Programmheft „4 + 1“ 2022

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Schauspiel Leipzig Schauspiel Leipzig

Autor Uraufführung ein treffen junger autorInnen GEWINNER DES KLEIST- FÖRDERPREISES FÜR JUNGE DRAMATIKER 2015 GEWINNER DES AUTORENPREISES DES HEIDELBERGER STÜCKEMARKTS 2015 KOPRODUKTION MIT DEN RUHRFESTSPIELEN RECKLINGHAUSEN 2015


Liebe Gäste, liebes Publikum, herzlich willkommen zu diesem Festival! In seiner fünften Ausgabe ist 4 + 1 — ein treffen junger autorInnen wieder ein Treffen im ursprünglichen Wortsinn. Was dem Theater oft als seine besondere Qualität gegenüber anderen Künsten gilt — die gemeinsame Anwesenheit, die Co-Präsenz, das Teilen eines Moments —, war zuletzt sein wunder Punkt. Theater spielen und schauen konnten wir nur unter erschwerten Bedingungen, auf Abstand, digital oder zeitweise gar nicht. Das Zusammenkommen selbst wird als besondere eigene Erfahrung erst deutlich, wenn es nicht mehr selbstverständlich ist. Dabei ist das Zusammenkommen ein ganz wesent­ licher Bestandteil der Theaterarbeit. Für jedes Bühnenstück treffen diverse Kompetenzen einer Gruppe, eines Ensembles und eines Betriebs aufeinander. Sie tauschen sich aus, arbeiten zusammen und sich aneinander ab. Für den gemeinsamen Moment der Vorstellung versuchen sich alle Bereiche auf­ einander einzulassen und werden im besten Falle mehr als die Summe der einzelnen Teile. Oft ist die Grundlage eines gemeinsamen Projekts ein (Dramen-)Text: Auf diesen Aspekt möchte 4 + 1 — ein treffen junger autorInnen wieder seinen Blick richten. Diesen Ausgangspunkt erarbeitet sich — sicherlich nicht in jedem Prozess — doch oft eine Person, und das über einen langen Zeitraum hinweg allein. Wir freuen uns daher besonders, wieder Begegnungsstätte für ein Treffen sein zu können, bei dem


25 junge Stimmen untereinander und mit einem Theater zusammenkommen. Anhand von 24 Auszügen wollen wir neue Autorinnen und Autoren kennenlernen und auf die Bühne im Schauspiel Leipzig einladen. 4 + 1 will ein Zusammenkommen stiften für junge Texte und die Institution Theater. Gemeinsam nehmen wir uns den Raum und die Zeit, einander kennenzulernen und uns miteinander aus­ zutauschen. Dafür haben wir ein dichtes Programm zusammengestellt. Es wird Workshops geben von Katja Brunner, Dorian Brunz und E. L. Karhu, deren Stücke alle Teil des Repertoires in der Spielstätte Diskothek sind. Hier hat sich am Schauspiel Leipzig eine eigene Bühne für Neue Dramatik etabliert. Die dazugehörigen Inszenie­rungen bilden das abendliche Programm. Parallel finden an den Vormittagen die Generalproben zu den Lesungen statt, die für die Autorinnen und Autoren geöffnet sind und die Möglichkeit bieten, vorab mit dem Kollegium am Arbeits­prozess teil­zunehmen. Ab nachmittags treffen in öffentlichen Lesungen vier Texte auf ein Ensemble, vier Schreibstile auf ein interessiertes Publikum. Wir freuen uns sehr, Sie und euch dazu begrüßen zu dürfen, und wünschen uns allen ein vielseitiges Zusammenkommen!

