe kommt, wird man von einem stark sedierenden, kraftvollen Couchlock-High überwältigt, begleitet von
moderaten Hungergefühlen. Alles in Allem war ich in einer euphorischen Stimmung, fühlte mich entspannt; meine Augenlider begannen schwer zu werden, mir war nach Kichern zumute und ich fühlte mich glücklich. Britscotti weist den idealen Indica-Anteil auf, dessen starke Wirkung lange anhält und erst 4-5 Stunden später nachlässt. Der Griff löst sich langsam, so dass ich sie für Abende, Nächte und zum Chillen mit guten Freunden empfehle. Dank dieser Wirkung und ihres hohen THC-Gehalts ist Britscotti auch eine ausgezeichnete Wahl zur Behandlung von Leiden wie chronischen Stress oder Angstzuständen, Depressionen, Stimmungsschwankungen und chronischen Schmerzen.
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LIFESTYLE Text: M. Dog
"CANNABIS WIRKT NICHT AUF ALLE MENSCHEN GLEICH..." Stick A Bush ist eine österreichische Reggaeband, die sich im Frühling 2019 in Wien gründete und die Ende letzten Jahres mit "Strictly Jub" ihr erstes Studioalbum veröffentlicht hat. Die Musiker verbinden darauf ihre Leidenschaft zu jamaikanischer Off-Beat Musik mit ihrer (jazzigen) Affinität zur Improvisation. Die Musik, die dabei entsteht, nennen die Künstler "Jub", eine Wortschöpfung, die für "Jazz-Dub" steht. Wir sprachen mit Bandleader Simon über die Entstehung von Stick A Bush, ihre Musik und Cannabiskonsumgewohnheiten.
WIE HABT IHR - DIE EINZELNEN BANDMITGLIEDER - ZUEINANDER GEFUNDEN? Bis auf unseren Sänger haben wir alle Jazz studiert bzw. schließen dieses Studium gerade ab. Dabei haben wir uns kennengelernt. Außerdem spielten unser Posaunist Valentin und ich auch schon in anderen Reggae-Bands, daher hatten wir schon diesen musikalischen Hintergrund und suchten dann nach Musikern, mit denen wir unseren Roots-Reggae spielen können. Da das letztendlich alles JazzMusiker waren, die teilweise zum ersten Mal Reggae spielten, ist so auch ein ganz eigener Sound entstanden, der Instrumentalisten mehr Platz einräumt und teilweise stark in Richtung Dub geht. Es war übrigens sehr lustig, als Valentin und ich den anderen erstmal ein wenig das Genre erklären mussten und dabei unsere Lieblingsreggaeplatten vorspielten. Trotzdem war es gut, dass die anderen Bandmitglieder auch eigene Einflüsse mitbrachten - vor allem das Improvisatorische des Jazz ist dabei hängengeblieben. Denn keiner von uns geht gerne auf die Bühne und weiß dann schon ganz genau, was in den nächsten Minuten passiert. Umso mehr wir zusammen spielen, umso mehr haben
wir die Möglichkeit, immer wieder etwas Neues auszuprobieren. Ich glaube, dass ist vielleicht das Spannendste an unserer Band. ABER WIESO STUDIERT MAN EIGENTLICH JAZZ, WENN MAN DANN EINE REGGAE-BAND GRÜNDET? Es ist ja nicht so, dass wir nicht alle auch noch unsere Jazz-Bands und -Projekt hätten. Als Musiker muss man heutzutage breit aufgestellt sein, wenn man von seiner Musik leben können will. Manche von uns geben Musikunterricht, manche spielen noch in diversen anderen Bands. Aber das Projekt, dass uns am Herzen liegt und dass wir alle voranbringen wollen, heißt Stick A Bush. WIE SEID IHR AUF DIESEN UNGEWÖHNLICHEN NAMEN GEKOMMEN - UND WOFÜR SEHT ER? Zum einen ist "Stick A Bush" ein Song von den Gladiators, den wir in der Gründungsphase unserer Band oft und gerne gecovert haben. Als wir dann für unseren ersten Auftritt einen Bandnamen brauchten, haben wir uns für "Stick A Bush" entschieden - das ist aber auch ein altes jamaikanisches
Sprichwort und bedeutet in etwa, dass es "für jeden Topf einen Deckel gibt". Die Vorstellung, dass jeder auf dieser Welt einen passenden Partner finden kann und keiner allein sein muss, hat uns einfach angesprochen. WARUM HABT IHR EUCH AUSGERECHNET DIE MUSIKRICHTUNG REGGAE AUSGESUCHT? Zum einen hören wir alle sehr gerne Roots-Reggae und zum anderen geht es ja auch darum, authentisch zu sein. Es würde mir ja nichts bringen, mich auf eine Bühne zu stellen und da Musik zu machen, die mir persönlich nicht gefällt. Wir machen ja keine Musik, nur weil sie gerade angesagt ist und bei den Leuten gut ankommt. Und auch wenn das heutzutage vielleicht etwas naiv und idealistisch klingt - wir wollen nun mal Musik machen, die uns auch persönlich gefällt. Und das ist für uns Roots-Reggae, denn diese musikalische Ära spricht uns alle nach wie vor sehr an. Aber letztendlich versuchen wir schon, daraus unser eigenes Ding zu machen, denn wie ich schon sagte - wir kommen ja alle aus dem Jazz-Bereich und versuchen, das auch mit in unseren Reggae-Sound einfließen zu lassen. Insofern klingt unser Reggae heute auch viel jazziger, als der Roots-Reggae der 70er Jahre. Da passiert harmonisch und rhythmisch viel mehr. Insofern spielen wir schon eine modernere Form des RootsReggae, da wir ihn mit Jazz-Elementen verbinden. Das mag kommerziell nicht so erfolgreich sein, wie zum Beispiel der Reggae-Pop von Bruno Mars, aber uns gefällt es so. Und darauf kommt es doch letztendlich an: Wir müssen unsere Musik lieben, wenn wir sie glaubhaft auf einer Bühne präsentieren wollen. UND WIE STEHT IHR ZU DEM OFT IM REGGAE BESCHWORENEN "JAH" UND DEN "RASTAFARI"? Von uns ist jedenfalls keiner ein gläubiger Rastafari, wir mögen auch die von manchen Rastas vermittelten homophoben Klischees überhaupt
nicht. Das "One Love"-Konzept, welches Menschen friedlich zusammenbringt, mögen wir dagegen sehr. Wir beziehen uns dabei vor allem auf Bob Marley und seine Sichtweisen auf das Leben und die Welt. Dabei bin ich selbst kein religiöser Mensch in diesem Sinne und ich glaube, keiner in der Band spielt da aus religiösen Gründen mit. Uns geht es nicht darum, mit unserer Musik die Botschaft von Jah zu verbreiten, sondern gute Vibes. Schließlich sind wir alle weiße Europäer, die musikalisch nicht glaubhaft von ihrer Versklavung, der Rückkehr nach Afrika oder anderen klassischen Reggae-Themen berichten können. Aber bei dem pazifistischen Wunsch nach Weltfrieden sind wir natürlich wieder voll mit dabei. UND WIE STEHT ES UM DAS ANDERE REGGAE-KLISCHEE, DAS "HOLY HERB"? Dem entsprechen wir schon etwas mehr - wobei Cannabis ja inzwischen über sämtliche Musikgenre-Grenzen hinweg verbreitet ist. Und das Klischee, wonach man als Kiffer nur Reggae hört, hat ja auch noch nie gestimmt. Kreative Musiker ganz verschiedener Musikrichtungen rauchen gerne mal einen Joint, und bei uns ist das nicht anders. Das hat dann aber weniger mit diesem Kiffer/Reggae-Klischee zu tun, sondern eher mit dem aktuellen Zeitgeist. BEI WELCHEN GELEGENHEITEN NUTZT IHR CANNABIS? Das macht bei uns jeder so, wie er will. Wir haben dazu keine Regeln, wir sind ja alle alt genug und wissen, was wir da in der Hand haben. Und letztendlich hängt ein individuelles Konsummuster stark davon ab, was für einen Tagesablauf man hat. Nicht jeder nutzt Cannabis auf die gleiche Weise, und das finde ich auch gut so. Ich persönlich will zum Beispiel gar nicht berauscht sein, wenn ich mich stark konzentrieren muss - da kenne ich mich inzwischen gut genug, um das zu lassen. Es gibt aber auch Leute, die würden das genau andersrum sehen.
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Und wenn denen Cannabis dabei hilft, sich zu konzentrieren, dann ist das natürlich okay. Schließlich kann man die Wirkung nicht verallgemeinern, Cannabis wirkt ja nicht auf alle Menschen gleich. Da muss jeder selbst das passende Level für sich finden. MACHT IHR EUCH AUCH MAL GEDANKEN UM DEN RECHTLICHEN STATUS EURES RAUCHKRAUTS? THC-HALTIGES CANNABIS IST JA IN ÖSTERREICH NACH WIE VOR GESETZLICH VERBOTEN…
den Führerscheinerhalt klüger, sich nicht schon im Bus die ersten Joints reinzuziehen. Keinem macht es Spaß, fünf Stunden lang auf irgendeiner Wache herumzusitzen, denn das sind fünf Stunden, in denen man dann ganz konkret mit der herrschenden Verbotspolitik konfrontiert wird. Das sind dann die konkreten Konsequenzen der aktuellen Drogengesetzgebung. Und darauf können wir gut und gerne verzichten - also vermeiden wir solche Konsequenzen lieber und passen uns entsprechend an.
