Schauspiel Leipzıg
2018/19
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VORWORTE ———> 2 DAS ENSEMBLE ———> 6 ICH ICH ICH ICH ICH ———> 34 PREMIEREN & WIEDERAUFNAHMEN ———> 38 SCHAUSPIELHAUS ———> 42 DISKOTHEK ———> 70 RESIDENZ ———> 86 AUSSER HAUS ———> 92 SILVESTER ———> 51 PARTIZIPATION ———> 98 Inszenierungsfotos ———> 106 Schauspielstudio ———> 116 Kooperationen ———> 118 I nklusion ———> 122 Vermittlung ———> 124 Das Haus ———> 126 Preise ———> 130 Saalplan ———> 132 Abonnements ———> 133 Service ———> 135 Kontakte ———> 136 Impressum ———> 136
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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde des Schauspiel Leipzig, die vor uns liegende Spielzeit des Leipziger Schauspielhauses hat es in sich. Gleich die Spielzeiteröffnung wartet mit einem zentralen Werk der deutschsprachigen Theaterwelt auf. Intendant Enrico Lübbe widmet sich Goethes „Faust“ — einerseits auf der Bühne des Schauspielhauses, andererseits mit Themen des Stoffes an besonderen Orten der Stadt Leipzig. Jener Stadt, die mit der Figurengruppe um Dr. Faust, Mephisto und den verzauberten Studenten am Eingang zu „Auerbachs Keller“ quasi immerfort ein „Bühnenbild“ für das meistzitierte Werk der deutschen Literatur liefert. Vielleicht besuchten einige von Ihnen die Ausstellung zu den Leipziger Meuten in der Wandelhalle des Neuen Rathauses? Die kleine Exhibition dokumentierte eindrucksvoll den aus dem öffentlichen Bewusstsein leider verschwundenen Widerstand Leipziger Jugendverbände gegen den Nationalsozialismus. Armin Petras greift als prominenter Gastregisseur das Thema auf und beleuchtet in seiner Inszenierung „Jeder stirbt für sich allein / Die Leipziger Meuten“ die breit organisierte Arbeiterbewegung und die Leipziger Meuten in ihrer Opposition zur NS-Jugendbewegung. Schauspiel und Musik- bzw. Tanztheater bedingen sich gegenseitig und so gibt es auch in der Spielzeit 2018 / 2019 eine Kooperation mit dem Ballett der Oper Leipzig, die an die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit beider Häuser anknüpft. In der im vergangenen Jahr endlich eröffneten zweiten Spielstätte „Diskothek“ feiern zwei Auftragswerke Premiere. Zur großen Freude aller Leipziger Schauspielfreunde werden neue Texte von Wolfram Höll und Thomas Köck ihre Uraufführung erleben. Liebe Besucherinnen und Besucher des Schauspiel Leipzig, wir alle wissen, dass sich die Notwendigkeit des Theaters nicht aus materiellen Überlegungen ergibt, sondern aus der Idee des Theaters selbst, in die Gründe des menschlichen Seins vorzustoßen und Impulse zur Daseinsbewältigung hervorzubringen. Gerade die heutige Zeit braucht das Theater, die kritische Intervention in unserer Gemeinschaft. Ich wünsche Ihnen spannende und bereichernde Theaterabende und Enrico Lübbe und seinem großartigen Team für die neue Spielzeit „Toi, toi, toi“.
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Dr. Skadi Jennicke Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig
Liebe Leipzigerinnen und Leipziger, sehr geehrte Theaterbesucherinnen und Theaterbesucher,
die Spielzeit 2017 / 2018 am Schauspiel Leipzig stand unter dem Vorzeichen großer Herausforderungen und Neuerungen. Unter dem neuen künstlerischen Leiter Thomas Frank, in umgebauten Räumlichkeiten, mit modifizierter Programmatik startete die Residenz auf dem Gelände der Baumwollspinnerei in die Spielzeit und wurde von Publikum und Medien zugleich äußerst positiv aufgenommen. Großartige Abende unter anderem von Doris Uhlich und She She Pop, die in ihren Inszenierungen auch mit Leipziger Darstellerinnen und Darstellern arbeiteten, sorgten für Aufsehen. Daneben erwies sich die deutliche Öffnung der Residenz in die Stadt hinein nicht nur als ein Gewinn für unsere Arbeit am Schauspiel, sondern auch als Gewinn für die vielen Akteurinnen und Akteure der hiesigen freien Kunst- und Kulturszene. Anfang November 2017 wurde der Theaterpreis „DER FAUST“ im Leipziger Schauspielhaus verliehen — erstmals in den ostdeutschen Bundesländern, erstmals im Freistaat Sachsen. Und, so schrieb unter anderem das Fachmagazin Die deutsche Bühne, es war „ein famoser Einstand in Sachsen“. Schließlich eröffneten wir Ende November 2017 nach mehrmonatigem Umbau den neuen Saal für unsere Spielstätte „Diskothek“ mit drei großen Eröffnungspremieren. Der neue Theaterraum Diskothek und dessen inhaltliche Programmierung erfreuten sich gleich von Beginn an großer Beliebtheit: Mit einer Auslastung von über 90 % wurde unsere Spielstätte für Neue Dramatik sehr gut in Leipzig angenommen. Zudem erhielten Diskothek-Erstaufführungen des Schauspiel Leipzig zum wiederholten Mal renommierte Festivaleinladungen: zum Heidelberger Stückemarkt 2018 und zum Festival Theater der europäischen Regionen Hradec Králové in Tschechien. Große Herausforderungen, steigendes Zuschauerinteresse sowie zahlreiche Auszeichnungen und Festivaleinladungen prägten die Arbeit des Schauspiel Leipzig in den vergangenen fünf Jahren meiner Intendanz. Mit einem vielfältigen Angebot haben wir es dabei gemeinsam geschafft, sehr viele und sehr unterschiedliche Zuschauerinnen und Zuschauer für unsere Arbeit zu interessieren und zu begeistern — in und außerhalb Leipzigs. Über zwanzig Auszeichnungen und Festivaleinladungen in fünf Jahren — von den Mülheimer Theatertagen bis zu den Ruhrfestspielen Recklinghausen, vom Heidelberger Stückemarkt zu den Autorentheatertagen Berlin, vom Martin-Linzer-Theater preis zur Biennale in Venedig, vom Slowenischen Theaterfestival Maribor bis zum Berliner Theatertreffen — sind ein beeindruckender Beleg dafür, dass die Stadt Leipzig in den letzten Jahren auch durch ihr städtisches Schauspiel große überregionale Aufmerksamkeit erlangen konnte und es gleichzeitig vor Ort in Leipzig sehr gut angenommen wird.
Dabei muss an dieser Stelle gesagt werden, dass eine so erfolgreiche Arbeit nur in einem außergewöhnlichen Team möglich ist. Und so bedanke ich mich explizit bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf und hinter der Bühne des Schauspiel Leipzig für ihre engagierte Unterstützung. Es war und ist immer wieder beeindruckend, mit welcher Leidenschaft und fachlichen Kompetenz jede einzelne unserer Produktionen betreut wird, welche Möglichkeiten dieses Haus seinen Künstlerinnen und Künstlern bietet und mit welcher Neugier und Vorfreude alle Beteiligten an unseren künstlerischen Produktionsprozessen mitarbeiten. Danken möchte ich auch den vielen Unterstützerinnen und Unterstützern in der Stadt Leipzig. Von Beginn meiner Intendanz an sind das Gewandhaus zu Leipzig, der Zoo Leipzig, die Oper Leipzig, das Leipziger Ballett und das Museum der bildenden Künste auf meine Kooperationsideen eingegangen. Inzwischen kamen zahlreiche Partnerinstitutionen dazu. Mit unserem regelmäßigen Angebot der Audiodeskription und der Gebärdensprache wurde Inklusion in unserer Arbeit von Anfang an großgeschrieben; Teilhabe und Partizipation erfährt in unserer erfolgreichen Spielclub-Arbeit große Beachtung, wie die jüngste Einladung zum Berliner Theatertreffen der Jugend für unseren Jugendclub „Sorry, eh!“ belegt; kurzum: Das Schauspiel Leipzig ist ein wichtiger Bestandteil im Netzwerk der Leipziger Stadtgesellschaft. Abschließend ein großer, wenn nicht sogar der größte Dank an Sie, liebe Besucherinnen und Besucher, dass Sie meine und unsere Arbeit seit nunmehr fünf Spielzeiten so aufmerksam beobachten, uns auf den vielen ästhetisch und inhaltlich unterschiedlichen Theaterwegen folgen, uns weiter fordern, unterstützen und immer wieder die Treue halten. Vor allem Ihrer Offenheit unseren Angeboten gegenüber, Ihrer Interessiertheit, Ihrer Neugier ist es zu verdanken, dass wir ein so spannungsreiches Programm anbieten dürfen. Dafür allen meinen herzlichsten Dank!
23 Premieren und 22 Wiederaufnahmen erwarten Sie in der Spielzeit 2018 / 2019. Neuinszenierungen von Goethes „Faust“, Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“, „Der Widerspenstigen Zähmung“ von Shakespeare und Tennessee Williams’ „Süßer Vogel Jugend“ im Schauspielhaus, dazu Hans Christian Andersens „Nachtigall“ als Familienproduktion und David Bowies „Lazarus“; in der Diskothek Uraufführungen Neuer Dramatik, darunter der lang erwartete neue Text von Wolfram Höll — entstanden als ein Auftragswerk des Schauspiel Leipzig, genau wie auch „atlas“ von Thomas Köck. In der Residenz dürfen Sie gespannt sein auf unsere Koproduktion mit den Wiener Festwochen „Power House“ von Planning torock und, als europäische Neuentdeckung, die italienische Kompanie Barokthegreat mit „Ghost“. Daneben gibt es eine Fortsetzung unserer Club Convention, freuen Sie sich mit uns auf ein neues Schauspielstudio und, wie Sie auf den folgenden Seiten erfahren können, vieles, vieles mehr. Freuen Sie sich auf die Spielzeit 2018 / 2019! Freuen Sie sich auf uns! Wir freuen uns auf Sie!
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Ihr Enrico Lübbe
Preise und Festivaleinladungen Schauspiel Leipzig 2013 / 2 014 – 2017 / 2 018 AUTOREN THEATERTAGE BERLIN 2014 Und dann (UA) von Wolfram Höll
HEIDELBERGER STÜCKEMARKT 2014 Und dann (UA) von Wolfram Höll
MÜLHEIMER THEATERTAGE — „STÜCKE 2014“
am beispiel der butter (UA) von Ferdinand Schmalz
MÜLHEIMER THEATERTAGE — „STÜCKE 2014“ Und dann (UA) von Wolfram Höll
GEWINNERSTÜCK DES MÜLHEIMER DRAMATIKERPREISES 2014
49. FESTIVAL BORŠTNIKOVO SREČANJE MARIBOR 2014
Rechnitz (Der Würgeengel) von Elfriede Jelinek
FESTIVAL „RADIKAL JUNG“ 2015 Das Tierreich (UA) von Nolte Decar
HEIDELBERGER STÜCKEMARKT 2015 Das Tierreich (UA) von Nolte Decar
RUHRFESTSPIELE RECKLINGHAUSEN 2015 Der Mann aus Oklahoma (UA) von Lukas Linder GEWINNERSTÜCK DES KLEIST-FÖRDERPREISES 2015
THEATERTREFFEN DEUTSCHSPRACHIGER SCHAUSPIELSTUDIERENDER 2015 Eigentlich schön (UA) von Volker Schmidt Studioinszenierung 2014 / 2015
INKLUSIONSTAGE 2016
Audiodeskription am Schauspiel Leipzig Eingeladen vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales als „gutes Beispiel“ für ein gelungenes Inklusionsprojekt in Sachsen
MÜLHEIMER THEATERTAGE — „STÜCKE 2016“ Drei sind wir (UA) von Wolfram Höll Auftragswerk des Schauspiel Leipzig
GEWINNERSTÜCK DES MÜLHEIMER DRAMATIKERPREISES 2016
RUHRFESTSPIELE RECKLINGHAUSEN 2016 Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen von Aischylos / Elfriede Jelinek
THEATERTREFFEN DER JUGEND BERLIN 2016
Wunderland nach Texten von Gesine Danckwart Produktion des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ am Schauspiel Leipzig
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BUNDESTREFFEN „JUGENDCLUBS AN THEATERN“ 2016 Wunderland nach Texten von Gesine Danckwart Produktion des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ am Schauspiel Leipzig
JUGEND THEATER FESTIVAL SCHWEIZ 2016
Wunderland nach Texten von Gesine Danckwart Produktion des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ am Schauspiel Leipzig
BERLINER THEATERTREFFEN 2017 89/90 nach dem Roman von Peter Richter Für die Bühne bearbeitet von Claudia Bauer und Matthias Huber
AUTOREN THEATERTAGE BERLIN 2017
KRUSO nach dem gleichnamigen Roman von Lutz Seiler Für die Bühne bearbeitet von Armin Petras und Ludwig Haugk
RUHRFESTSPIELE RECKLINGHAUSEN 2017 Die Maßnahme / Die Perser von Bertolt Brecht / Hanns Eisler und Aischylos
57. BIENNALE VENEDIG — BIENNALE TEATRO 2017
FIDENA- FESTIVAL BOCHUM 2017
Revue der kleinen Dinge Seniorenspielclub „Die Spielfreudigen“ am Schauspiel Leipzig
SÄCHSISCHER BÜRGERPREIS 2017
Audiodeskription am Schauspiel Leipzig Nominiert in der Kategorie „Gesellschaftlichsoziales Engagement“
HEIDELBERGER STÜCKEMARKT 2018 geister sind auch nur menschen (DE) von Katja Brunner NOMINIERT FÜR DEN NACHSPIELPREIS DES STÜCKEMARKTES
THEATERTREFFEN DER JUGEND BERLIN 2018
Einige Nachrichten an das All von Wolfram Lotz Produktion des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ am Schauspiel Leipzig
IMPULSE THEATER FESTIVAL 2018
Oratorium. Kollektive Andacht zu einem wohlgehüteten Geheimnis von She She Pop
FESTIVAL THEATER DER EUROPÄISCHEN REGIONEN HRADEC KRÁLOVÉ 2018 Prinzessin Hamlet (DSE) von E. L. Karhu
Und dann (UA) von Wolfram Höll
MARTIN - LINZERTHEATERPREIS 2017 an das Schauspiel Leipzig Für herausragende künstlerische Leistungen eines Ensembles im deutschsprachigen Raum
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Anna Keil  MIT MARTIN, MIKE, BENJAMIN UND DIRK
Roman Kanonik UND Felix Axel Preißler
Markus Lerch ( DER MIT MÜTZE )
Daniela Keckeis  UNTERWEGS
Dirk Lange  MIT SEINER MAMA
Anne Cathrin Buhtz MIT KAFA, SAFEYA, FARAJ, DONJA, FARAH, HENRI, JOHAN
Andreas Herrmann  ZUR MOTETTE IN DER THOMASKIRCHE
Sophie Hottinger  MIT FAMILIE
Katharina Schmidt  UND LOS BALKONISTAS
Julia Berke  MIT DEM TEAM DER PRODUKTION DER MINUSMENSCH
Tilo Krügel MIT ENRICO REUTER, DEM FREUNDLICHSTEN VERKÄUFER IM KIEZ
Denis Petković MIT ALEX, STEFFEN, CARSTEN, KATHRIN, MAX, BARBARA, GESINE UND ULI
Andreas Keller
Marie Rathscheck
Bettina Schmidt.  SEEROSENTAGE .
Wenzel Banneyer  MIT SCHRAUBER PAAVO
Alina-Katharin Heipe „ ... I LOVE US ... “
Michael Pempelforth
Thomas Braungardt  IM GONDWANALAND DES ZOO LEIPZIG
Annett Sawallisch  GETRAGEN VON SVEN, JENS, KLAUS, JULE UND MONI
Julia Preuß, LOTTE , Brian Völkner UND Andreas Dyszewski
Florian Steffens.  WARTEN AUFS WIR .
MITGLIEDER DER THEATERSPIELCLUBS AM SCHAUSPIEL LEIPZIG
MITGLIEDER DER CHÖRE AM SCHAUSPIEL LEIPZIG
GÄSTE
Timo Fakhravar
Dorothea Arnold
Daniel Barke
Ellen Hellwig
Max Hubacher
Claudia Burckhardt
Ismail Deniz
Jonas Koch
Heiner Kock
Julischka Eichel
Diana Labrenz
Karl-Sebastian Liebich
Maike Lindemann
Mathis Reinhardt
Gaby Pochert
Friedrich Rau
Hannelore Schubert
Lisa Strรถckens
Hubert Wild
ICH ICH ICH ICH ICH
Auch diese vor uns liegende Saison möchten wir, wie die vergangenen Spielzeiten, unter ein Motto stellen: ICH ICH ICH ICH ICH.
Bemerkenswert war, wie in letzter Zeit Haltungen des Individualismus immer bedeutsamer wurden. Wenig war so zugkräftig wie die Betonung individueller Interessen — auf privater oder gesellschaftlicher Ebene, aber auch in der politischen Diskussion. Theorien, die der Abschottung gelten und dem Stellenwert national fokussierter Interessen, hatten und haben Konjunktur. Ob nun wirtschaftlich oder gesellschaftlich gemeint, versprechen diese Positionen jeweils Besserung der ver-
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schiedensten Problemlagen, indem man ‚sich wieder auf sich allein konzentriert‘. Sei es in der Einforderung des nach wie vor schwelenden Brexit, in diversen Wahlergebnissen (nach Österreich zuletzt in Italien) bis hin zu jüngsten Leitentscheidungen in Europa und der Welt — immer wieder wird ein Bild gepflegt, in dem das ‚Andere‘ zu einer Konkurrenz geworden ist. Als Gegenstrategie wird ein Entwurf gesetzt, der im Ideal einer gewissermaßen nationalen Autarkie die Lösung behauptet. Solche politischen Strategien führen fort, was als Tendenz auf gesellschaftlicher Ebene zu erleben ist: Immer wieder begegnet das Absolutsetzen der eigenen Überzeugungen, begleitet vom Abqualifizieren anderer Ansichten. Es ist schwieriger geworden, in der Gesellschaft eine gemeinsame Basis der Verständigung zu finden. Allgemein verbindliche Fakten oder Sachlagen werden in Frage gestellt oder gleich bestritten. Stattdessen stehen ungezählte gefühlte Wahrheiten und alternative Wirklichkeiten hart nebeneinander. Diese Polarisierung der Meinungen führt zu einer fortschreitenden Aufsplitterung der Gesellschaft. Nicht nur mit Blick auf das Klima des Miteinanders und die Möglichkeiten politischer oder gesellschaftlicher Debatten, sondern auch mit Blick auf Lebenswelten und Lebensgestaltungen. Der ökonomische Wettbewerb geht über in den Wettbewerb der Persönlichkeiten: Der Fokus auf Individualität erreicht neue Höhen, wenn Selbstverwirklichung weniger als Möglichkeit aufgefasst wird, sondern als unbedingter Wettkampf. Dabei begegnet zuweilen eine sehr aggressive Form des Individualismus, die der Durchsetzung der eigenen Interessen gehorcht: Verzicht ist nicht mehr vorgesehen, aber vieles wird als Verzicht empfunden. Verbindlichkeit oder Gemeinschaft wird als unzumutbare Einschränkung der eigenen Entfaltung empfunden, die Auseinandersetzung mit einem anders gearteten Blick auf die Dinge auch. Kompromiss ist Niederlage. Ein Phänomen, das wieder zurückstrahlt auf die Politik, wenn immer mehr Parteien einen Kompromiss als ‚nicht vermittelbar‘ darstellen und lieber in der Opposition ihre Überzeugungen zur weiteren Ansicht uneingeschränkt bewahren wollen. Die Allgegenwart eines Ideals uneingeschränkter Selbstverwirklichung hat allerdings auch erhöhten Druck mit sich gebracht: Der globale Markt der Möglichkeiten ist vierundzwanzig Stunden geöffnet, mit Folgen für alle Beteiligten. Frust ist ein großer Begleiter der Gegenwart geworden. Der Soziologe Andreas Reckwitz spricht in „Die Gesellschaft der Singularitäten“ von der „Enttäuschungsanfälligkeit“ des Individuums in der Leistungs-Moderne. Dazu zählt der Stress, etwas verpassen zu können. Gleichzeitig ist das Risiko des Scheiterns im Angesicht der ungezählten Möglichkeiten enorm — ganz zu schweigen von der Erfahrung des realen Scheiterns in einer Erfolgsgesellschaft, in der Scheitern nicht mehr vorgesehen ist. Prof. Heinz Bude nahm ergänzend dazu in seinem Vortrag am Schauspiel Leipzig einen weiteren Aspekt in den Blick: Er verwies auf die sich verschärfenden Umstände der zunehmenden Zahl von Menschen, die der Dienstleistungssektor in fortwährender Konkurrenzsituation für sich arbeiten lässt. Die Frage der Fairness und des gesellschaftlichen Miteinanders stellt sich auch an diesem Punkt einerseits völlig neu — und ist andererseits doch schon eine altbekannte soziale Frage.
Vor dem Hintergrund solcher gesellschaftlichen und politischen Phänomene, der Tendenzen zur Aufspaltung in aufgesplitterte Überzeugungen und parallele Erfahrungswelten, ist Theater einer der Orte, an dem andere Perspektiven und Lebensentwürfe erlebt werden können. Und Theater ist vor allem einer der Orte, an denen sich die Gesellschaft in ihrer Vielheit und Vielfalt begegnet und wahrnehmen kann. Eine Aufgabe und eine Herausforderung, in der sich auch das Schauspiel Leipzig sieht. In der vor uns liegenden Spielzeit setzen wir uns mit Goethes „Faust“ und Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“ dabei exemplarisch mit zwei Stücken auseinander, deren Figuren ihre Selbstentfaltung radikal ausleben oder sich den Folgen ihres Individualismus gegenübersehen. Claudia Bauer widmet sich in Tennessee Williams’ „Süßer Vogel Jugend“ der Rückkehr zweier fragiler Existenzen an den Ort der Jugend, die sich so oft neu erfunden haben (oder erfinden mussten), dass unter allen Masken kein Gesicht mehr bleibt — aber ihr Kern immer noch nicht gut genug verborgen ist. David Bowie, ein Mann der zahlreichen Masken und schillernden Persönlichkeiten und einer der exzentrischsten Ausnahme-Künstler unserer Epoche, hinterließ mit „Lazarus“ ein letztes eindrückliches Werk, das bei allem Glanz auch von den Radikalitäten und Abgründen eines solchen Lebensentwurfs erzählt. Moritz Sostmann setzt bei uns mit Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ seine künstlerische Arbeit fort, in der sich Schauspiel und Puppenspiel aufs Faszinierendste begegnen und eine eigene, besondere theatrale Realität schaffen. Und mit „Jeder stirbt für sich allein / Die Leipziger Meuten“ setzen wir in dieser Spielzeit zwei Stoffe zueinander in Bezug, in denen sich die Handelnden in existentieller Weise für die Gesellschaft einsetzen — unter Risiko auch des eigenen Lebens. Dabei widmen wir uns anhand der „Leipziger Meuten“ einem spezifischen historischen Phänomen unserer eigenen Stadt. In der Diskothek eröffnet mit Thomas Melles „Ännie“ ein Text, der die Zersplitterung der Gesellschaft (und der Frage, was darin ‚Wahrheit‘ ist) auf sehr eindrückliche Weise thematisiert. Wolfram Höll und Thomas Köck setzen in ihren Auftragswerken, die für das Schauspiel Leipzig entstehen, zwei verschiedene Blickrichtungen: Wolfram Höll widmet sich, dem Uraufführungsort entsprechend, dem Mikrokosmos ‚Disko‘, und Thomas Köck beschäftigt sich mit der Lebenswelt derjenigen, die zu Zeiten der DDR als Arbeitskräfte aus Vietnam geworben wurden. In der Residenz führen einige Gäste ihre künstlerische Arbeit fort, so etwa Interrobang, Planningtorock oder Julian Hetzel, ebenso stellen sich aber auch neue Gäste vor: die Gruppe Barokthegreat, John Moran oder Diederik Peeters. Unser diesjähriges Motto debattiert und gruppiert sich um das ICH. Wir als Schauspiel Leipzig sehen in diesem Motto zugleich die Chance, auch bewusst das WIR zu setzen — ein Gedanke, der den diesjährigen Fotos unseres Schauspiel-Ensembles zugrunde liegt und der sich fortsetzt in den Fotos derjenigen Leipzigerinnen und Leipziger, die unsere theatrale Arbeit der vergangenen fünf Spielzeiten entscheidend mit geprägt haben: die Inszenierungs-Projektchöre und die Mitglieder unserer Spielclubs. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen vor, was auch diese Spielzeit prägen soll: die Vielfalt eines Schauspielhauses in einer sehr aufregenden, anregenden, diskutierenden Stadt. Einer Stadt, die sich — bei allen Gegensätzlichkeiten — ein Verständnis als Stadtgesellschaft bewahrt hat.
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EXPERTEN GESPRÄCHE Herfried Münkler: Identität hat eigentlich immer Alterität als ihren Begleiter. Ich kann etwas nur feststellen und beschreiben, wenn ich das andere vor Augen habe. Das ist ein, wenn Sie so wollen, zutiefst dialektischer Gedanke. Ich bedarf des anderen, um mich meiner in meiner Selbigkeit zu versichern. Robert Misik: Nur ob der andere einen verunsichert oder nicht, ist dann immer noch ein Unterschied.
KEIN STARKER ARM NIRGENDS.
Das Gespräch zwischen dem Historiker Prof. Herfried Münkler und dem österreichischen Publizisten Robert Misik, moderiert von Dr. Jens Bisky von der Süddeutschen Zeitung, beschloss DAS ANDERE PROLETARIAT IM ALTEN UND NEUEN KAPITALISMUS. am 8. 4. 18 die Reihe der Expertengespräche am Schauspiel Leipzig, die zur vergangenen Saison und ihrem Motto „Angst 11. 1. 18 oder Liebe“ stattfand. Gleichzeitig bildete das Gespräch die Brücke zur komProf. Heinz Bude menden Saison und den Fragen, die wir uns anlässlich des Mottos „Ich Ich Ich Ich Ich“ stellen. Dazu wird die Reihe der spielzeitbegleitenden Gespräche fortgesetzt werden; die Ter- Deutschland ist der große Gewinner der Globalisierung der mine entnehmen Sie bitte unserer Webseite und den Monats- letzten fünfundzwanzig Jahre. Jedenfalls sagen mir das alle spielplänen. meine Kollegen, aus welchem Land auch immer sie kommen. Okay, wir haben Jobs mit hohen Anforderungen an KompeDie Expertengespräche der vergangenen Saison widmeten tenz und Selbstverantwortung, an organisationelle und digisich thematisch den Produktionen „Kasimir und Karoline“, tale Tätigkeit. Wunderbar. Anstrengend, aber lovely. Aber neJelineks „Wolken.Heim“ und Brecht / Eislers „Die Maßnah- ben den lovely jobs gibt es die lousy jobs. Und die lousy jobs sind me“ anlässlich des Doppelprojekts „Die Maßnahme / Die Per- in der einfachen Dienstleistung. ser“. Folgend dokumentieren wir hier Auszüge aus den Veran- Wir haben eine wachsende Gruppe von Menschen, staltungen. die in einfachen Dienstleistungen beschäftigt ist. Ich spreche Ödön von Horváths „Kasimir und Karoline“ erlebte von Leuten, die im Transportbereich tätig sind, als Fernfah1932 in Leipzig seine Uraufführung; im Rahmen der Neuinsze- rer oder im Paket-Dienst. Leute, die in der Gebäudereinigung nierung zum 85. Jahrestag der Uraufführung nahm der Sozio- tätig sind, beim Discounter, im Sicherungsgewerbe, in der loge Prof. Heinz Bude die wirtschaftlich-soziale Entwicklung Gastronomie oder in der Pflege. Die vollzeitig beschäftigt sind, von den Zeiten Horváths bis zur Gegenwart in den Blick. einen nicht befristeten Vertrag haben und keine weitere Ein Vor dem Hintergrund des Doppelprojektes „Die Maß- kommensquelle. Es ist also nicht in dem Sinne eine prekäre nahme / Die Perser“ war Dr. Jens Bisky u. a. mit dem Historiker Beschäftigung, wie man sie heute definiert. Ich spreche von 12 Gerd Koenen im Gespräch, der mit „Die Farbe Rot“ eine weit bis 14 Prozent der Beschäftigten in Deutschland. Kennzeichnend für alle diese Bereiche ist, dass man gefasste Analyse des Kommunismus in seinen historischen Entwicklungen und literarischen Begleiterscheinungen vorge- dauerhaft im Durchschnitt 1.000,– netto verdient. Kennlegt hat. Prof. Karl Schlögel, im März 2018 mit dem Preis der zeichnend ist, dass es kaum eine Aufstiegsmöglichkeit gibt. Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch ausgezeichnet, Kennzeichnend ist: Es gibt keine organisierte Stimme, die sprach über die historischen Entwicklungen in der UdSSR. sagt: Wenn ein starker Arm es will, stehen alle Räder still. Und es gibt keine Erzählung, die eine Zukunft ausruft, in der Im Frühjahr 2019 wird im Verlag Theater der Zeit in Fortfüh- Dienstleistung eine ganz respektable Rolle in unserer Gesellrung des Bandes „Du weißt ja nicht, was die Zukunft bringt“ schaft spielt. Es handelt sich aber um Wachstumsbereiche — es ist eine Dokumentation der spielzeitbegleitenden Gespräche am nicht so, als ob da nicht Leute gesucht würden, im Gegenteil. Schauspiel Leipzig ab 2016/2017 erscheinen. Und das Interessante ist: Warum? Warum gibt es eigentlich diese vielen einfachen Dienstleistungen? Ganz einfach: Wer macht eigentlich heute noch seinen Flur selber sauber? Wer geht eigentlich noch selber richtig einkaufen? Aber die Internetkaufhäuser, die basieren alle auf Zustellungstätigkeiten. Die Kunden müssen ja ihre Pakete kriegen. Es geht aber um die Frage: Wie wird die Anerkennung von einfacher Dienstleistung dokumentiert? Über das Einkommen nicht. Das ist die normale Form der Anerkennung, die wir im Kapitalismus haben. Je wichtiger die Tätigkeit, umso höher das Einkommen. So ist es in dem Fall nicht. Aber dieses Auseinanderdriften, das wir haben, zwischen den lovely jobs und den lousy jobs — das nennt man Polarisierung. Diese Polarisierung beginnt in der Beschäftigungsstruktur. Und manche meinen, sie geht dann über auch in die politische Struktur.
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„DIE MA ßNAHME“. REALITÄT UND FIKTION.
DIE RADIKALITÄT DER GEDANKEN UND DIE RADIKALISIERUNG DER WIRKLICH– KEIT.
