Herbstausgabe Schlossseiten 2017

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magazin.schlossseiten.at

AUSGABE 03/2017 • € 8,90

SCHLOSSSEITEN DAS MAGAZIN DER SCHLÖSSER UND BURGEN ÖSTERREICHS

SCHLOSS GUNTERSDORF

EIN FAMILIENUNTERNEHMEN

SCHLOSS POTZNEUSIEDL

EINE ÜBERVOLLE KUNSTKAMMER

ZU BESUCH BEI

MARIANNE MADERNA

ANTIKHOF FIGL - ZUM SAMMELN GEBOREN STALTNER & FÜRLINGER - DIE STOFFEXPERTEN

SALZBURGER FÜRSTERZBISCHÖFE EIN RUNDGANG DURCH DAS DOMQUARTIER



EDITORIAL

SCHLOSSSEITEN - AUSGABE 03/2017 Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Herbstzeit ist da – definitiv meine Lieblingsjahreszeit, wenn sich die Gärten und Wälder rot, gelb und braun verfärben und die Herbstsonne ein warmes Licht zaubert. Auch für uns, die wir immer wieder für Sie die Schlösser und Burgen Österreichs fotografieren, eines der besten Lichter, um die historischen Gebäude gerecht in Szene zu setzen. Die neue Ausgabe strahlt genauso wie die bunte Laublandschaft durch ihre Vielfalt. Wir waren bei Herrn Egermann und seiner Dogge auf Schloss Potzneusiedl zu Besuch, der uns sein Ikonenmuseum zeigte. Über zwei Stockwerke findet man Zigtausende Bücher, CDs, Schallplatten oder Uhren, die man sogar alle erwerben kann. Wir genossen den Nachmittag bei ihm sehr und machten uns vom Burgenland Richtung Weinviertel auf den Weg zu Familie Ludwigstorff nach Guntersdorf. Hier erfuhren wir, wie es ist, ein Kleinunternehmen zu führen, um das große Anwesen zu erhalten. Das Wasserschloss ist mitten im Ortskern gelegen, und man feierte gerade das 300-jährige Jubiläum der Familie im Ort, denn die Ludwigstorffer erwarben das Schloss im Jahre 1717. Dank ihnen glänzt es noch heute und wird in diesem Zustand für die nächsten Generationen bewahrt. Unser Tipp: Wer schon immer einen Familienurlaub in einem Schloss machen wollte, kann diesen in Guntersdorf buchen. Zusätzlich zu den Räumlichkeiten gibt es noch einen Pool und einen Tennisplatz, die beide genutzt werden können. Auch Filmfirmen lieben das Juwel im Waldviertel – mehr dazu auf Seite 32. Nicht weit von der Wachau besuchten wir Marianne Madera in ihrer Kartause, die mit den Installationen dieser Ausnahmekünstlerin bespielt werden. Für mich besonders bewegend war der Dachstuhl der Kartause, wo man mit den „Radical Busts“ mehr als 45 Frauenbüsten bestaunen kann. Hier sind Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen, Sozialaktivistinnen und politische Persönlichkeiten dargestellt, die im Laufe der Geschichte einzigartige Beiträge zur Kultur und Gesellschaft geleistet haben. Eine faszinierte Arbeit, die zum Nachdenken bewegt. Bei einem Gläschen Wein und herrlichen Brötchen, von der Künstlerin selbst mit Kräutern aus ihrem Gemüsegarten gezaubert, durften wir im Innenhof der Kartause den Nachmittag ausklingen lassen. Wir waren begeistert von der Kraft der alten Gemäuer, dem Feinsinn für die Renovierung und der eingegliederten Moderne. Alles war einfach nur stimmig und wirkte so, als ob das Objekt umarmte und willkommen hieß. Interiorfans werden sich über den Bericht der Stoffexpertinnen Bettina Hirsch-Stronstorff und Stephanie Schmutterer freuen, die in ihrem Geschäft in der Liechtensteinstraße wahre Schätze beheimaten. Aus 300 000 Stoffmustern kann man wählen, wenn man einen neuen Vorhang, Bettüberwurf oder Sofabezug sucht. Mein designaffines Herz hüpfte höher in der Wiener Silber Manufactur, deren Objekte einzigartig schön und voller Sinnlichkeit gestaltet sind. Internationale Künstlerinnen und Künstler von Erwin Wurm bis Zara Hadid erfreuen sich immer wieder an der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen. Man muss einfach dankbar sein, wenn dieses Handwerk erhalten bleibt und weitergegeben wird. Wir wünschen viel Spaß mit der Herbstausgabe und dürfen jetzt schon mit Freude berichten, dass Ende dieses Jahres noch eine vierte Ausgabe erscheinen wird. Lisa Gasteiger-Rabenstein Antikhof Figl, Seite 74


INHALT 8 KARTAUSE AGGSBACH

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32 SCHLOSS GUNTERSDORF 54 DOMQUARTIER SALZBURG

MARIANNE MADERNA Die Kartäuserin

STALTNER & FÜRLINGER Der Welt schönste Stoffe

SCHLOSS GUNTERSDORF Ein Familienunternehmen

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BESONDERE GESCHENKIDEEN FÜR DIE LIEBSTEN

Rechtzeitig zur Weihnachtszeit haben wir Geschenkideen gesucht und gefunden

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INHALT

JAGD & LIFESTYLE Wie man Jägern eine Freude macht

MOZARTWOCHE 2018 Das Salzburger Klassik-Highlight

SCHLOSSSEITEN

54 DAS SALZBURGER DOMQUARTIER Auf den Spuren der Salzburger Fürsterzbischöfe

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NAGEL AUKTIONEN

Das deutsche Auktionshaus hat eine neue Niederlassung in Salzburg bezogen

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Das Restaurant Brunnauer in Salzburg

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STILLE NACHT! HEILIGE NACHT!

Ein Lied geht um die Welt

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MONUMENTO 2018

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ANTIKHOF FIGL

Zum Sammeln geboren

Fachmesse für Kulturerbe und Denkmalpflege

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SCHLOSS POTZNEUSIEDL

Eine übervolle Kunstkammer

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108 LEONTINE VON LITTROW Impressionistin des Südens 112 VERANSTALTUNGEN 113 BUCHTIPPS 113 IMPRESSUM

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MARIANNE MADERNA DIE KARTÄUSERIN


Die Gebäude der Kartause bilden ein kleines Dorf.

MARIANNE MADERNA DIE KARTÄUSERIN

Die mittelalterliche Kartause Aggsbach dient der Künstlerin Marianne Maderna als Refugium, als Atelier und als Zuhause. Hier macht sie sich die klösterlichen Energiefelder zunutze, um das gesamte Anwesen mit neuem Leben und ihrer Kunst zu erfüllen.

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om Stift Melk aus ist es eine wunderschöne Fahrt. Es geht entlang der Donau in nordöstlicher Richtung, und dort, wo sich ein Bächlein in den Dunkelsteiner Wald windet, wo steile Felswände die Straße begrenzen und wo es einsam, wild und romantisch zugleich wird, da siedelten sich schon im Jahre 1373 die Kartäuser an. Eine stattliche Kirche, mehrere Gebäude und eine meterhohe Ringmauer mit wehrhaften Türmen charakterisieren das Anwesen. Die für Kartäuser typischen, baulich voneinander getrennten Zellenhäuschen beherbergten ursprünglich 11 Mönche und deren Pater Prior. Als Marianne Maderna und ihr inzwischen verstorbener Mann die Kartause 1970 zum ersten Mal besuchten, „war sie eine Ruine“, wie die Künstlerin erzählt. Die Dächer waren vermoost, die Fassadenfarbe von Pfarrhof, Prälatur, Mühle und Kornspeicher vollkom-

Die Künstlerin Marianne Maderna in ihrem Kräutergarten

men abgeblättert, die Wandverzierungen ebenso wie die drei Sonnenuhren übermalt, und Fenster sowie Arkaden waren teilweise zugemauert. Und doch waren die Madernas sogleich fasziniert von der Aura des kleinen mittelalterlichen Anwesens. Sie kauften es und begannen in akribischer Kleinarbeit, die gesamte Anlage zu restaurieren. Alles hier zeugt von der langen Geschichte der Kartäuser. Zu Fuß überquert man eine Brücke über den Wolfsteinbach, um auf der anderen Seite auf Marianne Maderna zu warten. In Begleitung ihres Mischlingshundes Jito öffnet sie das schmiedeeiserne Tor, über dem Relikte der alten Zeit zu sehen sind. In etlichen Mauernischen sind Fresken erhalten. Sie zeigen Abbildungen der zwölf Apostel, aber auch der Gottesmutter Maria, flankiert von zwei Heiligen: Bruno und Hugo. „Der Ordensgründer, der heilige Bruno, ist weiß gekuttet, wie die Kartäuser es waren“,

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Marianne Maderna und ihr Mann haben in jahrelanger Arbeit die Arkaden und Fenster im Innenhof wiederhergestellt.

erklärt Marianne Maderna. „Im Gegensatz zu mir: Ich trage immer Schwarz.“ Wir betreten den ersten Hof, und schon hier ist die Handschrift der Künstlerin zu erkennen. Zwei schlanke, hohe Skulpturen – die „male column“ und die „female column“ – zeigen eine schreitende männliche, nach oben hin abkippende Figur und eine „sich in Opferhaltung bewegende, wenig kommunizierende weibliche Figur, die jedoch hinauf zu in freudiger Erwartung abzutanzen scheint“, beschreibt Marianne Maderna. Sie hat die beiden Kunstwerke für diesen Platz geschaffen, sie nicht nur konzipiert, sondern auch tatsächlich geschmiedet, geschweißt und ihnen durch die leichte Neigung eine spezielle Dynamik verliehen. Durch einen weiteren imposanten Torbogen gelangt man in den großen Hof, wo die Patres lebten und arbeiteten. Der Orden war wohlhabend, die Brüder waren bescheiden und beinahe autark; außerdem erhielten sie immer wieder Zuwendungen und Spenden und lebten bis zur Auflösung des Klosters durch Joseph II. im Jahr 1782 nach strengen Ordensregeln. Stundenlange Gebete, teilweise auch mitten in der Nacht, bestimmten den Tagesablauf der Mönche. Ihre Beschäftigung mit Blumen, Gemüse und Obst, mit Samen und Früchten, mit dem Mahlen von Mehl und dem Backen von Brot sind in gewisser Weise noch im-

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mer sichtbar. Dort, wo das Ehepaar Maderna einen leicht verwilderten Garten vorgefunden hat, blühen heute wieder bunte Blumen, es wachsen alte einheimische Pflanzensorten und auch Feigen, Inkafrüchte, Zucchini und Kräuter neben Salat. Auch die Obstbäume tragen wieder reiche Frucht. In diesem sensibel betreuten Garten hat Marianne Maderna an mehreren Stellen unaufdringlich ihre Kunstwerke installiert. Darunter etwa die lebensgroßen Bronzeskulpturen „Mutants I“, künstlerische Verschiebungen von Mensch zu Tier, die aus turnerischen Bewegungen entstanden sind und „nicht mehr ich, aber auch kein Tier sind“, wie die Künstlerin kryptisch formuliert. Sie stehen in einem in mehrstufigen Terrassen romantisch angelegten Teil des Gartens, von dem aus man die Rückseite des Speichers sieht, der in Ziegelrot gestrichen ist. Das Denkmalamt war hilfreich in all diesen Dingen und man hat „über 30 Jahre lang gemeinsam gute Wege gefunden, wie alles einfühlsam zu restaurieren ist“, erinnert sich Marianne Maderna. Unermüdlich wurde hier gewerkt, wann immer es die Zeit abseits der Anforderungen des Wiener Lampengeschäftes ihres Mannes zuließ. Erst als sie vor sieben Jahren Witwe wurde, beschloss die Künstlerin, ganzjährig hier zu leben, und entdeckt bis heute „immer wieder etwas Neues, was getan werden muss“. Über dem Tor sieht man den Ordensgründer Bruno zu den Hugo. Salons und seinen Mitbruder, Gang den heiligen


Marianne Madernas „Fatzkes“ sind grotesk anmutende, doppelgesichtige Skulpturen, die den bösen Blick abwehren.

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Im ehemaligen Getreidespeicher hat sich Marianne Maderna ein kleines Museum eingerichtet, in dem ihre Arbeiten zu sehen sind. Diese Installation nennt sie „Springer“.

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Die „Male Column“ und die „Female Column“ dominieren den ersten Hof der Kartause.

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Die Decke des Speichers musste erst kĂźrzlich erneuert werden. Von der Balustrade aus kann man weitere Kunstwerke von Marianne Maderna sehen.

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Die „Alienates“ Janusgesichter Bildtitel Bildtitelsind Bildtitel Bildtitelauf langen, dünnen Stäben, die im Schwarzlicht grünlich phosphoreszierend erscheinen. Der Ecksalon

Der große, grüne Innenhof der Kartause wird von einem alten Kastanienbaum dominiert. Er steht unmittelbar vor der beeindruckend hohen Klostermauer, an der sich hinter wucherndem Efeu eine Sandsteinfigur befindet. Es ist die steinerne Darstellung einer jungen Frau mit gekreuzten Fingern aus dem 17. Jahrhundert, die Marianne Maderna zeitgleich mit ihrer Entdeckung der Kartause erwarb und die hier einen Ehrenplatz erhalten hat. Ganz nahe davon stehen Madernas „Fatzkes“, grotesk anmutende, doppelgesichtige Plastiken, die so wie das steinerne Mädchen „den bösen Blick abwehren sollen“. „Die Menschheit ist bedroht, die Erde bebt und wir sind mittendrin“, philosophiert die Künstlerin. „Man selbst bleibt die einzige Kraft, die da gegensteuern kann.“ In Texten, Kunstwerken und Aktionen manifestiert sich das Credo der Marianne Maderna, das man in der Kartause Aggsbach in jeder Ecke erfahren kann. Eine Performance, eine „Science-Fiction“, eine Art von Zauberei, gefilmt vom Sohn der Künstlerin, zeigt diese als „eine Boxerin, einen Avatar, eine Frau, die die Welt zu retten versucht“, erzählt sie. Viel Kreativität, verbunden mit scharfer Reflexion, unterliegt auch den anderen Kunstwerken, die in Haus und Hof verteilt sind. Da gibt es die „Alienates“, Janusgesichter auf langen, dünnen Stäben montiert, die im Schwarz-

Der übergroße Engel aus Epoxidharz entstand 2005 im Rahmen von Marianne Madernas Anti-Kriegs-Performance „Historysteria“. Das Blaue Gastzimmer 52 SCHLOSSSEITEN

Das Schloss von von Südosten mit der barocken Toreinfahrt

licht grünlich phosphoreszierend erscheinen und deren es eine ganze Armee gibt. Oder die „Wegrows“, gekrümmte Bronzefiguren, die in den Himmel ragen. Die größte dieser Serie, eine drei Meter hohe „Wegrow“ (was so viel bedeutet wie „wir wachsen“), steht als „Kunst im öffentlichen Raum“ im Gutenbrunner Park der Stadt Baden. Weitere Objekte von Marianne Maderna kann man auch in Horn, Krems, St. Pölten sowie in anderen niederösterreichischen Orten sehen. Meist sind es Arbeiten aus Stahl oder Bronze, manchmal handelt es sich um Blöcke, andere Male um Faltungen, die im künstlerischen Leben der Marianne Maderna ebenfalls eine lange Geschichte haben. Während nämlich ihr Vater, der bekannte Schriftsteller Karl Bruckner, für die Opfer von Hiroshima aktiv wurde, indem er „Sadako will leben“ verfasste, „haben wir Kinder Hunderte Kraniche aus Papier gefaltet“, erzählt Maderna aus ihrer Kindheit. „Im Prinzip ist es das, was ich dann aus schwerem Material gemacht habe. Ein wichtiger Unterschied besteht allerdings darin, dass es sich bei diesen Skulpturen insofern um optische Material-Täuschungen handelt, als die Schwere des Metalls die Leichtigkeit des Papierenen annimmt.“ Die Künstlerin fügt die Metallteile so zusammen, dass das Objekt aussieht, als ob es gefaltet worden wäre, was allen Grundsätzen widerspricht, die sie in Wien an der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Ver-

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Schätztage in Wien und Salzburg Herbst 2017 Gerne stehen Ihnen unsere Experten für unentgeltliche und vertrauliche Schätzungen zur Verfügung.

Die „Radical Busts“ bestehen aus 45 goldenen Köpfen beeindruckender Der Rote Salon Frauen und sind mit poetischen Texten versehen.

suchsanstalt sowie an der Akademie der bildenden Künste gelernt hat. „Für die ,Verkörperung‘ des Inhalts eines Kunstwerks nehme ich mir jene Materialien, mit denen ich meine Intentionen am besten umsetzen kann“, erklärt Marianne Maderna. So sind auch ihre „Radical Busts“ entstanden, die in eindrucksvoller Weise das oberste Stockwerk des ehemaligen Getreidespeichers der Kartause füllen. Diese Serie wurde im Jahr 2006 begonnen und 2015 als Projekt für die Universität Wien realisiert. Marianne Maderna wurde damals zu einer Installation anlässlich der 650-Jahr-Feier eingeladen und stellte im Arkadenhof erstmals 36 weibliche Büsten den dort permanent zu sehenden männlichen gegenüber. Mittlerweile sind mehr als 45 goldene Köpfe beeindruckender Frauen entstanden, die – mit poetischen Texten versehen und auf Stelen montiert – eine fast mystische Installation ergeben. Handverlesen nach ihren Biographien ausgewählt, hat Marianne Maderna Frauen wie Gertrude Stein, Hannah Arendt, der Päpstin Johanna, aber auch Maria Lassnig, Meret Oppenheim, Maria Callas oder Virginia Woolf ein bleibendes Andenken geschaffen. In diesem dreistöckigen, wunderbar renovierten Speicher, der seit einigen Jahren das MMMuseum beherbergt, befinden sich auch die Installation „Springer“ und der übergroße Engel aus Epoxidharz, der 2005

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entstand und während der Anti-Kriegs-Performance „Historysteria“ der damals 60-jährigen Künstlerin einige Zeit lang auf dem Flakturm Arenbergpark zu sehen war. Eingebettet in die Oberfläche des Engels, sind bei genauem Hinsehen „an die Tausend Menschenbilder von Freunden und Fremden“ zu erkennen, wie Maderna sagt. Marianne Maderna lebt bescheiden. Sie hat sich beinahe die Ordensregeln der Kartäuser zu eigen gemacht, die sich selten weiter als einen Kilometer vom Kloster entfernten. Wasseradern geben den Rhythmus ihres Schlafes an, Energiequellen nützt sie zur Fertigung ihrer Kunst ebenso wie bei Arbeiten an Haus und Garten. Die meisten Mahlzeiten werden aus eigener Ernte bestritten und die wenigen Räume, die sie Tag für Tag belebt, mit eigenem Holz beheizt. Ihr einziger Luxus ist die renovierte und schön eingerichtete Gästewohnung, in der Marianne Maderna ihre Freunde willkommen heißt. Viele von ihnen sind, so wie sie, in den Fragestellungen und Themen der Kunst, Wissenschaft oder Philosophie zu Hause. Text: Clarissa Mayer-Heinisch I N F O B OX

Marianne Maderna Kartause Aggsbach 3642 Aggsbach-Dorf www.mariannemaderna.com

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20. Jahrhundert Design


Stoffmuster soweit das Auge reicht - von klassisch bis contemporary.

