Jahresbericht 2013

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Jahres- und Wirkungsbericht 2013 SchlaU – Schulanaloger Unterricht für junge Flüchtlinge ISuS – Integration durch Sofortbeschulung und Stabilisierung

Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. 1


Jahres- und Wirkungsbericht 2013 unter Anwendung des Social-Reporting-Standards Inhalt Vorwort ................................................................................................................................................... 4 1

2

3

Hintergründe, Problematisierungen, Lösungen ....................................................................... 6 1.1

Kontext ................................................................................................................................... 6

1.2

Unser Lösungsansatz .......................................................................................................... 7

1.3

Unsere Zielgruppe ................................................................................................................ 7

1.4

Schule machen nach dem SchlaU-Prinzip ....................................................................... 9

1.5

Verbreitung des Lösungsansatz ....................................................................................... 13

Gesellschaftliche Wirkung ......................................................................................................... 13 2.1

Input ...................................................................................................................................... 13

2.2

Output ................................................................................................................................... 13

2.3

Wirkungen ............................................................................................................................ 14

2.4

Evaluation und Qualitätssicherung .................................................................................. 15

Weitere Planung und Ausblick .................................................................................................. 15 3.1

Planung und Ziele ............................................................................................................... 15

3.2

Chancen und Risiken ......................................................................................................... 16

4

Finanzen ...................................................................................................................................... 17

5

Die Organisation ......................................................................................................................... 18 5.1

Struktur der Organisation .................................................................................................. 18

5.2

Partnerschaften, Förderer, Kooperationen ..................................................................... 19

5.3

Unser Team ......................................................................................................................... 20

Geltungsbereich des Berichts Dieser Bericht beschreibt die Angebote des Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. Er bezieht sich auf den Zeitraum von Januar bis Dezember 2013 und dient der Aktualisierung des Jahres- und Wirkungsberichts 2012.

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Vision Inklusion statt Exklusion. Unsere Vision ist es, in Deutschland angekommenen jugendlichen Flüchtlingen die Teilhabe an Bildung und Gesellschaft zu ermöglichen. Um dies zu erreichen, möchten wir unser Konzept des schulanalogen Unterrichts an möglichst vielen Standorten deutschlandweit als erfolgreiches und nachahmbares Modell für gelebte nationale Bildungspolitik und internationale Entwicklungspolitik umsetzen. Schule verstehen wir dabei als Raum des gemeinsamen Lernens, der Persönlichkeitsentwicklung fördert und Zukunftschancen eröffnet.

Pädagogisches Leitbild

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, junge Flüchtlinge zu unterstützen, indem wir ihnen den Zugang zu Bildung und darüber zu Gesellschaft ermöglichen. Diesen Auftrag verstehen wir als gemeinsame Aufgabe mit unseren Schülerinnen und Schülern. Jeder und jede einzelne soll bei SchlaU auf dem individuellen Weg in ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben gefördert und begleitet werden. Im Zentrum von SchlaU stehen die Schülerinnen und Schüler. Zusammen mit ihnen wollen wir schulisches Wissen und Strategien der Lebensgestaltung und -bewältigung erarbeiten, das Selbstwertgefühl stärken und ihnen helfen, Fähigkeiten und Interessen zu entdecken. Um dies zu erreichen, ergänzen umfassende Beratungs- und Betreuungsangebote den Unterricht. Dazu zählen die Schulsozialarbeit, Nachhilfe, berufliche Orientierung, das Programm SchlaUzubi, aber auch spontane Gespräche. Sich Zeit nehmen, Zuhören, aber auch Grenzen setzen und Regeln geben sind die wesentlichen Elemente unseres Miteinanders. Nicht selten werden Lehrende dadurch zu wichtigen Bezugspersonen über den Unterricht hinaus. Unterrichtsinhalte und Progression sind auf die Lernenden und ihre sehr unterschiedlichen Bildungsbiografien abgestimmt. Unsere Schülerinnen und Schüler schätzen dabei besonders, dass wir uns nicht nur an geltenden Bildungsstandards orientieren, sondern auch an ihren Lebenswirklichkeiten. Dies umzusetzen, erfordert nicht nur einen flexiblen und kreativen Umgang mit bereits vorhandenen Lehrmaterialien, sondern auch die Entwicklung neuer. Wir arbeiten außerdem mit vielen Kooperationspartnerinnen und -partnern zusammen, die das Lernen auf zusätzlichen Ebenen ermöglichen und die Erfahrungswelten unserer Schülerinnen und Schüler bereichern. Hier setzen alle Beteiligten auf klare Strukturen und enge Zusammenarbeit, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. „Wir haben Bock, was zu erreichen!“* – dieser Grundgedanke macht SchlaU zu einem Raum, der gemeinsames Lernen ermöglicht, Persönlichkeitsentwicklung fördert und Zukunftschancen eröffnet. * Zitat eines Abschlussklassenschülers, SchülerInnenbefragung 2013

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Vorwort Liebe SchlaU-FreundInnen, die Krisen und Kriege in dieser Welt lassen die Thematik „Flucht und Asyl“ enorm in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Debatten rücken. Während aber der allgemeine Unterstützungsgedanke gegenüber Flüchtlingen wächst, und Flüchtlinge sich für ihre Rechte stark machen (siehe beispielsweise die Protestmärsche), sind die politischen Reaktionen gekennzeichnet von hoch technologisierter Abschottung: Die aus Steuergeldern eingerichtete internationale Schutztruppe FRONTEX sorgt unter Einsatz menschenverachtender Mittel dafür, dass fliehende Menschen das „Mare Nostrum“ nicht (lebend) überqueren und mit Eurosur wurde eine minutiöse Überwachung von illegalisierten und problematisierten Fluchtbewegungen geschaffen, unter dem Deckmantel des Schutzes von in Seenot geratenen Flüchtlingen. Die Begründung für diese Politik führt am einfachsten zu gesellschaftlicher Akzeptanz, wenn Kommune für Kommune aufschreit, „Wir können nicht mehr! Unsere Aufnahmekapazitäten sind restlos ausgeschöpft“. Der nächste Schritt wird – ähnlich wie die Entwicklung Anfang der 90er Jahre – die Parole liefern: „Das Boot ist voll!“. Ein Blick auf wahrhaft dramatische Flüchtlingszahlen führt jedoch nicht nach Deutschland oder Europa, sondern nach Syrien, in den Irak, den Iran und den Libanon. Allein der Libanon mit seinen 5,5 Millionen EinwohnerInnen (eingerechnet 500.000 palästinensischer Flüchtlinge) sieht sich mit der Aufgabe konfrontiert, weitere 1(!) Million SyrerInnen zu beherbergen, um nur ein einziges Beispiel anzuführen, das die hiesige Diskussion ins rechte Licht rücken und nachhaltig relativieren soll. Unter den Flüchtlingen, die beispielsweise das Mittelmeer erfolgreich, das heißt lebendig, überquerten und die dabei etliche Menschen (auch Familienangehörige) sterben sahen, sind einige, die nun SchülerInnen bei SchlaU und ISuS sind. Wir möchten Ihnen einen Raum bieten, nach langer Zeit zur Ruhe zu kommen und Sicherheit zu finden, um Perspektiven für ihre weitere Zukunft zu schaffen.