9. 12. 17 Prof. Karl Schlögel im Gespräch mit Dr. Jens Bisky Jens Bisky: Wer sind im zweiten Moskauer Schauprozess 1937 die Angeklagten, und warum werden sie angeklagt? Karl Schlögel: Es geht nicht nur um den üblichen Verschwörungskontext. Es geht sehr stark um Angehörige aus den verantwortlichen Wirtschaftsressorts. Stalin hat sehr früh betont: Er will nicht, dass im Prozess Individuen angeklagt sind, sondern Repräsentanten. Man bringt all die Krisen, die die Sowjetunion im Zuge der überstürzten Industrialisierung durchgemacht hat, mit auf die Bühne: die schweren Unfälle in den Kombinaten oder dass die Eisenbahn nicht fertig wurde mit den Planvorgaben. Und da sind wir beim eigentlichen Thema: Wenn man den Prozess nur als sozusagen juristische Fiktion behandelt, trifft man die Sache nicht. Es ist eine im großen Stil angelegte und mit sehr viel Raffinesse durchgeführte Aufführung eines großen Dramas, nämlich einer von ungeheurem Stress und Konflikten erfüllten Gesellschaft, für die man Verantwortliche sucht. Die werden dort präsentiert. Und wie das vor sich geht, das muss man untersuchen — und nicht die juristischen Spitzfindigkeiten, die natürlich auch eine Rolle gespielt haben. Jens Bisky: Wenn man die Prozesse nicht als vor allem juristisches Schauspiel, sondern wirklich als Schauspiel, als große Inszenierung begreift, wer ist der Regisseur dieses Stückes? Stalin persönlich? Karl Schlögel: Die Skripte für die Prozesse sind vorher besprochen worden im inneren Zirkel der Macht. Im Politbüro. Es wurde besprochen, wer den benötigten Projektionen entspricht. Es ist klar, dass es vorher politisch entschieden worden ist und dass dann die Verschwörungslinien nachgeliefert worden sind. Deswegen sind die Plots der Verschwörung zum Teil so fantastisch, die jedem Theater- und Filmskript Ehre machen würden: mit ganz genauen Erinnerungen, wer wen getroffen hat in welchem Zug, in welchem Café auf der Friedrichstraße, welche Gespräche mitgehört wurden … Das sind nicht Ergebnisse aufgedeckter Verschwörungen gewesen. Das sind Produktionen der politischen Macht gewesen.
ERZÄHLUNGEN VOM KOMMUNISMUS UND IHR VERHÄLTNIS ZUR REALITÄT. 12. 1. 18 Gerd Koenen im Gespräch mit Dr. Jens Bisky
Jens Bisky: Es gibt immer wieder literarische Reflexionen über das Thema Revolution, über revolutionären Nihilismus, über Moral. Sie erwähnen in Ihrem Buch „Die Farbe Rot“ ein Beispiel, das nicht so bekannt ist wie Dostojewskis „Die Dämonen“, das aber sehr an „Die Maßnahme“ erinnert — wenn auch ein bisschen mit „Faust“ gekreuzt. Gerd Koenen: Ja, ein Gedicht von Turgenjew. Ich will nicht sagen: ein Lehrgedicht, aber ein pädagogisches Poem. 1871 schrieb er, in ahnungsvoller Antizipation der bevorstehenden Zuspitzung, ein Prosagedicht: „Die Schwelle“. Darin geht es um eine junge Revolutionärin, vom Typ der „geschorenen Weiber“, wie die Aktivistinnen der Narodniki wegen ihrer Schmucklosigkeit und kurzen Haare gehässig bezeichnet wurden. Eine solche junge Frau steht vor einem düsteren, allegorischen Gebäude, aus dem eine hohle Stimme sie anspricht wie ein Jüngstes Gericht oder ein Weltgericht der Geschichte, um ihre Bereitschaft zu prüfen. Ob sie wisse, dass sie nicht nur jede Art von Leiden und Entbehrung auf sich zu nehmen, sondern selbst Verbrechen zu begehen haben werde. Auch auf die Gefahr hin, ihr Handeln am Ende als Selbstbetrug zu erkennen, sie also umsonst getötet und sich und ihre Seele geopfert habe. Als das Mädchen mit zitternder Stimme erklärt, dass sie all das weiß und dennoch bereit ist, tritt sie über die Schwelle. Ein Vorhang fällt hinter ihr und von irgendwo ruft eine Stimme: Närrin. Aber eine andere Stimme antwortet: Heilige. Die liberale Intelligenz, durch Turgenjew prototypisch vertreten, stand mit einer gewissen Fassungslosigkeit der bedingungslosen Art und Weise gegenüber, wie diese Bewegung der Narodniki, der Sozialrevolutionäre, sich in den Terrorismus stürzte, mit dem manisch verfolgten und 1881 auch erreichten Ziel, den Zaren zu töten. Archetypisch haben Sie da einen Vorschein dessen, was in der „Maßnahme“ verhandelt wird.
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PREMIEREN & WIEDER– AUFNAHMEN 2018 / 2019 SCHAUSPIEL HAUS FAUST
Johann Wolfgang Goethe Premiere 29. 9. 18 ———> 44
DIE NACHTIGALL Hans Christian Andersen Premiere 14. 10. 18 ———> 48
DER WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNG William Shakespeare Premiere 31. 12. 18 ———> 50
JEDER STIRBT FÜR SICH ALLEIN / DIE LEIPZIGER MEUTEN
nach dem Roman von Hans Fallada / Armin Petras Premiere 18. 1. 19 ———> 52
IF YOU WERE GOD
Martin Harriague Eine Kooperation mit dem Leipziger Ballett Premiere 22. 3. 19 ———> 53
SÜ ER VOGEL JUGEND Tennessee Williams Premiere 6. 4. 19 ———> 54
PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG Heinrich von Kleist Premiere 27. 4. 19 ———> 55
LAZARUS
David Bowie & Enda Walsh nach dem Roman „The Man Who Fell To Earth“ von Walter Trevis Premiere 15. 6. 19 ———> 56
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89/90
nach dem Roman von Peter Richter Wiederaufnahme ———> 58
ANGST ESSEN SEELE AUF Rainer Werner Fassbinder Wiederaufnahme ———> 59
DIE MA NAHME / DIE PERSER Bertolt Brecht / Hanns Eisler und Aischylos Eine Koproduktion des Schauspiel Leipzig mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen in Kooperation mit dem Gewandhaus zu Leipzig Wiederaufnahme 3. 5. 19 ———> 60
KÖNIG UBU / UBUS PROZESS Alfred Jarry / Simon Stephens Wiederaufnahme 31. 10. 18 ———> 62
DER GOTT DES GEMETZELS Yasmina Reza Wiederaufnahme 31. 1. 19 ———> 64
DER NACKTE WAHNSINN
Michael Frayn Wiederaufnahme 26. 10. 18 ———> 65
MARIA STUART Friedrich Schiller Wiederaufnahme 13. 2. 19 ———> 66
GESPENSTER ODER TOOT ! Didy Veldman DENKWÜRDIGKEITEN Eine Kooperation mit dem Leipziger Ballett Wiederaufnahme 21. 9. 18 ———> 67 EINES NERVEN KRANKEN SECHS PERSONEN nach Henrik Ibsen / Daniel Paul Schreber Wiederaufnahme ———> 63 SUCHEN EINEN AUTOR Luigi Pirandello Wiederaufnahme ———> 68
TAGEBUCH EINES WAHNSINNIGEN CLUB CONVENTION
nach Nikolai Gogol Wiederaufnahme ———> 69
Festival der Theaterspielclubs am Schauspiel Leipzig 23. – 26. 5. 19 ———> 100
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DISKOTHEK ÄNNIE
Thomas Melle Premiere 19. 10. 18 ———> 74
ATLAS
(Arbeitstitel) Thomas Köck Premiere 27. 1. 19 ———> 75
DISKO
(Arbeitstitel) Wolfram Höll Premiere 9. 2. 19 ———> 76
EIN NEUES STÜCK Studioinszenierung Premiere 16. 3. 19 ———> 117
NACHT OHNE STERNE Bernhard Studlar Premiere 20. 4. 19 ———> 77
DIE ERMÜDETEN ODER DAS ETWAS, DAS WIR SIND Bernhard Studlar Wiederaufnahme ———> 78
GEISTER SIND AUCH NUR MENSCHEN Katja Brunner Wiederaufnahme ———> 79
LEBENDFALLEN Enis Maci Wiederaufnahme ———> 80
PARADIES FLUTEN (VERIRRTE SINFONIE) Thomas Köck Wiederaufnahme 25. 10. 18 ———> 81
PRINZESSIN HAMLET
E. L. Karhu Wiederaufnahme 28. 10. 18 ———> 82
UND DANN Wolfram Höll Wiederaufnahme ———> 83
WOLFSERWARTUNGSLAND Florian Wacker Wiederaufnahme ———> 84
WOLKEN.HEIM Elfriede Jelinek Wiederaufnahme 29. 11. 18 ———> 85
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R E SIDENZ PLANNINGTOROCK POWER HOUSE
Leipzig-Premiere 21. 9. 18 ———> 89
JULIAN HETZEL ALL INCLUSIVE
Leipzig-Premiere 24. 10. 18 ———> 89
BAROKTHEGREAT (Arbeitstitel) Premiere November 2018 ———> 90 GHOST
JOHN MORAN EVERYONE
Premiere Dezember 2018 ———> 90
INTERROBANG TOTAL THERAPY
Leipzig-Premiere April 2019 ———> 91
DIEDERIK PEETERS (Arbeitstitel) Premiere Juni 2019 ———> 91 ERSCHEINUNGEN
AUSSER H AUS GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN GOHLISER SCHLÖSSCHEN Christopher Hampton Wiederaufnahme 17. 8. 18 ———> 94
NIPPLEJESUS
MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE Nick Hornby Eine Kooperation mit dem Museum der bildenden Künste Leipzig Wiederaufnahme Herbst 2018 ———> 95
TSCHICK
PROBEBÜHNE MOCKAU Wolfgang Herrndorf Wiederaufnahme 7. 11. 18 ———> 96 Ausblick:
DER VATER
SCHAUBÜHNE LINDENFELS Florian Zeller Eine Kooperation mit der Schaubühne Lindenfels Premiere Herbst 2019 ———> 97
URAUFFÜHRUNG DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG AUDIODESKRIPTION KINDERBETREUUNG SIMULTANÜBERSETZUNG ENGLISCH
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GEBÄRDENSPRACHDOLMETSCHEN
FAUST JOHANN WOLFGANG GOETHE REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETIENNE PLUSS KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SABINE BLICKENSTORFER MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PEER BAIERLEIN CHORLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FRANZISKA KUBA VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . fettFilm (MOMME HINRICHS & TORGE MØLLER) CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STEFAN HAUFE DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUSS PRODUKTIONSLEITUNG THEMEN-TOUREN
.........................
MAXIMILIAN GRAFE
FAUST I + II PREMIERE
29. 9. 18 00
PREISKATEGORIE A
5. 10. 18 00 6. 10. 18 00 20. 10. 18 00 21. 10. 18 00 11. 5.
18 00
12. 5. 18 00 1. 6.
18 00
FAUST I PREISKATEGORIE B
2. 11. 1. 12. 21. 12. 24. 1. 2. 2. 9. 3. 31. 3. 16 00 22. 4. 16 00
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Am Ende seines Lebens blickte Goethe auf über fünfzig Jahre der Beschäftigung mit dem Faust-Stoff zurück: Von den 1770er Jahren bis kurz vor seinem Tod 1832 arbeitete er an dem Stoff, dem er in seiner Jugend als Puppenspiel erstmals begegnete und der dann sein schriftstellerisches Leben dominierte. Bereits den „Faust I“ prägten jahrzehntelange Arbeitsphasen, von den frühen Entwürfen aus der Zeit des Sturm und Drang bis hin zur Druckversion des Dramas 1808. Während sich aber in dieser Zeit ganze Akte entwickelten und veränderten, gibt es eine Szene, die die Jahrzehnte unverändert überstand. Goethe übernahm sie so in den „Faust I“, wie sie schon im sogenannten Urfaust 1776/77 überliefert ist — es ist die Szene „Am Brunnen“. Darin trifft Margarethe auf Lieschen, die von Aufmerksamkeit und Liebe träumt und sich nach Ausbruch sehnt. Gleichzeitig jedoch brandmarkt Lieschen das eine Mädchen, Bärbelchen, das diese Sehnsüchte gelebt hat und ein vorehe liches Verhältnis eingegangen ist, und droht ihr dafür die soziale Ächtung durch die Gemeinschaft mit aller Härte an. Margarethe steht mit ihrem Mitgefühl allein — und ahnt ab diesem Moment, was auf sie selber zukommt. Eine Schlüssel szene über Konformitätsdruck und Anpassungserwartung in einer engen Gesellschaft. Das Geschehen am Brunnen erzählt eine Gegenüberstellung, die den Blick der Leipziger Neuinszenierung auf den Text leiten wird: das spannungsgeladene Verhältnis von gesellschaftlicher Norm und individueller Entfaltung. Ein solches Spannungsverhältnis prägt auch die Titelfigur. In Faust steht sich eine Doppel-Struktur widerstrebender, ja, widersprechender Impulse gegenüber: Akzeptiertes und Verbotenes, Unterdrücktes und sozial Erwünschtes, Norm und Individuum findet sich hier in einer Figur zusammengespannt. Zwei Seelen wohnen, ach, in seiner Brust. Mindestens zwei. Und während die eine im deutlich begrenzten Horizont der Gesellschaft und ihrer Erwartungen zu leben versucht, ist die andere auf die größtmögliche Fülle des Lebens aus, in radikal-egozentrischem Erlebenswillen. Mit ungeheurer Sprengkraft entzündet sich diese zweite Seele am eigenen und äußeren Druck: Eine zweite Existenz bricht sich Bahn, die eines um jeden Preis vermeiden will — das Innehalten. So lange, bis die aufgelaufene Summe der verdrängten Folgen Faust schlussendlich einholt.
WAS WAR ICH ERST? WAS BIN ICH NUN? WAS IST ZU WOLLEN? WAS ZU TUN?
Schon früh als Zweiteiler angedacht, umfasste dann auch die Fertigstellung des „Faust II“ noch Goethes gesamtes restliches schriftstellerisches Leben. Jahrzehnte, in denen sich das Material verändert und entwickelt hat, in denen Goethe neue Schwerpunkte und Blickrichtungen gesetzt hat. Beide Texte, „Faust I“ und „Faust II“, teilen sich Hauptfiguren, sie sind in vielem spiegelbildlich konstruiert — aber sie werden mittlerweile mehr und mehr auch als sehr selbstständige Werke befragt. „Faust II“ dehnt sich dabei weit über den Teil I hinaus, als eine in vielfacher Hinsicht genresprengende Stoffsammlung: thematisch, zeitlich, formal. Strukturell noch in fünf Akte gefasst, ist es ein anspielungsvolles Groß-Essay, das sich auf unterschiedlichste Themenfelder aufsplittet, das weit in Vergangenheit und Zukunft blickt und mit dem Goethe letztlich die Formen und Möglichkeiten klassischen Theaters herausfordert (man darf wohl auch sagen: bewusst überfordert und verlässt). Und so wird sich auch das Schauspiel Leipzig, in Weiterführung der inszenatorischen Doppelbefragungen der vergangenen Spielzeiten, den beiden Teilen des „Faust“ verschieden nähern — und sie unterschiedlich präsentieren: „Faust I“ wird als Inszenierung auf der Großen Bühne stattfinden und zudem die Leipziger Arbeit mit Chören fortsetzen. Für den II. Teil dann verlassen auch wir zunächst das Schauspielhaus, die Große Bühne und die klassische Theatersituation — und splitten den Theaterabend auf in drei parallele Themen-Touren hinein in die Stadt Leipzig: angeleitet vom Interesse, welche Themen aus dem „Faust II“ uns nach wie vor beschäftigen und welche Verbindungen sich aus dem Stoff ins Heute ziehen lassen.
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Diese Touren greifen je ein Themenfeld aus dem „Faust II“ auf, das bis in die jüngste Gegenwart relevant ist: „Die Erfindung des Reichtums“; „Schöpfungsträume“ sowie „Die Umsiedler“. Auf diesen drei Touren wird Ihnen nicht unser Schauspielensemble begegnen und weniger der Text des Goethe-Dramas als vielmehr eben seine spezifischen Themen — basierend auf unseren Recherchen in der Stadt, aus dem Heute und der Vergangenheit, basierend auf Expertinnen und Experten der jeweiligen Themenfelder. Jede der Touren führt zu besonderen, nicht alltäglichen und zum Teil auch nicht alltäglich zugänglichen Orten der Stadt: Die Tour 1 „Die Erfindung des Reichtums“ führt ins historische (Macht- und Handels-)Zentrum Leipzigs: in die „Der Zettel hier ist tausend Kronen wert“ Alte Handelsbörse und in Festsaal und Ratsstube des Alten Rathauses. Tour 2 „Schöpfungsträume“ führt in ein Theater — Die Erfindung des Reichtums. anderen Charakters — in den alten Hörsaal der Anatomie, das ZIEL: ALTES RATHAUS / ALTE HANDELSBÖRSE RECHERCHE & KONZEPTIONELLE MITARBEIT: historische theatrum anatomicum des Leipziger UniversitätsMATTHIAS DÖPKE & LUKAS SCHMELMER klinikums. Die Tour 3 „Die Umsiedler“ führt Sie in die Katakomben des Völkerschlachtdenkmals. Die Touren starten am Schauspielhaus und finden Faust erfindet dem Kaiser das Papiergeld — und sofort laufen parallel statt; pro Aufführung kann nur an je einer Tour teil- die Druckmaschinen heiß. Ist das Papiergeld schon beim Kaigenommen werden. Den Schluss des „Faust II“ erleben dann ser des Goethe-Faust nicht durch Gegenwert gedeckt, ist es alle drei Touren wieder gemeinsam im Schauspielhaus. das heute auch nicht. Wann aber beginnt virtueller Reichtum? Und wie endet er? Was bedeutet Wachstum? Vom Platzen der Blasen einst und heute, von Bitcoins und Gold-Dukaten erzählt diese Tour — an den Orten, die auch die Stadt Leipzig einst reich machten, deren wirtschaftlicher Ursprung das Markt- und das Münzprägerecht waren.
TOUR 1
TOUR 2
„Es wird ein Mensch gemacht“ — Schöpfungsträume. ZIEL: HISTORISCHER HÖRSAAL DER ANATOMIE AM UNIVERSITÄTSKLINIKUM RECHERCHE & KONZEPTIONELLE MITARBEIT: THOMAS FRANK, KATJA HERLEMANN & CLARA PROBST
Wagner erschafft in „Faust II“ den künstlichen Menschen im Reagenzglas, Homunculus. Virtuelles Leben aber (in den verschiedensten Formen) ist heute nicht mehr nur literarische Phantasie. Cyborgs, Roboter und virtuelle Welten werden auf dieser Tour zwischen Medizin und Cyberspace real.
TOUR 3
„Was sich sonst dem Blick empfohlen, / Mit Jahrhunderten ist hin.“ — Die Umsiedler. ZIEL: VÖLKERSCHLACHTDENKMAL RECHERCHE & KONZEPTIONELLE MITARBEIT: MATTHIAS HUBER, GEORG MELLERT & ULRIKE MELZWIG
Philemon & Baucis, die den Landgewinnungs-Projekten Fausts im Wege sind, sind auch ein Urbild für ein Schicksal, das seit den 1930er Jahren in der Region Leipzig gegenwärtig ist. Immer wieder mussten und müssen ganze Dörfer dem Preis der Moderne weichen, der Energiegewinnung aus Braunkohle. Möglicherweise ist heute dort das zu finden, was Faust einst trockenlegen wollte: eine Wasserlandschaft.
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FAUST I + II
Tour 1 ist als fußläufige Tour gestaltet. Der Transport auf den Touren 2 und 3 erfolgt per Shuttle. Die Touren 1 und 3 sind barrierefrei für Blinde und Sehbeeinträchtigte. Für die Teilnahme ist unbedingt eine persönliche Begleitperson erforderlich, da nur das Bühnengeschehen im Schauspielhaus per Audiodeskription beschrieben werden kann. Weitere Informationen erhalten Sie beim Kartenkauf. Jede Tour hat eine begrenzte Platzkapazität. Reservierungen sind nicht möglich. Bei einem Kartenkauf für Faust I + II direkt an unserer Theaterkasse (persönlich zu den Öffnungszeiten, telefonisch unter 0341 / 1268 168 oder per E-Mail an: besucherservice@schauspiel-leipzig.de) haben Sie aber die Möglichkeit, vorab eine Tour Ihrer Wahl zu buchen. Bitte setzen Sie sich mit unserem Besucherservice in Verbindung. Wir beraten Sie gerne.
Regisseur Enrico Lübbe ist seit 2013 Intendant des Schauspiel Leipzig. Zuvor war er fünf Jahre Schauspieldirektor der Theater Chemnitz und inszenierte u. a. am Residenztheater München, am Volkstheater Wien, am Berliner Ensemble, an den Staatstheatern Stuttgart und Nürnberg sowie an den Opernhäusern in Dortmund, Hannover und Erfurt. Am Schauspiel Leipzig inszenierte er zuletzt Elfriede Jelineks „Wolken.Heim“ sowie „Die Maßnahme / Die Perser“ (Brecht & Eisler / Aischylos). Für Letzteres schuf auch bereits Etienne Pluss das Bühnenbild; neben den Produktionen mit Enrico Lübbe (etwa „Der Gott des Gemetzels“) arbeitet Etienne Pluss regelmäßig zusammen mit Adriana Altaras, Peter Hailer sowie Claus Guth, zuletzt für „La Bohème“ an der Opéra da la Bastille Paris. Sabine Blickenstorfer entwarf zuletzt am Schauspiel Leipzig das Kostümbild zu „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ sowie die Ausstattung für „Gefährliche Liebschaften“; regelmäßig arbeitet sie zusammen mit Markus Bothe, Corinna von Rad sowie Lorenzo Fioroni. Für Stefan Haufe, der nach seiner Zeit als Tänzer am Staatstheater Nürnberg und als Ballettdirektor in Nordhausen und Schwerin freiberuflich als Regisseur und Choreograph tätig ist, ist der „Faust“ nach „Die Maßnahme / Die Perser“ das zweite Projekt am Schauspiel Leipzig. Erneut arbeitet auch der Musiker und Komponist Peer Baierlein, nach seinen Projekten mit Claudia Bauer für „Und dann“ sowie „89/90“, in Leipzig. Für den „Faust“ kehrt nach „Die Maßnahme / Die Perser“ auch das Team von „fettFilm“ ans Schauspiel Leipzig zurück. Die Videoarbeiten von Momme Hinrichs und Torge Møller waren bei den Bregenzer und Bayreuther Festspielen, den Salzburger Festspielen, an den Wiener und Berliner Opernhäusern sowie an Theatern in Europa und weltweit zu sehen.
Die restlichen Touren-Plätze werden eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn vergeben. Wir empfehlen rechtzeitiges Erscheinen.
FAUST I
An den Terminen „Faust I“ wird nur die Variante der Inszenierung angeboten, die im Schauspielhaus stattfindet. Die Außen-Touren werden zu diesen Terminen nicht angeboten.
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DIE NACHTIGALL HANS CHRISTIAN ANDERSEN FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON STEPHAN BEER UND GEORG BURGER URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STEPHAN BEER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG BURGER KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KRISTINA BÖCHER MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JAN S. BEYER & JÖRG WOCKENFUSS DRAMATURGIE
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG
MELLERT
PREMIERE 14. 10. 15 00 GROSSE BÜHNE PREISKATEGORIE D
4. 11.
15 00
11. 12. 11 30
18. 11. 15 00
12. 12. 10 00
26. 11. 10 00
13. 12. 10 00
27. 11. 10 00
16. 12. 15 00
29. 11. 10 00
16. 12. 18 00
3. 12. 9 00
17. 12. 9 00
3. 12. 11 30
17. 12. 11 30
4. 12. 9 00
18. 12. 9 00
4. 12. 11 30
18. 12. 11 30
5. 12. 9 00
22. 12. 15 00
6. 12. 10 00
22. 12. 18 00
8. 12. 15 00
23. 12. 15 00
9. 12. 15 00
23. 12. 18 00
10. 12. 9 00
25. 12. 15 00
10. 12. 11 30
25. 12. 18 00
11. 12. 9 00
A M 11. 10., DEM WELTTAG DES SEHENS, FINDET SPEZIELL FÜR BLINDE UND SEHBEEINTRÄCHTIGTE MENSCHEN EINE ÖFFENTLICHE PROBE STATT, DIE LIVE VON UNSEREM AUDIODESKRIPTIONSTEAM BEGLEITET WIRD. WEITERE INFOS UNTER WWW.WOCHE-DES-SEHENS.DE
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DIE GANZE WELT WEISS, WAS ICH HABE, UND ICH WEISS ES NICHT!
Regisseur Stephan Beer führten seine Inszenierungen u. a. an das Theater Magdeburg, das Hans Otto Theater Potsdam, das Badische Staatstheater Karlsruhe, das Theater Junge Generation Dresden und zuletzt an das Theater Erfurt. Mit der deutschsprachigen Erstaufführung „Titus“ von Jan Sobrie war Stephan Beer 2007 zum Deutschen Kinder- und Jugend theatertreffen eingeladen. Am Schauspiel Leipzig inszenierte er bisher „Das Dschungelbuch“ im Zoo Leipzig und die überaus erfolgreichen Uraufführungen der „Zauberland-Trilogie“ nach Alexander Wolkow — „Der Zauberer der Smaragdenstadt“, „Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten“ und „Der gelbe Nebel“. Alles im Verbund mit Koautor und Bühnenbild„In China, weißt du ja wohl, ist der Kaiser ein Chinese, und alle, die ner Georg Burger, der Kostümbildnerin Kristina Böcher und er um sich hat, sind Chinesen. Es ist nun viele Jahre her, aber gerade den beiden Musikern Jan S. Beyer und Jörg Wockenfuß. deshalb ist es wert, die Geschichte zu hören, ehe sie vergessen wird. Des Kaisers Schloss war das prächtigste der Welt, ganz und gar von feinem Porzellan, so kostbar, aber so spröde, so misslich daran zu rühren, dass man sich ordentlich in acht nehmen musste. Im Garten sah man die wunderbarsten Blumen, und an die allerprächtigsten waren Silberglocken gebunden, die erklangen, damit man nicht vorbeigehen möchte, ohne die Blumen zu bemerken. Ja, alles war in des Kaisers Garten fein ausgedacht, und er erstreckte sich so weit, dass der Gärtner selbst das Ende nicht kannte; ging man immer weiter, so kam man in den herrlichsten Wald mit hohen Bäumen und tiefen Seen. Der Wald ging gerade hinunter bis zum Meere, das blau und tief war. Große Schiffe konnten unter den Zweigen hinsegeln, und in diesen wohnte eine Nachtigall, die so herrlich sang, dass selbst der arme Fischer, der so viel anderes zu tun hatte, stillhielt und horchte, wenn er nachts ausgefahren war, um das Fischnetz aufzuziehen. ‚Ach Gott, wie ist das schön!‘, sagte er.“ So erfährt dann auch der Kaiser von China endlich, dass in seinem Reich ein Vogel lebt, der so außergewöhnlich schön singt, dass sogar der Kaiser von Japan vor Neid erblasst. Er lässt die Nachtigall suchen und hält sie fortan in seinem Palast fest. Doch die Nachtigall verstummt — in Gefangenschaft, ohne ihre Freiheit kann sie ihren wunderschönen Gesang nicht entfalten. Mit seinem Kunstmärchen, in dem außerdem mit einer mechanischen Nachtigall versucht wird, den schönen Gesang der echten Nachtigall zu ersetzen, gelang Hans Christian Andersen eine poetische Parabel über die Freiheit der Kunst. Und deren Seele.
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DER WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNG Von der Wirtin auf die Straße gesetzt, hatte Christopher Schlau nur seinen Rausch ausschlafen wollen. Doch dieser Schlummer wird ihm zum Fiebertraum gemacht. Beim Aufwachen gaukelt man ihm vor, er sei ein Edelmann, der jahrelang in der wirren Vorstellung gelebt habe, ein armer Teufel zu sein. Und dann klopft eine umherziehende Schauspieltruppe an die Tür, um dem vermeintlichen Lord ihre neueste Komödie aufzuführen: eine Geschichte über Widerspenstige und deren Zähmung, über das Heiraten und die Liebe. Doch in Padua, wo die Geschichte spielt, scheinen auf dem Marktplatz der Liebe besondere Gesetze zu herrschen. Wer hält dort um wessen Hand an? Und wer verhandelt wessen Mitgift? Männer und Frauen spielen ganz andere Rollen als die, die Schlau von ihnen erwartet hätte. Sonst würde die Geschichte sich nämlich so zutragen: Baptista Minola hat zwei schöne Töchter und eine klare Vorstellung davon, wie sie an den Mann zu bringen sind. Die liebreizende jüngere Tochter scheint ein Juwel unter all den Frauen im heiratsfähigen Alter zu sein, denn zahlreiche Bewerber freien um die sanfte Bianca. Die ältere Tochter Katharina hingegen will sich überhaupt nicht in die Ehe verfrachten lassen. Sie wählt den Angriff. Aufgrund ihrer Schlagfertigkeit, ihrer verbalen wie körperlichen Frontalattacken ist Käthchen in Padua gefürchtet. Minola beschließt, dass Bianca erst dann heiraten soll, wenn sich auch für Katharina ein Mann gefunden hat. Um Bianca weiterhin nur irgendwie nahe zu kommen, entwickelt die Männerwelt ein komplexes Rollenspiel und setzt bezüglich Katharina alle Hoffnung in einen Mann, der gerade aus Verona eingetroffen ist: Petrucchio. Er hat das widerspenstige Käthchen zwar noch nie gesehen, doch die Schilderungen ihres ungestümen Temperaments und ihrer Mitgift begeistern ihn so sehr, dass er beschließt, sie zu heiraten. Und so trifft Käthchen zum ersten Mal auf einen Mann, der ihr gewachsen ist. Ebenbürtig sind sich diese beiden Partner in ihrem herausfordernden Humor, in ihrer Lust an der Grenzüberschreitung, doch vor allem in ihrem Widerstand gegen den Rest der Welt, der ihre Liebe schließlich bedingungslos und wirklichkeitsverändernd macht.
UND WO ZWEI WILDE FEUER AUFEINANDERTREFFEN, VERNICHTEN SIE DEN GRUND FÜR IHRE WUT. WILLIAM SHAKESPEARE REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MORITZ SOSTMANN BÜHNE
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTIAN
BECK
KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ELKE VON SIVERS DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS DÖPKE PREMIERE
31. 12.
13. 1.
GROSSE BÜHNE
19. 1.
PREISKATEGORIE C
3. 2.
16 00
23. 2. 2. 3. 17. 3. 14. 4. 8. 5.
Shakespeares frühe Komödie beschreibt die Liebe als ein sadistisches Spiel, das die Geschlechter miteinander treiben, als einen Wert, der mit kapitalistischen Marktmechanismen in Verbindung gebracht wird, aber auch als fieberhaften Traum von einer bedingungslosen Zusammengehörigkeit jenseits gesellschaftlicher Konventionen, der keine Auflösung erfährt. Moritz Sostmann, der in der Spielzeit 2017 / 2018 mit „Sechs Personen suchen einen Autor“ seinen erfolgreichen Einstand als Regisseur am Schauspiel Leipzig feierte, inszeniert jenen Traum unter geänderten Vorzeichen der geschlechtlichen Machtverhältnisse.
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SILVESTER 2018 IM SCHAUSPIEL– HAUS Nach fünf Jahren ist es nun eine kleine Tradition in der Stadt geworden — die große Silvesterfeier im Schauspielhaus.
