D Unschlagbar: Vier Euro günstiger als das Deutschland-Ticket im Monat ist die Residenzcard für die ganze Spielzeit. Dafür holen wir Group50:50, Santiago Blaum, George Bele, Gob Squad, Diederik Peeters, Rimini Protokoll, Hermann Heisig, Meg Stuart & Tim Etchells und #BBF. Sie brauchen nur bis zur Spinnerei zu fahren.
Zwei Projekte widmen sich der postkolonialen Vergangenheitsaufarbeitung: einmal konkret auf Leipzigs berühmtesten Sohn bezogen und einmal aus einer globalen Perspektive unter Berücksichtigung aktueller ökologischer Themen. Ebenfalls aus diametraler Richtung schauen zwei Produktionen auf die Frage, wie wir zusammenleben wollen. „Handle with Care“ (AT) fragt vor Ort, worauf man sich als Gemeinschaft verständigen kann, und zwei „Göttinnen“ schwärmen aus, um lohnenswerte Versuche des Miteinanders zu erkunden. Ein dadaistischer Liederabend feiert sehr körperlich die Komik des Absurden, während in einer performativen Dunkelkammer unsichtbare Körper geheime Lippenbekenntnisse offenbaren. Radikalinklusive Visionen werden in einem Live-Podcast erforscht, wohingegen in einer Serie von Salonabenden die vier Jahreszeiten ins Wanken gebracht werden. Am Ende der Spielzeit steigen zwei Granden der internationalen Performance-Szene in den Ring und tanzen, worüber man nicht reden kann.
Unbeatable: four euros cheaper than the Deutschland-Ticket per month is the Residenz Card for the whole season. We bring Group50:50, Santiago Blaum, George Bele, Gob Squad, Diederik Peeters, Rimini Protokoll, Hermann Heisig, Meg Stauart & Tim Etchells and #BBF to Residenz and you only need to go as far as the Spinnerei. Two projects are dedicated to postcolonial reappraisal of the past: once concretely related to Leipzig's most famous son. The second one deals with a more global perspective taking current ecological issues into account. Two productions also look at the question of how we want to live together from opposite directions. “Handle with Care” (AT) asks on the spot what we can agree on as a community, and two goddesses swarm out to explore worthwhile attempts at togetherness. A dadaist song recital celebrates the comedy of the absurd in a very physical way, while in a performative darkroom invisible bodies reveal unseen secrets. Radically inclusive visions are explored in a live podcast, whereas a series of salon evenings shake up the four seasons. At the end of the season, two grandees of the international performance scene step into the ring and dance what cannot be talked about.
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GROUP50:50
BASEL/BERLIN/KINSHASA/LUBUMBASHI
ECOSYSTEM
PREMIERE: 7.10.
AUFFÜHRUNGEN: 8.10. / 10.10. / 11.10. / 13.10.
D Auf der UN-Klimakonferenz 2022
vereinbarten die drei größten Regenwaldstaaten der Erde eine Klimapartnerschaft. Kurz darauf veröffentlichte der kongolesische Präsident ein Gesetz, das zum ersten Mal die Rechte der autochthonen Völker in der DR Kongo offiziell anerkennt und schützt. Aber wie wird dieses Gesetz nun umgesetzt?
Denn nur wenige Monate später schockierte die kongolesische Regierung die internationale Öffentlichkeit mit der Ankündigung, dass sie Konzessionen für die Ölförderung im selben Regenwald versteigern würde. Die Mbuti, das größte indigene Volk im Regenwald des Kongobeckens, haben bisher ihre Stimme auf internationaler Ebene kaum erhoben. Die GROUP50:50 reist nun in die Provinz Haut-Uele zu einer Mbuti-Gemeinde und erarbeitet mit ihnen ein multimediales Musiktheaterstück — über Geopolitik und ein komplexes Ökosystem, das langsam aus den Fugen gerät, über Sorge und Verlust, darüber, was wir von den früheren Generationen geerbt haben und was wir den zukünftigen hinterlassen werden.
