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Fassade – Systeme & Produkte

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Der »Terca«-Wasserstrichziegel »Naran« unterstreicht die Baukörpermodellierung durch seine Farbakzentuierungen und Oberflächenstruktur. Insgesamt wurden 430 000 Vormauerziegel verarbeitet.

Unterschiedlich gerasterter Klinker als Strukturelement

Die unterschiedliche Rasterung der Fassade gliedert das Gebäude in drei funktionale Bereiche.

WIENERBERGER

Das neue Bürogebäude der Deutschen Bahn in Hannover wurde auf einem dreieckigen Grundstück erstellt. Auffallend ist die Klinkerfassade aus roten Wasserstrichziegeln in drei unterschiedlichen Rasterungen von Wienerberger. Für das Gesamtkonzept gab es das DGNB-Zertifikat in Platin.

Das Bürogebäude »Lister Dreieck« der Deutschen Bahn in Hannover wurde 2019 auf dem Gelände des ehemaligen Zentralen Omnibus-Bahnhofs fertiggestellt und vereint die bisher dezentralen DB-Standorte in Hannover unter einem Dach. Nun ragen an diesem prägnanten Platz dunkelrote, T-förmige Klinker-Lisenen abwechselnd mit großzügigen Glasflächen in den Himmel und bilden eine organisch abgerundete Landmarke. Der Entwurf stammt vom Berliner Architekturbüro Hascher Jehle.

Als Inspiration für die Fassade des 30 500 m2 großen Bauwerks dienten historische Gebäude in Hannover. »Die Materialität der Außenhülle orientiert sich an den zeitlosen Klassikern der Hannoveraner Mauerwerksarchitektur«, so die Architekten. Die Gebäudeform entwickelt sich als Blockrandbebauung aus der dreieckigen Grundstücksform der umgebenden Straßen und staffelt sich nach oben zurück.

430 000 Vormauerziegel verbaut

aus dem Wienerberger-Sortiment unterstreicht diese Baukörpermodellierung durch seine unterschiedlichen Farbakzentuierungen, die die Plastizität der Mauerblenden hervorheben. Für die 9 000 m2 große Klinkerfassade wurden über 430 000 Vormauerziegel im Normalformat (NF) verarbeitet. In Zusammenarbeit mit dem Wienerberger Project Sales Team und den ausführenden Firmen Hochtief und Steenfelder Betonwerk kamen bei der Ausführung dieses Großobjektes für die konvex gewölbten, horizontalen Sturzübermauerungen sowie die KlinkerLisenen der Obergeschosse vorgefertigte Ziegelverblendfertigteile mit einem tragenden, statisch definierten Stahlbetonkern zum Einsatz.

Die Gliederung des achtgeschossigen Baukörpers in Sockelbereich, Hauptbaukörper und oberen Abschluss spiegelt sich in der plastischen Bearbeitung der Fassade wider – diese bildet die unterschiedlichen Funktionszonen des Hauses ab. »Im Sockelbereich stehen die Pfeiler in einem Raster von 6,75 m und ermöglichen damit für die halb öffentlichen Funktionen wie Empfang, Konferenz, Schulung, Café und Casino eine großzügige Transparenz zum Außenraum«, erklären die Architekten. »Der darüberliegende Hauptbaukörper mit den Bürobereichen zeichnet sich in einem Raster von 1,35 m durch die plastischen und kraftvollen Lisenen ab. Der obere Abschluss des Gebäudes, der die Technikbereiche aufnimmt, wird wiederum durch zurückhaltende Lisenen im Halbraster von 0,675 m geprägt. Die Staffelung des Gebäudes erfolgt also nicht nur in der Kubatur, sondern gemäß dem ganzheitlichen gestalterischen Ansatz auch in der sich nach oben verdichtenden Struktur der Fassade.«

Zertifiziert nachhaltiger Bauprozess

2020 wurde das Projekt von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem Zertifikat in Platin ausgezeichnet. Das »Lister Dreieck« hat sowohl in der ökonomischen, ökologischen, funktionalen, technischen als auch bei der Prozessqualität sehr gut abgeschnitten. Bei der umweltverträglichen Materialgewinnung erzielte das Projekt einen Höchstwert. Während des Bauprozesses wurde u. a. die Umweltfreundlichkeit des Materialeinsatzes ständig überprüft und sichergestellt. Auch bei dem Thema Drittverwendbarkeit konnte das Gebäude mit flexiblen Grundrissen punkten. J

Dank des »SK leicht« lassen sich die WDV-Systeme von Akurit einfach, schnell und materialsparend verdübeln.

