VORWORTE ———> 2 DAS ENSEMBLE ———> 18 PREMIEREN & WIEDERAUFNAHMEN ———> 20 SCHAUSPIELHAUS ———> 24 DISKOTHEK ———> 54 RESIDENZ ———> 74 AUSER HAUS ———> 82 THEATERFEST ———> 26 SILVESTER ———> 31 PARTIZIPATION ———> 90 Schauspielstudio ———> 111 Kooperationen ———> 112 I nklusion ———> 118 Vermittlung ———> 120 Das Haus ———> 122 Preise ———> 126 Saalplan ———> 128 Abonnements ———> 129 Service ———> 131 Kontakte ———> 132 Impressum ———> 132
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde des Schauspiel Leipzig, das Schauspiel Leipzig steht für eine klare gesellschaftliche Positionierung und ist mit einem deutlichen Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit zu erleben. Fortgeführt wird das mit dem Motto „Miteinander / Ensemble“, das sich das Schauspiel Leipzig für die kommende Saison gegeben hat. Eine der konkreten Umsetzungen des Mottos wird sein, dass es 2020 erstmals ein Sommertheater gibt, das an wechselnden Standorten quer über die ganze Stadt Leipzig verteilt spielt. Aber auch bestehende Vernetzungen in die Stadt, etwa mit dem Zoo Leipzig und dem Leipziger Ballett, werden in neuen Projekten vertieft. Ebenso ist noch einmal „Faust I + II“ zu erleben, der sich in den Touren zum „Faust II“ auf ganz verschiedene Weise in den Stadtraum und die Historie und Gegenwart unserer Stadt begibt. In unserer Partnerstadt Frankfurt am Main ist übrigens auch die Leipziger „Faust“-Inszenierung angekommen — auf großen City-Lights-Plakaten ist das Stadtmarketing Leipzigs damit in der Geburtsstadt Goethes präsent gewesen. Die erneuten Einladungen zum Berliner Theatertreffen und zur Biennale in Venedig 2019 machen deutlich, dass auch überregional die Arbeit des Schauspiel Leipzig gewürdigt wird — und gleich zwei Produktionen gehen bei den Mülheimer Theatertagen 2019 wieder ins Rennen um den Mülheimer Dramatikerpreis, was unterstreicht, welch besondere Autoren arbeit am Schauspielhaus in Leipzig, der historisch gewachsenen Buch- und Literaturstadt, geleistet wird.
Dass die dauerhaften Angebote und gezielten Projekte des Schauspiel Leipzig in den Bereichen Partizipation und Inklu sion im vergangenen Jahr mit dem Ehrenpreis des Blinden- und Sehbehindertenverbands Sachsen und mit dem Inklusions p reis MOSAIK aus Mitteldeutschland ausgezeichnet worden sind, freut mich sehr. Es ist dies ein Aufgabenfeld, in dem sich die Stadt Leipzig als Ganzes sehr engagiert. Ich schaue nun mit Vorfreude auf neue, beeindru ckende und auch kritische Aufführungen auf den Bühnen des Schauspiel Leipzig. Herzlichst,
Dr. Skadi Jennicke Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig
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Liebe Leipzigerinnen und Leipziger, sehr verehrtes Publikum, „Miteinander / Ensemble“ ist das Motto, mit dem wir die vor uns liegende Saison überschrieben haben. Wenn vielfach konstatiert wird, dass die Gesellschaft auseinanderdriftet, sich aufspaltet in immer kleinere Interessengruppen und Filterblasen, wird umso mehr Theater (nicht zuletzt das Stadttheater) zu einem der besonderen Orte, an denen sich die Gesellschaft auch in ihrer Verschiedenheit nach wie vor begegnet und wahrnehmen kann. Und so ist es eine besondere Aufgabe des Theaters, sich über Gemeinsames, Ver bindendes zu orientieren. Um sich bewusst zu werden, dass bei allen unterschiedlichen Ansichten und Meinungen es eine Ge- „Miteinander / Ensemble“ — unsere Theaterwege in die Stadt sellschaft ohne ein Mindestmaß an Gemeinsamkeiten schwer hinein werden wir in der kommenden Spielzeit noch einmal haben wird. deutlich intensivieren: Erstmals wird unsere Sommertheater- Inszenierung zu Ihnen wandern und an verschiedenen Orten Theater basiert auf dem Fundament und dem Begriff des En- in und um Leipzig zu sehen sein — von Thekla bis Markkleesembles und des Ensembletheaters. Für uns Theatermenschen berg, vom Kees’schen Park bis zum Schönauer Park. Zudem ist das ein alltäglicher Arbeitsbegriff geworden. In seiner Über nehmen wir auf vielfachen Wunsch zur Adventszeit „Die 12 setzung als „Miteinander“ aber benennt „Ensemble“ zugleich, Monate“ im Zoo Leipzig wieder ins Programm. Und im Sommer worin das Besondere liegt: miteinander und gemeinsam etwas werden wir ebenfalls im Zoo Leipzig open air zu Gast sein mit der Extra-Ausgabe eines Formats, das sich außerordentlicher zu gestalten. Beliebtheit erfreut: „Kitsch und Krempel“ — unsere Haus-Show, Wir begreifen seit Beginn unserer Theaterarbeit hier in Leipzig für die sich Ensemblemitglieder und Kolleginnen und Kollegen dieses Gemeinsame über unser Theater hinaus — im Sinne ei- aus dem ganzen Haus zusammenfinden. ner vielfältigen Vernetzung mit der Stadt. Dazu zählen etwa die Kooperationen mit all den Institutionen, mit denen wir Als Auftakt aber beginnen wir am 31. August 2019 die Spielzeit zusammenarbeiten — vom Gewandhaus bis zum Zoo Leipzig, „Miteinander / Ensemble“ mit einem Theaterfest für die Stadt vom Museum der bildenden Künste bis zur Universität Leipzig, Leipzig. Gehen Sie mit uns auf die Große Bühne, kommen Sie von der Freien Szene bis zum Leipziger Ballett. mit uns ins Gespräch. Wir öffnen das Schauspielhaus für BeDas meint aber auch die zahlreichen Leipzigerinnen gegnungen mit uns und Entdeckungstouren durch die beson und Leipziger, die uns auf unserem künstlerischen Weg in deren und verborgenen Orte unseres Theaters. konkreten Projekten begleitet haben, indem sie zum Beispiel in unseren Spielclubs oder den Projekt-Chören mitgewirkt ha- In den kommenden Monaten werden sich Ihnen viele Künstle ben. Diese Menschen, mit ihren verschiedensten Lebenshinter rinnen und Künstler erstmals am Schauspiel Leipzig vorstellen: gründen und Alltagserfahrungen, sind zu einer der Säulen die Regisseurinnen Anna-Sophie Mahler und Katrin Plötner, unseres Hauses geworden. Zwölf von ihnen stellen wir in das Team Regine Dura & Hans-Werner Kroesinger, die Auto‑ diesem Jahresheft vor, mit ihren Erlebnissen, Hintergründen rinnen Martina Clavadetscher und Alexandra Pâzgu sowie der tschechische Regisseur Dušan David Pař ízek, der mit Heinrich und mit ihren Eindrücken vom Theater. von Kleists „Hermannsschlacht“ die Spielzeit auf der Großen Bühne eröffnen wird. Thematisch werden wir diese Spielzeit vielfach Bezüge weiter entwickeln und vertiefen, die uns im Kontext des „FAUST“ erst mals begegnet sind. Nachdem die „Faust“-Tour zum Völkerschlachtdenkmal den Braunkohletagebau im Leipziger Südraum behandelte, werden nun in der Diskothek Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger mit „Hundert Jahre Kohle“ dieses Thema in seinen Auswirkungen auf die Region und ihre Menschen weiter untersuchen. In der Residenz wird es weitere Projekte geben, die sich mit Tage- und Bergbau in regionaler und weltweiter Pers pektive beschäftigen: „Wismut“ von Jule Flierl und Mars Dietz im Oktober 2019 sowie ab November die ersten beiden Projekte der Reihe „Landscapes and Bodies“ von Kötter /Israel / Limberg: # 1 GOLD, über die Goldgewinnung in Indonesien, und # 2 COAL, mit Fokus auf das Leipziger Neuseenland.
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Fortgeführt wird auch das Thema der Künstlichen Intelligenz, das mit der „Faust“-Tour „Es wird ein Mensch gemacht“ begonnen hat: Martina Clavadetschers Stück „Frau Ada denkt Unerhörtes“ beschäftigt sich mit der Mathematikerin Ada Lovelace, einer Vordenkerin des Digitalzeitalters, und zugleich mit dem Thema des Künstlichen Menschen und der KI. Zudem sind wir im Gespräch mit der Gruppe „Rimini Protokoll“ für ein Gastspiel ihrer Produktion „uncanny valley“, in der statt seiner selbst ein Roboter als Avatar des Autors Thomas Melle auftritt. Claudia Bauer, Hausregisseurin am Schauspiel Leipzig, insze niert auf der Großen Bühne Bulgakows „Meister und Marga rita“ und setzt damit auf ihre künstlerische Weise die Beschäftigung des Schauspiel Leipzig mit dem Faust-Thema fort, die 2016 begonnen hatte mit Philipp Preuss’ fulminanter Interpretation des ‚nordischen Faust‘, Ibsens „Peer Gynt“. Mit dem Medea-Komplex steht eine der großen und ältesten Menschheitserzählungen zweimal auf dem Spielplan dieser Spielzeit: einmal auf der Großen Bühne in der Variante des Euripides und der griechischen Klassik, und wenige Wochen später als Uraufführung in der Diskothek in der Variante, die E. L. Karhu für das Schauspiel Leipzig als Auftragswerk geschrieben hat: „ERIOPIS — Die unglaubliche Geschichte von Medeas überlebender Tochter“ (AT). Philipp Preuss, auch er Hausregisseur am Schauspiel Leipzig, taucht ein in die Welten von Franz Kafkas „Das Schloss“, während Moritz Sostmann seine Beschäftigung mit Puppenspiel und Schauspiel weiterführt und sich auf Einladung des Schauspiel Leipzig noch einmal mit einem Klassiker auseinandersetzt: Bertolt Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“. Als neuer Beitrag in der Reihe der großen Theater komödien am Schauspiel Leipzig folgt „Mein Freund Harvey“. Das Familienstück in der Adventszeit liegt in den bewährten Händen des Teams um Stephan Beer, das sich dieses Jahr einem Märchen um Eis, Berge und Schwindel widmet — Hans Christian Andersens „Die Eisjungfrau“.
Zu unserem Begriff des Stadttheaters gehört nicht nur der Ensemblegedanke, sondern auch das Repertoire-System, das uns ermöglicht, Inszenierungen der vergangenen Jahre über mehrere Spielzeiten zeigen zu können. In der Diskothek ist so ein Spielplan herausragender und preisgekrönter Inszenierungen von Gegenwartsdramatik gewachsen, der in dieser Qualität und Dichte selten zu finden sein dürfte. Auf der Großen Bühne werden die Neuproduktionen ergänzt durch weitere Aufführungen etwa von „FAUST“, „Jeder stirbt für sich allein / Die Leipziger Meuten“ und „Maria Stuart“. David Bowies Erfolgsmusical „Lazarus“ ist ebenso für weitere Vorstellungen zu erleben wie „Der nackte Wahnsinn“ und „Der Gott des Gemetzels“. Viele dieser Produktionen werden selbstverständlich wieder mit Audiodeskription für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen angeboten. Einige der Leipzigerinnen und Leipziger, die wir Ihnen hier in diesem Heft vorstellen, werden Sie auch wieder im Mai 2020 im Rahmen der „Club Convention“ erleben können, die die Premie ren unserer Spielclubs bündelt. Neue Talente des szenischen Schreibens werden wir Ihnen vorstellen in einer weiteren Aus gabe unseres Festivals „4 + 1“, das Studierende der deutschsprachigen Hochschulen und ihre Texte ans Schauspielhaus einlädt. Ein Highlight unseres Repertoires nehmen wir aus gegebenem Anlass im Herbst wieder in den Spielplan: „89/90“, Claudia Bauers Inszenierung nach Peter Richters Roman, die 2016 zum Berliner Theatertreffen eingeladen war. Die Geschehnisse im Herbst 1989 und die Entwicklungen der folgenden Jahre sind auch die Basis für eine weitere Reihe von Expertengesprächen unter dem Titel „Dreißig Jahre später“, die wir in der Moderation von Jens Bisky von der Süddeutschen Zeitung veranstalten. Ich lade Sie herzlich ein, all diese und viele weitere Veranstaltungen, Angebote und Inhalte kennenzulernen. Hier auf den folgenden Seiten des Jahresheftes, und dann bei uns im Schauspiel Leipzig. Herzlichst, Ihr
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Enrico Lübbe
DREIßIG JAHRE SPÄTER EXPERTENGESPRÄCHE AM SCHAUSPIEL LEIPZIG 2019 / 2020 Die Ereignisse des Herbstes ’89 jähren sich zum dreißigsten Mal. Diese Zeit steht schon länger im Fokus der Betrachtungen. Weniger diskutiert ist die Dekade, die darauf folgte: die 90er Jahre. Eine Zeit der Umbrüche, in der viele Weichen gestellt wurden (wirtschaftlich, sozial, politisch), die das Land entschei dend prägten — und die uns in der Folge möglicherweise noch heute beschäftigen. Diese Zeit war der Startpunkt für sehr gegensätzliche Entwicklungen einer ganzen Gesellschaft. Welche Chancen entstanden? Welche Verluste gab es? Wie verschieden wurde sie erlebt, und was bedeutet sie für die Gegenwart? Den Auftakt der Reihe in der Moderation von Jens Bisky von der Süddeutschen Zeitung machte im April ein Gespräch mit Jana Hensel und Frank Richter über die gesellschaftlichen Entwicklungen von 1989 bis heute. Am 13. Juni 2019 diskutieren Ursula Lehmann-Grube und Andreas Voigt über die 90er Jahre in Leipzig, die beide aus sehr spezifischen Blickwinkeln verfolgen konnten: Ursula Lehmann-Grube als Frau des damaligen Oberbürgermeisters, die ihren Mann von Hannover nach Leipzig begleitete, und Andreas Voigt als Filme macher und Langzeit-Dokumentarist Leipziger Lebensläufe. Die Gespräche drei und vier der Reihe finden im Herbst 2019 jeweils vor Vorstellungen von „89/90“ statt.
DAS ENDE DER GEWISSHEITEN PHILIP THER Was auf dem Gebiet der DDR in den Jahren um 1989 passierte, hatte Parallelen im gesamten Ostblock: Die kommunistische Welt- und Wirtschaftsordnung brach zusammen. Es begann die gesellschaftliche, politische und ökonomische Transformation im Geiste des Neoliberalismus. Diese Transformation erreichte später auch alte Gewissheiten der Bundesrepublik. Der Historiker Philip Ther legte mit „Die neue Ordnung des alten Kontinents“ eine wegweisende Analyse vor, wie die neue Wirtschaftsordnung im Laufe der 90er Jahre die Gesellschaft(en) veränderte — mit tiefgreifenden Folgen bis heute: Die Diskrepanz zwischen Land und Stadt, zwischen Aufschwung und Stillstand, zwischen neuem Wohlstand und neuer Armut, sie nahm auch dort ihren Anfang. 9. Oktober 2019, Diskothek, 18 Uhr, Eintritt zum Gespräch frei, um 19.30 Uhr auf der Großen Bühne: „89/90“ nach dem Roman von Peter Richter
EINIGUNG ODER ÜBERNAHME
IM MAI 2019 IST BEI THEATER DER ZEIT DAS BUCH „IST DER OSTEN ANDERS?“ ERSCHIENEN, DAS DIE EXPERTENGESPRÄCHE DER JAHRE 2016 BIS 2018 AM SCHAUSPIEL LEIPZIG BÜNDELT. NEBEN DEN GESPRÄCHEN ZUM MOTTO „WOHER
ILKO-SASCHA KOWALCZUK
WOHIN“ SIND DIE FÜNF VERANSTALTUNGEN IM RAHMEN VON „DIE MASNAHME / DIE PERSER“ DOKUMENTIERT, DIE SICH MIT WIRKUNG UND NACHWIRKUNG VON BRECHTS & EISLERS LEHRSTÜCK AUSEINANDERSETZEN. GÄSTE WAREN NEBEN VIELEN ANDEREN RÓ Ż A THUN, KARL SCHLÖGEL UND HERFRIED MÜNKLER.
In „Endspiel“ diskutierte und hinterfragte der Historiker llko- Sascha Kowalczuk die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Zustände und Geschehnisse, die zum Ende der DDR geführt haben. Eine kritische Bestandsaufnahme und zugleich eines der Standardwerke zur jüngeren deutsch-deutschen Geschichte. Mit „Die Übernahme. Wie die DDR Teil der Bundesrepublik wurde. 1989 — 2019“ geht Kowalczuk mit einem erneuten Blick auf diese Zeit ein und verlängert die Fragestellung auf die Geschehnisse und Entwicklungen bis in unsere Tage. 28. November 2019, Diskothek, 18 Uhr, Eintritt zum Gespräch frei, um 19.30 Uhr auf der Großen Bühne: „89/90“ nach dem Roman von Peter Richter
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PREMIEREN & WIEDER– AUFNAHMEN 2019⁄2020 SCHAUSPIEL HAUS DIE HERMANNS SCHLACHT
MEISTER UND MARGARITA
DIE EISJUNGFRAU
MEDEA
DER GUTE MENSCH VON SEZUAN
TRIPLE BILL
Heinrich von Kleist Premiere 3. 10. 19 ———> 27
Hans Christian Andersen Premiere 26. 10. 19 ———> 28
Bertolt Brecht Musik von Paul Dessau Premiere 23. 11. 19 ———> 29
MEIN FREUND HARVEY
nach dem Roman von Michail Bulgakow Premiere 7. 3. 20 ———> 33
Euripides Premiere 28. 3. 20 ———> 34
Didy Veldman / lván Pérez / Martin Harriague Eine Kooperation mit dem Leipziger Ballett Premiere 8. 4. 20 ———> 35
DAS SCHLOSS nach dem Roman von Franz Kafka Premiere 25. 4. 20 ———> 37
Mary Chase Premiere 18. 1. 20 ———> 32
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89⁄ 90
nach dem Roman von Peter Richter Wiederaufnahme 9. 10. 19 ———> 39
FAUST
Johann Wolfgang Goethe Wiederaufnahme 12. 10. 19 ———> 40
PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG
LAZARUS
Heinrich von Kleist Wiederaufnahme 26. 1. 20 ———> 44
David Bowie & Enda Walsh nach dem Roman „The Man Who Fell To Earth“ von Walter Tevis Wiederaufnahme 14. 9. 19 ———> 49
SÜẞER VOGEL JUGEND
DER GOTT DES GEMETZELS
JEDER STIRBT FÜR SICH ALLEIN ⁄ DIE LEIPZIGER MEUTEN
DER NACKTE WAHNSINN
Tennessee Williams Wiederaufnahme 31. 1. 20 ———> 45
nach dem Roman von Hans Fallada / Armin Petras Wiederaufnahme 20. 9. 19 ———> 46
Yasmina Reza Wiederaufnahme 15. 11. 19 ———> 50
Michael Frayn Wiederaufnahme 13. 2. 20 ———> 51
MARIA STUART Friedrich Schiller Wiederaufnahme 29. 1. 20 ———> 52
TAGEBUCH EINES WAHNSINNIGEN nach Nikolai Gogol Wiederaufnahme ———> 53
CLUB CONVENTION
Festival der Theaterspielclubs am Schauspiel Leipzig 14. — 17. 5. 20 ———> 92
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ATLAS
Thomas Köck Wiederaufnahme ———> 64
DISKOTHEK FRAU ADA DENKT UNERHÖRTES Martina Clavadetscher Premiere 27. 9. 19 ———> 58
FLUSS, STROMAUFWÄRTS Alexandra Pâzgu Premiere 24. 11. 19 ———> 59
HUNDERT JAHRE KOHLE
(Arbeitstitel) Regine Dura & Hans-Werner Kroesinger Premiere 17. 1. 20 ———> 60
EIN PROJEKT
mit Mitgliedern des Schauspielensembles und des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ Premiere 21. 2. 20 ———> 61
ERIOPIS — DIE UNGLAUBLICHE GESCHICHTE VON MEDEAS ÜBERLEBENDER TOCHTER (Arbeitstitel) E. L. Karhu Premiere 6. 3. 20 ———> 62
DISKO
Wolfram Höll Wiederaufnahme ———> 65
UND DANN Wolfram Höll Wiederaufnahme ———> 66
WOLKEN.HEIM Elfriede Jelinek Wiederaufnahme ———> 67
DIE ERMÜDETEN ODER DAS ETWAS, DAS WIR SIND Bernhard Studlar Wiederaufnahme ———> 68
ÄNNIE
Thomas Melle Wiederaufnahme ———> 69
PRINZESSIN HAMLET E. L. Karhu Wiederaufnahme ———> 70
NACHT OHNE STERNE Bernhard Studlar Wiederaufnahme ———> 71
CONTAINER PARIS David Gieselmann Studioinszenierung Wiederaufnahme ———> 72
VÖLLIG AUSGEBUCHT 4 + 1
Becky Mode Wiederaufnahme ———> 73
EIN TREFFEN JUNGER AUTORINNEN Sommer 2020 ———> 57
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AUSER H AUS R E SIDENZ JULE FLIERL MARS DIETZ WISMUT
Premiere 5. 10. 19 ———> 78
DANIEL KÖTTER SARAH ISRAEL ELISA LIMBERG LANDSCAPES AND BODIES: # 1 GOLD & # 2 COAL
Premiere November 2019 ———> 79
SHE SHE POP ORATORIUM
Wiederaufnahme 13. 12. 19 ———> 81
ANTONIA BAEHR LUCILE DESAMORY BANN
Premiere Januar 2020 ———> 80
KIM NOBLE YOU ARE NOT ALONE
Gastspiel April 2020 ———> 80
ALISA HECKE JULIAN RAUTER ANDI WILLMANN THE BIG SLEEP
Premiere Juni 2020 ———> 81
DER VATER
KUNSTKRAFTWERK LEIPZIG Florian Zeller Eine Kooperation mit dem Kunstkraftwerk Leipzig Premiere 15. 5. 20 ———> 84
DREI TAGE AUF DEM LAND
IM STADTRAUM Patrick Marber nach Iwan Turgenjews „Ein Monat auf dem Lande“ Premiere 18. 6. 20 ———> 85
KITSCH UND KREMPEL: UNDER THE MOON OF LOVE ZOO LEIPZIG Eine Kooperation mit dem Zoo Leipzig Premiere Juli 2020 ———> 86
GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN GOHLISER SCHLÖSSCHEN Christopher Hampton Wiederaufnahme 23. 8. 19 ———> 87
DIE 12 MONATE
ZOO LEIPZIG nach Motiven von Božena Němcová und Samuil Marschak Eine Kooperation mit dem Zoo Leipzig Wiederaufnahme November / Dezember 2019 ———> 88
NIPPLEJESUS
MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE Nick Hornby Eine Kooperation mit dem Museum der bildenden Künste Leipzig Wiederaufnahme September / Oktober 2019 ———> 89
URAUFFÜHRUNG DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG AUDIODESKRIPTION GEBÄRDENSPRACHDOLMETSCHEN KINDERBETREUUNG SIMULTANÜBERSETZUNG ENGLISCH
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THEATER‑ FEST MITEINANDER / ENSEMBLE Wir öffnen das Schauspielhaus für Begegnungen und Entdeckungstouren durch die besonderen und verborgenen Orte unseres Theaters.
31. 8. 19 18 00 — 2 00 EINTRITT FREI GEFÜHRTE ENTDECKUNGSTOUREN DURCHS THEATER GESPRÄCHE MIT DEM ENSEMBLE UND DEM GANZEN HAUS EXTRA-AUSGABEN VON „LE CLÛB“ UND „KITSCH UND KREMPEL“ ABSCHLIESSEND PARTY & DJ
DIE HERMANNS SCHLACHT WEIL ALS DÄMONENARTIG DIR DAS GANZ’ ERSCHEINT, SO KANNST DU DIR ALS SITTLICH NICHT DEN EINZELNEN GEDENKEN.
Die erneute kritische Betrachtung dieses Werks und seiner längst nicht nur deutschen Thematik übernimmt am Schauspiel Leipzig der tschechische Regisseur Dušan David Pař ízek. Das von ihm 1998 gegründete und bis 2012 geleitete Prager Kammer theater wurde mehrfach als tschechisches Theater des Jahres ausgezeichnet. Pa ř ízek sorgte mit Uraufführungen und tschechischen Erstaufführungen von Heiner Müller, Werner Schwab, Elfriede Jelinek, Peter Handke und Thomas Bernhard für Aufsehen. Seit 2002 führt er regelmäßig an den renommiertesten Bühnen im deutschsprachigen Raum Regie. In der Regel zeichnet er auch für seine Bühnenbilder verantwortlich. Seine Insze nierung „Die lächerliche Finsternis“ von Wolfram Lotz am Burgtheater Wien erhielt 2015 zahlreiche Auszeichnungen: Ein ladung zum Berliner Theatertreffen, Nestroy Theaterpreis als beste deutschsprachige Aufführung, Inszenierung und Bühnen bild des Jahres in der Kritikerumfrage von Theater heute. 2018 wurde er mit dem Nestroy für die beste Regie ausgezeichnet.
Der Teutoburger Wald im Jahr 9 nach Christus: Cheruskerfürst Hermann schließt mit den Römern ein Scheinbündnis gegen die Sueven. Zugleich unterbreitet er den Sueven ein Bündnisangebot, um die römischen Truppen in einen Hinterhalt zu locken. Er schürt den Hass der einheimischen Bevölkerung gegen die fremden Besatzer. Schließlich stehen fast alle Germanen, die zuvor untereinander zerstritten waren, auf seiner Seite. Nachdem die Truppen des römischen Feldherrn Varus vernichtend geschlagen sind, soll Hermann zum König von Germanien ausgerufen werden.
„Die Hermannsschlacht“ ist Dušan David Pař ízeks erste Arbeit am Schauspiel Leipzig und eröffnet die Spielzeit 2019 / 2020 auf der Großen Bühne. Weiterhin im Repertoire bleibt Heinrich von Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“ in der Inszenierung von Hausregisseur Philipp Preuss. In Planung befindet sich zudem ein Gastspiel von „Penthesilea“, einer gefeierten Koproduktion der Salzburger Festspiele mit dem Schauspielhaus Bochum, die Johan Simons mit einer zweiköpfigen, außergewöhnlichen Besetzung realisierte: der mit zahlreichen Theaterund Filmpreisen ausgezeichneten Sandra Hüller als Penthesilea und Jens Harzer, Träger des Iffland-Rings, als Achilles.
„Die Hermannsschlacht“ zählt aufgrund ihrer Rezeptionsgeschichte zu den streitbarsten Werken Heinrich von Kleists. 1808 verfasst, war sie ursprünglich der Utopie einer geeinten Nation gewidmet — zu Kleists Lebzeiten brisant genug, um nicht gedruckt zu werden. Erst in den 1870er Jahren setzte sich das Stück beim Publikum durch. Spätestens seit dem Ersten Weltkrieg galt es als patriotisches Drama. Nur noch selten wurde es nach 1945 aufgeführt. Spät wurde überhaupt diskutiert, was „Die Hermannsschlacht“ eigentlich darstellt: politisches Tendenzdrama, nationales Pamphlet? Aufruf zum Widerstand der Deutschen gegen Napoleon? Oder ist Hermann eher das erschreckende Beispiel für einen, der inmitten eines europäischen Bruderkriegs für seinen Freiheitswillen jede Moral über Bord wirft und Humanität zum Fremdwort erklärt? Und was fängt er mit der Freiheit an, als er sie vor sich hat? Zu den weiteren Besonderheiten des Werkes gehört mit Thusnelda, Hermanns Gefährtin, eine der bemerkenswertesten Frauenfiguren der deutschsprachigen Dramatik.
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HEINRICH VON KLEIST REGIE & BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DUŠAN DAVID PARÍZEK KOSTÜME
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KAMILA
DRAMATURGIE PREMIERE
POLÍVKOVÁ
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS
3. 10.
DÖPKE
19. 10.
GROSE BÜHNE
16. 11.
PREISKATEGORIE B
30. 11. 27. 12. 12. 1. 2. 2.
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DIE EISJUNGFRAU „Das Hinunterfallen kommt nur in der Einbildung vor. Man fällt nicht, wenn man sich davor nicht fürchtet“ — so hat es dem kleinen Rudi der Kater beigebracht, und so hält Rudi es bis heute. Immer höher und höher führen ihn seine Streifzüge durch die Schweizer Alpen, kein Gletscher, keine Felswand hält den geübten Kletterer auf. Als kleiner Junge war er schon einmal der gefürchteten Eisjungfrau begegnet. Halb ein Kind der Luft, halb des Flusses mächtige Beherrscherin, lauert sie in den Gletscherspalten auf ungeschickte Wanderer — und dass Rudi aus ihrer kalten Umarmung entkommen konnte, hat sie nie vergessen. Doch so sehr sie und ihr Kompagnon, der Schwindel, Rudi nachstellen, es gelingt ihnen nicht, ihn aus dem Tritt zu bringen. Auch wenn es um die schöne Babette, Tochter des reichen Müllers, geht, denkt Rudi: „Nichts steht so hoch, dass man es nicht erreichen kann.“ Kühn lässt er sich auf eine waghalsige Mutprobe ein, die ihm Babettes Vater auferlegt … Mehrfach bereiste Hans Christian Andersen die Schweiz — im Märchen „Die Eisjungfrau“ verdichtet er seine Eindrücke zu einem detaillierten Bild der Schweizer Lebenswirklichkeit und der mystischen Alpenlandschaft.
KEIN WEG IST SO HOCH, DASS MAN IHN NICHT PASSIEREN KANN.
HANS CHRISTIAN ANDERSEN FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON STEPHAN BEER
Regisseur Stephan Beer führten seine Inszenierungen u. a. an das Theater Magdeburg, das Hans Otto Theater Potsdam, das Badische Staatstheater Karlsruhe, das Theater Junge Generation Dresden und das Leipziger Theater der Jungen Welt. Mit seiner Inszenierung der deutschsprachigen Erstaufführung „Titus“ von Jan Sobrie war Stephan Beer 2007 zum Deutschen Kinder- und Jugendtheatertreffen nach Berlin eingeladen. 2018 gab er sein Musiktheaterdebüt mit „Grimm!“ von Thomas Zaufke / Peter Lund am Theater Erfurt. Am Schauspiel Leipzig inszenierte er bisher „Das Dschungelbuch“ 2014 im Zoo Leipzig und von 2015 bis 2017 die überaus erfolgreichen Uraufführungen der „Zauberland-Trilogie“ nach Alexander Wolkow — „Der Zauberer der Smaragdenstadt“, „Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten“ und „Der gelbe Nebel“. Nach „Die Nachtigall“ 2018 bringt Beer gemeinsam mit Koautor und Bühnenbildner Georg Burger, Kostümbildnerin Kristina Böcher, Choreographin Sibylle Uttikal und den Musikern Jan-S. Beyer und Jörg Wockenfuß nun zum zweiten Mal einen Stoff von Hans Christian Andersen auf die Bühne.
UND GEORG BURGER URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STEPHAN BEER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG BURGER KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KRISTINA BÖCHER ANIMATION . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MAX JULIAN OTTO MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JAN-S. BEYER & JÖRG WOCKENFUS CHOREOGRAPHIE DRAMATURGIE
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SIBYLLE
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG
PREMIERE
2 6. 10. 16 00
GROSE BÜHNE PREISKATEGORIE D
3. 11.
17 00
10. 12. 11 30
24. 11. 15 00
11. 12. 9 00
25. 11. 9 00
11. 12. 11 30
26. 11. 9 00
15. 12. 15 00
27. 11. 9 00
15. 12. 18 00
29. 11. 9 00
16. 12. 9 00
2. 12.
9 00
17. 12. 9 00 17. 12. 11 30
2. 12.
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3. 12.
9 00
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6. 12.
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8. 12.
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8. 12.
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UTTIKAL MELLERT
20. 12. 9 00 21. 12. 15 00 22. 12. 15 00
22. 12. 18 00 25. 12. 15 00 25. 12. 18 00 19. 1.
