Schlossseiten 03/2024 Herbst&Winter Issue

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SCHLOSSSEITEN

SCHLÖSSER, ARCHITEKTUR, INTERIORS, KUNST UND HANDWERK

SCHLOSS KAPS

MITTEN IN KITZBÜHEL

ZWEI MAL IN LINZ

Ihr Partner für Uhren & Schmuck

© Niessing

MASERATI GRANCABRIO FOLGORE 100 % ELECTRIC IT TURNS YOU ON

GranCabrio Folgore Stromverbrauch (WLTP) in kWh/100 km: kombiniert 23,7 – 22,3; CO2-Emissionen in g/km: kombiniert 0; CO2-Klasse: A; elektrische Reichweite in km: 419 – 449

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EDITORIAL

SCHLOSSSEITEN – AUSGABE 3/2024

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist so weit: Wir haben den heißen Sommer überstanden und widmen uns nun den kuscheligen Zeiten zu Hause oder vielleicht auch in der herrlichen Bergwelt unseres wunderschönen Landes. Diesen Sommer sind wir in die Berge gefahren, genauer gesagt nach Kitzbühel zu Claire Hoyos, geborene Lamberg, die im Schloss Kaps direkt in der berühmten Gamsstadt aufgewachsen ist. Claire gewährte uns einen privaten Einblick in das Leben dieses weltbekannten Skiorts und führte uns durch ihr Refugium, das man teilweise sogar für diverse Veranstaltungen nutzen kann. Hinter den Schlossmauern gibt es den sogenannten „Kapser Turm“, der liebevoll renoviert wurde und seit letztem Jahr für private Urlaube zur Vermietung steht. Und wie wir wissen: In Kitzbühel ist immer etwas los.

Dass Österreichs Hauptstadt eine Reise wert ist, weiß man spätestens, seit Wien als Hotspot von Städtereisenden aus aller Welt wiederentdeckt wurde. Wir haben nicht nur die weltberühmten Kaffeehäuser besucht, sondern auch die Palais und das alte Wien aufgespürt. Zudem haben wir den Immobilienexperten Paul Lensing interviewt, der uns verraten hat, wohin die Reise für die Wiener Innenstadt mitsamt ihren zahlreichen Altbauten geht und warum die Ansiedlung von Luxuskonzernen wichtig ist, um den Bestand zu erhalten. Für Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben wir außerdem die „guten Seelen“ der Wiener Hotels nach ihren persönlichen Geheimtipps befragt.

Wie man Altbestand bewahrt, wissen am besten jene Architekten, die Altbauten schätzen und mit Feingefühl renovieren, um sie für die nächsten Generationen zu erhalten. So auch Bauer Stahl aus Linz, die unter anderem für die Renovierung des Schlosses Fuschl verantwortlich zeichneten. Das kreative und kraftvolle Duo Armin Eb-

ner und Susi Hasenauer von BEHF Architekten hat nicht nur in der Wiener Innenstadt seine beeindruckende Handschrift hinterlassen, sondern auch ein historisches Burg-Ensemble in der Stadt Eggenburg mit minimalen Eingriffen in die Gegenwart geführt. Ein unglaubliches Areal erstreckt sich, wenn sich die Tore öffnen. Inmitten eines alten Baumbestandes fühlt man sich wie in einem Garten der Toskana, und geht man weiter, führen die Wege an einem Ensemble von Steinhäusern vorbei, die den Besucher inmitten von englischen Cottages wähnen lassen. Doch nein – dies alles befindet sich tatsächlich in Niederösterreich und ist in besten Händen, um für die Nachwelt bewahrt zu werden.

Der Palazzo Lodron in Nogaredo in Südtirol kann eine mehr als 500 Jahre alte Geschichte als Sitz der Grafen Lodron vorweisen. Sogar Wolfgang Amadeus Mozart war einstmals hier zu Gast. Das im Jahr 2016 gegründete Weingut erweist sich als eine gelungene Mischung aus Tradition und Moderne und wird liebevoll von Pipo und Olivia Volpi geführt, die zwischen Salzburg und Italien pendeln.

Ein Abstecher ins Kamptal führte uns zu Reza Akhavan, der sich in Immobilienkreisen seit Jahrzehnten einen klingenden Namen gemacht hat. Dass er und seine Frau ein unglaubliches Gespür für Interior-Design beweisen, sieht man nicht nur an den Projekten seiner Firma. Das Schlösschen im Kamptal, das von außen eher zurückhaltend wirkt, entpuppt sich in seinem Inneren als eine Symbiose aus Design-Tempel und stilsicherem JamesBond-Flair – ein einzigartiger Stil, den wir so noch nie gesehen haben. Chapeau, Reza, und danke für den netten Empfang!

Genießen Sie die Reise und die Style-Tipps unserer Redaktion und lehnen Sie sich entspannt zurück!

Lisa Gasteiger-Rabenstein

INHALT

GUSTAV KLIMT

Frauen mit Geschichte

DAS WIENER KAFFEEHAUS

Nicht zu Haus und doch daheim

DER WIENER STEPHANSDOM

Vieles, was Sie eventuell noch nicht wussten

WIENER ZUCKERBÄCKEREI

PALAIS IN WIEN Zeitlose Pracht

ANTIKE LUSTER Reinigung und Pflege

NUNO FILIPE OLIVEIRA Die Kamera ist mein Werkzeug 102 PLACES2GO

Almanac & Schloss Leopoldskron

TWEED IM TREND

112 IRIS VON ARNIM

Lebenswerk und Erbe

166 ZEITREISE

Ein Idyll zwischen Mozartkugeln?

120 EXKLUSIV WELLNESSEN

Das Miramar Resort

122 PALAZZO LODRON

Weinliebe aus alten Mauern

134 VILLA IGIEA

Palazzoresort in Palermo

138 ROSEWOOD FUSCHL

Auch im Winter eine gute Idee

144 BAUER STAHL

Architekten mit ästhetischem Anspruch

156 SANS SOUCI WIEN

Kunst neu gedacht

159 NACHT IM PALAIS

Node Contemporary

160 FACES

Rosalie Goess-Enzenberg

170 DAS WIENER PALAIS COBURG

180 LOST IN HISTORY

Erlesene Preziosen von Bucherer

188 CHEZ PAULINE

Pauline Rochas lädt ein

198 SCHLOSS KOLHOFGUT

steht zum Verkauf

205 IM BANN VON FARBE UND FORM

Sechs Jahrzehnte Josef Mikl in Wien

206 ART VIENNA

Heritage Artists in Schönbrunn

216 DAS HOTEL IMPERIAL

222 ALTSTADT VIENNA

Das Boutiquehotel mit Kunst im 7. Bezirk

227 SASKIA WIESENTHAL

Favourites

228 LEOPOLDINGER

Mode & Rockmanufaktur in Melk

230 DER STILLE PARTNER

Zu Besuch bei Reza Akhavan

240 GASTGESCHENKE

„Was nehme ich mit?“

242 EIN VERBORGENER SCHATZ steht in Grinzing zum Verkauf

246 LUXUSGESCHÄFTSIMMOBILIEN

Die Wiener Innenstadt im Wandel

252 BUNDESDENKMALAMT

Dein Freund und Helfer – Teil 2

254 TEPPICHE

Die Renaissance der Behaglichkeit

260 SCHLOSS WALPERSDORF

Home of Interior

268 WINTERREFUGIUM IM HERZEN ÖSTERREICHS Schloss Pichlarn

270 SERIE AHNENBILDER Johann Ernst Graf von Hoyos-Sprinzenstein

274 DIE FARBE DER SERENISSIMA Venezianische Meisterwerke

276 EDUARD MAINONI

278 ANONYME BLICKE AUF SALZBURG Fotohof x Salzburg Museum

279 BUCHEMPFEHLUNGEN

280 PLACES2GO – SALZBURG

282 WINTERAUKTION im Kunstauktionshaus Schloss Ahlden

284 GUSTAV Der Schlosshund

286 „BENEHMEN“ Kolumne von Beatrice Tourou

288 „HILFE, ICH BIN EINGELADEN!“ Kolumne von Eva-Maria von Schilgen

BAUER STAHL
230 REZA AKHAVAN
122 PALAZZO LODRON

NÄCHSTE AUKTION: 29., 30. Nov. + 01. Dez. 2024

Vorbesichtung: 17. - 27. Nov. 2024, 14:00 - 18:00 Uhr

Bitte beachten Sie auch unser fortlaufendes Online Angebot.

SCHLOSS KAPS KITZBÜHEL

ZU BESUCH BEI CLAIRE HOYOS

Das Schloss Kaps gilt mit seiner prominenten Lage gleich beim Golfclub Kitzbühel als das Herzstück der weltbekannten Winterdestination. Die SCHLOSSSEITEN haben das älteste von drei Kindern der Familie Lamberg auf dem Familienanwesen besucht.

Claire Hoyos im Gespräch mit Beatrice Tourou Fotos: Violetta König

TURM KAPS

Claire führt durch den neu renovierten Turm, der jetzt für Kurzzeitmiete zur Verfügung steht. Die Stoffe kommen von Faber & Co aus Wien, der Rock ist von Frauenschuh Kitzbühel, die Bluse von Petar Petrov.

Einige Bereiche des Schlosses Kaps werden für Events vermietet. Die Wendeltreppe im Turm führt zur Ahnengalerie, die bereits Teil der verfügbaren Fläche ist.

„Letzten Winter hatte ich einen traumhaften Off-PisteSkitag auf der Bichlalm, direkt aus einem Bild von Alfons Walde entsprungen.“
Claire Hoyos

Wer Kitzbühel kennt, kennt allerdings nicht zwangsläufig auch das Schloss Kaps, obwohl es in zentraler Lage prominent den Golfclub Kitzbühel flankiert. Dieser Umstand ist zum einen vielleicht der erhöhten Topografie des Schlosses zu verdanken, die den Sportenthusiasten im Alpenort an dem ikonischen Gemäuer vorbeiführt, zum anderen möglicherweise auch der privaten Natur der Hausherren, der Familie Lamberg, die das Schloss seit dem 17. Jahrhundert bewohnen.

Schloss Kaps wurde um 1500 aus den Trümmern der Ruine der Kapsburg als Herrenhaus wiederaufgebaut.

Ende des 17. Jahrhunderts übernahmen die Grafen Lamberg die Herrschaft in Kitzbühel, bis am 1. Mai 1840 die letzten Reste der Feudalherrschaft aufgehoben wurden, als die Familie Lamberg noch das Münzrecht innehatte. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Schloss zu einem Hotel umfunktioniert. Mitte der 1950er-Jahre setzte sich Claires Großvater mit dem ersten Golfplatz in Kitzbühel ein Denkmal. Sein Sohn Maximilian baute diesen im Jahr 2005 um, restaurierte das Schloss, errichtete ein Amphitheater und führte das Haus nicht mehr als Hotel, sondern als privates Anwesen, das seit einigen Jahren auch für Events teilweise zur Verfügung steht.

ihre Heimat und noch immer ihr Zuhause. Immerhin hat Claire einen Großteil ihrer Kindheit hier verbracht, ist in Kitzbühel in die Volksschule gegangen, hat hier Skifahren gelernt und immer schon gewusst, dass dieser Ort weltweit einzigartig ist und vor allem auch mit einer gewissen Verantwortung kommt. Während wir über das ausgedehnte Schlossareal spazieren, hören wir eine Preisverleihung auf der angrenzenden Tennistribüne und sehen kleine weiße Bälle über den Golfplatz jagen.

„Ich liebe die Energie von Kitzbühel, ich mag es, wenn die Stadt lebt!“
Claire Hoyos (née Lamberg)

Schloss Kaps ist ein Ort der Geschichte und der großen Dimensionen, wo jede Generation sich in irgendeiner Form verewigt hat. Die lange Ahnenreihe sieht man in der Porträtgalerie, die einem Rittersaal anmutet und über der Halle liegt, wo man sich heute unter anderem für Events einmieten kann. So findet man sich vielleicht bei einem Collectors Dinner der Galerie Kandlhofer wieder, bei einer standesamtlichen Trauung oder bei einem Konzert im Amphitheater, das nicht nur für die Region einzigartig ist.

Nun werden hier nicht mehr nur die Nachkommen des Hauses verheiratet; auch Brautpaare, die sich standesamtlich trauen lassen möchten, haben die Gelegenheit, in diesem historischen Ambiente „Ja“ zu sagen. Selbstverständlich heiratete auch Claire Hoyos traditionsgemäß im Schloss ihren Mann Philipp Hoyos und zog nach Zwischenstation in Wien nach Gutenstein, wo Claire nun mit ihrer 5-köpfigen Familie, Windspielhund und Schildkröte auf dem Familiensitz der Familie Hoyos wohnt. Dennoch ist das Schloss Kaps

Im Außenbereich fallen viele moderne Ergänzungen auf, denn Claires Vater Maximilian Lamberg sammelt Skulpturen. Aber auch zeitgenössische Gemälde ergänzen die historische Bildersammlung im semi-öffentlichen Teil des Schlosses, denn wirklich öffentlich ist kein Bereich. Eventanfragen werden gerne entgegengenommen, vor allem aber steht jetzt ein besonderes Schmuckstück zur Kurzzeit-Miete zur Verfügung: der Kapser Turm, der über eine eigene private Einfahrt verfügt und dem ein eigener Gartenbereich vorliegt, verspricht, nur einen Steinwurf vom Trubel der beliebten Glamourhochburg entfernt, absolute Privatsphäre. „Ich mag die Energie der Stadt. Ich komme aus einer recht großen Familie, da ist immer etwas los“, so die Schlossherrin. Langweilig wird es Claire ohnehin nicht, denn neben ihren drei kleinen Kindern ist sie auch als Creative Advisor aktiv.

„Ganz neu ist die Anlage eines 2,7 Hektar großen Weingartens, in welchem wir nach der ,methode traditionelle‘ Kitzbüheler Schaumweine produzieren werden.“
Claire Hoyos

SCHLOSSSEITEN: Wo bist du aufgewachsen, zur Schule gegangen, hast du studiert?

Claire Hoyos: Ich bin in Kitzbühel und in Spanien aufgewachsen und zur Schule gegangen. Mein BachelorStudium habe ich in London und mein Post-GraduateStudium an der Diplomatischen Akademie in Wien absolviert.

Wie war es für dich, in einem Schloss aufzuwachsen?

Wie hat es dich geprägt?

Es war spannend. Meine ersten Lebensjahre habe ich quasi auf einer Baustelle verbracht, denn mein Vater Maximilian Lamberg hat sich damals dem Wiederaufbau und der Modernisierung des Schlosses gewidmet. Schon früh habe ich erkannt, dass so ein Zuhause mit viel Arbeit und Verantwortung verbunden ist. Meine Kindheitsjahre in Kitzbühel haben eine starke Verbundenheit entstehen lassen, und die habe ich nach wie vor.

Wer wohnt jetzt ganzjährig dort?

Mein Vater. Meine Schwester Camilla und ihr Mann Maximilian Pongratz-Lippitt sowie ich und meine Familie sind aber regelmäßig dort.

Was macht das Schloss Kaps für dich so besonders?

Es erfüllt mich mit großem Stolz, dass meine Vorfahren dieses Haus seit dem 17. Jahrhundert für die Familie Lamberg erhalten haben. Natürlich ist es für meine Familie und mich aufregend, dass unser uraltes Zuhause in einem so lebendigen und beliebten Tourismusort liegt, und ich schätze die Möglichkeit sehr, einerseits in das sich ständig weiterentwickelnde Treiben Kitzbühels einzutauchen und mich andererseits in die alten Mauern zurückziehen zu können. Wir hoffen, mit dem neu renovierten Turm unseres Wirtschaftsgebäudes, den wir für Ferienzwecke vermieten, unseren Gästen diese besondere Kombination aus Erholung und Unterhaltung bieten zu können.

Wann habt ihr das Schloss für Events geöffnet?

Schloss Kaps ist eine einzigartige Anlage mitten in Kitzbühel. Wir haben uns dazu entschieden, einzelne Berei-

che davon – wie die Schlosshalle, die Kapelle oder den Schlosspark samt Amphitheater und Golfplatz – für Veranstaltungen zu öffnen, um unseren Kunden die Möglichkeit zu geben, ihre Events in dieser besonderen Atmosphäre feiern zu können, und gleichzeitig eine nachhaltige Erhaltung der Anlage zu sichern.

Welche Events habt ihr dort bereits gehostet?

Events wie Golfturniere, Konzerte wie die jährliche „Boogie Woogie & Blues Night“, Theateraufführungen, Hochzeiten und Kunstausstellungen konnten wir bereits erfolgreich veranstalten. Unter anderem hat auch die ZDF TV-Produktion „Schlager, Stars und Sterne“ hier in unserem Park stattgefunden.

Wie groß ist das Areal? Und wer kümmert sich um die Instandhaltung des Gebäudes?

Die Anlage besteht aus Schloss, Wirtschaftsgebäude (Turm) und Park, dem mehrfach prämierten 9-Loch-Golfplatz sowie diversen Flächen, welche wir während der großen Events wie dem Generali Open oder dem Hahnenkammrennen nutzen. Ganz neu ist die Anlage eines 2,7 Hektar großen Weingartens, in welchem wir nach der „methode traditionelle“ Kitzbüheler Schaumweine produzieren werden. Die gesamte Familie sowie ein großartiges Betreuungsteam kümmern sich um die Instandhaltung der unterschiedlichsten Anlagen, wobei der Golfplatz vom Golfclub Kitzbühel erfolgreich betrieben wird.

Das Schloss Kaps ist ja sehr zentral gelegen und so etwas wie das Herzstück Kitzbühels. Wann ist denn deine persönliche Lieblingszeit in Kitz? Welche Saison, welche Veranstaltungen, welche Menschen, welche Orte sind deine Highlights?

Sofern es meine Zeit zulässt, sind wir sportlich unterwegs. Meine Familie und ich lieben die Skisaison, aber genauso den Sommer in Kitzbühel. Heuer haben wir die Tage rund um das Generali Open Tennisturnier sowie den Jahrmarkt sehr genossen. Besonders schätze ich aufregende Skitage, aber auch die Ruhe der Berge auf einer von Kitzbühels unzähligen Wanderrouten im

Claire zwischen ihren Vorfahren in der Ahnengalerie

Vom Schloss aus hat man einen unverbauten Blick auf den Golfplatz Kitzbühel. Bei Familie Lamberg wurde Golf zum Familiensport erhoben; deshalb gibt es einen kleinen privaten Golfplatz am Schlossareal, den man ebenfalls für Events mieten kann. (rechts unten) Das Amphitheater umspielt den Schlossteich. Wenn es kalt genug ist, wird dieser zum Eislaufplatz umfunktioniert.

Sommer. Im letzten Winter hatte ich einen traumhaften Off-Piste-Skitag auf der Bichlalm, direkt aus einem Bild von Alfons Walde entsprungen.

Was machst du mit deinen Kindern im Sommer, was im Winter, was in den Saisonen dazwischen?

In den Winterferien steht für meine Kinder Skifahren an erster Stelle, und dank der genialen Kitzbüheler Skischulen sind sie dabei bestens aufgehoben. Für die Kinder führt auch kein Weg an dem Badezentrum „Aquarena“ vorbei, das sie lieben. Im Sommer sind meine Kinder in Kitzbühel auf dem Golfplatz zu finden. Golf hat in unserer Familie Tradition. Mein Vater, selbst ein begeisterter Golfer, hat im Jahr 2005 unseren bestehenden Golfplatz neu gestaltet, und ich versuche, diesen Familiensport meinen Kindern näherzubringen, da der Golfclub Kitzbühel für uns eine wichtige Rolle spielt.

Wo sind deine Lieblingsecken im Schloss Kaps zu finden?

Bis heute ist die Bibliothek mein absoluter Lieblingsort, denn hier kann ich beim Feuer im Kachelofen, umringt von vielen uralten Büchern, herrlich zur Ruhe finden. Selbstverständlich liebe ich die Abwechslung, wenn in unserer Halle private wie auch geschäftliche Veranstaltungen stattfinden, und genieße den regen Austausch mit interessanten und unterhaltsamen Gästen aus nah und fern.

Welche Familientraditionen gibt es im Schloss?

Hast du auch hier geheiratet?

Traditionellerweise haben sowohl ich als auch meine Schwester Camilla im Schloss Kaps geheiratet, und auch Taufen von Familienmitgliedern feiern wir in Kaps. Wir verbringen abwechselnd die Festtage bei meinem Vater oder bei unseren Schwiegerfamilien.

Hostest du oft privat?

Persönlich genieße ich es sehr und ich versuche, sooft ich kann, mich mit meinen Liebsten zu umgeben und sie einzuladen, seien es Wochenenden oder Abendessen. Je älter meine Kinder werden, desto mehr rücken Einladungen mit Kinderprogramm in den Fokus.

Wie kann man sich das im Sommer und wie im Winter vorstellen?

In den Sommerferien lieben wir casual Barbecues und verbringen so viel Zeit wie möglich am Teich. In der Winterferienzeit nutzen wir das Haus gerne für Abendessen oder Cocktails sowie für Veranstaltungen in der Schlosshalle. MEIN

Frauenschuh
Arosa Spa
Blumen Koppelmann

NACHTFLUG

Wenn der Abend in Kitzbühel anbricht, beginnt das pulsierende Partyleben. Ob stilvolle Dinnerpartys zu Hause oder ein elegantes Dinner im „Rehkitz“ – hier trifft Gemütlichkeit auf Klasse. Immer im Trend, immer mit Stil – so genießt man die Abende in Kitzbühel.

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KITZBÜHEL

WÄRMEN

Erleben Sie die Magie eines Winterspa ziergangs – dick eingepackt in kuschelige Winterkleidung. Doch das Beste erwartet Sie, sobald Sie wieder ins Warme kommen: Gönnen Sie sich eine wohlverdiente Auszeit mit einer Tasse Tee oder einem herrlichen Punsch. So schmeckt der Winter!

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VON INNEN UND AUSSEN

KITZ PRIVÉE

Wer nach einer privaten Unterkunft in Kitzbühel abseits des Hotelcharakters sucht, wird hier fündig – vom privaten Arrangement, von eleganter Hand gestaltet, bis zum „Farm-to-Table“-Konzept in Chaletanmutung, neudeutsch für „Alm“.

Die SCHLOSSSEITEN Top 3

CLAIRE HOYOS

Kapser Turm

In der weitläufigen Parkanlage von Schloss Kaps, das seit dem Jahr 1679 im Familienbesitz der Grafen Lamberg ist, befindet sich das ganz private Turmhaus in Kitzbühel. Ein eindrucksvolles Schlosstor öffnet sich und man fährt direkt vor den Turm im Schlosspark Kaps.

Das Chalet ist hell und sonnenseitig gelegen. Der Ausblick auf den Golfplatz, das Schloss, den Schlosspark und die berühmteste Skirennstrecke der Welt, die Streif am Hahnenkamm, ist absolut einzigartig und mit nichts zu vergleichen. Seit diesem Jahr wird der Turm Kaps vermietet. Das Gebäude befindet sich neben dem Gelände des Golfplatzes Kitzbühel, direkt vor dem ersten Loch, ist allerdings von außen nicht einsehbar und ganz privat. Das Zentrum ist fußläufig erreichbar. Praktischerweise ist das Hotel „Arosa“ das Nachbargebäude, demnach kann man dort gleich das Spa genießen oder auch einfach dort essen. Sowohl die Hornals auch die Hahnenkammbahn sind knapp 2 km von Schloss Kaps und dem Turm entfernt. Vier Schlafzimmer verteilen sich auf drei Ebenen und insgesamt 220 m2. Um die Einrichtung haben sich Claire und ihre Schwester Camilla gekümmert: Die Betten wie auch alle Vorhänge sind von Faber & Co. Ein großer Kachelofen lädt im Salon zu einer kleiner Pause zwischen Pistenzauber und Hüttengaudi ein.

KAPSER TURM

Bei Familie Lamberg Kitzbühel erleben. sek.schloss.kaps@kitz.net schlosskaps.at

CHALET

„Das gesamte Chalet verfügt über einen gehobelten Eichenfußboden mit Fußbodenheizung, neu gestaltete Bäder mit Tiroler Steinfliesen, Eichenaltholz-Türen, Wandfarben von Farrow & Ball, Geschirr von Gmundner Keramik, Küchenutensilien von Le Creuset.“

Lieschen Saint Julien-Wallsee

Kitz Chalet

Bei Ferdinand Saint Julien-Wallsee Kitzbühel erleben.

