Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde des Schauspiel Leipzig,
Das Schauspiel Leipzig versteht sich zudem als ein Stadttheater, das für alle Menschen zugänglich sein möchte. Zu diesem Selbstverständnis gehört im Sinne der sozialen Inklusion das Projekt Audiodeskription, das im Herbst 2023 sein 10 jähriges Jubiläum feiern wird. Für die erfolgreiche Arbeit in der Audiodeskription erhielt das Schauspiel Leipzig von der Kulturstiftung des Bundes eine finanzielle Förderung, die erheblich dazu beitragen wird, die Gebärdensprache als inklusiven Service fest in den Spielbetrieb zu integrieren.
nach den kräftezehrenden Jahren der Pandemie hat das Schauspiel Leipzig seinen Platz in der Stadt erfolgreich zurückerobert. Mit einer Bandbreite an unterschiedlichen Formaten öffnet es sich wieder dem Publikum und geht unmittelbar auf die Bedürfnisse der wachsenden Stadtbevölkerung sowie auf die zentralen Fragestellungen und Herausforderungen unserer Zeit ein.
Das gilt selbstverständlich auch für die kommende Spielzeit 2023 / 24 unter dem fulminanten Motto „Mitten in Geschichte“. Mit großer Neugier blicke ich dabei nicht nur auf die Inszenierungen von Büchners „Woyzeck“ oder Brechts „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“, die die Frage nach gesellschaft licher Verantwortung und der Handlungsfähigkeit des Individuums in Zeiten der Krise geradezu beispielhaft thematisieren. Auch die Performances von Gob Squad, Rimini Protokoll und des Kollektivs George Bele sowie die Auftragswerke von Wolfram Höll, Emre Akal und Amanda Wilkin lassen auf eine kritische Auseinandersetzung mit (unserer) Geschichte und ihrer zentralen Bedeutung für ein gelingendes gesellschaftliches Zusammenleben im Hier und Jetzt schließen.
Vor diesem Hintergrund dürfen wir uns auf einen breit gefächerten Spielplan freuen, den das Schauspiel Leipzig wie gehabt auf höchstem künstlerischen Niveau umsetzen wird hierfür sprechen die nunmehr siebte Einladung zu den Mülheimer Theatertagen, der Theaterpreis DER FAUST im letzten November, die Einladungen nach Berlin zum Theatertreffen der Jugend und den Autor:innentheatertagen und zum Heidelberger Stückemarkt. Darüber hinaus unterstreichen vier Festivaleinladungen und hervorragende Zuschauerzahlen die Stellung der Diskothek als ein bundesweites Zentrum der Gegenwartsdramatik. Meinen herzlichsten Glückwünsch!
Liebe Leserinnen und Leser, „Mitten in Geschichte“ unter diesem Motto wird die Beziehung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in der neuen Spielzeit am Schauspiel Leipzig befragt. Gerade in Zeiten der Krise und der Unsicherheiten, die auch unseren Alltag prägen, wird Geschichte mitunter schnell zu einer unreflektierten Projektionsfläche für Sehnsüchte und Machtansprüche instrumentalisiert. Umso wichtiger ist es, das Theater als einen Ort zu erleben, der Geschichte kritisch verhandelt und sie zugleich mit unserem heutigen Handeln verknüpft, denn: Die Gegenwart von heute ist die Geschichte von morgen!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele intensive Theatererlebnisse und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses eine erfolgreiche Spielzeit 2023 / 24!
Ihre
Skadi Jennicke Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig
Liebe Leipzigerinnen und Leipziger, sehr verehrtes Publikum,
ich begrüße Sie zur Spielzeit 2023 / 24 — und möchte Ihnen zu Beginn ganz herzlich danken für Ihr großes Interesse an unserer Arbeit in der zurückliegenden Saison!
Theater ist am schönsten live und mit Ihnen. Und dass Sie uns in der ersten Spielzeit nach der CoronaPandemie wieder so zahlreich besucht haben, freut mich umso mehr.
Seit Beginn meiner Intendanz 2013, in den vergangenen zehn Spielzeiten wurde das Schauspiel Leipzig zu zahlreichen renommierten nationalen und internationalen Theaterfestivals eingeladen. Auch in der vergangenen Spielzeit erhielten wir wieder mehrere Festivaleinladungen und im November 2022 erstmals den deutschen Theaterpreis DER FAUST. Dazu gratuliere ich allen Beteiligten sehr herzlich und bedanke mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Schauspiel Leipzig für ihre herausragende Arbeit.
Die zahlreichen Preise und Auszeichnungen für unsere künstlerischen Leistungen sind nicht nur eine große Ehre, sie motivieren mich und mein Team auch nachhaltig bei unserer täglichen Arbeit am Schauspiel Leipzig. Sie tragen zudem wesentlich dazu bei, den Ruf der Stadt Leipzig als innovative Theaterstadt weit über die Stadtgrenzen hinaus zu unterstreichen.
Das Wichtigste in den letzten 10 Jahren war und ist mir jedoch immer gewesen, dass Sie, unser Publikum, unsere Angebote annehmen und besuchen. Im Vorwort des Jahresheftes mei ner ersten Spielzeit 2013 / 14 heißt es: „Das Schauspiel Leipzig ist ein Theater für die Stadt Leipzig eine Stadt mit herausragenden Potentialen, um die sie viele beneiden; eine Stadt, die in den letzten Jahren eine beispiellose Entwicklung genommen hat; eine Stadt, die heute zu den attraktivsten, lebendigsten, lebens und liebenswertesten Deutschlands gehört.“ Dies gilt alles bis heute! Und so ist es für mein Team und mich nach wie vor ein großes Geschenk, für Sie, für Leipzig das Schauspiel Leipzig als IHR Theater der Stadt programmieren und gestalten zu dürfen.
Dass wir mit unseren Angeboten Sie, ein sehr vielschichtiges, breit gefächertes Publikum, erreichen, bewiesen nicht zuletzt die über Jahre kontinuierlich steigenden Besuchszahlen. 2020 bis 2022 folgten pandemiebedingt drei Lockdowns in Sachsen und mit ihnen die Ungewissheit, wie es danach weitergeht, ob und in welchem Umfang unsere Zuschauerinnen und Zuschauer zurückkehren. Und: Sie kamen zurück — und wie! Die vergangene Spielzeit war eine der bislang am stärksten besuchten am Schauspiel Leipzig! Das macht Mut und gibt uns allen Kraft für die kommenden Jahre, in denen wir weiterhin sehr viel vorhaben!
In der Spielzeit 2023 / 24 planen wir allein über 20 Premieren im Schauspielhaus, der Diskothek und der Residenz; wir veranstalten 3 Festivals und haben mit „Hamlet“ vom Schauspielhaus Bochum und „Der zerbrochne Krug“ vom Deutschen Theater Berlin zwei hochkarätige Gastspiele mit Sandra Hüller und Ulrich Matthes in den Hauptrollen im Haus.
Auch unsere neueste Spielstätte, das Foyer 1, die erst in der zurückliegenden Saison neu hinzukam und sich sofort im Spielplan und in Ihrem Interesse etablierte, setzt ihre Erfolgsgeschichte fort und öffnet sich neuen Formaten, neuen Gesichtern im Ensemble und dem neuen Leipziger Schauspielstudio. Fortsetzen werden wir auch unsere urbane Langzeitbespielung PAY ATTENTION! mit Projekten im Leipziger Stadtraum.
Was wir zudem noch alles planen im Rahmen des Mottos „Mitten in Geschichte“, das möchten wir Ihnen auf den folgenden Seiten vorstellen.
Theater ist ein Gemeinschaftswerk. Jede Inszenierung entsteht Abend für Abend neu mit dem jeweiligen Publikum. Theater entsteht unter und mit Beteiligung vieler Menschen des Hauses, auf und hinter der Bühne davon sollen auch die Bilder dieses Heftes erzählen. Unser Fotograf Rolf Arnold hat diesem Gedanken folgend die Fotostrecke des Spielzeitheftes entwickelt.
Ich freue mich auf die Spielzeit 2023 / 24.
Ich freue mich auf Sie!
Enrico Lübbe Leipzig, April 2023MITTEN IN GESCHICHTE
ist unser Motto für die vorliegende Spielzeit. Wie die Gegenwart zu gestalten ist und wie wir die Zukunft angehen, ist eine große gegenwärtige Frage. Und das letzte Jahr hat dabei deutlich gemacht, wie sehr die Gegenwart bestimmt wird von der Vergangenheit.
Umso mehr bilden Stücke unseren Spielplan, die Gegenwart und Vergangenheit miteinander kurzschließen können, die die Verbindung zur Vergangenheit aufrechterhalten und gleichzeitig Impulse und Blickrichtungen für die Zukunft geben.
Wir sind umgeben von vielen Debatten und Aushandlungsprozessen: auf gesellschaftlicher, politischer, ökonomischer und ökologischer Ebene, und das sowohl national als auch international. Es geht um Fragen gesellschaftlicher Gestaltung und Gerechtigkeit, um den Bestand demokratischer Prinzipien, um Wirtschaftsordnungen und Weichenstellungen der Klimapolitik.
Debatten, in denen sich vehemente Meinungen und Standpunkte begegnen; Debatten, die sich in hoher Dynamik vollziehen. Mitten um uns herum. Und wir alle stehen der Herausforderung gegenüber, diese Dynamiken auszuhalten und diese Debatten zu führen, zu sortieren, zu filtern während sie fortlaufen, ohne zu einer schnellen Klärung zu kommen. Das sind andauernde Prozesse.
Während die CoronaPandemie noch für Nachwirkungen sorgt, steht die Gesellschaft vor einer Realität, die bestimmt wird durch Ereignisse wie einen Krieg in Europa, die Gestaltung zukünftiger Energieversorgung, Inflation oder das forsche Auftreten autoritärer Tendenzen weltweit.
Diskutiert wurde und wird dabei mittlerweile auch stark über den Blick zurück. „2022 ist nicht 1989“, das war nicht zuletzt in Ostdeutschland als Klarstellung auf vielen Plakaten im vergangenen Jahr zu lesen. 2023 ist nicht 1923 und dennoch nehmen viele Publikationen das Jahr 1923 in den Blick, in dem Kipp Punkte auszumachen sind für die deutsche Geschichte, wie sie sich dann 1933 bis 1945 entwickelte.
Danach prägte der Kalte Krieg die Welt und nicht zuletzt unser Land für Jahrzehnte. Aber mit den Ereignissen und Entwicklungen der Jahre 89/90 schien es nicht wenigen, dass die Zeit des konfrontativen Lagerdenkens überwunden war. So unterschiedlich gravierend die Auswirkungen dieser Veränderungen und Entwicklungen für Ost und Westdeutschland waren, die Zeit und das Denken in den Kategorien des Kalten Krieges schienen vorbei. Der Weg schien offen für eine Ordnung der Welt jenseits dieser Kategorien. Vom „Ende der Geschichte“, wie es damals hieß, kann 2023 keine Rede mehr sein.
Wir sind 2023 mittendrin in Geschichte, die jetzt verhandelt und gestaltet wird. Dabei haben die zurückliegenden Monate deutlich gemacht, wie sehr die Gegenwart bestimmt wird durch die Vergangenheit ob wir das wollen oder nicht. Und ebenso legen die Debatten und Entscheidungen unserer Gegenwart auch das Fundament für die Zukunft.
Zu Saisonbeginn nimmt „Cabaret“ eine Zeit in den Blick, in der sich gesellschaftliche Entwicklungen und Gegensätze scharf überlagerten. Brechts groteske Parabel „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ nähert sich der gleichen Zeit aus anderer Richtung und verfolgt, wie sich über eine Weltwirtschaftskrise die unvorstellbare Karriere eines Chicagoer Klein Gangsters zur großen Herrschaft entwickelt.
Die Bühnenfassung von Uwe Johnsons JahrhundertRoman „Jahrestage“ komplettieren wir mit einem zweiten Teil, der die Zeit des Prager Frühlings mit den Entwicklungen in der DDR und dem Leben Gesine Cresspahls in den USA des Vietnamkriegs zusammenbringt.
In der Diskothek wird die Autorin Amanda Wilkin an ein vergessenes Kapitel schwarzer Musikgeschichte in der Klassik erinnern, und Wolfram Hölls Figuren unternehmen eine Familienfahrt in ein Schweizer Bergdorf, in dem Vergangenheit und Gegenwart sich ineinanderschieben.
Mit der Geschichte von Johann Christian Woyzeck brachte Georg Büchner Leipzig mitten auf die literarische Weltkarte. Auf der Bühne und in der Stadt selbst nähern wir uns Realität und Fiktion dieses Klassikers, in dem gesellschaftliche Fragen und Themen liegen, die bis ins Heute führen.
Das performative Programm der Residenz spannt sich von postkolonialen Fragestellungen zu Rahmensetzungen gegenwärtigen Zusammenlebens, sowohl global als auch lokal betrachtet, und bewegt sich vom Tanzen über das, was nicht gesagt werden kann, bis zum Flüstern über das, was ungesehen bleiben soll.
Auf diesen und noch vielen anderen Wegen wollen wir die Spielzeit „Mitten in Geschichte“ angehen. Eine Spielzeit, in der weitere Weichenstellungen zu erwarten sind: weltweit, national oder auch konkret in Sachsen mit Kommunal, Europaund Landtagswahlen in 2024.
Wie in den vergangenen Jahren werden wir auch diese Spielzeit und ihre Themen mit der Gesprächsreihe in der Moderation von Jens Bisky begleiten. Zuletzt war in der Reihe im März 2023 der Soziologe Stephan Lessenich, Direktor des Frankfurter Instituts für Sozialforschung, zu Gast. Er sah ein „nervöses Zeitalter“ auf uns zukommen und konstatierte, wie weit die gegenwärtigen Verunsicherungen in die Mitte der Gesellschaft hineinragen.
SEHNSUCHT NACH NORMALITÄT
Stephan Lessenich: Für Europa und auch für Deutschland an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde rückwirkend die Diagnose des „nervösen Zeitalters“ gestellt. Damals wurden Gewissheiten in Frage gestellt, das bisher Gängige und Gewohnte erschien plötzlich als nicht mehr praktikabel. Bis hin dazu, dass auch Krieg zum Bestandteil des Alltags wurde, oder jedenfalls zum potenziellen Bestandteil.
Solch ein nervöses Zeitalter erleben wir auch gegenwärtig: Es gibt eine untergründige Ahnung davon, dass sich die Dinge so nicht werden halten lassen, dass sie nicht fortgeschrieben werden können. Aber gleichzeitig gibt es den existenziellen Wunsch, dass es doch möglich sein möge, dass man die Verhältnisse doch in die Zukunft verlängert wissen möchte.
Es gibt eine innere Zerrissenheit zwischen dem Wissen um die Unhaltbarkeit der Dinge und dem intensiven Verlangen, an ihnen festzuhalten. Und diese Verunsicherung scheint mir nicht auf bestimmte Milieus beschränkt zu sein. Es zeigt sich, dass diese Konstellation wirklich tief in die Mitte der Gesellschaft geht: die Erfahrung, dass die Normalitäten bröckeln und brüchig werden.
SEHNSUCHT NACH SELBSTVERWIRKLICHUNG
Publikum : Sie haben davon gesprochen, dass es eine Verschiebung gibt zwischen einer alten Mittelschicht, die auf Werte setzt wie Disziplin, Ordnung, Pünktlichkeit, und einer neuen Mittelschicht, die von der 68erBewegung inspiriert ist und mehr auf Individualität und Selbstverwirklichung setzt. Für Pegida sind ja die 68er ein großes Feindbild, und die QuerdenkenBewegung wirkt ein bisschen wie die Fortsetzung aus Richtung der 68er. Ist da nicht ein großer Unterschied?
Carolin Amlinger: Tatsächlich haben die meisten Personen, die wir aus der Querdenken Szene befragt haben, nur wenig mit klassischen Rechtspopulisten gemein. Sie sind vorrangig in sozialen Milieus verortet, die Grundorientierungen von Selbstwirksamkeit, Authentizität oder Selbstbestimmung hab en. Werte, die mit den 68ern in die Mitte der Gesellschaft eingewandert sind. Allerdings sind sie nicht mehr zwingend an ein Emanzipationsversprechen rückgebunden. Die Befragten werten eine hedonistische Lebensführung hoch, haben aber auch eine starke Leistungsorientierung und teilweise das Selbstverständnis, zur gesellschaftlichen Elite zu gehören.
Wir fanden es deswegen wichtig, die QuerdenkenBewegung vom klassischen Rechtspopulismus abzugrenzen: Das sind nicht die gleichen Leute, die bei Pegida mitmarschiert sind, auch wenn es regional Überschneidungen geben mag.
Was die Personen, die gegen die CoronaMaßnahmen auf die Straße gegangen sind, eint, ist einerseits ein liberales und aufgeklärtes Selbstverständnis und andererseits eine grund legende Kritik am Staat. Aber die Proteste sind nicht mehr rückgebunden an einen visionären Entwurf, wie Gesellschaft anders sein könnte, wie wir gemeinsam anders leben könnten. Sondern es beschränkt sich oft auf ein absolutes Recht auf Selbstbestimmung, verbunden mit der Pose des reinen Dagegenseins: gegen Staat, Medien und Eliten.
SEHNSUCHT NACH KLARHEIT
Jens Bisky: Wie geht man vernünftig mit „Alternativen Fakten“ um? Sie wirken wie Blendgranaten, heißt es in Ihrem Buch, sie sollen dazu dienen, Konflikte zu verdrängen.
Nils C. Kumkar: Ein erster Schritt wäre, die Aufregung über diese Idee der „Krise der Wirklichkeit“ runterzukochen. Denn wir haben wahrscheinlich noch nie so sehr in einer miteinander geteilten Wirklichkeit gelebt wie heute.
Vor 100 Jahren habe ich als Winzer in der MoselRegion definitiv kein Fitzelchen Lebensrealität preußischer Landarbeiter mitbekommen. Und eigentlich ist das lange auch so geblieben, nämlich bis zur massenmedialen Durchdringung der Gesellschaft im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts. Ab dann haben die Leute zwar dieselbe Realität wahrgenommen wie sie aber im Einzelnen damit umgegangen sind, wissen wir nicht wirklich. Das ändert sich mit dem Aufstieg von Social Media.
Aber die Idee, die Leute würden jetzt, weil sie auf Facebook sind, in Filterbubbles leben, die ist Quatsch in meinen Augen. Die Leute haben immer in Filterbubbles gelebt. Nur: Die Leute haben sich dabei gegenseitig noch nie so sehr wahrgenommen wie jetzt auf Facebook & Co. Und das ist das Problem: Sie beobachten sich jetzt bei sehr unterschiedlichen Lebensweisen und sind deswegen wahnsinnig aufgeregt. Aber keine Wirklichkeit der Welt hat die Bevölkerung je komplett durchdrungen, und das ist auch nicht schlimm.
Aber es ist so viel über das Verhältnis aller zur Wirklichkeit geredet worden, dass über die Wirklichkeit selber kaum gesprochen wurde. Was sind die Probleme, mit denen wir uns nicht beschäftigen, während wir über alternative Fakten sprechen? Worüber man viel, viel offensiver reden muss, sind die Konflikte, vor allem Interessenkonflikte, die genau durch alternative Fakten verdeckt werden.
EXPERTENGESPRÄCHE
Unter dem Titel „Wirklichkeiten 23“ diskutierte der Publizist Jens Bisky („Mittelweg 36“ / Hamburger Institut für Sozialfor schung) die Kontroversen und Sehnsüchte, die die gegenwär tigen Debatten in der Gesellschaft begleiten.
Von Januar bis März 2023 waren seine Gäste Carolin Amlinger (Universität Basel), die gemeinsam mit Oliver Nachtwey über die QuerdenkenBewegung geforscht hat („Gekr änkte Frei heit“), Nils C. Kumkar (Universität Bremen), der sich mit dem Phänomen der „Alternativen Fakten“ in den USA u nd hierzulande befasst hat, sowie Stephan Lessenich vom Frankfurter Institut für Sozialforschung, dessen Essay „Nicht mehr normal“ sich mit den Hoffnungen auf Normalisierung auseinandergesetzt hat.
Die Gäste und Termine für diese Spielzeit werden später bekannt gegeben.
RÜCKBLICK 2013 — 2023
AUSZEICHNUNGEN & FESTIVALEINLADUNGEN FÜR DAS SCHAUSPIEL LEIPZIG
BERLINER THEA TERTREFFEN
2017 / 90
nach dem Roman von Peter Richter Für die Bühne bearbeitet von Claudia Bauer und Matthias Huber
2019 ORATORIUM
KOLLEKTIVE ANDACHT ZU EINEM
WOHLGEHÜTETEN GEHEIMNIS von She She Pop
2020
SÜ ß ER VOGEL JUGEND
von Tennessee Williams
DEUTSCHER THEATERPREIS DER FAUST
2022
Eidin Jalali, Preisträger in der Kategorie „Darsteller:in Theater für junges Publikum“ für
DIE LEIDEN DES JUNGEN AZZLACK
von Marco Damghani
2022
Christoph Ernst, nominiert in der Kategorie „Raum“ mit WHITE
PASSING
von Sarah Kilter
THEATERTREFFEN DER JUGEND BERLIN
2016
WUNDERLAND
nach Texten von Gesine Danckwart
Produktion des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ am Schauspiel Leipzig
2018
EINIGE NACHRICHTEN AN DAS ALL
von Wolfram Lotz
Produktion des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ am Schauspiel Leipzig
2023
„SO LANG ICH LEBE, LEBT GERECHTIGKEIT.“
Produktion des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ am Schauspiel Leipzig
BUNDESTREFFEN „JUGENDCLUBS AN THEATERN“
2016
WUNDERLAND
nach Texten von Gesine Danckwart
Produktion des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ am Schauspiel Leipzig
MÜLHEIMER THEATERTAGE
2014
AM BEISPIEL DER BUTTER
von Ferdinand Schmalz
2014
UND DANN
von Wolfram Höll
Gewinnerstück des Mülheimer Dramatikpreises 2014
2016
DREI SIND WIR
von Wolfram Höll
Auftragswerk des Schauspiel Leipzig
Gewinnerstück des Mülheimer Dramatikpreises 2016
2019
ATLAS
von Thomas Köck
Auftragswerk des Schauspiel Leipzig
Gewinnerstück des Mülheimer Dramatikpreises 2019
2019
DISKO
von Wolfram Höll
Auftragswerk des Schauspiel Leipzig
2022
WHITE PASSING
von Sarah Kilter
2023
DIE KUNST DER WUNDE
von Katja Brunner
Auftragswerk des Schauspiel Leipzig
HEIDELBERGER STÜCKEMARKT
2014
UND DANN
von Wolfram Höll
2015
DAS TIERREICH
von Nolte Decar
2018
GEISTER SIND AUCH NUR MENSCHE N
von Katja Brunner
Nominiert für den Nachspielpreis des Stückemarktes
2020
FRAU ADA DENKT UNERHÖRTES
von Martina Clavadetscher
2023
ZWEI HERREN VON REAL MADRID
von Leo Meier
Ausgezeichnet mit dem Nachspielpreis des Stückemarktes
FESTIVAL „RADIKAL JUNG“
2015
DAS TIERREICH
von Nolte Decar
AUTOR:INNEN -
THEATERTAGE AM DEUTSCHEN THEATER BERLIN
2014
UND DANN
von Wolfram Höll
2017
KRUSO
nach dem gleichnamigen Roman von Lutz Seiler Für die Bühne bearbeitet von Armin Petras und Ludwig Haugk
2019
ATLAS
von Thomas Köck
Auftragswerk des Schauspiel Leipzig
2023
ANOUK & ADOFA
von Marco Damghani
Auftragswerk des Schauspiel Leipzig
RUHRFESTSPIELE RECKLINGHAUSEN
2016
DIE SCHUTZFLEHENDEN /
DIE SCHUTZBEFOHLENEN
von Aischylos / Elfriede Jelinek
2017
DIE MA ß NAHME /
DIE PERSER
von Bertolt Brecht / Hanns Eisler und Aischylos
KOLLEKTIVE ANDACHT ZU
EINEM WOHLGEHÜTETEN GEHEIMNIS von She She Pop 2019
Sonderpreis der Jury für das Programm der Audiodeskription am Schauspiel Leipzig
2018
EHRENPREIS DES BLINDEN- UND SEHBEHINDERTENVERBANDES SACHSEN
für das Programm der Audiodeskription am Schauspiel Leipzig
MARTIN-LINZERTHEATERPREIS 2017
an das Schauspiel Leipzig für herausragende künstlerische Leistungen eines Ensembles im deutschsprachigen Raum
PREMIEREN & WIEDERAUFNAHMEN 2023 ⁄24
SCHAUSPIEL -
HAUS CABARET
Musical von Joe Masteroff, John Kander und Fred Ebb
Premiere 29. 9. 23 ———> 18
DER AUFHALTSAME AUFSTIEG DES ARTURO UI
Bertolt Brecht
Premiere 13. 10. 23 ———> 19
DAS GESPENST VON CANTERVILLE
nach der Märchenerzählung von Oscar Wilde
Premiere 26. 11. 23 ———> 20
JAHRESTAGE. ZWEITER TEIL
nach dem Roman von Uwe Johnson Ein Projekt von Anna Sophie Mahler
Premiere 2. 3. 24 ———> 23
Gastspiel HAMLET
William Shakespeare Schauspielhaus Bochum ———> 28
Gastspiel
DER ZERBROCHNE KRUG
Heinrich von Kleist Deutsches Theater Berlin ———> 28
WOYZECK
Georg Büchner Premiere 27. 4. 24 ———> 24
DAS KALTE HERZ
Wilhelm Hauff
Wiederaufnahme ———> 34
DER BESUCH DER ALTEN DAME
Friedrich Dürrenmatt
Wiederaufnahme ———> 35
DER GOTT DES GEMETZELS
Yasmina Reza
Wiederaufnahme ———> 38
DER WÜRGEENGEL. PSALMEN UND POPSONGS
nach dem Film von Luis Buñuel
Eine Koproduktion mit dem Schauspielhaus Bochum
Wiederaufnahme ———> 39
JAHRESTAGE. ERSTER TEIL
nach dem Roman von Uwe Johnson
Ein Projekt von Anna Sophie Mahler
Wiederaufnahme ———> 22
LAZARUS
David Bowie & Enda Walsh
nach dem Roman „The Man Who Fell to Earth“
von Walter Tevis
Wiederaufnahme ———> 40
MEDEA
Euripides
Wiederaufnahme ———> 41
ROMEO UND JULIA
William Shakespeare
Wiederaufnahme ———> 42
DISKOTHEK
AMERICA
Giorgio Ferretti
Premiere 30. 9. 23 ———> 47
BERGSTÜCK
(AT) Auftragswerk
Wolfram Höll
Premiere 15. 12. 23 ———> 48
GOLDIE
EIN DIGITALES REQUIEM
Auftragswerk
Emre Akal
Premiere 13. 1. 24 ———> 49
NULLERJAHRE
JUGEND IN BLÜHENDEN LANDSCHAFTEN
Studioinszenierung
Hendrik Bolz
Premiere 1. 3. 24 ———> 52
DIE BRIDGETOWERSONATE
Auftragswerk
Amanda Wilkin
Premiere 6. 4. 24 ———> 53
EIN PROJEKT
des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“
———> 101
ANOUK & ADOFA
Auftragswerk
Marco Damghani
Wiederaufnahme ———> 56
ANTONIUS UND KLEOPATRA
EINE SHAKESPEARE-INSTALLATION IM KOLONIALSTIL
Ein Projekt von Claudia Bauer, Patrick Isermeyer und Teresa Schergaut
Wiederaufnahme ———> 57
COMPANIA SINCARA SPIELT HAMLET
frei nach William Shakespeare
In Koproduktion mit Schauspiel Leipzig und Schaubühne Lindenfels im Rahmen der Dreiklang-Förderung der Stadt Leipzig
Wiederaufnahme ———> 58
LETZTE STATION TORGAU. EINE KALTE UMARMUNG
Ein Dokumentartheaterprojekt von dura & kroesinger
Wiederaufnahme ———> 60
VÖLLIG AUSGEBUCHT
Becky Mode
Wiederaufnahme ———> 61
WHITE PASSING
Sarah Kilter
Wiederaufnahme ———> 66
ZWEI HERREN
VON REAL MADRID
Wiederaufnahme ———> 67 4 +
EIN TREFFEN JUNGER AUTORINNEN 2024 9. — 11. 5. 24 ———> 68
Leo Meier
RESIDENZ GROUP 50:50
ECOSYSTEMS
Premiere 7. 10. 23 ———> 73
SANTIAGO BLAUM
SCHWEIGT STILL / SOBER UP!
