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Selber denken Infomagazin

2009

Das Magazin der philosophischen Lebenskunst

Geht die Welt unter – und wenn ja, warum? Zur Kritik des apoka­lyp­tischen Bewusstseins 1

Selber denken 2009

www.schibri.de


Editorial Kontakte:

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Prof. Dr. Lutz von Werder

überall begegnet uns zur Zeit das Wort „Apokalypse“ oder „Weltuntergang“. Ob in den Nachrichten, wenn von Umwelt- und Klimakatastrophen, Atomkriegsgefahren oder CO2-Ausstoß die Rede ist oder in Fernseh- und Kinofilmen, die einen Tornado über Berlin oder eine Eiszeit in New York so realistisch darstellen, dass man glauben könnte, genau das steht uns bevor. Aber ist das so? Stimmen die Apokalypse-Prognosen der Propheten, Politiker, Wissenschaftler wirklich? Steht unsere Erde tatsächlich vor dem Kollaps – durch Erderwärmung, Eiszeit, Überbevölkerung oder Atombomben? Oder ist das alles nur Schwarzmalerei der Apokalypse-Industrie? Wird es ein Welt-Ende geben oder vielleicht eine Welt-Wende?

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Schibri-Verlag Internet/E-Mail: http://www.schibri.de Verlag: schibri-verlag@t-online.de Redaktion: vanbeek@schibri.de

Impressum Selber denken Das Magazin der philosophischen Lebenskunst Herausgeber: Lutz von Werder Verlag: Schibri-Verlag erscheint: jährlich Preis: 1,- Euro Redaktion, Layout: Lutz von Werder Andreas Brüning Iris van Beek Matthias Schilling

Copyright: Alle Rechte beim Verlag Printed in Germany

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.

Lutz von Werder geht diesen Fragen im 9. Band seiner Reihe „Philosophische Lebenskunst“ sehr detailliert nach. Er zeigt die verschiedenen Meinungen und Prognosen der Wissenschaft, der Theologie und der „Herren der Apokalypse“. Er unterscheidet dabei zwischen realistischer, pessimistischer und optimistischer Philosophie des Weltendes und überlässt es Ihnen, ob Sie am Ende ein Licht am Horizont sehen oder doch eher ein schwarzes Loch. Auch Angelika Driesner und Andreas Urs Sommer haben ihre sehr lesenswerten Gedanken zur Apokalypse in diesem Heft zu Papier gebracht: Angelika Driesner will mit Ihnen die vier ersten Siegel auf dem Buch Ihres persönlichen Lebens öffnen und sich den Unheil bringenden apokalyptischen Reitern stellen. Andreas Urs Sommer erläutert, ob bzw. wie man dem Untergang mit stoischer Seelenruhe begegnen kann. Mitdiskutieren können Sie mit Lutz von Werder zu den Themen „Weltuntergang“, „Philosophie der Wollust und der Liebe“, „Philosophische Lebenskunst in Zeiten der Krise“, „Philosophie der Revolution“ und „Das Wunder des Atheismus“ in seinen Philosophischen Cafés in der Urania und im Literaturhaus in Berlin. Die Termine finden Sie wie immer am Ende dieses Magazins. Die Urania feiert übrigens am 11. Oktober 2009 das 10-jährige Bestehen des Philosophischen Cafés mit einer Tagung und illustren Gästen. Nutzen Sie diese Ausgabe von Selber denken für Ihre persönlichen philosophischen Gedanken, für die Diskussion in Ihrem Bekanntenkreis, in der Schule, in der Kirche oder in philosophischen Cafés und Gesprächskreisen und schreiben Sie uns, wenn Sie Lust dazu haben, wir freuen uns über jede Zuschrift. Wir wünschen Ihnen wieder viel Vergnügen beim Mitphilosophieren und Selberdenken! Iris van Beek und Ihre Selber-Denken-Redaktion

ISSN 1860-272X

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Wann und warum

geht die Welt unter? – Lutz von Werder – In Zeiten der tiefen Krise der Gesellschaft stellt sich die Philosophie nur noch eine Frage: Wann und warum geht die Welt unter? Diese Frage erhält heute folgende Antworten: In der modernen Presse und im Fernsehen wird das Paradigma der Apokalypse als Lehre vom Weltende gerne benutzt. Man kann fast von der Arbeit einer Apokalypse-Industrie sprechen. Im Internet weist Google unter dem Stichwort „ Apokalypse“ eine Million Treffer nach. Sowohl in den Religionen als auch in der Wissenschaft und Politik verbreitet sich der apokalyptische Wahn wie eine Krankheit. Die apokalyptische Geschichtsinterpretation, seit dem 11.9.2001, ist zum Zeitgeist geworden. Die Mainstream-Medien verbreiten den apokalyptischen Jargon. Die Tiefreligiösen glauben sowieso an die Apokalypse. Die Wissenschaftler benutzen den ApokalypseJargon, um sich finanziellen und politischen Einfluss zu sichern. Die religiösen Fundamentalisten werden dagegen zu Akteuren der Apokalypse. Diese Akteure sind unter anderem Militärs, Politiker, aber auch Guerilla-Gruppen. Esoterische Philosophen sehen da genauer: Sie legen heute schon das Datum des Weltuntergangs auf das Jahr 2012 fest. Philosophische Lebenskunst muss sich deshalb der Frage „Wie lange besteht die Welt noch?“ stellen. Sie analysiert deshalb den Ursprung und den Hintergrund der Philosophie und Theologie des Weltendes bis zur Moderne. In der Moderne ergeben sich dann drei Denkströmungen vom Weltende, die wir genauer vorstellen wollen. Die realistische Philosophie heißt: Die Welt dauert bis auf Weiteres weiter. Die pessimis­ tische Philosophie des Weltendes heißt: Die Welt geht ganz sicher bald unter. Die optimistische Philosophie sagt: Die Welt erneuert sich – trotz allem. Auf der Basis dieser Kontroverse um die Zukunft der Welt ist das moderne apokalyptische Bewusstsein zu kritisieren. Die vielfältigen Quellen des Lebensmutes sind für die philosophische Lebenskunst neu zu erschließen. Das ist das Gebot der Stunde. Neugierig geworden? Dann gehen Sie mit Lutz von Werder der Frage nach, ob die Welt wirklich untergeht und warum.