Römerweg 50, 6370 Kitzbühel info@kitz-chalet.at www.kitz-chalet.at

Dieses Kitzbüheler Ski In/Ski Out Chalet mit Raum für 10 Personen befindet sich in einer der begehrtesten und exklusivsten Lagen von Kitzbühel. Der ruhige, nur von Anrainern befahrbare und auf der Sonnenseite von Kitzbühel liegende Römerweg verläuft am Fuße des Kitzbüheler Horns, und das Haus liegt direkt an der Horn-Abfahrt 5 neben einem Bauernhof. Das Chalet in Kitzbühel bietet Sonne von morgens bis abends und verfügt über einen direkten und unverbauten Blick auf den Wilden Kaiser im Norden, den Hahnenkamm im Süden und die Kitzbüheler Alpen. Lieschen hat bei der Einrichtung ebenfalls selbst Hand angelegt. Im Zuge der Sanierung wurden keine Mühen und Kosten gescheut. Das gesamte Chalet verfügt nun über einen gehobelten Eichenfußboden mit Fußbodenheizung, neu gestaltete Bäder mit Tiroler Steinfliesen, Eichenaltholz-Türen, Wandfarben von Farrow & Ball, Geschirr von Gmundner Keramik, Küchenutensilien von Le Creuset und schmiedeeiserne Applikationen an den Fenstern und Türen. Auch die gesamte Einrichtung wurde neu gestaltet und mit ausgewählten Antiquitäten stilvoll ergänzt, wodurch sich das Chalet in Kitzbühel nun im alpinen Charakter präsentiert.

LIESCHEN

SAINT JULIEN-WALLSEE Kitz Chalet

GROSSLEHNEN

Fieberbrunn

Unweit der alpenländischen Glamourmetropole finden Erholungssuchende einen bodenständigen Bauernhof in modernem Design, umringt von den Kitzbüheler Alpen. Dieser wurde bereits im Jahre 1532 erbaut, im Familienbetrieb weitergeführt und ausgebaut, heute flankiert vom Haupthaus, wo Onkel Markus Geisl die Küche mit sehr viel Herzblut betreibt und das „Farm-to-Table“Konzept mit eigener Zucht von Schottischen Hochlandrindern praktiziert. Nichte Hannah widmet sich mit ebenso viel Engagement und Herzlichkeit den Gästen. Sehr unprätentiös und ursprünglich, allerdings mit modernem Komfort kombiniert, wähnt man sich hier auch in einer budgetfreundlicheren Kategorie. Bedenkt man, dass die Küche von Gault&Millau zum Geheimtipp 2024 gekürt wurde und der Bauernhof mit dekorativen Emus und Hausschweinen (die allerdings nicht als Schnitzel auf dem Teller landen, denn das überlassen diese lieber den Hochlandrindern aus dem gleichen Stall) sich auch als Kinderattraktion gut macht, stellt man hier vor allem den Sport in den Vordergrund. Die alpine Wirtshausküche verschönert das Abendessen und die Nachspeisen kommen von Oma Vroni, die 1940 in den Betrieb eingeheiratet hat. Das gesamte Anwesen ist ein Familienbetrieb, was der Gast in dem herausragenden Service spürt.

Wer es geselliger mag, bucht ein Zimmer im Hotel. Wer privat sein möchte, entscheidet sich für ein Chalet mit eigener Sauna und wagt einen Skinny Dip im eisigen Naturschwimmteich vor der Haustür.

GROSSLEHNEN

Bei Familie Geisl in Fieberbrunn Kitzbühel erleben. Lehen 21, 6391 Fieberbrunn +43 5354 56455 | office@grosslehnen.at grosslehen.at

Die Seele braucht Schönheit, um sich völlig wohl zu fühlen.

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Die Welt um uns herum wirkt sich auf unser Inneres aus. Ein harmonisches Einrichtungskonzept hilft dabei, eine Stimmung der Harmonie und des Wohlgefühls zu schaffen. Erleben Sie eine Atmosphäre, in der Sie sich rundum wohlfühlen können in der Gehmacher Welt!

Besuchen Sie uns in der Salzburger Innenstadt und lassen Sie sich inspirieren!

RASMUSHOF

Wo der Mythos Streif gelebt wird

Rasmushof – das ist dort, wo der Mythos Streif gelebt wird. Seit Jahrzehnten sind die Geschichte dieses Hauses und jene der legendären Abfahrtsrennstrecke eng miteinander verwoben. Auf der großen Sonnenterrasse oder in den gemütlichen Stuben – die Streif ist hier immer präsent.

Nur ein paar Gehminuten sind es vom Stadtzentrum bis zum Rasmushof, und doch ist es hier, am Fuße der Streif, eine andere Welt. Seit fast 20 Jahren ist das Haus an 365 Tagen im Jahr geöffnet, darauf legt Wirtin Signe Reisch großen Wert. Aus einem einfachen Grund: Am Rasmushof ist jeder Tag ein perfekter Tag, um zu genießen. Der Frühling lockt mit Ski und Golf, Sommer und Herbst laden ein zum Golfen am hauseigenen 9-Loch-Platz mit Driving Range, Chipping- und Put-

ting-Green sowie Golf-Academy. Schwammerl suchen, die Streif und besonders Skifahren sind Signes Lieblingsdisziplinen. Jeder Skitag endet mit dem letzten Schwung direkt vor der Haustür.

TIROLER GEMÜTLICHKEIT

Im Rasmushof genießen die Gäste modernen Komfort, gepaart mit viel Tiroler Gemütlichkeit. In den urigen alten Bauernstuben verwöhnt das Team des Rasmushofs täglich mit frischen Gerichten aus der Region und ganz Österreich. Ob Tiroler Knödel, Wiener Schnitzel oder Kaiserschmarren – das Rasmushof-Küchenteam widmet sich seiner Kunst mit viel Liebe und Sorgfalt und verwendet nur die besten Zutaten für die Speisen seiner Gäste. Und das schmeckt man und lässt den Gaumen frohlocken!

Auch ein Besuch im Weinkeller lohnt sich, hält dieser doch über 400 verschiedene Etiketten für Liebhaber edler Tropfen bereit.

... UND DANN ENTSPANNEN

Nach einem herrlichen Tag entspannen Sie in der „Rasirena“ mit Sauna und Sanarium mit freiem Blick in die Bergwelt. Sie genießen wohltuende Massagen, ziehen im Panorama-Schwimmbad Ihre Runden oder tanken im Fitnessraum neue Kraft und Energie.

NACHHALTIGKEIT IST UNS WICHTIG

Das bezeugen unsere Photovoltaik-Anlage, hauseigene E-Carts und E-Tankstellen für Rasmushof-Gäste, sorgfältigste Abfalltrennung, ein schonender Umgang mit unseren Ressourcen sowie das Bewahren der Traditionen.

Urlaubstage am Rasmushof sind HERZLICH – TIROLERISCH – ECHT. Vor allem aber sind sie voller Genuss – in jeder Hinsicht. Bis bald bei uns im Rasmushof!

Hotel Kitzbühel

Hermann Reisch Weg 15

6370 Kitzbühel

Tel.: +43 5356 65252-0

office@rasmushof.at www.rasmushof.at

Rasmushof
Foto:

TIROLER KNÖDEL

Tiroler Knödel sind nicht nur mein „Signature Dish“, sondern auch mein absolutes Lieblingsessen. Für mich gibt es nichts Besseres als den herzhaften Geschmack dieser traditionellen Tiroler Spezialität. Mein Tipp: Probieren Sie einen Knödel in einer kräftigen Suppe und einen anderen mit frischem Blattsalat – diese Kombination schmeckt einfach herrlich!

DER RASMUSHOF

Signe Reisch mit Skiern direkt vor der weltbekannten Streif

SIGNE REISCH

OPIUM VON YVES SAINT LAURENT

Dieses Parfum ist seit über 30 Jahren mein Lieblingsduft. Der Duft ist einfach meins, und vielleicht spiegelt er auch ein wenig meine Persönlichkeit wider: Ich treffe Entscheidungen schnell und bleibe dann konsequent bei diesen. Opium begleitet mich schon so lange und verkörpert mit den Jahren auch bereits ein Stück einiger meiner Werte – kraftvoll, intensiv und zeitlos.

Der Rasmushof ist nun seit 50 Jahren mein Zuhause und mein Leben. Ich sage oft, dass ich nicht in die Welt hinaus muss, denn die Welt kommt zu uns in den Rasmushof. Hier erlebt man faszinierende Begegnungen, internationale Gäste und Geschichten aus aller Herren Länder. Es ist ein Treffpunkt für meine Familie, Freunde, Stammtische, Einheimische und für Gäste aus der ganzen Welt. Ein Ort voller Erinnerungen und Emotionen, die mein Leben prägen.

HUBERT VON GOISERN

Hubert ist nicht nur ein Freund, sondern auch ein herausragender Künstler. In seiner Musik hört man seine tiefe Verwurzelung mit unserer Heimat. Besonders beeindruckt mich, wie er gesellschaftliche Themen aufgreift und sie auf so eindrucksvolle Weise vermittelt. Es ist zeitlose Musik aus Österreich, die mit den emotionalen Texten direkt ins Herz geht und einfach berührt.

Eine Ikone in Kitzbühel. Die Wirtin mit Herz lebt direkt neben der Streif –die sie am liebsten bergab geht. Ihr Streckenrekord liegt bei 50 Minuten, doch in letzter Zeit lässt sie sich immer öfter mehr Zeit, um innezuhalten und unsere wunderschöne Landschaft zu genießen. Übrigens: Ihr Streckenrekord auf Skiern liegt bei 4 Minuten.

ROSÉ VOM ZWEIGELT, WEINGUT FABICH OBERMARKERSDORF, NÖ Ich persönlich schätze besonders den Rosé der Fabichs, denn sein frischer und fruchtiger Charakter passt perfekt zu gemütlichen Stunden in den Stuben oder auf der Terrasse.

ALFONS WALDE

Ich mag sehr viele Künstler und habe mehrere Favoriten. Alfons Walde ist für mich jedoch einfach ein Ausnahmekünstler, nicht nur wegen seiner beeindruckenden Malerei, sondern auch wegen der außergewöhnlichen, nachhaltigen Architektur, als Beispiel die Berg- und Talstation Hahnenkammbahn. Er hat so vieles geschaffen, das bis heute beeindruckt. Seine Werke sind kraftvoll, voller Ausdruck und fangen die Atmosphäre der Tiroler Landschaft zu allen Jahreszeiten auf eine einzigartige Weise ein.

Fotos:

KITZ JUNIOR

Das Gegenteil von lieblich ist? Richtig – Kitsch! Diesen gilt es beim eleganten Einrichten ja bekanntlicherweise zu vermeiden. Wer auf der sicheren Seite der gepflegten alpinen Ästhetik sein möchte und dennoch der Verspieltheit ihren Platz zuweisen will, greift zu neutralen Farben, Holz und Sisal und lässt der ansässigen Tierwelt Einlass. Funktioniert zur Not auch als Gästezimmer.

ZEITLOS FÜR GROSS UND KLEIN

1. Tapete „Elysian Geese“, von Sanderson, bei Lederleitner, um € 142 | 2. Plüschtrophäe „Rehbock“, von oli-niki.de, um € 65 | 3. Kleiderkasten „Éveilou“, bei loberon.at, um € 1.613 | 4. Polsterbett „RAMNEFJÄLL“, von IKEA, um günstige € 119 | 5. Teppich, von Lutz, um € 163 | 6. Lampenschirm, von Etsy, um € 65 | 7. Bettwäsche, neue Farben, bei [räusper] IKEA, um € 19 | 8. Korb in Pilzgestalt, von Etsy, um € 53 | 9. Rucksack aus Segeltuch, mit Ihren Wunschinitialen bestickt, über doellerer.at, um € 85 | 10. Kösener Feldhase, bei Manufactum, um € 169 | 11. Pullover, von MC2 Saint Barth, um € 151

ALPIN SPEISEN

Das zentral gelegene Hotel Tiefenbrunner ist nicht nur eine Institution in Kitzbühels Altstadt, sondern wurde kürzlich von Tochter und Interior-Designerin Theresa Obermoser modernisiert. Die Designerin entstammt der Kitzbüheler Hoteliersfamilie, hat aber früh ihre internationale Karriere als Interior-Designerin vorangetrieben und lebt nun in London. Von dort aus gestaltet sie aufregende Wohnraumkonzepte wie z. B. jenes des Wiener Private Member Club „Am Hof“. Sie weiß also, wie man Zeitgeist in die Alpen holt.

GUT ZU TISCH

1. Pendelleuchte aus Messing, , um € 950 | 2. Antike Holzvertäfelung, über nostalgiepalast.de oder willhaben, ab € 48 | 4. Porträt, Öl auf Leinwand (19. Jahrhundert), über 1stDibs, um € 2.700 | 5. Schnapsglas, Samtstuhl „Cardinale“, von Eichholtz, um € 799 | 7. Wollteppich „Maze Multivon Benuta, ab € 975 | 8. Polster „Springbock“, über Etsy, ab € 100

KUNST & KITZBÜHEL

Wer in Kitzbühel mitspielen möchte, lebt nach dem Motto „Pay to Play“. Es muss schon mindestens ein Warhol sein. Wenn nicht ein Walde. Von Ersterem (Warhol) gibt es glücklicherweise genügend am Markt. Schwieriger wird es bei Lalannes Schafen; diese haben nicht nur Herrn Valentino dazumal begeistert, sondern auch alle Superreichen dieser Welt, weshalb man die Originale eher in Chalets in Gstaad und Aspen statt in Kitzbühel findet – aber Etsy hat da einige Lookalikes parat. Da spart man sich praktischerweise gleich viel Geld und kann dieses in publikumswirksame Flaschen Château Pétrus investieren. Et voilà!

KUNST KOMMT VON KÖNNEN

1. Hausslipper, klarerweise mit Kaschmir gefüttert, von Loro Piana, um € 490 | 2. Deko-Schaf im Stil von Lalanne, über Etsy, um € 1.560 | 3. Baumwollteppich, 140 x 200 cm, im Stil der Zimmer des L’Apogée Courchevel, des elitärsten Hotels der Alpen, von  H&M, um günstige € 59 | 4. Rotwein „Château Pétrus 2016“, über Derksen, ab mehreren Tausend Euro (Preis variiert sehr stark nach Jahrgang) | 5. Buffet aus Sheesham-Holz, von Maison du Monde, um € 1.049 | 6. Druck „Neuschwanstein“, von Andy Warhol, über Artsy, ab € 44.000

4.

HYGGE …

… but make it elegant. Wer Kitzbühel kennt, kennt die Gams. Diese wurde von der Tiroler Glamourmetropole bis nach Neusiedl am See bereits abgespult, als gäbe es kein Morgen. Man möchte Folklore nun doch etwas kunstvoller inszenieren. Ein Geweih in Schalenform, schon fast einem Kunstwerk anmutend. Oder das Holz dekorativ schlicht gestapelt, beinahe wie eine Installation von Erwin Wurm. Der Sessel mit BalmoralBezug deutet Richtung Schottland. Richtig, wir warten wieder auf die Royals in Kitz bühel. Vielleicht übertrumpfen wir ja dieses Jahr Klosters mit unserem Schneegestöber.

ALPENFLAIR SAISONAL

1. Holzstapler Hochholz, von Manufactum, um € 189 | 2. Teppich „Calis“, von beliani.at, um € 359 | 3. Sessel „Balmoral“, von Warner House, um GBP 2.660 | 4. Hängeleuchte, aus Rattan, von Zarahome, um € 79 | 5. Beistelltisch, aus Pappelwurzel, von Jotex, um € 429 | 6. Schale aus Geweih, bei shophaus24.com, um € 119

KÄSE LIEBHABEREI

IMMER BELIEBT

Seit Jahrhunderten steht Käse für Genuss und handwerkliche Tradition. Ob als krönender Abschluss eines Dinners oder als feine Begleitung bei einem Weinempfang – Käse ist stets willkommen. Doch erst die stilvolle Präsentation macht diesen Genuss perfekt und verleiht jedem Anlass eine besondere Note.

1. Der Blütenkäse von Kärntner Milch ist eine kräftig-würzige Hommage an die Kärntner Wiesen und Almweiden | 2. Die originellen Dessertteller von Gmundner Keramik in der „Afrika“-Edition setzen den Käse in Szene, Ø 20 cm, um € 36,90 | 3. Ein Käsemesser mit elegantem Griff aus Olivenholz ist nie verkehrt, von piccantino.at, um € 21,99 | 4. Einfach ein g’schmackiger Bergkäse von der Südseite der Alpen, von Kärntner Milch | 5. Wahrhaftig ein Feigensenf: Mit einem Feigenanteil von 51 %, hochwertigem Honig und 10 Jahre altem Apfelbalsamessig, bei www.meinlamgraben.eu, um € 11,90  | 6. Eine Käseglocke, die immer passt: Brett aus Gummibaumholz, mit mundgeblasener Glasglocke, rund, Ø 33 cm, von Continenta, um € 54,95 | 7. Wir empfehlen, diesen Tortenständer als Käsetablett zu verwenden, denn bei diesem Vogel schaut jeder, von www.farfetch.com, um € 183  | 8. Das tolle Design mit hübschen Facetten lässt das Licht sowohl mit dem Glas als auch mit dem Inhalt spielen, 4 Stk. Weingläser, 30 cl, aus durchgefärbtem Glas, über thalia.at, preiswert sind sie zudem auch: um € 24,99

7.
8.

GENUSS IN VOLLER BLÜTE.

Kärntnermilch Blütenkäse

Eine Hommage an die Kärntner Wiesen und Almweiden. Der naturgereifte Hartkäse ist mit erlesenen Blüten und Kräutern affiniert. Würzig-kräftiger Genuss mit 3 Monaten Reifezeit.

BURG

sich den

zu machen.

Susi Hasenauer und Armin Ebner haben
Traum erfüllt, die Burg bewohnbar

Teile der alten Stadtmauer begrenzen das Grundstück rund um die Burg.

BURG EGGENBURG

PEU

À PEU

Das Kreativ- und Powercouple Armin Ebner und Susi Hasenauer hat sein historisches Burg-Ensemble inmitten der Stadt Eggenburg mit minimalen Interventionen ins Heute geführt.

Der Weg ist das Ziel – das meint man schon voll Freude, wenn man sich entlang des Wagram dem Waldviertel nähert. Riesengroße, saftig grüne Felder und dichte Wälder charakterisieren die Weite. Die leicht gewundene Straße führt uns direkt auf den Hauptplatz von Eggenburg, einer kleinen Stadt, die beinahe zur Gänze von der historischen Stadtmauer umgeben ist.

Von der alles dominierenden Stephanskirche mit ihren romanischen Türmen geht es einige steile Stufen nach unten, bis man ein grünes Tor, den Eingang zur Burg Eggenburg, erreicht. Wir haben das Glück, hier eingeladen zu sein.

Voller Schwung und Elan kommt uns der Hausherr entgegen. Ein schöner Park mit alten Bäumen bezaubert sofort. „Wir waren geflasht, als wir das allererste Mal hier ankamen“, sagt auch er. Und das liegt bereits ein paar Jahre zurück. Ein Zufall hat dazu geführt, dass Armin Ebner und Susi Hasenauer auf das Anwesen stießen. Sie wollten als Ergänzung zu ihrem hektischen Alltags- und Büroleben in Wien ein Refugium im Grünen haben. Ein schicker Neubau auf einer Wiese hätte es sein sollen, vielleicht auch ein uriges Jagdhaus mitten im Wald oder ein Herrenhaus, das man renovieren könnte. An eine Burg hatten sie nie gedacht. „Es kam uns vor wie das Betreten einer anderen Welt“, erinnert sich die Hausherrin. „Alles war total verwildert, überaltert – aber auch wahnsinnig romantisch.“

Der sogenannte „Zwinger“ ist ein geschützter Gartenteil zwischen Stöckl und Stadtmauer.

Einer der Lieblingsplätze der Hausherrin

Ebner und Hasenauer, die gemeinsam mit Stephan Ferenczy vor fast 30 Jahren BEHF Architects gegründet haben und bis heute das Unternehmen mit etwa hundert Mitarbeitern führen, beschäftigen sich in ihrem professionellen Leben mit dem gesamten Spektrum der Architektur – von Hochhäusern bis zu privaten Villen, von Hotels und Restaurants bis zu Einkaufszentren, von Neubauten bis zu Heritage-Projekten und Interiors. „Historische Bausubstanzen sind immer aufregend“, findet Armin Ebner. „Es ist eine große Aufgabe, aber auch ein großes Glück, mit Vorhandenem umgehen zu dürfen. In vielen Fällen ist es sogar leichter, als etwas neu und funktional zu planen.“

Im Falle der Burg Eggenburg fassten die beiden schnell einen Entschluss. „Wir lassen uns einfach darauf ein. Im schlimmsten Fall bleibt alles, wie es ist. Im besten Fall können wir peu à peu alles aufbauend adaptieren“, so Armin Ebner. Die drei Objekte, die das Ensemble ausmachen, sind der gewaltige dreigeschossige Bergfried, der im Mittelalter unter den Kuenringern aus großen Steinblöcken erbaut worden war, das sogenannte Stöckl aus der Zeit der Renaissance und die Villa, die im späten 19. Jahrhundert nach dem verheerenden Brand von 1808 auf den Grundmauern des ehemaligen Palas errichtet worden war. Dazu kommen der Halsgraben direkt vor der Mauer des zweiten Verteidigungsrings sowie mehrere Parkteile, die die Sonne von Osten und Westen einfangen.

vollen Staunen nicht heraus: Ehrwürdige Steinböden und Holzdielen, die Räume in beiden Stockwerken hell und luftig, pastellige Farben an den Wänden, zeitgenössische Kunst, Jagdtrophäen und handverlesene Möbelstücke zeugen von Geschmack und gestalterischem Können. Aus manchen Fenstern schaut man nur in Baumkronen, aus anderen auf die Dachlandschaft der dicht gedrängten Häuser der Stadt oder auf die wunderschöne Fassade der großen Kirche. „Es ist eine Faszination, dass man sich mitten im Ort wie in einer Oase fühlt, emotional alles ausblenden kann, was rundherum passiert, und doch mit einigen wenigen Schritten am Hauptplatz steht“, empfindet Susi Hasenauer.

Im Inneren des Wohnhauses, das sich als „Palas“ in alten Urkunden findet, bildet moderne Kunst einen Kontrapunkt zum alten Gemäuer.

Die Außenanlagen von Überwucherungen zu befreien, den billigen Putz von den Fassaden abzuschlagen, das Wohnhaus zu entrümpeln und die grundlegende technische Infrastruktur auf einen benützbaren Stand zu bringen, all das waren die ersten Maßnahmen der neuen Eigentümer, die sich während der Coronapandemie im Stöckl ein provisorisches Zuhause eingerichtet haben. „Wir bereuen den Kauf keine Sekunde lang, obwohl es natürlich sehr viel Aufwand ist“, erklären die beiden. Wer die Villa betritt, kommt jedenfalls aus dem freud-

„Die Kunst liegt darin, die eigenen Vorstellungen in Verbindung mit dem Vorgefundenen zu bringen“, so das Credo von Armin Ebner. Im Falle der denkmalgeschützten Anlage der Eggenburg war und ist noch viel zu tun. So stammen Fenster und Türen beispielsweise aus den stillosen 1980er-Jahren und auch die von Vorbesitzern irgendwann eingezogenen Zwischenwände müssen weichen. Die Herausforderung ist es, Ansprüche des modernen Lebens in historische Substanz zu implementieren und dabei den ursprünglichen Charakter des Hauses nicht aus den Augen zu verlieren.

Das Ausmisten der vollmöblierten Villa hat Ebner und Hasenauer viel Kraft und Zeit gekostet. Brauchbare Dinge wurden verkauft, Gerümpel und Kaputtes entsorgt, Schönes teilweise behalten. Danach kam die Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt. Architektonische und archäologische Erkenntnisse wurden in „bester Harmonie“ zu einem Weg, der sachte Adaptierungen erlaubt: ein Schwimmbecken im Burggraben beispielsweise, oder die Nutzung des ehemaligen Pferdestalls am Fuße des großen Turms, in dem nach Armin Ebners Vorstellung in Zukunft „Lesungen, Ausstellungen oder Festivitäten im erweiterten Freundeskreis“ stattfinden könnten. Und dann ist da natürlich noch das Thema der Energieversorgung des gesamten Komplexes, das erst in Angriff genommen werden muss.

Gäste sind im hellen Salon gerne gesehen.

Das Schlafzimmer ist simpel und zugleich chic möbliert.

Beeindruckende Trophäen stammen von abenteuerlichen Jagdausflügen der Hausbesitzer.

An den Wänden des Speisezimmers wurden die pastelligen Farbtöne der Vorbesitzer beibehalten.

Die Villa stammt in ihrer jetzigen Form aus dem späten 19. Jahrhundert und dient als Wohnhaus.

