Genug Essen für Alle

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M   agazin Für Kinder. Seit 1919.

Schweiz Mai 2013 / 2

GENUG ESSEN FÜR ALLE Hunger und seine Ursachen


Inhalt Für Kinder. Seit 1919. Editorial

4 Genug essen für alle Save the Children ist die grösste unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt. Wir setzen uns seit 1919 gezielt für die Rechte der Kinder ein.

Fokus

5 Globale Verteilungsprobleme

Wir arbeiten in über 120 Ländern. Wir sorgen für die medizinische Versorgung, die Nahrung, die Ausbildung und den Schutz von Kindern, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft oder ihrem Glauben. Wir kämpfen gegen Ausbeutung, Misshandlung und Missachtung von Kindern. Sofort und dauerhaft. Save the Children ist politisch, ideologisch, wirtschaftlich und konfessionell unabhängig. So können wir die Lebensbedingungen von Kindern dauerhaft verbessern sowie effiziente und effektive Hilfeleistungen in Konflikt- und Kriegsgebieten leisten. Save the Children hat Beraterstatus beim Wirtschaftsund Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC). In der Schweiz sind wir seit 2006 aktiv. Save the Children ist Zewo-zertifiziert.

Kinder

6 Rabiou, 13 Monate, Niger Zahlen und Fakten

7 H   unger Perspektiven

12 Eine Welt ohne Hunger Spenden

13 Schutzengel – die Patenschaft für die Kleinsten Kur znachrichten

14 Save the Children Schweiz – Jahresbericht 2012

Impressum Herausgeber Save the Children, Scheuchzerstrasse 64, 8006 Zürich, T 044 267 70 00, www.savethechildren.ch Leitung und Redaktion Xenia Schlegel, redaktion@savethechildren.ch Gestaltung und Umsetzung Prinzipien Patrick Linner, Zürich Titelbild Ouma beim Jäten ihrer Pflanzen in der Sahelzone in Niger. Sie hofft auf eine gute Ernte, um ihre Kinder ernähren zu können. FotografIN Titelbild Harriet Logan Fotografen dieser Ausgabe Harriet Logan und Caroline Trutmann für Save the Children Produktion Adrian Wismann Korrektorat und Druck Stämpfli Publikationen AG, Bern Papier Edixion Offset, FSC mix Erscheinungsweise Das «Save the Children Magazin» erscheint 4 Mal jährlich in deutscher und französischer Sprache ABOPREIS Das Abonnement kostet sechs Franken und wird einmalig vom Spendenbeitrag abgezogen Gesamtauflage 21 500 Exemplare 3


Editorial

fokus

Globale Verteilungsprobleme Genug Essen für Alle Liebe Leserinnen und Leser Weltweit sind 870 Millionen Menschen chronisch unterernährt. Jeder achte Mensch leidet an Hunger und das, obwohl es genug Lebensmittel auf der Welt gäbe, um alle zu ernähren. Ganz besonders schwer betroffen sind Kinder. Mangelernährung in der frühen Kindheit hat schwerwiegende Konsequenzen für das gesamte Leben. Jährlich sterben 2,3 Millionen Kinder an den Folgen von Mangelernährung. Hunger ist die grösste weltweite Herausforderung. Das muss nicht sein. Denn Hunger ist die Folge von Armut, schlechter Regierungsführung, Krieg, Vertreibung, Ungerechtigkeit und von Naturkatastrophen. Wer kein ausreichendes Einkommen hat, sich aus der eigenen Landwirtschaft nicht angemessen ernähren kann und in einem Land lebt, in dem es keine Sozialhilfe gibt, rutscht schnell in die Armut ab. Häufig treffen gerade in armen Ländern mehrere Faktoren zusammen: Ist ein ohnehin armes Land von einer Naturkatastrophe betroffen, fehlen den Menschen oftmals die Mittel, um die Schäden allein zu beseitigen und ihre Lebensgrundlagen wieder aufzubauen. Dann sind die Betroffenen vorübergehend auf Hilfe aus anderen Ländern angewiesen.