(siehe auch S. 9-10 dieser Ausgabe) Schibri-Verlag • ISBN 978-3-86863-034-3 • 400 S.•  19,80,-

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Apokalypse Now versus

Paradise Now – Angelika Driesner – Bevor ich beginne, etwas über ein bestimmtes Thema zu schreiben, befrage ich dazu Menschen in meinem Umkreis, in diesem Fall: „Was ist für dich ‚Apokalypse‘? Ich startete meine Umfrage bei traumhaftem Wetter. Die Befragten verzogen unwillig das Gesicht und antworteten so etwas wie: „Sag mal, Angelika, könnt ihr Philosophen das Leben in all seiner Farbenpracht und Blütenfülle nicht einfach nur genießen?“ Allein gelassen, entschied ich mich zu einer der apokalyptischen Urquellen zurückzugehen, der Offenbarung des Johannes von Patmos. Bei meinen Internet-Recherchen fand ich den ermutigenden Ausspruch Martin Luthers: „Jederman soll davon halten, wie ihm sein Geist eingibt… Mein Geist will sich in dieses Buch nicht schicken.“ Aber dieses komplexe EndzeitSzenario mit seinem Reichtum an jüdisch-christlicher Symbolik, deren Durchmischung mit ägyptischen und hellenistischen Denkfiguren sowie mit Archetypen der menschlichen Seelenwelt inspirierte als literarisches Genre der abendländischen Kultur immer wieder Dichter, Denker, Musiker und Maler. So ließ sich mein Geist an Regentagen doch verführen, sich mit dem Thema

zu befassen und zu fragen: Worum geht es eigentlich in dieser Apokalypse? Kurz und überaus vereinfacht gesagt: Dem Seher Johannes wird in einer Vision Gottes Plan vom Gang der Schöpfung enthüllt. Durch die Öffnung der sieben Siegel einer heiligen Bücherrolle „schaut“ er den Kampf von Gut und Böse, wobei letztlich das Gute das Böse besiegt und die „alte“ Welt mit ihren Grausamkeiten, Kriegen, Krankheit und Tod untergeht. Die Toten und die Lebenden müssen sich vor dem Jüngsten Gericht für ihre Werke verantworten, Ungerechtigkeit wird gesühnt. Aber die Kinder Gottes werden gerettet. Sie leben in Gottes Herrlichkeit in der Neuen Stadt „Jerusalem“, in der es die Plagen der Menschheit nicht mehr gibt. Die Apokalypse ist mithin nicht nur ein Buch der Zerstörung, sondern auch ein Buch der Hoffnung und Sehnsucht der Menschen nach Beständigkeit, Gerechtigkeit und dem Ewigen Leben. Diese Offenbarungsschrift soll hier nicht aus theologischer Sicht beleuchtet werden. Hingegen stelle ich mir als praktische Philosophin bei jedem Thema die Frage: Welchen Nutzen ziehe ich

selbst daraus für meine eigene Lebenswelt? Was kann ich damit in meinem Leben und Handeln verbessern? Mit der Öffnung der ersten vier Siegel der Bücherrolle schaut der Seher die vier apokalyptischen Reiter. Sie versinnbildlichen das Unheil, das im Laufe der Geschichte immer wieder über die Menschheit hereinbricht. Als Selber-Denkende wollen wir die vier ersten Siegel auf dem Buch unseres persönlichen Lebens öffnen, um eigene Antworten zu „schauen“. Der erste apokalyptische Reiter auf dem weißen Pferd: Der Lebenskampf Mit dem unschuldigen Weiß verkörpert das Pferd das voran­ drängende Leben, das sich immer wieder selbst erneuert. Siegesbewusst und tatendurstig gibt ihm der Reiter die Sporen, um Ziele zu verfolgen sowie seinem Leben Orientierung und Sinn zu verleihen. Die Fragen, die sich dem Selber-Denkenden dabei stellen, sind die nach seinem ethischen Handeln: Welche Ziele habe ich mir in meinem Leben gesetzt? Mit welchen Mitteln habe ich dafür gekämpft? War mein Handeln so, dass ich es vor dem Richterstuhl meines eigenen Gewissens verantworten kann? Selber denken 2009