15 00
DER GUTE MENSCH VON SEZUAN BERTOLT BRECHT MUSIK VON PAUL DESSAU NEUERARBEITUNG EINER INSZENIERUNG DES SCHAUSPIEL KÖLN REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MORITZ SOSTMANN Der Himmel ist in Aufruhr. Interne Diskussionen um mögliBÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTIAN BECK che Fehler bei der Weltschöpfung veranlassen die Götter endKOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ELKE VON SIVERS lich, ihr Werk einer Revision zu unterziehen. Drei Abgesandte MUSIKALISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . PHILIPP PLESMANN sollen die Beschaffenheit der Erde überprüfen. In Sezuan PUPPENBAU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ATIF HUSSEIN & treffen sie auf die junge Prostituierte Shen Te, die als Einzige FRANZISKA MÜLLERbereit ist, die hohen Gäste aufzunehmen. Die Götter belohnen HARTMANN ihre Güte und statten sie mit einem kleinen Kapital aus, zu DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NINA RÜHMEIER / verzinsen in guten Taten. MARLEEN ILG Der Mikrokredit ermöglicht es Shen Te, sich mit einem Tabakladen selbstständig zu machen. Ihr bescheidener 7. 12. PREMIERE 23. 11. Wohlstand aber weckt Begehrlichkeiten. Als die Bitten ihrer 19. 12. GROSE BÜHNE Mitmenschen zu Forderungen werden und sie ihre Hilfsbereit 11. 1. PREISKATEGORIE B schaft täglich hemmungsloser missbraucht sieht, erschafft sie 1. 2. sich ein kapitalistisches Alter Ego: einen Vetter namens Shui 12. 3. Ta, in dessen Gestalt sie ihre eigenen Interessen rigoros durchzusetzen vermag. Befreit von jedem moralischen Anspruch baut Shen Te als Shui Ta ihren kleinen Laden zu einem ausbeuterischen Tabakimperium aus. Je skrupelloser jedoch das Vorgehen ihres erfundenen Vetters, desto schmerzlicher wird die gütige Shen Te von den Menschen in Sezuan vermisst. Sie Moritz Sostmann inszenierte in der Spielzeit 2017 / 2018 erstmals am Schauspiel Leipzig: Mit „Sechs Personen suchen einen Auwittern einen Mord und bringen Shui Ta vor Gericht. tor“ von Luigi Pirandello widmete er sich auf der Hinterbühne des Schauspielhauses dem berühmten Werk des italienischen Literaturnobelpreisträgers und der Frage nach Authentizität auf der Bühne und im Leben. William Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ inszenierte er unter umgekehrten Vorzeichen der geschlechtlichen Machtverhältnisse. In seinen Inszenierungen vereint Moritz Sostmann Schauspiel mit Puppenspiel, immer unter der Frage der Konkurrenz von Mensch und Puppe, von Natürlichkeit und Künstlichkeit, von Realität und Projektion. Seit der Spielzeit 2013 / 2014 ist er Hausregisseur am Schauspiel Köln. Seine hochgelobte Inszenierung von Bertolt Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“ kommt nun nach Leipzig und wird neu erarbeitet: Das Team der Kölner Inszenierung leitet an, das Ensemble des Schauspiel Leipzig übernimmt.
WIR STEHEN SELBST ENTTÄUSCHT UND SEHN BETROFFEN⁄ DEN VORHANG ZU UND ALLE FRAGEN OFFEN.
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„
Am meisten beeindruckt hat mich das Gastspiel ‚Schutzflehende / Schutzbefohlene‘ bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen. Das werde ich nie vergessen — vor allem die Atmosphäre nach der Auf‑ führung. Am Schluss blockierte der ‚Eiserne‘ und fuhr nicht wieder hoch. Wir sind dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, zum Applaus direkt in den Saal gelaufen — und dort gab es schon Standing Ovations für uns. Mir war gerade diese Inszenierung so wichtig, diese unheimlich aktuellen Texte von Aischylos und der Jelinek. Bei ‚Maßnahme / Perser‘ interessierte mich, musikaffin schon immer, zunächst der Gesangs-Chor — und dann war doch der Chor der Alten auf der Bühne die viel größere Herausforderung für mich. Wieder mit einem großartigen Text! Das hat alles viel mit mir gemacht, ich denke heut anders über manches. Ich hatte mir für die zweite Lebens hälfte vorgenommen, nur noch meine Träume zu leben. Da gehörte Theater schon immer dazu. Jetzt schließt sich der Kreis in einer Weise, die ich nie erwartet habe.“
SABINE BRÜCKNER unterrichtete als Lehrerin für Musik und Deutsch, arbeitete im Veranstaltungs-Management und in der Werbung. Am Schauspiel Leipzig war sie Mitglied in den Projektchören zu „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ und „Die Maßnahme / Die Perser“ und wirkte mit in „Metropolis“ sowie bei Philipp Preuss’ Residenz-Projekten „The Order of Appearance“ und „The Fair Play“.
„
Seit meinem ersten Theaterbesuch will ich die Arbeit hinter der Bühne kennenlernen. Inzwischen habe ich viel mit Theaterjugendclubs gearbeitet. Da dort einige zum ersten Mal auf der Bühne stehen, bringen diese Produktionen besondere Herausforderungen mit sich, die ich reizvoll finde. Denn ich schätze die Möglichkeit, neben der spielerischen auch die persönliche Ent‑ wicklung der Clubmitglieder mitzuerleben, sie dabei begleiten und mit ihnen wachsen zu können. Bei den Premieren zu sehen, wie sich die Jugendlichen wie Profis unerschrocken und voller Spielfreude auf die Bühne stellen, ist unvergesslich. Da spüre ich neben der Premierennervosität immer auch Stolz über den Weg, den wir gemeinsam gegangen sind. Denn es ist dieser gemeinschaftliche Prozess, der für mich Theaterarbeit ausmacht: die Arbeit, Energie und manchmal auch Nerven, die wir als Team auf und hinter der Bühne in jede Produktion einfließen lassen, um dann gemeinsam etwas Einzigartiges entstehen lassen zu können.“
JULIA FRANZEN betreute seit 2014 / 2015 drei Produktionen als Gastregieassistentin, zwei des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ sowie „TSCHICK“ mit Mitgliedern des Jugendclubs und des Ensembles. Ab 2019 / 2020 ist sie als Regie assistentin fest am Schauspiel Leipzig engagiert.
SILVESTER 2019 IM SCHAUSPIEL– HAUS
Die Tradition geht weiter — herzlich willkommen zur großen Silvesterfeier im Schauspielhaus mit den Songs von David Bowie! David Bowies letztes großes Werk, das Musical „Lazarus“ auf Basis seiner musikalischen Welterfolge, begleitet uns aus dem Jahr 2019 hinein in das Jahr 2020. Mit unserem Ensemble und großer Live-Band unter der Leitung von Stephan König erleben Sie die Geschichte des Außerirdischen Thomas Newton, der in einer eigenwilligen, fiebertraumhaften Welt aus Schein und Realität auf der Erde lebt, aber immer noch von einem „Life on Mars“ träumt … Die gleichzeitig hymnische und ätherische Musik von David Bowie, in „Lazarus“ geht sie auf in einer ganz eigenen (Bühnen-)Welt: Songs wie „Heroes“ oder „Life on Mars?“ prägen den Abend, ergänzt um Bowies letzte Kompositionen, die 19 ºº Einlass, Begrüßungssekt er eigens noch für diese Show schrieb. & Buffets im ganzen Haus Das Besondere an der Silvester-Vorstellung 2019: Nach der Vorstellung spielt die „Lazarus“-Band um Stephan König für Sie 20 ³º David Bowie & Enda Walsh: „Lazarus“ live in der Garderobenhalle! Musikalische Leitung: Stephan König Begleitet wird diese große Vorstellung, die im Mittel- Regie: Hubert Wild punkt des Silvesterpaketes steht, wieder mit Gastronomie von ENK Leipzig. Das gesamte Schauspielhaus wird zum Festsaal! 23 ºº Live-Musik in der Garderobenhalle mit der Band aus „Lazarus“ Um Mitternacht begrüßen wir gemeinsam das Jahr 2020 — und tanzen danach weiter bis in die Morgenstunden mit DJ Preller.
PLATZGRUPPE I 139,— PLATZGRUPPE II 119,— INKLUSIVE BUFFET, BEGRÜSUNGS- & MITTER NACHTSSEKT, WEITERE GETRÄNKE EXTRA. FÜR INHABER DES PREMIEREN-ABOS GIBT ES EINE GESONDERTE ERMÄSIGUNG, WEITERE INFORMATIONEN DAZU AUF SEITE 125.
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MEIN FREUND HARVEY SIE WERDEN HARVEY GLEICH ERKENNEN, ER IST SEHR GROS.
MARY CHASE DEUTSCH VON ALFRED POLGAR
Elwood P. Dowd ist völlig unauffällig. Mittelalt und mittelgroß, sehr höflich und sehr zuvorkommend. Seit er nachts an einer Straßenlaterne von Harvey angesprochen wurde, machen Elwood und Harvey alles gemeinsam: Sie gehen zu zweit in den Park, ins Konzert und in die Kneipe. Elwood teilt mit ihm sein Leben: sein Haus, seine Gedanken und seine Zeitungsabos. Harvey allerdings ist ein großer weißer Hase. Ein Puka, ein Meter achtzig. Sehr höflich, sehr zuvorkommend, sehr unsichtbar. Denn niemand außer Elwood hat diesen Harvey je gesehen. Für Elwood ist das kein Problem, er scheint das gar nicht zu bemerken. Aber für Elwoods Schwester Veta Louise und ihre Tochter Myrtle Mae ist es ein Problem. Denn sie wohnen im gleichen Haus wie Elwood (und eventuell Harvey) — allerdings zunehmend vereinsamt. Denn wen kann man noch zum Dinner einladen, wenn dem Besuch spätestens zum Dessert von Elwood der große weiße Hase vorgestellt werden wird? Es ist also klar: Es muss etwas passieren. Veta beschließt, Elwood in der Anstalt von Prof. Chumley unterzubringen. Allerdings — je länger Elwood in dieser Klinik ist, desto unsicherer wird die Annahme, dass es Harvey nicht gibt. Denn immer mehr Leuten scheint nun Harvey selber zu begegnen, Veta und auch Prof. Chumley nicht ausgenommen. Und was wird mit dem freundlichen, großzügigen und herzlichen Elwood passieren, wenn nach der Behandlung der Hase vielleicht weg ist, aber dafür die blanke Realität übrig bleibt?
REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE BÜHNE
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETIENNE
KOSTÜME
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BIANCA
DRAMATURGIE PREMIERE
PLUSS DEIGNER
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN
18. 1.
BUß
25. 1.
GROßE BÜHNE
6. 2.
PREISKATEGORIE C
22. 2. 1. 3. 12. 4. 24. 5. 16 00
Nach „Der Gott des Gemetzels“ und „Der nackte Wahnsinn“ setzt das Schauspiel Leipzig die Reihe der Theater-Komödien fort: „Mein Freund Harvey“ war das zweite Stück der Autorin Mary Chase und wurde 1945 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, der Premiere am Broadway folgten 1.775 Aufführungen. Die Verfilmung mit James Stewart 1950 machte den großen weißen Hasen dann weltberühmt. Aber „Mein Freund Harvey“ ist und bleibt, was es zuallererst war: eine großartige Theaterkomödie — und ein charmantes Plädoyer für Toleranz, ein Plädoyer für den großen weißen Hasen in unser aller Leben. Es inszeniert, wie auch bei „Der Gott des Gemetzels“ und „Der nackte Wahnsinn“, Schauspielintendant Enrico Lübbe. Die Bühne gestaltet Etienne Pluss, der neben seinen Arbeiten mit Enrico Lübbe (jüngst „Die Maßnahme / Die Perser“ und „FAUST“ in Leipzig sowie „Elektra“ an der Oper Bonn) regelmäßig mit der Regisseurin Adriana Altaras und mit dem Regisseur Claus Guth zusammenarbeitete, zuletzt für „La Bohème“ an der Opéra Bastille Paris und für „Violetter Schnee“ an der Staatsoper Unter den Linden Berlin. Zukünftige Projekte führen Etienne Pluss an das Bolschoi-Theater Moskau und die Metropolitan Opera New York.
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MEISTER UND MARGARITA Der Teufel ist in der Stadt: In einer verhexten Wohnung in der Sadowaja hat er Quartier bezogen und stellt gemeinsam mit dem Riesenkater Behemoth und anderen teuflischen Gesellen Moskau auf den Kopf. Enthauptungen, Brandstiftung, schwarze Magie, Entführungen, heilloses Chaos im Varietétheater, Falsch münzerei — die Liste ihrer listigen Taten ist lang und es trifft die Bürokraten, die Mitläufer des Regimes, die braven Bürger. Die Behörden scheitern kläglich mit ihren rationalen Erklärungsversuchen für Spuk und Zerstörung. Bulgakows auch heute noch hochpolitische Gesellschaftssatire spielt in der stalinistischen Sowjetunion, einem dogmatisch atheistischen Überwachungsstaat mit einem riesigen willkür lichen bürokratischen Apparat, gezeichnet von Versorgungsengpässen. Neben dem phantastischen Personal um den Ausländer Voland, „Professor für Schwarze Magie“, tritt der Meister auf, ein gebrochener Mann, der sich vor der vernichtenden Kritik seines Romans über Pontius Pilatus in eine Irrenanstalt geflüchtet hat. Und während der Teufel mit magischem Terror die stalinistische Welt in die Irrealität überführt, wird der Roman des Meisters Teil der Handlung und übernimmt die Rolle der verbürgten Realität. Das Verhältnis von Werk und Welt kehrt sich um. Das Werk erscheint als Realität, die Welt als Fiktion. Während der nervenschwache Meister in der Anstalt in Selbstmitleid versinkt, ist seine sehnsuchtskranke Geliebte Margarita bereit, sich dem Teufel und der Magie zu verschreiben, um den verschwundenen Meister und seine poetische Wahrheit wiederzufinden. Am Ende fallen die Ebene des Ro mans und die Ebene des Pilatus-Romans im Roman zusammen. Jesus befiehlt dem Teufel, Meister und Margarita Frieden zu geben. Sie bekommen ein kleines Haus, in dem sie ihre Liebe leben dürfen.
NACH DEM ROMAN VON MICHAIL BULGAKOW REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS
DRAMATURGIE PREMIERE
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS
7. 3.
21. 3.
GROSE BÜHNE
18. 4.
PREISKATEGORIE B
2. 5.
AUERBACH DÖPKE
WAS DEIN GUTES TÄTE, WENN DAS BÖSE NICHT WÄRE, UND WIE DIE ERDE AUSSÄHE, WENN DIE SCHATTEN VON IHR VER‑ SCHWÄNDEN? „Meister und Margarita“ ist das bekannteste Werk des russischen Autors Michail Bulgakow und zählt zu den Meisterwerken der Literatur des 20. Jahrhunderts. Bulgakow hatte zeitlebens unter der stalinistischen Zensur zu leiden. Seine zahlreichen Dramen durften nicht aufgeführt werden, sein bedeutendstes Prosawerk wurde erst 1966, 26 Jahre nach seinem Tod, zensiert veröffentlicht. Nach dem nordischen Faust „Peer Gynt“ und dem deutschen „Original-Faust“ kommt nun am Schauspiel Leipzig die russische Faust-Parodie auf die Bühne, in einer Inszenierung von Hausregisseurin Claudia Bauer. Neben Ur- und Erstaufführungen in der Diskothek wie „Und dann“ und „geister sind auch nur menschen“ hat sie auf der Großen Bühne unter anderem „König Ubu / Ubus Prozess“ inszeniert. Ihre Leipziger Inszenier ung „89/90“ war 2017 zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
28. 5. 12. 6. 2. 7.
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MEDEA Wer ist Medea? Euripides konfrontiert uns mit einer Figur, die uns — auch über 2.400 Jahre nach ihrem Entstehen — drastisch und radikal modern erscheint. Medea steht für die Abgründe im Menschen, für das nicht in sich geschlossene Subjekt. Medea ist sich ihrer grausamen Tat bewusst. Sie denkt sie. Sie formuliert sie. Sie erschrickt vor ihr als eine irrationale Tat. Und entscheidet sich dennoch für diese Tat. Eine Tat, die das Private weit verlässt und gegen gesellschaftliche Erwartungen und Strukturen angeht, durch die Medea weit ins Abseits gedrängt wird.
EURIPIDES REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARKUS BOTHE BÜHNE
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATHRIN
KOSTÜME
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SABINE
DRAMATURGIE PREMIERE
FROSCH
BLICKENSTORFER
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BENJAMIN
28. 3.
GROSE
4. 4.
GROSE BÜHNE
29. 4.
PREISKATEGORIE C
19. 5. 3. 6. 25. 6.
Eine Flotte von griechischen Kriegern geht auf Raubzug in das ferne Kolchis, um das sagenumwobene goldene Vlies zu erobern. Jason, ihr Anführer, lässt sich dort von der stolzen Königstochter Medea und den ihr zugesprochenen Zauberkräften helfen. Medea hat sich unsterblich in Jason verliebt und ist dadurch zu jeder Tat bereit. Sie schreckt vor nichts zurück, opfert Familie und Heimat und folgt Jason schließlich nach Griechenland. Hier leben sie glücklich zusammen und bringen ihre beiden Söhne zur Welt. Doch Medea ist in Griechenland nur die Fremde und nicht wie die Griechinnen, wie Jason bemerkt. Amors Pfeile verlieren allmählich ihre Wirkung. Um in das Gefolge am Hofe König Kreons zu gelangen, wendet sich Jason schließlich Kreons Tochter zu und lässt Medea und seine beiden Söhne im Stich. Medea verzweifelt. Sie findet sich allein als Fremde in einem Land zurückgelassen, auf das sie ihre gesamte Zukunft baute. Für Jason hat sie alles geopfert, und jetzt will man sie, durch Treuebruch, Verrat und Entzug ihrer Rechte, zum Exil zwingen, besser noch zur eigenen Selbstauslöschung. In die Ecke gedrängt, greift Medea zur radikalsten Tat: Sie tötet ihre eigenen Kinder.
Markus Bothe, Regisseur in Musiktheater und Schauspiel, inszenierte u. a. an der Deutschen Oper Berlin, der Semperoper Dresden, der Staatsoper Stuttgart, am Schauspiel Frankfurt, am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Konzert Theater Bern. Am Schauspiel Leipzig stellte er sich 2018 erstmals vor mit der Inszenierung von „Gefährliche Liebschaften“ nach Choderlos de Laclos. Die Bühnenbildnerin Kathrin Frosch arbeitete zuletzt mit den Regisseuren Markus Bothe, Armin Petras, Stephan Rottkamp und Matthew Wild in Bern, am Staatstheater Stuttgart und bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen. Auch Sabine Blickenstorfer gehört regelmäßig zum Team um Markus Bothe, zuletzt für Bühne und Kostüme bei „Gefährliche Liebschaften“ am Schauspiel Leipzig. Hier entwarf sie auch für zahlreiche Inszenierungen von Enrico Lübbe das Kostümbild, jüngst für „FAUST“.
Medea. Ihr Name und der Mythos faszinieren bis heute. Medea wurde 431 v. Chr. vom griechischen Dichter Euripides geschrieben und uraufgeführt. Keine der uns heute bekannten Tragödien und mythischen Figuren hat über die Zeiten so vielfältige mediale Transformationen durchlaufen wie Medea — in Literatur, Theater, Oper, Film und selbst im Comic. Faszinierend und zugleich undurchdringbar scheinen die unzählig gewordenen Zu- und Überschreibungen dieser mythologischen Figur, die vielen Schleier der Medea.
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ICH WEIS GENAU, WELCH EIN VERBRECHEN ICH BEGEHEN WILL. ⁄ ABER MÄCHTIGER ALS DIE EINSICHT IST DIE LEIDENSCHAFT. ⁄ SIE IST SCHULD AM GRÖSTEN UNGLÜCK IN DER WELT.
TRIPLE BILL VELDMAN / PÉREZ / HARRIAGUE Die Kooperation zwischen dem Schauspiel Leipzig und dem Leipziger Ballett ermöglicht es Ballettdirektor und Chefchoreo graph Mario Schröder, auf der Bühne des Schauspielhauses aktuelle Strömungen und Bewegungssprachen im zeitgenössischen Tanz in Leipzig zu präsentieren und somit verschiedensten choreographischen Ansätzen einen Platz im Repertoire des Leipziger Ballett zu bieten. Nach drei erfolgreichen Programmen international renommierter Choreographinnen und Choreographen werden nun diese so verschiedenen künstlerischen Handschriften an einem gemeinsamen Abend miteinander in Kontakt gebracht. Große Fragen des Lebens — der Umgang mit Erin nerungen, Liebe, Verlust, aber auch mit dem Beginn einer neuen Existenz und dem menschlichen Körper als Quelle aller Kommunikation und aller Konflikte — sind die Spannungsfelder, auf denen sich die ausgewählten Arbeiten des Spaniers Iván Pérez („FLESH“), der Niederländerin Didy Veldman („See Blue Through“) und des französischen Choreographen Martin Harriague („America“) begegnen. Im Zusammenspiel der verschiedenen Choreographien zeigen sich die Vielfalt der Sprache Tanz, deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede und auch jenes universelle Moment, das diese Kunstform einzigartig macht.
3-TEILIGER BALLETTABEND PREMIERE
8. 4. 17. 4.
GROSE BÜHNE
22. 5.
PREISKATEGORIE A
11. 6.
KOOPERATION VON LEIPZIGER BALLETT & SCHAUSPIEL LEIPZIG
SEE BLUE THROUGH MUSIK
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ALFRED
SCHNITTKE
CHOREOGRAPHIE, BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIDY VELDMAN
FLESH MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ARVO PÄRT & ERIC WHITEACRE CHOREOGRAPHIE
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IVÁN
PÉREZ
KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CARLIJN PETERMEIJER LICHT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TOM VISSER
AMERICA MUSIK VON THE SHOES, THE KNIFE, OCTAVIO MESA, ALVA NOTO / RYUICHI SAKAMOTO, BARRY WHITE, DONALD TRUMP — SPEECHES FROM RALLIES, INAUGURATIONS & INTERVIEWS PERCUSSIONS & MIX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARTIN HARRIAGUE CHOREOGRAPHIE, BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARTIN HARRIAGUE
„Glanzstücke, die den Tänzern technisch einiges abver langen, ihnen aber auch viel Raum geben, sich als Individuen zu zeigen. Sie können Emotionen nicht nur mittels ihrer tänzerischen Bewegung, sondern auch fast schon im Grenzbereich zum Tanztheater ausdrücken.“ MDR KULTUR ÜBER DIDY VELDMANS CHOREOG RAPHIEN „SEE BLUE THROUGH“ UND „TOOT!“
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„
In London habe ich das Fach Musical studiert, wo neben Gesang auch die Schauspielausbildung eine große Rolle spielte. Darauf folgten Produktionen mit Schwerpunkten, die mal mehr, mal weniger im Bereich Schauspiel und Musiktheater lagen. Am interessantesten für mich waren Projekte, die als ‚Crossover‘ verschiedene Sparten miteinander verknüpften. In Großbritannien gibt es aber, anders als in Deutsch‑ land, keine festen Theaterensembles in jeder Stadt, so entsteht dort sehr viel ausschließlich projektgebunden. Aus diesem Grund bin ich 2013 nach Deutsch land gekommen. Jetzt studiere ich bis zum Sommer im Master Operngesang an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig, wirke an Opernproduktionen und klassischen Konzerten mit und bin festes Mitglied in einem Vokal ensemble. Ich wollte aber meine Neugierde und diesen britischen Zugriff auf Theater in gewisser Weise beibehalten und weitere Projekte machen, die mehrere Genres auf herausfordernde Weise zusammenbringen. Das ist der Grund für mein Mitwirken bei den Inszenierungen im Schauspielhaus. Kurz nach den Proben für ‚89/90‘ erfuhr ich, dass meine Großmutter ursprünglich aus Merseburg stammt. Es schließt sich hier also gerade ein mehrfacher Kreis.“
BENJAMIN MAHNS-MARDY wurde 1989 in London geboren. Er ist Mitglied des Leipziger „Ensemble Nobiles“ und ist Solist in den Chören der Inszenierungen „89/90“ und „FAUST“.
„
Ich hatte das Zeitungsinserat gelesen, dass Schauspiel Leipzig und Volks solidarität eine Theatergruppe für Senioren gründen. Meine Maxime ist, auf das Leben zuzugehen und verschiedene Dinge auszuprobieren. Also ging ich zum ersten Treffen — und jetzt bin ich im fünften Jahr dabei. Es kommen immer wieder Neue dazu, aber der Kern der Gruppe ist seither gleich. Wir haben uns da als Gruppe gefunden. Nur zwei, drei von uns kannten sich schon vorher, alle anderen waren sich neu. Wir sind ja in unserem Alter allesamt sehr ‚geprägte Cha‑ raktere‘, möchte ich sagen. Aber auch wir lernen noch dazu: in der Gemeinschaft seine Gedanken zu äußern, sich in Diskussionen zurückzunehmen, die Positionen der anderen zu akzeptieren. Anders würden unsere Pro‑ duktionen gar nicht entstehen können. Wir erarbeiten die Inhalte der Stücke selbst. Das geht nur als ein Geben und ein Nehmen. Und über die Jahre sind wir alle sicherer geworden, offener, phantasievoller.“
GABRIELE UTTRODT hat einen Abschluss in Diplom-Sprachheilpädagogik und arbeitete über vierzig Jahre in der Sprachheilschule Leipzig. Sie ist Mitglied im Seniorenspielclub „Die Spielfreudigen“.
DAS SCHLOSS NACH DEM ROMAN VON FRANZ KAFKA REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PHILIPP PREUSS BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RAMALLAH AUBRECHT VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KONNY KELLER MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KORNELIUS HEIDEBRECHT DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG MELLERT PREMIERE
25. 4.
30. 4.
GROSE BÜHNE
20. 5.
PREISKATEGORIE B
13. 6. 1. 7.
Bei K.s nächtlicher Ankunft ist das Schloss vor lauter Nebel gar nicht sichtbar. Dafür die dunklen Augen, die K. beobachten, mustern, abweisen. Du bist nicht von hier, gehörst nicht dazu und wirst nie dazugehören, scheinen die Blicke zu sagen. Dabei ist K. durch einen Auftrag in das abgelegene Dorf gekommen, den Auftrag des Schlossherrn, als Landvermesser tätig zu werden. Doch darüber will niemand Bescheid wissen. K.s Versuche, Eintritt in das Schloss zu erhalten, um mit dem Auftraggeber sprechen zu können, scheitern: Selbst die Türen, die sich ihm durch seine Geliebte Frieda, seine vermeintlichen Gehilfen Artur und Jeremias sowie den Schlossboten Barnabas zu öffnen scheinen, entpuppen sich als Trugschlüsse. K. sieht sich einem undurchschaubaren Labyrinth aus Zuständigkeiten und Machtverhältnissen ausgesetzt; einer Welt, deren Gesetze er nicht zu entschlüsseln vermag. Und so bleibt K. all seiner Anstrengung zum Trotz die gesamten sechs Tage, über die sich die Handlung zieht, ein Außenseiter: Sowohl das Schloss als auch die Dorfgemeinschaft verwehren sich ihm bis zuletzt — aber aufgeben, sich dem rätselhaften Bann des Schlosses entziehen und das Dorf zurücklassen, daran kann und will er trotzdem nicht denken.
Max Brod veröffentlicht das Fragment 1924 nach Kafkas Tod — mit dem Hinweis, dass K. zwar am siebten Tage vor Erschöpfung sterben, durch die Erlaubnis, im Dorf wohnen und arbeiten zu können, aber zumindest teilweise Genugtuung hätte erhalten sollen. Doch ob Kafka das Werk wirklich fertigstellen wollte, noch dazu in solcher Wendung, bleibt zweifelhaft, denn er schreibt zu Lebzeiten, dass er die Geschichte für immer unvollendet liegen lassen müsse. Philipp Preuss studierte Regie am Mozarteum Salzburg und arbeitet seit 2001 als freier Regisseur und bildender Künstler. Seine Inszenierungen zeichnen sich durch installativ-atmo sphärische Zugriffe sowie eine starke Bildsprache aus und waren u. a. am Schauspiel Dortmund, Schauspiel Frankfurt, Theater an der Ruhr Mülheim, Deutschen Theater Berlin, Residenztheater München und an der Schaubühne Berlin zu sehen. Seine Ausstellungen wurden u. a. in Bregenz, Wien und Mailand gezeigt. Seit der Spielzeit 2015 / 2016 ist Preuss Hausregisseur am Schauspiel Leipzig, wo er u. a. „Ein Sommernachtstraum“, „Peer Gynt“, „Gespenster oder Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken“, Thomas Köcks „atlas“ und Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“ inszenierte.
K., wieder ein Protagonist, der durch Kafkas eigene Initiale gekennzeichnet wird. Als Weiterentwicklung des „Prozess“ so gar ohne Vornamen, nur mit einem einzelnen Buchstaben, der exemplarisch für die Fremdheit und Verlorenheit der Figur stehen kann. Franz Kafka, der nach seinem Jurastudium für die Finanzierung seiner Autorenschaft „Brotberufen“ bei Versicherungen nachgeht und sich des Öfteren über die dort herrschende ermattende Bürokratie beklagt, beginnt 1922 seine Arbeit am Roman „Das Schloss“, bricht diese jedoch nach wenigen Monaten ab, ohne das Werk fertigzustellen. Sein Freund
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SIE SIND NICHT AUS DEM SCHLOSS, SIE SIND NICHT AUS DEM DORFE, SIE SIND NICHTS.
CLUB – CON – VEN TION 14. — 17. 5. 20
PREMIEREN DER SPIELCLUBS: #NONAME, SORRY, EH!, CLUB Ü31, DIE SPIELFREUDIGEN PREMIERE: „DER VATER“ VON FLORIAN ZELLER & RAHMENPROGRAMM WEITERE INFORMATIONEN AUF SEITE 92
H M E
IM RAHMEN VON „89/90“ DIE HISTORIKER ILKO-SASCHA KOWALCZUK SOWIE PHILIP THER MIT JENS BISKY VON DER SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. WEITERE INFOS AUF SEITE 5.
NACH DEM ROMAN VON PETER RICHTER FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON
REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH & KOMPOSITION & MUSIKALISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . PEER BAIERLEIN CHORLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DANIEL BARKE DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER MIT: WENZEL BANNEYER, DANIEL BARKE, ANDREAS DYSZEWSKI, ROMAN KANONIK, ANNA KEIL, TILO KRÜGEL, DENIS PETKOVIĆ, ANNETT SAWALLISCH, BETTINA SCHMIDT & CHOR
„Eine großartige Idee, wie man Peter Richters Erinnerungsroman ‚89/90‘ theatergerecht adaptieren kann. Das ist wie Marthaler, nur schneller, schriller, lauter.“
„Eine gelungene, eine inhaltlich treffende und ästhetisch spannende Inszenierung. Ein Abend, der viel will und wagt.“ LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
„Großes Theater. Sinnlich und opulent.“
9. 10.
GROSE BÜHNE
30. 10. 28. 11. 12. 12.
NACHTKRITIK.DE
WIEDERAUFNAHME PREISKATEGORIE A
THEATER DER ZEIT
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-
A
THEMA „DREISIG JAHRE SPÄTER“ DISKUTIEREN
DOREEN WINKLER
„Das knappe Jahr zwischen Mauerfall und Beitritt war vielleicht nicht nur das beste Jahr der DDR, sondern auch das fol genreichste der Bundesrepublik. Es ist der Nullpunkt, von dem aus man sich noch einmal anschauen kann, wie alles Mögliche auch hätte anders laufen können. Es ist das Jahr, in dem ein beträchtlicher Teil Deutschlands sich im Zustand einer echten Anarchie befindet. Mit allen Herrlichkeiten, die so etwas mit sich bringt. Und mit allem Horror.“ Peter Richter
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IN EINER WEITEREN REIHE VON EXPERTEN GESPRÄCHEN AM SCHAUSPIEL LEIPZIG MIT DEM
CLAUDIA BAUER UND MATTHIAS HUBER
Peter Richter beschreibt die chaotischen Zustände zur Wendezeit, in der ganz offen viele Grundlagen für die gegenwärtigen Stimmungen und Verwerfungen der deutschen Gesellschaft liegen.
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EINGELADEN ZUM BERLINER THEATERTREFFEN 2017
Sie sind der letzte Jahrgang, der noch alles erleben darf im Herbst der DDR: erotisch-spielerische Freibadnächte, Anwerbungsversuche verkappter Stasi-Lehrer am nächsten Morgen, endlose Nachmittage im FDJ-Jugendklub, die vertraute Gewissheit, dass Urlaub nun mal „Sächsische Schweiz“ oder „Ungarn“ ist. Sie sind auch die Letzten, die noch die „vormilitärische Ausbildung“ durchleiden. Sie sind aber die Ersten, die das dort Erlernte im Herbst 89 gegen die Staatsmacht anwenden. Und schließlich gegeneinander. Denn was bleibt einem, wenn die Freundin eine gläubige Kommunistin ist und die Kumpels aus dem Freibad zu Neonazis werden?
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JEDER IST HIER ENTWEDER RECHTS ODER LINKS, ABER KEINER IST NORMAL.
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FAUST JOHANN WOLFGANG GOETHE REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETIENNE PLUSS KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SABINE BLICKENSTORFER VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . fettFilm (MOMME HINRICHS & TORGE MØLLER) KOMPOSITION MUSIK & CHOR . . . . . . . PEER BAIERLEIN CHORLEITUNG & EINSTUDIERUNG . . FRANZISKA KUBA &
USTINA
DUBITSKY
CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STEFAN HAUFE DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUS PRODUKTIONSLEITUNG THEMEN-TOUREN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MAXIMILIAN GRAFE MIT: TOBIAS AMORIELLO, WENZEL BANNEYER, THOMAS BRAUNGARDT, ANDREAS DYSZEWSKI, ALINA-KATHARIN HEIPE, RON HELBIG, JULIAN KLUGE, TILO KRÜGEL, DENIS PETKOVIĆ, JULIA PREUS, BETTINA SCHMIDT, PHILIPP STASCHULL, FRIEDRICH STEINLEIN, PAUL TREMPNAU, NICOLE WIDERA, NINA WOLF & CHOR
FAUST I + II WIEDERAUFNAHME
12. 10. 18 00
PREISKATEGORIE A
13. 10. 18 00 1. 11.
