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Rohbau – Mauerwerk & Beton
TDX/JUWÖ POROTON/GERD SCHALLER
Die neue »ThermoPlan RX«-Ziegelserie soll den monolithischen Massivbau revolutionieren. Der Ziegel sorgt für mehr Wohnfläche, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit im urbanen Wohnungsbau.
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TDX/JUWÖ POROTON
»RX-Ziegel« sorgen mit einer Wärmeleitzahl LambdaR bis zu 0,060 W / (mK) je nach Zulassung für gute Wärmedämmung. In der Spitze erzielen »RX-Ziegel« laut Hersteller Druckfestigkeiten bis fk 5,0 MN / m2 sowie Schallschutzwerte bis Rw,Bau,ref 50,7 dB.
JUWÖ POROTON
Mit der neuen »ThermoPlan RX«-Ziegelserie will Juwö Poroton den monolithischen Massivbau revolutionieren. Ein klug entwickelter Ziegel soll für deutlich mehr Wohnfläche, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit im urbanen Wohnungsbau sorgen.
Fehlende Wohnungen und teurer Baugrund, die Situation in Ballungsräumen ist angespannt. Das macht nachhaltiges und zugleich wirtschaftliches Bauen zur großen Herausforderung. Um bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können, müssen sich letztendlich die Investitionen rechnen. »Ein sehr guter und vor allem auch praktikabler Weg führt über die Wohnflächenmaximierung, indem die Stärke der Außenwand reduziert wird. Mehr Wohnfläche bedeutet mehr Rendite«, sagt Stefan Jungk, Geschäftsführer der Juwö Poroton-Werke. Was einfach klingt, erfordert allerdings optimale bauphysikalische Leistungswerte der Außenwand. Schließlich müssen Geschoßwohnbauten nicht nur eine bestmögliche Wärmedämmung bieten, sondern auch Statik, Brand- und Schallschutz gewährleisten.
Die Formel für mehr Wohnfläche
In der Praxis ist häufig ein sogenannter funktionsgetrennter Wandaufbau anzutreffen. Auf 20 cm Stahlbeton oder Mauerwerk wird ein 16 cm starkes Wärmedämmverbundsystem aufgebracht, was neben einer geringeren Wohnfläche allerdings auch deutlich zulasten der Langlebigkeit und Nachhaltigkeit geht, heißt es in einer Mitteilung von Juwö Poroton.
Veralgungen seien keine Seltenheit. Aufgrund von »Rekordwerten« für alle Anforderungen kann mit den neuen »ThermoPlan RX-Ziegeln« laut Hersteller die gesamte Wandstärke um rund 20 Prozent reduziert werden – und das in monolithischer Ziegelbauweise ohne zusätzliche Wärmedämmung auf der Außenwand. Bei einem typischen Mehrfamilienhaus mit 18 Wohneinheiten auf drei Geschossen bedeute das gemäß Vergleichsrechnung 18 m² Wohnflächengewinn.
Vollsortiment mit hohen Umweltstandards
Der technische Quantensprung der »RX«Ziegel ist auf das spezielle Lochbild und ein neuartiges Hightech-Füllmaterial namens »PoroTec« zurückzuführen, heißt es in der Mitteilung weiter. Dieses ist gut geschützt im Ziegel integriert und sorge für gute Wärmedämmung mit einer Wärmeleitzahl LambdaR bis zu 0,060W / (mK) je nach Zulassung. In der Spitze würden RX-Ziegel Druckfestigkeiten bis fk 5,0 MN / m² sowie Schallschutzwerte bis Rw,Bau,ref 50,7 dB erzielen. Ein umfangreiches Angebot an Ergänzungsziegeln wie Eck-, Laibungs- und Kimmziegel vervollständigt das Produktsortiment.
Mit der neuen »RX-Serie« verfolgt Juwö nach eigenen Angaben ein integratives und vollumfängliches Nachhaltigkeitskonzept. Die Ziegel werden im Werk in Wöllstein klimaneutral produziert und sind nach DIN EN 14064-1 zertifiziert. Sie seien von Anfang an und über den gesamten Lebenszyklus hinweg schadstofffrei, wartungsfrei, langlebig und schlussendlich wiederverwertbar. Das Unternehmen hat ein spezielles Recyclingkonzept erarbeitet. Demnach ist es unter anderem möglich, dass Ziegelbruch und Dämmstoff zurückgenommen und sortenrein getrennt wieder dem Produktionskreislauf zugeführt werden können.