DAS "ONE LOVE"-KONZEPT, WELCHES MENSCHEN FRIEDLICH ZUSAMMENBRINGT, MÖGEN WIR SEHR. Auch diese Frage würde vermutlich jedes Bandmitglied etwas anders beantworten. Denn natürlich ist es illegal, und jeder geht ein wenig anders damit um. Es gibt aber auch Situationen, da sind wir uns alle einig. Wenn wir zum Beispiel mit einem kleinen Bandbus in Bayern unterwegs sind, dann muss ich damit rechnen, dass ich in eine Polizeikontrolle gerate. Das ist auch schon oft genug passiert, und dann ist es nicht nur für den Tourplan, sondern auch für
GIBT ES AUCH GEFAHREN, DIE DU IM ZUSAMMENHANG MIT CANNABIS WAHRNIMMST? Ja, wenn man es zu krass übertreibt. Ich glaube, man muss sich da auch immer wieder selbstkritisch betrachten und schauen, ob man einen problematischen Konsum entwickelt. Wie gesagt: Jeder funktioniert damit anders, jeder hat seinen eigenen Alltag, aber wenn der Konsum an sich zum Wichtigsten wird,
dann hat man vermutlich ein Problem. Man kennt zwar auch Leute, die selbst schwer bekifft noch einen super Job machen, aber man kennt eben auch welche, die einfach zu viel kiffen und nichts mehr so richtig hinkriegen. Das ist dann missbräuchlicher Konsum, und den sollte man auf alle Fälle vermeiden. KOMMEN WIR ZU DEN VORZÜGEN UNSERER LIEBLINGSPFLANZE - WO LIEGEN DIESE DEINER MEINUNG NACH? Cannabis hilft einfach gut beim Entspannen, man kann damit nach einem anstrengenden Tag gut runterkommen. Manche nutzen es als Appetitanreger, andere als Schlafmittel. Es kann aber auch die Kreativität und Vorstellungskraft fördern oder uns als Band im Proberaum zu musikalischen Experimenten einladen. Und last, but not least ist so ein Joint für mich auch immer noch ein Gemeinschafts-Ding. ACH JA? KREISEN DIE JOINTS IN ÖSTERREICH WIEDER? ICH HATTE DAS GEFÜHL, DASS CORONA DIESE TRADITION ABGESCHAFFT HAT... Okay, da gab’s mal eine kurze Pause, aber inzwischen kreisen sie wieder, dann wenn man eh zusammen in einem kleinen Proberaum ist, dann spielt das auch keine große Rolle mehr. Außerdem muss man hier in Wien sowieso ständig
neue PCR-Tests machen, da würden wir auch zeitnah merken, wenn sich doch noch einer das Virus einfängt. Ich glaube außerdem, dass wir inzwischen auch alle geimpft sind - also passt das schon. GLAUBST DU DARAN, AN EINE BALDIGE LEGALISIERUNG IN ÖSTERREICH, DEUTSCHLAND ODER DER SCHWEIZ? In der Schweiz könnte ich mir das noch am Ehesten vorstellen, ich glaube, da ist man derzeit am liberalsten. Deutschland hat zwar die Legalisierung verkündet, aber ein Problem in Form der CSU, mit der es so bald vermutlich keine praktische Legalisierung von Cannabis geben wird. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die bayrische Landesregierung in den nächsten Jahren die Legalisierung von Cannabis in Deutschland mittragen würde. Österreich wiederum könnte in den nächsten Jahren durchaus motiviert sein, THC-reiches Cannabis allein schon aus wirtschaftlichen Gründen zu legalisieren und die daraus resultierenden Steuern und Gebühren mitzunehmen. Es gibt ja auch kaum noch vernünftige Argumente dagegen. Aber auch in Deutschland und weiten Teilen der EU wird die Legalisierung früher oder später kommen. www.stickabushmusic.com
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QUIZ
8. James Franco spielte den Kiffer Saul Silver in welcher Komödie von 2008? A. This is the End (Das ist das Ende) B. The Interview C. Pineapple Express (Ananas Express) D. How High? (So High)
1. Wie hieß der erste Cheech & Chong-Film von 1978? A. Still Smokin (Jetzt raucht überhaupt nichts mehr) B. Up in Smoke (Viel Rauch um nichts) C. Nice Dreams ((Cheech & Chongs heiße Träume) D. Cheech and Chongs Next Movie (Noch mehr Rauch um überhaupt nichts) 2. Wer bekam seine erste Rolle in dem Film "Dazed and Confused" (Confusion - Sommer der Ausgeflippten) als "Wooderson"? A. Matthew McConaughey B. Woody Harrelson C. Matt Damon D. Eddie Murphy 3. Wie viele "Harold & Kumar"Filme gibt es? A. 1 B. 5 C. 3 D. 6 4. Wie hieß "The Dude" in "The Big Lebowski" wirklich? A. John B. Dave C. Douglas D. Jeffrey 5. In "Half Baked" (Half Baked – Völlig high und durchgeknallt) spielte Dave Chappelle einen Rapper mit einem kaputten Rücken namens... A. Thugnificent B. Sir Smokes alot C. J-Rocc D. Madd Dogg 6. Zwei Kiffer und ein verlorenes Auto. Um welchen Film handelt es sich? A. Bill and Teds Excellent adventure (Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit) B. Dude Where's my car? (Ey Mann, wo is' mein Auto) C. American Pie D. Weekend at Bernies (Immer Ärger mit Bernie) 7. Bluntman und Chronic sind auch bekannt als … A. Harold and Kumar B. Jay and Silent Bob C. Rick and Morty D. Snoop and Dre
9. Einer der berühmtesten Darsteller in Stoner Movies ist Jeff Spicoli. In welchem Film der 80er Jahre spielte er mit? A. Point Break B. Ferris Buellers Day off (Ferris macht blau) C. Fast Times at Ridgemont High (Ich glaub', ich steh' im Wald) D. Teenwolf
10. Welche "Southpark"-Figur ist oft und gerne high? A. Cartman B. Mr. Garrison C. Uncle Jimbo D. Towelie
15. Wie hieß die Band von Bill und Ted? A. Wyld Stallyns B. Mild Mares C. Angry Swine D. Happy Horses
16. Kifferkomödie, die in einem Flugzeug spielt, mit Snoop Dog? A. Snakes on a Plane B. Soul Plane C. Airplane (Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug) D. Die Hard 2 (Stirb langsam 2)
17. Raoul Duke und Dr. Gonzo fahren mit einem Cabrio durch die MojaveWüste in... A. Fear and Loathing in Las Vegas (Angst und Schrecken in Las Vegas) B. Thelma and Louise (Thelma & Louise) C. Dude, where’s my car? (Ey Mann, wo is' mein Auto?) D. Road Trip (Road Trip – Heißer Trip nach Texas)
11. In welchem Klassiker von 1969 spielte Dennis Hopper einen Harleyfahrenden Hippie? A. The Graduate (Die Reifeprüfung) B. Easy Rider C. Goldfinger D. Night of the Living Dead (Die Nacht der lebenden Toten)
18. Welche zwei Bands sind auf den T-Shirts von Beavis und Butthead zu sehen? A. Nirvana und Pearl Jam B. Black Sabbath und Iron Maiden C. Megadeath und Def Leppard D. AC/DC und Metallica
12. Durch welchen Film wurden Rick und Monty beeinflusst? A. Back to the Future (Zurück in die Zukunft) B. The Goonies (Die Goonies) C. Flight of the Navigator (Der Flug des Navigators) D. Weird Science (Der helle Wahnsinn)
19. In welchem Film aus den 90er Jahren spielt Brad Pitt den unglaublichen Kiffer Floyd? A. Pulp Fiction B. Jackie Brown C. True Romance (True Romance – Wahre Liebe) D. Dusk Till Dawn
13. Welcher Rapper spielte 1995 die Hauptrolle in dem Stoner-Film "Friday" (Freitag)? A. Vanilla Ice B. Ice T C. Ice Cube D. Jay Z
14. In „How High“ (So High) düngen Method Man und Redman ihr Gras mit ... A. Organischem Dünger B. Alkohol C. Selbstgemachtem Kompost D. Der Asche ihres toten Freundes
20. Wie heißt der berühmte Anti-Marihuana-Film der 1950er Jahre? A. Canna Crazy B. Reefer Madness C. Weird Weed D. Devils Lettuce
Die Antworten finden Sie auf Seite 46.
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ANBAUEN MIT STONEY TARK Von Stoney Tark
SIEBEN FEHLER, DIE BEIM CANNABISANBAU ZU VERMEIDEN SIND
Ich glaube, in der Zeit, als ich mir Wissen über die Cannabispflanze aneignete, habe ich jeden nur denkbaren Fehler gemacht, und für jeden musste ich in irgendeiner Weise Lehrgeld bezahlen. Im Folgenden sind 7 Fehler aufgeführt, die beim Cannabisanbau zu vermeiden sind, und es werden die Gründe genannt, warum man nicht schon frühzeitig die schlechten Gewohnheiten annehmen sollte! 1. Überwässern der Pflanzen Dies kann Anfängern oder Neulingen im Cannabisanbau leicht passieren und bedeutet nicht den Weltuntergang (aber den idealen Zeitabschnitt für ein völliges Durchnässen des Pflanzmediums mit Nährlösung zu kennen, hat eventuell einen
sehr großen Einfluss auf den Endertrag). Wegen Überwässerung der Pflanzen kann das Medium zu nass, klitschig und zu schwer für die feinen Wurzelhaare werden. In diesem Fall wird nur noch wenig Sauerstoff zugeführt, was die Entwicklung von anaeroben Bakterien verursacht, welche die Pflanzen mit der Zeit ernsthaft
schädigen können. Dem Pflanzmedium bis zur nächsten Bewässerung zu ermöglichen, wieder lockerer und luftiger zu werden, ist ein Balanceakt, der Zeit und Erfahrung erfordert. Ich selber empfehle immer ein sehr einfaches Tropfsystem zu verwenden, bei dem das Wasser nur über Tropfer zu den Pflanzen gepumpt wird. Die Versorgung bleibt so bezüglich der Wassermenge und den Zeiten, wann die Pumpe eingeschaltet wird, jeden Tag gleich. Man muss allerdings auf das Vergnügen verzichten, jede einzelne Pflanze von Hand zu gießen, doch Beständigkeit ist garantiert, und dass es zu einer Überwässerung kommt ist so gut wie ausgeschlossen.
2. Verschmutzte Anbauräume Der Indoor-Anbau von hochwertigem Cannabis ist meiner Meinung nach wie eine Wissenschaft zu betreiben, daher
sollte man ihr in dem Sinne nacheifern, dass Sauberkeit, Sterilität, gute Wartung und Pflege für die Indoor-Plantage oberste Priorität haben. Schmutzige Anbauräume mit organischem Material auf dem Boden und in den Ecken - wie z.B. Erde und tote Blätter, alte Pflanzentöpfe, Nährböden, die herumliegen, und Dreck überall - laden Insekten und Krankheitserreger geradezu ein, die Plantage zu befallen. Halten Sie Staubsauger und Kehrbesen, eine Flasche Bleichmittel, Reinigungsalkohol, Wasserstoffperoxid und eine Schachtel mit Latexhandschuhen griffbereit; achten Sie darauf, den Boden, die Wände, die ganze Umgebung so sauber und ordentlich wie möglich zu halten. Sämtliche Töpfe und altes Nährsubstrat der früheren Anbaupflanzen sind zu beseitigen, der Raum muss zwischen den Ernten gründlich gereinigt werden; häufig fegen und auf den Boden gefallene abge-
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storbene Blätter entfernen.
3. Zu viele Pflanzen Ein häufiger Fehler, den ich bei Anfängern oft sehe: Überbelegung. Wenn die Cannabispflanzen blühen, ist dann seitlich nur noch sehr wenig Platz für die wachsenden Pflanzen vorhanden und der Luftstrom um sie herum ist stark behindert. Die Blütenknospen beginnen in der wichtigsten Zeitphase andere zu blockieren, und wenn Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu sehr ansteigen, ist ein schlimmer Befall von Schimmel nur eine Frage der Zeit. Der beste Weg, als Anfänger diesen Fehler zu vermeiden, besteht darin, nach einem zurechtgelegten Aufstellungsplan jedem Topf eine bestimmte Menge an Platz zuzuteilen. Wird in kleinen Töpfen (z. B. 6,5-10 Liter) angebaut, sollte jeder Pflanze 40-50 cm2 gestattet werden. Größere Töpfe müssten 60-90 cm2 haben, damit sich die weiblichen Pflanzen, wenn sie voll ausgereift sind, nicht berühren und um Licht kämpfen. Wird ein Sea of GreenAnbau beabsichtigt, der eine große Menge kleinerer Pflanzen erfordert, ist darauf zu achten, dass nicht zu wenig Platz überlassen wird, es sei denn, man kennt die angebaute Sorte in- und auswendig.
4. Die Pflanzen zu wenig bewässern Unterernährte und schlecht ernährte Cannabispflanzen zeigen bald Symptome von Mängeln. Gesundheit und Vitalität sind nicht optimal und die Blätter hängen nach
unten. Stickstoff kann schnell aus den älteren Blättern entzogen werden - als ein Versuch, den Mangel an Nährstofflösung und Wasser auszugleichen. Sobald sich der Topf mühelos anheben und sich ein Finger am inneren Topfrand bis weit runter hineinstecken lässt, ohne Feuchtigkeit zu fühlen, kann gegossen werden. Der richtige Zeitpunkt zum Gießen bzw. Austrocknen hängt davon ab, wie viel Licht die Pflanzen in den Töpfen bekommen, und je größer sie werden, desto mehr Nährstoffe und Wasser benötigen sie. Dies bedeutet nicht, dass man die Pflanzen mit fortschreitender Reifung stark wässern soll; ratsam ist hingegen, den idealen Zeitpunkt zwischen dem trockensten und dem vollgesogenen Zustand herauszufinden.
sie beim Rauchen einen unangenehmen, kratzigen Geschmack haben, man eine heiße, trockene Kehle bekommt und dazu noch ein Hustenanfall ausgelöst wird. Die Asche von solchem verbrannten Marihuana hat keinerlei Konsistenz und sieht im Aschenbecher kohlschwarz aus. Ein übereifriger Grower könnte sich von der Annahme verleiten lassen: Je größer die Blütenknospen sind, desto besser das Endergebnis und die Rendite - aber das wird nur dazu führen, dass man Gefäße voller Blüten haben wird, die 99% der Cannabisraucher nicht rauchen möchten.
6. Billige Erde verwenden Was billige Erde betrifft, haben die meisten von uns mit dem Kauf minderwertiger Billigerde eine schlechte Erfahrung gemacht. Das Wasserrückhaltevermögen und die Drainage sind sehr unausgewogen und der Nährstoffgehalt zweifelhaft. Billigerde findet man normalerweise in kleinen Abteilungen von Gartencentern oder sogar in einigen kommerziellen Supermärkten. Es gibt mittlerweile etliche hochwertige Premium-Erden, als Markenprodukte angeboten, welche mit allen Nährstoffen und Mineralien, die eine Cannabispflanze braucht, sowie mit nützlichen Mikroorganismen angereichert sind. Zusammen mit Nährlösungen aus der Flasche und etwas Oberflächendüngung ist es ein Leichtes, saubere, gleichmäßige und terpenreiche Blüten zu kultivieren. Drainage und Wasserrückhaltevermögen sind weitaus besser als bei billiger Erde; Bestandteile wie Perlit und Torfmoos ermöglichen mehr Luft um die Wurzeln herum.