Marleen Ilg und Benjamin Große


Programm 28. April Universität der Künste Berlin 14 ³º — 16 ³º Anaïs Clerc — müdigkeit Anton August Dudda — WEKK Silvan Rechsteiner — SCHWESTERNHERBST Paula Kläy & Guido Wertheimer — Am Ende Pferde (Eine Übung) Es lesen: Anne Cathrin Buhtz, Denis Grafe, Eidin Jalali, Roman Kanonik, Katharina Schmidt

Literaturinstitut Hildesheim 17 ºº — 19 ºº Melek Halici — YONS oder ER ZU FEST, DAS LIEBE Veronika Sophie Hauger — LIEBER ZU KRASS oder SCHEYDA Kaija Knauer — ANTIGONE (Bleib bei mir) Leni von der Waydbrink — 2005 Es lesen: Wenzel Banneyer, Paulina Bittner, Sonja Isemer, Ellen Neuser *, Ronja Oehler *, Ronja Rath *, Teresa Schergaut


29. April Institut für Sprachkunst Wien 14 ³º — 16 ³º Clara Heinrich — Pusztagold Lennart Kos — Runs in the Family Sara Schmiedl — Hier ist keine Industrie Leonie Lorena Wyss — BLAUPAUSE (AT) Es lesen: Philipp Adrian Djokic´ *, Matthis Heinrich *, Yves Hinrichs, Sonja Isemer, Leonard Meschter *, Laura Storz *, Leonard Wilhelm *

Deutsches Literaturinstitut Leipzig 17 ºº — 19 ºº Hannah Beckmann — bling bling — it’s dopamine (AT) T. Pagel — Dexius Christina Piljavec — // n a n o d r a m e n // beziehungsgef[l]echte Victoria Schulz — MOTHERmorphosis Es lesen: Tilo Krügel, Markus Lerch, Ellen Neuser *, Ronja Oehler *, Annett Sawallisch, Bettina Schmidt


30. April Schweizerisches Literaturinstitut 14 ³º — 16 ³º Ariana Emminghaus — Menschen wie ähm die Fabienne Lehmann — Weissweissweiss Paulina Muck — Im zweiten Stock Damian Schmid — Ausschnitt Es lesen: Paulina Bittner, Thomas Braungardt, Andreas Keller, Michael Pempelforth, Denis Petkovic´, Ronja Rath *

uniT DRAMA FORUM Graz 17 ºº — 19 ºº Pedro Martins Beja — JUNKIES Ewe Benbenek — Juices Thyl Hanscho — Das Pfeifen von Wastéšowó Matthias van den Höfel — Drinnen Es lesen: Julia Berke, Patrick Isermeyer, Leonard Meschter *, Christoph Müller, Bettina Schmidt, Paula Vogel *

* Studierende der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig


Leitung Benjamin Große Marleen Ilg Mitarbeit Jule Franzen Philipp Hechtfisch Ausstattung Bianca Hessel Einrichtung der Lesungen Torsten Buß Matthias Döpke Amelie Gohla Benjamin Große Marleen Ilg Georg Mellert Licht Ralf Riechert Video Gabriel Arnold Daniel Graumüller Tim Pathe Fabian Polinski Kai Schadeberg Nicolai Hildebrandt

Ton Ralf Ludwig Udo Schulze Inspizienz Jens Glanze Maske Kerstin Wirrmann Requisite Sebastian Hubel Bühnenmeisterin Jule Fahrenkrog-Petersen Technischer Direktor Konstantin Müller Bühneninspektor Mike Bäder Leiter Beleuchtung Carsten Rüger Leiter Ton & Video Daniel Graumüller

Die Rechte der gelesenen Texte liegen bei den AutorInnen. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar.