Entwickelt wurden die Ziegel unter den Markenammen »ZMK X« und »ZMK R« von der Ziegelsysteme Michael Kellerer GmbH & Co. KG im bayerischen Oberweikertshofen. Die Juwö Poroton-Werke mit Sitz in Wöllstein (Rheinhessen) haben kürzlich die Lizenz zur Herstellung und Vermarktung erworben. J
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LEIPFINGER-BADER / HEINZ PFLÜGER PARTNER ARCHITEKTEN
Gebäude aus »Unipor Silvacor«Mauerziegeln tragen nachweislich zu mehr Nachhaltigkeit im Hochbau bei. Ein Grund liegt in der guten CO2-Bilanz des holzfasergefüllten Wandbaustoffes.
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LEIPFINGER-BADER Nachhaltiger Wandaufbau: Der »Unipor Silvacor« aus dem Hause Leipfinger-Bader vereint die Vorteile von massiven Mauerziegeln und ökologischem Dämmstoff aus FSC-zertifizierten Nadelholzfasern.
Nachhaltig und sicher: Bauen mit holzfasergefüllten Mauerziegeln
LEIPFINGER-BADER
Natur-Dämmstoffe stellen in der Baupraxis eine nachhaltige Ergänzung zu erdölbasierten oder mineralischen Produkten dar. Dies bestätigt aktuell ein vom Fraunhofer-Institut geleitetes Forschungsprojekt, welches die bauphysikalischen Eigenschaften von Dämmstoffen untersucht – vor allem im Hinblick auf ihre Sicherheit. Für nachhaltiges und sicheres Bauen ist der holzfasergefüllte Mauerziegel »Unipor Silvacor« laut Leipfinger-Bader geradezu ein Paradebeispiel. Ob bei Brandschutz, Statik, Schall- oder Hitzeschutz: Der bauaufsichtlich zugelassene Ziegel-Holz-Hybrid genüge dabei stets höchsten Ansprüchen. Zudem biete er eine gelungene Balance aus klassischem Massivbaustoff und nachhaltigem Füllmaterial.
»Nachwachsende Rohstoffe spielen im Hochbau eine immer größere Rolle«, erklärt Thomas Bader, Inhaber der Ziegelwerke Leipfinger-Bader (Vatersdorf). »Deshalb haben wir bereits früh die Weichen gestellt und ein rundum ökologisches Bauprodukt im Sortiment, das die nachwachsende Ressource Holz nicht nur sicher, sondern auch in ausgewogenem Maße zum Einsatz bringt.« Um den Bausektor nachhaltiger zu gestalten, fehle es nicht an Initiativen. So prüfte kürzlich ein Forscherteam im Rahmen des Projektes »Mehr als nur Dämmung – Zusatznutzen von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen« unter der Leitung des Fraunhofer Instituts für Holzforschung (Braunschweig) das Verhalten verschiedener Naturmaterialien in sechs relevanten Disziplinen wie etwa Brand- und Schallschutz. Auf diese Weise konnten Materialkennwerte ermittelt werden, die in Zukunft aufwendige Bauteilprüfungen reduzieren und zur Anpassung von Normen führen könnten. Bereits zugelassene Bauprodukte, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen oder diese enthalten, haben solche Prüfungen schon hinter sich und kommen auf zahlreichen Baustellen zum Einsatz. Beispielgebend ist hier laut Leipfinger-Bader der innovative Ziegel-Holz-Hybrid »Unipor Silvacor«: Mit seiner Füllung aus nachwachsenden Holzfasern überzeuge er sowohl in technischer wie auch ökologischer Hinsicht.