BEHF Architects wissen sehr genau, was alles möglich ist und was nicht, haben sie doch jede Menge Erfahrung mit der Adaptierung von historischen Objekten. Die Erste Bank Zentrale am Wiener Graben, der Gebäudekomplex Telegraf 7 in der Lehárgasse oder der geplante Demel Flagship-Store von Louis Vuitton, ebenfalls am Graben, außerdem Stadt-, Press- oder alte Geschäftshäuser in diversen österreichischen Kleinstädten und vieles mehr sind auf ihrer langen Referenzliste zu finden. Etwas ganz Besonderes ist selbstverständlich das eigene Projekt, die Burg Eggenburg. „Hier kann man

befreit ausprobieren und umsetzen und ist niemandem Rechenschaft schuldig“, so Armin Ebner.

Das Unternehmerpaar verbringt inzwischen sehr viel Zeit hier auf seinem Anwesen. Fast jedes Wochenende öffnen die beiden das grüne Tor zu ihrem Refugium. Im Stöckl können Gäste nächtigen, im Turm kann man Billard spielen oder vom Dach aus in die Landschaft schauen. Und der ehemalige Palas dient als Wohnhaus, als Platz für Geselligkeit mit Familie und Freunden, als Ausgangspunkt für Jagdausflüge in die Waldviertler Umgebung sowie als Oase für totale Entspannung. „Wir haben mit minimaler Intervention Maximales erreicht“, freuen sich die beiden.

Text: Clarissa Mayer--Heinisch

INFOBOX

BEHF Architects Wer noch mehr Projekte von BEHF Architekten sehen will, kann auf der Website schmökern: www.behf.at

Wie schon zu Kaisers Zeiten sind Jagdabzeichen kleine Andenken an große Erlebnisse in der Natur. Die Juweliere A.E. Köchert verwandeln Ihre waidmännische Tradition mit individuell abgestimmten Details zu Glanzstücken.

BURGEN FLAIR

MODERN INTERPRETIERT

Der Stil des Interieurs in der Burg Eggenburg verbindet historische Elemente mit modernem Design und setzt auf minimalistische Eingriffe, um den ursprünglichen Charakter zu bewahren. Die Kombination aus pastelligen Wänden, ausgewählten antiken Möbelstücken und zeitgenössischer Kunst erzeugt eine elegante, zurückhaltende Atmosphäre.

1. Riedinger Stich, wertbeständig und unauffällig, einfach mal auf ebay, dorotheum oder willhaben recherchieren | 2. Trinkservice „No. 98 Palais“, mit einfachem Facettenschliff, Ludwig Lobmeyr 1870, von lobmeyr.com, Preis auf Anfrage | 3. Cuvée „Herrnbaumgarten“, trocken, von den Fürsten von Liechtenstein, bei hofkellerei.at, um € 14 | 4. Kleiderständer, Entwurf von Koloman Moser (1905), Ausführung durch die Gebrüder Thonet (um 1907), „Mod. Nr. 10414“, bei susannebauer.com, um € 5.800 | 5. Klassisches Sofa „Vittoria“, 3-Sitzer, von lederleitner.at, um € 2.891 | 6. Wandfarbe „Josephine“, wirkt durchaus modern und hat mit dem üblichen Altrosa wenig gemeinsam, da die spezielle Farbmischung frisch und unaufdringlich wirkt, von coopercolours.com, um € 53 (1 Liter) | 7. Zebra-Kunstfellteppich „Schwarz & Weiß“, 140 x 185 cm, bei ruggable.de, um € 429

BEHF ARCHITECTS

Die SCHLOSSSEITEN haben nachgefragt

Armin Ebner lädt uns in sein Architekturbüro ein. Im Hof eines typischen ehemaligen Industriegebäudes im 7. Wiener Bezirk führt eine steile Wendeltreppe aus Gusseisen in die oberen Geschosse. Schlichte, schicke hölzerne Bücherregale trennen Schreibtische und Bild-

schirme voneinander. Die konzentrierte Atmosphäre in den hohen, lichtdurchfluteten Räumen lässt den Besucher auf Anhieb ehrfürchtig werden. Mit klaren Gesten und Worten erklärt Armin Ebner anhand von Modellen seine Lieblingsprojekte, die allesamt dem Heritage-Bereich zuzuordnen sind.

Foto: © Bruno Klomfar
Der ehemalige Meinl am Graben wurde von BEHF Architects im Jahr 2022 zu einem Louis Vuitton Flagship-Store umgebaut.

Ein 1 Meter tiefer doppelter Boden nimmt sämtliche statischen und haustechnischen Baukomponenten auf und lässt so die maximale Wirkung im Zusammenspiel von historischer Substanz und zeitgemäßer Intervention zu.

Historische Gebäude, denen neues Leben eingehaucht werden soll, neue Nutzung und neues Interieur. Wie kann das gelingen? Was muss man bedenken?

AE: Der erste Aspekt betrifft Österreichs großes historisches Architekturerbe.

Es bestimmt in einem hohen Ausmaß unsere Identität, daher ist es uns nicht nur ein Anliegen, sondern erfüllt uns auch mit großer Freude, dem Gebauten Respekt zu zollen und es für zeitgemäße Nutzungen in entsprechender Qualität zu adaptieren.

Der zweite Aspekt beinhaltet die architektonischen Interventionen an sich. Alte Gebäude geben Dinge vor, konfrontieren uns aus denkmalpflegerischer Sicht mit Gegebenheiten, die im besten Falle, meist in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt, zu besonderen Lösungen führen. Ein gelungenes Beispiel dafür ist das Projekt „Telegraf 7“, die ehemalige k. u. k. Post- und Telegrafendirektion im 6. Wiener Gemeindebezirk, deren historische doppelgeschossige

Telegrafieräume durch ein intelligentes Raum-imRaum-Konzept zukunftsfit gemacht wurden und heute das Headquarter von JP Immobilien beherbergen.

Der dritte Aspekt ergibt sich aus den aktuellen Anforderungen, die aus der Sphäre der Nachhaltigkeit hervorgehen:

• Wie geht man heute mit gebauter Masse, mit der sogenannten „grauen Energie“, um?

• Wo und wie greift man ressourcenschonend ein?

• Wie aktiviert man Bauteile im Sinne eines intelligenten, aber auch gestalterisch gelungenen Energiemanagements?

Wie kann man moderne Technologie und heutige Ansprüche in historischen Strukturen respektvoll implementieren?

AE: Letztendlich nur durch eine solide, gute Planung sowie das Verständnis für den Bestand, aber auch für die Bedürfnisse der Nutzer.

Die Dachhaut des neuen Rosewood Hotels wurde auf maximale Zurückhaltung ausgelegt. Hinter den bedruckten Glasflächen verbergen sich ein Restaurant sowie ein windgeschützter Dachgarten.

Meist hat man es bei historischen Bauten mit großzügigeren Räumen zu tun; man kann also Grundstrukturen gut verwenden. Die Besonderheiten entstehen durch die Konfrontation von zeitgemäßen Ansprüchen mit den vorgegebenen historischen Strukturen.

Der Umgang mit dem Denkmalschutz ist ein wesentlicher Aspekt, und wir bemerken, dass sich sowohl die technologischen als auch die denkmalpflegerischen Gesichtspunkte aktuell bis zu einem gewissen Grad annähern. Bei unserem Umbau der ehemaligen Erste Bank Zentrale zum Rosewood Hotel konnten wir davon profitieren.

Welche Rolle spielt das Bundesdenkmalamt im Zusammenhang mit dem Umbau von historischen Gebäuden?

AE: Das Bürohaus „Telegraf 7“, das Rosewood Hotel, aber auch der Louis Vuitton Flagship-Store am Graben stehen alle unter Denkmalschutz. Ohne die fein getaktete Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt wären wir nicht zu diesen Ergebnissen gekommen.

BEHF Architects Kaiserstraße 41, 1070 Wien www.behf.at INFOBOX

Gustav Klimt (1862–1918)

Blick

– GUSTAV KLIMT –FRAUEN MIT GESCHICHTE

Der Serie

1. Teil:

SONJA KNIPS UND DIE WIENER

WERKSTÄTTE

Er war einer der prominentesten Vertreter der Wiener Moderne und porträtierte in den letzten zwei Jahrzehnten seines Lebens einige der einflussreichsten, klügsten und schönsten Frauen der Wiener Gesellschaft. Diese Gemälde üben auf den Betrachter eine Faszination aus, der man sich kaum entziehen kann, und erzielen heute in Auktionen bis zu 110 Millionen Euro. Distanziert, emanzipiert und dennoch erotisch wirken die Dargestellten wie ikonenhafte Objekte der Verehrung. Ihre Schicksale jedoch waren oft tragisch.

Wien um das Jahr 1900: Hauptstadt von 53 Millionen Einwohnern aus 15 Nationen, Schmelztiegel vieler Kulturen, Stadt des Hochadels, der sich um den alten Kaiser schart, sowie des neuen Geld- und Industrieadels aus allen Ländern der Donaumonarchie. Durch das kaiserliche Dekret, welches nun auch jüdischen Bürgern Grundbesitz erlaubt, entstehen viele der prachtvollen Palais auf dem Gelände der ehemaligen Befestigungsanlagen. Wie sonst nirgendwo in Europa konzentrieren sich in Wien Höchstleistungen der Architektur, Musik, Literatur sowie Malerei, und unter der neuen Gesellschaftsschicht zählt es zum guten Ton, sich als Mäzen und Förderer zu betätigen.

Durch prominente öffentliche Aufträge in den ersten 30 Jahren seiner Tätigkeit hatte Gustav Klimt (1862–1918) Zugang zum vermögenden Wiener Großbürgertum gefunden. Um ihren sozialen Status zu betonen, ließen diese ihre Frauen und Töchter von ihm porträtieren und sicherten dem Maler so dessen finanzielle Unabhängigkeit.

„… die Sehnsucht ist groß, über dem Alltag zu stehen … wie Fürstinnen und Madonnen … in einer Schönheit, die von gierigen Händen des Lebens nicht zerpflückt und verwüstet werden kann.“

Josef August Lux (1871–1947), Kunstschriftsteller, Förderer der Moderne, des Jugendstils und der Wiener Werkstätten

auf die Hauptfassade der Villa Sonja Knips in der Nußwaldgasse 22, Wien XIX

SONJA KNIPS (1873–1959)

FÖRDERIN VON JOSEF HOFFMANN UND DER WIENER WERKSTÄTTE

Durch ihr Engagement für die Wiener Werkstätte wurde Sonja Knips zu einer der bedeutendsten Wegbereiterinnen der Wiener Moderne. Das 1898 gemalte Porträt der 25-jährigen Sonja Knips gilt als Archetyp für Klimts spätere Porträts; neu sind die lebensgroße Darstellung sowie das quadratische Format.

Sonja Knips, geborene Sophie Amalia Maria Freifrau Potier des Echelles, wird in Lemberg (heute Ukraine) geboren. Sie entstammt einer alten, ursprünglich aus Belgien kommenden Offiziersfamilie. Aufgrund seiner Tapferkeit bei der Schlacht von Saint-Julien und Les Echelles wurde ihr Großvater Leopold Potier im Jahre 1814 in den Adelsstand erhoben. Wegen der finanziellen Notlage ihrer Familie muss Sophie einen Beruf erlernen. Sie besucht das Lehrerinnenseminar und unterrichtet nachmittags die Kinder der Wiener Familie von Krassl-Traissenegg, Besitzer des Eisenwerks Petzold & Co, deren Teilhaber der aus Sachsen stammende schwerreiche Anton Michael Knips (1865–1946) ist.

Obwohl die beiden nicht viel gemeinsam haben –der freundliche und schlichte Anton Knips soll sich hauptsächlich für seine Firma interessiert haben –, heiraten sie 1896 in der Augustinerkirche in Wien. Im selben Jahr erwerben sie ein Seegrundstück in Seeboden am Millstätter See und Sonja beauftragt für die Planung der Villa samt Einrichtung Josef Hoffmann und Koloman Moser.

Offenbar fühlt sich die junge Frau in den Kreisen des Wiener Adels nicht mehr wohl und verkehrt meist in Künstlerzirkeln. Aus Familienkreisen wird berichtet, dass sie in der Ehe unglücklich war und depressiv wurde. 1898 erhält Gustav Klimt von ihrem Mann den Auftrag, seine blasse und kränkelnde Frau für die Ahnengalerie zu malen. Es wird angenommen, dass Gustav Klimt Sonja bereits vor deren Eheschließung kennengelernt und ihr bei dieser Gelegenheit einen Fächer verehrt hatte.

Da Sonja Knips nicht immer im Atelier des Malers anwesend sein kann, fotografiert Klimt sie und malt nach diesen Vorlagen – eine damals viel bestaunte Neuheit, die auch zum weiteren Ruhm Klimts beiträgt. Während der Arbeit an dem Bild notiert Klimt seine Ideen in einem roten Skizzenbuch. Auf dem Gemälde hält Sonja Knips dieses Notizbuch, welches Klimt ihr später schenkt, in der Hand. Heute befinden sich Gemälde und Buch in der Sammlung des Belvedere.

1903 wird die WIENER WERKSTÄTTE, eine Künstlergemeinschaft und Produktionsstätte für angewandte Kunst, von Josef Hoffmann, Koloman Moser und dem Industriellen Friedrich Waerndorfer gegründet. Deren Ziel war es, eine neue Ästhetik auf dem Gebiet des Kunstgewerbes zu schaffen, ein „Gesamtkunstwerk“ des täglichen Lebens. Namhafte Künstler entwerfen eine Vielzahl von Objekten, darunter Grafiken, Textilien, Möbel, Glas, Keramiken, Metallobjekte und Alltagsgegenstände. Von hoch qualifizierten Handwerkern hergestellt, zeichneten sich die Produkte durch eine hohe Qualität und künstlerische Feinheit aus. 1905 wird Gustav

Gemälde von Sonja Knips
Sonja Knips

Klimt Mitglied der bereits über 100 Künstler zählenden Gemeinschaft. Kunden der WIENER WERKSTÄTTE sind Künstler sowie viele der einflussreichen jüdischen Industriellen, darunter Klimts wichtigste Auftraggeberinnen und Auftraggeber.

Die eheliche Wohnung in der Gumpendorfer Straße in Wien lässt Sonja Knips im Jahr 1903 – zum großen Missfallen ihres Mannes – von Josef Hoffmann einrichten. Anton Knips teilt weder das gesellschaftliche Engagement seiner Frau noch ihre Begeisterung für moderne Kunst, doch er zahlt alle ihre Ausgaben. Da sich die Eheleute nur mehr wenig zu sagen haben –er ist ein Stadtmensch, sie liebt das Land –, kommt es schließlich zur räumlichen Trennung. Sonja Knips verbringt den Großteil des Jahres nun in Seeboden in Kärnten, wo sie den Kontakt zur feinen Gesellschaft und zur Kunstszene pflegt sowie regelmäßig Musikund Künstlerabende veranstaltet.

Das Ehepaar hatte zwei Söhne. Als der jüngere 1919 an der Spanischen Grippe stirbt, beauftragt Sonja den

Architekten Josef Hoffmann mit dem Bau des Familiengrabes in Hietzing. In den Jahren 1923/1924 lässt Sonja die „Villa Sonja Knips“ in der Nußwaldgasse 22 von Josef Hoffmann umbauen. Künstler und Intellektuelle, darunter der Maler Carl Moll, der Schriftsteller, Journalist und Kunstkritiker Josef August Lux sowie der belgische Architekt Henry Clement van de Velde, einer der vielseitigsten Künstler des Jugendstils, sind regelmäßig bei ihr zu Gast.

1947 stirbt Anton Knips und wird im Familiengrab in Hietzing beigesetzt; Sonja Knips verstirbt 1959 im Alter von 86 Jahren in Seeboden und ist dort begraben. Ihre Villa wurde von den Erben verkauft und später abgerissen, die Einrichtungsgegenstände sind zum Großteil verschollen; allein im Museum für angewandte Kunst in Wien ist ein Bett aus der Villa ausgestellt.

Sonja Knips war eine der bedeutendsten KlimtSammlerinnen; sie besaß neben ihrem eigenen Porträt noch das Gemälde „Obstbäume“ von 1901 sowie die unvollendete Allegorie „Adam und Eva“. Über Vermittlung von Josef Hoffmann kaufte die Österreichische Galerie Belvedere 1950 beide Gemälde an.

Text: Eva von Schilgen

Grabmal von Josef Hoffmann am Hietzinger Friedhof
Rosa Zimmer in der Villa Knips
Bootshaus

WIENER

ANTIQUITÄTEN

Kaiser, König, Edelmann … Allesamt kamen sie einst in eine ganz bestimmte Gasse: die Dorotheergasse. Dort, wo Wiens Adel vor vielen Jahren flanierte, findet man heute rund um diese Gasse die Antiquitätenmeile von Wien. Sie ist somit eine Brücke zwischen der glanzvollen Vergangenheit Wiens und dem modernen Kunsthandel, der den Geist der alten Zeiten bewahrt.

1. Bilderuhr C. L. Hof(f)meister, „Die Ferdinandsbrücke in Wien“ (heutige Schwedenbrücke), zweites Viertel 19. Jahrhundert, Ochsenaugenrahmen, blattvergoldet, Öl auf Metall, Spindelgang, Wiener 4/4-Schlag auf Tonfedern, Repetition, Walzenspielwerk mit zwei Melodien von „Slawik und Preiszler in Prag, No. 516 3724“, 76 x 103 cm, bei lillys-art.com, Preis auf Anfrage | 2. Paar Holzkandelaber, Wien um 1915, Umkreis Dagobert Peche, Höhe 150 cm, von susannebauer.com, um € 12.000 | 3. Keramikrelief, Franz Barwig (um 1900), Sammlung Magda Mautner von Markhof, 31 x 27 cm, von susannebauer.com, um € 4.500 | 4. Betonvase, von Laura Limbourg (2023), Höhe 70 cm, von suppan.art, um € 3.500

Gmundner
Keramik, Bong
© MAK/Christian Mendez

Café Central in der Herrengasse in Wien

NICHT ZU HAUS UND DOCH DAHEIM

DAS WIENER KAFFEEHAUS UND SEINE LITERATEN

Ein faszinierendes Kapitel der Literaturgeschichte ist die „Wiener Kaffeehausliteratur“, die bis heute durch ihre einzigartigen Stilmerkmale und ihre bedeutenden Vertreter beeindruckt. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert entwickelten sich die Kaffeehäuser in Wien zu Treffpunkten für Intellektuelle, Journalisten, Kritiker, Philosophen, Schriftsteller und Schauspieler. Hier wurde nicht nur Kaffee getrunken und Zeitung gelesen, sondern auch diskutiert, politisiert und geschrieben. Am 10. November 2011 wurde die Wiener Kaffeehauskultur als „typische gesellschaftliche Praxis“ in das Verzeichnis des nationalen immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.

„Das Wiener Kaffeehaus stellt eine Institution besonderer Art dar, die mit keiner ähnlichen der Welt zu vergleichen ist. Es ist eigentlich eine Art demokratischer, jedem für eine billige Schale Kaffee zugänglicher Klub, wo jeder Gast für diesen kleinen Obolus stundenlang sitzen, diskutieren, schreiben, Karten spielen, seine Post empfangen und vor allem eine unbegrenzte Zahl von Zeitungen und Zeitschriften konsumieren kann.“

– Stefan Zweig (1881–1942)

Text: Eva von Schilgen Fotos: bereitgestellt von den Kaffeehäusern, Wikipedia, Shutterstock

Der Kaffee – das Wort stammt aus dem Arabischen – kommt ursprünglich aus der Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens, wo er etwa 900 n. Chr. zum ersten Mal erwähnt wird. Das erste Kaffeehaus wurde 1554 in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, eröffnet. Das „Café Florian“ in Venedig besteht seit 1647 und gilt als das älteste europäische Kaffeehaus. Oxford, London (1652), Marseille, Bremen, Hamburg, Paris (1660) und Wien folgten.

Der Überlieferung nach eröffnete der kaiserliche „türkische Hofkurier“ Georg Franz Koltschitzky in Wien das erste Kaffeehaus. Er soll für seine Verdienste als Kundschafter und Kurier für das österreichische Heer mit jenen 300 Säcken bitterer Bohnen belohnt worden sein, welche die Türken bei ihrer Flucht nach der zweiten Türkenbelagerung 1683 zurückgelassen hatten und von denen die Wiener zuerst annahmen, dass es sich dabei um Pferdefutter handelte. Tatsächlich jedoch hatte der serbische Händler griechischer Abstammung Demeter Domasy bereits 1668 Kaffee nach Wien importiert, und im Jahr 1685 erhielt der in Wien lebende Armenier Johannes Diodato von den kaiserlichen Behörden das „Erste Privileg zum öffentlichen Ausschank von Kaffee“. Zwei Jahre später wurde dem ebenfalls aus Armenien stammenden Isaak de Lucca die Erlaubnis erteilt, Kaffee, Tee und Schokolade auszuschenken.

„Kaffeehaus verhält sich zu Wohnung wie Liebe zu Ehe.“

Hans Weigel (1908–1991), Schriftsteller und Theaterkritiker

In den folgenden Jahrzehnten stieg die Zahl der Kaffeehäuser rasant an. Bereits im 18. Jahrhundert wurden die teils luxuriös ausgestatteten Kaffeehäuser mit eleganten Möbeln, großen Spiegeln und Kronleuchtern zu Sehenswürdigkeiten Wiens. In diesen Etablissements trafen sich die Herren in Spiel- und Rauchsalons, spielten Billard und widmeten sich der Zeitungslektüre. Auch der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) verbrachte gerne Zeit im Kaffeehaus.

Nach den Wirren der Napoleonischen Kriege spielte das Kaffeehaus in der Biedermeierzeit (1815–1848) eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen und kulturellen Leben. Viele Kaffeehäuser boten eine Auswahl an aktuellen Zeitungen und Zeitschriften an und wurden so zu Zentren der Informationsverbreitung. Für Künstler und Schriftsteller wie Franz Grillparzer (1791–1872) und Ferdinand Raimund (1790–1836) waren sie Inspirationsquelle und Arbeitsplatz.

Von der zweiten Hälfte des 18. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte die Kaffeehauskultur ihre Hochblüte. Viele Autoren verlegten ihren Arbeitsplatz in eines der Literaturcafés. Um das Jahr 1900 gab es an die 600 Kaffeehäuser in Wien.

Während des Ersten Weltkriegs ging die Zahl der Kaffeehäuser zurück, doch sie überstanden die Krisenzei-

ten der 1920er- und 1930er-Jahre. 1937 zählte man nicht weniger als 1.271 Konzessionen! Grund hierfür waren nicht nur der Austausch mit anderen Intellektuellen und der gute Kaffee, sondern auch der Umstand, dass viele Gäste die Wärme des Lokals ihren kalten Wohnungen vorzogen.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 wurden viele jüdische Besitzer von Kaffeehäusern zur Schließung gezwungen oder die Betriebe wurden „arisiert“, indem man sie weit unter Wert an NS-Parteigenossen verkaufte.

In den Fünfziger- und Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts begann ein „Kaffeehaussterben“, das einerseits durch die neuen Espressobars nach italienischer Art, andererseits durch die Einführung des Fernsehens bedingt war. Umso mehr wird heute die typische Wiener Kaffeehaustradition in den rund 950 verbliebenen Betrieben gepflegt und bewahrt.

DAS TYPISCHE WIENER KAFFEEHAUS

Die bekanntesten Wiener Kaffeehäuser befinden sich in der Nähe von Theatern und entlang der Ringstraße, in der Regel in einer Eckposition von Straßenkreuzungen, meist in prachtvollen Historismus- oder Jugendstilbauten. So ist das Café Central in einem beeindruckenden neogotischen Gebäude untergebracht,

„Das Kaffeehaus erspart uns sozusagen die Wohnung.“

Egon Erwin Kisch (1885–1948), Journalist und Schriftsteller

und das Café Museum, von Adolf Loos im schlichten, modernen Stil des frühen 20. Jahrhunderts gestaltet, wird von Ferdinand Rainer in unmittelbarer Nachbarschaft zur k. k. Hofoper, zum Künstlerhaus und zur Secession eröffnet. Die Inneneinrichtung präsentiert sich oft opulent mit hohen Decken, Kristalllüstern, Holzstühlen, gepolsterten Bänken und kleinen Tischen mit Marmorplatten, die auf schweren, gusseisernen Fußteilen montiert sind. Imposante Wandspiegel sollen den Raum optisch vergrößern und ihm eine elegante Note verleihen. An den Wänden hängen Kunstwerke, historische Fotografien und Plakate, welche die Wiener Kultur und Geschichte widerspiegeln.