Premiere 25. 11. 23 ———> 73
GEORGE BELE
GÖTTINNEN ODER:
DIE ARBEIT AM WETTER VON MORGEN (AT)
Premiere 16. 12. 23 ———> 76
GOB SQUAD
HANDLE WITH CARE (AT)
LeipzigPremiere Januar 2024 ———> 76
DIEDERIK PEETERS
KONFABULATIONEN — EIN (LIVE) PODCAST
Premiere März 2024 ———> 77
STEFAN KAEGI / RIMINI PROTOKOLL
SOCIÉTÉ ANONYME
LeipzigPremiere April 2024 ———> 77
HERMANN HEISIG
LATE NIGHT DADA – EIN LIEDERABEND (AT)
Premiere Mai 2024 ———> 80
MEG STUART & TIM ETCHELLS
SHOWN AND TOLD
Gastspiel Juni 2024 ———> 80
#BBF_ PRODUCTION
„DIE VIER JAHRESZEITEN“, VIVALDI
DER SALON DER SINNE
ab November 2023 ———> 81
FOYER 1
Die Bühne für Schnelles, Schönes, Schräges ———> 86
AU ẞ ER HAUS
„ KUNST “
KUNSTHALLE DER SPARKASSE LEIPZIG
Yasmina Reza
Eine Kooperation mit der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig, dem Théâtre National du Luxembourg und dem Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean Wiederaufnahme ———> 96
OPEN-AIR-THEATER
IM GRASSI-INNENHOF
Premiere August 2024 ———> 97
CABARET
„Wilkommen, bienvenue, welcome.“ So kosmopolitisch begrüßt der Conférencier das Publikum im Kit Kat Club jeden Abend wieder. Auch Clifford Bradshaw gehört zu den vielen Gästen, die sich ins Nachtleben werfen, in die Welt der Kabaretts und Travestieshows, in die Vielfalt der möglichen Lebensentwürfe, das Versprechen eines alternativen Lebensstils ein rauschhaftes Erkunden von Freiräumen.
Die Tage jedoch sind weniger glamourös: In den Zimmerpensionen der Stadt lebt man auf engem Raum mit Fremden zusammen, und allwöchentlich die Miete zu beschaffen, ist nicht einfach. Der Tanz findet auf dem sprichwörtlichen Vulkan statt hinter der glitzernden Fassade verbirgt sich eine zerrissene Gesellschaft; materielles Elend trifft eine nationale Seele, die sich in Gekränktsein gefällt.
Im Kit Kat Club trifft Clifford mit der Sängerin Sally Bowles zusammen eine Kollision, die in eine Amour fou zwischen gelebter Libertinage und Sehnsucht nach einem geordneten Leben mündet. Die Geschichte der beiden entfaltet sich inmitten eines gesellschaftlichen Strudels, der die prekären Existenzen mit sich reißt, in eine neue Zeit, die für einige ein Aufstiegsversprechen, für andere den sicheren Untergang be deutet. Der Glitzer verfliegt, und wer kann, rettet sich vor dem, was unausweichlich scheint so auch Clifford, der die Flucht zurück über Paris nach Amerika antritt.
MUSICAL
BUCH VON JOE MASTEROFF NACH DEM STÜCK
„ICH BIN EINE KAMERA“ VON JOHN VAN DRUTEN UND
ERZÄHLUNGEN VON CHRISTOPHER ISHERWOOD
GESANGSTEXTE VON FRED EBB
MUSIK VON JOHN KANDER
DEUTSCH VON ROBERT GILBERT
IN DER REDUZIERTEN ORCHESTERFASSUNG
VON CHRIS WALKER
MUSIKALISCHE LEITUNG ............... STEPHAN KÖNIG
REGIE ......................................... HUBERT WILD
BÜHNE SUSANNE MÜNZNER
KOSTÜM E JOS É LUNA
CHOREOGRAPHIE SOMMER ULRICKSON
DRAMATURGIE GEORG MELLERT
PREMIERE 29 . 9.
GRO ß E BÜHNE
PREISKATEGORIE A
ZU AUSGEWÄHLTEN
VORSTELLUNGEN:
LIVE-AUDIODESKRIPTION
ENGLISCHE ÜBERTITELUNG
Clifford Bradshaw ist das Alter Ego von Christopher Isherwood. Der englische Schriftsteller lebte Ende der 1920er Jahre in Berlin damals wie heute eine der Metropolen, die für vielfältige Lebens und Beziehungsmodelle standen. Isherwood erlebte hautnah den Umbruch, das Zerbrechen von Lebensträumen. In den 1930er Jahren erscheinen dann die Romane „Mr Norris Changes Trains“ und „Goodbye to Berlin“, die als Literatur gewordene Zeitgeschichte einen der glamourösesten Titel der Musicalgeschichte inspirieren, ein Aufschrei der Lebensfreude: CABARET!
Regisseur Hubert Wild studierte Gesang bei Dietrich FischerDieskau, zudem studierte er Violine und Klavier. Im klassischen Musiktheater ist er genauso zu Hause wie in freieren Formaten zwischen Schauspiel, Oper und Performance. Nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit u. a. Susanne Kennedy und Herbert Fritsch ist er ein Grenzgänger zwischen den Genres. Dem Leipziger Publikum ist Wild sowohl als Darstel ler wie auch als Regisseur vertraut sein Regiedebüt „Lazarus“ (siehe Seite 40) läuft seit mittlerweile 6 Jahren am Schauspiel Leipzig.
WIE BITTE?
DAS LEBEN IST
EINE EINZIGE ENTTÄUSCHUNG?
MACHT EUCH NICHTS DRAUS!
DER AUFHALTSAME AUFSTIEG DES ARTURO UI
VERGISS DAS LACHEN NICHT, CLOWN!
Die Stadt Chicago nach dem Börsencrash: Eine Krise jagt die nächste, und wo spart man bei Inflation zuerst? Beim Gemüse. Selbst den sonst so beliebten Blumenkohl will gerade niemand mehr kaufen. Chicagos Gemüsehändler verzweifeln. Gestern noch im Ruhm und festen Bewusstsein, zu den führenden Blumenkohlhändlern der Erde zu zählen, heute schon bankrott. Des einen Leid ist des anderen Freud — das wittert Chicagos Gangsterboss Arturo Ui. Er weiß, selbst aus der größten Misere der Menschen lässt sich Kapital schlagen, und bietet an, den Gemüsehandel durch Androhung von Gewalt bei der Bevölkerung anzukurbeln. Statt sich auf den fauligen Deal Arturos einzulassen, schmieden die feinen Herren des Blumenkohls ihre eigene politische Intrige: Sie überreden den angesehenen, doch greisen Politiker Dogsborough, sich aus der Stadtkasse zu bedienen, um ihr Gemüsegeschäft zu retten. Doch Ui weiß die Schwächen anderer zu nutzen und gegeneinander auszuspielen. Er erkennt zudem, dass Intrige und rohe Gewalt allein nicht ausreichen, um weiter aufzusteigen. Rhetorik, Theatralik für die Manipulation der Menschen und Massen gehören unbedingt dazu. Wer sich Ui nicht anschließt, bekommt Konsequenzen zu spüren. Am Ende stehen Bluttaten und absolute Skrupellosigkeit: Uis Aufstieg ist vollbracht.
BERTOLT BRECHT
REGIE
BÜHNE
KOSTÜME ....................................
NURAN DAVID CALIS
IRINA SCHICKETANZ
JOHANNA
PREMIERE 13 . 10.
GRO ß E BÜHNE
PREISKATEGORIE B
ZU AUSGEWÄHLTEN
VORSTELLUNGEN:
LIVE-AUDIODESKRIPTION
ENGLISCHE ÜBERTITELUNG
Bertolt Brecht schrieb 1941 im finnischen Exil diese Parabel auf die Machtübernahme Adolf Hitlers und der Nationalsozialisten. „Arturo Ui“ wurde eine der bekanntesten und bissigsten Satiren über einen politischen Tyrannen. Wie fassen wir das kaum Fassbare: den Widerspruch eines durch die Massen gestützten Aufstiegs von monströs wirkenden Tätern? Mit dieser Darstellung haben Künstler wie u. a. Brecht, Tabori, Chaplin oder Lubitsch gerungen. Täter als Strategen in einer komplizierten Matrix der Macht? Demagogen oder am Ende doch nur derbe Clowns mit Talent zur Begeisterung der Massen? Brecht siedelte seine Parabel im US amerikanischen Gangstermilieu an, ein „Versuch, der kapitalistischen Welt den Aufstieg Hitlers dadurch zu erklären, dass er in ein ihr vertrautes Milieu versetzt wurde“. Was erzählt uns Brechts Parabel heute angesichts des Aufstiegs autokratischer Systeme bei gleichzeitiger Zu nahme von Nationalismus, Korruption und Ungleichheit?
Nuran David Calis ist Regisseur, Autor und Filmemacher. Neben seinen Inszenierungen klassischer Theatertexte gilt er als Experte für dokumentarische Theaterformate mit politischen Schwerpunkten. Er inszenierte u. a. „Die Lücke Ein Stück Keupstraße“, bei dem Zeugen des NSUNagelbombenanschlags von 2004 auf der Bühne des Schauspiel Köln zu Wort kamen, oder am Schauspiel Frankfurt „NSU 2.0“. „Arturo Ui“ ist nach zuletzt „Der Besuch der alten Dame“ seine fünfte Arbeit am Schauspiel Leipzig.
DAS GESPENST VON CANTERVILLE
WENN SIE EIN
Da erwachen in Virginia Interesse für die Geschichte des alten Sir Simon und Mitleid für ihn. Nach dem Tod ihrer Mutter kennt sie das Gefühl von Einsamkeit und Trauer gut. Virginia und Sir Simon freunden sich an und kommen einem dunk len Geheimnis der Vergangenheit allmählich auf die Schliche. Kann man noch einmal mit Verstorbenen in Kontakt treten oder sogar die Geschichte nachträglich verändern?
Kind zu sein ist oft nicht einfach, vor allem nicht, wenn man umziehen muss. Genau das denken sich Virginia und ihre beiden Brüder Idaho und Washington. Aus der großen Stadt sind sie nach dem Tod der Mutter zusammen mit ihrem Vater in eine schottische Grafschaft gezogen, um ein altes Schloss zu beziehen und dabei ein neues Leben zu beginnen. Dass ein a ltes Gespenst, das auf den Namen Sir Simon hört, beim Kauf inklusive war, ist kein Trost. Alles ist fremd und traurig. Selbst das Wetter ist bescheiden britischregnerisch, in vielen Ecken ist das Schloss unheimlich und zum Frühstück werden Tee, fettige Würstchen und Haferschleim statt Cornflakes serviert. Warum mussten wir nur umziehen? Man hat es wirklich nicht leicht!
In der ersten Nacht taucht pünktlich um Mitternacht das Schlossgespenst Sir Simon auf. Seit über 400 Jahren spukt und trauert er auf Canterville um seine geliebte Frau Lady Eleanore, die in einer schaurigen Nacht unter nie ganz geklärten Umständen ums Leben kam. Seit über 400 Jahren kann Sir Simon deshalb nicht mehr schlafen, niemand traut sich mehr so recht in seine Nähe oder ist vor ihm gar zu Tode erschreckt. Oft gefangen in eigenen Ketten und in Einsamkeit, freut er sich nun umso mehr über neue Mitbewohner. Vor deren Ankunft hat er extra für sie seine Ketten geölt und den Blutfleck in der Lobby aufgefrischt. Doch was Sir Simon auch an Spuk präsentiert, es gelingt ihm nicht, diese Familie zu erschrecken. Im Gegenteil: Sie beschweren sich wegen nächtlicher Ruhestörung und stellen gemeine Fallen auf. Und überhaupt halten diese modernen Menschen Sir Simon für einen Aberglauben. Man lebt im Hier und Jetzt. Wen interessieren jahrhundertealte Gespenstergeschichten und die Toten der Vergangenheit? Das ist ignorant, GespensterMobbing und Ghosting von der ganz fiesen Sorte, denkt sich Simon. Gespenst zu sein ist oft nicht einfach!
Oscar Wildes Märchenerzählung „Das Gespenst von Canterville“ über das verhinderte Gespenst und die furchtlose Moderne erfreut sich seit 1887 größter Beliebtheit. Markus Bothe ist Spezialist für die Adaption großer literarischer Stoffe für das Kinder und Jugendtheater. 2010 wurde er mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie „Regie Kinder und Jugendtheater“ ausgezeichnet. Seine Inszenierung „Medea“ ist seit 2020 im Repertoire des Schauspiel Leipzig.
NACH DER MÄRCHENERZÄHLUNG
VON OSCAR WILDE
FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON
MARKUS BOTHE
REGIE MARKUS BOTHE
BÜHNE ....................................... ALEXANDRE
CORAZZOLA
KOSTÜM E .................................... SABINE
DRAMATURGIE
PREMIERE 26 . 11.
GRO ß E BÜHNE
PREISKATEGORIE D
ZU AUSGEWÄHLTEN
VORSTELLUNGEN:
LIVE-AUDIODESKRIPTION
BLICKENSTORFER
BENJAMIN GRO ß E
JAHRESTAGE
Jeden Morgen schlägt Gesine vor der Subway ihre Zeitung auf, die New York Times. Damit beginnt ihr Tag. Und damit begin nen auch Uwe Johnsons „Jahrestage“ und die Berichte aus dem Leben von Gesine Cresspahl. Tag für Tag, über ein Jahr hinweg, erzählt sie ihrer Tochter abends, was in der Zeitung stand, die aus aller Welt berichtet, von Kriegen und globalen Verwerfungen. Danach erzählt Johnsons Protagonistin ein Stück aus ihrer Familiengeschichte, aus dem alten Europa.
Über die gedämpften Schreie einer unruhigen Gegenwart steigt die Erzählerin hinab in die Stille der Erinnerungen. Erinnerungen an stürmische Jahrestage in Europa zwischen Weimarer Republik, Nationalsozialismus und der frühen DDR, die Parallelen zu den gegenwärtigen aufweisen und doch verschieden sind. Die Erinnerungen verselbstständigen sich, eine Gestalt tritt auf und zieht wieder ab, wechselt hinüber in eine a ndere Zeit auf der anderen Seite des Ozeans. Erinnerungen gelangen zu neuer Gegenwart, umgeben vom Lärm der Met ropole New York im Epochenjahr 1967 / 68, inmitten von Vietnamkrieg und Studentenprotesten.
Es entblättert sich ein weltläufiges Panorama deutschdeutscher Geschichte des 20. Jahrhunderts, zugleich die Geschichte einer Familie zwischen Mecklenburg und New York City.
Am Schauspiel Leipzig unternimmt Hausregisseurin AnnaSophie Mahler nach „Eriopis“, „La Bohème. Träume // Leipzig“ und „Undine“ eine zweiteilige theatrale Reise in Uwe Johnsons Jahrhundertroman und inszeniert damit die Uraufführung des Textes auf einer Theaterbühne. Ihre Theaterarbeiten zeichnen sich oft durch das Verweben von dokumentarischen Texten und Musik aus. Sie arbeitet sowohl an großen Schauspielund Opernhäusern, u. a. am Thalia Theater Hamburg oder der Deutschen Oper Berlin, als auch in der freien Szene mit ihrer Gruppe CapriConnection.
Im Frühjahr 2024 sind beide Teile auch an zwei Tagen in Folge zu erleben.
ERSTER TEIL
Gesine Cresspahl stammt aus einem kleinen Dorf namens Jerichow irgendwo in Mecklenburg. Jetzt lebt sie mit ihrer Tochter Marie in der Großstadt New York in frei gewähltem Exil, das sich mehr für die Tochter als für sie wie Heimat anfühlt. Sie ist eine der vielen Immigrantinnen des Big Apple, sicher gestrandet im Trubel der Insel Manhattan, doch innerlich von Heimweh geplagt, verborgen in robuster Eigenständigkeit. Der erste Band von Uwe Johnsons RomanTetralogie „Jahrestage. Aus dem Leben von Gesine Cresspahl“ bildet schwer punktmäßig die Grundlage für Anna Sophie Mahlers Inszenierung „Jahrestage. Erster Teil“ am Schauspiel Leipzig. Erzählt wird aus dem Alltag einer alleinerziehenden Mutter im Jahr 1967 / 68 und aus transatlantischen Erinne rungen an ein bewegtes Leben im alten Europa zu Beginn des deutschen Nationalsozialismus.
REGIE
ANNA-SOPHIE MAHLER
TEXT- & KONZEPTMITARBEIT ........... FALK RÖ ß LER
„Dass der überwiegende Teil der begleitenden BeatlesLieder vom ‚White Album‘ stammt, das erst nach der Handlungszeit entstand, ist ein bewusst gesetztes Paradox und eine subtile Erweiterung der johnsonschen Poetik. Es wird laut in Jerichow. Grandios vorgetragene Musik und ein spartanisches Bühnenbild, das allein auf Lichtvariation und ein sich wie Gewitterwolken aus dem Schnürboden herab senkendes Ensemble aus Scheinwerfern und Kabelschlingen setzt.“
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
„Ein sehr angenehmer, unterhaltender, varieté hafter Abend, der viele Elemente zusammenbringt — eine Art Johnson-Oratorium.“
BÜHNE & KOSTÜME ......................
KATRIN CONNAN MUSIK ........................................
DRAMATURGIE
MICHAEL WILHELMI, MARTIN WENK
BENJAMIN GRO ß E
WIEDERAUFNAHME 6 . 1.
GRO ß E BÜHNE
PREISKATEGORIE B
MIT: THOMAS BRAUNGARDT, SONJA ISEMER, AMAL KELLER, ANDREAS KELLER, MARKUS LERCH, DENIS PETKOVIC, BETTINA SCHMIDT, PAULA VOGEL, MARTIN WENK, MICHAEL WILHELMI
DEUTSCHLANDFUNK KULTUR
„Gut durchdacht die Strichfassung, der man gut folgen kann. Ebenso die motivisch eingesetzte Live-Musik, die die Ortswechsel nachvollziehbar macht. Durchdacht auch das Bühnenbild aus weißen Quadern, die multifunktional Möbel, Häuser oder Sichtachsen verkörpern.“
MARIE BESTEHT DARAUF, DASS ICH IHR WEITERERZÄHLE, WIE ES GEWESEN SEIN MAG. ABER WAS SIE WISSEN WILL, IST NICHT VERGANGENHEIT, NICHT EINMAL IHRE. FÜR SIE IST ES EINE VORFÜHRUNG VON MÖGLICHKEITEN, GEGEN DIE SIE SICH GEFEIT GLAUBT, UND IN EINEM ANDERN SINN GESCHICHTEN. SO VERBRINGEN WIR EINIGE ABENDE.
ZWEITER TEIL
Zurück ins Jahr 1968 zu Gesine und Marie an den Riverside Drive nach New York. Zurück ins Jerichow ihrer Erinnerung, wo die junge Gesine unter sowjetischer Herrschaft auf die Rückkehr ihres Vaters aus der Kriegsgefangenschaft wartet. Beschützt wird sie von Jakob, der sich um sie kümmert und in den sie sich verliebt. Erst als Schülerin, dann als Studentin lernt Gesine die Unterdrückung des sich verstärkenden SEDRegimes kennen und spüren, erlebt absurde Spitzelei und Indoktrinationsrituale, aber auch wahre Freundschaft und jugendlichen Widerstand. Wieder heißt es für die Familie Cresspahl: Neues System, neue Macht und vor allem neue Anpassung.
In „Jahrestage. Zweiter Teil“ nach Uwe Johnson entfaltet sich erneut das große Thema des Autors und seiner Hauptfigur. Kein Land nirgends und keine Migration können Gesine aus dem Eingebundensein in politische Kon flikte am Ende moralisch entlasten und zur Ruhe bringen.
„Immerzu. Immerzu.“ Das Leben ist ein Karussell, das sich ständig dreht. Hier kommt jemand entgegen, da ziehen Worte vorbei, Lichter, Stimmen. An Woyzeck dreht es sich nur vorbei, das Leben. „Wenn wir in den Himmel kämen, müssten wir Donnern helfen“, sagt er. Hier auf Erden aber muss Woyzeck zunächst dem Doktor helfen, bei dessen medizinischen Experimenten. Jeden Morgen muss er zum Hauptmann und ihm zu Hilfe sein. Er muss in die Kaserne, und zuhause ist Marie, die er liebt und mit der er einen Sohn hat. Auch dort sollte er helfen. Mehr, als er es tut. Aber egal, was er tut es genügt nie. Den anderen nicht, und ihm auch nicht.
Immerzu aber gibt es auch die Stimmen in Woyzecks Kopf. Die ihm noch ganz andere Dinge einsagen, die er tun soll: Das Karussell dreht sich immer schneller und schneller unter einem großen Mond, der rot ist „wie ein blutig Eisen“. Ruhe gibt es kaum für Woyzeck. Aber wenn er zur Ruhe kommt, sind da immer noch diese Stimmen, dann flüstert sogar die Erde auf den Feldern. Diese Stimmen erzählen ihm auch vom Tambourmajor, der es auf Marie abgesehen habe.
Woyzeck versucht zu fliehen. Den Hauptmann, den Doktor und diese Stimmen. Aber sie holen ihn ein. Und Marie wird eingeholt von Woyzecks Eifersucht. „Der Mensch ist ein Abgrund.“
1821 erstach Johann Christian Woyzeck seine Geliebte, die Witwe Woost, in der Leipziger Vorstadt. Er war bereits in Leipzig in die Lehre gegangen, und nach Jahren als Soldat, die er im Hin und Her der Napoleonischen Befreiungskriege in Armeen verschiedenster Staaten verbracht hatte, war er wieder in die Stadt zurückgekommen.
Wie viele andere in Deutschland wurde auch Georg Büchner auf den Leipziger Fall aufmerksam, der drei Jahre verhandelt und breit besprochen wurde. Denn mit diesem Fall verbanden sich wie unter einem Brennglas Fragen, die da mals noch nicht allzu lange diskutiert wurden: Fragen nach Schuldfähigkeit und Wahnsinn ebenso wie soziale Fragen nach Lebensbedingungen und Lebenschancen.
Die psychiatrischen Gerichtsgutachten, die zum Fall Woyzeck entstanden, bilden eine der Quellen zu Büchners Drama, das sich andererseits eine große literarische Freiheit nimmt. Schlaglichtartig reiht Büchners „Woyzeck“ in expressiver Zuspitzung Stationen einer Eskalation auf und nimmt gesellschaftliche Hierarchien und Abgründe in einen grellen Fokus. Büchners Drama ist Fragment geblieben aber gerade in seiner Fragment Struktur entspricht es vielleicht den Aspekten und Umständen dieser Geschichte.
GEORG BÜCHNER
REGIE ......................................... ENRICO LÜBBE
BÜHNE ....................................... ETIENNE PLUSS
KOSTÜME BIANCA DEIGNER
VIDEO ROBI VOIGT
MUSIK PHILIP FRISCHKORN
DRAMATURGIE TORSTEN BU ß
PREMIERE 27 . 4.
GRO ß E BÜHNE
PREISKATEGORIE B
ZU AUSGEWÄHLTEN
VORSTELLUNGEN: ENGLISCHE ÜBERTITELUNG
Schauspielintendant Enrico Lübbe widmet sich in Leipzig dem Stoff noch einmal neu, nach der SchauspielInszenierung in Chemnitz 2011 und Alban Bergs Opernversion 2017 in Erfurt unter der musikalischen Leitung von Joanna Mallwitz. Das Bühnenbild entwirft Etienne Pluss, der für „Violetter Schnee“ an der Staatsoper Unter den Linden 2019 mit dem Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet wurde. Seine Arbeiten führten ihn zuletzt zu den Salzburger Festspielen („Il Trittico“, Regie Christoph Loy) sowie gemeinsam mit Regisseur Claus Guth zu den Festspielen in AixenProvence und an das Teatro San Carlo Neapel.
Ebenso wie Pluss verbindet auch Kostümbildnerin Bianca Deigner eine langjährige Zusammenarbeit mit Enrico Lübbe, gemeinsam erarbeiteten sie in Leipzig „Das kalte Herz“, „Winterreise / Winterreise“ oder „Die Maßnahme / Die Perser“. Weitere Arbeiten führten Bianca Deigner an das Theater Gera sowie ans Theater Freiburg, an die DomStufenFestspiele Erfurt und an die Opéra de Lille in Kooperation mit der Philharmonie de Paris zu Stockhausens „Freitag aus Licht“.