»Ideale Materialsymbiose«
Der Dämmstoff aus nachwachsenden Nadelholzfasern ist direkt in die Hohlkammern des »Unipor Silvacor« integriert. Auf diese Weise würden beide Bestandteile ihre Stärken dort ausspielen, wo es sinnvoll erscheint: Die massive Ziegelhülle gewährleistet eine volle Tragfähigkeit und umhüllt den Dämmstoff so, dass keine Nachteile beim Brandschutz entstehen würden. Daneben offenbare der Dämmstoff seine materialspezifischen Vorteile beim Wärme- und Feuchteschutz: Zum einen sorgt er nach Angaben des Herstellers für ein hohes Maß an Energieeffizienz und ermöglicht damit sogar den Bau von Niedrigenergiehäusern, die den KfW-Förderstandards 40 und 40 Plus entsprechen. Zum anderen helfe das FSC-zertifizierte Nadelholz dabei, den Feuchtigkeitsgehalt der Luft zu regulieren – und leiste somit einen wichtigen Beitrag für gesundes Raumklima.
Schonender Ressourceneinsatz
Im Mittelpunkt steht beim »Unipor Silvacor« die gezielte und schonende Ressourcennutzung. »Was abgeholzt wird, muss auch wieder wachsen. Deshalb ist Holz keine Universallösung für nachhaltiges Bauen«, erklärt Thomas Bader, der als Inhaber der bayerischen Ziegelwerke Leipfinger-Bader gleichzeitig auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM, Berlin) ist. »Werden Gebäude vollständig aus Holz errichtet, stammt dieses meist aus Auslandsimporten – was nicht nur die Preise erhöht, sondern auch die Ökobilanz verschlechtert«, betont Bader. Der CO2-Fußabdruck des »Unipor Silvacor« entspeche hingegen dem von ungefüllten Mauerziegeln, wodurch sich der Ziegel-Holz-Hybrid für den ressourcenschonenden Einsatz in nachhaltigen Gebäuden qualifiziere. J
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In der Füllanlage des Ziegelwerks werden die noch ungefüllten Poroton-Ziegel von Robotern auf Förderbänder gesetzt. In dieser Position wird nun über ein Dosiergerät das Perlit in das Ziegelgerüst verfüllt.
»Das Patent, das den Baustoff Ziegel revolutionierte«
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SCHLAGMANN POROTON
1995 brachte die Einführung der 3. Wärmeschutzverordnung (WschV) den Ziegel an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit hinsichtlich seiner Wärmedämmeigenschaften. Der Vorgänger der Energieeinsparverordnung (EnEV) setzte auf eine deutliche Senkung der Gebäude-Energieverbräuche, Hintergrund waren steigende Energiepreise. Das Patent mit der Nummer DE 198 07 040 C5, eingereicht am 19. Februar 2001, revolutionierte laut Schlagmann Poroton den Baustoff Ziegel. Durch die patentierte innovative Füllung aus Perlit wurde er zum Wärmedämmziegel – erfunden von Schlagmann Poroton.
Die Produktpalette der klimaneutralen Perlit-Ziegel von Schlagmann Poroton ermöglicht sowohl den Bau als auch die Sanierung energieeffizienter wie auch klimaneutraler Gebäude.
Bestrebungen, die Wärmedämmwerte der Ziegel zu verbessern, gab es viele, jedoch verschlechterten diese gleichzeitig seine statischen Eigenschaften. Dem Ziegel drohte deshalb, nur noch als Befestigungswand für eine zusätzliche künstliche Außendämmung verwendet zu werden, heißt es in einer Mitteilung von Schlagmann Poroton. Doch die Produktentwickler bei Schlagmann Poroton hatten damals eine Idee: »Warum füllen wir die Dämmung nicht in den Ziegel, anstatt sie außen an die Ziegel zu kleben?« Die Idee stellte sich als geniale Lösung heraus, damit konnten die Dämmeigenschaften erhöht und gleichzeitig die statischen Werte des Ziegels beibehalten werden, heißt es in der Mitteilung weiter.
Mit dem »Poroton-T9« kam im Jahr 2001 ein Ziegel auf den Markt, der mit einem robusten Ziegelgerüst und massiven Stegen alle statischen Anforderungen gleichzeitig mit verschärften Dämmwerten erfüllen konnte. Das große Plus: Wände aus diesen Ziegeln können massiv monolithisch, ohne eine außen liegende künstliche Dämmung erstellt werden. Daneben fand man mit Perlit einen ökologischen Dämmstoff natürlichen Ursprungs, der aus vulkanischem Gestein entsteht. Bis heute lassen sich mit perlitgefüllten Poroton-Ziegeln Energiesparhäuser nach den verschiedensten Anforderungen bauen.