Unsere Hauptaufgabe besteht daher zunächst in der Stabilisierung ihrer psychischen und physischen Verfassung, um überhaupt mit Schule beginnen zu können. Denn Menschen, die als Flüchtlinge nach Deutschland kommen, leben weiterhin in einer äußerst prekären Lebenslage, immer unter der Furcht, morgen nicht mehr hier sein zu dürfen. Ein staatlich vorgesehenes „Willkommen“ ist noch nicht einmal in Sichtweite. Vor diesem Hintergrund ist und bleibt es inakzeptabel, dass die jetzige Erstunterbringung junger Flüchtlinge wieder in der Kindeswohl gefährdenden Umgebung der Bayernkaserne stattfindet und unter Richtlinien der Jugendhilfe – de facto ist dies ein Rückfall in die nicht überwundenen Zeiten des Bruchs der Kinderrechtskonvention. Das hat uns abermals auf den Plan gerufen und 2012 die „Tochter“ ISuS gründen lassen, die von Anfang an neu angekommenen Flüchtlingen einen Schulplatz und Rückzugsort bietet, einen Raum, an dem ihnen ihre Menschenwürde zu Teil wird und an dem sie an ihrer Zukunft arbeiten können. Beginnend mit der Alphabetisierung beziehungsweise erstem Deutschunterricht können sie hier und nachfolgend in der SchlaU-Schule ihre Potenziale voll entfalten, einen Schulabschluss absolvieren, um schließlich in den Arbeitsmarkt einzusteigen und sich ein eigenständiges Leben aufzubauen beziehungsweise zurückzuerobern. Die enormen Leistungen, die unsere SchülerInnen hier täglich vollbringen, haben schließlich dazu geführt, dass SchlaU für den Deutschen Schulpreis nominiert wurde, der für uns immer mit der unerschütterlichen Lebensbewältigung unserer Schüler/innen verbunden ist, ein DANKE daher an ALLE Schüler/innen und ein ebenso herzliches DANKE an unser so hoch motiviertes und begeisterungsfähiges Team! Um all diese Erfolge zu einer Verbesserung der bildungspolitischen Lebensbedingungen zu nutzen, habe ich nach 14 (bzw. bei ISuS zwei) Jahren die beiden Schulleitungen abgegeben und richte im Zuge des über einjährigen Changemanagements ein weiteres herzliches DANKE an alle und allen voran an Antonia Veramendi, Melanie Weber und Björn Schalles, die die SchlaUSchule im gleichzeitig vollzogenen Wachstumsprozess auf über 220 SchülerInnen zu neuer Blüte führen, an

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Reza Karimitari und Miriam Herrmann, die aus dem Nichts heraus den lernproduktiven Schutzraum für die neu ankommenden Flüchtlinge bei ISuS geschaffen haben und an Tugba Kaymak und Kathi Radmüller vom Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V., die im Alltagschaos beider Schulen für Ruhe und Stabilität sorgen. Im Zuge der von uns mitinitiierten Einführung der Berufsschulpflicht für junge Flüchtlinge im Alter von 16 bis 25 in Bayern haben wir unsere Verantwortung als Vorreiter eines ganzheitlichen, an einer anerkennenden Pädagogik orientierten Schulkonzepts wahrgenommen und bringen unsere langjährig erprobte Expertise ein: aktive Teilnahme beim ISB (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung) zur Erstellung von Handreichungen für die bayerischen Berufsschullehrkräfte vor Ort sowie die Erstellung von Fortbildungskonzepten zur Unterstützung der im Flüchtlingsbereich zum Teil noch unerfahrenen Berufsschulen. Darüber hinaus konnten wir beim UMF-Fachtag in Nürnberg, gemeinsam initiiert mit dem Kultusministerium, dem Amt für Wohnen und Migration, München und dem Bayerischen Flüchtlingsrat entsprechende Impulse setzen. Hier möchte ich Anja Kittlitz (wissenschaftliche Mitarbeiterin), Dr. Astride Velho (Schulpsychologin) und Melanie Weber (Leiterin Schulentwicklung und Qualitätsmanagement) für ihre hervorragende Arbeit von Herzen danken! Auch dieses Jahr gilt daher: Wir haben vieles geschafft! Aber wir haben trotzdem noch vieles vor! Denn weiterhin sind Flüchtlinge gezwungen, Unglaubliches zu

unternehmen, um ihr Leben zu retten. Sie werden dann in Sammellagern „untergebracht“, mit staatlich organisierten Maßnahmen ausgegrenzt (siehe Asylbewerberleistungsgesetz) und entwickeln dennoch eine vermeintlich nicht nachvollziehbare Überlebenskraft, die in den unaufhaltsamen Zeiten des demographischen Wandels, plötzlich aufhorchen lässt: „Wir brauchen alle zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte in Deutschland“ – wir haben sie: Sie sehnen sich nach all den traumatischen Erfahrungen danach, endlich wieder wie Menschen behandelt zu werden und wertvoll (= Wert schöpfend) sein zu dürfen. Sie nehmen in dem Augenblick, da ihnen eine Perspektive, ein neues Licht am Horizont gezeigt, geboten wird, ihr bis dato fremd bestimmtes Leben selbst in die Hand und werden überzeugte und aktive TeilhaberInnen an unserer Gesellschaft. Daher sind wir nach wie vor auf Ihre, auch finanzielle Unterstützung angewiesen. Helfen Sie uns dabei, möglichst allen jungen Flüchtlingen in Deutschland eine Möglichkeit wie bei SchlaU und ISuS zu gewähren und den für jede/n Einzelne/n bestmöglichen Schul- und Berufsabschluss zu ermöglichen, damit sie sich optimal in unsere Gesellschaft einbringen können,

Ihr Michael Stenger Vorstandsvorsitzender Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. Gründer der Schulen SchlaU / ISuS

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1 Hintergründe, Problematisierungen, Lösungen 1.1 Kontext 1989 verabschiedeten die Vereinten Nationen die UN-Kinderrechtskonvention (KRK), das Übereinkommen über die Rechte des Kindes. Deutschland ratifizierte die Konvention 1992, allerdings nur unter Vorbehalt. Der Vorbehalt zog schwerwiegende Auswirkungen nach sich, insbesondere jugendliche Flüchtlinge zwischen 16 und 18 Jahren wurden nunmehr von den Rechten der KRK ausgeschlossen. Für die Praxis bedeutete dies, dass die UNKinderrechtskonvention insbesondere bei minderjährigen Flüchtlingen über 16 Jahren keine Beachtung fand, da diese im Sinne des Asylrechts als asylmündig behandelt wurden. Somit wurde diese Gruppe von den Rechten der KRK, zu denen u. a. auch das Recht auf Bildung gehört, ausgeschlossen. Obwohl die Bundesregierung im Juli 2010 den Vorbehalt zurücknahm, wird die Konvention noch immer nicht vollständig umgesetzt. Insbesondere in Hinblick auf das Recht auf Bildung und bezüglich des Schutzes junger Flüchtlinge herrschen – je nach Bundesland – immense Unterschiede. So wurde die Problematik der systemischen Lücke „Bildung für junge Flüchtlinge“ bislang in vielen Bundesländern nur wenig bis gar nicht thematisiert. Im März 2011 gelang es dem Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V., den bayerischen Kultusminister Ludwig Spaenle vom gesellschaftlichen Gewinn einer Berufsschulpflicht für junge Flüchtlinge zu überzeugen. In Bayern wurde daraufhin im August 2011 die Berufsschulpflicht für junge Flüchtlinge im Alter von 16 bis 21 Jahren (in Ausnahmefällen bis 25 Jahren) eingeführt.