Und also heißt es zu Silvester 2018: Same procedure as last five years! Das gesamte Schauspielhaus wird zum Festsaal, und wir begleiten die letzten Stunden des ausgehenden Jahres noch mal mit einem Höhepunkt des Theaterjahres: mit einer Silvesterpremiere auf der Großen Bühne. Mit „Der Widerspenstigen Zähmung“ steht dabei einer der Klassiker von Shakespeare auf dem Programm — in der Regie von Moritz Sostmann, der auch diese Produktion wieder mit dem für seine Inszenierungen charakteristischen Zusammenwirken aus Puppenspiel und Schauspiel erarbeiten wird. Freuen Sie sich auf dieses ganz besondere theatrale Erlebnis! Begleitet wird die Premiere, die im Mittelpunkt des Silvesterpaketes steht, wieder mit Gastronomie von ENK Leipzig und Live-Musik bis ins neue Jahr.
18 ³º
Einlass, Begrüßungssekt & Buffets im ganzen Haus
20 ºº William Shakespeare, „Der Widerspenstigen Zähmung“, Regie: Moritz Sostmann (Premiere) 23 ºº Live-Musik in der Garderobenhalle & im Rangfoyer Um Mitternacht begrüßen wir gemeinsam das Jahr 2019 — und tanzen danach weiter bis in die Morgenstunden mit Live-Band und DJ.
PLATZGRUPPE I 139,— PLATZGRUPPE II 119,— INKLUSIVE BUFFET, BEGRÜSSUNGS- & MITTERNACHTSSEKT, WEITERE GETRÄNKE EXTRA. FÜR INHABER DES PREMIEREN-ABOS GIBT ES EINE GESONDERTE ERMÄSSIGUNG, WEITERE INFORMATIONEN DAZU: S. 133
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JEDER STIRBT FÜR SICH ALLEIN / DIE LEIPZIGER MEUTEN NACH DEM ROMAN VON HANS FALLADA / ARMIN PETRAS REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ARMIN PETRAS Berlin, 1940: Das ältere Ehepaar Otto und Anna Quangel lebt BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SUSANNE SCHUBOTH zurückgezogen, als sie die Nachricht erreicht, dass ihr Sohn KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KAROLINE BIERNER an der Front gestorben ist. Vom Tod ihres einzigen Kindes zuCHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DENIS KUHNERT tiefst erschüttert, wächst ihr Zweifel am diktatorischen RegiVIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . REBECCA RIEDEL me und sie beschließen, Widerstand zu wagen: Sie verteilen DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLARA PROBST Postkarten, auf denen sie zum Aufstand gegen das NaziregiWISSENSCHAFTLICHE BERATUNG . . . SASCHA LANGE me und dessen Kriegstreiberei aufrufen — in dem Glauben, ihren Mitmenschen auf diesem Weg die Augen zu öffnen … 24. 3. 16 00 26. 1. PREMIERE 18. 1. Indem „Jeder stirbt für sich allein“ die Verzweiflung 8. 2. 12. 4. GROSSE BÜHNE und Hilflosigkeit der Quangels sowie die Emotionen ihres Um27. 2. 9. 5. PREISKATEGORIE B felds, die von Angst über Feigheit bis zu Hass reichen, einfängt, 6. 3. 16. 6. entsteht ein Panorama des Lebens im Nationalsozialismus, das durch eine beinahe banale Schonungslosigkeit besticht. Nur am Ende blitzt inmitten aller Ausweglosigkeit tatsächlich eine zarte Hoffnung auf: dass auch aussichtslose Taten nicht vergeblich sind, wenn sie Selbstbestimmung verheißen. Hans Fallada, eigentlich Rudolf Ditzen, schrieb diesen Berlin 1940 und Leipzig in den 1930ern — Falladas „Jeder Roman, der auf einer wahren Begebenheit beruht, 1946 in ledig- stirbt für sich allein“ und das historische Phänomen der lich vier Wochen und erlebte dessen Publikation nicht mehr. Leipziger Meuten. Beide verhandeln Opposition zur Zeit des Nationalsozialismus, einerseits in der Generation der Eltern, Leipzig in den 1930ern: Die Gestapo beobachtet vermehrt Ju- andererseits in der Generation der Jugendlichen. Und beiden gendgruppen, die den öffentlichen Raum besetzen und durch geht es dabei nicht primär um einen politischen Akt, sondern einheitliche Kleidung und selbst gemachte Abzeichen auffal- zuallererst um die Möglichkeit, sich angesichts des diktatolen. Es sind Mitglieder der „Leipziger Meuten“, der ersten be- rischen Systems für ihre Autonomie und Selbstbestimmung kannten deutschen oppositionellen Jugendbewegung, die bis einzusetzen. Aus der Kombination beider Stoffe entsteht ein zu 1.500 Mitglieder zählt und sich als subversive Alternative Spannungsfeld zwischen der Verantwortung des Einzelnen zur Hitlerjugend gründet — mit dem Ziel, die eigene Autono- und der Kraft einer Gruppe. mie zu bewahren. Das Schauspiel Leipzig setzt mit der Verschränkung Ende der 1930er werden Wortführer der Leipziger von Falladas Roman „Jeder stirbt für sich allein“ und der hisMeuten unter dem Vorwurf, einen kommunistischen Umsturz torischen Realität der Leipziger Meuten seinen Weg der Dopzu planen, durch Gestapo, Justiz und Jugendämter verfolgt und pelbefragung fort. zu Gefängnisstrafen verurteilt; einige werden ins KZ BuchenDer Regisseur Armin Petras beschäftigt sich mit besondewald gebracht. Doch die Meuten gibt es weiterhin. rem Interesse mit biographischen Umbrüchen. Petras wurde dreimal zum Berliner Theatertreffen eingeladen und für seine Theaterstücke vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Mülheimer Dramatikerpreis. Am Schauspiel Leipzig war zuletzt seine Inszenierung von Lutz Seilers „KRUSO“ zu sehen, die zu den Autorentheatertagen des Deutschen Theaters Berlin eingeladen wurde.
WIR WOLLEN KEINE SOLDATEN SEIN!
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IF YOU WERE GOD Die unterschiedlichen Strömungen des zeitgenössischen Tanzes im Spielplan abzubilden, ist neben den großen Handlungsballetten, der choreographischen Auseinandersetzung mit Ausnahmekünstlern wie Chaplin oder van Gogh oder den Choreographien zu großen Werken der Chorliteratur ein zentrales Anliegen in der Programmatik von Ballettdirektor und Chefchoreograph Mario Schröder. Als Schauplatz dafür dient nun schon zum dritten Mal die Bühne des Schauspiel Leipzig, die bei diesen Abenden ohne Orchester eine andere Nähe zum Publikum herstellt. Im Mittelpunkt des Abends steht der französische Choreograph Martin Harriague. Er begann seine Laufbahn als Tänzer bei Thierry Malandain, der in Leipzig mit seiner Choreographie „Don Juan / Mozart à deux“ begeisterte. Nach verschiedenen Stationen war für Harriague die Zeit mit der Kibbutz Contemporary Dance Company eine prägende Erfahrung. Parallel zu seinen Engagements als Tänzer entstanden erste eigene Arbeiten, für die er zum Teil selbst die Musik komponierte. Er gewann zahlreiche Nachwuchspreise, u. a. in Stuttgart, Hannover und Kopenhagen, und wurde unter anderem zum Ballet National de Marseille, zur Kibbutz Contemporary Dance Company und zum Malandain Ballet Biarritz eingeladen. Für den 31-jährigen Choreographen ist es wichtig, die Menschen unmittelbar zu erreichen und über den zeitgenössischen Tanz eingefahrene Sichtweisen auf das Leben zu verändern. Seine Choreographien versteht er als „messages of hope, love, tolerance and respect“.
TANZABEND VON MARTIN HARRIAGUE EINE KOOPERATION ZWISCHEN LEIPZIGER BALLETT UND SCHAUSPIEL LEIPZIG
PREMIERE
22. 3.
23. 3.
GROSSE BÜHNE
7. 4.
PREISKATEGORIE A
28. 4. 4. 5. 17. 5.
PRINCE
MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PETER TSCHAIKOWSKI
CHOREOGRAPHIE, LICHT . . . . . . . . . . . . . . . MARTIN HARRIAGUE KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MIEKE KOCKELKORN
IF YOU WERE GOD
MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GIOACCHINO ROSSINI,
BEAU JENNINGS, RICHARD SWIFT / MUSIK UND POESIE VON DERRICK C. BROWN CHOREOGRAPHIE, KOSTÜME . . . . . . . . . MARTIN HARRIAGUE
EINE URAUFFÜHRUNG CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARTIN HARRIAGUE
ES TANZT DAS LEIPZIGER BALLETT.
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S Ü ER VOGEL JUGEND TENNESSEE WILLIAMS DEUTSCH VON NINA ADLER REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA HERLEMANN PREMIERE
6. 4.
13. 4.
GROSSE BÜHNE
2. 5.
PREISKATEGORIE C
16. 5. 2. 6.
16 00
5. 7.
St. Cloud, eine Kleinstadt irgendwo an der Küste Floridas: Der nicht mehr ganz junge Beau Chance Wayne, einst Objekt der Begierde der halben Stadt, kehrt zurück an seinen Geburtsort. Seine Schauspielkarriere ist gescheitert, bevor sie eigentlich losging, und nun lebt er davon, einsamen Herzen die große Liebe vorzuspielen. Aktuell ist er der Spielgefährte des alternden Hollywoodstars Alexandra del Lago, so abgebrüht wie tablettensüchtig, ihrerseits inkognito als Prinzessin Kosmonopolis auf der Flucht vor dem Scherbenhaufen ihres einstigen Ruhms. Wayne hofft, durch sie endlich an ein lukratives Engagement zu kommen — und dadurch seine Jugendliebe Heavenly aus dem Kleinstadtmief zu befreien. Was er nicht weiß: Ihre vergangene Beziehung hat bei der Angebeteten nachhaltige gesundheitliche Spuren hinterlassen, und ihrem Vater, dem brutalen Emporkömmling und reaktionären Politrüpel Tom „Boss“ Finley, ist jedes Mittel recht, den ungeliebten Schatten der Vergangenheit wieder loszuwerden. Denn die Erinnerung an die „Besudelung“ seiner Tochter kann Finley gar nicht gebrauchen, steht sein Wahlprogramm doch für Law & Order und moralische sowie rassische Reinheit.
Claudia Bauer, seit der Spielzeit 2015 / 2016 Hausregisseurin am Schauspiel Leipzig, leitete von 1999 bis 2004 das Theaterhaus Jena und war von 2005 bis 2007 zusammen mit Enrico Lübbe als Hausregisseurin am Neuen Theater Halle engagiert. Sie machte sich an Theatern wie dem Staatstheater Stuttgart, den Münchner Kammerspielen, der Volksbühne Berlin, dem Schauspiel Leipzig, dem Theater Magdeburg und dem Staatstheater Schwerin deutschlandweit einen Namen und inszenierte erfolgreich zahlreiche Uraufführungen, u. a. „Seymour oder Ich bin nur aus Versehen hier“ von Anne Lepper am Schauspiel Hannover (Werkauftrag des Stückemarktes — Berliner Theatertreffen 2011), das zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater 2012 eingeladen war, sowie am Schauspiel Dortmund die Deutsche Erstaufführung von Rainer Werner Fassbinders „Welt am Draht“. In Leipzig inszenierte sie bisher in der Diskothek u. a. die Uraufführungen von Wolfram Hölls „Und dann“ (eingeladen zu den Mülheimer Theatertagen — Stücke 2014, zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin, zum Heidelberger Stückemarkt sowie zur Biennale in Venedig) und von Bernhard Studlars „Die Ermüdeten oder Das Etwas, das wir sind“ sowie die Deutsche Erstaufführung von Katja Brunners „geister sind auch nur menschen“ (nominiert für den Nachspielpreis des Heidelberger Stückemarktes 2018). Auf der Großen Bühne folgte nach „Metropolis“ die Bühnenadaption von Peter Richters „89/90“, eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2017, sowie zuletzt „König Ubu / Ubus Prozess“ von Alfred Jarry und Simon Stephens.
Tennessee Williams zeichnet in „Süßer Vogel Jugend“ das Bild einer durch und durch narzisstischen, von Gewalt und Verachtung durchzogenen Gesellschaft, in welcher der andere immer nur Mittel zum Zweck ist. Eine zynische und brutalisierte Politik bildet den Hintergrund des moralischen Verfalls der Menschen in St. Cloud, wo die Möglichkeit eines sanfteren Miteinanders höchstens in einer verblassenden Erinnerung, flüchtig wie der titelgebende Vogel, aufblitzt — oder in der sentimentalen Anerkennung eines gemeinsamen Gescheitertseins. Aber am Ende, so weiß Alexandra del Lago, kann in dieser unbarmherzigen Welt doch nur eine(r) bestehen: die „Oberbestie unter Kannibalen“.
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WAS SUCHTE DIESER UNBEFRIEDIGTE TIGER IM DSCHUNGEL MEINER NERVEN?
PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG Der preußische Reitergeneral Prinz Friedrich von Homburg soll sich auf die bevorstehende Schlacht gegen das schwedische Heer vorbereiten, wird stattdessen aber vom Kurfürsten und dessen Hofstaat schlafwandelnd aufgefunden. Der Kurfürst möchte den träumerischen Zustand Homburgs ausnutzen und unterzieht ihn einer Prüfung, in deren Verlauf Homburg seine innersten Wünsche preisgibt: Er spricht Natalie, die Nichte des Kurfürsten, als Braut und den Kurfürsten als Vater an. Bevor sich ihm beide entziehen können, streift er Natalie einen Handschuh ab. Nach dem Erwachen findet Homburg keine Erklärung für das Erlebte und überhört, mit den Gedanken einzig bei dem wundersamen Handschuh in seinen Händen, den Angriffsplan der bevorstehenden Schlacht gegen das schwedische Heer: erst auf ausdrücklichen Befehl einzugreifen. Und so schreitet Homburg verfrüht in die Schlacht ein und erreicht zwar einen Teilsieg, wird aber aufgrund der Gehorsamsverweigerung zum Tode verurteilt. Angesichts des Todesurteils verlassen ihn alle Gewissheiten: Er bittet um sein Leben, bereit, all seine Posten niederzulegen und einer Heirat mit Natalie abzuschwören — nur leben will er dürfen. Der Kurfürst entscheidet sich schließlich, den Prinzen unter einer Voraussetzung zu begnadigen: dass dieser den Urteilsspruch für ungerecht erklärt. Doch das kann Homburg nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. So erkennt er das Urteil an und entschließt sich für den Tod …
TRÄUM ICH? WACH ICH? LEB ICH?
HEINRICH VON KLEIST REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PHILIPP PREUSS BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RAMALLAH AUBRECHT MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KORNELIUS HEIDEBRECHT VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KONNY KELLER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLARA PROBST PREMIERE
Prinz, Heeresführer, Kriegsheld und zugleich Außenseiter, Träumer, Phantast — sowie zum Tode Verurteilter. Heinrich von Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“ zeichnet einen von Widersprüchlichkeiten Zerrissenen, der seine inneren Wunschbilder nicht mit der äußeren Wirklichkeit, seine reiche Traumwelt nicht mit der drohenden Hinrichtung zu vereinen vermag. Kleist bezieht sich zwar auf historische Personen und Geschehnisse, nimmt sich aber große Freiheiten, um den Konflikt um den Prinzen von Homburg zuzuspitzen. Auch Kleist selbst scheint diese Zerrissenheit, die er in seinem Protagonisten formt, nicht fremd gewesen zu sein. Vier Monate nachdem er dieses Drama — sein letztes — vollendet hat, nimmt sich der nur 34-Jährige das Leben.
27. 4.
5. 5.
GROSSE BÜHNE
18. 5.
PREISKATEGORIE C
30. 5. 22. 6.
Philipp Preuss arbeitete nach seinem Studium am Mozarteum Salzburg ab 2001 als freier Regisseur und bildender Künstler, u. a. am Schauspiel Dortmund, Schauspiel Frankfurt, Theater an der Ruhr Mülheim, Deutschen Theater Berlin, Residenztheater München und an der Schaubühne Berlin. Seine Ausstellungen waren u. a. in Bregenz, Wien und Mailand zu sehen. Seit der Spielzeit 2015 / 2016 ist Preuss Hausregisseur am Schauspiel Leipzig, wo er im Schauspielhaus bereits „Der Reigen oder Vivre sa vie“, „Wolokolamsker Chaussee I–V“, „Ein Sommernachtstraum“, „Peer Gynt“ und „Gespenster oder Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken“ inszenierte.
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LAZARUS
DAVID BOWIE & ENDA WALSH Als David Bowie 1976 in Nicolas Roegs Film „Der Mann, der vom Himmel fiel“ als Thomas Jerome Newton zu sehen war, schien es manchem Zuschauer, als spiele der britische Sänger sich schlicht selbst. Die Rolle des Außerirdischen, dem die Erdschwerkraft mitunter zu viel wird, schien Bowie mit seiner ätherischen Erscheinung wie auf den Leib geschrieben — und das nicht nur aufgrund seiner Körperlichkeit: Das Thema des Fremden, der in einer profitgierigen Welt strandet, an der er schließlich — trotz großen Erfolges — zerbricht, war Bowie selbst sicher nur allzu vertraut. Und es ist sicherlich kein Zufall, dass von allen Masken und Metamorphosen des Ausnahmekünstlers Bowie ausgerechnet diese eine späte Auferstehung feiert. Vierzig Jahre nach dem Film plant Bowie, Thomas Jerome Newton ein neues Projekt zu widmen: eine Fortsetzung der Story als Musical. Gemeinsam mit dem irischen Dramatiker Enda Walsh entwirft er die Vision eines Newton, der, alterslos und unfähig zu sterben, nur noch Gin trinkend und synthetische Süßigkeiten verschlingend vor dem Fernseher sitzt. Um ihn herum führen reale und imaginäre Figuren Szenen aus Newtons Vergangenheit auf und lassen gleichzeitig die Gegenwart zu einem rätselhaft-verworrenen „Fiebertraum“ (Enda Walsh) werden. Ein namen- und schicksalloses Mädchen gibt ihm die Hoffnung, doch noch auf seinen Heimatplaneten zurückkehren zu können. Die halluzinogene Reise Newtons in die Abgründe seines Seins wird getragen von der gleichzeitig hymnischen und ätherischen Musik David Bowies — Welthits wie „Life on Mars?“, „Absolute Beginners“ und „Sound and Vision“ werden ergänzt von eigens für das Musical entstandenen Songs — den letzten, die Bowie geschrieben hat. Denn zur gleichen Zeit, als Bowie dieses, sein letztes großes Projekt in Angriff nimmt, wird Krebs bei ihm diagnostiziert; nur wenige Wochen nach der Uraufführung stirbt „Der Mann, der vom Himmel fiel“ — und so wird die Wiederbegegnung mit Newton zu Bowies künstlerischem Vermächtnis, zu einem Requiem für sich selbst. Ein kühl-melancholischer Rückblick, gleichzeitig eine Abrechnung mit dem Abschiednehmen und eine Feier des Eigensinns, des Andersseins.
DU BIST NUR EIN TRAUM, EINE TÄUSCHUNG.
NACH DEM ROMAN „THE MAN WHO FELL TO EARTH” VON WALTER TREVIS DEUTSCH VON PETER TORBERG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HUBERT WILD BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SUSANNE MÜNZNER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG MELLERT PREMIERE
15. 6.
21. 6.
GROSSE BÜHNE
26. 6.
PREISKATEGORIE A
4. 7.
Regisseur Hubert Wild ist ein Künstler mit erstaunlicher Bandbreite. Er studierte Gesang bei Dietrich Fischer-Dieskau, zudem studierte er Violine und Klavier. Er ist Preisträger der Internationalen Gesangswettbewerbe „Toti dal Monte“ in Treviso/Italien und der Kammeroper Schloss Rheinsberg sowie des 13. Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs in Zwickau. Im klassischen Musiktheater ist er genauso zu Hause wie in freieren Formaten zwischen Schauspiel, Oper und Performance. Nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit u. a. Susanne Kennedy und Herbert Fritsch ist er ein Grenzgänger zwischen den Genres. Am Schauspiel Leipzig war Hubert Wild bislang als musikalischer Leiter und Darsteller in „Germans are different“ und „Wolken.Heim“ vertreten. „Lazarus“ ist seine erste Regiearbeit in Leipzig. „LAZARUS“ WIRD PRÄSENTIERT MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON ROBERT FOX, JONES / TINTORETTO ENTERTAINMENT SOWIE DES NEW YORK THEATRE WORKSHOP.
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CLUB – CON – VEN TION FESTIVAL DER THEATERSPIELCLUBS AM SCHAUSPIEL LEIPZIG 23. — 26. 5. 19 SPIELCLUB-PREMIEREN, GESPRÄCHE UND RAHMENPROGRAMM WEITERE INFORMATIONEN AUF SEITE 100
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89/90
LEERE FLÄCHEN WOLLEN TÄTOWIERT SEIN, VOLLGEHACKT, UND MAN MUSS DAS NOCHMAL DEUTLICH SAGEN: ZUERST SAH UNSERE UMGEBUNG SO AUS, DANN ERST WIR.
EINGELADEN ZUM BERLINER THEATERTREFFEN 2017 NACH DEM ROMAN VON PETER RICHTER FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON CLAUDIA BAUER UND MATTHIAS HUBER REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH & DOREEN WINKLER KOMPOSITION & MUSIKALISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . PEER BAIERLEIN CHORLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DANIEL BARKE DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER
Sie sind der letzte Jahrgang, der noch alles erleben darf im Herbst der DDR: erotisch-spielerische Freibadnächte, Anwerbungsversuche verkappter Stasi-Lehrer am nächsten Morgen, endlose Nachmittage im FDJ-Jugendklub, die vertraute Gewissheit, dass Urlaub nun mal „Sächsische Schweiz“ oder „Ungarn“ ist. Sie sind auch die Letzten, die noch die „vormilitärische Ausbildung“ durchleiden. Sie sind aber die Ersten, die das dort Erlernte im Herbst 89 gegen die Staatsmacht anwenden. Und schließlich gegeneinander. Denn was bleibt einem, wenn die Freundin eine gläubige Kommunistin ist und die Kumpels aus dem Freibad zu Neonazis werden? Peter Richter beschreibt die chaotischen Zustände zur Wendezeit, in der ganz offen viele Grundlagen für die gegenwärtigen Stimmungen und Verwerfungen der deutschen Gesellschaft liegen. „Das knappe Jahr zwischen Mauerfall und Beitritt war vielleicht nicht nur das beste Jahr der DDR, sondern auch das folgenreichste der Bundesrepublik. Es ist der Nullpunkt, von dem aus man sich noch einmal anschauen kann, wie alles Mögliche auch hätte anders laufen können. Es ist das Jahr, in dem ein beträchtlicher Teil Deutschlands sich im Zustand einer echten Anarchie befindet. Mit allen Herrlichkeiten, die so etwas mit sich bringt. Und mit allem Horror.“ Peter Richter
MIT: WENZEL BANNEYER, ANDREAS DYSZEWSKI, ROMAN KANONIK, ANNA KEIL, TILO KRÜGEL, DENIS PETKOVIĆ, ANNETT SAWALLISCH, BETTINA SCHMIDT, CHOR WIEDERAUFNAHME
IN PLANUNG
GROSSE BÜHNE PREISKATEGORIE B
„Eine großartige Idee, wie man Peter Richters Erinnerungsroman ‚89/90‘ theatergerecht adaptieren kann. Das ist wie Marthaler, nur schneller, schriller, lauter.“ NACHTKRITIK.DE
„Eine gelungene, eine inhaltlich treffende und ästhetisch spannende Inszenierung. Ein Abend, der viel will und wagt.“
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
„Großes Theater. Sinnlich und opulent.“
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THEATER DER ZEIT
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ANGST ESSEN SEELE AUF RAINER WERNER FASSBINDER
Emmi ist eine ältere Dame, die seit dem Tod ihres Mannes die meiste Zeit alleine verbringt. Salem ist ein junger Gastarbeiter, der seit zwei Jahren unter prekären Bedingungen in Deutschland lebt. Als sich die beiden zufällig in einer Bar begegnen und Salem Emmi zum Tanzen auffordert, verlieben sie sich ineinander. Den feindseligen Gefühlen ihres Umfelds zum Trotz beschließen sie zu heiraten — worauf sich ihre zarte Liebe einer kalten Welt voller Vorurteile stellen muss, denen sich auch ihre engsten Vertrauten anschließen … „Angst essen Seele auf“ ist auch mehr als vierzig Jahre nach seiner Genese ein nach wie vor hochaktueller Stoff, der so eindringlich wie berührend die Entstehung und Auswirkung von Ausgrenzung erzählt und auf der Ebene zwischenmenschlichen Verhaltens die Funktionsweisen hierarchischer Gesellschaftssysteme verhandelt.
REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NURAN DAVID CALIS BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IRINA SCHICKETANZ KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AMÉLIE VON BÜLOW MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VIVAN BHATTI VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ADRIAN FIGUEROA DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLARA PROBST MIT: ISMAIL DENIZ, TIMO FAKHRAVAR, ANDREAS HERRMANN, ROMAN KANONIK, DIRK LANGE, MICHAEL PEMPELFORTH, DENIS PETKOVIĆ, JULIA PREUSS, ANNETT SAWALLISCH, BETTINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME GROSSE BÜHNE PREISKATEGORIE C
Nuran David Calis arbeitet als Regisseur und Autor und hat sich bereits vielfach Stoffen gewidmet, die sich mit Diskriminierung auseinandersetzen. Am Schauspiel Leipzig war zuletzt seine Inszenierung von Bertolt Brechts „Baal“ zu sehen.
MANCHMAL WÜNSCH ICH MIR, ICH WÄR MIT DIR GANZ ALLEIN AUF DER WELT UND KEINER DRUM RUM.
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IN PLANUNG
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DIE MA NAHME / DIE PERSER BERTOLT BRECHT / HANNS EISLER & AISCHYLOS (DEUTSCH VON DURS GRÜNBEIN) REGIE
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO
LÜBBE
MUSIKALISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . FRANCESCO GRECO BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETIENNE PLUSS KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BIANCA DEIGNER VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . fettFilm (MOMME HINRICHS & TORGE MØLLER) CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STEFAN HAUFE DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUSS & CLARA PROBST MUSIKER DES GEWANDHAUSORCHESTERS UND GÄSTE MIT: WENZEL BANNEYER, THOMAS BRAUNGARDT, ANNA KEIL, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, MICHAEL PEMPELFORTH, FELIX AXEL PREISSLER, HANNELORE SCHUBERT SOWIE ZWEI CHÖREN UND STATISTERIE EINE KOPRODUKTION MIT DEN RUHRFESTSPIELEN RECKLINGHAUSEN 2017 IN KOOPERATION MIT DEM GEWANDHAUS ZU LEIPZIG
WIEDERAUFNAHME
3. 5.
GROSSE BÜHNE
13. 5.
PREISKATEGORIE A
19. 6.
IM RAHMEN
DES 16. SYMPOSIUMS DER
INTERNATIONALEN BRECHT-GESELLSCHAFT 23. 6. 18 00
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Eine Doppelbefragung mit zwei Eckpfeilern der Theatergeschichte, entstanden zu und geprägt von extremen Zeiten. Zwei Zeitstücke, und zwei Lehrstücke auf ihre je eigene Art: „Die Perser“, das älteste vollständig erhaltene Drama der Menschheit und eine der wenigen antiken Tragödien, die reales Geschehen behandeln, sowie „Die Maßnahme“, die prominente Zusammenarbeit von Bertolt Brecht und Hanns Eisler als Modell für Brechts Lehrstück-Theorie. Uraufgeführt 472 v. Christus in Athen, und uraufgeführt 1930 in Berlin. Während „Die Maßnahme“ geprägt ist von der politisch hoch erhitzten Zeit der Weimarer Republik, hallt in den „Persern“ die Erfahrung der Schlacht von Salamis nach, die als die bis dahin größte und verlustreichste militärische Auseinandersetzung der Menschheit gilt.
„Die zeitlich so weit voneinander entfernten Dramen korrespondieren in dieser schönen wie intelligenten Aufführung aufregend miteinander und mit uns, sie geben keine Ruhe und kein Pardon.“ FAZ
Aischylos erzählt den Sieg der Griechen, aber er erzählt ihn aus der Perspektive der unterlegenen Perser — mit deutlichem Fokus auf das Leid der Verlierer. Markantestes Zeichen ist die Litanei der Namen, die Aischylos’ Drama strukturiert: die Namen all derjenigen des persischen Heeres, die nicht aus der Schlacht zurückkehren werden. Eine gänzlich andere Perspektive gibt die „Maßnahme“, die nicht zuletzt auch eine Feier der Anonymität bedeutet: Maskierung und Entindividualisierung ist Leitprogramm, wenn fünf Agitatoren von der Kommunistischen Partei zu einem getarnten Untergrund-Einsatz in China abgeordert werden. Nur vier Genossen kehren zurück — und müssen nun vor dem Kontrollchor der Partei die „Maßnahme“ rechtfertigen, den fünften Genossen getötet zu haben. Sein Mitleid gefährdete den Auftrag, so stellen sie es dar.
„Lübbe entwickelt wohl orchestrierte Bilder, die gerade durch ihre stilistische und zurückgenommene Konsequenz eine große Wucht entfalten.“ DEUTSCHLANDFUNK
„Hämmernder Text. Pathos und Präsenz. Lübbe bietet ein imposantes, kühl ergreifendes Theater der konzentrierten Askese, in dem der Mensch jäh und in überaus scharfen Umrissen vor sich selbst hingestellt wird — eben auch als tragisch unbelehrbarer Zuarbeiter für ein mechanisches Massendasein.“
NEUES DEUTSCHLAND
„Die Maßnahme“ als Zeitdokument einer Epoche in Dialog mit einem Schlüsselwerk, das die europäische (Geistes-)Geschichte mit formulierte — sie treffen sich in den Themen Hybris und Verblendung. Aber sie entwickeln sehr gegensätzlich die Frage nach der Wirkung politischer Ideen und dem Bewusstsein individuellen Leids — im Spannungsfeld zwischen Im Verlag Theater der Zeit Berlin erscheint in der Reihe „ReHumanismus und Ideologie, zwischen der Bedeutung einer cherchen“ im Frühjahr 2019 ein zweiter Band zur Dokumentation der spielplanbegleitenden Expertengespräche am SchauIdee und dem Wert des Individuums. spiel Leipzig. Darin geplant sind auch die Veranstaltungen, die sich mit Brecht / Eislers „Die Maßnahme“ auseinandergesetzt haben.
DENN DER HOCHMUT, GEHT SEINE SAAT AUF, BRINGT HÖCHSTE ERTRÄGE / AN REINER VERBLENDUNG, DIE MAN BALD ERNTET IN TRÄNEN.
In der Belvedere Edition / Die Theateredition erscheint im Frühjahr 2019 eine DVD der Produktion.
