SBK leben für junge Leute - Themenheft Ausland

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leben für junge Leute

So fremd

Wer längere Zeit im Ausland lebt, weiß, wie es sich anfühlt, selbst einmal der Fremde zu sein SEITE 08

T h e m e n h e f t Au s L A N D

Sonderausgabe www.sbk.org


Ellen Hennes Pascal Schubert

Anja Fiege

rmann

er Franziska H

Melanie Sebold

Silke Ludwig

Janine Rup

pach

Franz Billinger

Es gibt wohl beinahe nichts Aufregenderes, als zu verreisen: Koffer oder Rucksack gepackt und auf gehts in ferne Länder. So lernt man nicht nur die Welt, sondern auch die Leute kennen. Eins ist sicher: Die Erfahrungen, die man im Ausland macht, kann einem niemand mehr nehmen. Und wie ist es eigentlich, für längere Zeit in einem anderen Land zu leben? Eben nicht als Tourist, sondern als Mitbürger. Vier junge Leute berichten in der Titelgeschichte, wie es ihnen dabei ergangen ist. Ganz schön spannend – oder sagen wir mal überraschungsreich – kann auch ein Urlaub mit Freunden sein. Fernab vom Alltag lernt man vielleicht neue Seiten beim anderen kennen und muss sich mit Macken arrangieren, die erst dort zum Vorschein kommen. Tipps, damit der Urlaub mit Freunden kein Flop wird, finden Sie ab Seite 18. Und weil es sinnvoll ist, sich auch gegen unangenehme Dinge wie Krankheit zu wappnen, gibt es auf einigen Seiten wichtige Tipps und Hinweise zur Krankenversicherung im Ausland. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Team des SBK leben für junge Leute


Titelthema: So fremd 08

Titelillustration u. S. 3: Sabrina Müller, Fotos: compassandcamera/istockphoto.com, lama-photography/photocase.com (S. 3 r.)

Andere Länder...

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... andere Sitten. Kurioses aus anderen Nationen

Kurz und bündig

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Für längere Zeit in einem anderen Land zu leben bedeutet, selber der Fremde zu sein. Vier junge Leute berichten über ihren Auslandsaufenthalt

Liebe auf Distanz

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Reiseapotheke komplett? Krankenschein angefordert? Dinge, an die man vor dem Urlaub denken sollte

Meldungen und Interessantes rund ums Verreisen

Titelthema: So fremd

Vor der Reise checken Mein Heimweh

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Wenn einen die Sehnsucht nach zuhause packt

Ein Zimmer in Paris

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Gar nicht so einfach, in der französischen Hauptstadt eine Unterkunft zu finden. Aber wer sucht, der findet...

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Fernbeziehung – funktioniert das? Alexander und Constanze haben aufregende zwölf Jahre hinter sich

Überraschend lecker

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Gerichte, die ruhig probiert werden dürfen – obwohl sie nicht wirklich appetitlich aussehen

Top oder Flop Mit Freunden verreisen: Das kann wahnsinnig viel Spaß machen – oder total schiefgehen

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Vier Fragen an... Michael Zaubzer von der SBK Auslandsberatung

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Andere Länder andere SitTen

Nase schnäuzen – wer hätte gedacht, dass etwas für uns so Selbstverständliches in Japan unangenehm auffällt? Dafür darf man dort ungeniert die Nase hochziehen. Kurioses aus anderen Nationen

Warum laufen Amerikaner öfter mal mit einer braunen Papiertüte herum? Eingekaufte Lebensmittel verbergen sich dort in der Regel jedenfalls nicht. Weil es in den USA verboten ist, in der Öffentlichkeit Alkohol zu trinken, behelfen sich Amerikaner mit einem Trick: Sie stecken die Flasche Bier, Wein oder Rum eben einfach in die Tüte.

Argentinier lieben Rindfleisch, verzehren und exportieren es mit Leidenschaft. Bei rund 70 Kilogramm liegt der jährliche Pro-Kopf-Verzehr. In Deutschland landen dagegen nur 8,6 Kilo Rindfleisch auf dem Teller. Kein Wunder, dass es in dem südamerikanischen Land mehr Rinder (55 Millionen) als Einwohner gibt (34,9 Millionen). Das ist jedoch nicht ganz unproblematisch: Das liebe Rindvieh produziert nämlich eine gewaltige Menge des Gases Methan, das die Erdatmosphäre 23-mal stärker aufheizt als Kohlendioxid.

Spaghetti von Mama statt Schonkost – wer in Italien das Krankenhausbett hüten muss, wird meist von der Familie versorgt. Es gibt zwar Krankenhausküchen, die sind aber privat geführt und Patienten müssen das Essen selber bezahlen. Auf die Krankheit abgestimmte Ernährungspläne sind ebenfalls nicht üblich. Macht ja nichts: So gut wie bei Mama schmeckts eh nirgends.

Gleichgeschlechtliche Paare sind bei uns kein seltener Anblick mehr. Homosexualität wird akzeptiert und gelebt. Ganz anders ist es in Afrika: Homosexualität wird in vielen Ländern des Kontinents bestraft. Das gilt ebenso für Teile Nord­ amerikas und Asiens. Es drohen bis zu 25 Jahre Haft, in einigen Ländern wie Mauretanien und im Jemen sogar die Todes­strafe. Auch Touristen sollten sich ihre Homosexualität dort in der Öffentlichkeit lieber nicht anmerken lassen.


Wer braucht schon einen Arzt zum Kinderkriegen? In Norwegen jedenfalls sind es Hebammen, die Geburtshilfe leisten. Sie dürfen sogar einen Venenzugang für die Narkose legen, was in Deutschland nicht erlaubt ist. Ein Arzt hilft nur im Notfall.

Autofahren in China? Das könnte spannend werden. Zum einen muss man erst mal den chinesi­ schen Führerschein machen – der deutsche Lappen gilt im Reich der Mitte nämlich nicht. Zum anderen braucht es gewaltigen Mut, sich auf Chinas Straßen alleine hinters Steuer zu setzen: Verkehrsregeln gibts zwar, beachten tut sie aber niemand.

Bei uns verpönt, in Japan ein Zeichen des guten Tons: Wenn das Essen schmeckt, darf lautstark geschmatzt, geschlürft und gerülpst werden. Das zeigt, dass das Gericht mit Genuss gegessen wird und ist zugleich ein Kompliment für den Koch. Nase schnäuzen hingegen, ob bei Tisch oder auf der Straße, ist ein absolutes Tabu.

Mal eben schnell die Notrufnummer wählen und in den nächsten zehn Minuten steht der Krankenwagen vor der Tür: So leicht wie bei uns funktioniert das in Aus­ tralien nicht. Ärztliche Versorgung wie wir sie kennen gibt es dort nur in Städten, die direkt an der Küste liegen. Im Zentrum Australiens, dem Outback, kommt die Hilfe aus der Luft: Fliegende Ärzte vom Royal Flying Doctor Service of Australia (RFDSA) eilen per Flugzeug herbei. Allerdings kann das selbst bei Notfällen bis zu 24 Stunden dauern, bei harmloseren Beschwerden noch länger.


da Familia, tori de la Sagra Temple Expia che Basilika in Barcelona römisch-katholis

Bitte nicht nachmachen Alter macht weise, Reisen bildet – wirklich? Die Finnen sind PISASieger und bleiben gern zuhause. Unsere Senioren sausen entgegen allen Klimawarnungen besonders häufig in Auto und Flugzeug durch die Welt. Auch Geschäftsreisende schaden der Umwelt mehr als andere, obwohl sie es aufgrund ihres Bildungsgrades besser wissen müssten. Ähnliches gilt für Urlaubsreisen. In einer Studie des WWF heißt es ernüchternd: „Tendenziell gilt: Menschen mit höherer Bildung und höherem Einkommen sind überraschend wenig bereit, ihr Reiseverhalten zugunsten umweltfreundlicher Alternativen zu ändern.“ Kürzer, öfter, weiter – Vorbilder sehen anders aus.

Rankings sind so eine Sache. Ihr Unterhaltungswert übersteigt oft ihren Wahrheitsgehalt. Auf jeden Fall sind sie eine erfolgreiche Marketingstrategie. Ein gutes Beispiel ist das Städteranking. Da wurden als beliebteste deutsche Städte nicht etwa Berlin oder München ermittelt, sondern Düsseldorf, Frankfurt und Bonn. Die Hamburger waren offenbar schwer beleidigt und gaben ihrerseits eine Studie in Auftrag, in der sich Hamburg als sympathischste Stadt Deutschlands herausstellte. Innerhalb Europas ist in dem einen Ranking Kopenhagen die Nummer eins, im anderen ist es Wien. Estlands Hauptstadt Tallinn wiederum gilt als Europas beliebteste Stadt, wenn es um das Glücksspiel geht. Und was mögen die Jugendlichen? Städte mit B: Berlin, Barcelona, Budapest. Um das festzustellen, muss man nur Ohren und Augen offenhalten. Horden von Backpackern sitzen in dem wunderschön schnörkeligen Budapester Bahnhof Keleti pu beim Picknick und beim Kartenspiel. Vielleicht sollten sie noch weiter reisen bis in den Kosovo. Prishtina ist die jüngste Stadt Europas – das Nachtleben soll super sein.