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Habe ich mein weißes Pferd in apokalyptische Gefilde getrieben oder Glück und Segen bringend in dieser Welt gewirkt? Der zweite Reiter auf dem feuerroten Pferd: Der Krieg Während das Leben vorwärts drängt, sich wachsend entwickelt, kommt das destruktive Element ins Spiel. Es sei hier nicht der Krieg in der Welt jenseits unseres direkten Einwirkungsbereichs betrachtet, sondern der subtilere Krieg in unserem Inneren. Ihn führen wir in Worten und Gedanken sowohl gegen andere Menschen, Dinge oder Situationen als auch gegen uns selbst. Ob wir ihn beenden können und wollen oder nicht, davon hängt das Gelingen oder Misslingen unserer zwischenmenschlichen Beziehungen und mithin ein großer Teil unseres Glücklichseins ab. Gedankenethik scheint mir folglich die schwierigste Herausforderung für Selber-Denkende zu sein. Sie erfordert Mut, sich diesem Reiter immer wieder in den Weg zu stellen. Der dritte Reiter auf dem schwarzen Pferd: Der Hunger In der Welt der reichen Industrienationen wird dieser Reiter in unserem täglichen Leben als überwundene Plage wahrgenommen. Daher soll der Rahmen wieder weiter gespannt werden: Wir hungern nicht nur nach dem täglichen Brot, sondern auch nach Liebe, Aufmerksamkeit und Anerkennung. Dieses menschliche Grundbedürfnis wird dann apokalyptisch, wenn dieser Hunger nie gestillt werden kann und sich 5

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Menschen dafür in immer neuen Opferrollen erniedrigen oder ihn mit dem Hunger nach Macht mit allen unseligen Folgen verknüpfen – das Höllen-Bild vom Fass ohne Boden, wie oft stehen wir in zahlreichen Varianten vor diesem Abgrund unserer Seele! Der vierte Reiter auf dem fahlen Pferd: Der Tod Dieser Reiter erinnert uns nicht nur an das physische Ende unserer Existenz. Er führt uns darüber hinaus zu den Grundfragen der Philosophie, die SelberDenkende zu einer persönlichen Antwort drängen: Es ist die Frage, inwieweit wir Menschen mit den Mitteln unseres Geistes das Sein und seine Entwicklung in der Zukunft überhaupt erkennen können. Mit den Ergebnissen der Hirnforschung scheint eine These inzwischen zum gesicherten Wissen zu gehören: Mit unserer Gedankenkraft erschaffen wir unsere persönliche Welt jeden Tag aufs Neue und projizieren sie auf die Außenwelt. Jeden Tag vergeht sie mit dem Schlaf und letztlich mit unserem Tod. Niemand weiß mit Gewissheit, ob es außerhalb dieses individuellen Denkens überhaupt eine „objektive“, d. h. vom denkenden Subjekt getrennt existierende Realität gibt. Bezüglich der Offenbarung des Johannes stellt sich somit die Frage: Kann diese Begrenzung menschlichen Denkens in einer religiösen Schau überwunden werden? Darüber hinaus stellt sich aber auch die Frage: Welchen Stellenwert will jeder SelberDenkende apokalyptischen Thesen der Philosophie, der Politik oder auch der Naturwissenschaft

in seinem eigenen Denken einräumen? Denn auch diese Thesen sind aus Archetypen, Versatzstücken der erlebten Vergangenheit der Menschheitsgeschichte und dem Erleben des jeweiligen Denkers zusammengesetzt und ohne Wahrheitsanspruch in die Zukunft projiziert. Wenn jeder der allein verantwortliche Schöpfer seiner Gedankenwelt ist, dann muss folglich jeder Selber-Denkende den apokalyptischen Reitern in seinem eigenen Leben mutig begegnen und sich folgenden Fragen stellen: Wie will ich die Zukunft dieser Welt und mein Leben in ihr denken? Kann ich mit pessimistischen Zukunftsvisionen, die mir die ungestüme, unschuldige Lebenskraft des weißen Reiters rauben, selbst glücklich sein und andere Menschen an meinem Glück teilhaben lassen? Oder will ich diese Lebenskraft eher dazu verwenden, das Leben mit allen seinen Licht- und Schattenseiten Segen bringend zu meistern? Wie will ich demzufolge handeln? Es sind die persönlichen Gedanken, die zu Taten werden. Handelnd hat jeder Mensch die Freiheit, seine Welt apokalyptisch oder paradiesisch zu gestalten – ein jeder an seinem Platz und mit seinen Möglichkeiten.

Sc ISBN 3-9378 hibri-Verlag 95-08-6 • 20 0 S.•  13,5

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Als Ergänzung zum Buch bietet die Autorin für ihre LeserInnen philosophisches Coaching per Email an: Angelika.Driesner@freenet.de


Seelenruhe und Untergang – Andreas Urs Sommer – Fordern Zeiten der Krise und des Untergangstaumels eine Philosophie des Verzichts? Seelenruhe sei, so die alten Stoiker, nur zu erreichen durch den Verzicht auf alles, was uns vom Schicksal genommen werden könnte. Was kann man damit heute noch anstellen? Ist es beruhigend und befreiend zu wissen, dass wir sterblich sind und nicht ewig leben müssen?