So erkannte das Bayerische Kultusministerium, dass „ein berufliches Unterrichtsangebot für berufsschulpflichtige Flüchtlinge vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des sich verstärkenden Fachkräftemangels nicht nur aus sozialen Erwägungen, sondern auch aus ökonomischer Sicht geboten erscheint.“1 Seither bieten einige bayerische Berufsschulen das „Berufsvorbereitungsjahr für Flüchtlinge“ an, das bundesweit an Vorbildcharakter gewinnt. Der Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. ist seit dem Frühjahr 2013 aufgrund der langjährigen Erfahrung und Expertise in der Beschulung beratend am „bayerischen Modellprojekt zur flächendeckenden Beschulung junger Flüchtlinge“ beteiligt. Trotz dieser Fortschritte haben noch immer nicht alle jungen Flüchtlinge Zugang zu ihrem Menschenrecht auf Bildung. So haben nicht alle Bundesländer die notwendigerweise gesetzlich verankerten Zugangsvoraussetzun gen geschaffen oder es wurden bisher keine oder nicht in ausreichender Anzahl Schulplätze bereitgestellt. Zum 31. Dezember 2013 registrierte das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales (StMAS) insgesamt 6.951 berufsschulpflichtige junge Flüchtlinge in Bayern2, denen inzwischen in 39 Berufsschulen Schulplätze zur Verfügung stehen. Für die kreisfreie Stadt München und den Landkreis München wurden 2.489

1

Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus (2012): Projekt „Schulisches Angebot für berufsschulpflichtige Flüchtlinge“ (früher unbegleitete minderjährige Flüchtlinge - umF). Schreiben an die Regierungen vom 24.05.2012. VII.1- 5S9210-1-7. 51 362. München, S. 1 2

StMAS, Integriertes Migrantenverwaltungssystem (IMVS) (2013): Gesamtübersicht Bayern: Berufsschulpflichtige Asylbewerber. Stand: 31.12.2013. Unveröffentlicht, S. 1.

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berufsschulpflichtige gemeldet.

junge

Flüchtlinge

Derzeit stehen in München 633 Schulplätze in unterschiedlichen berufsbildenden Einrichtungen zur Verfügung.3 Deutschlandweit lässt die statistisch unsichere Zahlenlage keine umfassenden Angaben zu. Zudem wurden viele junge Flüchtlinge im Alter zwischen 16 und 18 Jahren bisher in den Statistiken über erwachsene Flüchtlinge erfasst. Für 2013 spricht das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge von 4.143 Asylerstanträgen Jugendlicher im Alter von 16 bis unter 18 Jahren und von 22.995 Asylerstanträgen von jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren4. Pro Asyl schätzte die Zahl der minderjährigen und jungen Flüchtlinge bis 20 Jahre, die im Duldungsstatus in Deutschland leben, für das Jahr 2012 auf 28.000 Personen.5 Circa 10.000 Minderjährige lebten 2012 mit einer Aufenthaltsgestattung in der 6 Bundesrepublik .

1.2 Unser Lösungsansatz Der oben beschriebene Vorbehalt gegenüber der Kinderrechtskonvention begründet auch die ursprüngliche Gründung des Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. im Jahr 2000. Ziel des Vereins ist seitdem, unbegleitete minderjährige und junge Flüchtlinge darin zu unterstützen, ihr Menschenrecht auf Bildung und Schule wahrzunehmen und an Gesellschaft teilzuhaben. Im Jahr 2000 wurde daher das SchlaUProjekt gestartet, in dem junge Flüchtlinge ihr Recht auf Bildung verwirklichen können. Über die Jahre entwickelte sich das Projekt zur Schule mit einem eigenständigen pädagogischen Konzept weiter. Seit 2004 ist die SchlaU-Schule vom Bayerischen Kultusministerium als Berufsförderungseinrichtung gemäß Art. 36 Abs. 1, S. 1, Nr. 3, BayEUG staatlich anerkannt. Die Berufsschulpflicht kann an ihr erfüllt werden. Im Jahr 2012 wurde die Wirkungskette ergänzt, seither werden auch in der Tochterschule ISuS (Integration durch Sofortbeschulung und Stabilisierung) junge Flüchtlinge unterrichtet (siehe auch Kapitel 2.3) Schule versteht der Verein als Raum des gemeinsamen Lernens in dem Persönlichkeitsentwicklung, Förderung des individuellen Potentials, Eröffnung von Zukunftschancen und eine Qualifikation für das Berufsleben ermöglicht werden7.

3 Landeshauptstadt München. Sozialreferat. Stelle für interkulturelle Arbeit (2013): München lebt Vielfalt. Interkultureller Integrationsbericht 2013 der Landeshauptstadt München. München. Verfügbar unter: http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/S ozialreferat/Wohnungsamt/Interkult/Integrationsberic ht.html (20.06.2014). 4 Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2014): Das Bundesamt in Zahlen 2013 – Asyl, S. 19. Verfügbar unter: http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Publik ationen/Broschueren/bundesamt-in-zahlen-2013asyl.pdf?__blob=publicationFile (20.06.2014). 5 Pro Asyl (2014): Zahlen und Fakten 2012. Verfügbar unter: http://www.proasyl.de/de/themen/zahlen-und-fakten/ (20.06.2014). 6 Gottschalk, Franziska (2014): Übergänge gestalten. Junge Flüchtlinge an der Schwelle von

1.3 Unsere Zielgruppe Die Angebote des Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. konzentrieren sich auf unbegleitete minderjährige und junge Flüchtlinge im Alter von 16 bis 21 Jahren (in Ausnahmefällen bis 25 Jahren). In der täglichen Praxis orientieren wir uns in unseren Schulen an den Lebenswelten der SchülerInnen. So ist der Alltag unserer Zielgruppe geprägt durch die Erfahrungen Schule und Beruf. In: Gag, Maren/ Voges, Franziska (Hg.): Inklusion auf Raten. Zur Teilhabe von Flüchtlingen an Ausbildung und Arbeit. Münster, S. 222. 7

