ANGST ODER LIEBE – Spielzeitheft 2017/2018 am Schauspiel Leipzig

Page 1

Schauspiel  Leipzig SPIELZEIT

2017 / 2018 W W W. S CH AU SPIE L -- L E IPZ IG .DE



VORWORTE ———> 2 DAS ENSEMBLE ———> 4 ANGST ODER LIEBE ———> 34 PREMIEREN & WIEDERAUFNAHMEN ———> 38 SCHAUSPIELHAUS ———> 42 DISKOTHEK ———> 66 RESIDENZ ———> 82 AUSSER HAUS ———> 94 CECI N’EST PAS UN HYPE! ———> 90 SILVESTER ———> 47 PARTIZIPATION ———> 102 Inszenierungsfotos ———> 110 Schauspielstudio ———> 122 Kooperationen ———> 124 A   udiodeskription & Simultanübersetzung ———> 128 Vermittlung ———> 130 Das Haus ———> 132 Preise ———> 138 A   bonnements ———> 140 Saalplan ———> 142 Service ———> 143 Kontakte ———> 144 Impressum ———> 144

1


Sehr geehrte, liebe Freundinnen und Freunde des Schauspiel Leipzig, als Leipzigerin und Kulturdezernentin erlebe ich das Schau­ spiel Leipzig Tag für Tag als ein in der Stadtgesellschaft veran­ kertes Theater, das sich in besonderem Maße öffnet:  — Öffnet für Partner aus der Kultur, der Politik und der Ge­ sellschaft und mit einem breitgefächerten Spielplan die un­ terschiedlichsten Bedürfnisse der wachsenden Stadt berück­ sichtigt.  — Öffnet als ein Theater, das die Problemlagen unserer Ge­ sellschaft und der globalisierten Welt in den Blick nimmt.  — Öffnet für alle Generationen und Neugierige mit und ohne Migrationshintergrund, ohne und mit Beeinträchtigung. Das Schauspiel Leipzig stellt sich den Herausforde­ rungen unserer Zeit konsequent politisch. Das alles geschieht auf höchstem Niveau, ob künstlerisch mit Inszenierungen oder diskursiv mit weiteren Veranstaltungen, wie beispiels­ weise den vielbeachteten Expertengesprächen am Haus. Mit der Produktion „89/90“ wurde das Schauspiel Leipzig zum Berliner Theatertreffen 2017 eingeladen. Herz­ lichen Glückwunsch zu diesem verdienten Erfolg! Immerhin hatte die Jury 377 Inszenierungen in deutschsprachigen Städ­ ten besucht und die zehn bemerkenswertesten nach Berlin eingeladen. Das zeigt, dass die Vorstellung des Intendanten von „seinem Theater“ überregional Beachtung findet; in Leip­ zig ist das sowieso der Fall. Ausverkaufte Vorstellungen gehö­ ren zum Alltag, das Haus wirkt wieder integrativer. Das tut dem Schauspiel und der Stadt gut. Ein besonderes Augenmerk liegt in der kommenden Spielzeit auf der Eröffnung der neuen Zweitspielstätte „Disko­ thek“, deren Finanzierung der Stadt Leipzig gelungen ist. Ich freue mich sehr, bin gespannt und neugierig, welche künstle­ rische Weiterentwicklung des Schauspiel Leipzig und seines Ensembles auf dieser Bühne möglich wird. 

Ich erwarte mit Vorfreude viele aufregende und kritische Aufführungen auf den Bühnen des Hauses. Herzlichst,

Dr. Skadi Jennicke Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur

2


Liebe Leipzigerinnen und Leipziger, sehr geehrte Theaterbesucher, dieses Heft und dieses Vorwort entstehen zu einer Zeit, die für unser Haus äußerst erfolgreiche Nachrichten gebracht hat: die Einladung für „89/90“ zum 54. Berliner Theatertreffen 2017, dem Gipfeltreffen des deutschsprachigen Theaters, bei dem jährlich die zehn bemerkenswertesten Inszenierungen der Saison gezeigt werden. Und, nur wenige Tage später, die Ein­ ladung für „KRUSO“ zu den Autorentheatertagen 2017 am Deutschen Theater Berlin. Dass die beiden Inszenierungen, die zusammen die Eröffnung der vergangenen Spielzeit „Woher Wohin“ bildeten, zu den wichtigsten deutschsprachigen Theater-Festivals eingeladen worden sind, freut mich nicht nur außerordentlich als Auszeichnung dieser Produktionen: Es sind auch beispielhafte Inszenierungen für den inhaltlich-theatralen Zugriff auf Stoffe und die Verhandlung der Themen der Gegenwart am Schauspiel Leipzig. So heißt es in der Jury-Begründung des Theatertreffens, „89/90“ verhandle den „großen Epochenum­ bruch des Mauerfalls, zugleich wird die Geschichte einer fun­ damentalen Spaltung erzählt, die bis in die bundesdeutsche Gegenwart fortdauert: An der Rechts-Links-Kreuzung wählte man zwischen autoritärem Nationalismus und selbstverant­ wortlicher Freiheit.“ Dass die Aufführungen von „89/90“ bereits vor der Theatertreffen-Einladung außerordentlich gut besucht wa­ ren, ebenso wie die vieler anderer Inszenierungen, so dass wir am Schauspiel Leipzig aktuell eine Auslastung von 80 % ansteuern, ist für mich der sehr erfreuliche Beleg, dass Qua­ lität und Zuschauerzuspruch in Leipzig Hand in Hand gehen. Mit dieser Bestätigung starten wir nun in die fünfte Spielzeit, die unter meiner Leitung und der meines Teams steht. Das Motto, das wir uns für die kommende Saison gegeben haben, lautet: „Angst oder Liebe“ — auf den Seiten 34 und 35 dieses Heftes stellen wir Ihnen dieses Motto näher vor. Eine der wichtigsten Neuerungen, die diese Spielzeit bringt, ist der Neubau unserer Zweitspielstätte „Diskothek“ im Erdgeschoss des Schauspielhauses. Dass dieser Theaterneu­ bau entstehen konnte, ist ein großartiges Zeichen der Unter­ stützung unserer künstlerischen Arbeit durch die Stadt Leip­ zig. Hierfür möchte ich mich im Namen aller MitarbeiterInnen des Schauspiel Leipzig noch einmal ganz herzlich bedanken. Im November 2017 werden wir diese Spielstätte eröff­ nen — und dort weiterhin präsentieren, wofür nun wiederum die Diskothek deutschlandweit eine Qualitäts-Marke geworden ist: einen Spielplan, der ausschließlich der Gegenwartsdrama­ tik und Autorenförderung gewidmet ist. Diese Programmie­ rung setzen wir fort und werden gleichzeitig neue Akzente und Blickerweiterungen geben (mehr dazu auf Seite 68). Mit einer programmatischen Neuausrichtung und baulichen Veränderung hin zu mehr Dialog und künstleri­ scher Flexibilität eröffnet auch die Residenz, die in dieser Sai­ son erstmals vollständig vom neuen künstlerischen Leiter der Spielstätte, Thomas Frank, kuratiert wurde. Auch dort wer­ den Sie neue Formate und Ideen entdecken, die den Projektund Werkstattcharakter dieser Spielstätte im europäischen Kontext ausbauen werden (mehr dazu auf Seite 84).

Unsere Überzeugung, dass das Schauspiel als Theater der Stadt Leipzig auf vielen Wegen in die Stadt hineinwirkt und mit ihr zusammenarbeitet, hat zu zahlreichen Projekten ge­ führt, die wir mit Institutionen wie dem Gewandhaus zu Leipzig, dem Zoo Leipzig, dem Ballett der Oper Leipzig, der Musikschule „Johann Sebastian Bach“ und dem Museum der bildenden Künste ebenso wie mit Partnern der Freien Szene umgesetzt haben. Die kommende Saison wird unter anderem die gefeierte Kooperation mit dem Leipziger Ballett in Form einer neuen Premiere auf unserer Großen Bühne fortsetzen, was uns außerordentlich freut. Eine Kooperation der besonderen Art begann in der letzten Spielzeit mit der Stiftung Bürger für Leipzig für das Projekt der Inklusionspatenschaften, im Rahmen unserer seit vier Jahren währenden Arbeit, das Schauspiel Leipzig bar­ rierefreier zu gestalten. Neben der Installation eines taktilen Leitsystems für blinde und sehbehinderte Menschen fanden seit Oktober 2013 über 40 Vorstellungen mit Audiodeskription statt — womit das Schauspiel Leipzig durch die Kontinuität des Angebots weiterhin eine Vorreiterrolle einnimmt und das Land Sachsen bei den Inklusionstagen 2016 in Berlin auf Einladung der Bundesministerin für Arbeit und Soziales vertrat. Diesem Impuls zur Erweiterung der Barrierefreiheit folgte im April eine erste Vorstellung, die mittels Gebärdensprachdolmet­ scherInnen für gehörlose ZuschauerInnen angeboten wurde. Zu den wichtigen Bausteinen unserer Arbeit im Sinne des Stadtbezuges gehören auch die partizipativen Projekte und Clubs, die regelmäßig unter dem Dach des Schauspiel Leipzig arbeiten, von den Jugendclubs bis hin zu den „spielfreudigen“ Seniorinnen und Senioren. Alle diese Clubs und ihre künst­ lerische Arbeit wollen wir in dieser Spielzeit erstmals gebün­ delt und fokussiert in Form eines mehrtägigen Festivals am Haus präsentieren — mit der „Club Convention“ im April 2018. Die Arbeit unseres sehr erfolgreichen Jugendclubs „Sorry, eh!“ wird darüber hinaus explizit ausgebaut: mit einem Leipziger Auftragswerk, dessen Entwicklung jugendliche Spielerinnen und Spieler gemeinsam mit Mitgliedern unseres Ensembles zur Uraufführung bringen. Last but not least freuen wir uns, erstmals am Schauspiel Leipzig die Verleihung des Theaterpreises DER FAUST im November 2017 als Gastgeber präsentieren zu dürfen. 

Ich wünsche Ihnen und uns allen eine erfolgreiche, anregende und interessante neue Spielzeit! Bleiben Sie uns weiter so gewogen! Ihr

Enrico Lübbe

3


Sophie Hottinger

VOR METROPOLIS


Katharina Schmidt

VOR DIE ERMÜDETEN ODER DAS ETWAS, DAS WIR SIND


Denis Petkovic´

VOR 89 / 90


Marie Rathscheck


Brian Vรถlkner

VOR GRAND PRIX DE LA VISION


Roman Kanonik

VOR TAGEBUCH EINES WAHNSINNIGEN


Florian Steffens

VOR DER HERZERLFRESSER


Annett Sawallisch

VOR DER NACKTE WAHNSINN


Andreas Keller

VOR KRUSO


Andreas Herrmann

VOR DIE DREIGROSCHENOPER


Daniela Keckeis

VOR EIN SOMMERNACHTSTRAUM


Timo Fakhravar

VOR PEER GYNT


Hartmut Neuber

VOR DER SCHLAUE URFIN UND SEINE HOLZSOLDATEN


Julia Berke

VOR DER MINUSMENSCH


Tilo Krügel

VOR DER SCHLAUE URFIN UND SEINE HOLZSOLDATEN


Bettina Schmidt

VOR DREI SIND WIR


Thomas Braungardt

VOR MARIA STUART


Anna Keil

VOR DAS TIERREICH


Wenzel Banneyer

VOR UND DANN


Andreas Dyszewski

VOR DIE HOCKENDEN


Markus Lerch

VOR PEER GYNT


Anne Cathrin Buhtz

VOR MARIA STUART


Ellen Hellwig

VOR DIE DREIGROSCHENOPER


Felix Axel Preißler

VOR PEER GYNT


Dirk Lange

VOR DER GOTT DES GEMETZELS


Julia Preuß

VOR METROPOLIS


Michael Pempelforth

VOR DER HERZERLFRESSER


Joanne D'Mello

Dieter Jaßlauk

Max Fischer

Marcus Kaloff

Jonas Fürstenau

Roman Kaminski

GÄSTE


Hiltrud Kuhlmann

Sina Martens

Karl-Sebastian Liebich

Amanda Martikainen

Fanny Lustaud

Heiner Kock


Anja Schneider

Sebastian Tessenow

Hannelore Schubert

Hubert Wild

Berndt StĂźbner

Mathis Reinhardt


ANGST O   DER LIEBE

Die vorliegende Spielzeit trägt das Motto „Angst oder Liebe“. In diesen zwei Begriffen, diesen zwei großen, wenn nicht vielleicht größtmöglichen Gegensätzen, versuchen wir die komplexe Lage der Gegenwart bildhaft zu fassen. Ein Begriffspaar, das für uns die großen Emotionen beschreibt, die gerade die Gegenwart dominieren. Unter diesem Motto setzt das Schauspiel Leipzig seine Auseinandersetzungen mit den gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen unserer Zeit fort. Die Saison 2015/16 war überschrieben mit „Wieso dürfen die und wir nicht?“ und versuchte, den in vielfacher Hinsicht auf­ klaffenden Brüchen nachzugehen, Fragen des gesellschaft­ lichen Zusammenhangs und der gesellschaftlichen Gerech­ tigkeit. Im Zuge des Aischylos-Jelinek-Doppelprojektes „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ bündelte sich diese Diskussion in Expertengesprächen, die das Themenfeld Flucht und Migration in aktueller und historischer, sozialer und poli­ tischer, städtischer und globaler Per­spektive erörterten und in der Reihe „Recherchen“ bei Theater der Zeit dokumentiert sind.

In der Spielzeit 2016/17 „Woher Wohin“ haben uns mit Pro­ duktionen wie „89/90“, „KRUSO“ und „Peer Gynt“ oder der Uraufführung von „Grand Prix De La Vision“ Fragen nach Identität und Geschichte interessiert: ihr Entstehen und Kon­ servieren, aber auch ihre Fragilität und Konstruiertheit, und dieses nicht zuletzt auch bezogen auf die jüngere Vergangen­ heit. Dass dabei die Produktion „89/90“, die mit Peter Rich­ ters Vorlage fragte, inwiefern es in den Geschehnissen der Jahre 1989 und 1990 Wurzeln für den gegenwärtigen Hass gegenüber dem Fremden gibt, als eine der zehn bemerkens­ wertesten deutschsprachigen Inszenierungen des Jahres zum Berliner Theatertreffen 2017 eingeladen wurde, ist eine wun­ derbare Bestätigung unseres „Leipziger Wegs“.

34


Zentral für das Motto der Spielzeit stand auch die Doppelbe­ fragung „Die Maßnahme / Die Perser“. Zwei Eckpfeiler der Theatergeschichte, zwei Zeitdokumente aus Schlüsselepochen der Menschheit im Spannungsfeld zwischen der Bedeutung einer Idee und dem Wert des Individuums. Mit dieser Pro­ duktion rückten Fragen nach Ideologemen und Propaganda in den Fokus, die parallel auch gesamtgesellschaftlich als be­ stimmende Faktoren in der Realität der Gegenwart wieder stark diskutiert werden. Auch das letztjährige Motto „Woher Wohin“ wurde begleitet von einer Gesprächsreihe, die die Fragestellungen und Entwicklungen der Gegenwart über die Inszenierungen hinaus betrachtete und große Beachtung fand. Auszüge der Gesprächsreihe sind im Anschluss an diesen Text hier im Heft abgedruckt.  Unsicherheiten und Ängste bestimmen das Gefühl vieler Men­ schen in Deutschland, Europa und der Welt. Gleichzeitig ist allerdings auch zu beobachten, wie nachhaltig sich das Thema Angst politisch und medial be- und ausnutzen lässt. Mit und aus Ängsten wird versucht, politisch-kommerziellen Profit zu ziehen. Aber wie sehr sind diese Ängste berechtigt? Und vor allem, wozu führen sie? Politisch einschneidende Ereignisse wie der Brexit, die US-Wahl (und die Auslöser und Auffälligkeiten ihres Aus­ gangs) oder auch die Entwicklungen in der Türkei, in Polen und Ungarn bestimmten die Agenda. Als nachgerade symbol­ haftes Zeit-Moment kann der Brexit gelten als eine emotional geprägte Richtungsentscheidung, deren nachfolgende Gestal­ tung und deren Ausgang letztlich ungeklärt ist. Es ist dabei ein markantes Phänomen der Gegenwart, dass richtungsweisen­ de politische und gesellschaftliche Fragen mit sehr knappen Ergebnissen entschieden werden — zwischen zwei nahezu gleich großen Lagern, die sich (davor wie danach) kontrovers gegenüberstehen. In Deutschland war gleichzeitig das wirtschaftliche Wachstum schon lange nicht mehr so positiv, ebenso wie die Lebenssituation vieler Menschen. Nichtsdestoweniger gibt es aber auch hierzulande die Angst vor dem sozialen Ab­ stieg, und ebenso gibt es eine nicht geringe Zahl von Men­ schen, deren ökonomisch-private Situation dauerhaft nicht aussichtsreich ist. In diesen Widersprüchen, Kontroversen und Umbrü­ chen findet unsere Gegenwart statt, und entsprechend auch unser Theater. Wir wollen versuchen, diese Gegenwart mit unserem Theater zu diskutieren.  Wie widersprüchlich sich diese Gegenwart konkret in der Stadt Leipzig darstellt, thematisiert das Projekt „Gewonnene Illusi­ onen“, das die Realitäten und Illusionen, die Aufschwünge und Brüche, die Gewinner und Verlierer des Leipzig-Hypes befragt. Auch Moritz Schreber ist eine widersprüchliche Per­ sönlichkeit — so wurden ihm zu Ehren die Schrebergärten benannt, doch in seiner Theorie zur Erziehung zum schönen Menschen kultivierte er ein verstörendes Angstsystem, das auch seine Kinder erfahren haben. Einer seiner Söhne ver­ fasste eine genaue Beschreibung seiner jahrzehntelangen Er­ krankung, der psychotischen Zustände und übersinnlichen Erleuchtungen. Diese Gedankenwelten wird Hausregisseur Philipp Preuss in seinem neuen Projekt mit Ibsens „Gespens­ tern“ verschneiden, in denen exemplarisch die Untiefen einer familiären Verstrickung aus Liebe und Angst kulminieren und die Vergangenheit allgegenwärtig wird. Zugleich setzt sich damit die Reihe der szenischen Doppelbefragungen am Schauspiel Leipzig fort.

Nuran David Calis kehrt als Regisseur ans Haus zurück und widmet sich einem der bedeutendsten Filme, die in Deutsch­ land nach 1945 entstanden: „Angst essen Seele auf“, Rainer Werner Fassbinders sprichwörtlich gewordenem Drama um die Liebe zweier Menschen, die die Gesellschaft deswegen plötzlich (beziehungsweise erst recht) zu Außenseitern macht. Hausregisseurin Claudia Bauer widmet sich dem Prototypen des egomanen Machtmenschen und inszeniert Alfred Jarrys immer aktueller werdenden „König Ubu“. In der Diskothek steht mit der Uraufführung von Enis Macis „Lebendfallen“ ein Text auf dem Spielplan, der das widersprüchliche Leben einer jungen Generation zwischen Zugehörigkeitsgefühl und Distanzerfahrung in unserer Ge­ sellschaft untersucht. Die Uraufführung von Heinz Helles „eigentlich müssten wir tanzen“ prüft in einem fiktiven Ka­ tastrophenszenario, was passiert, wenn Angst oder Liebe existentiell werden. Mit „Wolken.Heim“ unternahm Elfriede Jelinek 1988 eine sehr ambivalente Tiefenbohrung in die Jahr­ hunderte deutscher Geistesgeschichte, die gegenwärtig einen neuen, aktuellen Blick lohnt. Nach künstlerischen und sozialen Visionen forschen auch die Resi­denz-Produktionen. Eine Auswahl europäischer Perfor­mance­künstler und -künstlerinnen beschäftigt sich mit den Ökonomien unserer sozialen Beziehungen, dem Körper in digitalen Kommunikationssystemen, dem sozialutopischen Potential rhythmischer Tänze. Sie befragen chorisch das Pri­ mat des Eigentums und tanzen mit Maschinen. Das Publikum ist eingeladen, in einem räumlich neu gestalteten Ambiente mitzuarbeiten, mitzutanzen, zu diskutieren, zu kritisieren und gemeinsam mit den Gruppen neues Terrain im Theater zu erproben.  Zu den Themen der Spielzeit werden wir auch weiterhin pro­ filierte Gäste, Expertinnen und Experten zu Wort kommen lassen, so etwa Prof. Heinz Bude, den wir anlässlich der Neuinszenierung von Ödön von Horváths „Kasimir und Karoline“ eingeladen haben. Am 85. Jahrestag der Uraufführung des Stü­ ckes in Leipzig wird er sich mit den historischen und gegenwär­ tigen Formen prekärer Lebensbedingungen befassen. Und im Rahmen von „Die Maßnahme / Die Perser“ begrüßen wir am  9. 12. 17  Prof. Karl Schlögel im Gespräch mit Dr. Jens Bisky zu den historischen Entwicklungen in der UdSSR und den Hinter­ gründen der stalinistischen Schauprozesse.  Am  12. 2. 17  äußerte Daniel Cohn-Bendit beim Spielzeitgespräch zum Thema „Das Ende der Gemeinsamkeit“ im Schau­ spiel Leipzig, dass die politischen Erdbeben der letzten Monate vielleicht auch einen positiven Effekt der Selbstvergewis­ serung erzeugen und die europäische Idee als zwingender denn je betrachtet werden wird. Entsprechend schloss Daniel Cohn-Bendit mit den Worten: „Lasst uns mutig sein!“ 

35


Aus den spielzeitbegleitenden Gesprächen der vergangenen Saison in der Moderation von Dr. Jens Bisky (Süddeutsche Zeitung) dokumentieren wir im Folgenden einige der interessantesten Analysen und Impulse.

IST DER OSTEN ANDERS? DIE ENTWICKLUNGEN UND BRÜCHE IN OSTUND WESTDEUTSCHLAND — UND DER UMGANG DAMIT. 30. 10. 16 Gäste: Prof. Heinz Bude und Dr. Gregor Gysi

Heinz Bude: „Den Osten“ gibt es nicht mehr. Genauso wenig, wie es „den Westen“ noch gibt. Ich glaube, der Osten wie der Westen muss sich daran gewöhnen, dass wir heute mit neuen Situa­ tionen der Ungleichheit zu tun haben. Wir haben Regionen in Deutschland, die Vollbeschäftigung haben. Und gleichzeitig gibt es Städte in Ost wie in West, in denen sieht es ganz anders aus, da haben wir plötzlich eine neue Achse der Ungleichheit zwischen Parchim und Duisburg. Und das ist die Situation, die wir auch in der Zukunft haben werden. Und gleichzeitig haben wir ein neues Proletariat in Deutschland. Das ist kein Proletariat der Industrie mehr, sondern ein Proletariat der Dienstleistung: Leute, die in der Gebäudereinigung beschäf­ tigt sind, im Zustellwesen oder im Transportwesen. Und die verdienen überall, ob sie nun in Parchim oder in München beschäftigt sind, bei harter Arbeit das gleiche wenige Geld. Und in München können sie da noch viel weniger von leben und sterben als in Parchim. Das ist eine neue Situation, in ganz Deutschland. Und deshalb glaube ich, dass die Debatte über den Osten und den Westen neu verhandelt werden wird. Herr Gysi hat das auch im Blick auf das Auslaufen des Solidar­ paktes II angesprochen: Diese Debatte sind wir gerade dabei einzuleiten, und es ist eine sehr wichtige Debatte für Deutsch­ land, glaube ich. Gregor Gysi: Einen großen Unterschied zwischen Ost und West gibt es: Hier im Osten hat man 1989/90 einen sozialen Zusammen­ bruch erlebt. Ich war zur deutschen Einheit 42 Jahre alt. Stel­ len Sie sich vor, ich wäre arbeitslos geworden und hätte bis zum Renteneintritt keinen Job mehr bekommen: Dann wür­ de ich die Einheit völlig anders bewerten, als ich das jetzt tue. Es gab ja eine Massenarbeitslosigkeit. Und das erklärt aktuell übrigens einiges: Deshalb sind die Ängste im Osten größer, dass so etwas auch noch einmal wieder passieren kann. Einen solchen sozialen Zusammensturz hat ja der Westen nie erlebt. Auch da gab es Krisen, aber einen solchen Zusammensturz nie. Das sind gänzlich unterschiedliche Erfahrungen, die eben auch zu unterschiedlichen Reaktionen führen. 

36


BRÖCKELT DIE VERSTÄNDIGUNG?

DAS ENDE DER GEMEINSAMKEIT?

DIE GESELLSCHAFT DER EMPÖRTEN.

DIE RÜCKKEHR DES NATIONALEN GEDANKENS IN EUROPA.

20. 11. 16 12. 2. 17 Gäste: Prof. Hans Vorländer und Dr. Oliver Nachtwey

Gäste: Róz˙a Thun und Daniel Cohn-Bendit

Hans Vorländer: Nach der Globalisierungseuphorie haben wir jetzt das Gefühl, dass die Karten ganz neu gemischt werden. Wir wissen nur nicht, in welche Richtung. Wir müssen uns, glaube ich, wie­ der daran gewöhnen, dass wir diskutieren — und wir müssen streitiger diskutieren. Das muss aber auf einer gemeinsamen Grundlage stattfinden, die einerseits nicht die Demokratie in toto in Frage stellt und andererseits immer integrierend wir­ ken sollte. Und wir brauchen ganz bestimmte Regeln, die zu verletzen wir ausschließen sollten. Wir haben mittlerweile eine Wüste im sozialen, ge­ sellschaftlich-institutionellen Bereich. Es gibt in vielen klei­ nen, wunderschön herausgeputzten Dörfern keine Kneipe mehr, wo man sich mit seinesgleichen treffen und beim Bier mal so richtig ablästern könnte. Man macht es jetzt in den so­ zialen Medien — und man macht es öffentlich auf der Straße. Dazu kommt als Moment die Enthemmungswirkung der so­ zialen Medien, dort haben sich sehr deutlich Filterblasen und Echokammern herausgebildet. Insofern gibt es keine öffent­ lich-gesellschaftliche Diskussion mehr im bisherigen Sinne, weil jeder sich seine Meinung im Netz suchen und bestätigen lassen kann. Jeder sucht sich seine Deuter im Netz und bleibt unter sich. Es gibt eine Parzellierung und eine Fragmentie­ rung von dem, was man Öffentlichkeit nennt. Und wir reden alle aneinander vorbei. Oliver Nachtwey: Das Internet als Echokammer, das stimmt. Aber Facebook und das Internet sind zunächst einmal Medien, die gesell­ schaftliche Affekte reflektieren, und wir sollten nicht zu stark auf das Medium schauen, das fragmentiert, sondern auf die Gesellschaft. Und im Fehlen einer althergebrachten gesell­ schaftlichen Vielfalt, der Sozialisation durch Konflikte vor Ort, würde ich auch die richtige Spur sehen. Es gibt nicht mehr die Parteiversammlung, die Gewerkschaftsversamm­ lung oder die Stammtische, wo man mal die eigene Wut arti­ kulieren kann, aber dann auch die Widerrede bekommt. Und diese Widerrede, diese Form des demokratischen Diskurses vor Ort, die fehlt. Aber eines der zentralen Probleme, die wir im politi­ schen Diskurs haben, ist in meinen Augen, dass man auf Sach­ zwänge verweist, sei es die Globalisierung, sei es die Technolo­ gie, und dann den Leuten, die soziale Ängste haben, sagt: Na ja, da kann man nichts machen — gewöhnt euch dran, es gibt kein Zurück. Ich bin auch ein großer Freund der Individualisie­ rung. Aber können wir nicht Individualisierung mit Sozialver­ sicherung, mit vernünftiger Gesundheitsversicherung et cete­ ra gestalten? Es gibt eine Gestaltbarkeit dieser Verhältnisse. Ich glaube, dass die Politik das könnte, oder die Gesellschaft. 

Róz˙a Thun: Ich finde, es gibt allein schon einen sehr großen Unterschied zwischen meiner Generation in Ost- und in Westeuropa: Für Leute meiner Generation im Westen ist der Zweite Weltkrieg schon sehr lange her, er ist Geschichte. Für meine Generation in Polen, für uns, die wir bis vor kurzem in unmittelbaren Fol­ gen dieses Krieges gelebt haben, ist der Zweite Weltkrieg noch immer sehr nah. Für meine Generation ist das noch eine Re­ alität, und für den Westen ist es eine komplette Abstraktion, dass überhaupt ein Krieg kommen kann, dass man unfrei le­ ben kann, dass die Grenzen geschlossen werden. Es ist also unglaublich wichtig, immer wieder zu erklären, dass, wenn wir dieses gemeinsame Europa nicht hätten, unser Alltagsle­ ben ganz anders wäre. Gerade auch mit Blick auf die Jahrzehn­ te des Friedens. Daniel Cohn-Bendit: Der Brexit kann Europa auseinandertreiben, aber der Brexit kann Europa auch stärken. Es kommt drauf an, was wir da­ raus machen. Es gibt keine deterministische Entwicklung hin zum Ende der EU. Ich glaube, dass die Europäer ganz gut wissen, wie gefährlich das wäre. Sehr wichtig wird sein, wel­ che Regierung in Deutschland und in Frankreich sein wird. Denn bei der jetzigen Situation Europas wird es davon abhän­ gen, wie Frankreich und Deutschland in der Lage sein wer­ den, einen neuen europäischen Vorschlag zu machen. Und ich glaube, man wird dann aufhören mit einem Europa à la carte, in der Art von „ich will ein bisschen von dem und ich will ein bisschen hiervon, aber das schmeckt mir nicht; das esse ich vielleicht in fünf Jahren, aber das will ich jetzt nicht haben“. Das wird in Zukunft nicht mehr funktionieren mei­ ner Meinung nach. Europa wird sich um den Euro struktu­ rieren. Es wird vor der Frage stehen, wie man die demokrati­ sche Kontrolle verstärkt. Die Frage des sozial-ökonomischen Ungleichgewichts in Europa wird sicher ein Thema sein, ein gemeinsames Gebilde kann nicht mit so einer Ungerechtigkeit weiterleben. Und die Exekutivorgane werden politisch klarer definiert werden müssen. Ich glaube, das sind die Herausfor­ derungen. Und am Ende wird die Frage der politischen Einheit Europas immer dringender werden. Das ist die Debatte, die jetzt anfängt mit Trump und dadurch, dass sich zwangsläufig die Frage einer europäischen Verteidigung stellt, einer euro­ päischen Sicherheit europäischer Grenzen. Die einen werden dann vielleicht wie die Engländer sagen: Wir wollen das nicht mehr. Aber grundsätzlich wird Europa stärker da rauskom­ men. In den nächsten fünf Jahren wird es perspektivisch eine europäische Renaissance geben. 

37


PREMIEREN & WIEDER– AUFNAHMEN 2017 / 18 SCHAUSPIEL HAUS KASIMIR UND KAROLINE Ödön von Horváth Premiere  16. 9. 17 ———> 44

GEWONNENE ILLUSIONEN  copy & waste Premiere  1. 10. 17 ———> 93

DER GELBE NEBEL  Alexander Wolkow Premiere  5. 11. 17 ———> 45

UBU ROI / KÖNIG UBU Alfred Jarry Premiere  27. 1. 18 ———> 48

SECHS PERSONEN SUCHEN EINEN AUTOR

GESPENSTER ODER DENKWÜRDIGKEITEN EINES NERVEN KRANKEN nach Henrik Ibsen / Daniel Paul Schreber Premiere  31. 3. 18 ———> 50

ANGST ESSEN SEELE AUF Rainer Werner Fassbinder Premiere  17. 5. 18 ———> 52

ECHO CHAMBER (Arbeitstitel) Gob Squad Eine Produktion von Gob Squad und dem HAU Hebbel am Ufer Berlin. Koproduziert von Center Theatre Group Los Angeles, Münchner Kammerspiele, Natlab Eindhoven und Schauspiel Leipzig Leipzig-Premiere  12. 6. 18 ———> 53

TOOT!