Ist Seelenruhe noch zeitgemäß? Oder ist sie ein altertümliches Wort für etwas, woran einem in Zeiten der Krise durchaus liegt – nämlich an einem Gleichgewicht des Gegebenen, an einer Ausgewogenenheit innerer und äußerer Dinge, schlicht an Ruhe? „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht“, hieß und heißt es, wenn alle „Untergang!“ schreien. Das allgemeine Schadensrisiko, das man in westlichen Gesellschaften während der letzten Jahrzehnte geringzuschätzen begann – „was kann mir, werde ich nicht gerade vom Blitz getroffen, eigentlich passieren?“ –, meldet sich derzeit zurück. Das Risiko besteht, alles zu verlieren – zuerst das ökonomische Rückgrat meiner Existenz: Job, Gehalt, Ersparnisse, sodann das soziale Netz: Familie, Freunde, schliesslich den inneren Halt.

Künstliche Beunruhigung Stoische Philosophie diente in der Antike der Abhärtung unter prekären Umständen, mitunter der Betäubung. Wird solche Philosophie behaupten, jede Beunruhigung sei in Wahrheit gar keine, da kühle

Vernunft das innere Gleichgewicht leicht wiederherstellt? Immerhin lebt unsere Gesellschaft davon, dass ihre Mitglieder ständig aktiviert, rastlos, in Unruhe sind. Nur Unruhe schafft Kapital, nur Unruhe schafft Konsum. Konsumsteigerung ist Unruhesteigerung. Man will immer mehr und immer anderes. Wenn das Beunruhigungsniveau ein bestimmtes Maß unterschreitet, setzt diese Gesellschaft auf künstliche Beunruhigung. Dazu werden beispielsweise apokalyptische Beunruhigungsmittel erfunden: der global und lokal gleichermaßen drohende Terrorismus! der ökologische Kollaps!! die Große Depression!!! Beunruhigung ist das Schmiermittel des Kapitalismus. Vielleicht sind die Härten, die wir gegenwärtig ertragen zu müssen meinen, so hart nicht. Vielleicht sind die Angriffsflächen, die wir dem Unberechenbaren bieten, so groß nicht.

Epikuräischer Zungenschlag Man kann nicht im ständigen Ausnahmezustand leben. Einst wollte die Stoa den Ausnahmezustand zähmen und hat sich dafür die universelle, vernünftige Ordnung erdacht. Für metaphysische Hypotheken zahlt heute niemand mehr Zinsen. Nur noch in der Praxis des Lebens ist der Ausnahmezustand zu normalisieren, nicht mehr in Metaphysik. Daher verzichtet der moderne Stoizismus auf Metaphysik ebenso wie auf den Heroismus der permanenten Anstrengung, der manche Texte der stoischen Tradition schwer erträglich macht. Er gönnt sich Entspannung, den epikuräischen Zungenschlag. Er gönnt sich den Verzicht auf letzten Trost. Den Untergang nehmen wir gelassen.

Radikale Selbstbeschränkungsphilosophie Moderner Stoizismus ist eine radikale Selbstbeschränkungsphilosophie. Eine Philosophie, die nicht einfach die Beschränkung beklagt, sondern in ihr die eigentliche Lebenschance sieht. Der Mensch ist ein endliches Wesen, dem man erst eingeredet hat, er habe es auf das Ganze, die Vollkommenheit, die Unsterblichkeit abgesehen. Warum sollte es danach ein Bedürfnis geben? Ein endliches Wesen kann sich leicht damit abfinden, endlich zu sein, sowohl räumlich wie zeitlich. Es nimmt sich in seiner Beschränkung gelassen hin.

Andreas Urs Sommer (* 1972) lehrt Philosophie an der Universität Freiburg i. Br. Sein neues Buch „Die Kunst der Seelenruhe. Anleitung zum stoischen Denken“ erscheint bei C. H. Beck, München (978-3-406-59194-5). http://portal.uni-freiburg.de/ndl/forschung/nietzsche/sommerbild Selber denken 2009

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Neuerscheinungen von Lutz von Werder Literarisches

Analytisches Neuauflage!

Gedichte Die Vergangenheit erweckt Melancholie. Die Gegenwart erzeugt Wut. Durch diese Zeiten führen die Gedichte. Sie bannen die noch verborgene, neue Zukunft.

Das Kreative Schreiben hat sich bei der Besitzwahrung von Identität als wichtigste Form des Selbstmanagements erwiesen. Das Erinnern, methodische Wiederholen und literarische Durcharbeiten der eigenen Lebensgeschichte steht im Zentrum dieses Lehrbuches des autobiographischen Schreibens.

Erzählungen

Selbstanalyse

Die Meldungen überschlagen sich. Das Klima kippt. Die Erde hat Fieber. Grippen drohen. Der 3. Weltkrieg wird vorbereitet. Atombomben können in die Hände von Terroristen fallen. Die Weltmacht Amerika wankt. Die Apokalypse scheint ins Haus zu stehen. Da ergibt sich die Frage: „Wie viel Apokalypse verträgt der Mensch?“

Lutz von Werder

Übungen zur Selbstanalyse

Hörbu

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Roman 1968, das war für den Ich-Erzähler ein Lernprozess. Sein Lernresultat heißt: Statt Ökokrise lieber Öko­topia. Statt Globalisierungs­ crash lieber TobinSteuer. Statt Verschwinden der Arbeit lieber Freiland. Statt materialistische De­pression lieber spirituelle Euphorie.