STALTNER & FÜRLINGER DER WELT SCHÖNSTE STOFFE

Denkt man an Herrenhäuser und Schlösser, fallen einem sofort die bunten Wände oder Tapeten ein, die durch die farbenprächtigen Stoffe der Vorhänge und Möbel in Szene gesetzt werden. Genau hier kommt das Traditionsunternehmen Staltner & Fürlinger ins Spiel, das für sehr viele Inneneinrichtungen von Schlössern und Altbauwohnungen in Österreich wie auch vereinzelt in anderen Ländern Europas verantwortlich zeichnet.

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n der Liechtensteinstraße, gegenüber dem historischen Palais Liechtenstein, ist seit zwei Jahren das Unternehmen von Bettina Hirsch-Stronstorff und ihrer Tochter Stephanie Schmutterer beheimatet. Bereits beim Eintreten ist man fasziniert von der riesigen Bandbreite an Stoffen im Geschäft, in dem man geschätzt 300 000 verschiedene Muster von ca. 200 Lieferanten aus der ganzen Welt vorfindet. Bei diesem Anblick stellt man sich sogleich im Kopf das Biedermeiersofa mit einem Stoff von Josef Frank vor oder vielleicht neue Vorhänge mit dem Hasenstoff von Morris & Co. Oft sind es aber auch handbemalte Tapeten, die von der Liechtensteinstraße aus den Weg in ihr neues Zuhause antreten. Die Bandbreite der Produkte reicht von Firmen wie Colefax and Fowler, die für

Bettina Hirsch-Stronstorff und Stephanie Schmutterer

den eleganten englischen Country Style bekannt sind, über Braquenié, geschätzt für ihre eleganten französischen Baumwolldrucke und Seiden aus dem 17. und 18. Jahrhundert, bis hin zu zeitgemäßen, modernen Stoffen von Zimmer & Rohde oder Dedar, um nur einen kleinen Auszug zu nennen. Vielen ist das Traditionsunternehmen Staltner & Fürlinger, das sich für einzigartige Stoffe verbürgt, aus dem ersten Wiener Gemeindebezirk seit Jahrzehnten ein Begriff. Doch Veränderungen tun manchmal gut, und so übersiedelte die Stoffexpertin Bettina in den neunten Bezirk. Auch dass ihre Tochter nun gemeinsam mit ihr das Unternehmen managt, ist neu, und man kann ohne Übertreibung sagen, dass sich die beiden perfekt ergänzen.

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Stephanie Schmutterer in ihrem Element.

Bettina Hirsch-Stronstorff ist ein wandelndes Lexikon, wenn es um Stoffe geht. Im Jahr 1992 stieg sie in den Stoffgroßhandel ihrer Schwester mit ein und sammelte nach und nach ihr umfangreiches Wissen. Im Jahr 1998 gründete sie eine Einrichtungsberatungsfirma und erarbeitete sich im Verlauf von mehr als zwanzig Jahren einen ausgezeichneten Ruf. Ihr Name stand und steht für Qualität und Geschmack, und so kam es, dass sich im Jahr 2002 die Herren Staltner und Fürlinger an sie wendeten und anfragten, ob sie nicht deren Unternehmen übernehmen wolle. Natürlich wollte Bettina das, denn auch diese Herren hatten sich in Wien eine hervorragende Reputation geschaffen. Sie hatten die feinen kleinen Manufakturen in Frankreich und Italien bereist und von dort Muster der schönsten Stoffe, Tapeten, Tapisserien und Posamenten heim ins Geschäft in die Singerstraße mitgebracht. „Die beiden eigenwilligen Unternehmer sind im offenen Rolls Royce und in Barockkostüme gekleidet über die Kärntner Straße gefahren und haben Stoffmuster verteilt“, erzählt sie. „Eine perfekte PR-Inszenierung für außergewöhnliche Produkte.“ Die Kundschaft war begeistert. Langsam wurde der Name Staltner & Fürlinger bekannt und das heutige Image aufgebaut. Die Inneneinrichterin wusste, dass dieses Angebot

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der beiden Herren eine einmalige Chance für sie bot und dass sie mit ihrem Wissen und Feingefühl die bestehende Kundschaft bestens weiterberaten konnte. Und so kam es auch, dass 35 Jahre später ihre Tochter Stephanie – nach ihrer Laufbahn in der Werbung zuerst in Wien, dann in Zürich – wieder zurückkehrte, um nun in das Unternehmen ihrer Mutter einzusteigen. Allzu schwer fiel es Stephanie nicht, hatte sie doch das Stoffwissen sozusagen mit der Muttermilch erhalten. Schon als kleines Kind war sie im Geschäft ihrer Mutter anzutreffen, wo sie sich durch die vielen Stoffmuster wühlen durfte. Sogar manche Urlaubsorte in ihrer Kindheit wurden nach den Standorten von internationalen Stoffproduzenten ausgesucht. Dass Bettina Hirsch-Stronstorff und Stephanie Schmutterer ihren Job lieben und es genießen, mit ihren Kundinnen und Kunden etwas Passendes auszusuchen, um deren Wohnträume zu verwirklichen, merkt man bereits beim Eintreten in den Showroom, wo man mit einer besonderen Herzlichkeit empfangen wird. Ihr Spezialgebiet sind die historischen Stoffe: Renaissance, Barock, Empire, Biedermeier, Art déco, 1930er- und 1940er-Jahre und natürlich auch zeitgenössische, moderne Stoffe. Materialien wie Seide, Wolle, Baumwolle oder Leinen ergeben eine schier unendliche Auswahl an Stoff von Morris & Co, handgefertigte Seiden-Posamentrie von Declerq

Gang zu den Salons


Bildtitel Bildtitel Bildtitel Bildtitel Tapetenkollektion „Pure Morris“ von Morris & Co. Der Ecksalon

Druck- und Webstoffen, Jacquards, Samten, Stickereien oder Damasten. „Das Archiv der historischen Stoffe umfasst geschätzt 7000 bis 8000 Stoffe“, erzählt uns die Unternehmerin. Ihrer umfassenden Expertise ist es auch zu verdanken, dass sich das Hofmobiliendepot in Wien, eines der weltweit größten Museen für Wohnkultur, immer wieder an Bettina Hirsch-Stronstorff wendet, wenn man ein Möbelstück mit Originalstoff beziehen möchte, um so die Authentizität zu erhalten. Im Hofmobiliendepot wurde sogar ein ganzes Zimmer aus dem Schloss Mayerling nach alten Zeichnungen naturgetreu nachgebaut. „Wir haben hier mit Kunsthistorikern zusammengearbeitet und gemäß ihrer Vorlage in Form eines alten Gemäldes die Stoffe möglichst originalgetreu verarbeitet, genäht und drapiert.“ Für die Albertina, das Schloss Schönbrunn, das MAK oder Schloss Hof wurden Stoffe für Wandverspannungen und Möbel geliefert sowie Vorhänge im hauseigenen Nähatelier angefertigt. Zur erlesenen Kundschaft zählen unter anderem auch das erzbischöfliche Palais am Stephansplatz, diverse Botschaften, Hotels wie das Grand Hotel am Wiener Ring, der Pfarrwirt oder das Café Prückel an der Wiener Ringstraße, um nur einige anzuführen. „Bei uns sind wirklich die schönsten Stoffe aus aller Welt an einem Ort vereint“, erzählt die Stoffexper-

Seiden-Jacquard „Uccelli“ von Luigi Bevilacqua in Verarbeitung im hauseigenen Nähatelier. Das Blaue Gastzimmer 52 SCHLOSSSEITEN

tin stolz. „Das liegt nicht zuletzt daran, dass wir in Österreich zu den wenigen Unternehmen zählen, die Marken wie Colony führen, die auf Louis XV. und Louis XVI. spezialisiert ist, venezianische Handdrucke von Fortuny, historische französische Baumwolldrucke von Le Manach, italienische Webstoffe alter Tradition von Luigi Bevilacqua oder Seidendamaste von Tassinari & Chatel.“ Alle diese Stoffe eignen sich perfekt zur originalgetreuen Neuinszenierung von antiken Sitzgruppen und historischen Zimmern, können aber auch dem ein oder anderen modernen Stück zu besonderem Glanz verhelfen. Innerhalb des Wohnraums finden sich zahlreiche Möglichkeiten, um Stoffe einzusetzen – nicht nur im Salon oder im Schlafzimmer. Eine Kundin wollte ihrem eleganten Badezimmer, eingerichtet wie ein Salon, mit Vorhängen aus buntem Seiden-Jacquard die noch fehlende Gemütlichkeit verleihen. Das Problem: Das Fenster war in einer Dachschräge, alles andere als optimal für schwere, voluminöse Vorhänge. „Spezielle Wünsche und Gegebenheiten verlangen spezielle Lösungen. Da wir unser Nähatelier im Geschäft haben, können wir Herausforderungen direkt mit unseren Näherinnen besprechen und maßgeschneiderte Lösungen austüfteln.“ Bettina Hirsch-Stronstorff erzählt uns auch, dass vor einiger Zeit eine reizende 80-jährige Dame zu ihnen kam und ihnen erzählte, dass sie nun endlich

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Blick von der Galerie in den Showroom

alt genug sei, um sich etwas zu leisten, und dass sie sich ihren Mädchentraum – ein rosa Schlafzimmer – erfüllen wolle. Gemeinsam besichtigte man die Altbauwohnung und fand auch hier schnell eine elegante Lösung, die zwar an den Mädchentraum erinnert, aber keineswegs kindlich ist. „Wir sind Inneneinrichterinnen, spezialisiert auf die Dekoration mit und die Verarbeitung von Stoffen und allem, was dazugehört. Wir entwickeln mit unseren Kundinnen und Kunden gemeinsam ein Konzept – sei es nun für ein ganzes Haus oder für ein Zimmer oder auch nur für ein einzelnes Fenster – und kommen auch vor Ort zur Besichtigung sowie zum Ausmessen. Oft sind es lediglich ein paar kleine Handgriffe, die einen Raum wieder frisch erstrahlen lassen. Das kann zum Beispiel ein neues Tischtuch sein, das sich perfekt zu den Stühlen und Vorhängen eingliedert, oder ein neuer Bettüberwurf im Schlafzimmer. Accessoires wie Vorhangstangen, Posamenten, Zierkissen, Lampen und Kleinmöbel runden das Angebot ab. Es macht uns einfach Spaß, gemeinsam mit unserer Kundschaft ein Gesamtkonzept zu finden!“ Aufgrund ihrer riesigen Stoffauswahl können Bettina und Stephanie jeden Stilwunsch perfekt umsetzen, sei es der französische imperiale Stil, der

britische Landhausstil, der sehr gefragt ist, oder Contemporary. Die beiden Damen verraten uns, dass sie große Freude daran haben, gerade auch jungen Leuten mit kleinerem Budget das Wohnen mit Stoffen schmackhaft zu machen. Durch die geschickte Ergänzung des Bestehenden mit witzigen neuen Ideen können Zimmer in völlig neuem Glanz erstrahlen. Bei ihnen ist somit vom großen bis zum kleinen Budget jeder willkommen. Viele Freundinnen der beiden haben sich übrigens ihre Stoffe bei der Anfertigung von Abendroben oder Röcken zunutze gemacht. Somit erweist sich das Haus Staltner & Fürlinger sozusagen auch in diesem Bereich als Geheimtipp.

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SCHLOSS GUNTERSDORF EIN FAMILIENUNTERNEHMEN


Ostansicht des Schlosses vom Park aus

Anna Feichtenschlager bei der Entwurfsplanung

SCHLOSS GUNTERSDORF EIN FAMILIENUNTERNEHMEN

Prachtvolle Weingärten, unangetastete Landschaft: Dort, wo sich das Weinviertel von seiner schönsten Seite zeigt, befindet sich Schloss Guntersdorf. Das Anwesen ist das Zuhause der Familie Ludwigstorff, die seit 300 Jahren dieses Wahrzeichen bewahrt.

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assiert man die von Löwen flankierte barocke Steinbrücke, kommt man zu einer bemerkenswerten spätgotische Torhalle. Das wundervolle Sternrippengewölbe wird von vier Wappenschlusssteinen gekrönt, deren reliefierte Motive sich auf das Geschlecht der Grafen von Roggendorf beziehen. Der weite Hof aus dem Ende des 16. Jahrhunderts wird von zweigeschossigen, segmentbogigen Arkaden auf toskanischen Säulen vor tiefen Laufgängen umschlossen. Im Erdgeschoss ist ein Kreuzgratgewölbe zu bewundern, im Obergeschoss befindet sich eine Balustrade. Dort ist es auch, wo Dominik und Aglae Ludwigstorff mit ihren Kindern wohnen. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes immer etwas los bei fünf Kindern zwischen neun und einundzwanzig Jahren, auch wenn die älteren Töchter bereits außer Haus sind. Aber da die Familie sehr tierlieb ist, gibt es noch einen Hund, zwei Katzen sowie zwei Hasen, die im Schloss unterwegs sind und so zusätzlich die alten Mauern beleben. Aglae Ludwigstorff lebt gerne im Weinviertel, denn sie

Dominik und Aglae Ludwigstorff mit ihrer Hündin Lotti im Renaissance-Innenhof

ist ein echtes Landkind. Sie ist in der Steiermark, unweit von Gleisdorf, selbst in einem Schloss groß geworden. Als Landmensch ist sie dankbar, ihren Kindern zu ermöglichen, auch auf dem Land zu leben und dort aufzuwachsen, selbst wenn es logistisch nicht immer ganz einfach ist. Schloss Guntersdorf ist ein repräsentatives Renaissanceschloss, das in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter den Grafen von Roggendorf auf dem Bestand einer bereits im Jahre 1108 n. Chr. urkundlich erwähnten Feste errichtet wurde. 1571 gelangte es in den Besitz der Freiherren von Teufel, und seit dem Jahre 1717 befindet sich das Schloss bis heute im Eigentum der Freiherren von Ludwigstorff. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage von den Russen in Beschlag genommen, und wie in vielen anderen Schlössern wurde auch hier fast alles ausgeräumt oder ruiniert; viele Gegenstände wie Möbel und Böden wurden sogar verheizt. Es soll allerdings niemand behaupten, die Russen hätten nach dem Krieg ausschließlich geplündert – ab und zu haben sie doch auch etwas zurückgelassen. „Als meine Großeltern 1955 in das

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Das Speisezimmer der Familie, das aufgrund der gemalten Ornamente an den Wänden auch „Osterei-Zimmer“ genannt wird.

Schloss zurückkehrten“, sagt Dominik Ludwigstorff, „war alles geplündert oder zerstört. Nur ein Nachtkästchen gab’s noch – und im Großen Salon im ersten Stock einen russischen Panzer, den die Soldaten laut Augenzeugen in Kleinstarbeit im Hof zerlegt hatten, um ihn dann oben wieder zusammenzubauen.“ Das devastierte Schloss wurde Zimmer für Zimmer saniert. „Meiner Großmutter ist es zu verdanken, dass alles wieder einigermaßen hergerichtet wurde. Sie war die treibende Kraft, unter der die desolaten Zimmer eines nach dem anderen restauriert wurden. Den Anfang machten die Bedienstetenräume, denn diese waren klein und leicht zu beheizen. Das allerdings mussten sie jetzt selbst erledigen, da es nicht – wie vor dem Krieg – zwei eigens dafür beschäftigte ,Heizer‘ gab, deren einzige Aufgabe es gewesen war, die Feuer in den rund 30 Kachelöfen des Schlosses Tag und Nacht nicht erkalten zu lassen. Die meisten dieser Öfen waren nun kaputt oder verschwunden.“ Der damalige Hausherr Carl Hugo Ludwigstorff wollte ursprünglich nach dem Krieg gar nicht mehr zurück in das Schloss, da er nicht mehr an eine Restaurierung des vollkommen zerstörten Hauses glaubte. Trotzdem machte er es sich, nachdem ihn seine Frau zur Rückkehr überredet hatte, zur Lebensaufgabe, das Anwesen wieder bewohnbar zu machen. Nach seinem Tod im Jahr 1990 übernahm sein Enkel Dominik Ludwigstorf das Schloss und den zugehörigen Landwirtschaftsbetrieb. Mit rund 280 Hektar Ackerflächen und zwanzig Hektar Wald kann er allerdings keine großen Sprünge machen. „Ein Schloss mit zwei

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Hektar Dachfläche zu erhalten, dafür reicht die Landwirtschaft alleine nicht aus – schon gar nicht nach einer so schlechten Ernte wie der heurigen“, erklärt Dominik Ludwigstorff. „Das Jahr 2017 war ein Horror! Wir hatten bis Mitte des Jahres nicht einmal die Hälfte des üblichen Niederschlages, somit haben wir heuer Ernteeinbußen bis zu 70 % zu verzeichnen.“ Im Familienbetrieb werden Weizen, Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln angebaut. Letztere werden an McDonald’s geliefert, sprich man speist, wenn man Glück hat, bei McDonald’s in Österreich echte Ludwigstorffer Pommes frites. Schlussfolgerung: Mit extremen Wetterkapriolen wie in diesem Jahr kann man sich in Zukunft nicht alleine auf die Landwirtschaft verlassen. Um den Fortbestand der Familie und des Betriebes einigermaßen absichern zu können, kam Dominik Ludwigstorff auf die Idee, das Schloss zu vermieten. Doch wer kommt als Mieter infrage? Eigentlich jeder, der einmal das Gefühl erleben möchte, ein paar Tage in einem Schloss zu verbringen; jedoch sollte man dabei beachten, die zahlreichen Zimmer füllen zu können. Aber das bedeutet auch Kleingruppen wie Businesspersonen aus dem In- und Ausland, die eine exklusive, in sich geschlossene Location suchen, um hier für ein paar Tage Meetings oder ein kleines Incentive abzuhalten. Zur Verfügung stehen elf Doppelzimmer, mehrere Wohn- und Veranstaltungsräume sowie der gesamte 5 ha große Park mit Schwimmbad und Tennisplatz. Man kann Schloss Guntersdorf sowohl für Veranstaltungen als auch als Feriendomizil mieten. Gartenpavillon, gebaut anlässlich Gangim zuJahre den Salons einer Hochzeit 1604


Der Garten bietet der Familie und Gästen viele Rückzugsmöglichkeiten. Die Kinder lieben es, an lauen Sommertagen stundenlang im Pool zu spielen.