7. Schlechte Luftzirkulation Beim Cannabisanbau ist Beständigkeit der Schlüssel zum Erfolg, insbesondere
Ein Indoor-Tropfbewässerungssystem, das für 12 Pflanzen konzipiert ist. wenn es um die Luftzirkulation geht. Cannabispflanzen sollten Zugang zu frischer, kohlendioxidhaltiger Luft von draußen haben und in der Lage sein, das verfügbare CO2 sehr schnell zu nutzen. Das ist ein Grund, warum die Luftmenge, die im Grow-Zelt oder Anbauraum zykliert, beständig und optimal für den Stoffwechsel der Pflanzen sein sollte. Ist die Luftzirkulation bei dicht gedrängten Pflanzen schlecht, kann sich Feuchtigkeit bilden, und je mehr verbrauchte Luft vorhanden ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines Befalls durch Echten Mehltau und Schimmel - gerade bei blühenden Pflanzen. Es sollten zu verschiedenen Zeiten mehrere Schwenkventilatoren miteinander im Einsatz sein, am besten jeweils einer im unteren, mittleren und oberen Bereich des Anbauraums.
5. Das Spülen der Pflanzen vergessen Es gibt zwei Hauptgründe, Cannabispflanzen vor der Ernte 14 Tage lang zu spülen: Sämtliche inneren Reserven, welche die Pflanze noch hat, sollen aufgebraucht und alle gelösten Salze im Wurzelbereich weggespült werden. Entscheidet sich der Grower hingegen dafür, die Pflanzen diese 14 Tage - statt sie mit einfachem Leitungswasser zu spülen - noch mehr mit Phosphor, Kalium und Melasse zu düngen, tut ihnen damit langfristig keinen Gefallen. Wenn Sie Ihre eigene Medizin anbauen, müssen Sie die Pflanzen mit Wasser oder einer Enzymlösung spülen. Blüten, die von nicht durchgespülten Cannabispflanzen stammen, erkennt man stets daran, dass
Gelbe und abgestorbene Blätter ziehen nur Insekten an.
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HOMEGROWING UND LEGALISIERUNG Text: Robert Brungert
KONTROLLIERTE ABGABE VON CANNABIS
WAS WÄRE, WENN EIGENANBAU LEGAL WÄRE?
Unsere neue Regierung aus SPD, FDP und Grünen haben bereits beschlossen, dass sie in der laufenden Legislaturperiode Cannabis legalisieren wollen – in Form einer kontrollierten Abgabe an Erwachsene. Noch muss dieser Beschluss weiter reifen und dann als Gesetzesvorlage im Bundestag und anschließend im Bundesrat die Mehrheit finden. Was wäre, wenn damit auch Eigenanbau legal wäre? Wie bei der „kontrollierten Abgabe von Cannabis“ ist Papier geduldig. Möglicherweise ist der Eigenanbau auf dem Papier dann ebenfalls legal, aber für die meisten im praktischen Alltag nicht umsetzbar. Selbst das wäre bereits eine Verbesserung, aber noch nicht das Ziel: Wir wollen in einem abschließbarem Raum, auf einem unzugänglichen Balkon, in einem abschließbarem Gewächshaus oder einem unzugänglichen Garten anbauen dürfen, ohne Türschleusen oder Natodraht zu benötigen. Außerdem möchten wir großzügige Freiräume und keine Regelung, die nur bis zu drei Pflanzen erlaubt. Besser wären ein paar Quadratmeter oder 1000 Watt pro Kopf und die Möglichkeit, sich in einem Cannabis Social Club zu organisieren. Einige müssen viel arbeiten oder haben kein Geschick, aber ein brauchbares Nebengebäude. Weshalb sollten sie sich nicht mit anderen zusammenschließen, damit jeder seine Fähigkeiten einbringt? Der eine baut an, der andere hilft bei der Ernte und Verarbeitung, der nächste hat einen Transporter, um Erde zu kaufen oder zum Recyclinghof zu bringen. Weitere Mitglieder übernehmen laufende Kosten, und alle haben am Ende gutes Marijuana. Angenommen, dass die Regeln für Eigenanbau ab 18 gälten – es gäbe weitere Komplikationen. Nicht jeder will in einem CSC Mitglied sein, einige möchten alles in eigener Hand haben. Wer zur Miete wohnt, muss sich dann vielleicht weiterhin verstecken. Möglicherweise haben Vermieter
Bedenken wegen der Brandgefahr durch technische Geräte, austretendem Wasser oder kommen mit „Zweckentfremdung des Wohnraums“. Ganz Unrecht hätten sie damit nicht. Doch für viele wäre der Traum vom Eigenanbau zerplatzt, wenn anstelle der Polizei der Vermieter die Anzeige schriebe. Auch für dieses Problem gäbe es gangbare Lösungen, es gibt bereits funktionierende Konzepte. So verwalten Kleingartenvereine die Parzellen. Meist dauert es Jahre, bis einem die nächste freiwerdende Parzelle übertragen wird. Aber genau so könnte es Kleingartenvereine für Grower geben. Oder jemand baut sein Nebengebäude um, damit er die Räume vermieten kann und die Stromversorgung sowie Entwässerung für jeden genügen. Wie sich bereits viele eine Garage anmieten, könnte sich jeder solch einen ausgebauten Anbauraum mieten und sicher verschließen. Es ist gerade in Gegenden mit knappem Wohnraum sinnvoller, auf Nebengebäude auszuweichen. Wegen des Stroms wäre das abschließbare Gewächshaus im Freien sogar noch besser. Hier ist es zielführend, mehr Quadratmeter pro Kopf einzuräumen, da maximal zwei Ernten im Jahr möglich sind. Das geduldete Glashaus wäre zugleich ein Anreiz für viele, keinen Wohnraum und Strom zu verschwenden. Politisch motivierte Jugendschützer wären mit abschließbaren Räumen
oder Gewächshäusern vermutlich noch verunsichert. Wenn die gelungene Ernte einige 100 Gramm beträgt, die dann irgendwo im privaten Haushalt eingelagert sind, wäre das vielleicht auch bedenklich? Es bliebe verschmerzbar, für die getrocknete oder verarbeitete Ernte einen kleinen Tresor zu kaufen. Aber auch hier könnte es einen Anbieter geben, der einem alles verschließt und man wie zu einem Bankschließfach geht, um sich seine Monatsration zu holen. Für all diese Probleme gibt es einfache Lösungen, die allerdings Geld kosten. Wenn jedoch das abschließbare Gewächshaus, der Anbauraum oder Ernte-Safe aufgebrochen sind, werden unsere Freunde und Helfer gerufen. Die müssen sich bei den Ermittlungen wegen des Jugendschutzes Mühe geben und werden Täter schnappen. Das ist Abschreckung, umso seltener wird einem der Anbau fremdgeerntet. Auf der anderen Seite sind wir froh, wenn wir nicht ausgeraubt werden. Dann sollen die ihren Jugend- und Gesundheitsschutz bekommen, wenn wir für ein paar Anfangsinvestitionen anbauen dürfen. Jeder kann immerhin 1 und 1 zusammenzählen: Die kontrollierte Abgabe von Cannabis wird wohl nicht nur mit 19 Prozent Mehrwertsteuer,
sondern auch mit einer Extrasteuer verteuert sein. Diese Extrasteuer ist für höherprozentige Qualitäten vielleicht noch schmerzhafter, so gab es beim Alkohol auch die Branntweinsteuer. Oder noch schlimmer: Wegen der Kontrolle und für den Gesundheitsschutz dürfen Marijuana und Extrakte maximal bis x Prozent THC enthalten. Schon würden einige es kaufen und selber Extrakte daraus ziehen – oder einfach selber anbauen. Wer selber anbaut, kann entscheiden, welche Sorte oder welcher Dünger genutzt werden und wie stark die Beleuchtung ist. Mit etwas Geschick ist die Ernte üppig, schon reicht es für hochwertige Extrakte. Es geht aber auch um das schöne Hobby mit den Pflanzen und deren Verarbeitung. Auf jeden Fall wäre es egal, wie Politiker diese Legalisierung zur Mogelpackung machen, da wir uns durch Eigenanbau retten können. Zumindest müssen wir bei der kontrollierten Abgabe von Cannabis mit künstlich erhöhten Preisen rechnen. Die Messlatte ist vermutlich der Schwarzmarkt, oder es kommt noch schlimmer. Dann wäre die Situation weiterhin wie heute: Die Anfangsinvestitionen für Eigenanbau zahlen sich mit jeder gelungenen Ernte aus!
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CANNABIS ANBAUEN MIT STONEY TARK Von Stoney Tark
TRAINING VON CANNABISPFLANZEN ERKLÄRT
Cannabispflanzen erscheinen in allen Größen und Formen, was auch unmittelbar von der Umgebung, den Nährstoffen und dem Training der Pflanzen beeinflusst werden kannn. Die Pflanzen so zu manipulieren, dass sie auf eine bestimmte Art und Weise wachsen, ist leichter gesagt als getan. Daher wird dieser Artikel alles über das Pflanzentraining erklären, wie es mit Hilfe verschiedener Methoden funktioniert.
Dieser Grower gebraucht Bambusrohre, um das Blätterdach zu stützen. WAS BEDEUTET PFLANZENTRAINING? Im Wesentlichen geht es darum, die Wachstumsstruktur der Pflanzen physisch zu verändern. Dadurch lässt sich während des Wachstums eine andere Gestalt erzeugen, was zu einem gleichmäßigen Blätterdach und viel größeren Erträgen führen kann als ohne Training. Dies gelingt durch Kontrolle der Apikaldominanz und Störung der Wachstumshormone, was letztendlich zu einer weitaus effizienteren Pflanze in Bezug auf Energietransfer und Produktion führt. WELCHE METHODE IST DIE BESTE FÜR MICH? Das hängt ganz von der Zielsetzung, den Fähigkeiten und der Erfahrung des Growers ab, von der Sorte, mit der gearbeitet wird und von der Wachstumsphase. Jede Sorte kann anders reagieren, beispielsweise sind einige besser für Sea of Green, andere für SCROG geeignet. DIE VERSCHIEDENEN ARTEN DES TRAININGS Triebspitze des Hauptstängels entfernen (Topping/Pinching) Cannabispflanzen sind genetisch darauf programmiert, mit apikaler Dominanz zu wachsen, was bedeutet, dass sich der obere Teil des Zentralstängels immer in der höchsten Position befindet. Dies zeigt sich ganz klar, wenn die Pflanzen nicht trainiert werden und kann manchmal ein Problem für Anfänger sein, die erst einmal mit einer schnell und groß wachsenden Pflanze arbeiten. Topping oder Pinching bedeutet, die Spitze des zentralen Stängels vollstän-
dig zu beseitigen und die beiden kleineren Nebentriebe dranzulassen. Dadurch wird die Apikaldominanz beendet und die Cannabispflanzen stecken ihre Energie in die anderen Zweige und das Blattwerk, wodurch eine buschige und gleichmäßig geformte Pflanze entsteht. Low Stress Technique (LST) L.S.T., das Herunterbinden von Pflanzen, ist eine weitere Möglichkeit, mit den pflanzlichen Hormonen zu spielen. Bei diesem Verfahren werden die Zweige mit Schnur oder Metalldraht nach unten gezogen, bis die oberen Abschnitte unter dem Niveau des übrigen Gezweigs zu liegen kommen. Danach können die zuvor kleineren Seitenzweige nicht mehr versuchen, die Funktion des Hauptstängels zu übernehmen und die zentrale Hauptcola zu entwickeln. Wird diese Methode korrekt und zum richtigen Zeitabschnitt während der Vegetativen Phase (18/6) durchgeführt, dann wird sich als endgültige Wachstumsstruktur eine Cannabispflanze mit mehreren Hauptcolas ergeben. In der Blühphase ist es dann nicht mehr möglich zu erkennen, welcher der Haupttrieb war, da sie nun alle die gleiche Höhe erreicht haben. Beschneiden Der beste Weg, die lebensnotwendige Wachstumsenergie in die Bereiche der Cannabispflanzen zu lenken, wo die besten Blütenknospen produziert werden. Das Beschneiden der Pflanzen vor Eintritt in die Blühphase garantiert, dass man spä-
Diese Pflanze wurde vor dem Umschalten auf 12/12 getoppt und beschnitten. ter keine schwach entwickelte, kleinere Popcorn-Knospen erntet - sich stattdessen nur im obersten Bereich alle golfballdicken, mit Harzkristallen bereiften Nuggets befinden. Hier bietet sich auch eine hervorragende Gelegenheit, Stecklinge zu schneiden und somit den nächsten Anbau vorzubereiten. Wer mit der Arbeit an den Pflanzen vertraut ist, kann von Hand beschneiden. Sonst benutzt man ein sauberes Skalpell und entfernt vorsichtig alles Weichholz, Hartholz und die Laubblätter von einer gewählten Stelle im Blätterdach. Meiner Meinung erbringt die Beschneidung eines jeden Zweiges bis auf die obersten beiden Internodien - und zwar eine Woche vor dem Wechsel zu 12/12 - am Ende die besten Erträge und Blüten. Super Cropping Dies ist meine persönliche Lieblingsmethode und sie kann einen großen Unterschied machen im Hinblick darauf, wie die Pflanzen wachsen und wie robust und voluminös sie werden können. Im Grunde genommen bedeutet Super Cropping, die inneren Zellwände der Zweige absichtlich zu brechen, was dazu führt, dass Wachstumshormone in alle Pflanzenbereiche strömen, um den Schaden so schnell wie möglich zu reparieren. Dieses Verfahren ist zeitaufwendig und wird am besten an Pflanzen durchgeführt, die sich in der Vegetativen Phase befinden und etwa 3-4 Wochen alt sind. Wir drücken mit Fingern und Daumen, verursachen dadurch ein Biegen/eine Drehbewegung, bis wir das Aufplatzen des
Ein Beispiel dafür, wie sich Metalldraht für L.S.T. verwenden lässt. inneren Gewebes spüren. Nach 4-5 Tagen ist aus dem ursprünglichen Bruch ein massiver Holzknoten und nunmehr das stärkste Teilstück der Pflanze geworden. Fimming Diese Methode ähnelt dem Topping von Cannabispflanzen, um die Produktion des Wachstumshormons Auxin zu unterbrechen. Beim Fimming lässt man bewusst 25% der obersten Triebspitze stehen anstatt sie vollständig zu entfernen. Wird dies während der Vegetativen Phase getan, nutzt die Pflanze ihre Energie für das gesamte übrige Gezweig, das sich unterhalb der gefimmten Spitze befindet. Der oberste Trieb, der zu 75% entfernt wurde, wächst nun 5-7 Tage später wieder nach und beginnt, den nächsten Satz Blätter zu produzieren, als wäre nichts geschehen. Die enorme Verbesserung lässt sich an der kompakten Wachstumsstruktur und der Form des tieferen Blätterdachs feststellen.