Didy Veldman Eine Kooperation mit dem Leipziger Ballett Premiere   29. 6. 18 ———> 54

Luigi Pirandello Premiere  10. 2. 18 ———> 49

38


89 / 90

nach dem Roman von Peter Richter Wiederaufnahme  14. 10. 17 ———> 55

DIE MA NAHME /  DIE PERSER

Bertolt Brecht / Hanns Eisler & Aischylos Eine Koproduktion des Schauspiel Leipzig mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen in Kooperation mit dem Gewandhaus zu Leipzig Wiederaufnahme  5. 10. 17 ———> 56

KRUSO

nach dem gleichnamigen Roman von Lutz Seiler Wiederaufnahme  in Planung ———> 58

PEER GYNT

Henrik Ibsen Wiederaufnahme  28. 12. 17 ———> 59

DER GOTT DES GEMETZELS Yasmina Reza Wiederaufnahme  11. 10. 17 ———> 60

DER NACKTE WAHNSINN

Michael Frayn Wiederaufnahme  18. 1. 18 ———> 61

DER ZAUBERER DER SMARAGDEN STADT  Alexander Wolkow Wiederaufnahme  4. 3. 18 ———> 62

DER SCHLAUE URFIN UND SEINE HOLZSOLDATEN  Alexander Wolkow Wiederaufnahme  11. 3. 18 ———> 63

MARIA STUART Friedrich Schiller Wiederaufnahme  28. 2. 18 ———> 64

EINIGE NACHRICHTEN AN DAS ALL Wolfram Lotz Eine Produktion des Theaterjugendclub „Sorry, eh!“ Wiederaufnahme  17. 11. 17 ———> 65

CLUB CONVENTION

Festival der Theaterspielclubs des Schauspiel Leipzig 26. — 29. 4. 18 ———> 104

39


DISKOTHEK BIRDLAND

WOLKEN.HEIM Elfriede Jelinek Premiere  16. 11. 17 ———> 69

Simon Stephens Wiederaufnahme  Oktober ———> 77

MEIN HOHLRAUM

DER MINUS MENSCH

PRINZESSIN HAMLET

DIE ERMÜDETEN ODER DAS ETWAS, DAS WIR SIND

Till Müller-Klug Wiederaufnahme  Dezember/Januar ———> 78

(Arbeitstitel) Sascha Hargesheimer Premiere  25. 11. 17 ———> 70

E. L. Karhu Premiere  2. 12. 17 ———> 71

Bernhard Studlar Wiederaufnahme  14. 12. 17 ———> 79

EIGENTLICH MÜSSTEN WIR TANZEN

GEISTER SIND AUCH NUR MENSCHEN

Heinz Helle Premiere  18. 1. 18 ———> 72

Katja Brunner Wiederaufnahme  Dezember/Januar ———> 80

ÜBER DIE GRENZE

UND DANN

Wolfram Höll Wiederaufnahme  Dezember/Januar ———> 81

(Arbeitstitel) David Lindemann Premiere  2. 2. 18 ———> 73

LEBENDFALLEN  Enis Maci Premiere  9. 3. 18 ———> 74

WOLFSERWARTUNGS LAND  Florian Wacker Premiere  23. 3. 18 ———> 75

PARADIES FLUTEN ( VERIRRTE SINFONIE) Thomas Köck Premiere  12. 5. 18 ———> 76

4+1 EIN TREFFEN JUNGER AUTORINNEN Frühjahr 2018 ———> 68

40


AUSSER H AUS GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN

R E SIDENZ IVANA MÜLLER

PARTITUUR   Gastspiel 16. 9. 17 ———> 86 CONVERSATIONS

27. 10. 17 ———> 86

DOUBLELUCKY PRODUCTIONS THE HAIRS ON YOUR HEAD ARE NUMBERED

10. 1. 18 ———> 87

GOHLISER SCHLÖSSCHEN nach dem Roman von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos Premiere  2. 6. 18 ———> 96

DER STREIT

GOHLISER SCHLÖSSCHEN Pierre Carlet de Chamblain de Marivaux Wiederaufnahme  18. 8. 17 ———> 97

DIE 12 MONATE ZOO LEIPZIG nach Motiven von Božena Neˇmcová und Samuil Marschak Eine Kooperation mit dem Zoo Leipzig Wiederaufnahme  Dezember ———> 98

NIPPLEJESUS

23. 2. 18 ———> 87

MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE Nick Hornby Eine Kooperation mit dem Museum der bildenden Künste Leipzig Wiederaufnahme  September ———> 99

SHE SHE POP

TSCHICK

DORIS UHLICH EVERY BODY ELECTRIC

EIGENTUM. EIN ORATORIUM

9. 3. 18 ———> 88

HERMANN HEISIG SLAVE TO THE RHYTHM

19. 4. 18 ———> 88

JULIAN HETZEL THE AUTOMATED SNIPER

21. 6. 18 ———> 89

STADTBAD Wolfgang Herrndorf Eine Kooperation mit dem Stadtbad Leipzig Wiederaufnahme  21. 9. 17 ———> 100

LITTLE SHOP OF FLOWERS  LEIPZIGER STADTRAUM copy & waste Premiere  März ———> 93

PARTY CECI N’EST PAS UN HYPE! LEIPZIGER STADTRAUM copy & waste Juni ———> 93

URAUFFÜHRUNG DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG AUDIODESKRIPTION KINDERBETREUUNG SIMULTANÜBERSETZUNG ENGLISCH

41

SIMULTANÜBERSETZUNG SPANISCH




KASIMIR UND KAROLINE Du hast in mir drinnen gewohnt und bist aber seit heute ausgezogen aus mir — und jetzt stehe ich da wie das Rohr im Winde und kann mich nirgends anhalten. Einfach nur auf das Oktoberfest gehen, eine Zuckerwatte essen und etwas Spaß haben. Das ist der Wunsch von der Karoline. Für den Kasimir aber geht das nicht so einfach, nachdem er gerade gestern erst arbeitslos geworden ist. Und so trennen sich die Wege der beiden. Während die Karoline sich ander­­weitig orientiert — interessierte männliche Begleitung ist reich­ lich zur Stelle —, versucht der Kasimir, sein Leben zu verdau­ en. Am Ende des Rummel-Tages, unter dem Gekreische aus Riesenrutsche und Hippodrom, werden sich einige Verhältnisse neu gefügt haben. 

ÖDÖN VON HORVÁTH REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HUGO GRETLER KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BIANCA DEIGNER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUSS

PREMIERE 16. 9. GROSSE BÜHNE

23. 9. 6. 10. 28. 10.

„Und die Liebe höret nimmer auf“ hat Horváth, aus der Bibel entnommen, dem Stück als Motto vorangestellt. Ein Motto, das sich für seine Figuren als zu groß erweist. Mit „Kasimir und Karoline“ gelang Horváth ein berührendes Psychogramm über Aufstiegswillen und Abstiegsängste, über die unstillbare Sehnsucht nach Nähe und die Karriere der Kälte. Die „Stille“, die Horváth immer wieder in die Dialoge seiner Figuren notierte, ist dafür ebenso ein scharfes Brenn­ glas wie die Oktoberfest-Lieder, die „Kasimir und Karoline“ als Kontrast der Fröhlichkeit durchziehen — als letztes Mittel gegen die Stille und die Kälte. 

18. 11.  1. 12. 22. 12. 11. 1. 4. 2. 16 00

ZUM JAHRESTAG DER URAUFFÜHRUNG IST PROF. HEINZ BUDE, EINER DER MASSGEBLICHEN SOZIOLOGEN, ZU GAST AM SCHAUSPIEL LEIPZIG UND WIRD DIE ENTWICKLUNG VON HORVÁTHS ZEITEN BIS ZUR GEGENWART IN DEN BLICK

85 Jahre nach der Uraufführung am Leipziger Schauspiel­ haus steht „Kasimir und Karoline“ nun auf dem Spielplan des Schauspiel Leipzig. Intendant Enrico Lübbe inszeniert damit, nach zuletzt „Geschichten aus dem Wiener Wald“ am Berliner Ensemble 2012, zum fünften Mal ein Stück des österreichi­ schen Dramatikers, der zu den herausragenden Autoren des 20. Jahrhunderts zählt, insbesondere wegen der poetisch-mar­ kant verdichteten Sprache seiner Figuren. Musikalisch wird die Aufführungen Philipp Mar­ guerre mit dem Verrophon begleiten. Als Mitglied des Glas­ musikensembles sinfonia di vetro ist er einer der profilier­ testen Spieler weltweit für die großen Glasharmonika- und Verrophonsoli der Opernliteratur Donizettis, Strauss’ oder jüngst George Benjamins an führenden Opernhäusern wie der Bayerischen Staatsoper, der Mailander Scala oder dem Royal Opera House Covent Garden. 

UND DIE LIEBE HÖRET NIMMER AUF.

NEHMEN: „KEIN STARKER ARM NIRGENDS. DAS ANDERE PROLETARIAT IM ALTEN UND NEUEN KAPITALISMUS.“ 18. 11. 17,  18 00

GROSSE BÜHNE

Enrico Lübbe, seit 2013 Intendant des Schauspiel Leipzig, war von 2000 bis 2004 Hausregisseur am Schauspiel Leipzig, von 2005 bis 2007 Hausregisseur am Neuen Theater Halle und von 2008 bis 2013 Schauspieldirektor an den Theatern Chem­ nitz. Er arbeitete als Schauspiel- und Opernregisseur u. a. am Staatstheater Stuttgart, Schauspiel Köln, Residenztheater München, Berliner Ensemble, Theater Dortmund, der Staatsoper Hannover und dem Volkstheater Wien. 2014 inszenierte Enrico Lübbe am Schauspiel Leipzig die Uraufführung von Richard Yates’ „Zeiten des Aufruhrs“, 2015 das Doppelprojekt „Die Schutzflehenden / Die Schutz­ befohlenen“ (Aischylos / Jelinek) und 2017 „Die Maßnahme /  Die Perser“ von Brecht / Eisler und Aischylos, die neben Lüb­ bes Regiearbeiten „Der nackte Wahnsinn“ von Michael Frayn und „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza auch in dieser Spielzeit zu sehen sein werden. 

44


DER GELBE  NEBEL IHR MENSCHEN SCHEINT SO ZERBRECHLICH ZU SEIN!

Nach den großen Erfolgen von „Der Zauberer der Smaragden­ stadt“ und „Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten“ erzählt das Schauspiel Leipzig zur Weihnachtszeit mit „Der gelbe Nebel“ ein weiteres Abenteuer aus dem Zauberland. 

Den Regisseur Stephan Beer, 1977 in Magdeburg geboren, führten seine Inszenierungen u. a. an das Theater Magdeburg, das Hans Otto Theater Potsdam, das Badische Staatstheater Karls­ ruhe und das Theater Junge Generation Dresden. Mit seiner Inszenierung der deutschsprachigen Erstaufführung „Titus“ von Jan Sobrie war Stephan Beer 2007 zum Deutschen Kinderund Jugendtheatertreffen eingeladen. Am Schauspiel Leipzig inszenierte er zuletzt „Das Dschungelbuch“ im Zoo Leipzig und die erfolgreichen Uraufführungen der ersten beiden Teile Zu der Zeit, als der große Zauberer Hurrikap, der einst das der „Zauberland-Reihe“ — ebenfalls im Verbund mit Koautor Zauberland schuf, noch lebte, ereigneten sich plötzlich nicht Georg Burger, der Kostümbildnerin Kristina Böcher und den enden wollende Naturkatastrophen. Sturmwinde gingen aus beiden Musikern Jan S. Beyer und Jörg Wockenfuß.  heiterem Himmel über das Land, Hochwasser traten über die Ufer, Seuchen rafften Kühe und Schafe dahin. Verantwortlich dafür war die Riesin Arachna, eine sehr böse Hexe, für die jeder Tag, an dem sie niemandem Böses zufügen konnte, ein ALEXANDER WOLKOW verlorener Tag war. Hurrikap beschloss, Arachna zu bestra­ FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON fen, und versetzte sie nach langem Kampf in einen 5.000 Jahre STEPHAN BEER UND GEORG BURGER währenden Zauberschlaf. So geriet sie in Vergessenheit. URAUFFÜHRUNG Als Arachna wieder erwachte, wusste sie natürlich nicht, was mittlerweile passiert war. In den Chroniken der REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STEPHAN BEER Zwerge erfuhr die Riesin von der Aufteilung des Zauberlandes BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG BURGER unter den Feen Willina, Stella, Gingema und Bastinda. Sie las KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KRISTINA BÖCHER von Goodwin, dem Großen und Schrecklichen, und von Urfin MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JAN S. BEYER & Juice, der vergeblich versuchte, das Zauberland zu erobern. JÖRG WOCKENFUSS Arachna entschied sich, selbst die Herrschaft zu erringen und CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SIBYLLE UTTIKAL sich zur Kaiserin ausrufen zu lassen. Doch sowohl im Land DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER der Zwinkerer, der Käuer, der unterirdischen Erzgräber als auch in der Smaragdenstadt erlitt die Hexe bittere Niederlagen. 12. 12. 11 30 21.11. 10 00 PREMIERE 5. 11. 15 00 Aber auch wenn Arachna durch ihren langen Schlaf einige GROSSE BÜHNE 23. 11. 9 00 13. 12. 10 00  Zauberkünste vergessen hatte — was ihr geblieben war, reich­ 24. 11. 10 00 14. 12. 10 00  te aus, um Böses zu stiften. Und so beschwor sie zur Rache ei­ 25. 11. 15 00 15. 12. 9 00 nen giftigen gelben Nebel herauf, der das ganze Land überzog 27. 11. 9 00 17. 12. 15 00  und die Sonne derart verschleierte, dass in das Land des ewi­ 28. 11. 9 00 17. 12. 18 00 gen Sommers der Winter Einzug hielt. 29. 11. 9 00 18. 12. 9 00 Doch wie tritt man einer solchen Gefahr entgegen, die 29. 11. 11 30 18. 12. 11 30 man nicht fassen kann? Die im wahrsten Sinne des Wortes 30. 11. 10 00 19. 12. 9 00 die Sinne vernebelt und Zwietracht sät unter den Bewohnern 3. 12. 15 00  19. 12. 11 30 des Zauberlandes? Mit Hilfe der beiden Doktoren Boril und 4. 12. 9 00 20. 12. 10 00 Horil erschaffen Elli und ihre Freunde den eisernen Riesen 5. 12. 9 00 21. 12. 9 00 Tilli-Willi, um der mächtigen Hexe eine ebenbürtige Kraft ent­ 5. 12. 11 30 23. 12. 15 00 gegenstellen zu können …  6. 12. 9 00

45

25. 12. 15 00

6. 12. 11 30

25. 12. 18 00

7. 12. 10 00

14. 1. 15 00

8. 12. 10 00

15. 1. 10 00

10. 12. 15 00

18. 2. 15 00

10. 12. 18 00

2. 4. 15 00

11. 12. 9 00

15. 4. 15 00

12. 12. 9 00


HIMMEL UND HÖLLE EIN THEATERFEST Eine Nacht im Theater vor und hinter den Kulissen vom Keller bis zum Dach

1. 9. 17 von  19 ºº  bis in die frühen Morgenstunden EINTRITT FREI


SILVESTER 2017 IM SCHAUSPIELHAUS Silvester im Schauspiel Leipzig wird 2017 etwas anders als bisher. Ein ganz besonderes theatrales Konzerterlebnis steht im Zentrum unserer Feier: Die britische Band THE TIGER LILLIES kommt zum Jahreswechsel ins Schauspielhaus. Mit ihren Songs zwischen Groove und Melancholie haben sie einen sehr eigenen Stil und Sound geprägt, als genresprengen­ der Mix zwischen Schauspiel, Musical und Chanson — und mit dem Musical „Shockheaded Peter“ haben sie Theatergeschichte geschrieben. Im Leipziger Silvester-Konzert wird es Auszüge aus dem „Shockheaded Peter“-Album geben, ergänzt um Lieder aus „Madame Piaf“, der Hommage der Tiger Lillies an Edith Piaf aus dem vergangenen Jahr. Vor dem Konzert gibt es ein hochwertiges gastrono­ misches Buffet-Angebot von ENK Leipzig. Nach dem Konzert geht es im Foyer weiter mit Tanz bis weit ins neue Jahr. Paral­ lel dazu wird das Rangfoyer wieder zur Lounge mit Musik. 

19 ³º

Einlass und Gastronomie

21 ºº Konzertbeginn THE TIGER LILLIES 23 ºº DJ in der Garderobenhalle & Lounge im Rangfoyer

EINTRITT: 99,– ( INKLUSIVE KONZERT, BUFFET-ANGEBOT VOR DEM KONZERT / SNACK-ANGEBOT NACH DEM KONZERT, BEGRÜSSUNGS- UND MITTERNACHTSSEKT. WEITERE GETRÄNKE EXTRA.) FÜR INHABER EINES TERMIN-ABOS GIBT ES EINE GESONDERTE ERMÄSSIGUNG, WEITERE INFORMATIONEN DAZU AUF SEITE 140

47


UBU ROI /  KÖNIG UBU Alfred Jarrys radikal-absurdes Theaterstück von 1896 gilt als wichtigster Vorläufer des modernen Theaters — und zeigt mit König Ubu den Prototypen des egomanen und dreisten Macht­ menschen, dessen Ausprägungen bis in unsere Gegenwart nachweisbar sind. 

ALFRED JARRY REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER PREMIERE 27. 1. GROSSE BÜHNE

3. 2. 24. 2. 1. 3.  25. 3. 16 00

6. 4. 21. 4. 13. 5.

Der hochdekorierte, aber primitive, feige und gefräßige Vater Ubu wird von seiner machtbesessenen Frau, Mutter Ubu, zum Königsmord angestiftet. Durch ein Massaker an der polnischen Königsfamilie erklimmt das unheilvolle Pärchen den Thron. Nach dem Staatsstreich noch mit vielen Hoffnungen versehen und als recht populär angesehen, verfolgt König Ubu postwendend ganz unverhohlen seine egoistischen Ziele. Zunächst beschließt er, alle Adeligen in der „Enthirnungsmaschine“ hinrichten zu lassen und ihren Besitz zu seinem persönlichen Vorteil einzu­ ziehen. Dann entlässt er alle Richter, für Gerechtigkeit sorgt er nun selbst, und verfügt eine radikale Steuerpolitik mit un­ mäßiger Potenzierung aller direkten und indirekten Steuern. Auch für deren gewaltsame Eintreibung sorgt der König selbst. Der Widerstand lässt nicht lange auf sich warten — und so revoltiert das unterdrückte Volk, wagt unter Anführung des rechtmäßigen Thronfolgers, der als Einziger dem Massaker entkam, den Aufstand. Gleichzeitig animiert ein Abtrünniger den russischen Zaren, gegen den entfesselt mordenden Despoten zu intervenieren. Es herrscht Krieg. 

Claudia Bauer, Hausregisseurin am Schauspiel Leipzig, leitete von 1999 bis 2004 das Theaterhaus Jena und war von 2005 bis 2007 als Hausregisseurin am Neuen Theater Halle engagiert. Sie machte sich an Theatern wie dem Staatstheater Stuttgart, den Münchner Kammerspielen, der Volksbühne Berlin, dem Theater Magdeburg und dem Staatstheater Schwerin deutsch­ landweit einen Namen und inszenierte erfolgreich zahlreiche Uraufführungen, u. a. „Seymour oder Ich bin nur aus Verse­ hen hier“ von Anne Lepper am Schauspiel Hannover (Werkauftrag des Stückemarktes — Berliner Theatertreffen 2011), das zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater 2012 eingeladen war. In Leipzig inszenierte sie bisher die Uraufführung von Wolfram Hölls „Und dann“, mit dem sie zu den drei re­ nommiertesten Festivals für Gegenwartsdramatik eingeladen wurde — Heidelberger Stückemarkt 2014, Mülheimer Thea­ tertage — Stücke 2014 und Autorentheatertage Berlin 2014 —, Jean Genets selten gespieltes Stück „Splendid’s“, „Die Ermü­ deten oder Das Etwas, das wir sind“ von Bernhard Studlar, „Metropolis“ nach Thea von Harbou und Fritz Lang, „Geister sind auch nur Menschen“ von Katja Brunner — und die Büh­ nenadaption von Peter Richters Roman „89/90“, die zum Ber­ liner Theatertreffen 2017 eingeladen wurde. 

UND JETZT, ACH GOTT, IST ALLES ANDERS GEWORDEN.

48


SECHS PERSONEN SUCHEN EINEN AUTOR Mitten in die Probe eines Theaterstücks platzt eine Familie. Sechs Personen eines noch nicht geschriebenen Stückes, die ihre Tragödie aufführen wollen. Da die Theaterprobe in Ermangelung eines guten Stücks ohnehin belanglos erscheint, wird ihnen und ihrer Geschichte Gehör geschenkt. Dabei tut sich das Drama einer vormodernen Patchwork-Familie auf: Als der Vater von einem Verhältnis der Mutter mit seinem Sekretär erfährt, fordert er sie dazu auf, ihn und den gemeinsamen Sohn zu verlassen. Aus der Verbindung mit ihrem neuen Mann bekommt die Mutter drei weitere Kinder. Jahre später begegnet der Vater seiner ältesten Stieftochter in einem Bordell. Es kommt zu einer versuchten Familienzu­ sammenführung, doch der Sohn verweigert den Kontakt zu Mutter, Halbschwester und deren zwei Geschwisterchen, die schließlich beide ein tragisches Ende finden — ob im Spiel oder in Wirklichkeit, darüber entbrennt zwischen der Familie und den Theaterleuten eine wilde Diskussion. Die sechs Personen fühlen sich als halbfertige, vom Au­ tor vernachlässigte Figuren. Das „Drama in ihnen“ solle endlich zu Ende geschrieben werden, verlangt der Vater — und der Regisseur will aus der Familiengeschichte ein Stück machen. Doch man kommt nicht zueinander. Man verliert sich im Disput — nicht verstehend, dass die einen vom Leben spre­ chen, während die anderen die perfekte Illusion suchen.  Wie wirklich ist die Wirklichkeit? „Der Mensch hat das Be­ dürfnis, sich ständig durch die Erschaffung einer Wirklich­ keit über die Realität zu täuschen“, schrieb Luigi Pirandello. Der sizilianische Literaturnobelpreisträger revolutionierte mit seinem berühmtesten Stück, 1921 uraufgeführt, das The­ ater durch die absurd-komische Vermischung von Spiel und Wirklichkeit. Pirandello machte das Theater selbst zum Ge­ genstand des Theaters und enthüllte nicht nur das Spiel der Rollen als Schein des Theaters, sondern auch das Leben selbst als ein Theaterspiel mit Rollen und Masken, hinter denen manchmal das nackte Nichts zu finden ist. 

WAS WEISST DU DENN DAVON, WIE ICH BIN ?

LUIGI PIRANDELLO REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MORITZ SOSTMANN BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTIAN BECK PUPPENBAU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JONATHAN GENTILHOMME DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS DÖPKE PREMIERE

10. 2.

HINTERBÜHNE

Moritz Sostmann studierte Puppenspiel an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Nach Jahren als freier Schauspieler bei Film und Fernsehen sowie am Theater Basel, am Schauspielhaus Wien, am Hebbel Theater und am Maxim Gorki Theater Berlin arbeitet er überwiegend als Re­ gisseur, u. a. in Berlin, Halle, Luzern und Dresden. In seinen Inszenierungen vereint er Schauspiel mit Puppenspiel, immer unter der Frage der Konkurrenz von Mensch und Puppe, von Natürlichkeit und Künstlichkeit, von Realität und Projektion. Seit der Spielzeit 2013/14 ist Moritz Sostmann Hausregisseur am Schauspiel Köln. 

49


GESPENSTER ODER DENKWÜRDIG KEITEN EINES NERVENKRANKEN

NACH HENRIK IBSEN / DANIEL PAUL SCHREBER REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PHILIPP PREUSS BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RAMALLAH AUBRECHT MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KORNELIUS HEIDEBRECHT VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KONNY KELLER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTIN IHLE PREMIERE GROSSE BÜHNE

31. 3.

5. 4. 22. 4. 16 00 4. 5. 12. 5. 30. 5. 9. 6.

50


Es sind die Geister der Vergangenheit, die sich immer wieder der Körper bemächtigen, sie heimsuchen und schließlich nicht mehr loszulassen scheinen. Sie hausen im eigenen Innen, sie sind in uns. Zum Leben erweckt, sprechen sie durch uns hin­ durch. Die Vergehen der Vergangenheit, einmal in die Welt ge­ setzt, lassen sich nicht mehr ausräumen — sie kehren wieder.  Seit der Spielzeit 2015/16 ist Philipp Preuss Hausregisseur am Schauspiel Leipzig. Nach den Erfolgen von „Der Reigen oder Vivre sa vie“ und „Wolokolamsker Chaussee I–V“ sowie „Ein Sommernachtstraum“ und „Peer Gynt“ ist diese Stoffkombi­ nation seine dritte Inszenierung auf der Großen Bühne. Nach seinem Studium am Mozarteum Salzburg arbeitet er seit 2001 als freier Regisseur und bildender Künstler, u. a. am Schloss­ Der Vergangenheit soll ein Denkmal errichtet werden. Doch theater Moers, Schauspiel Dortmund, Schauspiel Frankfurt, das Erbe der Väter erscheint vielmehr in den Leibern der Söh­ Theater an der Ruhr Mülheim, am Volkstheater Wien und an ne — sie werden zu den Wiedergängern ihrer Geschichten.  der Schaubühne Berlin.  Ein nicht enden wollender Regen verschleiert düster den Landsitz der Familie Alving, als Osvald, der Sohn des Hauses, schlaftrunken aus Paris heimkehrt. Anlass seiner Rückkehr ist die Einweihung eines Kinderasyls zu Ehren seines verstorbe­ nen Vaters. Mit dieser Stätte soll die Erinnerung weggerückt werden und Osvald nie erfahren, welch einen Abgrund die Ehe seiner Eltern barg. Als sich die Geschichte aber zu wie­ derholen droht und Osvald mit dem Stubenmädchen, das ihm näher steht, als er zu glauben vermag, anbandelt, beschließt seine Mutter, dies zu verhindern. Doch die Vergangenheit scheint bereits zu deren unwiderruflicher Zukunft geworden zu sein: Osvald wurde attestiert, dass seit seiner Geburt et­ was Wurmstichiges in ihm hause. Er wird eingeholt von der Krankheit des Vaters, aber vielmehr noch von den Geistern der Vergangenheit. Eine Hinterlassenschaft, derer man sich nicht entledigen kann. Dieser fiktiven Familiengeschichte steht die reale der Leipziger Familie Schreber gegenüber. Auch Daniel Paul Schreber, Sohn des berühmten Pädagogen und Arztes Moritz Schreber, scheint die Vergangenheit befallen und eingenom­ men zu haben. Sein Geist wird zersetzt von einer überborden­ den Macht, von Zellen, Stimmen und Visionen. Halluzinatio­ nen hält er für übersinnliche Wunder, nicht für die Ausgeburt seiner Phantasie. Festgehalten hat er seine jahrzehntelange Erkrankung, die Klinikaufenthalte sowie detailreiche Be­ schreibungen seiner Wahnbilder in den „Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken“. Und auch sein Vater hinterließ etwas in ihm. Mit den Grundlagen zur Kallipädie, der Erziehung zum schönen und aufrechten Menschen, schuf er eine gelebte Vergangenheit für seinen Sohn. Das erfahrene Maß an Disziplin und körperli­ cher Ertüchtigung sowie die Anwendung mechanischer Vor­ richtungen scheinen sich im Körper seines Sohnes eingenistet zu haben — ein unbändiges Wesen, das ihn immer wieder an­ fällt und schließlich überwältigt. 

51

ICH BIN VOLLER ANGST, DENN ETWAS VON DIESEM GESPENSTISCHEN SITZT AUCH IN MIR, DAS ICH NIE RICHTIG LOSWERDEN KANN.


ANGST ESSEN SEELE AUF Emmi ist eine ältere Dame, die als Reinigungskraft arbeitet und seit dem Tod ihres Mannes vor vielen Jahren die meiste Zeit allein verbringt. Salem, genannt Ali, ist ein junger Gastarbei­ ter, der seit zwei Jahren unter prekären Bedingungen in Deutschland lebt. Als sie sich zufällig in einer Bar begegnen und Salem Emmi zum Tanzen auffordert, kommen sie sich näher und verlieben sich ineinander. Den feindseligen Gefühlen ihres Umfelds zum Trotz beschließen sie, zu heiraten — und finden sich der ungebremsten Wucht von Vorurteilen ausgesetzt, de­ nen sich auch ihre engsten Vertrauten anschließen …  Mit der Klarheit einer Fabel veranschaulicht „Angst essen Seele auf“ die Funktionsweisen eines hierarchischen Gesell­ schaftssystems. Gleichzeitig gelingt es Fassbinder, eindimen­ sionale Figurenzeichnungen und gängige Klischees zuguns­ ten vielschichtiger Protagonistenporträts aufzubrechen. Ein nach wie vor hochaktueller Stoff, der auch mehr als vierzig Jahre nach seiner Genese eindringlich die Entstehung und Auswirkung von Ausgrenzung illustriert. 

RAINER WERNER FASSBINDER REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NURAN DAVID CALIS BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IRINA SCHICKETANZ KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AMÉLIE VON BÜLOW MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VIVAN BHATTI DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLARA PROBST PREMIERE 17. 5.

26. 5.

GROSSE BÜHNE

31. 5. 10. 6. 16 00 22. 6.

Rainer Werner Fassbinder drehte in nur dreizehn Jahren 44 Kino- und Fernsehfilme und schuf bis zu seinem frühen Tod mit 37 Jahren eines der wichtigsten filmischen Œuvres der Nachkriegszeit. Sein 1974 entstandener Film „Angst essen Seele auf“ legt ein zentrales Anliegen des später als Enfant terrible des Neuen Deutschen Films bezeichneten und oftmals kontrovers diskutierten Filmemachers offen: Privates poli­ tisch zu machen und somit auf der Ebene zwischenmensch­ lichen Verhaltens die Wirkungsweisen ganzer gesellschaftli­ cher Sozialgebilde zu veranschaulichen.  Nuran David Calis arbeitet als Regisseur und Autor und hat sich bereits vielfach Stoffen gewidmet, die sich mit Themen wie dem ‚fremden Blick‘ und alltäglichem Rassismus aus­ einandersetzen. Bisherige Regiearbeiten brachten ihn u. a. ans Deutsche Theater Berlin, Schauspiel Köln, Schauspiel Essen, Volkstheater Wien, Schauspielhaus Bochum und Schauspiel Stuttgart. Am Schauspiel Leipzig war zuletzt seine Inszenierung von Bertolt Brechts „Baal“ zu sehen. 

52

MANCHMAL WÜNSCH ICH MIR, ICH WÄR MIT DIR GANZ ALLEIN AUF DER WELT UND KEINER DRUM RUM.


ECHO CHAMBER (ARBEITSTITEL)

Die Spiegelbox wird hier zum utopischen Raum, in dem die PerformerInnen die Erfahrungen und Identität der anderen anprobieren und mit dem eigenen Material überschreiben können. Live-Performance mischt sich mit Videoprojektionen zu einem treibenden, fast halluzinogenen Gefühl. Geschichten und Handlungen der PerformerInnen greifen ineinander, ver­ schwimmen und die Zeit zwischen Vergangenheit und Zukunft beginnt zu oszillieren. 

BE YOURSELF: EVERYONE ELSE IS TAKEN OSCAR WILDE

Initiale Inspirationsquelle von Gob Squads neuer Performance ist der Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde.  Als Referenz- und Angelpunkt dient der faustsche Pakt, den der Protagonist eingeht, um seinen Körper vor dem Verfall zu retten: Er lässt sein Bild statt seiner selbst alt werden. Die Erzählung über den narzisstischen Hedonismus von Dorian Gray und seinen unvermeidlichen Untergang beansprucht im digitalen Zeitalter, in dem Identität konstruierbar und beliebig manipulierbar ist und mit einem Klick versehen — „like“ oder „dislike“ — sofort den entsprechenden Marktwert erfährt, eine ungebrochene Aktualität. Die Geschichte des Dorian Gray scheint unser bio-politisches Zeitalter vorauszuahnen, in dem wir in der Lage sind, unsere Identitäten und Körper zu gestal­ ten und wie ein Designobjekt zu formen: der Körper als ulti­ matives Artefakt der kapitalistischen Lebensphilosophie. 

Gob Squad sind ein deutsch-englisches Performancekollektiv, das gemeinsam an der Konzeption, Inszenierung und Darstel­ lung von Live-Events arbeitet. Seit 1994 realisieren sie Arbei­ ten im Grenzbereich von Theater, Performance, Kunst und Medien. Mit ihrer Arbeit „Super Night Shot“ waren sie bereits in der Spielzeit 2014/15 zu Gast in der Residenz, die Koproduk­ tion „War and Peace“ wurde in der vergangenen Spielzeit auf der Hinterbühne gezeigt. „Echo Chamber“ ist die zweite vom Schauspiel Leipzig koproduzierte Arbeit. 

Auf der Bühne agieren in einer verspiegelten Box drei Genera­ tionen miteinander: Teenager, mittelalte Erwachsene und Se­ niorInnen. Während die mittlere Generation von der Kompa­ nie selbst vertreten wird, casten Gob Squad die Teenager und SeniorInnen aus der Bevölkerung Leipzigs. Im Verlauf der Performance werden die PerformerInnen von Gob Squad im­ mer wieder von den jüngeren oder älteren Gästen auf der Büh­ ne ersetzt, die jeweils als Alter Egos fungieren. Die Körper der Gäste werden für Momente ausgeliehen, um auf sie zu projizie­ ren, ihre Geschichten oder Erfahrungen zu stehlen oder die ei­ genen in einem anderen Gesicht und Lebensalter gespiegelt zu sehen. „Echo Chamber“ stellt Bilder her, in denen der Körper zum Artefakt wird, zu einem Körper, der mit sich selbst ha­ dert, im Unreinen ist, in einem fortwährenden Kampf. „Echo Chamber“ macht ihn als Matrix von Identitäten erfahrbar. Es geht um den Körper als Grenze und Möglichkeitsraum und die damit verbundenen Fragen nach Sichtbarkeit, Technolo­ gie, Hedonismus und Moral.

KONZEPT, REGIE & PERFORMANCE . . . .  GOB SQUAD PERFORMANCE IN ENGLISCHER UND DEUTSCHER SPRACHE LEIPZIG-PREMIERE

12.6. 13.6.