Künstlerische Leitung: Eva-Maria Bertschy, Joseph Kasau, Kojack Kossakamvwe und Elia Rediger
Musikalische Leitung: Kojack Kossakamvwe und Elia Rediger
Texte: Eva-Maria Bertschy und Ensemble
Video: Joseph Kasau und Moritz von Dungern
Performance: Jean-Baptiste Ekaka, Stany Kalanda, Kojack Kossakamvwe, Elia Rediger, Huguette Tolinga
Mit Beiträgen von: Ruth Kemna und Patrick Mudekereza
Kostüme: Cédrick Nzolo und Janine Werthmann
Technische Leitung und Lichtdesign: Sylvain Faye
Sounddesign: Philipp Ruoff
Eine Produktion der GROUP50:50, in Koproduktion mit Residenz Schauspiel Leipzig, Kaserne Basel und Centre d’Art Waza Lubumbashi
Mit der finanziellen Unterstützung von: Fachausschuss Tanz & Theater
Basel-Stadt / Basel-Landschaft, Pro Helvetia, Südkulturfonds, Ernst Göhner Stiftung, Corymbo Stiftung, Schweizerische Interpretenstiftung, GEA Waldviertler, Stiftung Wolf
Anlässlich der Eröffnung des Jazzfest Leipzig spielt Group50:50 am 14.10. ab 23 Uhr ein „Ecosystem Special Konzert“ in der Residenz.
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The artists of GROUP50:50 travel to equatorial forest in D. R. Congo and visit an Mbuti community to elaborate a multimedia music theatre piece — about geopolitics and a complex ecosystem slowly coming apart at the seams, about care and loss, about what we have inherited from previous generations and what we will leave to future ones.
GROUP50:50
sind ein Kollektiv aus
dem Kongo, der Schweiz und Deutschland sowie eine Produktionsstruktur mit Sitz in Basel, Berlin und Lubumbashi, die transnationale künstlerische Kooperationsprojekte realisieren und produzieren. Sie erzählen Geschichten über die historischen und aktuellen wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen zwischen ihren Ländern, fordern die Rückgabe des kulturellen Erbes und Reparationen für koloniale Verbrechen und aktuelle Menschenrechtsverletzungen. Sie befassen sich mit der Geschichte der Globalisierung, der kolonialen Herrschaft über den afrikanischen Kontinent sowie mit neokolonialen Praktiken der Ausbeutung von Mensch und Natur. Dabei reflektieren sie kritisch die Formen ihrer Zusammenarbeit, die durch historische und wirtschaftliche Ungleichheiten und kulturelle Missverständnisse beeinträchtigt wird.
www.group5050.net
SANTIAGO BLAUM
SCHWEIGT STILL ⁄ SOBER UP!
PREMIERE: 25.11.
AUFFÜHRUNGEN: 26.11. / 28.11. / 29.11. / 30.11.
D Johann Sebastian Bach komponierte im Jahr 1734 die Kantate „Schweigt stille, plaudert nicht“ für das Ensemble des Zimmermannschen Kaffeehauses in Leipzig.
Der argentinische Komponist und Theatermacher Santiago Blaum befragt die Entstehungsgeschichte des als Kaffeekantate bekannten Werks hinsichtlich ihrer politischen Implikationen. Während die Kaffeekantate als eine der wenigen weltlichen Kompositionen Bachs dem aufstrebenden Bürgertum in Leipzig Anerkennung zollt, beruht der durchschlagende Erfolg des Kaffees auf den globalen Prozessen der bürgerlichen Institutionalisierung, zu denen die Etablierung eines transatlantischen Sklavenhandels und einer auf Plantagen und Extraktionskolonien basierenden Wirtschaft gehört.
In der Performance werden zwei unterschiedliche Konzepte von Komposition und Klangwahrnehmung einander gegenübergestellt: eines, das in der europäischen klassischen Tradition vorherrscht, und eines,
BERLIN
das in der lateinamerikanischen Musik eine zentrale Rolle spielt und bei dem die rhythmische Entwicklung, die Wiederholung und die ständige Variation der Klangfarben das strukturierende Prinzip sind.