Reisen mit gutem Gewissen

Schule beendet, Rucksack packen und los. Erst mal die Welt angucken. Kleiner Schönheitsfehler: Touristen sind wahre Dreckschleudern. Das gilt nicht nur für Vielflieger und ältere Herrschaften auf Kreuzfahrtschiffen, die tonnenweise Wohlstandsmüll produzieren. Mountainbiker zerpflügen den Waldboden, Wüstenexpeditionen duschen den Wüstenbewohnern das Trinkwasser weg, Wanderer zertrampeln in Naturparks die Heide. Was hilft? Sich informieren (etwa beim BUND), Angebote prüfen – und auf Billig­ reisen sowie Kurztrips verzichten. Wer trotzdem über den Atlantik fliegt, kann zum Ausgleich freiwillig an Umweltprojekte zahlen, die CO2 reduzieren. Das erleichtert den Geldbeutel, aber auch das Gewissen.


Fotos: Rainer Walter/Fotolia.com (S. 06 o.), James Marshall/Photocase.com (S. 06 u., S. 07 o.l.), Ivan Kmitt/Fotoliac.om (S. 07 o.) Franz Pfluegl/Fotolia.com (S. 07 u.)

Weitere nützliche Tipps auf www. sbk.org/jungeleute/kurzundbuendig

Finger weg von Nashornohren

Elfenbein, Korallen, Schildkröten, Haifischflossen, Papageieneier, Nashornohren, Bärenköpfe: Interpol schätzt den Wert illegal eingeführter Tier- und Pflanzensouvenirs weltweit auf 13 Milliarden Euro jährlich. Dass die Leute gerade in armen Ländern an den Touristen Geld verdienen wollen, ist verständlich. Dass wohlhabende Touristen Teile aussterbender Tiere kaufen, um mit ihnen zuhause anzugeben, ist kein Kavaliersdelikt, sondern kriminell. Laut WWF ist der Trophäenhandel nämlich einer der Hauptgründe für das Artensterben. Der Flughafen Barcelona stellt die eingesammelten illegalen Souvenirs übrigens in einer großen Glasvitrine aus. Das sieht zwar sehr schön, aber leider gar nicht abschreckend aus.

Das Ozonlo ch schließt sich weiter. Klimaschutz Das heißt: bringt etwa s! Die Schu über uns ka tzschicht nn sich näm lich nur des erneuern, w halb eil wir in de n 90ern das FCKW aus gefährliche Spraydosen und Kühlsch verbannt ha rä nken ben. Doch das Klima is und deshalb t komplex hat diese e rfreuliche E auch einen ntwicklung Haken: Das Ozonloch h der Südhalb a t auf kugel wie e ine Wärme funktioniert b remse . Ein kleine res Ozonloch dort also au bedeutet ch stärkere Erderwärm wiederum s ung, was chlecht fürs Klima ist. D Wegener-In as Alfredstitut rechn et damit, da Ozonloch b ss sich das is zum End e des Jahrh schließen w underts ird. Bis dah in heißt es: Outdoorakti Bei vitäten im S ommer we eincremen iterhin und Hut au f.

Angst ist ein unangenehmes Gefühl, aber manchmal hilfreich: zum Beispiel wenn es um Aids geht. Weil die Angst der Jugendlichen vor Aids abnimmt, fürchten Ärzte und Pädagogen nun, dass die Ansteckungszahlen wieder in die Höhe gehen könnten. Zumal eine BravoUmfrage ergeben hat, dass jeder vierte Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren schon einmal ungeschützten Sex hatte. Klingt dramatisch nach unverantwortlicher Jugend, die immer früher immer mehr Sex hat und bestimmt auch dauernd Pornos guckt. Doch wenn man anders fragt, kommen auch andere Antworten heraus. Eine weitere Studie stellt nämlich fest, dass nur noch acht Prozent der Jugendlichen ihr erstes Mal ungeschützt erleben, während es 1980 noch zwanzig Prozent waren. Das ist doch mal eine positive Entwicklung. Außerdem benutzen drei Viertel aller Jugendlichen Kondome – es ist das Verhütungsmittel Nummer eins.



SO FREMD Mal für zwei Wochen in den Urlaub in ein anderes Land zu fahren – kein Problem, als Tourist ist man herzlich willkommen. Aber wie fühlt es sich an, für längere Zeit in einem anderen Kulturkreis zu leben und plötzlich selbst der Fremde zu sein? Vier junge Leute berichten von ihrem Auslandsaufenthalt als Student in Dubai, Jobber in Australien, Studentin in Portugal und Zivil­dienstleistender in Japan Illustrationen: Sabrina Müller


„Wir lernen die Menschen nicht kennen, wenn sie zu uns kommen. Wir müssen zu ihnen gehen, um zu erfahren, wie es mit ihnen steht.“ Johann Wolfgang von Goethe

„In Dubai herrscht eine Zweiklassengesellschaft“ Daniel Süß (23) arbeitet bei Nokia Siemens Networks (NSN) in München. Vergangenes Jahr war er im Rahmen seines Studiums für zwei Monate in Dubai Ich absolviere zurzeit ein sogenanntes Verbundstudium bei Nokia Siemens Networks, bei dem ich neben meiner Ausbildung zum Industriekaufmann noch BWL studiere. In diesem Rahmen ist ein zweimonatiger Auslandsaufenthalt möglich, während dessen man in den Niederlassungen des jeweiligen Gastlandes arbeitet. Ich habe mich auf Dubai gefreut. Vorbehalte hatte ich keine, mich aber wohlweislich auf das vorbereitet, was mich erwartet: nämlich eine völlig fremde Welt. Am 26. Juli 2009 bin ich in Dubai gelandet und als ich den Flughafen verlassen habe, gleich gegen eine Wand gelaufen. An die Temperaturen von 45 Grad und die hohe Luftfeuchtigkeit muss man sich erst mal gewöhnen. Dann ging es mit dem Mietwagen 50 Kilometer quer durch die Stadt zu meinem

Appartement, das mir mein Ausbildungsunternehmen zur Verfügung gestellt hat. Der Highway durch Dubai ist allein schon in eine Richtung sechsspurig und gesäumt von diesen gigantischen 300 Meter hohen Häusern. Ich war schwer beeindruckt. Mein Appartement war top, jeden Tag wurde es geputzt und das Bett gemacht – von einem Inder. In Dubai herrscht eine Zweiklassengesellschaft, die Inder schuften bei 45 Grad auf den zahllosen Baustellen der Stadt und bedienen die arabische und westliche Bevölkerung, die nebeneinander her existieren. Mit dem Inder vom Roomservice habe ich mich länger unterhalten. Mir ist aufgrund seiner Geschichte wieder bewusst geworden, wie gut es einem in Deutschland geht und wie behütet ich aufgewachsen bin. Das Sichbedienen-Lassen hat mich an Dubai am meisten gestört, an der Kasse steht einer, der dir die Einkäufe einpackt und im Fast-Food-Restaurant wird selbstverständlich das Tablett abgeholt. Man kann nichts selbst machen. Als ich in Dubai war, war gerade Ramadan, der islamische Fastenmonat. In der Öffentlichkeit gelten dessen Regeln auch für Europäer. Ich wollte das auch mal ausprobieren, wie es ist, den ganzen Tag weder zu essen noch zu trinken, aber um drei Uhr nachmittags habe ich kapituliert. Konzentriertes Arbeiten ohne zu essen – das ging gar nicht. Ich habe die ganze Zeit nur an meinen knurrenden Magen gedacht. Ansonsten ist Dubai sehr westlich geprägt, oft ist es nur die Dekoration, die daran erinnert, dass man in einem


arabischen Land ist. Ich habe versucht das Land in meiner Zeit dort zu begreifen und mir in meiner Freizeit wirklich viel angeschaut: Museen, die Luxushotels, die gigantischen Shopping-Malls und die Dubai-Fountain-Show, eine Licht- und Klangshow mit der größten Wasserfontäne der Welt. Aber ich habe auch die Slums außerhalb der Stadt gesehen, wo die Inder leben. Der absolute Gegensatz zu den Prunkbauten in der Innenstadt. Acht Wochen lang war es gut und sehr interessant in Dubai, aber länger wollte ich dann doch nicht bleiben. Man sieht sich schnell satt: Riesenluxushotel, Riesenluxushotel und noch ein Riesenluxushotel. Man kommt ins Grübeln und fragt sich, ob das alles wirklich so toll ist. Ob ein Kino 21 Säle haben muss und ob es mitten in der Wüste eine Skihalle und eine Fountain-Show geben muss. Wer braucht so was? Das Leben funktioniert doch auch anders.