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In diesem Hörbuch wird die Psychoanalyse als kreative Methode der Erforschung des eigenen Unbewussten erfahrbar. Viele Experimente, Übungen und methodische Hilfen unterstützen Sie dabei. Psychoanalyse wird zum Lernerlebnis auf einem Weg, den Sigmund Freud und seine großen Schüler selbst gegangen sind.

die eigene Mythologie

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Dieses Buch macht den Versuch, im Ausgang von der eigenen Lebensgeschichte die eigene Welt zu romantisieren. Dabei wird der Leser eingeführt in die verschiedenen Wege und Methoden, wie der Held seine Lebenskrise bewältigt hat. Dass dem Helden bzw. der Heldin dabei magisch-mystische und mythische Methoden zur Verfügung stehen, versteht sich von selbst.

Alle Bücher finden Sie in Ihrer Buchhandlung oder im Schibri-Verlag unter: www.schibri.de

Selber denkenTel.: 2009 039753-22757 • Fax: 039753-22583 • Schibri-Verlag@t-online.de


Philosophische Lebenskunst mit Lutz von Werder Band 1

Band 2

Band 3

Philosophie für Verliebte

Mystik für Gipfel­ stürmer

Das große philoso­ phische Gelächter

2002 244 Seiten 15,- Euro

2003 252 Seiten 15,- Euro

2004 240 Seiten 15,- Euro

Bei einem Streifzug durch die Geschichte der Philosophie kommen recht unterschiedliche Auffassungen über die Liebe zum Ausdruck. Auffassungen, die sich zu betrachten lohnen, als Gewinn zur Gestaltung und Wertschätzung eines Phänomens, das Aufmerksamkeit und Nachspüren verdient.

Das ist ein Buch für alle, die ihren geistigen Gipfel erstürmen wollen, indem sie sich der Frage nach dem mystischen Hintergrund der eigenen Lebensphilososphie stellen. Lutz von Werder stellt dafür viele Übungen bereit, die die größten Mystiker des Abendlandes entwickelt haben.

Lutz von Werder bringt das befreiende Gelächter auf den Weg durch die größte Sammlung philosophischer Witze aus allen Zeiten und Subkulturen und leitet so vom Lachen zum fröhlichen Selberdenken und in ein höheres Bewusstsein über.

Band 4

Band 5

Band 6

Eigenwillig

Heilsam

Philosophische Lebenskunst für Individualisten

Beklage dich nicht – philoso­ phiere

2005 270 Seiten 15,- Euro

20062 269 Seiten 15,- Euro

2005 270 Seiten 15,- Euro

Mit Hilfe der eigenen Lebensphilosophie kann sich jeder Mensch zum kreativen Mitarbeiter seines Lebens machen. Die in diesem Buch vorgestellten Philosophen haben ihrem Leben einen individuellen Sinn gegeben, der auch Sie zur Bildung eigener Entwürfe anregen wird.

Mit seinen 300 Gedankenexperimenten kann dieses Buch helfen, wichtige Grundprobleme der menschlichen Existenz zu verstehen und von großen Philosophen zu lernen, dass das Gute leicht zu haben ist und das Schlimme nicht lange dauert.

Philosophie als Psychotherapie

Aus der antiken Philosophie ist die moderne Psychotherapie hervorgegangen, denn Philosophie war schon immer heilsame Seelenführung. Nutzen Sie die Anwendungsmöglichkeiten der philosophischen Therapie zur Bewältigung von Ängsten, Depressionen und Verzweiflung.

Band 7

Band 8

Band 9

Wie finde ich meine eigene Religion?

Das Wunder des Atheismus

Geht die Welt unter – und wenn ja, warum?

2007 250 Seiten 16,80 Euro

2008 244 Seiten 15,- Euro

2009 400 Seiten 19,80 Euro

Finden Sie mit diesem Buch zu Ihrer eigenen Religion. Mit Hilfe der phil. Lebenskunst kann durch Selbstanalyse die eigene, oft unbewusste philosophische Religion erkannt und im Verhältnis zu Kirche, Weltreligionen und Staat entfaltet werden.

Wie sehen die atheistischen Wege zu einer Spiritualität ohne Gott, ohne Glaubenszwänge, ohne Rituale aus? Welchen Trost hält der Atheismus bereit angesichts von Tod, Schmerz, Krieg und Leiden? Dieses Buch zeigt Wege der spirituellen Selbsterfahrung für alle, die nicht kirchlich glauben können oder wollen.

Alle Büch er finden Sie in Ihre handlung r Buchoder im S ch www.schib ibri-Verlag: Tel.: 0397 ri.de 53-22757 Fax: 0397 5 3-22583 Schibri-Ve rlag@t-on line.de

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Selber denken mit … Kant, Descartes, Popper & Co. Apokalypse als Thema der Skepsis – Lutz von Werder – Kampf der Dogmatiker mit den Skeptikern Die ganze Geschichte der Philosophie lässt sich als Kampf der Dogmatiker mit den Skeptikern verstehen. Dieser Gegensatz entsteht schon in der Antike. Dabei stehen sich dann zum Beispiel Platon als Dogmatiker, der das wahre Sein vom Schein unterscheiden kann, und Pyrrhon, der glaubt, der Mensch könne nur den Schein der Dinge erkennen, konträr gegenüber. Der Skeptiker bezweifelt die Reichweite der menschlichen Erkenntnisse und versucht, alle metaphysischen und theologischen Dogmen in Frage zu stellen. Die antiken Skeptiker halten deshalb nichts von dogmatischen Urteilen über den Weltuntergang. Denn die einen glauben an ihn, die anderen bezweifeln ihn und ein sicheres Urteil besitzt keiner, weil der Erkenntnisgegenstand „Weltuntergang“ für das menschliche Urteil viel zu groß ist. Die antiken Skeptiker versuchen aber auch, jede Aussage über den Weltuntergang oder das Bestehenbleiben der Welt zu zerstören. So bekämpfen sie in der Antike sowohl die platonische, die aristotelische als auch die christliche Aussage über das Bestehen der Welt als fehlerhaft. Indem sie auch die Aussagen der christlichen Religion über den Weltuntergang als Unwahrheit bekämpften, hatten sie ihre Ruhe und waren völlig gelassen, wie die indischen Fakire, die ruhig auf dem Feuerholzstoß verbrannten. Allerdings wurde der Skeptizismus von den römisch-christlichen Kaisern im 6. Jahrhundert nach Christus mit Stumpf und Stiel ausgerottet. 9