Der typische „Wiener Kaffeehaus-Sessel“ aus Ahorn und Buchenholz wurde von der Firma Thonet entworfen und trägt die Herstellerbezeichnung „Stuhl Nr. 14“. 1842 hatte der österreichische Staatskanzler Fürst Klemens von Metternich aus seiner Heimat Hessen die dort im Jahre 1819 gegründete Firma Thonet nach Wien geholt. Am 10. Juli 1856 erhielten die Ge

brüder Thonet das „Privilegium“ auf die „Anfertigung von Sesseln und Tischfüßen aus gebogenem Holz, dessen Biegung durch Einwirkung von Wasserdämpfen oder siedenden Flüssigkeiten geschieht“.

Aufgrund der starken Nachfrage aus aller Welt erlebte die Firma einen enormen Aufschwung, 1885 wurden erstmals Versandkataloge herausgegeben, zunächst in vier, von 1895 an in sechs Sprachen. Um das Jahr 1910 erzeugten 52 Firmen in mehr als 60 Fabriken die Möbel aus gebogenem Holz. Mehr als 23.000 Tonnen Bugholzmöbel wurden aus der Doppelmonarchie alljährlich in alle Teile der Welt exportiert, das Unternehmen beschäftigte etwa 35.000 Menschen. Diese besondere Leistung wurde von Kaiser Franz Joseph I. mit der Verleihung zahlreicher Orden an den Begründer des Hauses Michael Thonet und dessen Söhnen honoriert, welche sich ihrerseits dankbar zeigten und große Summen in Kriegsanleihen investierten, was schließlich zum Niedergang der Firma beitrug.

Eine Ikone der Wiener Kaffeehauskultur ist der „Herr Ober“; nur im Café Demel wird man ausschließlich von Frauen bedient. Der Wiener Kaffeehauskellner ist eine Mischung aus Professionalität, Höflichkeit und Diskretion. Traditionellerweise trägt er einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd, eine schwarze Weste und eine Krawatte oder Fliege, einige auch

weiße Schürzen. Die Kunst des Servierens beherrscht er bis ins Detail – vom balancierten Tragen von Tabletts bis hin zum eleganten Eingießen von Kaffee. Da viele von ihnen über Jahrzehnte in denselben Kaffeehäusern arbeiten, kennen sie ihre Stammgäste und wissen genau um deren Wünsche Bescheid.

EINIGE WIENER KAFFEEHÄUSER MIT LITERATURBEZUG

Café Bräunerhof: Stammcafé von Hugo von Hofmannsthal (1874–1929) und Thomas Bernhard (1931–1989). Letzterer schreibt in seinem Roman „Wittgensteins Neffe“, dass er sich im Café Bräunerhof „wie zuhause“ gefühlt hätte.

Café Central: Im berühmtesten Literaturcafé Wiens im Palais Ferstel trafen sich Arthur Schnitzler (1862–1931), Karl Kraus (1874–1936), Robert Musil (1880–1942), Egon Friedell (1878–1938) und Stefan Zweig (1881–1942). Dieses Kaffeehaus war Arbeitsplatz und Postadresse von Peter Altenberg (1859–1919). Alfred Polgar (1873–1955) beschrieb in seiner „Theorie vom Café Central“ das Wesen der „Centralisten“. https://www.cafecentral.wien

Café Diglas: 1923 in der Wollzeile eröffnet; wurde von Heimito von Doderer (1896–1966) frequentiert. https://www.diglas.at

Café Frauenhuber: Hier hielt der deutsche Professor August Wilhelm Schlegel (1767–1845), der sich besonders als Shakespeare-Übersetzer einen Namen gemacht hatte, im Jahre 1808 Vorlesungen und hier fühlte sich Georg Trakl (1887–1914) „zuhause“. www.cafefrauenhuber.at

Café Landtmann: Im Jahr 1873 eröffnete Wiens elegantestes Kaffeehaus und wurde zum Lieblingscafé von Sigmund Freud (1856–1939). Auch der Theaterautor Felix Salten, der den erotischen Roman „Josefine Mutzenbacher“ über eine Wiener Dirne schrieb, oder Thomas Mann (1875–1955) waren Stammgäste. https://www.landtmann.at

Café Hawelka: Dieses Café avancierte ab den 60erJahren des 20. Jahrhunderts zum Zentrum des künstlerischen Schaffens. Friedrich Torberg (1908–1979), Hans Weigel (1908–1991), Hilde Spiel (1911–1990), die „Wiener Gruppe“ mit Hans Carl Artmann (1921–2000), Konrad Bayer (1932–1964), Gerhard Rühm (1930*) sowie Oswald Wiener (1935–2021) zählten zu den Stammgästen, aber auch der amerikanische Bühnenautor Arthur Miller (1915–2005) und der Nobelpreisträger Elias Canetti (1905–1994) kamen. https://hawelka.at/

Café-Restaurant Zartl: Stammgäste dieses Cafés waren Robert Musil (1880–1942), Heimito von Doderer (1896–1966) sowie der Kabarettist Karl Farkas (1893–1971). www.cafe-zartl.at

Café-Restaurant Raimund: Die Eröffnung fand 1890 statt; häufige Besucher waren Egon Friedell (1878–1938), Hans Weigel (1908–1991) und Milo Dor (1923–2005). Hier wurden die Schriftstellerinnen Jeannie Ebner (1918–2004), Ilse Aichinger (1921–2016) und Ingeborg Bachmann (1926–1973) entdeckt, und auch Christine Busta (1915–1987), Jörg Mauthe (1924–1986) sowie Friederike Mayröcker (1924–2021) zählten zu den Stammgästen. www.cafe-raimund.com

Das im Jahr 1844 eröffnete Café Griensteidl war für viele Schriftsteller, Dichter und Intellektuelle der Wiener Moderne eines der wichtigsten literarischen Zentren Wiens. Hugo von Hofmannsthal (1874–1929), Arthur Schnitzler (1862–1931), Karl Kraus (1874–1936) und Hermann Bahr (1863–1934) waren häufige Gäste. Letztgenannter setzte sich in seinem Werk „Kritik der Moderne“ (1890) mit den modernen Strömungen seiner Zeit auseinander, wobei das Kaffeehaus als Treffpunkt und Brutstätte neuer Ideen beschrieben wurde. Das Café Griensteidl wurde 2017 geschlossen.

Sigmund Freud
Friedrich Torberg
Felix Salten, 1910
Thomas Bernhard, 1987
„Ins Kaffeehaus gehen Leute, die allein sein wollen, aber dazu Gesellschaft brauchen.“

Alfred Polgar (1873–1955), bekannt für seine Feuilletons und Essays, in denen er die Atmosphäre und die Menschen in den Kaffeehäusern beschreibt

CHRISTIAN EDUARD FRANKE

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WIENER BAROCKSCHRANK

um 1740, Nussbaum, Pflaume, Eibe, Birkenmaser

Auf der elegant geschweiften Front und den abgerundeten Ecken zeigt sich reiches Bandelwerk, wie es durchaus charakteristisch ist für die hochwertige Möbelkunst Österreichs in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die originalen, vergoldeten Schlüsselschilder sind in feiner RégenceOrnamentik gearbeitet, die durch die Wiener Goldschmiedekunst ihrer Zeit beeinflusst sind. Höhe: 245 cm, Breite: ca. 200 cm, Tiefe: 70 cm

„Ich bin City-Missionar und Dorfpfarrer zugleich. Für meinen Arbeitsplatz in und am Dom bin ich sehr dankbar. Er gibt mir Stärke und Rückenwind.“

– Dompfarrer Toni Faber

Toni Faber ist seit 1997 Dompfarrer; er engagiert sich für den Erhalt der Kirche und des Stephansdoms.

Fotos:

Der Stephansdom, das Wahrzeichen und spirituelle Zentrum von Wien

DER WIENER STEPHANSDOM

WISSENS.WERTES – WUNDER.BARES – SKURRILES

Der Wiener Stephansdom ist das bedeutendste gotische Bauwerk in Österreich und das Wahrzeichen der Bundeshauptstadt. Er ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Ort voller Legenden und Mythen.

DER DOMBAU

Nach heutigem Wissensstand gab es bereits vor der ersten romanischen Stephanskirche einige Vorgängerkirchen. Im Jahre 1137 wird im „Mauterner Tauschvertrag“ zwischen Markgraf Leopold IV., genannt „der Freigiebige“ (1108–1141), und Bischof Reginmar von Passau die Pfarre Wien urkundlich erwähnt; deren Sitz war damals wohl St. Peter. In dieser Urkunde wird Wien erstmals als „civitas“ (ummauertes Siedlungsgebiet) bezeichnet. Im Jahre 1147 erfolgt die Weihe der Stephanskirche.

Aus der Zeit des Neubaus zwischen 1230 und 1250 stammen die Westfassade des Doms, der Haupteingang sowie die beiden sogenannten „Heidentürme“

(jeweils 65 Meter hoch). Unter Herzog Albrecht II., genannt „der Weise“ oder „der Lahme“ (1298–1358), wird der frühgotische Chor erbaut. Rudolf IV., „der Stifter“ (1339–1365), legt im Jahre 1359 den Grundstein zum Südturm, gleichzeitig beginnt der Ausbau des gotischen Langhauses. Der 1433 vollendete Südturm, von den Wienern liebevoll „Steffl“ genannt, war damals das höchste frei stehende Bauwerk Europas. Er ist ein architektonisches Meisterwerk, denn trotz seiner bemerkenswerten Höhe (136 m) ist das Fundament weniger als vier Meter tief.

Zwischen 1440 und 1474 wird der Dachstuhl errichtet, dessen gesamte Dachfläche an die 10.000 Quadratmeter beträgt. Das Muster der 230.000 bunt glasierten

Dachziegel soll einem sarazenischen Teppich nachempfunden sein. 1450 wird unter Kaiser Friedrich III. (1415–1493) mit dem Bau des Nordturms begonnen. In diesem Jahr ist der Wein so sauer, dass man ihn nicht trinken kann. Um nicht „Gottes Gabe“ zu verschwenden, befiehlt der Kaiser den Winzern, den Wein zum Stephansdom zu bringen, um mit ihm den Kalk abzulöschen, mit welchem das Fundament des Turms errichtet wird. Tatsächlich bewirkt die Zugabe von Wein zu Mörtel eine höhere Festigkeit, und diese Methode wird später auch bei anderen Kirchenbauten, z. B. bei der Stiftskirche von Zwettl, angewendet.

1511 werden die Arbeiten am Nordturm eingestellt, da wegen der drohenden Gefahr durch die anrückenden Osmanen die Geldmittel zur Befestigung der Stadtmauern benötigt werden. Auch die während der Napoleonischen Kriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstandenen Schäden am Dom werden teilweise erst nach Jahrzehnten ausgebessert. Im Zweiten Weltkrieg bricht am 11. April 1945 ein verheerender Brand aus. Der gesamte Dachstuhl, die Pummerin, das Symbol für den Sieg über die Osmanen – sie wurde aus den Kanonen gegossen, welche diese während der Belagerung Wiens 1683 zurückgelassen hatten –, das hochgotische Chorgestühl sowie zahlreiche Kunstwerke werden zerstört oder schwer beschädigt.

Das „Wunder des Wiederaufbaus von St. Stephan“ wird nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nur durch die Mithilfe aller Bundesländer möglich: Niederösterreich spendet den Steinboden, Tirol die Fenster, Salzburg den Tabernakel, Kärnten die Kronleuchter, die Steiermark das Tor, das Burgenland die Kommunionbank, Vorarlberg die Bänke, Oberösterreich die neue Pummerin und Wien – gemeinsam mit zahlreichen privaten Spendern – das Dach.

Am 26. April 1952 erfolgt gemeinsam mit der Weihe der Pummerin die Domeröffnung durch den damaligen Erzbischof von Wien, Kardinal Theodor Innitzer (1875–1955).

Neben zahlreichen wertvollen Altären und Seitenkapellen sowie dem von 1640 bis 1647 errichteten Hauptaltar mit dem Altarbild „Steinigung des Heiligen Stephanus“ von Tobias Pock sind auch die Katakomben sehenswert.

DOMPFARRER TONI FABER

„Solidarität und Liebe statt Ausgrenzung und Hass“

Seit 1997 ist Toni Faber Dompfarrer von St. Stephan, im Jahr 2000 wurde er zum Domkapitular auf Amtszeit ernannt. Die Katharinenkapelle im Stephansdom gilt

Im Inneren des Stephansdoms

Das Dach des Stephansdoms ist mit rund 230.000 Dachziegeln bedeckt, die im Langhausbereich in einem Zickzack-Muster arrangiert sind und in insgesamt zehn Farbtönen hergestellt wurden. Jeder dieser Ziegel wiegt 2,5 kg, ist mit zwei Kupfernägeln an die Dachsparren angenagelt und zusätzlich noch in Mörtel gebettet.

Der Haupteingang, das romanische „Riesentor“ aus den Jahren 1230/1240. Im Tympanon des rundbogigen Trichterportals thront Christus als Weltenrichter.

Ein Phallus und eine Vagina, links und rechts vom Riesentor –möglicherweise Überreste eines antiken Fruchtbarkeitsheiligtums

als sein Lieblingsort – hier hat er in den vergangenen 30 Jahren mehr als 2500 Kinder getauft.

1962 in Wien geboren, wuchs Faber mit drei Geschwistern in bescheidenen Verhältnissen auf. Nach einer lebensbedrohenden Erkrankung im Alter von 17 Jahren beschloss er, Priester zu werden. Er studierte am Priesterseminar in Wien und wurde 1988 zum Priester geweiht. Toni Faber gilt als liberal, lebensnah und unkonventionell. Er ist ein gern gesehener Gast bei zahlreichen Events, Buchpräsentationen oder Geschäftseröffnungen, hat selbst mehrere Bücher verfasst und ist regelmäßiger Kolumnist der Tageszeitung „Kurier“. Seine Publikationen erscheinen im „Pfarrblatt St. Stephan“ und in „Der Dom“. Faber fördert zeitgenössische Kunst: Seit 2012 lädt er Kunstschaffende ein, das österliche Fastentuch für den Hochaltar zu gestalten.

Toni Faber erhielt 2007 das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien wurde ihm 2024 verliehen. In seiner Laudatio bezeichnete Bürgermeister Michael Ludwig Faber als den bekanntesten Geistlichen Österreichs, der nicht nur die spirituelle Einkehr pflege, sondern auch die Klaviatur der medialen Öffentlichkeit beherrsche; er kenne keine Berührungsängste, führe Dialog auch mit Anders- und Nichtgläubigen und habe Diskussionen sowie Kontroversen noch nie gescheut.

DER VEREIN „UNSER STEPHANSDOM“

„Es ist wichtig und richtig, dass es auch eine Organisation gibt, die unabhängig von der religiösen Orientierung Spenden für das Bauwerk lukriert. Der Verein ,Unser Stephansdom‘ engagiert sich auf vielfältige Weise, um Spenden für die Erhaltung zu sammeln. Mein persönliches Highlight im Vereinsjahr ist das mittlerweile traditionelle Charity-Dinner im Konzerthaus. Es gibt mir die Gelegenheit, mich persönlich bei unseren Unterstützerinnen und Unterstützern zu bedanken.“ – Dompfarrer Toni Faber.

Der Verein „Unser Stephansdom“ wurde 1987 mit dem Ziel gegründet, den Erhalt des Doms mithilfe von Spenden zu unterstützen. Er agiert unabhängig von der Erzdiözese Wien; die ehrenamtlichen Mitglieder des 14-köpfigen Vorstandes kommen aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Kultur. Schirmherren sind Erzbischof Kardinal Dr. Christoph Schönborn und Bürgermeister Michael Ludwig. Barbara Suchanek koordiniert seit 2019 als Generalsekretärin die vielfältigen Aufgabengebiete und ist auch für das Fundraising zuständig.

Um die jährlich für die Arbeiten am Dom benötigten 1 Million Euro zu lukrieren, sind Einfallsreichtum und Innovation gefragt. Neben der viermal jährlich erscheinenden Vereinszeitung und der Präsenz in den sozialen Medien, einem Thementag bei „radio klassik Stephansdom“, der Dokumentation zu einer ORF-III-

Serie über den Dom, einer im Dom im Marienmonat Mai stattfindenden Spenderandacht, dem Steffl-Kirtag oder dem Nachbarschaftsfest im ersten Bezirk sind Großveranstaltungen das besondere Highlight. So findet jeweils im September ein Charity-Dinner im Konzerthaus statt, gefolgt von einem Charity-Golfturnier. Der krönende Abschluss eines Spenderjahres ist der Weihnachtsbaum vor Wiens spirituellem Herzen.

GLAUBE, ABER.GLAUBEN UND LEGENDEN ZAHLEN.SPIELEREI

Die 3 und die 4 bilden die Grundlage des Doms. Setzt man hinter die Zahl 3 die Zahl 7, so erhält man mit der 37 die „Maßzahl“ des Doms: 3 x 37 = 111, das Symbol der Dreifaltigkeit. 111 Fuß (ein Fuß entspricht circa 32 Zentimetern) ist der Dom breit, 333 (= 3 x 111) Fuß ist der Dom lang. 444 (= 4 x 111) Fuß beträgt die Höhe des Südturmes. 343 (= 7 x 7 x 7) Stufen führen bis zur Türmerstube des hohen Turmes hinauf.

TEUFELS.WERK AM NORDTURM

Der Sage nach hatte sich der Vorsteher der Bauhütte

St. Stephan, Hans Puchsbaum (um 1390–1454), unsterblich in Maria, die Tochter des Dombaumeisters Peter von Prachatitz verliebt. Dieser versprach Puchsbaum, ihm Maria zur Frau zu geben, wenn er es schaffen sollte, den zweiten Turm des Stephansdoms innerhalb eines Jahres fertigzustellen – ein schier unmögliches Unterfangen. Dem Verzweifelten soll nun der Teufel erschienen sein und ihm seine Hilfe unter der Bedingung angeboten haben, dass er während dieser Zeit weder den Namen Gottes noch den eines Heiligen aussprechen dürfe, ansonsten sollte seine Seele dem Leibhaftigen gehören. Der Turmbau ging zügig voran, doch als eines Morgens Hans Puchsbaum vom Gerüst aus unten am Stephansplatz seine geliebte Maria sah und ihren Namen rief, stürzte der Teufel ihn vom Gerüst.

schützen sollte: „Noch nie hat man gehört, dass ein Hirsch vom Blitz getroffen worden wäre.“

ALLZU.MENSCHLICHES

Manche Besucher meinen, unter den reichen und verspielten gotischen Verzierungen der Westfassade an der Außenfront des Doms auch sexuelle Symbole zu erkennen. Rechts und links vom Haupttor des Doms finden sich Skulpturen, die als Penis oder Vulva gedeutet werden. Hierbei könnte es sich um Bauelemente aus der Römerzeit handeln. Die Verwendung alter Bauelemente von Baumeistern und Architekten späterer Epochen war durchaus üblich. Indem man diese heidnischen Symbole an christlichen Kirchen außen anbrachte, wollte man ihre Macht brechen.

HALBMOND UND STERN

Die „Mondschein“-Legende erzählt, dass bei der ersten Türkenbelagerung Wiens im Jahr 1529 ein Halbmond mit Stern auf die höchste Spitze des Stephansdoms aufgesetzt worden sei, um das Bauwerk vor den Angriffen der osmanischen Truppen zu verschonen. Nach dem Ende der zweiten Belagerung Wiens im Jahr 1683 sah man darin ein Symbol des Islam und der feindlichen Osmanen und setzte 1686 ein Kreuz auf die Turmspitze.

TÄUSCHEN UND TARNEN

Während der osmanischen Belagerungen von 1683, als angeblich mehr als 1000 Kanonenkugeln das Dach des Doms getroffen hatten, besserte man dieses mit färbigen Zeltplanen aus, um dem Feind vorzugaukeln, dass es noch genügend materielle Reserven in der Stadt gäbe.

DIE GLOCKEN DES DOMS

BLITZ.SCHLAG

Im Jahre 1551 setzte man auf die acht obersten Fialen des Turms jeweils ein Hirschgeweih, weil ein solches nach dem damaligen Aberglauben gegen Blitzschlag

Das Läuten der Pummerin – der größten Glocke des Stephansdoms und einer der größten frei schwingenden Kirchenglocken der Welt –, soll Unglück bringen, wenn es aus einem anderen Grund als einem festlichen Anlass geschieht. Auch andere Glocken des Stephansdoms sind von einem Geheimnis umgeben: Es heißt, sie hätten immer dann von selbst geläutet, wenn ihre Schöpfer oder Angehörigen gestorben waren. So soll die alte Pummerin, die Johann Achhammer gegossen hatte, im Moment seines Todes am 9. Dezem

Die „Dienstbotenmadonna“, gotisch gefasste Steinstatue der Muttergottes (um 1320) im Langhaus des Doms

ber 1712 unvermittelt ein furchtbares Geläut von sich gegeben haben. Einst wurde die „Zügenglocke“ für Sterbende geläutet. Berichtet wird, dass ein Kranker dies ablehnte, und als die Familie ihm dennoch das Sterbeglöcklein läuten lassen wollte, fiel bei der ersten Bewegung der Klöppel ab.

BLUT.STEIN

Rechts vom Bischoftor ist ein abgewetzter Stein im Türstock eingemauert, welchen die Gläubigen berühren und küssen können. Die lateinische Inschrift besagt, dass dieser Stein von Herzog Rudolph IV. hier angebracht wurde. Der Überlieferung nach sei auf diesen Stein einst das Blut des heiligen Koloman geflossen, als dieser gefoltert wurde.

DREI TEUFELCHEN

„Luziferl, Spirifankerl und Spiriginkerl“, drei kleine Kobolde, trieben sich auf dem Stephansplatz herum, neckten die Gläubigen und versteckten den Steinmetzgesellen Hammer und Meißel. Endlich wurden sie gefangen und in eine Nische hinter einem Gitter eingesperrt. Von dort konnten sie sich nicht befreien und mussten daher ausharren, bis sie versteinerten.

IN LETZTER NOT

Die steinerne Figur der „Dienstbotenmuttergottes“ (um 1320) ist die bedeutendste Plastik des mittelalterlichen Wien. Vor dieser Statue wurden früher Messen für Dienstboten gelesen. Es wird berichtet, dass im 17. Jahrhundert eine Magd, die fälschlicherweise von ihrer Dienstgeberin des Diebstahls beschuldigt und von der Herrin aus dem Haus gejagt worden war, vor der Statue gebetet hätte, woraufhin sich in Folge das Missverständnis aufklärte.

TRÄNEN.REICH

Ein legendenumranktes Marienbildnis ist die „Madonna von Pötsch“, welche sich unter einem Baldachin im rechten Seitenschiff neben dem „Singertor“ befindet. Seit der Schlacht bei Zenta gegen die Türken im September 1697 wird es in Österreich und Ungarn verehrt, denn während der Schlacht sollen zwei Wochen lang Tränen aus den Augen der Madonna geflossen sein.

SCHMERZENS.MANN

Der „Zahnweh-Herrgott“ ist eine Statue aus dem 15. Jahrhundert und zeigt Jesus mit einer schmerz-

Das Gnadenbild „Mária Pócs“ (auch „Mária Pötsch“) ist ein Muttergottesbildnis nach dem byzantinischen Typus der „Hodegetria“ (Wegweiserin).

Die Pummerin ist Österreichs größte und schwerste Glocke: Sie wiegt 21.383 kg und hängt seit 1957 am Nordturm.

verzerrten Miene. Ein Mann, der an heftigen Zahnschmerzen litt, soll vor diesem Kruzifix gebetet haben und daraufhin von seinen Schmerzen befreit worden sein. Seitdem gibt es zahlreiche Berichte von Gläubigen, die nach einem Gebet vor der Statue Erleichterung von ihren Zahnschmerzen gefunden haben.

HEILIGER BART

Um das Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert in der Tirnakapelle rankt sich die Legende, dass der Bart aus natürlichem Haar, den die lebensgroße Jesusfigur trägt, immer weiterwächst.

FLIEGEN.PLAGE

Die Legende der „Stephanstöchterln“ – das sind winzige Fliegen, die angeblich im Stephansdom leben – erzählt von einem Bildhauer, der im Dom an einer Statue der heiligen Maria arbeitete. Der Teufel soll ihm folgenden Pakt angeboten haben: Wenn der Bildhauer es schaffte, die Statue ohne Fehler zu vollenden, würde er ihm unglaublichen Reichtum schenken. Als das Werk fast fertiggestellt war, befahl der Teufel einer kleinen Fliege, sich auf die Statue zu setzen. Bei dem Versuch, diese wegzujagen, beschädigte der

Bildhauer die Statue und der Teufel konnte den Pakt für nichtig erklären. Seitdem sollen die kleinen Fliegen im Stephansdom leben und immer wieder Künstler und Handwerker stören. Eine weitere Fliegen-Legende erzählt von einem Pfarrer des Doms, der beschloss, die vom Kerzenlicht angezogenen Fliegen mit Weihwasser und Gebeten zu vertreiben. Nachdem er die Kirche besprengt hatte, sollen die Fliegen tatsächlich verschwunden sein.