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KÖNIG UBU / UBUS PROZESS
Vater Ubu, ein Hauptmann mittlerer Würde, wird von seiner machtbesessenen Frau, Mutter Ubu, zum Königsmord angestiftet. Nach dem Staatsstreich noch als recht populär angesehen, verfolgt König Ubu postwendend ganz unverhohlen seine egoistischen Ziele. Zunächst beschließt er, alle Adeligen hinrichten zu lassen und ihren Besitz zu seinem persönlichen Vorteil einzuziehen. Dann entlässt er alle Richter, für Gerechtigkeit sorgt er nun selbst, und verfügt eine unmäßige Steuerpolitik, für deren gewaltsame Durchführung ebenfalls er selbst sorgt. Der Widerstand lässt nicht lange auf sich warten — und so wagt der rechtmäßige Thronfolger, der als Einziger dem Massaker entkam, den Aufstand. Gleichzeitig animiert ein Abtrünniger den russischen Zaren, gegen den entfesselten Despoten zu intervenieren. Es herrscht Krieg. Alfred Jarrys radikal-absurdes Theaterstück von 1896 gilt als wichtigster Vorläufer des modernen Theaters — und zeigt mit König Ubu den Prototypen des egomanen und dreisten Machtmenschen, dessen Ausprägungen bis in unsere Gegenwart nachweisbar sind. „Ubus Prozess“ von Simon Stephens aus dem Jahr 2012 wirft die Frage auf, ob man an einem internationalen Gerichtshof überhaupt abschließend Recht sprechen kann, wenn man solcher „Ubus“ habhaft wird.
SCHREISSE !
ALFRED JARRY / SIMON STEPHENS DEUTSCH VON MARLIS UND PAUL PÖRTNER / BARBARA CHRIST REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VANESSA RUST MUSIKALISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . DANIEL BARKE SOUNDDESIGN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RAFAEL KLITZING VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATHARINA MERTEN & KAI SCHADEBERG DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER MIT: WENZEL BANNEYER, MAX HUBACHER, ROMAN KANONIK, DENIS PETKOVIĆ, JULIA PREUSS, FLORIAN STEFFENS SOWIE DANIEL BARKE, DIANA LABRENZ, MAIKE LINDEMANN, FRIEDRICH RAU (VOXID)
„Regisseurin Claudia Bauer zieht vollends vom Leder. Ihr ‚König Ubu‘ schaukelt sich zur göttlichen Groteske hoch, um schlussendlich zum Abgesang auf den Fortschrittsglauben und die Hoffnung auf den automatischen Siegeszug der Vernunft zu werden.“
WIEDERAUFNAHME
31. 10.
GROSSE BÜHNE
28. 11.
PREISKATEGORIE C
15. 12. 25. 1.
DIE VORSTELLUNG AM 25. 1. WIRD ERNEUT LIVE
NACHTKRITIK.DE
IN GEBÄRDENSPRACHE ÜBERTRAGEN.
„Ubus Fall gehört zu den eindringlichsten und mitreißendsten Momenten, die es im Schauspiel Leipzig seit langem zu erleben gab. Claudia Bauer ist ein gewaltiger Abend gelungen!“
MEPHISTO 97.6
„Ein ‚Ubu‘ samt Pro- und Epilog passt gerade perfekt in die Zeit. Deswegen: unbedingt jetzt ansehen.“
MDR KULTUR
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GESPENSTER ODER DENK– WÜRDIGKEITEN EINES NERVEN– KRANKEN H
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NACH HENRIK IBSEN (DEUTSCH VON HEIDI KRÜGER) UND DANIEL PAUL SCHREBER REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PHILIPP PREUSS BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RAMALLAH AUBRECHT MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KORNELIUS HEIDEBRECHT VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KONNY KELLER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTIN IHLE MIT: ELLEN HELLWIG, ANNA KEIL, ANDREAS KELLER, TILO KRÜGEL, MARKUS LERCH, DENIS PETKOVIĆ, FELIX AXEL PREISSLER, JULIA PREUSS SOWIE STEFANIE BÜHLER, TARA HORVAT, INARA JUMABEKOVA, PHILIPP ROHMER, ANNE-SARAH SCHMITT (LEVITATION STRING ENSEMBLE) WIEDERAUFNAHME
IN PLANUNG
GROSSE BÜHNE PREISKATEGORIE B
Es sind die Geister der Vergangenheit, die sich der Körper der Lebenden bemächtigen, sie heimsuchen und nicht mehr loslassen. Sie hausen im eigenen Innen, sie sind in uns. Zum Leben erweckt, sprechen sie durch uns hindurch. Zwei Söhne, die zu den Wiedergängern ihrer Familiengeschichten werden. Ibsens fiktivem Drama um das Schicksal von Osvald Alving steht die reale Geschichte der Leipziger Familie Schreber gegenüber. Ebenso wie den Sohn des verstorbenen Kammerherrn Alving scheint auch Daniel Paul Schreber, Sohn des berühmten Pädagogen und Arztes Moritz Schreber, das Erbe seines Vaters befallen und eingenommen zu haben. Etwas Wurmstichiges haust in ihnen. Eine Hinterlassenschaft, die das Bewusstsein zersetzt. Gespenster, die einen angreifen und überwältigen. Es ist die Vergangenheit, die zu deren unwiderruflicher Zukunft wird. Denn Vergehen, einmal in die Welt gesetzt, lassen sich nicht ausräumen — sie kehren wieder.
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ICH BIN VOLLER ANGST, DENN ETWAS VON DIESEM GESPENSTISCHEN SITZT AUCH IN MIR, DAS ICH NIE RICHTIG LOSWERDEN KANN. „Eine Choreographie über nicht abzuschüttelnde Familiengespenster und fanatische ‚Schwarze Pädagogik‘ des Körpers.“
DEUTSCHLANDFUNK KULTUR
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DER GOTT DES GEMETZELS
Ein Pharma-Anwalt und eine Vermögensberaterin. Eine Autorin mit Afrika-Schwerpunkt und ein Sanitärhändler. Wann begegnen sich zwei solch gegensätzliche Paare? Selten. Haben sie irgendetwas gemeinsam? Nein. Es sei denn, beide Paare haben Kinder, die in ein und dieselbe Schule gehen. Dann kann es tatsächlich passieren, dass zwei solche Paare einen Nachmittag miteinander verbringen müssen. Von diesem zivilisatorischen Ausnahmefall erzählt Yasmina Rezas „Der Gott des Gemetzels“. Und selten zuvor hat jemand ein solches Aufeinandertreffen so sensationell genau beobachtet — und so sensationell komisch. Dass der Lack der Zivilisation manchmal dünn ist, ist bekannt — aber wie Yasmina Reza diesen Lack Schicht für Schicht quasi in unser aller Nachbarschaft abplatzen lässt, ist maximal unterhaltsam. Weil die Söhne sich geprügelt haben und dabei der eine dem anderen zwei Zähne ausgeschlagen hat, treffen sich nun die Eltern zur gütlichen Einigung im Geiste des gewaltfreien Diskurses bei Espresso und Selbstgebackenem. Aber was als Leistungsschau toleranter Großstädter beginnt, entwickelt sich zur Zimmerschlacht, bei der die Eltern ihre Söhne locker in den Schatten stellen. Die Wortgefechte schlagen zwar keine Zähne aus, räumen aber auch effektvoll auf im Leben des Gegenübers. Wobei es nicht nur zwischen den Paaren hoch hergeht, sondern auch zwischen den Partnern. Und über weißen Tulpen und geschmackvollen Bildbänden fallen in großer Gründlichkeit die Prinzipien des abendländischen Verhaltenskodex in Trümmer …
WIR MÖCHTEN EINFACH, DASS SO ETWAS NICHT WIEDER VORKOMMT. „Ganz großes Theater. Dass die zahlreichen verbalen Gags zünden, ist das Verdienst eines hervorragend besetzten Schauspielerquartetts.“ LEIPZIGER INTERNET ZEITUNG „Inszeniert als bitterböse Farce. Unbedingt sehenswert.“ SÄCHSISCHE ZEITUNG
YASMINA REZA DEUTSCH VON FRANK HEIBERT
„Bettina Schmidt, Michael Pempelforth, Anne Cathrin Buhtz und Dirk Lange spielen anbetungswürdig. Unübertrefflich.“ BILD
UND HINRICH SCHMIDT-HENKEL REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETIENNE PLUSS KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BIANCA DEIGNER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUSS MIT: ANNE CATHRIN BUHTZ, DIRK LANGE, MICHAEL PEMPELFORTH, BETTINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME
31. 1.
GROSSE BÜHNE
21. 2.
PREISKATEGORIE C
10. 3.
GASTSPIEL AM SCHLOSSFORUM LUDWIGSBURG 17. 2. 19
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Nach einem Jahr Pause nun endlich wieder zu erleben: die erfolgreiche Leipziger Inszenierung eines der großen Klassiker unter den Theaterkomödien.
BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ETIENNE PLUSS
MIT: WENZEL BANNEYER, SOPHIE HOTTINGER, ANDREAS KELLER, DIRK LANGE, KARL-SEBASTIAN LIEBICH, DENIS PETKOVIĆ, JULIA PREUSS, BETTINA SCHMIDT, KATHARINA SCHMIDT 26. 12.
WIEDERAUFNAHME
26. 10.
GROSSE BÜHNE
17. 11.
20. 1.
PREISKATEGORIE C
14. 12.
3. 3.
GASTSPIEL AM STADTTHEATER ASCHAFFENBURG
„Die Bravo-Rufe bereits zur Pause sind einem Timing geschuldet, das den rasanten Slapstick-Dreiakter phasenweise fast rauschhaft abspult. Das Ensemble harmoniert, zieht das Tempo an und stürmt in orchestraler Präzision durch den zweiten Akt.“ LEIPZIGER VOLKSZEITUNG „Perfektes Timing und viel Talent zum Slapstick.“ FREIE PRESSE
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DEIGNER
DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUSS
14. + 15. 3. 19
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DEUTSCH VON URSULA LYN
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MICHAEL FRAYN
KOSTÜME
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GOTT HATTE SECHS TAGE, WIR HABEN NUR SECHS STUNDEN.
REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE
Als Theater auf dem Theater konzipiert, spielt Michael Frayns Stück „Der nackte Wahnsinn“ mit einem ganzen Arsenal an Theaterklischees und Bühnenpannen, das sich von Akt zu Akt steigert. Dabei wird nicht nur das Geschehen auf, sondern auch hinter der Bühne der „Nackten Tatsachen“ sichtbar. Der 1. Akt zeigt die Generalprobe. Im 2. Akt sehen wir eine spätere Vorstellung — nun aus der chaotischen Perspektive hinter der Bühne. Der 3. Akt zeigt dann wieder das Geschehen „auf“ der Bühne: Wir erleben die allerletzte Vorstellung zum TourneeEnde der „Nackten Tatsachen“ — allerdings sind von Lloyds Inszenierung, von den Nerven der Beteiligten und vom Stück nur noch schüttere Reste vorhanden …
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Dotty Otley will es noch einmal wissen. Nachdem ihre letzten Bühnenerfolge zu viele Jahre her sind, steckt sie ihr Geld in eine Tournee, die sie zurück auf die große Bühne bringen soll. Leider hat sie nicht mehr so sehr viel Geld — so dass sich die Mitspieler aus dem Kreis ihrer ehemaligen und aktuellen Liebhaber rekrutieren (wobei der aktuelle Status nicht immer eindeutig geklärt ist) sowie aus Kollegen, die ihre besten Tage lange (möglicherweise zu lange) hinter sich haben. Und auch die Boulevard-Komödie mit dem Titel „Nackte Tatsachen“, die Dotty für ihr Comeback gewählt hat, hält scharfer Betrachtung und Logik nicht unbedingt stand. Die Proben geraten zum Desaster, wenn sich die Spieler heillos verheddern — in den Abgründen der abstrusen Story, ihren privaten Verwicklungen und der Frage, durch welche der vielen Türen sie als Nächstes auftreten müssten. Einzig Regisseur Lloyd Dallas versucht angesichts der drohenden Premiere beharrlich, aber vergeblich, einen roten Faden in die Abläufe auf und hinter der Bühne zu bekommen …
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DER NACKTE WAHNSINN
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MARIA STUART
Seit mehreren Jahren befindet sich Maria Stuart, Königin von Schottland, in der Gefangenschaft der englischen Königin Elisabeth I. und soll wegen Hochverrats hingerichtet werden. Neben ihrem verzweifelten Versuch, das bereits verkündete Todesurteil abzuwenden, ringen verschiedene politische Lager im Umkreis der englischen Königin entweder um Amnestie oder um Vollstreckung des Urteils. Elisabeth I. schwankt, unterschreibt aber, nach gescheitertem Mordkomplott und Befreiungsversuch, letztendlich doch die Urkunde zur Hinrichtung. Nach einem bewegten Leben als Königin von Schottland und im französischen Asyl suchte Maria Stuart Zuflucht bei der ebenfalls von den Tudors abstammenden Elisabeth und gerät zum Spielball zwischen Protestantismus und Katholizismus während der Glaubenskriege. Denn Elisabeth I. liegt im Clinch mit der katholischen Kirche, für die Maria Stuart die rechtmäßige Erbin des englischen Throns ist. Und fatalerweise begehren beide Frauen von Jugend an ein und denselben Mann, Lord Leicester. Die Inszenierung von Georg Schmiedleitner ist bereits in der fünften Spielzeit im Repertoire des Schauspiel Leipzig.
FRIEDRICH SCHILLER REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG SCHMIEDLEITNER BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HARALD B. THOR KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CORNELIA KRASKE MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BASTIAN WEGNER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER MIT: THOMAS BRAUNGARDT, ANNE CATHRIN BUHTZ, ANNA KEIL, ANDREAS KELLER, TILO KRÜGEL, DENIS PETKOVIĆ, FELIX AXEL PREISSLER, BETTINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME 13. 2. GROSSE BÜHNE
7. 3.
PREISKATEGORIE C
29. 3.
WAS MAN NICHT AUFGIBT, HAT MAN NICHT VERLOREN. „Regisseur Georg Schmiedleitner konzentriert sich ganz auf den politischen Kern, auf die Fragen von Nähe und Macht, Treue und Verrat. Seine Inszenierung ist ein Spiegel unserer Gesellschaft.“
SÄCHSISCHE ZEITUNG
„Straffe Inszenierung mit Vertrauen in den Schiller-Stoff.“
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LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
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WIEDERAUFNAHME
21. 9.
GROSSE BÜHNE
7. 10.
PREISKATEGORIE A
22. 11.
In ihrer zeitgenössischen Tanzsprache öffnet Didy Veldman einen ungewöhnlichen Blick von verspielter Leichtigkeit bis hin zu intensiver Anspannung auf Menschen in Bewegung. Sie hat Arbeiten für international renommierte Companien wie Introdans, das Grand Ballet Canadien de Montréal, das Cullberg Ballet oder Rambert Dance Company kreiert. Ihre immer wieder überraschenden und innovativen Arbeiten haben sie zu einer der wichtigsten niederländischen Choreographinnen gemacht.
SEE BLUE THROUGH MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ALFRED SCHNITTKE CHOREOGRAPHIE, BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIDY VELDMAN
TOOT MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DMITRI SCHOSTAKOWITSCH, BALANESCU QUARTET CHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIDY VELDMAN BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MIRIAM BUETHER LICHTDESIGN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARC PARENT
ES TANZT DAS LEIPZIGER BALLETT.
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EINE KOOPERATION VON LEIPZIGER BALLETT UND SCHAUSPIEL LEIPZIG
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Das Leipziger Ballett lebt die tänzerische Vielfalt in seiner Fülle unterschiedlicher Stilrichtungen vom neoklassischen Ballett bis zum zeitgenössischen Tanz. Gerade für Letzteren hat sich ein ganz besonderer Ort gefunden: die Große Bühne des Schauspiel Leipzig. Dort zeigt das Leipziger Ballett außergewöhnliche Handschriften internationaler Choreographen. Der Dreiteiler „FLESH“ von Iván Pérez war 2016 ein aufregender Auftakt, der von Fachpresse und Publikum gleichermaßen begeistert aufgenommen wurde. Mit ihrer Produktion „TOOT!“ führt uns die Niederländerin Didy Veldman in emotionale und körperliche Grenzgebiete zwischen Tanztheater und Performance.
2-TEILIGER TANZABEND VON DIDY VELDMAN
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TOOT!
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SECHS PERSONEN SUCHEN EINEN AUTOR
In die Probe eines Theaterstücks platzen sechs Personen, die ihre eigene Geschichte aufgeführt bekommen wollen. Sie behaupten, lebendige Bühnenfiguren zu sein, hochinteressant und doch verlorengegangen, da ihr Autor sie am Ende doch nicht in die Welt der Kunst gesetzt habe. Als den Personen und ihrer Geschichte Gehör geschenkt wird, tut sich das Melodrama einer vormodernen Patchwork-Familie auf: Der Vater trifft eines Tages in einem Bordell auf seine älteste Stieftochter, die Mutter wird Zeugin dieser Begegnung. Daraufhin kommt es nach Jahren der Getrenntheit zu einer versuchten Familienzusammenführung, die schließlich ein tragisches Ende nimmt — ob im Spiel oder in Wirklichkeit, darüber verlieren sich die Familie und die Theaterleute im Disput. „Der Mensch hat das Bedürfnis, sich ständig durch die Erschaffung einer Wirklichkeit über die Realität zu täuschen“, schrieb Luigi Pirandello. Der sizilianische Literaturnobelpreisträger machte in seinem berühmtesten Stück, 1921 uraufgeführt, das Theater selbst zum Gegenstand des Theaters und enthüllte nicht nur das Spiel der Rollen als Schein des Theaters, sondern auch das Leben selbst als ein Theaterspiel mit Rollen und Masken. Moritz Sostmann studierte Puppenspiel an der HfS „Ernst Busch“ in Berlin und ist seit 2013 Hausregisseur am Schauspiel Köln. In dieser Inszenierung treffen, wie in den meisten seiner Arbeiten, Schauspiel und Puppenspiel auf faszinierende Art und Weise aufeinander.
IHRE GANZE WIRKLICHKEIT VON HEUTE IST DAZU BESTIMMT, IHNEN MORGEN ALS ILLUSION ZU ERSCHEINEN. 68
LUIGI PIRANDELLO DEUTSCH VON GEORG RICHERT ÜBERARBEITET VON MICHAEL RÖSSNER, ELKE WENDT-KUMMER UND MARIA SOMMER REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MORITZ SOSTMANN BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTIAN BECK PUPPENBAU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JONATHAN GENTILHOMME DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS DÖPKE MIT: ANNE CATHRIN BUHTZ, FRANZISKA DITTRICH, ANDREAS DYSZEWSKI, SEBASTIAN FORTAK, ALINA-KATHARIN HEIPE, ANDREAS KELLER, DIRK LANGE, ANNA MENZEL, HANS JOCHEN MENZEL, BETTINA SCHMIDT, NIS SØGAARD, KRISTINE STAHL WIEDERAUFNAHME
IN PLANUNG
HINTERBÜHNE
„Luigi Pirandellos ‚Sechs Personen suchen einen Autor‘ ist das perfekte Stück dafür, Schauspiel und Figurentheater aufeinanderprallen zu lassen und die Figur-Darsteller-Doublette zu untersuchen. Die Inszenierung steigert sich zur Frage, was jetzt eigentlich wahr und wirklich, was ‚nur‘ Spiel ist. Dieser Abend thematisiert das Theater selbst und feiert es.“ FIDENA.DE
„Nebenbei setzt der Abend Pirandellos Reflexion über die Illusionsmaschine Theater mit großer Komik in die heutige Theaterwelt fort. Grenzen und Gewissheiten lösen sich immer weiter auf in diesem wunderbaren, präzise gespielten Theaterabend.“
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
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TAGEBUCH EINES WAHNSINNIGEN
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FASSUNG FÜR THEATER VON WERNER BUHSS REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KRISTINA SEEBRUCH AUSSTATTUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARIANNE HEIDE DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA HERLEMANN MIT: ROMAN KANONIK WIEDERAUFNAHME
IN PLANUNG
Der kleine Beamte Poprischtschin verweigert sich radikal der Gesellschaft und seiner ihm darin zugewiesenen Rolle. Er fühlt sich zu Höherem berufen und durch die Umstände seiner jämmerlichen Existenz gekränkt. Es beginnt eine schleichende Absage an die Realität. In letzter Konsequenz bleibt ihm nur die totale Einsamkeit seiner wahnsinnigen Traumwelt, in der er mit Hunden sprechen und zum König von Spanien gekrönt werden kann. Mit Aksenti Poprischtschin hat Nikolai Gogol eine Figur geschaffen, die an der entfremdeten Existenz des Menschen in der modernen Gesellschaft zugrunde geht und direkt bis in die Gegenwart weist. Obwohl aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, enthält die Gogol’sche Welt bereits die kafkaesken, surrealen Szenarien der Moderne. Kristina Seebruch, seit 2014 Regieassistentin am Schauspiel Leipzig, untersucht mit ihrem szenischen Projekt anhand des Gogol’schen Stoffes das Theater als Raum, in dem sich Realität und Fiktion vermischen, in dem Sprache eine Fiktion evozieren kann, die gleichzeitig zur physischen Anwesenheit eine zweite Realität darstellt.
JEDER HAHN HAT SEIN EIGENES SPANIEN, UND ES BEFINDET SICH UNTER SEINEN FLÜGELN.
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NACH NIKOLAI GOGOL
Die Diskothek: Ein Reflexionsraum für unsere Gegenwart, ein Experimentalraum für neues Schreiben, ein Möglichkeitsraum für AutorInnen. Die Diskothek ist die Spielstätte des Schauspiel Leipzig, die ganz der Gegenwartsdramatik gewidmet ist. Mit dem Neubau der Bühne im Jahr 2017 hat dieser Fokus unserer programmatischen Arbeit einen neuen Ort im Erdgeschoss des Schauspielhauses bekommen: eine variable Blackbox, die verschiedensten ästhetischen Handschriften einen Raum gibt. Als Bühne für Weltpremieren bietet die Diskothek jungen AutorInnen eine Plattform. Mit dem Neubau haben wir aber auch in der Programmatik neue Akzente gesetzt und ergänzen das Spektrum seit letzter Spielzeit um bereits uraufgeführte Theaterstücke, die einen erneuten Blick lohnen, sowie um neue Stimmen der Gegenwartsdramatik aus Europa und der Welt. Die internationalen Festivaleinladungen für ein Leipziger Nachspiel und eine Deutschsprachige Erstaufführung im letzten Jahr bestätigen die produktive Kraft dieser Öffnung. Die Diskothek denkt von den TheaterautorInnen aus und möchte AutorInnenförderung nachhaltig betreiben. In diesem Sinne steht 2018 / 2019 ein Auftragswerk von Thomas Köck auf dem Programm, dessen Stück „paradies fluten (verirrte sinfonie)“ in der vergangenen Spielzeit sein Leipziger Nachspiel erlebte. Außerdem präsentieren wir mit einem weiteren Auftragswerk die mittlerweile dritte Uraufführung eines Theatertextes von Wolfram Höll in Leipzig.
Mit dem Leipziger Nachspiel von „Ännie“ stellen wir einen neuen Dramatiker im Diskothek-Programm vor: Thomas Melle ist ein bereits mehrfach ausgezeichneter, sprachlich hochambitionierter Roman- und Theaterautor. Über die Sprachgrenzen hinweg schaut das Diskothek-Programm mit der Deutschsprachigen Erstaufführung von „Nacht ohne Sterne“, das zwar auf Deutsch verfasst, als Auftragswerk des Slowakischen Nationaltheaters aber auf Slowakisch uraufgeführt wurde. Bernhard Studlar kehrt damit nach „Die Ermüdeten oder Das Etwas, das wir sind“ in die Diskothek zurück. Die mit den GegenwartsautorInnen geteilte Zeitgenossenschaft wird live erlebbar, wenn vor oder nach den Vorstellungen die AutorInnen an der Bar zum Gespräch und Einblick in ihre Schreibarbeit laden. Den neuen Raum der Diskothek wollen wir weiterhin feiern und machen deshalb die Konzerte, die wir zu den Eröffnungspremieren veranstaltet haben, zur regelmäßigen Einrichtung: Nach allen Diskothek-Premieren finden künftig gratis Konzerte experimenteller MusikerInnen statt — im Bühnenraum und Bühnenbild der jeweiligen Produktion!
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ÄNNIE THOMAS MELLE
Zwei Jahre sind vergangen, seit die 16-jährige Ännie verschwunden ist. Zwei Jahre, in denen die Zeit wie stehen geblieben scheint. Denn die Gespräche kreisen nach wie vor um das spurlose Verschwinden dieses Mädchens. Ein Mädchen, über das seit jeher viel gesprochen wurde: Als uneheliches Kind in einer Affäre gezeugt, von einer alleinerziehenden Mutter am Rand der Gesellschaft aufgezogen, galt sie als hochbegabtes Genie und war zugleich Außenseiterin und Faszinationsobjekt — und wird es in ihrer unerklärlichen Abwesenheit nur umso stärker. Die Ungewissheit um Ännies Verbleib verführt die BewohnerInnen des aus der Zeit gefallenen Ortes zu den unterschiedlichsten Spekulationen: Als Islamistin sei sie in den Krieg gereist, nein, als Rechtsradikale untergetaucht, nein, Opfer eines brutalen Gewaltverbrechens sei sie geworden oder habe selbst eines begangen, nein, alles sei lediglich inszeniert und sie lebe wie Elvis und Jim Morrison friedlich und zurückgezogen auf einer fernen Insel. Den tatsächlichen Grund für Ännies Verschwinden kann unterdessen auch der privat ermittelnde ehemalige Polizist Fred, der sich als biologischer Vater wähnt, nicht aufklären. Denn die Erinnerungsschnipsel der Lehrerin, des Dealers, der einstigen KlassenkameradInnen, ihrer wirren Mutter Romy oder Pierres, ihres damaligen Freundes oder Lovers, wer weiß das schon genau, zeichnen widersprüchliche Bilder dieses rätselhaften Mädchens. Und so avanciert Ännie in ihrer mystischen Abwesenheit zur omnipräsenten Projektionsfläche der sie umgebenden Figuren, die der Wahrheit mit ihren Mutmaßungen zwar nicht näher kommen, darüber aber viel über sich selbst erzählen und ihre eigenen Abgründe, heimlichsten Ängste und innersten Sehnsüchte offenlegen.
WAS IST EIN MENSCH SCHON AUSSER EINEM NETZWERKBLINKEN DAS, WENN VERSCHWUNDEN, IM ECHO DER ANDEREN VERHALLT.
LEIPZIGER NACHSPIEL REGIE & BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . YVES HINRICHS KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARLEEN HINNIGER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLARA PROBST PREMIERE
19. 10.
DISKOTHEK
Thomas Melle, der neben Theaterstücken auch Prosa schreibt und diverse Auszeichnungen erhielt, kreiert mit „Ännie“ einen polyphonen Kosmos, der hinter einer auf den ersten Blick eindeutig wirkenden Fassade eine komplexe Welt paralleler Wirklichkeiten birgt. Regisseur Yves Hinrichs arbeitet seit 2013 am Schauspiel Leipzig, wo er den Theaterjugendclub „Sorry, eh!“ leitet, dessen Inszenierungen vielfach ausgezeichnet wurden, zuletzt mit der Einladung zum Theatertreffen der Jugend 2018. „Ännie“ ist nach „TSCHICK“ und „Über Grenzen“ die dritte Inszenierung, in der Hinrichs mit Mitgliedern des Jugendclubs und des Schauspielensembles zusammenarbeitet.
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ATLAS ( ARBEITSTITEL ) THOMAS KÖCK
Ein Flughafen, klassischer Nicht-Ort der Spätmoderne. Immer noch. Riesige Wartehallen mit billigen Möbeln, dazwischen stilechte Irish Pubs, Raucherbereiche, tote Gänge, dazwischen Passagiere, Reisende, Handelsvertreter, Musiker, Journalistinnen, Kaffeeverkäufer, McDonald’s, Soldaten, Duty Free Stores, Sicherheitskräfte, Gepäckträger, Flugbegleiter, Stewardessen, Pilotinnen … Vorüberziehen einer Welt in Bewegung — und irgendwo dazwischen fangen ein paar der Vorüberziehenden an, miteinander zu sprechen, von verpassten Anschlussflügen wird erzählt, von Vulkanausbrüchen, von Streiks und wetterbedingten Irrflügen, oder von Flügen nach ganz woanders hin.
AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG
URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PHILIPP PREUSS BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RAMALLAH AUBRECHT DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA HERLEMANN
Und eine erzählt davon, wie sie schwanger wurde, damals, als Vertragsarbeiterin, als die sie in die DDR geholt wurde, mit dem großen Versprechen von Austausch und Bildung und Bruderland, aber eigentlich nichts davon mitbekommen hat, exakt festgelegt war ihr Leben, fünf Quadratmeter pro Person, die Entfernung zum Betrieb nicht länger als 40 Minuten, bis sie allerdings schwanger wurde, von einem der deutschen Kollegen, was ja gar nicht erlaubt war. Und ein anderer, dessen Vater als Madgerman aus dem Bürgerkriegsland Mosambik in die DDR geflogen wurde, der erzählt vom künstlichen Menschen, dem Fragen nach Heimat egal sein werden, der ihn vorstellt, den künstlichen Menschen in naher Zukunft, wo nicht nur Heimat und Identität vollkommen flüssige Begriffe geworden sein werden, sondern auch Nationen, und stattdessen Monopole und Marken die neuen Identitätsstifter sein werden.
WIE WIR DOCH GEMEINSAM DORT SIND / UND DAHIN UND DORTHIN UND / WO WIR ÜBERALL HIN SIND
PREMIERE
27. 1.
DISKOTHEK
Thomas Köck setzt in diesem Auftragswerk für das Schauspiel Leipzig bei den Herkunftsländern und Biographien der DDR-VertragsarbeiterInnen und ihren Nachkommen an, um in einem vielstimmigen Panorama die großen Migrationsbewegungen bis ins Heute zu verfolgen und der Frage nachzugehen, wo das vermeintliche Zusammenrücken der Welt, die Globalisierung, das Weltweitwerden, der Austausch zwischen den Kulturen eigentlich anfängt. Nach dem Leipziger Nachspiel von „paradies fluten (verirrte sinfonie)“ ist „atlas“ das zweite Stück von Thomas Köck, das in der Diskothek zur Aufführung kommt. Thomas Köck wurde für seine Theatertexte bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kleist-Förderpreis, dem Dramatikerpreis der österreichischen Theaterallianz und dem Stückepreis des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises. Seine Stücke werden u. a. am Burgtheater und am Schauspielhaus Wien, am Nationaltheater Mannheim und am Staatstheater Karlsruhe gespielt. Der Hausregisseur des Schauspiel Leipzig Philipp Preuss inszeniert mit „atlas“ zum ersten Mal in der Diskothek, der Spielstätte für Gegenwartsdramatik.
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DISKO ( ARBEITSTITEL ) WOLFRAM HÖLL
Wolfram Höll schreibt ein Stück für die neue Spielstätte Diskothek, das „Disko“ heißt, das in einer Disko spielt, in einer Disko gespielt wird und das selbst wie Disko funktioniert: Wo Figuren und ihre Sätze immer wieder neu kombiniert werden und man mitgerissen wird. Es greift das Strukturprinzip von Housemusik auf — eine sehr gradlinige Musik, bei der sich aber alle acht Takte etwas ändert, entweder kommt ein neues Element, ein neues Sample hinzu oder eins verschwindet, und nach und nach wird alles immer wieder anders kombiniert. Höll schreibt keinen Text über Housemusik, sondern ein Stück, das selbst House ist. Um die Welt. Herzen Beten Fasten Strafen. Da liegt ein Mörder auf dem Tanzflor.
AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IVAN PANTELEEV DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG MELLERT PREMIERE
9. 2.
DISKOTHEK
Dies ist der vierte Theatertext von Wolfram Höll und dabei bereits der dritte, der am Schauspiel Leipzig zur Uraufführung kommt. Seine Stücke sind extrem verdichtet und weisen Höll als einen der formal-poetisch radikalsten deutschsprachigen Dramatiker aus. 2014 und 2016 wurde er mit dem Mülheimer Der bulgarische Regisseur Ivan Panteleev inszenierte Texte Dramatikerpreis ausgezeichnet — für ebenjene Leipziger Ur- von Tschechow, Joyce, Pirandello, Goethe, Müller, Welsh in aufführungen: „Und dann“ und „Drei sind wir“. Sofia, Avignon, Riga, Stockholm und Zürich und arbeitet in Deutschland u. a. an der Volksbühne Berlin, am Residenz theater München sowie regelmäßig am Deutschen Theater Berlin. Mit seiner Berliner Inszenierung von Samuel Becketts „Warten auf Godot“ war er zum Berliner Theatertreffen 2015 eingeladen. Er realisierte einen Dokumentarfilm über Dimiter Gotscheff, schreibt eigene Theaterstücke und stellt sich mit der Inszenierung dieses Auftragswerks von Wolfram Höll erstmals dem Leipziger Publikum vor.
DA LIEGT EIN MÖRDER AUF DEM TANZFLOR. BUT YOU BETTER NOT KILL THE GROOVE DJ.
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NACHT OHNE STERNE BERNHARD STUDLAR
Wir leben in einer Welt, in der der Verlust des Kindergartenplatzes eine existenzielle Bedrohung darstellt. Mit dieser schlaglichtartigen Erkenntnis beginnt Bernhard Studlar seine Reise durch die Nacht in einer nicht näher benannten Großstadt, in der eine Reihe schillernder Figuren aufeinanderstoßen — da ist der Familienvater, der zum Messermörder wird, der Kredithai, der hinter seiner professionellen Brutalität ein liebendes Vaterherz verbirgt, eine Notärztin am Rande des Nervenzusammenbruchs, ein demaskierter Engel und der Tod höchstselbst in der Maske eines Haustechnikers. Sie alle kämpfen um ein kleines bisschen festen Boden unter den Füßen angesichts einer immer brüchiger werdenden Zivilisationsoberfläche — ein Tanz auf dem Vulkan, der mal an Schnitzlers „Reigen“, mal an einen makabren Totentanz gemahnt. Manche der Figuren werden den Morgen nicht mehr erleben, und keiner wird nach dieser Nacht mehr der sein, der er war. Bernhard Studlars Figuren sind subtil unserer brüchigen Gegenwart abgelauscht — und sind bei aller Wirklichkeitshaftung immer durchzogen von einem Hauch von Phantastik, die sie in ein verzauberndes Spiegelbild blicken lässt, das vielleicht so etwas wie eine sich doch erfüllende Sehnsucht verheißt. „Nacht ohne Sterne“ erlebte seine Uraufführung 2017 als Auftragswerk am Nationaltheater Bratislava; das Schauspiel Leipzig realisiert nun die Deutschsprachige Erstaufführung. Von Bernhard Studlar war 2015 bereits die Uraufführung von „Die Ermüdeten oder Das Etwas, das wir sind“ am Schauspiel Leipzig zu erleben; die Produktion ist nach wie vor im Repertoire der Diskothek. Regisseur Gordon Kämmerer inszenierte am Schauspiel Leipzig bereits die Uraufführungen von Nolte Decars „Das Tierreich“ (eingeladen zum Festival „Radikal jung“ sowie zum Heidelberger Stückemarkt), von Ferdinand Schmalz’ „der herzerlfresser“ sowie zuletzt von Florian Wackers „Wolfserwartungsland“. Er absolvierte an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig ein Schauspielstudium und begann parallel dazu sein Studium der Theaterregie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin, das er 2015 mit seiner Diplominszenierung von Schillers „Die Räuber“, ebenfalls am Schauspiel Leipzig, abschloss.
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DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GORDON KÄMMERER DRAMATURGIE
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEORG
MELLERT
PREMIERE
20. 4.
DISKOTHEK
ABER MAN MUSS DIE MENSCHEN DOCH LIEBEN. ODER ? MAN MUSS DIE MENSCHEN DOCH LIEBEN, AUCH WENN SIE ARSCH LÖCHER SIND. SONST WERDEN SIE NOCH SCHLECHTER.
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DIE ERMÜDETEN ODER DAS ETWAS, DAS WIR SIND BERNHARD STUDLAR
Sie sind Nichtraucher, sie trinken Bio-Bier und sie bauen ihr Gemüse selbst an. Sie sind Singles, Paare, Eltern. Sie sind in der Mitte ihres Lebens angekommen. Sie feilen an ihren Karrieren oder an ihren Investmentfonds. Sie pflegen ihre bürgerlichen linksliberalen Weltanschauungen und ihre Selbstfindungstrips. Sie leben bodenständig und funktionstüchtig. Oder auch prekär und trotzdem traumlos. Und jetzt treffen sie sich endlich mal wieder, auf einer Party, mit ausnahmsweise auch mal alkoholischen Getränken, auf einer Dachterrasse hoch über der Stadt. Die Kinder sind im Bett, das Kindermädchen instruiert, und doch will der geplante ausgelassene Abend irgendwie nicht so recht gelingen. Zunächst noch in Smalltalks um ein anregendes Gespräch sich bemühend, werden doch schnell alle Hüllen fallen gelassen. Und es wird ganz böse. Bernhard Studlar scheut den Abgrund nicht, der sich zwischen diesen Freunden und Bekannten auftut. Ohne doppelten Boden schauen wir ihnen dabei zu, wie sie auch noch die letzten Grenzen des guten Anstands fallen lassen. Und was bleibt, ist ein schütteres Lebensgefühl: Für immer jung, schon steinalt. Prost! Und am Ende noch ein Erinnerungsfoto. Es gibt zwar nichts zu feiern, trotzdem schön, dass ihr alle da seid.
URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JONAS MARTIN SCHMID DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER MIT: WENZEL BANNEYER, SOPHIE HOTTINGER, TILO KRÜGEL, DIRK LANGE, ANNETT SAWALLISCH, KATHARINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME
„Regisseurin Claudia Bauer hat den Abgrund des erschöpften Selbst an seiner urmodernen Wurzel gepackt: die beklagenswerte, dabei aber nicht unkomische Zerrissenheit der angeblich selbstmächtigen Subjekte. Das unheimliche Zusammentreffen von maskenhaftem Frohsinn, stereotypen Bewegungsroutinen und Bernhard Studlars hochintensiv darübergelegten Gesellschafts-Sprechblasen sorgen für ein schauriges Geisterbahnfeeling im Jetzt.“
ECHT? — SUPER. 78
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DISKOTHEK
THEATER HEUTE
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GEISTER SIND AUCH NUR MENSCHEN KATJA BRUNNER
In den Heimen finden sie ihre letzte Heimat. Die Alten. Abgeschirmt von einer Welt, der sie sich tatkräftig hingaben, betrachten sie verwundert ihre dissoziierten Körper und die Erinnerungsreste ihres bürgerlichen Lebens: Erlebtes steht neben unwiederbringlich Verpasstem, Träume mutieren zu Albträumen. Katja Brunner, die zu den bekanntesten deutschsprachigen Jungautorinnen im Theater gehört, verleiht jenen eine Stimme, die nicht mehr sprechen können. Sie holt die Todgeweihten zurück in die Mitte einer Gesellschaft, die sie professionell ausgrenzt. Kein Blatt mehr nehmen die Alten vor die ausgetrockneten Münder. Und während sich schon der Schimmel in den Hautfalten der vom überforderten Pflegepersonal vernachlässigten Körper festsetzt, wehren sich die Geister dieser einstmals nützlichen Glieder der Gesellschaft noch ein letztes Mal. In Solidaritätschören und inneren Wutreden begehren sie auf gegen ihre Entrechtung und fordern: lieben, saufen, sterben zu dürfen. Ihre Stimmen drängen in die Sichtbarkeit, die ihnen unsere Gesellschaft entzieht, weil sie den Produktivitätsanspruch an das Subjekt nicht mehr erfüllen und mit ihren dem Tod entgegenkrankenden Körpern dem zeitgenössischen Jugendwahn hohnlachen.
„Radikal körpersprachlich.“ NACHTKRITIK.DE
„Diese Mischung zwischen Brunner auf der Autorenseite mit dieser Analyse des Zustands des Alterns und gen Tod driften und gleichzeitig die Verpackungsstrategien von Claudia Bauer und ihrem Bühnenbildner Andreas Auerbach, die funktionieren in Leipzig ganz fabelhaft. Ein Abend, der sich sehr lohnt.“
MDR KULTUR
„In der für die Entdeckung zeitgenössischer Texte namhaft gewordenen Spielstätte ‚Diskothek‘ des Schauspiel Leipzig lässt Regisseurin Claudia Bauer ein energetisches Sextett auftreten.“
EINGELADEN ZUM HEIDELBERGER STÜCKEMARKT 2018 — NOMINIERT FÜR DEN NACHSPIELPREIS
DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SMOKING JOE DRAMATURGIE
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA
HERLEMANN
MIT: ANDREAS DYSZEWSKI, TIMO FAKHRAVAR, JULIA PREUSS, MARIE RATHSCHECK, KATHARINA SCHMIDT, FLORIAN STEFFENS
WIEDERAUFNAHME
IN PLANUNG
DISKOTHEK
ICH WOLLTE DOCH NUR HEIM, DA HAT MICH JEMAND FALSCH VERSTANDEN, DENN JETZT BIN ICH IM HEIM.
THEATER HEUTE
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LEBEND – FALLEN ENIS MACI
URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . THIRZA BRUNCKEN BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTOPH ERNST VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GABRIEL ARNOLD DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA HERLEMANN MIT: THOMAS BRAUNGARDT, ANNA KEIL, JONAS KOCH, KATHARINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME
IN PLANUNG
DISKOTHEK
AUF DEM DISPO - METER ENTSCHEID ICH MICH IMMER FÜR EINMAL BLAUE GAULOISES IM BIG PACK ICH FRESS DIE WELT NICHT WIE EIN SCHWEIN ICH INHALIER SIE WIE DIE TRÖSTLICHE STEPPE WIE DIE WALGERIPPE UNTERM BALKON FRÜHER IM 17. STOCK
Vier Personen bereiten den abstieg zum punkt des größten schmerzes vor. sie sprechen gegen ihn an. Mit der Erzählung längst bekannter Geschichten evozieren sie das wohlige Gefühl ihrer vertrauten Gemeinschaft. Im Mittelpunkt steht der gemein same Ort, an den ihre Eltern auf unterschiedlichen Wegen gekommen sind und den diese jungen Menschen nun in Ermangelung von Alternativen Heimat nennen. Macht der latente Schmerz, der in den Familiengeschichten versteckt ist, die Suche nach dem Identifikationspotential der Lebenswirklichkeit umso dringlicher? Bei der Entwicklung möglicher Lebensentwürfe, welche die vier vornehmen, wird die Anschlussfähigkeit der Trennungs- und Abhängigkeitsbiographien der Eltern, der Tristesse des früheren Zuhauses der Plattenbausiedlung ebenso befragt wie jene des Hipster-Mainstreams der Großstadt oder eben die eines Deutschlands der Deutschen. Die Autorin Enis Maci hat in ihrem ersten Stück eine hochpoetische Sprache für ihre Figuren entwickelt, die sich mit ihrer Sprechbewegung hineinschrauben in die Sedimente und Ab lagerungen ihrer Familienbiographien. Auf ihrer Geschich tenexpedition wird nichts Geringeres bemüht als der Urfarn, der Marianengraben, die Kreidezeit — Analogien, die bildreich illustrieren, wie das Leben nicht vorrangig chronologisch abläuft, sondern vielmehr gespeist wird aus sich überlagernden (Ge-)Schichten miteinander verknüpfter Biographien.
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PARADIES FLUTEN ( VERIRRTE SINFONIE )
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THOMAS KÖCK
Ein Stück für zwei Überlebende in Klimakapseln, ein erschöpftes Symphonieorchester, ein ertrinkendes Tanzensemble und eine durchschnittliche weiße mitteleuropäische Familie. Mit dem ersten Teil seiner Klimatrilogie fordert Thomas Köck das Theater bereits in den Regieanweisungen, die man wie Kriegsgeräusche lesen soll, zum Äußersten heraus. Und begibt sich mit seinem Schreiben selbst dorthin: an die Außengrenzen des Fassbaren.
LEIPZIGER NACHSPIEL REGIE, BÜHNE & LICHT . . . . . . . . . . . . . . . . . . ALBERTO VILLARREAL KOSTÜME & MITARBEIT BÜHNE . . . . . . AGATHE MACQUEEN VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GABRIEL ARNOLD
Das Stück schlägt einen Bogen von der Frühphase der Globalisierung bis ins Heute; vom Kautschukboom des späten 19. Jahrhunderts, dem ganze Landstriche und Völker zum Opfer fielen, bis hin zu einer zeitgenössischen Kleinfamilie und ihren prekären Arbeits- und Beziehungsverhältnissen. Selbst einer Flut gleichend, spült die Sprache immer mehr Material der Menschheitsgeschichte und -gegenwart auf die Bühnenoberfläche. „Da das alles sicherlich sehr viel ist für einen Abend“, ist dem Stück die scherzhafte Empfehlung vorangestellt, den Text häufig nachzuspielen. Dies besorgt am Schauspiel Leipzig Regisseur, Autor und Theoretiker Alberto Villarreal, der zu den radikalsten Vertretern eines mexikanischen Theaters zählt, das die Hinterlassenschaften des Kolonialismus aufarbeitet, gerade im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen ästhetischen, historischen und politischen Fragestellungen.
MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DES GOETHE-INSTITUTS
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DRAMATURGIE
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HERLEMANN
MIT: DOROTHEA ARNOLD, THOMAS BRAUNGARDT, CLAUDIA BURCKHARDT, ANDREAS DYSZEWSKI, MARIE RATHSCHECK, FLORIAN STEFFENS
WIEDERAUFNAHME
25. 10.
DISKOTHEK
ES ENTSTEIGEN DER MATERIALFLUT AUFGESCHEUCHTE ERINNERUNGEN OHNE EIGENTÜMER FALSCH ERZÄHLTE GESCHICHTEN UND LÄNGST VERGESSENE MÖGLICH KEITEN
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PRINZESSIN HAMLET E. L. KARHU
Prinzessin Hamlet soll die Krone übernehmen. Doch sie widersetzt sich. Sie rebelliert zunehmend gegen die an sie gerichteten Erwartungen und das vorformulierte Bild der Thronerbin: schön, still, konform. Bevor sie so auf den Seiten der Geschichtsbücher zu verblassen droht, will sie ein Zeichen setzen, das sich in ihren Körper einbrennen wird. Es soll unwiderruflich sein, nicht zurückzunehmen, und sie ist bereit, dafür mit dem Leben zu zahlen. Von ihrer Freundin Horatia verraten, findet sie sich daraufhin als scheinbar Wahnsinnige im Buckingham Palace wieder, tritt dem Palastchor bei und lernt dort Ofelio, einen heimlichen Verehrer, kennen. Doch auch hier wird ihr jegliche Möglichkeit zu handeln versagt — es gibt nur diese eine Existenzform, die ihr zugestanden wird, die einer makellosen Projektionsfläche. Selbst nach ihrem Tod, wenn Horatia die Rolle der Prinzessin Hamlet einnimmt, muss auch sie sich in das System fügen, bis ihre Identität in der Konstruktion verloren geht. Das Stück der finnischen Theaterautorin und Dramaturgin E. L. Karhu greift Shakespeares Themen wie Wahrheit, Liebe, Verrat und Macht auf, ist dabei aber ein komplett eigenständiges Werk, eine feministische Hamlet-Überschreibung. Die ‚Tragödie im Comicformat‘ wurde im Februar 2017 am Q-teatteri in Helsinki uraufgeführt.
„Immer wieder setzen die Figuren neu an. Sie wiederholen Posen und Positionierungen und führen vor Augen, wie soziale Rollen funktionieren: durch Imitation und Wiederholung. Durch permanentes Einüben können normierte Rollen geprobt, aber auch Positionen jenseits des Erwartbaren eingenommen werden. So wird ‚Prinzessin Hamlet‘ nicht zum Manifest, aber zum Spiegel — sinnlich und entlarvend.“ NACHTKRITIK.DE
„Der Abend erzeugt ein nachdrückliches Gefühl dafür, wie es ist, unter der Last der gesellschaftlichen Erwartungen zusammenzubrechen.“
DIE DEUTSCHE BÜHNE
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EINGELADEN ZUM FESTIVAL THEATER DER EUROPÄISCHEN REGIONEN HRADEC KRÁLOVÉ 2018
AUS DEM FINNISCHEN VON STEFAN MOSTER DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LUCIA BIHLER BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOSA MARX MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PLANNINGTOROCK KÜNSTLERISCHE BERATUNG . . . . . . . . . . SONJA LAASER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRISTIN IHLE MIT: ANDREAS DYSZEWSKI, ALINA-KATHARIN HEIPE, ANNA KEIL, TILO KRÜGEL, BETTINA SCHMIDT WIEDERAUFNAHME
28. 10.
DISKOTHEK
DAS LETZTE, DAS WIR GEBRAUCHEN KÖNNEN, IST NOCH EINE VERRÜCKTE IN DIESER BURG.
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GEWINNERSTÜCK DER MÜLHEIMER THEATERTAGE — STÜCKE 2014 EINGELADEN ZUM HEIDELBERGER STÜCKEMARKT 2014 UND ZU DEN AUTORENTHEATERTAGEN BERLIN 2014 EINGELADEN ZUR 57. BIENNALE VENEDIG — BIENNALE TEATRO 2017, 45. FESTIVAL INTERNAZIONALE DEL TEATRO
URAUFFÜHRUNG REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA BAUER BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS AUERBACH MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PEER BAIERLEIN DRAMATURGIE
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS
HUBER &
ESTHER HOLLAND-MERTEN MIT: WENZEL BANNEYER, DANIELA KECKEIS, HEINER KOCK, MARKUS LERCH WIEDERAUFNAHME
IN PLANUNG
DISKOTHEK
Auch in der sechsten Spielzeit ist Claudia Bauers hochgelobte Uraufführung des Textes von Wolfram Höll im Spielplan. „Ein Abend voller Theaterlust.“
TAGESZEITUNG (TAZ)
„Ganz großartiges Theater.“
MDR FIGARO
„Regisseurin Claudia Bauer entfaltete mit Wolfram Hölls schwer melancholisch und zugleich naiv spukhaftem Trauertext über Kindheitsverluste ‚Und dann‘ ein kleines großes Wunderwerk an zart verspielter Fantasie.“
WIEDER NACH OSTEN FAHREN.
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DIE WELT
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WOLFRAM HÖLL
„Ein Kind spricht. Es spricht von den Häusern, den Betonhäusern, den Steinen am Spielplatz — von Gletschern gebracht, vom Vater, von der Mutter, es spricht von Ausflügen in die Stadt, den Paraden, der Erinnerung an die Paraden, erinnert sich der Erinnerung. Das Kind spricht, es erzählt und zählt die Plattenbauten, die großen Steine am Spielplatz, die Stockwerke und Klingelknöpfe, und ehe man sich’s versieht, ist man gefangen in einer Arithmetik des Verlustes, macht einen die Zahl traurig, verweist eine Drei immer auf die Vier, die leider nicht ist, und leidet die Zwei an der Drei, am Fehlen der Eins. Das Kind zählt, und kein Abzählreim ist zur Hand, der die Abwesenheit ungeschehen machen und das Verlorene zurückholen könnte, weil auch der Kinderreim an der Grenze des ‚... und raus bist du‘ endet. Hölls ‚Und dann‘ ist ein Text über das ‚Erinnern‘ als Spur des Todes im Leben: Das Du ist vom Sein ins Erinnert-Sein übergegangen. Der geliebte Mensch ist nicht mehr, und dann, dann ist der geliebte Mensch nichts anderes mehr als Erinnerung. In dieser Kluft, in diesem Und-dann, operiert Hölls Text. Und er tut dies mit beeindruckender sprachlicher Feinheit, mit Diskretion und wunderbarem Willen zur Form.“ Ewald Palmetshofer in der Jurybegründung der Einladung zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens 2012
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UND DANN
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WOLFSERWARTUNGS LAND FLORIAN WACKER
Als Wolfserwartungsland werden in der Forstwirtschaft Regionen bezeichnet, die für eine Wiederansiedlung des Wolfs günstige Bedingungen bieten. Mitten in einer solchen Gegend ist dem Wirt Roman die Anwesenheit seiner Geliebten und Angestellten Juliette zum Leben genug. Für sie will er den Wolf töten, sollte der sich blicken lassen. Jockel, der beobachtende Dauergast, sitzt und trinkt und hat doch so manche interessante Geschichte zu erzählen. Denn der Realismus, auf dessen Fährte der konkrete Ort und die scharf gezeichneten Figuren führen, wird in „Wolfserwartungsland“ immer wieder unvermittelt durch surreale, albtraumhaft komische Abgründe aufgerissen. Fest steht, dass jenes Hotel schon bessere Tage gesehen hat — genau wie die Handvoll Gestrandeter darin. Doch tapfer halten sie an ihren glanzvollen Zukunftsvisionen fest, ganz gleich ob bereits entschieden ist oder nicht, dass ihre Erwartungen ans Leben sich niemals erfüllen werden. In diese stillstehende Szenerie treten als Hoffnungsträger zwei Fremde aus der imaginären weiten Welt. Oder sind es Geister aus einer verdrängten Vergangenheit? Und auch der Wolf, der als Grenzgänger weite Strecken durchwandert, lässt nicht allzu lange auf sich warten.
Regisseur Gordon Kämmerer brachte vor Florian Wackers erstem Theaterstück bereits Nolte Decars „Das Tierreich“ und Ferdinand Schmalz’ „der herzerlfresser“ am Schauspiel Leipzig zur Uraufführung.
URAUFFÜHRUNG REGIE & BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GORDON KÄMMERER MITARBEIT BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . INGO BÖHLING KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOSA MARX MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FRIEDERIKE BERNHARDT VIDEO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATHARINA MERTEN DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS DÖPKE MIT: WENZEL BANNEYER, FRIEDERIKE BERNHARDT, ANNE CATHRIN BUHTZ, DIRK LANGE, MICHAEL PEMPELFORTH, MARIE RATHSCHECK, FLORIAN STEFFENS WIEDERAUFNAHME
IN PLANUNG
DISKOTHEK
„Ein kleines Theaterwunder, denn es gelingt, diesen Text aufzubrechen, zu zerlegen — wie ein Puzzle der Erinnerungen. Die Schauspieler tragen dazu entscheidend bei, weil sie ernsthaft und engagiert agieren: kein Moment der Leere, alles ist gefüllt mit Sinn. Friederike Bernhardt erschafft die emotionalen Räume: richtige Klangräume. Der ganze Abend ist dadurch unglaublich gut durchrhythmisiert.“
ICH WAR FEST DAVON ÜBERZEUGT, NICHT AUFWACHEN ZU KÖNNEN, ALSO WAR ALLES SCHÖNE WIRKLICH, ALSO GIBT ES DICH TATSÄCHLICH.
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MDR KULTUR
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BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TITUS SCHADE & MARIALENA LAPATA KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SABINE BLICKENSTORFER
MIT: ANNA KEIL, TILO KRÜGEL, MICHAEL PEMPELFORTH, BETTINA SCHMIDT, HUBERT WILD WIEDERAUFNAHME
29. 11.
DISKOTHEK
30. 11. 13. 12. 16. 12. 12. 1.
IM JULI UND AUGUST 2018 IST DER ORIGINALE
Mit „Wolken.Heim“ aus dem Jahr 1988, Elfriede Jelineks großem Durchbruch als Theaterautorin, setzte Intendant Enrico Lübbe nach „Rechnitz (Der Würgeengel)“ und „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“ die Beschäftigung mit der Literaturnobelpreisträgerin und bedeutendsten deutschsprachigen Dramatikerin der Gegenwart fort. Der Leipziger Maler Titus Schade, der zu den exponiertesten jungen Vertretern der „Leipziger Schule“ zählt, entwarf den Bühnenraum zu „Wolken.Heim“ gemeinsam mit Marialena Lapata unter Rückgriff auf sein Bild „Kiosk“. Schade, Absolvent der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und Meisterschüler von Neo Rauch, arbeitete mit dieser Produktion erstmals im Theaterbereich.
BÜHNENRAUM, DEN TITUS SCHADE UND MARIALENA LAPATA ZUR INSZENIERUNG „WOLKEN.HEIM“ ENTWORFEN HABEN, IM MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG AUFGEBAUT UND ALS BEGEHBARE INSTALLATION ZU ERLEBEN. WEITERE INFORMATION EN AUF DER WEBSEITE DES MUSEUMS: WWW.MDBK.DE
„Nichts in Enrico Lübbes so intelligenter wie unterhaltsamer Inszenierung wirkt aufgesetzt, alle Ereignisse und Energien von den akustischen Raffinessen bis zur phantasievollen Wanderlust sind organisch an das Stück gekoppelt. Und das tut beiden richtig gut.“ FAZ
„Das Bühnenbild schafft eine wunderbare Bühnenverwandlung. Enrico Lübbe veranstaltet darin ein Bildertheater, einen Budenzauber vom Feinsten.“
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MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ENRICO LÜBBE
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LEIPZIGER NACHSPIEL
MUSIKALISCHE EINSTUDIERUNG . . . . HUBERT WILD
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WIR SIND BEI UNS. WIR SIND BEI UNS ZUHAUS.
DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TORSTEN BUSS
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ELFRIEDE JELINEK
Stimmen kreisen. Sie formulieren, sie fragen, sie wissen. Sie addieren sich zu Behauptungen und Gewissheiten. Aufbrüche und Abgrenzungen werden beschworen. Es geht durch Epochen und Denkweisen. Es geht um Theorien, und es geht um die Tat. Immer neue Versatzstücke entspinnen sich im Versuch, etwas zu fassen und zu erklären: Versatzstücke der Frage, was das Deutsche ist und die Besonderheit der deutschen Nation. „Wolken.Heim“ ist eine Collage über die Frage der Identität (oder der Identitäten?) als eine große Gleichzeitigkeit verschiedener Epochen und Denkweisen. Eine Auseinandersetzung mit hohen Gedanken und überholten Theorien. Eine Collage ist der Text dabei nicht nur inhaltlich, sondern auch handwerklich. Elfriede Jelinek kompiliert Texte von Hölderlin bis Heidegger, von Fichte bis zur RAF. Aber Jelinek zitiert nicht nur, sie führt fort, spinnt weiter, parodiert und bricht. Die drängende Suche nach Einheitlichkeit führt immer wieder in die diffuse Unmöglichkeit. Ein ambivalenter Blick hinter die deutsche Fassade als ein Stimmenreich der Geistesgeschichte: Der sehnsüchtige Blick zurück bringt mehr Fragen als Antworten, sicher aber keine einfachen Lösungen.
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WOLKEN.HEIM
„Wie würde sich die Theaterlandschaft verändern, wenn alle Stadttheater in Deutschland ein Fenster für frei produzierte Projekte aufmachen würden, wie es das Schauspiel Leipzig mit der Residenz tut?“, fragte die in Frankreich lebende Performancekünstlerin Ivana Müller auf einem Symposium in Salzburg. Tatsächlich ist die Residenz als Produktions- und Spielstätte einzig artig. Nirgends sonst können frei arbeitende KünstlerInnen über längere Zeiträume mit der professionellen Unterstützung eines StadttheaterApparats auf einer eigenen Bühne ihre Projekte entwickeln und aufführen. Das Programm der Residenz hat sich seit der letzten Spielzeit verstärkt europäischen KünstlerInnen geöffnet, die mit ihren verschiedenen kulturellen und künstlerischen Prägungen nach Leipzig kamen. Dieser Ansatz wird in der Spielzeit 2018 / 2019 fortgeführt und ausgebaut. Die Residenz schließt damit eine Lücke zwischen den Häusern für die freie Szene und den Festivals in der Stadt. Zwei in der vergangenen Spielzeit begonnene Kooperationen werden fortgesetzt. Zur Spielzeiteröffnung bringt Planningtorock mit „Power House“ ein queeres Musical auf die Bühne, das zur Selbstermächtigung sozial benachteiligter Menschen aufruft. Julian Hetzel führt mit „All Inclusive“ seine Auseinandersetzung mit visueller Kriegsführung und Bilderzerstörung zum Abschluss. Zwei Projekte beschäftigen sich auf sehr unterschiedliche Weise mit geisterhaften Erscheinungen unserer Zeit: Die italienische Tanzkompanie
Barokthegreat nimmt sich mit „Ghost“ der Streetdance-Bewegung Footwork an und vergrößert deren geisterhaftes Bewegungsvokabular für die Bühne. Der belgische Performancekünstler Diederik Peeters hingegen erkundet in „Erscheinungen“ den Traum der Unsterblichkeit anhand von historischen Geisterdarstellungen und den Zukunftsphantasien neuer Technologien. Um universelle Ausdrucksformen des Menschen geht es in John Morans Bewegungsstudie „everyone“, in der Komposition und Choreographie zu einem hyperrealistischen Hybrid verschmelzen. Die großen politischen Themen wiederum behandelt die in der Residenz bestens bekannte Gruppe Interrobang in Form von Therapiesitzungen, die sonst eher bei individuellen Beschwerden angewandt werden. Und bei den in der vergangenen Saison äußerst erfolgreich eingeführten NO LIGHTS NO LYCRA-Sessions kann das Publikum auch in dieser Spielzeit wieder die Residenzbühne tanzend erobern.
KOPRODUKTIONSPARTNER 2018 / 2019 CAMPO GENT, HELLERAU — EUROPÄISCHES ZENTRUM DER KÜNSTE DRESDEN, FRASCATI AMSTERDAM, KUNSTENCENTRUM BUDA KORTRIJK, KÜNSTLERHAUS MOUSONTURM FRANKFURT A. M.,
Kooperationspartner
LE VIVAT SCÈNE CONVENTIONNÉE DANSE & THÉÂTRE ARMENTIÈRES, NONA KUNSTENCENTRUM MECHELEN, MÜNCHNER KAMMERSPIELE, SOPHIENSAELE BERLIN, THÉÂTRE DE POCHE HÉDÉ RENNES, VOORUIT GENT, WIENER FESTWOCHEN, XING BOLOGNA
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PLANNING – TOROCK BERLIN
POWER HOUSE
In „Power House“ überlagern sich humorvolle und gleichzeitig intime Szenerien autobiographischer Ereignisse mit Gesten des Sorgens, alternativen Formen der Zusammengehörigkeit und Strategien des politischen Aktivismus. In familiärer, unhierarchischer Haltung gibt die Produktion dem Cast aus Choreographin*, Performerin*, Musikerin*, Videokünstlerin* und Lichtdesignerin* Raum für konkrete Narrative und eigene Artikulationsweisen. Mit tanzbaren Beats, komisch und bestimmt, kreiert „Power House“ eine gemeinschaftliche Welt theatraler Körper und intuitiver Sprache. Beim „House Warming“-Programm zu Beginn der letzten Spielzeit spielten Planningtorock in der Residenz ihr fulminantes Konzert „Human Drama“.