Nach zuletzt „Das kalte Herz“ und „563“ gestaltet der Leipziger Musiker und Jazzpianist Philip Frischkorn für „Woyzeck“ erneut eine Schauspielmusik am Haus.
DER FALL WOYZECK
Georg Büchners Drama brachte den Fall Woyzeck in die Weltliteratur: Johann Christian Woyzeck wurde 1824 für den Mord an seiner Geliebten, der Witwe Woost, auf dem Leipziger Marktplatz öffentlich hingerichtet. Allerdings führten die Diskussionen und Umstände nicht zuletzt um diesen kon kreten Fall dazu, dass das danach in Leipzig in dieser Weise nicht wieder geschah.
In Kooperation mit dem Schauspiel Leipzig folgt ein Rundgang des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig den Spuren und Stationen des historischen Woyzeck in der Stadt. Der Rundgang thematisiert dabei die damaligen Diskussionen des Falles ebenso wie die heutigen Fragestellungen und beleuchtet die Veränderungen, die Büchner an der realen Geschichte vornahm.
In zeitlicher Nähe zu den Vorstellungsterminen richtet sich dieses Angebot an Schulklassen und an ausgewählten Tagen auch an alle Interessierten. Dauer: ca. 90 Minuten, Treffpunkt: Altes Rathaus.
TERMINE (BEGRENZTE PLATZZAHL, NUR NACH BUCHUNG IM STADTGESCHICHTLICHEN MUSEUM)
SO 28. 4. 11 00 / SO 5. 5. 14 00
Rundgang für alle Interessierten PREIS 5,—
MI 15. 5. / MI 29. 5. / DI 11. 6. 13 00 / 14 00
DO 16. 5. / DO 30. 5. / MI 12. 6. 10 00 / 11 00
WEITERE TERMINE AUF NACHFRAGE Rundgang für Schulklassen
PREIS FÜR SCHULKLASSEN 1,– PRO PERSON
PRIVATE GRUPPEN 60,–
ANFRAGEN & TICKETBUCHUNG nur direkt beim Stadtgeschichtlichen Museum
Kontakt: 0341 / 9651316 sowie vermittlung.stadtmuseum@leipzig.de
KOOPERATION IM RAHMEN VON PAY ATTENTION!
— MARIE WIR WOLLEN GEHN ’S IS ZEIT.
Der alte König Hamlet ist tot, sein Mörder und Bruder Claudius hat seine Witwe Gertrud geheiratet und sitzt jetzt auf dem Thron. Prinz Hamlet, krank vor Trauer, wird vom Geist seines Vaters heimgesucht. Der Geist befiehlt ihm, ihn zu rächen. Dieser Auftrag treibt Hamlet immer weiter in die Isolation. William Shakespeare machte 1602 aus einer europäischen Legende die philosophische Geschichte einer bis heute faszinierenden Sinnsuche.
Für ihre Rolle als Hamlet in Simons’ Inszenierung erhielt Sandra Hüller 2019 den GertrudEysoldtRing und wurde in der Kritikerumfrage des Fachmagazins Theater heute zur Schauspielerin des Jahres gewählt.
WILLIAM SHAKESPEARE
MIT AUSZÜGEN AUS „DIE HAMLETMASCHINE“
VON HEINER MÜLLER
BEARBEITUNG VON JEROEN VERSTEELE
GASTSPIEL SCHAUSPIELHAUS BOCHUM
EINGELADEN ZUM BERLINER THEATERTREFFEN 2020
REGIE JOHAN SIMONS
TEXTFASSUNG JEROEN VERSTEELE
BÜHNE & KOSTÜME ...................... JOHANNES SCHÜTZ
MUSIK ........................................ MIEKO SUZUKI
DRAMATURGIE ............................. JEROEN VERSTEELE
GASTSPIEL IN PLANUNG
GRO ß E BÜHNE ENGLISCHE ÜBERTITELUNG
DER
ZERBROCHNE KRUG
Kleists Drama mit Ulrich Matthes in der Rolle des Dorfrichters Adam, der ungeniert eine Vielzahl von Lügen von sich geben wird, um zu vertuschen, was er im Zimmer der jungen Eve getan hat. Dies alles im Beisein von Schreiber Licht, der klüger und mitwissender ist, als er es zeigt, sowie unter den Augen der neuen Gerichtsrätin Walter, die zur Prüfung und Revision der Justiz angereist ist. In aller Öffentlichkeit macht Adam sich selbst den Prozess, wobei sein Ziel offensichtlich ist: jemand anderen als Täter verurteilen und den Fall schnell zu den Akten legen.
Was Kleists Drama von 1811 zur Komödie macht, ist vor allem die Dreistigkeit, mit der hier vom Patriarchat Macht ausgeübt, Positionen gesichert und Verhältnisse zementiert werden. Die Wahrheit zählt dabei nicht im Geringsten; stattdessen gilt es, unverfroren und skrupellos jede Verantwortung von sich zu schieben. Gestützt von einer Gesellschaft, die scheinheilig mitspielt stolz vor ihrem kulturellen Erbe stehend und sich vormachend, es würde sie die Gerechtigkeit interessieren.
HEINRICH VON KLEIST
GASTSPIEL DEUTSCHES THEATER BERLIN
REGIE ......................................... ANNE LENK
BÜHNE ....................................... JUDITH OSWALD
KOSTÜME SIBYLLE WALLUM
MUSIK LENNY MOCKRIDGE
LICHT CORNELIA GLOTH
DRAMATURGIE DAVID HEILIGERS
GASTSPIEL IN PLANUNG
GRO ß E BÜHNE
SÄCHSISCHES THEATERTREFFEN IN LEIPZIG
VERANSTALTUNG DES DEUTSCHEN BÜHNENVEREINS, LANDESVERBAND SACHSEN GEMEINSAM MIT DEM THEATER DER JUNGEN WELT UND DEM SCHAUSPIEL LEIPZIG
Im regelmäßigen Turnus von zwei Jahren treffen sich Theater von AnnabergBuchholz bis Zittau, von Plauen bis Radebeul zum Sächsischen Theatertreffen. Natürlich ist jedes Theater für sich besonders, doch so verschieden die Bedingungen im Einzelnen sind, ob Stadttheater einer Metropole oder Theater für einen ganzen ländlichen Kulturraum alle sind Orte der Begegnung, der Diskurse und prägen gesellschaftliches Miteinander.
Nach 10 Jahren wird im Mai 2024 Leipzig wieder Schauplatz des Sächsischen Theatertreffens sein, mit dem TDJW und dem Schauspiel Leipzig als Gastgeber. Für das Publikum die Gelegenheit zu erleben, was Theater ausmacht und wie künstlerisch vielfältig die hiesige Theaterlandschaft ist. Und neben den elf Stadt, Staats und Landestheatern werden auch Produktionen aus der freien Theaterszene wieder mit im Programm sein.
DAS KALTE HERZ
WILHELM HAUFF
FÜR ALLE AB 10 JAHREN
REGIE ENRICO LÜBBE
Peter, wie schon sein Vater und dessen Vater Kohlenbrenner im Schwarzwald, erträgt es nicht länger, dass alle anderen um ihn herum „so unmenschlich reich sind“, während er bleibt, was er ist. Seine Überlegungen, wie sich das ändern könnte, nehmen eine ungeahnte Wendung: Er erfährt, dass er als Sonntagskind das Glasmännlein aufsuchen darf, das tief im Schwarzwald lebt. Bei ihm hat er drei Wünsche frei. Wie einfach ist das!
Doch Peters Wunsch, immer genauso viel Geld zu haben wie der erfolgreiche Ezechiel, erweist sich als Fehlspekulation: Peter nimmt Ezechiel beim Würfeln das Geld ab. So lange, bis keiner von beiden mehr einen Taler hat. Und Peter steht mit leeren Taschen da.
Seine Wut darüber will Peter am Glasmännlein auslassen. Aber wo das Glasmännlein ist, da wartet auch der HolländerMichel in der Nähe, als ein skrupelloser WunschErfüller für alle, die die große Gier umtreibt. Lebendiges Herz gegen unbegrenzten Kredit, lautet HolländerMichels Geschäftsmodell. Peter willigt ein und trägt ab da Stein statt Herz.
Sein Aufstieg beginnt. Bis er realisiert: Fast niemand um ihn herum hat überhaupt noch ein Herz. Aber: Einen Wunsch hat Peter beim Glasmännlein bis zuletzt immer noch frei …
JETZT HAB ICH’S, WIE ICH’S WOLLTE.
BÜHNE ETIENNE PLUSS
KOSTÜME .................................... BIANCA DEIGNER
MUSIK ........................................ PHILIP FRISCHKORN
DRAMATURGIE ............................. TORSTEN BU ẞ
MIT: WENZEL BANNEYER, DENIS GRAFE, MERLE HILLMER / ANAYA HUBACH, TILO KRÜGEL, CHRISTOPH MÜLLER, MICHAEL PEMPELFORTH, DENIS PETKOVI C
WIEDERAUFNAHME
GRO ß E BÜHNE
PREISKATEGORIE C
ZU AUSGEWÄHLTEN
VORSTELLUNGEN:
LIVE-AUDIODESKRIPTION
3. 11.
18. 11.
10. 12. 15 00
23. 12. 18 00
25. 12. 15 00 / 18 00
29. 12. 18 00
Der Schwarzwald in Wilhelm Hauffs „Das kalte Herz“ ist ein sagenhafter Zauberwald. Ein Ort, an dem Holz zu Kohle und Glas verwandelt wird und zu Geld und Erfolg. Eine Fabrik der Träume vom schnellen Aufstieg. Gehandelt wird alles, was das Herz begehrt Glück, Gier und ganze Lebenswege. Ein sehr erwachsenes Märchen über den schönen Schein und ein Herz aus Stein.
Hauffs „Das kalte Herz“, erschienen 1827, entfaltet diese Erzählung in faszinierend dunkel leuchtender Sprache. In großen Bildern bringt Intendant Enrico Lübbe es auf die Bühne des Schauspiel Leipzig — im Team mit dem Bühnenbildner Etienne Pluss, Kostümbildnerin Bianca Deigner und dem Leipziger JazzMusiker Philip Frischkorn, der die Inszenierung live am Flügel begleitet.
„Die Inszenierung besticht durch starke, stimmungsreiche Bilder und auch durch klug gesetzte musikalische Effekte.“
MDR
„Stehende Ovationen für Enrico Lübbes Inszenierung
‚Das kalte Herz‘ im Schauspiel Leipzig“
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
DER BESUCH DER ALTEN DAME
Die Stadt Güllen war einst reich. Jetzt blickt sie in den Abgrund des finanziellen Bankrotts. Es drohen Ausverkauf und Pfändung. In dieser fatalen Situation erwarten die Bewohner nichts mehr außer den Besuch einer alten Dame, der Multimillionärin Claire Zachanassian. Mit einem skurrilen Gefolge aus Butlern, Gangstern und in Begleitung von Ehemann Nr. 7 betritt sie die Bühne ihrer Heimatstadt, die sie vor vielen Jahren, damals noch als arme Kläri Wäscher, verließ. Claire schlägt ein lukratives Geschäft vor, einen Deal, bei dem der Stadt viel Geld in Aussicht steht. Neuer Reichtum zu einer einzigen Kondition: Eine Milliarde für den Leichnam ihres früheren Geliebten Alfred Ill.
FRIEDRICH DÜRRENMATT
REGIE ........................................
NURAN DAVID CALIS
BÜHNE IRINA SCHICKETANZ
KOSTÜME JOHANNA STENZEL
MUSIK VIVAN BHATTI
DRAMATURGIE BENJAMIN GRO ßE
MIT: DENIS GRAFE, ALINA-KATHARIN HEIPE, YVES HINRICHS, ROMAN KANONIK, ANDREAS KELLER, DIRK LANGE, MARKUS LERCH, MICHAEL PEMPELFORTH, DENIS PETKOVI C ´ , TERESA SCHERGAUT, BETTINA SCHMIDT
WIEDERAUFNAHME
GRO ß E BÜHNE
PREISKATEGORIE B
ZU AUSGEWÄHLTEN
VORSTELLUNGEN:
LIVE-AUDIODESKRIPTION
ENGLISCHE ÜBERTITELUNG
KONJUNKTUR FÜR
EINE LEICHE
„Der Besuch der alten Dame“ wurde 1956 uraufgeführt und begründete Friedrich Dürrenmatts Erfolg als Dramatiker. Aus Not gelangen die Bürger Güllens in die Dynamik des Schulden machens und dabei immer tiefer in die Fänge der Claire Zachanassian. Deren moralisch zweifelhaftes Angebot schwingt hin und her zwischen einem brutalen Akt der Rache und einem Schrei nach Gerechtigkeit, wie im Verlauf des Stücks spannungsreich enthüllt wird. Nuran David Calis’ Güllen wird von schrillem und höchst zwielichtigem Figurenpersonal bevölkert. „Der Besuch der alten Dame“ ist eine bitterböse Pa rabel über die Käuflichkeit des Menschen mit der grotesken Komik Dürrenmatts.
„Das sehenswerte Schauspielerinnentheater lässt voller Verve und kluger Einfälle die Seele des modernen Theaterklassikers mehr als aufscheinen.“
KREUZER
„Der Beweis, dass ‚Der Besuch der alten Dame‘ ein zeitloses Stück ist, das heute noch genauso funktioniert wie in den 50er Jahren, wenn nicht gar besser.“
URBANITE
DER GOTT DES GEMETZELS
„Hinreißend, diese Tulpen!“ Eine dieser Höflichkeitsfloskeln, die besser nie gesagt worden wären. Denn damit nimmt ein Treffen Fahrt auf, das bald nicht mehr zu stoppen ist. Ein Treffen zwischen einem PharmaAnwalt und einer Vermögensberaterin, einer Autorin mit Afrika Schwerpunkt und einem Sa nitärhändler. Wann begegnen sich zwei solch gegensätzliche Paare? Selten. Haben sie irgendetwas gemeinsam? Nein. Es sei denn, beide Paare haben Kinder, die in ein und dieselbe Schule gehen. Dann kann es tatsächlich passieren, dass zwei solche Paare einen Nachmittag miteinander verbringen müssen. Von diesem zivilisatorischen Ausnahmefall erzählt Yasmina Rezas „Der Gott des Gemetzels“. Und selten zuvor hat jemand ein solches Aufeinandertreffen so sensationell genau beobachtet und so sensationell komisch. Dass der Lack der Zivilisation dünn ist, ist bekannt aber wie Yasmina Reza diesen Lack Schicht für Schicht quasi in unser aller Nachbarschaft abplatzen lässt, ist maximal unterhaltsam.
YASMINA REZA
DEUTSCH VON FRANK HEIBERT & HINRICH SCHMIDT-HENKEL
REGIE ......................................... ENRICO LÜBBE
BÜHNE ....................................... ETIENNE PLUSS
KOSTÜME BIANCA DEIGNER
DRAMATURGIE TORSTEN BU ß
MIT: ANNE CATHRIN BUHTZ, DIRK LANGE, MICHAEL PEMPELFORTH, BETTINA SCHMIDT
WIEDERAUFNAHME
GRO ß E BÜHNE
PREISKATEGORIE C
ZU AUSGEWÄHLTEN
VORSTELLUNGEN:
LIVE-AUDIODESKRIPTION
Weil die Söhne sich geprügelt haben und dabei der eine dem anderen zwei Zähne ausgeschlagen hat, treffen sich die Eltern zur gütlichen Einigung im Geiste des gewaltfreien Diskurses bei Espresso und Selbstgebackenem. Aber was als Leistungsschau toleranter GroßstadtPaare beginnt, entwickelt sich zur Zimmerschlacht, bei der die Eltern ihre Söhne locker in den Schatten stellen: Die Wortgefechte schlagen zwar keine Zähne aus, räumen aber trotzdem effektvoll auf im Leben des Gegenübers. Wobei es nicht nur zwischen den Paaren hoch hergeht, sondern auch im wechselnden Nahkampf eins zu eins, und das über mehrere Runden.
Und so stürzen über den hinreißenden Tulpen in großer Gründlichkeit nicht nur die Prinzipien des viel beschworenen abendländischen Verhaltenskodex in Trümmer …
Mittlerweile ein moderner Klassiker, kehrt Yasmina Rezas Erfolgskomödie zurück in den Spielplan. Mit „‚Kunst‘“ ist darüber hinaus ein weiteres Stück von Yasmina Reza zu sehen, mehr dazu auf Seite 96.
„Ganz großes Theater. Dass die zahlreichen verbalen Gags zünden, ist das Verdienst eines hervorragend besetzten Schauspielerquartetts.“
LEIPZIGER INTERNET ZEITUNG
„Inszeniert als bitterböse Farce. Unbedingt sehenswert.“
SÄCHSISCHE ZEITUNG
„Bettina Schmidt, Michael Pempelforth, Anne Cathrin Buhtz und Dirk Lange spielen anbetungswürdig. Unübertrefflich.“ BILD
WÜRGEENGEL. PSALMEN UND POPSONGS
In Luis Buñuels surrealistischem Filmklassiker verbringt eine illustre Gesellschaft einen gemeinsamen Abend. Allmählich wäre der Zeitpunkt gekommen, sich zu verabschieden. Zunehmend macht sich Müdigkeit breit und der Anstand würde verlangen, langsam aufzubrechen. Doch irgendetwas hält die Gäste vom Gehen ab. Zeit vergeht. Sogar eine ganze Nacht. Noch immer ist niemand imstande, den Salon zu verlassen. Dabei steht die Tür offen. Äußerlich ist nichts auszumachen, was sie abhält. Alle bleiben, widerwillig. Und zunehmend drohen Konventionen, Ratio und Moral zu erodieren …
KOPRODUKTION MIT DEM SCHAUSPIELHAUS BOCHUM
NACH DEM FILM VON LUIS BUÑUEL
FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON ANGELA OBST
REGIE ......................................... JOHAN SIMONS
BÜHNE ........................................ JOHANNES SCHÜTZ
KOSTÜME KATRIN ASCHENDORF
DRAMATURGIE ANGELA OBST, MARLEEN ILG
LICHTDESIGN BERND FELDER
VIDEO VOXI BÄRENKLAU
MUSIK ........................................ STEVEN PRENGELS, MORITZ BOSSMANN
MIT: MORITZ BOSSMANN, ANNE CATHRIN BUHTZ, SANDRA HÜLLER, MARIUS HUTH, ROMAN KANONIK, LAURA WASNIEWSKI, ALEXANDER WERTMANN
SOWIE RUBY DE QUERO / LOTTE RINKE
WIEDERAUFNAHME IN PLANUNG
GRO ß E BÜHNE
PREISKATEGORIE A
ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN:
ENGLISCHE ÜBERTITELUNG
WIE LANGE WOLLEN SIE NOCH
Mit „Der Würgeengel“ zeichnet Buñuel das Porträt einer Gesellschaft zwischen Macht und Ohnmacht. Eine Zufallsgemeinschaft, deren einzelne Mitglieder in der zunehmend bedrohlichen Situation verharren, dem eigenen Willen und dem unverstellten Ausgang zum Trotz. Eine gesellschaftliche Diagnose, die seit der Filmpremiere 1962 nicht an Aktualität verloren hat. Denn was sind denn die unsichtbaren Schranken, die uns wider besseres Wissen hindern, gegen Klimaerwärmung, Krieg und andere Krisen tätig zu werden? Entlang des Untertitels „Psalmen und Popsongs“ setzt sich der Regisseur Johan Simons sinnlich wie inszenatorisch mit diesem Zustand auseinander, der sich nur unzureichend mit Begriffen wie Apathie, Ohnmacht oder Schockstarre fassen lässt. Als Koproduktion von Schauspiel Leipzig und Schauspielhaus Bochum ist die Inszenierung an beiden Häusern zu sehen und wird von einer Besetzung aus beiden Schauspielensembles getragen.
„Virtuos setzt Regisseur Johan Simons den Besteckkasten des absurden Theaters ein, zeigt Erstarrung, Handlungslosigkeit, Verwirrtheit.“
DEUTSCHLANDFUNK
„Dem Regisseur und seinem Team ist ein aufregender, außergewöhnlicher Theaterabend gelungen, kurz und bewegend.“
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
LAZARUS
DAVID BOWIE & ENDA WALSH
NACH DEM ROMAN „THE MAN WHO FELL TO EARTH“
VON WALTER TEVIS
DEUTSCH VON PETER TORBERG
MUSIKALISCHE LEITUNG STEPHAN KÖNIG
REGIE HUBERT WILD
ICH FINDE, WIR SOLLTEN
EINE RAKETE BAUEN.
In „Der Mann, der vom Himmel fiel“ spielte David Bowie 1976 Thomas Jerome Newton, einen Außerirdischen, der zur Erde kommt, um Wasser für seinen verdorrenden Heimatplaneten zu finden. „Lazarus“ schreibt die Geschichte weiter: Jahrzehnte nach dem Scheitern seines Projekts lebt Newton immer noch im interplanetarischen Exil in New York und betäubt sich mit Gin, Frühstücksflocken und TV. Figuren tauchen auf, Menschen aus Newtons Vergangenheit. Realität und Traum vermischen sich, ein dunkler Gegenspieler tritt in Erscheinung, bis ein namen und schicksalloses Mädchen ihm die Hoffnung gibt, doch noch auf seinen Heimatplaneten zurückkehren zu können.
Seit der Premiere im Sommer 2019 begeistert David Bowies erstes und einziges Musical mit Welthits wie „Heroes“, „Changes“ oder „Life on Mars?“ am Schauspiel Leipzig. Ein spektakuläres Bühnenfest mit LiveMusik.
„Regisseur Hubert Wild weiß das gewaltige Bühnenbild von Susanne Münzner beeindruckend zu bespielen.
‚Lazarus‘ wirkt wie ein Stück Broadway, das nach Leipzig gebracht wurde.“
MEPHISTO 97.6
„Das ist wirklich erste Liga!“
MDR KULTUR
„Christopher Nell steht im Zentrum einer großen Ensembleleistung, aus der neben ihm gesanglich vor allem Anna Keil, Luise Schubert als Newtons Assistentin Elly und Dirk Lange als düsterer Killer Valentine herausragen.“
KULTURA-EXTRA
BÜHNE SUSANNE MÜNZNER
KOSTÜME DAGMAR ELIZABETH MECCA
VIDEO ........................................ HETA MULTANEN
CHOREOGRAPHIE ......................... SALOME SCHNEEBELI DRAMATURGIE GEORG MELLERT
MIT: THOMAS BRAUNGARDT, CHRISTINE FISCHER, LUISE GEORGI, SONJA ISEMER, ANNA KEIL, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, CHRISTOPHER NELL, ENIS TURAN, BRIAN VÖLKNER, JULIA ZABOLITZKI
SOWIE ALS BAND: MATTHIAS BÜTTNER, DOMINIQUE EHLERT, STEPHAN KÖNIG, LARS KUTSCHKE, JAKOB MÜLLER, FRANK NOWICKY, GEORG SPIE ß , MELCHIOR WALTHER
WIEDERAUFNAHME
GRO ß E BÜHNE PREISKATEGORIE A
ZU AUSGEWÄHLTEN
VORSTELLUNGEN: LIVE-AUDIODESKRIPTION
17. 1.
11. 2. 7. 4.
16. 5.
19. 6.
„LAZARUS“ WIRD PRÄSENTIERT MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON ROBERT FOX, JONES / TINTORETTO ENTERTAINMENT SOWIE DES NEW YORK THEATRE WORKSHOP.
MEDEA
Die stolze Königstochter Medea hat sich unsterblich in den griechischen Krieger Jason verliebt und hilft ihm, das Goldene Vlies zu rauben. Medea opfert ihre Familie und Heimat für Jason. Sie folgt ihm in die Fremde, nach Griechenland. Hier leben sie glücklich, hier kommen ihre Kinder zur Welt. Doch als sich Jason eine höhere Stellung am Hofe König Kreons erhofft, wendet er sich schließlich dessen junger Tochter zu und lässt Medea und seine Familie im Stich. Medea verzweifelt. Sie findet sich allein in einem Land zurückgelassen, auf das sie ihre gesamte Zukunft baute. Für Jason hat sie alles geopfert. Jetzt will man sie, durch Treuebruch, Verrat und Entzug ihrer Rechte, zum Exil zwingen, besser noch zur Selbstauslöschung. In die Ecke gedrängt, greift Medea zur radikalsten Tat: Sie tötet ihre eigenen Kinder.
Wer ist Medea? Euripides konfrontiert uns mit einer Figur, die uns auch über 2.400 Jahre nach ihrem Entstehen drastisch und radikal erscheint. Medea ist sich ihrer grausamen Tat bewusst. Sie denkt sie. Sie formuliert sie. Sie erschrickt vor ihr als letztlich irrationalem Schritt. Sie entscheidet sich dennoch, diesen zu gehen. Eine Handlung, die das Private weit verlässt und gegen gesellschaftliche Erwartungen und Strukturen angeht, durch die Medea weit ins Abseits gedrängt wird.
„Bothe ist eine ‚Medea‘ gelungen, die wohltuend unprätentiös und aufs Wesentliche konzentriert daherkommt.“
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
„Zwischen zerbrechlich und stark gelingt Anne Cathrin Buhtz eine Zauberin, die ganz Frau ist. Sie ist verletzt, will verletzen, doch zur blindwütigen Barbarin, bösen Fremden wird sie nicht degradiert.“
NACHTKRITIK
EURIPIDES DEUTSCH VON PETER KRUMME
REGIE ......................................... MARKUS BOTHE BÜHNE KATHRIN FROSCH KOSTÜME SABINE BLICKENSTORFER DRAMATURGIE BENJAMIN GRO ß E
MIT: ANNE CATHRIN BUHTZ, ELLEN HELLWIG, YVES HINRICHS, SONJA ISEMER, CHRISTOPH MÜLLER, MICHAEL PEMPELFORTH, DENIS PETKOVI C SOWIE JARO DOLLMEYER / FRITZI PEMPELFORTH / MATEO RODRIGUEZ / LOUIS STABENOW
WIEDERAUFNAHME GRO ß E BÜHNE PREISKATEGORIE C
ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN: LIVE-AUDIODESKRIPTION
DOCH MÄCHTIGER
ALS
MEINE PLÄNE / IST LEIDENSCHAFT, / DEN MENSCHEN DIE QUELLE GRÖ ß TER ÜBEL.