„Australier sind viel lockerer als die Deutschen“ Meilin Paschke, 21, studiert seit einem Jahr Event- und Touristikmanagement in Hamburg. Von Oktober 2008 bis Juli 2009 machte sie Work and Travel in Australien Mir hat keiner zugetraut, dass ich nach Australien fliege und dann für zehn Monate weg bin. Ich wollte dort nach dem Abitur unbedingt Work and Travel machen. Das Land hat so viele verschiedene Facetten und ich dachte, dass man dort bestimmt viel erleben kann. Außerdem fand ich Farmarbeit interessant. Meine Freundin ist auch mitgereist – das hat mir Sicherheit gegeben. Nach drei Wochen habe ich meinen Freund Piers kennen­ gelernt. Er ist Engländer und war auch als Jobber unterwegs. Wir sind immer noch zusammen, er lebt jetzt auch in Deutschland. Ich bin dann alleine mit Piers weitergereist. Meine Freundin ist auch mit ihrem Freund weitergezogen, den sie ebenfalls dort kennengelernt hat. Wir sind viel herumgereist, haben uns einen

Job auf einer Farm gesucht, eine Weile lang dort gearbeitet, Geld verdient und sind dann weiter. Einmal habe ich auch Treeplanting gemacht, also Bäume gepflanzt – mitten im Outback. Da haben wir so viel Geld verdient, dass wir uns einen Camper-Van leisten konnten. Mit dem haben wir tolle Touren durchs Outback gemacht, da ist ja oft kilometerweit einfach gar nichts. Nur Sand, wenig Pflanzen. Kängurus habe ich auch gesehen. Farmarbeit macht total Spaß. Aber es ist natürlich schon anstrengend, bei 40 Grad draußen zu arbeiten. Den Australiern macht das nichts aus, die sind das gewohnt. Von denen kamen dann auch scherzhafte Sprüche, wenn wir mal Pause machen mussten. Wir haben meistens zusammen mit anderen Jobbern im Working Hostel übernachtet, oft musste ich mein Zimmer mit fremden Menschen teilen. Das war nicht immer angenehm: Der eine ist abends lauter, der andere möchte schon früh seine Ruhe haben. Es wird oft nicht so viel Rücksicht genommen. In manchen Hostels hatte ich keine Privatsphäre, musste meine Sachen einschließen oder immer ein Auge darauf haben. Da war es schon toll, wenn ich dann auch mal ein eigenes Zimmer hatte und endlich meinen großen Rucksack auspacken konnte. An Weihnachten hatte ich Heimweh, da wäre ich wirklich gerne zuhause bei meiner Familie gewesen. Aber dafür haben wir Silvester in Sydney gefeiert, mit Blick auf die Harbour-Bridge und das Opera House. Dazu das riesige Feuerwerk – da habe ich gemerkt, dass ich wirklich in Australien angekommen bin, keine Spur mehr von Heimweh. Es war unglaublich dort zu sitzen und zu sehen, dass das, was ich mir erträumt hatte, wirklich wahr geworden ist. Die Australier sind total sympathisch und viel lockerer als die Deutschen. Die nehmen das Leben gelassen: Sie kommen von der Arbeit, setzen sich alle zusammen auf die Terrasse, reden über den Tag und haben einfach Spaß. Außerdem sind sie sehr hilfsbereit. Das haben wir schon in den ersten Tagen gemerkt, als es darum ging, eine Unterkunft oder einen Job zu finden. Die freuen sich, wenn man Englisch redet. Dass Australier einen starken Akzent haben, war aber schon schwierig für mich. Vor allem wenn ich auf der Bank oder mit der Versicherung etwas regeln musste. In Australien sind viele Deutsche unterwegs, ich habe mich aber immer gefreut, wenn ich junge Leute aus anderen Ländern kennengelernt habe. Ich wollte ja Englisch sprechen, wegkommen vom Deutschen, was anderes sehen und erleben. Durch die Zeit in Australien bin ich viel selbstständiger geworden. Ich musste ja alles alleine organisieren, alleine die Verantwortung tragen. Trotzdem habe ich es in der Ferne zu schätzen gelernt, zuhause Freunde und Familie zu haben. Die haben mich immer unterstützt. Ein schönes Gefühl.


„Portugiesen genießen ihr Leben mehr “ Kristin Trosits, 24, studiert in Köln auf Magister Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, in den Nebenfächern Musikwissenschaft und Portugiesisch. 2007/2008 war sie für ein Jahr als Erasmus-Studentin an der Neuen Universität in Lissabon. Zurzeit ist sie wieder in Portugal, als Praktikantin am Teatro Nacional de São Carlos, der Nationaloper in Lissabon An Portugal gefällt mir, dass es ein absolut sonniges Land ist. Das Wetter ist meistens gut und Lissabon liegt nah am Meer – die Strände sind wunderschön. Die Leute sind sehr offen und freundlich. Sie strahlen eine gewisse Ruhe aus. Das tut gut, gerade wenn man aus Deutschland kommt und gestresst ist. Ich finde, die Sprache hat einen schönen Singsang, der mir im Ohr bleibt. Ich wohne in einer WG mit einem Portugiesen und seiner Schwester. Außerdem übernachtet bei uns häufig ein „Couchsurfer“. Wir haben also oft Besuch – Italiener, Schweden, Holländer, wir hatten schon alles hier. Ich war schon mal ein Jahr in Lissabon an der Uni als Erasmus-Studentin. Jetzt mache ich für drei Monate ein Praktikum in der Oper. An der Uni kriegt man leicht Kontakt. An der Oper letztlich auch. Obwohl ich die Jüngste bin, werde ich mit Respekt, Entgegenkommen und Nettigkeit behandelt. Manchmal lädt mich ein Freund zu seiner Familie nachhause ein, zum Essen und zu Festivitäten. Portugiesische Feste sind immer groß, mit viel Fisch, Meeresfrüchten, Wein und Freude. Ich wurde immer sehr fröhlich und offen aufgenommen. Die Portugiesen feiern länger als wir, sie haben mehr Durchhaltevermögen. Die Partys gehen erst ab Mitternacht los, und dann feiert man bis acht oder neun am Morgen. An der Oper muss ich oft am Wochenende und abends arbeiten, hinterher sitzen wir noch zusammen und quatschen. Das Leben an der Oper ist nicht sehr portugiesisch geprägt. Viele Sänger und Regisseure sind Deutsche, Italiener, Engländer, Russen. Das finde ich spannend. Mein Arbeitsverhältnis ist sehr gut. Mein Chef

sagt oft: Kristin, heute gibt es nichts zu tun, nimm mal frei, fahr ans Meer, guck dir das Land an. Da sind die sehr kulant. Portugiesen gehen an viele Dinge gelassener heran. Ich finde, dass Deutsche Dinge mehr durchdenken und mehr vorausschauen, das fehlt mir in Portugal. Aber die Portugiesen genießen ihr Leben mehr. Sie haben nicht unbedingt eine gesündere Lebensweise, sie rauchen und trinken viel, aber sie haben durch das Meer und die Sonne eine höhere Lebensqualität und die genießen sie auch. Sie nehmen sich viel Zeit. Während der Arbeit gehen wir auch mal raus und trinken zusammen ein Käffchen. Aber es gibt auch zu viel Gelassenheit. Dinge werden einfach nicht fertig. Baustellen gibt es in Portugal jahrelang, und auf der Post steht man stundenlang an. Manchmal sind die Portugiesen ein bisschen zu träge. Das kann nerven. Außerdem ist Lissabon recht unsicher. Meine Freundin und ich sind schon mal überfallen worden, als wir Geld bei der Bank abgehoben haben. Man muss eben sehr auf seine Sachen achten. Natürlich falle ich als blondes Mädchen sehr auf, man wird penetrant angesprochen. Das ist etwas, womit man sich arrangieren muss. An Deutschland vermisse ich nur meine Familie und meine Freunde. Vom Essen oder den Lebensumständen vermisse ich nichts. Aber ich schätze jetzt manche Dinge mehr, den Wohlstand zum Beispiel – es geht uns in Deutschland wirklich ziemlich gut.