E The performance juxtaposes two different concepts of composition and sound perception: one that prevails in the European classical tradition and one that plays a central role in Latin American music, in which rhythmic development, repetition and the constant variation of timbres are the structuring principle.
Inszenierung, Musik, Konzept: Santiago Blaum / von und mit: Fernanda Farah, Zaki Hagins, Eva Löbau / Cello: Eurico Ferreira Mathias /
Bühne: Jan Brokof / Lichtdesign, Video: Catalina Fernández / Kostüme: Arturo Lugo / Dramaturgie: Tamara Saphir / Dramaturgische Beratung: José Fernando Peixoto de Azevedo / Recherche: David Magnus /
Outside Eye: Tatiana Saphir / Video-Beratung: Benjamin Krieg / Assistenz: Sigourney Pilz / Produktion: Jill Emerson & Till Rothmund
Eine Koproduktion von Santiago Blaum mit Residenz Schauspiel Leipzig und Radialsystem Berlin
Die Realisierung des Projekts wird ermöglicht aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds
SANTIAGO BLAUM wurde in Buenos
Aires geboren und studierte dort Literatur, Klavier und Komposition, Operngesang, Theaterimprovisation. Zusammen mit Regisseur Pablo Maritano gründete er die Gruppe Torquato Tasso Beauty Performer (Buenos Aires 2000—2003), bei der er Regie führte und selber spielte. Seit 2004 arbeitet er als Musikalischer Leiter und Komponist in Berlin unter anderem mit Dirk Cieslak/Lubricat, Constanza Macras/Dorky Park, Nir Volff/Total Brutal, andcompany&Co, Johannes Müller, Martin Clausen, Lola Arias und She She Pop. Seit 2010 leitete er als Regisseur und Komponist mehrere freie Musiktheater-Produktionen. Seit 2018 tritt er auch mit seinem Musikprojekt Señorita auf, das lateinamerikanische Musik mit experimentellem ElektroPop verbindet.
www.santiagoblaum.com
DIE ARBEIT AM WETTER VON MORGEN
PREMIERE: 16.12.
AUFFÜHRUNGEN: 17.12. / 8.2. / 9.2. / 12.4. / 13.4.
D Ausgehend von einem grundsätzlichen gesellschaftlichen Gesprächsbedarf und vom vielleicht drohenden Ende der Menschheit ist das Leipziger KünstlerinnenDuo George Bele auf lohnenswerte Versuche des Miteinanders aus. Wesentlich ist ihnen eine Mischung aus analytischem Blick und Albernheit. Sie zeigen einen Abend, der über Plan und Scheitern erzählt, über das Postulat einer besseren Welt, voller Mutproben für Gegenwart und nahe Zukunft, zwischen privat anmutenden Perspektiven und der ausholenden Draufsicht.
Zwei Göttinnen sind mit einem großen Wurf beauftragt: der konstruktiven Neuerschaffung der Welt. Sie bedienen sich des Wetterberichts, des Klagegesangs, verbinden die Methoden von Oral History und Fiktion, um Zeitzeuginnen einer Zukunft sprechen zu lassen. Sie bereiten den guten Möglichkeiten eine große Revue und loben, verfluchen und üben das Zusammensein auf diesem Planeten.
GEORGE BELE LEIPZIG GOTTINNEN ODER:
E Starting from a fundamental need for social discussion and the perhaps imminent end of humanity, the Leipzig artist duo Heike Geißler and Charlotte Puder aka George Bele are out for worthwhile attempts at togetherness. They present an evening that talks about plan and failure, about the postulate of a better world, full of tests of courage for the present and near future. Two goddesses are charged with a great task: the constructive re-creation of the world. They prepare a grand revue for the good possibilities and praise, curse and practise being together on this planet.