ALLERLEI GETIER

Viele Tiere hatten spezifische Bedeutungen in der mittelalterlichen christlichen Ikonographie. Löwen standen oft für Stärke und Schutz, während Drachen und andere Ungeheuer das Böse und den Teufel repräsentierten. Man glaubte, groteske und furchterregende Figuren wie die raubtierartigen steinernen Wasserspeier an der Außenfront des Doms könnten Dämonen und böse Geister abwehren. Im Fries des „Riesentores“ symbolisieren Drachen, Löwen und Fabelwesen den Kampf zwischen Gut und Böse. Steinerne Hunde, Löwen und Drachen finden sich auch in den romanischen Kapitellen im Inneren der Westempore. Im rechten Kirchenschiff des Doms tummeln sich am Hochgrab von Kaiser Friedrich III. eine kleine Maus, ein Affe mit menschlicher Gestalt, eine Kröte, ein Fabelwesen mit großen Ohren und löwenartigem Hinterteil, eine Eule sowie ein Widder mit menschlichem Antlitz.

Kröten, Echsen und Lurche bevölkern den Handlauf des Stiegenaufganges der von Anton Pilgram im frühen 16. Jahrhundert geschaffenen Domkanzel, die nach ihm auch „Pilgramkanzel“ genannt wird. Kröten wurden oft mit Unreinheit und Sünde assoziiert, während Echsen und Lurche, die sich an der Sonne wärmen, symbolisch für Erneuerung und Auferstehung standen. Eine kleine Skulptur eines Hundes, im Volksmund „Hündchen ohne Furcht“ genannt, Sinnbild für Treue, Loyalität und die Wachsamkeit der Kirche, befindet sich am Ende des Handlaufes und soll verhindern, dass das Böse die Kanzel erreicht.

„Der Stephansdom ist nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch von zahlreichen Legenden und einigem Aberglauben umgeben. Diese Geschichten bereichern die kulturelle Bedeutung des Doms und ziehen die Menschen an. Der Kern bleibt aber die Begegnung mit Gott.“

– Dompfarrer Toni Faber

Der sogenannte „Zahnweh-Herrgott“, Relieftafel aus dem Jahr 1521

Der Kolomann-Stein: Herzog Rudolf IV. (1339–1365) ließ den in Messing gefassten Stein im Zuge der Erweiterung der Kirche am 3. Mai 1361 über der Schwelle des neuen Nordportals einmauern.

Text: Eva von Schilgen

www.stephanskirche.at www.wien-erleben.com/der-stephansdom

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WIENER ZUCKERBÄCKEREI

Süße Klassiker und wiederentdeckte Schätze

Eine kulinarische Zeitreise in das mondäne Wien der 1920er-Jahre: Mit ihrem neuen Backbuch „Wiener Zuckerbäckerei“ lässt Bernadette Wörndl das Erbe der Wiener Kaffeehauskultur aufleben. Über 75 traditionelle Rezepte, basierend auf den handschriftlichen Aufzeichnungen der Zuckerbäckerin Therese Schulz, bieten einen köstlichen Einblick in die süße Welt vergangener Tage. Klassiker wie Sachertorte und Vanillekipferl, aber auch nostalgische Schätze wie Diplomatenpudding und Miss-Wanda-Schnitten, wurden sorgsam modernisiert, damit sie auch in heutigen Küchen gelingen. Neben verführerischen Rezepten finden sich stimmungsvolle

Fotos und Auszüge aus den originalen Rezeptbüchern, die den Charme Wiens spürbar machen. Ein Muss für alle Liebhaber österreichischer Mehlspeisen und Freunde der Wiener Kaffeehauskultur – das ideale Backbuch für genussvolle Momente.

INFOBOX

Wiener Zuckerbäckerei

Süße Klassiker und wiederentdeckte Schätze

Autorin: Bernadette Wörndl

ISBN: 978-38310-4857-1

224 Seiten, € 29,95 (D) / € 30,80 (A) Dorling Kindersley Verlag, 2024

Polsterzipf

Der Polsterzipf, benannt nach seiner Ähnlichkeit mit einem Federkissen, ist eine Wiener Delikatesse, die seit Jahrhunderten die Herzen von Zuckermäulern erobert. Die Ursprünge des Polsterzipfs lassen sich bis ins18. Jahrhundert zurückverfolgen, als er erstmals am kaiserlichen Hof Österreichs eingeführt wurde.

FÜR 25–30 STÜCK

ZUTATEN FÜR DEN

TOPFENTEIG:

120 g Topfen (10 %)

120 g zimmerwarme Butter

2 Eidotter (M)

500 g Weizenmehl (W700 glatt/Type 405) (plus mehr für die Arbeitsfläche)

125 ml Milch

1 gute Prise Salz 1 l Öl zum Ausbacken Staubzucker zum Bestreuen

ZUBEREITUNG:

Für den Teig: Topfen und Butter in einer Schüssel glatt rühren. Dotter hinzufügen und die Masse erneut glatt rühren. Danach Mehl, Milch und Salz hinzugeben und alles rasch zu einem glatten Teig kneten. Mindestens 1 Stunde abgedeckt im Kühlschrank ruhen lassen.

Das Öl in einer tiefen Pfanne oder in einem kleinen Topf auf 180 °C erhitzen (mit einem Thermometer prüfen).

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche 3–4 mm dick ausrollen und mit einem Teigrad unterschiedlich große Dreiecke (Polster) ausradeln. Die Polster im Öl portionsweise schwimmend goldbraun ausbacken, dabei einmal wenden. Die Polsterzipf mit einem Schaumlöffel aus dem Öl heben, auf Küchenpapier abtropfen lassen und mit Staubzucker bestreut servieren.

WINTER 24 | 25

La Bohème

27. Dez. 2024 PREMIERE

03. Jän. 2025

05. Jän. 2025

I puritani KONZERTANT

28. Dez. 2024

04. Jän. 2025

Neujahrskonzert

01. Jän. 2025

Asher Fisch dirigiert Werke von R. Strauss, J. Strauß, Gershwin u.a.

DIE PALAIS IN WIEN

ZEITLOSE PRACHT UND VERBORGENE GESCHICHTEN HINTER DEN FASSADEN

Das, was auf erhöhten Orten die Burgen und im freien Flachland die Schlösser sind, findet in den Städten ihr Pendant in den bauhistorischen Perlen der Palais. Sie sind als Stein gewordene Visitenkarten ihrer Besitzer und Erbauer Zeugen von Einflussreichtum, Geld und Macht. Und so ist es kein Zufall, dass sich zahlreiche dieser Bauten in unmittelbarer Nähe zum Zentrum der Macht, der Wiener Hofburg, oder zumindest in der Inneren Stadt und später am Ring befinden.

Text: Hannelore Lensing

Palais Niederösterreich

Palais in Österreich sind nicht nur von berühmten Baumeistern geschaffene architektonische Meisterwerke, sondern auch lebendige Zeugnisse einer bewegten Geschichte. Diese prachtvollen Gebäude, die oft für den Adel oder die königlichen Familien errichtet wurden, spiegeln den Reichtum wie auch die kulturelle Bedeutung des Landes wider. Von den barocken Prachtbauten Wiens bis zu den idyllischen Anwesen außerhalb der Stadt nehmen Palais einen besonderen Platz in den Herzen der Bevölkerung ein und ziehen auch heute noch Besucher aus aller Welt in ihren Bann. Viele dieser historischen Gebäude dienen inzwischen als Museen, Veranstaltungsorte oder luxuriöse Hotels; sie bieten eine einzigartige Kulisse, welche die Eleganz vergangener Epochen mit dem modernen Lebensstil verbindet. Ein Besuch in einem österreichischen Palais ist daher nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern ein Erlebnis, welches das kulturelle Erbe des Landes auf eindrucksvolle Weise präsentiert.

Die Palais in Wien fanden ursprünglich vielfältige Nutzung und dienten als prachtvolle Stadthäuser des Adels, in denen rauschende Bälle, glanzvolle Empfänge oder politische Zusammenkünfte stattfanden. Auch im Bereich der Kunst und der Musik waren sie Orte,

an denen durch Förderung und Aufträge ein Künstler dem Zeitgeist Rechnung trug und in denen bedeutende Werke geschaffen wurden. Diese repräsentativen Wohnsitze, oft herrschaftliche Residenzen, waren mit kunstvollen Fassaden, opulenten Sälen und weitläufigen Gärten ausgestattet. Einige dieser Palais beherbergten bedeutende Kunstsammlungen, von denen manche bis heute erhalten geblieben sind.

Ein besonders hervorragendes Beispiel in Wien ist das Palais Liechtenstein, das gleich in zwei prächtigen Ausführungen existiert, und zwar als Stadt- wie auch als Gartenpalais. Das Stadtpalais in der Nähe des Burgtheaters beeindruckt durch seine barocke Pracht und Ausstattung und erstrahlt seit seiner aufwendigen Renovierung in neuem Glanz mit Kunstwerken der Liechtensteinischen Sammlungen. Das Gartenpalais im 9. Bezirk ist von weitläufigen Grünanlagen umgeben und zeigt den Besuchern neben seiner beeindruckenden Sammlung Alter Meister auch eine goldene Kutsche. Ein weiteres prominentes Gebäude ist das Palais Coburg, das durch seine klassizistische Architektur und die luxuriösen Innenräume sowie seine ausgedunkelten Kelleranlagen (Teile der alten Stadtbefestigung) besticht. Erst 1845 vom österreichischen Hofarchitekten Karl Schleps erbaut, beherbergt es heute ein Hotel

Das Winterpalais des Prinzen Eugen in der Himmelpfortgasse beheimatet das Finanzministerium in Wien.
Foto: Oskar Schmidt, © Belvedere, Wien
Nimmt man den Weg von der Freyung durch die Herrengasse zum Michaelerplatz, findet man eine ganze Reihe von Palais.

mit einem Gourmetrestaurant sowie Räume für internationale Tagungen.

Die Geschichte der Palais in Österreich, insbesondere jener in Wien, reicht bis ins späte Mittelalter zurück, doch seine Blütezeit erlebte der Bau von Palais im 17. und 18. Jahrhundert während der Barock- und Rokoko-Epoche. Diese Zeit war geprägt von einem enormen Wachstum und einer kulturellen Hochzeit, die sich in der Errichtung zahlreicher prächtiger Residenzen widerspiegelte. Das erste bedeutende Palais in Wien, das als solches gilt, ist das Palais Collalto des Architekten Giovanni Pieroni, dessen Barockbau schon im Jahr 1624 begann. Es markierte den Beginn einer neuen Ära der Stadtarchitektur, jener der Adelshäuser und ihrer Stadtresidenzen, die heute noch das Stadtbild prägen.

Nimmt man den Weg von der Freyung durch die Herrengasse zum Michaelerplatz, findet man eine ganze Reihe von Palais: Vom Palais Daun-Kinsky (Freyung 4), das 1719 von Johann Lucas von Hildebrandt erbaut wurde, geht es über das Palais Harrach als dessen Nachbarn und das Palais Hardegg aus dem Historismus weiter in der Herrengasse zum Palais Modena aus der Renaissance bis zum Palais Mollard-Clary, in dem das Globen- und das Esperantomuseum der Österreichischen Nationalbibliothek untergebracht sind. Das „Palais“ Niederösterreich war ein historisches Landhaus, aber niemals ein echtes Palais, sondern jahrelang im Besitz des Landtags sowie der Landesregierung Niederösterreich, bevor Sankt Pölten 1986 zur Landeshauptstadt wurde.

Auch das Palais Ferstel wurde nicht als Palast erbaut, sondern war ein historisches Bank- und Börsengebäude aus dem Historismus mit einer schönen Passage

zwischen Freyung und Herrengasse. Dafür ist das Palais Batthyány-Strattmann wieder ein authentisches Barockgebäude von Fischer von Erlach, ebenso wie das Palais Brassican-Wilczek aus der Renaissance mit der Bibliothek des Bundeskanzleramtes. Das Palais Trauttmansdorff, im klassizistischen Barockstil erbaut, reiht sich gleichermaßen noch in die Herrengasse ein, ebenso das Palais Abensperg-Traun.

Viele dieser Palais bemerkt der aufmerksame Besucher Wiens nur, wenn er sich Zeit nimmt, um sein Augenmerk auf die schönen Fassaden zu richten. Allgemein bekannt sind dagegen das prächtige Palais Schwarzenberg, das Palais Auersperg oder das Palais Augarten im Park, allesamt gut sichtbare, meist freistehende Gebäude in der Stadt. Auch die beiden Palais Pálffy und Pallavicini am Josefplatz sind augenscheinlich und mit exquisiten Innenräumen geschmückt. Allseits bekannt ist ebenso das Stadt- oder Winterpalais des Prinzen Eugen in der Himmelpfortgasse 8, das Teil des Finanzministeriums ist.

In den Wiener Palais wohnten nicht nur die adeligen Familien selbst, sondern auch eine Vielzahl von Bediensteten, die für den reibungslosen Ablauf des Haushalts zuständig waren. Sie lebten häufig direkt im Palais, meist in einfacheren Räumen in einem Nebengebäude oder in den oberen Stockwerken, die Küche, Personalunterkünfte, Lagerräume und Dienstbotentreppen umfassten und einen diskreten Zugang zu den Herrschaftsräumen ermöglichten. In den größeren Residenzen gab es eine Vielzahl von Dienern, darunter Kammerdiener, Köche, Gärtner, Hausmädchen und Kutscher. Ihnen allen oblagen die diversen Aufgaben von der Pflege der prächtigen Gärten bis hin zur Ausrichtung von aufwendigen Festen und Banketten. Die Palais waren somit früher nicht nur luxuriöse Wohnstätten, sondern auch komplexe Organisationen, in denen das Leben einer Adelsfamilie und die Arbeit des vielköpfigen Dienstpersonals eng miteinander verknüpft waren. Die Aufrechterhaltung eines solch großen Haushalts war eine anspruchsvolle

Aufgabe, die Disziplin sowie ein entsprechende Struk turierung erforderte, um den hohen Ansprüchen der Hausherrschaft gerecht zu werden.

Die Ringstraßenpalais entstanden allesamt erst zu späteren Zeiten, als erfolgreiche Unternehmer, Bankiers und dem Kaiserhaus verbundene Geschäftsleute es dem Adel gleichmachen und Geld sowie Einfluss zur Schau stellen wollten. Der Aufstieg in die „höhere“ Gesellschaft, manchmal auch mit einem neuen Adelsprädikat verbunden, führte zu einem Bauboom der Sonderklasse. Historischer Prunk und teuerste Ausstattung waren nun auch dem reichen Bürgertum möglich, das mit Festen, Konzerten und Salons seine neue Stellung in der Gesellschaft zeigte. Beispiele sind das Palais Rothschild, das Palais Ephrussi sowie das Palais Epstein; alle drei Anwesen liegen direkt an der Ringstraße. Palais sind mehr als nur beeindruckende Prachtbauten. Sie erzählen Geschichten von Aufstieg und Fall, von Glamour und Tragödien, von Veränderungen und Zeitenwandel. Ihre heutigen Funktionen als Museen, Botschaftssitze, Bildungseinrichtungen oder Luxushotels verbinden das Erbe der Vergangenheit auf faszinierende Weise mit der Gegenwart und machen sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Wiener Stadtkultur. Viele Palais sind nicht öffentlich zugänglich; bei denjenigen aber, die Interessierten ihre Pforten öffnen, lohnt sich ein Besuch, der mit prunkvollem Glanz hinter den Fassaden überrascht.

Palais Daun-Kinsky
Palais Liechtenstein

EXKLUSIVE IMMUHRBILIEN

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■ h o c h w e r t i g e A u s s t a t t u n g

J. & L. Lobmeyr verfügt über einen einzigartigen Service, der sich der Restaurierung, Pflege und Erhaltung von antiken Leuchtern verschrieben hat.

Foto: © Stefan Rastl

STRAHLENDER GLANZ VERGANGENER ZEITEN

DIE KUNST DER REINIGUNG UND PFLEGE

ANTIKER LUSTER BEI J. & L. LOBMEYR

In der heutigen Zeit, in der Handwerk und Tradition oft in den Hintergrund treten, gibt es noch immer Orte, an denen jahrhundertealte Techniken nicht nur bewahrt, sondern auch täglich gelebt werden. Ein solcher Ort ist die Werkstatt von J. & L. Lobmeyr in der Salesianergasse 9 im dritten Wiener Gemeindebezirk, wo seit dem Jahr 1780 kunstvolle Luster gefertigt und restauriert werden. Hier verbindet sich das historische Erbe mit meisterhaftem Handwerk zu einem einzigartigen Service, der sich der Restaurierung, Pflege und Erhaltung von antiken Leuchtern verschrieben hat.

Luster, die die Zeit überdauert haben, erzählen Geschichten. Jede Reparatur, jede Restaurierung ist eine Chance, ihre Geschichten zu neuem Leben zu erwecken.

Bei J. & L. Lobmeyr wird dabei besonderer Wert auf die Authentizität und den Respekt vor dem Original gelegt. Die Restaurierungen werden nach konservatorischen Grundsätzen durchgeführt, wobei der ursprüngliche Charakter der Objekte im Mittelpunkt steht. So werden fehlende Teile originalgetreu reproduziert und dem Vorbild entsprechend gealtert. Die Oberflächen werden sanft gereinigt und, wenn notwendig, in Originaltechnik ergänzt – stets mit dem Ziel, die Geschichte des Objekts erkennbar zu lassen.

Besonders in repräsentativen Räumen, sei es im privaten Wohnbereich oder in öffentlichen Repräsentationsräumen, spielen restaurierte Luster eine bedeutende Rolle. Hier geht es nicht nur um eine einfache Reparatur, sondern um eine adäquate Restaurierung, die das Objekt wieder in seinem ursprünglichen Glanz erstrahlen lässt. Auch bei Projekten, die eine Revitalisierung mit neuer Oberfläche und vervollständigtem Behang erfordern, wird das ursprüngliche Fragment wieder zum Leben erweckt, als wäre es gerade erst gefertigt worden.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Reinigung und dem Service von Lustern. J. & L. Lobmeyr bietet maß

Auch Hotels wie das Park Hyatt Wien nützen den Service.
Foto: Park Hyatt © Wolfgang Thaler

geschneiderte Reinigungspläne an, die ohne Störung des laufenden Betriebs durchgeführt werden können – beispielsweise in Museen oder in historischen Gebäuden. Auch im Falle von Brandschäden ist das Unternehmen J. & L. Lobmeyr der richtige Ansprechpartner, um die wertvollen Objekte wiederherzustellen.

Nicht zuletzt gehören die Elektrifizierung von Antiquitäten nach musealen Standards sowie die Übersiedelung von empfindlichen Stücken ebenfalls zum umfangreichen Serviceangebot. All dies geschieht stets mit dem Anspruch, das Handwerk in seiner schönsten und authentischsten Form erblühen zu lassen.

Für Liebhaber von historischen Lustern ist ein Besuch in den Werkstätten von J. & L. Lobmeyr ein unvergessliches Erlebnis. Hier kann man nicht nur die traditionelle Kunstfertigkeit hautnah erleben, sondern erfährt auch die Bedeutung der Restaurierung als Balanceakt zwischen Erhalten und Zerstören. Es ist ein Ort, an dem das Erbe vergangener Zeiten bewahrt und für zukünftige Generationen lebendig gehalten wird.

J. & L. LOBMEYR GmbH

Salesianergasse 9, 1030 Wien licht@lobmeyr.at +43 1 7132145 www.lobmeyr.at

Vor der Reinigung
Nach der Reinigung
Foto: Hotel
Weitzer

PRIVATE BROKER

HISTORISCHES ERBE RICHTIG VERSICHERT.

DAMIT IHRE SICHERHEIT KEIN ZUFALL WIRD.

Douglas Machat & Cie. wurde von Benedikt Graf Douglas und Philip Machat gegründet. Das Unternehmen gehört zu den führenden Agenturen Europas im Bereich hochwertiger Versicherungen für Schlösser, Kunst, Schmuck und Oldtimer.

Als unabhängiges Unternehmen bietet Douglas Machat & Cie. perfekt zugeschnittene Lösungen. Hochgradig persönlicher Service, umfassendes Wissen und jahrelange Erfahrung sind die Grundpfeiler des Geschäfts. Unabhängig davon, ob der Kunde nach umfassendem Schutz oder nach einer Optimierung bestehender Versicherungsanordnungen sucht.

Mag. Philip Machat
Benedikt Graf Douglas
Douglas Machat & Cie.

DIE KAMERA IST MEIN WERKZEUG

Wer in Magazinen blättert oder auf Plakatwänden superkreative Fotografien entdeckt, wer Architektur gut in Szene gesetzt sieht, wer sich von Porträts berührt oder von Reisefotos animiert fühlt, der schaut wahrscheinlich gerade eines von Nuno Filipe Oliveiras Bildern an. Der in Portugal geborene Fotograf hat sich im Laufe der Jahre einen ganz eigenen Stil erarbeitet und ist damit hierzulande wie auch international gut gebucht. Das SCHLOSSSEITEN-Team hat ihn in seinem Atelier besucht.

Zwei offene Laptops, über deren Bildschirme Bilder und kurze Filme flimmern, jede Menge Fotografien an den Wänden, eine Fülle an Zeitschriften und Büchern, in denen seine Arbeiten abgedruckt sind, viele unterschiedliche Kameras, dazu Objektive, Kabel, Lampen und Lichter – alles, was Nuno Filipe Oliveira im täglichen Leben braucht – füllen den Raum. Der Kontrast zwischen Licht und Schatten ist Nunos Markenzeichen. Und die Überzeugung, dass „Fotos Metaphern sind, die das Abstrakte greifbar machen und das Alltägliche mystifizieren“, ist in seinen Fotografien zu sehen.

„Fotografie ist eine Mischung aus Handwerk und Kunst“, ist Nuno Filipe Oliveira überzeugt. Er selbst hat sich beides hart erarbeitet. Nach der Matura in Lissabon studierte er Meeresbiologie. „Das Meer hat mich fasziniert. Die Vorstellung, es zu meinem Beruf zu machen, schien perfekt.“ Doch die Realität sollte ihn rasch einholen: Das erste Jahr des Studiums war mehr von Ausflügen ans Meer und langen Motorradfahrten geprägt als von wissenschaftlichem Fortschritt. Es war die Zeit, als Nuno seine Leidenschaft zur Fotografie entdeckte. Ein erster Job bei einer Innenarchitektin an der Universität lehrte ihn, Bilder zu produzieren und Filme zu drehen.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Ein portugiesisches Reisemagazin ließ ihn das Hotel Sacher fotografieren, und da er wegen seiner damaligen Freundin – seiner heutigen Ehefrau und Mutter seiner vier Kinder – ohnehin immer wieder nach Wien gereist war, gelangen die Bilder gut. Sie wurden von den Verlegern als authentisch und „richtig wienerisch“ gelobt. Volta ao Mundo, so der Name des Magazins, was übersetzt „rund um die Welt“ bedeutet, gab ihm daraufhin viele weitere Aufträge.

Die erste große Reise führte Nuno nach Angola, Namibia und Botswana. „Ich hatte nur 25 Filme dabei, jeder mit zehn Aufnahmen. Ich erinnere mich noch gut an das mulmige Gefühl: Was ist, wenn ich scheitere?“ Doch er meisterte die Herausforderung und kehrte mit beeindruckenden Bildern zurück. Es folgten Reisen in 73 Länder der Welt, von Europa bis in die USA, von Indien bis Australien. Mit der Zeit kam die Werbefotografie mit einer Bandbreite von Lebensmitteln über Menschen bis zu Möbeln dazu. Die Bäckerei DerMann, der Möbeldesigner Vitra, die Rosewood Hotelgruppe, aber auch Sacher, Oberlaa, Woerle, Nespresso Österreich, Ahead Media, Froots und viele weitere große und kleine Firmen zählen inzwischen zu seinen fixen Kunden. Gerade eben arbeitet er an Bildern, die in der Red Wing Post, einem unkonventionellen amerikanischen Herrenmagazin, erscheinen sollen.

Zuhören und das Verständnis für den jeweiligen Auftraggeber sind die Grundlage von Nuno Filipe Oliveiras Fotoserien, und immer versucht er, deren Ideen in Bilder umzusetzen. Das bedingt nicht nur Kreativität, sondern auch technisches Können und ein Verständnis für Licht und Komposition. Und während er früher viele Stunden mit dem Bearbeiten der Fotos beschäftigt war, ist es heute die KI, mit deren Hilfe beispielsweise störende Elemente mit wenigen Klicks entfernt werden können.