In „Power House“ verweben die in Berlin lebenden britischen Musikerinnen* und Medienkünstlerinnen* Jam Rostron/ Planningtorock gesungene und gesprochene Sprache, elek tronische und akustische Livemusik, Performance und Video zu einer Art Musical in vier Akten. In der feministischen Tradition, das Persönliche mit dem Politischen zu verschränken, suchen sie mit „Power House“ nach Möglichkeiten eines direkten, nicht konfrontativen Erzählens vermeintlich privater Erlebnisse. Entlang eigener biographischer Erfahrungen verhandeln sie bestehende Einschränkungen der Rechte von Menschen mit Behinderung. In ihrer Musik sprechen sie die komplexen Interferenzen von Geschlecht, Klasse und Bildung und deren Auswirkungen auf Zugänglichkeit und Ressour- cenverteilung auf explizite Weise an.
LEIPZIG-PREMIERE
21. 9. 22. 9. 27. 9. 28. 9.
www.planningtorockofficial.com
J ULIAN HETZEL
UTRECHT
ALL INCLUSIVE
Hetzel kontrastiert die Gewalt gegen Bilder mit dem Motiv des Touristen, der als Jäger und Sammler Bilder mit der Kamera einfängt. Tourismus und Ikonoklasmus stellt er als Strategien der Bilderjagd nebeneinander. Die Performance wirft ein Licht auf die Transformation von Medienbildern in marktkonforme Ikonen sowie auf die Ästhetisierung von Gewalt. „All Inclusive“ kombiniert Theater, Performance und bildende Kunst zu einer hybriden Erfahrung. Das Publikum wird von den PerformerInnen auf der Bühne durch ein Panoptikum von sich ständig wandelnden Bildern geführt.
Mit seiner neuen Bühnenproduktion „All Inclusive“ setzt Julian Hetzel nach „The Automated Sniper“ seine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema der strategischen Kriegsführung fort, indem er sich auf die Produktion von Bildern der Gewalt konzentriert. „All Inclusive“ analysiert, wie Darstellungen von Gewalt erzeugt und konsumiert werden und wie das paradoxe Prinzip der Bildproduktion durch ikonoklastische Bilderzerstörung funktioniert. Spätestens seit den jüngsten Bilderstürmen des IS-Terrorismus auf Kulturgüter im Nahen Osten wurde deutlich, dass durch den Akt der Bilderzerstörung neue Bilder produziert werden. Diese beziehen ihre Sprengkraft erst pa- rasitär aus der ikonographischen Bedeutung der zerstörten Objekte. Ein Bild zu zerstören bedeutet, die Macht des Bildes, das ausgemerzt werden soll, anzuerkennen.
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LEIPZIG-PREMIERE
www.julianhetzel.com
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BAROKTHE – GREAT VERONA
GHOST (AT)
Chicago, Ende der 1990er Jahre. In den Straßen und auf den Plätzen bahnt sich ein neuer Trend der Jugendkultur seinen Weg in den Mainstream: Footwork. Wie bei anderen Formen des Streetdance finden Footwork-Sessions in Gruppen statt, und in sogenannten „Battles“ fordern sich die TänzerInnen gegenseitig heraus. Zur Musik, die gewöhnlich in atemberaubenden Tempi von 155–165 Beats pro Minute gespielt wird, ist Footwork in erster Linie eine Übung in Geschwindigkeit. Die Füße der TänzerInnen verschwimmen in fließenden, flatternden Bewegungen unter einem statischen Torso, im hypnotischen Ausbruch der Rhythmen halten die Oberkörper regungslos die Balance. Die besten Footworker können die Musik wie eine Karte lesen, niemals verpassen sie es, die subtilen Variationen in Dynamik und Rhythmus der Musik in ihre Bewegungen aufzunehmen. Die DJs produzieren diese Musik aus Einflüssen von House, Drum and Bass und Detroit Techno explizit für die Tanzsessions.
Die italienische Performancegruppe Barokthegreat um die Tänzerin Sonia Brunelli und die Musikerin Leila Gharib nimmt sich gemeinsam mit dem in London lebenden Regisseur und Bühnenbildner Simon Vincenci der Footwork-Kultur an und intensiviert die Erfahrung des Straßentanzes auf der Bühne. Dabei liegt ihr Augenmerk auf der geisterhaften Verselbstständigung einzelner Gliedmaßen des tanzenden Körpers, angetrieben von der auf Trennung und Ablösung basierenden Musik. PREMIERE
NOVEMBER 2018
www.barokthegreat.tumblr.com
JOHN MORAN
DRESDEN
EVERYONE
Die Arbeiten des US-amerikanischen Komponisten und Choreographen John Moran sind äußerst präzise Abfolgen von Gesten und Bewegungen, die die DarstellerInnen in vollständiger Synchronität zu vorher aufgenommenen Stimmen und Geräuschen ausführen. In der Betrachtung entsteht daraus eine Art ‚Hyper-Realismus‘. Alltägliche Abläufe und Handlungen werden mittels musikalischer Prinzipien in einer Weise dekonstruiert und ineinander verschachtelt, dass die menschliche Wahrnehmung wie eine komplex komponierte Sinfonie erscheint. In „Everyone“ untersucht Moran gemeinsam mit drei TänzerInnen die universellsten Gesten und Rhythmen des Lebens, von der Geburt bis zum Tod. Zu einem Soundtrack aus Stimmen und Geräuschen von Menschen aus unterschiedlichen Teilen der Welt entstehen ganz individuelle „choreographische Porträts“. Ihre Anordnung auf der Bühne
folgt der musikalischen Form einer Fuge und bringt im Dialog mit Kontemplationen über Begriffe wie Illusion, Bindung, Unbeständigkeit und Verlust universelle Fragen nach dem Wesen menschlicher Existenz als strukturierte Komposition zum Vorschein. John Moran begann seine Karriere im New York der späten 80er Jahre. Philip Glass gilt als sein Mentor, in seinen Opern arbeitete er mit Uma Thurman, Iggy Pop und Allen Ginsberg zusammen. Seit 2008 produziert Moran hauptsächlich in Europa, es entstanden intime Theaterminiaturen wie die Solo-Performance „Etudes: Amsterdam“ oder das Duett „John Moran … and his neighbor, Saori“. 2017 erarbeitete er eine Neufassung seiner Oper „The Manson Family“ im Festspielhaus HELLERAU, Dresden.
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PREMIERE
DEZEMBER 2018
I NTERROBANG
BERLIN
TOTAL THERAPY
die herkömmlicherweise der Behandlung von psychischen Problemen und Krankheiten dienen, werden bewusst zweck entfremdet und auf global-politische Themen wie soziale Ungleichheit, Migration und offene Gesellschaft angewendet. Diese provokative Reibung ermöglicht neue Sichtweisen auf die behandelten politischen Probleme und politisiert zugleich die Sphäre des Privaten. Die Therapie der gesellschaftlichen Verhältnisse legt das Therapeutische selbst als eine politische Machtstruktur frei. Das Performancekollektiv Interrobang produzierte zu letzt in der Spielzeit 2016 / 2017 sein vielbeachtetes Stück „Der Prozess 2.0“ nach Motiven von Franz Kafka in der Residenz.
In „Total Therapy“ nimmt die Performancegruppe Interrobang die Pathologisierung immer weiterer Lebensbereiche unter die Lupe. Reale und fiktive Therapieformen werden versuchsweise auf gesellschaftspolitische Themen unserer Zeit angewandt: soziale Ungleichheit, Gefühlspolitik, Wutbürgertum, Wohlstandsverwahrlosung, Rückzug in Filterblasen, Einsamkeit. „Total Therapy“ ist eine performative Gratwanderung zwischen Therapie und Theater, in der die Wechselwirkungen zwischen Privatem und Politischem erfahrbar werden. Interrobang erkunden, wie der Imperativ zur therapeutischen, oft von Spezialisten angeleiteten Selbstoptimierung mit veränderten spätkapitalistischen Produktions- und Lebensweisen zusammenhängt. Dafür wählen sie ein latent größenwahn- sinniges Setting: Bekannte Therapieformate wie Familienaufstellung, Gestalttherapie, Psychodrama, Auto-Drama etc.,
LEIPZIG-PREMIERE
APRIL 2019
www.interrobang-performance.com
DIEDERIK PEETERS
BRÜSSEL
ERSCHEINUNGEN (AT)
Der belgische Performancekünstler Diederik Peeters entstaubt die uralte Sehnsucht des Menschen nach Unsterblichkeit. In „Erscheinungen“ unternimmt er einen neuen Anlauf, die Existenz von Geistern endlich und unwiderruflich zu beweisen. Mit der technischen Errungenschaft des 19. Jahrhunderts, Stimmen ohne Körper erklingen zu lassen, erfuhren die Phantasien von der Existenz von Geistern eine neue Dimension. Auf der Suche nach dem vermeintlichen Zusammenhang zwischen der körperlosen Stimme, dem Tod und dem Leben nach dem Tod erforscht Diederik Peeters Vergangenheit und Zukunft. Getarnt als Spiritualist taucht er tief ins 19. Jahrhundert ein, mischt sich unter prominente WissenschaftlerInnen und erkundet die Phantasien und Mysterien um populäre Erfindungen wie die des Phonographen. Zugleich katapultiert er sich ans Ende des 21. Jahrhunderts, um herauszufinden, welche technologischen Entwicklungen benutzt werden könnten, um Tote zum Leben zu erwecken und Gespenstern und Geistern Zugang zu Körpern zu gewähren.
Navigierend zwischen Geschichte und Science-Fiction, zwischen Skeptizismus und Zuversicht, bricht Peeters zu einer Geisterjagd auf, die ihn durch dunkle und feuchte Tunnel führen wird. Wissenschaft verbindet sich hier mit Magie und Technologie mit Horror. Und sollte er seine Ausbildung zum Medium rechtzeitig absolviert haben, verspricht er, einige historische Charaktere wieder zum Leben zu erwecken, um sie gemeinsam mit dem Publikum auf diese Expedition zu schicken. PREMIERE
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JUNI 2019
www.spinspin.be
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GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN SOMMERTHEATER VOR DEM GOHLISER SCHLÖSSCHEN
Die Marquise de Merteuil ist von ihrem Liebhaber verlassen worden. Wegen Cécile de Volanges, einer unschuldigen, fünfzehnjährigen Klosterschülerin. Merteuil will Rache. Der Vicomte de Valmont, ihr ehemaliger Liebhaber, steht im Ruf, ein unwiderstehlicher Verführer und Liebhaber zu sein. Valmont scheint die perfekte Waffe zu sein. Denn die Marquise und den Vicomte verbindet eine erotisch-zerstörerische Seelenverwandtschaft, beide sind sie Spielernaturen, die sich nicht an moralische oder gar sexuelle Normen halten und ein dementsprechend ausschweifendes Leben führen. So verfolgt Valmont gerade ein anderes Ziel — die Verführung der äußerst tugendhaften Madame de Tourvel. Umso gelegener kommt es da, dass beide Frauen zu Gast in einem Schloss auf dem Land sind. Derweil aber hat die Marquise freie Hand in der Stadt … Auf der Grundlage von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos’ Briefroman von 1782 widmet sich Hamptons Bühnenstück der Sittenlosigkeit der guten Gesellschaft vor dem Ausbruch der Französischen Revolution. Und bildet die Vorlage für ein packendes Sommertheater, dem, neben schauspielerischen Paraderollen und aller Poesie, dem unheilvollen Spiel mit der Liebe entsprechend auch eine gehörige Portion Angstlust innewohnt.
CHRISTOPHER HAMPTON DEUTSCH VON ALISSA UND MARTIN WALSER REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARKUS BOTHE BÜHNE & KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SABINE BLICKENSTORFER MITARBEIT BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MARIALENA LAPATA MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BIBER GULLATZ KAMPFCHOREOGRAPHIE . . . . . . . . . . . . . . JAN KRAUTER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MATTHIAS HUBER MIT: ANNE CATHRIN BUHTZ, ALINA-KATHARIN HEIPE, ELLEN HELLWIG, TILO KRÜGEL, GABY POCHERT, KATHARINA SCHMIDT, BRIAN VÖLKNER WIEDERAUFNAHME
ICH HABE EINEN RUF ZU VERLIEREN.
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REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BARBARA WOLF KOSTÜM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SUSANNE REUL DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ALEXANDRA ALTHOFF ⁄ MATTHIAS HUBER MIT: MATHIS REINHARDT
„Eine fesselnde, präzise gespielte Selbstoffenbarung.“
WIEDERAUFNAHME
HERBST 2018
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG EINE KOOPERATION MIT DEM MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG
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DEUTSCH VON CLARA DRECHSLER UND HARALD HELLMANN
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NICK HORNBY
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Nick Hornby, 1957 geboren, feierte mit seinen Romanen sensationelle Erfolge und gilt seitdem als Kultautor, vor allem aber als einer der wichtigsten Vertreter der Popliteratur. Zu seinen bekanntesten Romanen zählen sein Debütroman „Fever Pitch“ (1996, in dem er sich mit seiner Liebe zum FC Arsenal und deren Einfluss auf sein Leben auseinandersetzt), „High Fidelity“ (ebenfalls 1996, einer der Romane über Popmusik und -kultur der 80er und 90er Jahre) sowie „About a Boy“ (1998), erfolgreich verfilmt mit Nicholas Hoult und Hugh Grant. „NippleJesus“ erschien 2001 in der Kurzgeschichtensammlung „Speaking With The Angel“.
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Mit „NippleJesus“ stellt der britische Autor Nick Hornby den zeitgenössischen Kunstbetrieb und unseren subjektiven Blick auf Kunst infrage. Nach über 50 ausverkauften Vorstellungen ist der furiose Monolog mit Mathis Reinhardt als Dave bereits im sechsten Jahr im Beckmann-Saal des Museums der bildenden Künste zu sehen.
WIE SCHWIERIG KANN’S SCHON SEIN, VOR EINEM BILD RUMZUSTEHEN, DACHTE ICH.
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SCHAUSPIEL LEIPZIG IM MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG
Ein Türsteher, ein Kunstwerk, eine extreme Erfahrung. Der ehemalige Nachtclub-Rausschmeißer Dave soll in seinem neuen Job als Museumswärter ein Werk mit strengen Sicherheitsmaßnahmen bewachen, das massiven Anstoß erregen wird — „NippleJesus“. Jesus am Kreuz, collagiert aus einer Unzahl kleiner Bilder weiblicher Brustwarzen, ausgeschnitten aus Pornoheften. Auch Dave ist zunächst schockiert und erledigt seinen Auftrag mit allergrößtem Widerwillen. Dann lernt er allerdings die Künstlerin persönlich kennen, seine Abscheu lässt nach, und er beginnt sogar, das Kunstwerk seinen empörten Betrachtern gegenüber zu verteidigen.
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NIPPLEJESUS
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TSCHICK
SCHAUSPIEL LEIPZIG IN DER PROBEBÜHNE MOCKAU WOLFGANG HERRNDORF BÜHNENFASSUNG VON ROBERT KOALL
STEIG EIN, MANN.
REGIE & BÜHNE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . YVES HINRICHS KOSTÜME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MAREIKE HANTSCHEL MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UNDINE UNGER DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLARA PROBST MIT: MITGLIEDERN DES ENSEMBLES UND DES THEATERJUGENDCLUBS „SORRY, EH!“
Die Sommerferien haben begonnen und Maik erwarten ein sturmfreies Zuhause, 200 € Feriengeld und ein sonniger Pool im Garten. Alles könnte so schön sein für Maik — wäre da nicht die heiß erwartete Party seiner heimlichen Flamme Tatjana, zu der er als Einziger nicht eingeladen ist. Na ja, nicht ganz: Tschick, der Russlanddeutsche aus der Hochhaussiedlung, hat auch keine Einladung bekommen. Maik und Tschick, beide 14 Jahre alt und Klassenkameraden, seit Tschick betrunken im Geschichtsunterricht aufgetaucht ist und als Neuzugang vorgestellt wurde. Maik ist schüchtern, unglücklich und wohlstandsverwahrlost. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, ist intelligent, arm, undurchschaubar — und „möglicherweise Russenmafia“. Und dann ist da noch der „geliehene“ Lada, mit dem Tschick plötzlich vor Maiks Haus auftaucht, um ihn zu einem Ausflug in die Walachei abzuholen. Und so fahren die beiden los, Maik und Tschick, ohne wirklichen Plan, dafür aber mit Maiks Feriengeld in der Tasche und dem Wissen, dass ihr Fehlen frühestens in einer Woche auffallen wird — und erleben den aufregendsten Sommer ihres Lebens … „TSCHICK“ ist zugleich Roadmovie, Coming-of-Age-Geschichte sowie ein einziges großes Abenteuer und erzählt mit großer Komik und Wehmut von der überraschenden Freundschaft zweier Außenseiter und den Herausforderungen des Erwachsenwerdens. Für diese begeistert aufgenommene Produktion, die Yves Hinrichs mit Mitgliedern des Ensembles sowie des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ erarbeitet hat, verlässt das Schauspiel Leipzig seine gewohnten Räumlichkeiten und spielt in der Probebühne in Mockau.
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WIEDERAUFNAHME PROBEBÜHNE MOCKAU
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WIR DANKEN DEM FREUNDESKREIS SCHAUSPIEL LEIPZIG E. V. FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG DIESER INSZENIERUNG
„Der Abend transportiert mitreißend komisch die Grundstimmung, die dem Buch den Erfolg bereitet hat.“
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KATJA HERLEMANN PREMIERE
HERBST 2019 EINE KOOPERATION MIT DER SCHAUBÜHNE LINDENFELS
Tilo Krügel ist seit der Intendanz Enrico Lübbes Ensemblemitglied am Schauspiel Leipzig. Zuvor war er als Schauspieler am Schauspielhaus Chemnitz engagiert und dort als Studioleiter für das Schauspielinstitut „Hans Otto“ Leipzig tätig. 2013 gründete Krügel gemeinsam mit dem Schauspielkollegen Hartmut Neuber den „Club ü31“, einen partizipativen Theaterspielclub am Schauspiel Leipzig. Bis 2016 folgten drei Stück entwicklungen unter der Regie Krügel/Neuber. Zudem entstanden eigene Regiearbeiten in Chemnitz, Gera, Altenburg und Zittau. Mit dieser Zusammenarbeit mit der Schaubühne Lindenfels erweitert das Schauspiel Leipzig seine vielfältigen Kooperatio nen mit kulturellen Institutionen der Stadt Leipzig um einen weiteren Partner der freien Szene. Die Inszenierung findet im Rahmen des „Memento-Festivals“ an der Schaubühne Lindenfels statt.
IRGENDETWAS SELTSAMES PASSIERT. ALS HÄTTE ICH KLEINE LÖCHER. IM GEDÄCHTNIS. WINZIG KLEIN. 97
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REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TILO KRÜGEL
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DEUTSCH VON ANNETTE UND PAUL BÄCKER
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FLORIAN ZELLER
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Das Stück des französischen Dramatikers Florian Zeller aus der Perspektive eines Alzheimerkranken nimmt Regisseur Tilo Krügel zum Ausgangspunkt für eine multimediale Theaterbetrachtung über die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart, das Überdauern von Wissen und Menschen und die Frage, wie wir in unserer Gesellschaft eigentlich alt werden wollen. Dabei steht die Geschichte der reduzierten Familie aus Vater und Tochter exemplarisch für die Situation der oft zitierten Keimzelle der westlichen Gesellschaft, die Wärme spenden soll, während sie dem Druck von außen gar nicht standhalten kann. Weder im Privaten noch im Gesellschaftlichen scheint gegenwärtig Platz zu sein für eine sich umkehrende Chronologie eines Lebens, wie es das Alter mit sich bringt.
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André, achtzig, Witwer, Vater von zwei Töchtern, merkt, dass sich etwas verändert — es verschwinden Sachen, er versteckt Gegenstände, er fühlt sich bedroht, verfolgt, er verliert die zeitliche und räumliche Orientierung ... Der alte Mann auf der Spurensuche nach sich selbst gerät in eine Welt, in der seine Biographie und die Beziehungen, die sie mitgebracht hat, nicht mehr gelten, weil die Realität, in der sie entstanden sind, im Untergehen, im Verlöschen ist.
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DER VATER
CLUB CONVENTION 23. – 26. 5. 19 FESTIVAL DER THEATERSPIELCLUBS AM SCHAUSPIEL LEIPZIG Vom 23. bis 26. 5. 19 öffnet das Schauspiel Leipzig erneut seine Türen für die Club Convention, das Festival der partizipativen Theaterspielclubs. Vier Tage lang stürmen die vier Clubs des Schauspiel Leipzig das Haus und all seine Bühnen. Präsentiert werden Projekte, die über mehrere Monate hinweg unter der Leitung von Ensemblemitgliedern und Theaterpädagoginnen erarbeitet wurden: Projekte der beiden Theaterclubs für Jugendliche „Sorry, eh!“ und „#noname“, des Erwachsenenclubs Innerhalb dieser partizipativen Clubs geht es um Spielfreude „Club ü31“ sowie des Seniorenspielclubs „Die Spielfreudigen“. und die Lust, sich gemeinsam mit anderen auszuprobieren. Schon da gewesene sowie neu hinzugekommene Leipziger BürgerInnen ab 14 Jahren werden eingeladen, unter professioneller Leitung Spielerfahrung auf der Bühne zu sammeln, einen Blick auf die Prozesse hinter der Bühne zu werfen und sich künstlerisch mit der Wirklichkeit auseinanderzusetzen. Je nach Ausrichtung der Clubs stehen dabei oftmals nicht nur schauspielerische, sondern auch musikalische sowie tänzerische Ausdrucksweisen im Zentrum: Das Spektrum reicht von eigenen Stoffentwicklungen bis zu szenischen Collagen, von Inszenierungen literarischer Vorlagen bis zu Performances. Das Festivalformat bietet die Möglichkeit, sich ein ganz individuelles Programm zusammenzustellen und alle bzw. mehrere Vorstellungen hintereinander anzusehen. Und natürlich gibt es auch einen Festivalpass, der es besonders attraktiv macht, alle Clubpräsentationen zu besuchen und damit die ganze Bandbreite und Vielfalt partizipativer Angebote des Schauspiel Leipzig zu erleben. Zusätzlich wird ein Rahmenprogramm mit Nachgesprächen, Podiumsdiskussionen, einer großen Abschlussparty und Gesprächen für das Fachpublikum geboten. Genauere Informationen zum Programm finden Sie ab Januar 2019 auf unserer Webseite! DER FESTIVALPASS: GEGENÜBER DEM EINZELPREIS VON 9,– / 5,– FÜR EINE EINZELNE VORSTELLUNG WIRD DER FESTIVALPASS FÜR 25,– / 12,50 ANGEBOTEN, DER DEN EINTRITT FÜR BIS ZU VIER VERSCHIEDENE CLUBPRÄSENTATIONEN BEINHALTET. DER VORVERKAUF STARTET IM JANUAR 2019 AN DER THEATERKASSE.
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DIE CLUBS CLUB Ü31
SORRY, EH! THEATERJUGENDCLUB 16+
Der Theaterjugendclub „Sorry, eh!“ wurde im Herbst 2013 gegründet, setzt sich aus Jugendlichen unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft zusammen und umfasst aktuell 24 Mitglieder. Bisher entstanden „Frozen (Eisrauschen)“, „Never Ever Disconnected“, beides Collagen nach Texten von Falk Richter, „Wunderland“, basierend auf Stücken von Gesine Danckwart, „Einige Nachrichten an das All“ von Wolfram Lotz sowie „Kult.“ von Falk Richter. Darüber hinaus waren Mitglieder des Theaterjugendclubs in „TSCHICK“ von Wolfgang Herrndorf zu sehen sowie in „Über Grenzen“, einer Inszenierung mit Texten von David Lindemann, entstanden in einer Stückentwicklung mit Mitgliedern des Jugendclubs und des Schauspielensembles. Die Produktion „Wunderland“ war eingeladen zum 37. Theatertreffen der Jugend 2016 Berlin, zum 26. Bundestreffen Jugendclubs an Theatern 2016 und zum Jugend Theater Festival Schweiz 2016. „Einige Nachrichten an das All“ erhielt ebenfalls eine Einladung zum 39. Theatertreffen der Jugend 2018 in Berlin.
Der Club ü31 besteht aus theaterbegeisterten Leipziger BürgerInnen und setzt sich im sechsten Jahr seines Bestehens ein weiteres Mal aus erfahrenen „Wiederholungstätern“ und interessierten Neuankömmlingen zusammen. Menschen treffen aufeinander, die sich noch nicht kennen — doch eint sie die Lust, sich mit der Welt und dem eigenen Leben auf einer Bühne auseinanderzusetzen. Spielerische Erfahrungen werden weitergegeben, gebündelt und angereichert — und am Ende wagen sich alle gemeinsam auf Bretter, die die Welt bedeuten. KÜNSTLERISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . BRIAN VÖLKNER THEATERPÄDAGOGIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JULE EICKE
DIE SPIELFREUDIGEN SENIORENSPIELCLUB IN KOOPERATION MIT DER VOLKSSOLIDARITÄT LEIPZIG
Der Seniorenspielclub „Die Spielfreudigen“ entwickelt einmal pro Spielzeit ein eigenes Theaterstück. Die zu einem bestimmten Thema oder einer Textvorlage entstehenden Szenen werden von eigenen Erfahrungen inspiriert und vorwiegend aus selbst geschriebenen Texten entwickelt. Im Laufe der Probenzeit lernen die SpielerInnen unterschiedliche AusdrucksmitTHEATERJUGENDCLUB 14+ tel und Theaterformen kennen. Sie arbeiten dabei auch rhythNach der mehrteiligen Theatersoap „Rebooters of the cränk misch und musikalisch. Im Vordergrund der Arbeit stehen Theatersystem“ und der szenischen Collage „Glücklich wäre der Spaß am Spiel und an der Gemeinschaft sowie der Wille, möglich“ zeigte der Theaterjugendclub „#noname“ in der ver- gesellschaftlich mitzumischen. gangenen Spielzeit „Dreizehn Leben“ des britischen Autors KÜNSTLERISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . JENNIFER GADEN Fin Kennedy. In dieser Spielzeit steht wieder eine Stückentwicklung auf dem Programm, an deren Entstehung und Insze nierung alle SpielerInnen beteiligt sein werden. KÜNSTLERISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . YVES HINRICHS
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Jule Eicke jule.eicke@schauspiel-leipzig.de
KÜNSTLERISCHE LEITUNG . . . . . . . . . . . . . SWANTJE NÖLKE
Jennifer Gaden jennifer.gaden@schauspiel-leipzig.de Wer nicht nur zuschauen, sondern selbst für die Dauer einer Spielzeit mitmachen möchte, kann gerne einfach eine Mail an die LeiterInnen des jeweiligen Clubs schicken. Bühnenerfahrung ist nicht notwendig.
Yves Hinrichs yves.hinrichs@schauspiel-leipzig.de Swantje Nölke swantje.noelke@schauspiel-leipzig.de Brian Völkner club31@schauspiel-leipzig.de
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THEATER– PÄDAGOGIK Die Theaterpädagogik des Schauspiel Leipzig bietet Ihnen und euch ein umfangreiches Programm zur Vor- und Nachbereitung des Theaterbesuchs. Dabei orientieren wir uns an unserem Spielzeitmotto „Ich Ich Ich Ich Ich“, das uns durch die Spielzeit tragen und immer wieder Anlass zum Nachdenken, Austauschen, Verwerfen und Andersdenken geben soll. Hat das Gemeinsame überhaupt noch eine Bedeutung? Woran können wir uns festhalten in einer Gesellschaft, die ständig im Wandel ist? Was wünscht ihr euch für diese Gesellschaft und welche Werte sind euch was wert? All diesen Fragen möchten wir in unseren Workshops, Vorund Nachgesprächen zu unseren Stücken sowie in unseren Projektwochen und -tagen nachgehen.
Darüber hinaus bieten unsere Spielclubs für Jugendliche und Erwachsene die Möglichkeit, selbst auf der Bühne zu stehen und in verschiedenen Projekten Theaterluft zu schnuppern. Ausführliche Informationen zu den Angeboten der Theaterpädagogik finden sich in unserer theaterpädagogischen Broschüre, auf unserem Blog unter www.blog-theaterpaedagogikschauspiel-leipzig.de oder auf der Webseite des Schauspiel Leipzig.