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Für Sommerhochzeiten wird auch gerne der Arkadengang des Schlosses gebucht.

Bildtitel Bildtitel Bildtitel Der Ecksalon

Urlaub mit der ganzen Familie im Weinviertel ist hier also ebenfalls möglich. Das Schloss bietet Platz für mindestens 22 Personen. Der Wochenpreis für die Gästezimmer im Schloss inklusive Benützung des Parks mit Schwimmbad und Küche – eine Haushaltshilfe mit eingeschlossen – beträgt € 12.800,–. Da kann es dann aber auch schon mal passieren, dass man das Abendessen von einem echten Prinzen und Baron serviert bekommt. „Vor einigen Jahren“, erzählt uns der Schlossherr, „haben ein paar russische Geschäftsmänner das Schloss für ein paar Tage als Businesstreff gemietet und sich erkundigt, ob die Möglichkeit bestehe, für den Abend eine Köchin sowie das entsprechende Servierpersonal für das Abendessen zu organisieren. Selbstverständlich konnten wir das, und eine Köchin war schnell herbeigezaubert. Nur: So kurzfristig einen Kellner zu finden, ist fast unmöglich – das weiß jeder Gastronom. Nachdem mein Freund Karl Hohenlohe auch im Ort wohnt, fragte ich ihn, ob er am Abend Zeit hätte, mir ein bisschen beim Servieren zu helfen. Er war begeistert von der Idee, und so kam es, dass er und ich unsere Gäste einen Abend lang bedienten. Die hatten keine Ahnung, dass mir das Schloss gehört und dass der andere Herr jedes Jahr den Opernball moderiert. Sie werden sich vielleicht eher gedacht haben: ,Mittelmäßiges Personal‘, obwohl wir uns sehr viel Mühe gegeben haben. Ich denke aber, es war für alle ein gelungener Abend.“ Obwohl Schloss Guntersdorf nicht öffentlich zugänglich ist, kann man hier auch seine Hochzeit feiern. Das Schloss in Niederösterreich eignet sich ebenfalls für Weihnachts-

Der große Saal ist ein Bestandteil der buchbaren Bildtitel Bildtitel Bildtitel Das Blaue Gastzimmer Räume für Hochzeiten auf Schloss Guntersdorf. 52 SCHLOSSSEITEN

feiern, Incentives, Firmenevents, Teambuildings oder Produktpräsentationen. Gerne öffnet das Anwesen auch auf Anfrage für Film und Fernsehproduktionen. Falls jemand ein privates Hide-away für Tagungen oder Schulungen sucht, liegt er oder sie mit Schloss Guntersdorf genau richtig. Die Mietpreise einzelner Räume beginnen bei € 1.200,– und können bei Buchung aller Veranstaltungsräume bis € 3.800,– variieren. „Mit einer Filmfirma hatten wir vor ein paar Jahren ein sehr nettes Erlebnis“, erzählt Aglae Ludwigstorff. „Diese benötigte für einen Werbespot eine gelbe Küche und ließ daher für den Dreh unsere Räumlichkeiten entsprechend anstreichen. Am Tag der Abreise kamen die Maler dann noch einmal und übermalten die Wände mit unserer eigenen Wunschfarbe. Zusätzlich zur Raummiete für drei Tage haben wir also auch noch eine frisch ausgemalte Küche bekommen“, beendet die Schlossherrin mit einem schelmischen Augenzwinkern die kleine Anekdote aus den Guntersdorfer Schloss-Annalen. Aber so gut läuft es leider nicht immer, und so kam Dominik Ludwigstorff auf Umwegen zu seinem zweiten Standbein als Unternehmer – und zwar als Polstermöbeltapezier. Nachdem die Möbel im Schloss in die Jahre gekommen waren, suchte er sich vor mehr als 20 Jahren einen Tapezierer und gründete eine eigene Firma. Durch Mundpropaganda fanden sich schnell ein paar Kunden aus der eigenen Familie, die diesen Service in Anspruch nahmen, danach folgten weitere aus dem Freundes- und Bekanntenkreis. Mittlerweile arbeitet Dominik Ludwigstorff mit mehreren Geschäften in Wien zusammen und ist, wenn man so sagen darf, ein gefragter Möbeltapezierer.

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Eines der Gästezimmer, die die Familie Ludwigstorff für Gruppen vermieten. Sogar für die TV-Richterin „Julia – Eine ungewöhnliche Frau“ wurde hier schon gedreht.

wortlich. Er sieht Guntersdorf nicht nur als Zuhause, sondern auch als Anlagemöglichkeit, zum Beispiel für Pendler. Wien ist lediglich 55 Kilometer entfernt und in 45 Minuten entweder per Bahn oder per Auto zu erreichen. Nach Prag gelangt man in zwei Stunden, und die 20 Minuten nach Znaim sind ohnehin nur ein Katzensprung.

Nachdem dies alles mit einem riesigen Aufwand verbunden ist, ist er sehr froh, dass ihm seit einigen Jahren seine Ehefrau in der Verwaltung hilft. Aglae hat eine touristische Ausbildung und pendelte bis vor ein paar Jahren noch einmal pro Woche nach Wien, um in einer Eventfirma mitzuarbeiten. Sie genießt es zum einen, nun selbst mehr in das Unternehmen involviert zu sein, und versteht dadurch zum anderen auch ihren Mann besser, wenn dieser frustriert nach Hause kommt, weil – wieder einmal – irgendetwas auf der Baustelle nicht geklappt hat.

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Apropos Baustelle: In Guntersdorf ist gerade ein Wohnhausprojekt im Entstehen, und für die geplanten 15 Wohneinheiten ist auch Dominik Ludwigstorff verant-

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Die Familie Ludwigstorff ist sehr darauf bedacht, das Schloss für die nächsten Generationen zu erhalten, und das wird von der Gemeinde sehr geschätzt. So kam es, dass in diesem Jahr im Innenhof des Anwesens gemeinsam mit der Gemeinde „300 Jahre Ludwigstorff“ gefeiert wurden. Und der Gemeindechef bedankte sich dafür, dass die Ludwigstorffs nicht nur ihr Lebenszentrum in Guntersdorf haben, sondern auch den Ort mitgestalten. Text: Lisa Gasteiger-Rabenstein

Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Gerne öffnet es jedoch für Hochzeiten, Fotoshootings, Firmenfeiern oder exklusive Familienurlaube. Für die Vermietung stehen 11 Doppelzimmer sowie weitere prachtvolle Räume zur Verfügung. Der 5 ha große Park verfügt über ein Schwimmbad und einen Tennisplatz. Schloss Guntersdorf Kalladorfer Straße 1, 2042 Guntersdorf Tel.: +43 2951 2203 E-Mail: info@schlossguntersdorf.com www.schlossguntersdorf.at

Martin Johann Schmidt, genannt

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Seit 1990 renoviert Dominik Ludwigstorff also nicht nur sein eigenes Schloss, sondern erhält aufgrund seines breiten Fachwissens, das er sich im Laufe der Jahre angeeignet hat, Aufträge aus ganz Österreich. Herrenhäuser und Schlösser von Kärnten bis ins Waldviertel stehen auf seiner Referenzliste. „Auch aus Kitzbühel und aus München hatten wir bereits Kundschaften“, erzählt er, und nach mehr als zweieinhalb Jahrzehnten im Business kann er von historischen Gebäuden bis zum Neubau alles hinstellen oder wiederherstellen. Zusätzlich berät er auch, wo man sparen kann: Das fängt bei den Armaturen an und geht bis zu den Baustoffen, die nicht nur günstiger sind, sondern perfekt zu einem historischen Gebäude passen. „Und auf der anderen Seite weisen wir wiederum darauf hin, wo man auf gar keinen Fall sparen darf, weil es sonst später eine größere Katastrophe geben wird“, fügt er hinzu.


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Die Stiftung Mozarteum hat ihren Hauptsitz in dem 1914 von dem Münchner Architekten Richard Berndl geschaffenen Stiftungsgebäude (mit dem Wiener Saal des Mozarteums) in der Schwarzstraße in Salzburg. Auch das daneben stehende Gebäude mit dem Großen Saal des Mozarteums wurde vom gleichen Architekten konzipiert.

MOZARTWOCHE 2018

DAS SALZBURGER KLASSIK-HIGHLIGHT DES WINTERS PRÄSENTIERT EINE NEUINSZENIERUNG VON MOZARTS „DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL“

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in „Laboratorium der unterschiedlichen zurzeit existierenden Mozart-Stile“ verspricht Maren Hofmeister, künstlerische Leiterin der Stiftung Mozarteum, für die Mozartwoche 2018. Es gehört zur Tradition der Mozartwoche, Mozarts Werk aus immer wieder anderen Blickwinkeln zu präsentieren, neue, bisher unbekannte Verbindungen und Perspektiven aufzuzeigen – und dies mit den weltweit besten Mozart-Interpreten unserer Zeit. So wird die Mozartwoche 2018 mit einer Neuinszenierung der „Entführung aus dem Serail“ eröffnet. Die musikalische Leitung übernimmt René Jacobs, der zu den führenden Persönlichkeiten der Alten Musik und der Mozart-Interpreten zählt; Regie führt Andrea Moses. Es ist dies eine Premiere in doppeltem Sinne, denn

Anton Lehmden lässt seiner Fantasie freien Lauf, wenn er einen Baumstamm Die junge deutsche Sängerin Richter trittÄsten das erste Mal an die Wand malt und diesenAnna auchLucia noch mit echten ergänzt. anlässlich der Mozartwoche in Salzburg auf. 20

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René Jacobs hat bis dato noch keine szenische Aufführung der „Entführung“ dirigiert, und die deutsche Regisseurin Andrea Moses gibt mit dieser Produktion ihr Debüt in Salzburg. „Moses bringt Menschen auf die Bühne und keine Abziehbilder“, so Maren Hofmeister. „Sie zeichnet die Bühnenfiguren mit Charakter, Tiefe, Poesie und Humor.“ An ihrer Seite haben Jacobs und Moser ein hervorragendes junges Sängerensemble, das die Rollen nicht nur musikalisch verkörpert, sondern die Charaktere und deren Seelenleben auch szenisch glaubwürdig wiedergibt. Neben Robin Johannsen (Konstanze), Sunhae Im (Blonde), Sebastian Kohlhepp (Belmonte), Julian Prégardien (Pedrillo) und David Steffens (Osmin) wird der Schauspieler Peter Lohmeyer als Bassa Selim zu erleben sein.

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Heiter und lebhaft, dann wieder sanft und leise – in der kommenden Mozartwoche zeigt sich das Programm abwechslungsreich, melodiös und mit besonderen Klangfarben. Eine davon wird von dem zeitgenössischen Komponisten Jörg Widmann mit seinem „Wiegenlied“ gesetzt – natürlich neben Werken von Mozart!

Die ersten Jahre Mozarts in Wien und seine Beschäftigung mit den Partituren Johann Sebastian Bachs stehen im Mittelpunkt des Konzertprogramms der Mozartwoche 2018. So ziehen sich Kompositionen Bachs und seiner Söhne ebenso wie die anderer Zeitgenossen als roter Faden durch das Programm – beispielsweise bei den Konzerten der Cappella Andrea Barca unter András Schiff oder des Mozarteumorchesters Salzburg unter der Leitung von Riccardo Minasi. Mit einem reinen Mozart-Programm werden die English Baroque Soloists unter dem Dirigat von Sir John Eliot Gardiner zu Gast sein. Die Wiener Philharmoniker, seit der Gründung des Festivals zentraler Bestandteil der Mozartwoche, werden wieder mit drei Konzerten, diesmal unter der Leitung von Alain Altinoglu, Robin Ticciati und Valery Georgiev, zu erleben sein. In diesen Konzerten trifft Mozart auf die Komponisten Edward Elgar, Georges Bizet und Pjotr Iljitsch Tschaikowsky. Wie unterschiedlich Mozart interpretiert werden kann, werden neben den großen Orchestern auch zahlreiche Solisten zeigen, unter ihnen Daniel Barenboim, Robert D. Levin, Piotr Anderszewski oder Renaud Capuçon. Zudem wird es im Rahmen der Mozartwoche 2018 einige Debüts geben, die einen frischen Blick auf Salzburgs berühmtesten Sohn werfen: der Pianist David Fray, die weltweit gefeierte Sopranistin Marlis Petersen, das Schumann Quartett sowie das B’Rock Orchestra, begleitet von der jungen deutschen Sängerin Anna Lucia Richter. Der deut-

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sche Komponist, Dirigent und Klarinettenvirtuose Jörg Widmann wird im Rahmen des neuen Formats „Porträt“ auf vielseitige Weise das Programm der Mozartwoche 2018 begleiten. So wird eine österreichische Erstaufführung seines Klarinettenquintetts dem von Mozart gegenübergestellt; weitere Werke von ihm treffen in einem Konzert mit der Camerata Salzburg auf Mozarts g-Moll-Symphonie KV 550. Dieser Dialog verspricht eine faszinierende Auseinandersetzung mit Mozarts Werk im Spiegel einer zeitgenössischen Komposition. Spannende Einführungsvorträge und Podiumsgespräche – u. a. mit der österreichischen Journalistin und Schriftstellerin Eva Menasse und dem Philosophen und Bestseller-Autor Richard David Precht – sowie zahlreiche Filmaufführungen ergänzen das umfangreiche Programm der Mozartwoche. Text: Eva von Schilgen I N F O B OX

Mozartwoche 2018 26.01. – 04.02.18 Karten: Kartenbüro der Stiftung Mozarteum Salzburg Theatergasse 2 (im Mozart-Wohnhaus) A-5020 Salzburg Tel. +43 662 873154 tickets@mozarteum.at, www.mozarteum.at


Foto: DQS/U. Ghezzi

Foto: DQS/J. Kral

Blick von der Dombogenterrasse

AUF DEN SPUREN DER SALZBURGER FÜRSTERZBISCHÖFE 1300 Jahre Geschichte, 15 000 Quadratmeter, 134 Türen, 2500 Schritte – der Rundgang durch die Museumslandschaft DomQuartier – ehemaliger Regierungssitz, Repräsentationsbau und Wohnort der Fürsterzbischöfe – ist ein überwältigendes Kultur-Highlight. Hier schlug jahrhundertelang das politische und kulturelle Herz des Landes. Seit 2014 sind die oberen Etagen auch für die Öffentlichkeit zugänglich, ist die ursprüngliche Einheit des Dom- und Residenzkomplexes – unter Einbeziehung des Benediktinerklosters St. Peter – nach 200 Jahren wiederhergestellt.

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Anton Lehmden lässt seiner Fantasie freien Lauf, wenn er einen Baumstamm an die Wand malt und diesen auch noch mit echten Ästen ergänzt. Nordoratorium des Salzburger Doms 20

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alzburg verdankt seine Entstehung und heutige Erscheinung dem „weißen Gold“. Im Auftrag des bayerischen Herzogs Theodo II. und ausgestattet mit den Einkünften aus den Solequellen und Salzpfannen des benachbarten Reichenhalls trifft um das Jahr 696 n. Chr. der fränkische Missionar Rupert in der verlassenen römischen Municipalstadt Iuvavum ein. Er errichtet eine Kirche und gründet die Klöster Nonnberg und St. Peter, die ältesten heute noch bestehenden Klostergemeinschaften nördlich der Alpen. In den folgenden Jahrhunderten wird Salzburg zu einem Zentrum der Wissenschaften und der Kultur in Europa. Im Jahr 1328 kommt es zur Trennung von Bayern, Salzburg wird ein selbstständiger Staat innerhalb des Römischen Reiches. Die Erweiterung des Bergbauwesens um den Abbau von Arsen, Silber und Gold führt zu einem weiteren wirtschaftlichen Aufschwung.

Die Blütezeit des Erzbistums beginnt mit der Regentschaft des Fürsterzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau (1587–1612). Er verändert die Stadt in architektonischer Hinsicht erheblich. So lässt er den durch einen Brand schwer beschädigten Dom abreißen und einen Neubau planen. Dem Platz vor der „Alten Residenz“ müssen 55 Bürgerhäuser weichen, die „Neue Residenz“ wird erbaut und auch der Wohnsitz für seine Geliebte Salome Alt, das Schloss Mirabell. Unter Markus Sittikus von Hohenems (1612–1619) erfolgt die Grundsteinlegung des Salzburger Doms, der unter Paris Lodron (1619–1653) fertiggestellt wird. Fürsterzbischof Guidobald Graf von Thun (1654–1668) lässt die Dombögen errichten, den Residenz- und Domplatz gestalten sowie eine Gemäldegalerie – die heutige Lange Galerie der Erzabtei St. Peter – bauen. Die nachfolgenden Regenten tragen ebenfalls

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Fotos: DQS/H. Kirchberger

Carabinierisaal (Prunkräume der Residenz) Der um 1600 errichtete Carabinierisaal ist der größte Saal der Residenz.

dazu bei, dass Salzburg heute auch als „Rom des Nordens“ bezeichnet wird. DIE PRUNKRÄUME DER ALTEN RESIDENZ Über die Hauptstiege mit den extratiefen Marmorstufen gelangt man in den Carabinierisaal. Er ist der größte Raum und wurde nach der Leibgarde benannt, die Wolf Dietrich nach dem Vorbild der päpstlichen Schweizergarde formte. Die Soldaten waren mit Radschloss-Karabinergewehren ausgerüstet und bewachten die Zugänge zu den erzbischöflichen Wohn- und Regierungsräumen. Im Carabinierisaal fanden auch Feste sowie Musik- und Theateraufführungen statt. Der Orfeo, der am 10. Februar 1614 hier in Szene gesetzt wurde, ging als erste Opernaufführung nördlich der Alpen in die Musikgeschichte ein. Das monumentale Deckenfresko wurde im Jahr 1689 von Johann Michael Rottmayr (1654–1830) gemalt und stellt die vier Elemente dar. Die vier Marmorportale sowie der Boden sind aus rotem Adneter Marmor. Weiter geht es durch den Rittersaal, der ebenfalls als Aufenthaltsraum für die hochfürstliche Leibgarde diente. Dieser und die folgenden Prunkräume verdanken ihre prächtige barocke Ausstattung Fürsterzbischof Franz Anton Fürst von Harrach. Der grundlegende Umbau oblag Johann Lucas von Hildebrandt, der Stuck an der Decke stammt von dem Graubündner Stuckateur Alberto Camesina (1665–1756) und die Deckengemälde mit Motiven aus dem Leben Alexanders des Großen sind ein Werk von Johann Michael Rottmayr und Martino Altomonte (1657–1745).