Doch die Ursachen von Hunger sind in unserer globalisierten Welt nicht nur in den Entwicklungsländern selbst zu suchen. So erschwert der von den Industrienationen ausgelöste Klimawandel Fortschritte in der Sicherung der weltweiten Ernährung. Zusätzlich unterwandern politische und wirtschaftliche Entscheidungen der Industrienationen die Hungerbekämpfung: Die massive Subventionierung unserer Landwirtschaft verhindert die Entwicklung der Kleinbauern in Hungerländern, der explosionsartig zunehmende Einsatz von Biokraftstoffen führt zu Landraub in Entwicklungsländern und die Spekulation auf Agrarrohstoffe macht Grundnahrungsmittel für arme Menschen unbezahlbar. Und genau in der Bekämpfung dieser Faktoren liegt der Schlüssel für eine Welt ohne Hunger. Eine Welt in der jede Frau, jeder Mann und jedes Kind eine faire Chance erhält. Lesen Sie auf den folgenden Seiten mehr über die Hintergründe des Hungers und darüber, wie wir ihn gemeinsam noch in dieser Generation besiegen können.

Die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen erwartet, dass die Landwirtschaft auch im Jahr 2030 noch genügend Lebensmittel produzieren wird um die gesamte Weltbevölkerung zu ernähren. Allerdings warnt die Organisation auch, dass Hunderte von Millionen Menschen in Ent­ wicklungsländern auch dann noch Hunger leiden werden. Das Verfüg­ bare ist sehr ungleich verteilt. Ausgleich und internationale Zusammenarbeit sind Grundlagen globaler Lösungen für die gegenwärtigen Verteilungspro­ bleme. Einfache Lösungen sind gefordert. Und die gibt es.

Darüber hinaus finden Sie in dieser Ausgabe die wichtigsten Kennzahlen und Fakten aus unserem aktuell ver­ öffentlichten Jahresbericht 2012. * Ich freue mich auf Ihre Meinung zum Thema.

Jérôme Strijbis CEO Save the Children Schweiz jerome.strijbis@savethechildren.ch

Josephine ist unterernährt und leidet an Problemen im Brustkorb. Sie hat Schmerzen. Ihre Mutter Hadija sagt, sie weine oft. In Tansania haben zwei Drittel der Kinder im Alter von ein bis zwei Jahren nicht genügend zu essen

* Den vollständigen Jahresbericht 2012 finden Sie im Netz unter

savethechildren.ch / 2012 4

Josephine, zwei Jahre, Kilolambwani, Lindi Rural District, Tansania.

um gesund aufwachsen zu können.

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Kinder

Rabiou, 13 Monate,

Ouma: « Es begann mit Durchfall. Ich dachte es wäre weil seine Zähne durchkommen. Aber er wurde immer dünner und schwächer. Ich wusste nicht was ich tun soll. Dann habe ihn in die Klinik gebracht. Ich bin hierhergekommen, weil vor fünf Jahren das erste Kind meiner Tochter hierhergebracht wurde. Es war sehr, sehr krank. In der Klinik wurde es wieder gesund. Mit Gottes Hilfe wird auch Rabiou wieder gesund. Meine anderen vier Kinder sind bei guter Gesundheit. Meine ersten drei Kinder sind tot. Eines starb, bevor es eine Woche alt war. Das zweite starb zwei Wochen nachdem es geboren wurde, und das dritte starb, als es ein Jahr alt war. Ich weiss nicht, warum sie gestorben sind.

in den Armen seiner Mutter Ouma, Aguié, Maradi, Niger.

NIGER

Unsere Ernte war sehr schlecht. Wir pflanzen Hirse und Sorghum, konnten aber nichts ernten. Jetzt müssen wir Lebensmittel auf dem Markt kaufen. Mein Mann hat eine Gärtnerei. Er konnte ein wenig Zwiebeln und Paprika ernten. Er verkauft das Gemüse. Davon können wir Hirse und Sorghum kaufen. Ich habe nicht genug Nahrung, um jeden Tag eine Mahlzeit für die Familie zu kochen. »

Einwohner : Säuglingssterblichkeit : Lebenserwartung : Armutsrate : Unterernährte Kinder : Müttersterblichkeit bei Geburt :

16 899 327 90 von 1  000 54 Jahre 66 % 44 % 590 von 100 000 Save the Children arbeitet in sechs Bezirken mit einem integrierten Programm zur Förderung von Gesundheit, Ernährung und Schutz sowie zur Bereitstellung des Nötigsten für die Bedürftigsten. Wir unterstützen 260 Gesundheits­zentren in Niger und sorgen für den Zugang zu kostenloser Betreuung für mehr als 500 000 Kinder und 200 000 schwangere Frauen in der Region. Gemeinsam mit Regierung und Partnerorganisationen tun wir alles, um die Kindersterblichkeit zu reduzieren. Zusätzlich unterstützen wir 90 staatliche Gesundheitszentren und fünf Stabilisierungkliniken für unterernährte Kinder wie Rabiou.