GROSSE BÜHNE

„ECHO CHAMBER“ (AT) IST EINE PRODUKTION VON GOB SQUAD UND DEM HAU HEBBEL AM UFER BERLIN. KOPRODUZIERT VON CENTER THEATRE GROUP LOS ANGELES, MÜNCHNER KAMMERSPIELE, NATLAB EINDHOVEN UND SCHAUSPIEL LEIPZIG. GOB SQUAD ARTS COLLECTIVE ERHÄLT INSTITUTIONELLE FÖRDERUNG IM RAHMEN DES KONZEPTFÖRDERUNGSZEITRAUMES 2015—2018 DES LANDES BERLIN, SENATSVERWALTUNG FÜR KULTUR UND EUROPA. WWW.GOBSQUAD.COM

53


TOOT!

2-TEILIGER TANZABEND VON DIDY VELDMAN EINE KOOPERATION VON LEIPZIGER BALLETT UND SCHAUSPIEL LEIPZIG

PREMIERE

29. 6.

30.6.

Tanz ist die vielleicht vielfältigste Sprache der Welt. Die Aus­ druckskraft des Körpers in Bewegung ist schier unbegrenzt in seiner unmittelbaren Auseinandersetzung mit Menschen, seelischen Zuständen und Räumen. Das Leipziger Ballett lebt diese tänzerische Vielfalt in seiner Fülle unterschiedlicher Stilrichtungen vom neoklassischen Ballett bis zum zeitgenös­ sischen Tanz. Gerade für Letzteren hat sich seit der Spielzeit 2015/16 ein ganz besonderer Ort gefunden: die Große Bühne des Schauspiel Leipzig. Dort zeigt das Leipziger Ballett außer­ gewöhnliche Handschriften internationaler Choreographen. Mit dem Dreiteiler „FLESH“ von Iván Pérez ist ein aufregen­ der Auftakt gelungen, der von Fachpresse und Publikum glei­ chermaßen begeistert aufgenommen wurde. In dieser Spiel­ zeit führt die Niederländerin Didy Veldman uns in emotionale und körperliche Grenzgebiete zwischen Tanztheater und Per­ formance. In ihrer zeitgenössischen Tanzsprache öffnet Didy Veldman einen ungewöhnlichen Blick von verspielter Leich­ tigkeit bis hin zu intensiver Anspannung auf Menschen in Be­ wegung. Sie hat Arbeiten für international renommierte Com­ panien wie Introdans, das Grand Ballet Canadien de Montréal, das Cullberg Ballet oder Rambert Dance Company kreiert. Ihre immer wieder überraschenden und innovativen Arbeiten haben sie zu einer der wichtigsten niederländischen Choreo­ graphinnen gemacht. 

1.7.

GROSSE BÜHNE

SEE BLUE THROUGH MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ALFRED SCHNITTKE CHOREOGRAPHIE, BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIDY VELDMAN DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PHILIPP AMELUNGSEN

TOOT MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DMITRI SCHOSTAKOWITSCH, BALANESCU QUARTET CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIDY VELDMAN BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MIRIAM BUETHER LICHTDESIGN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARC PARENT DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PHILIPP AMELUNGSEN

ES TANZT DAS LEIPZIGER BALLETT.

54


H M E

EINGELADEN ZUM BERLINER THEATERTREFFEN 2017 NACH DEM ROMAN VON PETER RICHTER FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON CLAUDIA BAUER UND MATTHIAS HUBER REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH & DOREEN WINKLER KOMPOSITION & MUSIKALISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . PEER BAIERLEIN CHORLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DANIEL BARKE DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER

Sie sind der letzte Jahrgang, der noch alles erleben darf im Herbst der DDR: erotisch-spielerische Freibadnächte, Anwer­ bungsversuche verkappter Stasi-Lehrer am nächsten Morgen, endlose Nachmittage im FDJ-Jugendklub, die vertraute Ge­ wissheit, dass Urlaub nun mal „Sächsische Schweiz“ oder „Ungarn“ ist. Sie sind auch die Letzten, die noch die „vormilitä­ rische Ausbildung“ durchleiden. Sie sind aber die Ersten, die das dort Erlernte im Herbst 89 gegen die Staatsmacht anwen­ den. Und schließlich gegeneinander. Denn was bleibt einem, wenn die Freundin eine gläubige Kommunistin ist und die Kumpels aus dem Freibad zu Neonazis werden?  Peter Richter beschreibt die chaotischen Zustände zur Wen­ dezeit, in der ganz offen viele Grundlagen für die gegenwär­ tigen Stimmungen und Verwerfungen der deutschen Gesell­ schaft liegen.  „Das knappe Jahr zwischen Mauerfall und Beitritt war viel­ leicht nicht nur das beste Jahr der DDR, sondern auch das fol­ genreichste der Bundesrepublik. Es ist der Nullpunkt, von dem aus man sich noch einmal anschauen kann, wie alles Mögliche auch hätte anders laufen können. Es ist das Jahr, in dem ein beträchtlicher Teil Deutschlands sich im Zustand einer echten Anarchie befindet. Mit allen Herrlichkeiten, die so etwas mit sich bringt. Und mit allem Horror.“ Peter Richter 

MIT: WENZEL BANNEYER, ANDREAS DYSZEWSKI, ´, ROMAN KANONIK, ANNA KEIL, TILO KRÜGEL, DENIS PETKOVIC ANNETT SAWALLISCH, BETTINA SCHMIDT, CHOR WIEDERAUFNAHME

14. 10.

GROSSE BÜHNE

29. 10. 18 00  26. 11. 16 00

16. 12.

„Eine großartige Idee, wie man Peter Richters Erinnerungsroman ‚89/90‘ theatergerecht adaptieren kann. Das ist wie Marthaler, nur schneller, schriller, lauter.“ NACHTKRITIK.DE

„Eine gelungene, eine inhaltlich treffende und ästhetisch spannende Inszenierung. Ein Abend, der viel will und wagt.“

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

„Großes Theater. Sinnlich und opulent.“

55

THEATER DER ZEIT

-

A

ER

FN

D

U

IE

A

LEERE FLÄCHEN WOLLEN TÄTOWIERT SEIN, VOLLGEHACKT, UND MAN MUSS DAS NOCHMAL DEUTLICH SAGEN: ZUERST SAH UNSERE UMGEBUNG SO AUS, DANN ERST WIR.

W

89/90


E

ER

M

D

H A

IE W

FN

U A

DIE MA NAHME /  DIE PERSER BERTOLT BRECHT / HANNS EISLER & AISCHYLOS (DEUTSCH VON DURS GRÜNBEIN) REGIE

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO

LÜBBE

MUSIKALISCHE LEITUNG /  EINSTUDIERUNG DER CHÖRE . . . . . . . . MARCUS CROME BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETIENNE PLUSS KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BIANCA DEIGNER VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FETTFILM (MOMME HINRICHS & TORGE MØLLER) CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STEFAN HAUFE DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUSS & CLARA PROBST MUSIKER DES GEWANDHAUSORCHESTERS UND GÄSTE MIT: WENZEL BANNEYER, THOMAS BRAUNGARDT, ANNA KEIL, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, MICHAEL PEMPELFORTH, FELIX AXEL PREISSLER, HANNELORE SCHUBERT SOWIE ZWEI CHÖREN UND STATISTERIE EINE KOPRODUKTION MIT DEN RUHRFESTSPIELEN RECKLINGHAUSEN 2017 IN KOOPERATION MIT DEM GEWANDHAUS ZU LEIPZIG

WIEDERAUFNAHME

5. 10.

GROSSE BÜHNE

19. 10.

22. 11.  9. 12.  12. 1.

56


Eine Doppelbefragung mit zwei Eckpfeilern der Theaterge­ schichte, entstanden zu und geprägt von extremen Zeiten. Zwei Zeitstücke, und zwei Lehrstücke auf ihre je eigene Art: „Die Perser“, das älteste vollständig erhaltene Drama der Mensch­ heit und eine der wenigen antiken Tragödien, die reales Gesche­ hen behandeln, sowie „Die Maßnahme“, die prominente Zu­ sammenarbeit von Bertolt Brecht und Hanns Eisler als Modell für Brechts Lehrstück-Theorie. Uraufgeführt 472 v. Christus in Athen, und uraufgeführt 1930 in Berlin. Während „Die Maßnahme“ geprägt ist von der politisch hoch erhitzten Zeit der Weimarer Republik, hallt in den „Persern“ die Erfahrung der Schlacht von Salamis nach, die als die bis dahin größte und verlustreichste militärische Auseinandersetzung der Menschheit gilt. Aischylos erzählt den Sieg der Griechen, aber er er­ zählt ihn aus der Perspektive der unterlegenen Perser — mit deutlichem Fokus auf das Leid der Verlierer. Markantestes Zeichen ist die Litanei der Namen, die Aischylos’ Drama strukturiert — die Namen all derjenigen Perser, die nicht aus der Schlacht zurückkehren werden. Eine gänzlich ande­ re Perspektive geben Brecht und Eisler in der „Maßnahme“, die nicht zuletzt auch eine Feier der Anonymität bedeutet: Maskierung und Entindividualisierung ist Leitprogramm in der „Maßnahme“, in der vier Agitatoren vor der Kommunis­ tischen Partei die Tötung eines jungen Genossen bei einem Untergrund-Einsatz in China rechtfertigen — und dafür vom Kontrollchor entschuldet werden. „Die Maßnahme“ als Zeitdokument einer Epoche in Dialog mit einem Schlüsselwerk, das die europäische (Geistes-) Geschichte mit formulierte — sie treffen sich in den Themen Hybris und Verblendung. Aber sie entwickeln sehr gegensätz­ lich die Frage nach der Wirkung politischer Ideen und dem Bewusstsein individuellen Leids — im Spannungsfeld zwischen Humanismus und Ideologie, zwischen der Bedeutung einer Idee und dem Wert des Individuums. 

VOR DER VORSTELLUNG AM  9. 12. 17  BEGRÜSSEN WIR DEN OSTEUROPA-HISTORIKER UND PUBLIZISTEN PROF. KARL SCHLÖGEL IM GESPRÄCH MIT DR. JENS BISKY ÜBER DIE HISTORISCHEN ENTWICKLUNGEN IN DER UDSSR UND DIE STALINISTISCHEN SCHAUPROZESSE IM MOSKAU DER 1930 ER JAHRE: „DIE MAßNAHME. REALITÄT UND FIKTION.“ DISKOTHEK, 18 00 . EINTRITT FREI.

„Die zeitlich so weit voneinander entfernten Dramen korrespondieren in dieser schönen wie intelligenten Aufführung aufregend miteinander und mit uns, sie geben keine Ruhe und kein Pardon.“ FAZ

„Lübbe entwickelt wohl orchestrierte Bilder, die gerade durch ihre stilistische und zurückgenommene Konsequenz eine große Wucht entfalten.“ DEUTSCHLANDFUNK

„Hämmernder Text. Pathos und Präsenz. Lübbe bietet ein imposantes, kühl ergreifendes Theater der konzentrierten Askese, in dem der Mensch jäh und in überaus scharfen Umrissen vor sich selbst hingestellt wird — eben auch als tragisch unbelehrbarer Zuarbeiter für ein mechanisches Massendasein.“

NEUES DEUTSCHLAND

DENN DER HOCHMUT, GEHT SEINE SAAT AUF, BRINGT HÖCHSTE ERTRÄGE / AN REINER VERBLENDUNG, DIE MAN BALD ERNTET IN TRÄNEN. 57


E

ER

M

D

H A

IE

FN

A

U

W

KRUSO EINGELADEN ZU DEN AUTORENTHEATERTAGEN BERLIN 2017

Sommer 1989: Nach dem Tod seiner Freundin verlässt Edgar, Germanistikstudent aus Halle, sein bisheriges Leben mit einer Tasche in der Hand und Georg Trakl im Kopf. Sein Ziel ist Hid­ densee, die mythische Insel, ein für den normalen DDR-Bür­ ger nahezu unerreichbarer Ort. Ed gelingt es, im „Klausner“ als Abwäscher anzuheuern. Hier begegnet er Alexander Krusowitsch, genannt Kruso, der ihn in die Geheimnisse der Insel einweiht. Denn Hiddensee ist der Strand der Gestrande­ ten, jener Gestalten, die all ihre Hoffnung auf eine gefährliche Flucht über das Meer richten. Unsichtbar für Tagestouristen und Armee, hat Kruso die Insel unterwandert. Seine Missi­ on ist eine Freiheit jenseits der Systeme und Festländer, seine Utopie ist die Insel selbst als Ort außerhalb der Zeit. Ed, der mehr vor sich selbst geflohen ist als irgendwohin, wird für einen Sommer zum „Freitag“ für den „Robinson“ Kruso. Doch dann kommt der Herbst. Was groß war, erscheint lächerlich. Das kleine Glück wird wichtig. Und wer jetzt kein Haus hat, gehört den Fluten.  Lutz Seiler ist mit „Kruso“ ein großer Roman über die letzten Tage der DDR gelungen, der mit seinem Inselbild eine geräu­ mige Metapher für das Verschwinden schafft. Seiler fängt die Widersprüchlichkeit der Mauer als Gefängnis und gleichzeitig Schutz ein — weniger vor irgendwelchen Feinden als vielmehr für eine andere Zeitrechnung. Für „Kruso“ erhielt Lutz Seiler den Deutschen Buchpreis 2014.  Armin Petras beschäftigt sich mit besonderem Interesse mit biographischen Umbrüchen, wie sie die Protagonisten „Krusos“ erleben. Bisherige Regiearbeiten führten ihn u. a. ans Schau­ spiel Frankfurt, Deutsche Theater Berlin, Maxim Gorki The­ ater und an die Münchner Kammerspiele. Petras wurde 2003 und 2004 zum Berliner Theatertreffen eingeladen und mehr­ fach für seine Theaterstücke, die er unter dem Pseudonym Fritz Kater schreibt, ausgezeichnet. 

„Petras setzt auf große Bilder, auf ein sehr artifizielles Ambiente, um dem magischen Realismus auf der Bühne Raum zu geben. Ein Bühnengesamtkunstwerk.“ MDR.DE „Armin Petras’ zärtlichste, sinnlichste Inszenierung seit langem.“

THEATER HEUTE

58

NACH DEM GLEICHNAMIGEN ROMAN VON LUTZ SEILER FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON ARMIN PETRAS UND LUDWIG HAUGK REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ARMIN PETRAS BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . OLAF ALTMANN KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PATRICIA TALACKO LIVE-MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOHANNES COTTA CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DENIS KUHNERT DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLARA PROBST & CHRISTIN IHLE MIT: JOHANNES COTTA, ALINA-KATHARIN HEIPE, ELLEN HELLWIG, DAVID HÖRNING, ANDREAS KELLER, JONAS KOCH, DIRK LANGE, FERDINAND LEHMANN, MARKUS LERCH, ELIAS POPP, ANJA SCHNEIDER, NINA SIEWERT, FLORIAN STEFFENS, BERNDT STÜBNER WIEDERAUFNAHME

IN PLANUNG

GROSSE BÜHNE

ES GIBT SIE, DIE FREIHEIT. SIE IST NÄMLICH HIER, AUF DER INSEL.


REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PHILIPP PREUSS BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RAMALLAH AUBRECHT MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KORNELIUS HEIDEBRECHT VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KONNY KELLER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTIN IHLE MIT: TIMO FAKHRAVAR, KORNELIUS HEIDEBRECHT, DIETER JASSLAUK, ANDREAS KELLER, HILTRUD KUHLMANN, MARKUS LERCH, FANNY LUSTAUD, AMANDA MARTIKAINEN, JOANNE D’MELLO, DENIS PETKOVIC´, FELIX AXEL PREISSLER, FLORIAN STEFFENS WIEDERAUFNAHME

28. 12.

GROSSE BÜHNE

13. 1. 23. 2. 14. 3.

E

HENRIK IBSEN ÜBERSETZT VON CHRISTIAN MORGENSTERN

M

NACHTKRITIK.DE

59

H

„Selten greifen alle Zahnräder so reibungslos ineinander wie bei dieser Inszenierung. Der Gesang der Sirenen nimmt flirrend die dämonische Stimmung norwegischer Trollwelten auf. Bühne, Kostüm und Live-Video scheinen simpel, bezirzen aber gleich auf mehreren Ebenen. Und nicht zuletzt liefern sämtliche Darsteller immerzu alles, was ihre Ichs, ihre zahllosen Zwiebelhüllen hergeben.“

-

A

„Ein Lebens-Dialog zwischen Loslassen und Festklammern. Unprätentiös, fokussiert, sparsam. Fern aller Schaumigkeit, eine Traum-Szene von Theater.“ LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

ER

FN

ICH FÜRCHTE, ICH WAR TOT, LANGE BEVOR ICH GESTORBEN BIN.

D

U

IE

A

Peer Gynt erzählt. Und er ist bekannt für seine unerschöpfli­ chen Geschichten, die die Anderen zum Staunen bringen. In einer Dorfgemeinschaft, die nur Spott für ihn übrig hat, gerät er ins Träumen über all das, was er sein könnte. Dieser Peer Gynt ist ein Außenseiter und ein Phantast. Er lässt sich ver­ führen von jeder Zerstreuung, der nächsten Schlägerei, von seinen Gedanken, die ihn sich als Kaiser sehen lassen, als einen, der Großes vollbringt. Taumelnd geht er diesem Bild nach. Er füllt sich an mit Identität, getrieben von der Sehn­ sucht, jemand sein zu können, für sich und für die Anderen. Er reist um die Welt, arbeitet als Reeder in Amerika, wird zum Propheten, zum Kaiser der Selbstsucht und kommt seinem Ich trotzdem nicht näher. Gleich wie vom Duft der modernden Zwiebel, Haut um Haut, ist er betäubt, gerät in einen Wahn, der nicht mehr offenbart, was Realität oder utopischer Entwurf des gynt­ schen Ichs ist. Es ist eine ekstatische Flucht, angetrieben vom beständigen Scheitern der Lüge und der Angst, in der eigenen Erfindung verloren zu gehen — sein Dasein eine hohle Form, die am Ende nur dazu taugt, eingeschmolzen zu werden. Es ist der Peer Gynt, der zu seinem eigenen Abgrund wird. 

W

PEER GYNT


E

ER

M

D

H A

IE W

FN

U A

DER GOTT DES GEMETZELS

Ein Pharma-Anwalt und eine Vermögensberaterin. Eine Au­ torin mit Afrika-Schwerpunkt und ein Sanitärhändler. Wann begegnen sich zwei solch gegensätzliche Paare? Selten. Haben sie irgendetwas gemeinsam? Nein. Es sei denn, beide Paare haben Kinder, die in ein und dieselbe Schule gehen. Dann kann es tatsächlich passieren, dass zwei solche Paare einen Nach­ mittag miteinander verbringen müssen. Von diesem zivilisatorischen Ausnahmefall erzählt Yasmina Rezas „Der Gott des Gemetzels“. Und selten zuvor hat jemand ein solches Aufeinandertreffen so sensationell genau beobachtet — und so sensationell komisch. Dass der Lack der Zivilisation manchmal dünn ist, ist bekannt — aber wie Yas­ mina Reza diesen Lack Schicht für Schicht quasi in unser aller Nachbarschaft abplatzen lässt, ist maximal unterhaltsam.  Weil die Söhne sich geprügelt haben und dabei der eine dem anderen zwei Zähne ausgeschlagen hat, treffen sich nun die Eltern zur gütlichen Einigung im Geiste des gewaltfreien Dis­ kurses bei Espresso und Selbstgebackenem. Aber was als Leis­ tungsschau toleranter Großstädter beginnt, entwickelt sich zur Zimmerschlacht, bei der die Eltern ihre Söhne locker in den Schatten stellen. Die Wortgefechte schlagen zwar keine Zähne aus, räumen aber auch effektvoll auf im Leben des Gegenübers. Wobei es nicht nur zwischen den Paaren hoch hergeht, son­ dern auch zwischen den Partnern. Und über weißen Tulpen und geschmackvollen Bildbänden fallen in großer Gründlich­ keit die Prinzipien des abendländischen Verhaltenskodex in Trümmer … 

WIR MÖCHTEN EINFACH, DASS SO ETWAS NICHT WIEDER VORKOMMT. „Ganz großes Theater. Dass die zahlreichen verbalen Gags zünden, ist der Verdienst eines hervorragend besetzten Schauspielerquartetts.“  LEIPZIGER INTERNET ZEITUNG „Inszeniert als bitterböse Farce. Unbedingt sehenswert.“  SÄCHSISCHE ZEITUNG „Bettina Schmidt, Michael Pempelforth, Anne Cathrin Buhtz und Dirk Lange spielen anbetungswürdig. Unübertrefflich.“  BILD

YASMINA REZA DEUTSCH VON FRANK HEIBERT UND HINRICH SCHMIDT-HENKEL REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETIENNE PLUSS KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BIANCA DEIGNER

GASTSPIEL AM THEATER ERLANGEN

DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUSS

19. 11. 17

MIT: ANNE CATHRIN BUHTZ, DIRK LANGE, MICHAEL PEMPELFORTH, BETTINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME GROSSE BÜHNE

11. 10.  29. 11.  7. 12. 26. 12. 21. 1. 16 00

60


H M E

Schauspielintendant Enrico Lübbe inszenierte „Der nackte Wahnsinn“ als Silvesterpremiere 2015 — nunmehr ist die Inszenierung im dritten Jahr auf dem Spielplan. 

BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETIENNE PLUSS

MIT: WENZEL BANNEYER, SOPHIE HOTTINGER, ANDREAS KELLER, KARL-SEBASTIAN LIEBICH, DENIS PETKOVIC´, JULIA PREUSS, BETTINA SCHMIDT, KATHARINA SCHMIDT, SEBASTIAN TESSENOW 18. 1.

GROSSE BÜHNE

11. 2. 18. 3.

GASTSPIEL AM STADTTHEATER ASCHAFFENBURG 15. + 16. 2. 18

„Die Bravo-Rufe bereits zur Pause sind einem Timing geschuldet, das den rasanten Slapstick-Dreiakter phasenweise fast rauschhaft abspult. Das Ensemble harmoniert, zieht das Tempo an und stürmt in orchestrale Präzision durch den zweiten Akt.“   LEIPZIGER VOLKSZEITUNG „Perfektes Timing und viel Talent zum Slapstick.“  FREIE PRESSE

61

DEIGNER

DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUSS

WIEDERAUFNAHME

-

A

DEUTSCH VON URSULA LYN

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BIANCA

ER

FN

MICHAEL FRAYN

KOSTÜME

D

U

GOTT HATTE SECHS TAGE, WIR HABEN NUR SECHS STUNDEN.

REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE

Michael Frayn gelang mit „Der nackte Wahnsinn“ 1982 einer der großen Klassiker unter den Theaterkomödien. Als Theater auf dem Theater konzipiert, spielt Frayns Stück mit der ganzen Palette an Theaterklischees und Bühnenpannen — und nicht zuletzt mit den Möglichkeiten der Drehbühne: Im Laufe des Abends wird das Geschehen vor, auf und hinter der Bühne der „Nackten Tatsachen“ sichtbar. Der 1. Akt zeigt die Generalprobe, im 2. Akt sehen wir eine spätere Vorstellung — aber aus der Perspektive hinter der Bühne. Der 3. Akt zeigt wieder das Geschehen auf der Bühne: Die letzte Vorstellung zum Tournee-Ende der „Nackten Tatsachen“ — wenn von Lloyds Inszenierung, von den Nerven der Beteiligten und vom Stück nur noch schüttere Reste vorhanden sind … 

IE

A

Dotty Otley will es noch einmal wissen. Nachdem ihre letzten Bühnenerfolge zu viele Jahre her sind, steckt sie ihr Geld in eine Tournee, die sie zurück auf die große Bühne bringen soll. Leider hat sie nicht mehr so sehr viel Geld — so dass sich die Mitspieler aus dem Kreis ihrer ehemaligen und aktuellen Liebhaber rekrutieren (wobei der aktuelle Status nicht immer eindeutig geklärt ist) sowie aus Kollegen, die ihre besten Tage lange (möglicherweise zu lange) hinter sich haben. Und auch die Boulevard-Komödie mit dem Titel „Nackte Tatsachen“, die Dotty für ihr Comeback gewählt hat, hält scharfer Betrachtung und Logik nicht unbedingt stand. Die Proben geraten zum Desaster, wenn sich die Spieler heillos verheddern — in den Abgründen der abstrusen Story, ihren privaten Verwicklungen und der Frage, durch welche der vielen Türen sie als Nächstes auftreten müssten. Einzig Regisseur Lloyd Dallas versucht angesichts der drohenden Premiere beharrlich, aber vergeblich, einen roten Faden in die Abläufe auf und hinter der Bühne zu bekommen … 

W

DER NACKTE WAHNSINN


-

E

ER

M

D

H A

IE W

FN

U A

DER ZAUBERER DER SMARAGDEN–  STADT

„Gibt es noch Zauberer?“, fragte Elli. „Nein, mein Kind. Zauberer gab es einst, doch dann verschwanden sie. Ich wüsste nicht, wer sie noch braucht. Auch ohne sie gibt es Sorgen genug …“ Zur gleichen Stunde saß in einem fernen Lande hinter den hohen Bergen die böse Hexe Gingema in einer tiefen, finsteren Höhle und zauberte. „Uh, diese verhassten Menschen! Entlade dich, Sturm! Brause durch die Welt wie ein reißendes Tier. Zerbreche, zermalme, zerschmettere! Stürze Häuser um, heb sie in die Luft!“ Der Himmel verfinsterte sich, Wolken zogen herauf, der Wind heulte, Blitze zuckten in der Ferne … Am nächsten Morgen erwacht Elli in einem ungewöhnlich schönen Land, weit weg von zu Hause. Und nur, wenn sie drei Lebewesen bei der Erfüllung ihrer sehnlichsten Wünsche be­ hilflich ist, kann Goodwin, der Zauberer der Smaragdenstadt, sie wieder in die Heimat zaubern. Auf ihrer abenteuerlichen Reise in die Smaragdenstadt trifft sie auf drei sonderbare Weggefährten: den Scheuch, eine Vogelscheuche ohne Ver­ stand, den Eisernen Holzfäller, der kein Herz hat, und den fei­ gen Löwen. 

ES IST KEIN GROSSER VORTEIL, EIN HERZ ZU HABEN. ALEXANDER WOLKOW FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON STEPHAN BEER UND GEORG BURGER URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STEPHAN BEER

Alexander Wolkows bekannteste Erzählung, erster Teil der „Zauberland-Reihe“ und basierend auf dem „Zauberer von Oz“, erschien 1939 zum ersten Mal in der damaligen Sowjetunion. 1959 wurde die Geschichte neu illustriert und erfreute seither mit all ihren Folgebänden und dem charakteristischen türkis­ farbenen Einband vornehmlich die in der ehemaligen DDR aufgewachsenen LeserInnen. 

BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG BURGER KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KRISTINA BÖCHER MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JAN S. BEYER & JÖRG WOCKENFUSS CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SIBYLLE UTTIKAL DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER MIT: JULIA BERKE, JAN S. BEYER, ANNE CATHRIN BUHTZ, ANDREAS HERRMANN, MARCUS KALOFF, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, SINA MARTENS, HARTMUT NEUBER, JÖRG WOCKENFUSS

WIEDERAUFNAHME

4. 3. 15 00

GROSSE BÜHNE

5. 4. 10 00

13. 4. 18 00

„Ein Bild- und Effektfeuerwerk. Spannend für das junge Publikum und über die fast zwei Stunden durchgehend unterhaltsam.“

ALLE DREI TEILE DER „ZAUBERLAND-REIHE“ SIND ALS VORSTELLUNG MIT AUDIODESKRIPTION ZU ERLEBEN, SPEZIELL FÜR SEHBEHINDERTE KINDER UND JUGENDLICHE UND DEREN FAMILIEN

62

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG


MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JAN S. BEYER & JÖRG WOCKENFUSS CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SIBYLLE UTTIKAL DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER MIT: THOMAS BRAUNGARDT, ANDREAS DYSZEWSKI, MAX FISCHER, ALINA-KATHARIN HEIPE, SOPHIE HOTTINGER, DAVID HÖRNING, ROMAN KANONIK, ANNA KEIL,

Die Figur des Urfin Juice, Bösewicht des zweiten Teils der „Zauberland“-Reihe, übertrifft in ihrer Popularität fast die Hel­ den der „Zauberland-Reihe“ — Elli, Scheuch, Eiserner Holz­ fäller und tapferer Löwe. 

HARTMUT NEUBER, ELIAS POPP, NINA SIEWERT WIEDERAUFNAHME

11. 3. 15 00

GROSSE BÜHNE

12. 3. 10 00 14. 4. 18 00

„Eine an Einfällen, tollen Gesangsnummern, fantastischen Kulissen und bunten Kostümen nicht geizende Inszenierung, die für Groß und Klein gleichermaßen vergnüglich ist.“ KULTURA-EXTRA.DE „Überhaupt, diese Soldaten, sie sorgen für große Theatermomente.“

63

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

E

KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KRISTINA BÖCHER

M

REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STEPHAN BEER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG BURGER

-

URAUFFÜHRUNG

H

FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON STEPHAN BEER UND GEORG BURGER

JONAS KOCH, TILO KRÜGEL, FERDINAND LEHMANN,

Der Tischler Urfin Juice ist ein geschickter Handwerker. Doch seine Boshaftigkeit überträgt sich auf alle Dinge, die er her­ stellt. Selbst sein geschnitztes Spielzeug hat so grauenhafte Köpfe, dass die Kinder bei deren Anblick fürchterlich weinen. Da niemand mehr bei ihm kaufen will, baut er sich im Wald ein Haus, ganz in der Nähe der bösen Hexe Gingema, in deren Dienste er tritt. Nach deren Tod durch Ellis herabstürzendes Häuschen will er die Macht der Hexe übernehmen. Zusammen mit der Eule Guamokolatokint entwickelt Urfin einen teuflischen Plan: Mit einem Pulver, das Gegen­ stände zum Leben erwecken kann, erschafft er eine Armee aus mannshohen hölzernen Soldaten. Mit deren Hilfe will er sich das ganze Zauberland unterwerfen — samt der Smarag­ denstadt, die mittlerweile ja vom dreimalweisen Scheuch regiert wird … 

A

ALEXANDER WOLKOW

ER

FN

WENN MAN SICH IN EINEM LAND BEFINDET, KANN MAN NICHT GLEICHZEITIG IN EINEM ANDEREN SEIN.

D

U

IE

A

W

DER SCHLAUE URFIN UND SEINE  HOLZSOLDATEN


E

ER

M

D

H A

IE W

FN

U A

MARIA STUART

Seit mehreren Jahren befindet sich Maria Stuart, Königin von Schottland, in der Gefangenschaft der englischen Königin Elisabeth I. und soll wegen Hochverrat hingerichtet werden. Neben ihrem verzweifelten Versuch, das bereits verkündete Todesurteil abzuwenden, ringen verschiedene politische Lager im Umkreis der englischen Königin entweder um Amnestie oder um Vollstreckung des Urteils. Elisabeth I. schwankt, unterschreibt aber, nach gescheitertem Mordkomplott und Befreiungsversuch, letztendlich doch die Urkunde zur Hinrichtung. Nach einem bewegten Leben als Königin von Schottland und im französischen Asyl suchte Maria Stuart Zuflucht bei der ebenfalls von den Tudors abstammenden Elisabeth und gerät zum Spielball zwischen Protestantismus und Katholizismus während der Glaubenskriege. Denn Elisabeth I. liegt im Clinch mit der katholischen Kirche, für die Maria Stuart die rechtmäßige Erbin des englischen Throns ist. Und fatalerweise begehren beide Frauen von Jugend an ein und denselben Mann, Lord Leicester.  Friedrich Schiller stellt in seinem Königinnendrama nicht nur die skeptische Frage nach dem Verhältnis von Macht und Moral, sondern beschreibt eindringlich den Einfluss von privaten Interessen darauf. 

FRIEDRICH SCHILLER REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG SCHMIEDLEITNER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HARALD B. THOR KOSTÜME

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CORNELIA

KRASKE

MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BASTIAN WEGNER DRAMATURGIE

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS

HUBER

MIT: THOMAS BRAUNGARDT, ANNE CATHRIN BUHTZ, ANNA KEIL, ANDREAS KELLER, TILO KRÜGEL, DENIS PETKOVIC´, FELIX AXEL PREISSLER, BETTINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME 28. 2. GROSSE BÜHNE

7. 3. 20. 4.