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Der kostbar ausgestattete Audienzsaal, dessen Wände wertvolle Brüsseler Gobelins – darunter ein Wandteppich aus der Zeit Wolf Dietrichs – bedecken, war um 1600 der Ort der Machtdemonstration. „Die Römer huldigen Alexander“ lautet das Motiv des Deckengemäldes von Rottmayr. Die Sitzgarnitur im Louis-Seize-Stil wurde im Jahr 1775 für diesen Raum angeschafft; sie stammt aus dem Pariser Atelier von Henri Jacob und ist weltweit die einzige vollständig erhaltene Garnitur aus dessen Werkstatt. Es folgen die intimeren Privaträume, in die nur wenige auserlesene Personen vordringen durften: das Arbeitszimmer, einst „Retirade“ genannt, das kleine Schatullen-Kabinett (Blauer Salon) und das (Parade-)Schlafzimmer mit der Privatkapelle hinter einer Tapetentür. Durch die Schöne Galerie, einen lang gestreckten Saal mit einem Spiegelgewölbe und einem Fresko von Rottmayr mit der fürstlichen Glorie, umgeben von Astronomie, Geometrie, Architektur und Bildhauerei – die Architekturzeichnung auf dem Blatt zeigt das Wiener Palais Trautson von Rottmayrs Freund Fischer von Erlach –, erreicht man das kleine Bibliothekszimmer. Auf einem Gemälde von Bartolomeo Altomonte ist Aurora, die Göttin der Morgenröte, dargestellt. Es folgt der Thronsaal, dessen Deckengemälde „Festmahl anlässlich der Hochzeit der Nymphe Thetis“ auf die ehemalige Funktion des Raumes als Bankett- und Konzertsaal hinweist. Die Hoftafel, das Mahl mit dem Fürsterzbischof, war ein wesentlicher Bestandteil höfischer Kultur, die dazugehörige Tafelmusik ebenso. Der anschließende Weiße Saal

Schöne Galerie (Prunkräume Residenz) Dieser lang gestreckte Raum besitzt ein Spiegelgewölbe mit einem marmorierten Kranzgesims. In einer Nische ist ein Abguss des Jünglings von Helenenberg in Kärnten zu sehen. Das Original, welches sich zwischen seiner Entdeckung 1502 und 1806 in der Stadt Salzburg befand, brachten die Österreicher dann nach Wien.


Fotos: DQS/H. Kirchberger

Weißer Saal (Prunkräume Residenz)

verdankt seinen Namen dem prachtvollen weißen Stuck, einem Meisterstück der klassizistischen Stuckateurkunst aus dem Jahr 1776. DIE RESIDENZGALERIE Vom Grünen Saal führen eine Tür und Stufen in das dritte Obergeschoß, wo sich seit dem Jahr 1923 mit der Residenzgalerie das wohl fürstlichste Museum des Landes befindet. Die Räume wurden seit dem 18. Jahrhundert als Bildergalerie genutzt, die fürsterzbischöfliche Kunstsammlung jedoch wurde in den Wirren der Napoleonischen Kriege sowie nach der Säkularisation im Jahr 1803 von den jeweiligen Machthabern abtransportiert. Die Werke befinden sich heute großteils in Florenz, München und Wien. Die Residenzgalerie ist ein Museum ersten Ranges auf dem Gebiet der europäischen Malerei des 16. bis 19. Jahrhunderts. Grundstock der jetzigen Sammlung sind 71 Gemälde aus der bedeutenden Wiener Adelssammlung von Rudolf Graf Czernin von und zu Chudenitz, darunter Rembrandts Frühwerk „Betende alte Frau“. Die ehemalige Sammlung Czernin ist mit anderen bedeutenden altösterreichischen Adelssammlungen in den Private Art Collections vernetzt. So kann die Residenzgalerie durch Austausch ihren Eigenbestand immer wieder sinnfällig ergänzen und attraktive gemeinsame Ausstellungsprojekte realisieren. Im Bestand ebenfalls prominent vertreten ist eine Sammlung österreichischer Malerei des 19. Jahrhunderts. Prunkstiege (Aufgang Residenz) Die Prunkstiege der Residenz mit den besonders breiten Stufen, die es der Überlieferung nach möglich machen sollte, zu Pferd in den ersten Stock zu gelangen. 52

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DAS NORDORATORIUM DES DOMS Über die Dombogenterrasse, die einen wunderbaren Ausblick auf den Residenzplatz und den Dom bietet, gelangt man über eine geschwungene Treppe in das Nordoratorium des Salzburger Doms. Von der Orgelempore eröffnet sich ein imposanter Blick in das Hauptschiff des Salzburger Doms, der dem heiligen Rupert und dem heiligen Virgil geweiht ist und zwischen 1614 und 1628 nach Plänen von Santino Solari (1576–1646) errichtet wurde. Die prachtvolle Hauptfassade ist mit sandfarbenem Unterberger Marmor verkleidet. Weißer, in Vertiefungen und Unterschneidungen schwarz gefasster Stuck schmückt in Ranken-, Putten- und Akanthusblattform den Dom. In dem 32 m hohen Hauptschiff befinden sich Deckengemälde von Donato Arsenio Mascagni und Ignazio Solari mit Szenen aus dem Leben und der Passion Christi. Der Hochaltar aus dem Jahr 1628 wird dem Baumeister des Doms Santino Solari zugeschrieben, das von Mascagni gemalte Altarbild zeigt die Auferstehung Christi. DAS DOMMUSEUM Über die Orgelempore gelangt man in das Dommuseum, in dem Kunstwerke aus dem Dom und aus Salzburger Kirchen ausgestellt sind, darunter sakrale Goldschmiedearbeiten, Textilien, Gemälde und Skulpturen vom Mittelalter bis zum Barock. Unter den wichtigsten Ausstellungsstücken befindet sich mit dem sogenannten Rupertus-Kreuz das größte erhaltene Metallkreuz, das

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Foto: DQS/A. Kolarik

SILVESTER 2017 IN SALZBURG

FEIERN WIE DIE FÜRSTEN HOTEL SCHLOSS LEOPOLDSKRON

Lange Galerie nächst St. Peter

wahrscheinlich im 8. Jahrhundert in Südengland gefertigt wurde. Weitere interessante Metallarbeiten sind die Hostientaube aus Limoges aus dem späten 13. Jahrhundert oder das Messbuch Wolf Dietrichs von Raitenau (1598/99), ein Werk des Hofgoldschmiedes Hans Karl. DIE KUNST- UND WUNDERKAMMER Eine Wendeltreppe führt einen Stock tiefer in die Kunstund Wunderkammer, die in dem im 17. Jahrhundert erbauten südlichen Dombogen untergebracht ist. Aus dieser Zeit stammen auch Stuck, Marmorfußboden und Kunstschränke, in denen Objekte und Kuriositäten aus Natur und Kunst zur Schau gestellt werden, darunter Mineralien und Edelsteine aus den Salzburger Alpen, geschnittener Bergkristall, Türmchen aus Elfenbein, ein Narwalzahn, exotische Tiere oder wissenschaftliche Instrumente. DIE LANGE GALERIE Der Weg führt weiter durch die Lange Galerie mit beeindruckenden antiken Stuckarbeiten. Sie diente den Fürsterzbischöfen als Gemäldegalerie und wurde im Jahr 1819 der Abtei St. Peter zugesprochen, deren Klosteranlage sich dahinter erstreckt. Auf einer Länge von 70 Metern sind religiöse Gemälde aus der Kunstsammlung der Abtei St. Peter ausgestellt. MUSEUM ST. PETER Zwei überdimensionale silberne Vasen des zeitgenössischen österreichischen Künstlers Gerold Tusch, aus denen Wolken hervorquellen, flankieren den Durchgang von der

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Langen Galerie in das Museum St. Peter, womit der Rundgang in die Residenz zurückführt. Dort sind Kunstschätze aus den Sammlungen der Erzabtei mit den thematischen Schwerpunkten „St. Peter und die Kunst“, „St. Peter und die Musik“ sowie „St. Peter in Geschichte und Verfassung“ ausgestellt. Durch eine Doppeltür gelangt man in den angrenzenden Kaisersaal mit Gemälden von 14 Habsburger Herrschern. Die flache Holzkassettendecke, der Stuck, der Marmorboden sowie die rechteckigen Marmorportale des Kapellengangs stammen aus der Spätrenaissance. Mit dem Bau dieses Ganges stellte Wolf Dietrich eine Verbindung von der Residenz zu seinen neu errichteten Privatgemächern in der sogenannten „Dietrichsruh“ her. Über den Sintflutsaal verschaffte sich Wolf Dietrich einen Zugang zur Franziskanerkirche, die er nach dem Großbrand und dem Abbruch des romanischen Doms (1598) als Domkirche benutzte. Text: Eva von Schilgen

SILVESTER GALA 2017

· Champagnerempfang und Canapés mit Live Piano-Musik · Fünf-Gänge Gala-Dinner mit Weinbegleitung im Marmorsaal · Live-Musik · Mitternachts-Champagner · Silvester-Party · Tombola mit attraktiven Preisen Preis pro Person: € 199,00

ÜBERNACHTUNG MIT SILVESTER GALA 2017 Einzelzimmer im Meierhof: ab € 374,00 pro Zimmer Doppelzimmer im Meierhof: ab € 618,00 pro Zimmer Suite im Schloss: ab € 728,00 pro Zimmer Reservierung ist unbedingt erforderlich!

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DomQuartier Salzburg Residenzplatz 1 | Domplatz 1a 5020 Salzburg Tel.: + 43 662 80422109 office@domquartier.at www.domquartier.at Öffnungszeiten täglich (außer Dienstag) 10–17 Uhr Juli, August keine Schließtage, Mittwoch bis 20 Uhr Advent- und Weihnachtszeit keine Schließtage am 24. Dezember geschlossen

Anfragen und Informationen:

Tel.: +43 662 83983 0 events@schloss-leopoldskron.com www.schloss-leopoldskron.com


Foto: Christoph Haubner

Foto: Andreas Mayerhofer

Sybille und Richard Brunnauer

RESTAURANT BRUNNAUER - SALZBURG EINE KULINARISCHE LIEBESERKLÄRUNG

„Nicht zu Haus – und doch daheim“ – mit diesem Sprichwort, welches die Wienerinnen und Wiener gerne für das Kaffeehaus verwenden, lässt sich die Atmosphäre in Salzburgs kulinarischer Top-Lokation beschreiben. Hier treffen sich Menschen, die eine herausragende Qualität bei Speisen und Getränken gewohnt sind, die die Unaufgeregtheit und Eleganz der Umgebung schätzen und denen ein aufmerksames, aber dennoch diskretes Service wichtig ist. Hier ist ein Ort, an dem der Gast tatsächlich „König“ ist.

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Der Architekt Jakob Ceconi, geboren 1857 in der Lombardei und gestorben 1922 in Salzburg, zählte seinerzeit zu den bedeutendsten Baumeistern und Unternehmern der Stadt an der Salzach, und viele seiner Bauten prägen heute noch das Stadtbild. So auch die charmante Villa in der Fürstenallee 5, in deren Erdgeschoss sich in den letzten Jahren mehr oder weniger bekannte Köche um die Gunst der Gäste redlich bemüht haben. Früher oder später sind jedoch alle gescheitert – trotz der Nähe zur Innenstadt, trotz leichter Erreichbarkeit und ausreichendem Parkplatzangebot und obwohl man von der Sonnenterrasse einen traumhaften Ausblick auf die Festung Hohensalzburg genießt.

Die „Ceconi-Villa“ in der Füstenallee

Seit der Neueröffnung im März 2017 hat sich das Blatt jedoch gewendet. Nach drei Jahrzehnten in Salzburg ist Richard Brunnauer kein Unbekannter und die Anzahl derjenigen, die seine klassische Küche zu schätzen wissen, ist im Laufe der Zeit kontinuierlich angewachsen. Mit der Übernahme des Restaurants haben sich er und seine Frau Sybille einen Lebenstraum erfüllt und an diesem Standort eine perfekte Atmosphäre für ihre Gäste geschaffen. Die überaus positive Mundpropaganda bewirkte zudem, dass bereits in der ersten Festspielsaison das Restaurant zum Insidertipp unter den internationalen Besucherinnen und Besuchern der Festspiele avancierte. Richard Brunnauer: „Das Beste an meinem Beruf sind glückliche und zufriedene Gäste, die unser Restaurant verlassen und wiederkehren, weil es ihnen bei uns einfach schmeckt.“

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Foto: Wuger – Brands in Motion

Foto: Denise Müller

Bildtitel Bildtitel Bildtitel Bildtitel Bildtitel Bildtitel Bildtitel

Richard Brunnauer verdankt diesen Erfolg seinen feinen österreichischen Gerichten mit mediterranen Akzenten, bei denen stets das saisonale Produkt im Vordergrund steht. Seine Lieferanten, mit denen er teilweise bereits seit Jahrzehnten zusammenarbeitet, sind Berufsfischer aus Mondsee, die ihm Reinanken liefern, die Fischer vom Grundlsee versorgen ihn mit Alpensaiblingen. Das Lamm kommt aus dem Pinzgau, die Eier stammen von einem befreundeten Biobauern aus Anif, die Walser Gemüsebauern liefern das Gemüse. Obst, Beeren, Kürbisse und Erdäpfel wachsen in privaten Biogärten. Und beim Wild verlässt er sich auf das „Weidmanns Heil“ der Jäger unter seinen Stammgästen. Nicht hinter, sondern neben einem erfolgreichen Mann steht eine ebenso bemerkenswerte Frau. Wesentlich zum Erfolg des Unternehmens trägt Sybille Brunnauer bei, die das Restaurant leitet, eine perfekte Gastgeberin, die sich jedem Gast aufmerksam widmet. Ihr Leitsatz stammt von der Bestsellerautorin Shauna Niequist aus New York: „The heart of hospitality is about creating space for someone to feel seen and heard and loved. It’s about declaring your table a safe zone, a place of warmth and nourishment.” In Mombasa zur Welt gekommen, verbringt Sybille die ersten 17 Jahre ihres Lebens im ostafrikanischen

Das Schloss von von Südosten mit der barocken Toreinfahrt

Kenia. Nach fünf Jahren Internat in England und erfolgreich bestandenem Abitur wechselt sie an die Tourismusfachschule in Salzburg-Klessheim. Danach arbeitet sie in verschiedenen Positionen, darunter auch im Landesreisebüro Salzburg, im Hotel Österreichischer Hof, wird Projektleiterin für einen englischen Pilger-Reiseveranstalter, macht eine Ausbildung zur Tuina-Therapeutin (TCM). Kennengelernt hat sich das Ehepaar 1990 im Hotel Österreichischer Hof (heute Hotel Sacher Salzburg), Brunnauer ist Souschef, sie Direktionsassistentin. Nach acht Jahren geht Richard Brunnauer ins Sporthotel Kristiania auf den Arlberg, es folgen Stationen an erstklassigen Adressen wie der Schlosswirt Anif, das Hotel Seehof in Mondsee, er wird Küchenchef der Kongressgastronomie Salzburg. Dann folgen elf sehr erfolgreiche Jahre im Salzburger Restaurant Riedenburg. Die erste gemeinsame Selbstständigkeit beginnt 2012 mit dem Restaurant Brunnauer in der Augustinergasse in Salzburg, bis sie im März 2017 glücklich in der Fürstenallee in Nonntal ankommen. Fast die gesamte Belegschaft der letzten Jahre ist ihnen hierher gefolgt. Sybille Brunnauer: „Unser großartiges Team ist bereits seit Jahren ein Teil von uns, und für uns war es die allergrößte Freude, dass es geschlossen mit uns in die Fürstenallee mitgekommen

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Fotos: Wuger – Brands in Motion

ist. Alleine könnten wir den Restaurantalltag niemals so gut meistern. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zollen wir daher größten Respekt und allerhöchste Wertschätzung, vor allem, weil sie über die Zeit wie eine Familie für uns geworden sind. Wir sehen es als ein Privileg, mit so treuen und wertvollen Menschen zusammenarbeiten zu dürfen, und freuen uns natürlich auch für unsere Stammgäste, die in den Genuss eines sehr persönlichen Service kommen.“ Zum Wohlfühleffekt der Gäste in dem neuen Domizil trägt auch die puristisch elegante Einrichtung der hellen und freundlichen Räume bei, dazu eine dezente Beleuchtung und angenehme, unaufdringliche Hintergrundmusik. „Al fresco“ speist man bei schönem Wetter auf der großen Terrasse mit italienischem Flair. Im Barbereich werden für eilige Gäste oder schmale Esser kleine Tellergerichte zu glasweisen Weinen und Champagner angeboten. Mittags wird von Montag bis Freitag ein täglich wechselndes Zwei- bis Drei-Gänge-Menü zu sehr kommoden Preisen serviert. Richard Brunnauer wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem im Jahr 2003 mit drei Gault-Millau-Hauben. 2005 wurde ihm die Trophée Gourmet vom Guide À la Carte für „Kreative Küche“ verliehen, 2006 wurde er Maître Rôtisseur der Chaîne des Rôtisseurs, 2007 bekam er einen

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Michelin-Stern. Aktuell hält er zwei Gault-MillauHauben, und im „Schlemmer-Atlas“ wird er unter den Top-20-Köchen Österreichs geführt. Die wohl größte Freude aber hat ihm das Kompliment eines Gastes bereitet, der sich mit den Worten verabschiedete: „Herr Brunnauer, das ist ein Essen, das möchte ich jeden Tag essen …“ Und so kommt es, dass eine bislang eher wenig lustvoll Speisende wie ich, der ein Butterbrot genauso lieb ist wie ein Hauben-Menü, BRUNNAUER nun für Business-Lunches, zwanglose Treffen mit Freunden und Freundinnen oder für private Feiern wählt. Einen Nachteil allerdings gibt es natürlich auch beim BRUNNAUER – jeder Besuch hier macht süchtig nach weiteren. Wir sehen uns! Text: Eva von Schilgen I N F O B OX

Restaurant Brunnauer Fürstenallee 5 5020 Salzburg Tel.: +43 662 251010 E-Mail: office@restaurant-brunnauer.at www.restaurant-brunnauer.at Öffnungszeiten: Montag–Freitag 11:30–14:00 & 17:00–00:00 Uhr (ausgenommen Festspielzeiten)


Foto: Kathrin Gollackner, © SalzburgerLand Tourismus

Foto: Eva-Maria Repolusk/eva trifft, © SalzburgerLand Tourismus

„STILLE NACHT! HEILIGE NACHT!“ EIN LIED GEHT UM DIE WELT 2017 jährt sich zum 230. Male der Geburtstag des Komponisten Franz Xaver Gruber, 2018 feiert das Friedenslied sein 200-Jahr-Jubiläum. Keine andere Melodie ist den Menschen weltweit so vertraut wie diese, auch wenn den meisten weder der Text noch der Anlass, zu dem das Lied geschrieben wurde, bekannt ist. In mehr als 300 Sprachen und Dialekte übersetzt, wird es jedes Jahr von über 2 Milliarden Menschen am Weihnachtsabend gesungen. 2011 nahm die UNESCO es als „Immaterielles Kulturerbe in Österreich“ auf.