Siehe hierzu auch das pädagogische Leitbild

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der Flucht selbst sowie durch den rechtlichen wie sozialen Status „Flüchtling“.8 Viele unter ihnen sind aufgrund ihrer Biografien tief traumatisiert. Sie haben Krieg und/oder unterschiedliche Formen von Gewalt gegen sich oder andere erlebt – ob im Heimatland oder auf dem Fluchtweg. Der unsichere Aufenthaltsstatus, der es den SchülerInnen schwer macht eine Lebensperspektive zu entwerfen sowie das komplizierte Asylverfahren führen zu Orientierungslosigkeit und Zukunftsängsten. Die Hoffnung, in Europa Halt zu finden und ihr Leben ordnen zu können, wird zunächst meist bitter enttäuscht. Wie oben beschrieben, wird ihnen auch das Recht auf Bildung in vielen Fällen oftmals verweigert. Bei der Ankunft in Deutschland erfahren viele junge Flüchtlinge eine Desillusionierung, da die vorgefundenen Lebensbedingungen nicht mit den Erwartungen an demokratische Gesellschaften übereinstimmen. Nach der Ankunft sind die jungen Menschen darüber hinaus investigativen, verunsichernden und teils auch retraumatisierenden Befragungen und Praktiken durch Polizei und Behörden ausgesetzt. Hinzu kommt die Trennung von der Familie, der Verlust von sozialen Bindungen im Kinderund Jugendalter, sowie die zumeist marginalisierenden prekären Wohn- und Lebensumstände in der Bundesrepublik. Sofern unsere SchülerInnen in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht sind, ist ihr Zugang zur Gesundheitsversorgung durch das Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) eingeschränkt. Ärztliche Behandlungen werden nur im Notfall ermöglicht. Die Jugendlichen, die von der Jugendhilfe betreut werden,

8 In unserem Verständnis sind alle Personen, die ihr Heimatland unter Zwang verlassen mussten, Flüchtlinge. Wir differenzieren nicht wie im rechtlichen Verständnis zwischen AsylbewerberInnen und anerkannten Flüchtlingen.

haben Zugang zu Krankenversicherung und -versorgung; es bestehen jedoch oftmals Zugangsbarrieren aufgrund von Sprache, kulturellen Differenzen oder Stereotypisierungen. Häufige Symptome unserer SchülerInnen, die den posttraumatischen Belastungsstörungen zugerechnet werden und eine Herausforderung für die Beschulung darstellen können, sind u.a. Konzentrations- und Schlafstörungen, Flashbacks, Angst, Depressionen und Suizidalität. Darüber hinaus befindet sich der überwiegende Teil unserer Schülerschaft in einer prekären finanziellen Lage, da weder die Leistungen des AsylbLG, noch die Jugendhilfe ausreichen und ein Nebenverdienst häufig nicht möglich ist, um den täglichen Lebensbedarf im teuren München oder beispielsweise nötige Rechtsanwaltskosten zu begleichen. Doch das „vergangene“ Leben in den Herkunftsländern und die Fähigkeit migrieren und flüchten zu können, basieren auf zahlreichen Kompetenzen und Erfahrungen, die im Rahmen der Beschulung als Ressourcen zur Geltung gebracht werden können. So verfügen unsere SchülerInnen unter anderem über eine hohe Motivation, mit dem Ziel, die eigene Lebenssituation zu verbessern, vielfältigste Lebenserfahrungen und Überlebensstrategien, informelle und formelle Bildungserfahrungen, praktische Berufserfahrungen, Mehrsprachigkeit, solidarisches Denken, interkulturelle Kompetenz, Hartnäckigkeit, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit. Das Potenzial, das in den jungen Menschen steckt, wird von der Gesellschaft oftmals verkannt und vom Staat teilweise sogar behindert. Jeder Tag, den die Jugendlichen sprach- und orientierungslos in den Aufnahmelagern oder auf der Straße verbleiben, befördert die vielzitierten Negativkarrieren und belastet sowohl die Jugendlichen selbst als auch ihr soziales Umfeld.

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1.4 Schule machen nach dem SchlaU-Prinzip9 Seit ihrer Gründung durchlaufen die Angebote des Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V., SchlaU und ISuS, einen stetigen Wachstums- und Entwicklungsprozess. So werden in der SchlaU-Schule aktuell 225 unbegleitete minderjährige und junge Flüchtlinge in 15 Klassen im Kernfächerkanon der bayerischen Mittelschule unterrichtet. Ziel der schulischen Laufbahn ist der Erwerb des (Qualifizierenden) Mittelschulabschlusses und die Vorbereitung der Jugendlichen auf den Übergang Schule-Beruf bis hin zum Berufsabschluss. In der ISuS-Schule erhalten 80 Jugendliche in fünf Klassen einen Schulplatz und werden für den Besuch einer Schule vorbereitet. Im Unterschied zur Regelschule setzt das Konzept des Vereins auf geringe Klassenstärken mit einem Höchstmaß von 16 Lernenden pro Klasse und eine individuelle Betreuung durch die Lehrenden und die Schulsozialarbeit. Denn die unterschiedlichen Lebenswege und damit auch die heterogenen Lernerbiografien unserer Zielgruppe machen eine höchstmögliche individuelle Betreuung unabdingbar. Bildung vermitteln – nachhaltig fördern Im Zentrum der Lehre steht der Erwerb der deutschen Sprache. Zusätzlich zum Unterricht in Deutsch als Fremdsprache werden die Schüler und Schülerinnen bei SchlaU in den Fächern Mathematik, Geschichte-Sozialkunde-Erdkunde (GSE), Arbeit-Wirtschaft-Technik (AWT), Ethik und Computer sowie im Wahlfach Englisch beschult. Bei ISuS erhalten die SchülerInnen Unterricht in den Fächern

Deutsch schriftlich und mündlich sowie Mathematik. Neben den Kernfächern spielen aber auch die Themenbereiche Orientierung, Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau sowie Konfliktmanagement eine große Rolle innerhalb der Unterrichtsgestaltung. Der Unterricht an beiden Schulen ist sprach- und kultursensibel konzipiert und orientiert sich neben dem Rahmencurriculum bayerischer Mittelschulen vor allem an den Lebenswirklichkeiten der SchülerInnen. Ergänzt wird der Unterricht im Klassenzimmer durch vielfältige Projekte, wie etwa dem therapeutischen Klettern oder Kunst- bzw. Musikprojekten, die es den Jugendlichen ermöglichen, eigene Talente zu entdecken und weiterzuentwickeln. Leistungserhebungen werden regelmäßig in Form von mündlichen wie schriftlichen, benoteten Tests durchgeführt. Analog zum Regelschulsystem vergeben SchlaU und ISuS zweimal im Jahr Zeugnisse zur Lernstandserhebung der Jugendlichen. Jedoch ist ein Durchfallen im klassischen Sinn nicht möglich, da die einzelnen Klassenstufen nicht über einheitlich zu erreichende Schuljahreslernziele verfügen. Diese liegen im Ermessen des Lehrendenteams und variieren von Klasse zu Klasse und von SchülerIn zu SchülerIn. Für den Übertritt von Stufe zu Stufe gelten jedoch Kompetenzvorgaben, welche die Übergänge regeln. Dadurch behält sich das Lehrendenteam vor, einzelne SchülerInnen innerhalb der gleichen Stufe in unterschiedlichen Kompetenzförderstufen zu unterrichten.