ROMEO UND JULIA
Bis heute begeistert die Geschichte des unglücklichen Paares: Romeo und Julia. Ihre unbedingte Liebe wird dabei zum Sehnsuchtsort für einen Zeitgeist, für den die liberalen Möglichkeiten selbst zum Problem geworden sind. Nicht rigorose Heiratsregeln erschweren heute unser Glück, sondern Freiheit, verheißungsvolle Erwartungen und deren Enttäuschung. Nicht so in Shakespeares Tragödie. Da gründet alles auf einem Streit zwischen zwei Familien, der sich so verfestigt hat, dass der Grund schon kein Thema mehr ist. Dem zum Hohn werden die einzigen Kinder der Familien ein Liebespaar. Romeo und Julia verlieben sich auf den ersten Blick. Der Streit der Eltern hindert sie nicht an ihrem Entschluss, zusammen zu sein: Sie heiraten heimlich. Verfeindete Familien, eine arrangierte Hochzeit, Mord und Verbannung säumen ihren Weg. Äußerst schwierige Bedingungen. Doch nichts bringt die Liebenden davon ab, zusammen sein zu wollen. Sogar die Überschreitung der letzten, unumkehrbaren Grenze wählen beide, um für immer vereint zu sein.
Welchen Reiz birgt für uns heute dieser radikale Gegenentwurf einer Liebe bis über den eigenen Tod? Für das Schauspiel Leipzig befragt Regisseurin Pia Richter diesen Klassiker neu. Nach „Ein Berg, viele“ und „Hotel Pink Lulu“ ist es ihre dritte Arbeit am Haus.
„Entscheidend ist, dass die Inszenierung in den richtigen, den wichtigen Momenten Shakespeares Text vertraut, ihn atmen, wirken, zirkulieren lässt, wozu die schwebende Musik Friederike Bernhardts und Johannes Cottas das ihre tut. Und so zeigt sie, dass das mit Romeo und Julia immer noch so schön und so tragisch ist.“
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
„Ungewöhnlich geht die bekannteste Sternstunde der Romantik am Schauspiel Leipzig über die Bühne. Pia Richter inszeniert das Stelldichein in Verona mit klugem Zugriff. Durch verschiedene Geschlechterkonstellationen und Rollenwechsel stellt sie die romantische Liebe als Ideal infrage, aber verrät den Stoff nicht. Rolle rein, Rolle raus: Dieses charmante Spiel gelingt allen sehr gut.“
NACHTKRITIK
WILLIAM SHAKESPEARE
DEUTSCH VON SVEN-ERIC BECHTOLF & WOLFGANG WIENS
REGIE PIA RICHTER
BÜHNE & KOSTÜME ...................... JULIA NUSSBAUMER MUSIK ......................................... FRIEDERIKE BERNHARDT, JOHANNES COTTA DRAMATURGIE MARLEEN ILG
MIT: PAULINA BITTNER, THOMAS BRAUNGARDT, ANNE CATHRIN BUHTZ, PATRICK ISERMEYER, ROMAN KANONIK, DIRK LANGE, TERESA SCHERGAUT
WIEDERAUFNAHME
GRO ß E BÜHNE PREISKATEGORIE B
ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN: LIVE-AUDIODESKRIPTION ENGLISCHE ÜBERTITELUNG
17. 10.
5. 11. 16 00
28. 11.
21. 12.
7. 3.
ICH KANN NICHTS
Die Diskothek: Ein Reflexionsraum für unsere
Gegenwart, ein Experimentalraum für neue Texte & Gedanken. Die Spielstätte des Schauspiel Leipzig, die der Gegenwartsdramatik gewidmet ist.
Einladungen zu den drei bedeutendsten Festivals für Gegenwartsdramatik sowie der Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie „Darsteller:in Theater für junges Publikum“ das gehört zur erfreulichen Bilanz der Diskothek in der zurückliegenden Saison genauso wie die vielen Vorstellungen, bei denen es „Ausverkauft“ hieß.
Mit fünf neuen Premieren, von denen drei Auftragswerke des Schauspiel Leipzig sind, geht die Diskothek ihren Weg weiter mitten hinein in Geschichten, die die Gegenwart in den Mittelpunkt stellen, aber dabei immer wieder Weichenstellungen aus der Vergangenheit aufspüren.
Die Sehnsucht ist ein weites Land, hätte ein berühmter österreichischer Autor vor hundert Jahren sagen können. Der italienische Autor Giorgio Ferretti übernimmt es nun, einem jungen Menschen auf den Spuren seiner Sehnsucht und dem Sinn des Lebens bis nach „America“ zu folgen. America ist dabei die zentrale Metapher, die ihre Gestalt und Bedeutung immer wieder wandelt. Ferrettis Text, 2022 ausgezeichnet mit dem exilDramatiker*innenpreis der WIENER WORTSTAETTEN, ist selbst bereits eine nicht nur szenische, sondern auch choreographische Skizze inszeniert wird die Uraufführung nun von der Schweizer Choreographin und Theatermacherin Salome Schneebeli, die damit erstmals in der Diskothek arbeitet.
Für Wolfram Höll ist „Bergstück“ (AT) bereits das dritte Auftragswerk in der Diskothek. Geschichte und Gegenwart überlagern sich in diesem Text, Moderne und Tradition verschmelzen in einem Schweizer Bergdorf zu einem langen ununterbrochenen Jetzt. Die Uraufführung inszeniert, als ihre zweite Regiearbeit in der Diskothek, Elsa Sophie Jach.
Auch Emre Akal begrüßen wir erneut in der Diskothek: Auf Akals Text „Hotel Pink Lulu Die Ersatzwelt“, der hier 2020 Uraufführung hatte, folgt nun „Goldie. Ein digitales Requiem“. Darin spürt Akal der Frage nach, wie sich unser Leben mitunter von der analogen Welt in die virtuelle Sphäre verlängert — oder beides ineinander verschwimmt. Für den Text, entstanden als Auftragswerk der Diskothek, übernimmt Emre Akal diesmal zudem auch die Regie.
Wer von uns wüsste, dass Beethovens weltberühmte Kreutzer Sonate eigentlich Bridgetower Sonate heißen müsste — und das auch mal sollte? Der Violinist Kreutzer hat diese Sonate nie gespielt, die gelungene Uraufführung lag bereits in den Händen von George Bridgetower. Dessen afroeuropäische Eltern waren angestellt am Hof des Fürsten Nikolaus I. Joseph Esterházy, wo Bridgetower in jungen Jahren Unterricht von Joseph Haydn erhielt. Später war er Violinist im Orchester von Georg August Friedrich, Prince of Wales, von wo aus er sich nach Wien aufmachte zur Begegnung mit Beethoven. Die britische Autorin Amanda Wilkin widmet sich mit ihrem Text einem Musiker und einem Stück Musikgeschichte, die in Vergessenheit gerieten und befragt die Hindernisse und KippP unkte, die sich in der Gesellschaft und der Kunst auftun, damals und heute. In Kooperation mit dem Stückemarkt des Berliner Theatertreffens entsteht die Uraufführung am Schauspiel Leipzig, mit der sich die Autorin und auch der Regisseur Adewale Teodros Adebisi erstmals am Haus vorstellen.
Marco Damghani inszeniert nach „Die Leiden des jungen Azzlack“ und „Anouk & Adofa“ zum dritten Mal in der Diskothek und begibt sich mit dem Schauspielstudio auf Spuren der Entwicklung seit der Deutschen Einheit: Mit Hendrik Bolz’ „Nullerjahre“ wird es ihnen darum gehen, wie die Generation der Zwanzigjährigen politische Veränderungen und gesellschaftlichen Wandel in den letzten zwanzig Jahren erlebt hat und gerade erlebt.
Produktionen wie „Anouk & Adofa“, „zwei herren von real madrid“ oder „Letzte Station Torgau“ sind weiterhin im Repertoire zu sehen und markieren die Bandbreite der Themen, Zugriffe und Spielweisen, wie sie die Diskothek und die Gegenwartsdramatik bereithalten, theatral und real. Und wie das der literarische Nachwuchs sieht und weiterentwickelt, wird bei einer neuen Ausgabe des Festivals 4+1 zu erleben sein im Frühjahr 2024.
AMERICA GIORGIO FERRETTI
Die Sehnsucht nach America macht die Hauptfigur in Giorgio Ferrettis Theaterstück ruhelos und treibt sie an. America zu beschreiben ist schon nicht ganz einfach ob es möglich ist, America eines Tages zu finden, ist auch nicht ganz klar. Die Suche scheint jedoch vieles zugleich zu sein: hoffnungsvoll, verzweifelt, schmerzhaft, erfüllend und lustbetont.
In schlaglichtartigen Episoden begleiten wir die Hauptfigur dieser ComingofAge Geschichte von den Verwirrungen der frühen Pubertät bis in die Ungewissheit des Erwachsenenlebens mit Mitte dreißig. Und auch die Familie, Mitschüler, Freundinnen, der Chef und andere Beteiligte melden sich zu Wort, wenn sie gefragt oder ungefragt eine Haltung zu dem Thema einnehmen, das die Figur so sehr umtreibt: die Sehnsucht nach America.
DAS ERSTE MAL, ALS ICH AMERICA SAH, WAR IN EINEM BADEZIMMER.
Giorgio Ferretti wurde 1990 in Lecco, Italien, geboren und lebt seit 2014 in Deutschland. Er hat Literatur und Kulturwissenschaften in Mailand, Bremen, Bonn und Florenz studiert. Neben Jobs in der Hotellerie und der Gastronomie arbeitete er am Institut für Romanistik der Universität Bonn sowie in einem Seniorenheim in Straßburg. Seit 2019 studiert er am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Er wurde zum auftakt festival für szenische texte 2021, zum 25. Klagenfurter Literaturkurs 2022 und zu den Bieler Gesprächen 2022 eingeladen. Außerdem ist er Teil des Verlagskollektivs hochroth Leipzig sowie des Schreib und Performancekollektivs Rhymth.
EXIL-DRAMATIKER*INNENPREIS 2022
Gianna Nannini besang es vor über vierzig Jahren und löste einen Skandal damit aus: America zu spüren, zu berühren und immer wieder neu zu suchen. Auf dem Plattencover hielt die Freiheitsstatue selbstbewusst einen Dildo anstelle der Fackel in die Höhe. Giorgio Ferretti wandelt diese Metapher von der Suche nach Erotik hin zur Sehnsucht nach Selbstfindung, Karriere, Exzess, Sicherheit, Liebe und führt seine Hauptfigur unter anderem auch nach Amerika selbst. Man könnte es so sagen: Ausgehend von Selbstbefriedigung gerät „America“ zur Selbstbefragung. URAUFFÜHRUNG
Für „America“ wurde Giorgio Ferretti 2022 durch die WIENER WORTSTAETTEN der exilDramatiker*innenpreis verliehen. Im Juryspruch heißt es: „Was den Text besonders auszeichnet, ist der melancholische Humor, der sich durch alle Kapitel zieht. Giorgio Ferretti hat mit ‚America‘ ein komprimiertes Spielmaterial geschaffen, ein Theaterstück, das von Sehnsüchten handelt, die alle Menschen empfinden und die doch für die meisten immer rätselhaft bleiben, da sie so individuell und flüchtig wie das wahre Leben sind.“
PREMIERE 30. 9. DISKOTHEK
Mit der Uraufführung von „America“ setzt das Schauspiel Leipzig seine Zusammenarbeit mit Salome Schneebeli fort. Als Tänzerin und Choreographin arbeitete sie an zahlreichen Häusern wie dem Schauspielhaus Zürich, Thalia Theater Hamburg, Nationaltheater Mannheim, Schauspiel Frankfurt und Burgtheater in Wien. Gemeinsam mit Heta Multanen, die für „America“ Bühne und Kostüme entwirft, und dem Szenographen Demian Wohler bildet sie das Künstlerkollektiv „Das morphologische Institut“. Am Schauspiel Leipzig war Salome Schneebeli bereits als Choreographin für „Lazarus“ und „LUNA LUNA“ engagiert.
( ARBEITSTITEL)
WOLFRAM HÖLL
Ist das wirklich eine gute Idee? Den Verlust der Frau dadurch kompensieren, dass man, die neugeborene Tochter und die alte Großmutter im Gepäck, vom urbanen Flachland ins Hochgebirge flüchtet, zum Herkunftsort der Verlorenen? Der Trauer entgegenflüchten, sozusagen? In die Schweizer Alpen, wo die Häuser, die Alten, die Felder die Erinnerung an die Verlorene bewahren, so wie sie überhaupt verschiedene Zeitschichten in sich tragen? Wo die letzten alternden Einwohner in den Nischen des Berges hocken, wie ihre Häuser, gedrungene Beobachter aus Stein und Lärchenholz, misstrauisch alles Neue an sich abgleiten lassend? Wo den Verstorbenen ein Platz vor dem Hauseingang freigehalten wird, wenn sie einmal jährlich mit dem „Gratzug“ vorbeikommen?
Gute Idee oder nicht, jedenfalls tritt das trauernde Trio aus Wolfram Hölls neuestem Stück diese Reise an und wirft sich in eine geballte Fremdheitserfahrung, in der sprachliche Hürden noch die kleinsten Hindernisse sind. Ganz verloren der Vater, der nicht nur dem Dorfbewusstsein beweisen muss, dass ein alleinstehender Mann sich um ein kleines Kind kümmern kann; das Kind, das die Augen aufmacht, um den lauernden Häusern in dieselben zu schauen, die Oma, die durch Beharrlichkeit sich einen Platz auf der Bank erobert und dadurch symbolisch die soziale Anerkennung. Bei aller Sprachlosigkeit findet die kleine Trauergemeinschaft zu einem Miteinander durch Gesten, zur Begegnung im Angesicht der Sterne und vielleicht wird am Ende nicht alles, doch manches gut.
UND
DIE HÄUSER
HABEN AUGEN
Wolfram Höll schreibt abseits von ausgetretenen Diskurspfaden. Mit seinen Figuren begibt er sich in Gegenden, die scheinbar vom Verlauf der großen Weltzeit unberührt sind, in denen Landschaften, Stimmungen, Rituale ineinanderfließen. Bildstark lässt Höll die geisterdurchzogene Schweizer Alpenwelt lebendig werden. Der Autor, der selbst den biographischen Weg von Sachsen in die Schweiz gegangen ist, ist mit „Bergstück “ (AT) bereits zum vierten Mal seit 2013 („Und dann“) im Programm der Diskothek vertreten. Mehrfach wurden seine Leipziger Uraufführungen zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen, zweimal („Und dann“ sowie „Drei sind wir“ 2016) mit dem Mülheimer Dramatikpreis ausgezeichnet.
Regie bei der Uraufführung führt Elsa Sophie Jach. Nach „Für meinen Bruder“ (2022) ist „ Bergstück “ (AT) ihre zweite Inszenierung am Schauspiel Leipzig. Seit 2022 ist Elsa Sophie Jach Hausregisseurin am Residenztheater München. Ihre Regiearbeit wurde unter anderem durch die Einladung der Inszenierung „Dritte Republik“ zum Festival Radikal jung 2019 und von Thomas Köcks „die zukunft reicht uns nicht (klagt, kinder klagt!)“ (Regie gemeinsam mit Thomas Köck) zu den Autor:innentheatertagen 2018 gewürdigt sowie durch mehrere Nominierungen, u. a. für den NestroyPreis. Mit „Bergstück “ (AT) inszeniert sie nach „Nebraska“ (Theater Oberhausen, 2021) zum zweiten Mal die Uraufführung eines Textes von Wolfram Höll.
AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG
REGIE .........................................
BÜHNE & KOSTÜME
ELSA-SOPHIE JACH
ALEKSANDRA PAVLOVIC ´
MUSIK MAX KÜHN
DRAMATURGIE GEORG MELLERT
PREMIERE 15 . 12.
DISKOTHEK
EMRE AKAL
Nach einem langen Tag lässt die vertraute Stimme alle Sorgen verblassen. Ein aufmunterndes Zuzwinkern und der Ärger verfliegt. Dazu eine zärtliche Berührung, vielleicht ein sanfter Kuss, dann tritt alles andere in den Hintergrund. Letzteres fehlt bisher noch. Aber zwischenmenschliche Nähe und räumliche Distanz sind zumindest kein Widerspruch mehr. Digitale Medien und soziale Netzwerke sind heute bewährte Instrumente des sozialen Kontakts. Für Menschen, die in Fernbeziehungen leben oder Familie am anderen Ende der Welt haben, ist es eine Selbstverständlichkeit. Trotz großer Distanzen können wir heute nicht nur direkt miteinander plaudern, wir können uns dabei sogar in die Augen schauen. Zumindest vermittelt über den jeweiligen Screen.
Schwieriger wird es, wenn die vermisste Person sich nicht mehr in einen Videochat einwählen kann: Wenn ein Mensch stirbt, ist das nach wie vor eine unabänderliche Tatsache. Mit jedem Tod werden Angehörige vor die Herausforderung gestellt, etwas annehmen zu müssen, was emotional nicht zu begreifen ist. Eine geliebte Person ist für immer weg. Obschon sie in den Erinnerungen lebendig ist wie nie.
Umso mehr, wenn auch ihre digitale Präsenz fortbesteht, sie weiterhin aus Selfies von den Pinnwänden lächelt, pfiffige oder altkluge Ratschläge aka Lifehacks erteilt oder die Lektüre dieses oder jenes gut recherchierten Hintergrundberichts empfiehlt. Üppige Hinterlassenschaften aus Daten bleiben zurück, die ihrerseits einen Menschen greifbar und lebendig machen können. Aber können sie ihn auch weiterleben lassen? KIs, die auf der Grundlage von Chatprotokollen, getätigter Likes und geposteter Beiträge einen Charakter algorithmisch beleben, sind kein bloßes Zukunftsphantasma mehr. Bietet sich uns nun die nie dagewesene Chance, verpasste Aussprachen zu führen? Oder gar weiter in Kontakt zu bleiben? Wer aber hat ein Anrecht auf das hinterlassene Datenerbe? Die Familie oder die Plattform, in deren Cloud dieser persönliche Schatz verwahrt ist?
In seinem Auftragswerk für das Schauspiel Leipzig begibt Emre Akal sich auf die Suche nach Formen digitaler Trauerarbeit in all ihren Facetten. Eingebettet in verschiedene Spielmomente spürt er den Chancen und Gefahren dieser technologischen Entwicklungen nach. Damit widmet sich diese szenische Installation dem Erleben einer Zukunft, an deren Schwelle wir uns bereits befinden.
Emre Akal lebt als Autor und Regisseur in München. Seine Arbeiten waren u. a. an den Münchner Kammerspielen, am Maxim Gorki Theater Berlin, Thalia Theater Hamburg, Schauspiel Leipzig und in der freien Szene in München, Stuttgart und Wien zu sehen. Für seinen Theatertext „Hotel Pink Lulu Die Ersatzwelt“ erhielt er 2020 den exilDramatiker*innenpreis der WIENER WORTSTAETTEN. Als Regisseur wurde er 2020 mit dem Förderpreis für Theater der Stadt München ausgezeichnet. Im Jahr 2021 verband sich Akal längerfristig mit den Münchner Kammerspielen und brachte dort die Produktion „Göttersimulation“ als Autor und Regisseur zur Uraufführung. Für das Theater Münster schrieb und inszenierte er das Projekt „Nachkommen Ein lautes Schweigen“ über das Leben an der Grenze von Digitalität und Analogizität.
NULLERJAHRE
JUGEND IN BLÜHENDEN LANDSCHAFTEN HENDRIK BOLZ
Hendrik Bolz beschreibt in seinem furiosen Romandebüt „Nullerjahre“ einen doppelten Kulturschock: Seine Hauptfigur bzw. sein autobiographischer IchErzähler hat im Berliner „Exil“ gelernt, von den kulturellen Codes seiner Jugend Abstand zu nehmen, hat erfahren, dass ihn AlphaIndustriesJacke, Springerstiefel und Gewaltbereitschaft zwar in seiner Heimat dazugehören ließen, aber nicht in der Studentenwelt, wo andere Umgangsformen für die gesellschaftliche Anerkennung ausschlaggebend sind und Ausgrenzung subtiler funktioniert. Ein Besuch bei alten Freunden in der Heimat wird ihm zum neuerlichen Kulturschock und triggert eine Erzählwut, die in der Konfrontation mit dem früheren Ich schonungslos die eigene Vergangenheit aufrollt. Wo kommt man eigentlich her — und was soll man da noch? „Nichts Nettes, nichts Schönes soll es hier geben, alles fake, alles Verarsche, ein bunt angestrichener Haufen Scheiße.“ Drogen, Gewalttätigkeit, toxische Männlichkeit, Rechtsextremismus und immense persönliche Unsicherheit prägen seine Jugend.
Bereits vor der Veröffentlichung von „Nullerjahre“ hat Hendrik Bolz den Erfahrungen der Nachwendegeneration in Ostdeutschland eine direkte und selbstbewusste Sprache verliehen: Als „Testo“ ist er Teil des Berliner HipHopDuos Zugezogen Maskulin, das mit Titeln wie „Plattenbau O.S.T.“ den Inhalt des Romans vorwegnahm.
„Nullerjahre“ wird für das Schauspielstudio Leipzig unter der Regie von Marco Damghani Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung mit Erfahrungen des gesellschaftlichen Wandels, des Jungseins in stürmischen Zeiten. Wie kann man sich zu dem, was Bolz erzählt, in Beziehung setzen, wie seinen eigenen Erfahrungen als junger Mensch nachspüren?
STUDIOINSZENIERUNG 2024
BÜHNENFASSUNG VON MARCO DAMGHANI
REGIE MARCO DAMGHANI
BÜHNE HUGO GRETLER
KOSTÜME RAGNA HEMMERSBACH
DRAMATURGIE ............................. GEORG MELLERT
PREMIERE 1. 3. DISKOTHEK
Marco Damghani, geboren 1992 in Hamburg, studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin sowie am National Institute of Dramatic Arts in Sydney. Er ist als Autor, Regisseur und Moderator tätig und beschäftigt sich mit Fragen des Politischen, den Themen (post)migrantischer Gesellschaft sowie der Verbindung von Persönlichem und Systemischem. Das gemeinsam mit Eidin Jalali erarbeitete Monologstück „Die Leiden des jungen Azzlack“ gewann 2022 den deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie „Darsteller:in Theater für junges Publikum“. „Anouk & Adofa“ wurde 2023 zu den Autor:innentheatertagen am DT Berlin eingeladen und ist weiter im Programm der Diskothek zu sehen.
DIE BRIDGETOWERSONATE AMANDA WILKIN
Für George wird ein lang gehegter Traum wahr. Nicht, dass er vor einem prall gefüllten Saal spielt. Auch nicht, dass das Publikum ihm zuerst gebannt lauscht und dann begeistert applaudiert. Beides hat er sich hart, aber schon vor langer Zeit erarbeitet. Das Exzeptionelle an diesem Abend ist sein Spielpartner, Ludwig van Beethoven. Niemand Geringeres. Das alleine ist schon eine große Auszeichnung. Doch es kommt noch besser: Die Violinstimme der gemeinsam gegebenen Sonate hat er für ihn ganz persönlich geschrieben. Für George Bridgetower. Beiden wird das gemeinsame Konzert zum musikalischen Nervenkitzel. Im jeweils anderen haben sie einen würdigen Kameraden gefunden. Die Luft vibriert. Beide ringen mit den Noten, dem spielenden Gegenüber, beinahe bis zur Ekstase. Auf eine spontane Improvisation der Violine springt Beethoven begeistert von seinem Hocker, er umarmt Bridgetower und fordert ihn mit „Noch einmal, mein lieber Brusch!“ zur Zugabe auf.
Zwei Virtuosen im gemeinsamen Spiel. Ein Konzert, das von sich reden machte. Ein unvergessenes sinnliches Spektakel. Ein Stück Musikgeschichte. Ein Musikstück aus der Feder des einen, dem anderen Meister gewidmet. Eine reale Begebenheit, die beinahe vergessen ist.
GEWINNERIN DES STÜCKEMARKTS BEIM
BERLINER THEATERTREFFEN
AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG
DEUTSCH VON AIDAN RIEBENSAHM URAUFFÜHRUNG
REGIE
BÜHNE & KOSTÜME
ADEWALE TEODROS ADEBISI
ALEXANDER GRÜNER
DRAMATURGIE MARLEEN ILG
PREMIERE 6. 4.
DISKOTHEK
TRENDS KOMMEN UND
GEHEN. ICH
WERDE BLEIBEN.
Nicht viel ist überliefert von diesem Zusammentreffen zweier Koryphäen ihres Fachs 1803 in Wien. Die Sonate, musikalisches Zeugnis ihrer Zusammenarbeit, trägt heute den Titel „Kreutzer Sonate“. Nachträglich dem Geiger Rodolphe Kreutzer gewidmet, der sie selbst niemals spielte. Das Publikum der Uraufführung kann heute nicht mehr Zeugnis ablegen. Weitere Belege für das Wirken des außergewöhnlichen afroeuropäischen Violinisten George Bridgetower an Beethovens Seite sind rar. Ein Zerwürfnis beider Männer wurde zum Anlass, das Musikstück umzuwidmen. Der Grund, der diese beiden Freunde entzweite, ist nicht bekannt. Was bleibt, ist ein Titel, der dem einen nicht nur die Anerkennung verwehrt. Er löscht ihn sogar aus der Geschichte. „Die Bridgetower Sonate“ ist ein Perspektivwechsel auf unser musikalisches Erbe. Es ist eine Geste an den Musiker, dessen Beitrag uns heute verborgen bleibt. Vor dem Hintergrund seiner Biographie müssen wir uns fragen, wie vielen diese Wertschätzung verwehrt wurde und wessen Feder unsere Geschichte schreibt.
Amanda Wilkin ist eine Dramatikerin, Schauspielerin sowie Jazz und Blues Songwriterin aus London. Ihr Stück „And I dreamt I was drowning“ wurde aus über 350 eingereichten Stücken für den Stückemarkt des Berliner Theatertreffens ausgewählt. Sie gewann den Preis eines Werkauftrags am Schauspiel Leipzig, mit welchem sie sich erstmals auf der Diskothekbühne vorstellt.
Adewale Teodros Adebisi ist seit 2008 als fester Dozent für Schauspiel an der Folkwang Universität der Künste beschäftigt, seit 2015 zudem im Studiengang Film an der FH Dortmund. Er erarbeitete Inszenierungen u. a. für das Theater Neuss, das Theater Heilbronn, das Schauspielhaus Bochum sowie das Deutsche Nationaltheater Weimar. „Die Bridgetower Sonate“ ist seine erste Arbeit am Schauspiel Leipzig.