Konzept, Text, Performance: Charlotte Puder und Heike Geißler / Graphik, Bühne: Simone Waßermann / Musik und Klang: Cornelia Friederike Müller (aka CFM)
Eine Koproduktion von George Bele und Residenz Schauspiel Leipzig
Unter dem Namen GEORGE BELE produzieren die Schauspielerin Charlotte Puder und die Autorin Heike Geißler gemeinsame Kunstprojekte, zuletzt das Stück „Wahlkampf“.
CHARLOTTE PUDER studierte Schauspiel in Leipzig. Nach Engagements in Dresden und Bielefeld arbeitet sie seit 2012 freischaffend im Bereich Film und Theater und gründete den Leipziger Raum „Hopfe“, wo bis 2018 Ausstellungen, Performances und Theatervorstellungen stattfanden. Am Schauspiel Leipzig war sie in „Der Widerspenstigen Zähmung“ (Regie: Moritz Sostmann), „Oratorium. Kollektive Andacht zu einem wohlgehüteten Geheimnis“ von She She Pop sowie in Thomas Melles
HEIKE GEI ß LER ist Autorin und Mitherausgeberin der Heftreihe „Lücken kann man lesen“. 2014 erschien ihr Roman „Saisonarbeit“ und 2022 der Roman „Die Woche“ sowie der Essay „Liegen. Eine Übung“. Während des Lockdowns 2021 produzierte sie den Audiowalk „TEMPUS-WOW. Die Tour der Möglichkeiten. We lift you up (Where you belong)“ im Rahmen eines Projekts mit der Gruppe Gob Squad in der Residenz.
„Ännie“ besetzt.
HANDLE WITH CARE (AT)
LEIPZIG-PREMIERE: JANUAR 2024
D„Handle with Care“ (AT) entsteht aus einem offenen Entwicklungsprozess zwischen Gob Squad und lokalen Gästen aus Leipzig. Gob Squad kommen abermals in die Stadt, um das Theater in einen Kommunikationsraum aus verschiedenen Sprachen und Stimmen zu verwandeln, in dem alle einander sehen und zuhören können.
Für ihre neue Produktion machen sich Gob Squad gezielt auf die Suche nach Begegnungen, in dem Bestreben, aus Zufälligkeiten Verbindlichkeiten herzustellen. Im Zentrum stehen Fragen nach Zugänglichkeit und Teilhabe, Empathie und geteilter Verantwortung: Wie können wir zusammenkommen und unter welchen Bedingungen? Wem gehört hier was und warum? Wer ist ausgeschlossen? Wen kümmert was, und wer kümmert sich darum? Was trennt uns? Und was könnte uns verbinden?
GOB
BERLIN
SQUAD
Gob Squad sind: Johanna Freiburg, Sean Patten, Sharon Smith, Berit Stumpf, Sarah Thom, Bastian Trost und Simon Will
Eine Koproduktion von Gob Squad mit HAU Hebbel am Ufer Berlin, Residenz Schauspiel Leipzig, HELLERAU — Europäisches Zentrum der Künste Dresden und Werk X Wien
Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
E
“Handle with Care” (AT) emerges as an open development process from the encounter of Gob Squad with local guests from Leipzig. Gob Squad travel to the city onceagain to create a communication space where everyone can have their say, see and listen to each other.
GOB SQUAD sind ein britischdeutsches Kollektiv aus Berlin, das seit 1994 zusammen an Live-Performances im Grenzbereich von Theater, Kunst und Medien arbeitet. Auf der Suche nach Schönheit und Relevanz im Alltäglichen platzieren sie ihre Werke sowohl in Theatern als auch mitten in der urbanen Lebenswelt. Utopische Szenarien treffen auf die Realität einer konkreten Situation, deren Ausgang oft ungewiss ist. Durch das Schaffen von alternativen Begegnungsräumen und Formaten leisten Gob Squad seit ihren Anfängen einen Beitrag, um zwischenmenschliche Barrieren abzubauen.