Die Entwicklung geht weiter
In den folgenden Jahren wurde die Tragfähigkeit der Perlit-Ziegel immer weiter verstärkt, um auch im Objektbau rein monolithisch bauen zu können. Heute sind Gebäude mit bis zu neun Vollgeschossen realisierbar. Zusätzlich kam mit der Poroton-WDF eine perlitgefüllte Fassadendämmung zur Sanierung von Bestandsbauten hinzu. Mit dem momentan »wärmsten« Ziegel von Schlagmann Poroton, dem »Poroton T6,5«, können KfW-40-Häuser gebaut werden. Und seit 2019 sind die perlitgefüllten Ziegel nach Angaben des Herstellers klimaneutral, zertifiziert vom TÜV Nord. J
»Perlit ist in der Summe aller Eigenschaften der beste Dämmstoff, den wir kennen. Perlit ist u. a. ein natürlicher Dämmstoff, frei von Schadstoffen und Ausdünstungen, leicht und nicht brennbar, wohngesund, ökologisch und wiederverwertbar. Doch die Forschung geht bei Schlagmann Poroton weiter, auch am Dämmstoff.«
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»Calsol Opticreme« nutzt das Wasser als Transportmedium, um als Horizontalsperre in feuchtem Sockelmauerwerk zu fungieren.
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HASIT
Mauerfeuchte als Problemlöser
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»Calsol Opticreme« von Hasit.
HASIT
Feuchtes Sockelmauerwerk ist ein häufiger Bauschaden, der eine gründliche Sanierung erfordert. Diese Feuchte für die Sanierung zu nutzen, das ist der Gedanke »Calsol Opticreme« von Hasit, ein cremeförmiges Hydrophobierungsmittel aus hoch konzentrierten, reaktiven Silanen.
Bei der Sanierung von feuchten Grundmauern ist die nachträgliche Horizontalsperre eine übliche, flankierende Maßnahme. Anerkannte Techniken sind neben mechanischen Verfahren auch Injektionen. Diese werden drucklos, im Niederdruck oder Mehrstufenverfahren ausgeführt. Allen gemeinsam ist das Prinzip der Verdrängung des Wassers im Mauerwerk. Unangenehme Begleiterscheinung: Je mehr Wasser, desto schwieriger ist eine erfolgreiche Injektion.
Eine Ausnahme hiervon verspricht Hasit mit »Calsol Opticreme«, einem cremeförmigen Hydrophobierungsmittel aus hoch konzentrierten, reaktiven Silanen. Hier verhalte es sich genau umgekehrt: Je höher der Feuchtegehalt, desto einfacher gestaltet sich die Horizontalinjektion. Ein Mindestwassergehalt in der Konstruktion werde sogar vorausgesetzt. Gleichsam einem trojanischen Pferd nutzt die pastös eingestellte, wasserlösliche Dichtungscreme den Schadensverursacher selbst, das Wasser, als Transportmedium, heißt es in einer Mitteilung des Herstellers.
Anwendung von »Calsol Opticreme«
In Höhe der geplanten Horizontalsperre werden in einem Abstand von circa 15 cm Bohrlöcher gesetzt – bis knapp vor die gegenüberliegende Außenseite. In diese wird über eine handelsübliche Kartuschenpistole die »Calsol Opticreme« eingebracht. Bei Kontakt mit Wasser beziehungsweise Mauerwerksfeuchte verflüssigt sich diese laut Hasit und verteilt sich über den physikalisch vorgegebenen Diffusionsausgleich gleichmäßig im Mauerwerk. Über eine Polymerisation an den mineralischen Kapillaroberflächen erfolge eine unlösliche Verbindung. Die Moleküle des Wirkstoffes der Dichtungscreme haften dadurch fest an der Kapillaroberfläche. Die Baustoffkapillaren werden nachträglich wasserabweisend und ein Kapillartransport von Feuchte somit unterbunden.
Die »Calsol Opticreme« ist für eine Anwendung sowohl von außen als auch innen geeignet, bei Temperaturen von 5 bis 30 °C. Geliefert wird die Abdichtungscreme in handelsüblichen Kartuschen von 0,31 Liter. Diese sind witterungsgeschützt 12 Monate lagerfähig. Pro Kartusche kann laut Hasit knapp ein Laufmeter Bohrloch verfüllt werden.