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CANNABIS Von Rich Hamilton
SNOOP AND MARTHA, EINE UNWAHRSCHEINLICHE FREUNDSCHAFT von Wellness-Produkten entwickelt. Ihr Sortiment an Gummibärchen, Soft Gels und Öltropfen kombiniert Gourmet-Aromen mit dem sichersten und reinsten CBD, das zu 100% aus natürlichem US-Hanf gewonnen wird.
Noch nie gab es eine TV-Show oder ein TV-Paar, das so merkwürdig perfekt war wie bei "Martha & Snoop's Potluck Dinner Party". 2016 erstmals gesendet hatte die Koch-, Varieté- und Talkshow auf Anhieb großen Erfolg beim Publikum. Die erste Folge sahen in zwei Ausstrahlungen rund 2,3 Millionen Zuschauer. Auch Fernsehkritiker urteilten in ihren Rezensionen durchweg positiv. Nach zwei Staffeln wurde das Format der Sendung aufgefrischt und in „Potluck Party Challenge" umbenannt. Martha (Stewart) und Snoop leiten jeweils die aus berühmten Gästen bestehenden gegnerischen Teams, welche gegeneinander antreten, wobei in jeder Folge ein prominenter Gastjuror den Vorsitz führt. Nicht zuletzt die beeindruckende Liste prominenter Gäste - darunter Jamie Foxx, Seth Rogen, Wendy Williams, George Lopez und Ru-Paul - hat der Show sogar eine Emmy-Nominierung eingebracht. Es war nicht zu erwarten, dass die beiden, eine berühmte konservative Hausfrau und ein Westcoast-Rapper, wirklich Freunde werden, doch genau das scheint passiert zu sein. Snoop und Martha waren schon vor der Show befreundet; sie trafen sich erstmals, als Snoop in Marthas Talkshow zu Gast war. Seine Auftritte in ihrer Show ließen die Einschaltquoten sprunghaft ansteigen - so war nicht anders zu erwarten, dass dieses Duo auch in einer eigenen Show erfolgreich sein würde. Schaut euch nur eine
einzige Folge von "Potluck" an und es ist sofort klar: Die Chemie zwischen den beiden stimmt. Da ist nichts Falsches oder Aufgesetztes.
bringt einen individuellen Stil in seine Kochkunst ein". Snoop weist sogleich darauf hin, dass die Arbeit an der Seite von Martha ihn Fähigkeiten lehrt, "wie man ein besserer Koch wird; eine bessere Vorbereitung ist sehr wichtig, denn ich koche gerne mit Liebe!"
Martha Stewart wird nicht soweit gehen, mit Snoop Marihuana zu rauchen, aber ganz vermeiden kann sie das Kraut nicht. Die Rauchentwicklung war manchmal am Set so stark, dass man leicht ein Kontakt-High bekommen konnte. "Ich werde vom Passivrauchen irgendwie high". "Ich selber bin keine Raucherin und der Rauch ist ziemlich dick am Set."
Martha und Snoop arbeiten als Duo, gerade weil sie in mancher Hinsicht so unterschiedlich sind. Sie hat einen Background als fantastische Köchin und hatte vorher ihre eigene Show. Snoop mag kein Koch sein, aber er ist der geborene Entertainer, der das Publikum zum Lachen bringt und es bei der Stange hält.
Wenn Martha Stewart also high wird, dann nur vom Passivrauchen, aber dies ist in erster Linie eine Kochsendung, also was ist mit Edibles? "Sie wird die
Das Tolle an dieser Sendung und der Freundschaft hier ist, dass die Zuschauer zwei Menschen aus zwei sehr unterschiedlichen Gesellschaftsschichten
Brownies besprechen", sagte Snoop dem Talkmaster Jimmy Kimmel. "Aber sie wird sie nicht genießen."
dabei beobachten können, wie sie die Welt des jeweils anderen erkunden und kennenlernen. Es ist ein hervorragendes Programm, um Barrieren hinsichtlich Klasse, Rasse und das MainstreamStigma rund um Cannabis abzubauen.
In jeder Sendung, in welcher Snoop mitspielt, gibt es eine ganze Reihe von Anspielungen auf Marihuana. Cannabis ist seit den frühen 90er Jahren ein persönliches Markenzeichen des Rappers. Es war zu erwarten, dass er ein paar Cannabis-Sprüche loslassen würde, vor allem, wenn man Gäste wie Seth Rogen und Wiz Khalifa hat, die Marihuana-Befürworter sind. "Er kommt ziemlich high zum Drehort und geht auch ziemlich high", scherzte Stewart. Und stellte gleichzeitig klar, dass Snoop "überhaupt nicht inkompetent oder verwirrt ist. Es ist einfach seine Art zu leben". Marihuana ist ein wesentlicher Bestandteil von Snoops Lebensstil und seiner Persönlichkeit, doch von Martha lässt sich dies nicht behaupten. Was allerdings nicht heißt, dass sie genierlich ist, was kleine Laster anbelangt. "Aha, da raucht also einer Marihuana?Na und..." "Ich bin ziemlich liberal, wenn es um solche Dinge geht." Martha Stewart ist irgendwie doch in die Fußstapfen ihres Co-Stars getreten; sie hat aus ihrer Verbindung mit Cannabis, wenn auch dem nicht psychoaktiven, Kapital geschlagen und ihre CBDProduktlinie auf den Markt gebracht. In Zusammenarbeit mit dem führenden Hanf- und CBD-Unternehmen Canopy Growth hat Stewart eine innovative Linie
Snoop hingegen lässt sich leichter umstimmen, wenn es um Marthas Laster der Wahl geht. "Sie zwingt mich, jeden Tag in der Show mit ihr Alkohol zu trinken", so Snoop weiter. "Martha macht dich also betrunken, aber andersherum geht es nicht?" fragte Kimmel. Snoops Antwort: "Wir arbeiten daran." Martha Stewart ist für ihre Fähigkeiten in der Küche bekannt. Wenn man sie nach ihrer Meinung zu Snoops Heldentaten als Koch befragt, formuliert sie in sehr schmeichelhafter Weise. "Er ist kompetent in der Küche und
Essen und Musik bringen die Menschen immer zusammen. Snoop und Martha Stewart sind zweifellos eines der seltsamsten und doch perfektesten Paare im Fernsehen. Ihre Show ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Menschen mit unterschiedlichem Background zusammengebracht werden können. "Die zugrunde liegende Botschaft ist, dass wir gar nicht so verschieden sind. Das ist es, was ich an der Show liebe" - Martha Stewart.
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LIFESTYLE Text: M-Dog
SOFT SECRETS SELECTION
GRASGERICHTE In jeder Folge dieser Netflix-Serie kämpfen drei Cannabis-Küchenchefs darum, das Kochen mit Gras zu perfektionieren. Dabei dürfen sie sich an einem riesigen Schrank voll mit den verschiedensten Sorten Cannabis bedienen und es gilt, das perfekte 3-Gänge-Menü mit THC zu zaubern. Als Belohnung gibt es 10.000 US-Dollar für den berauschten Gewinner. Das gemeinsame Probieren am Ende der Sendung sorgt dabei für den einoder anderen Gag, denn hier treffen erfahrene Cannaseure auf absolute Neulinge. Die dabei verwendeten Cannabis-Infusionen werden aber nicht etwa von der Show gestellt - die Köche bereiten sie selbst vor dem Wettbewerb vor. So versucht sich Nate in der ersten Folge an einer Cannabis-Butter, während seine Konkurrentin Synthia alles auf eine Balsamico-Reduktion mit Sour-DieselButter setzt. Die Grasgerichte dieser Serie kommen auch mit vielen kurzen
Einblendungen und interessanten Fakten rund um das Thema "Cannabis in der Küche" daher.
Sams Formel und seinen besonderen Strain stehlen, um alles für einen Riesenhaufen Geld an ein Big-PharmaUnternehmen verkaufen zu können. Allerdings verfolgt der mysteriöse Scharfschütze seine ganz eigene Agenda und lässt Sam noch etwas am Leben… Der teilweise recht Action-lastige Kinofilm versteht es spätestens ab der zweiten Hälfte ein ums andere Mal (positiv) zu überraschen, nachdem er in der ersten Hälfte ziemlich vorhersehbar wirkt. Die Prämisse (wonach Cannabis gegen Krebs hilft) erscheint im ActionKontext gar nicht so abwegig und gibt dem Film auch eine (drogen)politische Dimension. Insofern unterhält der Film ganz anständig und bietet zum Schluss hin manch unerwartete Wendung.