ANOUK & ADOFA
MARCO DAMGHANI
AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG
URAUFFÜHRUNG
REGIE ......................................... MARCO DAMGHANI
BÜHNE HUGO GRETLER
Endstation Liebe? Anouk und Adofa, ein junges Paar, haben ein augenscheinlich ganz normales Leben. Sie Architektin, er Schauspieler, gut aufeinander eingespielt und mit den mehr oder weniger liebenswerten Eigenheiten des anderen vertraut. Achtsamkeit ist für die beiden selbstverständlich, den gesellschaftlichen Ansprüchen ans Paarsein stellt man sich spielerisch, Kinderkriegen ist noch keine Frage, auch wenn im Freundeskreis die Hochzeitsglocken immer häufiger klingeln.
Doch das Leben lässt die beiden in ihrem einvernehmlichen Zusammenleben nicht in Ruhe. Die Diagnose „Depression“ gibt Anouk eine ambivalente Klarheit über das, was mit „innere Dämonen“ nur unzureichend umschrieben ist. Gleichzeitig muss Adofa mit dem überraschenden Tod seiner Mutter fertig werden. Im gemeinsamen Bewältigen stoßen die beiden immer wieder an die Grenzen ihres Paarseins, stillschweigende Übereinkünfte werden neu beleuchtet, ihre Gesprächskultur auf die Probe gestellt. Vielleicht zum ersten Mal wird ihnen klar, dass Schere SteinPapier irgendwann nicht mehr als Entscheidungsgrundlage für die wichtigen Fragen des Lebens ausreicht.
Nach den preisgekrönten „Leiden des jungen Azzlack“ ist „Anouk & Adofa“ Marco Damghanis zweite Arbeit am Schauspiel Leipzig. In dieser Spielzeit inszeniert er mit dem Schauspielstudio der HMT Leipzig Hendrik Bolz’ „Nullerjahre“ (siehe Seite 52).
KOSTÜME RAGNA HEMMERSBACH
MUSIK LENNARD EGGERS
DRAMATURGIE GEORG MELLERT
MIT: PAULINA BITTNER, PATRICK ISERMEYER
WIEDERAUFNAHME DISKOTHEK
EINGELADEN ZU DEN AUTOR:INNENTHEATERTAGEN AM DEUTSCHEN THEATER BERLIN 2023
„Die spielerischen Leistungen sind beeindruckend.“
NACHTKRITIK
„Paulina Bittner und Patrick Isermeyer spielen dieses Paar brillant. Damghani braucht keinen FormEskapismus. Er schreibt schlicht großartige Dialoge, pointiert und doch mitten aus dem Leben. Ein wunder bar gradliniger Zugriff, mit Tiefenblick in die Figuren-Psychologie und ihre Verstrickungen in ge sellschaftliche Erwartungen. Ein großer Abend im kleinen Saal.“
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
ANTONIUS UND KLEOPATRA
EINE SHAKESPEAREINSTALLATION IM KOLONIALSTIL
EIN PROJEKT VON CLAUDIA BAUER, PATRICK ISERMEYER UND TERESA SCHERGAUT
Intimität und Imperium: Die Weltpolitik wird als Bühne genutzt, um private Befindlichkeiten auszufechten. Die ägyptische Königin Kleopatra und der römische General Marcus Antonius sind im Liebeswahn miteinander verbunden und innerlich zerrissen von Machtgier und Hedonismus. Leidenschaften sind ihre Stärke und ihr Untergang.
Am Beginn der Neuzeit schrieb William Shakespeare eine private Tragödie über die berüchtigten Liebenden und gleichzeitig eine die gesamte damals bekannte Welt umfassende Historie. Mit Rom und Ägypten stehen zwei unterschiedliche Zeitrechnungen einander gegenüber: das lineare Streben hin zum Weltreich gegen die Idee der Zeit als Kreislauf der Natur ohne Ziel. Sinnlich berückende Poesie trifft auf geschäftskalte Heuchelei. Am Ende werden Verführungskunst und Hormonsteuerung als schlechte politische Ratgeber gebrandmarkt. Und die Alternative West oder Ost soll aufgelöst werden: Octavian, der spätere Kaiser Augustus, macht sich daran, beides durchzuverwalten.
Teresa Schergaut und Patrick Isermeyer sind beide seit der Spielzeit 2020 / 21 am Schauspiel Leipzig engagiert. Regisseurin Claudia Bauer wurde vierfach eingeladen zum Berliner Theatertreffen, darunter mit den Leipziger Inszenierungen „89/90“ und „Süßer Vogel Jugend“.
REGIE CLAUDIA BAUER
BÜHNE & KOSTÜME
MUSIK
ANDREAS AUERBACH
ALEXANDER DORN
DRAMATURGIE MATTHIAS DÖPKE
MIT: PATRICK ISERMEYER, TERESA SCHERGAUT
WIEDERAUFNAHME
DISKOTHEK
WIR HABEN LÄNDER UND KÖNIGREICHE WEGGEKÜSST.
„Nach hundert Minuten ist die Diskothek des Schauspielhauses ein Ort einhelligen Jubels.“
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
„Claudia Bauer und die beiden herausragenden Spieler Teresa Schergaut und Patrick Isermeyer haben gemeinsam einen Perspektivwechsel entwickelt, der zeitenübergreifende, repetierbare Machtkonstellationen in den individuellen, ja intimen Konstellationen konkreter Akteure spiegelt.“
NACHTKRITIK
COMPANIA SINCARA SPIELT HAMLET
FREI NACH WILLIAM SHAKESPEARE
REGIE & SZENARIUM ..................... RICO DIETZMEYER
BÜHNE & AUSSTATTUNG LISA - MARIA TOTZKE
Compania Sincara spielt Shakespeare anders! In der Diskothek des Schauspiel Leipzig brachte die Compagnie die Tragödie um den Prinzen von Dänemark aufs Parkett auf komödiantische Weise von den Maskenfiguren erzählt mit scharfem Witz und neuem Geist: Kerbel, Waldemar und Eusebius warten mit Hamlet, denn die Zeit ist aus den Fugen. An der Schaubühne Lindenfels tauchten die Clowns wieder auf und spielten wild „Wie es euch gefällt oder Was ihr wollt“. Dabei tänzelten sie auf so manchem Irrweg, von denen es bei Shakespeare viele gibt. Auf jeden Fall war das eine wahrhaft Shakespeare’sche Saison für Leipzig mit der Compania Sincara, ihren Maskenfiguren und deren Blick auf die Welt.
Das Theaterkollektiv Compania Sincara, 2020 ausgezeichnet mit dem Leipziger Bewegungskunstpreis, hat sich mit seiner Maskentheaterkunst und einer Spielweise zwischen Tradition und Innovation einen festen Platz in der Leipziger Theaterlandschaft und weit darüber hinaus erarbeitet. Herzstück der Theaterarbeit sind die Maskenfiguren der Compania, schräge Vögel und Publikumslieblinge, Verwandte von Leporello, Hanswurst und Scaramouche, die wie Fremde in der Fremde bald dort, bald hier immer mal wieder die Menschen studieren und uns ihre Erkenntnisse nur zu gern mitteilen. 2022 / 23 war die Compania Sincara die erste Empfängerin der Förderung „Im Dreiklang für Leipzig“ des Leipziger Kulturamtes und erarbeitete im Zuge dessen in Zusammenarbeit mit der Schaubühne Lindenfels und dem Schauspiel Leipzig hier wie dort je eine Produktion.
Beide Inszenierungen sind nun noch einmal zu erleben und das sogar im Doppelpack an einem Tag hintereinander: je am 18. und 19. November.
www.compania-sincara.com
MASKEN & SZENOGRAPHIE FRANZISKA E. SCHUBERT CO - REGIE & LICHT CHRISTOPH PÜNGEL MITARBEIT GERDA BAUMBACH MUSIK JAKOB DINKELACKER, PAUL PÖTSCH
MIT: RICO DIETZMEYER, JAKOB DINKELACKER, FELICITAS ERBEN, RONJA OEHLER, PAUL PÖTSCH
EINE PRODUKTION DER COMPANIA SINCARA IN KOPRODUKTION MIT DEM SCHAUSPIEL LEIPZIG UND DER SCHAUBÜHNE LINDENFELS IM RAHMEN DER DREIKLANG-FÖRDERUNG DER STADT LEIPZIG, GEFÖRDERT VON DER KULTURSTIFTUNG DES FREISTAATES SACHSEN.
WIEDERAUFNAHME 18. & 19. 11. DISKOTHEK
„Es ist eine so kluge wie derbe Auseinandersetzung mit dem Stoff und also wie immer auch mit dem Theater selbst. Ihr Spiel ist genau und pointiert — und lässt doch Raum für Improvisation.“
KREUZER
„Statt sich mit Nebensächlichkeiten wie einer Handlung zu befassen, geben die drei Maskenfiguren in Leipzig ihre liebsten Todesszenen zum Besten. In ihrem uneigentlichen Umgang mit großer Weltliteratur, gespickt mit politischen und theaterhistorischen Anspielungen, bleibt die Compania ihrer Haltung zum Stoff treu. Das Drama muss dem Spiel mit dem Spiel weichen.“
NEUES DEUTSCHLAND
LETZTE STATION
TORGAU. EINE KALTE UMARMUNG
EIN DOKUMENTARTHEATERPROJEKT VON DURA & KROESINGER
Sie sind ein dunkles Kapitel in der jüngeren deutschen Geschichte und wirken bei den Betroffenen bis heute fort: die sogenannten „Jugendwerkhöfe“ der DDRJugendhilfe. Hier sollten „schwererziehbare“ Jugendliche zu sozialistischen Persönlichkeiten umerzogen werden. Wer hier eingewiesen wurde, hatte oft bereits eine Heimkarriere hinter sich.
Unter dem Tarnbegriff „Arbeitserziehung“ wurden die Insassen zu einem Hungerlohn als „Hilfsarbeiter“ ausgebildet und wurden so als Teil eines Systems der Zwangsarbeit ausgebeutet. Hergestellt wurden unter anderem Bauteile für Selbstbaumöbel großer westlicher Konzerne was dem ArbeiterundBauern Staat wertvolle Devisen und der „freien Welt“ kostengünstige WohlfühlWohnatmosphäre einbrachte.
Und wer im Jugendwerkhof immer noch nicht funktionierte, für den gab es als letzte Drohung den Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau. Hier waren militärische Verhaltensregeln an der Tagesordnung. Kontrolle bis ins kleinste Detail, Zwangssport und Zwangsarbeit, ein hartes Bestrafungssystem, Gewalt seitens der Erzieher und untereinander, bis hin zum blanken Sadismus, prägten den Alltag der Jugendlichen. Regine Dura und HansWerner Kroesinger sind für das Rechercheprojekt den Geschichten rund um Torgau nachgegangen: in zahlreichen Gesprächen mit Betroffenen, mit Menschen, die sich der Aufarbeitung der Geschichte verpflichtet haben, in intensiven Archivrecherchen.
URAUFFÜHRUNG
REGIE
KONZEPT & TEXT
HANS-WERNER
KROESINGER & REGINE DURA
REGINE DURA
BÜHNE & KOSTÜME ...................... HUGO GRETLER
MUSIK ......................................... JONAS MARC ANTON
WEHNER
DRAMATURGIE ............................. GEORG MELLERT
MIT: PAULINA BITTNER, DENIS GRAFE, CHRISTOPH MÜLLER, SAMUEL SANDRIESSER, TERESA SCHERGAUT, PAULA WINTELER
WIEDERAUFNAHME
DISKOTHEK
„Indem die Schauspieler immer wieder die anarchische Wut, den Selbstbehauptungswillen der internierten Jugendlichen und ihren Kampf für die Selbstachtung zeigen, geben sie ihnen genau das, was Torgau ihnen nehmen wollte: ihre Würde.“
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
„Dieser Abend ist ein ebenso bedrückendes wie wichtiges Statement zu einem sehr dunklen Kapitel der DDR.“
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
„Entstanden ist ein Stück, das in seiner kalten Wucht fast sprachlos macht.“
MÄRKISCHE ODERZEITUNG
VÖLLIG AUSGEBUCHT
BECKY MODE
Sami hat einen Höllenjob. Er ist für die Reservierungsliste ei nes Promirestaurants zuständig und jongliert tagtäglich mit drei Telefonhörern, immer im Angesicht der drohenden Katastrophe. Ob sich die Russenmafia zur Familienfeier ankündigt oder die Reservierung eines MichelinKritikers verges sen wurde Sami fängt alles auf. Und nebenher muss er noch sein Familienleben und die schleppend verlaufende Schauspielkarriere managen. Unter Hochdruck fertigt er einen Anrufer nach dem anderen ab.
Die OffBroadwayErfolgskomödie ist gleichzeitig Gesellschaftssatire und die Geschichte eines Underdogs, der seinen eigenen Machtspielraum zu nutzen lernt. Ein wahnwitziges Solo für einen Schauspieler und 36 Figuren in der Diskothek des Schauspiel Leipzig.
„Ein Schauspieler, alle Rollen, alle Stimmen der Facettenreichtum beeindruckt. Deutsche Dialekte, fremdländische Akzente, Sprachfehler Petkovic´ beherrscht sie alle und leiht seinen Figuren auch die entsprechende Gestik. Im Sekundentakt springt er von Rolle zu Rolle und produziert durch seine ausladende Theatralik Lacher am Fließband.“
MEPHISTO 97.6
DEUTSCH VON STEFFEN KOPETZKY SZENISCHES PROJEKT
REGIE ......................................... KRISTINA SEEBRUCH BÜHNE & KOSTÜME ...................... LISA KRUSE MUSIK ........................................ JOHANNES FLEISCHER DRAMATURGIE GEORG MELLERT
MIT: DENIS PETKOVI C ´
WIEDERAUFNAHME DISKOTHEK
RESERVIERUNG, GUTEN TAG. KÖNNEN SIE BITTE DRANBLEIBEN?
WHITE PASSING
SARAH KILTER
Wer eine teure Handtasche trägt, dem traut man keine antikapitalistische Gesinnung zu. Hat man allerdings ein kostspieliges Tattoo, sagen wir, für mehr als 500 €, kratzt das landläufig nicht am linken Image solange das Motiv stimmt. Ihmchen findet das scheinheilig. Wie so vieles andere, das sie ihrer deutschen Heimat attestiert. Wieso Ihmchen dafür einen geschärften Blick hat? Sie steht eben nur mit einem Bein in der deutschen Mehrheitsgesellschaft. Mit dem anderen steht sie auf der Badstraße im Wedding, wo sie zeitweise beim algerischen Vater aufgewachsen ist. Dieser Teil von ihr ist gewissermaßen undercover, denn irgendwie „sieht man das nicht bei ihr“, das Migrantische. Daher bietet sie einen Perspektivwechsel an. Und eine erweckende Nacht im (anders) geteilten Berlin.
Sarah Kilter arbeitet als freiberufliche Autorin für Theater und Hörspiel sowie als Drehbuchautorin für Film und Fernsehen. Von 2016 bis 2020 studierte sie Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Ihr Theaterstück „White Passing“ ist eines von drei Gewinnerstücken der Berliner Autor:innentheatertage 2021 und wurde in der Regie von Thirza Bruncken am Schauspiel Leipzig produziert. Zudem wurde Kilter 2022 mit „White Passing“ für den 47. Mülheimer Dramatikpreis nominiert. In der Kritiker:innenUmfrage der Zeitschrift Theater heute wurde Sarah Kilter zur Nachwuchsdramatikerin 2022 gewählt. Die von ihr geschriebene Serie „Lamia“ ist im Programm der ARD zu sehen.
„ Das sprachlich stärkste Stück kommt an diesem Abend von der Dramatikerin Sarah Kilter. Ihr Stück ist ein großes Spiel mit Zuschreibungen, das, hoch aufgedreht und inszenatorisch verfremdet, die Fallstricke von Identitäts-Konstruktionen offenlegt. Und das eint es mit den anderen zwei Arbeiten wenig Angst vor der Provokation hat.“
NACHTKRITIK
„Das sprudelnde Texttheater mit Perspektiv-Wechseln und Meta-Ebene lässt sich zwischen Milieu-Analyse und frecher Ironie kaum fassen. Bruncken und ihr Team finden mit der surrealen Reisetaschen-Welt und Puppenfiguren eine spielerische Entsprechung. Und arbeiten aus dem artifiziellen Setting doch einen klaren Handlungsstrang und eine Protagonistin als Kulminationspunkt unterschiedlicher Pole heraus.“
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
URAUFFÜHRUNG
REGIE ......................................... THIRZA BRUNCKEN
BÜHNE & KOSTÜME CHRISTOPH ERNST
DRAMATURGIE MARLEEN ILG
MIT: MERIAM ABBAS, ANNE CATHRIN BUHTZ, BETTINA SCHMIDT
WIEDERAUFNAHME DISKOTHEK
STÜCKEWETTBEWERB DER AUTOR:INNENTHEATERTAGE AM DEUTSCHEN THEATER BERLIN 2021
EINGELADEN ZUM HEIDELBERGER STÜCKEMARKT 2022
EINGELADEN ZU DEN 47 . MÜLHEIMER THEATERTAGEN –
STÜCKE 2022
IN DEUTSCHLAND
HABE ICH ANGST, ÜBER MICH
ZU SPRECHEN, WEIL DEUTSCHE AUS
APPLE-HAUSHALTEN MICH IMMER IN EINEM
GLOBALEN KONTEXT SEHEN WOLLEN.
ZWEI HERREN VON REAL MADRID
Ein Stürmer und ein Mittelfeldspieler begegnen sich irgendwo im Wald. Sie unterhalten sich über die ewige Angst vor dem Sterben und über Pokale. Und sie kommen im Gespräch darauf: Beide spielen bei Real Madrid. Was für ein herrlicher Zufall! Weil sie einander so sympathisch finden und der Mittelfeldspieler an Weihnachten noch nichts vorhat, lädt ihn der Stürmer zu sich und seinen Eltern ein. Diese schließen den neuen Freund ihres Sohnes sofort ins Herz, zumal sie überhaupt keine Zweifel daran hegen, dass es sich hier um mehr als nur um Freundschaft handelt. Ob und wie sich der Beziehungsstatus zwischen den beiden definieren lässt, wird früh genug besprochen, wenn auf dem Vereinsgelände der Ernst des Lebens weitergeht.
Mit feinsinnigem Humor erschafft Leo Meier eine Welt, in der höfliche Profifußballer mit ihrem Drachen zum Training geflogen kommen, Sergio Ramos ergreifend über die Vergänglichkeit des Lebens philosophiert und auch Spitzensportler unaushaltbar normale Weihnachtsfeiern erleben.
Leo Meier studierte Theaterwissenschaft und Philosophie in Bochum sowie Schauspiel an der Folkwang Universität der Künste. „zwei herren von real madrid“ wurde 2022 beim Heidelberger Stückemarkt sowohl mit dem Publikumspreis als auch mit dem SWR2 Hörspielpreis ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde die Leipziger Inszenierung mit dem Nachspielpreis des Heidelberger Stückemarktes 2023 ausgezeichnet.
„Da liegen Lachen und Weinen, Absurdität und Wahrhaftigkeit ganz nah beieinander. Tolle Schauspieler, mit sicherer Hand geführt von Regisseur Albrecht Schroeder, der seinen Spielplan vom Anpfiff bis zur 90. Minute perfekt geplant und umgesetzt hat.“
MDR KULTUR
„Denis Grafe und Matthis Heinrich erzeugen von Beginn an eine so liebevolle Atmosphäre zwischeneinander, dass auch das Publikum mitschmunzeln muss. Alle im Raum sind Schock-verknallt.“
THEATER DER ZEIT
AUSGEZEICHNET MIT DEM NACHSPIELPREIS DES HEIDELBERGER STÜCKEMARKTES 2023
EINGELADEN ZU DEN AUTOR:INNENTHEATERTAGEN AM DEUTSCHEN THEATER BERLIN 2024
REGIE ......................................... ALBRECHT SCHROEDER BÜHNE & KOSTÜME ...................... PASCAL SEIBICKE MUSIK CHRIS SCHALKO
DRAMATURGIE MATTHIAS DÖPKE
MIT: WENZEL BANNEYER, DENIS GRAFE, MATTHIS HEINRICH, MARKUS LERCH, ANNETT SAWALLISCH
WIEDERAUFNAHME
DISKOTHEK
EIN TREFFEN JUNGER AUTORINNEN 4+1
Alle zwei Jahre öffnet das Schauspiel seine Pforten für den schreibenden Theaternachwuchs und dessen Arbeiten. Im Rahmen von 4+1 dreht sich auf der Leipziger Bühne für drei Tage alles um bisher ungehörte Texte, ihre AutorInnen und deren Produktionsweisen. Dafür sind sechs renommierte deutschsprachige Schreibschulen und Literaturstudiengänge eingeladen, jeweils vier Studierende mit einem eigenen Text nach Leipzig zu schicken. Bisher waren der Studiengang Szenisches Schreiben der UdK Berlin, das Institut für Sprachkunst Wien, das uniT DRAMA FORUM Graz, das Deutsche Literaturinstitut Leipzig, das Schweizerische Literaturinstitut Biel sowie das Literaturinstitut der Universität Hildesheim vertreten.
In öffentlichen Lesungen mit anschließenden Gesprächen werden dem Publikum neue Stimmen der Neuen Dramatik vorgestellt. Eine spannende Gelegenheit, verschiedene Stile und Entwicklungen auszumachen! Schon seit 2013 versteht sich dieses Festival als Plattform für junge AutorInnen, um die eigenen Texte mit einem professionellen Ensemble auszuprobieren sowie mit anderen Schreibenden, einem ganzen Theaterbetrieb und dessen Publikum in Austausch zu kommen.
Auch in diesem Jahr wird 4+1 wieder im bewährten Hybridformat zugänglich sein: Nehmen Sie vor Ort bei uns im Zuschauerraum Platz und stellen Sie Ihre Fragen anschließend im direkten Gespräch mit den AutorInnen und dem Ensemble. Oder lauschen Sie den Lesungen bequem von zu Hause aus am Bildschirm und schicken Sie uns einfach eine Nachricht via Smartphone. Entscheidend ist vor allem der Austausch! Denn dieses Festival will kein Wettbewerb sein. Für uns steht der Werkstattcharakter im Vordergrund, das Kennenlernen, das Ausprobieren. Wir freuen uns auf 24 Texte, ihre AutorInnen und drei Tage brandNeue Dramatik!
Jede Geschichte hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende, aber nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.“
Jean-Luc Godard
Die PerformanceProduktionen in der Residenz forschen nach den Möglichkeiten, Geschichten mit den Mitteln von Theater, Tanz, Musiktheater, bildender Kunst, Literatur oder auch Erfahrungen aus der ClubKultur genreübergreifend zu erzählen.
Die Spielstätte in der ehemaligen Bauwollspinnerei lädt auf besondere Weise dazu ein, performative Kunst ganz unmittelbar zu erleben, experimentelle Darstellungsweisen im Theater zu entdecken und dabei neue Formen des Miteinanders zu probieren.
Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und Europa arbeiten in der Residenz während mehrwöchiger Produktionsaufenthalte an ihren Projekten. In dieser Zeit ist die Residenz ein künstlerisches Labor, ein ungestörter und geschützter Raum für die Arbeit bis zur Premiere. Für die Aufführungsblöcke verwandelt sich die Residenz in ein Theater, das brandneue aktuelle Performancekunst zeigt. Damit schließt das Schauspiel Leipzig eine signifikante Lücke zwischen den Arbeitsweisen und Ästhetiken der freien Szene, den internationalen Festivals und dem Stadttheaterbetrieb.
KOPRODUKTIONSPARTNER 2023 / 24:
HAU — HEBBEL AM UFER BERLIN, HELLERAU — EUROPÄISCHES ZENTRUM DER KÜNSTE DRESDEN, KAAITHEATER BRÜSSEL, KASERNE BASEL, KÜNSTLER:INNENHAUS MOUSONTURM
FRANKFURT A. M., KUNSTENCENTRUM BUDA KORTRIJK, RADIALSYSTEM BERLIN
Zu Beginn dieser Spielzeit widmen sich zwei Projekte der postkolonialen Vergangenheitsaufarbeitung: einmal sehr konkret auf Leipzigs berühmtesten Sohn bezogen und einmal aus einer eher globalen Perspektive unter Berücksichtigung aktueller ökologischer Themen. Ebenfalls aus diametraler Richtung schauen zwei Produktionen auf die Frage, wie wir hier und jetzt zusammenleben wollen. „Handle with Care“ (AT) fragt im Umfeld der Residenz ganz lokal, worauf man sich als Gemeinschaft verständigen kann, und zwei „Göttinnen“ schwärmen aus, um lohnenswerte Versuche des Miteinanders zu erkunden und zu verarbeiten. Ein dadaistischer Liederabend feiert sehr körperlich die Komik des Absurden, während in einer performativen Dunkelkammer unsichtbare Körper geheime Lippenbekenntnisse offenbaren. Ein erweitertes Verständnis von Realität und radikalinklusive Visionen werden in einem LivePodcast erforscht, wohingegen in einer Serie von Salonabenden so unumstößliche Gewissheiten wie die Abfolge der vier Jahreszeiten ins Wanken gebracht werden. Am Ende der Spielzeit steigen zwei Granden der internationalen PerformanceSzene in den Ring und tanzen, worüber man nicht reden kann.
GROUP50:50 ECOSYSTEMS
Auf der UNKlimakonferenz 2022 vereinbarten die drei größten Regenwaldstaaten der Erde eine Klimapartnerschaft. Kurz darauf veröffentlichte der kongolesische Präsident ein Gesetz, das die Rechte der autochthonen Völker in der DR Kongo offiziell anerkennt und schützt. Aber wie wird dieses Gesetz nun umgesetzt? Bislang haben die Mbuti, das größte indigene Volk im Regenwald des Kongobeckens, ihre Stimme auf internationaler Ebene kaum erhoben. Die GROUP50:50 reist in die Provi nz HautUele zu einer Mbuti Gemeinde, die sie während der Recherchen zu ihrer letzten Produktion „The Ghosts Are Returning“ (euroscene 2022) kennenlernte. Mit Klimaaktivistin nen und aktivisten und Mitgliedern der Mbuti Gemeinschaft präsentiert sie eine Reihe von Performances, Konzerten, Screenings und Gesprächen über ein komplexes Ökosystem, das langsam aus den Fugen gerät, über Sorge und Verlust, darüber, was wir von den früheren Generationen geerbt haben und was wir den zukünftigen hinterlassen werden.