So wie bei allen Injektionsverfahren sei das Mauerwerk nach knapp zwei Jahren vollständig abgesperrt. Für die schadensfreie Austrocknung des oberhalb der Absperrung liegenden Mauerwerks, genau dort, wo der sogenannte »Verdunstungshorizont« liegt, empfiehlt Hasit die Verwendung eines Sanierputzes, wie zum Beispiel den »Calsolan Por« oder »Calsolan Top«. Beide würden mit ihrer hohen Diffusionsoffenheit eine rasche Austrocknung des Mauerwerks unterstützen. Der hohe Anteil an Mikroluftporen von bis zu 50 Prozent biete ein Speicherpotential für eventuelle Schadsalze, ohne dass deren Kristallisation den Putz zerstört. Die gute Trocknungsfähigkeit des »Calsolan«-Sanierputzes, die Wasserabweisung zusammen mit der hohen Porosität, würden einer Durchfeuchtung durch Tauwasser in kalten Kellern erfolgreich entgegenwirken. J
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MARKUS GRÖTEKE
Das denkmalgeschützte Deutschlandhaus in BerlinKreuzberg. Nach der Grundsanierung wurde es an die Stiftung Flucht, Versöhnung und Vertreibung übergeben, die es als Dokumentationszentrum nutzt. Die Eröffnung fand am 23. Juni 2021 statt.
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SIKA
Das Deutschlandhaus in Berlin dient der Stiftung Flucht, Vertreibung und Versöhnung seit Juni 2021 als Dokumentationszentrum. Hierfür wurde das Gebäude saniert und einzelne Gebäudeteile wurden neu errichtet. Die konservatorischen Anforderungen verlangten auch im Keller besondere klimatische Bedingungen. Die Lösung bot die Sika Deutschland GmbH: Das »SikaProof« Frischbetonverbundsystem schützt das gesamte Untergeschoss vor Feuchtigkeit – und erfüllt durch den gewählten Materialeinsatz den Anspruch an Nachhaltigkeit beim Bauen.
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mixing matters.
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Mit der Grundsanierung und einem tiefgreifenden Umbau des denkmalgeschützten Deutschlandhauses bekommt Berlin ein zeithistorisches Dokumentationszentrum, das der Stiftung Flucht, Vertreibung und Versöhnung übergeben und am 23. Juni 2021 eröffnet wurde. Das in den 1920er-Jahren erbaute und erst seit 1974 als »Deutschlandhaus« bezeichnete Gebäude befindet sich in Kreuzberg und liegt an der touristisch stark frequentierten Geschichtsmeile zwischen Potsdamer Platz und Jüdischem Museum. Die Herausforderung bei der Sanierung: Die südost- und südwestlichen Gebäudeflügel an der Stresemann- und Anhalter Straße sollten vollständig saniert werden und ihre denkmalgeschützte Fassade aus rotem Sandstein erhalten bleiben. Die Nord- und Ostflügel hingegen, die in den 1950er-Jahren im Rahmen des Wiederaufbaus entstanden, wurden abgerissen. An ihrer Stelle errichteten die Architekten-Brüder Marte und Marte aus Österreich einen modernen Baukörper, der die Anforderungen an einen zeitgemäßen Kulturbau in jeder Hinsicht erfüllt.
Neue Innenwanne für das Untergeschoss
Das Untergeschoss des Deutschlandhauses muss höchsten Nutzungsanforderungen entsprechen und anspruchsvolle raumklimatische Bedingungen erfüllen. Basis hierfür bildet eine wasserundurchlässige Betonkonstruktion – eine laut Sika anspruchsvolle Aufgabe, bei der reine Betonkonstruktionen häufig an ihre Grenzen stoßen. Meist sind die Bauteilflächen später nicht mehr zugänglich und somit kontrollierbar, was bei Undichtigkeiten massive Probleme, Nutzungsausfälle und nicht kalkulierbare Sanierungskosten verursachen kann. Aus diesem Grund wurde für dieses Objekt eine innovative Bauart gewählt: die Frischbetonverbundkonstruktion. Bei dieser Bauart wird die herkömmliche WU-Betonkonstruktion mit einem hinterlaufsicheren und rissüberbrückenden Frischbetonverbundsystem kombiniert – hier mit »SikaProof A«. In den Bestandsflächen des Objektes
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Ausbildung einer geschlossenen Innenwanne aus Beton und Frischbetonverbundsystem. Die Bestandswände wurden mit einer nachträglichen Horizontalsperre gesichert.