„Japan hat zwei Gesichter“ Hannes Frömel, 25, studiert Architektur in Hamburg. Seinen Zivildienst hat er 2004/2005 in einem Altenheim im japanischen Kobe gemacht Ich war schon als Kind von Büchern über japanische Samurai fasziniert. Als ich dann meinen Zivildienstplatz in Kobe bekam, war ich Feuer und Flamme. Das war ziemlich blauäugig. Ich dachte, ich komme dort mit Englisch klar, aber das war ein Trugschluss. Die ersten drei Monate habe ich nur


mit Händen und Füßen geredet. Allmählich habe ich mich dann in die fremden Laute hineingehört. Japanisch ist nicht so schwer wie man denkt, es ist eine wenig grammatische Sprache, in diesem Sinne kann man nicht so viel falsch machen. Später hatte ich einen Nachhilfelehrer, aber das meiste habe mir von den Mündern abgeschaut. In Japan war ich völlig auf mich zurückgeworfen. Das war spannend und hat mir geholfen, mich selber und Deutschland zu verstehen. In die japanische Kultur kommt man am besten hinein, wenn man den deutschen Maßstab weglässt und einfach sagt: Aha, so ist das jetzt. Das geht schon mit dem Essen los. Die japanische Küche ist sehr reich und man isst mehr gemeinschaftlich. In Deutschland hat jeder seinen Teller, in Japan steht dagegen eine Vielzahl von kleineren Gerichten auf dem Tisch und ich habe eine Schale, mit der ich mir einen Happen nehme. Leicht vertun kann man sich auch, wenn man jemanden zuhause besucht. Man zieht schon im Eingangsbereich Hausschuhe an. Dann sagt man wörtlich übersetzt: „Ich bin unhöflich.“ Die Japaner laden andere selten zu sich nachhause ein. Aber ich hatte das Glück, dass ich als Ausländer auch in die Familien eingeladen wurde. Ich habe Japan als ein offenes und gastfreundliches Land erlebt. Wenn ich auf Reisen nach dem Weg fragte, entstand öfter ein Gespräch daraus, welches mit einer Einladung zum Abendessen endete. Das war wunderbar. Aber Japan ist auch hierarchisch. Wenn es eine Besprechung gibt, hat der Vorgesetzte recht, egal wie falsch er liegt. Dann gibt es eine nächste Besprechung, vielleicht sagt der Vorgesetzte da: Ich habs mir überlegt. Bei der Begrüßung gibt man sich nicht die Hand, sondern verneigt sich leicht und tauscht Visitenkarten aus. Die werden dann studiert, um festzustellen, wer der Höhergestellte ist. In Japan ist es wichtig, wer oben und unten ist, darin ist es fast noch feudal. Aber wenn man aufhört, die bekannten, in meinem Fall also deutschen Maßstäbe anzulegen, kann man nur gewinnen. Japan hat zwei Gesichter: ein Vor- und ein Nach-FeierabendGesicht. Abends in der Bar oder beim Essen ist es eine total lebendige Atmosphäre. Freundschaften ergeben sich schnell. Ich habe mich wie ein Reisender in früheren Zeiten gefühlt: Die Leute wollen viel von einem wissen und ihr Land zeigen. In Japan ist es selbstverständlich, dass man mehrmals die Woche etwas mit seinen Kollegen unternimmt. Die Zugehörigkeit zur Firma ist wichtig. Ich habe mit den anderen Pflegern viele Ausflüge in die wunderschöne Natur oder andere Städte gemacht. Kobe ist schmal, es liegt zwischen dem Meer und einer Bergkette. Manchmal sind wir mit den Heimbewohnern rausgegangen. Das Altenheim heißt übersetzt Stern des Meeres.

An Deutschland habe ich die Selbstverständlichkeit vermisst. Und deutsches Brot ist etwas ganz Großes, da kann man schon eine gewisse Sehnsucht entwickeln, wenn man es wirklich nirgends kaufen kann. An Japan vermisse ich am meisten das heiße Bad. Es gibt in jedem Haushalt einen Badezuber, wo man bis zum Hals in heißem Wasser sitzt. Schön war ein Kurort in den Bergen, wo es verschieden heiße Thermalquellen gibt. Beim Baden schaut man hinunter auf die Stadt. Es gibt nichts Entspannenderes als ein japanisches Bad. Das ist einer von vielen Gründen für mich, wieder nach Japan zu fliegen. Protokolle von Diana Endler, Elisa Holz, Angelika Ohland

Einfach Koffer packen und ab in fremde Länder – so einfach geht das leider nicht. Wer ins Ausland gehen will, vor allem für längere Zeit, der sollte sich gut darauf vorbereiten. Die SBK hilft dabei und berät Sie umfassend – und zwar nicht nur, wenn es um Fragen zur Krankenversicherung geht. Die Experten der SBK Auslandsberatung wissen auch, welche Impfungen im jeweiligen Land wichtig sind, welche Einreisevorschriften es zu beachten gilt und wie man ein Visum beantragt. Einfach anrufen unter 0800 0 725 725 709 0 (gebührenfrei). Weitere Informationen gibt es außerdem auf www. sbk.org/jungeleute/auslandsberatung


Liebe auf Constanze, 31 Jahre, und Alexander, 32, haben zwĂślf Jahre lang eine Fernbeziehung gefĂźhrt. Heute sind sie verheiratet. Ende gut, alles gut? So einfach war es dann doch nicht Von Veronika Braun


Zwölf Jahre, zwölf Orte, zwei Menschen. Constanze und Alexander. 1997: Sie 18, er 19 Jahre alt. Sie ist in der 12. Klasse, er büffelt fürs Abitur. Sie lernen sich auf der Party eines Freundes kennen, es funkt, sie kommen zusammen – und sind schon wieder getrennt. Aber nur kurz – noch. Er macht ein Praktikum in Berlin, sie bleibt zurück, geht zur Schule. Die Zeit der Trennung kommt ihnen wie eine Ewigkeit vor. Als er zurückkommt, beginnt ihr erstes gemeinsames Jahr als Paar an einem Ort. Es bleibt das letzte

gemeinsame Jahr für lange Zeit. Dabei ist es nicht das Ende ihrer Beziehung, sondern erst der Anfang. Alltag alleine, Wochenende zu zweit Augsburg, Regensburg, Bamberg, Berlin, Mainz, Paris, Frankfurt, New York, Brüssel, London, Kempten, München. Zahnbürste einpacken, Schlafanzug auspacken. Autokarten und Bahnfahrpläne studieren, im Internet nach günstigen Flugtickets surfen. Der Alltag gehörte dem Studium, das Wochenende dem Freund, der Freundin. „Aber leider nicht immer“, erinnert sich Constanze. „Wir konnten uns nicht jedes Wochenende sehen, das war einfach zu teuer.“ Die Entfernungen waren häufig zu groß. Zwölf Jahre nur für Wochenenden, Ferien oder für die Dauer eines Praktikums an einem Ort zu sein: „Wenn wir das am Anfang unserer Beziehung gewusst hätten, wer weiß, was passiert wäre“, sagt Alexander. „Aber was stellt man sich mit achtzehn schon vor?“ Eine Liebe für die Ewigkeit? „Man ist total verknallt. Aber was in ein paar Jahren sein könnte, darüber denkt man noch nicht nach.“ Man hat anderes im Kopf. Genießt das Studentenleben, geht auf Partys, lernt neue Leute kennen, versucht sich beruflich zu orientieren. Bleibt die Liebe auf der Strecke? Ja, und warum dann der Stress mit einer Fernbeziehung? Lohnt sich das? Bleibt die Liebe nach so vielen Kilometern nicht auf der Strecke? „Das wurden wir immer wieder gefragt“, erzählt Constanze und lacht. „So kann

man doch keine Beziehung führen, hieß es.“ „Wie bitte? Dein Freund wohnt 600 Kilometer von dir entfernt? Wie geht das denn?“ Viele konnten das nicht verstehen. Constanzes Argument: „Ich kann Liebe doch nicht wie einen Kassettenrekorder per Knopfdruck stoppen, nur weil man nicht am selben Ort lebt.“ Nur. Für viele stand „nur“ jedoch für eine große Kleinigkeit. „Wenn er so weit weg ist, weißt du doch nie, was er macht und wen er trifft“, musste sich die heute 31-Jährige immer wieder anhören. „Vielleicht liegt das daran, dass wir beide viele Geschwister haben“, sagt Constanze, „ich jedenfalls fand es super, mal alleine zu wohnen. Aber bei vielen meiner Kommilitoninnen stieß ich da auf taube Ohren.“ „Wenn ich mit jemandem zusammen bin, möchte ich auch mit ihm zusammenwohnen“, hieß es häufig, als Constanze Mitte zwanzig war. „Damals wäre das für mich ein zu großer Schritt gewesen.“ Eifersucht? „Klar kannte ich das Gefühl“, gesteht Alexander. „Aber auch wenn wir in derselben Stadt gewohnt hätten, hätte sie ja einen anderen Typen kennenlernen können. Davor ist man nie sicher.“ Eine große Portion Vertrauen gehörte dazu, sonst hätte es Dauerdiskussionen gegeben. Trotzdem: Die Angst, ob es weiterhin gut gehen würde, reiste immer mit. Aber auch die Vorfreude auf den anderen, den man so lange nicht gesehen hatte. Und die Sehnsucht, wenn man wieder fort musste. Sich immer wieder trennen müssen – das war für beide das schlimmste.


