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Wirtgen Group | Prestigeträchtige Sanierungsarbeit: Bei der Erneuerung der Renn strecke von Silverstone kamen WirtgenFräsen, VögeleFertiger und HammWalzen zum Einsatz

L WIRTGEN GROUP

Mit Hightech den Unterschied machen

Der »Silverstone Circuit« in England ist eine der traditionsreichsten Rennstrecken überhaupt. Wie man solch ein legendäres Bauwerk erfolgreich saniert, zeigte das ausführende Bauunternehmen Tarmac mit dem auf Rennstrecken spezialisierten Ingenieurbüro Studio Dromo – und mit Maschinen und Anlagen der Wirtgen Group in Form von WirtgenFräsen, VögeleFertigern im Verbund mit HammWalzen und mit Spezialasphalt von zwei BenninghovenMischanlagen.

Die drei Vögele-Fertiger mit drei Beschickern leisten hinsichtlich 360 t/h Asphalt Großes.

Der Betreiber nutzte die Baumaßnahme nicht nur zum Abfräsen und Erneuern des Asphaltpakets, sondern auch für eine Reprofilierung der Fahrbahn. Die wichtigsten Gründe dafür waren das Beseitigen von Bodenwellen, die Verhinderung von Aquaplaning und das Verändern von Kurvengefällen. Deshalb begannen die Sanierungsarbeiten mit der Erstellung eines 3D-Modells durch die italienischen Rennstrecken-Experten von Studio Dromo und das ausführende britische Bauunternehmen Tarmac. Darin identifizierten die Experten Schwachstellen und optimierten diese.

Nach der Abnahme durch den Streckenbetreiber übertrugen mehrere Totalstationen die digitalen Planungsdaten an die eingesetzten Wirtgen-Fräsen. Das spart nicht nur Zeit, es sorgt auch für hohe Präzision und damit für ein qualitativ hochwertiges Fräsergebnis. Gerade bei Rennstrecken gilt es, bis auf wenige Millimeter Abweichung genau zu arbeiten. Um dem gerecht zu werden, setzen Kaltfräsen von Wirtgen auf den Assistenten »Level Pro Active«.

Basis für hohe Präzision gelegt Das Nivelliersystem »Level Pro Active« lässt sich per intuitiven Bedienpanels einstellen, ist in die Maschinensteuerung integriert und ermöglicht einen hohen Automatisierungsgrad, denn wichtige Maschinenfunktionen sind direkt miteinander verknüpft. Zudem bietet »Level Pro Active« mit dem 3D-Kit eine praxisgerechte Schnittstelle, die mit 3D-Systemen gängiger Hersteller kompatibel ist. So auch in Silverstone: Die Wirtgen-Kaltfräsen haben die Planungsdaten des Geländemodells über Laserempfänger erhalten und selbstständig umgesetzt. »Bei einer zulässigen Abweichungstoleranz von lediglich ±2 mm gemessen auf 13 m war klar, dass wir neueste und führende Technologien einsetzen mussten, um ein exzellentes Ergebnis abzuliefern«, sagte Tim Smith, Technischer Leiter bei Tarmac.

Kaltfräsen arbeiten routiniert wie immer Auch an die Fahrer hat Wirtgen bei der Entwicklung der aktuellen Großfräsengeneration gedacht. So ist bereits die Vorbereitung der Maschinen für 3D-Einsätze einfach möglich. Die Befestigungsmöglichkeiten für die Sensorsysteme auf dem Wetterschutz-

Maschinen und Anlagen der Wirtgen Group erneuerten den »Silverstone Circuit« in England, eine der traditionsreichsten Rennstrecken der Welt, auf der im Jahre 1950 der erste »Formel 1«-Weltmeisterschaftslauf überhaupt stattfand. Ursprünglich handelte es sich um einen Militärflugplatz aus dem Zweiten Weltkrieg.

dach haben die Ingenieure vereinfacht. Mit diesem System war es für die Bediener der eingesetzten beiden Wirtgen-Großfräsen des Typs W 210 Fi ein Leichtes, einen »guten Job« abzuliefern. Die Frästiefe betrug durchschnittlich 7 cm, tatsächlich variierte sie jedoch an jedem Punkt der Strecke stark. In vier Tagen hatte das Fräs-Team von Tarmac den Asphalt auf einer Fläche von 87000 m2 abgetragen.

Mischanlagen produzieren HightechAsphalt Fast schon eine Wissenschaft für sich war bei der Baumaßnahme in Silverstone das Thema Asphalt. So entfernte Tarmac einen Großteil der enthaltenen Feinanteile aus dem gebrochenen Gestein durch Waschen. Danach bereiteten zwei Benninghoven-Asphaltmischanlagen an den Tarmac-Standorten Elstow und Harper Lane daraus frisches Mischgut auf. Trotz anspruchsvoller Rezepturen mit Bitumen- und Hightech-Zuschlagstoffen konnten die Anlagen die streng kontrollierten »Formel 1«-Qualitätsstandards einhalten. Das Ergebnis ist ein hochstandfester Asphaltbelag, der darauf ausgelegt ist, hartem Bremsen und extremen Querkräften langfristig zu widerstehen. Dadurch ist auch das Risiko neuer Bodenwellen deutlich reduziert. Neben der Asphaltproduktion war auch die Baustellenlogistik anspruchsvoll: Es galt, 360 t/h Asphalt an die Strecke zu transportieren.