Die GROUP50:50, ein Kollektiv aus dem Kongo, der Schweiz und Deutschland, hat eine postdokumentarische Form des Musiktheaters entwickelt, das auf ausführlichen dokumentarischen Recherchen über wirtschaftliche und politische transnationale Verflechtungen basiert und an deren Transformation mithilfe von Musik, Performance, Gesprächen und politischen Interventionen arbeitet.
www.group5050.net
SANTIAGO BLAUM
BERLIN
SCHWEIGT STILL / SOBER UP!
PREMIERE 25. 11.
Johann Sebastian Bach komponierte im Jahr 1734 die Kantate „Schweiget stille, plaudert nicht“ für das Ensemble der Zimmermannschen Kaffeehäuser in Leipzig.
Der argentinische Komponist und Theatermacher Santiago Blaum befragt die Entstehungsgeschichte des als Kaffeekantate bekannten Werks hinsichtlich ihrer politischen Implikationen. Während die Kaffeekantate als eine der wenigen weltlichen Kompositionen Bachs dem aufstrebenden Bürgertum in Leipzig Anerkennung zollt, beruht der durchschlagende Erfolg des Kaffees auf den globalen Prozessen der bürgerlichen Institutionalisierung, zu denen die Etablierung eines transat lantischen Sklavenhandels und einer auf Plantagen und Extra ktionskolonien basierenden Wirtschaft gehört.
In der Performance werden zwei unterschiedliche Konzepte von Komposition und Klangwahrnehmung einander gegenübergestellt: eines, das in der europäischen klassischen Tradition vorherrscht, und eines, das in der lateinamerikanischen Musik eine zentrale Rolle spielt und bei dem die rhythmische Entwicklung, die Wiederholung und die ständige Variation der Klangfarben das strukturierende Prinzip sind.
Santiago Blaum wurde in Buenos Aires geboren und studierte dort Literatur, Klavier und Komposition, Operngesang, Theaterimprovisation. Seit 2004 arbeitet er als Musikalischer Leiter und Komponist in Berlin mit verschiedenen Gruppen und war häufig mit der Gruppe She She Pop in der Residenz zu Gast. Seit 2010 leitete er als Regisseur und Komponist mehrere freie MusiktheaterProduktionen. www.santiagoblaum.com
GEORGE BELE
GÖTTINNEN ODER: DIE ARBEIT AM WETTER VON MORGEN ( AT )
Ausgehend von einem grundsätzlichen gesellschaftlichen Gesprächsbedarf und vom vielleicht drohenden Ende der Menschheit ist das Leipziger KünstlerinnenDuo George Bele in „Göttinnen oder: Die Arbeit am Wetter von morgen“ (AT) auf lohnenswerte Versuche des Miteinanders aus. Wesentlich ist ihnen eine Mischung aus analytischem Blick und Albernheit. Sie zeigen einen Abend, der über Plan und Scheitern erzählt, über das Postulat einer besseren Welt, voller Mutproben für Gegenwart und nahe Zukunft, und changieren zwischen privat anmutenden Perspektiven und der ausholenden Draufsicht.
Im Zentrum stehen zwei Göttinnen, die mit einem großen Wurf beauftragt sind: der konstruktiven Neuerschaffung der Welt. Sie haben den Blick auf das vermeintlich Alltägliche gerichtet, auf eingespielte Abläufe, auf widersinnige Strukturen und arbeiten an einem Ende für jene Handlungen, die feindselig und zerstörerisch sind, die einzig darauf abzielen, konstruktive Prozesse und Entscheidungen zu unterbinden, solidarischen Austausch zu sabotieren, Ohnmacht und Katastrophen zu erzeugen.
Sie bedienen sich des Wetterberichts, des Klagegesangs, verbinden die Methoden von Oral History und Fiktion, um Zeitzeuginnen einer Zukunft sprechen zu lassen. Sie bereiten den guten Möglichkeiten, den Versuchen nach vorn eine große Revue und loben, verfluchen und üben das Zusammensein auf diesem Planeten.
Unter dem Namen George Bele produzieren die Schauspielerin Charlotte Puder und die Autorin Heike Geißler gemeinsame Kunstprojekte, zuletzt das Stück „Wahlkampf“.
GOB SQUAD
HANDLE WITH CARE ( AT )
LEIPZIG-PREMIERE JANUAR 2024
„Handle with Care“ (AT) entsteht als offener Entwicklungsprozess aus der Begegnung von Gob Squad mit lokalen Gästen aus Leipzig. Gob Squad reisen abermals in die Stadt, um einen Kommunikationsraum herzustellen, in dem alle zu Wort kommen können, einander sehen und sich zuhören.
Gob Squad machen sich für „Handle with Care“ (AT) rund um die Residenz gezielt auf die Suche nach Begegnungen, in dem Bestreben, aus Zufälligkeiten Verbindlichkeiten herzustellen. Im Zentrum des Projekts stehen Fragen nach Zugänglichkeit und Teilhabe, Empathie und geteilter Verantwortung: Wem gehört hier was und warum? Wer ist ausgeschlossen? Wer hört wem zu und wer wird nicht gehört? Wen kümmert was, und wer kümmert sich darum? Wer wird im Theater repräsentiert?
Gob Squad sind ein britischdeutsches Kollektiv aus Berlin, das seit 1994 zusammen an LivePerformances im Grenzbereich von Theater, Kunst und Medien arbeitet. Auf der Suche nach Schönheit und Relevanz im Alltäglichen platzieren sie ihre Werke sowohl in Theatern als auch mitten in der urbanen Lebenswelt. Utopische Szenarien treffen auf die Realität einer konkreten Situation, deren Ausgang oft ungewiss ist. Durch das Schaffen von alternativen Begegnungsräumen und Formaten leisten Gob Squad seit ihren Anfängen einen Beitrag, um zwischenmenschliche Barrieren abzubauen. Mit der Residenz haben Gob Squad zuletzt „1984 Back to No Future“ koproduziert.
www.gobsquad.com
KONFABULATIONEN — EIN ( LIVE ) PODCAST
Herr G. ist davon überzeugt, dass seine Frau durch eine außerirdische Hochstaplerin ersetzt worden ist. Er leidet unter dem Capgras Syndrom. Frau V. wird von ein und derselben Person verfolgt, die sich ständig verwandelt und das Aussehen des Nachbarn, des Bäckers, eines Passanten auf der Straße annimmt. Sie leidet unter dem Fregoli Syndrom. Und da ist noch Herr P., der unter dem Doppelsyndrom leidet und glaubt, dass mehrere seiner Doppelgänger ihr eigenes Leben führen. Konfabulationen ist ein Begriff aus der Neurologie, der sich auf die Tendenz des menschlichen Gehirns bezieht, unbewusst Fiktionen zu schaffen, um der Realität einen Sinn zu geben. Anhand psychiatrischer und neurologischer Forschungen stellt Diederik Peeters unser Verhältnis zu Normativität und Realität in Frage. Seine Recherche ist von der Vorstellung einer radikal integrativen Gesellschaft geleitet.
„Konfabulationen“ ist ein über mehrere Jahre angelegter Produktionsprozess. In der Residenz produziert Peeters einen LivePodcast, in dem die Geschichten und Ideen, die während der Recherche gesammelt wurden, in einer manchmal surrealen Art von DokuFiction geteilt werden.
Diederik Peeters hat einen Master in bildender Kunst in Gent absolviert. Er tritt als Performer in diversen internationalen Theater, Tanz und Filmproduktionen auf. Seine Arbeiten changieren zwischen Performance und Installation und werden sowohl im Theater als auch im Ausstellungskontext gezeigt. In der Residenz produzierte er 2019 das Stück „Erscheinungen“.
www.spinspin.be
STEFAN KAEGI / RIMINI PROTOKOLL SOCIÉTÉ
ANONYME
Licht an, Bühne frei! Im Theater treten Menschen ins Licht, die uns eine Vorstellung von Welt vorführen. Aber was ist mit Menschen, die das Rampenlicht scheuen? Mit Anliegen, die den Schutz der Anonymität brauchen, wie die Demokratie die Urne? Wie lässt sich die Intimität von Gesprächen nach dem Lichterlöschen ins Theater überführen?
Mit geschlossenen Augen hören wir genau zu. Ob bei der Beichte, im Darkroom, in Chatforen, am Telefon oder bei Stromausfall: Ohne Licht und Gesicht entsteht Raum für eine Seite der Gesellschaft, die den Glamour scheut.
In „Société Anonyme“ gewährt die Dunkelheit Geschichten und Erzählenden Schutz vor Scham, Furcht und Bewertung. Von Darkweb bis Telefonseelsorge, hinter dem Schleier des Hijab oder der verdunkelten Scheibe einer Limousine, bei Whistleblowern und der Hackergruppe Anonymous
In der Dunkelkammer entwickelt sich das Bild einer anderen Öffentlichkeit.
Stefan Kaegi inszeniert ein Stück mit unsichtbaren Darstellenden, in dem das Publikum in die unterbelichteten Bereiche des Zusammenlebens geführt wird.
Stefan Kaegi ist in der Schweiz aufgewachsen, hat in Basel Philosophie, in Zürich Kunst und in Gießen angewandte Theaterwissenschaft studiert. Er inszeniert in verschiedenen Konstellationen dokumentarische Theaterstücke, Stadtrauminszenierungen und Hörspiele, die meistens unter dem von ihm gemeinsam mit Helgard Haug und Daniel Wetzel begründeten Label Rimini Protokoll veröffentlicht werden. „Société Anonyme“ ist eine Produktion des Deutschen Schauspielhaus Hamburg, die in Leipzig für die Residenz adaptiert wird.
www.rimini-protokoll.de
LATE NIGHT DADA — EIN LIEDERABEND ( AT )
Es ist spät geworden, die Bühne hat sich in eine textile Landschaft aus Teppichen und Tüchern verwandelt. Das Publikum nimmt auf Decken und Kissen Platz, die um ein mit Lametta behängtes Rednerpult angeordnet sind. Am Pult setzt ein Redner zu einem lautmalerischen Vortrag an, er schwillt zum Chor an, eine Marching Band formiert sich und testet die Grenzen des Raums.
Grundlage von „LATE NIGHT DADA ein Liederabend“ sind Ansprachen und Songs im Grenzbereich von Bewegung, Klang und Sprache, die mit Dauer, Adressierung, Pausen und räumlicher Konstellation experimentieren.
„LATE NIGHT DADA ein Liederabend“ ist inspiriert durch unterschiedliche Genres wie etwa eine dadaistische LautPerformance, einen theatralischen Liederabend mit Begleitung oder Elemente einer Late Night Show. In wechselnden Situationen und Bildern eröffnen sich sinnliche und humorvolle Zwischenräume, die ein Nachdenken über Klang, Umwelt, Präsenz und Gastgeberschaft stimulieren.
Hermann Heisig wurde in Leipzig geboren und lebt als Choreograph, Tänzer und Performer in Berlin. In der Residenz realisierte er 2018 das Gruppenstück „slave to the rhythm“, eine freie Interpretation rhythmischmusikalischer Erziehung nach Émile JaquesDalcroze. Gemeinsam mit der bildenden Künstlerin Angelika Waniek produzierte er das Duo „Ich steh auf und setz mich wieder hin (Feste des Handelns)“ im Rahmen von KATAPULT Performance Plattform Leipzig 2021.
www.hermannheisig.net
MEG STUART & TIM ETCHELLS SHOWN
AND TOLD
In ihrer gleichzeitig dynamischen und fragilen PerformanceCollage „Shown and Told“ tarieren die Choreographin und Tänzerin Meg Stuart und der Autor und Performancekünstler Tim Etchells behutsam vorher festgelegtes Material und freies Spiel aus. Entstanden aus StudioImprovisationen, ist das Stück das Ergebnis eines Austauschs zwischen den Performance Stars, die in ihren Werken beide die Beziehung zwischen Bewegung, Bild und darstellenden Körpern erforschen, jedoch wie im Zusammenspiel deutlich wird mit sehr unterschiedlichen Praktiken und Sensibilitäten. Indem sie mit lebendigen und überraschenden Bildern arbeiten, von denen einige physisch, andere sprachlich sind, entwickeln sie ein Gespräch, das mal tough, mal berührend oder komisch ist.
Meg Stuart ist eine amerikanische Choreographin und Tänzerin, die in Brüssel und Berlin lebt und arbeitet. Ihre Kompanie Damaged Goods ist seit 1994 in Brüssel ansässig. Der englische Theaterautor und Performer, Regisseur, Schriftsteller und Lichtkünstler Tim Etchells ist Gründungsmitglied und künstlerischer Leiter der in Sheffield (UK) beheimateten Theatergruppe Forced Entertainment.
www.damagedgoods.be
www.forcedentertainment.com
„DIE VIER JAHRESZEITEN“, VIVALDI DER SALON DER SINNE
Wer kennt nicht dieses Gefühl, nach einem langen Tag im Winter nach Hause zu kommen und zu spüren, wie die Kälte aus dem Körper schwindet? An einem schönen Herbsttag im Laub herumzuwühlen und Kastanientierchen zu basteln? Zum ersten Mal wieder die Frühlingsblüher zu riechen und die Gefühle fahren Achterbahn? Oder wenn die Sommerhitze alle etwas rot und nass im Gesicht erscheinen lässt und man sich nichts sehnlicher als eine Erfrischung wünscht?
Vivaldi hat mit seinem Werk „Die vier Jahreszeiten“ den Verlauf eines Jahres beschrieben. #BBF_Production greifen dieses Thema auf. Ein Thema, das nun unberechenbar ist. Wie lange wird es unsere Jahreszeiten so eigentlich noch geben? Sollten wir eine neue Jahreszeit kreieren, die angemessen für alle Lebensphasen funktioniert?
Es entstehen fünf Abende, an denen alle Sinne angesprochen werden. Eine Reise durch einen Salon, bei dem spielerisch, filmisch, musikalisch und performativ die Jahreszeiten auseinandergenommen und noch einmal durchlebt werden.
#BBF_Production sind seit dem Jahr 2014 ein zweiköpfiges (Girls)Team, bestehend aus Theresa Ehrenberg und Franziska Braun a.k.a. Franny Fränzn. Sie drehen Musikvideos, Mockumentarys, sind Musikerinnen, haben eine Radioshow, legen Schallplatten auf und moderieren Veranstaltungen. Meist inspiriert von Klischees und Vorbildern, oft spielerisch, liebevoll und immer simpel. Für KATAPULT Performance Plattform Leipzig 2021 schufen sie in der Residenz den Showabend „Let’s talk about money“.
AB NOVEMBER 2023
SO OFT IN DIE RESIDENZ, WIE SIE WOLLEN: DIE RESIDENZCARD MACHTS MÖGLICH.
FÜR EINMALIG 45 ,– ERHALTEN SIE FÜR EINE SPIELZEIT FREIEN EINTRITT IN DER RESIDENZ.
Gegen Vorlage der Residenzcard erhalten Sie Residenztickets an der Theaterkasse in der Bosestraße oder an der Abendkasse vor Ort, solange der Vorrat reicht. Ausgeschlossen sind Veranstaltungen mit Sonderpreisen. Die Residenzcard ist für eine Spielzeit gültig, gilt für eine Person und ist nicht übertragbar.
FOYER 1
DER BESONDERE RAUM FÜR BESONDERE FORMATE
Seit einem Jahr hat das Schauspiel Leipzig eine neue Bühne: das Foyer 1. Im Garderobenfoyer ist ein variabler Raum entstanden, der alles kann: von intimer Lesebühne zu Konzert und Partylocation, von holzvertäfeltem Hotelsalon zum Ort
für Expertengespräche und gesellschaftliche Debatten.
Programmatisch kommt hier das Ensemble des Schauspiel Leipzig selbst zu Wort. In der Reihe „Katze im Sack“ wird jedes Mal ein ganz neuer, nie gesehener Bühnentraum Wirklichkeit; Lesungen und Lesereihen ergänzen das Programm. Insbesondere der künstlerische Nachwuchs — Assistierende und die Studierenden des Schauspielstudios — kann sich hier in szenischen Projekten und Studioabenden erproben.
PAY ATTENTION! 2024
EINE URBANE LANGZEITBESPIELUNG
Erstmals im Frühjahr 2022 war das Schauspiel Leipzig unter dem Titel PAY ATTENTION! dem Wandel in der Stadt auf der Spur, bezogen auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Wir waren unterwegs, um die Stadt mit dem Blick der Geschichte neu zu sehen, um von ihren zahllosen Häutungen zu erzählen und um der Frage zu folgen, wie sich urbanes Leben verändert.
Bespielt wurden dabei ungewöhnliche Orte in der Stadt, etwa die ehemalige Stasi Sauna am Matthäikirchhof („Letzter Aufguss“), eine TramLinie der LVB („Linie 2072“) oder die Innenstadt per Audiowalk („Ein seismographischer Stadtspazier gang“). In dieser Saison setzen wir die urbane Langzeitbespielung PAY ATTENTION! mit neuen Projekten und Spurensuchen mitten in Geschichte fort.
KOOPERATIONSPARTNER FÜR PAY ATTENTION! 2024 :
STADTGESCHICHTLICHES MUSEUM LEIPZIG
STADTARCHIV LEIPZIG
BUNDESARCHIV — STASI-UNTERLAGEN-ARCHIV LEIPZIG
Georg Büchners Drama brachte den Fall Woyzeck in die Weltliteratur: Johann Christian Woyzeck wurde 1824 für den Mord an seiner Geliebten, der Witwe Woost, auf dem Leipziger Marktplatz öffentlich hingerichtet. Allerdings führten die Diskussionen und Umstände nicht zuletzt um diesen konkreten Fall dazu, dass das danach in Leipzig nie wieder geschah.
AB APRIL 2024 //
TERMINE, HINWEISE ZUR BUCHUNG UND WEITERE INFORMATIONEN AUF SEITE 25.
In Kooperation mit dem Schauspiel Leipzig folgt ein Rundgang des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig den Spuren und Stationen des historischen Woyzeck in der Stadt. Bekannte Fassaden bringt der Rundgang in Bezug zu den historischen Figuren. Die Tour thematisiert die damaligen Diskussionen des Falles ebenso wie die heutigen Fragestellungen und beleuchtet die Veränderungen, die Büchner an der realen Geschichte vornahm.
In zeitlicher Nähe zu den Vorstellungsterminen richtet sich dieses Angebot an Schulklassen, aber auch an alle Interessierten. Dauer: ca. 90 Minuten, Treffpunkt: Altes Rathaus.
DER COFFE IST FERTIG
In Zusammenarbeit mit dem Stadtgeschichtlichen Museum geht es für PAY ATTENTION! 2024 in das Gebäude des Kaffeehauses Zum Arabischen Coffe Baum in der Kleinen Fleischergasse. Wenn die laufende Renovierung beendet ist und noch bevor das Museum neu in die oberen Etagen einzieht, werden wir diese Räume des Coffe Baum theatral erkunden können. Mit seiner Eröffnung im Jahre 1719 eines der ältesten Kaffeehäuser Europas und ein zentraler Ort für Geistes und Kulturleben der Stadt, begeben wir uns dort auf die Spuren von Geschichten und Geschichte dieses Hauses.
AB FRÜHJAHR 2024 // DIE GENAUEN TERMINE WERDEN SPÄTER
BE KANNT GEGEBEN. BITTE ACHTEN SIE AUF DIE VERÖFFENTLICHUNGEN AUF UNSERER WEBSITE UND IN DEN MONATSSPIELPLÄNEN.
DIE DIGITALE STADT
PAY ATTENTION! bewegt sich in den digitalen Raum. Unter dem Stichwort „Smart City“ soll die Stadt mit digitaler Infrastruktur sicherer, lebenswerter, einfacher, vernetzter werden. Wir befragen diese Entwicklung: Wie viel Digitales verbirgt sich bereits jetzt hinter der scheinbar analogen Oberfläche? Wie beeinflussen die Datenströme unsere Bewegungen im öffent lichen Raum, die Ökonomie der (Innen)Städte? Welche gesellschaftlichen Ausschlüsse werden verstärkt, welche neu produziert? Worin bestehen die Chancen der digitalen Urbanität?
Diesen Fragen gehen wir in einem digitalen Stadtspaziergang auf den Grund.
SCHAUSPIEL LEIPZIG IN DER KUNSTHALLE DER SPARKASSE LEIPZIG
Alte Freunde sind vertraut. Da kann man sich schon mal ohne falsche Höflichkeit die Meinung sagen. „Scheiße“ war allerdings nicht die Reaktion, die Serge erwartet hatte. Ja, sein neues Gemälde ist radikal. Über Kunst lässt sich natürlich auch streiten. Aber Beleidigungen gehen doch zu weit. Vielmehr bestätigt das nur seinen Verdacht, dass Marc mit der Zeit etwas bitter geraten ist. An der Seite des dritten Freundes Yvan, der sich weigert, den Schiedsrichter im avantgardistischen Grabenkampf zu geben, wird dann auf einmal in alle Richtungen geschossen, scharf und ohne Rücksicht auf Verluste.
Am komplett weißen Ölgemälde entblößen sich die Risse einer langjährigen Freundschaft. Der Zeitpunkt, sie anzusprechen, ist lange vorbei. Aber der Anlass, sich an ihnen zu stören, begleitet die seltenen Treffen. Als dann die Unstimmigkeiten zutage treten, bricht aus den Freunden heraus, was sich all die Jahre angestaut hat. Ungeschönt landet alles auf dem Tisch, was an den Anderen stört. Einig sind sich alle nur darin gleichermaßen: Etwas mehr Humor, bitte schön!
Yasmina Rezas Welterfolg „‚Kunst‘“ ist in einer Kooperation des Schauspiel Leipzig mit der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig in deren Ausstellungsräumen zu sehen. In Zusammenarbeit mit dem Théâtre National du Luxembourg gastierte die Inszenierung zudem im Musée d’Art Moderne GrandDuc Jean.
„Die Inszenierung ist kurzweilig. Das liegt an den Schauspielern. Als Pseudo-Feingeist Serge kostet Denis Petkovic´ den Snobismus seiner Figur aus. Im Kontrast dazu gibt Christoph Müller den Marc als so opulenten wie cholerischen Misanthropen. Und das teilweise so zünftig barock, als habe sich eine Molière-Figur ins Reza-Stück geschlichen, um dort launig zu poltern. Bleibt noch Wenzel Banneyer als Yvan. Die am wenigsten egomanische Figur des Stücks und vielleicht auch deshalb die am meisten gebeutelte. Und sympathischste. Wie nebenher gelingt es Banneyer bei aller Komik eine leise Tragik mitschwingen zu lassen.“
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
YASMINA REZA
DEUTSCH VON EUGEN HELMLÉ
REGIE FRANK HOFFMANN
BÜHNE & KOSTÜME SUSANN BIELING
DRAMATURGIE MARLEEN ILG
MIT: WENZEL BANNEYER, CHRISTOPH MÜLLER, DENIS PETKOVI C
ER HAT VON HERZEN GELACHT, ABER NICHT AUS DEM RICHTIGEN GRUND.
WIEDERAUFNAHME
KUNSTHALLE DER SPARKASSE LEIPZIG
EINE KOOPERATION MIT DER KUNSTHALLE DER SPARKASSE LEIPZIG, DEM THÉÂTRE NATIONAL DU LUXEMBOURG
UND DEM MUSÉE D’ART MODERNE GRAND-DUC JEAN
OPEN - AIRTHEATER 2024
Es gibt Dinge, die gehören fest zusammen: der Sommer, zum Beispiel, und Theater open air in der Sommerluft. So soll es auch 2024 sein. Nur diesmal doch etwas anders. Denn der Sommer 24 ist sehr früh. Und es ballen sich ab Mai die theatralen Festivals in Leipzig: Mit der 4. ClubFusion von Schauspiel Leipzig, Oper Leipzig und dem Theater der Jungen Welt und dem 12. Sächsischen Theatertreffen stehen zwei große Projekte dicht hintereinander im Kalender, bevor dann in Sachsen auch schon die allerschönste Jahreszeit beginnt: die Zeit der großen Schulferien.
Aber wenn die Sommerferien 24 vorbei sind, ist tollerweise immer noch so viel Sommer übrig, dass das Schauspiel Leipzig seine Sommerproduktion open air in diese Zeit legt: nach den Ferien, ab 15. August 24.
GRASSI-MUSEUM, INNENHOF PREMIERE 15.8
Die Vorstellungen werden stattfinden an einem der schönsten OpenAir Orte Leipzigs: im Innenhof des GrassiMuseums. Im Herzen der Stadt zwischen 1925 und 1929 errichtet, ist das Museumsgebäude geprägt von einer Formensprache zwischen Funktionalismus und Art déco. Und der Innenhof in seiner klaren Architektur gibt eine Bühne mit sehr besonderer Atmosphäre für das Sommertheater des Schauspiel Leipzig 2024.
Die genauen Termine werden später bekannt gegeben. Bitte achten Sie auf die Veröffentlichungen auf der Website und in den Monatsspielplänen.
PÄDAGOGIK
Hier am Schauspiel Leipzig eröffnen wir weitere Räume, sich über den Vorstellungsbesuch hinaus mit Fragen, Zusammenhängen und Arbeitsweisen rund um das Theater zu beschäftigen. Wir laden Menschen jeden Alters ein, mit uns in partizipativen Workshops, Gesprächen, Fortbildungen, künstlerischen Projekten und Kooperationen in einen offenen und lebendigen Austausch zu treten. Unsere Theaterspielclubs für Menschen zwischen 12 und 99 Jahren bieten die Möglichkeit, sich als Teil einer Gruppe intensiv und performativ mit einem Thema zu beschäftigen. Alle unsere Angebote verstehen sich als inklusiv.
Weiterführendes zu den Angeboten der Theaterpädagogik wie auch Informationen zur Anmeldung für unseren Newsletter finden Sie in unserer theaterpädagogischen Broschüre oder auf der Website des Schauspiel Leipzig.
Gern stehen wir auch direkt für Informationen und Anmeldungen zur Verfügung: theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de
AUF UNSEREM THEATERPÄDAGOGIK-BLOG
BERICHTEN WIR VON UNSEREM THEATERALLTAG
HINTER DEM ROTEN VORHANG: ARTIKEL
ÜBER AKTUELLE PROJEKTE, MITMACHANGEBOTE, INTERVIEWS MIT MITARBEITENDEN, UNSER FESTIVAL CLUBFUSION UND STÜCKREZENSIONEN DER SCENEN::NOTIZ.