Für weitere Informationen und Anmeldungen zu unseren Angeboten tretet/treten Sie gerne mit uns in Kontakt! theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de Jule Eicke jule.eicke@schauspiel-leipzig.de 0341 / 12 68 497 Jennifer Gaden jennifer.gaden@schauspiel-leipzig.de 0341 / 12 68 495 Swantje Nölke swantje.noelke@schauspiel-leipzig.de 0341 / 12 68 496
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FÜR LEHRENDE
Workshops zu den Inszenierungen Szenische Einführungen machen Lust auf Theater, fördern die kreative Auseinandersetzung mit dem Stück und schlagen eine Brücke zur eigenen Lebenswelt. Spielerische NachbereiSpielplanvorstellung für Lehrende tungen tragen zum Verstehen der Inszenierung bei und geben Am 24. 8. 18, 18 ºº laden wir Sie in das Rangfoyer des Schau- Raum für individuelle Interpretationen und Sichtweisen. spiel Leipzig ein, um Ihnen ausführlich unsere schulrelevanten Premieren der Spielzeit vorzustellen und Sie über unser Workshops zu theaterbezogenen Spezialthemen theaterpädagogisches Begleitprogramm zu informieren. Bitte Wenn Sie Interesse an einem Workshop haben, der nicht explizit im Programm steht, scheuen Sie sich nicht, uns anzuspremelden Sie sich für dieses Angebot bei uns an. chen. Ob Antikes Theater, Szenisches Interpretieren, Theater Achtung … und bitte! — Probenbesuch für Lehrende für Anfänger, Brechts Lehrstücktheorie, Roman- und FilmHier haben Sie noch vor der Premiere die Möglichkeit, einen adaptionen auf der Bühne oder Improvisationstheater … Wir ersten Eindruck von unseren Inszenierungen und unserem machen (fast) alles möglich und freuen uns auf Ihre Ideen! theaterpädagogischen Begleitangebot zu bekommen. Die Termine entnehmen Sie bitte unserem Newsletter für Lehrende. Projekte zu unseren Inszenierungen Die von uns angebotenen Projekte zu unseren Inszenierungen Materialmappen stehen unter der Leitfrage, welche Gegenentwürfe es zu einer Zu unseren schulrelevanten Inszenierungen stellen wir Ihnen Ich-zentrierten Gesellschaft gäbe. Sie können entweder an Begleitmaterial zur Vor- und Nachbereitung des Theaterbe- einem Projekttag oder innerhalb einer Projektwoche realisuchs im Unterricht zusammen. Die Materialmappen erhalten siert werden. Sie auf Anfrage per E-Mail. Projekt 1: Welche Werte sind euch was wert? Fortbildungen für Lehrende Wir finden, dass sich Generationen in unserem Alltag viel zu Wir bieten zertifizierte Fortbildungen für Lehrende zu unter- selten begegnen. Deshalb schaffen wir Raum für Begegnunschiedlichen theaterbezogenen Themen an: gen auf Augenhöhe und Diskussionen. Vier SpielerInnen 9. 11. 18: DARSTELLENDES SPIEL FÜR ALLE! THEATERaus dem Seniorenspielclub „Die Spielfreudigen“ kommen PÄDAGOGISCHE METHODEN IN ALLEN SCHULFÄCHERN zu Ihnen in die Klasse und präsentieren ein selbst erarbei 18. 1. 19: FORSCHENDES THEATER IM FÄCHERtetes 15-minütiges Schattenspiel, welches mithilfe portabler ÜBER G REIFENDEN UNTERRICHT Overheadprojektoren realisiert wird. In einer kleinen Fabel 8. 3. 19: STÜCKENTWICKLUNG MIT THEATERGRUPPEN erzählen sie davon, was ihnen wichtig ist im Leben. Im An — VOM THEMA ZUR INSZENIERUNG schluss an die Präsentation reflektieren wir in einem NachFür weitere Inhalte und Termine sprechen Sie uns gern an! gespräch sowohl Inhalte als auch ästhetische Mittel der Inszenierung. Dann entwickeln die SchülerInnen in KleinNewsletter für Lehrende gruppen eigene kleine Geschichten, die mit Unterstützung Der monatliche Newsletter informiert Sie über aktuelle Insze der SeniorInnen ihre Umsetzung finden und am Ende des nierungen, Schulvorstellungen, theaterpädagogische Begleit Projekts in der Schule präsentiert werden. angebote sowie Projekte für Schulklassen und Probenbesuche für Lehrende. Anmeldung im Bereich der Theaterpädagogik Projekt 2: Wofür würdet ihr heute was riskieren? Faust bricht mit den gesellschaftlichen Konventionen und unter: www.schauspiel-leipzig.de nimmt sich, was ihm erstrebenswert erscheint. Er riskiert damit alles — ohne zu wissen, was er gewinnt. Die Leipziger Meuten, die sich in den 1930ern als Gegenentwurf zur HJ gründeten, leisteten Widerstand gegen das Naziregime und setzten damit ihr Leben aufs Spiel. Was ist uns heute wichtig? Gibt es überhaupt etwas, das uns so wichtig ist, dass wir uns dafür einsetzen wollen? Und wie können wir unser Engage Alle unsere Angebote für Schulklassen sind kostenfrei und ment mit künstlerischen Mitteln sichtbar machen? nur in Verbindung mit einem beliebigen Vorstellungsbesuch Projekt 3: Mix it! buchbar. Fächerübergreifende Projekte für alle Jahrgänge Einführungen und Nachgespräche Hier kommen alle SchülerInnen der Schule ins Spiel: Im In einer Kurzeinführung speziell für Schulklassen vermitteln Rahmen des fächerverbindenden Unterrichts oder einer Prowir Informationen zu AutorIn, Stück und Inszenierungsidee. jektwoche arbeiten alle an einem gesellschaftlich relevanten Unsere Nachgespräche bieten Platz für Fragen rund um die Thema! Mit den Mitteln des Forschenden Theaters werden Wissenszusammenhänge entdeckt und präsentiert, ExpertInInszenierung und Eindrücke zum Theaterabend. Wir bitten freundlich um vorherige Anmeldung zu nen bereichern den Unterricht und am Ende wird die ganze diesen Veranstaltungen, da die im Monatsspielplan angekün- Schule zur theatralen Präsentationsfläche. digten Vor- und Nachgespräche im Rangfoyer nicht genügend Platz für mehrere Schulklassen bieten. Gerne organisieren wir eine Extraveranstaltung für Sie und Ihre Gruppe.
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Projekt mit dem F.-A.-Brockhaus-Gymnasium: Wir machen uns ’nen Faust! Gemeinsam mit unserer Kooperationsschule begeben wir uns auf die Spuren Fausts und forschen eine Woche lang in Arbeitsgruppen zu den vielfältigen Themen, die in Goethes Monumentalwerk stecken: Wie kam der Geldwert in die Welt? Wann ist man zufrieden? Und was hat der Chemieraum mit einer Alchemistenküche zu tun? Die Ergebnisse werden im Brockhaus-Gymnasium präsentiert.
Schul-Abo Spezial (Kooperationsschulen) Gültig für eine ganze Schule. Laufzeit 3 Jahre. Zwei Vorstellungen pro Schuljahr für alle SchülerInnen der Schule ab Klassenstufe 8. Theaterführung, Einführungen und Nachgespräche zu den Vorstellungen inklusive. Freie Terminwahl. Freikarten für benachteiligte SchülerInnen auf Antrag. Bevorzugte Teilnahme an Projekten wie Premierenklassen oder Probenbesuchen. Darüber hinaus möglich: Spielplanvorstellung in der Schule, Lehrerfortbildungen, Unterstützung im Künstlerischen Profil, professionelle Begleitung von schulischen TheProbenbesuche und Premierenklassen aterprojekten etc. Nutzen Sie mit Ihrer Klasse die Gelegenheit, nach einer kurzen PREIS PRO SCHÜLER/IN 11,– Stückeinführung den KünstlerInnen bei einer Probe über die JEDE WEITERE VORSTELLUNG 5,50 Schulter zu schauen! Oder haben Sie und Ihre SchülerInnen Interesse, den gesamten Entwicklungsprozess einer Inszenierung mitzuverfolgen, vom Probenstart bis zur Premiere? Unse- Seit der Spielzeit 2015 / 2016 kooperieren wir mit dem F.-A.-Brockre Premierenklassen haben die Chance, ganz nah dran zu sein! haus-Gymnasium Leipzig und dem Gymnasium Schkeuditz. Theaterführung Von A wie AnkleiderIn bis V wie VeranstaltungstechnikerIn — wir informieren über die vielfältige Berufswelt vor und hinter den Kulissen. In einem theaterpädagogischen Workshop kann man spielerisch einen Überblick über die Berufe am Schauspiel Leipzig bekommen, bei einer Führung durchs Theater den MitarbeiterInnen bei der Arbeit über die Schulter se- Theater und Fußball hen oder sich in kleinen Gruppengesprächen zu ausgewählten In Kooperation mit RB Leipzig Berufsbildern näher informieren. Im Rahmen der Aktivitäten des Kids Club „Bullis Bande“ bieten wir den kleinen Fans exklusive Einblicke in die Welt auf und hinter der Bühne sowie praktische Workshops an der Schnittstelle zwischen Theater und Fußball.
FÜR KINDER UND JUGENDLICHE
SCHUL-ABOS
Frei wie ein Vogel 7+ In Kooperation mit den Leipziger Städtischen Bibliotheken Ausgehend von unserem diesjährigen Weihnachtsmärchen „Die Nachtigall“ von Hans Christian Andersen beschäftigen wir uns mit der Frage, was es bedeutet, frei zu sein. An einem Wochenende im Herbst gehen wir dem Thema in der Kinderbibliothek auf den Grund. Am Ende tragen selbst gebastelte Kleines Schul-Abo Vögel unsere Gedanken zum Thema Freiheit im Rahmen einer Gültig für eine Klasse/einen Jahrgang oder eine andere Grup- Wanderausstellung in die verschiedenen Teilbibliotheken der pe ab 10 Personen. Zwei Vorstellungen pro Schuljahr inklusive Stadt, während wir gemeinsam ins Theater gehen. Theaterführung, Einführungen und Nachgesprächen zu den Vorstellungen. Freie Terminwahl. Freikarten für benachtei- Auf und davon! 13+ ligte SchülerInnen auf Antrag. In Kooperation mit den Leipziger Städtischen Bibliotheken Wohin würdet ihr gerne mal reisen und mit wem? Was wäre PREIS PRO SCHÜLER/IN 12,– das Verrückteste, was euch auf dieser Reise passieren könn JEDE WEITERE VORSTELLUNG 6,– te? Welchen Menschen könntet ihr auf der Reise begegnen und wie verändern euch diese Begegnungen? Ausgehend von Großes Schul-Abo Wolfgang Herrndorfs Jugendroman „Tschick“ erarbeiten wir Gültig für eine Klasse/einen Jahrgang oder eine andere Grup- an drei Nachmittagen in der Stadtteilbibliothek Mockau eigepe ab 10 Personen. Drei Vorstellungen pro Schuljahr inklusive ne Reiseabenteuer und präsentieren diese in einem kleinen Theaterführung, Einführungen und Nachgesprächen zu den Buch, das in den verschiedenen Teilbibliotheken der Stadt Vorstellungen. Freie Terminwahl. Freikarten für benachteilig- ausgestellt wird. Im Anschluss besuchen wir gemeinsam eine te SchülerInnen auf Antrag. Theatervorstellung von „TSCHICK“ in der Regie von Yves Hinrichs auf der Probebühne Mockau des Schauspiel Leipzig. Nutzen Sie die besonders attraktiven Preise des Schul-Abos, die wir Ihnen weiterhin anbieten. Von diesen ausgenommen sind Premieren, Gastspiele und Sonderveranstaltungen. Im Sommertheater gilt ein begrenztes Kontingent von Schüler tickets pro Vorstellung.
PREIS PRO SCHÜLER/IN
16,50
JEDE WEITERE VORSTELLUNG
5,50
Site-Specific-Theatre 13+ In Kooperation mit den Leipziger Städtischen Bibliotheken In einer Projektwoche in den Herbstferien erkunden wir die Leipziger Stadtbibliothek, ihre Funktion, Geschichte und Zukunft. Welche möglichen und unmöglichen Geschichten könnten hier spielen? Vor Ort entwickeln und präsentieren wir ein Theaterstück, das garantiert nirgendwo anders gezeigt werden kann.
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Junge Kritiker 14+ In Kooperation mit der Jugendpresse Sachsen e.V. Unsere Jungen Kritiker werden von einem Profi im Verfassen von Theaterkritiken geschult, besuchen ausgesuchte Vorstellungen und schreiben danach selbst eine Rezension mit der Möglichkeit zur Veröffentlichung.
FÜR ERWACHSENE Bühne frei! — Club ü31 Unser Theaterspielclub steht allen Erwachsenen offen, die Lust haben, selbst auf der Bühne zu stehen und in einer Inszenierung mitzuwirken. Künstlerische Leitung: Brian Völkner (siehe auch Seite 101)
Jugendclubs „#noname“ 14+ und „Sorry, eh!“ 16+ In unseren Theaterjugendclubs sind alle herzlich willkommen, „Die Spielfreudigen“ — Seniorenspielclub die Lust am Spielen haben und sich dabei gern ausprobieren, In Kooperation mit der Volkssolidarität Leipzig improvisieren, lachen, weinen und der Phantasie freien Lauf Alle jung gebliebenen SeniorInnen sind eingeladen, an unselassen wollen — in wöchentlichen Treffen erarbeiten wir eine rem Projekt „Die Spielfreudigen“ teilzunehmen. In wöchentlieigene Inszenierung und lernen Theater von seiner ganz prak- chen Treffen entdecken wir unsere Spielfreude, um am Ende tischen Seite kennen. Künstlerische Leitung: Swantje Nölke / gemeinsam ein Stück auf die Bühne zu bringen. Künstlerische Yves Hinrichs (siehe auch Seite 101) Leitung: Jennifer Gaden (siehe auch Seite 101)
FÜR STUDIERENDE
FÜR FAMILIEN
Schulungsangebot für LehramtsanwärterInnen und Auszubildende im pädagogischen Bereich Im Zentrum dieser Workshops stehen Übungen zur Wahrnehmung und Gestaltung eigener und noch unbekannter Formen und Mittel der Selbstdarstellung. Themen wie „Status“, „Körpersprache“ und „Stimme und Artikulation“ werden erprobt und trainiert. Außerdem zeigen wir am Beispiel ausgewählter Inszenierungen, wie man Theaterbesuche im Unterricht vorund nachbereiten sowie theaterpädagogische Methoden in den verschiedenen Fächern einsetzen kann.
Kinderbetreuung 4+ A n den unten angeführten Terminen in der Spielzeit werden in Kooperation mit der Agentur WIESENKNOPF Ihre Kinder von qualifizierten ErzieherInnen betreut, während Sie eine Vorstellung des Schauspiel Leipzig besuchen. Dieses Angebot ist kostenfrei. Die entsprechenden Vorstellungen sind im Jahresheft und im Monatsspielplan mit dem Symbol markiert. Aufgrund begrenzter Platzkapazität bitten wir beim Kartenkauf um Voranmeldung unter Angabe Ihrer Kontaktdaten.
SO, 3. 2. 16 00 . . . . . . . . . . . . . . . . DER WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNG
6 TIX Nutzen Sie weiterhin unser attraktivstes Abo für Studierende (siehe Seite 133).
SO, 24. 3. 16 00 . . . . . . . . . . . . . . JEDER STIRBT FÜR SICH ALLEIN /
FÜR ALLE
DIE LEIPZIGER MEUTEN
SO, 31. 3. 16 00
MO, 22. 4. 16 00 . . . . . . . . . . . . . . FAUST I
SO, 2. 6. 16 00 . . . . . . . . . . . . . . . . SÜßER VOGEL JUGEND
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FAUST I
Vorhang auf! — Theaterführung Auf einem Rundgang hinter der Bühne erfahren Sie mehr über die Geschichte des Hauses und die Vorgänge hinter den Kulissen. Aktuelle Termine in unseren Veröffentlichungen und auf Anfrage.
Täglich das beste Programm genießen.
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Täglich das schönste Kino mieten.
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Prinzessin Hamlet 
E. L. KARHU
Gespenster oder Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken
NACH HENRIK IBSEN / DANIEL PAUL SCHREBER
König Ubu / Ubus Prozess
ALFRED JARRY / SIMON STEPHENS
Every Body Electric  
DORIS UHLICH
Wolken.Heim 
ELFRIEDE JELINEK
Friedrich Steinlein, Julian Kluge, Nina Wolf, Paul Trempnau, Ron Helbig, Nicole Widera, Philipp Staschull, Tobias Amoriello
SCHAUSPIEL– STUDIO Seit 1965 wird den Studierenden am Schauspielinstitut der HMT Leipzig in Partnerschaft mit dem Schauspiel Leipzig eine besondere, deutschlandweit einmalige Ausbildungsform angeboten: Nach dem zweijährigen Grundstudium werden die Schauspielstudierenden in den letzten beiden Jahren ihrer Ausbildung im sogenannten Studio Leipzig in der Praxis weiter ausgebildet, bevor sie dann ihren Master als SchauspielerInnen erhalten. Sie wirken an Produktionen innerhalb des Repertoires mit, erhalten Unterricht von ihren erfahrenen EnsemblekollegInnen, erarbeiten eigene kleine Programme und präsentieren sich mit einer eigenen Produktion, der Studioinszenierung. Geleitet wird das Studio Leipzig des Schauspielinstituts, das seit 2009 wieder nach „Hans Otto“ benannt ist, von Schauspielerin Anna Keil und Dramaturg Matthias Döpke.
Die 8 Studierenden des neuen Studios präsentieren sich regelmäßig auf unterschiedlichen Bühnen, aber immer wieder unter dem Titel „Studio“ — mit ihren Szenen- und Monologstudien, Studioabenden oder mit kleinen szenischen Arbeiten und musikalischen Projekten. Höhepunkt des ersten Ausbildungsjahres im Studio Leipzig ist dann die Premiere der Studioinszenierung in der Diskothek im Frühjahr 2019. Unter Anleitung renommierter SchauspielerInnen, die ebenfalls im Regiefach tätig sind, oder erfahrener RegisseurInnen entwickeln die Studierenden diese Produktion, die beim Theatertreffen deutschsprachiger Schauspielstudierender gezeigt werden kann. In den letzten Jahren führten Bruno Cathomas („Eigentlich schön“ von Volker Schmidt) und Anita Vulesica („Birdland“ von Simon Stephens) Regie, in dieser Spielzeit findet die Studioinszenierung in der Regie von Miguel Abrantes Ostrowski statt, ehemals selbst Schauspielstudent der HMT Leipzig.
Die Mitglieder des Studio Leipzig sind:
TOBIAS AMORIELLO RON HELBIG JULIAN KLUGE PHILIPP STASCHULL FRIEDRICH STEINLEIN PAUL TREMPNAU NICOLE WIDERA NINA WOLF 117
KOOPERATI– ONEN Eine der wesentlichen Grundlagen unserer Arbeit ist, das Schauspiel Leipzig zu vernetzen –– bezogen auf die Stadt Leipzig und ihre zahlreichen Institutionen, aber auch darüber hinaus. MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG GEWANDHAUS ZU LEIPZIG Das Doppelprojekt „Die Maßnahme / Die Perser“ steht auch in der Saison 2018 / 2019 noch einmal auf dem Spielplan. Eine Formation von Mitgliedern des Gewandhausorchesters und Gästen übernimmt dabei wieder den Orchesterpart in Brecht/ Eislers „Die Maßnahme“. Weitere Infos dazu auf Seite 60/61. Zudem werden im Frühjahr 2019 das Gewandhausorchester und das Schauspiel Leipzig gemeinsam ein Projekt im Rahmen der Reihe „Classic Underground“ in der Moritzbastei erarbeiten.
Im Sommer 2018 bieten das Museum der bildenden Künste Leipzig und das Schauspiel Leipzig Gelegenheit zu einer ganz besonderen Erfahrung: Der originale Bühnenraum der Inszenierung von Elfriede Jelineks „Wolken.Heim“, den der Leipziger Maler Titus Schade gemeinsam mit Marialena Lapata als seine erste Arbeit für eine Theaterproduktion entworfen hat, ist als begehbare Installation im Museum zu erleben. Weitere Informationen auf Seite 85. Zudem geht Mathis Reinhardt mit seinem Soloabend „NippleJesus“ im Museum der bildenden Künste Leipzig in die nunmehr sechste Spielzeit: Direkt im Museumssaal präsentiert er den furiosen Monolog eines außergewöhnlichen Museumswärters nach dem Text von Nick Hornby. Mehr dazu auf Seite 95.
LEIPZIGER BALLETT Das Schauspiel Leipzig und das Leipziger Ballett setzen ihre Kooperation fort. Gleich zu Beginn der Saison ab 21. September 2018 ist die Wiederaufnahme der jüngsten Produktion „TOOT!“ zu sehen. Und mit „If you were God“ gibt es im März 2019 bereits die dritte Premiere des Leipziger Balletts im Schauspielhaus zu erleben. Weitere Infos zu den Produktionen auf den Seiten 53 und 67.
LEIPZIGER STÄDTISCHE BIBLIOTHEKEN Im Rahmen der literarischen und szenischen Vermittlungsarbeit setzen Schauspiel Leipzig und die Leipziger Städtischen Bibliotheken in dieser Spielzeit erstmals gemeinsame Projekte für Kinder und Jugendliche um. Neben Projekttagen zu unserem Weihnachtsmärchen „Die Nachtigall“ arbeitet die Theaterpädagogik mit Jugendlichen in der Stadtteilbibliothek Mockau zur Inszenierung „TSCHICK“. Darüber hinaus entwickeln SchülerInnen in der Stadtbibliothek unter theaterpädagogischer Anleitung ein performatives Theaterstück, welches sich mit der Bibliothek als Ort auseinandersetzt. Alle Projekte werden in Kooperation mit den Kinder- und JugendbibliothekarInnen vor Ort umgesetzt. Mehr dazu auf Seite 104.
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STADTGESCHICHTLICHES MUSEUM LEIPZIG
INSTITUT FÜR ANGEWANDTE LINGUISTIK UND TRANSLATOLOGIE DER UNIVERSITÄT LEIPZIG
Im Rahmen der „Faust“-Inszenierung führen an bestimmten Aufführungstagen Touren über prägende Themen von Goethes „Faust II“ auch zu prominenten historischen Gebäuden der Stadt Leipzig, die unter dem Dach des Stadtgeschichtlichen Museums verwaltet sind: in den Festsaal des Alten Rathauses, zur Alten Handelsbörse oder zum Völkerschlachtdenkmal. Insbesondere im Völkerschlachtdenkmal führt die Tour in In Kooperation mit dem IALT der Universität Leipzig bietet das Schauspiel Leipzig ausgewählte Inszenierungen mit Gebäudeteile, die sonst nicht allgemein zugänglich sind. Simultanübersetzung Englisch an. Dadurch besteht für nichtdeutschsprachige BürgerInnen und Gäste der Stadt die Möglichkeit, eine Theateraufführung mit Live-Übertragung in eine andere Sprache zu besuchen. Entsprechende Vorstellungen sind im Jahresheft, im Monatsspielplan und auf unserer Webseite markiert.
HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND THEATER „FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY“ LEIPZIG
MEDIZINISCHE FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT LEIPZIG
Die Studierenden des aktuellen Studios absolvieren am Schauspiel Leipzig in dieser Spielzeit das dritte Jahr ihrer Ausbildung an der HMT, und im Frühjahr 2019 steht als besonderer Der historische Hörsaal des Instituts für Anatomie wird Ziel Abschnitt der Ausbildung wieder die Studioinszenierung in einer der Touren, die zu ausgewählten Aufführungstagen im der Diskothek an, die exklusiv nur mit den Studierenden des Rahmen der „Faust“-Inszenierung stattfinden. Studio Leipzig besetzt ist.
CENTRE OF COMPETENCE FOR THEATRE DER UNIVERSITÄT LEIPZIG
GALERIE EIGEN + ART LEIPZIG Unter dem Titel „First Date“ begegnen sich Mitglieder des Schauspielensembles und KünstlerInnen der Galerie EIGEN + ART, im Schauspiel Leipzig oder in den Räumen der Galerie in der Baumwollspinnerei Leipzig — moderiert von Galerist Gerd Harry Lybke.
STIFTUNG BÜRGER FÜR LEIPZIG / DAS DIAKONISCHE WERK LEIPZIG
Im Rahmen des 2016 gegründeten Kompetenzzentrums für Theater (CCT) an der Universität Leipzig engagiert sich das Schauspiel Leipzig in der Lehre und Ausbildung der Studierenden am Institut für Theaterwissenschaft und setzt gemeinsam mit ihm die Diskursreihe fort. Vom 19. bis 23. 6. 19 findet zudem in Leipzig das 16. Symposium der Internationalen Brecht-Gesellschaft (IBS) statt: „BRECHT UNTER FREMDEN / Brecht Among Strangers“, veranstaltet von der IBS und dem CCT in Zusammenarbeit mit dem Institut für Theaterwissenschaft der Universität In Zusammenarbeit mit der Stiftung Bürger für Leipzig und Leipzig und dem Schauspiel Leipzig. dem Diakonischen Werk Leipzig bietet das Schauspiel Leipzig die Möglichkeit für Inklusionspatenschaften: Blinde und sehende Gäste verabreden sich zu einem eindrücklichen Theatererlebnis — vom gemeinsamen Weg bis zum Austausch über den Vorstellungsbesuch mit Live-Audiodeskription.
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EURO -SCENE LEIPZIG
VOLKSSOLIDARITÄT LEIPZIG In Zusammenarbeit mit der Volkssolidarität Stadtverband Leipzig e. V. führt die Theaterpädagogik des Schauspiel Leipzig das Seniorenspielclubprojekt „Die Spielfreudigen“ in die fünfte Spielzeit. Auch im Rahmen der Club Convention 2019 bringt die Gruppe wieder eine neue Produktion auf die Bühne und nutzt für ihre Proben die Räumlichkeiten des Seniorenbüros Alt-West in Lindenau. Darüber hinaus entwickelt das Schauspiel Leipzig gemeinsam mit der Presseabteilung der Volkssolidarität Leipzig gezielt Angebote für die teilnehmenden SeniorInnen und organisiert gemeinsame Theaterbesuche.
Die euro-scene Leipzig, Festival zeitgenössischen europäischen Theaters und Tanzes, findet vom 6. bis 11. 11. 18 zum 28. Mal statt. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „Bühnen — Klang — Welten“ und widmet sich der Musik in Theater, Tanz und Performance. Dabei spielen zahlreiche Formen des Umgangs mit Musik bei szenischen Bühnenformen eine Rolle, so beispielsweise in Beziehung mit Live-Musik, Klang, Geräusch, Text und Stille. Mit dem Schauspiel Leipzig verbindet die euro-scene Leipzig eine enge Partnerschaft: Das Festival zeigt auf der Großen Bühne und Hinterbühne, in der Diskothek sowie im Garderobenfoyer sechs Gastspiele in insgesamt zwölf Vorstellungen. Mehr Informationen zum Festival auf Seite 134.
RB LEIPZIG
LACHMESSE
Im Rahmen der Aktivitäten des Kids Club „Bullis Bande“ bietet die Abteilung Theaterpädagogik des Schauspiel Leipzig den kleinen Fans exklusive Einblicke in die Welt auf und hinter der Bühne sowie praktische Workshops an der Schnittstelle von Theater und Fußball.
Im Rahmen der Lachmesse sind am 27. 10. 18 Gerhard Polt und die Wellbrüder im Schauspielhaus zu erleben. Zu Beginn des Jahres 2019 sind u. a. zu Gast: das Zwinger-Trio (4. 1.) sowie Tom Pauls und Band (5. 1.), am 12. 1. liest Walter Sittler Dieter Hildebrandt: „Ich bin immer noch da“.
EUROPEAN THEATRE CONVENTION Ein exklusives Angebot gibt es für die AbonnentInnen eines ETC-Mitgliedstheaters: Diese können kostenlos die Vorstellungen aller ausländischen ETC-Theater besuchen. Somit haben AbonnentInnen des Schauspiel Leipzig die Möglichkeit, u. a. im Slowenischen Nationaltheater Ljubljana, im Slowakischen Nationaltheater Bratislava, im Théâtre de Liège, im Stadttheater Helsinki, im Norske Teatret Oslo, im Kroatischen Nationaltheater Zagreb, beim Festival MESS Sarajevo, im Schauspielhaus Graz oder im Landestheater Linz gratis Theater zu schauen. Voraussetzung dazu ist die Voranfrage bei der ETC, bei der die Kolleginnen vom Besucherservice des Schauspiel Leipzig gerne behilflich sind:
Die European Theatre Convention (ETC) ist ein Zusammenschluss europäischer Theater und hat sich zum Ziel gesetzt, Theater und TheatermacherInnen in ganz Europa zu vernetzen und den künstlerischen Austausch über Landesgrenzen hinaus zu fördern. Zur ETC gehören derzeit über 40 Theater aus 25 Ländern; in Deutschland u. a. das Deutsche Theater Berlin, das Badische Staatstheater Karlsruhe, das Staatstheater Braunschweig, Theater und Orchester Heidelberg sowie das Theater Dortmund. Das Schauspiel Leipzig ist seit Herbst 2013 Mitglied der ETC.
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0341 / 12 68 168 besucherservice@schauspiel-leipzig.de
grassi
INKLUSION AUDIO DESKRIPTION Mittels der Audiodeskription, mit der blinden und sehbeeinträchtigten Menschen visuelle Vorgänge auf der Bühne besser wahrnehmbar gemacht werden können, wird das Schauspiel Leipzig seit Dezember 2013 einem größeren Teil der Leipziger Bevölkerung und Gästen der Stadt erlebbar. Monatlich findet mindestens eine Vorstellung mit Live-Audiodeskription statt. Eigens dafür geschulte — nichtsehende und sehende — AutorInnen erweitern Stück für Stück ihr Repertoire und machten das Schauspiel Leipzig 2013 zum ersten deutschsprachigen Theater mit einem kontinuierlich erweiterten Angebot im Sinne der sozialen Inklusion. Seitdem fanden knapp 60 Vorstellungen mit über 450 blinden und sehbeeinträchtigten BesucherInnen statt. Im Oktober 2015 wurden die barrierefreien Zugänge des Schauspiel Leipzig um ein taktiles Leitsystem mit einem ins Haus führenden Aufmerksamkeitsstreifen, Handläufen sowie Relieftafeln für Erdgeschoss und Parkett erweitert. Erneut bietet das Schauspiel Leipzig Audiodeskription speziell für sehbeeinträchtigte Kinder, Jugendliche und deren Familien an — so auch ab 9. 12. 18 mit Hans Christian Andersens Kunstmärchen „Die Nachtigall“ (Seite 48). Im Rahmen der „Woche des Sehens“ findet am 11. 10. 2018, dem „Welttag des Sehens“, eine öffentliche Probe für blinde und sehbeeinträchtigte Besucher mit Live-Beschreibung durch unser Audiodeskriptionsteam statt.
SIMULTAN ÜBERSETZUNG ENGLISCH Durch die weitere Nutzung der Übertragungsanlage für Simultanübersetzungen (in Kooperation mit dem Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie der Universität Leipzig) bietet das Schauspiel Leipzig auch nicht deutschsprachigen BürgerInnen und Gästen der Stadt die Möglichkeit, eine Theateraufführung mit Live-Übertragung in die englische Sprache zu besuchen. 1. 12. . . . . . . . . . . . . . . . . . FAUST I 24. 1. . . . . . . . . . . . . . . . . FAUST I 31. 3. 16 00
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FAUST I
22. 4. 16 00
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FAUST I
19. 6. . . . . . . . . . . . . . . . . DIE MAßNAHME / DIE PERSER 23. 6. 18 00 . . . . . . . . DIE MAßNAHME / DIE PERSER DAS SCHAUSPIEL LEIPZIG BIETET AUF ANFRAGE GERNE ENGLISCHSPRACHIGE HAUSFÜHRUNGEN AN.
VORSTELLUNG MIT GEBÄRDENSPRACHDOLMETSCHENDEN
11. 10. 10 00 ......... DIE NACHTIGALL (ÖFFENTLICHE PROBE, WOCHE DES SEHENS) 21. 10. 18 00 ......... FAUST I + II 28. 11. . ................ KÖNIG UBU / UBUS PROZESS
Das Angebot für gehörlose Menschen wird ebenfalls fortgeführt. Nach „Ein Sommernachtstraum“ (2017) und „König Ubu / Ubus Prozess“ (2018) ist erneut eine Vorstellung einer Inszenierung des aktuellen Repertoires mit Gebärdensprachdolmetschenden geplant. Der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben. Darüber hinaus wird am 25. 1. 19 eine weitere Aufführung von „König Ubu / Ubus Prozess“ live in Gebärdensprache übertragen.
9. 12. 15 00 . .......... DIE NACHTIGALL 12. 12. 10 00 ......... DIE NACHTIGALL 13. 12. 10 00 ........ DIE NACHTIGALL 23. 12. 15 00 ........ DIE NACHTIGALL 25. 1. .................. KÖNIG UBU / UBUS PROZESS 31. 1. ................... DER GOTT DES GEMETZELS 2. 2. . ................... FAUST I 13. 2. . .................. MARIA STUART 2. 3. . ................... DER WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNG 9. 3. .................... FAUST I 14. 4. . .................. DER WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNG 8. 5. . ................... DER WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNG 12. 5. 18 00 .......... FAUST I + II FÜR DIE TEILNAHME AN „FAUST I + II“ IST UNBEDINGT EINE PERSÖNLICHE BEGLEITPERSON ERFORDERLICH, DA NUR DAS BÜHNENGESCHEHEN IM SCHAUSPIELHAUS PER AUDIODESKRIPTION BESCHRIEBEN WERDEN KANN. WEITERE INFORMATIONEN ERHALTEN SIE BEIM KARTENKAUF.
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VERMITTLUNG EINFÜHRUNGEN
FREUNDESKREIS
Zu vielen Inszenierungen auf der Großen Bühne und der Hinterbühne bieten wir (Premieren ausgenommen) eine Einführung an — eine halbe Stunde vor Aufführungsbeginn, im Rangfoyer. In ca. 10 Minuten können Sie dabei Hintergründe und Informationen zu Stücken, den Inszenierungsansätzen sowie zu den AutorInnen erfahren. Einführungen sind im Monatsspielplan und auf unserer Webseite aufgeführt; die Einführungen werden gehalten von der Dramaturgie. Wenn Sie auf den Rollstuhl angewiesen sind und an der Einführung Interesse haben, bitten wir, dies beim Kartenkauf anzugeben. Unser Abenddienst wird Ihnen behilflich sein.