Tipps Damit die Liebe nicht auf der Strecke bleibt Von Renate Ebert, Beziehungstherapeutin in Dießen am Ammersee

Allgemeingültige Rezepte für eine funktionierende Fernbeziehung gibt es nicht. Dafür sind die Voraussetzungen zu verschieden: Man lernt sich im Urlaub kennen oder ist schon lange zusammen, bevor eine Fernbeziehung beginnt. Sie kann zeitlich völlig offen oder begrenzt sein. Offenheit steht immer an erster Stelle, das heißt vor allem zuhören zu können und:

• Den Partner von seinen Ängsten

erzählen lassen, ihm zeigen, dass man ihn ernst nimmt und umgekehrt. Dabei lernt man, mit dem eigenen Freiraum besser umzugehen, weil man die Gefühle des anderen kennt. • Die Erwartungen an die Beziehung und den Partner austauschen. In einer Fernbeziehung ist quasi immer Sonntag: Jeder hat im Alltag seine Freiheiten. Der Nachteil: Man sieht sich immer nur „sonntags“ und setzt alle Erwartungen in diese Zeit. Wichtig: Man muss sich darüber klar sein, dass man den Alltag nicht miteinander teilt. • Den Alltag trotz Entfernung miteinander teilen, indem man von sich und seinem Leben berichtet. Wichtig: Beim Zuhören geht es nicht darum, Lösungen zu finden, sondern darum, Erleben und Gefühle zu teilen. Wesentlich für das Vertrauen in einer Fernbeziehung sind Fairness und Respekt: Die Partner sollten einander mitteilen, wenn sich Dinge im eigenen Leben und in der Beziehung verändern. Das heißt auch, den anderen an diesem Veränderungsprozess zu beteiligen und ihn nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen.

Unabhängig sein „Vielleicht wären wir auch heute gar nicht mehr zusammen, hätten wir nicht so lange eine Fernbeziehung geführt“, sagt Alexander und Constanze gibt ihm recht. In gewisser Weise hätten sie das beide sogar gebraucht, so eine Liebe auf Distanz. Mit Mitte zwanzig wollten beide unabhängig sein, wollten was erleben, ihre eigenen Erfahrungen machen. Wie man alleine den Alltag bewältigt, sich in einer neuen Stadt zurechtfindet, neue Freundschaften knüpft, das Studium, den Job-Einstieg meistert. „Wären wir am selben Ort gewesen, hätten wir sicher ständig zusammengehangen, so war das gar nicht möglich.“ Klingt beinahe nach einem ausgeklügelten Plan – „war es aber nicht“, sagt Constanze. „Es ist ja nicht so, dass wir uns eine Fernbeziehung ausgesucht haben und schon gar nicht, dass daraus eine Langstreckenliebe wurde.“ Aber es hat sich nun mal so ergeben. Ihr Studienfach konnte sie nicht überall belegen, sie war festgelegt auf bestimmte Unis, zum Beispiel auf Mainz. Und Alexander war wenig begeistert, von Berlin an den Rhein zu ziehen, „was ich auch verstehen konnte“. Später mit dem Einstieg ins Berufsleben verlief es ähnlich. Die Stellen für ein Zeitungsvolontariat waren nicht so breit gesät und so waren sie wieder getrennt. Pendeln gehörte die ersten Berufsjahre dazu. Streit statt Zweisamkeit Doch die ewige Fahrerei nervte auf die Dauer. Für Spontaneität war da kein Platz. Viele Momente konnte man nicht miteinander teilen. Auch die dauernde Telefoniererei war anstrengend. „Natürlich hatten wir auch mal Streit, der lässt sich so übers Telefon nur schlecht beheben“, erinnert sich Alexander. Der Streit überschattete

immer häufiger die Wiedersehensfreude am Wochenende. Das Wochenende, zwei Tage Zweisamkeit: Oft versuchten sie alles, was sie in der Zeit der Trennung an Gemeinsamkeiten versäumt hatten, in diese kurze Zeit zu packen. „Und das ging immer öfter schief“, so Constanze. „Ich wollte die Probleme ausdiskutieren, er wollte Harmonie.“ Was ihnen fehlte, war der Alltag. Stattdessen Wochenenden vollgestopft mit Besonderheiten: Kino, Freunde treffen, ausgehen – Normalität? Fehlanzeige. Kein Wunder: Nach den ersten fünf Beziehungsjahren ging ihnen die Puste aus. Ein Happy-End schien in weiter Ferne. Alexander: „Wir hatten uns auseinandergelebt. Jeder mäkelte am anderen herum, die Distanz feuerte die Probleme nur noch an.“ Ein halbes Jahr herrschte Funkstille – beide Seiten hatten die Verbindung gekappt. „Und das war auch gut so“, sind sich Alexander und Constanze rückblickend einig. „Als wir wieder zusammenkamen, war sich jeder umso bewusster, was er am anderen hat.“ Die Langstreckenbeziehung Teil 2 dauerte sieben Jahre. Sieben plus fünf macht zwölf. „Ich sage immer, wir sind nur halb so lange zusammen, nämlich rund sechs Jahre“, sagt Alexander. Egal. Sie haben es geschafft. 2009: Sie 30, er 31 Jahre alt. Sie arbeitet bei einer Tageszeitung, er bei einer Bank.

Sie heiraten – nach zwölf Jahren und zwölf Orten.


Überraschend lecker Jedes Land hat seine Spezialitäten. Diese Gerichte dürfen ruhig probiert werden, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht appetitlich aussehen Schottisch für Mutige Wir schauen den Schotten nicht unter den Rock, dafür aber auf den Teller. Haggis heißt das schottische Nationalgericht, dessen Zutaten beim Lesen wahrscheinlich erst mal leichtes Gruseln hervorrufen: Schafsmagen, gefüllt mit fein gehacktem Herz, Leber, Lunge, Nierenfett, Zwiebeln, Hafermehl und Gewürzen. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen. Haggis schmeckt nämlich richtig gut. Serviert wird das Gericht traditionell mit Neeps und Tatties – weißen Rübchen und Kartoffelbrei. Dazu ein Glas Ginger Ale und die Mahlzeit ist perfekt.

Fotos: Franck Boston/Fotolia.com (S. 14/15), Christelle/Fotolia.com (S. 17 o.), Jean Cazals/Fotolia.com (S. 17 M.), Jacques Palut

Reis mal nicht weiß Reis ist weiß, so kennen wir das. Nicht so bei Risotto nero. Das italienische Gericht kommt ziemlich schwarz daher, was nicht wirklich appetitlich aussieht. Lecker schmecken tut es trotzdem: In Streifen geschnittene Tintenfische werden zusammen mit Zwiebeln, Knoblauch und Petersilie in Olivenöl gedünstet und mit Weißwein abgelöscht. Danach wird der Risottoreis hinzugefügt und – das ist das schwarze Geheimnis – die Tinte vom Tintenfisch.

Köstliche Kutteln Frankreich ist bekannt für seine exquisite Küche, bei der auch exotische Zutaten im Kochtopf landen. Wichtigste Zutat beim Gericht Tripes à la mode de Caen: Kutteln, also in Streifen geschnittener Kuhmagen. Die Kutteln werden zusammen mit klein­ geschnittenem Porree, Zwiebeln, Karotten, Knoblauch und Kräutern abwechselnd in einen feuerfesten Topf geschichtet. Obendrauf kommen Kalbsfüße – nur zum Mitschmoren, nicht zum Essen. Feinen Geschmack gibt eine Mischung aus Cidre, Calvados (Apfelbranntwein aus der Normandie) und Hühnerbrühe, mit der alle Zutaten übergossen werden. Das Gericht schmort etwa zehn Stunden im Backofen, dann darf angerichtet werden. Bon Appétit!

Essen und Trinken im Ausland – worauf man achten sollte. Tipps unter

www. sbk.org/jungeleute/auslaendische-kueche


Urlaub mit Freunden? Das kann die netteste Sache der Welt sein – oder furchtbar schiefgehen Von Ulla Hanselmann

Eine Woche Teneriffa mit Alex, warum nicht? Robin hatte Alex witzigerweise im Jahr zuvor im Urlaub auf Fuerteventura kennengelernt; die Chemie zwischen den beiden Endzwanzigern – der eine aus Tübingen, der andere aus Frankfurt – stimmte sofort. Das war nicht ganz verwunderlich, schließlich hatten sie den gleichen Job: Sie waren beide Journalisten. Danach hatten sie sich ein paar Mal getroffen und angefreundet. Zusammen Urlaub zu machen, war Alex’ Idee. Robin sagte sofort Ja: Seine Freundin steckte mitten in den Examensvorbereitungen, mir ihr

war in diesem Sommer nicht zu rechnen. Sie buchten ein kleines Appartement in einer Ferienanlage und wollten sich einen Mietwagen nehmen, um die Insel zu erkunden. Ein bisschen abhängen, ein bisschen Action, das war der Plan. Robin musste das erste Mal kräftig schlucken, als ihm Alex noch beim Mietwagenverleih am Flughafen sagte, er habe seinen Führerschein nicht dabei und könne die ganze Woche nicht ans Steuer. Dumm gelaufen – für Robin, denn er wusste gleich, dass ihn sein unfreiwilliger Chauffeurjob schnell nerven würde.


