Infografik - Kinder vor sexuellem Missbrauch schützen

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ZAHLEN UND FAKTEN

KINDER VOR SEXUELLEM MISSBRAUCH SCHÜTZEN Wie eine Studie der Optimus-Stiftung Schweiz belegt, ist nahezu

Was können Sie tun, um ihre Kinder vor sexuellen

jeder siebte Jugendliche in der Schweiz in seinem Leben bereits

Übergriffen und Missbrauch zu schützen ?

einmal zum Sexualverkehr gezwungen oder gegen seinen Willen an intimen Stellen berührt worden. Über drei Viertel der Täter sind Verwandte und Vertrauenspersonen.

Schweiz

Tipps, wie Sie als Eltern und Erwachsene das Thema mit Kindern unterschiedlichen Alters angehen können, finden Sie in unserer neuen Ratgeberbroschüre « Stopp ! Das ist mein Körper ! ». Die vollständige Broschüre können Sie unter ☛ savethechildren.ch/stopp herunterladen.

Einwohner : 7 997 125 Anteil Kinder : 21,20 % Lebenserwartung : 83 Jahre Armutsrate : 7,9 % der ständigen Wohnbevölkerung leben mit weniger als 2250 Franken im Monat Opfer sexueller Übergriffe : 20 – 30 % der Kinder und Jugendlichen Kinder (1– 4 Jahre), die regelmässig körperlich bestraft werden : 40 % Eltern, die noch nie Körperstrafen angewendet haben : 14 % Alter Erstheirat (Ø f) : 29,5 Jahre Alter Erstheirat (Ø m) : 31,7 Jahre Alleinerziehende 1 : 12,4 % Anzahl Kinder je Frau : 1,53

Fast jeder siebte Jugendliche in der Schweiz wurde in seinem Leben bereits einmal Opfer eines

IM SCHULALTER Helfen Sie dem Kind ein gesundes und differenziertes Bild vom Körper, von Nähe und von Sexualität zu bekommen. Ergänzen Sie das Bild, welches das Kind beispielsweise durch Medien oder ältere Geschwister hat, gezielt durch Ihr Wissen. Machen Sie deutlich, dass Nähe etwas Gutes und Wertvolles ist. Erklären Sie gleichzeitig, was falsch und verboten ist. Sagen Sie, dass man es immer erzählen darf, wenn etwas passiert ist. Und lassen Sie das Kind selber wählen, wem es sich anvertrauen möchte.

Fast jeder dritte Jugendliche in der Schweiz wurde bereits einmal Opfer eines sexuellen Übergriffs ohne

mit Körperkontakt.

Körperkontakt.

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Eine gewaltfreie Kindheit ist ein grundlegendes Recht eines jeden Kindes. Jedes Land, welches die UN-Kinderrechtskonvention ratifiziert hat, hat sich verpflichtet, das überall und jederzeit zu garantieren – auch die Schweiz.

Beziehen Sie das Kind bei der tägli­chen Pflege mit ein. Sagen Sie, was Sie mit dem Köper des Kindes machen und warum. Fordern Sie das Kind nicht dazu auf, Verwandte oder Freunde zu umarmen, zu küssen oder ihnen auf den Schoss zu sitzen. Fragen Sie das Kind stattdessen, ob es das wirklich möchte. Erklären Sie dem Kind, dass man Nein sagen darf auch gegenüber Erwachsenen und Menschen, die man gern hat.

Internet und Handy Machen Sie es sich zur Gewohnheit, nachzufragen, wie der Tag im Internet gewesen ist – genauso wie Sie nachfragen, wie der Tag in der Schule gewesen ist. « Mit wem hast du gesprochen ? Ist etwas Lustiges passiert ? Ist etwas Blödes passiert ? » Falls Sie sich Sorgen machen, dass dem Kind etwas passiert sein könnte – achten Sie auf Ihre Reaktionen. Vermeiden Sie es, als « Polizist » zu agieren. Gehen Sie von einem konkreten Ereignis oder einer konkreten Situation aus, die Sie beunruhigt. Erzwingen Sie keine Antworten – sagen Sie, dass Sie für das Kind da sind, wenn es darüber sprechen möchte und dass es auch andere Erwachsene ansprechen kann (Oma, Opa, Götti, Gotte, Lehrer etc.). Falls ein konkreter Verdacht besteht, ziehen Sie eine Fachperson bei.

GUTE UND SCHLECHTE GEHEIMNISSE

DIE KLEINSTEN

sexuellen Übergriffs

Gewalt an Kindern gehört zu jenen Kinderrechtsverletzungen, die einen entscheidenden Hemmfaktor für die körperliche, seelische und soziale Entwicklung eines Kindes darstellen. Gewalt kommt überall vor – offen oder verdeckt und häufig gesellschaftlich geduldet.

Der beste Schutz ist die psychische Stärke ihres Kindes. Stärke heisst Selbstbewusstsein, heisst, sich zu trauen, dem eigenen Gefühl zu glauben und zu wissen, was guttut und was nicht. Leider gibt es keinen absoluten Schutz. Doch durch altersgerechte Erziehung und Aufklärung wissen Kinder, wer sie wann, wo und wie anfassen darf. Nein sagen und Grenzen setzen können sind Fähigkeiten, die Kindern einen starken Schutz vor Missbrauch bieten.

:–) B -) :D :* :( :(((((

TEENAGER Zeigen Sie, dass Sie aufmerksam und engagiert sind. Halten Sie einen ständigen Austausch mit Ihrem Kind über sein Leben. Betonen Sie, dass Nähe und Sex etwas Gutes und Schönes ist, aber gleichzeitig auch problematisch, schwierig und sogar illegal sein kann. Erinnern Sie daran, dass ein Nein immer ein Nein ist.

Erklären Sie ihrem Kind den Unterschied zwischen guten und schlechten Geheimnissen. Gute Geheimnisse sind zum Beispiel Geschenke für Mama oder Papa – etwas, das Freude macht. Gute Geheimnisse erzählt man niemandem. Schlechte Geheimnisse sind Dinge, die einen traurig machen oder die wehtun. Schlechte Geheimnisse darf man immer erzählen – auch wenn jemand gesagt hat, dass man es nicht darf. Geben Sie ihrem Kind nicht nur eine Stimme, sondern auch die richtigen Worte. Lehren Sie es die korrekten Bezeichnungen für seine Körperteile so früh wie möglich.

Bieten Sie sich als Gesprächspartner an, ohne das Kind zu zwingen oder unter Druck zu setzen. Respektieren Sie, wenn es Fragen nicht beantworten will.

Für Kinder. Seit 1919. 1

Prozentsatz der Familien mit nur einem Elternteil.

Dazu gehören Vorfälle wie Exhibitionismus, verbale und schriftliche sexuelle Belästigungen, das Zeigen von pornografischem Material oder anzügliche Äusserungen und Handlungen via elektronische Medien. 2

Quellen: Save the Children, Bundesamt für Statistik, Optimus-Studie Schweiz 2012, Studie Universität Fribourg, kinderschutz.ch, Worldbank Database


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