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2. 11.
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8. 5.
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5. 6.
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6. 6.
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FAUST I PREISKATEGORIE B
22. 1. 5. 2. 10. 3. 3. 4. 9. 5.
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Am Ende seines Lebens blickte Goethe auf über fünfzig Jahre der Beschäftigung mit dem Faust-Stoff zurück: Von den 1770er Jahren bis kurz vor seinem Tod 1832 arbeitete er an dem Stoff, dem er in seiner Jugend als Puppenspiel erstmals begegnete und der dann sein schriftstellerisches Leben dominierte. Bereits den „Faust I“ prägten jahrzehntelange Arbeitsphasen, von den frühen Entwürfen aus der Zeit des Sturm und Drang bis hin zur Druckversion des Dramas 1808. Während sich in dieser Zeit ganze Akte entwickelten und veränderten, gibt es eine Szene, die die Jahrzehnte unverändert überstand. Goethe übernahm sie so in den „Faust I“, wie sie schon im sogenannten Urfaust 1776/77 überliefert ist — es ist die Szene „Am Brunnen“. Darin trifft Margarethe auf Lieschen, die von Auf merksamkeit und Liebe träumt und sich nach Ausbruch sehnt. Gleichzeitig jedoch brandmarkt Lieschen ein Mädchen, Bärbel chen, das diese Sehnsüchte gelebt hat und ein voreheliches Verhältnis eingegangen ist, und droht ihr mit aller Härte die soziale Ächtung durch die Gemeinschaft an. Margarethe steht mit ihrem Mitgefühl allein — und ahnt ab diesem Moment, was auf sie selber zukommt. Eine Schlüsselszene über Konformitäts druck und Anpassungserwartung in einer engen Gesellschaft. Das Geschehen am Brunnen erzählt eine Gegenüber stellung, die den Blick der Leipziger Neuinszenierung auf den Text leitet: das spannungsgeladene Verhältnis von gesellschaftlicher Norm und individueller Entfaltung. Ein solches Spannungsverhältnis prägt auch die Titelfigur. In Faust steht sich eine Doppel-Struktur widerstrebender und widersprechender Impulse gegenüber: Akzeptiertes und Verbotenes, Unterdrücktes und sozial Erwünschtes, Norm und Individuum findet sich hier in einer Figur zusammengespannt. Zwei Seelen wohnen, ach, in seiner Brust. Mindestens zwei. Und während die eine im deutlich begrenzten Horizont der Gesellschaft und ihrer Erwartungen zu leben versucht, ist die andere auf die größtmögliche Fülle des Lebens aus, in radikal-egozentrischem Erlebenswillen. Mit ungeheurer Sprengkraft entzündet sich diese zweite Seele am eigenen und äußeren Druck: Eine zweite Existenz bricht sich Bahn, die eines um jeden Preis vermeiden will — das Innehalten. So lange, bis die Summe der verdrängten Folgen Faust schlussendlich einholt.
WAS WAR ICH ERST? WAS BIN ICH NUN? WAS IST ZU WOLLEN? WAS ZU TUN?
Schon früh als Zweiteiler angedacht, umfasste die Fertigstellung des „Faust II“ noch Goethes gesamtes restliches schriftstellerisches Leben. Jahrzehnte, in denen sich das Material verändert und entwickelt hat, in denen Goethe neue Schwerpunkte und Blickrichtungen gesetzt hat. „Faust II“ dehnt sich dabei weit über den Teil I hinaus, als eine in vielfacher Hinsicht genresprengende Stoffsammlung: thematisch, zeitlich, formal. Ein anspielungsvolles Groß-Essay, das sich auf unterschiedlichste Themenfelder aufsplittet, weit in Vergangenheit und Zukunft blickt — und mit dem Goethe die Formen und Möglichkeiten klassischen Theaters herausfordert und verlässt. „Die Einordnung des Einzelnen in die Gemeinschaft [ist] Und so nähert sich auch das Schauspiel Leipzig, in hier das Thema und die Tonart, in der diese Sinfonie Weiterführung der inszenatorischen Doppelbefragungen der vergangenen Spielzeiten, den beiden Teilen des „Faust“ vergesetzt ist. Eine originelle, aktuelle, schlüssige Interpretation mit hohem Schauwert.“ schieden: „Faust I“ wird auf der Großen Bühne gezeigt und MDR KULTUR setzt die Leipziger Arbeit mit Chören fort. Für den II. Teil verlassen wir das Schauspielhaus und splitten den Theaterabend „Am gelungensten zeigt sich Lübbes kluger Umgang mit auf in drei parallele Themen-Touren hinein in die Stadt Leipder Sprache ausgerechnet am ‚Osterspaziergang‘, den Peer zig, angeleitet vom Interesse, welche Verbindungen sich aus Baierlein durchrhythmisiert hat. Schlussendlich peitscht dem Stoff ins Heute ziehen lassen und welche Themen aus dem „Faust II“ uns nach wie vor beschäftigen. Basierend auf unseder vom Rang und im Parkett verteilte schmetternde Gesangschor noch einmal alle Emotionen in die Höhe. ren Recherchen in der Stadt, aus dem Heute und der VerganDiese Unmittelbarkeit lässt keinen kalt.“ genheit, basierend auf Expertinnen und Experten der jeweili NACHTKRITIK.DE gen Themenfelder. Jede der Touren führt zu besonderen, nicht alltäglichen und zum Teil auch nicht alltäglich zugänglichen Orten der Stadt. Die Touren starten am Schauspielhaus und finden parallel statt; pro Aufführung kann nur an je einer Tour teilgenommen werden. Den Schluss des „Faust II“ erleben dann alle drei Touren wieder gemeinsam im Schauspielhaus.
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TOUR 1
„Der Zettel hier ist tausend Kronen wert“ — Die Erfindung des Reichtums. ZIEL: ALTES RATHAUS / ALTE HANDELSBÖRSE KÜNSTLERISCHE LEITUNG: MAXIMILIAN GRAFE, RECHERCHE & KONZEPTIONELLE MITARBEIT: MATTHIAS DÖPKE & LUKAS SCHMELMER, AUSSTATTUNG: HUGO GRETLER
Faust erfindet dem Kaiser das Papiergeld — und sofort laufen die Druckmaschinen heiß. Ist das Papiergeld schon beim Kaiser des Goethe-Faust nicht durch Gegenwert gedeckt, ist es das heute auch nicht. Wann aber beginnt virtueller Reichtum? Und wie endet er? Was bedeutet Wachstum? Vom Platzen der Blasen einst und heute, von Bitcoins und Gold-Dukaten erzählt diese Tour — an den Orten, die auch die Stadt Leipzig einst reich machten, deren wirtschaftlicher Ursprung das Marktund das Münzprägerecht waren. Ein Stück Leipziger Stadtgeschichte wird unterwegs hör- und erfahrbar gemacht — als Geldgeschichte und als Geschichte des ‚Werte‘-Wandels. In der Alten Handelsbörse findet zudem ein Gespräch statt, in dem sich zwei Leipziger Expertinnen und Experten aus speziellen Fachgebieten, die mit der Tour und ihren Themen verbunden sind, auf Einladung des Schauspiel Leipzig begegnen.
TOUR 3
ZIEL: VÖLKERSCHLACHTDENKMAL MIT: DIRK LANGE KÜNSTLERISCHE LEITUNG: CHARLENE MARKOW, RECHERCHE & KONZEPTIONELLE MITARBEIT: MATTHIAS HUBER, GEORG MELLERT & ULRIKE MELZWIG, AUSSTATTUNG: INGO BÖHLING
Philemon & Baucis, die den Landgewinnungs-Projekten Fausts im Wege sind, sind auch ein Urbild für ein Schicksal, das seit den 1930er Jahren in der Region Leipzig gegenwärtig ist. Immer wieder mussten und sollen weiterhin ganze Dörfer dem Preis der Moderne weichen, der Energiegewinnung aus Braunkohle. Heute ist dort das zu finden, was Faust einst trockenlegen wollte: eine Wasserlandschaft.
TOUR 2
„Was sich sonst dem Blick empfohlen, / Mit Jahrhunderten ist hin.“ — Die Umsiedler.
FAUST I + II
„Es wird ein Mensch gemacht“ — Schöpfungsträume.
18 Uhr bis ca. 23.50 Uhr
ZIEL: HISTORISCHER HÖRSAAL DER ANATOMIE AM UNIVERSITÄTSKLINIKUM KÜNSTLERISCHE LEITUNG: ILARIO RASCHÈR, RECHERCHE &
Tour 1 ist als fußläufige Tour gestaltet. Der Transport auf den Touren 2 und 3 erfolgt per Shuttle.
KONZEPTIONELLE MITARBEIT: THOMAS FRANK, KATJA HERLEMANN & CLARA PROBST, AUSSTATTUNG: LISA KRUSE, VIDEO: ROMAN HAGENBROCK
Wagner erschafft in „Faust II“ den künstlichen Menschen im Reagenzglas, Homunculus, anhand dessen Goethe eine Reflexion über den Menschen, seinen Körper und dessen Grenzen eröffnet. Künstliches Leben ist heute aber nicht mehr nur lite rarische Phantasie, sondern bereits auf verschiedenste Weise Realität geworden. Die Tour in die historische Anatomie taucht ein in die Themen Reproduktionsmedizin und Robotik und stellt sich der Frage, welche Rolle der Mensch im Netz künstlicher Intelligenzen in Zukunft spielt.
Die Touren 1 und 3 sind barrierefrei für Blinde und Sehbeeinträchtigte. Für die Teilnahme ist unbedingt eine persönliche Begleitperson erforderlich, da nur das Bühnengeschehen im Schauspielhaus per Audio deskription beschrieben werden kann. Weitere Infor‑ mationen erhalten Sie beim Kartenkauf. Jede Tour hat eine begrenzte Platzkapazität. Reservie rungen sind nicht möglich. Bei einem Kartenkauf für „Faust I + II“ direkt an unserer Theaterkasse (persönlich zu den Öffnungszeiten, telefonisch unter 0341 / 1268 168 oder per E-Mail: besucherservice@schauspiel-leipzig.de) haben Sie aber die Möglichkeit, vorab eine Tour Ihrer Wahl zu buchen. Bitte setzen Sie sich mit unserem Besu‑ cherservice in Verbindung. Wir beraten Sie gerne. Die restlichen Touren-Plätze werden eine Stunde vor Veran‑ staltungsbeginn vergeben. Wir empfehlen rechtzeitiges Erscheinen. FAUST I
Zu diesen Terminen wird nur der „Faust I“ angeboten. Die Außen-Touren finden an diesen Terminen nicht statt.
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EGOZENTRIK UND GESELLSCHAFT. WIE MODERN IST FAUST? War der Titel der Expertengespräche der Spielzeit 2018 / 2019. Die Germanistin Anne Bohnenkamp-Renken, Leiterin des Goethe-Hauses Frankfurt am Main und Expertin für die Entstehung des „Faust“-Dramas, der Soziologe Heinz Bude sowie Andreas Reckwitz, der 2018 mit „Die Gesellschaft der Singularitäten“ das Selbstverwirklichungs-Ideal unserer Epoche beschrieben hat, waren im Gespräch mit Jens Bisky von der Süddeutschen Zeitung. Jens Bisky: Ist der Konflikt zwischen Ich und Gesellschaft der leitende Konflikt im „Faust“? Ist das die Tragödie, die Goethe in den Untertitel setzt? Anne Bohnenkamp-Renken: Ich würde zustimmen: Die Tragödie ist auch die Tragödie des Ich. Wir sind zu Goethes Zeiten in einer Phase, in der mit dem Höhepunkt der Aufklärung alle Sicherheiten in Frage gestellt werden — dass man in einer Welt lebt, in der die Dinge geordnet sind, in der man weiß, was gut und böse ist und was nach dem Tod kommt. Da entsteht eine metaphysische Obdachlosigkeit und führt dazu, dass das Ich ganz alleine ist und so wichtig, weil es diese Entwürfe plötzlich selber verantworten muss. Damit beginnt um 1800 die Struktur der Moderne, und damit sind wir immer noch beschäftigt. Und wahrscheinlich sind wir im Augenblick wieder in einer Phase des Umbruchs, in der Gewissheiten, von denen wir geglaubt haben, dass wir mit ihnen ganz gut fahren können, in Frage gestellt werden. Insofern kann man einerseits sagen, dass wir vielleicht am Ende dieser Epoche sind, die Goethe damals gerade hat heraufziehen sehen — und andererseits sind wir, ganz ähnlich wie er, in einer Situation, in der Jens Bisky: Ist Faust ein Pionier der „Gesellschaft der Singularitäten“? Gewissheiten verloren gegangen sind. Heinz Bude: Die Frage des Ichs in der modernen Welt ist eine ewige Frage. Und diese Frage muss aktuell wieder neu gestellt werden, weil die Einzelheiten unseres Weltverständnisses gerade zur Debatte stehen. Das ist die Situation, in der wir uns befinden. Wir müssen das Puzzle, glaube ich, in den nächsten 30, 40 Jahren neu zusammensetzen.
Andreas Reckwitz: Die Inszenierung hat sehr stark mit Massen gearbeitet. Viel stärker als sonst bei Inszenierungen von „Faust“, meine ich. Am Anfang spielt ein Chor eine wichtige Rolle. Man hat eigentlich ein Kollektiv gesehen, in dem sich alle gleichförmig verhalten. Und Faust versucht, sich von dieser Massenhaftigkeit, von dieser Gleichförmigkeit der Gesellschaft abzuheben und sich als Individuum zu verwirklichen. Natürlich ist dann die Frage: Wohin geht dieses Individuum? Das ist die Frage von „Freiheit von“ und „Freiheit für“. Man befreit sich, aber in welche Richtung will man jetzt? Und das genau ist das Grundthema von Faust: Wo will ich eigentlich als Individuum hin? Man kann den „Faust“ schon als eine Art Geburtsstunde des modernen Individualismus lesen, interessanterweise entstanden in der Phase, in der sich historisch das entwickelt, was wir die Moderne nennen. Die Suche nach dem singulären Moment ist das, was Faust im Grunde antreibt. Aber es ist klar, dass darin auch ein Überforderungsmoment liegt: Faust ist ein eigentlich permanent sich überforderndes Subjekt. Und gerade diese Unendlichkeit der Suche nach der Selbstentfaltung, die im Grunde nie an ein Ziel führt — das ist im Faust wunderbar dargestellt.
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PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG HEINRICH VON KLEIST REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PHILIPP PREUSS BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RAMALLAH AUBRECHT KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . EVA KAROBATH MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KORNELIUS HEIDEBRECHT VIDEO
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KONNY
KELLER
DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLARA PROBST MIT: KORNELIUS HEIDEBRECHT, ANNA KEIL, ANDREAS KELLER, MARKUS LERCH, FELIX AXEL PREISLER, PHILIPP ROHMER & CHOR Der schlafwandelnde preußische Reitergeneral Prinz Friedrich von Homburg wird vom Kurfürsten einer Prüfung unterzogen, 26. 1. WIEDERAUFNAHME in deren Verlauf Homburg seine innersten Wünsche preisgibt: 7. 2. GROSE BÜHNE Er spricht den Kurfürsten als Vater und dessen Nichte Natalie 28. 2. PREISKATEGORIE C als Braut an. 22. 3. 16 00 Nach dem Erwachen gedanklich einzig bei dem wunder sam Erlebten, überhört Homburg den Angriffsplan der bevorstehenden Schlacht gegen das schwedische Heer: erst auf ausdrücklichen Befehl einzugreifen. Und so schreitet Homburg verfrüht in die Schlacht ein und erreicht zwar einen Teilsieg, wird aber auf- Prinz, Heeresführer, Kriegsheld und zugleich Außenseiter, grund der Gehorsamsverweigerung zum Tode verurteilt … Träumer und zum Tode Verurteilter. Heinrich von Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“ zeichnet einen von Widersprüchlichkeiten Zerrissenen, der seine inneren Wunschbilder nicht mit der äußeren Wirklichkeit, seine reiche Traumwelt nicht mit der drohenden Hinrichtung zu vereinen vermag. Und so kann ihm auch das Ende, das wie der Anfang mit einem Täuschungsspiel beginnt, keine echte Erlösung bringen — denn der Phantast will mit seinen flirrenden Sehnsüchten nicht in eine Gesellschaft passen, die handfeste Realitäten fordert.
TRÄUM ICH? WACH ICH? LEB ICH?
Auch Kleist selbst ist die Zerrissenheit, die er in seinem Protagonisten formt, nicht fremd gewesen: Früh verliert er die Eltern, beginnt eine Offiziers-, dann eine Beamtenlaufbahn, bricht beides jedoch wieder ab, flüchtet als Getriebener erst aufs Land, dann ins Reisen und lebt schließlich verschuldet als Autor und Redakteur. Vier Monate nachdem er „Prinz Friedrich von Homburg“, sein letztes Drama, vollendet, nimmt sich der nur 34-Jährige gemeinsam mit Henriette Vogel am Wannsee das Leben — ohne auch nur ein einziges seiner Werke jemals auf einer Bühne gesehen zu haben.
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MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ROMAN KANONIK
Tennessee Williams zeichnet in „Süßer Vogel Jugend“ vor dem Hintergrund einer zynischen und brutalisierten Politik das Bild einer durch und durch narzisstischen Gesellschaft, in welcher der andere immer nur Mittel zum Zweck ist.
DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA HERLEMANN MIT: THOMAS BRAUNGARDT, ANDREAS DYSZEWSKI, SOPHIE HOTTINGER, ROMAN KANONIK, MICHAEL PEMPELFORTH, JULIA PREUß, ANNETT SAWALLISCH, FLORIAN STEFFENS, BRIAN VÖLKNER, ANITA VULESICA WIEDERAUFNAHME
31. 1.
GROẞE BÜHNE
23. 2.
PREISKATEGORIE C
14. 3.
„Hausregisseurin Claudia Bauer zaubert wieder wunderbar atmosphärisch aufgeladene Bilder, zeigt mit ihrem Arrangement auf den ersten Blick die Vereinzelung der Figuren. Gelungen holt der knapp zweistündige Abend den 60 Jahre alten Stoff in die gesellschaftliche Gegenwart.“
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
„Für Claudia Bauer ist der American Dream endgültig ausgeträumt. Hier ist jeder seine eigene Sonne, die nach ein paar Planeten sucht, die sie Beifall spendend umkreisen.“
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SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
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KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VANESSA RUST
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BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH
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REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER
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DEUTSCH VON NINA ADLER
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TENNESSEE WILLIAMS
St. Cloud, eine Kleinstadt irgendwo an der Küste Floridas: Der nicht mehr ganz junge Beau Chance Wayne kehrt zurück an seinen Geburtsort. Seine Schauspielkarriere ist gescheitert, bevor sie richtig losging, und nun lebt er davon, einsamen Herzen die große Liebe vorzuspielen. Aktuell ist er der Gespiele des alternden Hollywoodstars Alexandra del Lago, so abgebrüht wie tablettensüchtig, ihrerseits auf der Flucht vor dem Scherbenhaufen ihres einstigen Ruhms. Wayne hofft, durch sie endlich an ein lukratives Engagement zu kommen — und dadurch seine Jugendliebe Heavenly aus dem Kleinstadtmief zu befreien. Was er nicht weiß: Ihre Beziehung hat bei der Angebeteten nachhaltige gesundheitliche Spuren hinterlassen, und ihrem Vater, dem reaktionären Politrüpel Tom „Boss“ Finley, ist jedes Mittel recht, den ungeliebten Schatten der Vergangenheit wieder loszuwerden. Denn die Erinnerung an die „Besudelung“ seiner Tochter kann Finley gar nicht gebrauchen, steht sein Wahlprogramm doch für Law & Order und moralische sowie rassische Reinheit.
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WAS SUCHTE DIESER UNBEFRIEDIGTE TIGER IM DSCHUNGEL MEINER NERVEN?
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S ÜßER VOGEL JUGEND
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JEDER STIRBT FÜR SICH ALLEIN ⁄ DIE LEIPZIGER MEUTEN NACH DEM ROMAN VON HANS FALLADA, FASSUNG VON ARMIN PETRAS / FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON ARMIN PETRAS & CLARA PROBST REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ARMIN PETRAS BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SUSANNE SCHUBOTH KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KAROLINE BIERNER VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . REBECCA RIEDEL & KATHARINA MERTEN LIVE-VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JUDITH MEISTER / DOREEN SCHUSTER MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . THOMAS KÜRSTNER & SEBASTIAN VOGEL CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DENIS KUHNERT DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLARA PROBST WISSENSCHAFTLICHE BERATUNG . . . SASCHA LANGE MIT: TOBIAS AMORIELLO, WENZEL BANNEYER, JULISCHKA EICHEL, ALINA-KATHARIN HEIPE, RON HELBIG, ANDREAS KELLER, JULIAN KLUGE, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, MARKUS LERCH, MICHAEL PEMPELFORTH, FELIX AXEL PREISLER, ANNETT SAWALLISCH, BETTINA SCHMIDT, PHILIPP STASCHULL, FRIEDRICH STEINLEIN, BERNDT STÜBNER, PAUL TREMPNAU, NICOLE WIDERA, NINA WOLF WIEDERAUFNAHME
20. 9.
GROSE BÜHNE
17. 10.
PREISKATEGORIE B
20. 11. 28. 12. 14. 2.
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„Vielschichtig wird hier ein gesellschaftliches Klima seziert und nach der Verantwortung des Einzelnen gefragt. Ein energetischer Theaterabend mit viel Stoff für den Kopf, denn der Gegenwartsbezug schwingt immer mit.“ Otto und Anna Quangel leben ruhig und zurückzogen, als sie erfahren, dass ihr Sohn an der Front gestorben ist. Vom Tod ihres einzigen Kindes zutiefst erschüttert, wächst ihr Zweifel am diktatorischen Regime und sie beschließen, mit ausgelegten Postkarten zum Aufstand gegen das Naziregime aufzurufen — in dem Glauben, ihren Mitmenschen auf diesem Weg die Augen öffnen zu können … Bereits längere Zeit beobachtet die Gestapo vermehrt Gruppen von Jugendlichen, die den öffentlichen Raum besetzen und durch einheitliche Kleidung und Auseinandersetzungen mit der Staatsjugend auffallen. Es sind Mitglieder der „Leipziger Meuten“, einer der größten oppositionellen Jugendbewegungen während der NS-Zeit, die sich mit dem Ziel, die eigene Autonomie zu bewahren, als Alternative zur Hitlerjugend gründen.
MDR ARTOUR
„Ein kraftvoll wogendes Panorama.“
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
„Es ist das richtige Thema zur richtigen Zeit. Die Kombination der beiden Stoffe ist überaus gelungen, die schauspielerische Leistung aller Beteiligten hervorragend.“ URBANITE
Hans Falladas Roman und das historische Phänomen der Leip ziger Meuten — beide verhandeln Opposition zur Zeit des Nationalsozialismus, einerseits in der Generation der Eltern, andererseits in der Generation der Kinder. Und beide Male geht es dabei weniger um einen politischen Akt als vielmehr um den Versuch, innerhalb eines faschistischen Systems für Freiräume, Selbstbestimmung und die eigenen Überzeugungen zu kämpfen. Mit der Verschränkung der beiden Stoffe setzt das Schauspiel Leipzig seinen Weg der Doppelbefragung fort.
DIE HAUPTSACHE IST, DASS WIR ANDERS SIND, DASS WIR UNS NIE DAZU KRIEGEN LASSEN, SO ZU SEIN WIE SIE.
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Den Wunsch, Theater zu machen, hatte ich seit meiner Kindheit. 2010 sind wir nach Deutschland gekommen, und da wurde die Idee wieder stärker. Ab 2014 war ich beim Jugendclub ‚Sorry, eh!‘. 2017 haben wir ‚TSCHICK‘ gemacht, das lief über drei Spielzeiten, mit 43 Vorstellungen. Es war ein Erlebnis, was für ein Gemeinschaftsgefühl da entsteht und wie wir die Aufführung weiterentwickelt haben. Man gewinnt sehr viel Vertrauen, in sich und in die ganze Gruppe. In den Vorstellungen gab es einiges an Pannen, aber irgendwann wussten alle: Die anderen fangen einen auf, was auch passiert. Sich darauf verlassen zu können, verändert die Angst vor eigenen Fehlern komplett. Ich war dann noch bei ‚Kasimir und Karoline‘ auf der Großen Bühne dabei. Da bin ich von meiner mündlichen Abitur-Prüfung direkt zu einer Probe … Das mit der Prüfung war schon stressig, aber auch interessant. Es war so ein positives Gefühl, dass das Leben in vollem Gange ist … Aktuell gehe ich vorsprechen an den Schauspielschulen.“ ALEXANDR STERLEV wurde in Charkiv in der Ukraine geboren. Er wirkte in mehreren Produktionen des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ mit, spielte die Titelrolle in „TSCHICK“ und den Ausrufer in Horváths „Kasimir und Karoline“.
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Ich bin hier Teil eines komplexen kreativen Prozesses. In der Vorstellung gebe ich, anders als im Chor-Konzert, eine Menge Kontrolle ab. Vieles, was der Chor beim ‚FAUST‘ macht, hängt auch an szenischen Verabredungen und am Gefüge der Inszenierung — da ist mein Dirigat ein wichtiger Impuls neben anderen. Das war für mich eine völlig neue Erfahrung. Aber genau solche Erfahrungen suche ich. Ich habe über diese Produk‑ tion neue professionelle Seiten an mir und der Chorarbeit entdeckt. Nicht zuletzt durch die szenische Arbeit ergab sich ein komplett anderer Probenverlauf. Ob wir so etwas nun schon einmal gemacht hatten oder nicht: Über die Zeit wurden wir alle Teil des Kosmos ‚Schauspiel‘. Und mit einem Chor wichtiges Element eines Inszenierungskonzeptes zu sein — das nehme ich auf jeden Fall auch aus dem ‚FAUST‘ mit.“ FRANZISKA KUBA hat einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Freiburg, übernimmt Einstudierungen des GewandhausChores und ist Künstlerische Leiterin des Vocalconsort Leipzig. Seit 2017 ist sie Stipendiatin des Dirigentenforums. Am Schauspiel Leipzig studierte sie den Projekt- Chor der Inszenierung „FAUST“ ein und hat das Abenddirigat.
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LAZARUS
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DAVID BOWIE & ENDA WALSH In „Der Mann, der vom Himmel fiel“ spielte David Bowie 1976 Thomas Jerome Newton, einen Außerirdischen, der zur Erde kommt, um Wasser für seinen verdorrenden Heimatplaneten zu finden. „Lazarus“ schreibt die Geschichte weiter: Jahrzehnte nach dem Scheitern seines Projekts lebt Newton immer noch im interplanetarischen Exil in New York und betäubt sich mit Gin, Frühstücksflocken und TV. Figuren tauchen auf, Menschen aus Newtons Vergangenheit, ein dunkler Gegenspieler. Realität und Traum vermischen sich, bis ein namen- und schicksalloses Mädchen ihm die Hoffnung gibt, doch noch auf seinen Heimatplaneten zurückkehren zu können. David Bowies erstes und einziges Musical versammelt Welt hits wie „Heroes“, „Changes“ oder „Life on Mars?“ zu einem spektakulären Bühnenfest mit Live-Musik.
NACH DEM ROMAN „THE MAN WHO FELL TO EARTH” VON WALTER TEVIS DEUTSCH VON PETER TORBERG MUSIKALISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . STEPHAN KÖNIG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HUBERT WILD BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SUSANNE MÜNZNER KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DAGMAR ELIZABETH MECCA
„LAZARUS“ WIRD PRÄSENTIERT MIT FREUNDLICHER
VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HETA MULTANEN
GENEHMIGUNG VON ROBERT FOX,
CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SALOME SCHNEEBELI
JONES / TINTORETTO ENTERTAINMENT SOWIE DES
DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG MELLERT
NEW YORK THEATRE WORKSHOP. MIT: THOMAS BRAUNGARDT, CHRISTINE FISCHER, DANIELA KECKEIS, ANNA KEIL, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, CHRISTOPHER NELL, LUISE SCHUBERT, ENIS TURAN, BRIAN VÖLKNER, JULIA ZABOLITZKI SOWIE MATTHIAS BÜTTNER, DOMINIQUE EHLERT, STEPHAN KÖNIG, LARS KUTSCHKE, JAKOB MÜLLER, FRANK NOWICKY, GEORG SPIES, MELCHIOR WALTHER
ICH FINDE, WIR SOLLTEN EINE RAKETE BAUEN.
WIEDERAUFNAHME
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GROSE BÜHNE
15. 9. 16 00
PREISKATEGORIE A
4. 10. 29. 10. 14. 12. 31. 12. 24. 1. 19 00 15. 2. 20. 3. 11. 4. 23. 5. 14. 6. 16. 7.
DIE VORSTELLUNG AM 31. 12. FINDET IM RAHMEN UNSERER SILVESTERVERANSTALTUNG STATT, SIEHE SEITE 31
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DER GOTT DES GEMETZELS
Ein Pharma-Anwalt und eine Vermögensberaterin. Eine Autorin mit Afrika-Schwerpunkt und ein Sanitärhändler. Wann begegnen sich zwei solch gegensätzliche Paare? Selten. Haben sie irgendetwas gemeinsam? Nein. Es sei denn, beide Paare haben Kinder, die in ein und dieselbe Schule gehen. Dann kann es tatsächlich passieren, dass zwei solche Paare einen Nachmittag miteinander verbringen müssen. Von diesem zivilisatorischen Ausnahmefall erzählt Yasmina Rezas „Der Gott des Gemetzels“. Und selten zuvor hat jemand ein solches Aufeinandertreffen so sensationell genau beobachtet — und so sensationell komisch. Dass der Lack der Zivilisation manchmal dünn ist, ist bekannt — aber wie Yasmina Reza diesen Lack Schicht für Schicht quasi in unser aller Nachbarschaft abplatzen lässt, ist maximal unterhaltsam. Weil die Söhne sich geprügelt haben und dabei der eine dem anderen zwei Zähne ausgeschlagen hat, treffen sich nun die Eltern zur gütlichen Einigung im Geiste des gewaltfreien Dis kurses bei Espresso und Selbstgebackenem. Aber was als Leistungsschau toleranter Großstädter beginnt, entwickelt sich zur Zimmerschlacht, bei der die Eltern ihre Söhne locker in den Schatten stellen. Die Wortgefechte schlagen zwar keine Zähne aus, räumen aber auch effektvoll auf im Leben des Gegenübers. Wobei es nicht nur zwischen den Paaren hoch hergeht, sondern auch zwischen den Partnern. Und über weißen Tulpen und geschmackvollen Bildbänden fallen in großer Gründlichkeit die Prinzipien des abendländischen Verhaltens kodex in Trümmer …
WIR MÖCHTEN EINFACH, DASS SO ETWAS NICHT WIEDER VORKOMMT.
„Ganz großes Theater. Dass die zahlreichen verbalen Gags zünden, ist das Verdienst eines hervorragend besetzten Schauspielerquartetts.“ LEIPZIGER INTERNET ZEITUNG „Inszeniert als bitterböse Farce. Unbedingt sehenswert.“ SÄCHSISCHE ZEITUNG
YASMINA REZA DEUTSCH VON FRANK HEIBERT UND HINRICH SCHMIDT-HENKEL
„Bettina Schmidt, Michael Pempelforth, Anne Cathrin Buhtz und Dirk Lange spielen anbetungswürdig. Unübertrefflich.“ BILD
REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETIENNE PLUSS KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BIANCA DEIGNER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUS MIT: ANNE CATHRIN BUHTZ, DIRK LANGE, MICHAEL PEMPELFORTH, BETTINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME
15. 11.
GROSE BÜHNE
1. 12.
PREISKATEGORIE C
26. 12. 19. 4.
GASTSPIEL AM THEATER ERFURT 26. 1. + 7. & 28. 2. + 22. 3. 20
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KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BIANCA DEIGNER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUS MIT: WENZEL BANNEYER, SOPHIE HOTTINGER, ANDREAS KELLER, DIRK LANGE, KARL-SEBASTIAN LIEBICH, DENIS PETKOVIĆ, JULIA PREUS, BETTINA SCHMIDT,
WIEDERAUFNAHME
13. 2.
GROSE BÜHNE
29. 2.
PREISKATEGORIE C
8. 3.
GASTSPIEL IN FRIEDRICHSHAFEN 31. 3. 20
„Die Bravo-Rufe bereits zur Pause sind einem Timing geschuldet, das den rasanten Slapstick-Dreiakter phasenweise fast rauschhaft abspult. Das Ensemble harmoniert, zieht das Tempo an und stürmt in orchestraler Präzision durch den zweiten Akt.“ LEIPZIGER VOLKSZEITUNG „Perfektes Timing und viel Talent zum Slapstick.“ FREIE PRESSE
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LÜBBE
BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETIENNE PLUSS
KATHARINA SCHMIDT
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MICHAEL FRAYN
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GOTT HATTE SECHS TAGE, WIR HABEN NUR SECHS STUNDEN.
