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Politik und Start-up, alt und neu: wie SEHW moderne Arbeitswelten schafft. Politics and startups, old and new: how SEHW conceives modern working spaces

Politik und Start-up, alt und neu: wie SEHW moderne Arbeitswelten schafft

Ob Ministerien oder Kreativunternehmen, ob Umbau oder Neubau: Die Architekten von SEHW formulieren die architektonische Sprache für heutige Arbeitswelten unermüdlich neu und machen sich gleichzeitig bereits Gedanken über jene von morgen.

Schon in den 90ern begann die Zusammenarbeit mit der brandenburgischen Regierung, die fruchtbar begann und fruchtbar geblieben ist.

Der erste Streich, der Einbau einer modernen Bibliothek in den alten Kadettensaal der Potsdamer Staatskanzlei, gelang mit Verve und futuristisch modernen Linien, das Ganze innerhalb eines klassizistischen Altbaus. Eingangs - und Informationsgebäude kamen in den Nullerjahren hinzu. Eine ähnliche Fusion von alt und neu im größeren Maßstab gelang 2007 mit Umbauten für das Ministerium des Inneren in Potsdam. Hier wurden unter Rücksicht auf Denkmalschutzvorgaben, durch hohe Sicherheitsanforderungen und energetische Sanierung eine luftige Kopplung von alt und neu geschaffen, die ihresgleichen sucht. So wurde etwa mit der Angliederung eines auf das Wesentliche reduzierten Treppenhauses in Sichtbeton, an ein Gebäude des Rokoko von Wenzeslaus von Knobelsdorff, ein architektonischer Spannungsbogen geschaffen, der gleichzeitig das Alte auf einen Sockel stellt und das Neue deutlich zeigt.

Die neueste Zusammenarbeit bildet ein von SEHW als „Minister-WG“ betitelter Neubaukomplex, in dem Umwelt – und Familienministerium zusammen untergebracht wurden. Umgeben von altehrwürdiger Potsdamer Stadtarchitektur und mit einem Fingerzeig auf die angrenzenden Havelauen bildet der Entwurf eine ästhetische Verknüpfungsfunktion. Die zunächst schlicht anmutende Formalität wird unterbrochen von einer Vielschichtigkeit in Grundriss und Höhenentwicklung. Während an der Straßenseite zum Beispiel die umgebenden Traufhöhen berücksichtigt werden, hebt sich das Gebäude im Blockinneren. Warme erdige Töne, Holz und Glas vermitteln Zugänglichkeit und eine optische Einladung an die Öffentlichkeit.

Eine ministerielle Nutzung soll auch der für das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung geplante Verwaltungsbau in Berlin Mitte erfahren. Durch architektonische Schließung der umliegenden Blockbebauung entsteht in Nachbarschaft des BND und des Schiffahrtskanals ein Neubau mit Arbeitsflächen unterschiedlicher Offenheit, einer Kindertagsstätte und einer öffentlichen Cafeteria. Ein Berlin-typischer, großzügiger Innenhof und eine interessante Fassadenstruktur durch monolithisch schräg gestellte Werksteinelemente runden den Entwurf ab.

Zukunftsweisendes Grün zeigt das SEHW-Kleid der Fassade für ein Start-Up in der jungen Berliner Brunnenviertel-Szene. Der Neubau orientiert sich in der Geschossigkeit an der Höhe der denkmalgeschützten Bebauung der Umgebung: Das oberste Geschoss wurde als Staffelgeschoss ausgerichtet und tritt damit optisch zurück.

Gastronomie und Veranstaltungsräume zu ebener Erde ergänzen die großzügigen Büroflächen der oberen Geschosse. So entsteht ein moderner Baukörper in einem lebendigen Berliner Kiez, der sich täglich neu definiert und ein neues Zuhause für die Kreativszene werden wird.

Politics and startups, old and new: how SEHW conceives modern working spaces

Whether it is a ministry office or a creative business, renovation or new building: the architects at SEHW are tirelessly reformulating the architectural language for today’s world of work, whilst at the same time thinking about the future.

SEHW began working with the government of the state of Brandenburg in the 1990s. This relationship started out fruitful and has remained so ever since.

First came the installation of a modern library into the old cadet hall of the chancellery building in Potsdam. This was done with verve and modern futuristic lines, entirely inside a classical old building. Reception and information buildings were added in the noughties. A similar fusion of old and new on a large scale was pulled off in 2007 when alterations were made to the Interior Ministry building in Potsdam. An airy union of old and new was created whilst respecting the listed building regulations and high security requirements along with an intensive restoration work. For instance, the incorporation of a significantly reduced concrete stairwell into a rococo building by Wenzeslaus von Knobelsdorff created a dramatic architectural arch that simultaneously placed the old on a pedestal and clearly highlighted the new.

SEHW’s latest collaboration takes the form of a new-build shared ministry building that will house the ministries for environment and families. The design aesthetically links the surrounding grand old architecture of Potsdam with a hint to the adjacent wetlands of the river Havel. The seemingly simple formality is interrupted by the complexity of the ground plan and the building heights. The streetfacing side of the building, for example, respects the height of the neighbouring eaves, whereas the inside of the building raises up. Warm earth tones, wood and glass lend the building an amenable feeling and provide a visual invitation to the public.

The planned administration building for the federal office for construction and planning in central Berlin will also see ministerial use. With the architectural closure of the surrounding perimeter block development, a new building is going up near the Federal Intelligence Service and shipping canal with working areas of varied openness, a day care centre and a public cafeteria. A large courtyard, typical for Berlin, and an interesting façade structure using monolithic angled ashlar elements round off the design.

SEHW has given the façade a futuristic green colour for a startup in the young Brunnenviertel district of Berlin. The floors of this new building focus on the height of the surrounding listed buildings: the top floor has been developed as a visually set-back penthouse.

Catering and event spaces at ground level supplement the generous office spaces of the upper floors. This created a modern building in a lively Berlin neighbourhood that is being redefined daily and has become a new home to the creative scene.

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