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Das Frischbetonverbundsystem »SikaProof A«: Die hochflexible und rissüberbrückende FPO-Bahn stellt einen dauerhaften Verbund mit dem erhärtenden Frischbeton her.
wurde so im vorhandenen Tiefgeschoss eine komplett neue Innenwanne aus diesem System ausgebildet. »SikaProof A« ist ein vorzuinstallierendes Frischbetonverbundsystem für Betonbauwerke. Hierbei handelt es sich um eine hochflexible und rissüberbrückende Kunststoffbahn auf Basis flexibler Polyolefine (FPO). Durch die gewählten Materialien, den Aufbau und die Anwendung bietet das System nicht nur höchste Nutzungssicherheiten, sondern leistet ebenso einen großen Beitrag zur Nachhaltigkeit, heißt es in einer Mitteilung des Herstellers. »SikaProof A« erfülle somit die hohen Anforderungen des Gebäudezertifizierungssystems der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).
Der besondere Aufbau aus FPO-Dichtungsschicht und innenseitiger Verbundschicht stellt einen zuverlässigen und dauerhaften Verbund mit dem erhärtenden Frischbeton her. Die Verbundschicht verspricht einen zuverlässigen Schutz vor einer Hinterläufigkeit zwischen Frischbetonverbundbahn und Betonbauteil. Sollte doch einmal eine Beschädigung auftreten, sei somit eine Ausbreitung mit anstehendem Wasser ausgeschlossen. Das druckwasserdichte System zeichne sich durch hohe Festigkeit, Dehnungsfähigkeit und Kälteflexibilität aus und ist in hohem Maße widerstandsfähig gegenüber mechanischer Beanspruchung. Eine Alterungsbeständigkeit und die Resistenz gegenüber allen natürlichen, im Grundwasser und Boden vorkommenden aggressiven Stoffen sei gewährleistet. »SikaProof A« Frischbetonverbundbahnen werden als Rollenware auf die Baustelle geliefert. Für eine einfache, zielsichere und funktionstaugliche Verarbeitung stehen im System verschiedene Zubehörmaterialien und eine Vielzahl von geprüften Übergängen und Detailausbildungen zur Verfügung.
Langzeitsicherheit dank guter Qualität
Im Deutschlandhaus in Berlin wurde »SikaProof A« auf den 2 500 m2 Bestandsflächen im Boden- und Wandbereich bis oberhalb des Bemessungswasserstandes verlegt. Eine nachträgliche Horizontalsperre sichert die Bestandswände gegen aufsteigende Feuchtigkeit ab. Durchdringungen wie Rohrdurchführungen wurden direkt in das Frischbetonverbundsystem eingebunden. Für Nähte, Übergänge und Detailausbildungen stehen entsprechendes Zubehör oder geprüfte Kombinationssysteme, wie zum Beispiel das »Sikadur-Combiflex TF System«, zur Verfügung. Nach der Verlegung der Bahnen erfolgten die Bewehrungsarbeiten. Anschließend wurde direkt gegen das »SikaProof A« System betoniert. In Kombination mit der daraus resultierenden dauerhaften Verbundwirkung mit Rissüberbrückung und Hinterlaufschutz stellt die gewählte Konstruktion laut Sika eine höchstmögliche Nutzungssicherheit der neuen Räumlichkeiten im Kellergeschoss des Deutschlandhauses sicher. J
Systeme zur Bauwerksabdichtung direkt vom Hersteller
Fugenbleche X-tra stark.
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Nicht x-beliebig.
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Einbau der »aquatherm black system« Register auf der unteren Bewehrungslage der Elementdecken.