Universität der Künste Berlin Anaïs Clerc

Geboren 1992 in Fribourg, Schweiz. Mehrere Assistenzen am Theater Solothurn, Maxim Gorki Theater Berlin, RambaZamba Theater Berlin und in verschiedenen theaterpädagogischen Projekten der freien Szene in Bern (u. a. Schlachthaus Theater). Schwerpunkt Theater für, von und mit Menschen mit Beeinträchtigung. Zwei Projekte (Regie und Text) an der Jungen Bühne Bern, danach B. A. in Creative Writing. Seit Februar 2020 Studium Szenisches Schreiben an der Universität der Künste, momentan Austauschstudierende am Schweizerischen Literaturinstitut. Letztes Projekt Kooperation mit dem Landestheater Detmold und diverse Szenische Lesungen an der Vaganten Bühne Berlin. Text: müdigkeit

Anton August Dudda

Geboren 1994 in Bergisch Gladbach und aufgewachsen in der Berliner Vorstadt. Er sammelte als Schauspieler im Jugendclub des GRIPS Theaters erste Bühnenerfahrung. Er studierte nach erfolgreicher Übersiedlung in die Innenstadt an der Freien Universität und erwarb 2018 einen Bachelorabschluss in Philosophie und Filmwissenschaft. Nach einigen Theater­ projekten in der freien Szene brach er sein anschließendes Masterstudium ab und studiert nun seit 2020 Szenisches Schreiben an der Universität der Künste in Berlin. Text: WEKK


Silvan Rechsteiner

1994 in Basel geboren. In einem 1.300-Seelen-Dorf an der Grenze zum Elsass aufgewachsen. Bachelorabschluss in Prozessgestaltung an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel. Studiert Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Werkstattinszenierung von „SCHWESTERNHERBST“ am bat-Studiotheater der HfS Ernst Busch in Berlin. Veröffentlichung der Trennungsprosa „Ein Wort“ im Novemberheft der Literarischen Blätter. Szenische Lesungen auf der Vaganten Bühne und im Buchhändlerkeller in Berlin. Text: SCHWESTERNHERBST

Paula Kläy & Guido Wertheimer

Paula Kläy ist 1997 in Zürich geboren und Guido Wertheimer 1996 in Buenos Aires. Sie studieren seit 2020 Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. Gemeinsame Texte waren und werden an der Vaganten Bühne, am Landestheater Detmold, an der HfS Ernst Busch sowie am TD Berlin zu sehen sein. Eine enge Zusammenarbeit verbindet das Duo mit dem Regisseur Basil Zecchinel. Paula Kläy und Guido Wertheimer sind nominiert für den Preis der jungen Dramatik der Staatstheater Magdeburg und Braunschweig. Text: Am Ende Pferde (Eine Übung)


Literaturinstitut Hildesheim Melek Halici

Melek Halici, geboren 2001, studiert in Hildesheim Litera­ risches Schreiben und Kulturjournalismus. Sie ist Mitheraus­ geberin der BELLA triste und Teil der Künstlerischen Leitung des PROSANOVA 2023. Sie schreibt manchmal Text. Text: YONS oder ER ZU FEST, DAS LIEBE

Veronika Sophie Hauger

Studiert Szenische Künste mit dem Beifach Literatur an der Universität Hildesheim. Erste Stückentwürfe entstanden in Schreibwerkstätten im Schauspielhaus Hamburg. Veronika beschäftigt sich in Arbeiten hauptsächlich mit queeren Perspek­ tiven, der Klimakrise und humanitären Notsituationen. Sie arbeitet im Team und verbringt viel Zeit mit ausführ­lichen Recherchearbeiten vor Ort. Neben Theatertexten ist es das Medium Film, das Veronika nutzt, um Themen aufzu­arbeiten. Aktuell besucht sie Klimaaktivist*innen, die ein Dorf besetzen. Sie möchte eine Reportage über Braunkohleabbau und Klima­ aktivismus drehen. Text: LIEBER ZU KRASS oder SCHEYDA


Kaija Knauer

Geboren 1996 in der Schweiz. Studierte erst Medizin in Basel und seit 2020 Szenische Künste an der Universität Hildesheim. Praktika an verschiedenen Theaterhäusern, zuletzt am Theater Neumarkt in Zürich. Mitarbeit in verschiedenen freien und studentischen Theaterprojekten, zuletzt an der HfMT Hamburg und am Jugendkulturfestival Basel 2021. Sie lebt, studiert und arbeitet zwischen der Schweiz und Hildesheim und besucht die Alpen, wann immer möglich. Kaija schreibt gern Prosatexte, die still auf Festplatten schlafen, und Theatertexte, die auf Bühnen laut werden. Text: ANTIGONE (Bleib bei mir)