Delicious" macht dieses Werk der KifferLiteratur den nächsten Hungerflash bestimmt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
RIDE THE EAGLE Ride the Eagle ist eine US-amerikanische Kifferkomödie, auch wenn es darin nicht vorrangig um Cannabis geht, welches nichtsdestotrotz regelmäßig geraucht wird. Es ist halt immer dabei. Und obwohl der Plot zunächst keine Komödie erwarten lässt, gibt es dann doch eine ganze Menge zu lachen: Als Leifs (Jake Johnson) Mutter Honey (Susan Sarandon) stirbt, hält sich die Trauer bei ihrem Sohn in Grenzen, denn er ist ihr entfremdet, seit sie ihn im Alter von 12 Jahren verlassen hat, um sich einer seltsamen Sekte anzuschließen. Ihre jüngsten Bemühungen, ihn zu erreichen, hatte er resolut zurückgewiesen, sodass sie nun (quasi aus dem Grab heraus) einen letzten Versuch unternimmt, sich ihm wieder anzunähern. Denn bevor der (natürlich gerade wohnungslose) Leif in Muttis Hütte einziehen darf, muss er ihre aufwendige und manchmal sehr fragwürdige To-Do-Liste abarbeiten. Und so betritt Leif mit seinem geliebten Hund die wilde Welt seiner verblichenen Mutter und erlebt dabei nicht nur eine Überraschung …
THE PHARM Sam, ein afghanischer Veteran und mittlerweile friedliebender Pot-Farmer, modifiziert erfolgreich eine CannabisSorte, die Krebszellen drastisch zu reduzieren vermag. Eine Sensation! Als der bösartige Mr. Black Wind davon bekommt, befiehlt er sogleich einen Scharfschützen-Attentat auf Sam und sein gesamtes Team. So will Mr. Black
TANGERINE DREAM: PROBE 6-8
ACTION BRONSON: STONED BEYOND BELIEF Cannabis ist für Action Bronson die Tür zum wahren Bewusstsein - und sein Buch "Stoned Beyond Belief" ist seine persönliche Hommage an diese Pflanze, die der kultige Rapper, TV-Koch und nun auch Buchautor als regelrecht "lebensverändernd" und "Quelle des Glücks" bezeichnet. Bronson gewährt in seinem Buch tiefe Einblicke in seine Erfahrungen mit Gras und verrät in 100 Kapiteln sein umfassendes Wissen. Etwa, wie man Gras am besten versteckt, zum Kochen verwendet, den perfekten Blunt dreht oder einen Dab richtig presst. Es finden sich auch lustige Comics im Buch und besondere Tipps fürs StonedSein. Mit 35 bebilderten Rezepten aus seiner erfolgreichen Show "Fuck, That’s
Die Pioniere entspannter elektronischer Musik sind zurück! Die EP "Probe 6-8" erschien Ende letzten Jahres als Vorbote des im Frühjahr diesen Jahres folgenden Albums von Tangerine Dream. Unter Verwendung einiger Sounddateien von Altmeister Edgar Froese haben Hoshiko Yamane, Paul Frick und Mastermind Thorsten Quaeschning bei ihren Proben (daher der Titel) zum neuen Album drei atmosphärisch dichte Stücke erarbeitet, von denen vor allem der längere Track "Raum" an alte Großtaten von Tangerine Dream aus den 70er Jahren anknüpft. Garniert wird das ganze mit zwei Remixen, die etwas flotter unterwegs sind, aber insgesamt gut zum Rest der EP passen. Für Freunde anspruchsvoller elektronischer Musik absolut zu empfehlen - und auch des international hoch angesehenen Bandnamens würdig!
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KosmicKitchen.com magic truffles
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TG & TM The Best Combination
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CANNABISANBAU Mr. José / info@mrjose.eu
EIN JAHR MIT AUTOFLOWERING-SORTEN Auch wenn ich kein großer Fan des Indoor-Anbaus von AutofloweringSorten bin, muss man sich gewissen Herausforderungen einfach stellen. Eine solche war die Zusammenarbeit mit Dutch Passion, Seed Stockers und BioTabs. Im Laufe der letzten zwölf Monate haben wir gemeinsam 37 photoperiodisch neutrale Sorten unter vollständig kontrollierten Bedingungen angebaut. Natürlich kann ich eine Beschreibung des Anbaus all dieser Sorten nicht in einen Artikel packen, doch möchte ich die Highlights dieses Erlebnisses mit euch teilen. Autoflowering-Sorten werden bei Growern immer beliebter, vor allem wegen des relativ einfachen Anbaus und der schnellen Reifung. Ich selber ziehe es vor, sie im Freien wachsen zu lassen. Der IndoorAnbau von Autoflowering-Sorten ist finanziell kostspieliger als mit den normalen "Kurztagssorten". Ein weiterer Nachteil von "Autos" ist, dass sie nicht geklont werden können, weil sie auch dann Blüten bilden, wenn man die lange Beleuchtungsdauer beibehält. Bei kleinen Plantagen ist der Anstieg der Gesamtkosten, insbesondere der Stromkosten, vernachlässigbar. Geht es jedoch um den kommerziellen Anbau im großen Stil, kann der Kostenunterschied beträchtlich sein. In Wirklichkeit sind Autoflowering-Sorten vor allem für Grower geeignet, die den einfachsten Weg von der Saat bis zur Qualitätsernte einschlagen wollen. Es ist das, was sie am besten können. Genug geredet, kommen wir nun zum eigentlichen Anbau.
CBD Critical XXL.
Junge Pflanzen.
DASR ANBAUPROJEKT Wir waren nicht in der Lage, alle Sorten während eines Anbauzyklus zu kultivieren, also haben wir beschlossen, sie in mehrere Gruppen aufzuteilen. Es wurde immer eine Kombination aus LightMix, einem organischen Pflanzmedium, und BioTabs, einem kompletten Düngungsprogramm, verwendet. Für die Bewässerung benutzten wir ein passives Bewässerungssystem: AutoPot mit 15-Liter-Töpfen. Wir gaben allen Dünger direkt in die Töpfe, d.h. nur sauberes Wasser floß über das Bewässerungssystem zu den Pflanzen. Meiner Meinung nach ist das die beste Art, den AutoPot zu verwenden, da so ein gelegentliches Zuschmieren der Bewässerungskapillaren und Verstopfungen der Ventile vermieden werden. Für die Beleuchtung der Pflanzen verwendeten wir SanLight Q6W LED-Module der zweiten Generation. Die Tageslänge wurde auf 20 Stunden, die Lichtintensität auf 200-300 µmol/ m2s für Sämlinge, 500-700 µmol/m2s für größere Pflanzen und etwa 800 µmol/ m2s für das Blühstadium eingestellt. Die Temperatur wurde nachts auf 24 °C und tagsüber auf 28-30 °C festgelegt, die CO2Konzentration betrug anfangs 400 ppm und 1000 ppm während der Blühphase. Im Verlauf des Anbaus lag die relative Luftfeuchtigkeit zumeist bei 55-60%. Das bewährte Keimverfahren, bei dem die Samen 24 Stunden lang in Wasser eingeweicht und dann in vorbereitete Gefäße gepflanzt werden, führte zu einer hohen Keimungsrate. Nur die Samen zweier getesteter Sorten hatten eine niedrige Keimrate, aber keine dieser beiden wird bisher offiziell verkauft.
Die durchschnittliche Keimrate aller Sorten betrug 45% nach 24 Stunden und hervorragende 92% nach 72 Stunden.
CBD CRITICAL XXL Unter den Züchtungen, die meiner Meinung nach beachtenswert sind, sticht eine mit niedrigem THC-Gehalt und einem hohen Anteil des beliebten CBD besonders hervor. Laut Soft Secrets ist diese Züchtung das Ergebnis einer Kreuzung zwischen der populären Critical XXL und einer der kommerziellen Sorten mit hohem CBD- und niedrigem THC-Gehalt. Der THC-Anteil soll bei etwa 0,5% liegen, aber zum Zeitpunkt des Schreibens hatte ich die Laborergebnisse nicht zur Hand. Was den Anbau betrifft, war die 100%ige Keimung nach 72 Stunden ein erstes gutes Zeichen. Die Pflanzen waren sehr kräftig und wuchsen ziemlich gleichmäßig. Mit einer durchschnittlichen Höhe von 65 cm bei der Ernte waren die Pflanzen mittelgroß - genau so, wie ich es mag. Solche Pflanzen haben in der Regel kompakte Blütenknospen - alle von hoher Standardqualität, wobei die Unterschiede zwischen den oberen und unteren Blütenständen minimal sind. Die Blüten waren mit einer ansehnlichen Schicht Harz überzogen und verströmten ein intensives Aroma, das von einem Geruch nach Kiefernnadeln, versetzt mit erdigen Noten, dominiert wurde. Vom Einweichen der Samen bis zur Ernte dauerte es 72 Tage, und in dieser Zeit schaffte es CBD Critical XXL auf eine Produktion von am Ende durchschnittlich 70 Gramm pro Pflanze zu kommen. Ein solches Ergebnis ist überhaupt nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass die Pflanzen ziemlich dicht beieinander standen.
37 Auto CBD Blackberry Kush betrug 81 cm. Es ist erwähnenswert, dass alle Pflanzen tatsächlich um die 80 cm groß waren. Diese Züchtung bildet nicht allzuviele Seitenzweige und eignet sich für das Seaof-Green-Anbauverfahren, bei welchem man sich nur auf die Haupt-Cola konzentriert. Die gleiche Konstitution ist auch bei anderen Mitgliedern der Blackberry Kush-Familie zu beobachten. Was den Ertrag angeht, so lieferten beide Sorten etwa 60 Gramm pro Pflanze. Abermals dauerte es 72 Tage vom Einweichen der Samen bis zur Ernte.
AUTO CINDERELLA JACK
Auto CBD Blackberry Kush.
AUTO CBD BLACKBERRY KUSH Ein weiterer interessanter Mitspieler auf dem Feld unserer AutofloweringSorten kommt von Dutch Passion. Außer der CBD-Version hatte ich auch die Gelegenheit, die Auto Blackberry Kush zu probieren, und ich kann ehrlich sagen, dass beide Sorten in Bezug auf den Anbau sehr ähnlich sind, obwohl die CBD-Pflanzen im Durchschnitt etwa 20% kleiner waren. Wenn man diese Züchtung zwischen anderen Sorten platziert, fällt es einem nicht schwer, sie zu erkennen. Ihre dunkelvioletten Blüten sehen fabelhaft aus und werden sicher immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das ist bei allen Sorten der Fall, welche die Blackberry Kush-Gene besitzen. Typisch ist auch die Bildung einer gewaltigen Hauptcola. Übrigens könnt ihr euch auf dem Bild selbst davon überzeugen - was für eine Schönheit, nicht wahr? Zu beachten: Die Flasche neben dem Blütenstand hat ein Volumen von 1,5 Litern. Die durchschnittliche Höhe der
Ein weiteres prominentes Mitglied der Dutch Passion-Kollektion enthält die Gene der berühmten Jack Herer, Cinderella 99 sowie der ertragreichen, potenten Magnum-Sorte. Auto Cinderella Jack ist eine robuste, duftende und extrem lohnende Sorte in Bezug auf ergiebige Ernten. Vom Einweichen der Samen bis zur Ernte hatte es 91 Tage gedauert, etwas länger als die empfohlene Zeit, aber das Warten hatte sich gelohnt. Der durchschnittliche Ertrag pro Pflanze betrug 101 Gramm (der einer ziemlich schlechten Pflanze mitberechnet). Hätte ich nur die starken Pflanzen gelten lassen, die in der überwältigenden Mehrheit waren, läge die durchschnittliche Ausbeute bei 115 Gramm. Um einen solchen Ertrag zu erzielen, muss man natürlich größere Pflanzen anbauen. So lag die durchschnittliche Höhe bei 127 Zentimetern, was bedeutet, dass viel Platz für jede Pflanze zu reservieren ist, wenn sie drinnen angebaut werden. Die Pflanzen bilden zudem viele Seitenzweige aus - daher empfehle ich, ihr Wachstum auf irgendeine Weise zu regulieren. Wir mussten die Pflanzen auch stützen, um zu verhindern, dass sie sich biegen oder brechen; dies ist ein recht häufiges Problem bei so großen Pflanzen, vor allem wenn sie unter Lampen wachsen.
AUTO MOKUM'S TULIP
Auto Cinderella Jack.
Die letzte Züchtung, die ich in diesem Artikel unbedingt erwähnen muss. Es handelt sich um eine Kreuzung zwischen Mokum's Tulip und Auto Colorado Cookies; über die Zeit des Versuchsanbaus entwickelte sie sich hervorragend. Wollte ich mit den Worten des Jurors in einem Schönheitswettbewerb sprechen, würde ich die Parameter 90-90-90 verwenden. In 90 Tagen erhielten wir 90 Zentimeter hohe Pflanzen mit einem Ertrag von 90 Gramm pro Pflanze. Und nicht nur irgendwelche Gramms. Die Blütenstände waren reichlich mit Harz bedeckt und rochen fabelhaft. Die originale feminisierte Sorte Mokum's Tulip habe ich selber bisher noch nicht ausprobiert, aber mir wurde gesagt, ihr Geruch sei noch prägnanter und habe eine aufregende Vanille-Duftnote. Ich habe
jedoch Erfahrung mit Cookies-Sorten, die mich schon immer mit ihrer erstklassigen Harzproduktion und ihrem angenehmen süßen Aroma erfreut haben. In Bezug auf den Anbau würde ich sagen, dass Auto Mokum's Tulip eine der einfacheren Sorten mit einer optimalen Wuchshöhe ist, die ausgezeichnete Ernten ermöglicht. Der Anbau so vieler Autoflowering-Sorten war eine großartige Erfahrung. Obwohl ich drinnen weiterhin hauptsächlich Kurztagssorten anbauen werde, habe ich nun für die diesjährige OutdoorSaison definitiv einige klasse Sorten zur Auswahl. Ich möchte noch kurz eine weitere Züchtung namens Mack & Crack erwähnen, aber ich habe sie noch nicht im offiziellen Vertrieb gesehen. Daher weiß ich nicht, ob deren Verkauf noch geplant ist oder ob es sich um eine Art Pilotprojekt handelt und diese Sorte irgendwann später (und eventuell unter einem anderen Namen) verkauft wird. Wie auch immer, durchschnittlich 85 Gramm pro Pflanze nach 72 Tagen scheint im Vergleich zu anderen Sorten ein hervorragendes Ergebnis zu sein. Außerdem sehen diese Pflanzen verdammt gut aus. Ich hoffe, dass euch diese kurze Besprechung von Autoflowering-Sorten gefallen hat und - wer ein Fan dieser
Auto Mokum's Tulip. Sorten ist - sollte selbst versuchen, einige davon anzubauen. Ob unter Lampen oder in der Sonne - ich würde mich freuen, wenn ihr die Ergebnisse mit mir teilt. Bilder können an mich (info@mrjose.eu) zugesandt werden. Wir sehen uns wieder in der nächstenAusgabe eures Lieblingsmagazins Soft Secrets.