Fotos: F. Rätsch, M. Budde

Dann kam die erste Nacht, und die war ein Albtraum: Alex schnarchte wie ein alter Seebär. Sein Kumpel Robin wälzte sich stundenlang hin und her, ohne ein Auge zuzutun, dann zog er ins Wohnzimmer auf die Couch. Die war für seine 1,92 Meter viel zu kurz, aber er hatte wenigstens seine Ruhe. „Na, gut geschlafen?“, fragte Alex am nächsten Morgen gut gelaunt. „Weniger“, gab Robin kurz angebunden zurück. Seinem sichtlich geräderten Freund anzubieten, den Schlafplatz nach der Hälfte des Urlaubs zu tauschen – auf die Idee kam Alex nicht. Wenn immer nur einer bezahlt Robin war schon ziemlich angefressen, aber er riss sich zusammen, schließlich waren sie im Urlaub. Doch dann musste er auch am dritten Abend in Folge die Restaurantrechnung begleichen, weil sein Begleiter schon wieder kein Geld in der Tasche hatte. Alex steckte ihm zwar jedes Mal hinterher einen Geldschein zu, aber der deckte seinen Anteil bei weitem nicht. Und Robin wollte nicht um mehr bitten, aus Angst, als schwäbischer Geizkragen dazustehen. Doch innerlich kochte er

vor Wut – und auch Enttäuschung. Der Urlaub war für ihn jedenfalls gelaufen. Weg von der Idealvorstellung Urlaub mit Freunden – das heißt: Top oder Flop. Entweder schwärmt man noch sein ganzes Leben lang davon, oder aber die Freundschaft kühlt gehörig ab, manchmal bis zum Gefrierpunkt. Dabei ist es eine Idealvorstellung, die schönsten Wochen des Jahres mit den „Favourites“ aus dem sozialen Netzwerk zu verbringen. Mit ihnen mal nicht nur einen Abend auf Tour gehen oder einen Sonntag lang chillen, sondern ein oder zwei Wochen am Stück verbringen, zusammen Neues entdecken, was könnte es Besseres geben? Urlaub mit Freunden muss ein Erfolg werden, klar! Von der Stimmung her ungefähr so wie in der Baccardi-Werbung: super locker, alles easy. Diesem Anspruch wird die Wirklichkeit nicht immer gerecht, und der erwartete Happiness-Trip hält manchmal ein böses Erwachen bereit. Grundsätzlich ist jede Urlaubsreise eine Herausforderung – auch weil die oftmals lang herbeigesehnte Auszeit mit Erwartungen völlig überfrachtet ist. Mit Urlaub ist es

ein bisschen wie mit Weihnachten, da soll ja auch alles so harmonisch sein. Aber irgendwas geht meistens schief. Und so steckt jeder Urlaub voller unkalkulierbarer Risiken – das fängt beim schlechten Wetter an und hört bei der Unterkunft, die anders ist als auf der Internetseite, noch lange nicht auf. Urlaub ist nicht Alltag Geht man mit seinen Freunden auf Tour, kommt ein zusätzlicher Risikofaktor hinzu: die oft komplizierte, ebenfalls mit vielen Erwartungen beladene Beziehung. Was man meistens nicht bedenkt: Im Urlaub entsteht eine Form von Nähe, die man aus dem Alltag nicht kennt, wo man in der Regel nun mal nicht rund um die Uhr zusammen ist. Zwei Wochen in einer kleinen Ferienwohnung in der Bretagne, das ist eine lange Zeit, in der man womöglich am anderen Macken entdeckt, die man bisher nicht wahrgenommen hat. Da stellt man mit Entsetzen fest, dass die sonst so lockere Freundin einem ständig hinterherputzt. Oder dass sie schon gleich nach dem Aufstehen mit dem Quasseln nicht mehr aufhört und stundenlang das Badezimmer blockiert und


Ein U rla Sonn ub mit F re tag v om K unden k Die C a ieler hanc Insti nn „die n en d keine t u ettes a t f ü K f te Sa mit d omprom r stünde ür Touris che d mus n gu isse em m er W t , we eing und an p gen.“ elt“ n e B n h a äder e r Schw m tout sein , r a ä n forsc t n ren. b d e i e e c l e i der ht kl r Rei hung , sagt U nde Bei d a s lf A K r e in No k u o e e o sw nf sein. n x mmt rdeu , mu perte: „W ahl der Ein ü Interess likte soll r opa s t M e b e ma s ma e sei „ n mö keine erzeugte n sollte d n sic nn jema itreisend . n h r e en g d g r A lichs je län etwa u t zuh s and mitfährt, ger m te Kons ktivurlau gemeins a t b a u e e unbe me N er un an si se vo llatio res ü ch ka d n e b r dazu nnte und kennt, d , um losz ein leide nner so g der Reis erle, ist n e u e r s n f o s klä a c e ß t hr haftl o rv es w wie beisp icher mög ichtig ige Verh unwahrs en“, sagt ielsw K l a c ich S u , ltens hein „das onnt l eise Der liche w ag. J turtouris s best r ist t e e Re lieber zw man sich eisen au be es, d ftauc isebe ei kle zurü ass i sser und h gleit mU er he ine Ferie ckziehen en. Kom rlaub nwo mt e ißt la kann hn s tro “. ut So tzde nnta ungen bu Im Zwei m f g üb rigen chen als elsfall als s: To e o i ne g leran roße z. .

halb überschwemmt wieder verlässt. Beim Partner ist man vor solchen bösen Überraschungen gefeit, schließlich kennt man dessen schlechte Angewohnheiten von zuhause. Besonders heikel sind Dreierkonstellationen – da schert leicht mal einer aus und mimt den Beleidigten, weil er sich von den zwei anderen ausgegrenzt fühlt. Aber auch ein Urlaub mit der ganzen Clique birgt Stresspotenzial. Denn meist sind nicht alle in der Freundesgruppe „Lieblinge“, sondern es gibt garantiert den einen oder anderen, auf dessen Anwesenheit man keinen gesteigerten Wert legt. Und der unbekannte Freund, den der beste Freund noch mit angeschleppt hat, muss einem nicht zwangsläufig sympathisch sein. Wünsche deutlich formulieren Egal ob man zu zweit, zu viert oder zu neunt verreist – grundsätzlich gilt: Ansprüche runterschrauben! Auch ein Urlaub mit Freunden ist nur ein Urlaub unter vielen. Damit Spannungen gar nicht erst aufkommen, sollte man seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse deutlich gegenüber dem oder den Mitreisenden formulieren, und das am besten schon

vor Urlaubsantritt. Und wer sagt, dass man im Urlaub mit seinen Freunden immer alles gemeinsam machen muss? Wenn das befreundete Pärchen immer nur am Strand liegen, man selbst mit dem Liebsten lieber das Hinterland erkunden will, dann trennen sich eben die Wege. Am Abend hat man sich dann garantiert viel zu erzählen. Risiken und Chancen Aber auch beim Urlaub gilt: Wo Risiken sind, sind auch Chancen. So lernt man vielleicht nicht nur den engsten Freund von einer ganz anderen Seite kennen, sondern erkennt auch seine eigenen Unzulänglichkeiten: Plötzlich wird einem angesichts des stets freundlichen Gegenübers am Frühstückstisch die eigene Griesgrämigkeit zu Tagesbeginn unangenehm bewusst. Oder man kann nicht mehr übersehen, dass man in der Clique immer der langsamste ist, weil die anderen ständig auf einen warten müssen. Genauso wie sie einem ein schlechtes Gewissen bereiten, weil immer sie es sind, die so lästige Dinge wie das Einkaufen fürs Abendessen oder die Routenplanung beim Bergwandern übernehmen. Wenn die an-

deren dann zwar die Augen verdrehen, sich an ihrer Sympathie für uns aber nichts ändert, dann ist das eine wunderbare Erfahrung. Und wenn man sich nach einem offenen Krach wieder vertragen kann, geht daraus jede Freundschaft gestärkt hervor. So gesehen ist Urlaub mit Freunden immer auch ein Lehrstück in Sachen Menschlichkeit – und steckt wie jedes Abenteuer voller Überraschungen. Die 24-jährige Alina wird wohl nie vergessen, wie ihr Ruth vor zwei Jahren beim Südfrankreich-Trip mit der ganzen Clique aus der Patsche geholfen hat. Sie waren durch den alten Hafen von Marseille geschlendert, hatten sich auf einen kleinen Schwarzen in einem Café niedergelassen. Als sie zahlen wollten, merkte Alina, dass ihr Portemonnaie fehlte. Während Alina völlig hysterisch wurde, blieb Ruth cool – ausgerechnet die sonst so schüchterne Ruth. Sie machte die nächste Polizeiwache ausfindig, rief die Bank an, um die Kreditkarte zu sperren und lieh Alina Geld für den Rest des Urlaubs. „Das ist doch selbstverständlich, wenn man mit Freunden in den Urlaub fährt“, sagte sie nur.


Vor der Reise checken Einige Dinge, an die man vor dem Urlaub denken sollte Reiseapotheke Eine Reiseapotheke gehört immer ins Gepäck. Folgendes sollte drin sein: Medikamente gegen Durchfall, Magenverstimmung, Übelkeit, Verstopfung und Reisekrankheit. Außerdem Schmerzmittel und Arzneien zur Linderung von Erkältungen, zum Beispiel Nasenspray. Auch wichtig: Wunddesinfektion, Wund- und Heilsalbe, Insektenschutzmittel, Präparate gegen Sonnenbrand und Insektenstiche. Last but not least: Verbandszeug, Pflaster, Pinzette, Schere, Einmalhandschuhe. Lagerungshinweise für Medikamente beachten, vor allem bei Reisen in wärmere Länder. Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss: Zeitverschiebung berücksichtigen!