WAS MAN NICHT AUFGIBT, HAT MAN NICHT VERLOREN. „Regisseur Georg Schmiedleitner konzentriert sich ganz auf den politischen Kern, auf die Fragen von Nähe und Macht, Treue und Verrat. Seine Inszenierung ist ein Spiegel unserer Gesellschaft.“

SÄCHSISCHE ZEITUNG

„Straffe Inszenierung mit Vertrauen in den Schiller-Stoff.“

64

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG


H M

REGIE & BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . YVES HINRICHS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JANA

RATH

MUSIKALISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . UNDINE UNGER VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KAI SCHADEBERG & MAX VINCENT SCHULZE MIT: JUGENDLICHEN SPIELERINNEN UND SPIELERN AUS LEIPZIG UND DER REGION

Mit Wolfram Lotz’ „Einige Nachrichten an das All“ widmet WIEDERAUFNAHME 17. 11. sich der Theaterjugendclub „Sorry, eh!“ einem Theaterstück, HINTERBÜHNE das sich mit seinen unmöglichen Regieanweisungen und un­ zähligen Fußnoten charmant allen Regeln klassischer Dra­ matik widersetzt. Es entsteht eine Versuchsanordnung durch verschiedenste Wirklichkeitsschichten, die die Frage stellt, welche Rolle individuelle Sehnsüchte und Ängste in einer Der Theaterjugendclub „Sorry, eh!“ am Schauspiel Leipzig zunehmend über „soziale“ Netzwerke definierten Welt noch wurde 2013 unter der Leitung von Yves Hinrichs gegründet, der davor bereits die Jugendclubs am Neuen Theater Halle und spielen können. Alles nur noch Weltraumschrott?  am Schauspiel Chemnitz leitete. Mit den Leipziger Produktionen „Frozen (Eisrauschen)“ und „Never Ever Disconnected“ nach Falk Richter sowie „Wunder­land“ nach Gesine Danckwart wurde der Jugendclub „Sorry, eh!“ mehrfach zu Festivals eingeladen, u. a. zum Theater­ treffen der Jugend 2016 Berlin, zum Bundestreffen der Theater­ jugendclubs 2016 sowie zum Theatertreffen der Jugend in der Schweiz 2016. Darüber hinaus erarbeitete Hinrichs mit En­ semblemitgliedern des Schauspiel Leipzig und SpielerInnen des Jugendclubs „Sorry, eh!“ Wolfgang Herrndorfs Erfolgsro­ man „Tschick“, der auch diese Spielzeit wieder im Leipziger Stadtbad zu sehen ist. 

NUR KEINE LEERE AUFKOMMEN LASSEN!

„Ins Spiel integrierte Live-Musik, gewitzte chorische Passagen, kleine Choreographien, jugendlicher Übermut im Spiel. Und ein unbefangener Zugriff auf zeitgenössische Stoffe. Verspielte Komik und großartige Bilder.“

65

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

E

AM SCHAUSPIEL LEIPZIG

CHOREOGRAPHIE

-

A

WOLFRAM LOTZ PRODUKTION DES THEATERJUGENDCLUBS „SORRY, EH!“

Es sind Figuren, die nach dem Sinn des Lebens suchen, um sich gegen das Gefühl innerer Leere zu wehren. Figuren, die aufbegehren, wiedergeboren werden oder von den Toten auf­ erstehen, um etwas zu finden, für das es sich zu leben lohnt. Etwas, das ihnen eine Berechtigung gibt, zu existieren. Etwas, das die Dinge als Zeugnis ihrer Existenz überdauert. Vielleicht können in das All gesendete Nachrichten eine Lösung sein? Doch was für eine Nachricht ist wertvoll ge­ nug, um als Essenz menschlichen Seins zu gelten? 

ER

FN

D

U

IE

A

„Ich meine, es geht ja doch darum, ein Leben zu führen, das einem keine Qual ist. Und ich glaube, ich habe gelernt, dass ein gelungenes Sein nur von einer einzigen Sache abhängt: von Unterhaltung.“

W

EINIGE NACHRICHTEN AN DAS ALL




Im November 2017 öffnet im Erdgeschoss des Schauspielhauses eine neue Spielstätte für die Diskothek ihre Pforten. Eine Bühne, die weiterhin allein der Gegenwartsdramatik gewidmet ist: ein Reflexionsraum für unsere Gegenwart, ein Experimentierraum für neues Schreiben, ein Möglichkeitsraum für AutorInnen. Mit dem Neubau setzen wir auch in der Programmatik neue Akzente: Lag der Fokus in der Diskothek bisher auf Urauf­ führungen deutschsprachiger Dramatik, so erweitern wir das Spektrum um neue Arbeits- und Begegnungsformate, um bereits uraufgeführte Theaterstücke, die einen erneuten Blick lohnen, sowie um neue Stimmen der Gegenwartsdramatik aus Europa und der Welt.  Die Diskothek denkt von den TheaterautorInnen aus, wobei die für das Theater Schreibenden auf vielfältige Weise in den Pro­ duktionsprozess von Inszenierungen eingebunden sind und sein wollen. In verschiedenen Formaten tragen wir diesen un­ terschiedlichen Schaffensprozessen Rechnung: Der Autor Da­ vid Lindemann entwickelt ein Stück mit und für ein Ensemble aus jugendlichen und erwachsenen SpielerInnen, Heinz Helle dramatisiert im Austausch mit dem Regisseur Daniel Foerster für das Schauspiel Leipzig einen eigenen Roman und Sascha Hargesheimer schreibt ein Stück für Hausregisseurin Claudia Bauer, für das sie gemeinsam den Themenkomplex entwickelt haben. Auch die Inszenierung vorab abgeschlossener Texte steht weiterhin auf dem Programm: mit „Wolfserwartungs­ land“ und „Lebendfallen“ jeweils ein Erstlingswerk von den jungen AutorInnen Florian Wacker und Enis Maci und im Fall der deutschsprachigen Erstaufführung von „Prinzessin Hamlet“ eine feministische Shakespeare-Überschreibung der finnischen Autorin E. L. Karhu, die mit einer neuen Bühnen­ sprache experimentiert.  Mit dem Programm der Diskothek etablieren wir langfristige Beziehungen mit AutorInnen und ihren Werken: Allzu oft er­ leben Theaterstücke nur ihre Uraufführung und eine Erstauf­ führung im benachbarten Ausland und werden danach von keinem Theater mehr auf den Spielplan gesetzt. Dies ist weni­ ger das Symptom einer bisweilen behaupteten geringen Halb­ wertzeit von Gegenwartsdramatik. Vielmehr hat es mit einer Aufmerksamkeitspolitik in der Theaterlandschaft zu tun, die in der Konsequenz dazu führt, dass AutorInnen unter erhebli­ chem Produktionsdruck permanent neue Texte schreiben, die als Uraufführung vermarktet werden können. Die Diskothek wird weiterhin als Ort für Weltpremieren jungen AutorInnen eine Plattform bieten. Gleichzeitig wird sie im Sinne nachhal­ tiger AutorInnenförderung aber auch ein Ort für Nachspiele,

also zweite, dritte, vierte Aufführungen von Stücken unter dem Zugriff spannender RegisseurInnen. So wird diese Spielzeit mit Alberto Villareal einer der wichtigsten Theatermacher Mexikos mit einer Inszenierung von „paradies fluten“ des jun­ gen österreichischen Autors Thomas Köck seine erste Regie­ arbeit in Deutschland vorlegen. Ebenfalls mit einem Leipziger Nachspiel eröffnen wir die neue Diskothek: Elfriede Jelinek ist zugegebenermaßen eine der, wenn nicht die profilierteste Autorin von Gegenwartsdramatik im deutschsprachigen Raum — und führt gerade deshalb als wegweisende Stimme der Theaterliteratur unser Diskothek-Programm in eine neue Spielzeit.  Das besondere Geschenk einer mit den GegenwartsautorIn­ nen geteilten Zeitgenossenschaft findet ab dieser Spielzeit sei­ nen Niederschlag auch in verschiedenen Formaten, die uns über die Inszenierungen ihrer Stücke hinaus mit den AutorIn­ nen ins Gespräch kommen lassen. Die Menschen hinter den Texten sind außerdem BloggerInnen, PerformerInnen, Hör­ spielregisseurInnen … und so unterschiedlich können auch die Abende mit ihnen werden — vielleicht eine Vertonung der Jugendtagebücher, eine politische Poetik-Performance oder eine Lesung aus abwegiger Lieblingsliteratur. Ein anderes Be­ gegnungsformat führen wir diese Spielzeit mit seiner dritten Ausgabe weiter: unser Festival für NachwuchsautorInnen.

4+1 EIN TREFFEN JUNGER AUTORINNEN

Frühjahr 2018

Ein Forum für den Nachwuchs: AutorInnen, die sich in der Ausbildung befinden, treffen mit ihren Stücken auf Publikum. Ein Festival ohne Gewinner und Verlierer. Aus den verschie­ denen Schreibschulen im deutschsprachigen Raum reisen je­ weils vier AutorInnen nach Leipzig, um neue Schreibstile ken­ nenzulernen und zu erleben, wie ihre Texte die Bühne erobern. In Gesprächen und Lesungen mit dem Schauspielensemble stellen wir in der Diskothek ihr Schreiben in den Mittelpunkt und bilden eine Plattform des Austausches und des Auspro­ bierens für eine neue Generation von TheaterautorInnen. 

68


WOLKEN.HEIM ELFRIEDE JELINEK

Stimmen kreisen. Sie formulieren, sie suchen, sie wissen. Sie addieren sich zu Vermutungen, Behauptungen und Gewiss­ heiten. Aufbrüche und Abgrenzungen werden beschworen. Es geht durch Epochen, Denkweisen und Kanonisierungen. Es geht um Theorien, und es geht um die Tat. Immer neue Ver­ satzstücke entspinnen sich, etwas zu fassen und zu erklären; Versatzstücke, sich seiner selbst zu vergewissern. Sie umkrei­ sen die Frage, was das Deutsche ist und die Besonderheit der deutschen Nation. 

WIR SIND BEI UNS. WIR SIND BEI UNS ZUHAUS. LEIPZIGER NACHSPIEL REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TITUS SCHADE KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SABINE BLICKENSTORFER MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HUBERT WILD DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUSS

„Wolken.Heim“ ist eine Collage über die Frage der Identität (oder der Identitäten?) als eine große Gleichzeitigkeit verschiedener Epochen und Denkweisen, hoher Gedanken und überholter Theorien. Eine Collage ist der Text nicht nur inhalt­ lich, sondern auch handwerklich. Elfriede Jelinek kompiliert Texte von Hölderlin bis Heidegger, von Fichte bis zur RAF. Eine starke Sehnsucht ist in der Sprache und in den Sprechenden; immer wieder geht es um das Beschwören erhoffter Aufbrüche und erwarteter Entdeckungen ebenso wie um die Abgrenzung zum Anderen. Ein unendliches Reden stellt sich ein, ein Dräuen und Raunen. Voller Hoffnung und mitun­ ter verzweifelt, sehr ernsthaft und zuweilen sehr abschätzig, unheimlich und zuweilen auch sehr komisch. Jelinek zitiert nicht nur, sie führt fort, spinnt weiter, parodiert und bricht. Am Ende gerät das Sprechen immer wieder ins Stottern. Die Suche nach Einheitlichkeit und Zusammenhang führt immer wieder in die diffuse Unmöglichkeit dieser Dinge: Ein Stim­ menreich als ein Archiv der deutschen Seele.  Mit „Wolken.Heim“ aus dem Jahr 1988, Elfriede Jelineks großem Durchbruch als Theaterautorin, eröffnet die neu erbaute Dis­ kothek. Intendant Enrico Lübbe setzt damit nach „Rechnitz (Der Würgeengel)“ und „Die Schutzflehenden / Die Schutzbe­ fohlenen“ die Beschäftigung mit der Literaturnobelpreisträge­ rin und bedeutendsten deutschsprachigen Dramatikerin der Gegenwart fort. Den Bühnenraum entwirft der Maler Titus Schade, ein bildender Künstler, der zu den exponiertesten jungen Ver­ tretern der „Leipziger Schule“ zählt. Der Absolvent der Hoch­ schule für Grafik und Buchkunst Leipzig und Meisterschüler von Neo Rauch arbeitet mit dieser Produktion erstmals im Theaterbereich. 

69

PREMIERE DISKOTHEK

16. 11.


MEIN    HOHLRAUM  (ARBEITSTITEL)

SASCHA HARGESHEIMER Sascha Hargesheimer nimmt uns mit in die Welt der 80er Jah­ re: mitten hinein in den Siegeszug des Neoliberalismus, in die Zeit der Entwicklung des Fernsehens zum Massenmedium und zur Manipulationsmaschine, in die Ära der konspirativen Theorien und UFO-Sichtungen, in die Regierungszeit Ronald Reagans. Der damalige gesellschaftspolitische Zustand, der Reagans Wahlerfolg ermöglichte, lässt Parallelen zur heutigen Situation zu. Doch ist es gar nicht primär die große Weltpolitik, die Sascha Hargesheimer in seinem neuen Stück in den Blick nimmt: Es ist vielmehr die Biographie einer Randfigur, deren Leben uns auf geheimnisvolle Weise sehr viel Aufschlussrei­ ches über ihre Zeit und über uns erzählen kann. Der Autor be­ gibt sich auf Spurensuche und macht eine angesichts globaler Gleichzeitigkeit und totaler digitaler Verfügbarkeit erstaunli­ che Neu-Entdeckung. Aber wie erzählt man eine Geschichte? Wie findet man Wahrheit in einer Erzählung? In enger Zusam­ menarbeit mit der Hausregisseurin Claudia Bauer hat Sascha Hargesheimer sein Thema für dieses neue Stück entwickelt, das er für das Schauspiel Leipzig schreibt. 

AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH DRAMATURGIE

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA

HERLEMANN

PREMIERE

25. 11.

DISKOTHEK

Sascha Hargesheimer studierte ab 2008 Szenisches Schrei­ ben an der Universität der Künste Berlin und arbeitete als freier Regisseur und Autor. Er gewann 2013 den Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik und 2014 den Osnabrücker Dramatikerpreis. Im April 2015 wurde Har­ gesheimers erstes Libretto „Ohio“ an der Deutschen Oper Berlin uraufgeführt. Im Juni 2015 folgte die Uraufführung von „Archiv der Erschöpfung“ im Rahmen der Autorenthe­ atertage am Deutschen Theater Berlin. Im Mai 2016 wurde das im Rahmen des Autorenstudio am Schauspiel Frankfurt entstandene Stück „Die europäische Wildnis — eine Odyssee“ von Schauspiel Frankfurt und den Ruhrfestspielen Reckling­ hausen uraufgeführt.  Claudia Bauer ist seit der Spielzeit 2015/16 Hausregisseurin am Schauspiel Leipzig und inszeniert außerdem u. a. am Schau­ spiel Dortmund, Schauspiel Hannover, Schauspielhaus Graz und Theater Basel. Beispiele für ihre vielbeachteten Inszenie­ rungen von Gegenwartsdramatik sind in Leipzig die Urauf­ führungen von Wolfram Hölls „Und dann“ (eingeladen zu den Mülheimer Theatertagen — Stücke 2014, zu den Autorenthea­ tertagen am Deutschen Theater Berlin und zum Heidelberger Stückemarkt) und Bernhard Studlars „Die Ermüdeten“ sowie die deutsche Erstaufführung von Katja Brunners „geister sind auch nur menschen“. Mit ihrer Inszenierung von „89/90“ nach dem Roman von Peter Richter war sie 2017 zum Berliner Thea­ tertreffen eingeladen. 

70


PRINZESSIN HAMLET E. L. KARHU

Ich hatte geglaubt, dass man sich in diesem Lebensabschnitt mit dem Leben auskennt. Dass man einigermaßen Klarheit darüber hat, wer wer ist, was passiert und in welcher Reihenfolge. Dass die Sonne im Osten aufgeht und im Westen unter, dass sich Eis in Wasser verwandelt, bevor es verdampft, dass nichts ohne eine tröstliche Zwischenphase zu etwas anderem wird.

AUS DEM FINNISCHEN VON STEFAN MOSTER DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LUCIA BIHLER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTIN IHLE

Prinzessin Hamlet kann und will diese Vorstellung ihrer Mut­ ter Gertrud nicht bestätigen. Im Gegenteil, sie verweigert sich radikal allen Rollen, die für sie im Familien-, Gesellschafts- und Staatsgefüge vorgesehen sind. Die Vehemenz, mit der sie die Strukturen hinterfragt, ist lebens- und systemgefährdend: Für das Zeichen, das sie setzen will, ist sie bereit ihr Leben zu geben. Prinzessin Hamlet wird als scheinbar Wahnsinnige von ih­ rer Mutter aus dem Königreich entfernt und im Buckingham Palace einquartiert, wo sie im Palastchor singt, Elton John trifft und von Mitpatient Ofelio vergöttert wird. Ihre beste Freun­ din Horatia versucht sie zu retten und endet doch schließlich als Spielball Gertruds, die sie benutzt, um die gesellschaftliche Ordnung aufrechtzuerhalten. 

DAS LETZTE, DAS WIR GEBRAUCHEN KÖNNEN, IST NOCH EINE VERRÜCKTE IN DIESER BURG.

PREMIERE

2. 12.

DISKOTHEK

Das Stück der finnischen Theaterautorin und Dramaturgin E. L. Karhu greift Shakespeares Themen wie Wahrheit, Liebe, Verrat und Macht auf, ist dabei aber ein komplett eigenständiges Werk, eine feministische Hamlet-Überschreibung mit Anklängen an Sarah Kane und Heiner Müllers „Hamletmaschine“. Das Motiv der in Wahnsinn mündenden Verausgabung steht zentral sowie die Frage nach dem (nicht)funktionierenden Subjekt innerhalb der Logik, welche die Gesellschaft bereithält, und nach jenen, die ihr eigenes Leben stattdessen in ein weithin sichtbares Zei­ chen verwandeln wollen.  Das thematische Interesse von E. L. Karhus Stücken kreist vielfach um die Ethik menschlichen Handelns sowie um das Ver­ hältnis zwischen Individuum und Gesellschaft. Die Autorin un­ tersucht in ihrem Schreiben neue dramatische Formen und die Grenzen der Bühnensprache. In ihrem neuesten Stück „Prin­ zessin Hamlet“ experimentiert sie mit einer comichaften Bild­ sprache. Es wurde im Februar 2017 am Q-teatteri in Helsinki uraufgeführt.  Die Regisseurin Lucia Bihler wurde 1988 in München gebo­ ren. Sie studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Während des Studiums realisierte sie Projekte am bat Studiotheater, am Ballhaus Ost Berlin und am Maxim Gorki Theater Berlin. Als Grundlage für die Arbeiten dienten Stoffe von Kafka, Kleist, Fleißer, Shakespeare und Hei­ ner Müller. Ihre formstrengen, bildgewaltigen Arbeiten waren zuletzt außerdem am Deutschen Theater Göttingen, am Schau­ spielhaus Wien und am Theater Lübeck zu sehen. Lucia Bihler inszeniert zum ersten Mal am Schauspiel Leipzig. 

71


EIGENTLICH MÜSSTEN WIR TANZEN HEINZ HELLE

Eine Gruppe von fünf langjährigen Freunden findet sich nach einem Wochenendausflug auf einer Berghütte plötzlich in einer postapokalyptischen Landschaft wieder. Alle anderen Menschen sind verschwunden oder tot, die offenbar menschengemachte Katastrophe lässt sich nicht rekonstruieren. Die Spurensuche der Männer wird bald zu einer ziellosen Wanderung durch die Alpenwelt, reduziert auf das nackte Überleben in ei­ ner gleichgültigen Natur. 

AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DANIEL FOERSTER BÜHNE & KOSTÜME

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARIAM

HAAS &

LYDIA HULLER

Heinz Helle wagt einen radikalen Entwurf menschlicher Existenz nach der Auflösung aller Gewissheiten, die unsere Welt und unsere Identitäten konstituieren. Sein angesichts gegenwärtiger globaler Krisenzustände sehr greif bares Endzeitexperiment zeigt schonungslos auf, wie fragil die menschen­gemachte Ordnung ist. Für das Schauspiel Leipzig dramatisiert Heinz Helle seinen Stoff und schreibt damit zum ersten Mal einen Theatertext — dem Roman hat er bereits ein Theater­zitat vorangestellt: „Ich stand an der Küste und redete mit der Brandung / blabla, im Rücken die Ruinen von Europa“ (Heiner Müller). 

UND NIEMAND WIRD JE WIEDER VOLK SAGEN KÖNNEN, ODER DU, ODER ICH, ODER LIEBE

DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA HERLEMANN PREMIERE

18. 1.

DISKOTHEK

Heinz Helle studierte Philosophie in München und New York und arbeitete als Texter in Werbeagenturen, bevor er Literari­ sches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel studierte. Er lebt mit seiner Familie in Zürich. Sein Roman­ debüt „Der beruhigende Klang von explodierendem Kero­ sin“ stand auf der Shortlist des Schweizer Buchpreises 2014, „eigentlich müssten wir tanzen“ war für den Deutschen Buch­ preis 2015 nominiert.  Der Regisseur Daniel Foerster realisierte seit 2005 eigene Pro­ jekte als Autor und Regisseur bei den Jungen Akteuren des Theater Bremen, am Deutschen Theater in Göttingen und im TiK Berlin. Er studierte von 2011 bis 2015 Regie an der Aka­ demie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Seine In­ szenierung „Borkman“ nach Henrik Ibsen wurde im Mai 2014 zum Körber Studio Junge Regie eingeladen. Für sein Stück „Tanzen! Tanzen!“ erhielt Daniel Foerster den Nachwuchs­ preis des Heidelberger Stückemarktes 2014. Am Theater Os­ nabrück inszenierte er beim Spieltriebe-Festival 2015 „Archiv der Erschöpfung“ von Sascha Hargesheimer. Von 2015 bis 2017 war Daniel Foerster Teil des Regiestudios am Schauspiel Frankfurt und inszenierte dort u. a. „Fräulein Julie“ (2016 ein­ geladen zum Festival radikal jung in München). 

72


ÜBER DIE GRENZE (ARBEITSTITEL)

DAVID LINDEMANN Identität entsteht zwischen Abgrenzung und Zugehörigkeits­ gefühl. Was erleben junge Menschen heute als identitätsstif­ tend? Eine Praxis, welche die Untrennbarkeit von kulturel­ ler Identität und nationaler Zugehörigkeit behauptet, scheint angesichts einer maximal vernetzten und globalisierten Welt wenig zukunftsweisend. Junge Menschen denken immer we­ niger in diesen verknüpften Parametern. Sie begreifen sich als global natives und empfinden Zugehörigkeit eher zu Peer­ groups, die dank weltweiter Kommunikation weder geogra­ phisch noch national begrenzt sein müssen. Umso stärker spürt diese junge europäische Generation das Spannungsfeld von Freiheitsbewusstsein und Mobilitätsanspruch bei gleich­ zeitiger Wiedererstarkung eines hermetischen Heimatbe­ griffs. Und wie ergeht es einer älteren Generation, die noch ein anderes Europa gekannt hat, mit ihren individuellen Identi­ tätssuchen?  Gemeinsam mit Autor David Lindemann und Regisseur Yves Hinrichs werden sich SchauspielerInnen aus dem Ensemble und Jugendliche in dieser Stückentwicklung für das Schau­ spiel Leipzig mit Abgrenzungen und Grenzöffnungen in ih­ ren Biographien beschäftigen und sich fragen: Geht es dabei eigentlich um Angst oder Liebe? 

AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG STÜCKENTWICKLUNG MIT JUGENDLICHEN UND MITGLIEDERN DES SCHAUSPIELENSEMBLES

David Lindemanns erstes Stück „Koala Lumpur“ wurde mit dem Autorenpreis des Berliner Theatertreffens ausgezeichnet. Seine folgenden Stücke wurden u. a. an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, am Maxim Gorki Theater Ber­ lin und am Burgtheater Wien uraufgeführt und vielfach vom Deutschlandradio Kultur als Hörspiele in seiner Regie pro­ duziert. David Lindemann war bereits zum Stückemarkt des Theatertreffens, zum Heidelberger Stückemarkt und zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin eingeladen. Die Öffnung und Einbettung des Schreibprozesses in die Zu­ sammenarbeit mit SchauspielerInnen und Regie wird immer mehr wesentlicher Teil seiner Arbeit: „Für mich persönlich ist die Besonderheit einer Stückentwicklung das enge Nebeneinander von Beobachten und Schreiben. Als Autor bin ich oft auf mich zurückgeworfen, schöpfe ausschließlich aus meiner eigenen Erfahrung. Wenn ich mich auf eine Stückentwicklung einlasse, tritt etwas anderes in den Vordergrund, andere Menschen, andere Geschichten, andere Arten zu sprechen und zu denken. Ich würde meinen Anteil an einer solchen Zusammenarbeit als teilnehmende Beobachtung beschreiben. Indem ich die SchauspielerIn­nen kennenlerne, bevor ich für sie schreibe, gebe ich ihnen die Möglichkeit, sich im späteren Text wiederzuerkennen.“  Yves Hinrichs leitet am Schauspiel Leipzig den Jugendclub „Sorry, eh!“. Mit Produktionen wie „Frozen (Eisrauschen)“ und „Never Ever Disconnected“ nach Falk Richter sowie „Wunderland“ nach Gesine Danckwart wurde der Jugendclub mehrfach zu Festivals eingeladen, u. a. 2016 zum Theatertref­ fen der Jugend Berlin, zum Bundestreffen der Theaterjugend­ clubs und zum Theatertreffen der Jugend in der Schweiz. 

URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . YVES HINRICHS DRAMATURGIE

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLARA

PROBST &

KATJA HERLEMANN PREMIERE

2. 2.

DISKOTHEK

73


LEBENDFALLEN  ENIS MACI

EINS VIER EINS

was die nicht verstehen und in dieser sache unsren eltern ähneln ist der unterschied zwischen ihnen die von irgendwo gekommen sind und uns die von nirgends anders her kommen es liegt auf der hand es ist so klar dass wir bloß gerade so sehr knapp an diesen ort gehören dass wir bis ans ende unsere dielen ölen können und trotzdem teppichbodenbabys bleiben

WIR HABEN EINIGE GESCHICHTEN WIR TRAGEN SIE WIE UNSERE NAMEN (SIE REICHEN AUS)

Aus den Teppichbodenbabys von einst sind junge Menschen geworden, vier gute Freundinnen und Freunde, die sich tref­ fen, quatschen, trinken. Sie erzählen einander die längst be­ kannten Geschichten, die das wohlige Gefühl ihrer vertrauten Gemeinschaft evozieren. Im Mittelpunkt steht der gemeinsa­ me Ort, an den ihre Eltern alle auf unterschiedlichen Wegen gekommen sind und den diese jungen Menschen nun wohl oder übel Heimat nennen, in Ermangelung von Alternativen. Die Herkunft der Elterngeneration und die Reisegeschichten der Kindheit sind teilweise nebulöse Erinnerungen und bruch­ stückhafte Erzählungen. Hinzu gesellt sich eine reale Erfah­ rung in der eigenen Existenz, die eben nicht bis in die tiefsten Sedimente der Erde, auf der sie wandeln, verwurzelt ist. Macht der latente Schmerz, der in den Familienge­ schichten versteckt ist, die Suche nach dem Identifikations­ potential der Lebenswirklichkeit umso dringlicher? Bei der Entwicklung möglicher Lebensentwürfe, welche die vier vor­ nehmen, wird die Anschlussfähigkeit der Trennungs- und Abhängigkeitsbiographien der Eltern, der Tristesse des frühe­ ren Zuhauses der Plattenbausiedlung ebenso befragt wie jene des Hipster-Mainstreams der Großstadt oder eben der eines Deutschlands der Deutschen.  Die Autorin Enis Maci gliedert und bricht ihr poetisches und agiles Stück über Erwachsenwerden, Freundschaft und Zuge­ hörigkeit mit deutschem Volksliedgut und gesellt damit zu der Runde der vier FreundInnen den Chor in seiner antiken Kom­ mentarfunktion und einer weiteren Wir-Konstruktion. 

URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . THIRZA BRUNCKEN DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA HERLEMANN PREMIERE

9. 3.

DISKOTHEK

Enis Maci, geboren 1993 in Gelsenkirchen, hat Literarisches Schreiben in Leipzig studiert. 2010 erhielt sie den Förderpreis des Literaturbüros Ruhr. Ihr Stück „Lebendfallen“ hat sie im Rahmen der Schreibwerkstatt „Die Flucht, die mich bedingt“ am Maxim Gorki Theater verfasst.  Die Regisseurin Thirza Bruncken setzt sich immer wieder mit innovativen Texten deutschsprachiger AutorInnen aus­ einander, u. a. von Heiner Müller, Michael Roes, Elfriede Jelinek, Rainald Goetz, Thomas Jonigk, Franzobel und Anna Behringer. Sie inszenierte u. a. am Schauspiel Köln, Hambur­ ger Schauspielhaus, Tokyo Engeki Ensemble, Residenztheater München, an den Münchner Kammerspielen, am Volksthea­ ter Wien, Schauspiel Frankfurt und Theater Dortmund. Am Schauspiel Leipzig war von ihr zuletzt die Uraufführung des Stückes „Drei sind wir“ von Wolfram Höll zu sehen, das den Mülheimer Dramatikerpreis 2016 gewann. 

74


WOLFSERWARTUNGS LAND FLORIAN WACKER

Einmal standen hier viele Häuser, einige stehen noch, andere sind zusammengefallen oder abgebrannt. Überall wachsen Bäume. Früher träumte man noch vom Aufstieg, von der wirtschaftlichen Expansion, man steigerte sich in Ideen hinein und machte Pläne, man schwärmte. Aber nicht alles taugt zur Maximierung. Nicht alles wird groß. Mehr weiß ich nicht. Vielleicht noch das: Menschen verschwinden auf merkwürdige Art und Weise. Als Wolfserwartungsland werden Regionen bezeichnet, die für eine Wiederansiedlung des Wolfs günstige Bedingungen bieten. Eine solch strukturschwache Gegend wird zum Schauplatz für eine Handvoll Figuren, die schon bessere Tage gesehen haben — genau wie das abgelegene Hotel, in dem sie einander begegnen. Aber anders als der Wolf, der als Grenzgänger weite Strecken durchwandert und den sie als gefahrvolle Sehnsuchtsfigur be­ zwingen wollen, sind diese Menschen gestrandet an diesem Ort, der kein Außen zu kennen scheint. Sie behaupten Zukunftsvi­ sionen, die sich, genau wie ihre Beziehungen, vor allem aus Kli­ schees speisen. Aber insgeheim haben sie vielleicht schon ver­ standen, dass ihre großen Erwartungen kaum jemals Realität werden können. In diese zum Stillstand verdammte Szenerie treten als Hoffnungsträger zwei Fremde aus der imaginären großen weiten Welt. Oder sind es Geister aus einer verdrängten Vergangenheit? 

DIE GEGEND IST ÜBERSCHAUBAR. DA DRÜBEN IST DER WALD. DORT DIE STRASSE.

URAUFFÜHRUNG REGIE & BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GORDON KÄMMERER MITARBEIT BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . INGO BÖHLING KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOSA MARX MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FRIEDERIKE BERNHARDT DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS DÖPKE PREMIERE

23.3.

DISKOTHEK

„Wolfserwartungsland“ wartet mit einem konkreten Ort und scharf gezeichneten Figuren auf und führt damit auf die Fährte eines Realismus, in dem sich unvermittelt surreale, albtraum­ haft komische Abgründe auftun. Ein Gasthaus ohne Gäste in einem Wald am Ende aller Hoffnung. Es ist das erste Theater­ stück von Florian Wacker, der am Deutschen Literaturinstitut Leipzig studiert hat. Seine Texte wurden in zahlreichen Antho­ logien und Literaturzeitschriften veröffentlicht. Sein erster Ro­ man „Dahlenberger“ erhielt 2015 den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis.  Regisseur Gordon Kämmerer studierte Schauspiel in Leip­ zig und Theaterregie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Seine Leipziger Uraufführung von Nolte Decars „Das Tierreich“ wurde 2015 zum Heidelberger Stücke­ markt und zum Münchner Festival radikal jung eingeladen. Ebenfalls am Schauspiel Leipzig inszenierte Kämmerer 2015 die Uraufführung von Ferdinand Schmalz’ „der herzerlfresser“ und 2016 Schillers „Die Räuber“. 

75


PARADIES FLUTEN  ( VERIRRTE SINFONIE ) THOMAS KÖCK

Ein Stück für zwei Überlebende in Klimakapseln, ein erschöpf­ tes Symphonieorchester, ein ertrinkendes Tanzensemble und eine durchschnittliche weiße mitteleuropäische Familie. Also für eine Welt, der das Wasser bis zum Hals steht — oder viel­ leicht auch für das erste mitteleuropäische Flüchtlingsorches­ ter. Mit dem ersten Teil seiner Klimatrilogie fordert Thomas Köck das Theater bereits in den Regieanweisungen, die man wie Kriegsgeräusche lesen soll, zum Äußersten heraus. Und begibt sich mit seinem Schreiben selbst dorthin — an die Außen­g renzen des Fassbaren. Sprachgewaltig und mit viel Humor schlägt er einen Bogen von der Frühphase der Globalisierung bis ins Heute; vom Kautschukboom des späten 19. Jahrhunderts, dem ganze Landstriche und Völker zum Opfer fielen, bis hin zu einer zeit­ genössischen Kleinfamilie und ihren prekären Arbeits- und Beziehungsverhältnissen. Selbst einer Flut gleichend, spült die Sprache des Stücks immer mehr Material der Menschheits­ geschichte und -gegenwart auf die Bühnenoberfläche. Als An­ leihe aus der Realität ist dies die Flut, in der Plastiküberreste eines hemmungslosen Konsums unmittelbar neben den Über­ resten der Schiffbrüchigen einer weißen Weltordnung in der Dissonanz des großen Geschäfts der Freiheit für Güter und Grenzen für Menschen treiben. 

KEINE HOFFNUNG MEHR UND TROTZDEM STIMMEN. MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DES GOETHE-INSTITUTS

LEIPZIGER NACHSPIEL REGIE, BÜHNE & LICHT . . . . . . . . . . . . . . . . . . ALBERTO VILLAREAL MITARBEIT BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . AGATHE MACQUEEN DRAMATURGIE

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA

HERLEMANN

PREMIERE

12. 5.