MYSTICAL PUCH Neme Seeds www.nemeseeds.com
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CANNABIS ALS MEDIKAMENT Text: Robert Brungert
Bessere Patientenversorgung per Telemedizin!? Algea Care im Interview Auf der Website algeacare.com sehe ich ein junges Team, jeder bringt seine Qualitäten ein. Ersetzt Telemedizin mit Online-Terminen nach einem Generationswechsel den Großteil unserer Arztbesuche? Telemedizin per Videosprechstunde kann eine sehr sinnvolle Ergänzung insbesondere bei der langfristigen Betreuung von chronischen Patienten sein. Der richtige Einstieg in eine gute Arzt-Patienten-Beziehung beginnt aber auch bei uns immer vor Ort, an einem unserer aktuell 18 Standorte in Deutschland.
Dr. med. Julian Wichmann. Durch das Cannabis-als-Medizin-Gesetz ist die Verschreibung von Cannabis für Ärzte deutlich vereinfacht. Das hat die Situation vieler CannabisPatienten bereits verbessert, perfekt ist sie deshalb jedoch noch lange nicht. Ohne mitwirkende Ärzte bleiben auch weiterhin nur Verzicht, Eigenanbau oder Schwarzmarkt. Dieses Problem haben Anna Kouparanis und Dr. Julian Wichmann erkannt und im Juni 2020 die Firma Algea Care gegründet: Telemedizin für Cannabis-Patienten, um Praxisbesuche weitgehend zu ersetzen. Im Interview mit Julian Wichmann stellten wir die Fragen aus Patientensicht.
Was machen diejenigen, die sich die Online-Technik altersbedingt nicht aneignen? Was ist mit denen, die sie krankheitsbedingt nicht mehr bedienen können? Sprechstunden per Video finden nach ärztlicher Einschätzung statt, auch Folgetermine vor Ort sind natürlich möglich. Wir erleben aber, dass auch Patienten im höheren Alter sehr gut mit der Technik zurechtkommen. Unsere anwendungs- und benutzerfreundliche Videotechnologie tut ein Übriges. Manchmal unterstützt ein Familienmitglied, was auch für den Arzt im Gespräch hilfreich sein kann.
Bevor es losgeht, interessiert uns, ob es bei der Gründung ihres Unternehmens einen persönlichen Bezug oder ein Schlüsselerlebnis zu Cannabis gab.
Meine Frage zielt auf Ungleichbehandlung. Wer nicht in einer großen Stadt alles vor der Tür hat oder bei der Technik nicht mehr mitkommt, bleibt auf der Strecke. Genauso ist auch der mittellose Patient benachteiligt, der sich Ihren Service nicht leisten kann.
Ich komme ursprünglich aus der Universitätsmedizin, habe hier auch die Facharztausbildung zum Radiologen abgeschlossen. Nebenher war ich aber viel allgemeinärztlich tätig, hauptsächlich im Bereitschaftsdienst, das umfasst auch dringende Arztbesuche in der Nacht am Wochenende. Hier habe ich viele Schmerzpatienten betreuen dürfen und insbesondere hinsichtlich der oft schweren Nebenwirkungen bei Dauermedikation wurden mir hier die Augen geöffnet.
Genau deswegen setzen unsere kooperierenden Ärzte häufig auf die Videosprechstunde in der längerfristigen Betreuung. Gerade bei Patienten mit Angststörungen ist jeder Gang außer Haus und auch noch zum Arzt purer Stress. Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit der Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen. Hier gibt es für Kassenärzte aber viele bürokratische Hürden, und Anträge auf Kostenübernahme werden auch häufig abgelehnt. Gerade um erst einmal
einen Therapieversuch zu starten, ist das sicherlich nicht zielführend. Insgesamt hoffen wir hier, dass die neue Bundesregierung auch bei diesem Thema Verbesserungen anstrebt. Sehen Sie es auch so, dass die Algea Care eine Entwicklungsphase, aber noch nicht das Ziel der Entwicklung ist? Absolut! Wir konnten nun innerhalb von knapp 1,5 Jahren eine nahezu flächendeckende Versorgung mit der Cannabinoid-Therapie ermöglichen und so schon zahlreichen Patienten helfen. Dementsprechend haben wir uns aber noch viel mehr vorgenommen, um das medizinische Potenzial von Cannabis noch mehr Patienten zugänglich zu machen. Wo müsste Ihrer Meinung nach die Entwicklung hingehen? Im Gesundheitssystem muss man eine gewisse Größe haben, um Veränderungen anzustoßen, die wirklich viele Patienten erreichen. Beispielsweise haben wir jetzt auch erste Forschungsstudien mit Universitäten begonnen, um die Evidenzlage bei Cannabis als Medikament voranzubringen. Cannabis sollte viel häufiger bei chronischen Erkrankungen eingesetzt werden, insbesondere, wo bisherige Therapien an Grenzen stoßen oder starke Nebenwirkungen mit sich bringen – hierzu bedarf es noch viel Aufklärung und Weiterbildung bei Ärzten, auch schon im Studium. Unsere Leser wollen Cannabis auch für die Freizeit. Wäre eine sofortige Entkriminalisierung mit geduldetem Eigenanbau selbst für mittellose und unterversorgte Patienten die beste Zwischenlösung? Die Erfahrungen aus Nordamerika zeigen, dass Patienten bei einer Freizeitlegalisierung nicht unbedingt profitieren, sondern noch mehr alleingelassen werden und die medizinische Versorgung nicht weiter verbessert wird. Cannabis muss ein routinemäßig einsetzbares Medikament, also der breiten Bevölkerung
zugänglich sein. Ich stimme zu, dass die Kostensituation für Patienten dementsprechend verbessert werden muss. Aber das erreicht man flächendeckend über die breitere Kostenübernahme der Krankenkassen und eine viel bessere Verfügbarkeit von Cannabis in deutschen Apotheken, nicht über Eigenanbau. Es ist vielsagend, dass „Weed“ als Synonym für Marijuana eigentlich Unkraut bedeutet. Viele zahlen rund 20 Euro pro Gramm, dafür in medizinischer Qualität. Läuft da nicht irgendetwas falsch? Cannabis aus den Apotheken ist ein streng geprüftes Medikament. Das ist wichtig, weil man als Arzt nur so das Vertrauen hat, es für eine Behandlung einzusetzen. Qualitätsschwankungen, Produktrückrufe und Lieferschwierigkeiten sind für Ärzte genau so problematisch wie für Patienten, das muss sich verbessern. Und aus ärztlicher Sicht wäre es wünschenswert, wenn die Kosten für Cannabismedikamente in den Apotheken langfristig gesenkt und transparenter kommuniziert würden. Das Thema ist für Patienten immer wieder verwirrend. Zur Behandlung beziehungsweise Verschreibung und Dosisfindung – gibt es Krankheiten oder Patienten, bei denen wenig hilft, aber viel schadet? Wie bei jedem anderen Medikament hat auch Cannabis mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen. Die Erfahrungen unserer kooperierenden Ärzte sind insgesamt sehr gut, häufig kann die Lebensqualität der Patienten trotz vorheriger langjähriger Krankheitsverläufe signifikant verbessert werden. Zurückhaltend sollte man bei Patienten sein, die vorher bereits an einer Psychose oder schweren HerzKreislauf-Erkrankungen litten. Es gibt auch Patienten, die anstelle
40 von Alkohol für die Freizeit einen zusätzlichen Joint rauchen. Ist das im Rahmen der Behandlung vertretbar?
Deutschland bei der Gesetzgebung für Cannabis als Medizin weiterhin Vorreiter ist.
Grundsätzlich ist es wichtig, dass man mit dem Arzt offen alle Themen besprechen kann, da sie medizinische Relevanz haben können. Patienten müssen sich genau an die vorgeschriebene Dosierung halten. Dementsprechend muss die Einnahme jeglicher darüber hinaus gehender Substanzen zur Risikoabschätzung immer individuell besprochen werden.
Rein hypothetisch: Cannabis und damit der Eigenanbau sind legal. Vielen Patienten passt ihre CannabisBehandlung nicht. Sie lösen sich von ihren Ärzten und versorgen sich selber. Ist das eine Gefahr für die zielführende medizinische Versorgung?
Ihrem Patient werden will, wie muss er beginnen? Die medizinische Anwendung ist ja seit 2017 in Deutschland legal. Nur als Patient mit entsprechender ärztlicher Dokumentation ist man also auf der sicheren Seite. Bei uns kann man sich risikofrei auf www.algeacare. com registrieren. Nachdem man medizinische Unterlagen ausgefüllt und angehängt hat, wird jeder Fall
maximieren. Die Erfahrungen mit der Videosprechstunde sind durchweg positiv, sowohl von Patienten als auch Ärzten. Gibt es auch Komplikationen wie Überdosen, Ängste oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten? Bei gründlicher Überprüfung der Indikation für eine Cannabis-Therapie,
Medikamentenmissbrauch ist allgegenwärtig. Beim Cannabis wird dieses Problem durch Kritiker in den Fokus gerückt. Wird der Konsum beziehungsweise Beikonsum der Patienten überwacht oder kommt dies bald? Auch hier ist eine vertrauensvolle Arzt-Patienten-Beziehung sehr wichtig. Patienten unterschätzen häufig, wie sich ihre Erfahrung mit Cannabis zur Therapie wandelt, sobald sie an einen Arzt geraten, der sich mehr als sie selbst mit dem Thema auskennt. Bei kontrollierter Einnahme reichen oft überraschend niedrige Dosierungen aus, durch Kombination verschiedener Präparate können häufig bessere Therapieerfolge erzielt werden. Viele Erkrankte haben in ihrer medizinischen Akte bereits ein Suchtproblem stehen. Ist das ein Ausschlussfaktor für eine CannabisBehandlung? Arzt-Patienten-Gespräch. Jeder Fall muss vorab individuell beurteilt werden. Was unseren kooperierenden Ärzten auffällt, ist, dass bei Patienten manchmal in einem vorherigen Arztbrief unwissend eine Cannabis-Suchterkrankung diagnostiziert wurde, weil sie gelegentlichen CannabisKonsum erwähnt haben. Insofern muss man die Definition „Suchtproblem“ in jedem Fall einzeln beleuchten und auch hier die Stigmatisierung beenden. Alle wollen Freiheitsrechte, Patienten das Recht auf freie Behandlungswahl. Ist es nicht eher so, dass CannabisPatienten sich immer etwas bevormunden lassen müssen? Nein, Cannabis-Patienten sollten weder bevormundet noch stigmatisiert werden. Aber damit sie ein wirkliches Recht auf freie Behandlungswahl haben, muss es ausreichend Optionen geben, z.B. mehr Ärzte in Praxis und Klinik, die mit Cannabis gezielt behandeln. Und auch bei digital unterstützten Therapieangeboten gibt es viel Verbesserungspotenzial. Aber uns sollte im europäischen Vergleich auch klar sein, dass
Ich sehe tatsächlich nicht, wie bei Patienten mit chronischen Erkrankungen eine dauerhafte Eigentherapie, egal mit welchem Medikament, ohne medizinische Fürsorge individuell und auch gemeinschaftlich die medizinische Versorgung verbessern würde. Ich bin überzeugt, dass nahezu alle Patienten damit überfordert und am Ende gesundheitlich schlechter versorgt wären. In solch einem Szenario hätten auch die Mittellosen die Chance, sich mit Cannabis zu versorgen. Wäre dies also ein gutes Modell für Entwicklungsländer? Wie gesagt, das Kostenthema löst man im Gesundheitssystem am besten über die Gesetzgebung sowie Krankenkassen, damit die Verbesserungen so viele Patienten wie möglich erreichen. Das halte ich auch für jedes Land anwendbar. Richtig legal ist es noch nicht und gerade Patienten wollen sich nicht strafbar machen. Wenn ein Leser zu
vorab beurteilt, eventuelle Rückfragen werden gestellt. Nach Freigabe nimmt man ein persönliches Erstgespräch an einem unserer Therapiezentren in Anspruch und bespricht mit dem Arzt die Therapie. Eine Überweisung ist nicht notwendig. Ihr Ziel ist es, die gesamte Behandlung mit möglichst wenigen Vor-Ort-Besuchen anzubieten. Was ist Ihr Eindruck nach über einem Jahr? Unsere bisherige Erfahrung bestätigt ganz klar unseren telemedizinischen
vorsichtiger Eingewöhnung und Dosierung sowie regelmäßigen Verlaufskontrollen ist Cannabis unserer Ansicht nach ein sehr sicheres Medikament. Haben Sie Wünsche an uns beziehungsweise potenzielle Patienten? Wie können wir in dieser Entwicklung positiv mitwirken? Nur gemeinsam mit den Patienten können wir das Versorgungsangebot kontinuierlich verbessern. Jede Empfehlung an uns aus der Bevölkerung
IM GESUNDHEITSSYSTEM MUSS MAN EINE GEWISSE GRÖSSE HABEN Ansatz in der Dauerbetreuung – wenn dies aus ärztlicher Sicht vertretbar ist. Der regelmäßige persönliche ArztPatienten-Kontakt ist sehr wichtig, eine Therapie mit Cannabis wird häufig feinjustiert, um den Therapieerfolg zu
und auch von Ärzten hilft. Denn ab einer gewissen Größe können wir mit Verbänden, Krankenkassen und auch Politik ganz anders kommunizieren und die notwendigen Verbesserungen für Patienten anstoßen.