9 Das nachfolgende Teilkapitel entspricht größtenteils dem Lehrkonzept der SchlaU-Schule und ist verfügbar unter: http://www.schlauschule.de/lehrkonzept/so-arbeitet-schlau.html (20.06.2014).

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Der durchschnittliche Schulbesuch bei SchlaU und ISuS erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren, je nach Vorbildung und individuellem Lernfortschritt. Die Klasseneinteilung erfolgt anhand eines an die Zielgruppe angepassten Einstufungstests bezüglich der Deutsch- und Mathematikkenntnisse. Die Möglichkeit eines unterjährigen Wechsels, je nach Lernfortschritt, greift die Motivationen der Lernenden auf. Wir achten darauf, eine anregende Lernumgebung zu schaffen und eine intensive, vertrauensvolle Betreuung durch die Lehrenden zu gewährleisten. Die Klassen werden in drei unterschiedliche Niveaustufen unterschieden: In eine Alphabetisierungsund Grundstufe, Mittelstufe und Abschlussstufe. Zusätzlich zu den Niveaustufen werden die Klassen nach den Förderschwerpunkten „mündlich“ und „schriftlich“ unterteilt (zur Klasseneinteilung siehe auch obenstehende Abbildung). Lernen in der Alphabetisierungsstufe Die Alphabetisierung für neu angekommene, unbegleitete minderjährige und junge Flüchtlinge übernimmt seit dem Schuljahr 2012/2013 die Tochterschule ISuS. Das Hauptaugenmerk in dieser Stufe liegt auf der Alphabetisierung in lateinischer Schrift, Basiskenntnissen des deutschen Grammatiksystems, einfacher Mathematik und erster Orientierung in den

Fächern Ethik, GSE, AWT und darüber in der deutschen Gesellschaft. Lernen in der Grund- und Mittelstufe In der Grund- und Mittelstufe werden die Inhalte in Deutsch als Fremdsprache und Mathematik ausgebaut und intensiviert, zusätzlich werden die Fächer Ethik, GSE, AWT ausgebaut und das Fach Computer wird eingeführt. Da in diesen Fächern im Abschlussjahr meist nur Zeit für den prüfungsrelevanten Stoff bleibt, ist es uns wichtig, die Grundlagen für eben diesen Prüfungsstoff zu legen, aber auch Wissen zu vermitteln, das die Teilhabe an der Gesellschaft erleichtert bzw. ermöglicht. Je nach Vorbildung und persönlichem Lerntempo dauert die Erlangung der „Abschlussreife“ in der Regel ein bis zwei Jahre. Nicht nur das Erlernen von Unterrichtsinhalten spielt dabei eine Rolle, sondern auch der gleichberechtigte Umgang miteinander, unabhängig von Geschlecht oder Herkunft, ebenso wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Lernen in der Abschlussstufe In der Abschlussstufe, die analog dem staatlichen Schulsystem mit Klasse 9 benannt ist, werden die Schüler und Schülerinnen auf die Prüfungen zum Erfolgreichen Mittelschulabschluss (HASA) beziehungsweise auf den Qualifizierenden Mittelschulabschluss (QUALI) vorbereitet, die sie extern an unserer Kooperations-

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schule, der Mittelschule Sendling am Gotzinger Platz, ablegen.

Mitarbeitenden in Einzelbetreuung und Nachhilfe.

Zum erfolgreichen Mittelschulabschluss gehören Deutsch als Zweitsprache, Mathematik, GSE und AWT; der QUALI beinhaltet zusätzlich Ethik und die Projektprüfung. Bei der Aufnahme in eine Abschlussklasse spielen für uns nicht nur die schulischen Leistungen eine Rolle, genauso wichtig ist die Frage, ob der Schüler oder die Schülerin generell ausbildungsreif ist, d. h. in der Lage ist, nach dem Abschluss in Ausbildung und Berufsschule zurechtzukommen. Unterstützen Viele SchülerInnen kommen mit einem schweren biografischen „Rucksack“ in Deutschland an – ihre Entwurzelung reicht tief. Oftmals ohne Rückhalt durch Familienstrukturen und schwer belastet durch Traumata treten viele unserer SchülerInnen in die SchlaU-Schule ein. Der erste Schritt auf dem Weg zur Zusammenarbeit mit den Jugendlichen ist daher eine intensive psychosoziale Betreuung durch die SozialpädagogInnen der Schule. Der Lebensalltag der Schülerinnen und Schüler in Deutschland ist zudem durch Behördengänge in einer ihnen noch nicht geläufigen Sprache, den unsicheren Aufenthaltsstatus und weitere Repressionen geprägt. Geregelte Alltage, klare Regeln und vertrauensvolle Gespräche bieten eine sichere Grundlage, um sich in dem neuen Lebensabschnitt zurechtfinden zu können. Neben einem starken schulsozialpädagogischen Team, das in einem hohen Maß über interkulturelle Kompetenz verfügt, legen wir darüber hinaus besonderen Wert auf ein verständnisvolles Lehrendenteam. Ein enger Austausch mit gesetzlichen Vormündern, BetreuerInnen und anderen Netzwerkpartnern sind in diesem Zusammenhang ebenfalls zu nennen. Durch den Austausch können mögliche Konflikte stets in der direkten Auseinandersetzung unter professioneller Begleitung bearbeitet werden.

Berufsorientierung Im Sinne der Perspektivenschaffung für unsere Zielgruppe beinhaltet der schulanaloge Unterricht auch die Berufsorientierung: So werden diverse Berufsfelder im Fachunterricht vorgestellt, sowie eine klassenübergreifende „Berufsorientierungswoche“, Betriebsbesichtigungen und Bewerbungstrainings mit renommierten Unternehmen durchgeführt. Die SchülerInnen werden darüber hinaus dazu angehalten, in den Ferien oder am Wochenende Praktika zu absolvieren. Sie haben so die Möglichkeit, erste Erfahrungen in der Arbeitswelt zu sammeln, um sich leichter für einen Ausbildungsberuf entscheiden zu können. In der Abschlussstufe, in der die SchülerInnen auf die externen Prüfungen zum Erfolgreichen Mittelschulabschluss beziehungsweise auf den Qualifizierenden Mittelschulabschluss vorbereitet werden, ist darüber hinaus ein zweiwöchiges Betriebspraktikum verpflichtend. Bei der Bewerbung für diese und die Bewerbung für die nach der Schule folgende Ausbildung werden die SchülerInnen durch die Schulsozialarbeit beraten und begleitet. Ziel ist, direkt im Anschluss an die Schulabschlüsse eine nachhaltige Perspektive aufzubauen und die Integration in den Arbeitsmarkt möglich zu machen. Die umfassende Betreuung der Jugendlichen gewährleistet eine jährliche Vermittlungsquote von nahezu 90 Prozent.