Die wiederholte Entscheidung, den Theaterraum zu verlassen, ist stets politisch motiviert, in dem Versuch, der großen gesellschaftlichen Frage nach Zugang zu Kultur für alle praktisch zu begegnen. Stücke wie „Super Night Shot“ oder „Show Me A Good Time“ (eingeladen zum Theatertreffen 2021) werden dafür gefeiert, dass es ihnen gelingt, die Sphären von Kunst und Alltag, Publikum und Passanten, Theater und Stadt durchlässig zu machen und spielerisch ineinanderfließen zu lassen.
www.gobsquad.com
DIEDERIK PEETERS
KONFABULATIONEN — EIN (LIVE) PODCAST
PREMIERE: 13.3.
AUFFÜHRUNGEN: 14.3. / 15.3. / 16.3.
D Herr G. ist davon überzeugt, dass seine Frau durch eine außerirdische Hochstaplerin ersetzt worden ist. Er leidet unter dem Capgras-Syndrom. Frau V. wird von ein und derselben Person verfolgt, die sich ständig verwandelt und das Aussehen des Nachbarn, des Bäckers, eines Passanten auf der Straße annimmt. Sie leidet unter dem FregoliSyndrom. Und da ist noch Herr P., der das Doppelsyndrom hat und glaubt, dass mehrere seiner Doppelgänger ihr eigenes Leben führen.
Konfabulationen ist ein Begriff aus der Neurologie, der sich auf die Tendenz des menschlichen Gehirns bezieht, unbewusst Fiktionen zu schaffen, um der Realität einen Sinn zu geben. Anhand psychiatrischer und neurologischer Forschungen stellt Diederik Peeters unser Verhältnis zu Normativität und Realität in Frage. Seine Recherche ist von der Vorstellung einer radikal integrativen Gesellschaft geleitet.
BRÜSSEL
Ein Projekt von Diederik Peeters in enger Zusammenarbeit mit François Pérache, Marion Le Guerroué, Sabine Zovoghian
Text: Diederik Peeters, François Pérache, Marion Le Guerroué, Sabine Zovoghian / Licht: Henri-Emmanuel Doublier / Ton: Sabine Zovoghian
Eine Koproduktion von SPIN (Brüssel) mit Residenz Schauspiel Leipzig und Le Quartz (Brest)
Mit freundlicher Unterstützung der Flämischen Gemeinschaft
E Confabulation
is a term from neurology that refers to the tendency of the human brain to unconsciously create fictions in order to make sense of reality. Based on psychiatric and neurological research, Diederik Peeters questions our relationship to normativity and reality. His research is guided by the notion of a radically inclusive society.
DIEDERIK PEETERS hat einen Master in bildender Kunst in Gent, Belgien, absolviert. Er tritt als Performer in diversen internationalen Theater-, Tanz- und Filmproduktionen auf (u. a. bei Guy Cassiers, Frank Theys, Alain Platel, Jan Fabre, Erna Ómarsdóttir, Alexandra Bachzetsis, Superamas) oder beteiligt sich als künstlerischer Berater in den Produktionen Gleichgesinnter. Mit Kate McIntosh und Hans Bryssinck bildet er die belgische Produktionsplattform SPIN. Seine eigenen Arbeiten changieren zwischen Performance und Installation und werden sowohl im Theater als auch im Ausstellungskontext gezeigt. In der Residenz produzierte er 2019 das Stück „Erscheinungen“. Die Arbeit an „Konfabulationen“ wird im Zeitraum von zwei Jahren an mehreren Orten in Europa in verschiedenen künstlerischen Formaten entwickelt. In Leipzig entsteht eine erste Version als Live-Podcast auf der Bühne.
www.spinspin.be
STEFAN KAEGI
RIMINI PROTOKOLLSOCIÉTÉ ANONYME
LEIPZIG-PREMIERE: APRIL 2024
D Licht an, Bühne frei! Im Theater treten Menschen ins Licht, die uns eine Vorstellung von Welt vorführen. Aber was ist mit Menschen, die das Rampenlicht scheuen? Mit Anliegen, die den Schutz der Anonymität brauchen, wie die Demokratie die Urne? Wie lässt sich die Intimität von Gesprächen nach dem Lichterlöschen ins Theater überführen? Mit geschlossenen Augen hören wir genau zu. Ob bei der Beichte, im Darkroom, am Telefon oder bei Stromausfall: Ohne Licht und Gesicht entsteht Raum für eine Seite der Gesellschaft, die den Glamour scheut.