OBERNDORF BEI SALZBURG – hier erklingt am Heiligabend 1818 in der Schifferkirche St. Nikolaus „Stille Nacht!“ zum ersten Mal. Der Komponist Franz Xaver Gruber spielte von 1816 bis 1829 in Oberndorf die Orgel, der Autor Josef Mohr war hier von 1817 bis 1819 Hilfspriester. Die Kirche wurde zur Jahrhundertwende abgerissen und an ihrer Stelle steht heute die Stille-Nacht-Gedächtniskapelle. Im neu renovierten alten Pfarrhof der St. Nikolaus Kirche befindet sich das sehenswerte „Stille-Nacht-Museum“. www.stillenacht-oberndorf.com

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eit der ersten Einspielung 1905 auf Schallplatte durch das US-amerikanische Haydn Quartett gehört das Weihnachtslied zu den meistverkauften weltweit. Alleine von der Aufnahme von Bing Crosby aus dem Jahr 1935 wurden bis 2003 geschätzte 10 Millionen Exemplare verkauft. Bis in die Vierzigerjahre waren daher viele US-Amerikaner überzeugt, dass das Lied „Silent Night“ ein „US-amerikanisches Volkslied“ sei. Dies veranlasste die in Wien geborene und in New York lebende Autorin Hertha Pauli (1906–1973), in ihrem Buch Silent Night. The Story of a Song amerikanische

Schulkinder über den eigentlichen Ursprung des Liedes aufzuklären. Am Heiligabend 1818 erklingt das Weihnachtslied zum ersten Mal in der ehemaligen Schifferkirche St. Nikola in Oberndorf bei Salzburg. Da die Kirchenorgel unerwartet am 24. Dezember unbespielbar ist, soll der Hilfspfarrer Joseph Mohr (1792–1848) den Dorfschullehrer und Organisten Franz Xaver Gruber (1787–1863) gebeten haben, sein 1816 verfasstes Gedicht bis zur Mitternachtsmette für zwei Männerstimmen (Tenor und Bariton) sowie Chor und Gitarrenbegleitung zu vertonen.

Die Stille-Nacht-Kapelle in Oberndorf SCHLOSSSEITEN

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Foto: Kathrin Gollackner, © SalzburgerLand Tourismus

Gruber-Haus mit dem Stille Nacht Museum Hallein und dem Grab des Komponisten

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Zwar begeistert das Lied die Oberndorfer Bevölkerung, welche damals hauptsächlich aus Salzach-Schiffern und Schiffbauern bestand, doch seinen Siegeszug um den Globus verdankt es dem Tiroler Orgelbaumeister Karl Mauracher, der die Orgel repariert. Das Lied gefällt ihm und er nimmt eine Kopie der Komposition mit ins Zillertal. Und so erklingt „Stille Nacht! Heilige Nacht!“, gesungen von den Geschwistern Rainer, 1819 erstmals zur Mitternachtsmette in Fügen und wenig später auch im dortigen Schloss, als der österreichische Kaiser Franz I. und der russische Zar Alexander I. im Jahr 1822 Fügen besuchen.

In Berlin übernimmt der Domchor das Stille-NachtLied, das zum Lieblingslied des deutschen Kaisers Friedrich Wilhelms IV. wird. Ihm ist es auch zu verdanken, dass die Autoren des Liedes, das man damals fälschlicherweise für ein Werk von Michael Haydn hielt, heute bekannt sind. Denn erst bei der Anfrage seiner Hofkapelle im Stift St. Peter in Salzburg wird man auf den in Hallein lebenden Komponisten Franz Xaver Gruber aufmerksam. Dieser verfasst daraufhin seine „Authentische Veranlassung zur Composition des Weihnachtsliedes ‚Stille Nacht, Heilige Nacht‘“.

Für die weitere Verbreitung sorgt die Zillertaler Familie Strasser. Die Eltern betreiben neben der kleinen Landwirtschaft einen Handel mit Handschuhen und besuchen in der näheren und weiteren Umgebung Märkte, auf denen die vier Kinder der Strassers als Sängergruppe auftreten. So auch 1831 auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt, wo Franz Alscher, der Organist und Kantor der kleinen katholischen Gemeinde, die Geschwister hört und sie einlädt, bei der Christmette in der katholischen Kapelle in der Pleißenburg zu singen. Die jungen Tiroler finden so viel Anklang, dass man sie am 19. Jänner 1832 bittet, in den Pausen eines Konzertes im Leipziger Gewandhaus ihr Repertoire an Volksliedern vorzutragen. Auch im Jahr darauf singen die Geschwister in Leipzig mit großem Erfolg und beschließen, fortan als Gesangsgruppe in ganz Deutschland aufzutreten.

Indessen gibt es zahlreiche Bücher und Filme, die sich mit der Entstehung des Liedes befassen, darunter der 1997 gedrehte österreichische Spielfilm „Das ewige Lied“ mit Tobias Moretti. Ab Herbst 2018 wird das Salzburger Landestheater das Musical „Silent Night Story“ des US-amerikanischen Filmkomponisten John Debney in der Felsenreitschule zeigen. Bekannt geworden ist Debney durch seine Filmmusik zu einer Reihe von Walt-Disney-Produktionen. Seine Musik zu dem Film „Die Passion Christi“ wurde für den Oscar nominiert und gewann den Film & Television Music Award der American Society of Composers, Authors and Publishers. Dreimal erhielt der Komponist den Emmy Award.

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Text: Eva von Schilgen

STILLE NACHT MUSEUM IM PFLEGERSCHLÖSSL Wagrain erhält ein neues Museum. Nahe dem Karl Heinrich Waggerl Haus wird nun auch Joseph Mohr, dem einstigen Pfarrer in Wagrain, und dem von ihm geschaffenen Lied Stille Nacht! gedacht. Das Pflegerschlössl, ein Architekturjuwel im barocken Stil, wurde feinfühlig restauriert, barrierefrei ausgebaut und durch ein modernes Veranstaltungszentrum ergänzt. Von 1837 bis 1848 wirkte Joseph Mohr als Vikar in Wagrain, kümmerte sich um Kirche und Seelsorge, Armenfürsorge und Schulwesen. Das neue Museum präsentiert die wenigen original Zeugnisse, die Joseph Mohr hinterlassen hat, und geht Fragen zu Bedeutung und Wirkung des Liedes nach. Moderne Präsentationstechniken, Multi-Media-Installationen und Mitmachstationen erkunden die Geschichte des Ortes Wagrain, gehen auf musikalische Spurensuche und zeichnen die weltweite Verbreitung von Stille Nacht! nach. Immerhin wird das Lied in mehr als 200 Ländern der Erde gesungen. Ausgehend von der Atmosphäre der Tage zwischen den Jahren lädt das Museum zu einer interaktiven Auseinandersetzung mit dem Wert von Ruhe und Stille in einer immer hektischer werdenden Zeit ein. Eröffnung, 3. Dezember 2017 in Wagrain www.stillenacht-wagrain.at


„MONUMENTO“ 2018 - FACHMASSE FÜR KULTURERBE | DENKMALPFLEGE „Kein Maler, Bildhauer und Architekt, ob Lehrer und Akademiker oder nicht, kein Steinmetz, Ausgräber, Kalkbrenner, Maurermeister, Anstreicher, oder sonst wer darf in öffentlichem Eigentum befindliche antike und moderne Gemälde oder Skulpturen zerstören oder ausbessern bzw. überarbeiten oder retouchieren, ohne dass diese vorher von der Akademie besichtigt und untersucht werden. Ziel ist es dabei sicherzustellen, dass die guten Werke, welche wert sind, immer zu leben, vor Zerstörung geschützt werden.“

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(Verfügung aus dem Erlass der Kaiserin Maria Theresia der Mailänder Akademie vom 13. April 1745, aus: Denkmalpflege in Österreich, Informationsschrift des Bundesdenkmalamtes, Wien 1989, Seite 143)

ie Aufgaben und die Strukturen der Denkmalpflege in Österreich sind einem steten Wandel ausgesetzt. Die Kernaufgaben wie Unter-Schutz-Stellungen, Pflege und Erforschung müssen mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen vorausblickend für die Allgemeinheit erfüllt werden. Finanziert wird diese Arbeit durch öffentliche Mittel.

Als publikumsbreite Bewegung ist das European Cultural Heritage Year 2018 (= ECHY) gedacht, das den länderübergreifenden kulturellen Dialog fördern, auf gemeinsame Wurzeln aufmerksam machen sowie eine lebendige, zeitgemäße Vermittlung ermöglichen soll. Die gemeinsame Anstrengung um die Erhaltung und Pflege des europäischen Kulturerbes ist Inhalt der MONUMENTO, einer alle zwei Jahre in Salzburg stattfindenden Messeveranstaltung für Kulturerbe und Denkmalpflege, die im Jahr 2018 zum nunmehr vierten Mal stattfindet. UNESCO und ICOMOS Österreich sowie EU – europe mit dem Motto „Sharing Heritage“ haben die Schirmherrschaft für das kommende Jahr übernommen. Die Veranstaltung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem für das Programm des ECHY 2018 federführenden Vorsitz des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz. An der Auftaktveranstaltung von ECHY in Österreich sowie der gleichzeitig stattfindenden Messeeröffnung der MONUMENTO 2018 nehmen als Aussteller neben dem österreichischen Bundesdenkmalamt auch Denkmalinsti-

tutionen aus Deutschland, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Slowenien, Ungarn und Südtirol sowie erstmals das Staatliche Kulturministerium für nationales Kulturerbe Rumänien und auch die autonome Provinz Trentino/Italien teil, darüber hinaus internationale Verbände, Vereine (Schlösser und Burgenverein Südtirol/Österreich), Unternehmen, Restauratoren, Vertreter von Hochschulen, Akademien und Ausbildungsstätten.

Fotos: © Richard Schabetsberger

Dr. Ronald Gobiet, ehemaliger Landeskonservator für Salzburg: „Parallel zur MONUMENTO ist ein mit Vortragenden aus neun europäischen Ländern besetztes Symposium geplant. Sie bilden das Projektteam für ,The Network of Boundaries and its Boundary Marks‘. Gleichzeitig wird ein ,Students Day – Europäische Bauforscher-Tag(e)‘ mit den Themen ,Grenz- und Begegnungsräume‘ und ,Die europäische Stadt – Kriterien der Architektur der späten Moderne des 20. Jahrhunderts‘ stattfinden.“ Die Leitthemen der MONUMENTO 2018 werden in Fachvorträgen an den drei publikumsoffenen Messetagen, Donnerstag/Freitag von 10.00 bis 18.00 Uhr sowie Samstag von 10.00 bis 17.00 Uhr behandelt: Traditionelles Handwerk und Kulturlandschaft (11. Januar), Disziplinen der Restaurierung und handwerkliche Techniken (12. Januar) sowie Aufbruch in die Digitalisierung und Vermittlung (13. Januar). Info: www.monumento.at

ROMANTIK HOTEL SCHLOSS PICHLARN STEIRISCHE WEIHNACHTEN IM SCHLOSS

11.–13. Januar 2018

Fachmesse für Kulturerbe | Denkmalpege www.monumento-salzburg.com

• 6-Gang Galamenü zum Heiligen Abend • Weihnachtsspaziergang mit Direktor Engelbert Lainer-Wartenberg • Besuch der Christmette in Irdning mit hoteleigenem Transfer € 95,-- pro Person

SILVESTER IM SCHLOSS

• Silvestergala unter dem Motto „Märchen“ • Cocktailempfang vor dem Galamenü • 7-Gang Galamenü • Champagner zum Jahreswechsel • After-Midnight-Snack • Stimmungsvolle Tanzmusik durch die Silvesterband • Imposantes Feuerwerk auf der Grimmingterrasse € 195,-- pro Person

Bei der Buchung Ihres Aufenthaltes inklusive Übernachtung sind die € 95,-- für die Weihnachtsgala bzw. die € 195,-- für die Silvestergala bereits im Übernachtungspreis inkludiert. Romantik Hotel Schloss Pichlarn, Zur Linde 1, A-8943 Aigen im Ennstal Tel: +43 3682 24440, Fax: +43 3682 24440 - 6, E-Mail: reservierung@schlosspichlarn.at 144

SCHLOSSSEITEN

www.schlosspichlarn.at


ANTIKHOF FIGL ZUM SAMMELN GEBOREN


Die Ausstellungsfläche umfasst mehr als 3000 m².

ANTIKHOF FIGL ZUM SAMMELN GEBOREN

Dass das Handeln mit Antiquitäten immense Freude bereiten kann, spürt man sofort beim Betreten der historischen Räumlichkeiten von Matthias und Sabine Figl im Meierhof im niederösterreichischen Plankenberg. Auf ihrer Ausstellungsfläche von mehr als 3000 m² mit einem großen Sortiment von Art déco über historische Bauernmöbel bis zu antiken Gobelin-Wandteppichen wurde noch jeder fündig.

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eit mehr als fünf Jahrzehnten betreibt die Familie Figl – mittlerweile bereits in der dritten Generation – ihren Antiquitätenhandel und freut sich jeden Tag aufs Neue, altes Mobiliar und antike Gegenstände aufzuspüren, um für diese ein neues Zuhause zu finden. Ihr umfangreiches Angebot umfasst restaurierte und nicht restaurierte Möbel, und zwar sowohl für Händler wie auch für Privatkunden. In diesem Bereich konnten sich die Figls über all die Jahre hinweg von Österreich ausgehend bis über die Grenzen der Alpenrepublik hinaus einen sehr guten Ruf schaffen. Nicht zuletzt haben sie immer wieder Kunden aus Amerika, mit denen sie inzwischen eine langjährige Freundschaft verbindet. Wenn man an den Spruch „Bewahren und erhalten“ denkt, dann trifft dies hundertprozentig auf die Mitglieder der Familie Figl zu, die nicht nur darauf bedacht sind, für ihre historischen Möbel neue Besitzer zu finden,

Matthias und Sabine Figl in ihrem Showroom in Plankenberg bei Tulln

sondern die auch schon mehrere Gebäude in Österreich gerettet haben. Ihnen hat man es beispielsweise zu verdanken, dass Schloss Totzenbach heute wieder in seinem früheren Glanz erstrahlt und neue Besitzer gefunden hat, die es hegen und pflegen. Davor haben sie das Wasserschloss selbst einige Jahre lang bewohnt. Um jedoch ihre umfangreiche Sammlung an Antiquitäten weiterhin gerecht in Szene setzen zu können, benötigten sie irgendwann einmal mehr Platz. Eines Tages erfuhr der gebürtige Sieghartskirchener Matthias Figl, dass der Meierhof des Schlosses Plankenberg zum Verkauf stand. Das Gebäude befand sich zu jenem Zeitpunkt in einem denkbar schrecklichen Zustand; sogar Bäume waren bereits durch einige Stockwerke hindurchgewachsen. Aber nachdem das Anwesen an der Bundesstraße gelegen und somit für die Kundschaft sehr gut zu erreichen war, beschloss er, sich dieser Mammut-

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Das Sortiment erstreckt sich von Renaissance und Barock über Empire und Biedermeier bis Jugendstil.

aufgabe anzunehmen. Und so kam es, dass das Ehepaar Figl den denkmalgeschützten Meierhof im Jahr 1995 erwarb. Matthias Figl ist ein Visionär, der bei zwei Schlossrenovierungen seinem Vater nicht nur über die Schulter geschaut, sondern ihn dabei auch tatkräftig unterstützt hat. Dank seiner Liebe zu alten Objekten und mit unermüdlichem Einsatz schaffte er es, das historische Gebäude vor dem Verfall zu retten, das nach sachkundiger und aufwendiger Renovierung nun das passende Ambiente für den Antiquitätenhandel bildet. Ein Trakt wurde neu adaptiert und zur Galerie umgestaltet, um kulturinteressierten Menschen Einblick in zeitgenössische Kunst zu gewähren. Die ausgebaute Scheune im Meierhof, wo man im Zuge der Renovierung vieles beim Alten ließ und daher auch noch die historischen Balken vorfindet, bietet nun den perfekten Rahmen für Vernissagen und temporäre Ausstellungen. Auf der mehr als 3000 m² großen Ausstellungsfläche des Renaissancehofes, die sich über mehrere Räume und Etagen erstreckt, werden die Objekte stilbewusst arrangiert. Zugleich wird eine wohnliche Atmosphäre geschaffen, man bekommt sofort ein Raumgefühl für die Möbel und kann sich so besser vorstellen, wie man das eine oder andere Mobiliar in seinem eigenen Wohnraum arrangieren könnte. Schloss Plankenberg ist ein überaus geschichtsträchtiger Ort und zählt zu den bedeutendsten in ganz Niederösterreich. Hier gründete einst der österreichische Landschafts-

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maler Emil Jakob Schindler (1842–1892) seine Malerschule. Der Künstlerkolonie von Plankenberg gehörten unter anderem so bekannte Namen wie Marie Egner, Olga Wisinger-Florian, Tina Blau oder Carl Moll an. Sie alle waren Vertreter/-innen der österreichischen Freilichtmalerei, die unter der Bezeichnung „Österreichischer Stimmungsimpressionismus“ in die Kunstgeschichte einging. Unter dem Namen „Einst und jetzt – Emil Jakob Schindler“ gibt es aktuell in Kooperation mit der Gemeinde Sieghartskirchen im Antikhof Figl eine Ausstellung (9.–21. Oktober) anlässlich des 175. Geburtstages bzw. 125. Todestages des Malers. Die Antiquitätenhändler Matthias und Sabine pflegen ein sehr gutes Netzwerk zu zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern. Ihnen ist es wichtig, den Meierhof immer wieder neu zu bespielen, was sich unter anderem darin zeigt, dass das Vater-Tochter-Gespann Peter und Deborah Sengl, der österreichische Künstler, Maler, Bildhauer und Aktionist Mario Dalpra, Künstlerlegende Ernst Fuchs und die Malerin Jolanda Richter, um nur einige zu nennen, die Räumlichkeiten der Familie Figl nützen, um hier ihre Werke zu präsentieren. „Wir freuen uns immer, einen modernen Wind in die alten Mauern zu bringen, und unsere Kunden und Freunde nehmen es dankbar an“, erzählt Sabine Figl. „Wir haben einen Raum für Kunst geschaffen.“ Nur 30 km von Wien entfernt und direkt an der B 19 zwischen Tulln und Neulengbach gelegen, beeindruckt der Antikhof Figl durch seine riesige Auswahl an hochDie restaurierte Scheune wird mit Vernissagen und temporären Ausstellungen bespielt. Familie Figl hat einen Treffpunkt für Kunst geschaffen.