„Am Ende des Tages sehe ich meine Kamera als Werkzeug“, meint er. „Sie ist ein Mittel, um die Ideen anderer zum Leben zu erwecken und meine Vision in Bilder zu fassen.“ Egal, ob es sich um eine leichte Kamera für dynamische Aufnahmen im Freien oder eine große Studioausrüstung handelt – „es geht darum, das richtige Werkzeug für die jeweilige Aufgabe zu haben, immer wieder Neues zu lernen und Herausforderungen zu meistern“.

„Es geht darum, das richtige Werkzeug für die jeweilige Aufgabe zu haben, immer wieder Neues zu lernen und Herausforderungen zu meistern.“

Felix-Mottl-Straße 49, 1190 Wien

WIENPLACES TO GO

HOTEL ALMANAC WIEN

Kunst und Selfcare in perfekter Harmonie

Tauchen Sie ein in die einzigartige Welt des Almanac Palais Vienna , wo Kunst und Wellness auf faszinierende Weise miteinander verschmelzen. Inmitten des luxuriösen Ambientes des renommierten Hotels erwartet Sie eine neue, innovative Form der Selbsterfahrung, die weit über den klassischen Kunstgenuss hinausgeht. Das Konzept? Kunst als Medium für Entspannung, Achtsamkeit und inneres Wohlbefinden.

KUNST UND SELFCARE – EINE NEUE FORM DER ENTSPANNUNG

Das Almanac Palais Vienna bietet seinen Gästen mehr als nur ästhetische Eindrücke – es eröffnet eine tiefere, sinnliche Verbindung zur Kunst. In Zusammenarbeit mit der zertifizierten Kunsttherapeutin Mag. Petra Krassnitzer bietet das Hotel exklusive

Art-Therapy-Sessions an – ideal für kreative Köpfe, die Entspannung und Selbsterkenntnis suchen.

Die Sessions vereinen Meditation und Kunst, um den Energiefluss im Körper zu aktivieren und Gefühle künstlerisch auszudrücken. In einer entspannten, luxuriösen Umgebung stimulieren die Workshops die Sinne und fördern innere Balance. Gäste können in dieser harmonischen Atmosphäre tief in sich selbst eintauchen und neue Energie tanken.

INFOBOX

Almanac Palais Vienna Parkring 14–16, 1010 Wien +43 1 2660108 info.vienna@almanachotels.com www.almanachotels.com

Salzburg PLACES TO GO

Venezianischer Salon

SCHLOSS LEOPOLDSKRON

Königliches Ambiente mitten in Salzburg

Das prachtvolle Schloss Leopoldskron, im Jahr 1736 erbaut, wurde 1918 von Max Reinhardt, dem Mitbegründer der Salzburger Festspiele, erworben. Mit viel Hingabe und Kreativität verwandelte Reinhardt das Barockschloss in einen Ort der Kunst und Begegnung. Seine Vision spiegelt sich in der prachtvollen Bibliothek, dem Venezianischen Zimmer sowie im Marmorsaal wider, die bis heute Besucher in ihren Bann ziehen. Die kunstvolle Renovierung führte Reinhardt mit Salzburger Handwerkern durch und bewahrte den historischen Charme.

Auch heute ist das Schloss ein besonderer Rückzugsort, der durch seine Lage abseits des hektischen Stadtlebens Ruhe und Inspiration bietet. Besonders in der beginnenden Adventzeit lädt das Schloss mit seiner fast märchenhaften Atmosphäre zum Verweilen ein. Der verschneite Leopoldskroner Weiher und die stille Umgebung schaf-

fen eine magische Stimmung, die an vergangene Epochen erinnert. Für Gäste bietet das Schloss moderne Annehmlichkeiten: Im Meierhof stehen 55 Boutiquezimmer mit stilvollen Bädern und hochwertigen Möbeln zur Verfügung. Alternativ laden 12 elegante Suiten im Schloss mit Blick auf die Festung Hohensalzburg, den majestätischen Untersberg oder den ruhigen Weiher selbst zu einem luxuriösen Aufenthalt ein. Schloss Leopoldskron ist ein Ort, der Geschichte, Stil und Komfort auf unvergleichliche Weise verbindet. Seien Sie schnell und buchen Sie Ihren märchenhaften Aufenthalt.

INFOBOX

Hotel Schloss Leopoldskron

Leopoldskronstraße 56–58, 5020 Salzburg +43 662 83983 reception@schlossleopoldskron.com www.schlossleopoldskron.com

TWEED NIGHTS

Lange vergangen sind die Zeiten, in denen der Tweed als Funktionsstoff eingesetzt wurde. Heute ziert Tweed alle großen Kollektionen, Labels und Tageszeiten. Zum schicken Abendessen geht man gekleidet in einen Tweed-Mantel, kombiniert mit der Trendfarbe Bordeaux und sinnlichen Düften.

1. Wildlederstiefel, perfekt auch zum Kleid, von aicus.at, um € 320 | 2. Chrysalis Damen Tweed-Raglanmantel „Kensington“, Klassiker aus England, bei thegundogaffair.com, um € 995 | 3. Feueremail-Rundreif „DONNA“, mit 24K-Gold-Dekor, Hommage à Gustav Klimt – Inspired by Portrait Adele Bloch-Bauer, von shop.freywille.com, um € 1.075 | 4. Mit dem Duft LIWA, der Safran, Amber, Weihrauch und Vetiver wiedergibt, in den Herbst, von Widian, um € 255 | 5. Ärmellose Bluse aus Baumwoll-Waffelpiqué, von susanne-spatt.com, um € 220 | 6. Manolo Blahnik Hangisi Pumps in der Trendfarbe Bordeaux, um € 1.045 | 7. Schultertasche aus Leder, von Etro, über breuninger.com, um € 1.950 | 8. Kuscheliger Überwurf aus Kaschmir für kalte Tage, von johnstonsofelgin.com, um € 1.495 4.

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TWEED

DAYS

Der robuste Tweed kann mit einer Seidenbluse und einer Wildlederhose lieblich kombiniert werden. Auch untertags ein beliebter Stoff, um mit der Silhouette zu spielen – gedanklich ist man dabei schnell in Schottland angekommen!

1. Herrlich weiche Ziegenlederhose „Jessie“, von Meindl, bei thegundogaffair.com, um € 1.179  | 2. Mit der Extra Bag aus Schurwolle und Leder spazieren gehen, von Loro Piana, um € 3.400  | 3. Schnell sich den wunderschönen Traum-Tweedmantel sichern, von shegundogaffair.com, um € 440 | 4. Halfeti, 100 ml, Klassiker von Penhaligon’s, um € 240 | 5. Haarreifen Tweedrabbit, perfekt, um bei feuchtem Wetter die fliegenden Haare zu bändigen, von windymagdalena.com, um € 89  | 6. Double Monk Pointy, traumhaft schöne Klassiker, von bellas-vienna.at, um € 199 | 7. Ärmellose Seidenbluse, von Hemisphere, über breuninger.com, um € 299 | 8. Mini-Jacke „Roadster“, aus Mohair, Cashmere und Schurwolle, von Loro Piana, um € 4.350

Stilvolle Tweed-Kombination von Susanne Spatt
7. 8.

TWEED

HERREN

Eine Symbiose aus Tweed, Cashmere und Leder umgibt den gut gekleideten Mann in dieser Saison. Man trägt in Lagen Hemd, Schalkragenweste und Tweed-Fieldjacket, dazu einen feinen Cashmere-Schal sowie moderne Tweed-Sneaker. Eleganz verleihen dem Outfit der betörende Duft sowie eine edle Uhr. Ganz im Sinne von nachhaltigem Luxus wird auf die Herkunft der Materialien geachtet.

1. Cashmere-Strickjacke, ein wichtiges Kleidungsstück im Schrank jedes Gentleman, von irisvonarnim.com, um € 1.250 | 2. Vom klassischen blauen Hemd mit Doppelmanschette kann man nie genug haben, von franken-cie.com, um € 129 | 3. Flanellhose, perfekt für den Winter, von thegundogaffair.com, um € 199 | 4. Auch bei Sportschuhen findet man nun Tweed, von ludwig-reiter.com, um € 398 | 5. Cashmere-Schal, von Johnstons of Elgin, um € 355 | 6. Haltane, ein Duft für den Gentleman von heute, inspiriert von den Gentilshommes du Château de Marly im 18. Jahrhundert, von parfums-de-marly.com, um € 305 | 7. Herren-Tweedjacke „Laksen“, schön warm und über Jahrzehnte perfekt gekleidet, bei thegundogaffair.com, um € 699 | 8. Armbanduhr „Santos de Cartier“, mittleres Modell, 18 kt Rotgold, Automatikwerk, mit Alligatorleder-Armband, von Cartier, um € 18.000

Foto: johnstonsofelgin.com
„Häuser haben eine Seele und atmen Geschichte. Wir müssen nur aufmerksam hinhören und sie sanft ins Heute übersetzen.“

ALTBAUSANIERUNG

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TWEED HOME

Gemütliche Tage brechen an, das Feuer lodert im Kamin, draußen ist es windig. Es ist die Zeit für Tweed! Ein paar Tage im Kyle House (Schottland), ein Spaziergang mit den Hunden und ein guter Schluck Whiskey inspirieren uns in dieser Saison besonders. Machen wir es uns gemütlich.

1. Tweed-Lampenschirm Balmoral Tartan, Lampenfuß individualisierbar, verschiedene Größen, von lesfillesdelulu.de, ab € 75 | 2. Historische Kaminverkleidung, von koelnberger.de, Preis auf Anfrage | 3. Tartan-Decke für gemütliche Stunden auf der Couch, von houseofbruar.com, um € 110 | 4. Duftkerze „Cire“, die Kopfnoten Bergamotte, Grapefruit und Rum verbreiten Gemütlichkeit, von Trudon, um € 165 | 5. Dieses aus feinster Lammwolle makellos gewebte Wurfkissen wird vollständig von Johnstons of Elgin gefertigt, erhältlich bei ralphlauren.de, um € 495 | 6. Auch der beste Freund des Menschen darf auf Tweed gebettet werden, von houseofbruar.com, um € 195 | 7. TauernROGG® Single Cask Whisky, durch behutsames Vergären und schonendes Destillieren in kleinen Kupferbrennblasen werden die Eigenschaften zu einer absoluten Rarität vereint, von guglhof.at, um € 68,90 | 8. Powerbank „volt’H Maxi“, zur Sicherheit, falls es mal eng werden sollte mit dem Strom auf der Hütte, aus Swift-Kalbsleder, von hermes.com, um € 680

Kyle House by: Alex Macleod

DER PURE GESCHMACK

Leidenschaft zum Handwerk, naturbelassene Aromen, schonende Zubereitung und der respektvolle Umgang mit den Grundprodukten bilden das perfekte Rezept für die exzellente Küche von 3-Hauben Koch Richard Brunnauer.

Zusätzlich zur Speisekarte und den Mittagsmenüs runden Spezialitätenwochen das Angebot im Einklang der Jahreszeiten ab:

AUSTERN

Montag 03.02. – Freitag 07.02.2025

Die Perle unter den Meeresbewohnern

FISCH & KRUSTENTIERE

Montag 17.03. – Freitag 21.03.2025

Brunnauers Kreationen vom Fisch bis zum Hummer

SPARGEL

Montag 19.05. – Freitag 23.05.2025

Traditionsgemüse – g‘ schmackig & bissfest!

KALB & INNEREIEN

Montag 23.06. – Freitag 27.06.2025

Bries, Beuschel & Leber – Delikatessen vom Kalb

TRÜFFEL

Montag 13. l 0. – Freitag 17. l 0.2025

„Die Trüffel ist fürwahr der Mozart der Pilze“

- Gioachino Rossini

WILD & WILDGEFLÜGEL

Montag 24.11. – Samstag 29.11.2025

Ein kulinarischer Wildwechsel erwartet Sie

Fürstenallee 5, 5020 Salzburg, Tel. +43 662 251010

www.restaurant-brunnauer.at

office@restaurant-brunnauer.at

Fall/Winter 2024 Collection – Cashmere-Handstrickpullover HOPE, in Espresso, gestylt mit Cashmere-Schal COLLO, in Espresso

IRIS VON ARNIM LEBENSWERK & ERBE

Über 45 Jahre schon kreiert Iris von Arnim ihr Lebenswerk, das berühmte gleichnamige Luxury Knitwear Label. Ihr Sohn Valentin ist bereits Geschäftsführer und wird das Erbe in die Zukunft führen.

Wien. Herbstliche Temperaturen. Ein laues Lüftchen weht über den Neuen Markt. Nach vielen Jahren treffe ich

Valentin von Arnim, den Geschäftsführer des Hamburger Luxuslabels Iris von Arnim, wieder. Wir unterhalten uns über die Werte des Familienunternehmens – Beständigkeit, Qualität sowie Reduktion auf das Wesentliche –, Aspekte, die das Label seit den 1970er-Jahren auszeichnen. Schnelllebigkeit in

der Modebranche und Herausforderungen in einer Zeit, da vermehrt auf Fast Fashion gesetzt wird, bestärken Valentin von Arnim, einen anderen Weg einzuschlagen.

Für ihn steht fest: Responsible Luxury war und ist die Zukunft – und Iris von Arnim ist ein herausragendes Beispiel dafür.

Was Iris von Arnim so besonders macht, ist nicht nur die hohe Qualität der Produkte, sondern auch die

Alle Fotos: © Iris von Arnim

persönliche Geschichte, die dahintersteht. Iris von Arnim (79), Gründerin, Designerin, Visionärin, Mutter und Cashmere Queen, stammt aus einer adligen Familie mit langer Vorgeschichte, musste jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg aus Schlesien fliehen und lebte unter bescheidenen Verhältnissen. Aus dem Nichts und ohne Startkapital schuf sie ein Modeimperium –eine Reise, die ihre Kraft und ihren Willen zur Selbst-

verwirklichung symbolisiert. „Meine Mutter ist eine unglaubliche Frau“, sagt Valentin mit Stolz. „Ihre Geschichte prägt die Marke bis heute.“ Ihre Persönlichkeit, ihr Freiheitsdrang und ihr künstlerischer Anspruch haben aus Iris von Arnim eine Marke gemacht, die weit über Mode hinausgeht – sie steht für Werte wie Beständigkeit und Individualität. Langweilig wurde es bei Iris von Arnim nie. In ihrem Drang, sich zu verwirklichen,

LINKS: Stonewashed Cashmere-Sweater mit Statement Sleeve COMO, in der Farbe Camel, aus der Fall/Winter 2024 Collection

RECHTS: Stonewashed Cashmere-Blazer CARSON, in der Farbe Midnight, aus der UOMO Fall/Winter 2024 Collection

VALENTIN VON ARNIM

Geschäftsführer des Familienunternehmens Iris von Arnim

strickte Iris ihren ersten Pullover während eines Krankenhausaufenthaltes. Schnell wurden ihre bunten Pullover ein It-Piece in der Szene, und genau wie Iris selbst waren die Produkte damals so attraktiv wie heute.

Ich betrete den modernen und doch von einer gewissen Geborgenheit geprägten Laden in der exklusiven Adresse Neuer Markt in Wien und werde von einem strahlenden Valentin begrüßt, gekleidet – wie sollte es anders sein – in eine navyblaue Schalkragenweste von Iris von Arnim. Ruhige Töne klingen aus den Lautsprechern, getrunken wird aus feinen Lobmeyr Gläsern. Wir steigen sofort ein in die Diskussion über Familienunternehmen, Qualität, Farben, Visionen. Sofort wird klar, dass Valentin tief in der Modewelt verwurzelt ist und die Prinzipien seiner Mutter respektiert, aber auch mit modernen Ansätzen verbindet. Der vor zwei Jahren in Wien eröffnete Laden verkörpert diese Verbindung von Tradition und Moderne. „Es geht nicht nur darum, Mode zu verkaufen, sondern darum, den Kunden das Gefühl zu geben, etwas Besonderes zu tragen – etwas, das Bestand hat“, erklärt er. In einer Zeit der oft schnellwie kurzlebigen Mode bleibt das Label Iris von Arnim seinem Bekenntnis zu zeitlosen, langlebigen Stücken treu. Diese Haltung zieht sich durch die Kollektion, von handgefertigten Cashmere-Pullovern bis hin zu exquisiten Mänteln. Valentin von Arnim sieht den Vorteil des Familienunternehmens gegenüber großen Konzernen vor allem in der Nähe zu den Kunden und in der Klarheit der Markenbotschaft. „Wir sind Spezialisten, die sich auf Cashmere-Pullover fokussieren. Jedes Detail – vom Material-Sourcing bis zur technischen Verarbeitung – wird in Handarbeit auf höchstem Niveau durchgeführt.“ Statt in aggressive Werbung zu investieren, fließt das Kapital in die Produktentwicklung. „Die Materialien sind unser Fokus“, erläuterte Valentin

„Wir sind Spezialisten, die sich auf CashmerePullover fokussieren.“

in der Überzeugung, dass die Kunden in einer zunehmend digitalen Welt wieder verstärkt nach Produkten suchen, die sie berühren und fühlen können – Mode, die sich nicht nur gut anfühlt, sondern eine Geschichte erzählt. Diese Hingabe zur Perfektion spiegelt sich auch in der Qualität der Produkte wider, die nicht nur modisch sind, sondern eine Lebensphilosophie verkörpern. Anders als in Großkonzernen, die oft gezwungen sind, riesige Kollektionen zu entwerfen, kann sich Iris von Arnim auf weniger, dafür aber herausragende Produkte konzentrieren. Dieser Fokus auf Langlebigkeit und Reduktion macht die Marke so besonders.

Eines der größten Hindernisse in der Produktion von Cashmere ist laut Valentin neben der Beschaffung hochwertiger Materialien die Suche nach Fachkräften, die Kleidungsstücke in Handarbeit auf diesem hohen Niveau herstellen können. „Viele wollen heute Maschinen bedienen und keine Handarbeit mehr machen“, erklärt er. Die Sicherstellung der handwerklichen Qualität – von der Auswahl der Materialien über die richtigen Farben und Strickmuster bis zum Strickprozess – sei die größte Herausforderung. Doch genau das ist auch der Schlüssel zum Erfolg: „Unsere Produkte sind das Ergebnis eines komplexen, handgeführten Prozesses. Die Liebe zum Detail macht den Unterschied.“ Diese Hingabe zieht sich durch das gesamte Unternehmen und ist ein unverzichtbarer Teil der Marken-DNA.

Die Zukunft von Iris von Arnim

Qualität und Expansion

Ein starker Fokus der Marke liegt derzeit auf der Expansion in die USA, wo die Botschaft von Langlebigkeit und Qualität sehr gut aufgenommen wird. „Amerikaner schätzen Verlässlichkeit und Langlebigkeit“, so Valentin. „Sie wollen das Gefühl, etwas Echtes und Wertvolles zu

tragen.“ Wir stehen im Laden (es ist bereits geschlossen) und gehen wie früher die Kollektion durch. „Zieh mal diesen Pullover an, das ist unser Klassiker FALLOU. Mach die Augen zu ... Wie fühlst du dich?“ Geborgen, beschützt, wertig, elegant und zeitlos fühle ich mich, als ich die Augen wieder öffne und auf meiner Haut das Cashmere spüre. „Wir wollen unsere Kunden nicht nur mit Produkten, sondern auch mit einem Gefühl von Glück und Selbstbewusstsein ausstatten.“ Iris von Arnim wird daher auch in Zukunft stets am besten Cashmere-Pullover der Welt arbeiten und das Kapital für Rohmaterial und Handarbeit binden.

Valentin bringt mit seiner internationalen Erfahrung von Rom bis New York und wieder zurück nach Hamburg sowie mit seiner strategischen Weitsicht – er war einst Banker an der Wall Street – eine neue Dynamik in das Unternehmen. Gleichzeitig ist es die kreative und unermüdliche Energie seiner Mutter, die das Herz der Marke bildet. Gemeinsam vereinen sie Tradition und Innovation, um das Familienunternehmen auch in den kommenden Jahrzehnten erfolgreich zu führen.

Wir sprechen über die Farben der aktuellen Kollektion, und wie gewohnt finde ich meine liebsten Nuancen von Wollweiß über Kit bis hin zu Taupe. Neben den schönsten Erdtönen sieht man aber auch Merlot, Hummer und das sehr beliebte Lake. „Blau ist nicht einfach nur Blau, es ist tief, kräftig und bringt Stärke und Ruhe mit sich. Unser beliebtes Lake-Blau ist zurückhaltend, aber

sehr klar in seiner Message.“ Diese Klarheit und Tiefe, wie Valentin Farben beschreibt, verkörpert er auch in der Führung des Unternehmens.

Iris von Arnim steht seit jeher für „Cashmere, Cashmere, Cashmere“ – doch mehr als das steht das Label für den Mut, eine Vision zu verfolgen, und für die Kraft, Qualität über Quantität zu stellen.

Text: Sophia Sungler

Iris von Arnim Store Wien

Neuer Markt 9, 1010 Wien +43 1 2014844 | wien@irisvonarnim.com Öffnungszeiten:

Mo.–Fr. 10:00–18:30 | Sa. 10:00–18:00 www.irisvonarnim.com

EXKLUSIV WELLNESSEN

IM MIRAMAR RESORT AN DER ADRIA

Traumurlaub mit gehobener Küche und hochkarätigem Unterhaltungsprogramm!

Abbazia – dieser Name weckt in Österreich seit nunmehr 180 Jahren die Sehnsucht nach Meer … So lange pflegt man im mondänen Seebad des 19. Jahrhunderts bereits die Tradition des gediegenen Gesundheitstourismus!

Das Wellness-Resort MIRAMAR knüpft nahtlos an dieses Erbe an, denn alles, was Abbazia vor 135 Jahren zum k.u.k. Curort werden ließ, finden Sie im Wellness-Resort MIRAMAR vereint. Nur zwei Autostunden von der österreichischen Grenze entfernt, betreten Sie mit dem MIRAMAR Wellness-Resort eine andere Welt!

Direkt am Meer gelegen, atmen Sie sich allerorts frei in heilsamer Seeluft voller mikroskopisch kleiner

Meerespartikel! Den prachtvollen Altbestand an Eichen, Schirmpinien und Zedern aus der Gründerzeit der historischen Waterfront-Villa Neptun, die mit Restaurant-Terrassen und romantischen Turmsuiten auftrumpft, ergänzt der exotische MIRAMAR-Park, in dem sich das Wellness-Schlössl und eine Liegewiese mit Blick auf die vorgelagerten Inseln befinden.

Die fünf Gästevillen der Hotelanlage umsäumen den Miramar-Park und bieten mit unterschiedlichen Zimmerkategorien individuelle Perspektiven auf das endlose Blau des Meeres und eine duftende Blütenpracht! In einer ruhigen Bucht und direkt an der 12 km langen Uferpromenade Lungomare Kaiser Franz Joseph I. gelegen, tauchen Sie ein in ein mediterranes Naturerlebnis der Extraklasse!

Ein Urlaub im MIRAMAR bietet sich zu jeder Jahreszeit an. Hier vereint sich ein Stück Altösterreich höchst reizvoll mit der mediterranen Lebensart und bietet ganzjährig Urlaubsgenuss in einem außergewöhnlichen Mikroklima. Das niveauvolle Veranstaltungsprogramm wechselt sich ab mit einem vielfältigen Ausflugsprogramm zu den Städten der Riviera oder den Inseln der Kvarner-Bucht.

Freundliche Menschen freuen sich auf Sie und begleiten Sie durch Ihren Aufenthalt! Entdecken Sie die Wohltaten hochwertiger Spa-Behandlungen und kommen Sie sanft in Bewegung mit dem vielfältigen Aktivprogramm. Es erwarten Sie ein beheizter Meerwasserpool mit Whirlpool im Außenteil, ein Süßwasserhallenbad sowie eine Saunawelt mit Kräutersauna, Dampfbad, Infrarotkabine, zwei finnischen Saunen und Laconium. Neu in diesem Jahr: der Massagepavillon am großzügig erweiterten Badestrand mit diskretem Zugang vom Hotelgelände.

Die von Falstaff ausgezeichnete Gourmetküche verwöhnt Ihren Gaumen und die Weinliste des MIRAMAR lässt das Kennerherz höherschlagen.

Für gute Unterhaltung am Abend sorgt Livemusik zum Abendessen. Kunst- und Kultursinnige kommen beim hauseigenen Bühnenprogramm auf ihre Kosten. Entdecken Sie, warum das MIRAMAR so einzigartig ist – und dabei einfach familiär.

MIRAMAR – Das Adria-Relax-Resort Ulica Ive Kaline 11, 51410 Opatija, Kroatien Tel.: +385 51 280000 info@hotel-miramar.info www.hotel-miramar.info

Foto: © Petar
Kürschner

PALAZZO LODRON

Non solum nobis – Nicht nur für uns selbst

Fotos: © Gregor Schwarzacher

Der große steinerne Bogen am Ende des Parks stammt aus den Zeiten des Fürsterzbischofs Paris Lodron.