Auch wenn in den Medien darüber aktuell wenig berichtet wird, bleibt die Situation für die Kinder in der Sahelzone lebensgefährlich: Mehr als vier Millionen Kinder unter fünf Jahren in Burkina Faso, Gambia, Kamerun, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria, Senegal und Tschad sind

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von akuter Mangelernährung bedroht – mehr als eine Million Kinder davon sogar von schwerer akuter Mangel­ ernährung. Schätzungen zufolge werden in diesem Jahr rund 18 Millionen Menschen in der Sahelzone nicht genügend zu essen haben.

In Niger stirbt eines von sechs Kindern vor seinem fünften Geburtstag. Das sind 120 000 Kinder pro Jahr. Die Hälfte dieser Todesfälle sind auf Unterernährung zurückzuführen. Das Land hat die elfthöchste Kindersterblichkeit der Welt. 66 % der Bevölkerung des Landes leben unterhalb der Armutsgrenze (1,25 US-­Dollar pro Tag).

Die Regenzeit brachte zwar etwas Erleichterung für die von der extremen Dürre betroffenen Familien – doch auch neue Gefahren: Vielerorts wurden Felder und Häuser überschwemmt. Die Zahl der Cholerafälle stieg. Langsam beruhigt sich die Lage. Mit den Folgen werden die Familien jedoch noch lange zu kämpfen haben. 11


Zahlen und fakten

HUNGER

Die Welt hat genug Nahrung für alle, aber nicht jeder Mensch hat

genug zu essen, um zu leben. Jeder achte Mensch leidet an Hunger. Kinder sind besonders schwer betroffen. Jährlich sterben 2,3 Millionen Kinder an Hunger, und Millionen leiden

HUNGER

Jeden Tag wird weltweit

Land in der Grösse des Kantons Zug aufgekauft,

und Bauern werden von ihrem Land vertrieben.

239 km²

Der Erwerb grosser Areale durch ausländische Käufer oder Pächter hat sich laut Studien im letzten Jahrzehnt auf zwei Millionen Quadratkilometer summiert und macht in Afrika 5 % der landwirtschaftlichen Fläche aus. Investoren sind Unternehmen, Fonds und Staaten wie China, SaudiArabien und Südkorea.

Die Bekämpfung des weltweiten Hungers erfordert wirksame

an den Folgen von Unterernährung. Frauen und Mädchen sind stärker von Hunger betroffen als Männer und Jungen. Die Mehrheit der Hungernden sind Kleinbauern. Frauen repräsentieren 60 – 80 % der Kleinbauern. Obwohl es genug Essen für alle gibt können es sich nicht alle leisten Essen zu kaufen. In den vergangenen Jahren waren die weltweiten Nahrungsmittelmärkte durch steigende und zunehmend volatile Preise gekennzeichnet. Diese Preistrends

Massnahmen auf Regierungsebene.

haben schwerwiegende Folgen für arme und hungernde Menschen, die kaum in der Lage sind, auf Preisspitzen und rapide Preisschwankungen zu reagieren. In Entwicklungsländern müssen die Menschen oft drei Viertel ihres Einkommens für Nahrungsmittel ausgeben.

58 %

Änderungen in den Bereichen Hilfe, Land, den Hunger in der Welt besiegen.

Pflanzen für Biosprit

benutzt. Das schmälert die Basis für die kleinbäuer­liche und auch ökologisch bessere Nahrungs­ 375 Mio $ mittelproduktion zur Selbstversorgung und für den Markt.

Nach neuesten Schätzungen sind in den Entwicklungsländern bis zu

28 % aller Kinder aufgrund von Unter- und Mangel­ernährung in ihrem Wachstum behindert oder verkümmert.