Leni von der Waydbrink

2000 in Berlin geboren. Studium zum Kreativen Schreiben am Literaturinstitut in Hildesheim. Hospitierte bei Jette Steckel. Mitglied des jungen Ensembles des Deutschen Theaters Berlin. Mitherausgeberin der Zeitschrift für junge Gegenwarts­ literatur BELLA triste, kuratiert und organisiert sie als Teil der künstlerischen Leitung das 2023 stattfindende LiteraturFestival PROSANOVA. Text: 2005


Den zweiten Euro schenke ich Ihnen. Kaufen Sie sich was Nettes. müdigkeit, Anaïs Clerc

Es ist vielleicht auch nicht um jede Erinnerung schade. WEKK, Anton August Dudda

Ich freue mich auf den Höflichkeitsapplaus. SCHWESTERNHERBST, Silvan Rechsteiner

Wir interessieren uns für die Figuren von Kindern, gerade weil es ihnen an Moral fehlt. Am Ende Pferde (Eine Übung), Paula Kläy & Guido Wertheimer


ich kam, sah und weinte. ich kam, sah nicht und weinte trotzdem. vielleicht habe ich aber auch gelacht. YONS oder ER ZU FEST, DAS LIEBE, Melek Halici

Weil etwas unwiderruflich Kaputt gegangen ist LIEBER ZU KRASS oder SCHEYDA, Veronika Sophie Hauger

Ich sehne mich nach einem Jahr, an das ich mich nicht erinnere. Ich sehe nur ein Kinderfoto, hin und wieder. 2005, Leni von der Waydbrink

Wir haben JA gesagt, dass wir Antigone sein wollen, du kannst jetzt nicht einfach aufhören mittendrin! ANTIGONE (Bleib bei mir), Kaija Knauer


Das Wieder-Zurück verändert meinen Blick Vergangenheit und Zukunft schieben sich ineinander Nichts daran wirkt linear Es ist ein Beben Pusztagold, Clara Heinrich

Föhnt ihr das Dach, ich kümmere mich um unser Festessen. Runs in the Family, Lennart Kos

Das Ende ist doch schon längst gewesen. Hier ist keine Industrie, Sara Schmiedl

ich schau aufs Wasser halte Ausschau nach Blau doch ständig bloß der Gedanke dass was bricht Wellen Fußknöchel BLAUPAUSE (AT), Leonie Lorena Wyss


Ich liebe Unklarheiten, ich liebe verschwommene Grenzen und ich liebe FAKES. bling bling — it’s dopamine (AT), Hannah Beckmann

Mama hat sich verändert. Sie hat abgebaut. Das alles … das hat sie mitgenommen. Dexius, T. Pagel

Wir sind alle kaputt. Väter Unsere. Glaube, Liebe, Kopfschuss. Erkenntnisgrunzen. Massenkonsum durch Gewehrläufe. // n a n o d r a m e n // beziehungsgef[l]echte, Christina Piljavec

Seltsam, wie dieser kleine schwarze Fleck, wie der jetzt über meine Zukunft bestimmt. Und so sieht also Leben aus? MOTHERmorphosis, Victoria Schulz


Das wird möglicherweise unser schwierigstes Unterfangen bis jetzt. Menschen wie ähm die, Ariana Emminghaus

Findest du die Realität denn so prickelnd, dass du sie nie aus den Augen verlieren willst? Weissweissweiss, Fabienne Lehmann

Ja erzähl doch mal, ist ja total langweilig hier, da kann ich dir auch zuhören. Im zweiten Stock, Paulina Muck

Und weil ich die Wahrheit sage, stimmt das, was ich gesagt habe. Ausschnitt, Damian Schmid