Asphaltpaket in »Formel 1«Qualität Den Einbau der neuen Asphaltschichten übernahmen Gespanne von Vögele. Drei Fertiger der Reihe Super 1800-3i arbeiteten mit drei Beschickern vom Typ MT 3000-2i Offset zusammen. Ein Beitrag, der für die Einbauquantität und -qualität mitentscheidend war. Denn der Einsatz von Beschickern entkoppelt die Materialübergabe vom Lkw an den Fertiger. Während der Beschickerfahrer sich auf den Materialtransport und die Kommunikation mit dem Lkw-Fahrer kümmerte, konnte sich der Fertigerfahrer entsprechend auf den eigentlichen Einbau fokussieren.

Ein Beitrag zur Qualität war auch der Einbau durch die drei Fertiger in V-Staffelung. Die beiden Super 1800-3i auf den äußeren Einbaubahnen agierten leicht versetzt hinter dem Fertiger auf der Mittelbahn. Der Einbau erfolgte »heiß an heiß«. Dadurch entstand eine nahtlose Fahrbahn über die gesamte Breite. Auch darüber hinaus wurde bei der Asphaltoberfläche Wert auf Exzellenz gelegt, u. a. hat Tarmac den Einbau im korrekten Temperaturfenster kontrolliert und dokumentiert. Dazu waren alle drei Vögele-Fertiger mit dem kontaktlosen Temperaturmesssystem RoadScan ausgestattet.

Schwergewichte denken bei der Verdichtung mit Bei der Herstellung der Endverdichtung der 3 cm starken Binder- und der 4 cm starken Deckschicht waren Technologien von Hamm besonders wertvoll: Die eingesetzten Tandemwalzen der Serien HD+ und DV+ verdichteten intelligent – mit WITOS HCQ. »HCQ« steht für »Hamm Compaction Quality« und umfasst mehrere Produkte zur Messung, Überwachung, Dokumentation und Steuerung von Verdichtungsprozessen. Die Walzenfahrer bekommen auf einem Display in ihrer Kabine den bereits erreichten Verdichtungsfortschritt angezeigt.

Damit soll WITOS HCQ die Verdichtung effizient machen und ebenso aktiv zu einer einwandfreien Oberflächenqualität beitragen. Bei einer anspruchsvollen Rennstreckenbaumaßnahme wie auf dem Silverstone Circuit gibt es auch dafür einen Beweis: Die geforderte Rauheit beziehungsweise das wichtige Grip-Niveau von 0,28 – gemessen nach dem International Roughness Index (IRI) – hat Tarmac eingehalten.

Zusammenarbeit wie im »Formel 1«Team Die »Formel 1«-Baustelle war auch für ein erfahrenes Bauunternehmen wie Tarmac eine große Herausforderung. »Wir haben die Baumaßnahme

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Bei der Verdichtung durch HammWalzen unterstützte mit WITOS HCQ ein weiteres System die Anwender. Das Hamm-System dient der flächendeckenden Verdichtungsmessung und -dokumentation.

Intuitiv

Das Assistent »Level Pro Active« lässt sich per intuitiven Bedienpanels einstellen, ist in die Maschinensteuerung integriert und ermöglicht einen hohen Automatisierungsgrad. Wichtige Maschinenfunktionen sind direkt miteinander verknüpft.

Die Wirtgen-Kaltfräsen erhielten die Daten zur Frästiefe per Laserempfänger von einer Totalstation und trugen an jedem Punkt exakt die geforderte Differenz zwischen Oberfläche und dem neuen Profil ab. Anschließend bauten Vögele-Maschinen die neue Deckschicht ein. Auch die Fertiger vom Typ Super 1800-3i setzten die 3D-Daten vollautomatisch um. Beschicker entkoppelten die Materialübergabe.

intensiv geplant. Den Einsatz der Fräsen, Mischanlagen, Fertiger und Walzen haben wir im Detail mit den Kollegen von der Wirtgen Group in Großbritannien besprochen, damit vor Ort wirklich alles passt«, sagte Matt Fields, CI-Manager von Tarmac. »Auch wir haben in Silverstone nichts dem Zufall überlassen und uns wie ein Renn-Team auf unseren Einsatz vorbereitet – inklusive einer eigenen Crew an Servicetechnikern, die unvorhergesehene Boxenstopps verhindern sollte – und dabei erfolgreich war«, ergänzte Richard Allsopp, Operations Director der britischen Niederlassung der Wirtgen Group.