DEUTSCH VON URSULA LYN
Als Theater auf dem Theater konzipiert, spielt Michael Frayns Stück „Der nackte Wahnsinn“ mit einem ganzen Arsenal an Theaterklischees und Bühnenpannen, das sich von Akt zu Akt steigert. Dabei wird nicht nur das Geschehen auf, sondern auch hinter der Bühne der „Nackten Tatsachen“ sichtbar: Der 1. Akt zeigt die Generalprobe. Im 2. Akt sehen wir eine spätere Vorstellung — nun aus der chaotischen Perspektive hinter der Bühne. Der 3. Akt zeigt dann wieder das Geschehen „auf“ der Bühne: Wir erleben die allerletzte Vorstellung zum Tournee-Ende der „Nackten Tatsachen“ — allerdings sind von Lloyds Inszenierung, von den Nerven der Beteiligten und vom Stück nur noch schüttere Reste vorhanden …
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Dotty Otley will es noch einmal wissen. Nachdem ihre letzten Bühnenerfolge zu viele Jahre her sind, steckt sie ihr Geld in eine Tournee, die sie auf die große Bühne zurückbringen soll. Leider hat sie nicht mehr so sehr viel Geld — so dass sich das Ensemble rekrutiert aus dem Kreis ihrer ehemaligen und aktuellen Liebhaber (der aktuelle Status ist nicht immer eindeutig geklärt) sowie aus Kollegen, die ihre besten Tage lange (möglicherweise zu lange) hinter sich haben. Und auch die Boulevard-Komödie mit dem Titel „Nackte Tatsachen“, die Dotty für ihr Comeback gewählt hat, hält scharfer Betrachtung und Logik nicht unbedingt stand. Die Proben geraten zum Desaster, wenn sich die Truppe heillos verheddert — in den Abgründen der abstrusen Story, ihren privaten Verwicklungen und der Frage, durch welche der vielen Türen sie als Nächstes auftreten müssten. Einzig Regisseur Lloyd Dallas versucht angesichts der drohenden Premiere beharrlich, aber vergeblich, einen roten Faden in die Abläufe auf und hinter der Bühne zu bekommen …
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DER NACKTE WAHNSINN
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MARIA STUART
Seit mehreren Jahren befindet sich Maria Stuart, Königin von Schottland, in der Gefangenschaft der englischen Königin Elisabeth I. und soll wegen Hochverrats hingerichtet werden. Neben ihrem verzweifelten Versuch, das bereits verkündete Todesurteil abzuwenden, ringen verschiedene politische Lager im Umkreis der englischen Königin entweder um Amnestie oder um Vollstreckung des Urteils. Elisabeth I. zögert, unterschreibt aber, nach gescheitertem Mordkomplott und Befreiungsversuch, letztendlich doch die Urkunde zur Hinrichtung. Nach einem bewegten Leben als Königin von Schottland und im französischen Asyl sucht Maria Stuart Zuflucht bei der ebenfalls von den Tudors abstammenden Elisabeth und gerät zum Spielball zwischen Protestantismus und Katho lizismus während der Glaubenskriege. Denn Elisabeth I. liegt im Streit mit der katholischen Kirche, für die Maria Stuart die rechtmäßige Erbin des englischen Throns ist. Und fatalerweise begehren beide Frauen von Jugend an ein und denselben Mann, Lord Leicester.
FRIEDRICH SCHILLER REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG SCHMIEDLEITNER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HARALD B. THOR KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CORNELIA KRASKE MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BASTIAN WEGNER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER MIT: THOMAS BRAUNGARDT, ANNE CATHRIN BUHTZ, ANNA KEIL, ANDREAS KELLER, TILO KRÜGEL, DENIS PETKOVIĆ, FELIX AXEL PREISLER, BETTINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME 29. 1. GROSE BÜHNE
27. 2.
PREISKATEGORIE C
11. 3. 28. 4.
WAS MAN NICHT AUFGIBT, HAT MAN NICHT VERLOREN. „Regisseur Georg Schmiedleitner konzentriert sich ganz auf den politischen Kern, auf die Fragen von Nähe und Macht, Treue und Verrat. Seine Inszenierung ist ein Spiegel unserer Gesellschaft.“
SÄCHSISCHE ZEITUNG
„Straffe Inszenierung mit Vertrauen in den Schiller-Stoff.“
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LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
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TAGEBUCH EINES WAHNSINNIGEN
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FASSUNG FÜR THEATER VON WERNER BUHSS SZENISCHES PROJEKT REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KRISTINA SEEBRUCH AUSSTATTUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARIANNE HEIDE DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA HERLEMANN MIT: ROMAN KANONIK WIEDERAUFNAHME
I N PLANUNG
Der kleine Beamte Poprischtschin verweigert sich radikal der Gesellschaft und seiner ihm darin zugewiesenen Rolle. Er fühlt sich zu Höherem berufen und durch die Umstände seiner jämmerlichen Existenz gekränkt. Es beginnt eine schleichende Absage an die Realität. In letzter Konsequenz bleibt ihm nur die totale Einsamkeit seiner wahnsinnigen Traumwelt, in der er mit Hunden sprechen und zum König von Spanien gekrönt werden kann. Mit Aksenti Poprischtschin hat Nikolai Gogol eine Figur geschaffen, die an der entfremdeten Existenz des Menschen in der modernen Gesellschaft zugrunde geht und direkt bis in die Gegenwart weist. Obwohl aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, enthält die Gogol’sche Welt bereits die kafkaesken, surrealen Szenarien der Moderne. Roman Kanonik spielt diesen Soloabend zwischen Fiktion und Realität bereits in der vierten Spielzeit an immer wieder unterschiedlichen Orten im Schauspielhaus.
JEDER HAHN HAT SEIN EIGENES SPANIEN, UND ES BEFINDET SICH UNTER SEINEN FLÜGELN.
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NACH NIKOLAI GOGOL
Die Diskothek: Ein Reflexionsraum für unsere Gegenwart, ein Experimentalraum für neues Schreiben, ein Möglichkeitsraum für Autorinnen und Autoren. Die Diskothek ist die Spielstätte des Schauspiel Leipzig, die ganz und ausschließlich der Gegenwartsdramatik gewidmet ist. Mit der Einladung gleich zwei unserer Diskot hek-Urauffüh rungen zu den Mülheimer Theatertagen — Stücke 2019 hat dieses Konzept eine weitere große Anerkennung erhalten. „atlas“ von Thomas Köck, inszeniert von Philipp Preuss, und „Disko“ von Wolfram Höll, inszeniert von Ivan Panteleev, beides Auftragswerke des Schauspiel Leipzig an die Autoren, sind nominiert für die angesehenste Auszeichnung deutschsprachiger Gegenwartsdramatik. Bereits 2014 und 2016 war Wolfram Höll mit den Leipziger Uraufführungen von „Und dann“ und „Drei sind wir“ der Gewinner des Mülheimer Dramatikerpreises. Die kommende Saison in der Diskothek führt bestehende Zusammenarbeiten fort und lädt zudem neue Stimmen und Regiehandschriften nach Leipzig ein. Auch die Erweiterung des Blickes auf europäische Kontexte setzt sich fort: Mit „ERIOPIS — Die unglaubliche Geschichte von Medeas überlebender Tochter“ (AT) bringen wir im März 2020 ein neues Stück der finnischen Autorin E. L. Karhu zur Uraufführung. Die Überschreibung des Medea-Stoffes, ein Auftragswerk des Schauspiel Leipzig, inszeniert Anna-Sophie Mahler, die damit erstmals am Haus arbeitet. Erstmals begrüßen wir in der Diskothek zu Spielzeitbeginn auch die Schweizer Autorin Martina Clavadetscher sowie die Regisseurin Katrin Plötner, die „Frau Ada denkt Unerhörtes“ zur Uraufführung bringen wird, Martina Clavadetschers Auseinandersetzung mit dem Leben der Mathematikerin Ada Lovelace. Die Autorin Alexandra Pâzgu hat mit ihrem Text „Fluss, stromaufwärts“ den Exil-DramatikerInnen-Preis 2018 gewonnen, der von den WIENER WORTSTAETTEN in Kooperation mit dem Schauspiel Leipzig vergeben wird. Pâzgu, in Rumänien geboren und in Wien lebend und schreibend, setzt sich darin auseinander mit Identitäten zwischen den Kulturen. Die Ur aufführung im November 2019 inszeniert Gordon Kämmerer.
Eines der maßgeblichen Teams, die mit ihren Recherche-Projekten das Verhältnis von Autorschaft und Regie im Theater neu definiert haben, wird erstmals in Leipzig und in der Diskothek arbeiten: Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger setzen sich im Januar 2020 in „Hundert Jahre Kohle“ (AT) mit den Folgen des Braunkohle-Tagebaus in und um Leipzig auseinander. Und im Februar 2020 erarbeitet Yves Hinrichs erneut eine Inszenierung, die mit Mitgliedern des Jugendclubs „Sorry, eh!“ und des Schauspielensembles entsteht. Wir stellen die Texte vor und auch die AutorInnen selbst, in unserer Reihe der Begegnungen an der „Bar“ der Diskothek — zu Öffentlichen Proben oder Vorstellungen. Die Termine dieser Veranstaltungen sind dem jeweiligen Monatsspielplan und unserer Webseite zu entnehmen. Weiterhin wollen wir die Diskothek feiern mit Konzerten experimenteller MusikerInnen im Anschluss an die Premieren — bei freiem Eintritt und nach Möglichkeit im Bühnenraum der jeweiligen Produktion!
4 + 1 EIN TREFFEN JUNGER AUTORINNEN SOMMER 2020 Mit der vierten Leipziger Ausgabe unseres Festivals 4 + 1 setzen wir unsere Nachwuchsförderung fort im Bereich junger AutorInnen, die sich noch im Studium befinden. Im Rahmen von 4 + 1 treffen sie erstmals mit ihren Texten und Stücken auf Publikum und Theaterbetrieb. Ein Festival ohne Gewinner und Verlierer: In Gesprächen und Lesungen mit dem Schauspielensemble stellen wir in der Diskothek das Schreiben der Studierenden in den Mittelpunkt und bilden eine Plattform des Austausches und des Ausprobierens für eine neue Generation von TheaterautorInnen. Aus den verschiedenen Schreibschulen im deutschsprachigen Raum reisen jeweils vier AutorInnen nach Leipzig, um neue Schreibstile zu diskutieren, um sich untereinander kennenzulernen und um zu erleben, wie ihre Texte die Bühne erobern.
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FRAU ADA DENKT UNERHÖRTES MARTINA CLAVADETSCHER IRRTÜMER WERDEN DEM WEIBLICHEN NICHT GEDULDET. UM VORWÄRTS ZUKOMMEN, BLEIBT UNS NICHTS ANDERES ÜBRIG: WIR HABEN MAKELLOS ZU SEIN.
Von den Persönlichkeiten, die augenscheinlich im falschen Zeitalter geboren wurden, ist sie eine der schillerndsten: Ada Lovelace, die heute als Visionärin des Digitalzeitalters gilt. Ihre Mutter fürchtete, in ihr könne sich die zerstörerische dunkle Romantik ihres Vaters, Lord Byron, durchsetzen, und hielt sie an, Mathematik zu studieren. Lovelace setzte sich wissenschaftlich mit Entwürfen des Mathematikers Charles Babbage zu einer dampfgetriebenen Rechenmaschine auseinander und erkannte, dass eine solche Maschine nicht nur rechnen, sondern auch Sprache und sogar Musik darstellen könnte. Sie legte so begriffliche Grundlagen für die multimediale Welt, in der wir heute leben. Gleichzeitig steht sie für eine Gesellschaft, die Frauen systematisch an der Entfaltung ihres Potentials hinderte. So konnte sie nicht unter ihrem Namen publizieren und erhielt keinen Zugang zu wissenschaftlichen Bibliotheken. Martina Clavadetscher erzählt das kurze Leben von Ada Lovelace, die 1852 im Alter von 36 Jahren starb, wie einen Fiebertraum zwischen phantastisch-visionärem Denken, fragiler Körperlichkeit und gesellschaftlichen Zwängen. Ada entwickelt Vorstellungen von Flugmaschinen und perfekten mechanischen Puppen. Noch im Sterben beschäftigt sie das Phantasma eines optimierten Körpers, dem Krankheit nichts anhaben kann. Es folgt ein Zeitsprung in ein Forschungslabor unserer Gegenwart, in dem drei ambitionierte Wissenschaftler an einer künstlichen Intelligenz arbeiten. Der Roboter entwickelt nach und nach ein eigenes Bewusstsein, nennt sich Ada und gerät in eine sich immer weiter radikalisierende Selbstoptimierungsschleife.
URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATRIN PLÖTNER
Mit „Frau Ada denkt Unerhörtes“ kommt zum ersten Mal ein Text der Schweizer Autorin Martina Clavadetscher am Schauspiel Leipzig zur Uraufführung. In der Spielzeit 2013 / 2014 war sie Hausautorin am Luzerner Theater; 2016 wurde ihr Stück „Umständliche Rettung“ mit dem Essener Autorenpreis ausgezeichnet und für den Heidelberger Stückemarkt nominiert. Ihr Roman „Knochenlieder“ erhielt 2016 den Preis der Marianne und Curt Dienemann-Stiftung und wurde 2017 für den Schweizer Buchpreis nominiert.
BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CAMILLA HÄGEBARTH KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOHANNA HLAWICA MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARCUS STEINKELLNER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BENJAMIN GROSE PREMIERE DISKOTHEK
27. 9.
Regisseurin Katrin Plötner hat Schauspielregie an der Universität Mozarteum Salzburg studiert. Ihre Diplominszenierung „Angriffe auf Anne“ wurde 2011 zum Europäischen Festival für junge Regie „Fast Forward“ eingeladen. Plötner inszeniert regelmäßig an zahlreichen Häusern, darunter das Residenz theater München, Landestheater Linz, Staatstheater Darmstadt und Schauspiel Frankfurt. „Frau Ada denkt Unerhörtes“ ist ihre erste Inszenierung am Schauspiel Leipzig.
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FLUSS, STROM‑ AUFWÄRTS ALEXANDRA PÂZGU EXIL-DRAMATIKERINNENPREIS 2018 URAUFFÜHRUNG
Seit 2007 wird durch die WIENER WORTSTAETTEN, ein interkulturelles Autorentheaterprojekt, das die Auseinandersetzung und Vernetzung zwischen österreichischen und internationalen Autorinnen und Autoren fördert, der exil-Drama tikerInnenpreis verliehen. 2018 wurde der Preis erstmals in Kooperation mit dem Schauspiel Leipzig ausgeschrieben. Er wird künftig alle zwei Jahre vergeben. Das ausgezeichnete Stück wird im darauffolgenden Jahr am Schauspiel Leipzig uraufgeführt.
REGIE & BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GORDON KÄMMERER MITARBEIT BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LOUISA ROBIN & NANE THOMAS KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOSA MARX VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATHARINA MERTEN DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS DÖPKE PREMIERE
24. 11.
DISKOTHEK
Tino, der eigentlich Toni heißt, Effie, eine schicke Dame, ungefähr 70 Jahre oder 122 Jahre alt, und Lachs: Diese drei Figuren stellt uns Alexandra Pâzgu in ihrem Theatertext vor, der 2018 im Rahmen der Buchmesse „Buch Wien“ mit dem exil-Literaturpreis „Schreiben zwischen den Kulturen“ in der Kategorie Drama ausgezeichnet wurde. Die Autorin setzt die Figur des rumänischen Übersetzers Tino mitten hinein in die zeitgenössischen europäischen Diskursströmungen über Migration, Integration und Identität. Gleich einem Lachs lässt sie ihren Protagonisten gegen den Strom schwimmen. Und ein Lachs tritt auch auf — in ebenso fluider Verfasstheit wie die Gedankengänge Tinos, der im rumänischen und im deutschen Sprachraum gleichermaßen Wurzeln geschlagen hat. Er ist Suchender und Getriebener, gehört einer noch jungen Generation an, die ohne Kalten Krieg erwachsen geworden ist und sich mit dessen Spuren trotzdem permanent beschäftigt sieht.
Alexandra Pâzgu wurde 1985 in Sibiu, Rumänien, geboren und lebt als freie Autorin und Dramaturgin in Wien. „Fluss, stromaufwärts“ wurde im Rahmen des Hans-Gratzer-Stipendiums am Schauspielhaus Wien entwickelt und ist der dritte Teil einer poetisch-philosophischen Trilogie über das Leben in europäischen Städten. Regisseur Gordon Kämmerer inszenierte in der Diskothek des Schauspiel Leipzig bereits die Uraufführungen „Das Tierreich“ von Nolte Decar, „der herzerlfresser“ von Ferdinand Schmalz und „Wolfserwartungsland“ von Florian Wacker. Weiter im Spielplan bleibt seine Inszenierung von Bernhard Studlars „Nacht ohne Sterne“.
Alexandra Pâzgu hat einen gleichermaßen reflektierten wie unterhaltsamen Diskursbeitrag sowie eine szenische Versuchs anordnung vorgelegt, die sich in unmittelbarem Sinne dem Übersetzen, dem Leben und Schreiben zwischen den Kulturen widmet und auch die Mittel des zeitgenössischen Theaters spielerisch herausfordert.
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WIE SCHADE, ER WURDE VON DEN NATIONALEN BESONDERHEITEN GEFRESSEN!
HUNDERT JAHRE KOHLE (ARBEITSTITEL) PROJEKT VON REGINE DURA & HANS-WERNER KROESINGER
In der Region um Leipzig erstreckt sich eines der wichtigsten Braunkohlereviere Deutschlands. Seit den 1920er Jahren ermöglichen technologische Innovationen wie der Schaufelradbagger den extensiven Abbau der Bodenschätze in immensen Tagebauen, die eine vorhandene Kulturlandschaft nachhaltig verändern. Als Hauptenergieträger werden die Braunkohle und die damit verbundene Industrie über Jahrzehnte kaum in Frage gestellt. Sie stellt eine Konstante über die politischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts hinweg dar. Auf der Kostenseite sind eine weiträumige Zerstörung der Umwelt, aber auch zahlreiche Erfahrungen von kollektivem und individuellem Schicksal durch Umsiedlungsprozesse zu verbuchen. In vielen Menschen leben die Erinnerungen an rußgeschwärzte Häuser, die Geräusche der großen Tagebaumaschinen, die staubgeschwängerte Luft, aber auch an Geschichten des Widerstands, an durchgestandene Auseinandersetzungen und gemeinschaftliche Erlebnisse weiter. Heute scheint die Epoche dieser Industrie ihrem Ende entgegenzugehen. Unter dem Zeichen der Energiewende wird von vielen ein möglichst schneller Ausstieg aus der schmutzigen Braunkohle gefordert. In der Geschichte des Braunkohleabbaus überkreuzen sich politische Debatten auf globaler und regionaler Ebene.
Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger arbeiten seit 2000 zusammen und zählen zu den herausragenden Vertretern des gegenwärtigen Dokumentartheaters. Sie haben im deutschsprachigen Raum an Theatern wie dem Berliner HAU, dem Maxim Gorki Theater, dem Staatstheater Karlsruhe und dem Landestheater Linz sowie international gearbeitet. Mit „Stol persteine Staatstheater“ wurden sie 2016 zum Berliner Theater treffen eingeladen. In ihren Projekten, die sich mit vielfältigen Themen von deutscher Zeitgeschichte bis hin zu internatio nalen Konflikten beschäftigen, geht es ihnen darum, „in der theatralen Aufarbeitung von Kriegen, Völkermorden oder pol it ischen Entscheidungen komplexe historische Bögen zu spannen und darüber so genau wie möglich die jeweiligen politischen bzw. wirtschaftlichen Interessenslagen herauszu arbeiten“. „Hundert Jahre Kohle“ ist ihre erste Produktion am Schauspiel Leipzig.
URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HANS-WERNER KROESINGER KONZEPT & TEXT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . REGINE DURA DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BENJAMIN GROSE & MARLEEN ILG PREMIERE DISKOTHEK
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17. 1.
EIN PROJEKT MIT MITGLIEDERN DES THEATERJUGENDCLUBS „SORRY, EH!“ & DES ENSEMBLES
„Die unangestrengte Genauigkeit der Profis und die authentische Energie der Jugendlichen ergänzen sich gut. Die Mischform mit Club- und Profispielern am Schauspiel darf endgültig als etabliert gelten.“
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
REGIE & BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . YVES HINRICHS DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARLEEN ILG PREMIERE
Passend zum Motto „Miteinander / Ensemble“ wird auch diese Spielzeit wieder eine Inszenierung zusammen mit Mitgliedern des Schauspielensembles und des vielfach ausgezeichneten Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ zur Aufführung gebracht. Damit startet das Konzept, mit einem gemischten Ensemble aus Laien und Profis zu arbeiten, um aus dieser besonderen Kombination neue Impulse gewinnen zu können, nach drei erfolgreichen Spielzeiten in die vierte Runde. Den Auftakt bildete 2016 / 2017 die Produktion „TSCHICK“, die mit über 45 Vorstellungen begeistert aufgenommen wurde, erst im historischen Stadtbad, dann auf der Probebühne des Schauspiel Leipzig in Mockau. Auch in den Folgejahren wurde das Konzept des gemischten Ensembles fortgesetzt: 2017 / 2018 folgte die Stückentwicklung „Über Grenzen“ mit Texten von David Lindemann und 2018 / 2019 das Leipziger Nachspiel von Thomas Melles „Ännie“, das auch diese Spielzeit weiterhin im Repertoire zu sehen sein wird. Der Theaterjugendclub „Sorry, eh!“ wurde 2013 unter der Leitung von Regisseur und Ensemblemitglied Yves Hinrichs gegründet und erhielt für seine Produktionen diverse Auszeichnungen, u. a. die zweifache Einladung zum Theatertreffen der Jugend in Berlin (2016 und 2018) sowie zum Bundes treffen der Theaterjugendclubs 2016. Bisherige Produktionen waren „Frozen (Eisrauschen)“, „Never Ever Disconnected“ und „Kult.“ nach Falk Richter, „Wunderland“ von Gesine Danckwart, „Einige Nachrichten an das All“ von Wolfram Lotz und die Uraufführung von Anton Artibilovs „mind.body.workout“, die im Rahmen der Club Convention 2019 zur Aufführung kam. Yves Hinrichs studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ und arbeitete im Anschluss am Badischen Staatstheater Karlsruhe, Neuen Theater Halle und Schauspiel Chemnitz. Er begann bereits während seiner Engagements in Halle und Chemnitz als Theaterjugendclubleiter zu arbeiten und inszenierte auch an anderen Häusern Jugendclubproduktionen, u. a. die Spielzeit eröffnung 2017 / 2018 „Fake on me“ am Theater Oberhausen. Am Schauspiel Leipzig ist Hinrichs neben seinen Regiearbeiten auch als Ensembleschauspieler tätig, zuletzt in „If you were God“, einer Kooperation mit dem Leipziger Ballett. 2017 erhielt er den Leipziger Theaterpreis des Freundeskreis Schauspiel Leipzig e. V.
21. 2.
DISKOTHEK
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ERIOPIS DIE UNGLAUBLICHE GESCHICHTE VON MEDEAS ÜBERLEBENDER TOCHTER (ARBEITSTITEL) E. L. KARHU ICH LIEBE DIE MÖRDERIN ABER DIE MÖRDERIN LIEBT MICH NICHT
Ein Scheidungskind, ein Waisenkind. Eriopis lebt nach der Trennung ihrer Eltern Medea und Jason mit ihren Zwillingsbrüdern bei der Mutter im hohen Norden zwischen Schlitten hunden im Schnee. Bis die undenkbare Tat geschieht und ein Kind alleine bleibt. Mit Eriopis wagt die finnische Autorin E. L. Karhu eine radikale Überschreibung des Medea-Stoffes, der durch die Jahrhunderte eine Vielzahl von Nacherzählungen und Auslegungen erfahren hat. Medea, die je nach Version des Mythos ihre eigenen Kinder tötet, ist bei Karhu eine distanzierte Mutter, von der die Tochter Eriopis wenig Zuneigung erfährt. Der Vater ist abwesend, das Kind ist auf sich gestellt. Nachdem die Mutter und die Geschwister verschwunden sind, holt der Vater sie zu sich in die Stadt. Wie wird ein Kind mit solch einer Geschichte erwachsen? Das Stück konzentriert sich ganz auf die Perspektive von Eriopis und lotet die Möglichkeiten aus, sich aus dem Erlebten herauszuarbeiten.
AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG
AUS DEM FINNISCHEN VON STEFAN MOSTER URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANNA-SOPHIE MAHLER BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATRIN CONNAN
Mit diesem Auftragswerk setzt das Schauspiel Leipzig die Zusammenarbeit mit E. L. Karhu fort. Die deutschsprachige Erstaufführung ihres Stückes „Prinzessin Hamlet“ ist weiterhin im Repertoire der Diskothek. E. L. Karhu lebt in Helsinki und arbeitet als Dramatikerin und Dramaturgin. Das thematische Interesse ihrer Stücke kreist vielfach um die Ethik menschlichen Handelns sowie um das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft. Die Autorin untersucht in ihrem Schreiben neue dramatische Formen und die Grenzen der Bühnensprache.
DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG MELLERT PREMIERE
6. 3.
DISKOTHEK
Anna-Sophie Mahler inszeniert mit dieser Uraufführung zum ersten Mal am Schauspiel Leipzig. Sie ist sowohl als Schauspielwie auch als Opernregisseurin tätig, u. a. am Staatstheater Stuttgart, am Theater Basel und an der Bayerischen Staatsoper. Ihre eigene freie Gruppe CapriConnection zeichnet sich durch die Verwebung von dokumentarischen Texten mit Musik und Bild aus. Mit ihrer Inszenierung von „Mittelreich“ an den Münchner Kammerspielen wurde Anna-Sophie Mahler zum Theatertreffen 2016 nach Berlin eingeladen. 2017 wurde sie mit zwei Arbeiten auf der Biennale Teatro in Venedig als Künstlerin vorgestellt.
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‚FAUST‘ war meine erste Arbeit mit dem Sprechtheater, ich komme sehr aus der Musik. Mich fasziniert jetzt, wie viel Handwerkliches unsere Berufsfelder gemeinsam haben: Klang, Betonung, Pausen, Wiederholungen sind im Schauspiel auch entscheidende gestalterische Mittel, aber hier in der Sprachbehandlung. Goethes Text wird manchmal bis zum Rap gesteigert, der Sprech chor lebt sehr stark von Rhythmik … das ist wie Komponieren mit sprachlichen Mitteln. Das hat mich interessiert, wie sehr man Texte und Sprache auf eine solche Art gestalten und neu interpretieren kann. Ich habe das als eine große kreative Freiheit erlebt, diese enorme Möglichkeit zum künstlerischen Um‑ gang mit der Vorlage. Und darum beneide ich seitdem das Sprechtheater, aus meiner Sicht als Musikerin. In der Oper ist ein solcher Umgang so nicht üblich oder nicht möglich. Die Partitur legt viel mehr fest. Und wird, vielleicht zu oft, als ‚heilig‘ angesehen. Aber an der Arbeit zum ‚FAUST‘ haben mich gerade die ganz verschiedenen Ansichten und Beschreibungen, die diskutiert wurden, sehr interessiert, das gemeinsame Suchen und Ausprobieren.“ USTINA DUBITSKY absolvierte ein Studium für Orchesterdirigat an der Musikhochschule Franz Liszt Weimar. In der Saison 2018 / 2019 hat sie das Dirigentinnenstipendium bei den Bergischen Sinfonikern inne und leitet den Chor der VHS Leipzig. Sie assistierte bei der Ein studierung des Projektchores „FAUST“ und leitet mehrere Vorstellungen.
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Vor sechs Jahren habe ich in der Zeitung gelesen, dass der Club ü31 gegründet werden sollte. Das kam für mich zum richtigen Zeitpunkt, denn ich wollte mal etwas völlig Neues ausprobieren. Seit diesem ersten Treffen bin ich dabeigeblieben. Zum einen habe ich hier im Laufe der Jahre Freunde gefunden. Außerdem macht es mir Spaß, auf der Bühne Dinge zu tun, die ich im richtigen Leben nie tun würde. Der Weg ist immer auch das Ziel: mit der Gruppe agieren, auf die anderen hören, Impulse aufnehmen. Das ist für mich eine Herausforderung, weil ich es in meinem beruflichen Leben gewohnt bin, den Ton anzugeben. Der Club ü31 ist so vielfältig, da muss man akzeptieren, dass jeder seinen eigenen Rhythmus hat. Schön ist auch, dass wir eben nicht nur ein Laienclub sind, sondern Anleitung durch all die Profis haben. Am Ende eines jeden Projektes im Schauspielhaus auf der Bühne zu stehen, ist natürlich auch keine Nebensache. Wenn ich nach der Pre‑ miere in mein Büro zurückkehre, merke ich immer, dass das Theater eine ganz eigene Welt ist.“
JANA WIEHMANN ist Versicherungsvertreterin und leitet eine Agentur in Markranstädt. Neben dem Club ü31 ist sie am Schauspiel Leipzig außerdem als „Händlerin“ an der „Faust“-Thementour „Die Erfindung des Reichtums“ beteiligt.
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ATLAS THOMAS KÖCK URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PHILIPP PREUSS AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG
BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RAMALLAH AUBRECHT DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA HERLEMANN
EINGELADEN ZU DEN 44. MÜLHEIMER MIT: ELLEN HELLWIG, SOPHIE HOTTINGER, DENIS PETKOVIĆ,
THEATERTAGEN — STÜCKE 2019
MARIE RATHSCHECK EINGELADEN ZU DEN WIEDERAUFNAHME
I N PLANUNG
AUTORENTHEATERTAGEN BERLIN 2019
DISKOTHEK
„Der Gegenwartskommentar, den Thomas Köck hier über den Umweg exemplarischer Vergangenheitsbiografien gibt, gehört zu den erhellendsten seines Genres.“
SPIEGEL ONLINE
„… sehr eindrucksvoll und sehr überzeugend.“
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
Ein Kind, das es gar nicht hätte geben dürfen, begibt sich im Heimatland seiner Eltern auf die Suche nach der Großmutter, die ihre Tochter schon lange tot glaubt. Und zwei junge Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben geraten in den Strudel einer nationalen Historie, in dem sich ein Wir formiert, dem sie nicht angehören. Thomas Köck nähert sich in diesem Auftragswerk für das Schauspiel Leipzig vietnamesischen Migrationsbiographien und einer vietnamesisch-deutschen Geschichte an, die unter historischen Ereignissen, Migrationsdebatten und kollektivem Vergessen verschüttet liegt. Seine Figuren bilden eine Genealogie von Aus-der-Zeit-Gefallenen, jeder in seinem individuellen Unzeit-Limbus, aus dem heraus sie sich in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft begegnen und aneinander vorbeigehen. Aber sie sprechen sich mit ihren Erzählungen in die Geschichte hinein, in der sie nicht vorgesehen waren, und decken eine Gleichzeitigkeit von Gestern und Heute auf. Thomas Köck wurde für seine Theatertexte bereits mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Kleist-Förderpreis, dem Dramatikerpreis der österreichischen Theaterallianz, dem Stückepreis des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises und dem Mülheimer Dramatikerpreis.
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GESCHICHTEN DIE MAN SICH DANN ERZÄHLT WENN MAN WIEDER ZU SICH FINDET WO WAR MAN GEWESEN
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EINGELADEN ZU DEN 44. MÜLHEIMER THEATERTAGEN — STÜCKE 2019
URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IVAN PANTELEEV BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . YANJUN HU MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JAN-S. BEYER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG MELLERT MIT: JULIA BERKE, THOMAS BRAUNGARDT, ANNE
„Disko“ ist bereits das dritte Stück von Wolfram Höll, das am Schauspiel Leipzig uraufgeführt wurde. Die 2013 und 2016 uraufgeführten Texte „Und dann“ sowie „Drei sind wir“ wurden mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet.
CATHRIN BUHTZ, ANDREAS HERRMANN, ROMAN KANONIK, DANIELA KECKEIS, ANNA KEIL
„Mit einer sprachlos machenden Genauigkeit, ja beein druckender Musikalität bringt das Ensemble den Abend über die Bühne, ja: rockt ihn.“ NACHTKRITIK.DE
„Wolfram Höll hat mit seinem vierten Stück ‚Disko‘ ein zwar ungewöhnliches, aber absolut stimmiges Stück geschrieben. Ein Land wird zum Club, ein Club, der irgendwann blutig implodiert. ‚Disko‘ ist eine bizarre Parabel auf das beschämende Ende der deutschen Willkommenskultur. Dabei war die Party, war die Lage ja nie aussichtslos.“ SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
FEIER ⁄ ABEND ⁄ IST AUCH ⁄ ARBEIT ⁄ TRINKEN ⁄ WIR DOCH ⁄ NOCH NE ⁄ RUNDE ⁄ 65
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DISKOTHEK
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AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG
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WOLFRAM HÖLL
Wer darf rein, wer muss draußen bleiben — diese Frage steht für viele Nachtschwärmer am Beginn eines Feier-Abends. Ein ganz anderes Gewicht erhält sie, wenn nach der Integrationsfähigkeit unserer Gesellschaft gefragt wird. In Wolfram Hölls Disko frönt eine bis zur Erschöpfung beschleunigte Gesellschaft den immer gleichen Ritualen. Eine Gruppe Flüchtlinge begehrt auch Einlass. In der Begegnung finden Reflexe von Abwehr, Vereinnahmung, Begehren statt — der Mikrokosmos der Disko wird für Wolfram Höll zur Metapher für die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, die im Zuge der sogenannten Flüchtlingskrise entstanden sind. Wolfram Höll macht die Sprache selbst zu Musik, der treibende Beat der House-Rhythmen mischt die Diskursfragmente durcheinander und lässt unerwartete Verbindungen entstehen.