... ich unterstütz dich, ich kauf dich nicht JUNKIES, Pedro Martins Beja

Ich bin keine Expertin, aber ich glaube, dass das Wort am Anfang war. Juices, Ewe Benbenek

ihr seid mein problem Drinnen, Matthias van den Höfel

Sie werden die Quelle ihrer Idee heute ganz gewaltig anzapfen müssen. Das Pfeifen von Wastéšowó, Thyl Hanscho


Institut für Sprachkunst Wien

Clara Heinrich

Geboren 1993 in Hainburg a. d. Donau, Österreich. Aufge­ wachsen in Gols, wo sie — nach vielen Jahren in Wien und Berlin — jetzt wieder wohnt. Sie war Teilnehmerin beim open mike sowie den open poems. Aktuell schreibt sie an einem Lyrik-Projekt im Studiengang Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst Wien und an einem Essay-Projekt über Saatgut und Care. Text: Pusztagold

Lennart Kos

Lennart Kos wurde in Siegen geboren. Nach seinem Schulabschluss arbeitete er über zwei Jahre am Theater Osnabrück und wechselte dann als Regieassistent ans Theater Bielefeld. Seit 2019 studiert Lennart Sprachkunst in Wien mit einem Gastaufenthalt im Szenischen Schreiben an der UdK Berlin. Text: Runs in the Family


Sara Schmiedl

Sara Schmiedl schreibt seit 2008, seit 2020 auch in den Lehrveranstaltungen des Studiengangs Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Meistens schreibt sie in Form von Prosa oder Drama, manchmal auch dazwischen. Meistens über Verlust im Sein und in der Sprache. Text: Hier ist keine Industrie

Leonie Lorena Wyss

Leonie Lorena Wyss, 1997 in Basel geboren, studiert Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Davor Studium der Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis in Hildesheim und Madrid. Schreibt allein oder im Kollektiv, zwischen Drama, Hörspiel, Essay und Prosa. Teilnahme an diversen Werkstätten und Festivals wie dem Writer’s Studio am Schauspiel Hannover oder den Wiener Festwochen. Zuletzt Veröffentlichungen in der JENNY #09 und der BELLA triste #61 sowie eine Nominierung für das Hans-Gratzer-Stipendium 2022 am Schauspielhaus Wien. Text: BLAUPAUSE (AT)


Deutsches Literatur­institut Leipzig Hannah Beckmann

Hannah Beckmann, geboren 1993, lernte das Schreiben über das Theater kennen und ging nach Abschluss ihres Medizinstudiums ans Literaturinstitut in Leipzig. Ihr Schreiben (Prosa und Szenisches) beschäftigt sich oft mit psychischen Adaptionsprozessen. Veröffentlichungen u. a. in mosaik — Zeitschrift für Literatur und Kultur, metamorphosen: Magazin für Literatur und Kultur, und Tageszeitungen. Preisträgerin (2. Platz) des Literaturwettbewerbs zeilen.lauf 2021 im Rahmen des Kulturprogramms Stadt:Kultur Baden. Text: bling bling — it’s dopamine (AT)

T. Pagel

Tina Pagel wurde 1981 geboren, sie wuchs in einer Kleinstadt an der Pleiße auf. In Leipzig studierte sie Biologie und Kunst. Pagel schreibt Lyrik, Prosa und szenische Texte. Dabei zeigt sich ihre Lust an speculative fiction und Naturwissenschaft. Ihre Arbeiten entfalten interdisziplinäre Bezüge, Impulse erhält sie in der gestischen Malerei als auch über Erkundungen im Raum. Thematisch spürt sie gern ostdeutscher Architektur nach, fragt nach Geometrien und Masse. Nach fünf Jahren als Lehrerin in Madrid kehrte sie 2021 nach Deutschland zurück, um an ihrem Roman zu arbeiten. Aktuell studiert Pagel am Deutschen Literaturinstitut Leipzig im Masterstudiengang. Sie lebt mit ihrer Familie in Elsteraue. Text: Dexius