Unterstützt wird das Team der SchlaUSchule durch Kooperationspartner und ein dichtes Netzwerk an ehrenamtlichen

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SchlaUzubi: Übergang Schule-Beruf Ein erfolgreicher Schulabschluss ist nicht zwangsläufig das Ende einer „SchlaUKarriere“. Die Schulabschlüsse öffnen den SchülerInnen zwar neue Türen, doch um die dahinter liegenden Wege sicheren Schrittes meistern zu können, ist weitere Unterstützung unabdinglich. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass das ausbildungsbegleitende Berufsschulsystem ebenso wie weiterführende Schulen nicht ausreichend auf die speziellen Bedarfe junger Flüchtlinge ausgerichtet ist. Gemeinsamer Unterricht mit MuttersprachlerInnen und das Arbeiten mit Fachbüchern stellen direkt nach dem Schulabschluss neue herausfordernde Hürden für die Jugendlichen dar. Die Betreuung der Ehemaligen am Übergang zwischen Schule und Beruf sowie während ihrer weiterführenden beruflichen oder schulischen Ausbildung übernimmt das Projekt „SchlaUzubi“. Seit dem Jahr 2011 ist es fester Bestandteil der Wirkungskette. Gemeinsam mit Ehrenamtlichen bieten zwei Lehrende in den Räumen der SchlaU-Schule nach Bedarf schulische Nachbetreuung in den einzelnen Berufssparten bzw. für die schulische Ausbildung an. In Ergänzung zu dieser Unterstützung können die Jugendlichen weiterhin das Beratungsangebot der SozialpädagogInnen wahrnehmen. Geleistet wird hier vor allem Unterstützung in akuten Krisensituationen, die ohne adäquate Unterstützung bis zum Ausbildungsabbruch führen können. Beraten wird außerdem in ausländerrechtlichen Fragen, bei bevorstehenden Arbeitsplatzwechseln, beruflicher Neuorientierung (zum Beispiel nach längerer Elternzeit), Schwangerschaft während der Ausbildung, Lernen mit Kind und in familiären Belastungssituationen. So können die Jugendlichen so intensiv wie möglich und so lange wie nötig begleitet werden. Das Angebot der SchlaU-Schule umfasst somit einen ganzheitlichen Ansatz und begleitet junge Flüchtlinge von ihrer Ankunft bis zur erfolgreichen Vermittlung in den Arbeitsmarkt.

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1.5 Verbreitung des Lösungsansatz Mit dem Konzept des schulanalogen Unterrichts hat der Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. europaweit erstmals ein ganzheitliches Konzept zur Beschulung entwickelt, das der oben formulierten gesellschaftlichen Ausgangslage entgegenwirkt. Der Verein ist heute darüber hinaus mit seinem Angebot der SchlaUSchule als Experte in der deutschen Bildungslandschaft hinsichtlich der Beschulung junger Flüchtlinge anerkannt. Zur Verbreitung des Lösungsansatzes verfolgt der Trägerkreis e. V. folgende Zwecke: •

Qualitätssicherung und Weiterentwicklung bei SchlaU und ISuS, als Labor- und Entwicklungsschulen in München

Skalierung des SchlaU-Konzepts, um es allen UMF in Deutschland zugänglich zu machen

Einrichtung und Durchführung des schulanalogen Unterrichts „SchlaU“ an möglichst vielen Standorten deutschlandweit

Etablierung klientelorientierter Bildungsstandards

Etablierung der Tochterschule ISuS

Implementierung einer Fortbildungsreihe für SchulleiterInnen, LehrerInnen, SchulsozialpädagogInnen, psychologInnen und ehrenamtlich Engagierte

Aufklärung, Sensibilisierung und Ausbildung wichtiger Multiplikatoren, z. B. von Lehrkräften (Schulen), Behörden (etwa Ausländeramt, Jugendamt, Schulamt etc.), Gesellschaft und anderen gemeinnützigen und nicht gemeinnützigen Institutionen und freien Trägern, hinsichtlich aller Themen, die minderjährige und junge Flüchtlinge betreffen. Weitere Lobbyarbeit für das Recht auf Schule für alle jungen Flüchtlinge in Deutschland

2 Gesellschaftliche Wirkung 2.1 Input Eingesetzte Ressourcen (2013) SchlaU & ISuS •

1.600.000 € Personal- und Sachkosten

21 zusätzliche Lehrer in Vollzeit (fin. durch Stadt/Staat)

4.440 Pro Bono-Tage

2.2 Output Erbrachte Leistungen (2013) •

Ausbildung von 300 SchülerInnen im Schuljahr 2012/13 (58 AbsolventInnen mit Qualifizierendem oder Erfolgreichem Mittelschulabschluss)

Berufsvermittlung und Nachbetreuung der AbsolventInnen durch SchlaUzubi

Psychologische/psychosoziale Betreuung

Sensibilisierungs- und Öffentlichkeitsarbeit zur Situation und zum Phänomen Flucht in der Migrationsgesellschaft

Fortbildungen

2011

2012

2013

Volle Stellen Lehrer

7,1

15,2

15,2

Volle Stellen Sozialpädagogen

2,1

2,1

2,1

Anzahl Schüler

145

200

200

Prüfungsantritte

46

58

57

Bestehensquote

100%

100%

97%

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2.3 Wirkungen Die SchlaU-Schule hat über die letzten 14 Jahre über 1.500 Einzelfälle erfolgreich betreut. Seit der Einführung der Hauptschulabschlussprüfungen im Schuljahr 2004/2005 haben knapp 330 Schülerinnen und Schüler einen Erfolgreichen oder Qualifizierenden Hauptbzw. Mittelschulabschluss absolviert. Im Schuljahr 2013/2014 werden voraussichtlich 73 Schülerinnen und Schüler einen Abschluss erhalten. Erzeugte Wirkungen für die Gesellschaft •

Mitwirkung an der Initiierung der Berufsschulpflicht für junge Flüchtlinge (16 bis 25 Jahre)

Beitrag zur Zurücknahme des Vorbehalts gegenüber der Kinderechtskonvention

Lobbyarbeit für die Abschaffung des dreimonatigen Bildungsverbots für neuangekommene Jugendliche in München sowie die Aufnahme aller minderjährigen Flüchtlinge in Bayern in Jugendhilfeeinrichtungen

Soziale Integration junger Menschen, Abbau interkultureller Vorurteile, Arbeitsmarktintegration der AbsolventInnen

Anerkennung der Schulwegfreiheit für unsere SchülerInnen

Professionelle Unterstützung der SchülerInnen am Übergang SchuleBeruf bzw. in weiterführenden Schulen durch SchlaUzubi