In „Société Anonyme“ gewährt die Dunkelheit Geschichten und Erzählenden Schutz vor Scham, Furcht und Bewertung. Von Darkweb bis Telefonseelsorge, hinter dem Schleier des Hijab oder der verdunkelten Scheibe einer Limousine, bei Whistleblowern und der Hackergruppe Anonymous … In der Dunkelkammer entwickelt sich das Bild einer anderen Öffentlichkeit.
BERLIN
Konzept und Regie: Stefan Kaegi / Rimini Protokoll / Musik: Arvild Baud / Raum und Ko-Dramaturgie: Aljoscha Begrich / Ko-Dramaturgie: Ludwig Haugk
„Société Anonyme“ ist eine Produktion des Deutschen Schauspielhaus Hamburg, die von Rimini Protokoll für die Residenz am Schauspiel Leipzig adaptiert wird
Rimini Apparat wird im Rahmen der Konzeptförderung durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt unterstützt
E Lights on, clear the stage! In theater, people step into the light to show us a vision of the world. But what about people who shy away from the spotlight? In “Société Anonyme,” darkness grants stories and tellers protection from shame, fear, and judgment. In the darkroom, the image of a different public develops.
STEFAN KAEGI ist in der Schweiz
aufgewachsen, hat in Basel Philosophie, in Zürich Kunst und in Gießen angewandte
Theaterwissenschaft studiert. Er inszeniert in verschiedenen Konstellationen dokumentarische Theaterstücke, Stadtrauminszenierungen und Hörspiele, die meistens unter dem von ihm gemeinsam mit Helgard Haug und Daniel Wetzel begründeten Label Rimini
Protokoll veröffentlicht werden.
In Einzelregie entstanden viele Projekte um Fragen der Mobilität wie etwa Kaegis
Modelleisenbahnwelt „ Mnemopark “ oder Cargo Sofia-X, wofür er einen LKW zu einem mobilen Zuschauerraum umbaute, sowie die Audiotour „Remote X“ für 50 Kopfhörer, die er für über 40 Städte rund um den Erdball immer wieder neu ortsspezifisch konzipierte. Einige Projekte suchen ihre Hauptfiguren in anderen Kulturen: In Kairo entwickelte Kaegi zum Beispiel „Radio Muezzin“ ein Stück
über den Gebetsruf im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. Oft werden die Arbeiten zu immersiven Theaterräumen.
www.rimini-protokoll.de
LATE NIGHT
DADA — EIN LIEDERABEND (AT)
PREMIERE: MAI 2024
D Es ist spät geworden, die Bühne hat sich in eine textile Landschaft aus Teppichen und Tüchern verwandelt. Das Publikum nimmt auf Decken und Kissen Platz, die um ein mit Lametta behängtes Rednerpult angeordnet sind. Zwei Conférenciers richten leicht quietschende Scheinwerfer auf das Rednerpult aus, bedienen die Nebelmaschine, servieren sprudelnde Getränke und knackige Chips. Am Pult kündigt ein wiederholtes Räuspern eine erste lautmalerische Rede an.
„LATE NIGHT DADA“ basiert auf einer Reihe absurder Sprech-Akte im Grenzbereich von Bewegung, Klang und Sprache. Nach und nach formiert sich eine absurde Marching Band, die die Grenzen des Raums und der Zeit austestet. Zwischen dadaistischer LautPerformance, Late Night Show und ritualistischer Jamsession entsteht in „LATE NIGHT
DADA“ eine energetische Landschaft mit eigener Zeitrechnung voller humorvoller und gelegentlich unheimlicher Zwischenräume.
HERMANN HEISIG LEIPZIG/BERLIN
LATE NIGHT DADA is based on a series of absurd speech acts between movement, sound and language. Gradually, an absurd marching band is formed that tests the limits of space and time. Between Dadaist sound performance, late night show and ritualistic jam session, LATE NIGHT DADA creates an energetic landscape with its own time calculation full of humorous and occasionally uncanny in-betweens.