Hier entstehen hochklassige Bordeaux-Blends.

PALAZZO LODRON DEM FÜRSTERZBISCHOF ZU EHREN

Im Trentino, südwestlich der Stadt Trient gelegen und auf seiner Ostseite von der Etsch begrenzt, liegt das sympathische Örtchen Nogaredo. Hier, zwischen dem Panorama aus hohen Bergen, kostbaren kleinen Weingärten, netten Häusern und ehrwürdigen Ansitzen, fühlen sich an die 2000 Menschen zu Hause.

Unter ihnen leben die Nachkommen der Familie des Salzburger Fürsterzbischofs Paris Lodron, die ihr Erbe ernst nehmen und bewusst in die Zukunft führen.

Flotten Schrittes und voller Elan kommt uns Olivia Volpini de Maestri entgegen, die Hausherrin des Palazzo Lodron, die üblicherweise zwischen Salzburg und Nogaredo hin und her pendelt, aber wegen ihrer beiden fast erwachsenen Töchter, die hier studieren, gelegentlich auch in Wien anzutreffen ist. Bei richtig gutem italienischem Espresso und köstlichen Croissants erzählt sie den SCHLOSSSEITEN im Stakkato die Geschichte des Hauses, des Weins und ihre eigene.

Paris Graf von Lodron (1586–1653), dessen Name sich bis heute in den Salzburger Ohren einen guten Klang

Klare Formen und edle Materialien charakterisieren das Haupthaus.

„Der
Palazzo Lodron ist kein Museum, sondern ein Lebensraum.“ – Olivia Volpini de Maestri

Von den oberen Turmfenstern reicht der Blick über die Etsch bis zu den Gebirgszügen des Trentin.

bewahrt hat, war römisch-katholischer Erzbischof zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges und konnte durch geschickte Politik den Frieden für sein Land bewahren. Er wurde Ende des 16. Jahrhunderts in Nogaredo geboren, und weil er Zeit seines Lebens starkes Heimweh verspürte, ließ er sich von den renommiertesten Architekten und Künstlern der damaligen Zeit hier eine Sommerresidenz errichten.

Das Anwesen ist um einen lang gestreckten Hof gruppiert. Im Haupthaus befinden sich der ehemalige Gerichtssaal, der elegante Salon sowie das ebenso schöne Speisezimmer. „Dann gibt es noch zwei lange Flügel, einen in Richtung Norden, einen in Richtung Süden. Das Haus sieht groß aus, ist aber an manchen Stellen lediglich vier Meter breit.“ Auf die Frage, warum es hier einen Gerichtssaal gab, weiß die studierte His-

torikerin und Autorin von Biografien eine Antwort: Die Lodrons waren viele Jahrhunderte lang die mächtigste Familie der Gegend und hatten zwischen dem Gardasee und Trient die Administration wie auch die Gerichtsbarkeit über. Marmorböden, hohe Decken, schöne Türen und Beschläge sowie jede Menge Ahnenbilder – „Allesamt Repliken, weil hier schon so oft eingebrochen wurde“, wie die Hausherrin erzählt – zeugen von altehrwürdiger Eleganz. Aber auch heutigen Ansprüchen genügt der Palazzo. „Für unsere Familie ist Nogaredo ein herrliches Zuhause!“

Johannes Volpini de Maestri, von allen einfach „Pipo“ genannt, hat das Anwesen schon vor langer Zeit geerbt und bis dato außerdem noch in New York, Wien und Salzburg als Steuer- und Transaktionsberater Karriere gemacht. Fast nebenbei hat das Ehepaar den Palaz-

Pipo und Olivia Volpini de Maestri verbringen viel Zeit hier.

Das Haupthaus ist lang gestreckt, an manchen Stellen jedoch nur vier Meter breit.

„Olivia und Pipo Volpini de Maestri haben sich entschieden, den Weingarten selbst zu bewirtschaften.“

zo und die dazugehörigen drei Hektar rundherum aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Gemäß dem Motto eines Vorfahren „Non solum nobis“ („Nicht nur für uns selbst“) haben Olivia und Pipo sich entschieden, den etwas höher gelegenen Weingarten selbst zu bewirtschaften. Auf einer sonnigen Hanglage am rechten Ufer der Etsch gedeihen seit einigen Jahren Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot sowie einige Reihen des seltenen Carménère.

Alles ist umgeben von uralten Steinmauern, Olivenbäumen und duftendem Lavendel. Auch Klee, Wicke und Luzerne werden gesät, um das Ökosystem zu verbessern, die Bodenerosion zu mindern und die Artenvielfalt zu fördern. „In der oberen Cantina, direkt neben dem Weinberg, findet die Fermentierung statt. Der Wein reift dann in großen und kleinen französischen Eichenfässern in den Kellern des Hauses“, erzählt Olivia, die schon seit vielen Jahren „für den Wein zuständig“ ist, wie sie sagt. Gemeinsam mit dem Agronomen Alexander Morandell, dem Önologen Walter Schullian und den beiden Mitarbeitern Matteo und Davide entstehen auf diese Weise pro Jahr etwa 9000 Flaschen eines hochklassigen Bordeaux-Blend, die von

Der Brunnen mit dem Löwen stammt aus der Zeit des Fürsterzbischofs.

„Pipo ist immer voller Energie“, beschreibt Olivia ihren Mann. Für den Palazzo Lodron könnte es nicht besser sein, denn so wird er zur Freude für viele

Menschen und Generationen – ganz so, wie es sich Fürsterzbischof Paris Lodron seinerzeit erdacht hatte.

den Volpinis selbst vielfach in der unmittelbaren Umgebung, aber auch in Luxemburg, in der Schweiz, in Bayern und natürlich in Salzburg vermarktet und verkauft werden.

An einem Samstag im August waren Studierende des Salzburger Mozarteums zu Gast im Palazzo Lodron. Sie übernachteten im schönen Bed & Breakfast des benachbarten Cousins Andreas Spiegelfeld und gaben am Abend im Marmorsaal des Palazzos ein Konzert. „100 Jahre nach dem Erzbischof Paris Lodron hatte die Familie mit Mozart einen zweiten starken Bezug zu Salzburg“, empfindet die Historikerin und Hausherrin Olivia mit Freude und erzählt, dass Wolfgang Amadeus Mozart für seine Salzburger Mäzenin Gräfin Antonia Lodron einige Musikstücke komponierte. „Eines davon ist sein 10. Divertimento, also lag es auf der Hand, einen unserer Weine danach zu benennen.“

Der Palazzo Lodron ist „kein Museum, sondern ein Lebensraum“, betont Olivia. Und so wie heute haben auch Pipos Vorfahren hier gelebt. Natürlich wurden der Bretterboden, die Tische, Sessel und Fauteuils, die Gemälde und Vorhänge von Generation zu Generation immer wieder restauriert oder erneuert, aber im Prinzip

„Für unsere Familie ist Nogaredo ein herrliches Zuhause!“ – Olivia Volpini de Maestri

ist alles so geblieben, wie es immer war. Auch der Garten mit den Wasserspielen ist zumindest teilweise noch in seinem Originalzustand erhalten. „Paris Lodron hat den großen, steinernen Bogen am obersten Ende des Parks als Ausgangspunkt für die Wasserspiele genutzt. Von dort geht es hinunter auf die Piazzale, den Innenhof, und schlussendlich in den dank Hanglage noch tiefer gelegenen Garten. Hier zeugt ein Brunnen mit einer Löwenfigur von seiner ursprünglichen Bedeutung. Aktiviert werden die Wasserspiele heute nur mehr bei Hochzeiten und anderen Feiern, für die man den Palazzo mieten kann. Eine eigene Quelle sorgt für diese Art von unvergesslichen Eindrücken.

Text: Clarissa Mayer-Heinisch

Tenuta Volpini de Maestri

Via Conti Lodron, 14 I-38060 Nogaredo (Trento), Italy

Tel.: +39 351 5515408 (Italy)

Tel.: +43 676 7235603 (Austria)

E-Mail: info@palazzolodron.it www.palazzolodron.it

• Top-Ruhelage in Zentrumsnähe

• In 5 Minuten beim Wörthersee

• Attraktive Balkone, Terrassen und Eigengärten

• Vier Villen mit Wohnungsgrößen zwischen ca. 42 und 137 m²

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VILLA IGIEA

WO JUGENDSTIL UND DOLCE VITA VERSCHMELZEN

Ein luxuriöses Grand Hotel im historischen Palazzo in Palermo. Wer die Eleganz der Belle Époque und das mediterrane Flair Siziliens liebt, wird hier ins Schwärmen geraten.

Zeitgemäßer Komfort im historischen Palazzo –die gekonnt restaurierte und modernisierte „Villa Igiea“

Die „Villa Igiea“ in Palermo hat eine glamouröse Vergangenheit, die nun, dank der Rocco Forte Gruppe, in neuem Glanz erstrahlt. Einst als privater Rückzugsort für einen britischen Admiral gebaut, verwandelte sich das beeindruckende Anwesen Anfang des 20. Jahrhunderts in einen Treffpunkt der High Society. Die Familie Florio, eine der einflussreichsten Unternehmerdynastien Italiens, machte aus dem Palazzo am Golf von Palermo eine Oase der Eleganz, die von Aristokraten und Prominenten der Belle Époque geliebt wurde. Heute feiert das denkmalgeschützte Juwel ein spektakuläres Comeback – als Luxushotel, das seine Gäste auf eine stilvolle Zeitreise entführt.

Die aufwendige Restaurierung wurde von der DesignChefin der Rocco Forte Gruppe, Olga Polizzi, geleitet. Unterstützt von den renommierten Innenarchitekten Paolo Moschino und Philip Vergeylen, wurde das historische Flair der Villa bewahrt, während moderne Fünf-Sterne-Komforts dezent integriert wurden. „Es war, als ob wir eine schlafende Schönheit wieder zum Leben erwecken“, beschreibt Moschino den Prozess. Das Ergebnis? Eine gelungene Mischung aus opulenter Geschichte und zeitgemäßem Luxus.

Ein Hauch von Belle Époque

Die Gäste der „Villa Igiea“ können in die Pracht der

Belle Époque eintauchen: Originale Jugendstil-Details, freskengeschmückte Decken und erlesene Materialien wie Carrara-Marmor und sizilianische Fliesen setzen in jedem Raum Akzente. Besonders beeindruckend ist der große Ballsaal, der heute als Galerie und Empfangssaal des Hotels dient. Hier spiegeln sich die feinen Details der Vergangenheit wider, ergänzt durch den Komfort der Gegenwart.

Zeitloser Luxus, royales Flair

Ein Highlight des Hotels ist das „Restaurant Florio“, das den original erhaltenen „Louis XVI“-Saal zum Schauplatz kulinarischer Genüsse macht. Der Raum, in dezenten Farben gehalten und mit antiken Spiegeln versehen, vermittelt ein Gefühl von königlichem Luxus. Die raumhohen Fenster lassen sanftes Tageslicht herein und geben den Blick auf das funkelnde Tyrrhenische Meer frei. Draußen auf der Terrasse gedeihen mediterrane Pflanzen in großen Rattan-Vasen, während der Duft von Orangenblüten die Luft erfüllt.

Gepflegte Opulenz im Außenbereich

Auch die weitläufigen Gärten der Villa Igiea sind eine Augenweide. Hier treffen historische Designelemente auf zeitlose Schönheit. Gäste können zwischen duftenden Zitronenbäumen flanieren oder sich am großen Pool entspannen, wo Erholung und Luxus Hand in Hand gehen. Wer mag, kann sich einen Cocktail in

BELLE ÉPOQUE: Die „Terrazza Bar“ des Hotels besticht durch elegante Sandsteingewölbe und warme Farbtöne, die eine gemütliche Atmosphäre schaffen. Bei der Neugestaltung ließen sich die Designer von der Geschichte und dem Lebensstil der Belle Époque inspirieren. Dies zeigt sich in der Wahl von Rattan-Möbeln, Carrara-Marmor und lokalem sizilianischem Marmor.

Alle 72 Gästezimmer und 28 Suiten wurden mit klassischen Antiquitäten und prächtigen Stoffen in ruhigen Farbtönen eingerichtet.

Dinieren an Alma’s Tafel mit Seeblick

Historische Elemente wie Marmor Rosso San Marco, Bänke und Kronleuchter erinnern an vergangene Zeiten. Der Großteil der Einrichtung wurde aus der Region bezogen, um lokale Unternehmen und Handwerker zu unterstützen.

der stilvollen „Terrazza Bar“ gönnen, die mit ihren eleganten Sandsteingewölben und warmen Farbtönen ein Gefühl von Geborgenheit und Exklusivität vermittelt.

Handwerkskunst und Stil im Detail

Besonders beeindruckend ist die Liebe zum Detail, die sich durch das gesamte Hotel zieht. Jeder Raum, jedes Möbelstück erzählt eine Geschichte. So stammen viele der Möbelentwürfe von Ernesto Basile, einem der führenden Architekten des Jugendstils. Die restaurierten Originale verleihen dem Interieur einen unverwechselbaren Charakter. Hochwertige Materialien wie Carrara-Marmor treffen auf sizilianische Handwerkskunst, während Majolika-Fliesen farbenfrohe Akzente setzen.

Ein Erlebnis für alle Sinne

Die „Villa Igiea“ bietet nicht nur architektonische und historische Highlights, sondern auch ein erstklassiges Erlebnis für alle Sinne. Vom Wellnessbereich bis zu den Gourmetrestaurants – jedes Detail ist darauf ausgelegt, den Gästen einen unvergesslichen Aufenthalt zu bescheren. Hier wird der Luxus der Vergangenheit in die Gegenwart transportiert und lässt die Besucher in eine Welt eintauchen, in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Das neue „Grand Hotel Villa Igiea“ ist

mehr als nur ein Hotel: Es ist ein lebendiges Denkmal für die Belle Époque und das sizilianische „Dolce Vita“.

Fazit: Ein Stück Geschichte, neu belebt

Die Wiedereröffnung der „Villa Igiea“ markiert die Rückkehr eines der glamourösesten Häuser Italiens. Hier verschmelzen historische Opulenz und moderner Luxus zu einem einzigartigen Erlebnis. Wir raten Ihnen, schnell einen Flug nach Palermo zu buchen.

INFOBOX

Villa Igiea

Salita Belmonte 43, Palermo, Italien reception.villaigiea@roccofortehotels.com +39 09 16312111 www.roccofortehotels.com

ROSEWOOD FUSCHL

Ein Rückzugsort für exklusive Entspannung

Gerade in der grauen Jahreszeit lädt die beruhigende Stille des Fuschlsees dazu ein, dem Alltag zu entfliehen und die eigenen Energiereserven wieder aufzufüllen. Umgeben von imposanten Bergen, entfaltet dieser zauberhafte Ort seinen besonderen Charme.

Text: Axinja Larissa Lutz

Die Krönung des kulinarischen Angebots findet man im Restaurant, gepaart mit einer unglaublichen Panorama-Aussicht.

Einst als Rückzugsort von Königen und kulturellen Größen geschätzt, vereint sich heute historische Pracht mit modernem Luxus. Hier, an einem Ort voller Geschichte und natürlicher Schönheit, lässt sich die Hektik des Lebens vergessen – perfekt, um Körper und Geist in einer Atmosphäre von Ruhe und Eleganz zu revitalisieren.

Schloss Fuschl hat im Laufe seiner langen Geschichte zahlreiche prominente Gäste empfangen, darunter Berühmtheiten aus der Welt des Films, der Politik und des Adels. Einige der bekanntesten Gäste waren unter anderem die britische Monarchin Elisabeth II., die das Schloss als royalen Rückzugsort wählte, sowie Audrey Hepburn, deren Eleganz perfekt zur stilvollen Atmosphäre des Hauses passte. Auch die legendäre Modedesignerin Coco Chanel wusste den exklusiven Charme des Schlosses zu schätzen, ebenso wie Filmikone Sophia Loren, die hier Momente der Ruhe fand.

Nicht zuletzt zog das Schloss auch kulturelle Größen wie den weltbekannten Dirigenten und langjährigen Leiter der Salzburger Festspiele Herbert von Karajan an. Für alle diese prominenten Gäste war Schloss Fuschl mehr als nur eine Unterkunft – es war ein Ort, an dem sie sich inmitten von Geschichte, Natur und Luxus entspannen und neue Kraft tanken konnten.

Bis heute bleibt Schloss Fuschl ein Magnet für Menschen, die auf der Suche nach einer einzigartigen Kombination aus Ruhe, Eleganz und Exklusivität sind. Das sorgfältig restaurierte Schloss aus dem 15. Jahrhundert im Herzen der österreichischen Alpen vereint traditionelle Eleganz, zeitlosen Luxus und Tradition mit den stilvoll modernisierten Gästezimmern, der einladenden Lobby und dem prachtvollen Außenbereich.

Bereits im Jahr 1461 als Jagdschloss für die Salzburger Fürsterzbischöfe erbaut, diente es über Jahrhunderte

Das 1500 m² große Spa des Rosewood Fuschl verkörpert ganzheitliche Wellness mit dem Fokus auf seelische Ausgeglichenheit, Fitness, Ernährung, Physiotherapie und Hautgesundheit. Es bietet Innen- und Außenpools, drei Saunen, ein Dampfbad sowie diverse Behandlungsräume.

hinweg als Schauplatz legendärer Jagden und königlicher Zusammenkünfte. Im Laufe der Zeit beherbergte das Anwesen eine erlesene Gesellschaft, darunter berühmte Filmstars wie Romy Schneider, die hier einige Szenen der legendären Sissi-Filmtrilogie drehte, sowie viele weitere international angesehene Persönlichkeiten.

Das Ausflugsprogramm ist groß und die Gäste können alpine Erlebnisse und Aktivitäten zu jeder Jahreszeit

Die Heritage-Suiten und Heritage-Zimmer im historischen Turm sowie die Chalets wurden vom österreichischen Architekturbüro Bauer Stahl ZT GmbH entworfen.

genießen. Das Sommerangebot reicht von pittoresken Boots- und Ballonfahrten mit Aussicht auf den See über Waldwanderungen mit Kräuterexperten bis zu exklusiven Führungen durch verschiedene Museen und ausgewählte Privatkonzerte.

Und auch in den Wintermonaten kommt die Unterhaltung hier nicht zu kurz. Die Umgebung des Hotels bietet ein großes Outdoor-Programm von Winterwanderungen über kulinarische Genusstouren nach Salzburg bis hin zu einem Abendspaziergang zum leicht vereisten See.

Abgerundet werden die persönlichen Erlebnisse im Asaya® Spa-Bereich. Ein Gefühl von Ruhe und Luxus durchströmt jeden Gast, der den 1500 Quadratmeter großen Wellness- und Spa-Bereich betritt. Hier stehen seelische Ausgeglichenheit, Fitness und Ernährung, Physiotherapie sowie Hautgesundheit auf dem Programm.

Das Spa-Angebot bietet Innen- und Außenpools, drei Saunen und ein Dampfbad sowie acht sorgfältig gestaltete Behandlungsräume. Das mit Technogym-Geräten ausgestattete Fitnesscenter lädt zu vitalisierenden Work-outs ein. Auch ein Friseursalon bietet professionelle Dienstleistungen, die das Wohlgefühl steigern. Für Gäste, die ihr ganzheitliches Wohlbefinden verbessern möchten, bietet das Rosewood Schloss Fuschl sorgfältig zusammengestellte zwei- bis dreitägige Retreats. Hier kommt jeder zu Ruhe und wird rund um die Uhr auf Händen getragen.

Das große kulinarische Angebot lässt jedes Feinschmeckerherz höherschlagen. Gekocht wird ausschließlich mit regionalen Produkten. Die Zutaten stammen von nahe gelegenen Seen und Bauernhöfen sowie von regionalen Lieferanten. Das Kronjuwel des kulinarischen Angebots ist das Schlossrestaurant mit Klassikern und innovativen Gerichten wie steirische Gebirgsgarnele mit Blunzntascherln und Sauerkraut

Ein köstliches Frühstück rundet das Erlebnis im Rosewood Schloss Fuschl ab und macht die Heritage-Suite zu einer Oase des Komforts für gehobene Ansprüche.

Entspannung auf hohem Niveau ist garantiert.

Beurre-blanc. Die Speisekarte zelebriert die reichhaltige Geschmacksvielfalt der Region und wird durch eine sorgfältig kuratierte Auswahl von über 1400 österreichischen wie auch internationalen Weinen und Raritäten ergänzt, die seit Jahrzehnten im Weinkeller von Schloss Fuschl gesammelt werden.

Die Gäste können sich den ganzen Tag über mit leichten Gerichten verwöhnen lassen. Dazu gibt es kreative und köstliche Kuchen und Pralinen sowie einen Afternoon Tea. Vor der Kulisse des Fuschlsees empfängt die Seeterrasse ihre Gäste den ganzen Tag über in entspannter Atmosphäre – perfekt für ein gemütliches Mittagessen oder ein Dinner bei Sonnenuntergang. Für Weinliebhaber, Spaziergänger und Wanderer bieten die rustikale Vinothek und deren Terrasse einen gemütlichen Treffpunkt, um eine traditionelle österreichische Jause zu genießen.

Rosewood Schloss Fuschl Schlossstraße 19 5322 Hof bei Salzburg +43 6229 39980 schlossfuschl@rosewoodhotels.com www.rosewoodhotels.com

www.koelnberger.de

BAUER STAHL

Foto: © Rosewood Fuschl

Eine der Suiten im denkmalgeschützten Turm mit Aussicht auf den türkisen Fuschlsee.

Es ist nicht immer einfach, den richtigen Architekten zu finden. Doch hat man ihn einmal, ist das Glück oft perfekt. Besonders herausfordernd wird die Aufgabe, wenn es darum geht, Altbauten zu sanieren – der historische Charme soll bewahrt, gleichzeitig aber sollen moderne Elemente integriert werden. Hier braucht es Architekten und Unternehmen, die bereits Erfahrung mit solchen Projekten haben. Genau solche Experten haben wir zum Interview getroffen.

Eine kleine Anekdote am Rande: Eva-Maria Bauer, eine der beiden Partner:innen des Büros, war früher die Nachbarin unserer Herausgeberin. Wie uns Lisa Gasteiger-Rabenstein verraten hat, hätte sie sich keine nettere Nachbarsfamilie vorstellen können. Wir trafen das Architekturbüro Bauer Stahl zum Interview, das im vergangenen Jahr den Umbau der Heritage-Zimmer im Schloss Fuschl verantwortete. Neben ihrem Engagement für historische Bauten überzeugt das Büro auch mit einem beeindruckenden Portfolio moderner Neubauten. Bauer Stahl verstehen es meisterhaft, Tradition und Moderne in Einklang zu bringen. Begleiten Sie uns, um das kreative Studio in Linz näher kennenzulernen.

Fotos: © Rosewood Fuschl

Der oberösterreichische Regierungssitz nach der Renovierung: behutsame Integration zeitgemäßer Medientechnik in den denkmalgeschützten Bestand.

Der Umgang mit historischem Bestand erfordert individuelle Lösungsansätze, ein tiefes Verständnis für Material und Handwerk, sowie ein Gespür für das Wesentliche.

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© Hans
Ebner

Der Ritterschlag: das Rosewood Fuschl-Projekt –Wie haben Sie es geschafft, bei der Ausschreibung für die Heritage-Zimmer des Rosewood Fuschl Hotels erfolgreich zu sein, und was bedeutete dieses Projekt für Ihr Unternehmen?

E.-M.B.: Dr. Doris Nusmeier suchte als Designverantwortliche der Eigentümer von Schloss Fuschl für die Gestaltung der Chalets und der denkmalgeschützten Turmsuiten nach Architekten, die im Salzkammergut stark verankert sind und regionale Akzente in das Design einbringen können.

G.S.: Da wir beide unser Studio in Linz haben, einen Großteil unserer Freizeit aber im Salzburger Pinzgau beziehungsweise am oberösterreichischen Attersee verbringen, sind wir mit dieser regionalen Tradition eng verbunden. Wir wurden von Frau Dr. Nusmeier eingeladen, einen Pitch für die Gestaltung der Chalets abzugeben, und freuten uns sehr über den Zuschlag. Damit starteten wir Anfang 2023 unser erstes Hotelprojekt.

Vereinigung von Tradition und Moderne – Wie haben Sie bei der Modernisierung der historischen Zimmer im Rosewood Fuschl Hotel den Balanceakt geschafft, moderne Akzente zu setzen, ohne den historischen Charakter zu verlieren?

E.-M.B.: Ein Gast, der ein Hotel dieser Kategorie bucht, erwartet zu Recht bestimmte Annehmlichkeiten und ein hohes Maß an Komfort. Wir haben in enger Abstimmung mit dem Salzburger Bundesdenkmalamt versucht, diese sehr spezifischen Anforderungen zu realisieren.