Die Auswirkungen des Schulbesuchs auf die Persönlichkeiten und Biografien der SchülerInnen sind immens. Nach ihrer Flucht finden die Jugendlichen bei SchlaU und ISuS, teilweise zum allerersten Mal, nicht nur einen Ort des Lernens, sondern auch der Geborgenheit. Sie ergreifen ihre Chance schnell und erarbeiten sich in kürzester Zeit die deutsche Sprache im Mündlichen sowie im Schriftlichen. Sie erhalten die so dringend benötigte

Orientierungshilfe im Ankunftsland, sie lernen ihre Umgebung besser zu verstehen und sie bauen sich ein soziales Netzwerk auf. Die gemeinsame Erfahrung der Flucht vermag es dabei, heterogene LernerInnengruppen zusammenwachsen zu lassen. Nicht selten ist zu beobachten, wie anfangs verschlossene Schülerinnen und Schüler sich in der täglichen Gemeinschaft öffnen und ihre Lebensfreude wiederentdecken. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang auch die überaus hohe Lernmotivation der Jugendlichen, welche sich gleichzeitig auf unser Lehrendenteam überträgt, das mit viel Einsatzbereitschaft und Freude an der Arbeit die Jugendlichen auf ihrem Weg begleitet.

SchlaU und ISuS wirken somit über die Funktion des Lernortes hinaus und nehmen schnell einen wesentlichen Stellenwert im Leben der Jugendlichen ein. Und ihre Erfolge sind schließlich auch der Grund dafür, dass die Bildung und Qualifizierung junger Flüchtlinge auch Platz fand in den Köpfen und Herzen der landesweit politisch Verantwortlichen. SchlaU hat es über die letzten Jahre geschafft, einen Schulverbund zwischen SchlaU als Bildungseinrichtung in privater Hand und den Berufs- und Mittelschulen realisierbar zu machen. Und spätestens seit der vorbehaltlosen Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention muss auch von Regierungsseite gehandelt werden. Heute arbeiten wir mit dem Bayerischen Kultusministerium und dem Münchener Schulreferat zusammen an der Beschulung von jungen Flüchtlingen. Die Botschaft, junge Flüchtlinge nicht länger sprachlos in der deutschen Gesellschaft

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zu belassen, scheint zumindest in Teilen angekommen.

2.4 Evaluation und Qualitätssicherung Die Prozesse der Schulentwicklung werden von der Schulleitung und der Abteilung „Schulentwicklung und Qualitätsmanagement“ des Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. koordiniert und gemeinsam mit VertreterInnen des Lehrteams und der Schulsozialarbeit umgesetzt. Das Lehrendenteam ist hauptsächlich mit Lehrkräften besetzt, die seit Jahren in der Flüchtlingsbeschulung tätig und im Fach Deutsch als Fremd/Zweitsprache ausgebildet sind. Ergänzt wird die Unterrichtsarbeit durch die Abteilung „SchlaUzubi“, dem Nachbetreuungsprogramm für SchlaUAbsolventInnen. Unterstützung findet die SchlaU-Schule außerdem in zahlreichen Ehrenamtlichen, die SchülerInnen Nachhilfe anbieten. Darüber hinaus wird das Schulangebot durch außercurriculare Projekte ergänzt, wie zum Beispiel durch die Schach AG, ein erlebnispädagogisches Kletterprojekt oder eine Kunstwerkstatt.

3 Weitere Planung und Ausblick 3.1 Planung und Ziele Planung für das Folgejahr

Machbarkeitsstudien zu neuen Standorten •

Ausbau des bestehenden Netzwerkes, Suche neuer KooperationspartnerInnen

Ausbau der BeschulungsKooperationen mit bayerischen Mittelzentren

Diversifizierung des Finanzierungsmix

2) Abschlusszahlen Im Schuljahr 2013/14 werden voraussichtlich 73 SchülerInnen einen Mittelschulabschluss absolvieren. 3) Verbleib •

Ziel: Weitervermittlung aller AbsolventInnen in Ausbildungsplätze oder weiterführende Schulen

Evaluation des SchlaUzubiProgramms

Durchführung einer Verbleibstudie

4) Lehre •

Weiterentwicklung der Wissensplattform für pädagogische Leitfäden und Lehrmaterialien

Festschreibung eines Schulprogramms für die Laborund Entwicklungsschule München (zu den Themen Inklusion, Weiterbildung und rassismuskritischer Pädagogik)

Weiterentwicklung und Verschriftlichung des SchlaUKonzepts

Durchführung von Fortbildungen für Lehrkräfte an Berufsschulen und weitere Engagierte im Bildungsbereich für junge Flüchtlinge

1) Wachstum •

Gründung der SerVer UG (haftungsbeschränkt) als Tochtergesellschaft

Verstärkung der Abteilung Schulentwicklung und Qualitätsmanagement

Ausbau der SchlaU-Schule München als Laborschule und Flaggschiff

Umsetzung von Pilotprojekten außerhalb Bayerns und Etablierung weiterer Standortschulen oder Kooperationen nach dem SchlaU-Konzept bzw. Durchführung von

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5) Lebenssituation junger Flüchtlinge •

Erleichterung der Lebenssituation in den Erstaufnahmeeinrichtungen und Reduzierung der Verbleibdauer

Vorantreiben der Umsetzung der Berufsschulpflicht in bayerischen Mittelzentren durch Öffentlichkeitsarbeit

Mitarbeit an der deutschlandweiten Umsetzung der Rücknahme des Vorbehaltes gegen die UNKinderrechtskonvention in den einzelnen Bundesländern

6) Wahrnehmung junger Flüchtlinge in der Gesellschaft •

Präsenz auf Konferenzen, in Presse und Fernsehen

3.2 Chancen und Risiken Mögliche Chancen 1) Nachhaltige Finanzierung Um das Konzept der Labor- und Entwicklungsschule SchlaU München sowie der ISuS-Schule nachhaltig in Hinblick auf die pädagogische Arbeit aber auch hinsichtlich der Finanzierung zu sichern, will der Trägerkreis e. V. in 2014 verstärkt prüfen, ob eine höhere Regelfinanzierung durch öffentliche Stellen möglich ist und den Finanzierungsmix weiter diversifizieren. 2) Deutscher Schulpreis: Die SchlaU-Schule München hat sich für den Deutschen Schulpreis 2014 der Robert-Bosch-Stiftung beworben. Die Nominierung als eine der TOP 20 Schulen Deutschlands und die noch bestehende Möglichkeit, den Preis zu gewinnen, birgt Chancen in Hinblick auf Reputation, öffentliche Aufmerksamkeit und den Ausbau von Kooperationen.