Choreographie und Performance: Hermann Heisig
Produktion: Susanne Ogan
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HERMANN HEISIG , geboren in Leipzig, lebt und arbeitet als Choreograph, Tänzer und Performer in Berlin. Nach zahlreichen autodidaktisch entstandenen SoloPerformances in Galerien, Clubs und Brachflächen absolvierte er eine Tanz und ChoreographieAusbildung in Berlin und Montpellier. Innerhalb seiner Choreographien entwickelt Hermann Heisig ein eigenwilliges Bewegungsvokabular, das sich Effizienz widersetzt und Reibungseffekte thematisiert, die Körper in sich, miteinander und im Kontakt zu ihrer Umwelt produzieren.
In der Residenz produzierte Heisig 2018 das Gruppenstück „slave to the rhythm“ , in dem er die simultane, teils absurde Verbindung zwischen Musik und Körper thematisierte. Seit 2020 entwickelt Hermann Heisig gemeinsam mit der Künstlerin, Filmemacherin und Autorin Anna Zett das Forschungsprojekt RESONANZ als partizipative Gruppenimprovisation zur gemeinsamen Konstruktion, Imagination und NachErzählung von DDRGeschichte. Gemeinsam mit der bildenden Künstlerin Angelika Waniek produzierte er das Duo „Ich steh auf und setz mich wieder hin (Feste des Handelns)“ im Rahmen von KATAPULT — Performance Plattform Leipzig 2021.
www.hermannheisig.net
& TIM ETCHELLS SHOWN AND TOLD
GASTSPIEL: 13.6. / 14.6. / 15.6.
DIn ihrer dynamischen und fragilen Performance-Collage tarieren die beiden Granden der internationalen Performance-Szene Meg Stuart und Tim Etchells behutsam vorher festgelegtes Material und freies Spiel aus.
„Shown and Told“ ist das Ergebnis eines Austauschs zwischen Tanz und Theater, eine Untersuchung der Beziehung zwischen Bewegung, Bild und darstellenden Körpern mit sehr unterschiedlichen Mitteln. Und es ist ein performatives Zwiegespräch, das mal tough, mal berührend und mal sehr komisch ist.
EIn their dynamic and fragile performance collage, choreographer and dancer Meg Stuart and the writer and performance artist Tim Etchells carefully balance pre-determined material and free play. The show is an exploration of the relationship between movement, image and performing bodies. A performative dialogue that is sometimes tough, sometimes touching or funny.
MEG STUART BRÜSSEL/LONDON
MEG STUART ist eine amerikanische Choreographin und Tänzerin und künstlerische Leiterin der in Brüssel ansässigen Tanzkompanie Damaged Goods.
Der englische Autor, Performer, Regisseur und Lichtkünstler TIM ETCHELLS ist Gründungsmitglied und künstlerischer Leiter der britischen Theatergruppe Forced Entertainment.
www.damagedgoods.be
www.forcedentertainment.com
Konzept und Performance: Tim Etchells und Meg Stuart / Licht: Gilles Roosen / Kostüme: Annabel Heyse / Produktion: Damaged Goods
In Kooperation mit dem Institut für Theaterwissenschaft und dem Centre of Competence for Theatre der Universität Leipzig sowie dem Tanzarchiv Leipzig, zum Kongress „Offene Räume“ der Gesellschaft für Theaterwissenschaft (gtw)
„DIE VIER JAHRES- ZEITEN“ VIVALDI Der Salon der Sinne
AB 3.11.
D Vivaldi hat mit seinem Werk „Die vier Jahreszeiten“ den Verlauf eines Jahres beschrieben. #BBF_Productions greifen dieses Thema auf. Ein Thema, das nun unberechenbar ist. Wie lange wird es die Jahreszeiten so eigentlich noch geben? Sollten wir eine neue Jahreszeit kreieren? Es entstehen vier Salon-Abende, an denen alle Sinne angesprochen werden. Ein Parcours, bei dem mit prominenten Gästen spielerisch, filmisch, musikalisch und performativ die Jahreszeiten auseinandergenommen und noch einmal durchlebt werden.