Gang zu denBildtitel Salons Bildtitel Bildtitel


Man findet auch Mobiliar, um sein Herrenhaus oder Schloss auszustatten, das Angebot reicht von antiken Kachelöfen bis zu Biedermeier-Klassikern.

wertigen Möbeln und Einrichtungsgegenständen. Hier finden sich Stücke aus unterschiedlichen Epochen, von Renaissance, Barock und Empire über Biedermeier und Jugendstil bis zu den dänischen Designstücken der 1960er-Jahre. Darüber hinaus gibt es für alle, die das Besondere suchen und Nachhaltigkeit schätzen, eine Unmenge an Bauernmöbeln, Gemälden, Uhren, antiken Kachelöfen, Skulpturen, Lustern und noch einiges mehr. Die Exponate, entweder in restauriertem oder in nicht restauriertem Zustand, lassen Sammlerherzen höherschlagen. Da stößt man beim Herumstöbern auf einen Barocktabernakel aus der Mitte des 18. Jahrhunderts mit Zinn und Elfenbeinintarsien, auf eine Bilderuhr (um 1820) mit der Ansicht von der Hofburg oder auf eine Biedermeieruhr mit einer figuralen Darstellung des Papageno mit Augenwender. Einen Schwerpunkt bilden auch die wunderschönen historischen Kachelöfen aus der Zeit von 1600 bis 1930. Flämische Tapisserie aus dem 17. Jahrhundert, ein Empire-Verwandlungstisch, ein barocker Spieltisch mit Schach, Mühle und Backgammon, ein feuervergoldeter bronzener Empire-Luster, der um das Jahr 1800 angefertigt wurde, oder vier Bibliotheksschränke von 1840 aus einem Schloss in der Steiermark sind nur einige weitere der vielen wunderbaren Stücke, die neue Besitzer suchen. Der Antikhof Figl ist ein reiner Familienbetrieb. Während Matthias auf den Einkauf der Raritäten spezialisiert ist und zu diesem Zweck im Jahr ca. 70 000 km zurücklegt, kümmert sich Sabine um den Verkauf der wertvol-

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len Stücke sowie um sämtliche organisatorischen Angelegenheiten. Da Matthias Figl stets neue Entdeckungen macht beziehungsweise Altes wiederfindet, um all dies für Interessierte geschmackvoll zu präsentieren, ist der Meierhof in Plankenberg immer wieder einen Ausflug wert. „Wenn man einmal damit angefangen hat, nach Schätzen zu suchen, kann man nicht mehr aufhören“, erzählt uns der Antiquitätenhändler. „Unserer Familie ist es schon seit mehreren Generationen wichtig, das Alte zu erhalten und zu bewahren. Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren Kunden historische Schätze an die nächste Generation weiterzugeben.“ Man darf froh sein, dass es solche Liebhaber wie die Familie Figl noch gibt, die sich nicht davor scheuen, sogar einen verfallenen Meierhof mit eigenen Mitteln wiederaufzubauen, damit dieser für die Nachwelt erhalten bleibt. Text: Lisa Gasteiger-Rabenstein I N F O B OX

Antikhof Figl Hauptstraße 7 3451 Plankenberg / Tulln , 30 km von Wien entfernt Tel.: +43 2274 3100 od.+43 664 5328577 www.antikhof-figl.at Öffnungszeiten: Di 15–18 Uhr | Mi, Do, Fr 10–18 Uhr | Sa 9–13 Uhr Filiale Wien: Stallburggasse 2, 1010 Wien Tel.: +43 664 3001948 od. +43 664 5328577 Öffnungszeiten: Mo–Fr 10–18 Uhr | Sa 10–14 Uhr Sogar dänische Designstücke aus den 1960er-Jahren haben die Figls für Designliebhaber parat.


Seit Anfang des Jahres leitet Philipp Freiherr von Hutten zum Stolzenberg die Geschäfte des renommierten Stuttgarter Auktionshauses Nagel.

NAGEL AUKTIONEN GOES AUSTRIA

Im Sommer hat das deutsche Kunstauktionshaus Nagel Auktionen eine repräsentative Niederlassung am Franz-Josef-Kai 15 an der Salzburger Salzach bezogen. Neben zweimal jährlich stattfindenden Highlight-Auktionen Asiatischer Kunst werden zukünftig auch hochwertige Luxus-Armbanduhren in Salzburg versteigert. Die nächste Auktion findet am 6. und 7. Dezember in der Panzerhalle Salzburg, in der Siezenheimer Strasse 39A-D statt.

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agel Auktionen gehört zu den erfolgreichsten Kunstauktionshäusern Deutschlands. In mehr als 750 Versteigerungen hat man sich über die Jahre auf nationaler wie internationaler Ebene als renommierter Mittler zwischen Kunst und Öffentlichkeit etabliert. Neben europäischer Kunst und Antiquitäten, Moderner und Zeitgenössischer Kunst sowie Sammlerteppichen und Islamischen Kunstobjekten, die ebenfalls jeweils mehrmals jährlich versteigert werden, haben sich seit vielen Jahren überdies insbesondere die exklusiven Spezialauktionen Asiatischer Kunst als ein Aushängeschild des Hauses erwiesen. Mit ausgeprägter, auf langjährigen Erfahrungen beruhender Sach- und Fachkenntnis sowie einem ausgezeichneten globalen Experten- und Kundennetzwerk zählt man unbestritten zu den weltweit ersten Adressen auf diesem Gebiet und profitiert

an vorderster Front von dem anhaltenden immensen Boom chinesischer Kunst und einem stetig wachsenden Interesse der überwiegend asiatischen Käuferschaft an den übrigen Kunstsparten. Ein sagenhafter Zuschlag von 3,73 Millionen Euro konnte vor einigen Jahren für eine überaus seltene kaiserlich-chinesische „Ducai“-Weinkanne aus dem 18. Jahrhundert erzielt werden, welche ein rheinischer Privatsammler noch 1984 für umgerechnet 45.000 DM bei Sotheby’s in London erworben hatte. Bis heute ein absoluter Rekordzuschlag für Kunsthandwerk in Deutschland. Den Weg zu Nagels einzigartiger Erfolgsgeschichte in Sachen Asiatischer Kunst ebnete im Jahr 2000 die spektakuläre Auktion „Schätze der Tek Sing“, die als weltweit größte Kunstversteigerung sogar Eingang in das Guinness-Buch der Rekorde fand. Die im Jahr

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Ein sagenhafter Rekordzuschlag konnte 2013 für diese seltene kaiserlich-chinesische „Ducai“-Weinkanne aus dem 18. Jahrhundert erzielt werden. Ein chinesischer Bieter steigerte das filigrane, nur 13 cm große Porzellangefäß letztlich auf sage und schreibe 3,73 Millionen Euro.

Spannende Bietergefechte sind bei Nagels Spezialauktionen Asiatischer Kunst vorprogrammiert. Dabei werden nicht selten auch Ergebnisse im Millionenbereich erzielt.

zuvor gehobene chinesische Dschunke, welche 1822 großem Erfolg zeigt Nagel Auktionen seither regelmäauf der Fahrt nach Indonesien gesunken war, hatte ßig die Highlights seiner Versteigerungen in China und mit 350.000 Objekten die größte Ladung antiken Porunterhält feste Repräsentanzen in Peking und Hongzellans an Bord, die jemals aus dem Meer geborgen wurkong. Auch auf der Bühne der alljährlich im November de. Dabei handelte es sich, anders als bei den bis dato stattfindenden Asian Art Week in London ist man turauf dem Kunstmarkt versteigerten Unterwasserfunden, nusmäßig als gefragter Aussteller zu Gast. nicht in erster Linie um für den Westen bestimmte Exportarbeiten, sondern überwiegend um GebrauchsporSeit diesem Sommer ist Nagel, nach Deutschland, zellane für den asiatischen Markt, deren TypenreichHongkong, China, Frankreich, Italien und der tum nicht nur Sammler und Experten begeisterte. Schweiz, nun mit seiner Repräsentanz am FranzDie schönsten Exponate wurden im Rahmen einer Josef-Kai auch in Österreich vertreten und wird aufwendig inszenierten multimedialen Ausstellung überdies regelmäßig Auktionen in Salzburg abhalin einem eigens dafür in Originalgröße nachten. Die Erweiterung von Nagel Auktionen nach gebauten Holzmodell der Dschunke in der Österreich ist dabei eng verknüpft mit dem NaAnkunftshalle des Stuttgarter Hauptbahnmen Philipp Freiherr von Hutten zum Stolzenhofes gezeigt. Zusätzlich wurden weitere viel berg, der zu Anfang dieses Jahres die leitenden beachtete Ausstellungen in New York, Paris, Geschäfte des renommierten deutschen KunstLondon und Südostasien lanciert. Die an versteigerers übernommen hat. Der versierte und sieben Tagen und Nächten rund um die langjährige Experte für europäische Kunst und Uhr durchgeführte Marathonauktion Antiquitäten hat eine starke persönliche wie prosorgte für weltweites Medieninteresse Diese Skulptur von Rodin kommt im fessionelle Bindung zu Österreich, seit er sich Nov. in Stuttgart zur Auktion. und machte Nagel Auktionen als Asinach dem Studium und einer kurzen Tätigkeit atika-Spezialisten international bekannt. Einen weitebeim Kölner Auktionshaus Lempertz acht Jahre lang ren Coup und wichtigen Schritt konnte Nagel Auktioseine Sporen als Spartenbetreuer und Auktionator im nen im Jahr 2004 mit der erstmaligen Ausstellung eines Dorotheum verdiente, bevor es ihn zuletzt von 2013 bis deutschen Auktionshauses in China landen. Über die 2016 ans Online-Auktionshaus Auctionata nach Berlin außergewöhnliche Schau mit 100 ausgewählten Auktiund nun als Geschäftsführer zu Nagel Auktionen nach onsobjekten in Peking berichtete sogar das chinesische Stuttgart zog. Noch immer pflegt er, beruflich und priStaatsfernsehen. Daraufhin pilgerten pro Tag mehrere vat, zahlreiche überaus freundschaftliche und herzliche Tausend Besucher zum Stand des Unternehmens. Mit Kontakte nach Österreich.

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Bereits im Juni veranstaltete Nagel Auktionen seine erste Spezialauktion Asiatischer Kunst in Salzburg. Zu den Höhepunkten zählte ein chinesisch-kaiserliches Lackpaneel aus dem 18. Jahrhundert, das zu einem finalen Gebot von 600.000 € an einen chinesischen Kunden versteigert werden konnte.

Die nächste Salzburger Auktion findet am 6. und 7. Dezember in der Panzerhalle Salzburg in der Siezenheimer Straße 39A-D statt und wartet mit rund 1 500 ausgesuchten asiatischen Kunstobjekten und einer exklusiven Auswahl an hochwertigen Luxus Herrenarmbanduhren auf. Alle angebotenen Objekte können im Vorfeld der Versteigerung vom 3. bis 5. Dezember vor Ort besichtigt werden. Sowohl Besichtigung als auch Auktion sind frei, kostenlos und ohne jeden Kaufzwang zugänglich und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Panzerhalle Salzburg Siezenheimer Straße 39A-D 5020 Salzburg, Österreich Asiatische Kunst – Salzburg: 6.-7. Dezember 2017 Vorbesichtigung 3.-5. Dezember Luxus Armbanduhren – Salzburg: 6. Dezember 2017 Vorbesichtigung 3.-5. Dezember 2017

Kommende Auktionen:

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Moderne und Zeitgenössische Kunst (Stuttgart): 15. November 2017 Vorbesichtigung 10.-13. November 2017

Nagel Auktionen Neckarstr. 189-191, 70190 Stuttgart Deutschland Tel.: +49 711 64969-0 E-Mail: info@auction.de www.auction.de

Asiatische Kunst – Salzburg: 6.-7. Dezember 2017 Vorbesichtigung 3.-5. Dezember 2017 Luxus Armbanduhren – Salzburg: 6. Dezember 2017 Vorbesichtigung 3.-5. Dezember 2017 Europäische Kunst und Antiquitäten (Stuttgart): 21.-22. Februar 2018 Vorbesichtigung 16.-19. Februar 2018

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Nächste Salzburger Auktionen:

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Nagel Auktionen - Niederlassung Salzburg Franz-Josef-Kai 15, 5020 Salzburg Österreich Tel.: +43 662 243045 E-Mail: salzburg@auction.de Neben Asiatischen Kunstauktionen versteigert Nagel Auktionen auch regelmäßig Moderne und Zeitgenössische Kunst, europäische Kunst und Gang zu denBildtitel Salons Bildtitel Antiquitäten sowie Sammlerteppiche undBildtitel Islamische Kunstobjekte.


SCHLOSS POTZNEUSIEDL

EINE ÜBERVOLLE KUNSTKAMMER


Schloss Potzneusiedl steht an der Hauptstraße des Ortes und gehörte einst den Batthyánys.

SCHLOSS POTZNEUSIEDL

EINE ÜBERVOLLE KUNSTKAMMER Im Laufe der letzten 50 Jahre hat der Geschäftsmann Gerhard Egermann Ikonen und Madonnen, Bibeln und Bücher, Bilder und Möbel, Porzellan und Keramik, Schmuck und Uhren, Fayencen und Glas sowie allerlei skurrile Gegenstände angesammelt, die ihm und den Besuchern seiner Kunstkammer Freude bereiten und nebenbei die Erhaltung des Schlosses sichern.

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er erste Eindruck ist überwältigend. Wenn das schwere Eingangstor geöffnet wird, steht man in einer Halle, in der jeder Quadratzentimeter belegt ist. Auf Tischen, Regalen, Sesseln und Bänken türmen sich Hunderte Gegenstände aus allen Epochen – ein kreatives Durcheinander, das den Besucher sofort in seinen Bann schlägt. Man kann nicht umhin, gleich mit dem Stöbern zu beginnen. Hier finden sich alte und neue, wertvolle und weniger wertvolle, brauchbare und weniger brauchbare Dinge. Und jedes einzelne Stück – Unikate ebenso wie seriell erzeugte Gegenstände – hat seine eigene Geschichte. „Bis auf die wundertätige Madonna und meine Dogge Emily ist hier alles verkäuflich“, erklärt der Schlossherr lachend und erzählt, wie es zu alldem kam. Wie er als junger Bursche mit dem Geschenk eines Bausparvertrages von 500.000 Schilling in der

Hausherr Honorarkonsul Gerhard Egermann mit seiner Dogge Emily

Tasche auf die Suche nach einer passenden Investition ging und durch Zufall auch ins burgenländische Dorf Potzneusiedl gelangte. Hier stand die Ruine eines klassizistischen Schlosses, dessen Hauptfassade der Parkseite zugewandt ist und dessen goldener Schnitt den studierten Ingenieur von Anfang an begeistert hat. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, erinnert sich Gerhard Egermann. Und er hat sich damals gleich darangemacht, das Haus auf Vordermann zu bringen. Die lange Geschichte des Schlosses hatte ihre Spuren hinterlassen. Im Jahre 1002 heiratete der später heiliggesprochene König Stefan die bayerische Prinzessin Gisela, in deren Gefolge auch einige adelige Bayern in die Region zogen, allen voran die Grafen Poth. Potz(Poth)neusiedl und Podersdorf wurden von diesem Geschlecht im 14. Jahrhundert gegründet, und die gotischen Grundmauern von damals bildeten das

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Selbst das Stiegenhaus wird als Ausstellungsraum verwendet.