Reiseschutzimpfungen Für die Reise in viele Länder gilt: vorher impfen lassen! Der Reisegesundheitsbrief der SBK informiert darüber, welche Reiseschutzimpfung für welches Land sinnvoll und ob eine Malaria-Prophylaxe not­ wendig ist. Zusätzlich informiert er über das Reiseland, zum Beispiel über die hygienischen Bedingungen. Impftipps gibts auch beim Auswärtigen Amt (www.auswaertiges-amt.de). Die SBK erstattet den Großteil der Impfkosten gegen die meisten Krankheiten und im Gegensatz zu vielen anderen Krankenkassen auch für die Malariaprophylaxe.

Auslandskrankenschein / Europäische Versicherungskarte Krank im Ausland – dann sollte man unbedingt die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) in der Tasche haben. Sie gilt in allen EU-Ländern, in Norwegen, Island, Liechtenstein, Mazedonien, Kroatien und der Schweiz. Wer eine Europäische Krankenversicherungskarte anfordert, bekommt eine neue SBK Ver­sichertenkarte, bei der die EHIC auf der Rückseite integriert ist. Für Reisen nach Tunesien, Bosnien, Herzegowina, Serbien, Montenegro und in die Türkei ist ein Auslandskrankenschein notwendig.

Auslandskrankenversicherung Wer auf Nummer sicher gehen will, schließt eine private Auslandskrankenversicherung ab. Diese erstattet eventuell anfallende Mehrkosten, zum Beispiel für einen medizinisch notwendigen und ärztlich an­geordneten Rücktransport. Weiterer Vorteil: Die Arztrechnung kann direkt mit der privaten Krankenversicherung abgerechnet werden. Die SBK kooperiert mit der Barmenia Krankenversicherung.

SBK Gesundheitstelefon Ausland Krank im Ausland und keine Ahnung, was tun? Kein Problem, die SBK hilft weiter. Das SBK Gesundheitstelefon Ausland ist unter +49 180 100 02 00 zu den üblichen Gebühren erreichbar. Hier wird Ihnen jederzeit bei medizinischen Themen weitergeholfen, zum Beispiel bei der Suche nach deutsch- oder englischsprachigen Ärzten und Krankenhäusern im Ausland.

Weitere Informationen rund um die Themen Ausland und Reisen finden Sie unter www. sbk.org/jungeleute/reise



Sie schleicht sich an, macht sich breit, schmälert die Freude am neuen Wohnort – die Sehnsucht nach der Heimat. Und was nun? Von Kathrin Ronneberger

Meine Freundin kommt aus Korea. Ich bewundere sie: Sie hat es tatsächlich geschafft, ihre Familie, ihr Dorf, ihr Land, ihre Sprache und Kultur zu verlassen. Sie isst mit Stäbchen, legt Weißkohl mit Paprika und Salz ein, serviert Algenblätter, mit Klebereis gefüllt. Aber bei ihr gibt es auch Schweinebraten und Knödel, und ein bisschen Bayerisch spricht sie auch. Als Übersetzerin schwingt sie zwischen ihrer ersten und zweiten Heimat hin und her. Das könnte ich nie: Mich zwischen zwei Ländern einrichten. Mein Heimweh wäre einfach zu groß. Dabei bin ich gar nicht besonders sesshaft. Ein halbes Jahr habe ich an der Ostküste der Vereinigten Staaten gewohnt, ein Jahr in Paris. Ich war in Freiburg und in München und in Hamburg zuhause. Inzwischen lebe ich in Zürich. Auf die Umzüge habe ich mich immer gefreut. Ich war gespannt und aufgeregt, herausgehoben aus dem Leben. Ein paar großartige Wochen standen bevor, ein Leben wie im allerbesten Film, im coolsten Song, ich, die Hauptdarstellerin vor einer umwerfenden Kulisse. Dann aber, wenn die erste Begeisterung ein wenig nachließ, kam dieses ziehende Gefühl. Der Wunsch danach, sich fallen zu lassen. Nicht nur mit weit aufgerissenen Augen durch die Fremde zu staksen, sondern die Kioskfrau zu kennen und vom Metzger begrüßt zu werden, auf der Straße zufällig einen Bekannten zu treffen, die Sprache der anderen ganz selbstverständlich zu sprechen, einen engen Freundeskreis zu haben. Es stimmt schon: Interessante Menschen findet man überall. Aber wie kostbar ist so eine alte, gewachsene Freundschaft mit gemeinsamen Erfahrungen! Das Heimweh tat weh. Ich war einsam damit. Meinen neuen Bekannten durfte ich nicht viel von früher erzählen. Sie haben sich einfach nicht dafür interessiert. Also habe ich meine Vergangenheit in mich eingeschlossen und versucht, in der Gegenwart zu leben. Mit wechselndem Erfolg. Oft war ich

in den ersten Monaten nach einem Umzug ungeduldig. Ich wollte alles zugleich: das Neue, das Alte, die Eroberungsstimmung und die Behaglichkeit des Daheimseins. Jedes zweite Wochenende fuhr ich darum zurück zu Mama, zum Auftanken. Dann jedes dritte. Dazwischen hielt ich durch, es musste ja sein. Ich wollte das auch, weil ich spürte: Die Er­oberung einer neuen Welt macht mich reicher und erfahrener. Aber leicht war das nicht. Besonders schlimmes Heimweh hatte ich in Hamburg. Unbarmherzig habe ich das Hamburger mit dem Münchner Wetter verglichen, die platte Ebene mit den Bergen, das Watt mit funkelnden Seen. Ich habe mir badische Weinberge herbeigewünscht und bayerische Bierbänke, die Hitze, die Sommer, den Süden. Jetzt wohne ich wieder hier unten, im Süden, und manchmal denke ich sehnsüchtig an den großen, weiten Himmel über der Elbe, an die gewaltigen Schiffe, an die höfliche Gelassenheit der Menschen und die Ahnung von Meer. Offenbar war meine Liebe zu Hamburg größer, als ich dachte. Inzwischen glaube ich: Man kann überall Wurzeln schlagen, wenn man nur will. Luftwurzeln. Es dauert halt ein bisschen. Man muss darauf gefasst sein. Sich die Fremde zu eigen machen, Teil von etwas Neuem werden: Das geschieht nicht im Handumdrehen. Es ist ein Prozess, der Kraft kostet und Einsatz, viel Optimismus und eine ganze Menge Zeit. Wie schön eine Stadt ist, wenn man sie ein Jahr kennt! Ein Frühlingsduft erinnert dann an die Tage, als die Wohnung noch leer war, nur die Matratze, ein Regalbrett auf Backsteinen. Das Licht im Sommer an einen Abend mit Kommilitonen im Park. Der Herbststurm daran, wie gemütlich es mit den vielen Kerzen in meinem WG-Zimmer war. Ganz allmählich richte ich mich ein. Das Heimweh schwindet. Ich bin angekommen. Nur ab und zu fliegt es mich noch an: als Sehnsucht, leicht und nebulös. Wie man sich nach seiner Kindheit sehnt, nach den Großeltern, die nicht mehr leben, nach einer Ferienstimmung an der Nordseeküste, vor vielen Jahren. Ich werde sie nicht los, diese Sehnsucht. Im Gegenteil: Jedes Jahr, das vergeht, ist eines mehr, nach dem ich mich sehnen kann. Aber so wie die Sehnsucht kommt, fliegt sie auch wieder davon. Darin ist sie zuverlässig, das weiß ich genau.