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SYSPRO-GRUPPE BETONBAUTEILE
Klimadecken für Wohnhaus aus dem 3D-Drucker
SYSPRO
In Beckum wurde das erste 3D-gedruckte Wohnhaus Deutschlands realisiert. Aber nicht nur die Art und Weise der Wandherstellung ist bei diesem Haus hoch innovativ. Auch das zum Einsatz kommende Heiz- und Kühlsystem in teilvorgefertigten Elementdecken von SySpro zeigt in Kombination mit der Verwendung erneuerbarer Energien anschaulich die Zukunftsorientiertheit des Objekts.
Ende Mai 2021 wurde im nordrhein-westfälischen Beckum das erste Wohnhaus Deutschlands mittels 3D-Betondruck errichtet. Architekt Waldemar Korte war gleichermaßen Planer und Bauleiter des zweigeschossigen Einfamilienhauses mit etwa 160 m2 Wohnfläche. Sein Ziel war es, ein Gebäude zu schaffen, welches das Potenzial des 3D-Drucks (freie Grundrissform) aufzeigt und dabei trotzdem bewohnbar bleibt. Die Gebäuderundungen beschränken sich deshalb hauptsächlich auf die Außenwände. Auf diese Weise können die Innenwände herkömmlich möbliert werden.
Vorgefertigte Klimadecken für Heiz-/Kühlkreis
Bei den Decken des zweigeschossigen Einfamilienhauses entschied sich Korte für die Klimadecken des SySpro-Mitglied B. Lütkenhaus aus Dülmen. Dabei handelt es sich um aktive Deckenelemente, die bereits werkseitig mit vorgefertigten »aquatherm black system« Registern zum Heizen und Kühlen ausgestattet sind. Der Einbau der Register erfolgte zwischen den Gitterträgern unmittelbar auf der unteren Bewehrungslage der Elementdecken. Mit dem Ergebnis, dass die Heiz-/Kühlregister nach dem Betonieren der Elementdecken vor Baustellenbeschädigungen geschützt sind.
Die Anschlüsse für Vor- und Rücklauf liegen leicht zugänglich oberhalb der fertigen Deckenplatte zwischen den Gitterträgern. Somit war die spätere Verrohrung der Deckenplatten untereinander zu Heiz-/Kühlkreisen sowie die Anbindung zum Heiz-/Kühlkreis oder Tichelmann-Verteiler problemlos möglich. Standardmäßig wurden alle Systemkomponenten einschließlich Teilanschlussverrohrung schon vor dem Einbau in die Elementdecken mit Druckluft befüllt und mit einem optischen Kontrollsystem zur Unversehrtheit ausgestattet. Die Dichtheit konnte daher stets überprüft werden.
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AQUATHERM Die exakte Vorfertigung der SySpro-Klimadeckenelemente sorgte für ein hohes Maß an Passgenauigkeit
Im Anschluss erfolgte dann der Transport der verlege- und anschlussfertigen Deckenelemente zur Baustelle von Dülmen nach Beckum. Die exakte Vorfertigung der Deckenelemente sorgte nicht nur für ein hohes Maß an Passgenauigkeit, sie reduzierte auch die Verlegezeit. Und auch durch den Wegfall des bauseitigen Verlegens der Rohrsysteme konnte Zeit eingespart werden. »Das Zusammenspiel der oberflächennahen Betonkernaktivierung mit der Lüftungsanlage und Luftwärmepumpe gewährleistet ein energieeffizientes Heizkonzept für unser Niedrigenergiegebäude«, so Architekt Waldemar Korte. Das fertige Wohnhaus wird in etwa den Gebäudeenergiestandard KfW-55 erreichen. Dass das Gebäude am Ende seines Lebenszyklus nahezu komplett recycelbar sein wird, rundet die Zukunftsorientiertheit des Objektes ab. J
Aeditive erhält 6 Mio. Euro Seed-Kapital für Digitalisierung der Bauindustrie
AEDITIVE
AEDITIVE
Das Hamburger Start-up Aeditive veröffentlichte Anfang Juni den Abschluss einer 6 Mio. Euro ($ 7 Mio.) Seed-Finanzierungsrunde mit Lead Investor BitStone Capital (Köln). Auch der Berliner VC Atlantic Labs, der bereits in der Pre-Seed-Phase investiert hatte, habe sich an der Runde beteiligte. Weitere Investoren seien Business Angels, u. a. Young Sohn (Ex-Samsung), Sebastian Pollok (Ex-Amorelie) und Marc Stilke (Ex-Immobilienscout24) sowie – als strategischer Investor – die Glatthaar Holding aus dem Schwarzwald, Hersteller von Bodenplatten und Fertigteilkellern.