Mögliche Risiken 1) Politische und Verwaltungsentscheidungen: Zum einen ist hier die weitere Verteilung von jugendlichen Flüchtlingen in kleinere Kommunen zu nennen: Vor allem seit dem vergangenen Schuljahr ist eine hohe Fluktuation der Jugendlichen in den Wohneinrichtungen und damit auch in der Schule zu beobachten. Dies ist maßgeblich auf die Politik der zuständigen Behörden zurückzuführen, welche die Jugendlichen derzeit verstärkt von Großstädten und Mittelzentren in kleine, strukturschwache Kommunen verteilen. Dies wird durch die angekündigte Schließung der Erstaufnahmeeinrichtungen für UMF in München in der Bayernkaserne sowie der Baierbrunnerstraße weiter verstärkt werden. Dadurch ergeben sich in abgelegenen Orten kleine Gruppen junger Flüchtlinge, für die ein gesondertes Bildungsangebot erstellt werden müsste. 2) Expansion: Das schnelle Wachstum der Schule stellte die bisherigen gewachsenen Strukturen vor große Herausforderungen. Obwohl die gestiegene Arbeitsbelastung durch Neueinstellungen teils gemindert wurde, bleibt insbesondere die Abteilung Schulentwicklung und Qualitätsmanagement und der Projektbereich SchlaUzubi unterbesetzt. Aus finanzieller Sicht hat die Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen der Stadt München und dem Kultusministerium deutliche Fortschritte in Hinblick der Personalfinanzierung (Lehrerstellen) erzielt. Trotzdem bergen die gestiegenen Dienstleistungs-, Sach- und Mietkosten und die Personalkosten des Vereins sowie die Übernahme einer zweiten Schule in München nach wie vor ein erhöhtes Risiko in Hinblick auf die Finanzierung.

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4 Finanzen Die SchlaU-Schule München finanziert sich aus einer Mischfinanzierung zwischen öffentlichen Mitteln (EU, kommunal, Jugendhilfe), Stiftungsmitteln und nicht zweckgebundenen Spenden. Ziel für die nächsten Jahre ist eine Finanzierungsratio zwischen öffentlichen und privaten Mitteln von 80 zu 20 Prozent. Der Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. erstellt in Zusammenarbeit mit der Dr. Weigl Augustinowski Treuconsult GmbH jährlich einen bilanziellen Jahresabschluss nach geltendem Bilanz- bzw. Handelsrecht. Eine Kopie der Jahresabschlüsse von 2013 ist auf Anfrage gerne erhältlich.

*Die Personalkosten für Lehrerstellen, die über das Kultusministerium bzw. das Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München finanziert werden, beruhen auf Schätzwerten

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5 Die Organisation

5.1 Struktur der Organisation Der Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. hat im Dezember 2012 die Vereinssatzung aus dem Jahr 2000 überarbeitet und an die aktuellen Strategien und Anforderungen angepasst, um direktes wie indirektes Wachstum zu ermöglichen. Seit diesem Zeitpunkt fungiert der Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. als Dachverband. Die SchlaU-Schule München bleibt weiterhin die Labor- und Entwicklungsschule des Vereins. Im November 2013 die eigenständige ISuS gemeinnützige Unternehmensgesellschaft (haftungsbeschränkt) als Tochtergesellschaft in den Dachverband aufgenommen. Während sich die Schulen in Zukunft ausschließlich ihren pädagogischen Aufgaben widmen, übernimmt der Dachverband die kaufmännischen Aufgaben, darunter Fundraising und Controlling, sowie politische Aufgaben. Zukünftig soll eine weitere Tochtergesellschaft, die SerVer UG (haftungsbeschränkt), als zentrale Dienstleistungs- und Verwaltungseinheit, administrative und betriebswirtschaftliche Aufgaben übernehmen. Der Gründer der SchlaU-Schule Michael Stenger wurde im Dezember 2012 von der Mitgliederversammlung zum Vorstandsvorsitzenden des Vereins berufen und übergab die Schulleitung zum Juli 2013 an Antonia Veramendi. Zusammen mit dem Geschäftsführer Björn Schalles steht Michael Stenger den Töchtergesellschaften über den Gesellschafterausschuss vor. Die einzelnen Schulen werden so gemeinsam durch Geschäftsführer und den Vorstandsvorsitzenden gelenkt.

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5.2 Partnerschaften, Förderer, Kooperationen

Active Philantrophy, BMW AG, DB Mobility Logistics AG, Kronos Network GmbH, KPMG AG, Lichterkette e. V., LIONS Club München Multinational, Munich International School Stiftung, Ride 4 Charity e. V., Rotary Club Bogenhausen, Peter Herbst Stiftung, Springer Hilfsfond e. V., Stiftung Antenne Bayern Hilft, SwissRe, Transconnect Unternehmensberatung Goetzpartners, Vivalpin

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5.3 Unser Team Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. Vorstandsvorsitz Michael Stenger

Vorstand Alfred Dahmer Thomas Gittrich Hubert Heinhold

Geschäftsführung Björn Schalles

Verwaltung & Assistenz der Geschäftsführung Tugba Kaymak

Fundraising Katharina Radmüller

Schulentwicklung & Qualitätsmanagement Anja Kittlitz Melanie Weber Astride Velho

ISuS-Schule Schulleitung Miriam Herrmann

Stellvertretende Schulleitung Anita Michalski

Schulsekretariat Adunya-Marie Kahssay Schulsozialarbeit Anita Michalski, Hubertus Radermacher, Sara Pfau Lehrende Elli Boyd, Julia Kahl, Anne Leitenbacher, Miriam Herrmann, Sarah Herrmann, Reza Karimitari, Migjen Stenger, Jürgen Übener, Ilka Varnay, Elisabeth Willert Geschäftsführung Reza Karimitari

Kaufmännische Leitung Hubertus Radermacher

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SchlaU-Schule Schulleitung Antonia Veramendi

Stellvertretende Schulleitung Melanie Weber

Schulsozialpädagogik Isabella Deck Mario Hurler Thomas Maschke Wioletta Rose Martina Unger

SchlaUzubi Peter Hackenschmied Thomas Maschke Doris Olsen-Hildebrandt Martina Unger Marie Wagner

Schulpsychologie Astride Velho

Lehrende Vera Angerer, Lilian Chur, Magdalena Frauendorf, Peter Hackenschmied, Hubert Hadersdorfer, Rudolf Hillreiner, Deborah Holleitner, Brigitte Huber, Thomas Hümmler, Vera Justa, Heidrun Kirmse, Anja Kittlitz, Judith Kratzl, Hanna Threimer-Kulke, Ira Maier, Jana Müller-Kress, Doris Olsen-Hildebrandt, Regine Pell, Claudia Sakuth, Peter Sinhart, Christian Söder, Wibke Stang-Fröhlich, Stefanie Studnitz, Kathrin Tilsch, Roland Waegner, Marie Wagner, Melanie Weber, Angela Westhoff

München, 23.Juni 2014

Björn Schalles Geschäftsführer Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. Schwanthalerstr. 2, 80336 München Telefon: 089 4111 941 11 / Fax: 089 4111 941 99 E-Mail: info@schlau-schule.de / info@isus-schule.de www.schlau-schule.de

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