DISKOTHEK

Der junge österreichische Autor Thomas Köck war mit diesem im besten Sinne überbordenden Text 2015 für den Autoren­ preis des Heidelberger Stückemarkts nominiert und erhielt 2016 den Kleist-Förderpreis. „Da das alles sicherlich sehr viel ist für einen Abend“, ist dem Stück die scherzhafte Empfeh­ lung vorangestellt, „empfehle ich, den Text häufig nachzuspie­ len.“ Dies besorgt am Schauspiel Leipzig der mexikanische Re­ gisseur, Autor und Theoretiker Alberto Villareal, der zu den radikalsten Vertretern eines jungen mexikanischen Theaters zählt, das die Hinterlassenschaften des Kolonialismus — auch und gerade im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen ästhetischen, historischen und politischen Fragestellungen — aufarbeitet. Die Realität seines Heimatlandes changiert zwi­ schen historischem Kolonialtrauma und einer Zwitterstellung im globalen West-Süd-Gefälle.  Alberto Villareals bildgewaltige Inszenierungen waren u. a. in Brasilien, Argentinien, Kuba, Portugal, Spanien und England zu sehen, Texte von ihm sind u. a. ins Deutsche, Englische, Por­ tugiesische und Französische übersetzt. In seiner ersten Re­ giearbeit in Deutschland will Alberto Villareal mit „paradies fluten“ die emotionale Landkarte all jener gut vernetzten, in­ formierten Menschen des Okzidents bereisen, dieser zivili­ sierten, demokratischen Familie, und ein Endzeittheater entwerfen, das sich viel mehr aus der Unermesslichkeit des ama­ zonischen Dschungels speist, als eine Bastion des guten Ge­ wissens der Menschheit sein zu wollen. 

76


H M E

LEIPZIGER NACHSPIEL REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANITA VULESICA MITARBEIT REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BENDIX FESEFELDT BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HENRIKE ENGEL ˇ CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . EGID MINÁC MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ARVILD J. BAUD DRAMATURGIE

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS

HUBER

MIT: ALINA-KATHARIN HEIPE, DAVID HÖRNING, JONAS KOCH,

„Eine durchweg gelungene Inszenierung, die unterhaltsam mit Witz und Tempo zum Kern vordringt.“   LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

FERDINAND LEHMANN, ELIAS POPP, NINA SIEWERT WIEDERAUFNAHME DISKOTHEK

„Mit ‚Birdland‘ ist Regisseurin Anita Vulesica eine beachtliche Studioproduktion gelungen. Eine mitreißende Charakterstudie mit beeindruckend intensiven Momenten.“  MEPHISTO 97.6

ICH HAB’S VERSUCHT. WIRKLICH. ICH KANN MICH NICHT MAL ERINNERN, WARUM.

77

OKTOBER

-

A

STUDIOINSZENIERUNG DEUTSCH VON BARBARA CHRIST

Beeinflusst von Bertolt Brechts „Baal“ hat Simon Stephens mit „Birdland“ eine moderne Künstlerbiographie des rasanten Aufstiegs erschaffen, das Psychogramm eines Zynikers, der die Welt von oben betrachtet und den Bezug zum wirklichen Leben verloren hat, oder noch nie hatte. Von Moral und Ethos keine Spur. Ganz nach dem ursprünglich von Bertolt Brecht ge­ dachten Titel seines Theaterstücks: „Baal frißt! Baal tanzt!! Baal verklärt sich!!!“ 

ER

FN

SIMON STEPHENS

Paul hat es geschafft, mit seiner Band ist er oben angekom­ men, on the top! Früher spielten sie in den kleinen, modrigen Clubs, heute füllen sie die großen Arenen der Welt. Und Paul ist der Megastar unter ihnen, der für seine Songs verehrt wird. Als Mensch ist er ein Monster. Schrankenlos in seinen Forde­ rungen, schonungslos in seinen Urteilen, rücksichtslos seiner Umwelt gegenüber. In rasender Geschwindigkeit kreist Paul so unablässig um sich selbst, dass es ihn dann tatsächlich aus der eigenen Umlaufbahn katapultiert: Als sich Marnie seinet­ wegen umbringt, wird aus Pauls glitzerndem, märchenhaftem Rock’n’Roll-Leben ein bodenloser Abstieg in die Hölle. 

D

U

IE

A

W

BIRDLAND


-

E

M

H

A

W

A

U

FN

IE

D

ER

DER  MINUSMENSCH TILL MÜLLER-KLUG

Eine Finanzexpertin möchte ein Kind, ohne noch länger nach einem Partner für die Familiengründung suchen zu müssen. Sie wendet sich an einen Arzt, der sie in die neue Welt der unbegrenzten Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin ein­ führt. Die beiden entdecken die Kapitalisierung des Kinder­ wunsches als erfolgsversprechendes Geschäftsmodell. Mit ihrer Firma entwerfen sie eine Zukunft, in der die analoge Zeugung zum Auslaufmodell wird und künstliche Befruch­ tung totale Kontrolle über das neue Leben ermöglicht. Doch es melden sich auch die ‚Minuskinder‘ zu Wort — die Millionen potentieller Leben in Form von eingefrorenen Eizellen und Spermien. Der Assistent des Arztes besucht sie in ihren Kühl­ tanks und scheint einen eigenen Plan zu verfolgen, gegen das Geschäftsdenken seines Chefs zu arbeiten.  Mit allen Ecken und Kanten spielt der Autor Till Müller-Klug heutige Möglichkeitsangebote für private und finanzielle Ent­ scheidungen in seinem Theatertext durch. Das Stück befragt Phänomene wie Social Egg Freezing und Leihmutterschaft, schneidet Diskurse um Gleichberechtigung und neue Fami­ lienkonzepte an und richtet den Blick auf ethische und mora­ lische Fragen rund um das Gebiet der modernen Reproduk­ tionsmedizin.  Regisseur Steffen Klewar und sein Team schaffen für MüllerKlugs Stück einen hyperrealistischen, multimedialen Aktions­ raum. Steffen Klewar hat am Schauspiel Leipzig bereits in der Spielzeit 2013/14 die Uraufführung von Jörg Albrechts „My love was a ghost“ inszeniert. Im Rahmen des DoppelpassProjekts der Kulturstiftung des Bundes realisiert er mit dem Theaterkollektiv copy & waste in der Spielzeit 2017/18 in Ko­ operation mit dem Schauspiel Leipzig außerdem das Projekt „Ceci n’est pas un HYPE!“. 

JA, DAS IST WIRKLICH DISRUPTIV!

URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STEFFEN KLEWAR BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SILKE BAUER MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LENARD GIMPEL VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IAN PURNELL DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA HERLEMANN MIT: JULIA BERKE, MICHAEL PEMPELFORTH, BRIAN VÖLKNER, KINDER AUS DEM CHORPROJEKT „SINGT EUCH EIN!“

„Geschickt verknüpft der Text die Themen Reproduktionsmedizin und Turbokapitalismus. Die Inszenierung nimmt das Zweischneidige und das Tragikomische geschickt auf.“

WIEDERAUFNAHME DISKOTHEK

DEUTSCHLANDRADIO

„Eine radikale, auch im bühnenbildnerischen Sinne wahrlich eisige, Dystopie.“

NEUES DEUTSCHLAND

78

DEZEMBER / JANUAR


DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER MIT: WENZEL BANNEYER, SOPHIE HOTTINGER, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, ANNETT SAWALLISCH, KATHARINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME

14. 12.

DISKOTHEK

Bernhard Studlar scheut den Abgrund nicht, der sich zwi­ schen diesen Freunden und Bekannten auftut. Ohne dop­ pelten Boden schauen wir ihnen dabei zu, wie sie auch noch die letzten Grenzen des guten Anstands fallen lassen. Und was bleibt, ist ein schütteres Lebensgefühl: Für immer jung, schon steinalt. Prost! Und am Ende noch ein Erinnerungs­ foto. Es gibt zwar nichts zu feiern, trotzdem schön, dass ihr alle da seid. 

„Regisseurin Claudia Bauer hat den Abgrund des erschöpften Selbst an seiner urmodernen Wurzel gepackt: die beklagenswerte, dabei aber nicht unkomische Zerrissenheit der angeblich selbstmächtigen Subjekte. Das unheimliche Zusammentreffen von maskenhaftem Frohsinn, stereotypen Bewegungs­routinen und Bernhard Studlars hochintensiv darübergelegten Gesellschafts-Sprechblasen sorgen für ein schauriges Geisterbahnfeeling im Jetzt.“

THEATER HEUTE

ECHT? — SUPER. 79

E

MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JONAS MARTIN SCHMID

M

BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH

H

REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER

-

A

URAUFFÜHRUNG

ER

FN

BERNHARD STUDLAR

Sie sind Nichtraucher, sie trinken Bio-Bier und sie bauen ihr Gemüse selbst an. Sie sind Singles, Paare, Eltern. Sie sind in der Mitte ihres Lebens angekommen. Sie feilen an ihren Kar­ rieren oder an ihren Investmentfonds. Sie pflegen ihre bür­ gerlichen linksliberalen Weltanschauungen und ihre Selbst­ findungstrips. Sie leben bodenständig und funktionstüchtig. Oder auch prekär und trotzdem traumlos. Und jetzt treffen sie sich endlich mal wieder, auf einer Party, mit ausnahmsweise auch mal alkoholischen Getränken, auf einer Dachterrasse hoch über der Stadt. Die Kinder sind im Bett, das Kindermädchen instruiert, und doch will der ge­ plante ausgelassene Abend irgendwie nicht so recht gelingen. Zunächst noch in Smalltalks um ein anregendes Gespräch sich bemühend, werden doch schnell alle Hüllen fallen gelas­ sen. Und es wird ganz böse. 

D

U

IE

A

W

DIE ERMÜDETEN ODER DAS ETWAS, DAS  WIR SIND


E

ER

M

D

H A

IE

FN

A

U

W

GEISTER SIND AUCH NUR  MENSCHEN KATJA BRUNNER

In den Heimen finden sie ihre letzte Heimat. Die Alten. Ab­ geschirmt von einer Welt, der sie sich tatkräftig hingaben, betrachten sie verwundert ihre dissoziierten Körper und die Erinnerungsreste ihres bürgerlichen Lebens: Erlebtes steht neben unwiederbringlich Verpasstem, Träume mutieren zu Albträumen. Katja Brunner, die zu den bekanntesten deutsch­ sprachigen Jungautorinnen im Theater gehört, verleiht jenen eine Stimme, die nicht mehr sprechen können. Sie holt die Todgeweihten zurück in die Mitte einer Gesellschaft, die sie professionell ausgrenzt. Kein Blatt mehr nehmen die Alten vor die ausgetrockneten Münder. Und während sich schon der Schimmel in den Haut­ falten der vom überforderten Pflegepersonal vernachlässig­ ten Körper festsetzt, wehren sich die Geister dieser einstmals nützlichen Glieder der Gesellschaft noch ein letztes Mal. In Solidaritätschören und inneren Wutreden begehren sie auf gegen ihre Entrechtung und fordern: lieben, saufen, sterben zu dürfen. Ihre Stimmen drängen in die Sichtbarkeit, die ih­ nen unsere Gesellschaft entzieht, weil sie den Produktivitäts­ anspruch an das Subjekt nicht mehr erfüllen und mit ihren dem Tod entgegenkrankenden Körpern dem zeitgenössischen Jugendwahn hohnlachen. 

„Radikal körpersprachlich.“ NACHTKRITIK.DE

„Diese Mischung zwischen Brunner auf der Autorenseite mit dieser Analyse des Zustands des Alterns und gen Tod driften und gleichzeitig die Verpackungsstrategien von Claudia Bauer und ihrem Bühnenbildner Andreas Auerbach, die funktionieren in Leipzig ganz fabelhaft. Ein Abend, der sich sehr lohnt.“

MDR KULTUR

DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SMOKING JOE DRAMATURGIE

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA

HERLEMANN

MIT: ANDREAS DYSZEWSKI, TIMO FAKHRAVAR, SOPHIE HOTTINGER, JULIA PREUSS, KATHARINA SCHMIDT, FLORIAN STEFFENS WIEDERAUFNAHME

DEZEMBER / JANUAR

DISKOTHEK

ICH WOLLTE DOCH NUR HEIM, DA HAT MICH JEMAND FALSCH VERSTANDEN, DENN JETZT BIN ICH IM HEIM.

80


H M E

GEWINNERSTÜCK DER MÜLHEIMER THEATERTAGE  — STÜCKE 2014 EINGELADEN ZUM HEIDELBERGER STÜCKEMARKT 2014 UND ZU DEN AUTORENTHEATERTAGEN BERLIN 2014 EINGELADEN ZUR 57. BIENNALE VENEDIG — BIENNALE TEATRO 2017, 45. FESTIVAL INTERNAZIONALE DEL TEATRO

URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PEER BAIERLEIN DRAMATURGIE

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS

HUBER &

ESTHER HOLLAND-MERTEN MIT: WENZEL BANNEYER, DANIELA KECKEIS, HEINER KOCK, MARKUS LERCH WIEDERAUFNAHME  DEZEMBER / JANUAR DISKOTHEK

Claudia Bauers hochgelobte Uraufführung des Textes von Wolfram Höll ist in der fünften Spielzeit im Spielplan des Schauspiel Leipzig — und zudem eingeladen zur 57. Biennale Venedig — Biennale Teatro 2017. 

„Ein Abend voller Theaterlust.“

TAGESZEITUNG (TAZ)

„Ganz großartiges Theater.“

MDR FIGARO

„Regisseurin Claudia Bauer entfaltete mit Wolfram Hölls schwer melancholisch und zugleich naiv spukhaftem Trauertext über Kindheitsverluste ‚Und dann‘ ein kleines großes Wunderwerk an zart verspielter Fantasie.“

WIEDER NACH OSTEN FAHREN.

81

DIE WELT

-

A

WOLFRAM HÖLL

„Ein Kind spricht. Es spricht von den Häusern, den Betonhäusern, den Steinen am Spielplatz — von Gletschern gebracht, vom Vater, von der Mutter, es spricht von Ausflügen in die Stadt, den Paraden, der Erinnerung an die Paraden, erinnert sich der Erinnerung. Das Kind spricht, es erzählt und zählt die Plattenbauten, die großen Steine am Spielplatz, die Stockwerke und Klingelknöpfe, und ehe man sich’s versieht, ist man gefangen in einer Arithmetik des Verlustes, macht einen die Zahl traurig, verweist eine Drei immer auf die Vier, die leider nicht ist, und leidet die Zwei an der Drei, am Fehlen der Eins. Das Kind zählt, und kein Abzählreim ist zur Hand, der die Abwesenheit ungeschehen machen und das Verlorene zurückholen könnte, weil auch der Kinderreim an der Grenze des ‚... und raus bist du‘ endet. Hölls ‚Und dann‘ ist ein Text über das ‚Erinnern‘ als Spur des Todes im Leben: Das Du ist vom Sein ins Erinnert-Sein übergegangen. Der geliebte Mensch ist nicht mehr, und dann, dann ist der geliebte Mensch nichts anderes mehr als Erinnerung. In dieser Kluft, in diesem Und-dann, operiert Hölls Text. Und er tut dies mit beeindruckender sprachlicher Feinheit, mit Diskretion und wunderbarem Willen zur Form.“ Ewald Palmetshofer in der Jurybegründung der Einladung zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens 2012 

ER

FN

D

U

IE

A

W

UND  DANN




Die Residenz in der ehemaligen Baumwollspinnerei in Plagwitz ist eine Spielstätte, die ausschließlich frei produzierten Projekten zur Verfügung steht. KünstlerInnen und Gruppen aus den Bereichen Performance, Tanz, Theater, Bildende Kunst oder Musik arbeiten hier in mehrwöchigen Residenzen an ihren Produktionen und bringen sie zur Aufführung. Es geht um kollektive Arbeitsprozesse, um Erzählungen abseits von literarischen Vorlagen und um Bühnensprachen, die untrennbar mit dem Akt der Aufführung verbunden sind. Die Residenz ist ein Labor für experimentelle Theaterformen, eine Produktionseinheit für offene Prozesse und ein Netzwerkknoten, der an internationale Koproduktionszusammenhänge anknüpft. Die sechs Residenz-Produktionen der Spielzeit 2017/18 erheben den Anspruch, künstlerisch tradierte Sehgewohnheiten her­ auszufordern und politisch relevante Themen zu verhandeln. Das Programm handelt vom Dialog der Ideen in postideologi­ schen Zeiten, vom Körper in digitalen Kommunikationsstruk­ turen, von Energieübertragung im Mensch-Maschine-Ver­ hältnis, von Eigentum und EigentümerInnen, von Bildern und ihrer Wirklichkeit, vom gemeinschaftsstiftenden Poten­ tial rhythmischer Tänze.  Nicht zuletzt ist die Residenz ein Ort, an dem Erfahrungen öffentlich mitgeteilt werden können. Dafür haben die Leip­ ziger Bühnenbildnerinnen Doris Dziersk und Anke Philipp die Residenz um eine entscheidende Facette erweitert: Nach den Vorstellungen wird der Arbeitsraum der KünstlerInnen zum Kommunikationsraum für alle Gäste. Der Dialog zwi­ schen KünstlerInnen und Publikum wird in offenen Proben, thematischen Vorträgen und Workshops intensiviert und bei NO LIGHTS NO LYCRA kann das Publikum in regelmäßi­ gen Abständen selbst die Residenz-Bühne tanzend erobern.  KOPRODUKTIONSPARTNER RESIDENZ 2017/18 — ACT FESTIVAL SOFIA, CAMPO GENT, FESTIVAL THEATERFORMEN HANNOVER, FESTIVAL KONFRONTATIONEN LUBLIN, HEBBEL AM UFER BERLIN, KAMPNAGEL HAMBURG, KASERNE BASEL, KUNSTENCENTRUM BUDA KORTIJK, MÉNAGERIE

Kooperationspartner

DE VERRE PARIS, MÜNCHNER KAMMERSPIELE, ONASSIS CENTER ATHEN, RINGLOKSCHUPPEN RUHR, SCHAUSPIEL STUTTGART, SZENE SALZBURG, TANZQUARTIER WIEN

84


H   OUSE WARMING  Am  13. & 14. 10. 17  stellen sich während eines zweitägigen Eröffnungsfests alle KünstlerInnen, die während der Spiel­ zeit zu Residenzen nach Leipzig kommen, in einem geballten Programm vor.  Ivana Müllers „We are still watching“ ist eine Hommage ans Publikum, die ganz ohne DarstellerInnen auskommt. In der Leseperformance werden die BesucherInnen zu Akteuren, die sich bei jeder Aufführung zu einer neuen Gemeinschaft formie­ ren, obwohl am Anfang keiner das Skript kennt. Was passiert, wenn das Geld alle ist, fragen Chris Kondek, Christiane Kühl und Klaus Wedding in ihrer Foto- und Videoinstallation „Shoot Out“. Entlassene Opel­arbeiter scheitern darin bei dem Versuch, sich mit den „sieben gelungenen Überlebensformen“ nach Cicero über Wasser zu halten. In „Ravemachine“ sampelt und

verstärkt die Choreographin Doris Uhlich die Sounds des elektrischen Rollstuhls ihres Partners Michael Turinsky, um sie in wummernde Techno-Beats zu übersetzen. In dem Duett werden menschliche und maschinelle Energien übertragen und transformiert, der Dia­log und das Verhältnis von Mensch und Maschine, Ekstase und Form, Aufladung und Erschöp­ fung erfahren. Wie nach einer Detonation, einem Unfall oder ohne erkennbaren Grund liegen in Julian Hetzels Stadtraumintervention „Obstacles“ Körper auf der Straße. Als Bild, als Horrorszenario oder als Provokation? Einen heimeligen Rückzugsort bietet hingegen Hermann Heisigs „Bude“, die er im Residenz-Büro einrichtet und in der er seinen Gästen eine ganz persönliche Performance als Geschenk anbietet. Und wenn alle Gäste schon mal da sind, wird natürlich auch ge­ bührend gefeiert!  13. & 14. 10.

NO LIGHTS NO LYCRA hol und keine Drogen. Zwischen Workshop und Workout ist NO LIGHTS NO LYCRA vor allem eine kollektive Erfahrung, die soziale Barrieren und Normierungen leichtfüßig unter­ wandert. Die Bewegung wurde 2009 in Melbourne gegrün­ Dance like no one is watching! Die Residenz lädt in der Spielzeit det und verbreitet sich seither rasant auf der ganzen Welt. In 2017/18 an ausgewählten Terminen zwischen den verschiede­ Leipzig werden die jeweiligen Residenz-KünstlerInnen für die nen Residenzen zu NO LIGHTS NO LYCRA. Dann werden die nötige musikalische Power sorgen.  Lichter ausgeschaltet und der leer geräumte Saal wird für eine EINTRITT FREI! Tanzveranstaltung geöffnet, bei der sich alle für eine Stunde WWW.NOLIGHTSNOLYCRA.COM ungeniert und unbeobachtet den Stress der Woche vom Leib tanzen können. Kein Dresscode, kein Showtanzen, kein Alko­

85


IVANA MÜLLER CONVERSATIONS

Inspiriert von der Form des Conte Philosophique, dem phi­ losophischen Salon des 18. Jahrhunderts, entwickelt Ivana Müller in „Conversations“ eine spielerische Partitur, in der fundamentale Ansichten über Begriffe wie Arbeit, Illusion, Körper, Gemeinschaft, Natur oder Glück in einen Dialog tre­ ten. Die abstrakten Vorstellungen dieser Begriffe werden von vier DarstellerInnen und einigen Pflanzen in ungewöhnlichen Begegnungen verkörpert.

Hinter dieser kurios erscheinenden Idee steht eine sachliche Reflexion über die Beziehungen von Organismen unterein­ ander und zu ihrer Umwelt. Dass dabei die DarstellerInnen partiell von Pflanzen ersetzt werden, ist nur konsequent. Wie sonst könnte der Dialog zwischen Austauschbarkeit und Aus­ beutung auch geführt werden? Selbstverständlich wird Büh­ nenstar Flora ein zweites Leben in Leipzigs attraktiven Grün­ flächen finden. 

Ein Gespräch zwischen Arbeit und Illusion, begleitet von einem Chor der guten Absichten. Ein leises Gespräch zwischen Natur und Tugend. Ein Gespräch, das ständig auf den Kopf fällt. Ein Gespräch über Wurzeln und Widerstand.  …

Ivana Müller versteht ihre Choreographien als eine soziale Pra­ xis. Grundlegende Fragen nach zwischenmenschlicher Interak­ tion und deren Repräsentation auf der Bühne verhandelt sie im­ mer in Bezug auf konkrete Lebenswirklichkeiten. Dabei gehören Sprache oder Dinge ebenso zu ihrem Bewegungsmaterial wie der Körper. Ihre Arbeiten sind geprägt von subtilem Humor, ihren klug gedachten Konzepten begegnet sie stets mit einem selbstiro­ nischen Augenzwinkern.  PREMIERE

27. 10.

2. 11.

28. 10.

3. 11.

4. 11.

PARTITUUR Anlässlich des Herbstrundgangs auf der Spinnerei produziert die Residenz die deutschsprachige Erstaufführung von Ivana Müllers erster und bislang einziger Performance für junges Publikum im Alter von 7+. „Partituur“ ist eine interaktive Per­ formance, ein choreographisches Gesellschaftsspiel, an dem alle BesucherInnen gleichberechtigt teilnehmen. 

„Bin ich jetzt erdacht oder bin ich echt? Soll ich mich nach den anderen richten oder meinen eigenen Weg gehen? Darf ich jetzt lügen?“ „Partituur“ transformiert komplexe Fragen nach Identität, Repräsentation, Wünschen, gesellschaftlichem En­ gagement und persönlichen oder kollektiven Entscheidungs­ prozessen in einer Weise, dass sie für die nicht minder kom­ plexe Kinderwahrnehmung erfahrbar werden. Erwachsene Via Kopfhörer erhalten die TeilnehmerInnen Anweisungen können an der Performance teilnehmen, solange gewährleistet und Vorschläge, mit denen sie sich ihre eigene Aufführung ist, dass mindestens die Hälfte der SpielerInnen Kinder sind.  gestalten können. Mit fiktionalen Namen in wechselnde Rol­ len schlüpfend, bekommen die SpielerInnen Zeit, sich selbst Beim Herausgehen formulierte ein Mädchen seine eigene Kritik: zu positionieren, die anderen zu beobachten, Entscheidungen „Ich wollte nicht, dass es aufhört.“  THE NEW YORK TIMES zu treffen, mit oder gegen die Regeln zu spielen. So nimmt jede GASTSPIEL 16. 9. 17. 9. Performance von „Partituur“ erst im Verlauf der Aufführung EINTRITT FREI! Form an, abhängig von den Entscheidungen der einzelnen PartituuristInnen.  MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DES INSTITUT FRANÇAIS

86


DOUBLELUCKY  PRODUCTIONS THE HAIRS ON YOUR HEAD ARE NUMBERED

War der Mensch bis vor Kurzem die analoge Lücke in der digi­ talen Welt, schließt sich diese Lücke mit unserer tatkräftigen Hilfe zusehends. Wir sind infiziert. Unsere Körper werden zunehmend zu Fremdkörpern. Und sind doch das Einzige, Der menschliche Körper begegnet uns zunehmend als Daten­ was wir haben. Aber wer sind wir?  körper. Bewegungen, Emotionen und Zustände werden ver­ messen, quantifiziert und in Daten verwandelt. Gleichzeitig In ihrer neuen Performance „The Hairs on Your Head are Num­ sind quantifizierte Daten der Spiegel, in dem wir unsere Kör­ bered“ macht die Berliner Multimedia-/DigitalArts-Gruppe per sehen. Während eine wachsende Anzahl von Menschen doublelucky productions um den Videokünstler Chris Kon­ Vergnügen daran hat, mittels Life Tracking den eigenen Kör­ dek und die Publizistin Christiane Kühl den Körper zum per auf Schritt und Tritt zu überwachen, zu analysieren und Schauplatz: Mittels komplexer Technologien, die der IT-Spe­ in soziale Netzwerke zu kommunizieren, steht Smartphone- zialist und Hacker Idella Craddock für die Theatersituation Usern eine App zur Verfügung, die anhand von Gesichtszü­ umprogrammiert, werden die Bedürfnisse und Defizite des gen menschliche Gefühle akkurat einschätzen kann. Auf der Körpers in der digitalen Verstärkung spürbar. Gleichzeitig Cebit 2016 ließen sich Hunderte Menschen einen Chip unter zielt die Arbeit darauf ab, das enorme Manipulationspotential die Haut pflanzen, mit dem sie mit ihrem SmartHome oder solcher Technologien aufzuzeigen.  dem Bankautomaten kommunizieren können. „Biohacking ist PREMIERE 10. 1. das Tattoo der Neuzeit“, kommentierte die Presse lapidar. 

DORIS UHLICH EVERY BODY ELECTRIC

Prothesen tragend, auf Krücken stützend. Menschen mit phy­ sischen Einschränkungen werden meist nicht mit Energie, Energieausschüttung und Ekstase assoziiert, mehr mit Im­ plosion als Explosion, mit Stillstand als mit Vorwärtskommen. „Es ist ein choreographisch-künstlerisches Interesse, das in mir In „Every Body Electric“ wird nach Bewegung gesucht, in der brennt: das Arbeiten mit Menschen, deren Körper anders ist als die Energie wichtiger wird als die Form. Menschen tanzen, meiner, die eine andere Dynamik, einen anderen Rhythmus haben, deren Körper in unserer Gesellschaft gemeinhin nicht mit Kraft assoziiert werden.  einen anderen Beat.“ Doris Uhlich In „Every Body Electric“ tanzen Menschen und Maschinen. Doris Uhlich erarbeitet in der Residenz die Leipziger Version ihrer neuen Produktion mit Menschen mit physischen Behin­ derungen, um sich mit der spezifischen Physis in Hinblick auf Dynamik, Energie und Ekstase auseinanderzusetzen. Welche Bewegungen wirken wie Batterien, die den Körper aufladen? Wohin brechen die Körper auf, wenn die Akkus sich mehr und mehr füllen? In Rollstühlen fahrend, in Maschinen sitzend,

Doris Uhlich avancierte mit ihren Performances, die auf eine sehr persönliche Weise politische Themen aufwerfen, inner­ halb kürzester Zeit zu einer der gefragtesten österreichischen Choreographinnen. 

87

PREMIERE

23. 2.

26. 2.

24. 2.

27. 2.


SHE SHE POP EIGENTUM. EIN ORATORIUM.

„Dass da gehören soll, was da ist, denen, die für es gut sind.“ Bertolt Brecht

Besitzverhältnisse und die dadurch entstehenden Verwerfun­ gen Gedanken macht. Sprechend vergewissert sie sich ihrer selbst und stellt fest, dass sie uneins ist. 

Eigentum verändert das Bewusstsein, Eigentum trennt Freunde, es erteilt Macht über andere, schließt aus, reduziert Teil­ nahme. Eigentum macht süchtig nach mehr. Eigentum ist selbstverständlich. Nichts ist so konstituierend für unsere Gesell­ schaft, nichts wirkt so trennend auf die Gemeinschaft, nichts ist so bestimmend für ihre kapitalistischen Strukturen wie die Idee des Eigentums. 

She She Pop sind ein Berliner Performance-Kollektiv. Die Mitglieder der Gruppe sind in der Mehrzahl Frauen. Als Perfor­ merInnen verstehen sie sich als AutorInnen, DramaturgInnen und Ausführende der Bühnenhandlung. Das besondere künstlerische Interesse von She She Pop gilt der gezielten und kunstvollen Überschreitung gesellschaftlicher Kommunika­tion im Schutzraum des Theaters. 

In ORATORIUM steht der Chor als Metapher für eine ver­ Die Residenz beinhaltet einen mehrtägigen Workshop mit lo­ meintlich harmonische Gemeinschaft. Der Brecht’schen Lehr­ kalen PerformerInnen, die an der Leipziger Version des Orato­ stück-Theorie folgend, nehmen DarstellerInnen und Publi­ riums als Gast-SpielerInnen beteiligt sein werden.  kum probehalber Haltungen ein und geben sowohl spontane PREMIERE 9. 3. als auch vorgefertigte und einstudierte Reden wieder. Ein ge­ murmeltes Oratorium, eine geschriene Andacht, ein gesun­ genes Selbstgespräch einer Gemeinschaft, die sich über ihre

HERMANN HEISIG SLAVE TO THE RHYTHM

Im Kontext der Lebensreformbewegung begründete der Schweizer Komponist und Musikpädagoge Émile Jaques-Dalcroze zu Beginn des 20. Jahrhunderts die rhythmisch-musikalische Er­ ziehung als eine Methode, die unmittelbare Verbindung zwi­ schen Musik und Bewegung als eine Art bewegte Plastik kör­ perlich darzustellen. Dieser künstlerische Ansatz war nichts weniger als ein Teil eines umfassenden Gesellschaftsentwurfes, ein sozialutopisches Experiment, geschaffen aus einer Suche nach dem neuen Menschen. Im Zentrum der rhythmisch-tän­ zerischen Übungen stand die Idee der Ganzheitlichkeit, das harmonische Zusammenwirken aller Kräfte. 

In „Slave to the rhythm“ unternimmt der gebürtige Leipziger Choreograph Hermann Heisig den Versuch einer körperlichen Annäherung an Dalcroze’ Methode, um das ihr innewohnende utopische Potential aus der Perspektive heutiger Lebenserfah­ rungen zu befragen. Im Fokus steht dabei weniger die detail­ genaue Rekonstruktion der historischen Vorlagen, sondern vielmehr eine Konfrontation ganzheitlicher Körperideologien mit den fragmentierten Wahrnehmungsmustern unserer Zeit. Heisig interessiert sich für den Punkt, an dem Harmonie tota­ litär wird, das Lebendige mechanisch, oder auch der Rhyth­ mus und die Dynamik einer Gruppe außer Kontrolle geraten. Gemeinsam mit fünf TänzerInnen und einem Pianisten begibt er sich auf die verwegene Suche nach einer Lebensreformbe­ wegung für das 21. Jahrhundert.  PREMIERE

88

19. 4.


JULIAN HETZEL THE AUTOMATED SNIPER

Die Brutalität findet virtuell statt. Wie weit würden wir ge­ hen? „The Automated Sniper“ ist ein Kommentar zu moderner Kriegsführung, ist zeitgenössischer Tanz, abstrakte Skulptur, kritisches Pamphlet und ein heikles Spiel. Die Arbeit entstand Bloße Fäuste, Schwerter, Armbrüste, Pistolen, Raketen, Droh- in Kollaboration mit dem Leipziger Maschinenkünstler Han­ nen. Die Geschichte der menschlichen Konflikte ist die Ge­ nes Waldschütz.  schichte immer brutalerer Waffen, die auf immer größere Distanz verwendet werden. Die stärksten Parteien haben sich da­ Hetzel studierte visuelle Kommunikation und Performance bei komplett aus dem Schlachtfeld zurückgezogen, um Bom­ in Weimar und Amsterdam. Er vereint in seinen internatio­ ben aus einem komfortablen Kontrollraum in sicherer Entfer­ nal vielbeachteten Performances dokumentarische Ansätze nung ins Ziel zu führen. Welche Ethik können wir heute noch mit fiktionalen und politischen Dimensionen. In der Residenz einfordern, wenn der Feind zu einer Ansammlung von Pixeln zeigte er im April 2016 seine Performance „I’m Not Here Says auf dem Monitor reduziert wird?  The Void“.  Während Julian Hetzel in der Residenz seine neue Produktion „Photo Shooting“ für die nächste Spielzeit vorbereitet, zeigen wir seine aktuelle Arbeit „The Automated Sniper“ (Der auto­ matisierte Scharfschütze). Darin untersucht er die Gamifi­ cation von Gewalt: Zwei Performer werden auf der Bühne vom Operator einer ferngesteuerten automatischen Waffe be­ schossen. Der Schütze befindet sich an einem geschützten Ort.