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HIGH CUISINE WITH BETTY GREEN Von Betty Green
LUXURIÖSES FESTTAGSESSEN TOASTIES MIT SCHINKENSPECK, BRIE, PREISELBEEREN UND PUTE Behälter im Kühlschrank 1-2 Monate. Für die Herstellung von CannabisPreiselbeersoße muss zunächst Cannabis-infundierter Honig gemacht werden. Übrig gebliebener Honig lässt sich nicht nur als Zutat für die Preiselbeersoße verwenden, sondern auch, anstelle von Zucker oder normalem Honig, als mit Cannabis infundiertes Süßmittel für Getränke, Müsli, Joghurt oder andere Rezepte. ZUTATEN FÜR CANNA-HONIG 340 g Honig 3,5 g decarboxyliertes Cannabis Anleitung Cannabis und Honig im Doppelkesseltopf/Bain-Marie auf niedriger Stufe erhitzen. Was könnte in dieser festlichen Zeit ein besserer Snack sein als ein Toastie mit Speck, Brie, Cranberrys und Truthahn? Die Zutaten ergänzen sich gegenseitig. Der aromatische Schmelzkäse mit der süßen Preiselbeersoße ist einfach perfekt. Diese kleine Mahlzeit ist so einfach zuzubereiten, gerade mit den Überresten der Weihnachtstage. Toasties sind der Klassiker, wenn man plötzlich Heißhunger verspürt. Zusammen mit einem Glühwein ist er der ideale Snack, um sich in weihnachtliche Stimmung zu versetzen. Was könnte einen solchen Toastie noch besser machen? Ihn mit Cannabis infundieren natürlich! Man kann entweder einfach Cannabutter auf den Toastie streichen oder seine eigene Preiselbeersoße mit Cannabis-infundiertem Honig zubereiten. Für die Zubereitung des Toasties benötigen wir: ZUTATEN 2 Scheiben Brot 4 Scheiben gekochte Pute 56 g gewürfelter Brie 2 Esslöffel Preiselbeersoße 1 Esslöffel Butter bzw. eine angemessene Dosis Cannabutter 2 Scheiben durchwachsener Speck, geräuchert oder ungeräuchert 50 g geriebener Mozzarella-Käse Frisch gehackter Schnittlauch Anleitung 1. 2 Scheiben frisches Brot leicht rösten
2. Jedes Stück Toastbrot mit Butter bestreichen 3. Ein Stück auf der ungebutterten Seite mit Mozzarella bestreuen 4. Das andere Stück auf der gebutterten Seite mit Pute und Brie belegen 5. Beide im Grill überbacken 6. Die Toastscheibe mit dem Mozzarella herausnehmen, sobald sich auf dem Käse Blasen bilden 7. Die mit Brie und Pute belegte Scheibe herausnehmen, wenn der Brie goldbraun wird 8. Eine großzügige Portion Preiselbeersauce auf den Brie und die Pute geben 9. Die Mozarella-Scheibe mit dem Käse oben als Deckel des Sandwiches verwenden 10. Mit gehacktem Schnittlauch garnieren, zerteilen, servieren, genießen. Frohe Weihnachten Wie bereits erwähnt, kann man bei der Zubereitung des Toasties Cannabutter verwenden, um das THC-High zu bewirken. Wer jedoch experimentierfreudiger ist, mag versuchen, seine eigene Preiselbeersoße zuzubereiten. Dies ist einfacher, als man denkt, und sie eignet sich auch hervorragend als Würzsoße für die Weihnachtstage! Preiselbeersoße lässt sich für viele andere Dinge verwenden, z. B. in Joghurt oder auf Toast. Behandle diese Soße wie eine Marmelade. Einmal zubereitet hält sie sich in einem luftdicht verschlossenen
Köcheln lassen. Die Mischung 40 Minuten lang bei dieser niedrigen Temperatur kochen lassen. Gelegentlich umrühren. Nicht zulassen, dass die Mischung irgendwann richtig zum Kochen kommt. Den Honig abseihen und sobald er abgekühlt ist, ihn durch einen mit Seihtuch ausgekleideten Trichter in ein dunkles Glas oder einen lichtundurchlässigen Behälter gießen. Lassen Sie ihn „unbehelligt“ abtropfen. Das Seihtuch nicht zusammendrücken, denn dann würde Pflanzenmaterial durchgepresst, was den Endgeschmack verderben kann. Lagerung: Honig kann in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, dunklen Ort 1-2 Monate lang aufbewahrt werden. Tipps für die Dosierung von CannabisInfusionen Um die Stärke des fertigen Produkts zu testen, es erst mit ¼ oder ½ Teelöffel versuchen und sehen, wie es nach einer Stunde wirkt. Verringern oder erhöhen Sie nach diesem Test die Dosis wie gewünscht. Diese personalisierte "Standarddosis“ lässt sich dann als Ausgangswert für Rezepte verwenden. Jetzt haben wir also den Honig hergestellt und können uns an die Zubereitung der Preiselbeersauce machen. Dieses Rezept für natürlich gesüßte Preiselbeersoße ist einfach und die Soße schmeckt dazu noch fantastisch.
ZUTATEN 12 Unzen (340 g) frische Preiselbeeren 170 g Canna-Honig 4 Flüssigunzen (110 ml) Wasser 1 Teelöffel geriebene Orangenschale Orangensaft (zum Süßen) - optional Anleitung Zuerst die Preiselbeeren gut waschen und abtropfen lassen, die matschigen Beeren wegwerfen. Die Preiselbeeren, den Honig und das Wasser in einem Topf verrühren. Bei mittlerer bis hoher Stufe zum Kochen bringen, dann auf mittlere bis niedrige Stufe herunterschalten und unter gelegentlichem Rühren etwa 10 Minuten köcheln lassen, bis die Preiselbeeren sich aufgelöst haben und die Mischung eingedickt ist. Versuchen Sie, es bei niedriger Hitze nur leicht kochen zu lassen, damit die Cannabinoide im Honig nicht zersetzt werden. Die Mixtur vom Herd nehmen und die geriebene Orangenschale einrühren, damit sie sich gut verteilt. Wenn die Mischung zu säuerlich ist (denken Sie daran, dass Preiselbeersauce ein wenig säuerlich ist!), könnte man Orangensaft oder mehr Honig zum Süßen hinzufügen. Wer nicht mehr Canna-Honig dazugeben möchten, nimmt normalen Honig. Die Sauce dickt beim Abkühlen ein. Nachdem sie vollständig abgekühlt ist, bewahren wir sie in einem luftdichten dunklen Glas oder einem lichtundurchlässigen Behälter auf. Die Soße ist im Kühlschrank bis zu 2 Wochen haltbar. Jetzt könnt ihr eure köstlichen LuxusWeihnachts-Toasties zubereiten.
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Plantarium, Nimwegen In dem schönen Nimwegen (Nijmegen) ist bereits seit 1995 der Cannabis-Growshop Plantarium gefestigt. Nur 5 km entfernt von der Deutschen Grenze, in der Nähe des Ruhrgebiets. Ein sehr relaxter Shop, in dem alle Mitarbeiter auch Deutsch sprechen. Mit einem sehr kompletten Sortiment für kleine Züchter und auch alles für Medizinische Cannabis. Cannabissamen, Zelte, Pflanzennahrung, LED... Alles was Sie brauchen für die kleines Anbau! Auch für Beratung sind Sie jederzeit wilkommen.
Contact: Tel.: 0031-24-388408 info@plantarium.nu www.plantarium.nu (Kein Versand nach Deutschland)
Adresse: Gerard Noodtstraat 50, 6511 SX Nijmegen Niederlande
Öffnungszeiten: Di. Bis Fr. 10-18 Uhr, Sa. 10-17 Uhr. Montags geschlossen.
ULLa Versand, Köln-Sülz
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300 m² Ladenlokal, Lieferservice und Europa-weiter Versand! ULLa Versand , Gustavstr. 6-8 (im Hinterhof ), 50937 Köln-Sülz Telefon 0221-169 15 66, E-Mail kontakt@ulla-versand.de
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Öffnungszeiten: montags bis samtags 11.00 – 18.30 Uhr donnerstags 11.00 – 20.00 Uhr, samstags 11.00 – 15.00 Uhr Wir sind auf den Direktverkauf von hochwertigen Produkten für den Anbau von Gemüse, Grünpflanzen, Schnittblumen, Obst und Kräuter spezialisiert. Unser Laden in der Gustavstraße ist zum Einkaufen und Abholen von montags bis samstags geöffnet.
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Grow-Bonn, Bonn
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Grow-Bonn lässt die Herzen von Growern und Züchtern höher schlagen! Nach dem Umzug aus der Bonner Altstadt, haben wir nun eine Fläche von 400m², welche in 100m² Verkaufs- und 300m² Gerwerbefläche unterteilt ist. Unsere Produktpallette stellt sowohl den Hobbyzüchter, als auch den Profi zufrieden. Sie umfasst, Beleuchtungs- und Belüftungssysteme, Messgeräte, Dünger, Substrate, Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung, Homeboxen, Regelungs- und Steuertechnik, so wie vieles mehr. Schau dich am Besten selbst um, wir freuen uns auf deinen Besuch! Grow-Bonn, Adresse: Bunsenstraße 5, 53121 Bonn Telefon: 0228-9095783 Telefax: 0228-9095772 Web: www.grow-bonn.de Mail: info@grow-bonn.de Öffnungszeiten: Mo-Fr 11:00 bis 19:00 Uhr & Sa 11:00 bis 16:00 Uhr
Bloomtech
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Selbst ist das Gramm. Auf über 400m² erfüllen wir Einsteigern bis Profis ihre Wünsche mit einer sinnvoll wachsenden Angebotspalette. Abgelegene Location nur 3min. entfernt von der A7 bei Göttingen. 1A Versand. Bahnhofstr. 2 37120 Bovenden OT Lenglern Mo-Fr 9:00 - 17:00 Uhr Tel.: 05593 9370640 bloomtech.de
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GrowCologne Siegesstr. 6 50679 Köln kontakt@growcologne.de www.growcologne.de Tel.: 0221 98623624 Öffnungszeiten: Mo.-Sa. 12-20h
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Urbangrow, Düsseldorf Fachgeschäft für Pflanzenzuchtbedarf Düsselthaler straße 50 40211 Düsseldorf - Pempelfort (Kundenparkplätze im Innenhof )
info@urban-grow.de www.Urban-grow.de 0211 / 911 894 23 urbangrow_duesseldorf
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Kein Internetverkauf, keine Kartenzahlung. Datenschutz auf höchstem Niveau Progrow GmbH # Josef-Baumannstraße 21, 44805 Bochum # +49-(0)234-53098155 Mo - Fr 12:00 - 20:00 Uhr & Sa 12:00 - 18:00 Uhr Seit über 10 Jahren kompetente Lösungen für beliebige Beleuchtungspläne und Klimatisierungen. Ehrliche Beratung mit Herzblut, egal ob Küchenkräuter auf der Fensterbank oder Produktivflächen. Höchste Verfügbarkeit, alles sofort zum mitnehmen. Dutzende diskrete Parkplätze und befahrbares Rolltor. Kostenloser Lieferwagen wenns mal etwas mehr wird. Fachsimpeln auf höchstem Niveau! Der Freizeitpark für Kunstlichtfreunde.