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DENKEN SIE SELBST:

Sind Sie jetzt Skeptiker? Lässt Sie die Idee des Weltuntergangs schon völlig kalt? In der modernen Philosophie kehrt die Skepsis wieder:

Die moderne Philosophie Immanuel Kant meint, der Mensch erkennt mit seiner „Raum-Zeit-Brille“ nur die Erscheinungen, aber nicht das „Ding an sich“. Die Welt als Welt im Ganzen ist für Kant niemals Inhalt des Wissens. Über die Welt gibt es nur Anschauungen. Das Ding an sich bleibt stumm. Ob also die Menschheit am Ende der Zeiten in den Abgrund stürzt oder sich dem ewigen Fortschritt verschreibt, ist für Kant überhaupt nicht zu entscheiden. Über die letzten Dinge ist deshalb gar keine wissenschaftliche Erkenntnis möglich. DENKEN SIE SELBST:

Stimmen Sie Kants Erkenntnis von den Grenzen der Erkenntnis zu? Der Kant-Schüler Fichte ergänzt: Was für eine Vorstellung vom Ende der Welt man wählt, hängt davon ab, was für ein Mensch man ist. Denn die Idee der letzten Dinge kann man nicht beliebig auswechseln, sondern sie entsteht aus der Gesinnung der Seele und nicht aus dem Verstand. Es gibt also über die Apokalypse so viele Weltansichten wie es seelische Dispositionen und Individuen gibt. Im Groben kann man deshalb auch die realistische, die pessimistische oder die optimistische Sicht des Weltendes

unterscheiden, wie wir es in diesem Buch auch tun. René Descartes hatte eine andere skeptische Haltung vorgestellt. Er nannte drei Gründe für die Erkenntnisbegrenzung des Menschen: 1. Wir erkennen mit den Sinnen, die Sinne können aber täuschen. 2. Wir erkennen am Tag oder im Traum. Tag- und Traumerkenntnis sind aber kaum zu unterscheiden. 3. Die Welt kann von einem bösen Gott geschaffen sein, der es so eingerichtet hat, dass alle Erkenntnis Täuschung ist. Für Descartes ist also auch die Apokalypse kein Erkenntnisgegenstand, da sie mit den Sinnen nicht zu erkennen ist. Sie kann eher geträumt als erkannt sein. Sie kann von einem bösen Gott als Albtraum über die Menschen verhängt worden sein, ohne doch der Realität zu entsprechen. Für David Hume ist es klar: Auch über die Apokalypse kann „keine Schlussfolgerung uns je einen Zustand der Sicherheit und Überzeugung verschaffen“ (D. Hume: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand. Frankfurt 2007, S. 200–205). Jedes Urteil über die Apokalypse ist durch die Unsicherheit der Sinne und die Unsicherheit aller abstrakten Schlussfolgerungen in Zweifel zu ziehen. Karl R. Popper hegt auch den Zweifel an der Möglichkeit perfekter menschlicher Erkenntnis. Sowohl die ideale Gesellschaft als auch die absolute Weltvereitelung muss unsicher bleiben. „Wahr bleibt, dass alles


Leben immer gefährdet ist. Wir alle, so vermute ich, werden wohl früher oder später sterben. Aber Gefahren gab es schon immer. Immer, seit dem Ursprung des Lebens, gab es die Drohung des Unterganges, und trotz dieser Drohung hat das Leben überlebt. Die Welt ist die schlechteste aller möglichen, aber eine andere Welt gibt es nicht.“ (K. Popper: Alles Leben ist Problemlösung. München 2004, S. 249) DENKEN SIE SELBST:

Können Sie mit Poppers Thesen die Apokalypse vergessen? Ein zeitgenössischer Vertreter der Skepsis ist in Deutschland Odo Marquard. Er wurde 1928 in Pommern geboren und war am Ende des zweiten Weltkrieges beim Volkssturm, wo ihm „die Zukunft immer mehr als Ende erschien“ (O. Marquard: Skepsis in der Moderne. Stuttgart 2007, S. 13). Gegen das apokalyptische Ende des Faschismus entwickelte er früh seine Skepsis. 1954 promovierte er. Acht Jahre folgten als Assistent bei Joachim Ritter, 1963 Habilitation und Privatdozent in Münster, ab 1965 Professor für Philosophie in Gießen. 1993 wurde er emeritiert. Marquard verstand sich als Mitglied der „skeptischen Generation“ (H. Schelsky), die als FlakhelferGeneration von den Dogmen des Faschismus genug hatte. Er verstand sich bald explizit als Skeptiker. Seine skeptische Philosophie „paralysiert die Versuchung, sich einer einzigen totalitären Allgewalt zu unterwerfen“ (O. Marquard: Philosophie des Stattdessen. Stuttgart 2001, S. 10). Aber er entwickelte auch besondere „Schwierigkeiten mit der Geschichtsphilosophie“ (O. Marquard: Schwierigkeiten mit der Geschichtsphilosophie. Frankfurt 1982). Marquards Kritik des apokalyptischen Bewusstseins wollen wir nun in fünf Schritten darstellen: 1. Statt Universalgeschichte: Multiversalgeschichte