Hier wurde der »SK leicht« als Struktur-Oberputz an der Fassade appliziert.

Damit Spachteln und Mörteln leicht fällt

SIEVERT

Mit dem Spachtel- und Klebemörtel »SK leicht« hat Sievert ein Produkt im Programm, das ergiebig, leicht zu verarbeiten und vielseitig einsetzbar ist. Der »SK leicht« eignet sich als Putz- oder Dämmsystem, mit ihm kann man kleben, spachteln oder armieren.

Der »SK leicht« ist das universelle Multitalent in der Akurit-Systemwelt, so Hersteller Sievert. Heiko Riggert, Produktmanager für Dämmsysteme, betont: »Der ›SK leicht‹ ist in der Tat der Renner in unserem Programm. Im ›SK leicht‹ haben unsere Systeme wirklich den Allrounder, dem jeder gerne das Anmachwasser reichen will. Er kann nicht nur als Klebe-, Armierungs- oder Spachtelmörtel sowie als Unter- und Oberputz eingesetzt werden, sondern dank seiner hohen Wasserabweisung auch am Sockel.«

Als Oberputz appliziert, setzt der »SK leicht« gerne auch architektonische Akzente, wie jüngst beim Römerforum in Andernach. Beim Neubauprojekt der Anne-Ehl-Stiftung wurde der »SK leicht« von Stuckateur Manfred Stieffenhofer in einer abschließenden Schichtstärke von 3 mm als Strukturputz aufgetragen, sodass die WDVS-Fassade wie eine Betonoberfläche wirkt. Der Allrounder von Akurit findet sich auch als Komponente in den Leicht- und Sockel-Putzsystemen (LP und SO) sowie in den Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) mit mineralischer Armierung, also den Systemen Mineral, Massiv (beide mit Mineralwolle als Dämmstoff) sowie Natura (Holzfaser) und Uni (Polyurethan).

Der »SK leicht« harmoniert laut Sievert mit den anderen Akurit-Systemkomponenten wie den Kalkzement-Putzen der MEP-Familie, der Kalkinnenputzlinie KIP oder auch dem Kalkzement-Sockelleichtputz SLP-it. Auch als Armierungslage für das Dämmputzsystem »Tri-O-Therm M« lässt sich der »SK leicht« verwenden. Der »SK leicht« lässt sich innen wie außen applizieren, beispielsweise auch zur Überarbeitung von alten Putzflächen.

Eine perfekte Verbindung geht der »SK leicht« laut Sievert mit den anderen Komponenten im System Mineral auf der Basis von Mineralwolle von Akurit ein. Dieses ist im Systemaufbau nicht brennbar und ab einer Dämmstoffstärke von 140 mm mit dem Umweltzeichen »Blauer Engel« ausgezeichnet. Das vollmineralische WDVS wirkt ebenso konsequent gegen Feuer und Flamme wie gegen Algen und Pilze. »Hier übernimmt der SK leicht den Wetterschutz an der Fassade und die Hydrocon-Oberputze und das Hydrocon-Silikatfinish sorgen mit ihrem Feuchtemanagement für lang anhaltend saubere und schöne Fassaden ohne Algen- und Pilzbefall«, erklärt Ingo Lehnardt, Leiter der Bau- und Anwendungsberatung bei der Sievert SE.

Sparsam bei den Dübeln

Auf der Baustelle erweist sich das System Mineral von Akurit mit dem »SK leicht« auch als Dübelsparsystem. »Bei WDVS-Projekten im deutschen Binnenland gehen wir in unserer Verarbeitungsempfehlung für das System Mineral von gerade mal vier Dübeln plus Kombitellern pro m2 aus, das ist deutlich niedriger als bei anderen WDV-Systemen. Damit ist das System Mineral die ideale Kombination für die meisten Regionen in Deutschland. Es spart dem Fachhandwerker Material, Zeit und damit natürlich auch Geld«, sagt Heiko Riggert. In der Anwendung verspricht der »SK leicht« vor allem eine hohe Ergiebigkeit. Beim Kleben von Dämmplatten reicht je nach Untergrundbeschaffenheit eine Menge von 3,5 kg / m2, bei der Armierung mit einer Schichtstärke von 5 mm liegt der Verbrauch bei 4,5 kg / m2 . J

Die Fassade der Studentenlofts ist teils mit Platowood verkleidet, das sich auch über die Dächer hinwegzieht. Andere Teile wurden mit einer Wärmedämmung versehen, armiert, verputzt und gestrichen.