Fundament für das Schloss, das 1808 in seiner heutigen Form vollendet war. Die Batthyánys waren die Grundherren, als Gerhard Egermann Potzneusiedl entdeckte. „Das Dach war weg und auch alles andere eher desolat“, beschreibt der gebürtige Burgenländer, aber die 70 000 m² Grund und das Haus samt Kutschengarage und Pferdestall hatten es ihm angetan. Zur damaligen Zeit führte Egermann ein Elektrounternehmen in Wien, musste aber bald feststellen, dass die Erlöse daraus für die Renovierung des Schlosses nicht genügten. Er verkaufte sein Unternehmen und entwarf den ungewöhnlichen Plan, sein Schloss als Kunst- und Antiquitätenzentrum zu verwenden. „Ich war immer schon ein Kunstsammler und Dorotheum-Geher“, sagt Egermann, dem es als geschickten Verhandler bis heute gelingt, mit Kunst und Kram gute Geschäfte zu machen. Die Sammlung ist im Laufe der Jahre zu einer schier unermesslichen Größe angewachsen. Allein 800 000 Bücher sind durch Egermanns Hände gegangen, für die er einen eigenen Bücherturm gebaut hat und die er als modernes Antiquariat ebenso wie als Fundstelle für vergriffene und alte Literatur führt. Seine Lieferanten sind Verlage, deren Restposten er um Schnäppchenpreise einkauft. Da kommt es auch schon mal vor, dass entsprechende Gegengeschäfte gemacht werden: Als er

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zum Beispiel vor einigen Jahren die übrig gebliebenen Ausgaben von „Begegnungen“ seines Freundes Gregor von Rezzori kaufen wollte, verlangte der Verlag, dass er gleichzeitig auch mehr als 2000 (!) Exemplare einer Auflage von Romanen von Elfriede Jelinek übernahm. Kurz darauf kam Egermann das Glück zu Hilfe, denn als er schließlich mit ein paar tiefen Sorgenfalten die Jelinek-Bücher untergebracht hatte, gewann die Autorin den Nobelpreis für Literatur. Als Kunden seiner Bücher kann Egermann neben interessierten Privatpersonen und Sammlern auch einige Buchhändler der alten Schule zählen, von denen es aber „immer weniger gibt“, wie er bedauernd feststellt. Auf großes Interesse hingegen stoßen die „Alten Meister“, die Gerhard Egermann zusammenträgt. Im Moment sind es das Kunstwerk „Madonna im Blumenkranz“ von Jan Brueghel dem Jüngeren, das „Gastmahl der Kleopatra“ aus dem 17. Jahrhundert und ein 300 Jahre altes Gemälde, das bis vor Kurzem noch Goya zugeschrieben war. Auch eine Vorlage für oft gewebte Tapisserien aus der Werkstatt des Peter Paul Rubens hängt bei Gerhard Egermann. „Learning by Doing“ war über eine lange Zeit hinweg das Motto des Kunsthändlers, der sich nach mehr als 50 Auktionen, für die im Vorfeld jeweils an die 400 Posten zu beurteilen, zu bewerten und zu beschreiben waren, sowie dank der Unterstützung eines Sachverständigen

Die Fassade des Schlosses zeugt noch vom Stil deszu Klassizismus. Gang den Salons


Die herrschaftlichen Salons sind voll möbliert, wobei bis auf eine Madonna alles verkäuflich ist.

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Auch dieBildtitel ehemaligen Stallungen bergen allerlei Schätze und Antiquitäten. Bildtitel Bildtitel Bildtitel Der Ecksalon

mittlerweile die Kompetenz und die offizielle Erlaubnis erarbeitet hat, als Kunstexperte tätig zu sein. Mit dieser Expertise und dank guter Vernetzung in die Welt der Kunst führt Egermann als Miteigentümer ein Antiquitätengeschäft in der Wiener Dorotheergasse und sammelt nebenbei für die Kunstkammer in seinem Schloss unermüdlich weiter. So hat er beispielsweise eine ganze Menge an Autographen zusammengetragen: das handschriftliche Testament Kaiser Franz Josephs, das Egermann inzwischen zu einem sehr guten Preis verkauft hat, einen Brief Arthur Schnitzlers an dessen Freundin Else, in dem er verspricht, ihr ein literarisches Denkmal zu setzen, oder Originalschriften von Karl May und Peter Rosegger. Daneben findet man in Egermanns Kunstkammer auch an die 20 000 Gläser, viele von ihnen aus der Zeit des Biedermeier, und jede Menge Figuren aus Holz, Bronze oder Porzellan, darunter eine 800 Jahre alte gotische Barbara-Statue. „Ich kaufe, was besonders nett und billig ist. Ich lege freche Unterangebote und freue mich, wenn das eine oder andere schöne Stück auf diese Weise ins Haus kommt“, so Egermann. Und er erzählt, wie er erst kürzlich durch puren Zufall – weil er nämlich den Zug nach Wien versäumt hatte – in einem Münchner Auktionshaus das Gemälde „Jesus erscheint seinen Jüngern“ von Franz Defregger (19. Jh.) um ein Viertel des Rufpreises erstehen konnte.

Herzstück der Sammlung ist neben den Ikonen auch die reich bestückte Bibliothek. Das Blaue Gastzimmer 52 SCHLOSSSEITEN

Das Schloss von von Südosten mit der barocken Toreinfahrt

Freundschaften bedeuten Gerhard Egermann viel. So kaufte er immer wieder beim Kunstsammler Rudolf Leopold, Ernst Fuchs malte in Potzneusiedl ein Selbstporträt und überließ es dem Hausherrn, und ein alter Schulfreund vererbte Egermann seine Langspielplattensammlung. „Ich tausche oft Software gegen Hardware“, beschreibt der Kunstsammler, wenn er für Einlieferungen von Ware CDs produziert, wenn er für Rumänen, deren Honorarkonsul er seit vielen Jahren ist, Weinverkostungen, Konzerte, Lesungen und vieles mehr in seinem hauseigenen Theatersaal veranstaltet, oder wenn er für den Jesuiten-Pater Georg Sporschill Geld sammelt und selbst spendet, um dessen Aktivitäten in Sachen „Rettung rumänischer Straßenkinder“ zu unterstützen. Absolutes Herzstück des Schlosses Potzneusiedl ist das Ikonenmuseum. Man betritt eine eigene Welt, in der die ungewöhnlichsten Bibelausgaben neben einer Menge prächtiger Ikonen aus verschiedenen Zeiten lagern. Hier befindet sich auch „Die wundertätige Madonna“, eine Kopie der Gottesmutter von Kasan aus dem 16. Jh., eine der meistverehrten Ikonen in der russisch-orthodoxen Kirche. Gerhard Egermann hat sie vor fast 40 Jahren einem Bauern abgekauft, der sie seit dem Ende der Besatzungszeit in seiner Scheune verwahrt hatte. Sie scheint russischen Soldaten zur Anbetung gedient zu haben, und bis heute sind es jeden Monat drei bis vier ältere Herren, denen die 2000 Kilometer aus ihrer russischen Heimat nicht zu

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S C H LO S S HOT E L S HERRENHÄUSER WO DAS

Der Rote Salon

weit sind, um diese Madonna noch einmal zu sehen. „Sie ist unverkäuflich“, betont Gerhard Egermann ein weiteres Mal und hat bereits verfügt, dass sie nach seinem Tod in der Basilika von Frauenkirchen einen fixen Platz erhält. Für Unterhaltung ist in Potzneusiedl immer gesorgt – besonders dann, wenn Gerhard Egermann beginnt, „G’schichtln“ zu erzählen. Beispielsweise die, als er, der große Tierfreund, in seinem Garten einen Nasenbären hielt, der leider ein bisschen aggressiv war. Der Tierliebhaber studierte einige Bücher und fand alsbald heraus, dass sich Nasenbären durch Verzehr von Fallobst des Gartens bei Laune halten, sprich sie brauchen Alkohol. Als Egermann daraufhin seinem Bären ab und zu ein Gläschen Cognac spendierte, wandelte sich dieser zum echten Kuschelbären – zumindest solange der Pegel stimmte. Eines Tages erhielt Egermann einen Anruf aus der örtlichen Konditorei: Die fassungslose Wirtin hatte den Nasenbären in ihrer Tortenvitrine entdeckt. Egermann eilte hin und zog das Tier am Schwanz heraus. Zwischen den Vordertatzen waren noch Reste von Punschkrapfen zu sehen. Nicht weniger turbulent muss es im Park von Potzneusiedl zugegangen sein, als Egermann darin einige Steinböcke beherbergte. Diese hatten die Unart, den Schlossgästen die brennenden Zigaretten aus den

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Händen oder die ganzen Packerln aus den Hosentaschen zu klauen. Egermann sammelt indes munter weiter, kauft Restposten aus dem Dorotheum, übernimmt Verlassenschaften und jagt nach qualitätvollen Schnäppchen, um all das an Freunde und Besucher zu verkaufen. Sieben Tage pro Woche kann man durch die mit Kunst dicht bestückten Zimmerfluchten streifen, den Balkon und den wunderbaren Schlosspark genießen und mit ein bisschen Glück gemeinsam mit dem Hausherrn den ersten eigenen Wein verkosten. Text: Clarissa Mayer-Heinisch I N F O B OX

KRAFTPLÄTZE, BESONDERE TRADITION

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Kostenlos erhältlich bei: Schlosshotels & Herrenhäuser info@schlosshotels.co.at

www.schlosshotels.co.at

Schloss Potzneusiedl Nr. 1, 2473 Potzneusiedl www.castleofarts.at Antiquitäten - Galerie Kunstauktionen - Ikonenmuseum Täglich geöffnet Mo-Fr 10:00-16:00 Uhr Sa & So 10:00-17:00 Uhr Freier Eintritt, Führung: € 3,Samstag und Sonntag Führungen jederzeit möglich.

E U R OPE A N C A S T L E S H I S TOR IC H OT E L S AUTHENTICITY

AND

HOSPITALITY


Den althergebrachten Namen „Wiener Silber Manufactur“ hat Unternehmer Georg Stradiot übernommen.

DIE WIENER SILBER MANUFACTUR DIE ZUKUNFT IST JETZT Von den ehemals 150 Silbermanufakturen im Wien des 19. Jahrhunderts sind heute nur noch zwei übrig. Eine davon ist die Wiener Silber Manufactur, die dank profunder Handwerkskunst und phantasievollem Design regelmäßig für Anerkennung und Aufsehen sorgt.

E

in raffiniertes Objekt von Gregor Eichinger, das als Trophäe den heuer erstmalig von Mozarthaus Vienna verliehenen „Wiener Mozart Preis für Aufklärung und Neue Ideen“ repräsentiert, die silbernen Vasen mit Namen Loa & Vesu der 2016 verstorbenen Stararchitektin Zaha Hadid oder die Zuccheriera von Erwin Wurm haben eines gemeinsam: Sie alle wurden in der Wiener Silber Manufactur des Unternehmers Georg Stradiot gefertigt. „Gutes Design ist für die Ewigkeit“ – so lautet das Credo des italienischen Designers Alberto Alessi, dem auch die Wiener Silber Manufactur in allen ihren Editionen folgt und das gerade jetzt wieder unter Beweis stellt. Im Auftrag der heurigen Vienna Design Week hat das österreichische Design-Duo zerunianandweisz,

Die Silberboutique in der Wiener Innenstadt ist bestückt Bildtitel Bildtitel Bildtitel mit Designobjekten aus eigener Produktion.

angelehnt an ein Objekt von Otto Prutscher aus dem Jahr 1925, eine Serie von Bonbon-Behältnissen für die Wiener Silber Manufactur kreiert und von Antonio Umani, dem jungen Silberschmiedemeister des Hauses, realisieren lassen. Zizi Jeanmaire, eine 1924 in Paris geborene Balletttänzerin und Chansonsängerin, hat die beiden zu einer kugelförmigen Silberschale inspiriert, deren Außenseite von einem rosaroten Federkleid umgeben ist. Nadja Zerunian und Peter Weisz sind erst seit zwei Jahren ein Duo in Sachen Design und haben sich während einer Pro-bono-Aktion für Roma-Kinder in Rumänien als Kreative zusammengetan. Zerunian war bis dahin von New York bis in die Schweiz und von Calvin Klein bis zu Swatch tätig, während sich Weisz als Damen- und Herrenschneider einen Namen mach-

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Bildtitel Bildtitel Bildtitel Bildtitel Kunsthistorikerin Barbara Kamler-Wild mit dem Fachgebiet Silber ist als Art-Direktorin des Hauses tätig.

te und als Fashion Director für diverse Magazine aktiv war. Beide waren über den Auftrag der Wiener Silber Manufactur begeistert, besonders als sie das erste Mal in die Werkstätte nach Ebreichsdorf kamen und die dortige „Schatztruhe an Menschen und Gerätschaften“, wie sie selbst empfinden, entdeckten. Hier gehen die Designerinnen und Designer ein und aus und überlegen, beraten und planen gemeinsam mit dem dortigen Team, wie die Umsetzung ihrer kreativen Ideen gelingen könnte. Aber alles der Reihe nach. Georg Stradiot, im In- und Ausland in der Immobilien-Projektentwicklung tätig, Hausherr des wunderschönen Schlosses Stetteldorf am Wagram und seit 2008 auch als idealistischer Unternehmer in Sachen Silber aktiv, lädt uns ein, die Silberschmiede im niederösterreichischen Ebreichsdorf und die Boutique in der Wiener Innenstadt zu besuchen. Die Werkstätte im Süden Wiens „mit einem Genie als Silberschmiedemeister“, wie Georg Stradiot erklärt, ist tatsächlich weltweit eine der letzten richtigen Silberschmieden und bietet mit ihren Stanzen, Pressen, Schleifmaschinen und sonstigen Werkzeugen einen unermesslichen Wert für dieses Handwerk. Seit der Gründung des Unternehmens im Jahre 1882 bis heute werden hier künstlerische Entwürfe umgesetzt. Die

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Das Schloss von von Südosten mit der barocken Toreinfahrt

Namen der Designerinnen und Designer reichen von Josef Hoffmann bis Zaha Hadid. Kaum zu glauben, dass Besteck und Objekte aus einfachen Silberplatten entstehen. Sie werden geschnitten, gewalzt und geglüht, um dann mit Schwefelsäure abgeschreckt und in kaltem Wasser gespült zu werden. In Modeln und mit 500 Tonnen Druck werden die Teile in Form gebracht. Danach wird gehämmert, gefräst, geschliffen, poliert und zuletzt noch punziert, was Auskunft über den Gehalt an Edelmetall sowie über die ausführende Silberschmiede gibt. Viele Arbeitsschritte sind nötig, um ein einziges Objekt zu fertigen. Zu alldem befähigt das Wissen der zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einen Teil des Weges der mehr als 100-jährigen Firmenchronik mitgegangen sind. Die Geschichte des Hauses, dessen Archiv bis heute mit Originalentwurfszeichnungen von den Größen der Designkunst des 20. Jahrhunderts wie Josef Hoffmann, Kolo Moser, Oswald Haerdtl oder Otto Prutscher bestückt ist, beginnt im Jahre 1882. Im Fundus der Silbermanufaktur befinden sich neben Originalobjekten auch noch die Maschinen und Werkzeuge von damals, die bis heute in Verwendung sind. Die Entwürfe berühmter Künstler entstanden im hauseigenen Zeichenbüro und wurden schon bald mit der bis heute Kurz vor ihrem Tod hat die renommierte Architektin Zaha Hadid für die Silber Manufactur zwei Vasen designt.

Gang zu den Salons


In der Werkstätte im niederösterreichischen Ebreichsdorf wird manuell gearbeitet. Der Ecksalon

verwendeten Kennung der Werkstätte, dem vierblättrigen Kleeblatt, versehen.

akt in jene Form zu schlagen, die sich der Designer vorgestellt hatte.

Nach 126 Jahren des Bestehens nahm sich Georg Stradiot 2008 dieses Unternehmens an, um die alte Wiener Silberschmiedetradition zu erhalten und wiederzubeleben. Gemeinsam mit seiner Art-Direktorin Barbara Kamler-Wild, einer Kunsthistorikerin mit dem Spezialgebiet Silber, gelang es dem Unternehmer, neben Wiederauflagen der archivierten Entwürfe gemeinsam mit namhaften zeitgenössischen Designern aus der ganzen Welt moderne Objekte zu realisieren. Es ist dieser Spagat zwischen Tradition und revolutionären Ideen, der die Wiener Silber Manufactur charakterisiert.

Herausfordernd für die Werkstätte sind auch die Entwürfe anderer zeitgenössischer Designer, und es ist wirklich bemerkenswert, was da in den letzten Jahren alles entstanden ist. Den erfolgreichen Auftakt zu einer Serie von Kooperationen bildete Tomás Alonsos Teeservice im japanischen Zen-Stil, gefolgt von Gregor Eichingers silberner „Cakesdose“, Charlotte Talbots fünfteiligem Tafelset „Landscape“, Marco Dessis Tablett „Frame“, Thomas Feichtners Besteck „CUTT“, Tino Valentinitschs „Lockenschale“ oder das Kaviar-&-Vodka-Set „Ikra Ice“ von Thomas Bastide.

Als alljährliche Teilnehmerin an den Passionswegen der Vienna Design Week gelang der Wiener Silber Manufactur auch im letzten Jahr ein großer Erfolg, als der junge Franzose Alexandre Echasseriau einen Weinkühler aus Silber entwarf, der in seiner Form an ein Gebirge samt umliegendem See erinnert und nicht nur formschön, sondern auch funktionell ist. Der Werkmeister der Wiener Silber Manufactur, Antonio Umani, hat viele Wochen darauf verwendet, diesen Entwurf mit Schablonen, Augenmaß und Können umzusetzen, und es gelang ihm, die Silberplatten exIm Regal steht die neueste Kreation des österreichischen Design-Duos zerunianandweisz. Das Blaue Gastzimmer 52

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Diese und alle weiteren Objekte, die in der Wiener Silber Manufactur in die Realität umgesetzt wurden, werden von Barbara Kamler-Wild und Georg Stradiot auf den internationalen Messen von New York bis Shanghai und von Moskau bis Mailand Händlern und Kunden präsentiert. Neben den wiederaufgelegten klassischen Modellen sind es heute vor allem diese Designobjekte, die den Kern des Sortiments im Shop in der Spiegelgasse bilden. Architekt Michael Embacher hat das Geschäftslokal gestaltet und sich dabei von der Werkstätte inspirieren

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Der Rote Salon Manche der verwendeten Modeln stammen aus dem letzten Jahrhundert.

lassen. Auf 33 m² Fläche ist alles untergebracht. Die Zwetschkenholz-Trolleys ähneln denjenigen, die man in der Manufaktur zwischen den Arbeitsplätzen verwendet. Sie dienen als Vitrinen, Präsentiermöbel und auch als Stauraum. Den Boden bildet geschmolzener Basalt und die Wände des Shops sind mit Blattsilber belegt. Ebenso hochwertig ist auch die Ware selbst. Alle in der Wiener Silber Manufactur erzeugten Objekte bestehen aus kupferarmem 940er-Silber, das noch qualitätsvoller als das 925er-Sterlingsilber und noch pflegeleichter ist, als Silber jemals war. Viele gute Voraussetzungen, um der Wertschätzung der Welt gegenüber dem Wiener Silber auch nachhaltig gerecht zu werden. Der Mäzen Georg Stradiot liebt das Handwerk und fühlt die Verantwortung gegenüber dem Wiener Kunstgewerbe und der Tradition. Er will dem Kunden wieder Lust auf Silber machen. Stets an seiner Seite ist Ehefrau Brigitte. „Zum Glück habe ich sie, die alles so tatkräftig unterstützt“, betont er immer wieder. Und mehr als das: Opernsängerin Brigitte Stradiot stammt aus dem schweizerischen Luzern. Sie unterrichtet Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien und hat auch hier im Weinviertel

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längst ihren Footprint hinterlassen. Unter dem Titel „Stetteldorfer Akzente“ gibt es seit dem Jahr 2011 künstlerische Events in Sachen Musik, Architektur, Literatur und Skulptur, aber hin und wieder werden die Tore auch für kulinarische Spezialitäten der Region geöffnet. Brigitte Stradiot möchte Stetteldorf als „Begegnungsort für Menschen, Kunst und Kultur und als Gelegenheit zum Verweilen, Innehalten, Nachdenken, Erleben und Genießen“ etablieren. Unter der Woche jedoch dreht sich alles um Ebreichsdorf und Wien. Und auch wenn die Werkstätte nicht nur für die Boutique in der Spiegelgasse, sondern ebenso für Aufträge aus Europa und der ganzen Welt gut gebucht ist, bleibt sie doch „nur eine klitzekleine Weltfirma“, wie Georg Stradiot schmunzelnd betont. Text: Clarissa Mayer-Heinisch I N F O B OX

Wiener Silber Manufactur Silberboutique Spiegelgasse 14, 1010 Wien Mo–Fr 10.00–18.00 Uhr, Sa 10.00–13.00 Uhr Tel.: +43 1 5130500 shop@wienersilbermanufactur.com www.wienersilbermanufactur.com

Silberschmiedemeister Antonio Umani ist einer der Letzten seiner Zunft.