2. Statt Weltanschauungsmonismus: Weltanschauungspluralismus 3. S tatt Zukunftsmonismus: Zukunftspluralismus 4. Statt Monomythen: lieber Polymythen 5. Statt apokalyptischer Infantilisierung: lieber erwachsene Skepsis 6. Statt Hölle auf Erden: lieber Erde auf Erden Dem letzten Punkt wollen wir uns hier zuwenden:

Dieser Artikel kann ausführlich nachgelesen werden in dem neuen Buch von Lutz von Werder:

Statt Hölle auf Erden: lieber Erde auf Erden Das moderne apokalyptische Bewusstsein beginnt für Marquard, wie gesagt, mit Rousseau. Die Natur ist gut, sagt Rousseau, der Mensch aber macht alles schlecht. Deshalb zurück zur Natur. Dagegen steht am Beginn des modernen apokalyptischen Bewusstseins Kant. Kant erkennt in den Wissenschaften die Basis eines langsamen Fortschritts. Kant setzt also auf: Vorwärts zum „ewigen Frieden“. Das moderne apokalyptische Bewusstsein erfährt am Beginn seiner Entstehung zugleich seine Bestreitung. Die Skepsis motiviert also schon am Beginn der Moderne zur Urteilsenthaltung, wenn es um die Zukunft der Welt geht. Diese Urteilsenthaltung bedeutet zugleich den Zusammenbruch des apokalyptischen Dogmas, dass es mit der Welt immer schlecht enden muss. Es kann schlecht enden, nach Rousseau, es kann aber auch, nach Kant, einen kontinuierlichen lang andauernden Fortschritt geben. Für den Skeptiker ist es unmöglich, für das eine oder für das andere zu votieren. Er enthält sich deshalb des Urteils über die Apokalypse und hat Ruhe. Allenfalls denkt er mit Hölderlin: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“ oder mit Wilhelm Busch: „Wer Sorgen hat, hat auch Likör“ (O. Marquard: Skepsis in der Moderne, a.a.O., S. 108). Der Skeptiker kommt zu dem antiapokalyptischen Resultat: Die Welt wird zwar niemals der Himmel auf Erden, aber auch nicht die Hölle auf Erden, sondern nur die Erde auf Erden werden können.

ISBN 978-3-86863-034-3 • 400 Seiten • 2009 • 19,80 Euro

Die apokalyptisch anmutenden Ereignisse des aktuellen Katastrophen-Kapitalismus machen die Frage nach Welt­ende oder Weltwende zur Grundfrage der heutigen Philosophie. Dabei geht es um die Behauptung und Bestreitung des Weltunterganges. Der Umgang mit apokalyptischen Philosophien ist allerdings mit Gefahren verbunden: Er provoziert die sich selbst erfüllende Prophezeiung. Er fördert den Zynismus oder den Fatalismus. Die kritische Auseinandersetzung mit apokalyptischer Philosophie erweckt aber auch die Hoffnung auf den Widerstand gegen die Herren der Apokalypse. Aus diesem Grund führt Lutz von Werder im 9. Band seiner Buchreihe „Philosophische Lebenskunst“ durch die realistischen, pessimistischen und optimistischen Philosophien des Weltendes und der Welterneuerung. Der Leser lernt drei Dimensionen der Apokalypse kennen: den Aspekt des Realismus, der Furcht und der Hoffnung. Damit legt das Buch die kritische Grundlage für eine philosophische Selbsttherapie der Apokalypse-Angst. Es eröffnet dem Leser ein neues vertieftes Verständnis der Welthoffnung. Es unterstützt damit den Kampf um die Rettung der Erde.

Prof. Dr. Lutz von Werder, *1939, Philosoph. Bis 2004 Hoch­schullehrer für Kreativitätsforschung an der Alice-Salomon-Fachhochschule in Berlin-Hellers­­dorf. Seit 1993 Leitung von Philosophischen Cafés in Berlin mit 80 bis 300 Personen. Herausgeber des Magazins „Selber denken“, zahlreiche Publikationen zur philosophischen Lebenskunst, praktischen Philosophie, zum kreativen/wissenschaftlichen Schreiben sowie literarischer Texte.