Die verwendeten »Capatect PS-Dämmplatten 032 Dalmatiner« verfügen über eine besonders niedrige Wärmeleitfähigkeit. Sie wurden direkt auf den hölzernen Untergrund aufgebracht.

Massivholzhaus in warme Erdtöne eingehüllt

CAPAROL

Ein auf Holzbau spezialisiertes Unternehmen errichtete in Gießen Studentenlofts in einer exklusiven Umgebung. Für die Fassadengestaltung kamen unterschiedliche Produkte von Caparol zum Einsatz – von den Dämmplatten über Fassadenputz bis hin zur Farbe.

In einer der besten Wohnlagen Gießens, direkt am Schwanenteich, bieten seit Kurzem zwei vollständig in Holzbauweise errichtete Objekte knapp vierzig Studierenden Raum zum Leben und Lernen in angenehm ruhiger und natürlicher Atmosphäre. Die möblierten WG-Zimmer sind überwiegend mit Balkon oder Terrasse ausgestattet. Bauherr der eleganten Spitzdachhäuser mit ihrer prägnanten Holzfassade und den schwarzen Balkonen ist die auf Holzbau spezialisierte Kai Laumann Zimmerei- und BedachungGmbH. Geschäftsführer Kai Laumann ist zugleich Privateigentümer der Objekte; seine Schwester Michele Wieczorek ist für die Vermietung der Studentenlofts verantwortlich.

Die 90 000-Einwohner-Stadt Gießen hat mit rund 40 000 Studierenden nach eigenen Angaben die höchste Studierendendichte überhaupt in Deutschland. »Entsprechend sind viele junge Leute auf der Suche nach Wohnraum«, erläutert Wieczorek. »Deshalb haben wir schon vor Jahren angefangen, alte Gründerzeitvillen hochwertig zu sanieren, sie hübsch einzurichten und möbliert an Studierende zu vermieten. Als wir dann das Grundstück am Schwanenteich angeboten bekamen, war schnell klar, dass wir hier weitere Studentenlofts bauen wollten – selbstverständlich aus Holz.«

Ökologische Bauweise mit Massivholz

Die beiden Häuser entstanden in einer nur sechsmonatigen Bauphase. Ihre Wände sind nicht in Holzständerbauweise, sondern aus Massivholz errichtet: Sie wurden in großen Sägewerken in Österreich hergestellt und dann vor Ort zusammengesetzt. »Für uns spielt die Ökologie unserer Objekte eine große Rolle. Wir arbeiten nach dem ›Cradle-to-Cradle-Prinzip‹, möglichst alles soll in einem natürlichen Kreislauf bleiben und ineinandergreifen. Holz ist zum Beispiel ein wichtiger CO2 Speicher, er bindet Kohlendioxid in der Stadt«, so Wieczorek weiter. Doch die Häuser punkten nicht nur in Sachen Nachhaltigkeit, sondern sind auch schön anzusehen. Schon die außergewöhnliche Fassadengestaltung zieht alle Blicke auf sich: Eine elegante Holzverkleidung aus Platowood überzieht sowohl die Hausseiten als auch die Dächer. Um dieses architektonische Highlight möglich zu machen, haben die Holzbauspezialisten die Häuser zunächst mit Folie abgedichtet und dann das Holz darüber montiert: Regenwasser läuft durch Fugen in Rinnen und Rohre ab, die ebenfalls unter dem Holz verlegt wurden.

Nach Aufbringung der Dämmung folgten die Armierung und der Oberputz mit Capatect ThermoSan-Fassadenputz NQG K. Er wurde in einer Kratzputzstruktur aufgebraucht, er ist niedrig im Verbrauch und sorgt für lang anhaltende Sauberkeit und Farbtonstabilität.

Wärmedämmung auf hölzernem Untergrund

Andere Teile der Fassade sind nicht mit Holz verkleidet, sondern verputzt – so etwa die Häuserfronten und rechteckigen Mittelteile der Gebäude, in denen unter anderem die Treppenhäuser verlaufen. Für die Bearbeitung dieser Flächen war die Baudekoration Richardt zuständig, die sich zur Ausführung der Arbeiten für den Einsatz verschiedener Caparol-Produkte entschied. Malermeister Dietmar Döring und sein Team brachten zunächst eine Wärmedämmung auf. »Dass wir dabei auf einem hölzernen Untergrund gearbeitet haben, ist für uns zwar nicht alltäglich, war aber dennoch kein Problem. Da gilt es eben ein paar Maßgaben einzuhalten, andere Dübel zu verwenden und die Wär-

Die »ThermoSan NQG« Fassadenfarbe im natürlichen Erdton schützt die hochgedämmte Fassade vor schneller Veralgung im kühlen, feuchten Klima am See.