Amelie Gohla
0341 / 12 68 495 amelie.gohla@schauspiel-leipzig.de
Nele Hoffmann
0341 / 12 68 497 nele.hoffmann@schauspiel-leipzig.de
DIE CLUBS
Kommt,
spielt
mit uns und
werdet
Teil der ClubFusion
2024! Wer nicht nur zuschauen, sondern selbst mal auf der Bühne stehen möchte, kann sich unseren Theaterclubs anschließen. Melde dich per E Mail bis Herbst 2023 direkt bei der Clubleitung an. Bühnenerfahrung ist nicht notwendig, alle sind willkommen!
#NONAME
THEATERJUGENDCLUB 12+
Was beschäftigt dich? Welche Fragen hast du? Welche Antworten suchst du?
Wir machen uns spielerisch auf die Suche nach euren Themen und bringen auf die Bühne, wozu ihr eine oder (noch) keine Meinung habt! Mit partizipativen, performativen Ansätzen und einer großen Portion Theaterzauber entwickeln wir ein eigenes Theaterstück.
Wenn du Lust hast, Neues auszuprobieren und selber auf der Bühne zu stehen, dann melde dich!
KÜNSTLERISCHE LEITUNG ............. NELE HOFFMANN nele.hoffmann@schauspiel-leipzig.de
„SORRY, EH!“
THEATERJUGENDCLUB 17 +
Der Theaterjugendclub „Sorry, eh!“ setzt sich aus einer Gruppe unterschiedlichster junger Menschen zusammen. Im gemeinsamen szenischen Spiel geht es um das, was uns umtreibt, und darum, sich theatral damit auseinanderzusetzen. Auf die Bretter kommt, was interessiert. Seit seiner Gründung in der Spielzeit 2013 / 14 wurden Produktionen von „Sorry, eh!“ zu verschiedenen Festivals eingeladen, darunter das Jugend Theaterfestival Schweiz, das Bundestreffen Jugendclubs an Theatern sowie dreimal das Theatertreffen der Jugend in Berlin.
KÜNSTLERISCHE LEITUNG ............. YVES HINRICHS
THEATERPÄDAGOGIN ................... AMELIE GOHLA yves.hinrichs@schauspiel-leipzig.de amelie.gohla@schauspiel-leipzig.de
CLUB Ü 31
THEATERSPIELCLUB FÜR ERWACHSENE 31 +
Echter Austausch statt immer im eigenen Kreis zwischen Berufs und Familienleben bleibt für viele wenig Zeit, sich noch mit anderen Perspektiven und Gedankenwelten zu befassen. Im Club ü31 bringt die Begeisterung für das Theater Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen. Spielend, schreibend, improvisierend setzen wir uns mit Fragen auseinander, die die Welt und unseren Alltag bewegen.
DIE
SPIELFREUDIGEN
DER SENIORINNENSPIELCLUB
In Kooperation mit der Volkssolidarität Leipzig
Dieser Spielclub richtet sich an alle, die im Ruhestand noch lange keine Ruhe wollen! Ob Improvisation, Bewegung oder Gesang: Wir testen neue Theaterformen und inszenieren Altbekanntes, stürzen uns in Experimente und haben vor allem Spaß am Spiel. Gemeinsam entwickeln wir ein Konzept, suchen Themen, die beschäftigen, und stricken daraus ein Theaterstück.
Seit 2014 existiert die Gruppe theaterbegeisterter und spielfreudiger Menschen, immer mit neuen Ideen und viel Energie für die wöchentliche Probe. Wir laden Sie herzlich ein, Teil der Spielfreudigen zu werden.
2. REIHE Brigitte Fliegel, Jasmin Lein, Denis Grafe, Marie Schilling
Ruth Schönherr, Juliane Pape, Lilli Dietmann, Lina Bauer und Elke Sander
Miriam Schlundt, Sanja Heitsch, Laura Burian, Anna Schubert, Andreas Keller
REIHE Sabine Daßler, Carmen Fischer, Dagmar Klemm, Elias Frieß
4. REIHE Jana Riese, Jule Rauchbach, Stephanie Werner, Susanne Kontny, Elisa Poschwald, Amelie Staudhammer
1. REIHE 3. REIHE 5. V. L. N. R. Teresa Schergaut, Shuray WacheCLUBFUSION
FESTIVAL DER THEATERSPIELCLUBS
VON SCHAUSPIEL LEIPZIG, TDJW UND JUNGER OPER LEIPZIG
31.5. 9.6.2024
Die Leipziger Theaterszene ist vielseitig und bunt das beweist erneut die vierte Runde des Festivals ClubFusion. Die Theaterclubspielenden von 6 bis 99 Jahren übernehmen die Bühnen ihrer Häuser und präsentieren in der Festivalwoche ihre künstlerischen Ergebnisse.
Mit dem gemeinsamen Festival rücken die drei städtischen Theaterhäuser das Leipziger Bürgerinnen und Bürgertheater in den Mittelpunkt und schaffen neue Räume für andere Spielweisen und Ästhetiken, Partizipation und Begegnung.
www.clubfusion.de
PROJEKTE & KOOPERATIONEN
EIN GESPENST IM FOYER
Begleitendes Programm für Kinder und ihre Familien zu den Vorstellungen von „Das Gespenst von Canterville“
Grusel, Grauen, Gänsehaut, komm doch her, wenn du dich traust! Dies ist eine Geisterwelt, sei auf Spuk hier eingestellt! Ritterrüstung, Donnerschlag, Gespenster überall, so wie du’s magst!
Es schlägt zur Geisterstunde im Foyer des Theaters: Dort findet ihr eine kleine Gespensterwelt mit interaktiven Stationen und allerlei zu entdecken rund um die Märchenerzählung. Lasst euch überraschen und von unserem gespenstischen Foyer mitreißen. Aber Moment mal … gibt es überhaupt Gespenster?
GRELLES GRAU
Offenes Theaterlabor [18 – 99 Jahre]
Januarblues? Dunkle Zeiten und manchmal auch dunkle Stimmung? Wir wollen mehr Konfetti im Leben und auch auf der Bühne: Wir geben euch den Raum und ihr entscheidet als Gruppe, was dort (oder auch woanders) entsteht. Neben dem, was ihr euch selbst ausdenkt, erwartet euch ein kleines, aber feines Workshop Programm mit dem Schwerpunkt auf Objekttheater. Ihr werdet euch dabei u. a. mit den unterschiedlichsten Materialien auseinandersetzen. Es wird bunt, es wird wild, es wird grell.
Schick deine Anmeldung an: theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de
ZEITRAUM: JANUAR BIS MÄRZ 2024 13. + 14. 1. 24 AUFTAKTWORKSHOP
WÖCHENTLICHE PROBEN MONTAGABENDS
SCENEN::NOTIZ
In Kooperation mit der Jugendpresse Sachsen e. V.
Du interessierst dich für Theater, schreibst gern und willst deinem Talent Ausdruck verleihen? Dann melde dich bei uns an!
Bei SCENEN::NOTIZ schaust du kostenfrei ausgewählte Inszenierungen des Schauspiel Leipzig auf der Bühne und begleitest außerdem unser Festival ClubFusion. Du schreibst Theaterkritiken und erhältst hierbei Feedback und Tipps, stehst im Austausch mit anderen jungen Schreibenden und bekommst die Möglichkeit, deine Texte auf unserem Blog zu veröffentlichen!
Information und Anmeldung: theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de
KINDERBETREUUNG
In Kooperation mit WIESENKNOPF® private Kinderbetreuung
Wir bieten Ihnen, während Sie im Theater sind, eine professionelle und kostenfreie Betreuung für Ihre Kinder durch WIESENKNOPF® private Kinderbetreuung an.
An den genannten Terminen können Sie Ihre Kinder bereits ab 15 Uhr in der Obhut von qualifizierten Personen lassen, während Sie eine Vorstellung des Schauspiel Leipzig besuchen. Unter Anleitung wird dann gebastelt und gespielt. Das Mindestalter der Kinder beträgt drei Jahre.
ROMEO UND JULIA
5. 11. 23 16 00
DER GOTT DES GEMETZELS 10. 3. 24 16 00
WEITERE TERMINE ENTNEHMEN SIE BITTE UNSERER WEBSITE SOWIE DEN MONATSSPIELPLÄNEN.
SCHULEN & GRUPPEN
Alle unsere Angebote sind in Verbindung mit einem Vorstellungsbesuch kostenfrei.
Vor- und Nachbereitung unserer Inszenierungen
Eine MATERIALMAPPE zum Stück, VOR- ODER NACHGESPRÄCH für offene Fragen und individuelle Sichtweisen oder ein SZENISCHER WORKSHOP : Wir stehen Ihnen für eine spielerische und individuelle Bearbeitung des Theaterbesuchs zur Verfügung und schlagen die Brücke vom künstlerischen Zugriff zur eigenen Lebenswelt der Gruppe.
Als Schnittstelle zwischen Theater und Publikum möchten wir außer Schulklassen auch weitere Gruppen und Bildungseinrichtungen einladen, mit uns Kontakt aufzunehmen.
Theaterführung
In einem Rundgang durch das Theater ermöglichen wir einen Blick hinter die Kulissen und führen an Orte, die dem Publikum normalerweise verborgen bleiben. Dabei können wir, je nach Interesse der Gruppe, den Schwerpunkt der Führung auf Ihre Gruppe und deren Interesse am Theater anpassen. Termine nach Kapazität und Vereinbarung
Fortbildungs-Workshops
Unsere eintägigen FortbildungsWorkshops für Lehrende und Spielleitungen ermöglichen eine Auseinandersetzung mit Methoden und künstlerischen Herangehensweisen im Spannungsfeld von Theater und Schule. Wie lassen sich theatrale Elemente in den Unterricht integrieren und welche aktuellen Ansätze eignen sich für die Theater(proben)arbeit mit Kindern und Jugendlichen?
Anmeldung: theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de
FORTBILDUNG 1: SPIELEKISTE
Schnell mal eine Übung für zwischendurch, ein paar Alternativen zum Frontalunterricht und ein tieferer Einblick in theaterpädagogische Mittel und Methoden gefällig? Wir geben Ihnen leichte Spiele an die Hand, die großen Spaß machen. Lassen Sie uns zusammen eine große Spielekiste voller Abwechslung und Knowhow füllen!
8. 11. 23 10 00 16 00
FORTBILDUNG 2: BIOGRAPHISCHE THEATERARBEIT — „WELCHE GESCHICHTE LEBST DU?“
Biographisches Theater in der Schule wie geht das überhaupt? Spielerisch erkunden wir gemeinsam theaterpädagogische Methoden und Formate, um von einer ersten Idee zum biographischen Theaterstück zu gelangen! Wir schauen uns individuelle Geschichten an, arbeiten unter anderem mit Schreibwerkstätten und den daraus entstandenen Materialien.
Wie können wir die Texte verfremden? Wie das Ganze auf eine Bühne und vor allem auch mit einer Schulklasse umsetzen und inszenieren? Wo sind die Grenzen der Arbeit mit biographischem Material?
Wir erzählen, schreiben und erproben gemeinsam — sei dabei.
20. 3. 24 10 00 16 00
Spielplanvorstellung für Pädagoginnen und Pädagogen
Am 13. 9. 23 um 18 ºº laden wir Sie zu einer ausführlichen Vorstellung unserer Spielzeit ein. Wir informieren Sie über Premieren, das theaterpädagogische Begleitprogramm und mögliche Anbindungen unserer Produktionen an den Schulunterricht. Nähere Informationen erhalten Sie in unserem Newsletter.
Anmeldung per E-Mail erwünscht.
Kooperationsschulen
Wir freuen uns darauf, in der Spielzeit 2023 / 24 unsere bestehenden Kooperationen mit dem F.A.Brockhaus Gymnasium, dem Gymnasium Schkeuditz, dem Ehrenberg Gymnasium Delitzsch, dem GerdaTaro Gymnasium, der GustavHertzSchule, dem LeipzigKolleg und der International School weiterzuführen. Darüber hinaus laden wir weitere Schulen dazu ein, sich mit dem Schauspiel Leipzig zu vernetzen!
SCHUL-ABOS
Nutzen Sie die besonders attraktiven Preise unserer SchulAbos! Von diesen ausgenommen sind Premieren, Gastspiele und Sonderveranstaltungen. Im OpenAirTheater gilt ein begrenztes Kontingent von Tickets für Schülerinnen und Schüler pro Vorstellung.
Kleines Schul-Abo
Gültig für eine Klasse / einen Kurs ab Klasse 8. Zwei Vorstellungen pro Schuljahr inklusive Theaterführung, Einfüh rungen und Nachgesprächen zu den Vorstellungen. Freie Terminwahl.
Großes Schul-Abo
Gültig für eine Klasse / einen Kurs ab Klasse 8. Drei Vorstellungen pro Schuljahr inklusive Theaterführung, Einführungen und Nachgesprächen zu den Vorstellungen. Freie Terminwahl. PREIS PRO SCHÜLERIN/SCHÜLER 16,50
Schul-Abo Spezial (Kooperationsschulen)
Gültig für eine ganze Schule. Alle Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 haben die Möglichkeit, pro Schuljahr zwei Vorstellungen anzuschauen. Laufzeit 3 Jahre. Außerdem: Theaterführung, Einführungen und Nachgespräche zu den Vorstellungen inklusive. Freie Terminwahl. Bevorzugte Teilnahme an Projekten wie Patenklassen. Darüber hinaus möglich: Spielplanvorstellung in der Schule, Fortbildungen, Unterstützung im künstlerischen Profil, professionelle Begleitung von schulischen Theaterprojekten u. v. m.
SCHAUSPIEL–STUDIO
Auch in dieser Spielzeit setzt das Schauspiel Leipzig eine Kooperation fort, die seit 1965 besteht: das Studio Leipzig. Nach ihrem zweijährigen Grundstudium an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ werden acht Studierende des Schauspielinstituts „Hans Otto“ im Studio Leipzig und somit mitten im Theaterbetrieb weiter ausgebildet. Während der zweiten Hälfte ihrer Ausbildung spielen die Studierenden in Produktionen innerhalb des Repertoires, erhalten Unterricht von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen aus dem Ensemble und zeigen die Ergebnisse in öffentlichen Vorspielen sowie in einer eigenen Produktion in der Diskothek, der Studioinszenierung. Geleitet wird das Studio Leipzig von Schauspielerin Annett Sawallisch und Dramaturg Matthias Döpke.
Unter dem Titel „Studio“ präsentieren sich die Studierenden auf verschiedenen Bühnen des Hauses regelmäßig mit ihren Szenen und Monologstudien, in ihren Studioabenden, die komplett in Eigenregie entstehen, oder mit kleineren szenischen Arbeiten und musikalischen Projekten.
Die erste ihrer zwei Spielzeiten am Schauspiel Leipzig beginnt für die acht Studierenden des Studio Leipzig in unterschiedlichen Inszenierungen: Sowohl in „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ als auch in „America“, „Cabaret“ und auch in „Das Gespenst von Canterville“ wird das neue Studio vertreten sein. Gemeinsame Höhepunkte der Spielzeit sind die Premiere der Studioinszenierung im März (siehe Seite 52) und deren Gastspiel beim Theatertreffen deutschsprachiger Schauspielstudierender im Juni.
Die Mitglieder des Studio Leipzig sind:
BRUNO AKKAN
LOUISE SOPHIE ARNOLD
LUCA-NOÉL BOCK
AICHA-MARIA BRACHT
JOSHUA DAHMEN
SASHA HAYES
FRITZ MANHENKE
EMMELINE PUNTSCH
KOOPERATI –ONEN
Das Schauspiel Leipzig arbeitet in neuen und fortgesetzten Kooperationen mit zahlreichen kulturellen, wissenschaftlichen und sozialen Institutionen und Einrichtungen in der Stadt Leipzig zusammen:
GEWANDHAUS ZU LEIPZIG
OPER LEIPZIG THEATER
DER JUNGEN WELT
SCHAUBÜHNE
LINDENFELS
LOFFT —
DAS THEATER
COMPANIA SINCARA
EURO-SCENE LEIPZIG
GRASSI
MUSEUM FÜR
ANGEWANDTE KUNST
KUNSTHALLE DER SPARKASSE LEIPZIG
HOCHSCHULE
FÜR MUSIK
UND THEATER
„FELIX
MENDELSSOHN
BARTHOLDY“
LEIPZIG
INSTITUT FÜR
ANGEWANDTE
LINGUISTIK UND
TRANSLATOLOGIE
DER UNIVERSITÄT
LEIPZIG
GALERIE
EIGEN + ART LEIPZIG
CENTRE OF COMPETENCE FOR THEATRE
DER UNIVERSITÄT LEIPZIG
DAS
DIAKONISCHE WERK LEIPZIG
VOLKS -
SOLIDARITÄT LEIPZIG
JUGENDPRESSE
SACHSEN
LACHMESSE
JAZZCLUB
LEIPZIG
WIESENKNOPF®
WIR FREUEN UNS AUF
WEITERE KOOPERATIONEN IN DER SPIELZEIT 2023 / 24
VORHANG AUF!
FÜR SPONSOREN
Das Schauspiel Leipzig bietet vielfältige und individuell angepasste Möglichkeiten des Sponsorings. Von den klassischen Sponsoringpaketen bis hin zu projektbezogenem oder Sachleistungssponsoring ist vieles möglich. Wenn Sie sich für das klassische Format entscheiden, können Sie zwischen unseren Sponsoringkategorien „Große Bühne“, „Diskothek“, „Residenz“ und „Rangfoyer“ wählen.
Gern finden wir mit Ihnen auch ganz individuelle Lösungen, die explizit den Bedürfnissen Ihres Unternehmens entsprechen. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir sind gespannt auf Ihre kreativen Vorschläge. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an:
Daniel Herrmann
0341 / 12 68 480 daniel.herrmann@schauspiel-leipzig.de
„GROẞ E BÜHNE “ „ RESIDENZ “
„ RANGFOYER“
VER–EINEND Kultur verbindet
INKLUSION
AUDIODESKRIPTION
Das Schauspiel Leipzig versteht sich als Stadttheater, das offen für ein diverses Publikum ist. Im Sinne der sozialen Inklusion gehört das Projekt Audiodeskription seit 2013 zu diesem Selbstverständnis dazu. Audiodeskription (AD) kann mit „Hörbeschreibung“ übersetzt werden und ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen bessere Teilhabe. Am Schauspiel Leipzig findet bei laufendem Spielbetrieb jeden Monat mindestens eine Vorstellung mit Audiodeskription statt. Das kostenfreie Angebot wird im Durchschnitt von gut zehn Personen pro Vorstellung genutzt. Ein erfahrenes Team aus nichtsehenden und sehenden Autorinnen und Autoren erstellt in jeder Spielzeit Audioskripte für drei neue Inszenierungen, darunter stets für das jeweilige Familienstück zur Weihnachtszeit.
Jede Vorstellung mit Audiodeskription hat einen speziellen Vorlauf, der in der Regel eine taktile Bühnenführung, eine blindengerechte Stückeinführung und das Ertasten von Requisiten und Kostümen beinhaltet. Nach Ausgabe der Empfangsgeräte und Kopfhörer kann vor Beginn der Vorstellung zudem eine kompakte vorproduzierte Einführung mit Beschreibung des Bühnenbildes und der Kostüme angehört werden, in der auch die jeweilige Besetzung durch kurze Einspielungen der Stimmen vorgestellt wird. Während der Aufführung beschreiben professionelle Sprecherinnen und Sprecher die Vorgänge auf der Bühne anhand des Audioskripts live aus einer für diesen Zweck im Saal eingerichteten schalldichten Kabine heraus.
Das Schauspiel Leipzig nimmt mit diesem regelmäßigen und kontinuierlich erweiterten Angebot eine Vorreiterrolle in der deutschsprachigen Theaterlandschaft ein und wurde hierfür 2018 mit dem Inklusionspreis Mosaik aus Mitteldeutschland und mit dem Ehrenpreis des Blinden und Sehbehindertenverbands Sachsen ausgezeichnet.
Die barrierefreien Zugänge ins Schauspielhaus wurden um ein blindengerechtes taktiles Leitsystem mit einem ins Haus führenden Aufmerksamkeitsstreifen, Handläufen sowie Relieftafeln für Erdgeschoss und Parkettgeschoss erweitert. Führhu nde sind willkommen und dürfen je nach Wunsch entweder zu einem vorderen Randplatz in den Saal mitkommen oder werden während der Vorstellung durch unser Abenddienstpersonal im Foyer betreut.
Diese Vorstellungen werden in der Spielzeit 2023 / 24 mit LiveAudiodeskription angeboten:
ÜBERTITELUNG
Für Gäste der Stadt und Publikum mit internationalem Hintergrund bietet das Schauspiel Leipzig regelmäßig Vorstellungen mit englischen Übertiteln an. Darüber hinaus erfahren Sie in englischsprachigen Stückeinführungen Wissenswertes über die Stücke und Inszenierungen.
Diese Stücke werden in der Spielzeit 2023 / 24 mit englischen Übertiteln angeboten:
CABARET
DER AUFHALTSAME AUFSTIEG DES ARTURO UI
DER BESUCH DER ALTEN DAME
DER WÜRGEENGEL. PSALMEN UND POPSONGS
HAMLET
ROMEO UND JULIA
WOYZECK
In Kooperation mit dem Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie der Universität Leipzig. Mit freundlicher Unterstützung des Freundeskreis Schauspiel Leipzig e. V.
GEBÄRDENSPRACHE
Als Partnerinstitution im Netzwerk „pik Programm für inklusive Kunstpraxis“ der Kulturstiftung des Bundes arbeitet das Schauspiel Leipzig daran, seine Aufführungen für Menschen attraktiv zu machen, die gebärdensprachlich kommunizieren.
In vergangenen Spielzeiten gab es mit „Ein Sommernachtstraum“ (2017) „König Ubu / Ubus Prozess“ (2018 und 2019) und „Arabella oder Die Märchenbraut“ (2022) bereits Inszenierungen, die auf der Großen Bühne simultan in Deutsche Gebärdensprache verdolmetscht wurden.
Künftig soll Deutsche Gebärdensprache nicht nur als inklusiver Service, sondern auch als Bestandteil unserer Aufführungen in den Spielbetrieb integriert werden, so dass regelmäßig Vorstellungen mit Gebärdensprache stattfinden. Für Menschen, die gebärdensprachlich kommunizieren, ist zu diesen Vorstellungsterminen eine Anzahl an Plätzen reserviert, die optimale Sicht auf die Dolmetschenden bieten. Vor der jeweiligen Vorstellung wird im Foyer eine Stückein führung in Gebärdensprache angeboten.
In der Spielzeit 2023 / 24 wird unter anderem „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ mit Gebärdensprachdolmetschenden angeboten werden. Weitere Stücke folgen. Die genauen Termine entnehmen Sie bitte unserer Website sowie den Monatsspielplänen.
DESKRIPTION
AM SCHAUSPIEL LEIPZIG
Grund zum Feiern und Anlass für einen Rückblick: Im Dezember 2013 fand mit „Emilia Galotti“ zum ersten Mal eine Aufführung mit Audiodeskription im Schauspiel Leipzig statt. Im Zuge der Vorbereitung seiner Intendanz trat Enrico Lübbe 2012 an den Blinden und Sehbehindertenverband heran, um die Idee ins Werk zu setzen. Seit nunmehr zehn Jahren ist dieser inklusive Service für blinde und sehbehinderte Menschen fest in den Spielbetrieb integriert, denn mindestens eine Vorstellung pro Monat wird mit live eingesprochener Audiodeskription und der dazugehörigen blindengerechten Stückeinführung inklusive taktiler Bühnenführung angeboten.
Zehn Spielzeiten mit Audiodeskription, das bedeutet: Für 30 Inszenierungen wurden Hörbeschreibungen durch unser Team erstellt. Insgesamt 110 Aufführungen dieser 30 Stücke fanden mit live eingesprochener Audiodeskription statt. Mehr als 1.000 Mal wurden im Foyer unsere Empfangsgeräte mit Kopfhörern ausgeliehen, um eine Aufführung mit Audiodeskription zu erleben. Als in Pandemiezeiten nicht live gespielt werden konnte, wurden mehrere Inszenierungen mit der dazugehörigen Audiodeskription online als Stream angeboten und erfreuten sich bundesweiter Nachfrage. Und im Sommer 2023 fanden Aufführungen des Schauspiel Leipzig mit Audiodeskription erstmals außerhalb des Schauspielhauses statt: mit der „Wiedervereinigung der beiden Koreas“ im Zoo Leipzig.
Unser Audiodeskriptionsteam besteht aus freiberuflich tätigen Autorinnen und Autoren, die auf langjährige Erfahrungen im Bereich der Hörbeschreibung für Theater, Film, Fernsehen, Sport, Ausstellungen und mehr zurückblicken. Drei von ihnen sind ausgewiesene Sprecherinnen und Sprecher, die während der Vorstellungen die gemeinsam erstellten Skripte live einsprechen. Unabdingbar ist und bleibt für uns die Einbindung jeweils einer blinden Autorin in den gesamten Erarbeitungsprozess einer Audiodeskription. Ihre Mitarbeit gewährleistet unmissverständliche Formulierungen, die eine qualitativ hochwertige Hörbeschreibung ausmachen.
Das Team besteht aus:
Matthias Döpke (Dramaturg)
Florian Eib (Sehender Autor & Sprecher)
Maila GiesderPempelforth (Mitarbeiterin
Audiodeskription, sehende Autorin & Sprecherin)
Beatrix Hermens (Sehende Autorin & Sprecherin)
Matthias Huber (Sehender Autor)
Ina Klose (Sehende Autorin)
Renate Lehmann (Blinde Autorin)
Pernille Sonne (Blinde Autorin)
Ein Höhepunkt in zehn Spielzeiten mit Audiodeskription war für das Schauspiel Leipzig unter anderem der Vorabend des Louis Braille Festivals 2019: Anlässlich des größten Festivals der Blinden und Sehbehinderten Selbsthilfe besuchten 63 nichtsehende Gäste das Schauspielhaus, um eine Aufführung des DavidBowieMusicals „Lazarus“ mit Audiodeskription zu erleben.