Zum geplanten »Formel 1«-Rennwochenende konnte die Baumaßnahme in Silverstone abgeschlossen werden. Dass mit dem Ergebnis nicht nur die technischen Kontrolleure zufrieden waren, zeigte die »Rennaction«: Lewis Hamilton stellte einen neuen Rundenrekord im Qualifying auf, Max Verstappen einen weiteren im Rennen. t

Hamm-Walzenzüge im hocheffizienten Bauprozess

Jeder der beiden VC-Walzenzüge hat beim Bau pro Tag circa 2 250 m3 in 40 cm dicken Lagen gebrochen und verdichtet.

HAMM / JUTTA DIETZ

Bei Bad Fredeburg im Sauerland haben zwei HammWalzenzüge des Typs H 25i VC mit ihrer speziellen BrecherBandage Schiefer gebrochen und zugleich verdichtet. Auf diese Weise entstand ein bis zu 15 m hoher Damm für eine Umgehungsstraße. Mit den VCWalzenzügen lässt sich ein hocheffizienter Bauprozess verwirklichen, der auf separate Gesteinsbrecher und einen Großteil der Transporte verzichtet. Folge ist ein beschleunigter Ablauf bei gleichzeitiger Kostensenkung.

HAMM Die Bandage der VC-Walzenzüge ist 2,22 m breit und mit 150 Wechselhaltern bestückt. Die Montage und Demontage der Werkzeuge beim VC-Wechselsystem von Hamm ist einfach, drei verschiedene Meißel stehen zur Verfügung.

Zur letzten Bauma war Michael Tillmann aus Kirchhundem im Sauerland auf den H 25i VC aufmerksam geworden. »Uns überzeugte das Konzept der Walze sofort. Doch es fehlte das passende Projekt«, berichtet der Bauleiter der Straßen und Tiefbau GmbH. Als ein Damm für eine Umgehungsstraße aus lokal vorhandenem Schiefer aufgebaut werden sollte, war ein Einsatzfeld für den HammWalzenzug gegeben. Bei dem plattigen Gestein handelt es sich um Fredeburger Schiefer, der auch als schiefrige Grauwacke bezeichnet wird. Das Material sollte ursprünglich von mehreren Backenbrechern auf der Baustelle auf eine maximale Korngröße von 200 mm gebrochen, per Bagger auf Lkw und von dort zum Damm transportiert werden. Raupen hätten dann das Gestein verteilen sollen, damit Walzenzüge es lagenweise verdichten.

Vereinfachter Prozess verdoppelt Leistung Für den Prozess stellte das Team aus dem Sauerland eine einfachere und effizientere Alternative – ohne Brecher und mit erheblich weniger Transporten, dafür mit zwei Walzenzügen H 25i VC. Ein Versuch zeigte schnell: Die VCWalzenzüge von Hamm ergaben das richtige Bruchbild für diese Anwendung. Auch die Bauüberwachung war mit der Qualität des gebrochenen Schiefers und der erreichten Verdichtung der Dammlagen zufrieden. In Abstimmung mit dem Bodengutachter wurde daraufhin eine Höhe von 40 cm pro Lage festgelegt. Der optimale Hohlraumgehalt wurde zu 6 % bestimmt, maximal durften es 10 % sein. Damit auch der Wassergehalt passt, sollte zudem jede Lage mit Wasser besprüht werden. »Nach einigen Tagen in Betrieb zeigte sich, dass wir so deutlich schneller waren als mit Brechern. Hauptgrund ist das lagenweise Arbeiten«, erklärt Michael Tillmann.

Felsbrecher und Stampffußwalze in einem Auf der Bandage der VCWalzenzüge sind 150 Wechselhalter verschweißt, die verschiedene Werkzeuge aufnehmen können: Rundschaftmeißel oder Stampffußeinsätze. Bestückt mit Rundschaftmeißeln, die auch im Mining benutzt werden, erzeugt die vibrierende Bandage extrem hohe Punktlasten von bis zu 50 t und bricht dadurch das Gestein. Zeitgleich wird der Boden verdichtet. Auf diese Weise können die VCWalzenzüge Gestein brechen, aber auch Fels entspannen. Zur Verdichtung bindiger Böden kann die Bandage mit speziellen Stampffußeinsätzen ausgestattet werden. Aktuell hat Hamm für das Brechen oder Entspannen von Gestein zwei verschiedene Rundschaftmeißel im Programm: einen klassischen Rundschaftmeißel und einen speziellen MiningMeißel für HartgesteinEinsätze. Ihre Geometrie mitsamt den integrierten Meißelspitzen aus Hartmetall sind speziell auf Materialien verschiedener Druckfestigkeiten abgestimmt.

Die Werkzeuge verschmutzen durch die Gestaltung des Halters wenig und sind dadurch einfach zu tauschen. Zudem werden die Meißel beim Wechsel nicht zerstört. Daher können sie mehrfach verwendet werden, bis ihre Verschleißgrenze erreicht ist. t

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