2 minute read
Empfehlungen
Konsentierte Empfehlungen
Was ist die Essenz der Konferenz Politik und Pandemie?
Es besteht breiter Konsens, dass die Strategie für einen Maßnahmenkatalog nach dem Ende der Pandemie, d.h. für eine Agenda Postpandemie, einen gesellschaftlichen Perspektivwandel verwirklichen muss. In einer Agenda Postpandemie kann es nicht um Wiederherstellung und Weitermachen wie vor der Pandemie gehen, sondern im Mittelpunkt stehen Neudenken, Fortentwickeln, Bessermachen. Handlungsbedarf besteht für Schäden, die unter der Pandemie entstanden sind, und für vorbekannte Mängel und Schwächen, deren ganzes Ausmaß sich erst im Brennglas der Pandemie gezeigt hat.
Konsentiert ist die Einbeziehung aller Politikfelder, namentlich Gesundheitswesen, Wirtschaft, Soziales, Umwelt und Haushalt, wobei ganz vorn in der strategischen Reihung Bildung, Forschung und Kultur stehen. Bildung ist die Grundlage für Denken und Handeln, Forschung liefert dabei Leitplanken, Sinnstiftung entsteht durch Kultur.
Konsentiert ist, dass in der Bewältigung der Pandemiefolgen Freiwilligkeit und Ehrenamt noch mehr an Bedeutung gewinnen werden und zum sozialen Kitt beitragen.
Es gibt einen breiten Konsens, dass eine Strategie nicht weiterführt, wenn sie der Agenda Postpandemie keine solide Beschlusslage mitgibt zu kontroversen, aber relevanten Themen. Genannt sind Selbständiges Lernen, Schlüsselkompetenzen, Qualitätsentwicklung von Präsenz- und Distanzunterricht, Existenzsicherung für Kunstschaffende, sektorenübergreifen-
29
de medizinische Versorgung, den Umständen angemessener Schutz personenbezogener Daten in der Medizin, Impfpflicht oder keine Impfpflicht, zeitgerechte Rückkehr zu einem ausgeglichenen Haushalt, gezielte Förderung selbstständig krisenfest gemachter Unternehmen, Begrenzung der Subventionierung agroindustrieller Produktion, neue Formen der Bürgerbeteiligung und geordneten Teilhabe an Entscheidungsprozessen.
Am Ende der Pandemie-Krise ist die entstandene Problemlage bereits die nächste Krise, und es werden weitere Krisen ganz anderer Art folgen. Es gehört zum Konsens, dass die Strategie dies berücksichtigen und sich ohnehin abstimmen muss mit weiteren wichtigen Programmen der Krisenbewältigung z.B. im Zusammenhang der Europa-, Finanz-, Migrations- und Klimapolitik.
Und schließlich besteht Konsens, der Strategie eine ethische Klammer zu geben, wie sie der Artikel 1 des Grundgesetzes anbietet, um die Agenda Postpandemie in ihrer Vielgestaltigkeit mit einer gemeinsamen gesellschaftlichen Grundgewissheit zu untersetzen.
Ein Ausblick: Die Strategiedebatte zur Agenda Postpandemie wird schwierig. Die Konferenz endet dennoch optimistisch mit dem Zuruf des Vorstandsvorsitzenden der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, Prof. Dr. Michael Göring: „Bleiben Sie mutig!“
30
31
Vorträge und Beiträge Von
Hans-Jürgen Abromeit, Philipp Amthor, Till Backhaus, HansUlrich Behrndt, Selma-Maria Behrndt, Johann Blanchard, Kerstin Böttger, Hans Wilhelm von Bornstaedt, Dagmar Braun, Gerald Braun, Tilo Braune, Michael Drosner, Axel Ekkernkamp, Stefan Fassbinder, Kerstin Fiedler-Wilhelm, Hermann Fischer, Adelheid Geck, Jost von Glasenapp, Michael Göring, Lars Grünwoldt, Hans Ulrich Gumbrecht, Friedrich Hagemeyer, Klaus Hahnenkamp, Eckart Herold, Axel Karenberg, Sigrid Keler, Thomas Klinger, Jürgen Kohler, Jekabs Leititis, Markus Lerch, Franz-Robert Liskow, Claudia Lohse-Jarchow, Bettina Martin, Jost Mediger, Kristian Meinck, Thomas Mettenleiter, Christoph Metzger, Barbara Meyer, Fritz-Ulrich Meyer, Dietmar Oesterreich, Christian Pegel, Margot Peter, Arnold Pett, Franziska Ploetz, Wolfgang von Rechenberg, Stefan Rudolph, Heinz Sauer, Wolfgang Schareck, Armin Scheffler, Barbara Scheffler, Matthias Schilling, Stephan Schlesinger, Wolfgang Schmiedt, Michael Schmuck, Ekkehard Schneider, Gerd Schneider, Helmhold Schneider, Sebastian Schröder, Wilhelm Graf von Schwerin von Schwanenfeld, Manuela Schwesig, Jürgen Seemann, Henriette Sehmsdorf, Andreas Stahl, Werner Stegmaier, Michael Succow, Katja Tovarek, Frank-Jürgen Weise, André Werner, Ulrich Westermann, Frank Wilhelm, Klaus-Dietrich Wolff
Schibri-Verlag ISBN 978-3-86863-231-6