Der Blinden und Sehbehindertenverband Sachsen e. V. verlieh dem Schauspiel Leipzig 2018 seinen Ehrenpreis. In der Laudatio heißt es:
„Wir würdigen damit die Bemühungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses, blinden und sehbehinderten Theaterfreunden ihre Inszenierungen und damit die Vorgänge auf der Bühne noch besser akustisch erlebbar zu machen. Mit der Audiodeskription von Theateraufführungen öffnen sie unserem Personenkreis ein weiteres Tor zur Welt und leisten somit einen hervorragenden Beitrag, den Leipziger blinden und sehbehinderten Menschen und deren Gästen ein besonderes Stück Teilhabe am künstlerischen Leben zu ermöglichen. Darüber sind wir sehr erfreut! Dafür sind wir ihnen sehr dankbar!“
Darauf sind wir sehr stolz!
Am 17. und 18. November finden mit „Cabaret“ und „Das kalte Herz“ die AudiodeskriptionsJubiläumsVorstel lungen statt. Genauere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte unserer Website. Alle Aufführungster mine mit Audiodeskription in der Spielzeit 2023 / 24 finden Sie auf Seite 112.
DAS HAUS
Theaterleitung
Enrico Lübbe (Intendant & 1. Betriebsleiter)
Daniel Herrmann (Verwaltungsdirektor & 2. Betriebsleiter)
Torsten Buß (Chefdramaturg & Stellvertreter des Intendanten)
Konstantin Müller (Technischer Direktor)
Bianca Hessel (Produktionsleiterin)
Vera Högemann (Künstlerische Betriebsdirektorin / Leiterin KBB)
Sarah Schramm (Leiterin Öffentlichkeitsarbeit & Pressesprecherin)
Intendanz
Enrico Lübbe (Intendant)
Tatjana Komár Schöbe (Referentin des Intendanten)
Dramaturgie
Torsten Buß (Chefdramaturg)
Matthias Döpke (Dramaturg)
Benjamin Große (Dramaturg)
Marleen Ilg (Dramaturgin)
Georg Mellert (Dramaturg)
Franziska Kaufmann (Mitarbeiterin Dramaturgie)
Residenz
Thomas Frank (Künstlerischer Leiter Residenz)
Melanie Albrecht (Produktionsleiterin Residenz)
Theaterpädagogik
Amelie Gohla (Theaterpädagogin)
Nele Hoffmann (Theaterpädagogin)
Yves Hinrichs (Leiter Theaterjugendclub „Sorry, eh!“)
Simone Neubauer (Leiterin Club ü31)
Künstlerisches Betriebsbüro
Vera Högemann (Künstlerische Betriebsdirektorin)
Steffi Waschina (Mitarbeiterin)
Heiko Wunderlich (Mitarbeiter)
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Sarah Schramm (Leiterin & Pressesprecherin)
Juliane Gölzner (Referentin)
Marie Kemmner (Referentin)
Theresa Schmidtke (Online-Kommunikation)
Doreen Schuster (Video)
Christiane Schletter (Leiterin Satzbüro)
Rolf Arnold (Fotograf)
Anke Neumann (Gebrauchswerberin)
Besucherservice & Abenddienst
Heidrun Nodurft (Leiterin Besucherservice)
Elke Ahlemann (stellv. Leiterin Besucherservice)
Dagmar Klemm (Ansprechpartnerin für Schulen)
Carola Seilheimer
Anett Petersen
Stephanie Werner
Elisa Poschwald (Leiterin Abenddienst)
Regie
Anna Sophie Mahler (Hausregisseurin)
Adewale Teodros Adebisi
Emre Akal
Claudia Bauer
Markus Bothe
Thirza Bruncken
Nuran David Calis
Marco Damghani
dura & kroesinger
Yves Hinrichs
Frank Hoffmann
Elsa Sophie Jach
Enrico Lübbe
Pia Richter
Salome Schneebeli
Albrecht Schroeder
Kristina Seebruch
Johan Simons
Hubert Wild
Artists in Residence
#BBF Production
George Bele
Santiago Blaum
Gob Squad
GROUP50:50
Hermann Heisig
Stefan Kaegi / Rimini Protokoll
Diederik Peeters
Choreographie
Salome Schneebeli
Sommer Ulrickson
Musikalische Leitung
Philip Frischkorn (Woyzeck & Das kalte Herz)
Stephan König (Cabaret & Lazarus)
Musik
Friederike Bernhardt
Vivan Bhatti
Moritz Bossmann
Johannes Cotta
Alexander Dorn
Lennard Eggers
Johannes Fleischer
Philip Frischkorn
Max Kühn
Chris Schalko
Rafał Stachowiak / Stachy
Laura Wasniewski
Jonas Marc Anton Wehner
Martin Wenk
Michael Wilhelmi
Albrecht Ziepert
Bühne, Kostüme & Video
Andreas Auerbach
Susann Bieling
Sabine Blickenstorfer
Sabine Born
Emma Chapuy
Katrin Connan
Alexandre Corazzola
Bianca Deigner
Christoph Ernst
Kathrin Frosch
Hugo Gretler
Alexander Grüner
Marianne Heide
Ragna Hemmersbach
Yves Hinrichs
Lisa Kruse
José Luna
Dagmar Elizabeth Mecca
Heta Multanen
Susanne Münzner
Julia Nussbaumer
Aleksandra Pavlovic
Etienne Pluss
Paul Schengber
Irina Schicketanz
Pascal Seibicke
Johanna Stenzel
Robi Voigt
Schauspielensemble
Wenzel Banneyer
Paulina Bittner
Thomas Braungardt
Anne Cathrin Buhtz
Denis Grafe
Yves Hinrichs
Sonja Isemer
Patrick Isermeyer
Roman Kanonik
Andreas Keller
Tilo Krügel
Dirk Lange
Markus Lerch
Christoph Müller
Michael Pempelforth
Denis Petkovic
Samuel Sandriesser
Annett Sawallisch
Teresa Schergaut
Bettina Schmidt
Paula Winteler
Gäste
Meriam Abbas
Julia Berke
Christine Fischer
Luise Georgi
Matthis Heinrich
AlinaKatharin Heipe
Ellen Hellwig
Merle Hillmer
Anaya Hubach
Sandra Hüller
Marius Huth
Anna Keil
Amal Keller
Christopher Nell
Enis Turan
Paula Vogel
Brian Völkner
Alexander Wertmann
Julia Zabolitzki
Schauspiel-Studio des Schauspielinstituts „Hans Otto“ der HMT Leipzig
Matthias Döpke (Studioleitung)
Annett Sawallisch (Studioleitung)
Bruno Akkan
Louise Sophie Arnold
LucaNoél Bock
AichaMaria Bracht
Joshua Dahmen
Sasha Hayes
Fritz Manhenke
Emmeline Puntsch
Künstlerischer & technischer Betrieb
Regieassistenz
Emily Huber
Johannes Preißler
Julia Franzen (Gast)
Theresa Schwarzkopf (Gast)
Ausstattungsassistenz
Sabine Born
Arabella MarshHilfiker
Carolin Schmelz
Stella Vollmer
Rayén Zapata Gundermann
Inspizienz
Thomas Urbaneck (Chefinspizient)
Jens Glanze (Leitung Statisterie)
Ulrich Hänsch
Ute Neas
Soufflage
Philine von Engelhardt
Ditte Trischan
Christiane Wittig
Brigitte Ostruznjak (Gast)
Technische Leitung
Konstantin Müller (Technischer Direktor)
Romy Avemarg (Assistentin des Technischen Direktors)
Bühnen- & Veranstaltungstechnik
Mike Bäder (Bühneninspektor)
Julius Besen (Bühnenmeister)
Patrick Ernst (Bühnenmeister)
Jule FahrenkrogPetersen (Bühnenmeisterin Residenz und Gastspiele)
Thomas Kalz (Technischer Leiter Diskothek)
Mattheo Fehse (Bühnenmeister Diskothek)
Eckhard Fellbrich (komm. Bühnenmeister)
Thorsten Kandziora (Vorarbeiter Obermaschinerie)
Sven Krötzsch (Vorarbeiter Obermaschinerie)
Roland Keup (Vorarbeiter)
Ronny Kinner (Vorarbeiter)
Tilo Münster (Vorarbeiter)
Oliver Nell (Vorarbeiter)
Dirk Rademacher (Vorarbeiter)
Reinhold Drechsler
Sebastian Elster
Kevin Goldmann
André Hessel
Uwe Kiesl
Thomas Klapproth
Martin Kleine
Isaak Künzel
Jeff Leuschel
André Nerlich
Christian Pfeifer
FrankUwe Pietsch
Arjun Aaron Prautsch
Martin Rittner
Philipp Röwer
Clemens Schlegel
Mike Schneider
Ingo Tausch
Benjamin van Teijlingen
Thomas Voigt
Shuray Wache
René Wandelt
Daniel Wingenfeld
Beleuchtung
Carsten Rüger (Leiter der Abteilung Beleuchtung)
Jörn Langkabel (stellv. Leiter der Abteilung Beleuchtung)
VeitRüdiger Griess (Beleuchtungsmeister)
Ralf Riechert (Beleuchtungsmeister)
Daniel Starke (Oberbeleuchter)
André Dirla
Jens Erdmann
Chris Gaidzik
Rüdiger Heyne
Sebastian Köhler
Richard Kühne
Max Neumann
Steffen Rothe
Sven Scheffler
Lena Sarina Seckendorf
Thilo Stolle
Tontechnik
Nico Teichmann (Leiter der Abteilung Tontechnik)
Anko Ahlert
Ralf Ludwig
Alexander Nemitz
Udo Schulze
Heribert Weitz
Videotechnik
Gabriel Arnold (Leiter der Abteilung Videotechnik)
Robert Gotthardt
Fabian Polinski
Kai Schadeberg
Auszubildende zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik
Matteo Apitz
Erik Bossenz
Anne Leira van Poppel y Lubeigt
Lilian Rezny
Kiara Steinborn
Lukas Zeidler
Ankleidung
Evelyn Ansorge (Leiterin der Abteilung Ankleidung)
Barbara Gundlach
Simone Heinzel
Ulrike Jaßlauk
Weerasak Karnchuang
Almuth Mikutta
Swetlana Rheia
AgataMaria Trofimiak
Maske
Kerstin Wirrmann Göhler (Chefmaskenbildnerin)
Norbert Ballhaus
Anja Engert
Kathrin Heine
Donka Holecˇek
Cordula Kreuter
Julia Markow
Ute Markow
Astrid Storch
Katja WendelNaumann
Barbara Zepnick
Requisite
Sven Sebastian Hubel (Chefrequisiteur)
Steffen SchädelMechsner
Jörg Schirmer
André Sproete
Thomas Weinhold
Verwaltung
Daniel Herrmann (Verwaltungsdirektor)
Grit Meier (Leiterin Rechnungswesen)
Ilka Gapp (Leiterin Personalwesen)
Sylvia Wenzel (Sachbearbeiterin Honorar- und Gästeabrechnung, Verlags- und Vertragswesen)
Mario Höhne (Controller)
Yvonne Kerner (Sachbearbeiterin Buchhaltung)
Peggy Scherf (Sachbearbeiterin Buchhaltung)
Denise Ziegler (Sachbearbeiterin Verwaltung)
Gebäudemanagement
Mirko Holze (Leiter bauliche Anlagen / Hausverwaltung)
Bernhard Jahnke (Kraftfahrer)
Karsten Naumann (Hausmeister)
Rainer Stemmler (Betriebshandwerker)
Remo Uta (Hausmeister)
Jens Eichler (Leiter haustechnische Anlagen)
Steffen Lindemann (Leiter Abt. Klimatechnik)
André Lautner (Klimatechniker)
präsentiert
AMARCORD Deutschland
TALLIS SCHOLARS Großbritannien
FÜENF Deutschland
SHEMESH QUARTET Mexiko
VOCADO Schweden
SVETOGLAS Bulgarien
ACAPELLAGO Philippinen
PREISE
GRO ẞ E BÜHNE
A B C D
Einen Saalplan finden Sie auf Seite 122
FOYER 1
RESIDENZ AU ẞ ER HAUS
Kostenfreie Fahrt mit dem ÖPNV Sie haben die Möglichkeit, mit unseren Theaterkarten alle Verkehrsmittel des MDV in der Zone 110 und einer angrenzenden Zone (151, 156, 162, 164, 168) drei Stunden vor und drei Stunden nach der Vorstellung zu nutzen. Bitte beachten Sie beim Onlinekauf die gesonderten Hinweise zur Fahrtberechtigung.
Ermäßigungen
Ermäßigungsberechtigt sind Kinder bis 14 Jahre, Auszubildende, Schülerinnen und Schüler sowie Studierende, Gäste im Rollstuhl, Schwerbehinderte, Freiwillige (Bundesfreiwilligendienst/Freiwilliges Soziales Jahr/Freiwilliger Wehrdienst) und Geflüchtete. ALG IIEmpfangende erhalten an der Abendkasse Karten zum Preis von 3,–. Inhaberinnen und Inhaber eines gültigen LeipzigPasses erhalten 50 % Ermäßigung (Mindesteintrittspreis von 5,–).
Ermäßigungen werden nach Verfügbarkeit sowie nach Vorlage des entsprechenden Ausweises gewährt. Pro Veranstaltung kann nur jeweils eine Ermäßigung in Anspruch genommen werden.
Für Vorstellungen auf der Großen Bühne gelten Ermäßigungen ausschließlich für Kartenpreise in den Platzgruppen I – III. Bei Konzerten, Gastspielen, Sonderveranstaltungen und Veranstaltungen mit stark eingeschränkter Platzkapazität sowie bei Veranstaltungen mit einem regulären Eintrittspreis von weniger als 9,– ist der Entfall von Ermäßigungen möglich.
THEATERSPIELCLUBS
„Sorry, eh!“ / #noname / Club ü31 / Die Spielfreudigen
Gruppentarife
Ab 10 Personen gilt für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende ein Gruppentarif ab 8,– pro Person. Schülerinnen und Schüler sowie Studierende erhalten auch Vergünstigungen im Rahmen des Großen und des Kleinen SchulAbos (siehe Seite 105) bzw. des StudierendenAbos 6 TIX (siehe Seite 123).
ABONNEMENTS
PREMIEREN - ABO
Erleben Sie VIER GROẞE-BÜHNE-PREMIEREN der Spielzeit 2023 / 24 IM SCHAUSPIELHAUS und erhalten Sie bis zu 30 % PREISVORTEIL erhalten Sie KOSTENFREIE FAHRT ins Theater und wieder nach Hause innerhalb des ausgewiesenen MDVBereichs erfahren Sie mehr: Sie erhalten das PROGRAMMHEFT zur Vorstellung kostenfrei bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand: Sie erhalten regelmäßig und kostenfrei den MONATSSPIELPLAN und das SPIELZEITHEFT
KOMBI - ABO MIT DER OPER
WahlAbo 2 × Oper und/oder Leipziger Ballett, 2 × Musikalische Komödie und 2 × Schauspiel Leipzig. Erhältlich in allen beteiligten Häusern. Freie Wahl bei RepertoireVorstellungen auf der Großen Bühne im Schauspielhaus. Bei Vorstellungen mit erhöhten Preisen kann eine Zuzahlung verlangt werden. Ausgenommen sind Premieren, Gastspiele und Veranstaltungen mit Sonderpreisen.
SCHAUSPIEL - ANTEIL
I 46,–
II 40,–
III 32,–
IV 22,–
I 112,– II 96,– III 80,–
DIE WAHL-ABOS
Wählen Sie aus unseren WahlAbonnements und bleiben Sie flexibel mit FREIER TERMIN - UND PLATZWAHL bei RepertoireVorstellungen erhalten Sie KOSTENFREIE FAHRT ins Theater und wieder nach Hause innerhalb des ausgewiesenen MDVBereichs bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand: Sie erhalten regelmäßig und kostenfrei den MONATSSPIELPLAN und das SPIELZEITHEFT Die Abonnementkarten sind ÜBERTRAGBAR
WAHL- ABO 8
Wählen Sie aus unserem Repertoire 8 Vorstellungen auf der Großen Bühne und der Hinterbühne. Die Gutscheine sind für die Spielzeit 2023 / 24 gültig. Ausgenommen sind Premieren, Gastspiele und Veranstaltungen mit Sonderpreisen.
I 160,– II 136,– III 112,–
WAHL- ABO 4
Wählen Sie aus unserem Repertoire 4 Vorstellungen auf der Großen Bühne. Die Gutscheine sind für die Spielzeit 2023 / 24 gültig. Ausgenommen sind Premieren, Gastspiele und Veranstaltungen mit Sonderpreisen.
I 88,– II 76,– III 60,–
6 TIX
UNSER ABO FÜR STUDIERENDE
Das attraktivste Angebot! Sechs Repertoirevorstellungen auf der Großen Bühne, in der Diskothek und in der Residenz. Einlass nur mit Studierendenausweis. Ausgenommen sind Premieren, Gastspiele und Veranstaltungen mit Sonderpreisen.
PREIS 42,–
VERGÜNSTIGUNGEN FÜR
ABONNENTINNEN UND ABONNENTEN
Über die Vorteile der besonderen Angebote hinaus erhalten Abonnentinnen und Abonnenten beim Kauf weiterer Karten eine Ermäßigung von 10 % auf den angegebenen Preis. Ausgenommen sind Gastspiele und Veranstaltungen mit Sonderpreisen.
SCHULKLASSEN ERHALTEN VERGÜNSTIGUNGEN
IM RAHMEN DES GRO ẞ EN UND KLEINEN SCHUL - ABOS (SIEHE SEITE 105)
SCHAUSPIELCARD 50
Die volle Flexibilität zum halben Preis. Für einmalig 50,– erhalten Sie ein Jahr lang 50 % Ermäßigung auf frei wählbare RepertoireVorstellungen auf der Großen Bühne in den Preisgruppen I III. In allen anderen Spielstätten erhalten Sie 25 % Ermäßigung. Zudem erhalten Sie 10 % Ermäßigung beim Ticket kauf auf Eigenveranstaltungen in der Oper Leipzig und im Gewandhaus zu Leipzig. Die Schauspielcard ist 12 Monate gültig und gilt für eine Person. Ausgenommen sind Gastspiele und Veranstaltungen mit Sonderpreisen.
PREIS 50,–
RESIDENZCARD
So oft in die Residenz, wie Sie wollen: Für einmalig 45,– erhalten Sie für eine Spielzeit freien Eintritt in der Residenz. Gegen Vorlage der Residenzcard erhalten Sie Residenz tickets an der Theaterkasse in der Bosestraße oder an der Abendkasse vor Ort, solange der Vorrat reicht. Ausgeschlossen sind Veranstaltungen mit Sonderpreisen. Die Residenzcard ist für eine Spielzeit gültig, gilt für eine Person und ist nicht übertragbar.
PREIS 45,–
Sie haben Interesse an einem Abonnement? Dann wenden Sie sich bitte an unseren Besucherservice:
0341 / 12 68 168 besucherservice@schauspiel-leipzig.de
Gespräche über Gesellschaft, Kultur und Theorie
Hannah Schmidt-Ott und Jens Bisky laden im monatlichen Wechsel Wissenschaftler:innen und Autor:innen zu Gesprächen. Egal ob Romane, wissenschaftliche Studien, Gegenwartsbeobachtungen oder Sozialfiguren diskutiertwerden: stets geht es um Menschen, wie sie sich aufeinander beziehen und was sie dabei freiwillig und unfreiwillig produzieren.
Hörbar auf allen Plattformen.
Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung
VERSCHENKEN SIE THEATER
DAS GANZE JAHR ÜBER
GUTSCHEINE
Eine besondere Geschenkidee für jeden Geldbeutel sind unsere Gutscheine, die Sie an der Theaterkasse oder in unserem Webshop erwerben können. Der Gutschein kann für Veranstaltungen des Schauspiel Leipzig in allen Spielstätten eingelöst werden. Ausgenommen sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen.
SPEZIELL ZUR WEIHNACHTSZEIT WEIHNACHTSABO
„DREI WÜNSCHE FREI“
Verschenken Sie drei Vorstellungen aus dem Repertoire des Schauspiel Leipzig auf der Großen Bühne. Das Abo kostet 69,– (Platzgruppe I) und beinhaltet drei Gutscheine. Erhältlich vom 1. 11. bis 31. 12. 23
KONTAKT
Unser Besucherservice berät Sie gerne bei allen Fragen rund um Ihren Vorstellungsbesuch. Sie erreichen ihn telefonisch oder per E Mail: 0341 / 12 68 168
besucherservice@schauspiel-leipzig.de
Vorstellungstermine und allgemeine Informationen finden Sie auch auf der Website des Theaters: www.schauspiel-leipzig.de
KARTENVERKAUF (ALLGEMEINE HINWEISE)
OnlineKartenkauf ist für Inhaberinnen und Inhaber von Kreditkarten (VISA, Euro/Mastercard) und ECKarten möglich. Bitte beachten Sie, dass Zahlungen per Kredit karte über das 3D SecureVer fahren abgebildet werden, sofern dies für Ihre Kreditkarte freigeschaltet ist. Weitere Informationen dazu erhalten Sie von Ihrem Kreditkarteninstitut. Die Karten werden Ihnen je nach Kaufdatum per Post zugeschickt oder liegen an der Abendkasse zur Abholung bereit. Die Karten bitte bis 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen.
Mit ticketdirect können Sie Ihr Ticket im Anschluss an die Buchung auf DINA4Papier ausdrucken. Gern können Sie das Ticket auch direkt auf Ihrem Smartphone am Ein lass vorzeigen.
KARTENRESERVIERUNG
Reservierte Karten sind bis zu dem bei der Reservierung mitgeteilten Termin an der Theaterkasse abzuholen. Nach Ablauf dieser Frist erlischt die Reservierung.
RESTKARTEN
Für Vorstellungen, die nicht mehr online buchbar sind, erhalten Sie bei unserem Besucherservice Informationen über eventuelle Restkarten.
VORVERKAUFSBEGINN
Der Vorverkauf für die Spielzeit 2023 / 24 beginnt für ausgewählte Vorstellungen am 7. 6. 23. Für alle weiteren Vorstellungen beginnt der Vorverkauf mit der Veröffentlichung der Vorstellungstermine in den Monatsspielplänen bzw. auf der Website des Theaters. Der vollständige Monatsplan wird dort bis zum 5. des Vormonats veröffentlicht.
KASSENÖFFNUNGSZEITEN
Theaterkasse im Schauspiel Leipzig
Schauspielhaus, Bosestraße 1, 04109 Leipzig
Montag bis Freitag: 10 ºº – 19 ºº
Samstag: 10 ºº – 14 ºº
SPIELSTÄTTEN & KARTENABHOLUNG
Große Bühne und Hinterbühne
Der Kartenverkauf an der Abendkasse beginnt eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte bis 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen; bei späterer Abholung keine Platzgarantie. Für einige Spielstätten können sich Abweichungen ergeben. Bitte informieren Sie sich bei unserem Besucherservice.
Diskothek
Schauspielhaus, Eingang Bosestraße/Ecke Dittrichring. Kassenöffnungszeit: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte bis 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen.
Foyer 1
Schauspielhaus, Bosestraße 1, Kassenöffnungszeit: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte bis 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen.
Residenz (in der Spinnerei)
Halle 18 (Aufgang E), Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig. Kassenöffnungszeit: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen.
Bitte beachten Sie, dass unsere Spielstätten bedingt barrierefrei sind. Unser Besucherservice gibt Ihnen gerne Auskunft.
ANFAHRT
Sie haben die Möglichkeit, mit unseren Theaterkarten alle Verkehrsmittel des MDV in der Zone 110 und einer angrenzenden Zone (151, 156, 162, 164, 168) drei Stunden vor und drei Stunden nach der Vorstellung zu nutzen. Bitte beachten Sie beim Onlinekauf die gesonderten Hinweise zur Fahrtberechtigung.
Für die Anreise mit dem privaten PKW nutzen Sie die Parkhäuser in der Zentralstraße 7 und in der Thomasiusstraße 16–18.
WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN
Leipzig Ticket im Hugendubel, Petersstraße 12–14
CULTON Ticket, Peterssteinweg 9
Ticketgalerie, LVZ Foyer, Peterssteinweg 19
Ticketgalerie, Barthels Hof, Hainstraße 1
Musikalienhandlung M. OELSNER, Schillerstraße 5
Reisebüro im Globus GmbH Wachau, Nordstraße 1
TouristInformation Wurzen, Domgasse 2
TouristInformation Delitzsch, Schloßstraße 31
GASTRONOMIE
Vor den Vorstellungen und in den Pausen hält das Team von ENK Leipzig GmbH in den Foyers Snacks und Getränke für Sie bereit. Gerne können Sie vor der Vorstellung am Tresen eine Bestellung für die Pause aufgeben.
Bei Vorstellungen auf der Großen Bühne hat die Gastronomie jeweils ab eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn für Sie geöffnet. Die Bar in der Diskothek öffnet 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn.
Täglich das beste Programm genießen.
Täglich das schönste Kino mieten. www.luru-kino.de www.kino-vermietung.de
KONTAKTE
Postanschrift
Schauspiel Leipzig, Bosestraße 1 , 04109 Leipzig
Besucherservice & Karten
0341 / 12 68 168 0341 / 12 68 169 besucherservice@schauspiel-leipzig.de
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Dramaturgie
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Verwaltung
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(Name und Daten der Veranstaltung)
Schauspiel Leipzig
BLZ: 860 555 92 KTO: 1100 255 083
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Kredit-Institut: Sparkasse Leipzig
Schauspiel Leipzig
BLZ: 860 800 00 KTO: 0110 417 200
BIC: DRESDEFF860
IBAN: DE63 8608 0000 0110 417200
Kredit-Institut: Commerzbank Leipzig
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Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Diese können Sie an der Theaterkasse und unter www.schauspiel-leipzig.de einsehen.
Unsere Website www.schauspiel-leipzig.de informiert Sie tagesaktuell über die Veranstaltungen, Neuigkeiten und Angebote des Schauspiel Leipzig.
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Bosestraße 1, 04109 Leipzig
Intendant: Enrico Lübbe
Redaktion: Dramaturgie, Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Künstlerisches Betriebsbüro
Redaktionsleitung: Juliane Gölzner
Gestaltung: HawaiiF3 & Bureau Est, Leipzig
Ensemblefotos: © Ensemble & Rolf Arnold
Inszenierungsfotos: © Rolf Arnold / „Der Würgeengel. Psalmen und Popsongs“: © Armin Smailovic
Produktion: LöhnertDruck, Markranstädt
Redaktionsschluss: 2. 5. 23
Änderungen vorbehalten.