Die physischen Auswirkungen der Unterernährung sind enorm: Unterernährung in jungen Jahren bewirkt eine verringerte körperliche und geistige Entwicklung während der Kindheit. Weltweit sind über 147 Millionen Kinder im Vorschulalter von «Stunting» beeinträchtigt, also einer

Steuern und Transparenz können

der weltweiten Landerwerbe werden für den Anbau von

zu geringen Körpergrösse im Vergleich zu Gleichaltrigen. Durch die Folgen der Unterernährung reduziert sich die Fähigkeit zur Sicherung des eigenen Lebensunterhaltes um fast ein Viertel.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) schätzt, dass die Beträge, welche die Entwicklungsländer an Steueroasen verlieren rund dreimal so hoch sind wie das Budget der internationalen Entwicklungszusammenarbeit der OECD-Länder welches 125 Millionen Dollar umfasst. Um in der Armutsbekämpfung dauerhafte Fortschritte zu erzielen, brauchen die Entwicklungsländer mehr als nur ausländische Hilfe. Sie müssen die Steuerflucht aus ihren Ländern in Steueroasen im Ausland eindämmen. Gemäss Zahlen der OECD fliessen jährlich 850 Milliarden Dollar unversteuerte Unternehmensgewinne, undeklarierte Pri-

125 Mio $

vatvermögen und illegal erworbene Gelder aus den Entwicklungsländern in ausländische Steueroasen. Gefordert ist auch die Schweiz, welche laut Angaben des Staatsekretariats für internationale Finanzfragen (SIF) mit einem Marktanteil von 27 % der wichtigste Finanzplatz für die grenzüberschreitende Vermögensverwaltung ist.

Mitte Juni findet in London der G-8-Gipfel statt. Fair

Das Thema Hunger steht weit oben

unFair

auf der Traktandenliste. Es bleibt zu hoffen, dass die beteiligten Länder Deutschland, Frankreich, Grossbritanien,

9 0 %

Italien, Japan, Kanada, Russland und USA die Chance ergreifen.

des Getreidewelthandels sind in der Hand von nur fünf Konzernen. Der Welthandel hat grossen Einfluss auf die Landwirtschaftspolitik vieler Entwicklungsländer. Anstatt die Versorgung der eigenen Bevölkerung und die Entwicklung der heimischen Märkte und ländlichen Gebiete zu fördern, versuchen deren Regierungen und Eliten häufig, durch Agrarexporte Devisen und Steuereinkommen zu erzielen. Die ärmsten Länder und die Armen auf dem Land gehören eindeutig zu den Verlierern des Welthandels und seiner weiteren Liberalisierung.
Kleinen, eher traditionell geprägten landwirtschaftlichen Existenzen, stehen grosse auf den Weltmarkt ausgerichtete Agrarunternehmen in

einem ungleichen Konkurrenzkampf gegenüber. Um der Grundversorgung mit Lebensmitteln und deren nachhaltiger Produktion zu dienen, müssten die Bedingungen des globalen Agrarhandels radikal verändert werden. Fair-Trade-Initiativen und der Handel mit biologischen Produkten folgen dem Ansatz der vom Weltagrarbericht geforderten neuen Regeln für den Weltmarkt: Bäuerinnen und Bauern profitieren von ihren bei der Produktion erbrachten Umweltleistungen. Solche privatwirtschaftliche Initiativen erweisen sich als probate Mittel der Armutsbekämpfung.

Für Kinder. Seit 1919.

Quellen: Save the Children «IF», Welthunger-Index 2012


Perspektiven

Spenden

Eine Welt ohne Hunger

Wie   wir Ihre Spende einsetzen Beispiel: Ernährungssicherung in Äthiopien

2013 werden wir den Hunger in der Welt nicht beenden, aber es könnte der Anfang vom Ende des weltweiten Hungers sein ! Wir alle sind gefordert, die Umsetzung der entsprechenden Lösungen sowohl auf politischer als auch auf wirtschaftlicher Ebene einzufordern. Nur vier Schritte trennen uns davon, die Generation zu sein, die den Hunger in der Welt beendet.

1.  HILFE

2. LAND

WENN wir hungernden Kindern und ihren

WENN wir den Landraub und die Vertrei-

Familien lebensrettende Hilfe zukommen lassen und die Ärmsten unterstützen, damit sie sich in Zukunft selbst ernähren können, DANN gibt es genug Essen für alle.

bung von Kleinbauern stoppen und uns dafür einsetzen, dass Land für die Anpflanzung von Nahrungsmitteln statt Biotreibstoffen benützt wird, DANN gibt es genug Essen für alle.