Täglich das beste Programm genießen.

www.luru-kino.de

LEIPZIG-PREMIERE

Täglich das schönste Kino mieten.

21. 6.

23. 6.

22. 6.

26. 6.

27. 6.

www.kino-vermietung.de

89




CECI N’EST PAS UN HYPE! Eine Kooperation von Schauspiel Leipzig und copy & waste

Leipzig ist Hypezig. Die Stadt ist mittlerweile die urbane, kreative, pulsierende Metropole gewor­ den, die viele schon früher in ihr sahen. Das Schauspiel Leipzig und das Thea­ter­kollektiv copy & waste widmen sich thema­tisch der „Boomtown“: Welches Image entwirft die Stadt von sich? Wie fließt das Erbe verschiedener Epochen in dieses Selbstverständnis ein? Und wie umfassend ist die Transformierung? Was ist mit denen, die kulturell und ökonomisch abgehängt werden? „Ceci n’est pas un HYPE!“ widmet sich über zwei Spielzeiten dem Selbst- und Fremd-Branding Leipzigs, beschäftigt sich mit den Inszenierungsstrategien einzelner ProtagonistInnen, Gruppen und Stadtteile, die gemeinsam „Hypezig“ kreieren. Dafür erschließen das Schauspiel Leipzig und copy & waste neue Orte: In der Spielzeit 2016/17 führte mit „Kampf Club Ost“ bereits ein Audiopar­cours durch den Stadtraum im Leipziger Osten. Dieses Jahr wird die urbane Recherche im Zentrum der Stadt fortgesetzt. Auf einer weiteren Etappe werfen copy & waste die Illusionsmaschine Theater im ganzen Schauspielhaus an. Zum Abschluss feiern alle den Hype in einer Party noch einmal richtig ab. In allen vier Teilprojekten arbeiten copy & waste mit dem Ensemble des Schauspiel Leipzig. 

Das Theaterkollektiv copy & waste entwirft seit 2007 intermediale Theaterabende und Performances, in denen es um die Veränderung der Städte im 21. Jahrhundert geht. Die Praxis, mit performativen Mitteln urbane Machtstrukturen zu untersuchen, führt zu verschiedenen ästhetischen Formaten. Einerseits inszenieren copy & waste in der Black Box, um die Regeln städtischen Zusammenlebens ins Theater zurückzuholen. In anderen Arbeiten geht die Gruppe in bereits genutzte Räume und erprobt dort die Konfrontation von Künstlichkeit und Realität. Seit 2012 entstehen außerdem Arbeiten, die das Medium Hörspiel im theatralen und städtischen Raum neu denken. copy & waste arbeiteten u. a. am Hebbel am Ufer Berlin, Ballhaus Ost, Maxim Gorki Theater Berlin, beim Kunstfestival steirischer herbst, am Theater Rampe Stuttgart, Theater Oberhausen und am Ringlokschuppen Ruhr. 

92


GEWONNENE ILLUSIONEN

LITTLE SHOP OF FLOWERS   EIN PROJEKT IM LEERSTAND MIT PFLANZEN

JÖRG ALBRECHT REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STEFFEN KLEWAR KOREGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JÖRG ALBRECHT BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SILKE BAUER KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ELENA GAUS MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . L ENARD GIMPEL & LAURA LANDERGOTT VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ROMAN HAGENBROCK & STEFAN RAMÍREZ-PÉREZ DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER & CLARA PROBST PREMIERE URAUFFÜHRUNG

1. 10.

2. 10.

22. 10.

3. 10.

10. 4.

20. 10.

11. 4.

Wahrhaftig du hast Recht! Mein Leipzig lob’ ich mir! Es ist ein klein Paris, und bildet seine Leute. Das Stadtleben in Leipzig blüht um die vorletzte Jahrhundertwende, als Goethe einem versoffenen Studenten in Auerbachs Keller diesen Ausruf in den Mund legt. Und heute? Ist Leipzig im 21. Jahrhundert angekommen und hat sich zur Hype-Stadt entwickelt. Und wie damals Faust und Mephisto von den urba­ nen Verheißungen der Messestadt angelockt wurden, will der Zuzug nach Leipzig auch seit einigen Jahren nicht mehr abreißen — doch welche Versprechungen schüren diesmal die Aufregung um die Stadt? In Honoré Balzacs Roman „Verlorene Illusionen“ ist es die Welt der royalen Großstadtbohème in Paris, die den armen Provinzdichter Lucien unwiderstehlich anzieht. In Balzacs Geschichte geht es darum, wie man es schafft, sich als etwas zu verkaufen, was man nicht ist — um es am Ende dann doch zu sein. Man muss schon am eigenen Mythos arbeiten. Das heißt: monumental denken. 

Leipzig besitzt eine Vielzahl von Parks und Gärten, dazu noch eine ausgedehnte Gartenkultur. Die Natur scheint in die Stadt zurückzukehren. Doch den meisten scheint die gebaute Subs­ tanz, scheinen Asphalt, Beton, Stuckfassaden nur als Gegen­ satz zu Pflanzen und Tieren denkbar. Können wir Stadt in ihrem Verhältnis zur Natur auch anders begreifen? Im Zuge des Klimawandels entstehen immer mehr Ansätze, urbane Zentren zu begrünen und die Biodiversität zu erhöhen. In der Fläche bilden sich in gemeinsamen Gartenprojekten neue nachbarschaftliche Gemeinschaften; an den Hausfassaden blühen vertikale Gärten als Antwort auf dicht bebaute Städte und sorgen für bessere CO2-Werte. „Little Shop of Flowers“ beschäftigt sich mit der ver­ dichteten Stadt als Natur. In einem leer stehenden Laden­geschäft in der City entsteht ein Bühnenbild aus Pflanzen. Gemeinsam mit SchauspielerInnen des Ensembles performen copy & waste das Personal eines seltsamen Floristenladens, in dem sich Menschen mit fleischfressenden Pflanzen anfreunden. Nach und nach entpuppt sich die Natur in diesem Blumenladen als immer weniger steuerbar, als es die urbanen FloristInnen angenommen haben. Haben die Pflanzen Superkräfte? Und wenn ja, wie kann der Klimawandel in den Städten mit ihnen bezwungen werden?  PREMIERE

MÄRZ

URAUFFÜHRUNG

PARTY CECI N’EST PAS UN HYPE!

Mit „Gewonnene Illusionen“ wird das ganze Schauspielhaus zur Miniaturversion eines städtischen Hypes. Das Schauspielensemble bevölkert gemeinsam mit den Zu­schauerInnen die­ ses klein Leipzig im Theater. Wer wird hier gerade gehypt — und wie lange? Die Bourgeoisie? Die KünstlerInnen? Die Arbeitslosen? Die MigrantIn­nen? Die radikalen Ränder? Fin­ den wir heraus, wer welche Rolle spielt. Durchwandern wir Der temporäre HYPE!-Club funktioniert wie ein Jahrmarkt: mit der Straßenkarte vom Paris des 19. Jahrhunderts die Glücksrad, Mini-Geisterbahn und Hau-den-Lukas stehen beHype-Stadt Leipzig!  reit, um neben dem Feiern zu testen, ob man am Ende des Hypes Gewinner oder Verlierer sein wird. In diesem Sinne: Party like you ain’t gonna party no more.  JUNI

KÜNSTLERISCHE & ORGANISATORISCHE KOORDINATION: JÖRG ALBRECHT, KATJA HERLEMANN, STEFFEN KLEWAR GEFÖRDERT IM FONDS DOPPELPASS DER KULTURSTIFTUNG DES BUNDES

93




GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN SOMMERTHEATER VOR DEM GOHLISER SCHLÖSSCHEN Die Marquise de Merteuil ist von ihrem aktuellen Liebhaber verlassen worden. Wegen Cécile de Volanges, einem unschul­ digen, fünfzehnjährigen Mädchen, das gerade die Kloster­ schule absolviert hat. Merteuil will Rache. Der Vicomte de Valmont, ihr ehemaliger Liebhaber, steht im Ruf, ein unwider­ stehlicher Verführer und Liebhaber zu sein. Valmont scheint die perfekte Waffe zu sein. Denn die Marquise und den Vicomte verbindet eine erotisch-zerstörerische Seelenverwandtschaft, beide sind sie Spielernaturen, die sich nicht an moralische oder gar sexu­ elle Normen halten und ein dementsprechend ausschweifen­ des Leben führen. So verfolgt Valmont gerade ein anderes Ziel — die Verführung der äußerst tugendhaften Madame de Tourvel. Umso gelegener kommt es da, dass beide Frauen zu Gast in einem Schloss auf dem Land sind. Derweil aber hat die Marquise freie Hand in der Stadt … „Gefährliche Liebschaften“ ist zunächst also die Ge­ schichte dieser beiden Intrigen, der geplanten Verführungen der blutjungen Cécile und der treuen Madame de Tourvel. Doch beide Intriganten, Merteuil und Valmont, verheddern sich letztlich in den Fallstricken ihrer eigenen Intrigen, so perfekt diese auch scheinen. Denn was geschieht, wenn die Waffe der Liebe und der Sehnsucht sich gegen die Schützen selbst wendet? 

ICH HABE EINEN RUF ZU VERLIEREN.

NACH DEM ROMAN VON PIERRE-AMBROISE-FRANÇOIS CHODERLOS DE LACLOS FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON MARKUS BOTHE UND MATTHIAS HUBER REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARKUS BOTHE BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SABINE BLICKENSTORFER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER PREMIERE

2. 6.

Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos’ Briefroman von 1782 gilt als ein Hauptwerk der französischen Literatur, das sich voll und ganz dem Thema Verführung widmet und die Unmoral und Sittenlosigkeit der sogenannten guten Gesellschaft vor dem Ausbruch der Französischen Revolution schildert. Meisterhaft analysiert Choderlos de Laclos die Mechanismen der Verstellung im Spannungsfeld zwischen kühler Berechnung und wahrem Gefühl. Und liefert somit die Vorlage für ein packendes Sommertheater, dem neben schauspielerischen Paraderollen und aller Poesie, dem unheilvollen Spiel mit der Liebe entsprechend auch eine gehörige Portion Angstlust innewohnt.  Der Regisseur Markus Bothe studierte Musiktheater-Regie in Hamburg. Er inszenierte Oper und Schauspiel an der Deutschen Oper Berlin, der Semperoper Dresden, der Staatsoper Stuttgart, dem Schauspiel Frankfurt, der Volksoper Wien, dem Düsseldorfer Schauspielhaus, dem Schauspiel Graz, dem Konzert Theater Bern, dem Nationaltheater Weimar u. a., darunter zahlreiche Ur- und Erstaufführungen. Seine Inszenierung von „Roter Ritter Parzival“ am Deutschen Schauspielhaus Hamburg wurde mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2010 in der Kategorie Regie Kinder- und Jugendtheater ausgezeichnet. Neben seiner Tätigkeit als Regisseur war er von 2004 bis 2008 Festivalleiter und Mitglied der künstlerischen Leitung der Theaterbiennale „Neue Stücke aus Europa“ am Staatstheater Wiesbaden. 

96


H M E

In Marivaux’ Komödienklassiker finden sich zwei Frauen und zwei Männer in einem Wirrwarr der Gefühle wieder, das so einiges über die menschliche Liebesfähigkeit offenbart. Es ist ein Spiel um die ersten aufregenden Begegnungen zwischen Menschen, ein Wettstreit der Selbstverliebtheiten und ein Kampf um die Gewissheit, was so alles in Liebesangelegenheiten geschehen kann. 

VON PIERRE CARLET DE CHAMBLAIN DE MARIVAUX AUS DEM FRANZÖSISCHEN VON PETER STEIN REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BRUNO CATHOMAS BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . THOMAS GIGER KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NADJA ZELLER MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARCUS SCHINKEL CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SABINA PERRY DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTIN IHLE MIT: THOMAS BRAUNGARDT, ANDREAS DYSZEWSKI,

SO STEHT ES NUN EINMAL MIT UNS; SIE REDEN ÜBER UNSERE VERGNÜGEN UND WISSEN GAR NICHT, WAS DAS IST; WIR, DIE WIR ES EMPFINDEN, VERSTEHEN ES SELBST NICHT; ES IST UNENDLICH. 97

TIMO FAKHRAVAR, ALINA-KATHARIN HEIPE, MARKUS LERCH, MARCUS SCHINKEL, BETTINA SCHMIDT, NINA SIEWERT & STATISTERIE WIEDERAUFNAHME

-

A

SOMMERTHEATER VOR DEM GOHLISER SCHLÖSSCHEN Es ist der entlegenste Ort der Welt und dort soll es stattfinden: ein Fest. Oder vielmehr die Klärung eines nie enden wollenden Disputs: Wer war es, der die Unbeständigkeit und Untreue in die Welt gebracht hat? Mann oder Frau? Da bloße Theorie zur Lösung des Problems nicht ausreicht, soll die Natur selbst befragt werden und ein waghalsiges Experiment beginnt. Es begegnen sich vier, bisher von jeder Außenwelt hermetisch getrennte, junge Menschen mit ihrem unberührten Herzenszustand zum ersten Mal. Nicht nur von der eigenen Schönheit hingerissen, sondern auch vom jeweiligen Gegenüber, entspinnt sich daraus aber schnell ein verworrenes Liebesnetz. Es dauert nicht lange, bis die ersten naiven Treueschwüre getauscht und wieder gebrochen werden. Die vier verlieren sich in hingebungsvollem Schmachten, wer auch immer ihr Gegenüber ist. So zeigt sich gleichermaßen der Zauber des ersten Verliebtseins wie die Unbeständigkeit der eigenen Gefühlsregungen — und die Verwirrung darüber. 

ER

FN

D

U

IE

A

W

DER STREIT

18. 8.

31. 8.

19. 8.

2. 9.

20. 8.

3. 9.

24. 8.

8. 9.

25. 8.

9. 9.

26. 8. 27. 8.


E

ER

M

D

H A

IE W

FN

U A

DIE 12 MONATE SCHAUSPIEL LEIPZIG IM ZOO LEIPZIG

Wie in jedem Jahr treffen sich die zwölf Monate zu Silvester auf einer Lichtung inmitten des Waldes am Lagerfeuer, um dem Monat Januar das Zepter für das neue Jahr zu übergeben. Doch diesmal wird ihr Ritual durch etwas Ungewöhnliches gestört. Ein kleines, nur dünn bekleidetes Mädchen verirrt sich zu ihnen. Die eigensinnige Königin, ebenfalls noch ein Kind, verspricht aus einer Laune heraus jedem, der ihr einen Korb Schneeglöckchen bringen kann, ebenjenen Korb bis zum Rand mit Gold zu füllen. Und so schicken die böse Stiefmutter und die neidische Stiefschwester das Mädchen gleich wieder zum Schneeglöckchensammeln in den Wald. Mitten im Winter! Schneeglöckchen finden? Ein aus­ sichtsloses Unterfangen. Aber die zwölf Monate, vor allem der junge, schöne April, helfen dem Mädchen voller Tatendrang und unter Einsatz von Wind und Wetter. Nur: Sie muss das Geheimnis ihres Aufenthaltsortes für sich behalten … 

NACH MOTIVEN VON BOŽENA NEˇ MCOVÁ UND SAMUIL MARSCHAK KÜNSTLERISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . KATHARINA SCHMIDT KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARLEEN HINNIGER MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BRIAN VÖLKNER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER & CLARA PROBST MIT: JULIA BERKE, JONAS FÜRSTENAU, ANDREAS HERRMANN WIEDERAUFNAHME DEZEMBER

EINE KOOPERATION VON

In Kooperation mit dem Zoo Leipzig zeigt das Schauspiel Leip­ zig im zweiten Jahr an den Adventswochenenden und wäh­ rend der Weihnachtsferien den bezaubernden Märchenklas­ siker in einer eigens dafür aufgeschlagenen „Weihnachtsjurte“ an der Kiwara-Kopje inmitten des Zoo Leipzig — dem dann wohl erneut einzigen garantiert schneesicheren Areal in ganz Leipzig. Mit einer Spieldauer von 45 Minuten ist diese Vorstel­ lung ideal für Kinder ab 4 Jahren und ihre Familien. 

WIE KÖNNEN DENN WINTER UND SOMMER, FRÜHLING UND HERBST ZUSAMMENTREFFEN! SO ETWAS GIBT’S DOCH GAR NICHT.

SCHAUSPIEL LEIPZIG UND ZOO LEIPZIG

„Liebevoll mit viel Witz und kleinen Mitmachelementen. Ein hübsch verspieltes Theatererlebnis.“

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

DER EINTRITT ZU DIESER VERANSTALTUNG IST KOSTENFREI, ABER NUR MIT EINEM TAGESTICKET ODER EINER JAHRESKARTE DES ZOO LEIPZIG MÖGLICH. BEGRENZTE PLATZKAPAZITÄT, KEINE RESERVIERUNGEN MÖGLICH.

98


H

NICK HORNBY DEUTSCH VON CLARA DRECHSLER UND HARALD HELLMANN REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BARBARA WOLF KOSTÜM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SUSANNE REUL DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ALEXANDRA ALTHOFF ⁄ MATTHIAS HUBER MIT: MATHIS REINHARDT

„Eine fesselnde, präzise gespielte Selbstoffenbarung.“

WIEDERAUFNAHME SEPTEMBER

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG EINE KOOPERATION MIT DEM MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG ÜBERNAHME EINER PRODUKTION DES SCHAUSPIEL FRANKFURT

99

E

WIE SCHWIERIG KANN’S SCHON SEIN, VOR EINEM BILD RUMZUSTEHEN, DACHTE ICH.

M

Nick Hornby, 1957 geboren, feierte mit seinen Romanen sensationelle Erfolge und gilt seitdem als Kultautor, vor allem aber als einer der wichtigsten Vertreter der Popliteratur. Zu seinen bekanntesten Romanen zählen sein Debütroman „Fever Pitch“ (1996, in dem er sich mit seiner Liebe zum FC Arsenal und deren Einfluss auf sein Leben auseinandersetzt), „High Fidelity“ (ebenfalls 1996, einer der Romane über Popmusik und -kultur der 80er und 90er Jahre) sowie „About a Boy“ (1998), erfolgreich verfilmt mit Nicholas Hoult und Hugh Grant. „NippleJesus“ erschien 2001 in der Kurzgeschichtensammlung „Speaking With The Angel“. 

-

A

Mit „NippleJesus“ stellt der britische Autor Nick Hornby den zeitgenössischen Kunstbetrieb und unseren subjektiven Blick auf Kunst infrage. Nach über 40 ausverkauften Vorstellungen ist der furiose Monolog mit Mathis Reinhardt als Dave bereits im fünften Jahr im Beckmann-Saal des Museums der bilden­ den Künste zu sehen. 

ER

FN

SCHAUSPIEL LEIPZIG IM MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG

Ein Türsteher, ein Kunstwerk, eine extreme Erfahrung. Der ehemalige Nachtclub-Rausschmeißer Dave soll in seinem neu­ en Job als Museumswärter ein Werk mit strengen Sicherheits­ maßnahmen bewachen, das massiven Anstoß erregen wird — „NippleJesus“. Jesus am Kreuz, collagiert aus einer Unzahl kleiner Bilder weiblicher Brustwarzen, ausgeschnitten aus Pornoheften. Auch Dave ist zunächst schockiert und erledigt seinen Auftrag mit allergrößtem Widerwillen. Dann lernt er allerdings die Künstlerin persönlich kennen, seine Abscheu lässt nach, und er beginnt sogar, das Kunstwerk seinen em­ pörten Betrachtern gegenüber zu verteidigen. 

D

U

IE

A

W

NIPPLEJESUS


E

ER

M

D

H A

IE W

FN

U A

TSCHICK

SCHAUSPIEL LEIPZIG IM STADTBAD LEIPZIG Wolfgang Herrndorf (1965–2013) arbeitete zuerst als Maler und Illustrator, bevor er 2002 mit „In Plüschgewittern“ seinen Debütroman veröffentlichte. Für den 2010 erschienenen Roman „Tschick“ wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2011. 

STEIG EIN, MANN. Die Sommerferien haben begonnen und alles könnte so schön sein für Maik — wäre da nicht die heiß erwartete Party seiner heimlichen Flamme Tatjana, zu der er als Einziger nicht einge­ laden ist. Na ja, nicht ganz: Tschick, der Russlanddeutsche aus der Hochhaussiedlung, hat auch keine Einladung bekommen. Maik und Tschick, beide 14 Jahre alt und seit Neues­ tem Klassenkameraden. Maik ist schüchtern, unglücklich und wohlstandsverwahrlost. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, ist intelligent, arm, undurchschaubar — und „mögli­ cherweise Russenmafia“. Und dann ist da noch der „geliehene“ Lada, mit dem Tschick plötzlich vor Maiks Haus auftaucht, um ihn zu einem Ausflug in die Walachei abzuholen … „Tschick“ erzählt mit großer Komik und Wehmut von der überraschenden Freundschaft zweier Außenseiter und den Herausforderungen des Erwachsenwerdens. 

Der Schauspieler Yves Hinrichs entwickelte bereits diverse Jugendclub-Projekte am Neuen Theater Halle und am Schau­ spiel Chemnitz. Seit 2013 arbeitet Hinrichs am Schauspiel Leipzig, wo er den Theaterjugendclub „Sorry, eh!“ leitet, des­ sen Inszenierungen mehrfach ausgezeichnet wurden. Für „TSCHICK“ arbeitet er erstmals mit Mitgliedern des Schau­ spielensembles und des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ zu­ sammen. 

WOLFGANG HERRNDORF BÜHNENFASSUNG VON ROBERT KOALL REGIE & BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . YVES HINRICHS KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MAREIKE HANTSCHEL MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UNDINE UNGER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLARA PROBST MIT: FRANZ VIKTOR BLUMSTOCK, BELLA ENDERLEIN, DANIELA KECKEIS, ANDREAS KELLER, LEA MERGELL, PHILIPP SCHROEDER, MARIE SCHULTE-WERNING, PAUL SPIERING, ALEXANDR STERLEV, UNDINE UNGER WIEDERAUFNAHME

21. 9.

30. 9.

20. 10.

22. 9.

14. 10.

21. 10.

27. 9.

15. 10.

26. 10.

28. 9.

18. 10.

27. 10.

29. 9.

19. 10.

EINE KOOPERATION VON SCHAUSPIEL LEIPZIG UND STADTBAD LEIPZIG

100


l e i p s m i He

ď ł Sparkasse Leipzig

Starke Ideen. Starke Partner.




CLUB CONVENTION 26. — 29. APRIL 2018 FESTIVAL DER THEATERSPIELCLUBS DES SCHAUSPIEL LEIPZIG Vom  26.  bis  29. 4. 17  öffnet das Schauspiel Leipzig seine Türen für Club Convention, das Festival der partizipativen Theaterspielclubs. Vier Tage lang stürmen die vier Theaterclubs des Schauspiel Leipzig das Haus und all seine Bühnen. So werden im Festivalzeitraum täglich von 16 ³º bis 22 ºº die Diskothek, die Hinter- und Vorbühne, die Garderobenhalle sowie die Probebühne bespielt. Präsentiert werden Projekte, die über mehrere Monate hinweg unter der Leitung von Ensemblemitgliedern und Theaterpädagoginnen erarbeitet wurden: Projekte der beiden Theaterclubs für Jugendliche, „Sorry, eh!“ und „#noname“, des Erwachsenenclubs „Club ü31“ sowie des Seniorenspielclubs „Die Spielfreudigen“. 

Innerhalb dieser partizipativen Clubs geht es um Spielfreude und die Lust, sich gemeinsam mit anderen auszuprobieren. Schon da gewesene sowie neu hinzugekommene Leipziger BürgerInnen ab 14 Jahren werden eingeladen, unter professioneller Leitung Spielerfahrung auf der Bühne zu sammeln, einen Blick auf die Prozesse hinter der Bühne zu werfen und sich künstlerisch mit der Wirklichkeit auseinanderzusetzen. Je nach Ausrichtung der Clubs stehen dabei oftmals nicht nur schauspielerische, sondern auch musikalische sowie tänzerische Ausdrucksweisen im Zentrum: Das Spektrum der Auseinandersetzung mit theatralen Mitteln reicht von eigenen Stoffentwicklungen bis zu szenischen Collagen, von Inszenierungen literarischer Vorlagen bis zu Performances.  Das Festivalformat bietet die Möglichkeit, sich ein ganz individuelles Programm zusammenzustellen und alle bzw. mehrere Vorstellungen hintereinander anzusehen. Und natürlich gibt es auch einen Festivalpass, der es besonders attraktiv macht, alle Clubpräsentationen zu besuchen — und damit die ganze Bandbreite und Vielfalt partizipativer Angebote des Schauspiel Leipzig zu erleben. Zusätzlich wird ein Rahmen­ programm mit Nachgesprächen, Podiumsdiskussionen, einer großen Abschlussparty u. v. m. geboten. Genauere Infor­mationen werden ab Januar 2018 auf der Webseite veröffentlicht. Lassen Sie sich überraschen … 

DER FESTIVALPASS: GEGENÜBER DEM EINZELPREIS VON  9,– / 5,– FÜR EINE EINZELNE VORSTELLUNG WIRD DER FESTIVALPASS FÜR  25,– / 12,50 ANGEBOTEN, DER DEN EINTRITT FÜR BIS ZU VIER VERSCHIEDENE CLUBPRÄSENTATIONEN BEINHALTET. DER VORVERKAUF STARTET IM JANUAR 2018 AN DER THEATERKASSE.

104


DIE CLUBS CLUB Ü31* Im fünften Jahr versucht der Club ü31, bestehend aus theater­ begeisterten Leipziger BürgerInnen, seine bisherigen Erfah­ rungen in einem Experiment zu bündeln: Stimmt die Ener­ gie von Bewegung mit der Energie von Sprache überein? Wie THEATERJUGENDCLUB 16+ sehen die Unterschiede oder gar Widersprüche aus? Kann Der Theaterjugendclub „Sorry, eh!“ wurde im Herbst 2013 ge­ die missglückte Kommunikation Spaß machen oder doch nur gründet, setzt sich aus Jugendlichen unterschiedlichen Alters Angst? Ein Projekt über Zeit, Wut, Spiel, Musik und Leipzig.  und Herkunft zusammen und umfasst aktuell 20 Mitglieder. KÜNSTLERISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . HARTMUT NEUBER & Nach „Frozen (Eisrauschen)“ und „Never Ever Disconnec­ JULE EICKE ted“, beides Collagen nach Texten von Falk Richter, sowie „Wunderland“, basierend auf Stücken von Gesine Danckwart, entstanden in der letzten Spielzeit die Produktionen „Einige Nachrichten an das All“ von Wolfram Lotz sowie die Inszenie­ rung „TSCHICK“ von Wolfgang Herrndorf mit Mitgliedern des Jugendclubs und des Schauspielensembles. Die Produktion „Wunderland“ war eingeladen zum 37. Theatertreffen der Jugend 2016 Berlin, zum 26. Bundestref­ SENIORENSPIELCLUB IN KOOPERATION fen Jugendclubs an Theatern 2016 und zum Jugend Theater MIT DER VOLKSSOLIDARITÄT LEIPZIG Der Seniorenspielclub „Die Spielfreudigen“ entwickelt ein­ Festival Schweiz 2016.  mal pro Spielzeit ein eigenes Theaterstück. Die zu einem KÜNSTLERISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . YVES HINRICHS selbst gewählten Thema entstehenden Szenen werden von eigenen Erfahrungen inspiriert und aus selbst geschriebe­ nen Texten entwickelt. Im Laufe der Probenzeit lernen die SpielerInnen unterschiedliche Ausdrucksmittel und Thea­ terformen kennen. Sie arbeiten dabei auch rhythmisch und musikalisch. Im Vordergrund der Arbeit stehen der Spaß am Spiel und an der Gemeinschaft sowie der Wille, gesellschaft­ THEATERJUGENDCLUB 14+ lich mitzumischen. Mit einer Arbeit zum Thema Liebe geht Nach der Theatersoap „Rebooters of the cränk Theatersystem“ die Koopera­tion mit der Volkssolidarität Leipzig in die mitt­ und der szenischen Collage „Glücklich wäre möglich“ nimmt lerweile vierte Spielzeit.  sich der Theaterjugendclub „#noname“ in dieser Spielzeit die KÜNSTLERISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . JENNIFER GADEN Klassiker der Schauspielgeschichte vor. In knackiger BestMoments-Manier werden Faust, Hamlet und Co. kräftig ge­ gen den Strich gebürstet, entstaubt und im Schleudergang zu etwas ganz Neuem zusammengesetzt. 

SORRY, EH!*

DIE SPIELFREUDIGEN*

#NONAME*

KÜNSTLERISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . SWANTJE NÖLKE

Yves Hinrichs yves.hinrichs@schauspiel-leipzig.de *  Wenn Sie nicht nur zuschauen, sondern selbst für eine Spielzeit mitwirken wollen, schicken Sie einfach eine Mail an die LeiterInnen des jeweiligen Clubs — keine Bühnenerfahrung notwendig.

Swantje Nölke swantje.noelke@schauspiel-leipzig.de Hartmut Neuber club31@schauspiel-leipzig.de Jule Eicke jule.eicke@schauspiel-leipzig.de

105

Jennifer Gaden jennifer.gaden@schauspiel-leipzig.de


THEATERPÄDAGOGIK Die Theaterpädagogik des Schauspiel Leipzig ermöglicht Ihnen ein umfangreiches Programm zur Vor- und Nachbereitung Ihres Theaterbe­suchs. Darüber hinaus bieten unsere Spielclubs für Jugendliche und Erwachsene die Möglichkeit, selbst auf der Bühne zu stehen und in ver­schiedenen Projekten Theaterluft zu schnuppern. Ausführliche Informationen zu den Angeboten der Theaterpädagogik finden Sie in unserer thea­terpädagogischen Broschüre, auf Facebook oder auf unserer Webseite.

Für weitere Informationen und Anmeldungen zu unseren Angeboten treten Sie mit uns in Kontakt! theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de Jennifer Gaden jennifer.gaden@schauspiel-leipzig.de  0341 / 12 68 495 Swantje Nölke swantje.noelke@schauspiel-leipzig.de  0341 / 12 68 496 Jule Eicke jule.eicke@schauspiel-leipzig.de  0341 / 12 68 497 www.schauspiel-leipzig.de facebook.com/theaterpaedagogikschauspielleipzig

106


FÜR LEHRENDE

FÜR SCHULKLASSEN

Spielplanvorstellung für Lehrende Am  25. 8. 17,  18 ºº  laden wir Sie in das Rangfoyer des Schau­ spiel Leipzig ein, um Ihnen ausführlich unsere schulrelevan­ ten Premieren der Spielzeit vorzustellen und Sie über unser theaterpädagogisches Begleitprogramm zu informieren. Bitte melden Sie sich für dieses Angebot bei uns an.

Alle unsere Angebote für Schulklassen sind kostenfrei und nur in Verbindung mit einem beliebigen Vorstellungsbesuch buchbar.

Fortbildungen für Lehrende Wir bieten zertifizierte Fortbildungen für Lehrende zu unter­ schiedlichen theaterbezogenen Themen wie Bühnenpräsenz, Körperausdruck, Improvisationstheater, Stimmarbeit, szeni­ sches Interpretieren oder Entwickeln eines Theaterstücks an. Termine nach Vereinbarung.

Workshop: Antikes Theater In diesem Crashkurs geht es um die großen griechischen Tra­ gödiendichter und um die Bedeutung, die das Theater in der antiken Gesellschaft gespielt hat. Neben dem Blick auf die gängige Theaterpraxis der damaligen Zeit nehmen wir den aktuellen Umgang mit antiken Stücken im Theater unter die Lupe und entwickeln am Beispiel von Aischylos’ „Die Perser“ Ideen für eigene Regiekonzepte.

Einführungen und Nachgespräche In einer Kurzeinführung speziell für Schulklassen vermitteln wir Informationen zu AutorIn, Stück und Inszenierungsidee. Spielplan trifft Lehrplan — Curriculum-Leitfaden Unsere Nachgespräche bieten Platz für Fragen rund um die Unserem Curriculum-Leitfaden können Sie Schnittmen­gen Inszenierung und Eindrücke zum Theaterabend. zwischen unserem Spielplan und dem aktuellen Lehrplan ent­ nehmen. Download unter www.schauspiel-leipzig.de Workshops zu den Inszenierungen Szenische Einführungen machen Lust auf Theater, fördern Achtung … und bitte! — Probenbesuch für Lehrende die kreative Auseinandersetzung mit dem Stück und schlagen Hier haben Sie noch vor der Premiere die Möglichkeit, einen eine Brücke zur eigenen Lebenswelt. Spielerische Nachberei­ ersten Eindruck von unseren Inszenierungen und unserem tungen tragen zum Verstehen der Inszenierung bei und geben theaterpädagogischen Begleitangebot zu bekommen. Die Ter­ Raum für individuelle Interpretationen und Sichtweisen. mine entnehmen Sie bitte unserem Newsletter für Lehrende. Workshop: Theater für Anfänger Materialmappen Wie funktioniert eigentlich die Sprache der Bühne? Was muss Zu unseren schulrelevanten Inszenierungen stellen wir Ihnen ein Schauspieler können? Und wie bekomme ich als Spieler Begleitmaterial zur Vor- und Nachbereitung des Theaterbe­ die Aufmerksamkeit des Publikums? Die Antworten auf diese suchs im Unterricht zusammen. Die Materialmappen erhalten und weitere Fragen findet man am besten beim Spielen selbst Sie auf Anfrage per E-Mail. heraus, also: Auf die Bühne … fertig … los!