medämmung anders zu verkleben, aber im Prinzip ist in Sachen Wärmedämmung auch im Holzbau alles möglich«, erzählt Döring. Zum Einsatz kamen dabei »Capatect PS-Dämmplatten 032 Dalmatiner«: Die Dämmplatten sind aus weißen und grauen Kügelchen (deshalb »Dalmatiner«) gefertigt, die mit Wasserdampf aufgeschäumt werden. »Durch diese Materialkombination erreichen wir eine niedrige Wärmeleitfähigkeit, wodurch wir dünne Platten fertigen können«, erläutert Caparol-Produktmanagerin Cornelia Hauschild. »Die Plattendicke hängt immer davon ab, was der Energieberater für die jeweilige Gesamt-Wandkonstruktion errechnet.« Nachdem Döring und sein Team die Wärmedämmung angebracht hatten, folgten zunächst die Armierung und anschließend der Oberputz. Bei Letztem fiel die Wahl auf »Capatect ThermoSan Fassadenputz NQG K«, der laut Hersteller besonders niedrig im Verbrauch ist. Der Verarbeiter benötigt also vergleichsweise wenig Material pro Quadratmeterfläche. Die Abkürzung »NQG« steht für NanoQuarz-Gittertechnologie, die für eine lange Sauberkeit und Farbtonstabilität sorgen soll. »K« ist das Kürzel für »Kratzputzstruktur« und bezeichnet die Art der Aufbringung: Das Korn wird in runden Bewegungen auf den Untergrund verrieben.

Fassadenfarbe schützt vor Veralgung

Last not least war der Anstrich an der Reihe: Passend zum Oberputz setzten die Maler dabei auf die »ThermoSan NQG« Fassadenfarbe. »Für die Studentenlofts ist die ›ThermoSan‹ Fassadenfarbe schon deshalb eine gute Produktwahl, weil sie die hochgedämmte Fassade vor einer schnellen Veralgung schützt«, schildert Verkaufsberater Björn Lemke, der das Projekt von Caparol-Seite aus betreut und begleitet hat. »Immerhin befinden sich die Lofts direkt an einem See und einer Parkanlage, sodass dort mit einer hohen Luftfeuchte zu rechnen ist. Die Nano-Quarz-Technologie sorgt für eine schnelle Abtrocknung auch bei kühlem, feuchten Klima.« Bei einer Abmusterung entschieden sich die Beteiligten für den Farbton »Palazzo 95«, einen natürlichen Erdton, der eher ins Graue als ins Bräunliche tendiert. Er passt nicht nur zu den prägnanten, schwarzen Balkonen und Fensterläden, sondern auch zu der Holzverkleidung der Fassade. »Das Holz wird mit der Zeit auf natürliche Weise vergrauen und das haben wir in der Farbwahl natürlich berücksichtigt«, erläutert Malermeister Döring abschließend. »So werden die Studentenlofts mit den Jahren nur noch schöner.« J

Für die Fassade der zwei in VollholzBauweise errichteten Häuser wurden verschiedene Caparol-Produkte verwendet.

CAPAROL

Die weiß-hellbeige Hagemeister-Sortierung »Östersund HS« mit ihrem HandstrichCharakter und dezentem Kohlebrand verleiht der Gebäudehülle Plastizität.

FLORIAN SELIG

Handstrich-Ziegel sorgt für Harmonie und Plastizität

Weitere Materialien wie helle Fugen, Fensterbänke in Beton und Fensterfüllungen in Wellblech ergänzen den hellen Klinker harmonisch.

HAGEMEISTER

Das ehemals industriell geprägte Carba-Areal in Bern-Liebefeld wurde zu einer vielfältig nutzbaren urbanen Siedlung umgestaltet. Die Fassadengestaltung greift mit den hellen Klinkern von Hagemeister das historische Vorbild auf und verbindet es mit der modernen Architektur.

Am ehemaligen Standort von Carba Gas erinnert nicht mehr viel an die Flüssiggasbehälter von einst. Heute bietet sich ein Bild verdichteter Nutzung für Büros, Wohnen und Dienstleistungen. Durch eine sorgfältige Gesamtplanung wurde eine schrittwei-

Insgesamt gibt es 95 Wohnungen mit zweieinhalb bis viereinhalb Zimmern. Im Erdgeschoss entlang der alten Werkgasse befinden sich zweigeschossige Ateliers.

se Überbauung eingeleitet, die renovierte Altbauten und moderne Architektur in ein eigenständiges Quartier zusammenfasst. 2020 wurde mit der Überbauung Carba der letzte Baustein des Projektes fertiggestellt. Aus den benachbarten Vidmarhallen entwickelte sich die Ausgestaltung der Baukörper. Dabei positionieren sich vier Komplexe rund um einen zentralen Platz und verbinden die beiden gewachsenen Industriebereiche Carba und Vidmar miteinander. 95 Wohnungen mit zweieinhalb bis viereinhalb Zimmern sind hier entstanden. Im Erdgeschoss entlang der ehemaligen Werkgasse befinden sich zweigeschossige Ateliers mit halbprivaten Vorplätzen, die sowohl wohnen als auch arbeiten zulassen.