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DISKO
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UND DANN WOLFRAM HÖLL GEWINNERSTÜCK DER MÜLHEIMER THEATERTAGE — STÜCKE 2014 EINGELADEN ZUM HEIDELBERGER STÜCKEMARKT 2014
„Ein Kind spricht. Es spricht von den Häusern, den Betonhäusern, den Steinen am Spielplatz — von Gletschern gebracht, vom Vater, von der Mutter, es spricht von Ausflügen in die Stadt, den Paraden, der Erinnerung an die Paraden, erinnert sich der Erinnerung. Das Kind spricht, es erzählt und zählt die Plattenbauten, die großen Steine am Spielplatz, die Stock werke und Klingelknöpfe, und ehe man sich’s versieht, ist man gefangen in einer Arithmetik des Verlustes, macht einen die Zahl traurig, verweist eine Drei immer auf die Vier, die leider nicht ist, und leidet die Zwei an der Drei, am Fehlen der Eins. Das Kind zählt, und kein Abzählreim ist zur Hand, der die Abwesenheit ungeschehen machen und das Verlorene zurückholen könnte, weil auch der Kinderreim an der Grenze des ‚... und raus bist du‘ endet. Hölls ‚Und dann‘ ist ein Text über das ‚Erinnern‘ als Spur des Todes im Leben: Das Du ist vom Sein ins Erinnert-Sein übergegangen. Der geliebte Mensch ist nicht mehr, und dann, dann ist der geliebte Mensch nichts anderes mehr als Erinnerung. In dieser Kluft, in diesem Und-dann, operiert Hölls Text. Und er tut dies mit beeindruckender sprachlicher Feinheit, mit Diskretion und wunderbarem Willen zur Form.“ Ewald Palmetshofer in der Jurybegründung der Einladung zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens 2012 In der mittlerweile siebten Spielzeit und nach fast 50 Vor stellungen ist Claudia Bauers hochgelobte Uraufführung des Textes von Wolfram Höll weiterhin im Spielplan des Schau spiel Leipzig.
UND ZU DEN AUTORENTHEATERTAGEN BERLIN 2014 EINGELADEN ZUR 57. BIENNALE VENEDIG — BIENNALE TEATRO 2017, 45. FESTIVAL INTERNAZIONALE DEL TEATRO
URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PEER BAIERLEIN DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER & ESTHER HOLLAND-MERTEN MIT: WENZEL BANNEYER, DANIELA KECKEIS, HEINER KOCK, MARKUS LERCH WIEDERAUFNAHME
IN PLANUNG
DISKOTHEK
„Ein Abend voller Theaterlust.“
TAGESZEITUNG (TAZ)
„Ganz großartiges Theater.“
MDR FIGARO
„Regisseurin Claudia Bauer entfaltete mit Wolfram Hölls schwer melancholisch und zugleich naiv spukhaftem Trauertext über Kindheitsverluste ‚Und dann‘ ein kleines großes Wunderwerk an zart verspielter Fantasie.“
WIEDER NACH OSTEN FAHREN. 66
DIE WELT
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BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TITUS SCHADE & MARIALENA LAPATA KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SABINE BLICKENSTORFER
MIT: ANNA KEIL, TILO KRÜGEL, MICHAEL PEMPELFORTH, BETTINA SCHMIDT, HUBERT WILD WIEDERAUFNAHME
IN PLANUNG
DISKOTHEK
„Nichts in Enrico Lübbes so intelligenter wie unterhaltsamer Inszenierung wirkt aufgesetzt, alle Ereignisse und Energien von den akustischen Raffinessen bis zur phantasievollen Wanderlust sind organisch an das Stück gekoppelt. Und das tut beiden richtig gut.“
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
„Das Bühnenbild schafft eine wunderbare Bühnenverwandlung. Enrico Lübbe veranstaltet darin ein Bildertheater, einen Budenzauber vom Feinsten.“
MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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Im Rahmen der Ausstellung „Plateau“ war im Sommer 2018 der originale Bühnenraum zur Inszenierung „Wolken.Heim“ im Museum der bildenden Künste Leipzig als begehbare Installation aufgebaut. Der Katalog zur Ausstellung ist im Schauspiel Leipzig sowie im Museum der bildenden Künste zu erwerben.
REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE
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Mit „Wolken.Heim“ aus dem Jahr 1988, Elfriede Jelineks großem Durchbruch als Theaterautorin, setzte Intendant Enrico Lübbe nach „Rechnitz (Der Würgeengel)“ und „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ die Beschäftigung mit der Literaturnobelpreisträgerin und bedeutendsten deutschsprachigen Dramatikerin der Gegenwart fort. Der Leipziger Maler Titus Schade, der zu den expo niertesten jungen Vertretern der „Leipziger Schule“ zählt, entwarf den Bühnenraum zu „Wolken.Heim“ gemeinsam mit Marialena Lapata unter Rückgriff auf sein Bild „Kiosk“. Schade, Absolvent der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und Meisterschüler von Neo Rauch, arbeitete mit dieser Produktion erstmals im Theaterbereich.
LEIPZIGER NACHSPIEL
MUSIKALISCHE EINSTUDIERUNG . . . . HUBERT WILD
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WIR SIND BEI UNS. WIR SIND BEI UNS ZUHAUS.
DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUS
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ELFRIEDE JELINEK
Stimmen kreisen. Sie formulieren, sie fragen, sie wissen. Sie addieren sich zu Behauptungen und Gewissheiten. Aufbrüche und Abgrenzungen werden beschworen. Es geht durch Epochen und Denkweisen. Es geht um Theorien, und es geht um die Tat. Immer neue Versatzstücke entspinnen sich im Versuch, etwas zu fassen und zu erklären: Versatzstücke der Frage, was das Deutsche ist und die Besonderheit der deutschen Nation. „Wolken.Heim“ ist eine Collage über die Frage der Identität (oder der Identitäten?) als eine große Gleichzeitigkeit verschiedener Epochen und Denkweisen. Eine Auseinandersetzung mit hohen Gedanken und überholten Theorien. Eine Collage ist der Text dabei nicht nur inhaltlich, sondern auch handwerklich. Elfriede Jelinek kompiliert Texte von Hölderlin bis Heidegger, von Fichte bis zur RAF. Aber Jelinek zitiert nicht nur, sie führt fort, spinnt weiter, parodiert und bricht. Die drängende Suche nach Einheitlichkeit führt immer wieder in die diffuse Unmöglichkeit. Ein ambivalenter Blick hinter die deutsche Fassade als ein Stimmenreich der Geistesgeschichte: Der sehnsüchtige Blick zurück bringt mehr Fragen als Antworten, sicher aber keine einfachen Lösungen.
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WOLKEN.HEIM
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DIE ERMÜDETEN ODER DAS ETWAS, DAS WIR SIND BERNHARD STUDLAR
Sie rauchen nicht, sie trinken Bio-Bier und sie bauen ihr Gemüse selbst an. Sie sind Singles, Paare, Eltern. Sie sind in der Mitte ihres Lebens angekommen. Sie feilen an ihren Karrieren oder an ihren Investmentfonds. Sie pflegen ihre bürgerlichen linksliberalen Weltanschauungen und ihre Selbstfindungstrips. Sie leben bodenständig und funktionstüchtig. Oder auch prekär und trotzdem traumlos. Und jetzt treffen sie sich endlich mal wieder, auf einer Party, mit ausnahmsweise auch mal alkoholischen Getränken, auf einer Dachterrasse hoch über der Stadt. Die Kinder sind im Bett, das Kindermädchen instruiert, und doch will der geplante ausgelassene Abend irgendwie nicht so recht gelingen. Zunächst noch in Smalltalks um ein anregendes Gespräch sich bemühend, werden doch schnell alle Hüllen fallen gelassen. Und es wird ganz böse. Bernhard Studlar scheut den Abgrund nicht, der sich zwischen diesen Freunden und Bekannten auftut. Ohne doppelten Boden schauen wir ihnen dabei zu, wie sie auch noch die letzten Grenzen des guten Anstands fallen lassen. Und was bleibt, ist ein schütteres Lebensgefühl: Für immer jung, schon steinalt. Prost! Und am Ende noch ein Erinnerungsfoto. Es gibt zwar nichts zu feiern, trotzdem schön, dass ihr alle da seid. Nach über 25 Aufführungen geht die Inszenierung in die vierte Spielzeit. Ebenfalls von Autor Bernhard Studlar ist „Nacht ohne Sterne“ im Repertoire der Diskothek zu sehen.
ECHT? — SUPER.
EINGELADEN ZU DEN „ZWISCHENS TÜCKEN“ AM THEATER AN DER RUHR, MÜLHEIM 2017
URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JONAS MARTIN SCHMID DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER MIT: WENZEL BANNEYER, SOPHIE HOTTINGER, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, ANNETT SAWALLISCH, KATHARINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME
„Regisseurin Claudia Bauer hat den Abgrund des erschöpften Selbst an seiner urmodernen Wurzel gepackt: die beklagenswerte, dabei aber nicht unkomische Zerrissenheit der angeblich selbstmächtigen Subjekte. Das unheimliche Zusammentreffen von maskenhaftem Frohsinn, stereotypen Bewegungsroutinen und Bernhard Studlars hochintensiv darübergelegten Gesellschafts-Sprechblasen sorgen für ein schauriges Geisterbahnfeeling im Jetzt.“
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I N PLANUNG
DISKOTHEK
THEATER HEUTE
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VIKTOR
BLUMSTOCK VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATHARINA MERTEN DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLARA PROBST MIT: FRANZ VIKTOR BLUMSTOCK *, NELE CHRISTOPH *, ANDREAS KELLER, ALBRECHT KLINGNER *, MIA MÜLLER *, MICHAEL PEMPELFORTH, CHARLOTTE PUDER, ANNETT SAWALLISCH, BENJAMIN VIZIOTIS * * MITGLIEDER DES THEATERJUGENDCLUBS „SORRY, EH!“ I N PLANUNG
DISKOTHEK
„Wieder ein großer Wurf. Die unangestrengte Genauigkeit der Profis und die authentische Energie der Jugendlichen ergänzen sich gut. [Die Inszenierung] spiegelt das Auseinanderfallen einer Gesellschaft, wenn der Kitt geteilter Wahrheiten abhandenkommt, [und] spielt das Meinungs-Mosaik genussvoll aus. Die Mischform mit Club- und Profispielern am Schauspiel darf endgültig als etabliert gelten.“ LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
Thomas Melle kreiert mit „Ännie“ einen polyphonen Kosmos, der hinter einer auf den ersten Blick eindeutig wirkenden Fassade eine komplexe Welt paralleler Wirklichkeiten birgt.
VIELLEICHT GEHT ES IHR BESSER. VIELLEICHT IST ES GUT, WEG ZU SEIN. 69
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KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARLEEN HINNIGER
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REGIE & BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . YVES HINRICHS
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LEIPZIGER NACHSPIEL
Zwei Jahre sind vergangen, seit die 16-jährige Ännie verschwunden ist. Zwei Jahre, in denen die Zeit wie stehen geblieben scheint. Denn die Gespräche der Zurückgebliebenen kreisen nach wie vor um das spurlose Verschwinden dieses Mädchens. Ein Mädchen, über das seit jeher viel gesprochen wurde: Als uneheliches Kind in einer Affäre gezeugt und von einer alleinerziehenden Mutter am Rand der Gesellschaft aufgezogen, war sie zugleich Außenseiterin und Faszinationsobjekt — und wird dies in ihrer unerklärlichen Abwesenheit nur umso stärker. Die Ungewissheit um Ännies Verbleib verführt die BewohnerInnen des aus der Zeit gefallenen Ortes zu den unterschiedlichsten Spekulationen. So avanciert Ännie in ihrer mystischen Abwesenheit zur omnipräsenten Projektionsfläche der sie umgebenden Figuren, die der Wahrheit über die hinterlassene Leerstelle zwar nicht unbedingt näherkommen, mit ihren Mutmaßungen aber tief in ihre eigenen Abgründe, Ängste und Sehnsüchte blicken lassen.
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THOMAS MELLE
MUSIK
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PRINZESSIN HAMLET E. L. KARHU
Prinzessin Hamlet soll die Krone übernehmen. Doch sie widersetzt sich. Sie rebelliert zunehmend gegen die an sie gerichteten Erwartungen und das vorformulierte Bild der Thronerbin: schön, still, konform. Bevor sie so auf den Seiten der Geschichtsbücher zu verblassen droht, will sie ein Zeichen setzen, das sich in ihren Körper einbrennen wird. Es soll unwiderruflich sein, nicht zurückzunehmen, und sie ist bereit, dafür mit dem Leben zu zahlen. Von ihrer Freundin Horatia verraten, findet sie sich daraufhin als scheinbar Wahnsinnige im Buckingham Palace wieder, tritt dem Palastchor bei und lernt dort Ofelio, einen heimlichen Verehrer, kennen. Doch auch hier wird ihr jegliche Möglichkeit zu handeln versagt — es gibt nur diese eine Existenzform, die ihr zugestanden wird, die einer makellosen Projektionsfläche. Selbst nach ihrem Tod, wenn Horatia die Rolle der Prinzessin Hamlet einnimmt, muss auch sie sich in das System fügen, bis ihre Identität in der Konstruktion verloren geht.
EINGELADEN ZUM FESTIVAL THEATER DER EUROPÄISCHEN REGIONEN HRADEC KRÁLOVÉ 2018 EINGELADEN ZU DEN „ZWISCHENSTÜCKEN“ AM THEATER AN DER RUHR, MÜLHEIM 2018
AUS DEM FINNISCHEN VON STEFAN MOSTER DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LUCIA BIHLER BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOSA MARX MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PLANNINGTOROCK KÜNSTLERISCHE BERATUNG . . . . . . . . . . SONJA LAASER
Das Stück der finnischen Theaterautorin und Dramaturgin E. L. Karhu greift Shakespeares Themen wie Wahrheit, Liebe, Verrat und Macht auf, ist dabei aber ein komplett eigenständiges Werk, eine feministische Hamlet-Überschreibung. Die ‚Tragödie im Comicformat‘ wurde im Februar 2017 am Q-teatteri in Helsinki uraufgeführt. Neben „Prinzessin Hamlet“, in der dritten Saison im Spielplan, ist ab März 2020 von der Autorin E. L. Karhu auch die Uraufführung des Auftragswerks „ERIOPIS — Die unglaubliche Geschichte von Medeas überlebender Tochter“ (AT) in der Diskothek zu sehen. „Immer wieder setzen die Figuren neu an. Sie wiederholen Posen und Positionierungen und führen vor Augen, wie soziale Rollen funktionieren: durch Imitation und Wiederholung. Durch permanentes Einüben können normierte Rollen geprobt, aber auch Positionen jenseits des Erwartbaren eingenommen werden. So wird ‚Prinzessin Hamlet‘ nicht zum Manifest, aber zum Spiegel — sinnlich und entlarvend.“ NACHTKRITIK.DE
„Der Abend erzeugt ein nachdrückliches Gefühl dafür, wie es ist, unter der Last der gesellschaftlichen Erwartungen zusammenzubrechen.“
DIE DEUTSCHE BÜHNE
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DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTIN IHLE MIT: ANDREAS DYSZEWSKI, ALINA-KATHARIN HEIPE, TILO KRÜGEL, BETTINA SCHMIDT, NICOLE WIDERA WIEDERAUFNAHME
I N PLANUNG
DISKOTHEK
DAS LETZTE, DAS WIR GEBRAUCHEN KÖNNEN, IST NOCH EINE VERRÜCKTE IN DIESER BURG.
KOMPOSITION & MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . FRIEDERIKE BERNHARDT DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG MELLERT
Wir leben in einer Welt, in der der Verlust des Kindergartenplatzes eine existenzielle Bedrohung darstellt. Mit dieser schlag lichtartigen Erkenntnis beginnt Bernhard Studlar seine Reise durch die Nacht in einer nicht näher benannten Großstadt, in der eine Reihe schillernder Figuren aufeinanderstoßen — da ist der Familienvater, der zum Messermörder wird, der Kredithai, der hinter seiner professionellen Brutalität ein liebendes Vaterherz verbirgt, eine Notärztin am Rande des Nervenzusammenbruchs, ein demaskierter Engel und der Tod höchstselbst in der Maske eines Haustechnikers. Sie alle kämpfen um ein kleines bisschen festen Boden unter den Füßen angesichts einer immer brüchiger werdenden Zivilisation — ein Tanz auf dem Vulkan, der mal an Schnitzlers „Reigen“, mal an einen makabren Totentanz gemahnt. Manche der Figuren werden den Morgen nicht mehr erleben, und keiner wird nach dieser Nacht mehr der sein, der er war. Bernhard Studlars Figuren sind subtil unserer brüchigen Gegenwart abgelauscht — und sind bei aller Wirklichkeitshaftung immer durchzogen von einem Hauch von Phantastik, die sie in ein verzauberndes Spiegelbild blicken lässt, das vielleicht so etwas wie eine sich doch erfüllende Sehnsucht verheißt.
„[Ein] phantastischer kleiner Totentanz: 70 Minuten nur, aber ein Highlight.“
DEUTSCHLANDFUNK KULTUR
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MIT: WENZEL BANNEYER, FRIEDERIKE BERNHARDT, ANNE CATHRIN BUHTZ, ALINA-KATHARIN HEIPE, ANDREAS HERRMANN, DANIELA KECKEIS, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, DENIS PETKOVIĆ, MARIE RATHSCHECK, KATHARINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME
I N PLANUNG
DISKOTHEK
KEINE AHNUNG, WER HEUTE DRAN WAR. DIE RECHTEN, DIE LINKEN, ALLES EINS. HEUTE DEMONSTRIEREN DIE ARBEITER, MORGEN DIE ARBEITSLOSEN. JEDEN TAG DIESELBE SCHEISE.
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KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOSA MARX
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MITARBEIT BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LOUISA ROBIN & NANE THOMAS
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REGIE & BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GORDON KÄMMERER
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DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG
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BERNHARD STUDLAR
VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATHARINA MERTEN
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NACHT OHNE STERNE
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CONTAINER PARIS DAVID GIESELMANN
Hans-Peter Grothe, penibel-gewissenhafter Angestellter eines Logistikunternehmens, soll für seinen Vorgesetzten einen Con tainer finden. Die Suche nach diesem Objekt führt ihn nicht nur nach Paris, sondern nahezu überallhin. Denn die Frage danach, wo der Container aufzufinden sein könnte, bleibt ebenso offen wie die nach seinem Inhalt oder dem Grund für die Suche nach ihm. Dass Grothes Wege sich mehrfach mit denen des schlaflosen Topmodels Lynn Preston kreuzen, ist nur der Anfang einer Reihe von Merkwürdigkeiten, die die Suche begleiten. Das Interesse am Container scheint sich immer weiter zu streuen und wird ein öffentliches. Konkurrierende Firmen, die katholische Kirche, die Schweiz und die Medien schalten sich ein. Grothe reagiert: Er macht sich unabhängig und bringt seine Suche nach dem Container an die Börse. Während die Vermarktung fröhlich voranschreitet, bleibt der Container eine Leerstelle, um die alles in immer größeren Bahnen kreist, solange der Inhalt noch nicht enthüllt ist. Mit absurdem Geschick und viel Witz ausgestattet schickt David Gieselmann seine Figuren durch die irrsinnigen Aufmerksamkeitsspiralen einer globalisierten Wirtschaftswelt, die nach undurchschaubaren Mechanismen von irrationaler Gewinnkalkulation und medialem Super-Hype funktioniert.
ICH BIN BISL ANG AUFGETRETEN WIE DIE SIEBEN AUF BAHNSTEIG ACHT. ABER DAS WIRD SICH VON NUN AN ÄNDERN. LEIPZIGER NACHSPIEL STUDIOINSZENIERUNG 2019 REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MIGUEL ABRANTES OSTROWSKI BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MAXIMILIAN LINDNER KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ESTHER HOTTENROTT DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS DÖPKE MIT: TOBIAS AMORIELLO, RON HELBIG, JULIAN KLUGE,
„Überraschende Figuren, die sich zu einem satirischen Tableau ergänzen, zu einer gelungenen Karikatur unserer scheinrationalen Wirklichkeit, erfreulich übermütig und unverkrampft umgesetzt.“
PHILIPP STASCHULL, FRIEDRICH STEINLEIN, PAUL TREMPNAU, NICOLE WIDERA, NINA WOLF WIEDERAUFNAHME
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
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DISKOTHEK
EINGELADEN ZUM BUNDESWETTBEWERB DEUTSCHSPRACHIGER SCHAUSPIEL STUDIERENDER 2019 IN BERLIN
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Die Off-Broadway-Erfolgskomödie ist gleichzeitig Gesellschafts satire und die Geschichte eines Underdogs, der seinen eigenen Machtspielraum zu nutzen lernt. Ein wahnwitziges Solo für einen Schauspieler und 36 Figuren zur Late-Night-Zeit im Foyer der Diskothek des Schauspiel Leipzig.
RESERVIERUNG, GUTEN TAG. KÖNNEN SIE BITTE DRANBLEIBEN?
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Sami hat einen Höllenjob. Er ist für die Reservierungsliste eines Promirestaurants zuständig und jongliert tagtäglich mit drei Telefonhörern, immer im Angesicht der drohenden Katastrophe. Ob sich die Russenmafia zur Familienfeier ankündigt oder die Reservierung eines Michelin-Kritikers vergessen wurde — Sami fängt alles auf. Und nebenher muss er noch sein Familienleben und die schleppend verlaufende Schauspielkarriere managen. Unter Hochdruck fertigt er einen Anrufer nach dem anderen ab.
„Ein Schauspieler, alle Rollen, alle Stimmen — der Facettenreichtum beeindruckt. Deutsche Dialekte, fremd ländische Akzente, Sprachfehler — Petković beherrscht sie alle und leiht seinen Figuren auch die entsprechende Gestik. Im Sekundentakt springt er von Rolle zu Rolle und produziert durch seine ausladende Theatralik Lacher am Fließband.“
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I N PLANUNG
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MIT: DENIS PETKOVIĆ
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DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG MELLERT
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BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LISA KRUSE MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOHANNES FLEISCHER
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REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KRISTINA SEEBRUCH
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DEUTSCH VON STEFFEN KOPETZKY SZENISCHES PROJEKT
DISKOTHEKFOYER
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BECKY MODE
WIEDERAUFNAHME
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VÖLLIG AUSGEBUCHT
Mit „Every Body Electric“ und „all inclusive“ sind gleich zwei Residenz-Koproduktionen aus den letz ten Spielzeiten zur Venedig Biennale 2019 einge laden, und mit „Oratorium“ ist die Residenz beim Berliner Theatertreffen 2019 vertreten. Nicht ohne Stolz gratulieren wir Doris Uhlich, Julian Hetzel und She She Pop zu diesen herausragenden Aus zeichnungen! Zudem wird die Residenz als Kopro duktionsort für die Zusammenarbeit zwischen freier Szene und Stadttheater zunehmend als modellhaft wahrgenommen. Das, aber auch das stetig wachsende Interesse des Leipziger Publi kums an den experimentellen, interdisziplinären Performances des Residenz-Programms, bestätigt und beflügelt uns in der Arbeit. Förderer
KOPRODUKTIONSPARTNER 2019 / 2020 CAMPO GENT, ETHNICTRO YOGYAKARTA UND MUSEUM LOKABUDAYA UNIVERSITAS INDONESIEN, FORUM FREIES THEATER DÜSSELDORF, HEBBEL AM UFER BERLIN, KUNSTENCENTRUM BUDA KORTRIJK, KUNSTFEST WEIMAR, KÜNSTLERHAUS MOUSONTURM FRANKFURT A. M., MÜNCHNER KAMMERSPIELE, PACT ZOLLVEREIN ESSEN, SOHO THEATRE LONDON, SOPHIENSAELE BERLIN, THEATER FREIBURG, THEATERHAUS GESSNERALLEE ZÜRICH, VABA LAVA TALLINN / NARVA
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„Eine Hexerei“ nennen die Berliner KünstlerInnen Antonia Baehr und Lucile Desamory ihre Produktion „BANN“, in der sie Geistererscheinungen als wandelbare Identitätskonstruktion betrachten und den Industrie-Theaterraum der Residenz in den Schlossgarten von Versailles verwandeln. Opulentes Ausstattungstheater trifft zeitgenössische Konzeptkunst. Und der absolutistische Garten wird zum spannungsreichen Spielfeld un/möglicher Erzählungen. Großbritannien ist das einzige Land der Welt, das ein nationales Ministerium für Einsamkeit in die Regierungsgeschäfte implementiert hat. Angesichts der wachsenden gesellschaftlichen Vereinzelung und der daraus folgenden Vereinsamung der Menschen ist das gar nicht so verwunderlich. Erstaunlich ist vielmehr, dass der in Großbritannien berühmt-berüchtigte Allround-Künstler Kim Noble nicht Minister wurde, beleuchtet er doch seit Jahren in Performances, Filmen, Installationen und aktuell in einer Graphic Novel die absurdesten Winkel vereinsamter Seelen. Wir zeigen seine Erfolgsproduktion „You Are Not Alone“ und produzieren eine neue Arbeit für die nächste Saison. Wir setzen auch in der neuen Spielzeit die Zusammenarbeit mit international arbeitenden KünstlerInnen fort, nehmen dabei thematisch aber verstärkt die lokale Perspektive in Leipzig und Sachsen in Augenschein. Ein zentrales Thema, nicht nur in dieser Spielzeit und nicht nur in der Residenz, wird die Beschäftigung mit den lokalen und globalen Konsequenzen des Bergbaus sein. So nehmen die Berliner Choreographin und Tänzerin Jule Flierl und die bildende Künstlerin Mars Dietz jene Region im Erzgebirge ins Visier, in der das Bergbauunternehmen Wismut bis 1990 das Uran für sowjetische Atomprogramme abbaute. Mit einer dokumentarisch-tänzerischen Performance spüren sie dem Nachstrahlen dieses industriellen Erbes in Landschaft, Gesellschaft und individuellen Körpern nach. Das Kollektiv um den Filmemacher und Komponisten Daniel Kötter, die Bühnenbildnerin Elisa Limberg und die Dramaturgin Sarah Israel setzt sich in seiner mehrteiligen Serie „Bodies and Landscapes“ ebenfalls mit den Transformationsprozessen von Landschaften und Menschen durch den Bergbau und dessen Folgen auseinander. Die ersten beiden Teile „GOLD“ und „COAL“ stellen in einem Doppelabend die stillgelegten und noch aktiven Braunkohletagebaue im Leipziger Umland und indonesische Gold- und Kupferminen gegeneinander. Die Serie wird in der nächsten Spielzeit fortgesetzt und widmet sich dann den aus dem Steinkohlebergbau resultierenden Ewigkeitsaufgaben im Ruhrgebiet sowie der Schieferölgewinnung in Estland und dem Coltanabbau in der Demokratischen Republik Kongo.
Zum Abschluss der Spielzeit bringen die Leipziger KünstlerIn nen Alisa Hecke, Julian Rauter und Andi Willmann endlich das Naturkundemuseum auf die Spinnerei. In einem fiktiven Depot einer naturkundlichen Sammlung befragen sie das Bedürfnis des Menschen, Relikte des organischen Lebens zu erhalten, aufzuarbeiten, zu sammeln und der Nachwelt zu überliefern. Was lässt sich anhand der Praxis der Tierpräparation über den Menschen, seine Ängste, Wünsche und Visionen in Erfahrung bringen?
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JULE FLIERL & MARS DIETZ
BERLIN / NEW YORK
WISMUT
Die Doku-Tanz-Performance „WISMUT“ ist eine Zusammenarbeit zwischen der Choreographin und Tänzerin Jule Flierl und der bildenden Künstlerin und Musikerin Mars Dietz. Sie untersuchen die Geschichte des Uranbergbaus im sächsischen Erzgebirge und sein Nachstrahlen in Landschaft, Gesellschaft und individuellen Körpern. Flierl und Dietz choreographieren einen Bewegungschor und gestalten einen Raum, in dem durch den lokalen Fokus auf die Wismut globale Fragen nach der Ausbeutung von Landschaften und Körpern reflektiert werden. Im Zuge des Wettrüstens während des Kalten Krieges lieferte das Bergbauunternehmen Wismut im Erzgebirge seit Ende der 1940er Jahre Uran für die sowjetische Atombombe. Durch die rasante Ausweitung des Uranbergbaus und die überstürzte Ansiedlung von ArbeiterInnen verschwanden Ort schaften und Wälder, es wurden riesige Halden zutage gebracht und die Landschaft irreparabel vergiftet und verstrahlt. Der Uranbergbau fand unter strengster Geheimhaltung, Bewachung und sowjetischer Leitung statt. Nach dem nuklearen Desaster in Tschernobyl formierte sich eine DDR-weite Umwelt bewegung, in der AktivistInnen u. a. Informationen über den Wismut-Bergbau sammelten und veröffentlichten. Mit der Wende wurde der Uranbergbau der Wismut AG eingestellt. Der damit einhergehende Wandel wirkt sich bis heute auf die regionale Identität, die Landschaft, Gesellschaft und ihre Menschen aus.
Im Mittelpunkt der multimedialen Annäherung von Flierl und Dietz steht das Kollektiv in Form eines Bewegungschores. In der Geschichte verkörperten Bewegungschöre vielfältige Kollektivitäts-Utopien. Sie entwarfen den Körper als Träger bestimmter Wertvorstellungen und Menschenbilder. Der Bewegungschor „WISMUT“ entwirft sein Menschenbild aus der Geschichte der verstrahlten, ausgebeuteten und sanierten Landschaft der Ex-Wismut-Region. Das Projekt untersucht den Widerspruch von kollektiver Identität als Utopie der Gemeinschaft und Dogma der Gleichschaltung. Aus der kritischen Auseinandersetzung entwickeln Flierl und Dietz eine futuristische Choreographie, die nach radikalen, kollektiven Körperbildern in der zerwühlten Gegenwart sucht.
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PREMIERE
5. 10.
GEFÖRDERT VON DER BERLINER SENATS VERWALTUNG FÜR KULTUR UND EUROPA UND DEM HAUPTSTADTKULTURFONDS BERLIN.
DANIEL KÖTTER ⁄SARAH ISRAEL ⁄ELISA LIMBERG BERLIN
LANDSCAPES AND BODIES # 1 GOLD & # 2 COAL Bereits zum zweiten Mal kann das Schauspiel Leipzig vom Förderprogramm Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes profitieren. Gemeinsam mit unseren PartnerInnen PACT Zollverein in Essen, dem Künstlerkollektiv Daniel Kötter / Sarah Israel / Elisa Limberg sowie weiteren Koproduktionspartnern in Indonesien, der DR Kongo und in Estland widmet sich die Residenz für zwei Jahre den Transformationsprozessen in verschiedenen Bergbauregionen und solchen, die es einmal waren. Mit „Landscapes and Bodies“ entsteht eine fünfteilige Performance-Reihe in Zusammenarbeit mit MusikerInnen, PerformerInnen, TheoretikerInnen und Bergbau-ArbeiterInnen, die lokale und globale Einflüsse des Rohstoffabbaus auf die Landschaften, Lebensumfelder und das Zusammenleben von Menschen ausloten. Jede Arbeit versteht sich als Fallstudie, die im Rahmen des Arbeitsprozesses in immersive Raum erfahrungen im Theater übersetzt wird — als Performance, Film und Hörtheater. Die Titel der Teilprojekte — „GOLD“, „COAL“, „WATER“, „COLTAN“ und „OIL SHALE“ — verweisen auf Aggregatzustände und Verarbeitungsmechanismen der Rohstoffe. Sie dienen einerseits als konkrete Vorlage für theatrale Arbeits- und Transformationsprozesse und andererseits als Metapher für die Beschäftigung mit grundlegenden Fragen des lokalen und globalen Zusammenlebens.
den quecksilberhaltigen Abraum im Flussbett nach Goldstaub. Und der weltweit größte zusammenhängende Mangrovenwald, Lebensumfeld der indigenen Gemeinschaften, ist bedroht vom Freeport-Hafen, von dem aus industrieller Goldund Kupferstaub exportiert wird. „GOLD“ nähert sich diesen drei Raumpraktiken zusammen mit dem indonesischen Experimentalmusiker Ikbal Lubys und dem papuensischen Performer Darlane Litay.