Christina Piljavec

Christina Piljavec, 1994 in der Ukraine geboren, studierte Theater- und Medienwissenschaft, Germanistik, Ethik und Neuere deutsche Literatur in Erlangen und Göttingen. Seit ihrem Master of Arts mit Auszeichnung im September 2021 studiert sie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig Literarisches Schreiben. Neben dem Studium arbeitet sie als Sprachdozentin und Gymnasiallehrkraft. Ihre Veröffentlichungen finden sich in der 'apostrophe und der BELLA triste. Schwerpunkte in Prosa und Drama legt sie auf hybride Textexperimente, lyrische Elemente und disruptive Bildübertragungen. Momentan arbeitet sie an einem Künstlerroman mit dem Titel „MATKA“. Text: // n a n o d r a m e n // beziehungsgef[l]echte

Victoria Schulz

Victoria Schulz, geboren 1990 in Berlin, studierte an der Filmuniversität Babelsberg Schauspiel und Filmregie und ging anschließend für kurze Zeit an die Theaterakademie Hamburg. Ihre Kurzfilme liefen auf diversen (inter)nationalen Festivals und wurden mehrmals ausgezeichnet. Seit 2021 studiert sie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2022 ist sie mit ihrem Stück „Holy Red“ beim Preis der Jungen Dramatik am Theater Magdeburg eingeladen und veröffentlicht in der Hot Topic Literaturzeitschrift. Außerdem ist sie am Theater der Jungen Welt Teil des Autor*innenteams für die partizipative Stückentwicklung „Gender*splaining“. Text: MOTHERmorphosis


Schweizerisches Literaturinstitut Ariana Emminghaus

Geboren 1995 in Saarbrücken, studierte von 2016 bis 2018 Schauspiel an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Mit ihrer Soloperformance „ein allgemeiner gedanke (und ich hatte ihn) (jetzt nicht mehr)“ war sie u. a. zu UWE — der festival in München ein­ geladen. Seit Herbst 2018 studiert sie am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel Literarisches Schreiben. Davon war sie 2021 — 2022 Gast an der Universität der Künste in Berlin im Szenischen Schreiben. Ihre Texte wurden bereits am Konzert Theater Bern und am Schauspiel Leipzig gelesen. Ausgezeichnet wurde sie 2019 mit dem ersten Preis in der Kategorie Dramatik beim Concorso Castello di Duino. Text: Menschen wie ähm die

Fabienne Lehmann

Fabienne Lehmann, 1996 in Biel geboren, studierte Geschichte und Religionswissenschaft in Basel. Nach dem ersten Bachelor of Arts schien es ihr vernünftig, noch einen zweiten dran­ zuhängen. Nun ist sie also seit 2020 am Literaturinstitut in Biel, wo sie sich gerne zwischen den Grenzen von Prosa, Lyrik und szenischem Schreiben umherbewegt. Ob es danach noch einen dritten Bachelor geben wird, ist zu bezweifeln. Wobei es sich in einer Kurzbiographie irgendwie gut machen würde. Text: Weissweissweiss


Paulina Muck

Paulina Muck, geboren 1995, aufgewachsen in Deutschland, studiert Literarisches Schreiben im zweiten Semester am Schweizerischen Literaturinstitut (HKB). Bevor sie für ihr Studium in die Schweiz zog, arbeitete sie in einem psychiatrischen Betreuungszentrum. Die dort gesammelten Erfahrungen dienen ihr unter anderem als Inspiration für ihre Texte. Text: Im zweiten Stock