Klinker sorgen für Harmonie

»Durch die zurückhaltende Materialisierung in Sichtbeton und Sichtmauerwerk erhalten die Neubauten einen eigenständigen Ausdruck und fügen sich harmonisch in die benachbarten Industrieareale ein«, sagt Projektarchitekt Urs Brantschen. Für die Fassadengestaltung wählten die Architekten eine Sortierung aus dem Nottulner Klinkerwerk Hagemeister – den Handstrich-Ziegel »Östersund HS«. Die Steine geben der Gebäudehülle mit ihren weiß-hellbeige und grau-beige changierenden Nuancen sowie dem dezenten Kohlebrand Plastizität. »Das zurückhaltende Fassadenbild lebt von der besonderen Klinkeroberfläche sowie dem feinen Spiel der Farben«, so Brantschen. Diese harmonieren zudem mit den Betonplatten im Innenhof, die aus der ursprünglichen Industrienutzung erhalten sind.

Weitere Materialien wie helle Fugen, Fensterbänke in Beton und Fensterfüllungen in Wellblech runden das einheitliche Bild ab. In der Mitte des begrünten Innenhofs können die Bewohner auf Sitzelementen aus Holz verweilen. Es gibt klare öffentliche Räume mit urbanem Leben und einem Nebeneinander mit Industriecharakter. J

Die Fassade dieses DrehkreuzEingangsbereichs besteht aus einer Kombination des Holzdekors mit dem Dekor »Beton Metallic«.

Alu-Verbundplatte mit Designkomponente

WILKES

Mit »Alucom Design Exterieur« bietet Wilkes eine AluminiumVerbundplatte mit Dekor für Außenfassaden, Balkone und Sichtschutzwände an. Dank unterschiedlicher Formate und Dekore lassen sich damit individuelle Gestaltungen im Bereich der vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) realisieren.

Die Aluminium-Verbundplatte besteht aus einem Mineral- beziehungsweise Kunststoffkern, beidseitigen Aluminiumdeckschichten und einer UV-schutzlackierten Oberfläche. Eingesetzt wird die Fassadenplatte sowohl im Neubau als auch in der Modernisierung und Sanierung. »Alucom Design Exterieur« punktet nicht nur mit den verfügbaren Formaten mit einer Höhe von bis zu vier Metern, sondern auch mit einer Vielzahl an Dekoren. Somit bietet das Sortiment Architekten und Planern zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Die Grafikdekore umfassen sowohl Stein-, Metall- oder Holz-Optiken und werden durch Unifarben ergänzt. Sichtseiten sind dabei standardmäßig vergütet.

Langlebig und UV-beständig

Um die Fassade vor Witterungseinflüssen zu schützen, ist »Alucom Design Exterieur« mit einer UV-schutzlackierten, abriebfesten Oberfläche versehen. So wird die UV-Beständigkeit vom Hersteller über zehn Jahre garantiert. Zugleich lässt sich die Fassade aufgrund der robusten Oberfläche leicht reinigen. Für Anwendungen als Sichtschutz, Zaunfüllung und im Balkonbereich steht zudem eine Duplex-Variante mit beidseitigem Dekor zur Verfügung, die eine Betrachtungsweise und den UV-Schutz von beiden Seiten berücksichtigt.

Das geringe Gewicht der Platte bei guter Biegesteifigkeit sowie die großen Formate versprechen eine schnelle und wirtschaftliche Montage. »Alucom Design Exterieur« lässt sich zudem unkompliziert bearbeiten. Gängige Techniken und herkömmliche Standardwerkzeuge zur Holz- und Aluverbundbearbeitung kommen hierbei zum Einsatz. Die Montage erfolgt auf konventionellen Systemen wie Holz-Unterkonstruktionen und handelsüblichen Brüstungshalterungen. Beim Setzen der Befestigungspunkte ist die thermische Ausdehnung der Verbundplatten zu berücksichtigen. Für Sicherheit in der Anwendung sorgt Wilkes auch mit umfangreichen Prüfungen: So verfügen die Aluminium-Verbundplatten in 4 mmPlattenstärke über eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt). Zudem ist die Fassadenplatte schwer entflammbar und nach DIN EN 1350-1 in die Brandschutzklasse B-s1,d0 eingestuft. Die Produktvariante in 6 mm-Stärke für die Balkonanwendung ist gemäß ETB-Richtlinie geprüft und erfüllt somit die Anforderungen an Bauteile, die gegen Absturz sichern. J