3. STEUERN

4. TRANSPARENZ

WENN Unternehmen und vermögende Pri-

WENN der Korruption und dem Machtmiss-

vatpersonen ihre ökonomische, soziale und ethische Verantwortung wahrnehmen und rechtlich daran gehindert werden, Steuervermeidung und -flucht zu begehen, DANN gibt es genug Essen für alle.

brauch weltweit gesetzlich Einhalt geboten wird und Regierungen wie auch Unternehmen eine Politik der Information und Partizipation fördern sowie offen Rechenschaft ablegen, DANN gibt es genug Essen für alle.

Save the Children stärkt die Selbst- und die Gesundheitsversorgung in den Dorfgemeinschaften, wie z. B. in der Region North Wollo, im Westen Äthiopiens. Die Mehrheit der Kinder in Äthiopien hat keinen Zugang zu elementarster Gesundheitsversorgung. Am schlimmsten ist die Lage in ländlichen Gebieten. Die Kindersterblichkeit dort ist eine der höchsten weltweit. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Grossteil der Bevölkerung wegen der seit Jahren anhaltenden Dürre nicht genug zu essen hat.

« Ich heisse Fatima. Ich lebe in einem Dorf in North Wollo mit meinen vier Enkeln. Habib, der älteste kann zwar zur Schule, fehlt aber häufig weil er das Vieh hütet. Obwohl wir einige Schafe und Kühe besitzen, muss die Familie oft hungern. Wenn nur das eigene Land besser genutzt werden könnte! Aber das wenige reicht ja kaum für das Vieh. »

Während der Dürre 2009 hat Save the Children ein Projekt zur Ausbildung von Gesundheitshelfern in der Region North Wollo gestartet. Als Sofortmassnahme werden stark unterernährte Kinder in ambulanten Therapiezentren behandelt. Die betroffenen Familien werden mit zusätzlichen Nahrungsmitteln und kleinen, regelmässigen Geldbeträgen unterstützt. Diese Hilfe erhalten die Familien als Gegenleistung für geleistete Arbeiten an der öffentlichen Infrastruktur (z.B. Strassenunterhalt, Bäume pflanzen etc). Daneben werden auch Ausbildungen in den Bereichen Tischlerei, Schneiderei, Seidenherstellung, Bienenzucht, Tiermast oder Saatgut angeboten, um die Lebensgrundlagen der Familien langfristig zu verbessern.

Schutzengel –  Die Patenschaft für die Kleinsten Mit langfristigen Programmen, Hilfsprojekten, Bewusstseinsbildung und Lobbyarbeit setzen wir von Save the Children uns sowohl direkt vor Ort als auch auf übergeordneter, politischer Ebene für das Recht aller Kinder auf ein Leben frei von Hunger und Armut ein. Ihre Unterstützung ist dabei entscheidend. Dank Ihrer Unterstützung können wir helfen und Veränderung bewirken.

Herzlichen Dank, dass Sie uns helfen zu helfen !

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Als Schutzengel von Save the Children­ tragen Sie mit einer regelmässigen Spende dazu bei, dass Babys und Kleinkinder in den ersten und wichtigsten Lebensjahren gesund und behütet aufwachsen können und in Krisengebieten besondere Betreuung erhalten.

aus, die die Gesundheitsversorgung von schwangerer Frauen und Neuge­ bo­renen sicherstellen. Alles Projekte, die langfristig und dauerhaft den Zugang zu lebensrettender Gesundheitsversorgung auch für die Ärmsten sicherstellen.

Unsere Schutzengel helfen zum Bei­ spiel in Äthiopien die Folgen der Er­ näh­r ungskrise zu mindern: lokale Ge­sund­heitshelfer sorgen dafür, dass die Hilfe auch in entlegenen Gebieten ankommt. In Bangladesch und Afghanistan bilden wir lokale Hebammen

Schon mit 20 Franken im Monat können Sie entscheidend mithelfen, dass sich die Situation der betroffenen Kinder verbessert – langfristig.

Mit der Schutzengel-Patenschaft schaffen Sie die notwendigen Voraussetzungen für einen fairen Start ins Leben. Werden Sie jetzt Schutzengel: ☛ savethechildren.ch / schutzengel

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Kurznachrichten

Kurznachrichten

Save the Children Schweiz – Jahresbericht 2012 Zahlen und Fakten 2012

Save the Children Schweiz – Jahresbericht 2012 Herausragendes 2012

Auf den nachstehenden zwei Seiten finden Sie die wichtigsten Eckdaten aus unserem aktuellen Jahresbericht 2012. Den kompletten Bericht finden Sie im Netz unter savethechildren.ch / 2012. Zum dritten Mal in Folge verzeichnete Save the Children Schweiz 2012 gesteigerte Spendeneinnahmen. Sieben Millionen Schweizer Franken flossen direkt in Hilfsprojekte welche die Lebens­b edingungen von Kindern nachhaltig verbessern.