Damian Schmid

Damian Schmid wurde 1995 in Schaffhausen geboren, begann ein Studium der Philosophie und der Deutschen Philologie in Basel und unterbrach dieses für den Fachhochschulstudiengang Literarisches Schreiben in Biel. Nach ersten Theatererfahrungen in Basel auf den Geschmack gekommen, interessiert er sich für das Schreiben von szenischen und dialogischen Texten und freut sich sehr, wenn diese von anderen gelesen werden. Text: Ausschnitt


uniT DRAMA FORUM Graz Pedro Martins Beja

Autor und Regisseur. Inszenierungen u. a. am Schauspielhaus Wien, an der Schaubühne Berlin, am Schauspiel Frankfurt, Theater am Neumarkt in Zürich. Er erhielt den Jurypreis des 100° Festivals Berlin mit „Berlin Alexanderplatz oder was (eine Annäherung könnte man meinen nee ehrlich)“. Mit Sarah Kanes „4.48 Psychose“ wurde er 2010 zum Körber Studio Junge Regie eingeladen. Seine Uraufführung von Enis Macis „Mitwisser“ war 2019 zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. 2019 Sonderpreis des Retzhofer Dramapreis. Im Herbst/Winter 2021 war sein Stück „O Começo Perdido — Mixtape No. 1“ am Théâtre National du Luxembourg und Teatro Nacional São João in Porto zu sehen. In Portugal in der renommierten Edition Húmus erschienen. Text: JUNKIES

Ewe Benbenek

Ewe Benbenek ist Autorin und Literatur- und Kulturwissenschaftlerin. Von 2014 bis 2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur für Neuere deutsche Literatur/Theaterforschung an der Universität Hamburg. Zu ihren wissenschaft­lichen Forschungsschwerpunkten zählten postmigrantische Diskurse in Literatur und Theater. Ewe Benbeneks erster Dramentext „Tragödienbastard“ wurde 2020 am Schauspielhaus Wien uraufgeführt und 2021 mit dem Mülheimer Dramatikpreis ausgezeichnet. Thematische Schwerpunkte von Benbeneks Schreiben sind: Debatten um Klassismus und prekäre Arbeit in Deutschland, postsozialistische Diskurse in Osteuropa. Derzeit nimmt sie am Forum Text (Graz) teil. Text: Juices


Thyl Hanscho

Geboren 1994 in Celovec/Klagenfurt am Wörthersee. 2012–2016 Studium der Philosophie an der Universität Wien. 2016–2020 Studium der Theaterregie am Max Reinhardt Seminar Wien. Im Studium inszenierte er u. a. Stücke von Rolf Hochhuth, Heiner Müller, William Shakespeare und Ferdinand Schmalz. Abseits des Studiums inszenierte er in der Wiener Freien Szene. 2019 Nominierung Retzhofer Dramapreis und Autorenpreis der Nibelungenfestspiele Worms. 2018 Dramatiker*In Residence Stipendium des Hin&Weg Theaterfestivals. 2021 Dramatiker-Stipendium des Landes Kärnten, mithilfe dessen Fertigstellung des Stücks „Das Pfeifen von Wastéšowó“. Seit Mai 2021 arbeitet er als Regieassistent am Burgtheater Wien. Text: Das Pfeifen von Wastéšowó

Matthias van den Höfel

Matthias van den Höfel wurde 1987 in Bochum geboren. Er wuchs im Ruhrgebiet auf und studierte dort Philosophie und Religionswissenschaft. Mit seinem Stück „Wind von Norden“ gewann er 2019 den Autor*innenwettbewerb der Nibelungenfestspiele in Worms. 2021 wurde sein Stück „SQUASH“ vom Bochumer Prinz Regent Theater digital aufgeführt. Sein Stück „Drinnen“ erhielt beim Retzhofer Dramapreis 2021 eine lobende Erwähnung der Jury. Er lebt in Witten, arbeitet als Musiker und ist seit 2015 Vater einer Tochter. Text: Drinnen