Landscapes and Bodies # 2: COAL Die Braunkohle-Vorkommen in der Region rund um Leipzig bildeten eine wichtige Energiequelle der DDR. Zahlreiche Dörfer mussten den riesigen Schaufelbaggern weichen, ihre BewohnerInnen wurden umgesiedelt in die eigens errichteten sozialistischen Häuserblöcke in der Leipziger Peripherie. Die durch den Bergbau und die daran angeschlossenen Industrien verursachten Umwelt- und Gesundheitsschäden wurden erst Jahre später ernst genommen. Seit dem Fall der Mauer sind einige der Tagebau-Gruben und Industrien geschlossen worden. Heute ist das renaturierte Leipziger Neuseenland ein beliebtes Naherholungsgebiet und zieht mit Wohnanlagen am Ufer der künstlichen Seen insbesondere den Mittelstand für Neuansiedlungen an. Gleichzeitig aber wurden unter Protesten der Region die Konzessionen für die noch bestehenden Tagebau- Gruben verlängert. Gemeinsam mit Leipziger BürgerInnen, Landscapes and Bodies # 1: GOLD ehemaligen und aktuellen BergarbeiterInnen, EnergieforscheDas Teilprojekt „GOLD“ untersucht die Raum- und Lebensfor- rInnen und ArchitektInnen beschäftigt sich „COAL“ mit der men im Gebiet der weltweit größten Kupfer- und Goldmine in Gleichzeitigkeit vergangener und gegenwärtiger Energie-Räu Timika, West Papua, Indonesien. Seit den 1960er Jahren ver- me im Leipziger Umland. wandelt der US-amerikanische Bergbau-Konzern Freeport-McMoRan den 5.000 Meter hohen Grasberg, ursprünglich ein PREMIERE NOVEMBER 2019 Heiligtum der indigenen Amungme-Bevölkerung, in eine mehrere Kilometer breite Tagebau-Grube, durchlöchert von Tausenden Kilometern von Schächten und Tunneln. Die Mine GEFÖRDERT IM FONDS DOPPELPASS DER KULTURSTIFTUNG DES BUNDES UND IM wird gegen lokalen Widerstand rigoros abgeschottet und von KOPRODUKTIONSFONDS DES GOETHE-INSTITUTS. indonesischer Polizei und Militär gesichert. Zugleich filtern außerhalb dieser Sonderzone mehr als 19.000 illegale Bergleute
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ANTONIA BAEHR & LUCILE DESAMORY BERLIN
BANN Das Projekt „BANN“ ist die Begegnung der künstlerischen Universen der Choreographin, Performerin und Filmemacherin Antonia Baehr und der bildenden Künstlerin, Filmemacherin und Musikerin Lucile Desamory. In beiden ist die Auseinandersetzung mit ‚Identität‘ als multipler, nur momenthaft feststellbarer Keimzelle von Erzählung zentral. Ausgangspunkt für ihr gemeinsames Stück „BANN“ ist der 1911 erschienene und schnell zum Bestseller avancierte Bericht „An Adventure“, der die Begegnung zweier Lehrerinnen mit dem Geist Marie Antoinettes im Garten von Versailles schildert. Das Buch dokumentiert mit seinem umfangreichen Anhang die Bemühung, das Unerhörte des Erscheinens der Geister im Zentrum des absolutistischen Gartens mit quasi- dokumentarischen Mitteln einzuholen. „BANN“ behandelt Versailles mit seinem zentralperspektivischen Sichtbarkeitsfetisch als Reminiszenz zur Black Box des Theaterraums. Zwei Kunstfiguren zwischen Projektionen von Weiblichkeit und Kreatürlichkeit wandeln in einer Gartenarchitektur un/mögli-
cher Erzählungen zwischen Entgeisterung und Begeisterung. Baehr und Desamory interessiert die Geisterbeschwörung als eine Anreicherung scheinbar unvereinbarer Präsenzen im Raum. Geister sind Medien der Unruhe, ein Inbegriff von Ruhelosigkeit. Mit aufwendigen Kostümen und Bühnenmalereien versucht das Projekt die Symbiose von zeitgenössischer Performance und Ausstattungstheater. „BANN“ realisiert das unmögliche Abenteuer von „An Adventure“ mit seinen Spannungen der Zeiten, Regime und Identitäten als ‚anderen‘ Imaginationsraum.
PREMIERE
JANUAR 2020
UNTERSTÜTZT DURCH DAS NATIONALE PERFORMANCE NETZ KOPRODUKTIONSFÖRDERUNG TANZ, GEFÖRDERT VON DER BEAUFTRAGTEN DER BUNDESREGIERUNG FÜR KULTUR UND MEDIEN.
KIM NOBLE
LONDON
YOU ARE NOT ALONE Der britische Performance- und Videokünstler Kim Noble arbeitet multidisziplinär zwischen Theater, Fernsehen, Film, bildender Kunst und Comedy und hat mit dem Total Theatre Award eine der wichtigsten Auszeichnungen für darstellende Kunst in Großbritannien erhalten. Derzeit bereitet er seine erste Graphic Novel vor. Die Solo-Performance „You Are Not Alone“ handelt vom Alleinsein und den Abgründen menschlicher Sehnsucht in digitalen Zeiten. Auf der Suche nach menschlicher Nähe stalkt Noble einen Supermarktkassierer und versucht ihm durch den Kauf von Kondomen, Tampons oder Schwangerschaftstests geheime Zeichen zu senden. Er nimmt Kontakt zu Fernfahrern auf, die ihre Telefonnummern auf den Toiletten der Autobahnraststätten hinterlassen haben, oder berät IKEA-KundInnen in selbstgenähter Arbeitskleidung, auch ohne eine Jobzusage des Möbelgeschäfts vorweisen zu können.
All diese Versuche enden vorhersagbar desaströs. Kim Noble aber gelingt damit einer der wohl traurigsten und komischsten Theaterabende überhaupt. Mit dem Gastspiel von „You Are Not Alone“ nimmt Noble Anlauf für eine neue Produktion, die er u. a. in der Residenz erarbeitet und in die er Anfang Mai erste exklusive Einblicke gewährt. Das fertige Stück wird in der nächsten Spielzeit im Residenz-Programm zu sehen sein.
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GASTSPIEL
APRIL 2020
„It’s dark and often troubling, certainly divisive, but there’s no doubt that Noble offers a unique window on the bleak comedy of human existence.“
THE GUARDIAN
ALISA HECKE ⁄JULIAN RAUTER ⁄ANDI WILLMANN LEIPZIG
THE BIG SLEEP „The Big Sleep“ versammelt im fiktiven Depot eines naturhistorischen Museums ein Inventar aus Menschen, Objekten und Tierpräparaten und geht den Motiven, Hintergründen und Abwegen jenes (Kunst-)Handwerkes nach, das natürliche Verwesungsprozesse aufzuhalten beabsichtigt und die Illusion von Leben mit toten Tieren zu erzeugen vermag. Naturhistorische Museen sind geheimnisvolle, symbo lische Orte der Repräsentation von Wissen und Leben. Vor allem von den Tier-Präparaten geht eine besondere Faszination aus: Tiere, die, der Zeit enthoben, auf der Schwelle zwischen Leben und Tod verharren. Sie erwidern den Blick des menschlichen Betrachters und lassen ihn selbst zum Gegenstand der Betrachtung und Befragung werden.
Die Grundlage der Inszenierung bilden Interviews, die im Rahmen der Recherche mit ExpertInnen naturkundlicher Sammlungen dokumentiert und gesammelt wurden. In Anlehnung an Darstellungsformen wie dem Tableau vivant oder Nature morte erschafft „The Big Sleep“ eine befremdliche Intimität zwischen lebendigen Körpern und leblosen Objekten. Es entsteht ein Ort, an dem Leben — menschliches wie tierisches — betrachtet, erinnert und befragt werden kann. Die Erzählungen verweisen auf offenbare wie gefühlte Symptome rasanter globaler Veränderungen. Angesichts einer Welt im Wandel zeugen ihre Reflexionen von Verlustängsten, Erhaltungstrieben und dem Willen nach Ordnung. PREMIERE
JUNI 2020
SHE SHE POP ORATORIUM. KOLLEKTIVE ANDACHT ZU EINEM WOHLGEHÜTETEN GEHEIMNIS Eigentum verändert das Bewusstsein. Es trennt FreundInnen, es erteilt Macht über andere, es schließt aus. Nichts ist so konstituierend für unsere Gesellschaft, nichts wirkt so trennend auf die Gemeinschaft wie das Eigentum. Inspiriert von Brechts Lehrstücktheorie entwickeln She She Pop einen dia logischen Theaterabend und bilden uneinige Sprechchöre, die jeden Abend aufs Neue unseren Umgang mit dem Eigentum verhandeln.
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WIEDERAUFNAHME
13. / 14. / 15. 12.
EINGELADEN ZUM BERLINER THEATER TREFFEN 2019
BERLIN
DER VATER SCHAUSPIEL LEIPZIG IM KUNSTKRAFTWERK André, achtzig, Witwer, Vater von zwei Töchtern, merkt, dass sich etwas verändert — es verschwinden Sachen, er versteckt Gegenstände, er fühlt sich bedroht, verfolgt, er verliert die zeitliche und räumliche Orientierung … Der alte Mann auf der Spurensuche nach sich selbst gerät in eine Welt, in der seine Biographie und die Beziehungen, die sie mitgebracht hat, nicht mehr gelten, weil die Realität, in der sie entstanden sind, im Untergehen, im Verlöschen ist.
FLORIAN ZELLER DEUTSCH VON ANNETTE UND PAUL BÄCKER
Das Stück des französischen Dramatikers Florian Zeller nimmt Regisseur Tilo Krügel zum Ausgangspunkt für eine multimediale Theaterbetrachtung über die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart, das Überdauern von Wissen und Menschen und die Frage, wie wir in unserer Gesellschaft eigentlich alt werden wollen. Dabei steht die Geschichte der reduzierten Familie aus Vater und Tochter exemplarisch für die Situation der oft zitierten Keimzelle unserer Gesellschaft, die Wärme spenden soll, während sie dem Druck von außen gar nicht standhalten kann. Weder im Privaten noch im Gesellschaftlichen scheint gegenwärtig Platz zu sein für eine sich umkehrende Chronologie eines Lebens, wie es das Alter mit sich bringt. Tilo Krügel ist seit der Intendanz Enrico Lübbes Ensemblemitglied am Schauspiel Leipzig. Zuvor war er als Schauspieler am Schauspielhaus Chemnitz engagiert und dort als Studioleiter für das Schauspielinstitut „Hans Otto“ Leipzig tätig. Parallel entstanden eigene Regiearbeiten in Chemnitz, Gera, Altenburg und Zittau. 2013 gründete Krügel gemeinsam mit dem Schauspielkollegen Hartmut Neuber den „Club ü31“, einen partizipativen Theaterspielclub am Schauspiel Leipzig. Bis 2016 folgten drei Stückentwicklungen unter der Regie Krügel / Neuber. Neben Ensemblemitgliedern werden nun auch einige Mitglieder des „Club ü31“ an der Inszenierung „Der Vater“ mitwirken, die im Rahmen der Club Convention 2020 Premiere haben wird an einem besonderen Ort: dem Kunstkraftwerk in Leipzig-Lindenau. Mit dieser Kooperation erweitert das Schauspiel Leipzig seine vielfältige Zusammenarbeit mit kulturellen Institutionen der Stadt Leipzig um einen weiteren Partner, dessen Räume eine Mischung aus alter Industriearchitektur und medialer Ausstattung auf höchstem technischem Niveau bereithalten.
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REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TILO KRÜGEL AUSSTATTUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AGATHE MACQUEEN ANIMATION . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LISA SCHOPPMANN DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG MELLERT PREMIERE IM RAHMEN DER CLUB CONVENTION 2020: 15. 5. KUNSTKRAFTWERK, LEIPZIG-LINDENAU EINE KOOPERATION MIT DEM KUNSTKRAFTWERK
IRGEND ‑ ETWAS SELTSAMES PASSIERT. ALS HÄTTE ICH KLEINE LÖCHER. IM GEDÄCHTNIS. WINZIG KLEIN.
DREI TAGE AUF DEM LAND SOMMERTHEATER IM STADTRAUM Das Landgut der Islajevs ist randvoll mit Sommergästen. Freunde des Hauses, ferne Bekannte und nervige Nachbarn geben sich die Klinke in die Hand auf der Suche nach Schatten und Ablenkung: Die Hausherrin hat noch einmal den Hausfreund eingeladen, den sie seit Jahren als Verehrer auf kurze Distanz hält. Die Tochter des Hauses schreibt Gedichte über die Liebe und wird dafür verlacht. Der ehelos gebliebene Nachbar lässt anfragen, ob nicht dieses Mädchen reif ist für die Hochzeit. Der Landarzt versucht, bei der Gesellschafterin zu landen. Neuer Gast der Runde ist der junge Hauslehrer, der das Interesse gleich mehrerer Gäste auf sich zieht. Zwischen Salons und Hinterzimmern, Garten und Gartenhaus wird heimlich verhandelt und hoch gepokert. Ein Reigen der Hoffnungen und Ansprüche, der Andeutungen und Erwartungen, der sich immer drangvoller dreht: Junge Liebe, alte Liebe, neue Zukunft. Alle sehen alles. Und wer nicht liebt, spielt Karten — und schielt trotzdem auf alle anderen. Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Szenen aus dem Landleben, die Szenen aus der Großstadt sein könnten. Szenen aus dem vergangenen Russland, die genauso Szenen von heute sein können: Schon länger nicht mehr hat ein Theaterstück zugleich so genau und so witzig von seinen Charakteren erzählt, die in großer Sympathie, aber auch in großer Präzision geschrieben sind. Der britische Autor Patrick Marber hat Turgenjews Klassiker „Ein Monat auf dem Lande“ weniger überschrieben als vielmehr verdichtet: Aus einem Monat wurden bei ihm drei Tage — drei intensive Tage, in denen sich die Figuren ins Leben stürzen, als wäre nicht nur der Sommer bald zu Ende. „Hautnah“, das Kammerspiel über das Leben und Begehren von vier Singles, die weder in der Realität noch im Cyberspace ein Gegenüber finden, hat ihn 1997 weltweit berühmt gemacht, nun entdeckt Patrick Marber einen Klassiker der Theaterliteratur für die Gegenwart neu.
ICH BEOBACHTE SIE SCHON SEIT JAHREN.
PATRICK MARBER NACH IWAN TURGENJEWS „EIN MONAT AUF DEM LANDE“ DEUTSCH VON JOHN BIRKE REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARIALENA LAPATA KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SABINE BLICKENSTORFER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUS PREMIERE: PREISE: 16,— / 11,—
18. 6.
TORHAUS MARKKLEEBERG 18. 6. 19. 6. 20. 6. THEKLA, AM SEE 26. 6.
Das Schauspiel Leipzig wird mit dieser Inszenierung hinausgehen in die Stadt und unter freien Himmel: Immer wieder an anderen Orten open air zu erleben, wird das Sommertheater in dieser Saison die Stadt Leipzig durchwandern. Es inszeniert Enrico Lübbe, der Intendant des Schauspiel Leipzig. Die Bühne gestaltet Marialena Lapata, die zuletzt mit Titus Schade gemeinsam das Bühnenbild zu „Wolken. Heim“ entwickelte. Die Kostüme entwirft Sabine Blickenstorfer, die bereits für zahlreiche Inszenierungen von Enrico Lübbe (so „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“, „Wolken. Heim“ und „FAUST“) und Markus Bothe (Bühne und Kostüme zu „Gefährliche Liebschaften“) am Haus arbeitete.
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27. 6. 28. 6. SCHÖNAUER PARK, GRÜNAU 3. 7. 4. 7. KEES’SCHER PARK AM COSPUDENER SEE 10. 7. 11. 7.
KITSCH UND KREMPEL: UNDER THE MOON OF LOVE KÜNSTLERISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . BRIAN VÖLKNER BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHARLENE MARKOW DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG MELLERT PREMIERE
JULI 2020
ZOO LEIPZIG PREISE: 16,— / 11,— KARTEN GIBT ES IM SCHAUSPIEL LEIPZIG UND AN ALLEN BEKANNTEN VORVERKAUFSSTELLEN SOWIE ONLINE UNTER WWW.SCHAUSPIEL-LEIPZIG.DE EINE KOOPERATION VON SCHAUSPIEL LEIPZIG UND ZOO LEIPZIG
LET’S GO FOR A LITTLE WALK, UNDER THE MOON OF LOVE
Von Georg Kreisler bis Roland Kaiser — das ist das Motto von „Kitsch und Krempel“: Brian Völkner und sein Ensemble spielen auf zu einer Reise in die Welt des Schlagers und des Chansons — von bekannten Hits bis zu skurrilen Entdeckungen kommen hier alle auf ihre Kosten. Getragen wird die Reihe von Schauspielerinnen und Schauspielern und Menschen, die normalerweise nicht im Rampenlicht stehen. Sie alle sind fester Teil des musikalischen Ensembles von „Kitsch und Krempel“. Nach mehr als zehn erfolgreichen Ausgaben in der Diskothek wagt das Kultformat nun den Schritt nach draußen — und schlägt gleichzeitig nach dem „Dschungelbuch“ und den „12 Monaten“ ein weiteres Kapitel einer erfolgreichen Kooperationsgeschichte des Schauspiel Leipzig auf: Im Sommer 2020 wird der Zoo Leipzig zum Schauplatz einer Sonderausgabe von „Kitsch und Krempel“. Unter freiem und hoffentlich wolkenlosem Himmel geht es auf eine Safari im Zeichen des „Moon of Love“, es locken der Dschungel und das Abenteuer. Brian Völkner studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig und war von 2014 bis 2016 Mitglied des Schauspielstudios am Schauspiel Leipzig. Seit der Spielzeit 2016 / 2017 ist er festes Ensemblemitglied.
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DEUTSCH VON ALISSA UND MARTIN WALSER REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARKUS BOTHE BÜHNE & KOSTÜME
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SABINE
BLICKENSTORFER
Gleich zu Beginn der Spielzeit gibt es eine allerletzte Serie an Vorstellungen der erfolgreichen Inszenierung — von Ende August an dreht sich noch einmal das Kettenkarussell, das Markus Bothe und Sabine Blickenstorfer vor der Kulisse des Gohliser Schlösschens platziert haben als Schauplatz der „Gefährlichen Liebschaften“.
MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BIBER GULLATZ KAMPFCHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . JAN KRAUTER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER MIT: ANNE CATHRIN BUHTZ, ALINA-KATHARIN HEIPE, ELLEN HELLWIG, DANIELA KECKEIS, TILO KRÜGEL, KATHARINA SCHMIDT, BRIAN VÖLKNER WIEDERAUFNAHME
ICH HABE EINEN RUF ZU VERLIEREN. 87
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5. 9.
24. 8.
6. 9.
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7. 9.
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CHRISTOPHER HAMPTON
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LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
MITARBEIT BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARIALENA LAPATA
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Auf der Grundlage von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos’ Briefroman von 1782 widmet sich Hamptons Bühnen stück der Sittenlosigkeit der guten Gesellschaft vor dem Ausbruch der Französischen Revolution. Und bildet die Vorlage für ein packendes Sommertheater, dem, neben schauspielerischen Paraderollen und aller Poesie, dem unheilvollen Spiel mit der Liebe entsprechend auch eine gehörige Portion Angstlust innewohnt.
„Ein grandioses Bühnenbild, weil es sich als so trügerisch wie die Protagonisten des Abends erweist. Zunächst führt es die Figuren mit verspielter Leichtigkeit zusammen, später unterwirft es sie mit maschineller Gnadenlosigkeit seiner Bahn.“
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SOMMERTHEATER VOR DEM GOHLISER SCHLÖSSCHEN Die Marquise de Merteuil ist von ihrem Liebhaber verlassen worden. Wegen Cécile de Volanges, einer unschuldigen, fünfzehnjährigen Klosterschülerin. Merteuil will Rache. Der Vicomte de Valmont, ihr ehemaliger Liebhaber, steht im Ruf, ein unwiderstehlicher Verführer zu sein. Er scheint die perfekte Waffe zu sein. Denn die Marquise und den Vicomte verbindet eine erotisch-zerstörerische Seelenverwandtschaft. Beide sind sie Spielernaturen, die sich nicht an moralische oder gar sexuelle Normen halten und ein dementsprechend ausschweifendes Leben führen. So verfolgt Valmont gerade auch noch ein anderes Ziel — die Verführung der äußerst tugendhaften Madame de Tourvel. Umso gelegener kommt es da, dass beide Frauen zu Gast in einem Schloss auf dem Land sind. Derweil hat die Marquise freie Hand in der Stadt …
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GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN
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DIE 12 MONATE SCHAUSPIEL LEIPZIG IM ZOO LEIPZIG
Wie in jedem Jahr treffen sich die zwölf Monate zu Silvester auf einer Lichtung inmitten des Waldes, um dem Monat Januar das Zepter für das neue Jahr zu übergeben. Doch diesmal wird ihr Ritual durch etwas Ungewöhnliches gestört: Ein kleines Mädchen verirrt sich zu ihnen. Die eigensinnige Königin, ebenfalls noch ein Kind, verspricht aus einer Laune heraus jedem, der ihr einen Korb Schneeglöckchen bringen kann, ebenjenen Korb bis zum Rand mit Gold zu füllen. Und so schicken die böse Stiefmutter und die neidische Stiefschwester das Mädchen gleich wieder zum Schneeglöckchensammeln in den Wald. Mitten im Winter Schneeglöckchen finden? Ein aus sichtsloses Unterfangen. Wären da nicht die zwölf Monate, die dem kleinen Mädchen mit ihren Zauberkräften helfen können — dafür muss sie jedoch das Geheimnis ihres Aufenthaltsortes für sich behalten …
„Liebevoll mit viel Witz und kleinen Mitmachelementen. Ein hübsch verspieltes Theatererlebnis.“
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
NACH MOTIVEN VON BOŽENA N Ě MCOVÁ UND SAMUIL MARSCHAK KÜNSTLERISCHE LEITUNG
In Kooperation mit dem Zoo Leipzig zeigt das Schauspiel Leipzig im Advent 2019 wieder den bezaubernden Märchenklassiker in einer eigens dafür aufgeschlagenen „Weihnachtsjurte“ im Zoo Leipzig — dem dann wohl erneut einzigen garantiert schneesicheren Areal in ganz Leipzig.
KOSTÜME
SCHMIDT
HINNIGER
MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BRIAN VÖLKNER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER & CLARA PROBST WIEDERAUFNAHME
Mit einer Spieldauer von 45 Minuten ist diese Vorstellung ideal für Kinder ab 4 Jahren und ihre Familien.
. . . . . . . . . . . . . KATHARINA
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARLEEN
NOVEMBER / DEZEMBER 2019
ZOO LEIPZIG DER EINTRITT IST FREI, ABER NUR MIT EINEM TAGESTICKET ODER EINER JAHRESKARTE DES ZOO LEIPZIG MÖGLICH. AUFGRUND DER BEGRENZTEN PLATZKAPAZITÄT KÖNNEN
WIE KÖNNEN DENN WINTER UND SOMMER, FRÜHLING UND HERBST ZUSAMMENTREFFEN? SO ETWAS GIBT’S DOCH GAR NICHT. 88
KEINE RESERVIERUNGEN ANGENOMMEN WERDEN. EINE KOOPERATION VON SCHAUSPIEL LEIPZIG UND ZOO LEIPZIG
REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BARBARA WOLF KOSTÜM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SUSANNE REUL DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ALEXANDRA ALTHOFF &
„Eine fesselnde, präzise gespielte Selbstoffenbarung.“
MATTHIAS HUBER MIT: MATHIS REINHARDT
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
WIEDERAUFNAHME
SEPTEMBER / OKTOBER 2019
EINE KOOPERATION MIT DEM MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG
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DEUTSCH VON CLARA DRECHSLER UND HARALD HELLMANN
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NICK HORNBY
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Mit der Saison 2019 / 2020 geht die überaus erfolgreiche Kooperation zwischen dem Schauspiel Leipzig und dem Museum der bildenden Künste in die siebte Spielzeit: In über 60 Vorstellungen war der furiose Monolog mit Mathis Reinhardt als Dave bereits im Schletter-Saal des Museums zu sehen. Nick Hornby, 1957 geboren, feierte mit seinen Romanen sensationelle Erfolge und gilt seitdem als Kultautor, vor allem aber als einer der wichtigsten Vertreter der Popliteratur. Zu seinen bekanntesten Romanen zählen sein Debütroman „Fever Pitch“ (1996, in dem er sich mit seiner Liebe zum FC Arsenal und deren Einfluss auf sein Leben auseinandersetzt), „High Fidelity“ (ebenfalls 1996, einer der Romane über Popmusik und -kultur der 80er und 90er Jahre) sowie „About a Boy“ (1998), erfolgreich verfilmt mit Nicholas Hoult und Hugh Grant. „NippleJesus“ erschien 2001 in der Kurzgeschichtensammlung „Speaking With The Angel“.
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Mit „NippleJesus“ stellt der britische Autor Nick Hornby den zeitgenössischen Kunstbetrieb und unseren subjektiven Blick auf Kunst infrage.
WIE SCHWIERIG KANN’S SCHON SEIN, VOR EINEM BILD RUMZUSTEHEN, DACHTE ICH.
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SCHAUSPIEL LEIPZIG IM MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG Ein Türsteher, ein Kunstwerk, eine extreme Erfahrung. Der ehemalige Nachtclub-Rausschmeißer Dave soll in seinem neuen Job als Museumswärter ein Werk mit strengen Sicherheitsmaßnahmen bewachen, das massiven Anstoß erregen wird — „NippleJesus“. Jesus am Kreuz, collagiert aus einer Unzahl kleiner Bilder weiblicher Brustwarzen, ausgeschnitten aus Pornoheften. Auch Dave ist zunächst schockiert und erledigt seinen Auftrag mit allergrößtem Widerwillen. Dann lernt er allerdings die Künstlerin persönlich kennen, seine Abscheu lässt nach, und er beginnt sogar, das Kunstwerk seinen empörten Betrachtern gegenüber zu verteidigen.
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NIPPLEJESUS
CLUB CONVENTION 14. — 17. 5. 20 FESTIVAL DER THEATERSPIELCLUBS AM SCHAUSPIEL LEIPZIG Auf die Bühne, fertig, los! Vom 14. bis 17. Mai 2020 feiert das Schauspiel Leipzig die Club Convention, das Festival der Theaterspielclubs. Vier Tage lang herrscht Festivalstimmung, alle vier Clubs des Schauspiel Leipzig bespielen das Haus und seine Bühnen. In den vergangenen Monaten haben die insge samt ca. 70 SpielerInnen unterschiedlichen Alters unter der Leitung von Ensemblemitgliedern und Theaterpädagoginnen hinter verschlossenen Türen gewerkelt, experimentiert, ent wickelt und geprobt, um jetzt endlich ihre Ergebnisse zeigen zu können. Bühne frei für die Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ und „#noname“, für die Erwachsenenspielclubs „Club ü31“ und „Die Spielfreudigen“!
In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt gemäß dem Spielzeitmotto „Miteinander / Ensemble“ auf der Vernetzung und dem Austausch der Clubs untereinander. In Workshops und Gesprächen treffen die SpielerInnen in unterschiedlichen Konstellationen aufeinander, um sich besser kennenzulernen, sich gegenseitig zu inspirieren und von den Erfahrungen der anderen zu profitieren. In einem Rahmenprogramm mit unterschiedlichen Gesprächs-, Begegnungs- und Feedbackformaten und einer großen Abschlussparty schaffen wir außerdem Raum und Gelegenheit für Vernetzung und Austausch für Fachpublikum und ClubteilnehmerInnen. Das ausführliche Programm veröffentlichen wir ab März 2020 auf unserer Webseite.
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DIE CLUBS #NONAME THEATERJUGENDCLUB 13 +
Nach dem Realisieren der Theatersoap „Rebooters of the cränk Theatersystem“, der szenischen Collage „Glücklich wäre möglich“, des Stücks „Dreizehn Leben“ von Fin Kennedy und des theatralen Audio-Spaziergangs „Walk of Choices“ forschen die Jugendlichen weiter an außergewöhnlichen (Präsentations-)Formen des Theaters. Eins aber ist klar: Es werden auch in dieser THEATERSPIELCLUB FÜR ERWACHSENE 31 + Spielzeit der gemeinsame Schaffensprozess und eine Stückent- Der Club ü31 besteht aus theaterbegeisterten Leipzigerinnen wicklung aller Beteiligten im Vordergrund stehen. Wir freuen und Leipzigern und setzt sich im siebenten Jahr seines Bestehens uns über Neuzugänge, am besten zu Beginn der Spielzeit! ein weiteres Mal aus erfahrenen Mitgliedern und interessierten Neuankömmlingen zusammen. Menschen treffen aufeinander, KÜNSTLERISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . BABETTE BÜCHELE die sich noch nicht kennen — doch eint sie die Lust, sich mit der Welt und dem eigenen Leben auf einer Bühne auseinanderzusetzen. Spielerische Erfahrungen werden weitergegeben, gebündelt und angereichert und am Ende wagen sich alle gemeinsam auf Bretter, die die Welt bedeuten. Unser Theaterspielclub steht allen Erwachsenen offen, die Lust haben, selbst auf der Bühne THEATERJUGENDCLUB 16 + zu stehen und in einer Inszenierung mitzuwirken. Der Theaterjugendclub „Sorry, eh!“ wurde im Herbst 2013 gegründet, setzt sich aus Jugendlichen unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft zusammen und umfasst aktuell 20 Mitglieder. Bisher entstanden „Frozen (Eisrauschen)“, „Never Ever Disconnected“, „Kult.“ nach Texten von Falk Richter, „Wunderland“, basierend auf Stücken von Gesine Danckwart, „Einige Nachrichten an das All“ von Wolfram Lotz sowie die Uraufführung von Anton Artibilovs Stück „mind.body. SENIORENSPIELCLUB workout“. Darüber hinaus arbeiteten Mitglieder des Theater IN KOOPERATION MIT DER VOLKSSOLIDARITÄT LEIPZIG jugendclubs in „TSCHICK“ von Wolfgang Herrndorf, „Über Mit ungebremster Spielfreude starten die jung gebliebenen Grenzen“, einer Inszenierung mit Texten von David Lindemann, Seniorinnen und Senioren bereits in ihre sechste Spielzeit! sowie „Ännie“ von Thomas Melle mit dem Schauspielensem Dieses Jahr begeben sie sich auf Recherchetour durch die ble zusammen. Stadt, auf der Suche nach interessanten Orten und deren Die Produktion „Wunderland“ war eingeladen zum Geschichten. Welche Schicksale verbergen sich hinter den 37. Theatertreffen der Jugend 2016 in Berlin, zum 26. Bun Fassaden der Häuser, über welche Geschichten ist auf einer destreffen Jugendclubs an Theatern 2016 und zum Jugend Wiese bereits Gras gewachsen oder welche Begegnungen sind Theater Festival Schweiz 2016. „Einige Nachrichten an das in das Gedächtnis eines öffentlichen Platzes eingeschrieben? Die Spielfreudigen stöbern in Dokumenten im Stadt All“ erhielt ebenfalls eine Einladung zum 39. Theatertreffen archiv oder in eigenen Tagebüchern, sprechen mit Menschen der Jugend 2018 in Berlin. über ihre Erinnerungen und legen Schichten vergangener KÜNSTLERISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . YVES HINRICHS Zeiten frei. Ein theatraler Stadtspaziergang entsteht, auf dem die Vergangenheit der Orte spielerisch offengelegt, der Ist-Zustand hinterfragt und Zukunftsvisionen entworfen werden.
CLUB Ü31
SORRY, EH!
DIE SPIELFREUDIGEN
KÜNSTLERISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . ANNE TIPPELHOFFER
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THEATER– PÄDAGOGIK Weiterführende Informationen zu den Angeboten der Theater pädagogik finden sich in unserer theaterpädagogischen Broschüre, auf unserem Blog unter: www.blog-theaterp aedagogikAuch die Angebote der Theaterpädagogik des Schauspiel Leip- schauspiel-leipzig.de oder auf der Webseite des Schauspiel zig stehen ganz im Zeichen des Spielzeitmottos „Miteinander / Leipzig. Ensemble“. Mit unserem Programm möchten wir Menschen jeden Alters die Möglichkeit geben, über den Vorstellungsbesuch hinaus mit dem Theater in Kontakt zu kommen. Wir möchten zur Auseinandersetzung mit sich und der Welt anregen und dazu einladen, das Theater als Ort der Begegnung und künstlerischen Beteiligung zu erkunden. In kostenfreien Workshops, Einführungen, Nachgesprächen, künstlerischen Projekten und Kooperationen möchten wir in einen intensiven und lebendigen Austausch treten. Gerne kommen wir dafür auch in die Schule, Uni oder an Ihren Arbeitsplatz.
Gern stehen wir für Informationen und Anmeldungen zur Verfügung: theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de Babette Büchele babette.buechele@schauspiel-leipzig.de 0341 / 1268496 Anne Tippelhoffer anne.tippelhoffer@schauspiel-leipzig.de 0341 / 1268497
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FÜR LEHRENDE Spielplanvorstellung Am 3. September 2019 um 18 Uhr laden wir Sie in das Rangfoyer des Schauspielhauses ein, um Ihnen ausführlich unsere Premieren der Spielzeit vorzustellen und Sie über unser theaterpädagogisches Begleitprogramm und mögliche Anbindungen unserer Produktionen an den Schulunterricht zu informieren. Wir bitten Sie, sich bei uns dafür anzumelden!