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Mit seinen robotischen Fertigungsanlagen und einer cloudbasierten Planungssoftware stellt Aeditive der Industrie den zentralen Baustein für eine digitale Wertschöpfungskette zur Verfügung, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Auf diese Weise könnten Bauunternehmen zentrale Herausforderungen wie Fachkräftemangel, verzögerte Infrastrukturprojekte und massive CO2Emissionen besser managen. »Mit dem frischen Kapital werden wir unsere Technologie in den Markt bringen. Dabei ist die Nachfrage bereits jetzt größer, als wir sie mit dem aktuellen Team bedienen können. Recruiting wird eine Kernaufgabe für uns sein«, sagt Alexander Türk, CEO & Co-Founder von Aeditive. »Wir werden unser Team von Experten stark ausbauen, um unser vielschichtiges Produkt mit Software-, Hardware- und Materialkomponenten weiterzuentwickeln.«
Das Produkt von Aeditive, die »Concrete Aeditor« genannte Fertigungsanlage, besteht aus zwei Industrierobotern, die den Die »Concrete Aeditor« Fertigungsanlage besteht aus zwei Industrierobotern, die den Herstellungsprozess von Betonfertigteilen vollständig automatisieren.
Herstellungsprozess von Betonfertigteilen vollständig automatisieren – von der Betonmischung bis zur Nachbearbeitung. Geplant werden die Bauteile in Aeditives eigener Software in der Cloud. Der hohe Automatisierungsgrad biete eine Antwort auf den zunehmenden Fachkräftemangel der Branche. Durch Bauteiloptimierungen sollen Beton und die damit verbundenen CO2-Emissionen eingespart werden. J
Schornsteinfußlösung für Wohnräume
Mit dem »Plus X Award« prämierte Wohnraumlösung für kellerloses Bauen: der »Absolut Design-Fertigfuß«, die Schornsteinlösung für Wohnräume.
SCHIEDEL
Mit dem »Absolut Design-Fertigfuß« möchte Schiedel, Hersteller für Schornstein- und Abgassysteme, die Bedeutung des Schornsteins im modernen Hausbau unterstreichen. Neben einem Plus an Sicherheit und Flexibilität wird damit laut Schiedel sowohl dem Wunsch nach mehr Design als auch dem Trend zum kellerlosen Bauen Rechnung getragen. Denn der »Absolut Wohnraum-Fertigfuß« mit nahezu unsichtbarer Designtür anstelle der sonst üblichen Putztür sei einzigartig und praxisgerecht. Dies würde auch der verliehene X-Award für »Innovation, High Quality, Design und Funktionalität« bestätigen.
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Die bündig abschließende Tür ist für das bauseitige Verkleiden, z. B. Verputzen, vorbereitet. So integriert sich das – natürlich Blower-Door-dichte – Bauteil auf fast unsichtbare Weise harmonisch in das Wohnumfeld und erfüllt erstmals den Wunsch vieler Architekten und Bauherren nach einer für Wohnräume ansprechenden Schornsteintür-Optik, heißt es in einer Mitteilung von Schiedel.
Die für den einwandfreien Betrieb von Kamin- oder Kachelofen notwendige Verbrennungsluftzufuhr kann im Sockelbereich des Schornsteins problemlos von allen Seiten durchgeführt werden. Weitere Themen wie ein intelligentes Kondensatmanagement und eine einfache Revisionierbarkeit für den Schornsteinfeger wurden vom Hersteller praxisgerecht gelöst und in das neue Bauteil integriert.
Der neue Schiedel »Design-Fertigfuß« wird ergänzend zum »Absolut Standard« Lieferprogramm angeboten. Er ist für die »Absolut«-Typen einzügig und einzügig mit Thermo-Luftzug für die Durchmesser 12 bis 20 cm lieferbar. J
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SCHIEDEL
Beim »Absolut Design-Fertigfuß« von Schiedel entfallen Putz-/Revisions- und Kondensattür, eine Designtür wird bauseits eingeputzt und integriert sich harmonisch in das Wohnumfeld und er verfügt über einen verdeckten Kondensatablauf.