Workshops mit

Katja Brunner

Katja Brunner, geboren 1991 in Zürich, studierte Literarisches Schreiben an der HdK Bern und Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. 2010 entstand innerhalb des Dramenprozessors ihr Stück „von den beinen zu kurz“, das am Theater Winkelwiese uraufgeführt wurde. 2013 war sie mit ihrem Stück „die hölle ist auch nur eine sauna“ zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen, gewann mit der Deutschen Erstaufführung von „von den beinen zu kurz“ den Mülheimer Dramatikerpreis und wurde in der Kritikerumfrage von Theater heute zur besten Nachwuchsautorin gewählt. In der Spielzeit 2014/15 war Katja Brunner Hausautorin am Theater Luzern. Im Dezember 2017 wurde das Auftragswerk „DEN SCHLÄCHTERN IST KALT oder OHLALAHELVETIA“ am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Ihr Stück „geister sind auch nur menschen“ war von 2017 bis 2019 als Deutsche Erstaufführung im Repertoire der Diskothek des Schauspiel Leipzig zu sehen. „DIE KUNST DER WUNDE“ wird am 30. April 2022 in der Diskothek zur Uraufführung gebracht.


Dorian Brunz

wurde 1993 in Berlin geboren. Bis 2020 studierte er Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Seine Stücke liefen als Werkstattinszenierungen im Hans Otto Theater Potsdam, in der Box des Deutsches Theaters und am bat-Studiotheater sowie als Uraufführung am Theater Koblenz. Mit seinem Stück „Das Kind malt“ war er beim Interplay Europe Festival in Liepaja, Lettland vertreten. 2018 war er mit seinem Text „Glas“ zum Festival 4+1 — ein treffen junger autorInnen am Schauspiel Leipzig eingeladen. „beach house“ ist einer von drei Theatertexten, die im Rahmen der Autor:innentheatertage 2020 am Deutschen Theater Berlin ausge­zeichnet wurden. Die Inszenierung der Urauf­ führung übernahm das Schauspiel Leipzig.

E. L. Karhu

E. L. Karhu gehört zu den erfolgreichsten gegenwärtigen Theaterautorinnen Finnlands. Nach der Deutschsprachigen Erstaufführung von „Prinzessin Hamlet“ und der Uraufführung von „Eriopis“ ist „Für meinen Bruder“ das dritte Stück Karhus, das auf der Bühne der Diskothek des Schauspiel Leipzig zu sehen ist. Sie studierte Szenisches Schreiben und Dramaturgie an der Theaterakademie Helsinki und an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin sowie Soziologie an der Universität Helsinki. Karhu ist bekannt für ihren mutigen und doch spielerischen Umgang mit großen Themen und Diskursen. Die Struktur ihrer Dramentexte bewegt sich oft an den Grenzen zu anderen literarischen Formen und ist dabei oft auch von anderen Kunstgattungen wie z. B. dem Comic oder Dokumentarfilm inspiriert. Ihr thematisches Interesse kreist u. a. um die Ethik menschlichen Handelns in Zeiten des sozialen Wandels, Armut und Autonomie. Ihre Stücke wurden am Finnischen Nationaltheater und am TTT-Theater in Tampere aufgeführt sowie in Theatern in Schweden, Deutschland, Russland, Australien und Kanada.


Fotonachweise: Porträtfotos (in der Abfolge): Lena Reissner, Catriona Fadke, Tendai Matare, Ana Iramain, Malik Halici, Susanne Lott, Julia Hebeisen, Jasmin Sebastiani, Clara Heinrich, Louisa Schiedek, Helene Sorger, Sirka Elspaß, Nora Börding, Tina Pagel, Christina Piljavec, Linda Rosa Saal, Florian Eckert, Alma Amla, Camille Wehrli, Leon Sørensen, Elisa Maria Schmitt, Thyl Hanscho, Matthias van den Höfel, Sonja Trabandt Quellenverzeichnis: Herzlichen Dank an die Autorinnen und Autoren für ihre Biographietexte. Impressum: Schauspiel Leipzig, Eigenbetrieb der Stadt Leipzig Spielzeit 2021/22 Intendant: Enrico Lübbe Redaktion: Benjamin Große, Marleen Ilg Redaktionelle Mitarbeit: Philipp Hechtfisch Gestaltung: HawaiiF3 & David Voss Satz: Christiane Schletter Produktion: Sepio GmbH




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