LÖSUNGEN MIT MEHR SICHERHEIT

ALTRAD plettac assco GmbH Ein starker Partner

ALTRAD PLETTAC ASSCO GMBH Adam-Opel-Str. 7 - 58840 Plettenberg, Germany Tel.: +49 2391 815-01 E-Mail: info@plettac-assco.de

Für die Sanierung des Thronsaals wurden 15 t des Modulgerüsts »plettac contur« verbaut.

Gerüstbauten in königlicher Atmosphäre

ALTRAD PLETTAC ASSCO

Im Rahmen der Sanierung der Prunkräume von Schloss Neuschwanstein beauftragte der Freistaat Bayern die Firma Fleck Gerüstbau mit den Gerüstarbeiten. Dabei kam das Gerüstmaterial von Altrad Plettac Assco zum Einsatz. Oberste Priorität lag im Schutz der historischen Substanz.

Bereits im ersten Bauabschnitt wurde der Sängersaal von Fleck Gerüstbau eingerüstet und koordiniert. Auch für den zweiten Bauabschnitt des größten Saals Neuschwansteins, den Thronsaal, setzte man auf den spezialisierten Koblenzer Gerüstbaupartner. Unter der Leitung von Bauingenieur Andreas Dölz hat Marcus Hardt, Gerüstbaumeister bei Fleck Gerüstbau, mit einem dreiköpfigen Team in drei Wochen die hohen Anforderungen an die Gerüstkonstruktion des 20 m langen, 12 m breiten und 14 m hohen Thronsaals sicher umgesetzt. Bereits beim Sängersaal kamen 22 t Modulgerüst zum Einsatz, im Thronsaal bei einer maximalen Standhöhe von 13 m nun 15 t Modulgerüst »plettac contur«. Die freitragende Konstruktion mit serienmäßigen Keilverbindungen verspricht höchste Flexibilität und bietet zugleich eine hohe Solidität für die abschnittsweise stattfindenden Arbeiten an Wänden und Decke. Durch die Anpassbarkeit an jeden Grundriss und jede Bauwerksform durch variable Anschlussmöglichkeiten, eine Vielzahl von Feldlängen und im Höhenraster von 50 cm frei wählbaren Gerüsthöhen eignet sich das System gut für die Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten im Schloss Neuschwanstein. Sogar ein regulärer Besucherbetrieb mit freiem Blick auf die Wandmalereien und den Kronleuchter wird dadurch ermöglicht.

Personenaufzug für Materialtransport

Das Raumgerüst zur Bearbeitung der Decke, ausgelegt für 2 kN / m² begrenzt auf 6 m², wird unterhalb der Belagebene durch Fachwerkträger aus »plettac contur« Bauteilen abgefangen und in die seitliche Gerüstkonstruktion eingeleitet. Durch die reduzierte Anzahl der Vertikalstiele wird die Konstruktion auf Holzbalken aufgelagert, die statt punktuellen hohen Lasten eine Lastverteilung bewirken. Ein telefonzellengroßer Personenaufzug sorgte für eine sichere Traglast zur Beförderung des Materials. Alle größeren Bauteile mussten über die Treppenläufe händisch transportiert werden.

Besonders herausfordernd waren der Aufbau bei Nacht, um tagsüber den Besuchern des Schlosses einen freien Zugang zu ermöglichen, sowie die Reduzierung der Geräuschkulisse bei den noch bis April 2022 andauernden Restaurationsarbeiten während der öffentlichen Besuchszeiten. Um mögliche Geräusche durch die Arbeiten auf dem Gerüst auf ein Minimum zu reduzieren, war eine Schalldämmung zwingend erforderlich. Zuvor hat Fleck Gerüstbau verschiedene Optionen bei einem Probegerüstaufbau hinsichtlich ihrer Wirksamkeit getestet. Entschieden hat man sich für einen schwer entflammbaren Flachfilz zur Trittschalldämmung, der auf den SL-Auflagen des »plettac contur« Modulgerüstes verschraubt und verankert wurde. Zusätzlich kaschieren Fotoplanen am Boden die Sanierungsarbeiten und erlauben so einen möglichst störungsfreien Besucherbetrieb. J

Das Gerüst musste bei Nacht aufgebaut werden, um den Besuch des Schlosses tagsüber zu ermöglichen.