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Das philosophische Café mit Lutz von Werder

im Literaturhaus Berlin mittwochs 17.30 bis 19.00 Uhr Thema:

Philosophie der Revolution

Philo-Café

2009/2010 Literaturhaus Berlin (Kaminraum)

Fasanenstraße 23 • 10719 Berlin Tel.: (030) 88 72 86-0 Fax: (030) 88 72 86-13 www.literaturhaus-berlin.de

2009 7. Okt. 1789: Die Philosophie der Freiheit (Rousseau, Fichte) 21. Okt. Die amerikanische Revolution und ihre Versprechen (Arendt) 4. Nov. Die Todeskrise des Kapitals (K. Marx) 18. Nov. Die russische Revolution und ihre Folgen (Lenin, Gorbi) 2. Dez. Die Revolution der Hoffnung (S. Freud, E. Fromm) 2010 6. Jan. 20. Jan. 3. Feb. 17. Feb. 7. April 21. April 6. Mai 19. Mai

Die Revolte der Randgruppen (H. Marcuse, M. Horkheimer) Die Autonomen gegen das Empire (T. Negri, J. Holloway) Öko-Revolution in den USA (M. Bookchin, J. Zerzan) Gewaltlose Weltrevolution (Thoreau, Gandhi, King, Schell) Die spirituelle Revolution (Ferguson, Grof, Wilber) Metaphysische Revolution (M. Heidegger) Existentialistische Revolutionäre (J.-P. Sartre, A. Camus) Die anarchistische Revolte des Michel Foucault

im Anti-Kriegs-Museum, Brüsseler Str. 21, 13353 Berlin freitags von 17–20.30 Uhr und samstags von 10–18 Uhr

Weiterbildungsprogramm 10/2008–02/2010 (verbleibende Termine ab 1.9.2009) Thema:

Das Wunder des Atheismus

Die Wiederkehr der Religionen ist in aller Munde. Im selben Atemzug titelt der Spiegel am 28.05.07: „Der Kreuzzug der Gottlosen! Eine neue Generation von Skeptikern und Wissenschaftlern hat sich aufgemacht, die Welt vom Glauben zu befreien.“ Was dürfen wir vom heutigen Atheismus erwarten? Moderation: Prof. Dr. Lutz von Werder (Philosoph und Autor) Andreas Brüning (Coach und prakt. Philosoph)

16./17. 10. 2009: Kritik der religiösen Erfahrung (J. L. Mackie/James) 20./21. 11. 2009: Alte und neue atheistische Glaubensbekenntnisse (Deschner, Russell, Harris) 15./16. 01. 2010: Atheismus der Lüste (M. Onfray) 19./20. 02. 2010: Jenseits von Theismus und Atheismus (G. Minois) Begleitbuch: Kosten: Veranstalter:

Lutz von Werder: Das Wunder des Atheismus (Schibri-Verlag 2008) 100,- Euro pro Person und Weiterbildungswochenende Institut für Kreatives Schreiben e.V. Berlin, Bambergerstraße 52, 10777 Berlin Tel. 030 / 693 48 79 oder 211 00 56, E-Mail: IKS.schreibinstitut@t-online.de

Achtung: Terminänderungen sind möglich! Bitte sicherheitshalber immer beim jeweiligen Veranstalter nachfragen oder im Programm nachschauen!!! 11 Selber denken 2009


Das philosophische Café mit Lutz von Werder

Philo-Café

2009/2010

Urania Berlin e.V.

in der Urania Berlin Thema: Weltende

oder Weltwende?

sonntags 10.30 bis 12.00 Uhr 2009

An der Urania, 10787 Berlin Tel.: (030) 218 90 91 Fax: (030) 211 03 98 www.urania-berlin.de kontakt@urania-berlin.de

4. Okt. Eine kleine Theorie des Weltendes: E. M. Cioran 18. Okt. Von der Apokalypse zum Weltbürgerkrieg: Enzensberger 1. Nov. Wer stoppt die Apokalypse? R. Bahro 15. Nov. Der Kampf gegen den atomaren Genozid: A. Einstein u.a.

2010 10. Jan. 24. Jan. 7. Feb. 28. Feb. 4. April 18. April 9. Mai 23. Mai

Weltende und ewige Wiederkehr: F. Nietzsche Weltende in der asiatischen Philosophie: M. Eliade Weltende in der christlichen Philosophie: Papst Benedict XVI. Weltende durch den Krieg der Weltreligionen? V. u. V. Trimondi Weltende und Apokalypse-Industrie: M. Horx Warum man für 50 Billionen die Welt retten kann: B. Lomborg Die Skepsis gegenüber der Apokalypse: O. Marquardt Existentialismus und Weltende: K. Jaspers, J. Shell

Thema: Philosophie

der Wollust und der Liebe

2010 11. Jan. Lust und die Verzweiflung der Liebe – Friedrich Nietzsche 1. Feb. Lust und die patriarchalische Liebe – Simone de Beauvoir 12. April Lust, Kreativität und Liebe – Richard David Precht

Urania-Tagung Sonntag, 11. Oktober 2009 von 11.00 bis 17.30 Uhr Thema:

10 Jahre Philosophisches Café an der Urania Berlin mit

Lutz von Werder

Philosophische Lebenskunst in kritischen Zeiten

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des philosophischen Cafés in der Urania wollen wir einen ganzen Sonntag philosophieren: Prof. Dr. Lutz von Werder (Philosoph und Publizist) und Andreas Brüning (Prakt. Philosoph und Coach) haben interessante und kompetente Gäste eingeladen, mit denen sie in verschiedenen Gesprächsrunden über Formen der Methodik und Didaktik des Philosophierens in kritischen Zeiten diskutieren werden. Machen Sie doch einfach mit! Achtung: Terminänderungen sind möglich! Bitte sicherheitshalber immer beim jeweiligen Veranstalter nachfragen im Programm nachschauen!!! Selberoder denken 2009 12


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