LEONTINE VON LITTROW IMPRESSIONISTIN DES SÜDENS

Die Galerie Kolhammer & Mahringer Fine Arts in Wien ist in dritter Generation im Kunsthandel tätig. In dieser Zeit wurde eine Vielzahl von ausgesuchten Werken wichtiger nationaler wie auch internationaler Künstler an Sammler und Institutionen im In- und Ausland verkauft.

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iesen Herbst widmet sich die Galerie einer der wohl außergewöhnlichsten Malerinnen der österreichischen Riviera, Leontine (Leo) von Littrow. In Zusammenarbeit mit dem Museum der Stadt Rijeka und dem Kunsthistoriker Dr. Bernhard Barta entstand eine umfangreiche Monographie. In diesem Werk über ihr Leben und Schaffen wird die österreichische Kunstlandschaft um ein hochinteressantes Kapitel erweitert. Leontine von Littrow, genannt Leo, wird 1856 in Triest geboren. Ihr Vater Heinrich von Littrow ist Fregattenkapitän der österreichischen Marine, Kartograf, Dichter, Bühnenschriftsteller, Leiter der Handels- und Nau-

Terrasse Balustrade und Glyzinien Bildtitel mit Bildtitel Bildtitel

tischen Akademie in Triest und Königlich-Ungarischer Seeinspektor in Fiume. Die Mutter entstammt einer vermögenden Bankiers- und Kaufmannsfamilie in Genua und Triest. Leontines Großvater Johann Josef war als kaiserlicher Hofastronom 1835 in den erblichen Adelsstand versetzt worden, ihr Onkel Karl Ludwig, Leiter der Wiener Universitätssternwarte und Rektor der Wiener Universität, ist mit der Frauenrechtlerin Auguste von Littrow verheiratet. In deren Salon verkehren Künstler wie der Wiener Maler Josef Danhauser, die Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach, der Dichter Franz Grillparzer oder der Historien- und Porträtmaler Hans Canon, ein Schüler von Ferdinand Georg Waldmüller. Letzterer entdeckt Leontines malerisches Talent.

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blieb die Künstlerin den Museumskuratoren weiterhin unbekannt. Gleichzeitig hatte der renommierte Kunsthistoriker und Autor Bernhard Barta in Wien mit umfangreichen Recherchen über die Künstlerin begonnen. Seit der Entdeckung des Nachlasses der Malerin widmete er sich, in Zusammenarbeit mit den Inhaberfamilien der Hinterlassenschaft, deren wissenschaftlicher Aufarbeitung. Angesichts der umfangreichen Korrespondenz, zahlreicher Dokumente zum Leben Littrows und der Materialien zur Rezeption ihrer Ausstellungen gründete er mit den Familien das „Littrow Archiv Wien“. Gemeinsam wird beschlossen, die Monographie mit Werkverzeichnis zu erstellen, um die Malerin zu würdigen, deren Werke bis heute bei Sammlern hoch geschätzt und in Beständen wichtiger Museen, u. a. in Österreich, Kroatien, Italien, Polen und Slowenien, vertreten sind. Eine Herausforderung war, die Unterlagen, Lebensdaten und Gemälde zu finden, um sieben Jahrzehnte Leben und Werk der bedeutenden Malerin zu dokumentieren.

Um 1885 erhält sie – als einzige Frau – einen Auftrag für das neu erbaute Wiener Naturhistorische Museum: Ihr Gemälde der Küste von Ragusa ziert dessen Hochparterresäle. Begehrt sind ihre Gemälde des Meeres und der italienischen wie dalmatinischen Küstenlandschaft oder ihre Pergola- und Gartenansichten besonders von der Aristokratie. So besuchen sie in ihrem Atelier in Abbazia Ferdinand I. Fürst von Bulgarien und Erzherzog Karl Stephan von Österreich. Mit der Kronprinzessin Stephanie von Österreich verbindet sie eine lebenslange Freundschaft. Auch der in Fiume lebende britische Ingenieur und Konstrukteur sowie Miterfinder des Torpedos Robert Whitehead und sein Schwiegersohn Georg Graf Hoyos (Freiherr zu Stichsenstein) zählen zu ihren Bewunderern.

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Der persönliche Besitz der verstorbenen Malerin war in den Wirren der Zwischenkriegszeit außer Landes gebracht worden und wird seither über die Jahrzehnte hinweg durch die Nachfahren und Freunde Littrows bewahrt. Ohne Mitwirken der Familien von Ingrid Gasparek sowie von Philipp, Martin und Robert Hoyos wären Monographie und Werkverzeichnis in dieser Form nicht möglich gewesen. So wurden Littrows Briefe von Philipp und Martin Hoyos (Schlossarchiv Schwertberg) aus dem Nachlass ihrer Urgroßmutter Alice von Hoyos in uneigennütziger Weise zur Verfügung gestellt. Text: Eva von Schilgen I N F O B OX

Erste Informationen erhielten die Herausgeber von dem Kroatischen Staatsarchiv Rijeka und dessen Archivar Boris Zakošek. Umfassende Unterstützung gewährten das Archiv der Villa Ružić Gedächtnisbibliothek und die Sammlung Mažuranić-Brlić-Ružić durch dessen Gründer und Leiter, Theodor de Canziani Jakšić. Alexander Giese von der Kunsthandlung Giese & Schweiger in Wien stellte das dort verwahrte Tagebuch der Malerin Olga Wisinger-Flo-

Kleine Kirche am Meer unter Zypressen

Leontine, die ab 1887 in Abbazia, dem heutigen Opatija, lebt, lernt den französischen Impressionismus etwa ab 1875 durch ihr Studium bei dem Pariser Maler Jean d’Alheim kennen. Bald gilt sie, nach sehr erfolgreichen Ausstellungen in Wien und Bremen (1880), Budapest (1884) und München (1893) sowie anlässlich der Kolumbianischen Weltausstellung in Chicago (1893) und durch die großen Einzelausstellungen in London (1899, 1904, 1906) und Wien (1914) als „die“ Impressionistin des Südens.

rian zur Verfügung; es erwies sich als überaus wichtiges Dokument zu Littrows Leben und Werk. Die Österreichische Nationalbibliothek in Wien half mit der Hilfe der stellvertretenden Leiter des Bildarchivs Uwe Schögl und Mathias Böhm durch Bildmaterial. Eine Vielzahl an Zeitdokumenten verwahrt das Hotel Miramar in Opatija. Schließlich halfen zahlreiche Sammler, Galerien und Auktionshäuser durch Informationen und Bildmaterial bei der Erstellung des Werkkatalogs.

Sie signiert ihre Werke mit „Leo Littrow“ oder mit dem Monogramm „LL“. Oftmals leider gar nicht. Ab 1887 verbindet sie nach einer gemeinsamen Reise nach Ragusa eine jahrzehntelang andauernde Freundschaft mit der Wiener Malerin Olga Wisinger-Florian (1844–1926). Diese Freundschaft beeinflusst und befruchtet das Wirken beider Künstlerinnen maßgebend. 1925 stirbt Leontine von Littrow in Abbazia. Ihre Werke befinden sich unter anderem im Wien Museum, in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien und in dem Museo Revoltella di Trieste. Im September 2015 stellt der in Wien lebende kroatische Sammler Milan Krivda anlässlich einer Recherche über ein Gemälde Littrows den Kontakt zwischen den Wiener Galeristen Kolhammer und Mahringer und dem Direktor des „Muzej grada Rijeke“ Ervin Dubrović her. Eine grenzüberschreitende, wissenschaftliche Bearbeitung der Malerin wird beschlossen. Aufmerksam war man in Rijeka auf die Malerin geworden, als man zwei Bilder aus dem Nachlass der berühmten Rijeker Familie Meynier erwarb, die jahrzehntelang die Papierfabrik Smith & Meynier betrieb. Da sie nur gelegentlich bei Sammlern und Kunsthändlern einige von Littrows Bildern aus verschiedenen Phasen ihres Schaffens besichtigen konnten,

Kolhammer & Mahringer, fine arts Dorotheergasse 14 A-1010 Wien Tel.: +43 1 5122558 E-Mail: office@kolhammer-mahringer.at www.kolhammer-mahringer.at

BUCHTIPP

LITTROW – Impressionistin des Südens In Zusammenarbeit mit dem Museum der Stadt Rijeka erstellt die Galerie Kohlhammer & Mahringer, fine art, ein Werkverzeichnis über die Malerin Leontine von Littrow und sucht noch nicht katalogisierte Werke der Künstlerin. Leo von Littrow (1856-1925), als Leontine Camilla von Littrow in Triest geboren, entstammte einer berühmten Wiener Familie. Ihr Großvater war Europas führender Astronom, ihr Vater der Marine-Kapitän und Dichter Heinrich von Littrow. Gebundene Ausgabe, 356 Seiten, über 400 Abbildungen, ISBN: 978-3-99028-717-0 , € 80,-

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VERANSTALTUNGEN ADVENT 2017

NIEDERÖSTERREICH

SCHLOSS ROSENBURG

Waldviertler Christkindlmarkt Weihnachtsstimmung auf der Rosenburg von 25. & 26.11., 2. & 3.12., 8.-10.12.2017 Einer der stimmungsvollsten Christkindlmärkte von ganz Niederösterreich in einem einmaligen Ambiente. Regionale Aussteller und Handwerkskunst, Konzerte und Lesungen in den herrschaftlichen Prunkräumen, wärmende Punsch- und Glühweinstände, Waldviertler Köstlichkeiten, Krippenausstellung, Kinderprogramm mit Backen, Basteln und Geschichten u. v. m. Stimmungsvolle Weihnachtszeit am Waldviertler Christkindlmarkt auf Schloss Rosenburg: Über 60 verschiedene Künstler und Handwerker präsentieren ihr Können in den Räumlichkeiten von Schloss Rosenburg. Waldviertler Schmankerln u. a. von Haubenkoch Karl Schwillinsky verführen zum Genießen. Extra Programmpunkt: Falknerei-Sondervorführung jeweils um 14:00 Uhr Aufpreis zur Eintrittskarte: Erwachsene € 8,00, Kinder € 4,00 Schloss Rosenburg, 3573 Rosenburg www.rosenburg.at

STEIERMARK SCHLOSS KASSEGG IM GESÄUSE Romantisches Adventwochenende

Gönnen Sie sich eine kleine Auszeit vom Trubel der vorweihnachtlichen Hektik und genießen Sie ein beschauliches und ruhiges Adventwochenende in dem charmanten Schlosshotel mit Besuch berühmter Adventmärkte auf der Anreise: Mariazeller Advent oder Advent in der Christkindlregion Steyr sowie unsere regionalen Adventmärkte. Unser Adventangebot: Freitag bis Sonntag • 2 Übernachtungen mit gemütlichem Adventfrühstück • 1 Glühwein-Empfang im Schlosshof mit Feuerkörben

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• 1 x steirisches Abendmenü • 1 x weihnachtliches 4-Gänge-Abendmenü bei Kerzenlicht • gemütliche Adventfeier mit Stubenmusik und Adventgeschichten • Möglichkeit zum Besuch des Stifts Admont mit der weltgrößten Klosterbibliothek • Möglichkeit zum Besuch regionaler Adventmärkte • Saunabenützung und Möglichkeit einer Massage im Turmstübchen Naturhotel Schloss Kassegg Hocherb 18, 8933 St. Gallen Steiermark +43 3632 20473, office@hotel-kassegg.at www.hotel-kassegg.at

BURGENLAND

BUCHEMPFEHLUNGEN INSPIRATIONEN FÜR IHR ZUHAUSE

JAQUELINE BLANCHE, LOUISE SIEGMANN

LABLANCHE CHRISTMAS Stilvolle Weihnachten mit LaBlanche! Der unnachahmliche Stil von LaBlanche und die Liebe zum Detail machen jede Show zum Erlebnis. In ihrem ersten Weihnachtsbuch, „LaBlanche Christmas“, verrät die Autorin neben spannenden Geschichten und Hintergrundinformationen auch zahlreiche Inspirationen und Dekoideen zu Weihnachten im antik-viktorianischen Stil. Erfahren Sie in reich bebilderten Anleitungen Schritt für Schritt, wie Sie Wand- und Fensterschmuck, Tischdeko und originelle Geschenkideen einfach nachmachen können. Busse Seewald Verlag, 160 Seiten ISBN: 9783772474644 EUR 24,95

VANESSA JANSEN, CHRISTIANE LEESKER

WINTERZAUBER & WEIHNACHTSDUFT

Rezepte und andere Genüsse für die schönste Jahreszeit

SCHLOSS HALBTURN

Pannonischer Weihnachtsmarkt Ein Fest für die ganze Familie auf Schloss Halbturn 2. & 3. und 9. & 10. sowie 16. & 17. Dezember 2017 jeweils 13:00 bis 19:00 Uhr Im wunderschönen historischen Ambiente von Schloss Halbturn wird erneut an drei Adventwochenenden weihnachtliche Stimmung verbreitet. Der beliebte Weihnachtsmarkt bietet an den Veranstaltungstagen jeweils von 13 bis 19 Uhr viel erlesenes Kunsthandwerk, Punsch, Glühwein und regionale Köstlichkeiten sowie ein tolles Programm für die ganze Familie. Ponyreiten im Schlosshof, Kutschenfahrten, das Lagerfeuer im stimmungsvollen Schlosshof und Weihnachtsengerl lassen nicht nur Kinderaugen leuchten. Für weihnachtliche Klänge werden auch heuer wieder die Bläserensembles vor Ort sorgen. Eintritt zum Markt: freie Spende zugunsten des Malteser Hospitaldienstes, Bereich Burgenland Organisation: Kulturverein Schloss Halbturn mit Obfrau Marietheres Waldbott-Bassenheim Schloss Halbturn, 7131 Halbturn www.schlosshalbturn.com

Der erste Schnee, wohliges Aufwärmen nach einem Winterspaziergang, Freunde und Familie treffen – und der Wunsch nach Freude, Harmonie und Geborgenheit: Kein anderes Fest, keine andere Zeit im Jahr weckt so viele Emotionen wie die Weihnachtszeit. Kindheitserinnerungen, Träume, Wünsche und ein ganz besonderer Zauber sind mit ihr verbunden. Mit den Vorschlägen und Rezeptideen in diesem Buch erhalten Sie Anregungen, wie Sie die Advents- und Weihnachtszeit gestalten und zu einem ganz besonderen, sinnlichen Erlebnis werden lassen können. Aber vielleicht legen Sie auch einfach nur die Beine hoch, zünden ein paar Kerzen an und schwelgen entspannt in den Bildern und Gedichten. Busse Seewald Verlag, 160 Seiten ISBN: 9783772474484 EUR 24,50

IRMI SORAVIA, GERHARD TRUMLER

DÖBLING Döbling ist eine Oase, ein nobles Städtchen in der Stadt, ein Dorf im urbanen Dschungel Wiens und energetische Ladestation für viele Wienerinnen und Wiener. Die Hälfte des Bezirks ist unbebaut. Grünflächen, Parks, Wälder, Wiesen und Weinberge, so weit der Blick reicht. Villen und elegante Häuser, umringt von weitläufigen Gärten, prägen das Bild des 19. Bezirks. Geschichtsträchtige Heurige laden zur Geselligkeit ein. Irmi Soravia zeichnet ein authentisches Bild von Döbling. Sie erzählt von Heilbädern und Casinos, von Tanzpalästen und Filmstudios und schildert aus einer ungewohnten Perspektive tragische wie auch komische Begebenheiten von berühmten Persönlichkeiten wie Ludwig van Beethoven, Johann Kattus, Alma Mahler, Josef Hoffmann und Berta Zuckerkandl. Brandstätter Verlag, 240 Seiten ISBN: 978-3-85033-966-7 EUR 49,90

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IMPRESSUM

SCHLOSSSEITEN MAGAZIN Lensing Kommunikationsagentur Döblinger Hauptstraße 26/5 1190 Wien, Österreich Tel: +43 664 527 30 70 http://magazin.schlossseiten.at magazin@schlossseiten.at

Die nächste Ausgabe von SCHLOSSSEITEN erscheint am 28. Dezember 2017 IM GESPRÄCH MIT PROJEKTENTWICKLER NORBERT WINKELMAYER ÜBER SCHLOSS TRAUTTMANSDORFF

HERAUSGEBER: Lisa Gasteiger-Rabenstein Joseph Gasteiger-Rabenstein REDAKTION: Lisa Gasteiger-Rabenstein Mag. Clarissa Mayer-Heinisch Mag. Eva-Maria von Schilgen-Arnsberg Dr. Hannlore Lensing Maria Theresia Spatt ANZEIGEN: Lisa Gasteiger-Rabenstein LEKTORAT: Jackthepaper.com (Adler+Neuner Projects GmbH) LAYOUT UND GRAFIK: Joseph Gasteiger-Rabenstein Maria Theresia Spatt FOTOS: Joseph Gasteiger-Rabenstein IDEAS & CONNECTIONS: Mag. Eva-Maria von Schilgen-Arnsberg ABONNEMENT: abo@schlossseiten.at +43 1 267 51 72 DRUCK: Eberhardt Kuvert GmbH Gölsdorfgasse 2/2/12, 1010 Wien Die Zeitschrift und alle darin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandtes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. © Lensing Kommunikationsagentur, Wien

Alter Markt 15, 5020 Salzburg • www.koechert.com • Neuer Markt 15, 1010 Wien 114

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