OSMO

Für die Restaurierung der historischen Eingangstore der Residenz in München griff das Team der Bayerischen Schlösserverwaltung auf drei Anstrichsysteme von Osmo zurück. Damit wurden die drei Holz-Portale aufwendig saniert und mit neuem Glanz versehen.

Die Münchner Residenz, bis 1918 Sitz der Wittelsbacher, ist heute das größte Innenstadtschloss Deutschlands. Der Gebäudekomplex umfasst zehn Innenhöfe sowie mehrere Bauten, unter anderem den prunkvollen Königsbau am Max-Joseph-Platz. Im Zuge der letzten Generalsanierung wurde auch der Königsbau instand gesetzt – sowohl außen als auch im Innenbereich. Neben der

mehr als 30 m hohen Grünsandstein-Fassade wurden die drei prunkvollen Holz-Portale, die den Eingang zu den königlichen Räumlichkeiten bilden, intensiv geprüft und aufwendig aufgearbeitet. Um die Spuren der Zeit zu beseitigen und das Material auf die witterungsbedingten Herausforderungen vorzubereiten, griff das Restauratoren-Team der Bayerischen Schlösserverwaltung erneut zu Produkten aus dem Hause Osmo. Bei den Eichen-Portalen der Münchner Residenz bzw. des Königsbaus kamen mit der Holzschutz Die drei imposanten Portale des bayerischen Königsbaus wurden mit Osmo Anstrichsystemen aufwendig restauriert. BAYERISCHE SCHLÖSSERVERWALTUNG Öl-Lasur, der KlarÖl-Lasur und dem UV-Schutz-Öl drei Osmo Anstrichsysteme zum Einsatz, die wie alle Osmo Anstriche auf natürlichen Die drei OsmoAnstriche versprechen umfassenden Schutz vor Schmutz, Schimmel sowie Sonneneinstrahlung.

OSMO

Wachsen und Ölen basieren. Sie verleihen dem Holz laut Osmo eine offenporige, atmungsaktive Oberfläche.

Die Holzschutz Öl-Lasur vereint Grundierung und Lasur in einem Anstrich und sorgt für einen Langzeitschutz. Ihre wasserabweisende und UV-beständige Wirkung wird durch zuverlässigen Schutz gegen Schimmel-, Algen- und Pilzbefall vervollständigt. Der dekorative, seidenmatte Anstrich ist in 15 Farbtönen erhältlich. Ergänzend dazu verspricht die Klar-Öl Lasur mit ihren vielseitigen Anwendungsvarianten sowie der Möglichkeit, die unterschiedliche Saugfähigkeit des Holzes auszugleichen, eine effiziente Lösung für umfassenden Schutz. Das UV-SchutzÖl schützt das Holz vor Beeinträchtigungen durch intensive Sonneneinstrahlung. J

Recycling für kleinere EPS-Dämmstoffmengen

IVH

Der Industrieverband Hartschaum e. V. (IVH) ist eine Kooperation mit ecoservice24 eingegangen. Damit will das IVH ein Angebot schaffen, dass auch kleinere EPS-Dämmstoffmengen dem Recycling zugeführt werden können.

EPS-Dämmstoffe (Styropor) sind zu 100 Prozent recycelbar. Damit auch geringere Restmengen dem Recycling zugeführt werden können, kooperiert der Industrieverband Hartschaum (IVH) seit Oktober 2021 mit ecoservice24, einem Online-Angebot des Umweltdienstleisters Interseroh. Die Rücknahmemöglichkeit über ecoservice24 komplettiert »EPS Cycle«, das Kreislaufwirtschaftskonzept der EPS-Dämmstoffhersteller im IVH: Saubere Baustellenabschnitte werden gesammelt, im EPS-Herstellwerk zerkleinert und zusammen mit Produktionsresten z. B. zur Herstellung neuer Dämmstoffplatten mitverwendet. Die Rücknahme von größeren Mengen an Verarbeitungsresten wird von den EPSHerstellern seit Jahrzehnten organisiert und durchgeführt. Sie basiert auf direkten Vereinbarungen zwischen EPS-Hersteller und seinen Kunden.