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Gras Grün
Growshop Headshop Intelligente Lösungen für ambitionierte Zimmergärtner. Schneller Versand. Kostenlosen Katalog bitte gerne anfordern!
Gras Grün Ritterstraße 43 10969 Berlin Tel.: +49 (0) 30 6113190 mail@grasgruen.de
Öffnungszeiten: Mo - Fr 12 - 19 Uhr, Sa 12 - 16 Uhr
Siehe nächste Seite für die
SCHWEIZ und ÖSTERREICH
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Vision of Hemp, Basel Güterstrasse 138 (im Hinterhof ) 4053 Basel 0041 61 302 1412 www.visionofhemp.ch Öffnungszeiten: Mo - Fr: 10.00 - 19.00 Uhr Sa: 10.00 - 17 Uhr
Sticky Leaves
Dein Growshop in Graz Stecklinge, Seeds und Growequipment Neue Adress: Kärntnerstr. 194 8053 Graz / Steiermark / Austria 0043 (0) 316 / 26 11 93 Öffnungszeiten: Mo-Fr: 10-18:30, Sa: 11-17:00
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DrGreen, Growshop & Headshop Filiale Suben
Schnelldorf 64, 4975 Suben www.drgreen.at Montag - Samstag: 09:00 - 12:00 13:00 - 18:00
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DrGreen, Growshop & Headshop Filiale Tumeltsham
Schnalla 12, 4911 Tumeltsham www.drgreen.at Montag - Samstag: 09:00 - 12:00 13:00 - 18:00
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KÜNSTLICHE CANNABIS-ERSATZSTOFFE Text: Robert Brungert
SYNTHETISCHE CANNABINOIDE TICKENDE ZEITBOMBEN
Fühlen, Empfinden und damit Handeln bestimmt. Genau deswegen trinken viele Alkohol, rauchen Marijuana oder nehmen anderes zu sich, um dieses Empfinden zu manipulieren. Wenn aber eine Chemikalie diese Prozesse nachhaltig beeinflusst beziehungsweise umschreibt, kann von heute auf morgen alles anders sein.
Viele von uns kennen jemanden, der früher einen Joint nach dem anderen rauchte und es heute nicht mehr kann – die Psyche ist
Einige Menschen tragen aus diversen Gründen eine latente Psychose in sich. Es sind vielleicht ein oder zwei Prozent der Bevölkerung. Auch ohne Substanzkonsum ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Psychose irgendwann im Leben durchbricht. Möglicherweise lösen einige dieser Veranlagten ihre Psychose durch Substanzkonsum ungewollt frühzeitiger und heftiger aus.
durch. Und schon kommt es von allen Seiten: Kiffen löst Psychosen aus! Ist das wirklich so? Ein einstiger Bekannter hat leider bereits seine Erfahrungen mit der Psychiatrie. Er meinte, die wollen ihm erklären, dass all das bloß vom Kiffen käme. Dabei hätte er doch die ganze Zeit Ecstasy und das passende Pulver konsumiert. Von synthetischen Stoffen käme das, deswegen könne er heute nicht mehr kiffen. Genau das ist vermutlich bei vielen das Problem: Sie nehmen eigentlich andere Substanzen. Vielleicht sogar über Jahre, vielleicht nur ein paarmal. Aber weil sie entweder sehr empfindlich darauf reagieren, etwas besonders Bedenkliches erhielten oder das auf Dauer nicht mehr gutgeht, schießt ihnen die Psyche durch. Ein suchtkranker Psychosepatient, der für seinen Richter eine gute Entwicklung zu machen hatte, erklärte, dass Partypillen einfach der Hit seien. Dann habe es ihm die Psyche durchgehauen und nun habe er sehr schwere Probleme, nicht nur mit Justiz und Polizei. Was genau in diesen Pillen, Pulvern oder auf den Pappen ist, lässt sich aufgrund mangelnder Drug-Checking-Angebote in Deutschland nicht prüfen. Der kriminalisierte Markt lässt sich schlecht kontrollieren. Viele nehmen auch deshalb lediglich Cannabis, weil es sich um ein sicheres Naturprodukt handelt. Einigen ist noch in Erinnerung, dass Ende 2008 das sogenannte „Spice-Verbot“ rege
diskutiert wurde. Bereits Anfang 2009 waren die synthetischen Cannabinoide CP-47,497 und JWH-018 in Deutschland verboten. Später wurde das sogenannte Stoffgruppenverbot verabschiedet. So schnell ist unsere Regierung, wenn es um das Illegalisieren von Substanzen geht. Hat es geholfen? Eher nicht, weil die Anbieter auf andere synthetische Cannabinoide auswichen und noch heute ausweichen, auf die entsprechende Tests noch nicht anschlagen. Diese „Kräutermischungen“, die einen Hauch synthetischer Cannabinoide oder anderer künstlich erzeugter Stoffe enthalten, sind nur das eine. Etwas ganz anderes sind diejenigen Produkte, die vorgeben, dass es sich um die Naturprodukte Marijuana oder Haschisch handele, und die dennoch synthetische Cannabinoide erhalten. Wir kennen das Problem seit gut 30 Jahren: Bei Partypillen wurde auf MDMA getestet, also haben einstige Dealer Pillen mit anderen Stoffen verkauft. Immer neue künstlich im Labor erzeugte Substanzen wurden und werden entwickelt, auch bei den synthetischen Cannabinoiden. Wenn diese Substanzen zwar auf ihre Wirkung getestet und dann auf den Markt gebracht werden, wie lassen sich die Langzeitwirkungen einschätzen? Wegen der Verbote weichen Profidealer
immer wieder aus und setzen ihre Kunden unbekannten Risiken aus. Diese können ihrem Material auch nicht ansehen, was da alles noch drinnen ist oder daraufgesprüht wird. Ein anderer Bekannter flog leider mit seinem überdimensionierten Eigenanbau auf. Auch er musste für seinen Richter eine gute Entwicklung machen, doch zuerst saß er in U-Haft. Hier kannte schnell jeder den anderen oder wusste zumindest vom Hörensagen, was Sache ist. Und was machen Leute, die indirekt wegen ihres übermäßigen Eigenkonsums einfahren? Sie versuchen, an Stoff zu kommen, und viele sind nicht wählerisch. Marijuana und Haschisch sind eigentlich zu groß für den Schmuggel und entfalten einen herben Geruch beim Konsum. Synthetische Cannabinoide sind potent und lassen sich immer geruchsneutral schmuggeln. Und genau davon hatten sie reichlich. Er schildert, dass ein Teil der Insassen deshalb ständig synthetische Cannabinoide konsumiere. Welche synthetischen Cannabinoide in diesen „Kräutermischungen“ jeweils enthalten sind und wie diese mittel- bis langfristig wirken, bleibt unklar. Es gibt sogar Substanzen, die sich kaum oder gar nicht feststellen lassen. Unser Organismus ist ein biochemisches Kraftwerk. Wir produzieren unsere „Körperchemie“, welche unser
Eventuell geht dieses auch durch alleinigen THC-Konsum. Es gibt auch Alkoholund andere Substanzpsychosen. Wer die auslösenden Substanzen absetzt, mindert sein Problem, welches jedoch mit einem Rückfall schnell wieder zurückkommt. Diese Substanz-Psychosen treten eher bei jahrelangem und starkem Dauerkonsum auf. Wie kann sich jeder einzelne davor schützen, synthetische Cannabinoide zu konsumieren? Die meisten Kleindealer wissen selber nicht, was genau mit ihrem Material gemacht wurde und welche versteckten Substanzen enthalten sind. Sie können nach einem Testen doch lediglich das Konsumerlebnis und den Tag danach beurteilen. Versteckte Gefahren und schleichende Folgeschäden lassen sich auf diesem Weg nicht feststellen.
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KOLOPHON Soft Secrets wird herausgegeben von Discover Publisher BV Galvaniweg 11, 5482 TN Schijndel, Niederlande Telefon: +31(0)73 5498112 E-mail: info@softsecrets.nl Web: www.softsecrets.com Chef-Redakteur: Cliff Cremer Mitarbeiter: Jorge Cervantes, Robert B., Mr. Jose, Stoney Tark, Markus Berger, Martin Muencheberg, Rich Hamilton, Betty Green, Green Born Identity, Tricoma Team u.a. Übersetzungen: Helmut Schöffler Anschrift der Redaktion: E-Mail: readers@softsecrets.nl Anzeigen: info@softsecrets.nl Ein Wort des Herausgebers: Soft Secrets ist ein im Abstand von zwei Monaten erscheinendes kostenloses Magazin, das in den Niederlanden (dort als "Highlife"), Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien, Polen, der Tschechischen Republik und Chile erscheint. Weltweit erleben wir derzeit einen Prozess der relativen Liberalisierung hinsichtlich des Cannabiskonsums, sei es für medizinische oder Freizeitzwecke. Mehrere Länder haben Cannabis legalisiert, um weiche und harte Drogen voneinander zu trennen, wie es sich in Holland bewährt hat. Andere Länder haben die Verwendung von medizinischem
ANZEIGE INDEX Cannabis legalisiert, einschließlich des Rechts, Cannabispflanzen für den eigenen Gebrauch anzubauen. Der Herausgeber möchte die Aufmerksamkeit verstärkt auf den Prozess der Normalisierung des Cannabiskonsums lenken. Hierbei wird vorausgesetzt, dass er nicht unbedingt mit allem einverstanden ist, was in Artikeln und Anzeigen erscheint. Der Verlag distanziert sich somit ausdrücklich von veröffentlichten Aussagen oder Darstellungen, die den Eindruck erwecken könnten, dass der Konsum oder die Produktion von Cannabis befürwortet wird. Es ist untersagt, ohne das vorherige Einverständnis des Herausgebers oder anderer Inhaber von Urheberrechten irgendetwas - gleich welchen Formats von diesem Magazin zu kopieren oder zu reproduzieren. Der Verlag ist nicht verantwortlich für den Inhalt von Anzeigen und/oder für Auffassungen, die darin zum Ausdruck kommen, auch übernimmt er keine Verantwortung für unaufgeforderte Einsendungen. Der Herausgeber ist bestrebt, alle Rechteinhaber von Fotos und/oder Abbildungen zu erreichen. Wer meint, noch Anspruch auf diese Rechte zu haben, kann sich an den Verlag wenden.
Die nächste Ausgabe erscheint am
2. April 2022
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Advanced Hydroponics of Holland 5 Advanced Nutrients 1 Amsterdam Seed Center 25 Atami 25 Bloomshop Goslar 42/43 Bloomtech 42/43 Blumen per Lumen 44 Canna Trade 47 C-Result 42/43 Dr. Green 44 Dr. Green 44 Druid Nutrients 25 Dutch Trimming Company 15 Fourtwenty 1 Gras Grün 42/43 Grow Bon 42/43 Grow Cologne 42/43 HRG 35 Kaya Foundation 15 Kosmic Kitchen 35
Le Salon du CBD 3 Near Dark 35 Paradise Seeds 1 Paradise Seeds 15 Plantarium 42/43 ProGrow 42/43 Root Pouch 29 RQS 11 Seedstockers 1 Sow and Grow 1 Sticky Leaves 44 Sweet Seeds 48 Terra Aquatica 2 Truffly Made 15 Ulla Versand 42/43 United Seedbanks 1 Urban Grow 42/43 Vision of Hemp 44 www.extracta.store 1
ANTWORTEN ZUM QUIZ AUF SEITE 28
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