Newsletter für Lehrende Der monatliche Newsletter informiert Sie über aktuelle Insze­ nierungen, Schulvorstellungen, theaterpädagogische Begleit­ angebote sowie Projekte für Schulklassen und Probenbesuche für Lehrende. Anmeldung im Bereich der Theaterpädagogik unter: www.schauspiel-leipzig.de

Workshop: Brechts Lehrstücktheorie Brecht hat seine Lehrstücke ursprünglich für die Theater­ praxis von Laienschauspielern, nicht für die Aufführung vor einem Publikum geschrieben. Das Lehrstück lebt vom Spie­ len, nicht vom Zusehen! Anhand kurzer Textfragmente aus Brechts „Die Maßnahme“ werden wir Theorie und Praxis des Lehrstücks in diesem Sinne erfahrbar machen und die Ideen des Autors befragen. Workshop: Roman- und Filmadaptionen auf der Theaterbühne Roman- und Filmadaptionen sind mittlerweile fester Bestand­ teil der Theaterspielpläne. Wir stellen uns die Frage nach den Unterschieden der drei Kunstformen Literatur, Film und Theater. Was muss beachtet werden, wenn man einen Roman oder einen Film auf die Bühne bringen möchte? Am Beispiel einer Szene aus dem filmischen Melodram „Angst essen Seele auf“ von Rainer Werner Fassbinder oder einem Ausschnitt aus dem Erfolgsroman „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf untersuchen wir die spezifischen Charakteristika und Wir­ kungsweisen von Film oder Roman und erproben spielerisch, mit welchen ästhetischen Mitteln sich Stimmungen und In­ halte für die Bühne adaptieren lassen.

107


Workshop: Szenisches Interpretieren Wie bringe ich einen Text auf die Bühne? Welche theatralen Mittel stehen mir zur Verfügung und welche Wirkung erzeu­ gen sie? Wie können wir das szenische Spiel nutzen, um uns Figuren und Handlung eines Dramas zu erschließen?

Schul-Abo Spezial (Kooperationsschulen) Gültig für eine ganze Schule. Laufzeit 3 Jahre. 2 Vorstellungen pro Schuljahr für alle SchülerInnen der Schule ab Klassen­ stufe 8. Theaterführung, Einführungen und Nachgespräche zu den Vorstellungen inklusive. Freie Terminwahl. Frei­ karten für benachteiligte SchülerInnen auf Antrag. Bevor­ Achtung ... und bitte! — Probenbesuch zugte Teilnahme an Projekten wie Premierenklassen oder Nutzen Sie mit Ihrer Klasse die Gelegenheit, nach einer kur­ Probenbesuchen. Darüber hinaus möglich: Spielplanvor­ zen Stückeinführung den KünstlerInnen bei der Arbeit über stellung in der Schule, Lehrerfortbildungen, Unterstützung die Schulter zu schauen! im Künstlerischen Profil, professionelle Begleitung von schu­ lischen Theaterprojekten etc. Premieren- und Projektklassen PREIS PRO SCHÜLER/IN 11,– Gemeinsam den Entwicklungsprozess einer Inszenierung ver- JEDE WEITERE VORSTELLUNG 5,50 folgen, vom Probenstart bis zur Premiere — unsere Premieren- klassen haben die Chance, ganz nah dran zu sein! Zu ausge­ wählten Inszenierungen bieten wir Projektklassen außerdem Seit der Spielzeit 2015/16 kooperieren wir mit dem F.-A.-Brockhausdie Möglichkeit, ein eigenes künstlerisches Projekt umzuset­ Gymnasium Leipzig und dem Gymnasium Schkeuditz. zen und die Ergebnisse bei uns im Theater zu präsentieren. Theaterführung Wie sieht die Hinterbühne bei Arbeitslicht aus? Was ist ein Schnürboden? Wie ist der Blick von der Bühne herunter und was genau macht eigentlich ein/e InspizientIn? Das und vieles mehr erfährt man bei einer Führung hinter die Kulissen. Berufsinfoveranstaltung Von A wie AnkleiderIn bis V wie VeranstaltungstechnikerIn — wir informieren über die vielfältige Berufswelt vor und hin­ ter den Kulissen. In einem theaterpädagogischen Workshop kann man spielerisch einen Überblick über die Berufe hier am Haus bekommen, bei einer Führung durchs Theater den MitarbeiterInnen bei der Arbeit über die Schulter sehen oder sich in kleinen Gruppengesprächen zu ausgewählten Berufs­ bildern näher informieren.

FÜR JUGENDLICHE Junge Kritiker 14+ In Kooperation mit der Jugendpresse Sachsen e.V. Unsere Jungen Kritiker werden von einem Profi im Verfassen von Theaterkritiken geschult, besuchen ausgesuchte Vorstel­ lungen und schreiben danach selbst eine Rezension mit der Möglichkeit zur Veröffentlichung.

Jugendclubs „#noname“ 14+ und „Sorry, eh!“ 16+ In unseren Theaterjugendclubs sind alle herzlich willkommen, die Lust am Spielen haben und sich dabei gern ausprobieren, improvisieren, lachen, weinen und der Phantasie freien Lauf lassen wollen — in wöchentlichen Treffen erarbeiten wir eine eigene Inszenierung und lernen Theater von seiner ganz prak­ tischen Seite kennen. Künstlerische Leitung: Swantje Nölke /  Yves Hinrichs (siehe auch Seite 105) Ausgenommen von den Abo-Preisen sind Premieren, Gast­ spiele und Sonderveranstaltungen. Im Sommertheater gilt ein begrenztes Kontingent von Schülertickets pro Vorstellung.

SCHUL-ABOS

FÜR STUDIERENDE

Kleines Schul-Abo Gültig für eine Klasse/einen Jahrgang oder eine andere Grup­ pe ab 10 Personen. 2 Vorstellungen pro Schuljahr inklusive Theaterführung, Einführungen und Nachgesprächen zu den Vorstellungen. Freie Terminwahl. Freikarten für benachtei­ ligte SchülerInnen auf Antrag. Schulungsangebot für LehramtsanwärterInnen Im Zentrum dieser Workshopreihe stehen Übungen zur Wahr PREIS PRO SCHÜLER/IN 12,– nehmung und Gestaltung eigener und noch unbekannter For­ JEDE WEITERE VORSTELLUNG 6,– men und Mittel der Selbstdarstellung. Themen wie „Status“, „Körpersprache“ und „Stimme und Artikulation“ werden erprobt Großes Schul-Abo und trainiert. Außerdem zeigen wir am Beispiel ausgewähl­ Gültig für eine Klasse/einen Jahrgang oder eine andere Gruppe ter Inszenierungen, wie man Theaterbesuche im Unterricht ab 10 Personen. 3 Vorstellungen pro Schuljahr inklusive The­ vor- und nachbereiten sowie theaterpädagogische Methoden aterführung, Einführungen und Nachgesprächen zu den Vor­ in den verschiedenen Fächern einsetzen kann. stellungen. Freie Terminwahl. Freikarten für benachteiligte 6 TIX SchülerInnen auf Antrag. Bitte beachten Sie auch unser Abo für Studierende PREIS PRO SCHÜLER/IN 16,50 (siehe Seite 141) JEDE WEITERE VORSTELLUNG 5,50

108


FÜR ERWACHSENE

FÜR FAMILIEN

„Die Spielfreudigen“ — Seniorenspielclub in Kooperation mit der Volkssolidarität Leipzig Alle jung gebliebenen SeniorInnen sind eingeladen, an unse­ rem Projekt „Die Spielfreudigen“ teilzunehmen. In wöchentli­ chen Treffen entdecken wir unsere Spielfreude, um am Ende gemeinsam ein Stück auf die Bühne zu bringen. Künstlerische Leitung: Jennifer Gaden (siehe auch Seite 105)

Kinderbetreuung 4+ An den unten angeführten Terminen in der Spielzeit werden in Kooperation mit WIESENKNOPF Ihre Kinder von qualifi­ ziertem Personal betreut, während Sie eine Vorstellung des Schauspiel Leipzig besuchen. Dieses Angebot ist kosten­frei. Die entsprechenden Vorstellungen sind im Jahresheft und markiert. Aufgrund im Monatsspielplan mit dem Symbol begrenzter Platzkapazität bitten wir beim Kartenkauf um VorBühne frei! — Club ü31 anmeldung unter Angabe Ihrer Kontaktdaten. Bitte beachten Sie Unser Theaterspielclub steht allen Erwachsenen offen, die Lust auch unser spezielles Abo Kinderbetreuung (siehe Seite 141) haben, selbst auf der Bühne zu stehen und in einer Inszenie­ rung mitzuwirken. Künstlerische Leitung: Hartmut Neuber SO,  3. 10. 16 00 . . . . . . . . . . . . . . . GEWONNENE ILLUSIONEN SO,  26. 11. 16 00 . . . . . . . . . . . . . . 89/90 und Jule Eicke (siehe auch Seite 105) SO,  21. 1. 16 00 . . . . . . . . . . . . . . . DER GOTT DES GEMETZELS

FÜR ALLE

SO,  4. 2. 16 00 . . . . . . . . . . . . . . . . KASIMIR UND KAROLINE

SO,  25. 3. 16 00 . . . . . . . . . . . . . . UBU ROI / KÖNIG UBU

SO,  22. 4. 16 00 . . . . . . . . . . . . . . GESPENSTER ODER

DENKWÜRDIGKEITEN EINES NERVENKRANKEN

SO,  10. 6. 16 00 . . . . . . . . . . . . . . . ANGST ESSEN SEELE AUF

Vorhang auf! — Theaterführung Auf einem Rundgang hinter der Bühne erfahren Sie mehr über die Geschichte des Hauses und die Vorgänge hinter den Kulis­ sen. Aktuelle Termine in unseren Veröffentlichungen und auf Anfrage.

KUNST–  PROBE Das Suddenlife Gaming zum Programm des Schauspiel Leipzig in Zusammenarbeit mit Thadeus Roth Fiktion und Realität werden eins! Bizarre Geschichten rund um unseren Spielplan warten auf Dich. Fiktive Charaktere, vergessene Freunde, spontane Aktionen und weitere Erleb­ nisse werden per SMS oder Anruf unerwartet Deinen Alltag kreuzen. Der besondere Blick hinter die Kulissen. Lass Dich überraschen!  MELDE DICH EINFACH AN UNTER

WWW.KUNSTPROBE.DE ODER WÄHLE DIESE TELEFONNUMMER

0152 077 590 22 109



89/90  nach dem Roman von Peter Richter



Peer Gynt  Henrik Ibsen



Die Maßnahme / Die Perser  Bertolt Brecht / Hanns Eisler & Aischylos



Der Minusmensch  Till MĂźller-Klug



geister sind auch nur menschen  Katja Brunner



The Automated Sniper  Julian Hetzel


122

Alina-Katharin Heipe, Ferdinand Lehmann, Jonas Koch, David Hรถrning, Elias Popp, Nina Siewert sowie Florian Steffens (hinten) in KRUSO


SCHAUSPIELSTUDIO Seit 1965 wird den StudentInnen am Schauspielinstitut der HMT Leipzig in Partnerschaft mit dem Schauspiel Leipzig eine besondere, deutschlandweit einmalige Ausbildungsform angeboten: Nach dem zweijährigen Grundstudium werden die SchauspielstudentInnen in den letzten beiden Jahren ihrer Ausbildung im sogenannten Studio Leipzig in der Praxis weiter ausgebildet. Sie wirken an Produktionen innerhalb des Repertoires mit, erhalten Unterricht von ihren erfahrenen EnsemblekollegInnen, erarbeiten eigene kleine Programme und präsentieren sich mit einer eigenen Produktion, der Studioinszenierung. Geleitet wird das Studio Leipzig des Schauspielinstituts, das seit 2009 wieder nach „Hans Otto“ benannt ist, von Dramaturg und Regisseur Matthias Huber und Schauspielerin Anna Keil. 

Die StudentInnen des Studio Leipzig präsentieren sich regelmäßig auf unterschiedlichen Bühnen immer wieder unter dem Titel „Studio“ — mit ihren Szenen- und Monologstudien, den „Hochglanzrampe“-Studioabenden oder mit kleinen szenischen Arbeiten und musikalischen Projekten. Besonderer Höhepunkt in dieser Spielzeit ist das sogenannte Intendanten-Vorspiel Anfang Oktober, bei dem sich die StudentInnen in all ihren Facetten auf der Großen Bühne des Schauspiel Leipzig präsentieren und somit den Startschuss für ihre große Bewerbungstour an den deutschsprachigen Theatern setzen. ( Große Bühne,   10. 10. 17,  11 ºº )  Ebenso spielen die StudentInnen weiterhin ihre Studioinszenierung „Birdland“ in der Regie der renommierten Schauspielerin Anita Vulesica (Seite 77) und sind in den RepertoireVorstellungen des Schauspiel Leipzig zu erleben, u. a. in „KRUSO“ (Regie: Armin Petras), „Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten“ (Regie: Stephan Beer) und im Sommertheater „Der Streit“ vor dem Gohliser Schlösschen in der Regie von Bruno Cathomas. 

Mitglieder des Studio Leipzig sind:

ALINA-KATHARIN HEIPE DAVID HÖRNING MAX HUBACHER JONAS KOCH FERDINAND LEHMANN ELIAS POPP NINA SIEWERT 123


KOOPERATI ONEN Eine der wesentlichen Grundlagen unserer Ar­beit ist, das Schauspiel Leipzig zu vernetzen –– bezo­gen auf die Stadt Leipzig und ihre zahlreichen Insti­tu­tionen, aber auch darüber hinaus. GEWANDHAUS ZU LEIPZIG

ZOO LEIPZIG

Das Doppelprojekt „Die Maßnahme / Die Perser“ steht auch in der Saison 2017/18 auf dem Spielplan. Eine Formation von Mit­ gliedern des Gewandhausorchesters und Gästen übernimmt den Orchesterpart in Brecht/Eislers „Die Maßnahme“. Weite­ re Infos dazu auf Seite 56. 

In der „Weihnachtsjurte“, die auf dem Areal des Zoo Leipzig aufgeschlagen wird, präsentiert das Schauspiel Leipzig in Ko­ operation mit dem Zoo Leipzig auch an den Adventswochen­ enden 2017 wieder „Die zwölf Monate“ für kleine und große ZoobesucherInnen in ganz besonderer Atmosphäre. Weitere Infos dazu auf Seite 98. 

LEIPZIGER BALLETT Nach der äußerst erfolgreichen Premiere 2016 mit „FLESH“ setzen das Schauspiel Leipzig und das Leipziger Ballett ihre Kooperation fort — ab Juni 2018 gibt es auf der Großen Bühne des Schauspielhauses mit „TOOT!“ eine weitere Produktion des Leipziger Ballett zu sehen. Weitere Infos zu der Produkti­ on auf Seite 54. 

MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG Im Museum der bildenden Künste Leipzig geht Mathis Rein­ hardt mit seinem Soloabend „NippleJesus“ in die fünfte Spiel­ zeit: Direkt im Museumssaal präsentiert er den furiosen Mo­ nolog eines außergewöhnlichen Museumswärters nach dem Text von Nick Hornby. 

HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER „FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY“ LEIPZIG Die StudentInnen des aktuellen Studios absolvieren am Schauspiel Leipzig in dieser Spielzeit das vierte und letzte Jahr ihrer Ausbildung an der HMT: Im Herbst steht wieder das Diplom- und Intendanten-Vorspiel an. 

MUSIKSCHULE JOHANN SEBASTIAN BACH LEIPZIG Für die Produktion „Der Minusmensch“ kooperiert das Schauspiel Leipzig mit der Städtischen Musikschule Johann Sebastian Bach: Kinder aus dem Projekt „Singt euch ein!“ übernehmen in der Inszenierung die Rollen der „Minuskinder“. Weitere Infos dazu auf Seite 78. 

124


INSTITUT FÜR THEATERWISSENSCHAFT DER UNIVERSITÄT LEIPZIG

GALERIE EIGEN + ART LEIPZIG

Unter dem Titel „First Date“ begegnen sich Mitglieder des Schauspielensembles und KünstlerInnen der Galerie EIGEN + ART, im Schauspiel Leipzig oder in den Räumen der Galerie in der Baumwollspinnerei Leipzig — moderiert von Galerist Im Rahmen des 2016 gegründeten CCT (Kompetenzzentrum Gerd Harry Lybke.  für Theater) kooperieren das Schauspiel Leipzig und das Insti­ tut für Theaterwissenschaft in der Lehre und Ausbildung der StudentInnen und setzen die Diskursreihe fort. 

EURO -SCENE LEIPZIG

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE LINGUISTIK UND TRANSLATO LOGIE DER UNIVERSITÄT LEIPZIG

Die euro-scene Leipzig, Festival zeitgenössischen europäischen Theaters und Tanzes, findet vom  7.  bis  12. 11. 17  zum 27. Mal statt. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „Ausgrabun­ gen“ und zeigt als Schwerpunkt einige Rekonstruktionen berühmter Tanzstücke der 20er Jahre. Daneben gibt es, wie in den vergangenen Jahren, Gastspiele aus zahlreichen euro­ päischen Ländern. Mit dem Schauspiel Leipzig verbindet die euro-scene Leipzig eine enge Partnerschaft: Das Festival zeigt auf der Großen Bühne und der Hinterbühne drei Gastspiele in insgesamt fünf Vorstellungen. Hinzu kommt der Wettbe­ werb „Das beste deutsche Tanzsolo“, der bereits zum 13. Mal veranstaltet wird. Mehr Informationen zum Festival: siehe Seite 137. 

In Kooperation mit dem IALT der Universität Leipzig bietet das Schauspiel Leipzig ausgewählte Inszenierungen mit Si­ multanübersetzung in Spanisch und Englisch an. Dadurch besteht für nichtdeutschsprachige BürgerInnen und Gäste der Stadt die Möglichkeit, eine Theateraufführung mit Live-Über­ tragung in eine andere Sprache zu besuchen. Entsprechende Vorstellungen sind im Jahresheft, im Monatsspielplan und auf markiert. unserer Webseite mit Für die Inszenierung „paradies fluten“ in der Regie des mexikanischen Regisseurs Alberto Villareal übernehmen StudentInnen des IALT auch die Dolmetsch-Betreuung der Proben. 

STIFTUNG BÜRGER FÜR LEIPZIG In Zusammenarbeit mit der Stiftung Bürger für Leipzig bietet das Schauspiel Leipzig die Möglichkeit für Inklusionspaten­ schaften: Blinde und sehende Gäste verabreden sich zu einem eindrücklichen Theatererlebnis — vom gemeinsamen Weg bis zum Austausch über den Vorstellungsbesuch mit Live-Audio­ deskription. 

INSTITUT FÜR MUSIK, MEDIEN UND SPRECH WISSENSCHAFT DER UNIVERSITÄT HALLE

VOLKSSOLIDARITÄT LEIPZIG

In Zusammenarbeit mit der Volkssolidarität Stadtverband Leipzig e.V. führt die Theaterpädagogik des Schauspiel Leipzig das Seniorenspielclubprojekt „Die Spielfreudigen“ in die vierte Spielzeit. Einmal pro Saison bringt die Gruppe eine neue Pro­ duktion auf die Bühne und nutzt für ihre Proben die Räumlichkeiten des Seniorenbüros Altwest in Plagwitz. Darüber hinaus entwickelt das Schauspiel Leipzig gemeinsam mit der StudentInnen des Seminars für Sprechwissenschaft und Pho­ Presseabteilung der Volkssolidarität Leipzig gezielt Angebote netik begleiten im Rahmen einer dauerhaften Kooperation für die SeniorInnen und organisiert gemeinsame Theaterbe­ Inszenierungen des Schauspiel Leipzig für ihre Forschungs­ suche.  arbeit. 

125


A CAPPELLAFESTIVAL

READ - O - RAMA

Auch zur Leipziger Buchmesse 2018 präsentieren wir erneut zusammen mit ClaraPark das Format „Read-O-Rama“: Alles Auch das Internationale Festival für Vokalmusik „a cappella“ außer Wasserglas! Literatur-Performances auf allen mögli­ wird wieder zu Gast am Schauspiel Leipzig sein. Initiiert chen Bühnen des Schauspielhauses.  durch das Leipziger Ensemble amarcord, gehört das Festi­ val mittlerweile zu den renommiertesten seiner Art, präsen­ tiert bedeutende Ensembles und talentierten Nachwuchs und macht Leipzig jedes Jahr für eine Woche zur Hauptstadt des A-cappella-Gesangs. Am  6. 5. 18  ist in diesem Rahmen „Bliss“ Im Rahmen der Lachmesse ist am  21. 10. 17  Michael Mitter­ im Schauspiel Leipzig zu erleben.  meier mit seinem Programm „Wild“ im Schauspielhaus zu erleben. Am  7. 1. 18  folgen Katrin Weber und Bernd-Lutz Lange sowie am  8. 1. 18  Jürgen Becker, und Gardi Hutter ist zu sehen mit „Die Schneiderin“ am  8. 3. 18. 

LACHMESSE

ALTES STADTBAD LEIPZIG

HUGENDUBEL

Im Alten Stadtbad ist weiterhin die Inszenierung „TSCHICK“ nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf zu sehen, in der erstmals Mitglieder des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ und In Kooperation mit der Buchhandlung Hugendubel betreiben des Schauspiel-Ensembles zusammen spielen. Weitere Infor­ wir einen Büchertisch im Schauspielhaus. Vor und nach Ver­ mationen auf der Seite 100.  anstaltungen auf der Großen Bühne finden die BesucherInnen dort ein Angebot an begleitender Literatur zu unseren Insze­ nierungen. 

EUROPEAN THEATRE CONVENTION Die European Theatre Convention (ETC) ist ein Zusammenschluss europäischer Theater und hat sich zum Ziel gesetzt, Theater und TheatermacherInnen in ganz Europa zu vernet­zen und den künstlerischen Austausch über Landesgren­zen hin­ aus zu fördern. Zur ETC gehören derzeit über 40 Theater aus 25 Län­ dern; in Deutschland u. a. das Deutsche Theater Berlin, das Badische Staatstheater Karlsruhe, das Staatstheater Braun­ schweig, Theater und Orchester Heidelberg sowie das Theater Dortmund. Das Schauspiel Leipzig ist seit Herbst 2013 Mitglied der ETC. 

Ein exklusives Angebot gibt es für die AbonnentInnen eines ETC-Mitgliedstheaters: Diese können kostenlos die Vorstellun­ gen aller ausländischen ETC-Theater besuchen. Somit haben AbonnentInnen des Schauspiel Leipzig die Möglichkeit, u. a. im Slowenischen Nationaltheater Ljubljana, im Slowakischen Nationaltheater Bratislava, im Théâtre de Liège, im Stadt­ theater Helsinki, im Norske Teatret Oslo, im Kroatischen Natio­naltheater Zagreb, beim Festival MESS Sarajevo oder im Türkischen Nationaltheater Ankara gratis Theater zu schauen. Voraussetzung dazu ist die Voranfrage bei der ETC, bei der die Kolleginnen vom Besucherservice des Schauspiel Leipzig gerne behilflich sind:

126

 0341 / 12 68 168  besucherservice@schauspiel-leipzig.de


Ayşe Erkmen & Mona Hatoum Displacements / Entortungen 18. 11. 2017 – 18. 2.20 18 gefördert durch:

displacements.de mdbk.de


AUDIO DESKRIPTION & SIMULTANÜBERSETZUNG Mittels der Audiodeskription, mit der blinden und sehbe­ hinderten Menschen visuelle Vorgänge auf der Bühne besser wahrnehmbar gemacht werden können, wird das Schauspiel Leipzig seit Dezember 2013 einem größeren Teil der Leipziger Bevölkerung und Gästen der Stadt erlebbar. Monatlich findet mindestens eine Vorstellung mit Live-Audiodeskription statt. Für die Erstellung dieser Hörspuren ließ das Schauspiel Leipzig durch die Firma „audioskript“ eigens zwei nichtsehende und vier sehende Autorinnen schulen, die Stück für Stück ihr Repertoire erweitern — und das Schauspiel Leipzig mit bisher über 40 Vorstellungen mit Audiodeskription so zum ersten deutschsprachigen Theater mit einem kontinuierlich erweiterten Angebot im Sinne der sozialen Inklusion gemacht haben. 

Durch die weitere Nutzung der Anlage für Simultanüberset­ zungen in Spanisch und Englisch bietet das Schauspiel Leip­ zig auch nicht deutschsprachigen BürgerInnen und Gästen der Stadt die Möglichkeit, eine Theateraufführung mit Live-Über­ tragung in eine andere Sprache zu besuchen. Dazu kooperiert das Schauspiel Leipzig mit dem Institut für Angewandte Lin­ guistik und Translatologie der Universität Leipzig, dessen Stu­ dentInnen in Zusammenarbeit mit der Dramaturgie ebenfalls ein Spezial-Repertoire erarbeiten. 

SIMULTANÜBERSETZUNG ENGLISCH 14. 10.

. . . . . . . . . . . . . . . 89/90

19. 10. . . . . . . . . . . . . . . . DIE MAßNAHME / DIE PERSER ERNEUT BIETET DAS SCHAUSPIEL LEIPZIG AUDIO­D ESKRIP-

26. 11. 16 00 . . . . . . . . 89/90

TION SPEZIELL FÜR SEHBEHINDERTE KINDER, JUGENDLICHE

9. 12.

................

DIE MAßNAHME / DIE PERSER

UND DEREN FAMILIEN AN — SO AUCH AB  3. 12. 17  MIT DER WEITERFÜHRUNG VON ALEXANDER WOLKOWS

SIMULTANÜBERSETZUNG SPANISCH

„ZAUBERLAND-REIHE“ „DER GELBE NEBEL“ (SEITE 45) 5. 10.

...............

DIE MAßNAHME / DIE PERSER

29. 10. 18 00 . . . . . . . 89/90 22. 11. . . . . . . . . . . . . . . . DIE MAßNAHME / DIE PERSER

AUDIODESKRIPTION

16. 12. . . . . . . . . . . . . . . . 89/90 12. 1.

11. 10. . . . . . . . . . . . . . . . DER GOTT DES GEMETZELS

...............

DIE MAßNAHME / DIE PERSER

28. 10. . . . . . . . . . . . . . . KASIMIR UND KAROLINE 18. 11. . . . . . . . . . . . . . . . KASIMIR UND KAROLINE 29. 11. . . . . . . . . . . . . . . . DER GOTT DES GEMETZELS 3. 12. 15 00 . . . . . . . . . DER GELBE NEBEL

DAS SCHAUSPIEL LEIPZIG BIETET AUF ANFRAGE

13. 12. 10 00 . . . . . . . DER GELBE NEBEL

GERNE ENGLISCHSPRACHIGE HAUSFÜHRUNGEN AN.

14. 12. 10 00

.......

DER GELBE NEBEL

17. 12. 15 00

.......

DER GELBE NEBEL

21. 1. 16 00 . . . . . . . . . DER GOTT DES GEMETZELS 4. 2. 16 00 . . . . . . . . . . KASIMIR UND KAROLINE 1. 3.

.................

UBU ROI / KÖNIG UBU

25. 3. . . . . . . . . . . . . . . . UBU ROI / KÖNIG UBU 13. 4. 18 00 . . . . . . . . . DER ZAUBERER DER SMARAGDENSTADT 14. 4. 18 00 . . . . . . . . . DER SCHLAUE URFIN UND SEINE HOLZSOLDATEN 15. 4. 15 00 . . . . . . . . . DER GELBE NEBEL 13. 5.

...............

UBU ROI / KÖNIG UBU

DIE AUDIODESKRIPTIONS-TERMINE VON PEER GYNT ENTNEHMEN SIE BITTE UNSERER WEBSEITE UND DEN MONATSSPIELPLÄNEN.

128


buch-patenschaft.de

schenk literatur! Freunde der DZB e.V.

Ohne Zugang zu Literatur gibt´s für blinde und sehbehinderte Menschen wenig Bewegendes zu lesen! Hilf das zu ändern! Werde Buchpate und unterstütze die Freunde der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB).

a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z ! abcdefghijklmnopq rstuvwxyz!

freundeskreis-schauspiel-leipzig.de


VERMITTLUNG EINFÜHRUNGEN Zu vielen Vorstellungen auf der Großen Bühne und der Hin­ terbühne (Premieren ausgenommen) bieten wir regelmäßig eine Einführung an — eine halbe Stunde vor Aufführungsbe­ ginn, im Rangfoyer. In ca. 10 Minuten können Sie dabei Hin­ tergründe und Informationen zu Stücken, AutorInnen und In­ szenierungsansätzen erfahren. Wird zu einer Vorstellung eine Einführung angeboten, ist sie im Monatsspielplan und auf un­ serer Webseite markiert; die Einführungen werden gehalten von der Dramaturgie sowie weiteren Mitgliedern der Schau­ spielleitung. BesucherInnen im Rollstuhl, die an der Einfüh­ rung teilnehmen wollen, bitten wir, dies beim Kartenkauf anzugeben. Unser Abenddienst wird Ihnen behilflich sein. 

NACHGESPRÄCHE Regelmäßig bieten wir im Anschluss an Aufführungen Nach­ gespräche an, bei denen Sie mit den SpielerInnen und der Dra­ maturgie ins Gespräch kommen können. Die Termine werden jeweils im Monatsspielplan und auf unserer Webseite veröf­ fentlicht. 

ÖFFENTLICHE PROBEN Die öffentlichen Proben sind eine feste Größe geworden mit ei­ nem stetig wachsenden Interessentenkreis. Auch in der Saison 2017/18 wird es zu ausgewählten Inszenierungen öffentliche Proben geben, in denen wir für ca. eine Stunde auf der Bühne die Probenarbeit am jeweiligen Stück vorstellen. Das genaue Programm wird jedes Mal anders sein — das Regieteam erläu­ tert seinen Inszenierungsansatz, es gibt Gespräche oder einen szenischen Einblick in den Probenstand. Der Eintritt ist frei. Bitte beachten Sie, dass auf den Spielstätten Diskothek, Hin­ terbühne und Residenz die Platzkapazität begrenzt ist.  Die erste öffentliche Probe findet statt zu „Kasimir und Ka­ roline“ (Ödön von Horváth) im Rahmen der langen Theater­ nacht am  1. 9. 17,  19 ºº  im Schauspielhaus. Zu weiteren Ver­ anstaltungen achten Sie bitte auf die Veröffentlichungen im Monatsspielplan und auf der Webseite. 

FREUNDESKREIS

Öffentlichkeit zu verschaffen. Zeiten, in denen kulturelle Bil­ dung und nichtökonomische Faktoren schnell als nebensäch­ lich apostrophiert werden, brauchen ideell tätige Freunde und Unterstützer der Kultur! Informieren Sie sich, z. B. bei Premieren am Stand des Freundeskreises im Foyer oder beim Gespräch im Anschluss und unter www.freundeskreis-schauspielleipzig.de. Kontakt: freund.kreis@schauspiel-leipzig.de. Sie sind herzlich willkommen! 

SCHAUSPIEL LEIPZIG STELLT SICH VOR Das Schauspiel Leipzig und die Volkshochschule Leipzig set­ zen ihren Kurs fort, der unter Leitung der Dramaturgie einen tieferen Einblick in die Theaterarbeit am Schauspielhaus so­ wie die programmatische Breite des Spielplans gibt. An vier Terminen stellen wir ausgewählte Inszenierungen auf den verschiedenen Spielstätten vor — einer Einführung in Stück und Konzept schließt sich ein Probenbesuch an. Kommen und schauen Sie! 1. Termin: Donnerstag,   21. 9. 17,  18 ºº – 20 ºº Stückvorstellung & Probenbesuch: copy & waste, „Gewonnene Illusionen“ (Uraufführung), im Rahmen von „Ceci n’est pas un HYPE!“, Schauspielhaus 2. Termin: Mittwoch,  8. 11. 17,  18 ºº – 20 ºº Stückvorstellung & Probenbesuch: Elfriede Jelinek, „Wolken.Heim“ Regie: Enrico Lübbe, Diskothek 3. Termin: (Januar) wird noch bekannt gegeben Stückvorstellung & Probenbesuch: Alfred Jarry, „Ubu Roi / König Ubu“ Regie: Claudia Bauer, Schauspielhaus 4. Termin: (Februar) wird noch bekannt gegeben Stückvorstellung & Probenbesuch: Luigi Pirandello, „Sechs Personen suchen einen Autor“ Regie: Moritz Sostmann, Schauspielhaus Treffpunkt für alle Termine um  18 ºº  im Schauspielhaus, Kassenfoyer Teilnahmegebühr: Erwachsene 36,– Jugendliche/Schüler erhalten 30 % Ermäßigung Leipzig-Pass-Inhaber erhalten 50 % Ermäßigung Anmeldung bei der VHS erforderlich. Weitere Infos zur Anmeldung erhalten Sie bei der VHS Leipzig unter 0341 / 123 60 00 oder unter www.vhs-leipzig.de.