Wenn Heimweh krank macht: Links und Infos unter

www. sbk.org/jungeleute/heimweh


Ein Zimmer in Paris

chs Hauptstadt zu ei kr an Fr en itt m in t nf Eine günstige Unterku der Welt. Über­zogene e ch Sa e st rig ie hw sc e finden, ist beinahe di besser zuhause lassen an m e llt so l izi om D Ansprüche ans neue Von Ariane Heimbach


Fotos: lama-photography/photocase.com

Die enge Treppe windet sich sechs Stockwerke hoch, vorbei an den Küchentüren der anderen Bewohner des Hauses. Die haben einen eigenen Eingang, mit schmiedeeiserner Tür, rotem Teppich, gediegenem Treppenhaus und natürlich Fahrstuhl. Unsereiner ist dagegen gerade durch den Dienstboteneingang getreten, der erst durch den Keller und dann zu einem zweiten Treppenaufgang führt. Im Dämmerlicht geht es über hundert Stufen hoch, dann tritt man hinaus aufs Dach. Ein Blick auf Schornsteine, Zinnen – und den weiten Himmel von Paris. Erhebend. Schon möchte man juchzen vor Freude. Zu früh, wie sich kurz darauf herausstellt. Das Zimmer liegt am Ende eines staubigen Gangs. Zimmer? Eher eine Mönchszelle: ein Bett, ein Waschbecken, ein Kühlschrank, auf dem zwei Herdplatten stehen. Keine Dusche, das Klo auf dem Gang. Das kleine Fenster geht auf einen Schacht hinaus. 700 Euro für ein winziges Zimmer Neun Quadratmeter über den Dächern von Paris. Irgendwie hatte man sich das anders vorgestellt. Aber nach vier Wochen vergeblicher Zimmersuche in der französischen Hauptstadt immer noch besser, als weiterhin in der Jugendherberge zu wohnen. Dabei lief zunächst alles nach Plan. Auslandsstipendium bekommen und dann gleich von Deutschland aus nach einer Wohngemeinschaft gesucht. Erst auf der deutschen Internetseite www.wg-gesucht.de. Und als das nichts brachte, die französischen WG-Annoncen im Internet durchfors­ tet. Auf www.appartager.com gab es dann auch tatsächlich ein Angebot. Wie bitte? 700 Euro sollte das Zimmer kosten. Unter 400 Euro sei nichts zu haben? Dann lieber in ein Studentenwohnheim der Cité Internationale Universitaire de Paris. Ein modernes Areal, das zwar etwas abseits vom Zentrum liegt und das typische Pariser Flair vermissen lässt. Aber in dem es viel Platz und Zimmer für durchschnittlich 350 Euro gibt. In 38 Wohnheimen leben hier

über 5.000 Studenten aus aller Welt. Einige der Häuser werden von Nationen geführt. So auch das deutsche Wohnheim Maison Heinrich Heine. Ein Anruf dort – und wieder Pech. Alles belegt. Also Rucksack packen, in die Jugendherberge gehen und direkt vor Ort suchen. Bonjour Paris! Mit einer Liste der rund 30 kirchlichen und privaten Foyers im Gepäck sowie den Adressen der 27 Studentenwohnheime. Das muss ja klappen. Doch nach einer Woche Lauferei ohne Erfolg ist die Stimmung auf dem Tiefpunkt. Und das schöne Paris auf einmal nur noch laut, heiß und dreckig. Mitten im Pariser Leben Dann die Rettung. In der Eglise américaine am Quai d'Orsay gibt es eine ständig aktualisierte Wohnungsbörse, vor allem mit Chambres de Bonne, so heißen die ehemaligen Dienstmädchenzimmer in den noblen Bürgerhäusern der Stadt. Eines dieser Zimmer ist frei, für nur 250 Euro warm im Monat. Im siebten Arrondissement, Avenue Daniel-Lesueur, Métro-Station Duroc. Jippie, das heißt so viel wie mitten im Leben von Paris – jedenfalls wenn man die Wohnung verlässt. Denn so viel ist nach ein paar Tagen in dem düsteren Dachbodenzimmer klar: Hier darf man sich nicht verkriechen, sonst schlagen die Einsamkeitswellen hoch. Hier muss man raus, und wenn es nur um die Ecke in eines der über 40 Cafés des Viertels ist. Gleich morgens ein bisschen Frühsport schadet der Stimmung auch nicht, also die sechs Stockwerke einmal runter und rauf, um beim Bäcker gegenüber die besten Schokocroissants der Welt zu holen. Oder im Gehen frühstücken, die Rue des Sèvres entlangflanieren bis zum Bon Marché, dem 150 Jahre alten Kaufhaus am Ende der belebten Einkaufsstraße. Hier wandelt man unter Kronleuchtern durch schloss­ ähnliche Hallen und vergisst dabei komplett das bescheidene Wohnen unter dem Dach. Und wenn die Sonne scheint, geht es mit einem Buch unter

dem Arm schnurstracks in den nahen Jardin de Luxembourg, wo schlichte Metallstühle zum Verweilen einladen. Nur die Dusche fehlt nach ein paar Tagen im Dienstmädchenzimmer doch ziemlich. Zum Glück gibt es auch hier eine Lösung: Mehr als ein Dutzend öffentliche Duschen stellt die Stadt, über das gesamte Zentrum verteilt, zur Verfügung. So auch im fünften Arrondissement, in der Nähe der Métro-Station Place Monge. Also Handtuch und Seife eingepackt und los. Hinterher wie neugeboren über die Rue Mouffetard schlendern, eine der ältesten Straßen von Paris mit zahllosen Trödelläden und Brasserien, wo man herrlich Croque Monsieur essen kann. C'est la vie! Wenn dann in der Nacht noch der Mond über den Dächern der Stadt aufgeht, hat auch das Chambre de Bonne seinen Charme. Die Küchenfenster im Schacht unter einem sind nun alle geschlossen. Und das Stück Himmel über Paris gehört einem ganz allein.

Tipps sollte am Wer ein Zimmer sucht, sechs Mobesten schon drei bis e aus damit nate vorher von zuhaus findet oder anfangen. Wer nichts r kann erst kurzfristiger loszieht, de er Bekannten einmal bei Freunden od tiv in einer unterkommen, alterna einem Hostel. Jugendherberge oder n ist oft einfaDort vor Ort zu suche h die Zimmer cher und man kann sic auch gleich ansehen. praktische Konkrete Tipps und che Links für die Zimmersu ter im Ausland gibt es un te/zimmersuche www. sbk.org/jungeleu


Michael Zaubzer von der SBK berät junge Leute, die wissen wollen, worauf sie bei einem längeren Auslandsaufenthalt achten müssen

Was bietet die SBK Auslandsberatung?

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Die Auslandsberatung richtet sich an Menschen, die nicht nur einen Urlaub, sondern längere Zeit im Ausland verbringen wollen. Unsere Beratung ist sehr individuell: Ein 45-Jähriger, der beruflich ins Ausland geht, möchte andere Dinge wissen als ein 20-Jähriger, der work and travel in Australien machen will.

Was sind die häufigsten Fragen? Das sind Fragen nach dem weiteren Versicherungsschutz in Deutschland und im Ausland. Und natürlich Fragen zu den Impfungen: Was wird empfohlen? Welche Risiken bestehen? Was zahlt die SBK? Aber sobald die Versicherten merken, dass wir uns sehr persönlich um ihr Anliegen kümmern, erzählen viele auch sehr detailliert von ihren Plänen. Denn das ist unsere Stärke: Wir können mitreden, weil wir selbst viel im Ausland waren und sehr viel mitbekommen, was im Ausland passiert. Bei uns ist es wichtig, dass wir gut über das Weltgeschehen informiert sind und auch politisch auf dem neuesten Stand bleiben.

Reisen Sie selbst viel? Wenn ja, wohin? Ich reise viel, vor allem in Europa. Korsika ist mindestens zweimal im Jahr mein Ziel. Meine große Liebe ist Irland. Ich war in den Achtzigern zum ersten Mal in Nordirland. Dort erlebte ich den Bürgerkrieg und die Unruhen sehr persönlich und direkt. Meist bin ich jedoch in der Republik Irland unterwegs – fast jedes zweite Wochenende bin ich dort und habe viele Freunde gefunden.

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Was raten Sie jungen Leuten? Allem voran steht die Planung. Eine gute Planung und genaue Vorstellungen, was man will, erleichtern die Vorbereitung. Bei längeren Auslandsaufenthalten bleibt es nicht aus, dass auch Unvorhergesehenes passiert. Je besser man informiert ist, desto besser kann man darauf reagieren. So gehören wichtige Telefonnummern wie Notrufnummern und die Telefonnummer der deutschen Botschaft nicht irgendwo auf einen Zettel, sondern gleich ins Handy eingespeichert. Und der wichtigste Tipp ist einer, der wahrscheinlich für alle Länder gilt: Der Zugang zu einem Land und seinen Menschen geschieht immer durch die Sprache. Die Landessprache zumindest ein wenig zu beherrschen, ist nicht nur ein Akt der Höflichkeit, sondern es erleichtert einem ALLES. Es öffnet Türen und in meinem Fall sogar die Herzen… Ein längerer Auslandsaufenthalt ändert den Blickwinkel, macht offen für andere Verhaltensweisen, macht toleranter.

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Impressum Herausgeber: SBK, Heimeranstraße 31, 80339 München, Telefon 0 89/62 70 0-0, E-Mail leserforum@sbk.org | Redaktion: Franziska Herrmann (V. i. S. d. P.), Franz Billinger, Anja Fiege, Ellen Hennes, Silke Ludwig, Janine Ruppach, Pascal Schubert, Melanie Sebold | SBK | Magazinproduktion: Süddeutscher Verlag onpact GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München | Geschäftsführung: Wolfgang Wohner | Redaktion: Hartmut E. Rätsch (Leitung und Konzeption), Diana Endler (verantwortliche Redakteurin), Katrin Lange | Gestaltung: dworak & kornmesser | Druck: appl Druck GmbH & Co. KG, Wemding. Für unverlangt ein­gesandte Manuskripte und Materialien übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht. Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. Stand: November 2010


Weil ich... bei einer der erfolgreichsten Krankenkassen ausgebildet werden will.

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