Für alle anderen Verarbeiter, die ihr EPS-Material z. B. über den Baustoff- Fachhandel beziehen und keinen direkten Kontakt zum EPS-Hersteller haben, bietet die IVH-Kooperation mit ecoservice24 die geeignete Möglichkeit, EPS-Abschnitte in eine sinnvolle, nachhaltige Weiterverwendung zu geben. Ecoservice24 bietet die umweltgerechte Entsorgung von verschiedenen Abfallarten deutschlandweit an. Im Onlineshop können unterschiedliche Container, Sammelboxen oder Säcke bestellt bzw. gemietet werden. Unter dem Codewort »IVH10« werden 10 Prozent Rabatt auf die Abholkosten eingeräumt. J

IVH

Ecoservice24 bietet dank einer Kooperation mit dem IVH die Abholung kleinerer Mengen von EPS-Dämmstoffen an.

Mit den großen Fenstern und den Fertigteilplatten erhält die Fassade eine geometrische Anmutung.

NOE-SCHALTECHNIK

Sichtbeton mit Schilfmattenoptik veredelt

NOE

Für zwei musisch ausgerichtete Hochschulen in Flandern wurden zusätzliche Unterrichtsräume in einem 2 200 m2 großen Neubau erstellt. Von außen fallen zunächst die großen Fenster und die Sichtbetonplatten der Fassade ins Auge. Deren Oberfläche wurde mithilfe von Strukturmatrizen von Noe gestaltet.

Der Architektenentwurf für den Neubau sah einen echten Kunstcampus vor. Hierfür wurde das bestehende Gebäudeensemble, das aus zwei Bauvolumina bestand, durch ein neues Objekt ergänzt. In dem Objekt sind mehrere Klassenzimmer, Studios und ein Auditorium untergebracht. Im Mittelpunkt der Erweiterung steht eine Halle, die als

Dank der Strukturmatrize »Camargue« von Noe lässt sich die Oberflächenbeschaffenheit von Schilfmatten im Beton nachbilden.

Empfangs-, Warte- und Ausstellungsraum fungiert. Besucher des Neubaus nehmen zunächst die großen Fenster und anthrazitgrauen Sichtbetonplatten der Fassade wahr. Die Oberfläche der Betonplatten ist mithilfe von »NOEplast«-Strukturmatrizen gestaltet.

Fassadenrelief mit Matrize »Camargue«

Bei diesem Verfahren werden die Matrizen aus Polyurethan in der Schalung fixiert und ggf. mit Trennmittel behandelt, woraufhin der Beton eingefüllt werden kann. Sobald dieser ausgehärtet ist, löst der Verarbeiter ihn aus der Form, wodurch das gewünschte Relief sichtbar wird. Diese Gestaltungstechnik lässt sich sowohl bei Ortbeton als auch im Fertigteilwerk einsetzen. Wichtig ist nur, dass die Schalungsmatrizen nicht verrutschen können. Dabei hat der Verarbeiter mehrere Möglichkeiten: So kann er sie direkt auf die Schalung kleben, was zur Folge hat, dass sich diese nicht mehr für glatte Elemente nutzen lässt. Oder er kann die Strukturmatrize mithilfe von Kleber auf einer Trägerplatte fixieren und diese anschließend von hinten mit der Schalung verschrauben. Das hat den Vorteil, dass

Diese Matrizenstruktur beim Neubau in Flandern ist Teil des Standardsortiments. Noe bietet aber auch die Möglichkeit, eigene Ideen zu realisieren.

die Trägerplatte wieder von der Schalung getrennt werden kann. Noe ist nach eigener Angabe der einzige Hersteller, der anbietet, die Matrize einsatzfertig zu liefern. Bei dem Fassadenrelief des Akademieneubaus entschieden sich die Planer für die Oberflächenbeschaffenheit von Schilfmatten. Zunächst hatten sie mit den Naturmaterialien experimentiert und versucht, damit einen Abdruck im Beton herzustellen. Dies scheiterte jedoch, weil immer wieder Teile des Schilfs im Beton kleben blieben. Auf der Suche nach einer Alternative stießen sie auf die Matrize »Camarque« der Firma Noe. Diese ist ein naturidentischer Abdruck des Süßgrases, das mithilfe von Draht zu Matten gebunden wurde. Sie ist in einer Größe von 4,3 x 2,5 m (H x B) erhältlich und hat eine Strukturtiefe von 16 mm. Wie alle Matrizen von Noe ist auch sie auf ihrer Rückseite mit einem Glasfasernetz ausgestattet, was sie vor Verformungen schützen und besonders robust machen soll. Dadurch können die »NOEplast«-Matrizen bis zu 100-mal und mehr wiederverwendet werden. Für den Hochschulneubau wurden 1 400 m² Fassadenplatten mit der Strukturmatrize »Camargue« erstellt. J

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