FÜR SCHULKLASSEN & GRUPPEN
Beratung und Unterstützung Als Schnittstelle zwischen Theater und Publikum möchten wir außer Schulklassen auch weitere Gruppen und Bildungseinrichtungen einladen, mit uns Kontakt aufzunehmen. Sie kennen Ihre Gruppe am besten, wir unsere Inszenierungen. Gemein- Ob Schulklasse, Studiengruppe oder Theaterkurs — alle unsam werden wir das passende Angebot rund um den Theaterbe- sere Angebote sind in Verbindung mit einem Vorstellungssuch zusammenstellen oder Ideen und Projekte gestalten. besuch kostenfrei buchbar. Probenbesuch VOR- & NACHBEREITUNGEN Hier haben Sie noch vor der Premiere die Möglichkeit, einen UNSERER INSZENIERUNGEN ersten Eindruck von unseren Inszenierungen zu bekommen, um besser abzuschätzen, inwieweit das Stück für Ihre Klasse in Frage kommt. Die Termine veröffentlichen wir in unserem Format S — Vor- und Nachgespräche In einer Kurzeinführung vermittelt die Theaterpädagogik Newsletter. Informationen zu AutorIn, Stück und Inszenierungsidee. UnMaterialmappen sere Nachgespräche bieten Platz für Fragen rund um die InNeben den inszenierungsbezogenen Workshops zu unseren szenierung und Eindrücke zum Theaterabend. Wir bitten um Stücken stellen wir Ihnen Begleitmaterial zur eigenen Vor- und vorherige Anmeldung zu diesen Veranstaltungen, da die im Nachbereitung des Theaterbesuchs im Unterricht zusammen. Monatsspielplan angekündigten Einführungen der DramaDie Materialmappen erhalten Sie auf Anfrage bei uns per E-Mail. turgie im Rangfoyer nicht genügend Platz für mehrere Schulklassen bieten. Gerne organisieren wir eine ExtraveranstalNewsletter tung für größere Gruppen! Unser Newsletter informiert Sie über aktuelle Inszenierun- Dauer: ca. 30–45 Minuten / Ort: Theater, Schule / gen, Schulvorstellungen, theaterpädagogische Begleitangebote Termine nach Vereinbarung sowie Probenbesuche für Lehrende und Projekte für Schulklassen. Anmeldung im Bereich der Theaterpädagogik unter Format M — Szenische Workshops www.schauspiel-leipzig.de. In unseren szenischen Einführungsworkshops fördern wir die kreative Auseinandersetzung mit dem Stück und schlagen Fortbildungs-Workshops eine Brücke zur eigenen Lebenswelt. Alternativ gibt es auch Raus aus dem Schulalltag, rauf auf die Probebühne! In unse- die Möglichkeit einer Nachbereitung, bei der wir individuelren eintägigen Fortbildungsworkshops für Lehrende nehmen len Interpretationen und Sichtweisen Raum geben und offewir ausgewählte Inszenierungen intensiv unter die Lupe. Wir nen Fragen spielerisch auf den Grund gehen. vertiefen Einblicke in dramaturgische und inszenatorische Dauer: ab 90 Minuten / Ort: Theater, Schule / Eigenheiten einer Inszenierung, beschäftigen uns mit der je- Termine nach Vereinbarung weiligen Lesart des Stückes und dem ästhetischen Zugriff auf den Stoff. Der Schwerpunkt liegt darauf, sich spielerisch Format L — Projekte dem Inszenierungskonzept zu nähern und die stückbezoge- Eine Gruppe hat hier die Gelegenheit, sich besonders intensiv nen Darstellungsformen und künstlerischen Techniken selbst mit einer Inszenierung auseinanderzusetzen: Wir nehmen auszuprobieren. den Stoff, das Thema, den Text oder den besonderen künstlerischen Zugriff genauer unter die Lupe und entwickeln mit eigeDauer: ca. 4 Stunden / Ort: Theater / Termine und Themen erhalten Sie über unseren Newsletter. nen künstlerischen Arbeiten unsere ganz individuellen Visionen und Versionen eines Stückes. Wir entwerfen spielerische Szenen oder Mini-Performances, planen eigene Bühnenbilder und Kostümkonzepte oder drehen kleine Video-Clips. Dauer und Umfang können individuell abgesprochen werden. Gern kann das Projekt an einem Intensivtag, in einer Projektwoche oder über mehrere Unterrichtsstunden verteilt stattfinden.
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Probenbesuche und Premierenklassen Nach einer kurzen Stückeinführung bekommt die Gruppe die Möglichkeit, live bei einer Probe dabei zu sein und zu erleben, wie Profis proben. Außerdem bieten wir an, den gesamten Entwicklungs prozess einer Inszenierung mitzuverfolgen, vom Probenstart bis zur Premiere. Unsere Premierenklassen haben die Chance, ganz nah dran zu sein! Die Auswahl der möglichen Stücke wird im Newsletter bekannt gegeben. Dauer und Termine nach Vereinbarung
Schul-Abo Spezial (Kooperationsschulen) Gültig für eine ganze Schule. Laufzeit 3 Jahre. Zwei Vorstellungen pro Schuljahr für alle SchülerInnen der Schule ab Klassenstufe 8. Theaterführung, Einführungen und Nachgespräche zu den Vorstellungen inklusive. Freie Terminwahl. Freikarten für benachteiligte SchülerInnen auf Antrag. Bevorzugte Teilnahme an Projekten wie Premierenklassen oder Probenbesuchen. Darüber hinaus möglich: Spielplanvorstellung in der Schule, Fortbildungen, Unterstützung im Künstlerischen Profil, professionelle Begleitung von schulischen Theaterprojekten etc.
Theaterführungen PREIS PRO SCHÜLER/IN 11,— In einem Rundgang durch das Theater ermöglichen wir einen JEDE WEITERE VORSTELLUNG 5,50 Blick hinter die Kulissen. Wir führen an Orte, die dem Publikum normalerweise verborgen bleiben. Dabei können wir, je nach Interesse der Gruppe, den Schwerpunkt entweder auf die Geschichte und Geschichten des Hauses legen, auf Berufe am Theater oder wir veranschaulichen anhand verschiedener Produktionsstätten die Entstehung eines Theaterstückes vom Text bis hin zur Premiere. Dauer: ca. 90 Minuten / Termine nach Kapazität und Vereinbarung SCENEN::NOTIZ In Kooperation mit der Jugendpresse Sachsen e. V. Kooperationsschulen Du schreibst gern, hast schon Erfahrung im Verfassen eigener Wir freuen uns darauf, in der Spielzeit 2019 / 2020 unsere beste- Texte und suchst nach Möglichkeiten, deinem Talent Ausdruck henden Kooperationen mit dem F.-A.-Brockhaus-Gymnasium, zu verleihen? Du interessierst dich für Theater und hast Lust, dem Gymnasium Schkeuditz und dem Ehrenberg-Gymnasium Vorstellungen zu besuchen und danach eine Kritik zu schreiDelitzsch weiterzuführen, und begrüßen als neuen Partner die ben? Dann melde dich bei unserem Projekt SCENEN::NOTIZ International School. Darüber hinaus laden wir weitere Schulen an: Du hast freien Eintritt zu ausgewählten Vorstellungen, erhältst professionelle Anleitung beim Verfassen von Theaterdazu ein, sich mit dem Schauspiel Leipzig zu vernetzen! Mit einer Kooperation treten wir in einen wechselsei- kritiken und hast für deine Texte die Möglichkeit zur Veröffenttigen und anregenden Austausch mit der jeweiligen Schule. lichung auf unserem Blog! Die Vereinbarung ist kombiniert mit dem Schul-Abo Spezial Information und Anmeldung: (Erläuterungen siehe Schul-Abos). theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de Gern entwickeln wir auch ein ganz individuelles Programm für Ihre Schule! Haben Sie Interesse an einer Koopera- „Sprich mal bisschen lauter!“: tion? Dann melden Sie sich bei uns! In Kooperation mit der Jugendjury der Leipziger Städtischen Bibliotheken Für junge Menschen ab 13 Jahren, die was zu sagen haben Ihr habt es satt, während eures Vortrags in die mü den Augen und gähnenden Gesichter eurer Klasse zu schauen? Ihr sucht nach gewagteren Formen als PowerPoint und Nutzen Sie die besonders attraktiven Preise der Schul-Abos! Whiteboard? Dann schnappt euch euer Lieblingsbuch, eure Von diesen ausgenommen sind Premieren, Gastspiele und selbst verfassten Geschichten und gedanklichen Manifeste Sonderveranstaltungen. Im Sommertheater gilt ein begrenz- und lasst uns Möglichkeiten ausprobieren, uns diese mitreites Kontingent von Schülertickets pro Vorstellung. ßend zu erzählen! Zur Inspiration besuchen wir eine Probe am Schauspiel Leipzig, bei der ihr Profis ausprobieren, spielen Kleines Schul-Abo und sprechen seht. Wir beschäftigen uns spielerisch mit der Gültig für eine Klasse / einen Kurs. Zwei Vorstellungen pro Wirkung von Stimme und Haltung auf das, was wir sagen Schuljahr inklusive Theaterführung, Einführungen und Nach- und mitteilen möchten. Mit Sprech- und Sprachspielen, ein gesprächen zu den Vorstellungen. Freie Terminwahl. Freikarten bisschen Schauspieltraining und weiteren Tricks und Tipps für benachteiligte SchülerInnen auf Antrag. aus dem Theater feilen wir an unserem stimmlichen und kör perlichen Ausdruck. PREIS PRO SCHÜLER/IN 12,— 20. – 22. 2. 20, jeweils 10 – 14 Uhr / Ort: Stadtbibliothek / JEDE WEITERE VORSTELLUNG 6,— Schauspiel Leipzig Information und Anmeldung: Großes Schul-Abo babette.buechele@schauspiel-leipzig.de Gültig für eine Klasse / einen Kurs. Drei Vorstellungen pro TEILNAHME KOSTENFREI Schuljahr inklusive Theaterführung, Einführungen und Nach- gesprächen zu den Vorstellungen. Freie Terminwahl. Freikarten für benachteiligte SchülerInnen auf Antrag.
PROJEKTE & KOOPERATIONEN
SCHUL-ABOS
PREIS PRO SCHÜLER/IN
16,50
JEDE WEITERE VORSTELLUNG
5,50
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Winterferienwerkstatt: „Sharing is Caring!“ In Kooperation mit den Leipziger Städtischen Bibliotheken Für junge Menschen ab 14 Jahren, die gerne tauschen und teilen Meins ist deins: Car Sharing, Kleidertauschpartys, Couchsurfing oder Foodsharing, Tauschen und Teilen sind das neue Haben und liegen voll im Trend. In Anlehnung an die Inszenierung „Der gute Mensch von Sezuan“ fragen wir danach, was es uns bringt, mit anderen zu teilen, ob es uns zu besseren Menschen macht und ob es wirklich so glücklich macht, wie alle behaupten. Eine Woche lang erproben wir im Selbstversuch unterschiedliche Formen des Tauschens und Teilens. Was wollen wir (mit)teilen und was behalten wir lieber für uns? Außerdem besuchen wir Orte, an denen teilen, leihen und tauschen zum Konzept gehört. In einer Abschlusspräsentation teilen wir unsere Erfahrungen mit dem Publikum — natürlich nicht ohne Gegenleistung! 10. – 15. 2. 20, jeweils 10 – 15 Uhr / Ort: Probebühne Schauspiel Leipzig / Teilnahme über Ferienpass Information und Anmeldung: anne.tippelhoffer@schauspiel-leipzig.de KOSTEN VORSTELLUNGSBESUCH „DER GUTE MENSCH VON SEZUAN“:
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EXKURSION UND TEILNAHME AM WORKSHOP KOSTENFREI
Kinderbetreuung 4 + In Kooperation mit WIESENKNOPF private Kinderbetreuung An den unten angeführten Terminen werden in Kooperation mit der Agentur WIESENKNOPF Ihre Kinder von qualifizierten Fachkräften betreut, während Sie eine Vorstellung des Schauspiel Leipzig besuchen. Dieses Angebot ist kostenfrei. Die entsprechenden Vorstellungen sind im Jahresheft und im Monatsspielplan mit dem Symbol markiert. Aufgrund begrenzter Platzkapazität bitten wir beim Kartenkauf um Voranmeldung unter Angabe Ihrer Kontaktdaten. SO, 15. 9.
16 00 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LAZARUS
MI, 20. 11. 16 00
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JEDER
STIRBT FÜR
SICH ALLEIN / DIE LEIPZIGER MEUTEN SO, 12. 1.
16 00
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIE
SO, 22. 3.
16 00
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PRINZ
HERMANNSSCHLACHT FRIEDRICH
VON HOMBURG SO, 24. 5.
16 00
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MEIN
FREUND HARVEY
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Vor unserer allerersten Premiere war ich so sehr aufgeregt, da hab ich mehrfach gedacht: Was tust du hier bloß! Und dann wurde es so ein toller Abend … Heute bin ich immer noch aufgeregt vor Premieren, aber ich weiß: Die meisten Versprecher oder Pannen merkt kein Mensch, das wissen nur wir auf der Bühne. Und wir können so was nach den Jahren auch besser umspielen. Das ist das Tolle an der Gruppe — wir kennen uns so sehr mittlerweile, dass wir uns gegenseitig helfen können in der Aufführung. Was nicht heißt, dass nicht auf den Proben immer wieder unsere Ansichten aufeinanderprallen. Aber das ist produktiv, diese Verschiedenheiten, das finde ich gut. Absoluter Höhepunkt für mich war unser Gastspiel beim FIDENA- Festival in Bochum 2017. Da waren ja nur Theatergruppen wie wir, und beim Abschlusstreffen rief jemand zu uns: ‚Ihr wart klasse!‘ … “ TRAUDEL SCHULZE lernte bei den Leuna-Werken Elektriker. 1972 kam sie nach Leipzig, machte den Abschluss zum Handelskaufmann, arbeitete als Zivilbeschäftigte bei der NVA und später als Sekretärin. Seit 2014 gehört sie zum Seniorenspielclub „Die Spielfreudigen“.
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Ich bin Schauspieler und Theaterwissenschaftler und 2015 aus Tokio nach Leipzig gekommen. Nachdem ich meinen akademischen Blick viele Jahre auf das deutschsprachige Theater gerichtet hatte, konnte ich als Performer an zwei Produktionen des Schauspiel Leipzig mit wirken und dadurch aus der Innenperspektive verstehen, dass Stadttheater in Deutschland ganz besondere Institutionen sind. Theater ist hier als gesellschaftliche Kunst besonders fest verankert. Gleichzeitig gibt es ein Dilemma zwischen der Öffnung in eine Gesellschaft hinein und der Abgrenzung, die notwendig ist, um künstlerisch arbeiten zu können. Auch die internen Struk turen sind kompliziert: Wer Entscheidungsgewalt hat, muss offen über alles mit sich diskutieren lassen, am Ende aber auch Entscheidungen treffen. Im traditionellen japanischen Nō-Theater gibt es eine Regel, die den Schauspieler anhält, zu einer äußerlichen Bewegung stets im Inneren die gegenteilige Kraft zu fühlen. Die Spannung, die daraus entsteht, ist wirklich wichtig. Wir machen Theater, weil wir uns dafür interessieren, dass die Menschen widersprüchlich sind.“
EHITO TERAO promoviert über ein Stipendium des DAAD an der Uni Leipzig. Er wirkte am Schauspiel Leipzig in der Stückentwicklung „Angefressen“ des Club ü31 mit und war als Performer im Rahmen der „Faust“-Thementour „Die Erfindung des Reichtums“ in der Alten Handelsbörse zu sehen.
SCHAUSPIEL– STUDIO Seit 1965 wird den Studierenden am Schauspielinstitut der Hoch schule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Partnerschaft mit dem Schauspiel Leipzig eine besondere, deutschlandweit einmalige Ausbildungsform angeboten: Nach dem zweijährigen Grundstudium werden die Schauspielstudierenden im sogenannten Studio Leipzig weiter ausgebildet. Sie spielen in Produktionen innerhalb des Repertoires, erhalten Unterricht von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen des Ensembles, präsentieren sich in selbstständig erarbeiteten Programmen und auch mit einer eigenen Produktion, der Studioinszenierung. Bis zu ihrem Master-Abschluss als Schauspielerinnen und Schauspieler gestaltet sich die zweite Hälfte ihrer Ausbildung somit überaus praxisnah. Geleitet wird das Studio Leipzig des Schauspielinstituts „Hans Otto“ von Schauspielerin Anna Keil und Dramaturg Matthias Döpke.
Für die acht Studierenden des aktuellen Studios ist ein beson derer Höhepunkt in dieser Spielzeit das Diplom-Vorspiel am 8. Oktober 2019, bei dem sie sich mit ihren besten Szenen, Monologen und Chansons auf der Großen Bühne des Schauspiel Leipzig präsentieren und somit den Startschuss für ihre Bewerbungstour an den deutschsprachigen Theatern setzen. Bald darauf spielen sie im diesjährigen Familienstück zu Weih nachten mit, Hans Christian Andersens „Die Eisjungfrau“. Weiterhin bleiben die Studierenden in dieser Spielzeit mit ihrer Studioinszenierung im Spielplan der Diskothek vertreten: „Container Paris“ von David Gieselmann, in der Regie von Miguel Abrantes Ostrowski, ehemals selbst Schauspielstudent der HMT Leipzig. Außerdem stehen sie in zahlreichen Reper toire-Vorstellungen des Schauspiel Leipzig auf der Bühne, u. a. in „FAUST“ (Regie: Enrico Lübbe) und in „Jeder stirbt für sich allein / Die Leipziger Meuten“ (Regie: Armin Petras). Unter dem Titel „Studio“ zeigen sie weiter regelmäßig auf unterschiedlichen Bühnen ihre Szenen- und Monologstudien, kleinere szenische oder musikalische Projekte und ihre Studio‑ abende, die komplett in Eigenregie entstehen.
Die Mitglieder des Studio Leipzig sind:
TOBIAS AMORIELLO RON HELBIG JULIAN KLUGE PHILIPP STASCHULL FRIEDRICH STEINLEIN PAUL TREMPNAU NICOLE WIDERA NINA WOLF 111
KOOPERATI– ONEN Eine der wesentlichen Grundlagen unserer Arbeit ist, das Schauspiel Leipzig zu vernetzen –– bezogen auf die Stadt Leipzig und ihre zahlreichen Institutionen, aber auch darüber hinaus. GEWANDHAUS ZU LEIPZIG Das Schauspiel Leipzig, das Gewandhausorchester und die Moritzbastei werden 2019 / 2020 ihre Zusammenarbeit im Rahmen der Reihe „KLASSIK underground“ fortführen mit weiteren Veranstaltungen.
LEIPZIGER BALLETT
MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG Mathis Reinhardt geht mit seinem Soloabend „NippleJesus“ im Museum der bildenden Künste Leipzig in die nunmehr siebte Spielzeit: Direkt im Museumssaal präsentiert er den furiosen Monolog eines außergewöhnlichen Museumswärters nach dem Text von Nick Hornby. Mehr dazu auf Seite 89.
STADTGESCHICHTLICHES MUSEUM LEIPZIG
Das Schauspiel Leipzig und das Leipziger Ballett setzen ihre Kooperation fort, in deren Rahmen im April 2020 die Produktion „Triple Bill“ im Schauspielhaus Premiere hat. Weitere Infos zu dieser Produktion auf Seite 35.
ZOO LEIPZIG Die Fortführung der Kooperation mit dem Zoo Leipzig bringt im Advent 2019 ein Wiedersehen mit der Familien-Produktion „Die 12 Monate“, die an den Adventswochenenden wieder in der extra dafür aufgeschlagenen Weihnachtsjurte auf dem Areal des Zoo Leipzig zu sehen sein wird. Mehr zu dieser Produktion auf Seite 88. Zudem geht die beliebte Haus-Show „Kitsch und Krem pel“ um Brian Völkner auf Extra-Tour: Im Sommer 2020 wird es eine Serie von Aufführungen open air im Zoo zu sehen geben. Mehr zu dieser Produktion auf Seite 86, zu weiteren Informa tionen achten Sie bitte auf die Veröffentlichungen im Monatsspielplan und auf der Webseite des Schauspiel Leipzig.
Im Rahmen der „FAUST“-Inszenierung führen an bestimmten Aufführungstagen Touren über prägende Themen von Goethes „Faust II“ auch zu prominenten historischen Gebäuden der Stadt Leipzig, die unter dem Dach des Stadtgeschichtlichen Museums verwaltet sind: in den Festsaal des Alten Rathauses, zur Alten Handelsbörse oder zum Völkerschlachtdenkmal. Insbesondere im Völkerschlachtdenkmal führt die Tour in Gebäudeteile, die sonst nicht allgemein zugänglich sind.
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HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER „FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY“ LEIPZIG
MEDIZINISCHE FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT LEIPZIG Der historische Hörsaal des Instituts für Anatomie ist Ziel einer der Touren, die zu ausgewählten Aufführungstagen im Rahmen der „FAUST“-Inszenierung stattfinden.
Die Studierenden des aktuellen Studios absolvieren am Schauspiel Leipzig in dieser Spielzeit das vierte Jahr ihrer Ausbildung an der HMT, dessen Höhepunkt das Diplomvorspiel im Oktober 2019 auf der Großen Bühne darstellt. Weiterhin ist auch „Container Paris“ in der Diskothek zu sehen — die Studioinsze- Das Schauspiel Leipzig, die Moritzbastei und das Gewandnierung, die exklusiv nur mit den Studierenden des Studio hausorchester werden 2019 / 2020 ihre Zusammenarbeit im Leipzig besetzt ist. Rahmen der Reihe „KLASSIK underground“ fortführen mit weiteren Veranstaltungen.
MORITZBASTEI
INSTITUT FÜR ANGEWANDTE LINGUISTIK UND TRANSLATOLOGIE DER UNIVERSITÄT LEIPZIG
Das Kunstkraftwerk in Leipzig-Lindenau mit seiner faszinierenden Mischung aus historischer Industriegeschichte und High-Tech-Ausstattung ist ab Mai 2020 der Spielort für die Produktion „Der Vater“.
Weiterhin bietet das Schauspiel Leipzig ausgewählte Inszenierungen auf der Großen Bühne mit englischer Simultanübersetzung an, die von Studierenden des IALT durchgeführt wird. Mehr dazu auf der Seite 119. In Planung ist die englische Übertitelung ausgewählter Vorstellungen; auch dieses Projekt entsteht in Kooperation mit dem IALT der Universität Leipzig. Entsprechende Vorstellungen sind im Spielzeitheft, im Monatsspielplan und auf unserer Webseite markiert.
Unter dem Titel „First Date“ begegnen sich Mitglieder des Schauspielensembles und KünstlerInnen der Galerie EIGEN + ART, im Schauspiel Leipzig oder in den Räumen der Galerie in der Baumwollspinnerei Leipzig.
KUNSTKRAFTWERK
CENTRE OF COMPETENCE FOR THEATRE DER UNIVERSITÄT LEIPZIG
GALERIE EIGEN + ART LEIPZIG
LEIPZIGER STÄDTISCHE BIBLIOTHEKEN Im Rahmen der literarischen und szenischen Vermittlungsarbeit setzen Schauspiel Leipzig und die Leipziger Städtischen Bibliotheken erneut gemeinsame Projekte für Kinder und Jugendliche um. Mehr dazu auf den Seiten 96 und 97.
Im Rahmen des 2016 gegründeten Kompetenzzentrums für Theater (CCT) an der Universität Leipzig engagiert sich das Schauspiel Leipzig in der Lehre und Ausbildung der Studierenden am Institut für Theaterwissenschaft.
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JUGENDPRESSE SACHSEN Theater trifft Presse: Unter dem Label SCENEN::NOTIZ schreiben junge Medienschaffende über Theater und bekommen die Möglichkeit, ihre Texte auf dem Blog der Theaterpädagogik zu veröffentlichen. Mehr dazu auf Seite 96.
DAS DIAKONISCHE WERK LEIPZIG Um die Mobilität seiner blinden und sehbeeinträchtigten Gäste zu erleichtern, bietet das Schauspiel Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk Leipzig die Möglichkeit für Inklusionspatenschaften: Blinde und sehende Gäste verabre den sich zu einem gemeinsamen Vorstellungsbesuch mit Live Audiodeskription, einschließlich Hin- und Rückweg. Mehr dazu auf Seite 118.
VOLKSSOLIDARITÄT LEIPZIG
EURO -SCENE LEIPZIG Die euro-scene Leipzig, Festival zeitgenössischen europäischen Theaters und Tanzes, findet vom 5. bis 10. 11. 19 zum 29. Mal statt. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „Parallelwelten“. Das Festival widmet sich dabei verschiedenen parallel liegenden oder miteinander verzahnten Ebenen, beispielsweise der realen und digitalen, der ökonomischen und emotionalen, der gesellschaftlichen und individuellen sowie der bewussten und unbewussten Ebene. Das Spektrum umfasst Sprech- und Tanztheater, Performances und ein Stück für Kinder. Mit dem Schauspiel Leipzig verbindet die euro-scene Leipzig eine enge Partnerschaft: Das Festival zeigt auf der Großen Bühne sowie in der Diskothek fünf Gastspiele in insgesamt neun Vorstellungen. Hinzu kommt der Wettbewerb „Das beste deutsche Tanzsolo“, der zum 14. Mal an drei Tagen im Garderobenfoyer veranstaltet wird. Mehr Informationen zum Festival: siehe Seite 130.
In Zusammenarbeit mit der Volkssolidarität Stadtverband Leipzig e. V. führt die Theaterpädagogik des Schauspiel Leipzig das Seniorenspielclubprojekt „Die Spielfreudigen“ in die sechste Spielzeit: Im Rahmen der Club Convention 2020 bringt die Gruppe wieder eine neue Produktion auf die Bühne. Darüber hinaus entwickelt das Schauspiel Leipzig gemeinsam mit der Presseabteilung der Volkssolidarität Leipzig gezielt Angebote für die teilnehmenden SeniorInnen und organisiert gemeinsame Theaterbesuche.
EUROPEAN THEATRE CONVENTION
Die European Theatre Convention (ETC) ist ein Zusammenschluss europäischer Theater und hat sich zum Ziel gesetzt, Theater und TheatermacherInnen in ganz Europa zu vernetzen und den künstlerischen Austausch über Landesgrenzen hinaus zu fördern. Zur ETC gehören derzeit über 40 Theater aus 25 Ländern.
JAZZCLUB Der Jazzclub Leipzig möchte mit all seinen Projekten die geistig-sinnliche Dimension des Jazz erfahrbar machen — einer Musik, die wie kaum eine andere Kunstform von der Verbindung zweier Gegenpole lebt: Individualität und Kollektivgeist. Im Rahmen der Jazz-Tage 2019 ist der Jazzclub am 18. Oktober im Schauspiel Leipzig zu erleben.
LACHMESSE Im Rahmen der Lachmesse sind am 20. 10. 19 Gardi Hutter & Co. zu erleben. Am 5. 1. 20 sind Katrin Weber und Bernd-Lutz Lange mit „SIE WERDEN LACHEN, aber DAS GAB ES FRÜHER NICHT“ zu Gast und am 16. und 17. 2. 20 Bodo Wartke mit „Antigone“.
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Im Blinden- und Sehbehindertenverband bin ich seit meiner Jugend aktiv. Einige Zeit war ich dort im Vorstand für Kultur zuständig. Dadurch erreichte mich 2013 eine Anfrage von Enrico Lübbe, als er seine Intendanz vorbereitete und das Projekt der Audiodeskription in Planung war. Ich war sofort interessiert, bald darauf wurde es konkret und diese Arbeit macht mir seitdem sehr viel Freude. Früher war ich oft ins Thea‑ ter gegangen, aber mit der zunehmenden Erblindung wurde es immer schwieriger und ich hatte mich verstärkt dem Konzertbesuch zugewendet. Durch die Audiodeskription ist nun auch das Sprechtheater wieder interessant für mich. Mittlerweile kenne ich mich im Theaterbetrieb immer besser aus. Trotzdem geht bei jedem neuen Stück wieder das Ringen um jedes Wort von vorne los, wenn zum Beispiel beschrieben werden muss, auf welche Art jemand auf der Bühne nun geht oder etwa schreitet. Wer später in der Vorstellung sitzt und unser Ergebnis hört, kann kaum erahnen, was für ein riesiger Aufwand dahintersteckt. Ich muss auch im Bekanntenkreis immer wieder erklären, dass die Audiodeskription im Theater live eingesprochen wird und für die Sprecherinnen und Sprecher höchste Konzentration und Ausdauer erfordert.“
RENATE LEHMANN ist ausgebildete Physiotherapeutin. Seit der Spielzeit 2013 / 2014 ist sie am Schauspiel Leipzig regelmäßig an der Erstellung der Hörtheater-Manuskripte zur Audiodeskription beteiligt. Als erstes Korrektiv leitet sie dabei ihre jeweiligen zwei sehenden Kolleginnen und Kollegen zu unmissverständlichen Formulierungen an. Mehr über die Audio deskription am Schauspiel Leipzig erfahren Sie auf Seite 118.
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Ich bin 2015 aus Münster für mein Bachelorstudium der Kommunikations- und Medienwissenschaften nach Leipzig gekommen und habe im Jahr darauf bei ‚Einige Nachrichten an das All‘, einer Produktion des Theaterjugendclubs ‚Sorry, eh!‘, mitgewirkt. Diese Erfahrung war für mich in zweierlei Hinsicht sehr prägend. Zum einen habe ich tiefe Freundschaften mit den anderen Clubmitgliedern geschlossen und erst dadurch das Gefühl bekommen, wirklich in der Stadt angekommen zu sein. Zum anderen habe ich während dieser Zeit realisiert, dass ich Schauspiel professionell verfolgen will, weil ich mich auf der Bühne ganz frei fühle und ein Urvertrauen in das, was ich mache und bin, spüre. In den letzten beiden Jahren habe ich noch in der ‚Sorry, eh!‘-Produktion ‚Kult.‘ sowie in ‚Über Grenzen‘ und ‚TSCHICK‘ mit Mitgliedern des Ensembles und des Jugendclubs mitgewirkt. So konnte ich mit insgesamt über 65 Vor stellungen ganz unterschiedliche Erfahrungen sammeln, die mich in meinem Wunsch, Schauspielerin zu werden, weiter bestärkt haben.“ MARIE SCHULTE-WERNING Jahrgang 1996, studiert seit dem Wintersemester 2018 Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
VORHANG AUF! FÜR SPONSOREN Das Schauspiel Leipzig bietet vielfältige und individuell angepasste Möglichkeiten des Sponsorings. Von den klassischen Sponsoringpaketen bis hin zu projektbezogenem oder Sachleistungssponsoring ist vieles möglich. Wenn Sie sich für das klassische Format entscheiden, können Sie zwischen unseren Sponsoringkategorien „Große Bühne“, „Diskothek“, „Residenz“ und „Rangfoyer“ wählen.
Gern finden wir mit Ihnen auch ganz individuelle Lösungen, die explizit den Bedürfnissen Ihres Unternehmens entsprechen. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir sind gespannt auf Ihre kreativen Vorschläge. Für Rückfragen wenden Sie sich gerne an: Daniel Herrmann 0341 / 12 68 480 daniel.herrmann@schauspiel-leipzig.de
UNSERE SPONSOREN FÜR DIE SPIELZEIT 2019 / 2020 SIND:
„GROSE BÜHNE“
„RANGFOYER“
„RESIDENZ“
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VERSCHENKEN SIE THEATER DAS GANZE JAHR ÜBER GUTSCHEINE Eine besondere Geschenkidee für jeden Geldbeutel sind unsere Gutscheine, die Sie an der Theaterkasse oder in unserem Webshop erwerben können. Der Gutschein kann für Veranstaltungen des Schauspiel Leipzig in allen Spielstätten eingelöst werden. Ausgenommen sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen.
SPEZIELL ZUR WEIHNACHTSZEIT WEIHNACHTSABO „DREI WÜNSCHE FREI“ Verschenken Sie drei Vorstellungen aus dem Repertoire des Schauspiel Leipzig auf der Großen Bühne. Das Abo kostet 69,– (Platzgruppe I) und beinhaltet drei Gutscheine. Erhältlich vom 1. 11. bis 31. 12. 19
INKLUSION AUDIO DESKRIPTION Mittels der Audiodeskription, mit der blinden und sehbeein trächtigten Menschen visuelle Vorgänge auf der Bühne besser wahrnehmbar gemacht werden können, wird das Schauspiel Leipzig seit Dezember 2013 einem größeren Teil der Leipziger Bevölkerung und der Gäste der Stadt erlebbar gemacht. Monatlich findet mindestens eine Vorstellung mit Live-Audiodeskription statt. Eigens dafür geschulte — nichtsehende und sehende — Autorinnen und Autoren erweitern Stück für Stück ihr Repertoire und machen das Schauspiel Leipzig so zum einzigen deutschsprachigen Theater mit einem kontinuierlich erweiterten Angebot im Sinne der sozialen Inklusion. Mittlerweile fanden über 70 Vorstellungen mit Audiodeskription statt, in denen dieser Service insgesamt gut siebenhundertmal von Besucherinnen und Besuchern in Anspruch genommen wurde.