Vivaldi described the course of a year with his work “The Four Seasons”. #BBF_Productions takes up this theme. A theme that is now unpredictable. The result is four salon evenings in which all senses are addressed. A journey in which the seasons are taken apart and relived in a playful, cinematic, musical and performative way.
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#BBF _PRODUCTIONS LEIPZIG
#BBF_PRODUCTIONS sind Theresa Ehrenberg und Franziska Braun a.k.a. Franny Fränzn. Sie drehen Musikvideos, Mockumentarys, sind Musikerinnen, haben eine Radioshow, legen Schallplatten auf und moderieren Veranstaltungen. Oft spielerisch, liebevoll und immer simpel. Für KATAPULT — Performance Plattform Leipzig 2021 schufen sie in der Residenz den Showabend „Let’s talk about money“.
Konzept: Theresa Ehrenberg und Franziska Braun a.k.a. Franny Fränzn Eine Produktion von #BBF_Productions und Residenz Schauspiel Leipzig
RESIDENZCARD
So oft in die Residenz, wie Sie wollen: Für einmalig 45,– erhalten Sie für eine Spielzeit freien Eintritt in der Residenz.
Gegen Vorlage der Residenzcard erhalten Sie Residenztickets an der Theaterkasse in der Bosestraße oder an der Abendkasse vor Ort, solange der Vorrat reicht. Ausgeschlossen sind Veranstaltungen mit Sonderpreisen. Die Residenzcard ist für eine Spielzeit gültig, gilt für eine Person und ist nicht übertragbar.
PREIS 45,–
ABENDKASSE
Residenz des Schauspiel Leipzig in der Spinnerei, Halle 18, Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig
Öffnungszeit:
½ Std. vor Veranstaltungsbeginn Reservierte Karten bitte 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen
THEATERKASSE UND VORVERKAUF Schauspiel Leipzig, Bosestraße 1, 04109 Leipzig
MO FR 10 °° 19 °°, SA 10 °° 14 °°
Sonn- und feiertags geschlossen
T 0341 / 12 68 168
F 0341 / 12 68 169
besucherservice@schauspiel-leipzig.de Onlinekartenkauf: www.schauspiel-leipzig.de PREISE
Vollpreis 17,–
ermäßigte Karten 12,50
Schüler/-innen 9,–und Studierende
For ticket information in English see www.schauspiel-leipzig.de
ANFAHRT ÖPNV
Straßenbahn Linie 14 (oder Baustellenlinie 34), Haltestelle S-Bahnhof Plagwitz
Straßenbahn Linie 8 & 15, Haltestelle Lindenau Bushof
Bus Linie 60, Haltestelle
S-Bahnhof Plagwitz
S 1, S 11, Haltestelle Plagwitz
Hinweis: Sie haben die Möglichkeit, mit unseren Theaterkarten alle Verkehrsmittel des MDV in der Zone 110 und einer angrenzenden Zone (151, 156, 162, 164, 168) drei Stunden vor und drei Stunden nach der Vorstellung zu nutzen.
Fotocredits
Impressum Schauspiel Leipzig, Eigenbetrieb der Stadt Leipzig, Bosestraße 1, 04109
Leipzig / Intendant: Enrico Lübbe / Künstlerische Leitung Residenz: Thomas Frank / Produktionsleitung: Melanie Albrecht / Redaktion: Melanie Albrecht, Thomas Frank, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Gestaltung: HawaiiF3 & Bureau Est / Produktion: Sepio GmbH
Stand: 24.8.23, Änderungen vorbehalten
S. 7 © Joseph Kasau, S. 11 © Arturo Lugo, S. 15 © Heike Geißler, Charlotte Puder, S. 19 © Gob Squad, S. 23 © Diederik Peeters, S. 31 © Elpida Orfanidou, S. 35 © Tine Declerck, S. 39 © ms_Pult
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