Der Freundeskreis Schauspiel Leipzig e. V. fördert seit über zehn Jahren — öffentlich und im Stillen, ideell und materiell — das Schauspiel Leipzig. Vielfältige Aktivitäten und Veranstaltungen, von Lesungen und Gesprächsabenden bis hin zur Vergabe des Leipziger Theaterpreises, tragen dazu bei, dem Theater Rückhalt bei Leipziger BürgerInnen wie auch in der Öffentlichkeit zu verschaffen. Zeiten, in denen kulturelle Bildung und nichtökonomische Faktoren schnell als nebensächlich apostrophiert werden, brauchen ideell tätige Freunde und Unterstützer der Kultur! Informieren Sie sich, z. B. bei Premieren am Stand des Freundeskreises im Foyer oder beim Gespräch im Anschluss und unter www.freundeskreis-schauspielleipzig.de. Kontakt: freund.kreis@schauspiel-leipzig.de. Sie sind herzlich willkommen!
NACHGESPRÄCHE Regelmäßig bieten wir im Anschluss an Aufführungen Nachgespräche an, bei denen Sie mit dem Spielensemble und der Dramaturgie ins Gespräch kommen können. Die Termine werden jeweils im Monatsspielplan und auf unserer Webseite veröffentlicht.
DIE AUTORIN UND DER AUTOR AN DER BAR Lernen Sie die AutorInnen hinter den Stücken der Diskothek kennen! Vor oder nach den Vorstellungen gewähren die DramatikerInnen in der Diskothek-Bar Einblicke in ihre Schreib arbeit — in entspannter Atmosphäre, mit Möglichkeit zum Getränk. Die Termine der Reihe finden Sie im Monatsspielplan oder auf unserer Webseite.
SCHAUSPIEL LEIPZIG STELLT SICH VOR Das Schauspiel Leipzig und die Volkshochschule Leipzig setzen ihren Kurs fort, der unter Leitung der Dramaturgie einen detaillierteren Einblick in die Theaterarbeit am Schauspielhaus sowie die programmatische Breite des Spielplans gibt. An vier Terminen stellen wir ausgewählte Inszenierungen auf den verschiedenen Spielstätten vor — einer Einführung in Stück und Konzept schließt sich ein Probenbesuch an. Kommen und schauen Sie! 1. Termin: 12. 9. 18, 18 ºº – 20 ºº; Stückvorstellung & Probenbesuch: Johann Wolfgang Goethe, „Faust“; Regie: Enrico Lübbe, Schauspielhaus 2. Termin: 15. 11. 18, 18 ºº – 20 ºº; Stückvorstellung & Probenbesuch: William Shakespeare, „Der Widerspenstigen Zähmung“; Regie: Moritz Sostmann, Schauspielhaus 3. Termin: (Januar) wird noch bekannt gegeben Stückvorstellung & Probenbesuch: Hans Fallada / Armin Petras, „Jeder stirbt für sich allein“ / „Die Leipziger Meuten“; Regie: Armin Petras, Schauspielhaus 4. Termin: (Februar) wird noch bekannt gegeben Stückvorstellung & Probenbesuch: Wolfram Höll, „Disko“ (AT) (UA); Regie: Ivan Panteleev, Diskothek
ÖFFENTLICHE PROBEN Die öffentlichen Proben sind eine feste Größe geworden mit einem stetig wachsenden Interessiertenkreis. Auch in der Saison 2018 / 2019 wird es zu ausgewählten Inszenierungen öffentliche Proben geben, in denen wir für ca. eine Stunde auf der Bühne die Probenarbeit am jeweiligen Stück vorstellen. Das genaue Programm wird jedes Mal anders sein — das Regieteam erläutert seinen Inszenierungsansatz, es gibt Gespräche oder einen szenischen Einblick in den Probenstand. Der Eintritt ist frei. Bitte beachten Sie, dass auf den Spielstätten Diskothek, Hinterbühne und Residenz die Platzkapazität begrenzt ist. Die ersten öffentlichen Proben finden statt zu „Faust“ ( J. W. Goethe, Regie Enrico Lübbe) am 17. 9. 18, 18 ºº sowie zu „Der nackte Wahnsinn“ (M. Frayn, Regie Enrico Lübbe) am 24. 10. 18, 18 º º, jeweils im Schauspielhaus, Große Bühne. Zu weiteren Veranstaltungen achten Sie bitte auf die Veröffentlichungen im Monatsspielplan und auf der Webseite.
Treffpunkt für alle Termine um 18 ºº im Schauspielhaus, Kassenfoyer Teilnahmegebühr: Erwachsene 36,– Jugendliche/Schüler erhalten 30 % Ermäßigung Leipzig-Pass-Inhaber erhalten 50 % Ermäßigung Anmeldung bei der VHS erforderlich. Weitere Infos zur Anmeldung erhalten Sie bei der VHS Leipzig unter 0341 / 123 60 00 oder unter www.vhs-leipzig.de
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Starke Ideen. Starke Partner.
DAS HAUS Theaterleitung Enrico Lübbe (Intendant & 1. Betriebsleiter) Daniel Herrmann (Verwaltungsdirektor & 2. Betriebsleiter) Torsten Buß (Chefdramaturg & Stellvertreter des Intendanten) Hugo Gretler (Ausstattungsleiter) Günter Gruber (Technischer Direktor) Vera Högemann (Künstlerische Betriebsdirektorin/Leiterin KBB) Esther Ningelgen (Leiterin Öffentlichkeitsarbeit & Pressesprecherin) Intendanz Enrico Lübbe (Intendant) Tatjana Komár-Schöbe (Mitarbeiterin Intendanz) Dramaturgie Torsten Buß (Chefdramaturg) Matthias Döpke (Dramaturg) Katja Herlemann (Dramaturgin) Georg Mellert (Dramaturg) Clara Probst (Dramaturgin) Ilke Dietrich (Mitarbeiterin Dramaturgie) Residenz Thomas Frank (Künstlerischer Leiter Residenz) Ulrike Melzwig (Produktionsleiterin Residenz) Theaterpädagogik Jule Eicke (Theaterpädagogin) Jennifer Gaden (Theaterpädagogin) Yves Hinrichs (Leiter Jugendclub „Sorry, eh!“) Swantje Nölke (Theaterpädagogin) Künstlerisches Betriebsbüro Vera Högemann (Künstlerische Betriebsdirektorin) René Kalauch (Mitarbeiter) Muriel Zibulla (Mitarbeiterin) Presse- & Öffentlichkeitsarbeit Esther Ningelgen (Leiterin & Pressesprecherin) Rosi Steinbrück (Referentin) Jana Nowak (Online-Kommunikation) Christiane Schletter (Leiterin Satzbüro) Rolf Arnold (Fotograf) Angelika Georgi (Sekretärin) Anke Neumann (Gebrauchswerberin) Besucherservice & Abenddienst Heidrun Nodurft (Leiterin Besucherservice) Elke Ahlemann (stellv. Leiterin Besucherservice) Christina Brückner Theres Karzikowski Dagmar Klemm (Ansprechpartnerin für Schulen) Anett Petersen Elisa Schumann (Leiterin Abenddienst)
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Regie Claudia Bauer (Hausregisseurin) Philipp Preuss (Hausregisseur) Stephan Beer Lucia Bihler Markus Bothe Thirza Bruncken Nuran David Calis Martin Harriague Yves Hinrichs Gordon Kämmerer Enrico Lübbe Miguel Abrantes Ostrowski Ivan Panteleev Armin Petras Georg Schmiedleitner Kristina Seebruch Moritz Sostmann Didy Veldman Alberto Villarreal Hubert Wild Barbara Wolf Artists in Residence Barokthegreat Julian Hetzel Interrobang John Moran Diederik Peeters Planningtorock Chorleitung Daniel Barke Francesco Greco Franziska Kuba Choreographie Stefan Haufe Jan Krauter Denis Kuhnert Jana Rath Musikalische Leitung Francesco Greco („Die Maßnahme“)
Musik Peer Baierlein Friederike Bernhardt Jan S. Beyer Vivan Bhatti Biber Gullatz Kornelius Heidebrecht Rafael Klitzing Planningtorock Jonas Martin Schmid † Smoking Joe Undine Unger Brian Völkner VOXID (Daniel Barke, Diana Labrenz, Maike Lindemann, Friedrich Rau) Bastian Wegner Hubert Wild Jörg Wockenfuß Bühne, Kostüme & Video Gabriel Arnold Ramallah Aubrecht Andreas Auerbach Christian Beck Karoline Bierner Sabine Blickenstorfer Kristina Böcher Ingo Böhling Miriam Buether Amélie von Bülow Georg Burger Bianca Deigner Christoph Ernst fettFilm (Momme Hinrichs, Torge Møller) Adrian Figueroa Jonathan Gentilhomme Hugo Gretler Mareike Hantschel Marianne Heide Marleen Hinniger Yves Hinrichs Konny Keller Cornelia Kraske Marialena Lapata Agathe MacQueen Josa Marx Katharina Merten Susanne Münzner Etienne Pluss Susanne Reul Rebecca Riedel Vanessa Rust Titus Schade Kai Schadeberg Irina Schicketanz Susanne Schuboth Max Vincent Schulze Elke von Sivers Harald B. Thor Didy Veldman Doreen Winkler
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Schauspielensemble Wenzel Banneyer Julia Berke Thomas Braungardt Anne Cathrin Buhtz Andreas Dyszewski Alina-Katharin Heipe Andreas Herrmann Sophie Hottinger Roman Kanonik Daniela Keckeis Anna Keil Andreas Keller Tilo Krügel Dirk Lange Markus Lerch Michael Pempelforth Denis Petković Felix Axel Preißler Julia Preuß Marie Rathscheck Annett Sawallisch Bettina Schmidt Katharina Schmidt Florian Steffens Brian Völkner Gäste Dorothea Arnold Claudia Burckhardt Ismail Deniz Franziska Dittrich (Puppenspiel) Julischka Eichel Timo Fakhravar Sebastian Fortak (Puppenspiel) Ellen Hellwig Max Hubacher Jonas Koch Heiner Kock Karl-Sebastian Liebich Anna Menzel (Puppenspiel) Hans-Jochen Menzel (Puppenspiel) Gaby Pochert Mathis Reinhardt Hannelore Schubert Nis Søgaard (Puppenspiel) Kristine Stahl (Puppenspiel) Lisa Ströckens Hubert Wild Schauspiel-Studio des Schauspielinstituts „Hans Otto“ der HMT Leipzig Matthias Döpke (Studioleitung) Anna Keil (Studioleitung) Tobias Amoriello Ron Helbig Julian Kluge Philipp Staschull Friedrich Steinlein Paul Trempnau Nicole Widera Nina Wolf
Künstlerischer & technischer Betrieb Regieassistenz Maximilian Grafe Ilario Raschèr Kristina Seebruch Charlene Markow (Gast) Ausstattungsassistenz Marialena Lapata (stellv. Ausstattungsleiterin) Ingo Böhling Roy Böser Lisa Kruse Lena Winters Inspizienz Thomas Urbaneck (Chefinspizient) Jens Glanze Ulrich Hänsch Ute Neas Soufflage Maren Messerschmidt Christiane Wittig Gesine Creutzburg (Gast) Brigitte Ostruznjak (Gast) Technische Leitung Günter Gruber (Technischer Direktor) Bianca Hessel (Assistentin des Technischen Direktors) Bühnen- & Veranstaltungstechnik Mike Bäder (Bühneninspektor) Antje Gruber (Bühnenmeisterin) Julius Besen (Meister für Veranstaltungstechnik) Joris Walleneit (Meister für Veranstaltungstechnik) Thomas Kalz (Bühnenmeister Diskothek) Konstantin Müller (Bühnenmeister Diskothek und Residenz) Danny Dietze (Vorarbeiter Obermaschinerie) Thorsten Kandziora (Vorarbeiter Obermaschinerie) Sven Krötzsch (Vorarbeiter Obermaschinerie) Eckhard Fellbrich (Vorarbeiter) Olaf Hedler (Vorarbeiter) Roland Keup (Vorarbeiter) Dirk Rademacher (Vorarbeiter) Roland Barth Thomas Bässler Wolfram Berndt Sebastian Elster Mattheo Fehse Kevin Goldmann André Hessel Jens Hoffmann
Jens Keßner Uwe Kiesl Ronny Kinner Thomas Klapproth Martin Kleine Tobias Krause Steffen Lemmer Jeff Leuschel Tilo Münster Oliver Nell André Nerlich Frank-Uwe Pietsch Julian von Reeken Torsten Rothe Mike Schneider Dietmar Smolinski Ingo Tausch Benjamin van Teijlingen Gunnar Thiel Thomas Voigt René Wandelt Michael Wanzek Daniel Wingenfeld
Ankleidung Evelyn Ansorge (Leiterin der Abteilung Ankleidung) Barbara Gundlach Simone Heinzel Ulrike Jaßlauk Ursula Loewenau Swetlana Rheia Angelika Spottke Nadine Weyer
Beleuchtung Carsten Rüger (Leiter der Abteilung Beleuchtung) Veit-Rüdiger Griess (Beleuchtungsmeister) Jörn Langkabel (Beleuchtungsmeister) Ralf Riechert (Beleuchtungsmeister) Daniel Starke (Oberbeleuchter) Steffen Rothe (Vorarbeiter) André Dirla Jens Erdmann Rüdiger Heyne Sebastian Köhler Daniel Lang Beate Münster Max Neumann Sven Scheffler Thilo Stolle
Requisite Sven-Sebastian Hubel (Chefrequisiteur) Steffen Schädel-Mechsner Jörg Schirmer André Sproete Thomas Weinhold
Ton- & Videotechnik Daniel Graumüller (Leiter der Abteilung Ton- und Videotechnik) Matthias Schulze (Tonmeister) Anko Ahlert Gabriel Arnold Jörg Hoffmann Ralf Ludwig Alexander Nemitz Kai Schadeberg Udo Schulze Heribert Weitz Auszubildende zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik Tim Frömming Justus Geuther Isaak Künzel Lena Sarina Seckendorf Tom Siebert
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Maske Kerstin Wirrmann-Göhler (Chefmaskenbildnerin) Norbert Ballhaus Anja Engert Kathrin Heine Donka Holeček Cordula Kreuter Julia Markow Ute Markow Katja Wendel-Naumann Barbara Zepnick
Verwaltung Daniel Herrmann (Verwaltungsdirektor) Grit Meier (Leiterin Rechnungswesen) Ilka Gapp (Leiterin Personalwesen) Sylvia Wenzel (Sachbearbeiterin Honorar- und Gästeabrechnung, Verlags- und Vertragswesen) Bettina Hühnlein (Sachbearbeiterin Buchhaltung) Dagmar Koch (Sachbearbeiterin Buchhaltung) Miriam Mitlacher (Controlling) Frances Wolff (Sachbearbeiterin Verwaltung) Gebäudemanagement Mirko Holze (Leiter bauliche Anlagen / Hausverwaltung) Steffen Lindemann (Leiter Abt. Klimatechnik) Dirk Eichler (Leiter haustechnische Anlagen) Bernhard Jahnke (Kraftfahrer) Holger Kranich (Systemadministrator IT-Bereich/Betriebselektrik) Roland Kreiss (Kraftfahrer) André Lautner (Klimatechniker) Karsten Naumann (Betriebshandwerker) Rainer Stemmler (Betriebshandwerker) Carola Thamm (Klimatechnikerin) Remo Uta (Hausmeister)
PREISE
GROSSE BÜHNE PREISKATEGORIE
A
PREMIERE REPERTOIRE
PREMIERE REPERTOIRE
PREMIERE REPERTOIRE
PREMIERE REPERTOIRE
PLATZGRUPPE
I
I
II
II
III
III
IV
IV
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
45,– 32,– 19,–
42,– 29,– 16,–
37,– 27,– 19,–
34,– 24,– 16,–
30,– 22,– 19,–
27,– 19,– 16,–
21,– 21,– 19,–
18,– 18,– 16,–
B
PLATZGRUPPE
I
I
II
II
III
III
IV
IV
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
34,– 25,– 15,–
31,– 22,– 12,–
30,– 22,– 15,–
27,– 19,– 12,–
24,– 19,– 15,–
21,– 16,– 12,–
17,– 17,– 15,–
14,– 14,– 12,–
C
PLATZGRUPPE
I
I
II
II
III
III
IV
IV
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
31,– 22,– 12,–
28,– 19,– 9,–
27,– 19,– 12,–
24,– 16,– 9,–
21,– 16,– 12,–
18,– 13,– 9,–
14,– 14,– 12,–
11,– 11,– 9,–
D
PLATZGRUPPE
I
I
II
II
III
III
IV
IV
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten Kinder bis 14 J.
26,– 20,– 12,– 11,–
23,– 17,– 9,– 8,–
22,– 17,– 12,– 11,–
19,– 14,– 9,– 8,–
17,– 13,50 12,– 11,–
14,– 10,50 9,– 8,–
12,– 12,– 12,– 11,–
9,– 9,– 9,– 8,–
Einen Saalplan finden Sie auf Seite 132
130
HINTERBÜHNE PREMIERE REPERTOIRE
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
21,– 16,– 11,–
19,– 14,– 9,–
Platzwahl frei
DISKOTHEK PREMIERE REPERTOIRE
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
17,– 12,50 11,–
15,– 10,50 9,–
Platzwahl frei
RESIDENZ Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
17,– 12,50 9,– Platzwahl frei
AUSSER HAUS PREMIERE REPERTOIRE
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
24,– 16,– 11,–
22,– 15,– 9,–
Platzwahl frei
THEATERSPIELCLUBS Sorry, eh! / #noname / Club ü31 / Die Spielfreudigen
Vollzahler ermäßigte Karten Schüler/Studenten
9,– 5,– 5,–
Kostenfreie Fahrt mit dem ÖPNV Sie haben die Möglichkeit, mit unseren Theaterkarten alle Verkehrsmittel des MDV in der Zone 110 und einer angrenzenden Zone (151, 156, 162, 164, 168) drei Stunden vor und drei Stunden nach der Vorstellung zu nutzen. Bitte beachten Sie beim Onlinekauf die gesonderten Hinweise zur Fahrtberechtigung. Ermäßigungen Ermäßigungsberechtigt sind Kinder bis 14 Jahre, Auszubildende, Schüler und Studenten, Rollstuhlfahrer, Schwerbehinderte und Bundesfreiwilligendienstleistende. ALG-II-Empfänger erhalten an der Abendkasse Karten zum Preis von 3,–. Inhaber eines gültigen Leipzig-Passes erhalten 50 % Ermäßigung (Mindesteintrittspreis von 5,–). Ermäßigungen werden nach Verfügbarkeit sowie nach Vorlage des entsprechenden Ausweises gewährt. Pro Veranstaltung kann nur jeweils eine Ermäßigung in Anspruch genommen werden. Für Vorstellungen auf der Großen Bühne gelten Ermäßigungen ausschließlich für Kartenpreise in den Platzgruppen I – III. Bei Konzerten, Gastspielen, Sonderveranstaltungen und Veranstaltungen mit stark eingeschränkter Platzkapazität sowie bei Veranstaltungen mit einem regulären Eintrittspreis von weniger als 9,– ist der Entfall von Ermäßigungen möglich.
Platzwahl frei Gruppentarife Ab 10 Personen gilt für Schüler und Studenten ein Gruppentarif ab 8,– pro Person. Schüler und Studenten erhalten auch Vergünstigungen im Rahmen des Großen und des Kleinen Schul-Abos (siehe Seite 104) bzw. des Studierenden-Abos 6 TIX (siehe Seite 133).
131
Bร HNE PARKETT
20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
1
1
23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3
2
1 2 1
2
3
24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
4
25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
5
26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
6
27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
7
28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
8
29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
9
30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
10
1
3 1
4 1
5 1
6 1 1
8 1
9 10
23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5
11
R R R
18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
1
11
R R R
12
29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
13
30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
14
7
12
1
13
1
14
31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
15
30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
16
29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
15
1
16
1
RANG
L L L
1 2 3 4 5 6
20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
1
L L L
1
31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
2
1
3
31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
4
1
5
31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
7
32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
8
27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2
Platzgruppe I
Platzgruppe II
Platzgruppe III
Platzgruppe IV
132
6 1
7
1
R = Rollstuhlstellplatz
8
L = Loge
Bei einzelnen Inszenierungen abweichender Saalplan mรถglich.
ABONNEMENTS KOMBI - ABO MIT DER OPER
PREMIEREN -ABO
erleben Sie FÜNF GROSSE-BÜHNE-PREMIEREN der Spielzeit 2018 / 2019 auf IHREM PERSÖNLICHEN PLATZ IM SCHAUSPIELHAUS und Wahl-Abo 2 x Oper und/oder Leipziger Ballett, 2 x Musikalische — erhalten Sie bis zu 30 % PREISVORTEIL Komödie und 2 x Schauspiel Leipzig. Erhältlich in allen beteilig — besuchen Sie unser SILVESTERPROGRAMM mit einer ten Häusern. Freie Wahl bei Repertoire-Vorstellungen auf der ERMÄSSIGUNG VON 10 % Großen Bühne im Schauspielhaus. Bei Vorstellungen mit er — erhalten Sie KOSTENFREIE FAHRT ins Theater und wieder höhten Preisen kann eine Zuzahlung verlangt werden. Ausgenach Hause innerhalb des ausgewiesenen MDV-Bereichs nommen sind Premieren, Gastspiele, Veranstaltungen mit Son — erfahren Sie mehr: Sie erhalten das PROGRAMMHEFT derpreisen und die Koproduktionen mit dem Leipziger Ballett. zur Vorstellung kostenfrei — bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand: KOMBI-ABO SCHAUSPIEL-ANTEIL Sie erhalten regelmäßig und kostenfrei den MONATS I 188,– 46,– SPIELPLAN und das SPIELZEITHEFT
II
170,–
40,–
FAUST . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
29. 9.
III
148,–
32,–
JEDER STIRBT FÜR SICH ALLEIN / DIE LEIPZIGER MEUTEN . . . . . . .
18. 1.
IV
124,–
22,–
SÜßER VOGEL JUGEND . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6. 4.
PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
27. 4.
LAZARUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
15. 6.
I 140,–
II 120,–
6 TIX
III 100,–
UNSER ABO FÜR STUDIERENDE
DIE WAHL-ABOS Wählen Sie aus unseren Wahl-Abonnements und: — bleiben Sie flexibel bei FREIER TERMIN- UND PLATZWAHL bei Repertoire-Vorstellungen — die Abonnementkarten sind ÜBERTRAGBAR — erhalten Sie KOSTENFREIE FAHRT ins Theater und wieder nach Hause innerhalb des ausgewiesenen MDV-Bereichs — bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand: Sie erhalten regelmäßig und kostenfrei den MONATSSPIELPLAN und das SPIELZEITHEFT
Das attraktivste Angebot! Sechs Repertoirevorstellungen auf der Großen Bühne, in der Diskothek und in der Residenz. Einlass nur mit Studierendenausweis. Ausgenommen sind Premieren, Gastspiele, Veranstaltungen mit Sonderpreisen und die Koproduktionen mit dem Leipziger Ballett.
PREIS 42,–
SCHAUSPIELCARD 50
WAHL-ABO 8
Die volle Flexibilität zum halben Preis. Für einmalig 50,– erhalten Sie ein Jahr lang 50 % Ermäßigung auf frei wählbare Repertoire-Vorstellungen auf der Großen Bühne in den PreisWählen Sie aus unserem Repertoire 8 Vorstellungen auf der gruppen I–III. In allen anderen Spielstätten erhalten Sie 25 % Großen Bühne und der Hinterbühne. Die Gutscheine sind für Ermäßigung. Die Schauspielcard ist 12 Monate gültig und gilt die Spielzeit 2018 / 2019 gültig. Ausgenommen sind Premieren, für eine Person. PREIS 50,– Gastspiele, Veranstaltungen mit Sonderpreisen und die Ko- produktionen mit dem Leipziger Ballett.
I 160,–
II 136,–
Sie haben Interesse an einem Abonnement? Dann wenden Sie sich bitte an unseren Besucherservice: 0341 / 12 68 168 besucherservice@schauspiel-leipzig.de
III 112,–
WAHL-ABO 4 Wählen Sie aus unserem Repertoire 4 Vorstellungen auf der Großen Bühne. Die Gutscheine sind für die Spielzeit 2018 / 2019 gültig. Ausgenommen sind Premieren, Gastspiele, Veranstaltungen mit Sonderpreisen und die Koproduktionen mit dem Leipziger Ballett.
I 88,–
II 76,–
III 60,–
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SCHULKLASSEN ERHALTEN VERGÜNSTIGUNGEN IM RAHMEN DES GROSSEN UND KLEINEN SCHUL-ABOS (SIEHE SEITE 104)
06. Nov. – 11. Nov. 2018 »Bühnen – Klang – Welten« Musik in Theater und Tanz aus dem alten und neuen Europa Unter der Schirmherrschaft von Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig 12 Gastspiele aus 10 Ländern in rund 25 Vorstellungen und 8 Spielstätten Mit freundlicher Unterstützung
Kontakt � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � euro-scene Leipzig // Ann-Elisabeth Wolff, Festivaldirektorin � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Tel. 0341-980 02 84 // info@euro-scene.de // www.euro-scene.de
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KASSEN ÖFFNUNGSZEITEN
KONTAKT Unser Besucherservice berät Sie gerne bei allen Fragen rund um Ihren Vorstellungsbesuch. Sie erreichen ihn telefonisch oder per E-Mail: 0341 / 12 68 168 besucherservice@schauspiel-leipzig.de Vorstellungstermine und allgemeine Informationen finden Sie auch auf der Webseite des Theaters: www.schauspiel-leipzig.de
KARTENVERKAUF (ALLGEMEINE HINWEISE)
Theaterkasse im Schauspiel Leipzig Schauspielhaus, Bosestraße 1, 04109 Leipzig Montag bis Freitag: 10 ºº – 19 ºº Samstag: 10 ºº – 14 ºº
SPIELSTÄTTEN & KARTENABHOLUNG Große Bühne, Diskothek, Hinterbühne Der Kartenverkauf an der Abendkasse beginnt eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte bis 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen; bei späterer Abholung keine Platzgarantie. Für einige Spielstätten können sich Abweichungen ergeben. Bitte informieren Sie sich bei unserem Besucherservice.
Online-Kartenkauf und telefonischer Kartenkauf sind für Inhaber von Kreditkarten (Visa, Euro-/Mastercard) möglich; Online-Kartenkauf auch für Inhaber einer EC-Karte. Diese Karten werden Ihnen je nach Kaufdatum per Post zugeschickt oder liegen an der Abendkasse zur Abholung bereit. Mit ticketdirect drucken Sie Ihr Ticket im Anschluss an die Buchung aus. Gern können Sie dieses auch direkt auf Ihrem Smartphone am Residenz (in der Baumwollspinnerei) Halle 18 (Aufgang E), Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig. KassenEinlass vorzeigen. öffnungszeit: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen.
KARTEN RESERVIERUNG
Probebühne Mockau Simon-Bolivar-Straße 92, 04357 Leipzig. Kassenöffnungszeit: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen.
Reservierte Karten sind bis zu dem bei der Reservierung mitgeteilten Termin an der Theaterkasse abzuholen. Nach Ablauf Bitte beachten Sie, dass unsere Spielstätten bedingt barrierefrei sind. Unser Besucherservice gibt Ihnen gerne Auskunft. dieser Frist erlischt die Reservierung.
RESTKARTEN
ANFAHRT
Für Vorstellungen, die nicht mehr online buchbar sind, er- Sie haben die Möglichkeit, mit unseren Theaterkarten alle Verhalten Sie über unseren Besucherservice Informationen über kehrsmittel des MDV in der Zone 110 und einer angrenzenden eventuelle Restkarten. Zone (151, 156, 162, 164, 168) drei Stunden vor und drei Stunden nach der Vorstellung zu nutzen. Bitte beachten Sie beim Onlinekauf die gesonderten Hinweise zur Fahrtberechtigung.
VORVERKAUFS BEGINN
Für die Anreise mit dem privaten PKW nutzen Sie die Parkhäuser in der Zentralstraße und in der Thomasiusstraße 16–18.
Der Vorverkauf für die Spielzeit 2018 / 2019 beginnt für ausgewählte Vorstellungen am 24. 5. 18. Für alle weiteren Vorstellungen beginnt der Vorverkauf mit der Veröffentlichung der Vorstellungstermine in den Monatsplänen bzw. auf der Webseite des Theaters. Der vollständige Monatsplan wird dort bis zum 5. des Vormonats veröffentlicht.
WEITERE VORVERKAUFS STELLEN
Allgemeine Geschäftsbedingungen Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Diese können Sie an der Theaterkasse und unter www.schauspiel-leipzig.de einsehen.
Leipzig Ticket im Hugendubel, Petersstraße 12–14 CULTON Ticket, Peterssteinweg 9 LVZ Ticketservice, Peterssteinweg 19 Ticketgalerie, Hainstraße 1 Musikalienhandlung M. OELSNER, Schillerstraße 5 Reisebüro im Globus GmbH Wachau, Nordstraße 1 Tourist-Information Wurzen, Domgasse 2 Tourist-Information Delitzsch, Schloßstraße 31
135
KONTAKTE Postanschrift Schauspiel Leipzig, Bosestraße 1, 04109 Leipzig Besucherservice & Karten 0341 / 12 68 169 besucherservice@schauspiel-leipzig.de
0341 / 12 68 168
Telefonzentrale 0341 / 12 68 0
Intendanz 0341 / 12 68 200 0341 / 12 68 189
intendanz@schauspiel-leipzig.de Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 0341 / 12 68 159 presse@schauspiel-leipzig.de oeffentlichkeitsarbeit@schauspiel-leipzig.de
0341 / 12 68 152
WWW
Künstlerisches Betriebsbüro 0341 / 12 68 129 kbb@schauspiel-leipzig.de
0341 / 12 68 124
Unsere Webseite www.schauspiel-leipzig.de informiert Sie tagesaktuell über die Veranstaltungen, Neuigkeiten und Angebote des Schauspiel Leipzig.
Theaterpädagogik 0341 / 12 68 495 0341 / 12 68 496
theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de
SOCIAL MEDIA
Dramaturgie 0341 / 12 68 171
0341 / 12 68 179
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IMPRESSUM Schauspiel Leipzig, Eigenbetrieb der Stadt Leipzig Bosestraße 1, 04109 Leipzig Intendant: Enrico Lübbe Redaktion: Dramaturgie, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Künstlerisches Betriebsbüro Redaktionsleitung: Rosi Steinbrück Gestaltung: HawaiiF3 & Bureau David Voss Ensemblefotos / Porträtfotos Gäste / Inszenierungsfotos: © Rolf Arnold Porträtfoto Julischka Eichel: © M. Knickriehm Porträtfoto Gaby Pochert: © Michael Benthin Porträtfoto Lisa Ströckens: © Laura Kröner Inszenierungsfoto „Every Body Electric“: © Alexi Pelekanos Produktion: Löhnert Druck, Markranstädt Redaktionsschluss: 4. 5. 18
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Änderungen vorbehalten.