15. 9.
15. 11. . . . . . . . . . . . . . . . . DER GOTT DES GEMETZELS 30. 11.
. . . . . . . . . . . . . . . . DIE
HERMANNSSCHLACHT
4 12.
10 00 . . . . . . . . DIE EISJUNGFRAU
5. 12.
10 00
. . . . . . . . DIE
EISJUNGFRAU
8. 12.
15 00
. . . . . . . . DIE
EISJUNGFRAU
15. 12. 15 00
. . . . . . . . DIE
EISJUNGFRAU
12. 1.
16 00
. . . . . . . . DIE
HERMANNSSCHLACHT
24. 1.
19 00
. . . . . . . . LAZARUS
2. 2. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIE HERMANNSSCHLACHT 11. 3. . . . . . . . . . . . . . . . . . . M ARIA STUART 3. 4. . . . . . . . . . . . . . . . . . . FAUST I 19. 5. . . . . . . . . . . . . . . . . . MEDEA 3. 6. . . . . . . . . . . . . . . . . . . MEDEA 16. 7.
Jede Vorstellung mit Audiodeskription hat einen speziellen Vorlauf, der in der Regel eine blindengerechte Bühnenführung und eine Stückeinführung einschließlich Stoffproben der Kostüme beinhaltet. Ab 30 Minuten vor Beginn der Vorstellung kann über die Empfangsgeräte mit Kopfhörern eine Audio-Einführung mit erneuter Beschreibung des Bühnenbildes, der Kostüme und des Erscheinungsbildes der Figuren angehört werden. Während der Aufführung beschreibt eine Sprecherin oder ein Sprecher die visuellen Vorgänge auf der Bühne live. Im Oktober 2015 wurden die barrierefreien Zugänge des Schauspiel Leipzig um ein taktiles Leitsystem mit einem ins Haus führenden Aufmerksamkeitsstreifen, Handläufen sowie Relieftafeln für Erdgeschoss und Parkett erweitert. Erneut bietet das Schauspiel Leipzig in dieser Spielzeit Audiodeskription auch speziell für sehbeeinträchtigte Kinder, Jugendliche und deren Familien an — mit Hans Christian Andersens „Die Eisjungfrau“ (Seite 28). Im Rahmen der „Woche des Sehens“ wird die Wiederaufnahme von „FAUST“ am 12. Oktober 19 mit Audiodeskription angeboten. Für die Teilnahme an „FAUST“ ist unbedingt eine persönliche Begleitperson erforderlich, da nur das Bühnen geschehen im Schauspielhaus per Audiodeskription beschrie ben werden kann. Weitere Informationen erhalten Sie beim Kartenkauf.
16 00 . . . . . . . . LAZARUS
12. 10. 18 00 . . . . . . . . FAUST I + II
. . . . . . . . . . . . . . . . . LAZARUS
AUSGEZEICHNET MIT DEM EHRENPREIS DES BLINDEN- UND SEHBEHINDERTEN VERBANDS SACHSEN 2018 AUSGEZEICHNET MIT DEM INKLUSIONSPREIS MOSAIK AUS MITTELDEUTSCHLAND 2018
INKLUSIONS PATENSCHAFT Um die Mobilität seiner blinden und sehbeeinträchtigten Gäste zu erleichtern, hat das Schauspiel Leipzig in Zusammenarbeit mit der Stiftung Bürger für Leipzig und dem Diakonischen Werk ein Patenprogramm ins Leben gerufen. Äußern Sie bei der Kartenbestellung einfach den Wunsch nach einem Inklusionspaten. Dieser verabredet sich mit Ihnen für einen gemeinsamen Theaterabend, kann Sie zu Hause abholen, mit Ihnen die Vorstellung mit Live-Audiodeskription besuchen und Sie anschließend wieder nach Hause begleiten. Oder Sie kennen jemanden, der auf der Suche nach Begleitung ist — dann leiten Sie bitte unser Angebot weiter.
118
SIMULTAN ÜBERSETZUNG ENGLISCH Durch die weitere Nutzung der Übertragungsanlage für Simultanübersetzungen (in Kooperation mit dem Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie der Universität Leipzig) bietet das Schauspiel Leipzig auch nicht deutschsprachigen BürgerInnen und Gästen der Stadt die Möglichkeit, eine Theateraufführung mit Live-Übertragung in die englische Sprache zu besuchen. Das Schauspiel Leipzig bietet auf Anfrage gerne englischsprachige Hausführungen an.
22. 1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . FAUST I 1. 2.
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DER
ÜBERTITELUNG Als Erweiterung des Inklusionsangebots ist in Planung, ausgewählte Inszenierungen auf Englisch und auf Deutsch für Hörgeschädigte zu übertiteln. Termine für die Übertitelung werden rechtzeitig bekannt gegeben.
VORSTELLUNG MIT GEBÄRDEN SPRACHDOLMETSCHENDEN
GUTE MENSCH VON SEZUAN
10. 3. . . . . . . . . . . . . . . . . . . FAUST I 12. 3. . . . . . . . . . . . . . . . . . . DER GUTE MENSCH VON SEZUAN WEITERE TERMINE IN PLANUNG
Das Angebot für gehörlose Menschen wird ebenfalls fortgeführt. Nach „Ein Sommernachtstraum“ (2017) und „König Ubu / Ubus Prozess“ (2018 und 2019) ist für die Spielzeit 2019 / 2020 erneut geplant, dass eine Vorstellung einer Inszenierung des aktuellen Repertoires inklusive Einführung simultan in Deutscher Gebärdensprache gedolmetscht wird. Der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
buch-patenschaft.de
Komm zum Punkt! Komm zum Punkt! Ohne Zugang zu Literatur gibt’s für blinde und sehbehinderte Menschen wenig Bewegendes zu lesen. Hilf das zu ändern! Werde Buchpate und unterstütze die Freunde der Deutschen Zentralbücherei für Blinde. Freunde der DZB e.V.
a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z ! abcdefghijklmnopq rstuvwxyz!
VERMITTLUNG EINFÜHRUNGEN
FREUNDESKREIS
Zu vielen Inszenierungen auf der Großen Bühne und der Hinterbühne bieten wir (Premieren ausgenommen) eine Einführung an — immer im Rangfoyer, eine halbe Stunde vor Aufführungsbeginn. In ca. 10 Minuten können Sie dabei Informationen und Hintergründe zu den jeweiligen Stücken und Inszenierungsansätzen erfahren. Einführungen sind im Monatsspielplan und auf unserer Webseite aufgeführt; die Einführungen werden gehalten von der Dramaturgie. Wenn Sie auf den Rollstuhl angewiesen sind und an der Einführung Interesse haben, bitten wir, dies beim Kartenkauf anzugeben. Unser Abenddienst wird Ihnen behilflich sein.
Der Freundeskreis Schauspiel Leipzig e. V. fördert seit über zehn Jahren — öffentlich und im Stillen, ideell und materiell — das Schauspiel Leipzig. Vielfältige Aktivitäten und Veranstaltungen, von Lesungen und Gesprächsabenden bis hin zur Vergabe des Leipziger Theaterpreises, tragen dazu bei, dem Theater Rückhalt bei Leipziger BürgerInnen wie auch in der Öffentlichkeit zu verschaffen. Zeiten, in denen kulturelle Bildung und nichtökonomische Faktoren schnell als nebensächlich apostrophiert werden, brauchen ideell tätige Freunde und Unterstützer der Kultur! Informieren Sie sich, z. B. bei Premieren am Stand des Freundeskreises im Foyer oder beim Gespräch im Anschluss und unter www.freundeskreis-schauspiel-leipzig.de. Kontakt: freund. kreis@schauspiel-leipzig.de. Sie sind herzlich willkommen!
NACHGESPRÄCHE Regelmäßig bieten wir im Anschluss an Aufführungen Nachgespräche an, bei denen Sie mit dem Spielensemble und der Dramaturgie ins Gespräch kommen können. Termine werden im Monatsspielplan und auf unserer Webseite veröffentlicht.
SCHAUSPIEL LEIPZIG STELLT SICH VOR
Das Schauspiel Leipzig und die Volkshochschule Leipzig setzen ihren Kurs fort, der unter Leitung der Dramaturgie einen detaillierteren Einblick in die Theaterarbeit sowie die programmatische Breite des Spielplans gibt. An vier Terminen stellen wir Inszenierungen auf den verschiedenen Spielstätten vor — einer Einführung in Stück und Konzept schließt sich ein Die öffentlichen Proben sind eine feste Größe geworden mit ei- Probenbesuch an. nem stetig wachsenden Interessiertenkreis. Auch in der Saison 2019 / 2020 wird es zu ausgewählten Inszenierungen öffentliche 1. Termin: 11. 9. 19, 18 ºº – 20 ºº: Martina Clavadetscher, Proben geben, in denen wir für ca. eine Stunde auf der Bühne „Frau Ada denkt Unerhörtes“; Regie: Katrin Plötner, die Probenarbeit am jeweiligen Stück vorstellen. Das genaue Diskothek Programm wird jedes Mal anders sein — das Regieteam erläu2. Termin: 12. 11. 19, 18 ºº – 20 ºº: Bertolt Brecht, tert seinen Inszenierungsansatz, es gibt Gespräche oder einen „Der gute Mensch von Sezuan“; Regie: Moritz Sostmann, Schauspielhaus szenischen Einblick in den Probenstand. Der Eintritt ist frei. 3. Termin: wird noch bekannt gegeben: Mary Chase, Bitte beachten Sie, dass auf den Spielstätten Diskothek, Hinterbühne und Residenz die Platzkapazität begrenzt ist. „Mein Freund Harvey“, Regie: Enrico Lübbe, Die ersten öffentlichen Proben finden statt in der Disko Schauspielhaus thek zu „Frau Ada denkt Unerhörtes“ (Martina Clavadetscher, 4. Termin: wird noch bekannt gegeben: „Ein Projekt“, Regie: Katrin Plötner) am 18. 9. 19, 18 ºº sowie auf der Großen mit Mitgliedern des Schauspielensembles und des Bühne zu „Die Hermannsschlacht“ (Heinrich von Kleist, Regie: Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“, Regie: Yves Hinrichs, Dušan David Pař ízek) am 26. 9. 19, 18 ºº. Zu weiteren VeranstalDiskothek tungen achten Sie bitte auf die Veröffentlichungen im Monatsspielplan und auf der Webseite. Treffpunkt für alle Termine um 18 ºº im Schauspielhaus, Kassenfoyer
ÖFFENTLICHE PROBEN
DIE AUTORIN UND DER AUTOR AN DER BAR
Teilnahmegebühr: Erwachsene 36,– Jugendliche / Schüler erhalten 30 % Ermäßigung Leipzig-Pass-Inhaber erhalten 50 % Ermäßigung Anmeldung bei der VHS erforderlich. Weitere Infos Lernen Sie die AutorInnen hinter den Stücken der Diskothek zur Anmeldung erhalten Sie bei der VHS Leipzig unter kennen! In der Diskothek-Bar gewähren sie Einblicke in ihre 0341 / 123 60 00 oder unter www.vhs-leipzig.de Schreibarbeit — in entspannter Atmosphäre, mit Möglichkeit zum Getränk. Entweder im Rahmen einer öffentlichen Probe in der Diskothek oder einer der Vorstellungen. Die Termine finden Sie im Monatsspielplan oder auf unserer Webseite.
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DAS HAUS Theaterleitung Enrico Lübbe (Intendant & 1. Betriebsleiter) Daniel Herrmann (Verwaltungsdirektor & 2. Betriebsleiter) Torsten Buß (Chefdramaturg & Stellvertreter des Intendanten) Hugo Gretler (Ausstattungsleiter) Günter Gruber (Technischer Direktor) Vera Högemann (Künstlerische Betriebsdirektorin / Leiterin KBB) Esther Ningelgen (Leiterin Öffentlichkeitsarbeit & Pressesprecherin) Intendanz Enrico Lübbe (Intendant) Tatjana Komár-Schöbe (Referentin des Intendanten) Dramaturgie Torsten Buß (Chefdramaturg) Matthias Döpke (Dramaturg) Benjamin Große (Dramaturg) Georg Mellert (Dramaturg) Marleen Ilg (Dramaturgieassistentin) Ilke Dietrich (Mitarbeiterin Dramaturgie) Residenz Thomas Frank (Künstlerischer Leiter Residenz) Ulrike Melzwig (Produktionsleiterin Residenz) Theaterpädagogik Babette Büchele (Theaterpädagogin) Anne Tippelhoffer (Theaterpädagogin) Yves Hinrichs (Leiter Jugendclub „Sorry, eh!“) Künstlerisches Betriebsbüro Vera Högemann (Künstlerische Betriebsdirektorin) René Kalauch (Mitarbeiter) N. N. Presse- & Öffentlichkeitsarbeit Esther Ningelgen (Leiterin & Pressesprecherin) N. N. Jana Nowak (Online-Kommunikation) Marianne Didt (Referentin) Christiane Schletter (Leiterin Satzbüro) Rolf Arnold (Fotograf) Anke Neumann (Gebrauchswerberin) Besucherservice & Abenddienst Heidrun Nodurft (Leiterin Besucherservice) Elke Ahlemann (stellv. Leiterin Besucherservice) Christina Brückner Dagmar Klemm (Ansprechpartnerin für Schulen) Anett Petersen Elisa Schumann (Leiterin Abenddienst)
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Regie Claudia Bauer (Hausregisseurin) Philipp Preuss (Hausregisseur) Stephan Beer Lucia Bihler Markus Bothe Regine Dura & Hans-Werner Kroesinger Martin Harriague Yves Hinrichs Gordon Kämmerer Tilo Krügel Enrico Lübbe Anna-Sophie Mahler Miguel Abrantes Ostrowski Ivan Panteleev Dušan David Pařízek Iván Pérez Armin Petras Katrin Plötner Georg Schmiedleitner Kristina Seebruch Moritz Sostmann Didy Veldman Hubert Wild Barbara Wolf Artists in Residence Antonia Baehr & Lucile Desamory Jule Flierl & Mars Dietz Alisa Hecke / Julian Rauter / Andi Willmann Daniel Kötter / Sarah Israel / Elisa Limberg Chorleitung Daniel Barke Ustina Dubitsky Franziska Kuba Choreographie Stefan Haufe Jan Krauter Denis Kuhnert Jana Rath Salome Schneebeli Sibylle Uttikal Musikalische Leitung Stephan König (Lazarus) Musik Peer Baierlein Friederike Bernhardt Jan-S. Beyer Franz Viktor Blumstock Biber Gullatz Kornelius Heidebrecht Roman Kanonik Thomas Kürstner
Planningtorock Philipp Pleßmann Jonas Martin Schmid † Markus Steinkellner Sebastian Vogel Brian Völkner Bastian Wegner Hubert Wild Jörg Wockenfuß Bühne, Kostüme & Video Ramallah Aubrecht Andreas Auerbach Christian Beck Karoline Bierner Sabine Blickenstorfer Kristina Böcher Ingo Böhling Georg Burger Katrin Connan Bianca Deigner fettFilm (Momme Hinrichs, Torge Møller) Kathrin Frosch Hugo Gretler Camilla Hägebarth Roman Hagenbrock Marianne Heide Marleen Hinniger Yves Hinrichs Johanna Hlawica Esther Hottenrott Yanjun Hu Gordon Kämmerer Eva Karobath Konny Keller Cornelia Kraske Lisa Kruse Marialena Lapata Maximilian Lindner Agathe MacQueen Charlene Markow Josa Marx Dagmar Elizabeth Mecca Katharina Merten Heta Multanen Susanne Münzner Max Julian Otto Carlijn Petermeijer Etienne Pluss Kamila Polívková Susanne Reul Rebecca Riedel Vanessa Rust Titus Schade Susanne Schuboth Elke von Sivers Harald B. Thor Didy Veldman Doreen Winkler
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Schauspielensemble Wenzel Banneyer Julia Berke Thomas Braungardt Anne Cathrin Buhtz Julius Forster Alina-Katharin Heipe Roman Kanonik Daniela Keckeis Anna Keil Andreas Keller Tilo Krügel Dirk Lange Markus Lerch Michael Pempelforth Denis Petkovic´ Felix Axel Preißler Julia Preuß Marie Rathscheck Annett Sawallisch Bettina Schmidt Katharina Schmidt Brian Völkner Gäste Bernd-Michael Baier Johannes Benecke (Puppenspiel) Andreas Dyszewski Julischka Eichel Ellen Hellwig Andreas Herrmann Sophie Hottinger Heiner Kock Karl-Sebastian Liebich Christopher Nell Philipp Pleßmann (Puppenspiel) Charlotte Puder Mathis Reinhardt Magda Lena Schlott (Puppenspiel) Luise Schubert Florian Steffens Berndt Stübner Enis Turan Anita Vulesica Hubert Wild Julia Zabolitzki Schauspiel-Studio des Schauspiel‑ instituts „Hans Otto“ der HMT Leipzig Matthias Döpke (Studioleitung) Anna Keil (Studioleitung) Tobias Amoriello Ron Helbig Julian Kluge Philipp Staschull Friedrich Steinlein Paul Trempnau Nicole Widera Nina Wolf
Künstlerischer & technischer Betrieb Regieassistenz Jacob Cieslinski Julia Franzen N. N. Maximilian Grafe (Gast) Charlene Markow (Gast) Ausstattungsassistenz Lena Bohnet Roy Böser Luise Schneider-Strehl Helene Subklew Lena Winters Inspizienz Thomas Urbaneck (Chefinspizient) Jens Glanze Ulrich Hänsch Ute Neas Soufflage Maren Messerschmidt Sylvia Rebbelmund Christiane Wittig Gesine Creutzburg (Gast) Brigitte Ostruznjak (Gast) Technische Leitung Günter Gruber (Technischer Direktor) Bianca Hessel (Assistentin des Technischen Direktors) Bühnen- & Veranstaltungstechnik Mike Bäder (Bühneninspektor) Antje Gruber (Bühnenmeisterin) Julius Besen (Meister für Veranstaltungstechnik) Thomas Kalz (Bühnenmeister Diskothek) Konstantin Müller (Bühnenmeister Diskothek und Residenz) Danny Dietze (Vorarbeiter Obermaschinerie) Thorsten Kandziora (Vorarbeiter Obermaschinerie) Sven Krötzsch (Vorarbeiter Obermaschinerie) Eckhard Fellbrich (Vorarbeiter) Olaf Hedler (Vorarbeiter) Roland Keup (Vorarbeiter) Dirk Rademacher (Vorarbeiter) Roland Barth Thomas Bässler Wolfram Berndt Sebastian Elster Mattheo Fehse Kevin Goldmann André Hessel Jens Hoffmann Uwe Kiesl Ronny Kinner Thomas Klapproth
Martin Kleine Tobias Krause Jeff Leuschel Tilo Münster Oliver Nell André Nerlich Christian Pfeifer Frank-Uwe Pietsch Julian von Reeken Torsten Rothe Clemens Schlegel Mike Schneider Dietmar Smolinski Ingo Tausch Benjamin van Teijlingen Gunnar Thiel Thomas Voigt René Wandelt Daniel Wingenfeld Beleuchtung Carsten Rüger (Leiter der Abteilung Beleuchtung) Veit-Rüdiger Griess (Beleuchtungsmeister) Jörn Langkabel (Beleuchtungsmeister) Ralf Riechert (Beleuchtungsmeister) Daniel Starke (Oberbeleuchter) Steffen Rothe (Vorarbeiter) André Dirla Jens Erdmann Chris Gaidzik Rüdiger Heyne Moritz Isenhuth Sebastian Köhler Richard Kühne Beate Münster Max Neumann Sven Scheffler Thilo Stolle Ton- & Videotechnik Daniel Graumüller (Leiter der Abteilung Ton- und Videotechnik) Matthias Schulze (Tonmeister) Anko Ahlert Gabriel Arnold Jörg Hoffmann Ralf Ludwig Judith Meister Alexander Nemitz Kai Schadeberg Udo Schulze Doreen Schuster Heribert Weitz Auszubildende zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik Tim Frömming Justus Geuther Isaak Künzel Lena Sarina Seckendorf Tom Siebert N. N.
124
Ankleidung Evelyn Ansorge (Leiterin der Abteilung Ankleidung) Barbara Gundlach Simone Heinzel Ulrike Jaßlauk Almuth Mikutta Swetlana Rheia Agata-Maria Trofimiak Nadine Weyer Maske Kerstin Wirrmann-Göhler (Chefmaskenbildnerin) Norbert Ballhaus Anja Engert Kathrin Heine Donka Holeček Cordula Kreuter Julia Markow Ute Markow Astrid Storch Katja Wendel-Naumann Barbara Zepnick Requisite Sven-Sebastian Hubel (Chefrequisiteur) Steffen Schädel-Mechsner Jörg Schirmer André Sproete Thomas Weinhold Verwaltung Daniel Herrmann (Verwaltungsdirektor) Grit Meier (Leiterin Rechnungswesen) Ilka Gapp (Leiterin Personalwesen) Sylvia Wenzel (Sachbearbeiterin Honorar- und Gästeabrechnung, Verlags- und Vertragswesen) Miriam Mitlacher (Controlling) Dagmar Koch (Sachbearbeiterin Buchhaltung) Peggy Scherf (Sachbearbeiterin Buchhaltung) N. N. Gebäudemanagement Mirko Holze (Leiter bauliche Anlagen / Hausverwaltung) Bernhard Jahnke (Kraftfahrer) Karsten Naumann (Betriebshandwerker) Rainer Stemmler (Betriebshandwerker) Remo Uta (Hausmeister) Jens Eichler (Leiter haustechnische Anlagen) Steffen Lindemann (Leiter Abt. Klimatechnik) André Lautner (Klimatechniker)
KULTUR FLÄCHE
Seit 1867 Ort der Begegnung. event@scheibenholz.com 0341-33730063 • www.scheibenholz.com
PREISE
GROSE BÜHNE PREISKATEGORIE
A
PREMIERE REPERTOIRE
PREMIERE REPERTOIRE
PREMIERE REPERTOIRE
PREMIERE REPERTOIRE
PLATZGRUPPE
I
I
II
II
III
III
IV
IV
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
45,– 32,– 19,–
42,– 29,– 16,–
37,– 27,– 19,–
34,– 24,– 16,–
30,– 22,– 19,–
27,– 19,– 16,–
21,– 21,– 19,–
18,– 18,– 16,–
B
PLATZGRUPPE
I
I
II
II
III
III
IV
IV
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
34,– 25,– 15,–
31,– 22,– 12,–
30,– 22,– 15,–
27,– 19,– 12,–
24,– 19,– 15,–
21,– 16,– 12,–
17,– 17,– 15,–
14,– 14,– 12,–
C
PLATZGRUPPE
I
I
II
II
III
III
IV
IV
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
31,– 22,– 12,–
28,– 19,– 9,–
27,– 19,– 12,–
24,– 16,– 9,–
21,– 16,– 12,–
18,– 13,– 9,–
14,– 14,– 12,–
11,– 11,– 9,–
D
PLATZGRUPPE
I
I
II
II
III
III
IV
IV
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten Kinder bis 14 J.
26,– 20,– 12,– 11,–
23,– 17,– 9,– 8,–
22,– 17,– 12,– 11,–
19,– 14,– 9,– 8,–
17,– 13,50 12,– 11,–
14,– 10,50 9,– 8,–
12,– 12,– 12,– 11,–
9,– 9,– 9,– 8,–
Einen Saalplan finden Sie auf Seite 128
126
HINTERBÜHNE PREMIERE REPERTOIRE
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
21,– 16,– 11,–
19,– 14,– 9,–
Platzwahl frei
DISKOTHEK PREMIERE REPERTOIRE
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
17,– 12,50 11,–
15,– 10,50 9,–
Platzwahl frei
RESIDENZ Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
17,– 12,50 9,– Platzwahl frei
AUSER HAUS PREMIERE REPERTOIRE
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
24,– 16,– 11,–
22,– 15,– 9,–
Platzwahl frei
THEATERSPIELCLUBS Sorry, eh! / #noname / Club ü31 / Die Spielfreudigen
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
9,– 5,– 5,–
Kostenfreie Fahrt mit dem ÖPNV Sie haben die Möglichkeit, mit unseren Theaterkarten alle Verkehrsmittel des MDV in der Zone 110 und einer angrenzenden Zone (151, 156, 162, 164, 168) drei Stunden vor und drei Stunden nach der Vorstellung zu nutzen. Bitte beachten Sie beim Onlinekauf die gesonderten Hinweise zur Fahrtberechtigung. Ermäßigungen Ermäßigungsberechtigt sind Kinder bis 14 Jahre, Auszubildende, Schüler und Studenten, Rollstuhlfahrer, Schwerbehinderte und Bundesfreiwilligendienstleistende. ALG-II-Empfänger erhalten an der Abendkasse Karten zum Preis von 3,–. Inhaber eines gültigen Leipzig-Passes erhalten 50 % Ermäßigung (Mindesteintrittspreis von 5,–). Ermäßigungen werden nach Verfügbarkeit sowie nach Vorlage des entsprechenden Ausweises gewährt. Pro Veranstaltung kann nur jeweils eine Ermäßigung in Anspruch genommen werden. Für Vorstellungen auf der Großen Bühne gelten Ermäßigungen ausschließlich für Kartenpreise in den Platzgruppen I – III. Bei Konzerten, Gastspielen, Sonderveranstaltungen und Veranstaltungen mit stark eingeschränkter Platzkapazität sowie bei Veranstaltungen mit einem regulären Eintrittspreis von weniger als 9,– ist der Entfall von Ermäßigungen möglich.
Platzwahl frei Gruppentarife Ab 10 Personen gilt für Schüler und Studenten ein Gruppentarif ab 8,– pro Person. Schüler und Studenten erhalten auch Vergünstigungen im Rahmen des Großen und des Kleinen Schul-Abos (siehe Seite 96) bzw. des Studierenden-Abos 6 TIX (siehe Seite 129).
127
Bร HNE PARKETT
20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
1
1
23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3
2
1 2 1
2
3
24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
4
25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
5
26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
6
27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
7
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
8
29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
9
30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
10
1
3 1
4 1
5 1
6 1 1
8 1
9 10
23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5
11
R R R
18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
1
11
R R R
12
29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
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30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
14
7
12
1
13
1
14
31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
15
30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
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Platzgruppe I
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R = Rollstuhlstellplatz
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L = Loge
Bei einzelnen Inszenierungen abweichender Saalplan mรถglich.
ABONNEMENTS KOMBI - ABO MIT DER OPER
PREMIEREN -ABO
Erleben Sie FÜNF GROSE-BÜHNE-PREMIEREN der Spielzeit 2019 / 2 020 auf IHREM PERSÖNLICHEN PLATZ IM SCHAUSPIELHAUS und Wahl-Abo 2 × Oper und/oder Leipziger Ballett, 2 × Musikalische — erhalten Sie bis zu 30 % PREISVORTEIL Komödie und 2 × Schauspiel Leipzig. Erhältlich in allen beteilig — besuchen Sie unser SILVESTERPROGRAMM mit einer ten Häusern. Freie Wahl bei Repertoire-Vorstellungen auf der ERMÄSIGUNG VON 10 % Großen Bühne im Schauspielhaus. Bei Vorstellungen mit er — erhalten Sie KOSTENFREIE FAHRT ins Theater und wieder höhten Preisen kann eine Zuzahlung verlangt werden. Ausgenach Hause innerhalb des ausgewiesenen MDV-Bereichs nommen sind Premieren, Gastspiele, Veranstaltungen mit Son — erfahren Sie mehr: Sie erhalten das PROGRAMMHEFT derpreisen und die Koproduktionen mit dem Leipziger Ballett. zur Vorstellung kostenfrei — bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand: KOMBI-ABO SCHAUSPIEL-ANTEIL Sie erhalten regelmäßig und kostenfrei den MONATS I 198,– 46,– SPIELPLAN und das SPIELZEITHEFT
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DIE HERMANNSSCHLACHT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. 10.
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DER GUTE MENSCH VON SEZUAN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23. 11.
IV
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MEIN FREUND HARVEY . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18. 1.
6 TIX
MEISTER UND MARGARITA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7. 3. DAS SCHLOSS
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KASSEN ÖFFNUNGSZEITEN
KONTAKT Unser Besucherservice berät Sie gerne bei allen Fragen rund um Ihren Vorstellungsbesuch. Sie erreichen ihn telefonisch oder per E-Mail: 0341 / 12 68 168 besucherservice@schauspiel-leipzig.de Vorstellungstermine und allgemeine Informationen finden Sie auch auf der Webseite des Theaters: www.schauspiel-leipzig.de
KARTENVERKAUF (ALLGEMEINE HINWEISE)
Theaterkasse im Schauspiel Leipzig Schauspielhaus, Bosestraße 1, 04109 Leipzig Montag bis Freitag: 10 ºº – 19 ºº Samstag: 10 ºº – 14 ºº
SPIELSTÄTTEN & KARTENABHOLUNG Große Bühne, Diskothek, Hinterbühne Der Kartenverkauf an der Abendkasse beginnt eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte bis 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen; bei späterer Abholung keine Platzgarantie. Für einige Spielstätten können sich Abweichungen ergeben. Bitte informieren Sie sich bei unserem Besucherservice.
Online-Kartenkauf und telefonischer Kartenkauf sind für Inhaber von Kreditkarten (Visa, Euro-/Mastercard) möglich; Online-Kartenkauf auch für Inhaber einer EC-Karte. Diese Karten werden Ihnen je nach Kaufdatum per Post zugeschickt oder liegen an der Abendkasse zur Abholung bereit. Mit ticketdirect drucken Sie Ihr Ticket im Anschluss an die Buchung aus. Gern können Sie dieses auch direkt auf Ihrem Smartphone am Residenz (in der Spinnerei) Halle 18 (Aufgang E), Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig. KassenEinlass vorzeigen. öffnungszeit: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen.
KARTEN RESERVIERUNG
Bitte beachten Sie, dass unsere Spielstätten bedingt barrierefrei sind. Unser Besucherservice gibt Ihnen gerne Auskunft.
ANFAHRT
Reservierte Karten sind bis zu dem bei der Reservierung mitgeteilten Termin an der Theaterkasse abzuholen. Nach Ablauf dieser Frist erlischt die Reservierung.
Sie haben die Möglichkeit, mit unseren Theaterkarten alle Verkehrsmittel des MDV in der Zone 110 und einer angrenzenden Zone (151, 156, 162, 164, 168) drei Stunden vor und drei Stunden nach der Vorstellung zu nutzen. Bitte beachten Sie beim Onlinekauf die gesonderten Hinweise zur Fahrtberechtigung.
RESTKARTEN
Für Vorstellungen, die nicht mehr online buchbar sind, erhalten Sie über unseren Besucherservice Informationen über Für die Anreise mit dem privaten PKW nutzen Sie die Parkhäuser in der Zentralstraße und in der Thomasiusstraße 16–18. eventuelle Restkarten.
VORVERKAUFS BEGINN Der Vorverkauf für die Spielzeit 2019 / 2020 beginnt für ausgewählte Vorstellungen am 21. 5. 19. Für alle weiteren Vorstellungen beginnt der Vorverkauf mit der Veröffentlichung der Vorstellungstermine in den Monatsplänen bzw. auf der Webseite des Theaters. Der vollständige Monatsplan wird dort bis zum 5. des Vormonats veröffentlicht.
Allgemeine Geschäftsbedingungen Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Diese können Sie an der Theaterkasse und unter www.schauspiel-leipzig.de einsehen.
WEITERE VORVERKAUFS STELLEN Leipzig Ticket im Hugendubel, Petersstraße 12–14 CULTON Ticket, Peterssteinweg 9 LVZ Ticketservice, Peterssteinweg 19 Ticketgalerie, Hainstraße 1 Musikalienhandlung M. OELSNER, Schillerstraße 5 Reisebüro im Globus GmbH Wachau, Nordstraße 1 Tourist-Information Wurzen, Domgasse 2 Tourist-Information Delitzsch, Schloßstraße 31
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KONTAKTE Postanschrift Schauspiel Leipzig, Bosestraße 1, 04109 Leipzig Besucherservice & Karten 0341 / 12 68 169 besucherservice@schauspiel-leipzig.de
0341 / 12 68 168
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Unsere Webseite www.schauspiel-leipzig.de informiert Sie tagesaktuell über die Veranstaltungen, Neuigkeiten und Angebote des Schauspiel Leipzig.
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IMPRESSUM Schauspiel Leipzig, Eigenbetrieb der Stadt Leipzig Bosestraße 1, 04109 Leipzig Intendant: Enrico Lübbe Redaktion: Dramaturgie, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Künstlerisches Betriebsbüro Redaktionsleitung: Rosi Steinbrück Gestaltung: HawaiiF3 & Bureau David Voss Ensemblefoto und Inszenierungsfotos: © Rolf Arnold Inszenierungsfoto „If you were God“: © Ida Zenna Produktion: Löhnert Druck, Markranstädt Redaktionsschluss: 29. 4. 19
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Änderungen vorbehalten.