Der Freundeskreis Schauspiel Leipzig e. V. fördert seit über zehn Jahren — öffentlich und im Stillen, ideell und materiell — das Schauspiel Leipzig. Vielfältige Aktivitäten und Veran­ staltungen, von Lesungen und Gesprächsabenden bis hin zur Vergabe des Leipziger Theaterpreises, tragen dazu bei, dem Theater Rückhalt bei Leipziger BürgerInnen wie auch in der

130


grassi


DAS HAUS Theaterleitung Enrico Lübbe (Intendant & 1. Betriebsleiter) Daniel Herrmann (Verwaltungsdirektor & 2. Betriebsleiter) Torsten Buß (Chefdramaturg & Stellvertreter des Intendanten) Hugo Gretler (Ausstattungsleiter) Günter Gruber (Technischer Direktor) Vera Högemann (Künstlerische Betriebsdirektorin/Leiterin KBB) Rebecca Rasem (Leiterin Öffentlichkeitsarbeit & Pressesprecherin) Intendanz Enrico Lübbe (Intendant) Tatjana Komár-Schöbe (Mitarbeiterin Intendanz) Dramaturgie Torsten Buß (Chefdramaturg) Matthias Döpke (Dramaturg) Katja Herlemann (Dramaturgin) Matthias Huber (Dramaturg) Clara Probst (Dramaturgieassistentin) Ilke Dietrich (Mitarbeiterin Dramaturgie) Christin Ihle (Gastdramaturgin) Residenz Thomas Frank (Künstlerischer Leiter Residenz) Ulrike Melzwig (Produktionsleiterin Residenz) Theaterpädagogik Jennifer Gaden (Theaterpädagogin) Swantje Nölke (Theaterpädagogin) Jule Eicke (Theaterpädagogin) Yves Hinrichs (Leiter Jugendclub) Künstlerisches Betriebsbüro Vera Högemann (Künstlerische Betriebsdirektorin) Deborah Raulin (Mitarbeiterin) Muriel Zibulla (Mitarbeiterin) Presse- & Öffentlichkeitsarbeit Rebecca Rasem (Leiterin & Pressesprecherin) Rosi Steinbrück (Referentin) Florence Römer (Online-Kommunikation) Christiane Schletter (Leiterin Satzbüro) Rolf Arnold (Fotograf) Angelika Georgi (Sekretärin) Anke Neumann (Gebrauchswerberin) Besucherservice & Abenddienst Heidrun Nodurft (Leiterin Besucherservice) Elke Ahlemann (stellv. Leiterin Besucherservice) Christina Brückner Theres Karzikowski Dagmar Klemm (Ansprechpartnerin für Schulen) Anett Petersen Werner Stiefel (Leiter Abenddienst)

132


Regie Claudia Bauer (Hausregisseurin) Philipp Preuss (Hausregisseur) Stephan Beer Lucia Bihler Markus Bothe Thirza Bruncken Nuran David Calis Bruno Cathomas Daniel Foerster Gob Squad Yves Hinrichs Gordon Kämmerer Steffen Klewar Enrico Lübbe Armin Petras Katharina Schmidt Georg Schmiedleitner Moritz Sostmann Didy Veldman Alberto Villareal Anita Vulesica Barbara Wolf Artists in Residence doublelucky productions (Christiane Kühl / Chris Kondek) Hermann Heisig Julian Hetzel Ivana Müller She She Pop Doris Uhlich Chorleitung Daniel Barke Marcus Crome Choreographie Stefan Haufe Denis Kuhnert Egid Minácˇ Sabina Perry Jana Rath Sibylle Uttikal Musik Peer Baierlein Arvild J. Baud Friederike Bernhardt Jan S. Beyer Vivan Bhatti Johannes Cotta Lenard Gimpel Kornelius Heidebrecht Laura Landergott Philipp Marguerre Marcus Schinkel Jonas Martin Schmid † Smoking Joe Undine Unger Brian Völkner Bastian Wegner Hubert Wild Jörg Wockenfuß

Bühne, Kostüme & Video Olaf Altmann Ramallah Aubrecht Andreas Auerbach Silke Bauer Christian Beck Sabine Blickenstorfer Kristina Böcher Miriam Buether Amélie von Bülow Georg Burger Bianca Deigner Henrike Engel fettFilm (Momme Hinrichs, Torge Møller) Elena Gaus Jonathan Gentilhomme Thomas Giger Hugo Gretler Mariam Haas Roman Hagenbrock Mareike Hantschel Marleen Hinniger Lydia Huller Konny Keller Cornelia Kraske Agathe MacQueen Josa Marx Etienne Pluss Ian Purnell Stefan Ramírez-Pérez Susanne Reul Titus Schade Kai Schadeberg Irina Schicketanz Max Vincent Schulze Patricia Talacko Harald B. Thor Didy Veldman Doreen Winkler Nadja Zeller Schauspielensemble Wenzel Banneyer Julia Berke Thomas Braungardt Anne Cathrin Buhtz Andreas Dyszewski Timo Fakhravar Ellen Hellwig Andreas Herrmann Sophie Hottinger Roman Kanonik Daniela Keckeis Anna Keil Andreas Keller Tilo Krügel Dirk Lange Markus Lerch Hartmut Neuber Michael Pempelforth Denis Petkovic´ Felix Axel Preißler Julia Preuß

133

Marie Rathscheck Annett Sawallisch Bettina Schmidt Katharina Schmidt Florian Steffens Brian Völkner Gäste Joanne D’Mello Max Fischer Jonas Fürstenau Dieter Jaßlauk Marcus Kaloff Roman Kaminski Heiner Kock Hiltrud Kuhlmann Karl-Sebastian Liebich Fanny Lustaud Sina Martens Amanda Martikainen Mathis Reinhardt Anja Schneider Hannelore Schubert Berndt Stübner Sebastian Tessenow Hubert Wild Schauspiel-Studio des Schauspielinstituts „Hans Otto“ der HMT Leipzig Matthias Huber (Studioleitung) Anna Keil (Studioleitung) Alina-Katharin Heipe David Hörning Max Hubacher Jonas Koch Ferdinand Lehmann Elias Popp Nina Siewert


Künstlerischer & technischer Betrieb Regieassistenz Maximilian Grafe Ilario Raschèr Kristina Seebruch Gabriel Zschache (Gast) Ausstattungsassistenz Marialena Lapata (stellv. Ausstattungsleiterin) Ingo Böhling Marleen Hinniger Leonie Kramp Hanna Scherwinski Inspizienz Thomas Urbaneck (Chefinspizient) Jens Glanze Ulrich Hänsch Ute Neas Soufflage Gesine Creutzburg Maren Messerschmidt Christiane Wittig Brigitte Ostruznjak (Gast)

Technische Leitung Günter Gruber (Technischer Direktor) Bianca Hessel (Assistentin des Technischen Direktors) Bühnen- & Veranstaltungstechnik Mike Bäder (Bühneninspektor) Antje Gruber (Bühnenmeisterin) Joris Walleneit (Meister für Veranstaltungstechnik) Lars Weber (Meister für Veranstaltungstechnik) Andreas Presch (Bühnenmeister Spielstätte „Diskothek“) Danny Dietze (Vorarbeiter Obermaschinerie) Thorsten Kandziora (Vorarbeiter Obermaschinerie) Sven Krötzsch (Vorarbeiter Obermaschinerie) Eckhard Fellbrich (Vorarbeiter) Olaf Hedler (Vorarbeiter) Roland Keup (Vorarbeiter) Dirk Rademacher (Vorarbeiter) Roland Barth Thomas Bäßler Wolfram Berndt Sebastian Elster Mattheo Fehse André Hessel Jens Hoffmann Siegfried Jocksch Thomas Kalz

Jens Keßner Uwe Kiesl Ronny Kinner Thomas Klapproth Tobias Krause Steffen Lemmer Jeff Leuschel Konstantin Müller Tilo Münster Oliver Nell André Nerlich Frank-Uwe Pietsch Julian von Reeken Torsten Rothe Mike Schneider Dietmar Smolinski Ingo Tausch Gunnar Thiel Thomas Voigt René Wandelt Michael Wanzek Daniel Wingenfeld

Ankleidung Evelyn Ansorge (Leiterin der Abteilung Ankleidung) Barbara Gundlach Simone Heinzel Ulrike Jaßlauk Anne Kämpfe Ursula Loewenau Steffen Schädel-Mechsner Angelika Spottke

Beleuchtung Carsten Rüger (Leiter der Abteilung Beleuchtung) Veit-Rüdiger Griess (Beleuchtungsmeister) Ralf Riechert (Beleuchtungsmeister) Jörn Langkabel (Beleuchtungsmeister) Daniel Starke (Oberbeleuchter) Steffen Rothe (Vorarbeiter) Andre Dirla Jens Erdmann Rüdiger Heyne Doerk Joost Daniel Lang Beate Münster Gregor Roth Sven Scheffler Thilo Stolle Sabine Theurich

Requisite Sven-Sebastian Hubel (Chefrequisiteur) Fredi Kleber Jörg Schirmer André Sproete Thomas Weinhold

Ton- & Videotechnik Daniel Graumüller (Leiter der Abteilung Ton- und Videotechnik) Matthias Schulze (Tonmeister) Anko Ahlert Gabriel Arnold Jörg Hoffmann Ralf Ludwig Katharina Merten Alexander Nemitz Kai Schadeberg Udo Schulze Heribert Weitz Auszubildende zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik Tim Frömming Isaak Künzel Lena Sarina Seckendorf

134

Maske Kerstin Wirrmann (Chefmaskenbildnerin) Norbert Ballhausen Kathrin Heine Donka Holecˇek Cordula Kreuter Julia Markow Ute Markow Luise Schächer Katja Wendel-Naumann Barbara Zepnick

Verwaltung Daniel Herrmann (Verwaltungsdirektor) Grit Meier (Leiterin Rechnungswesen) Ilka Gapp (Leiterin Personalwesen) Sylvia Wenzel (Sachbearbeiterin Honorar- und Gästeabrechnung, Verlags- und Vertragswesen) Bettina Hühnlein (Sachbearbeiterin Buchhaltung) Dagmar Koch (Sachbearbeiterin Buchhaltung) Miriam Mitlacher (Controlling) Karina Nolte (Sachbearbeiterin Verwaltung) Gebäudemanagement Mirko Holze (Leiter bauliche Anlagen / Hausverwaltung) Steffen Lindemann (Leiter Abt. Klimatechnik) Dirk Eichler (Leiter haustechnische Anlagen) Bernhard Jahnke (Kraftfahrer) Holger Kranich (Systemadministrator IT-Bereich/Betriebselektrik) Roland Kreiß (Kraftfahrer) André Lautner (Klimatechniker) Karsten Naumann (Betriebshandwerker) Carola Thamm (Klimatechnikerin) Remo Uta (Hausmeister)


EntDEckEn SIE DIE V I E l FA lt.

M E SSEN & VERA NSTALTU NGE N 2 0 1 7 |20 1 8 29.09. – 01.10. 2017 modell-hobby-spiel Ausstellung für Modellbau, Modelleisenbahn, kreatives Gestalten und Spiel 20.10. – 22.10. 2017 Designers’ Open Design Festival Leipzig

02.02. – 04.02. 2018 MOTORRAD MESSE LEIPZIG* 10.02. – 18.02. 2018 HAUS-GARTEN-FREIZEIT Die große Einkaufs- und Erlebnismesse für die ganze Familie 10.02. – 18.02. 2018 mitteldeutsche handwerksmesse

03.11. – 04.11. 2017 azubi- & studientage and more* Die Messe für Bildung und Karriere 09.11. – 12.11. 2017 World Dog Show*

15.02. – 18.02. 2018 Beach & Boat Wassersportmesse Leipzig

22.11. – 26.11. 2017 Touristik & Caravaning*

15.03. – 18.03. 2018 Leipziger Buchmesse | Lesefest Leipzig liest

18.01. – 21.01. 2018 PARTNER PFERD show – expo – sport Sparkassen-Cup · Longines FEI World CupTM Jumping · FEI World CupTM Driving · FEI World CupTM Vaulting · Ausstellung · Leipziger Pferdenacht · Sparkassen Sport-Gala

15.03. – 18.03. 2018 Manga-Comic-Con Die Convention zur Leipziger Buchmesse

26.01. – 28.01. 2018 DreamHack Leipzig *Gastveranstaltung · **nur für Fachbesucher Auszug · Änderungen vorbehalten

AZ_ESDV_MK_192x290_Schauspielhaus.indd 2

05.10. – 07.10. 2018 modell-hobby-spiel Ausstellung für Modellbau, Modelleisenbahn, kreatives Gestalten und Spiel

Zukunft im Programm: www.leipziger-messe.de 09.03.17 16:36


WO TRIFF T GESCHICHTE AUF G EG E NWA R T ?

Auch über DAB +

Im Radio, im Fernsehen, im Web und als App.


07. Nov. – 12. Nov. 2017 »Ausgrabungen« Theater und Tanz aus dem alten und neuen Europa Unter der Schirmherrschaft von Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig

12 Gastspiele aus 9 Ländern in ca. 25 Vorstellungen und 8 Spielstätten Zum 13. Mal: Wettbewerb »Das beste deutsche Tanzsolo« Mit freundlicher Unterstützung

Kontakt � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � euro-scene Leipzig // Ann-Elisabeth Wolff, Festivaldirektorin � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Tel. 0341-980 02 84 // info@euro-scene.de // www.euro-scene.de

Tröndlinring 2 04105 Leipzig, Germany T +49 341 308661- 0 E leipzig@intercityhotel.com www.intercityhotel.com

Vorhang auf, Spot on! Kunst, Kultur und Unterhaltung „satt“. Das IntercityHotel Leipzig ist natürlich mittendrin. Oder Sie erweitern Ihren Aktionsradius mit dem FreeCityTicket und nutzen den öffentlichen Nahverkehr kostenfrei. So kommen Sie schnell von A nach B und tun zusätzlich etwas für unsere Umwelt und Ihren Geldbeutel.


PREISE GROSSE BÜHNE Platz- gruppe

Normal- preis

I II III IV

26,– 18,– 8,– 22,– 15,– 8,– 17,– 12,– 8,– 10– 10,– 8,–

Premieren und Repertoirevorstellungen von „89/90“, „Gespenster oder Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken“, „Kasimir und Karoline“, „KRUSO“, „Echo Chamber“

I II III IV

29,– 21,– 11,– 25,– 18,– 11,– 20,– 14,– 11,– 13,– 13,– 11,–

Märchen

I II III IV

22,– 16,– 8,– 18,– 13,– 8,– 13,– 10,– 8,– 9,– 9,– 8,–

Premieren und Repertoirevorstellungen von „TOOT!“ und „Die Maßnahme /  Die Perser“

I II III IV

40,– 28,– 15,– 32,– 23,– 15,– 25,– 18,– 15,– 17,– 17,– 15,–

Gewonnene Illusionen

Platzwahl frei 26,–

Repertoire

.....................................................

.......................................................

..................................

ermäßigte Karten*

18,–

Schüler & Studenten*

Kinder bis 14 Jahre

7,– 7,– 7,– 7,–

8,–

Einen Saalplan finden Sie auf Seite 142

Hinweis Sie haben die Möglichkeit, mit unseren Theaterkarten alle Verkehrsmittel des MDV in der Zone 110 und einer angrenzenden Zone (151, 156, 162, 164, 168) drei Stunden vor und drei Stunden nach der Vorstellung zu nutzen.

* Ermäßigungen Ermäßigungsberechtigt sind Kinder bis 14 Jahre, Auszubil­ dende, Schüler und Studenten, Schwerbehinderte und Bun­ desfreiwilligendienstleistende. Rollstuhlfahrer zahlen einheitlich 5,– im Repertoire des Schauspiel Leipzig („TOOT!“ und „Die Maßnahme / Die Perser“ mit Zuzahlungen). ALG-II-Emp­ fänger erhalten an der Abendkasse Karten zum Preis von 3,–. Inhaber eines gültigen Leipzig-Passes erhalten 50 % Ermäßi­ gung (Mindesteintrittspreis von 5,–). Schüler- und Studentengruppen zahlen im Repertoire des Schauspiel Leipzig ab 10 Personen ab 7,– pro Person. Ermäßigungen werden nach Verfüg­ barkeit sowie Vorlage des entsprechenden Ausweises gewährt. Pro Veranstaltung kann nur jeweils eine Ermäßigung in An­ spruch genommen werden. Bei Konzerten, Gastspielen, Sonderveranstaltungen und Veranstaltungen mit stark eingeschränkter Platzkapazität sowie bei Veranstaltungen mit einem regu­ lären Eintrittspreis von weniger als 9,– ist der Entfall von Er­ mäßigungen möglich. Nicht ermäßigt werden Kartenpreise der Platzgruppe IV auf der Großen Bühne.

138


HINTERBÜHNE

Normal- preis

Repertoire 18,– Premieren 20,–

ermäßigte Schüler & Karten* Studenten* 13,– 14,–

8,– 10,–

Platzwahl frei

DISKOTHEK

Normal- preis

Repertoire 12,– Premieren 14,–

ermäßigte Schüler & Karten* Studenten* 10,– 12,–

8,– 10,–

Platzwahl frei

RESIDENZ

Normal- preis

Repertoire 16,– Premieren 18,– Gastspiele 20,–

ermäßigte Schüler & Karten* Studenten* 11,– 13,– 14,–

8,– 10,– 10,–

Platzwahl frei

THEATERSPIELCLUBS

Normal- preis

9,– 5,– 5,–

Platzwahl frei

Zum Festivalpass für die Club Convention sehen Sie bitte Seite 104

#noname / Sorry, eh! / Club ü31 / Die Spielfreudigen

ermäßigte Schüler & Karten* Studenten*

AUSSER HAUS

Normal- preis

Repertoire 19,– Premieren 21,–

ermäßigte Karten*

Schüler & Studenten*

Kinder bis 14 Jahre

13,– 15,–

8,– 10,–

7,– 8,–

Platzwahl frei

139


ABONNEMENTS DIE TERMINABOS

FREITAGS ABO

Wählen Sie aus unseren Termin-Abonnements und:  — erleben Sie bis zu vier Vorstellungen auf IHREM PERSÖNLICHEN PLATZ IM SCHAUSPIELHAUS

— erhalten Sie bis zu 30 % PREISVORTEIL und  — besuchen Sie unser SILVESTERPROGRAMM mit einer

Machen Sie Freitag zu Ihrem Theatertag: Sie sehen vier Insze­ nierungen auf verschiedenen Bühnen.

ERMÄSSIGUNG VON 10 %

— erhalten Sie KOSTENFREIE FAHRT ins Theater und wieder nach Hause innerhalb des ausgewiesenen MDV-Bereichs  — erfahren Sie mehr: Sie erhalten das PROGRAMMHEFT zur Vorstellung kostenfrei  — bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand: Sie erhalten regelmäßig und kostenfrei den MONATSSPIELPLAN und das SPIELZEITHEFT

GEWONNENE ILLUSIONEN . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE FR,  20. 10. DIE MAßNAHME / DIE PERSER . . . . . . . . GROSSE BÜHNE FR,  12. 1. SECHS PERSONEN SUCHEN EINEN AUTOR ..................................................

...............................

HINTERBÜHNE FR,  16. 2.

UBU ROI / KÖNIG UBU . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE FR,  6. 4. II 60,–

PREMIEREN ABO

SAMSTAGS ABO

Sie sehen vier Große-Bühne-Premieren der Spielzeit 2017/18 auf Unser Abo am Samstag: Sie sehen vier Inszenierungen als at­ Ihrem persönlichen Platz im Schauspielhaus. Zusätzlich erhal­ traktiven Querschnitt unseres Programms auf Ihrem persön­ ten Sie einen Getränkegutschein sowie einen Gutschein für die lichen Platz im Schauspielhaus. Inszenierung „Gewonnene Illusionen“ des Theaterkollektivs KASIMIR UND KAROLINE . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SA,  1 8. 11. copy & waste bei freier Platzwahl. PEER GYNT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SA,  1 3. 1. KASIMIR UND KAROLINE . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SA, 16. 9.

UBU ROI / KÖNIG UBU . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE

SA,  21. 4.

UBU ROI / KÖNIG UBU

ANGST ESSEN SEELE AUF . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE

SA,  26. 5.

.................

GROSSE BÜHNE

SA,  27. 1.

GESPENSTER ODER DENKWÜRDIGKEITEN EINES NERVENKRANKEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SO, 31. 3.

I

78,–

ANGST ESSEN SEELE AUF . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE DO, 17. 5.

II

66,–

& GUTSCHEIN FÜR: GEWONNENE ILLUSIONEN

III 51,–

I

99,20

II

85,60

III

68,–

ABO AUDIODESKRIPTION Unser Abonnement für blinde und sehbehinderte Menschen. Mit diesem Abo sind Sie live dabei, wenn wir die drei ausge­ wählten neuen Inszenierungen der Spielzeit das erste Mal als Vorstellung mit Audiodeskription zeigen. Der Abend beginnt für Sie in der Regel 90 Minuten vor Stückbeginn mit einer spezi­ ellen Führung auf der Bühne, in der wir Ihnen das Bühnenbild und die Kostüme näherbringen. Im Anschluss daran gibt es spe­ ziell für Sie eine Einführung in die Inszenierung.

Wenn Sie Interesse an einem unserer  Abonnements haben, wenden Sie sich bitte an unseren Besucherservice:  0341 / 12 68 168  besucherservice@schauspiel-leipzig.de

KASIMIR UND KAROLINE . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SA,  28. 10. DER GELBE NEBEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SO,  3. 12. UBU ROI / KÖNIG UBU . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE DO,  1. 3. II 36,–

140


DIE WAHLABOS Wählen Sie aus unseren Wahl-Abonnements und:  — bleiben Sie flexibel bei FREIER TERMIN- UND PLATZWAHL bei Repertoire-Vorstellungen auf der Großen Bühne  — die Abonnementkarten sind ÜBERTRAGBAR  — erhalten Sie KOSTENFREIE FAHRT ins Theater und wieder nach Hause innerhalb des ausgewiesenen MDV-Bereichs  — bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand: Sie erhalten regelmäßig und kostenfrei den MONATSSPIELPLAN und das SPIELZEITHEFT

WAHL-ABO 4 / 7 / 10

ABO MIT KINDERBETREUUNG Sie wählen aus unserem Angebot drei Vorstellungen am Sonntag­ nachmittag im Schauspielhaus. Wir bieten Ihnen, während Sie im Theater sind, eine professionelle Betreuung für Ihre Kinder durch die Agentur WIESENKNOPF private Kinderbetreuung.  — Professionelle und kostenfreie KINDERBETREUUNG vor der Vorstellung bereits ab  15 ºº  bis Vorstellungsende  — Wählen Sie DREI TERMINE aus unserem Angebot und sparen Sie mit unserem Abo bis zu 35 % GEWONNENE ILLUSIONEN . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SO,  3. 10. 16 00 89/90 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SO,  26. 11. 16 00 DER GOTT DES GEMETZELS . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SO,  21. 1. 16 00 KASIMIR UND KAROLINE . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SO,  4. 2. 16 00

Wählen Sie aus unserem Repertoire vier, sieben oder zehn Vorstellungen zu ermäßigten Preisen. Die Gutscheine sind für die Spielzeit 2017/18 gültig. Ausgenommen sind Premieren, Gastspiele, Veranstaltungen mit Sonderpreisen und die Ko­ produktion mit dem Leipziger Ballett.

UBU ROI / KÖNIG UBU . . . . . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SO,  25. 3. 16 00 GESPENSTER ODER DENKWÜRDIGKEITEN EINES NERVENKRANKEN .................................................

I

57,–

WAHL-ABO 4

WAHL-ABO 7

WAHL-ABO 10

II

48,–

129,50

182,–

III

39,–

I

78,–

GROSSE BÜHNE SO,  22. 4. 16 00

ANGST ESSEN SEELE AUF . . . . . . . . . . . . . GROSSE BÜHNE SO,  10. 6. 16 00

II 66,– 112,– 154,– III 51,– 84,– 119,–

KOMBI - ABO MIT DER OPER

6 TIX UNSER ABO FÜR STUDIERENDE: GÜLTIG IN ALLEN SPIELSTÄTTEN

Sechs Repertoirevorstellungen auf der Großen Bühne, in der Diskothek und in der Residenz. Einlass nur mit Studenten­ ausweis. Ausgenommen sind Premieren, Gastspiele, Veran­ Wahl-Abo 2 x Oper und / oder Leipziger Ballett, 2 x Musikali­ staltungen mit Sonderpreisen und die Koproduktion mit dem sche Komödie und 2 x Schauspiel Leipzig. Erhältlich in allen be­ Leipziger Ballett. teiligten Häusern. Freie Wahl bei Repertoire-Vorstellungen auf PREIS 42,– der Großen Bühne im Schauspielhaus. Bei Vorstellungen mit erhöhten Preisen kann eine Zuzahlung verlangt werden. Ausgenommen sind Premieren, Gastspiele, Veranstaltungen mit Sonderpreisen und die Koproduktion mit dem Leipziger Ballett.

KOMBI-ABO SCHAUSPIEL-ANTEIL

I

182,–

40,–

II

164,–

34,–

III

144,–

28,–

IV

120,–

18,–

SCHAUSPIELCARD 50

Die volle Flexibilität zum halben Preis. Für einmalig 50,– er­ halten Sie ein Jahr lang 50 % Ermäßigung auf frei wählbare Repertoire-Vorstellungen auf der Großen Bühne in den Preis­ gruppen I–III. In allen anderen Spielstätten erhalten Sie 25 % Ermäßigung. Die Schauspielcard ist 12 Monate gültig und gilt für eine Person.

141

PREIS

50,–


Bร HNE PARKETT

20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

1

1

23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3

2

1 2 1

2

3

24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

4

25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

5

26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

6

27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

7

28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

8

29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

9

30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

10 11

1

3 1

4 1

5 1

6 1 1

8 1

9 10

23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 R R R

18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

1

11

R R R

12

29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

13

30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

14

7

12

1

13

1

14

31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

15

30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

16

29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

15

1

16

1

RANG

1 2 3 4 5 6

L L L

20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

1

L L L

1

31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

2

1

3

31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

4

1

5

31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

7

32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

8

27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

Platzgruppe I

Platzgruppe II

R Rollstuhlstellplatz

Platzgruppe III

L Loge

1

Platzgruppe IV

Bei einzelnen Inszenierungen abweichender Saalplan mรถglich.

142

6 1

7 8


BESUCHERSERVICE

SPIELSTÄTTEN & KASSEN ÖFFNUNGSZEITEN

Unser Besucherservice berät Sie gerne bei allen Fragen rund um Ihren Vorstellungsbesuch. Sie erreichen ihn telefonisch Theaterkasse und Vorverkauf oder per E-Mail unter folgenden Kontakten:  0341 / 12 68 168   besucherservice@schauspiel-leipzig.de Schauspielhaus, Bosestraße 1, 04109 Leipzig Montag bis Freitag:  10 ºº – 19 ºº  Samstag:  10 ºº – 14 ºº

KARTENVERKAUF

Große Bühne und Hinterbühne Der Kartenverkauf an der Abendkasse beginnt eine Stunde Online-Kartenkauf und telefonischer Kartenkauf sind für In­ vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte bis 30 Mi­ haber von Kreditkarten (Visa, Euro-/Mastercard) möglich; nuten vor Veranstaltungsbeginn abholen; bei späterer Abho­ Online-Kartenkauf auch für Inhaber einer EC-Karte. Diese lung keine Platzgarantie. Karten werden Ihnen je nach Kaufdatum per Post zugeschickt oder liegen an der Abendkasse zur Abholung bereit. Die Kar­ Diskothek ten bitte bis 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen. Schauspielhaus, Eingang Bosestraße/Ecke Dittrichring. Kassenöffnungszeit: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Resevier­ te Karten bitte 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen.

KARTEN RESERVIERUNG

Residenz (in der Baumwollspinnerei) Halle 18 (Aufgang E), Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig. Kassenöffnungszeit: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen.

 0341 / 12 68 168   0341 / 12 68 169  besucherservice@schauspiel-leipzig.de  Schauspiel Leipzig, Bosestraße 1, 04109 Leipzig

ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL

RESERVIERUNGS FRISTEN

Sie haben die Möglichkeit, mit unseren Theaterkarten alle Verkehrsmittel des MDV in der Zone 110 und einer angren­ zenden Zone (151, 156, 162, 164, 168) drei Stunden vor und drei Reservierte Karten sind bis zu dem bei der Reservierung mit­ Stunden nach der Vorstellung zu nutzen. geteilten Termin an der Theaterkasse abzuholen. Nach Ablauf dieser Frist erlischt die Reservierung.

PARKEN

RESTKARTEN

Bitte nutzen Sie die Parkhäuser in der Zentralstraße und in der Thomasiusstraße 16–18.

Für Vorstellungen, die nicht mehr online buchbar sind, erhal­ ten Sie unter Tel. 0341 / 12 68 168 Informationen über eventuel­ le Restkarten.

VORVERKAUFS BEGINN Der Vorverkauf beginnt am  23. 5. 17  und mit der Veröffent­ lichung der Vorstellungstermine in den Monatsplänen bzw. auf der Webseite des Theaters (www.schauspiel-leipzig.de). Der vollständige Monatsplan wird bis zum 5. des Vormonats ver­ öffentlicht.

Allgemeine Geschäftsbedingungen Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Diese können Sie an der Theaterkasse und unter www.schauspiel-leipzig.de einsehen.

VORVERKAUFS STELLEN Leipzig Ticket im Hugendubel, Petersstraße 12–14 CULTON Ticket, Peterssteinweg 9 LVZ Media Store, Höfe am Brühl, Brühl 1 LVZ Ticketservice, Peterssteinweg 19 Ticketgalerie, Hainstraße 1 Musikalienhandlung M. OELSNER, Schillerstraße 5 Reisebüro im Globus GmbH Wachau, Nordstraße 1 Tourist-Information Wurzen, Domgasse 2 Tourist-Information Delitzsch, Schloßstraße 31

143


KONTAKTE Postanschrift Schauspiel Leipzig, Bosestraße 1, 04109 Leipzig Besucherservice & Karten  0341 / 12 68 169 besucherservice@schauspiel-leipzig.de

 0341 / 12 68 168

Telefonzentrale  0341 / 12 68 0

Intendanz  0341 / 12 68 200  0341 / 12 68 189

intendanz@schauspiel-leipzig.de Presse- und Öffentlichkeitsarbeit  0341 / 12 68 159 presse@schauspiel-leipzig.de oeffentlichkeitsarbeit@schauspiel-leipzig.de

 0341 / 12 68 152

WWW Unsere Webseite www.schauspiel-leipzig.de informiert Sie tagesaktuell über die Veranstaltungen, Neuigkeiten und Angebote des Schauspiel Leipzig.

Künstlerisches Betriebsbüro  0341 / 12 68 129 kbb@schauspiel-leipzig.de

 0341 / 12 68 124

Theaterpädagogik

SOCIAL MEDIA

 0341 / 12 68 495  0341 / 12 68 496

theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de

Folgen Sie uns: facebook.com/schauspielleipzig.fanseite twitter.com/Schauspiel_LE vimeo.com/schauspielleipzig instagram.com/schauspiel_leipzig

Dramaturgie  0341 / 12 68 171

 0341 / 12 68 179

dramaturgie@schauspiel-leipzig.de Technische Leitung  0341 / 12 68 291

 0341 / 12 68 20291 technische.direktion@schauspiel-leipzig.de

NEWSLETTER

Verwaltung  0341 / 12 68 481  0341 / 12 68 489 verwaltung@schauspiel-leipzig.de

KONTOVERBINDUNG

Mehr Schauspiel-News, aktuelle Informationen, Fotos, Trailer zu unseren Veranstaltungen, besondere Angebote und vieles mehr! Abonnieren Sie unseren Newsletter auf www.schauspiel-leipzig.de.

IMPRESSUM

Überweisungen unter Angabe des Verwendungszwecks (Name und Daten der Veranstaltung) Schauspiel Leipzig BLZ: 860 555 92  KTO: 1100 255 083 BIC: WELADE8LXXX IBAN: DE66 8605 5592 1100 255083 Kredit-Institut: Sparkasse Leipzig Schauspiel Leipzig BLZ: 860 800 00  KTO: 0110 417 200 BIC: DRESDEFF860 IBAN: DE63 8608 0000 0110 417200 Kredit-Institut: Commerzbank Leipzig

Schauspiel Leipzig, Eigenbetrieb der Stadt Leipzig Bosestraße 1, 04109 Leipzig Intendant: Enrico Lübbe Redaktion: Dramaturgie, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Künstlerisches Betriebsbüro Redaktionsleitung: Rosi Steinbrück Gestaltung: HawaiiF3 & Bureau David Voss Porträtfotos/Inszenierungsfotos: © Rolf Arnold Porträtfotos: Roman Kaminski © Roman Kaminski, Anja Schneider © Fabian Schellhorn Inszenierungsfotos: „Die Maßnahme / Die Perser“ © Bettina Stöß, „The Automated Sniper“ © Bas de Brouwer Produktion: Löhnert Druck, Markranstädt Redaktionsschluss:  5. 5. 17 Änderungen vorbehalten.

144




Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.