Kennzahlen Der Ertrag durch Spenden und Beiträge konnte erneut signifikant ge­s teigert werden. Im gleichen Mass zugenommen haben die dadurch möglichen Projektfinanzierungen. 2012 10 524 – 7 717 – 3 109 32 – 270 – – 270

in CHF Tausend

Ertrag Projektaufwand Strukturaufwand Finanzaufwand Jahresergebnis ohne Fondsergebnis Freie Fonds-Zuwendung Jahresergebnis

2011 9 502 – 6 805 – 2 267 – 17 414 – 400 14

Ertrag und Aufwendungen

Projektaufwand

Zum dritten Mal in Folge erhöhte sich das Spendenaufkommen. Im Vergleich zu 2008 / 09 nahmen die Einnahmen um rund 50 %, der Projektaufwand gar um 75 % zu. 12 000

in CHF Tausend

Ertrag

10 524 9 502

10 000 8 000

Strukturaufwand

7 990 6 943

7 717 6 805

4 403 4 0 00 2 0 00 0

3 109 1939

2008 / 2009

Projektaufwand nach Regionen 2012 finanzierte Save the Children Projekte in Asien, Afrika, Latein­ amerika und Europa. Fast ein Viertel der Projektaufwendungen floss in über­regionale Projekte und internationale Lobbyarbeit zur Wahrung von Kinderrechten weltweit.

2 170

2010 Überregionale 23,42 % Projekte

2012 21,72 % Afrika

Auch unsere Partneraktionen konnten erfolgreich ausgebaut werden: Unter anderem fand das Swiss Charity Concert in der Zürcher Tonhalle auch 2012 grossen Zuspruch, und mit der traditionellen IKEA-Softtoy-Aktion konnte ein sechsstelliger Betrag gesammelt werden. Darüber hinaus verpackten Dutzende Freiwillige Geschenke für einen guten Zweck im Orell-Füssli-Päcklizelt. Mit der grosszügigen Unterstützung unserer Privatspender   und Partner konnten wir 2012 in Somalia und Syrien dringend benötigte Hilfe leisten und insbesondere das Leid der Kinder lindern. Insgesamt haben wir in den beiden Regionen für mehr als 600 000 Schweizer Franken humanitäre Hilfe geleistet.

Europa 7,30 %

Lateinamerika 12,70 % 14

2 267

2011

Seit 2012 ist Save the Children Schweiz Zewo-zertifiziert. Das Gütesiegel steht für: • zweckbestimmten, wirtschaftlichen und wirksamen Einsatz der Mittel
 • transparente Information und aussagekräftige Rechnungslegung
 • unabhängige und zweckmässige Kontrollstrukturen
 • aufrichtige Kommunikation und faire Mittelbeschaffung 2012 neu aufgelegt wurde das Save the Children Schweiz Magazin. Es beleuchtet die Hintergründe unserer Arbeit, erscheint vierteljährlich in einer Auflage von 21 500 Exemplaren in Deutsch und Französisch und richtet sich an Spender und Partner.

5 496

6 0 00

Im siebten Jahr des Bestehens entwickelte sich Save the Children Schweiz strukturell entscheidend weiter. So wurde der Bereich Programme personell verstärkt sowie die Unternehmenskommunika­tion professionell aufgebaut. Ziele sind eine enge Betreuung der eigenen Programme wie auch eine verstärkte Positionierung von Save the Children Schweiz im Zusammenhang mit Themen der Kindernothilfe und des Kinderrechts in der Öffentlichkeit.

34,86 % Asien 15


F端r Kinder. Seit 1919.

Wir verbessern das Leben von Kindern weltweit. Wir setzen uns f端r eine Welt ein, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben. Eine Welt, in der Kinder frei und selbstbestimmt aufwachsen k旦nnen.

PC 80 -15233-8

Save the Children Scheuchzerstrasse 64 8006 Z端rich T 044 267 70 00 info@savethechildren.ch www.savethechildren.ch


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