G.S.: Dennoch darf man nie vergessen, dass der Turm, der älteste Teil des Schlosses, aus dem 15. Jahrhundert stammt und wir als Planer die Verantwortung dafür tragen, dass die historischen Strukturen erhalten bleiben. Gemeinsam mit Eigentümervertretern und dem Team von Rosewood wurde daher ein Konzept für die Suiten und Salons im Turm erarbeitet, das den historischen Teil nicht nur schützt, sondern die Geschichte des Hauses für den Gast bewusst erlebbar macht.

Zusammenarbeit mit österreichischen Gewerken –Sie haben bei dem Fuschl-Projekt mit lokalen österreichischen Handwerkern zusammengearbeitet. Wie wichtig ist Ihnen diese regionale Zusammenarbeit und welche Vorteile bringt diese mit sich?

E.-M.B.: Wir haben in der gezielten Auseinandersetzung mit dem Rosewood-Credo „A Sense of Place“ viele Handwerker und Unternehmer aus der unmittelbaren Umgebung kennenlernen dürfen. Diese enge und sehr konstruktive Zusammenarbeit hat unsere Arbeit außerordentlich inspiriert.

G.S.: Wir haben großes Glück, dass es in Österreich –und speziell auch im Salzkammergut – Unternehmer gibt, die ihr Handwerk verstehen und es mit besonderer Leidenschaft und Liebe zum Detail leben. Wir konnten viel lernen, und mit einigen dieser Manufakturen hat sich eine dauerhafte Kooperation ergeben.

Historische Umbauten als Kernkompetenz – Neben dem Rosewood Fuschl zählen auch Projekte wie die Sparkasse Linz zu Ihrem Portfolio. Was reizt Sie persönlich an historischen Umbauten und welche Herausforderungen bringt diese Arbeit mit sich?

E.-M.B.: Alte Gebäude sind nicht nur Zeugnis ihrer Entstehungszeit, sondern immer auch Spiegel lokaler Baukultur. Sie sind unverzichtbarer Teil unserer Städte und Orte und sollten für kommende Generationen erhalten werden. Wenn wir den Auftrag erhalten haben, ein historisches Haus zu sanieren, schauen wir uns zuallererst nach den ursprünglichen Plänen um. Auf diese Weise können wir dem Originalkonzept näherkommen und lernen, die Struktur dieses Hauses zu verstehen.

G.S.: Die Sanierung von historischen Gebäuden erfordert viel Wissen, Erfahrung und Gespür. Mit Experten untersuchen wir zu Beginn unserer Tätigkeit den Zustand des Gebäudes und erarbeiten in weiterer Folge detaillierte Sanierungskonzepte. Unsere Mission ist es, zeitgemäßen Wohnkomfort in alte Bausubstanz unauffällig zu integrieren und die Qualität des Bestandes in den Fokus zu rücken.

E.-M.B.: Oft sind es noch erhaltene Details, die uns inspirieren: das kann ein Stuckelement, ein historischer Türstock oder ein rostiges Treppengeländer sein. Diese Elemente nehmen wir auf und integrieren sie in unsere Planung.

GERHARD STAHL und EVA-MARIA BAUER im Interview

Individualität im Design – Wie stellen Sie sicher, dass jedes Einfamilienhaus individuell auf die Bedürfnisse der Bauherren zugeschnitten ist? Welche Rolle spielen dabei Materialien und Architektur?

G.S.: Das ist leichter, als man denken mag. Jede unserer Planungen ist schon deswegen individuell, weil ganz viele unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen. Allein die Besonderheiten des Grundstücks wie Größe, Lage, Topografie sowie die umgebende Architektur und Landschaft beeinflussen Planung und Gestaltung.

E.-M.B.: Vor allem aber spielen die Bedürfnisse und Wünsche unserer Auftraggeber eine zentrale Rolle. Jeder unserer Bauherr:innen bringt eine andere Vorstellung von Wohnen mit. Jedes Projekt erfordert daher eine individuelle Herangehensweise. Wir sind immer auf der Suche nach unverwechselbaren Lösungen und lassen uns dabei sehr gerne von unseren Auftraggeberinnen und Auftraggebern inspirieren.

Nachhaltige Bauweisen im privaten Wohnbau –Wie integrieren Sie umweltfreundliche und energieeffiziente Technologien in Ihre Neubauten? Welche Materialien tragen besonders zur Nachhaltigkeit bei?

G.S.: Das Ziel von Nachhaltigkeit in der Architektur ist das Minimieren negativer Auswirkungen von Gebäuden auf die Umwelt. Das bezieht sich allerdings nicht nur auf die Emission umweltschädlicher Treibhausgase, sondern auf den gesamten Lebenszyklus, angefangen von der Planung über die Nutzung bis zum Rückbau. Schon in der Planung versuchen wir gemeinsam mit unseren Bauherren, das Raumprogramm zu straffen beziehungsweise Mehrfachnutzungen von Räumen zu berücksichtigen.

E.-M.B.: Das spart nicht nur Geld bei der Errichtung, sondern reduziert auch die Betriebs- und Erhaltungskosten. Der Einsatz erneuerbarer Energien ist mittlerweile zum Standard geworden, und das betrifft auch den Einbau von Solar- und Photovoltaikanlagen.

G.S.: Bei der Wahl der Baustoffe bemerken wir ein Umdenken: Nicht mehr der günstigste Preis bestimmt die Auswahl; vielmehr werden Herstellungsverfahren, Herkunft und das umweltschonende Recycling in den Entscheidungsprozess miteinbezogen.

Herausforderungen bei der Umsetzung moderner Wohnhäuser – Was sind die größten Herausforderungen, wenn es darum geht, moderne Einfamilienhäuser zu planen und zu bauen? Gibt es bestimmte Baumaterialien, die sich besonders gut für diese Projekte eignen?

E.-M.B.: Für einen Entwurf ist das leere Grundstück manchmal erschreckender, als eine bestehende Struktur vorzufinden und darauf aufzubauen. (lacht) Wir beginnen immer mit einem sorgfältigen Lokalaugenschein. Dabei betrachten wir nicht nur die unmittelbare Nachbarschaft, sondern machen ausgedehnte

Viele Menschen unterschätzen den Einfluss ihrer direkte Umgebung auf ihr Wohlbefinden. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Qualität unserer Umgebung die Qualität unserer Gedanken prägt.

Spaziergänge in der Umgebung. Es geht dabei immer um die Fragen: Was finden wir vor? Wie verhalten wir uns zur Textur des Ortes?

G.S.: Oft sind nicht nur bestimmte Bauformen charakteristisch für einen Ort, sondern auch die Verwendung ganz bestimmter Materialien, die in der jeweiligen Region verfügbar waren und die sich über die Jahrhunderte bewährt haben. Diese gilt es aufzuspüren, und dann ergibt sich das Grundkonzept oft von allein.

Ästhetik und Funktionalität – Wie schaffen Sie es, in Ihren Neubauten eine Balance zwischen ästhetischem Design und funktionaler Architektur zu erreichen? Welchen Einfluss haben Materialien auf diesen Spagat?

E.-M.B.: Es versteht sich von selbst, dass ein Gebäude funktional sein und gleichzeitig unsere Sinne ansprechen muss. Funktionalität und Schönheit schließen einander nicht aus. Ein wohldurchdachtes Raumkonzept, eine schlüssige Grundrissgestaltung, Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit und dergleichen mehr sind Parameter für Funktionalität. Dieses essenzielle Grundgerüst mit sinnlichen Qualitäten auszustatten ist unser Auftrag.

Ihre Designphilosophie – Was ist Ihre grundsätzliche Philosophie bei der Planung und Umsetzung von Bauprojekten, insbesondere wenn es um solch anspruchsvolle und denkmalgeschützte Gebäude geht?

G.S.: Bei Neubauten ist es uns wichtig, dass unsere Planung einen Kontext zum umgebenden Raum herstellt, sich einpasst, eine Beziehung zum Ort eingeht. Das ist bei der Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden anders: Die Akzeptanz des Bauvolumens wurde bereits von unseren Vorgängern erreicht. Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Identität dieser Denkmäler zu bewahren und sie für die nächsten Jahrhunderte fit zu machen.

Bedeutung von Nachhaltigkeit beim historischen Bauen – Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihren Projekten, insbesondere bei Renovierungen und Umbauten historischer Gebäude?

E.-M.B.: Denkmalschutz beziehungsweise die Erhaltung alter Bausubstanz war für uns schon immer ein Synonym für Nachhaltigkeit. Im Zuge der Errichtung

historischer Gebäude wurden meist regional vorkommende Baustoffe eingesetzt. Der Grund dafür ist leicht erklärt: Abgesehen von Repräsentationsbauten musste man aus Kostengründen mit jenen Materialien auskommen, die in der jeweiligen Region verfügbar waren. Was heute aus ökologischer Sicht unabdingbar ist, war damals der Begrenztheit und dem Mangel geschuldet.

G.S.: Auch wenn es sich nicht um die Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes handelt, legen wir größten Wert auf originale und ortsübliche Materialien. Da es sich dabei in der Regel um natürliche Baustoffe handelt, die sich leicht trennen und recyceln lassen, ist Nachhaltigkeit eine logische Konsequenz.

Einfluss von Architektur auf das Gästeerlebnis –Wie beeinflusst die architektonische Gestaltung von Hotelzimmern wie im Rosewood Fuschl das Gästeerlebnis? Was sind Ihrer Meinung nach die Schlüsselfaktoren, um eine luxuriöse und zugleich authentische Atmosphäre zu schaffen?

E.-M.B.: Wir lieben den bereits zitierten Designansatz von Rosewood „A Sense of Place“. Er garantiert, dass man bei einer Reise durch die Rosewood Hotels immer auf individuelles Design trifft, das speziell für diesen einen bestimmten Ort entworfen wurde. Es macht den Aufenthalt unverwechselbar und stellt einen Bezug zur Gegend her.

G.S.: Wir haben uns bemüht, allgemein lesbare Verknüpfungen zu regionalen Besonderheiten herzustellen: So sind die Sofas mit dunkelgrünem Loden bezogen, einem hochwertigen, wasserabweisenden Wollstoff, der bei uns traditionell als Wetterfleck (Pelerine) zum Einsatz kommt. Die Tapeten in den Bädern zeigen die typischen Blumenranken Ausseer Dirndlschürzen. Und die Handwaschbecken in den Chalets sind eine Sonderanfertigung von Gmundner Keramik, leicht wiederzuerkennen am geflammten Dekor. Wir möchten mit unserem Design die Geschichte des Schlosses erzählen und die regionale Handwerkskunst für den Gast spürbar machen.

Rückzugsort für Genießende: Verkostungsraum für Reisetbauer Brand

Zukünftige Projekte und Visionen – Auf welche neuen Projekte dürfen wir uns in naher Zukunft freuen? Haben Sie eine Vision, wie Sie die Architekturbranche weiter prägen möchten?

E.-M.B.: Die Zusammenarbeit aus Hoteleigentümer und dem Team von Rosewood war für uns eine interessante Erfahrung. Sie hat uns beflügelt und wir durften täglich dazulernen. Die Wertschätzung, die den Gästen entgegengebracht wird, gemeinsam mit dem besonderen Erlebnis, das den Urlaubern geboten werden soll, in ein Designkonzept zu packen gehört zu den reizvollsten Aufgaben unserer Bürogeschichte.

G.S.: Wir sind auf den Geschmack gekommen, und es gibt mittlerweile einige sehr vielversprechende Anfragen aus dem Hotelsegment, was uns sehr freut.

Die Rolle von Architektur im Luxussegment – Was bedeutet Luxus für Sie im Kontext von Architektur und wie spiegelt sich das in Ihren Projekten wider?

E.-M.B.: Luxus ist, wenn das Mobiltelefon keinen Empfang hat. (lacht)

G.S.: Architektur ist eine Frage der Haltung. Luxus ist, wenn man sich diese Überzeugung leisten kann.

In idealer Lage direkt neben dem Museumsquartier überrascht das Sans Souci Wien als charmant exklusives Refugium, in dem sowohl Kunst- als auch Designträume wahr werden.

Foto: © Amra Candic

KUNST NEU GEDACHT

Ein Aufenthalt im Sans Souci Wien

Ein Hotel für alle, die ein außergewöhnliches Wien-Erlebnis suchen und die Kunst in all ihren Facetten lieben. Kunstliebhaber/-innen erfreuen sich an einer exklusiven Kunstführung durch die beeindruckende „Roy Lichtenstein“-Privatsammlung des Hotels oder an einem Restaurant, das die Sinne betört.

Woher all diese Leidenschaft für Kunst kommt? Eine Frage, die hier im Haus jeder sofort beantworten kann: von Norbert Winkelmayer, dem Eigentümer des Hotels. Schon in jungen Jahren verfiel der heute passionierte Kunstsammler den Werken von Hundertwasser, Roy Lichtenstein und James Rizzi. Sein erstes Hundertwasser-Aquarell kaufte er mit 16 Jahren. „Kunst hat mich bereits in meiner Jugend fasziniert – die Vielschichtigkeit und Tiefe der einzelnen Kunstwerke, die Geschichte dahinter sowie der Zeitgeist, der sich darin widerspiegelt.“

Heute kann sich seine Kunstsammlung mehr als sehen lassen – was wohl auch daran liegt, dass Kunstwerke für ihn weit mehr sind als nur ein Investment. „Für mich muss Kunst in erster Linie gefallen; ich möchte mit den Werken leben“, so Winkelmayer weiter. Sie zu verkaufen, das steht für ihn nicht zur Debatte. Sie

anderen zuteilwerden zu lassen hingegen schon. So befinden sich derzeit über 60 Werke von Roy Lichtenstein in einer Dauerausstellung im Sans Souci Wien. Die Inhouse-Kunstausstellung wurde eigens für das Hotel ku

In den großzügigen Junior-Suiten verschmelzen geschmackvolle Elemente zu einer Atmosphäre zeitgenössischer Eleganz.

Nach einem aufregenden Tag in der Stadt bietet das Sans Souci Spa den idealen Rückzugsort: Ein beheizter Indoor-Pool, Saunen und ein Fitnessraum sorgen für Wohlbefinden und Entspannung auf höchstem Niveau. Historisches Flair trifft auf modernen Komfort.

ratiert und ermöglicht Gästen mittels QR-Codes einen geführten Rundgang durch das Werk und Leben des Pop-Art-Künstlers. Eigentümer Norbert Winkelmayer und Hoteldirektorin Andrea Fuchs, die das Hotel bereits seit Anbeginn erfolgreich führt, haben das Thema Kunst allerdings noch weitergedacht – „von der Wand auf den Teller“, sozusagen. In der Veranda Brasserie & Bar wird nämlich nicht nur unter eindrucksvollen Kunstwerken diniert, sondern auch mit einem modernen Mix&Match-Menükonzept sowie ganz nach dem Motto „Modern Art for all senses“ eine kunstvolle und sinnesverführende Küche zelebriert.

EINTAUCHEN UND AUFATMEN

Nicht weniger eindrucksvoll präsentiert sich der Spa-Bereich des Hotels, in dem man im Indoor-Pool unter Kristalllustern magische Momente erlebt. Mit 20 Metern der längste Hotelpool Wiens, ist er das Highlight des harmonischen Wellnessbereichs, in dem Gästen neben zwei Saunen, einem Dampfbad und einem Eisbrunnen auch zwei stylisch-elegante Ruheräume zur Verfügung stehen.

Stylisch und elegant, so präsentieren sich gleichermaßen die 63 Zimmer und Suiten, in denen sich moderne Designelemente von YOO, dem berühmten Londoner Designkollektiv rund um Philippe Starck und John Hitchcox, an liebevollen Wiener Charme schmiegen.

Der perfekte Mix, die perfekte Mitte – genau wie auch die Lage des Hotels, welches an der Schnittstelle zwischen dem imperialen 1. und dem trendigen 7. Wiener Bezirk das Beste aus beiden Welten vereint.

Burggasse 2, 1070 Wien +43 1 5222520 hotel@sanssouci-wien.com sanssouci-wien.com

Foto: © Chuttersnap

NACHTS IM PALAIS

Die Kunst zu verkaufen fällt bei Node Contemporary aus dem üblichen Rahmen. Mit dem innovativen Messe-Format „Bliss / Art at Night“, das gemeinsam von Axel Walek, Initiator und CEO der Galerie, und Messemacher Wolfgang Pelz ersonnen wurde, soll eine Symbiose aus Kunst, Kultur und Luxus eine frische Dynamik in die gewohnten Bahnen des Kunstmarktes bringen.

„Bliss ist mehr als eine klassische Messe“, erläutert Axel Walek das Konzept. „Es ist ein Erlebnis, das den Dialog zwischen Kunstformen, Künstlern und Besuchern auf eine neue Ebene hebt.“ Die nächtliche Kunstveranstaltung, die von 27. bis 30. November ihren Auftakt feiert, bietet die perfekte Gelegenheit, Kunst in entspannter Afterwork-Atmosphäre zu erleben. Besucher können bei einem Glas Wein durch das prunkvolle Palais Festetics flanieren, sich mit Künstlern austauschen und sich von einem vielschichtigen Angebot inspirieren lassen. Diese Verschmelzung von Kunstgenuss und Kommunikation spiegelt das wider, wofür das Format steht: Kunst erleben, statt nur zu betrachten.

„Heute geht es nicht mehr nur darum, Kunst zu sehen, sondern sie zu fühlen, zu diskutieren und den Aus-

tausch zwischen Menschen zu fördern“, so Wolfgang Pelz. Das erklärte Ziel besteht darin, eine Plattform für Begegnungen zu schaffen, die gleichermaßen intellektuell wie sinnlich bereichernd ist. Dafür sorgen eine kuratierte Auswahl an ausstellenden Galerien und Kunstschaffenden, die ein abwechslungsreiches Programm abdecken, sowie die entsprechende Inszenierung, die auch nach der letzten Runde noch lange in Erinnerung bleibt.

Bliss / Art at Night 27. bis 30. November Berggasse 16, 1090 Wien https://nodecontemporary.com/ INFOBOX

Neue Sichtweise: Wolfgang Pelz und Axel Walek wollen mit einem neuen Format den Kunstmarkt wachrütteln.

ROSALIE GOESS-ENZENBERG

Faces

Unzählige Varianten von ein und demselben Gesicht sind das Markenzeichen der Südtiroler Künstlerin Rosalie Goess-Enzenberg, das sich in ihren Bildern ebenso wie in den von ihr gefertigten Schmuckstücken wiederfindet. Atelier und Showroom in der Burggasse in Wien laden ein, in ihren künstlerischen Kosmos einzutauchen.

Die Linie beginnt beim linken Auge und zieht sich über die Braue, dann entlang der Nase hinauf zum nächsten Auge samt Braue und Mund, entlang der Wange bis zu Ohren und Stirn und schließlich auf der anderen Seite hinunter bis zum Kinn. Diesen Strich hat Rosalie Goess-Enzenberg bereits als junges Mädchen so sehr verinnerlicht, dass sie ihn auch mit geschlossenen Augen zeichnen kann. Die Gesichter gibt es als coole Linie auf Glas, als farbenfrohe Acrylmalerei auf Karton, Leinwand oder Papier, es gibt sie als ausgeschnittene Masken, deren Schatten sich auf das dahinterliegende Papier legen, als winzig kleine Objekte aus ihrem Lieblingsmaterial Fimo, aber auch

als großformatige Gemälde, die sie oftmals in vielen Schichten bemalt, dann ritzt, überzeichnet, verwässert, um immer wieder unterschiedliche Ergebnisse und Wirkungen zu erzielen.

„Who cares who that is?“, lautet ihre Antwort auf die Frage, wer den Bildnissen zugrunde liegt. Die restlichen Erklärungen zum Seelenzustand, zu den Emotionen, den Gedanken und Gefühlen der Künstlerin kann man in spiegelverkehrter Schrift und in englischer Sprache auf manchen ihrer Arbeiten erlesen.

Aus ihrer Tasche zieht Goesslie, so ihr Künstlername, ein zerknittertes Blatt Papier. Es ist Teil eines Freundschaftsbuches ihrer Klasse aus dem Bozener Kunstlyzeum. Damals war Rosalie 12 Jahre alt und schrieb, was sie einmal werden wollte: Schmuck- und Modedesignerin oder Künstlerin. „Ich glaube, ich kann mit meiner verrückten, frechen, kreativen Art meine Produkte gut verkaufen“, notierte sie damals –und sie sollte recht behalten.

Nach den Jahren in Mailand, wo sie Accessoires-Design studierte, verschlug es Rosalie Goess zu Karl Lagerfeld. Zwei Jahre war sie in seiner Amsterdamer Dependance tätig, bevor sie all ihren Mut zusammennahm und sich mit ihrem Schmucklabel „goesslie“ selbstständig machte. „Schmuck und Farben haben mich immer schon begeistert, das wollte ich machen. Zuerst waren es riesige kunterbunte Ketten, dann folgten eher klobige Ohrringe, bunt meliert und gemustert. Mit der Zeit wurden die Stücke feiner und filigraner und mit Mineralien und Metallen bereichert“, erzählt sie. Parallel dazu gab es immer schon die Malerei. In jedem Zimmer lagen auf dem Boden Papiere, auf denen sie mit langen Pinseln stehend ihre

Linien malte. „Let go off this stupid thing called control“, lautet einer ihrer spiegelverkehrten Lebenssätze. Oder: „Who am I to judge?“ Sätze wie diese ranken sich um die Bilder und verleiten den Betrachter dazu, sie lesen und verstehen zu wollen.

„Ich finde es spannend, das Gesicht an sich als Motiv zu behalten, aber mit verschiedenen Techniken zu experimentieren“, sagt Rosalie Goess-Enzenberg über ihre Herangehensweise. Neben den Zeichnungen und Malereien, den Glas- und den Schattenbildern entstanden zum Beispiel auch Nähbilder. Mit der uralten Nähmaschine ihrer Großmutter hat die Künstlerin mit, aber manchmal auch ohne Faden die Gesichtslinien auf papierene Untergründe aufgetragen und so eine ganz besondere Ästhetik erzeugt. Interessant waren zudem ihre Versuche, vom Gesichtsmotiv abzuweichen. „Ich habe versucht, ein abstraktes Bild zu machen, und auf einmal habe ich wieder das Gesicht in der Malerei entdeckt“, erinnert sie sich.

„Currently I am painting in a beautiful house at the Irrsee“ ist am unteren Rand eines der großen, bunten

Gesichtsbilder zu lesen. Es war der Beginn einer dreiwöchigen Kreativzeit, in der Rosalie Goess-Enzenberg sich zurückgezogen hatte, um zu arbeiten. Was dabei entstanden ist, kann als Querschnitt ihres Schaffens und der schier unendlichen Fantasie gesehen werden, was die Variationen der Gesichter anbelangt. „Bisher fiel es mir schwer, zu sagen, dass ich eine Künstlerin bin“, meint sie, doch nach einer großen, erfolgreichen Ausstellung in der Wiener Rahmenhandlung Wohlleb und dem neu eröffneten Showroom samt Atelier, wo Schmuck und Bilder zu sehen sind, ist es manifest. Und sie freut sich darauf, dort neben möglichst vielen neugierigen Besuchern auch Workshops zu den Themen Kunst und Schmuck abhalten zu können. Unter der Handyhülle kramt Rosalie ein weiteres kleines Zettelchen hervor, darauf ein Deal, den sie mit sich selbst abgeschlossen hat: „This is day one of a thousand days following my artistic heart. Let’s see what the next nine hundred ninety-nine days will bring.“

Text: Clarissa Mayer-Heinisch

Rosalie Goess-Enzenberg www.goesslie.com

Atelier & Showroom: Burggasse 29, 1070 Wien

Ausstellungsansicht, Zuzana Pustaiová –Heaven on Earth #1 & #2, Bad Ischl, 2023 War der Tourismus in Salzburg gewollt, wurde das Salzkammergut regelrecht überströmt – bis heute.

ZEITREISE

WOLFGANG AMADÉ: EIN IDYLL ZWISCHEN MOZARTKUGELN?

„Vor knapp 270 Jahren erblickte der wohl bekannteste Komponist aller Zeiten das Licht der Welt. Salzburg ist bis heute Pilgerstätte aller Mozart-Liebhaberinnen und -Liebhaber. Im Spannungsfeld zwischen kultureller Globalisierung und ausgeprägtem Lokalpatriotismus stellt sich allerdings die berechtigte Frage: Wie steht es um den Fortbestand des historischen Erbes Wolfgang Amadé Mozarts und dessen Nutzen in einer klischeehaften Welt aus Kitsch und Hypertourismus? Im Rahmen der ,Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024‘ hat sich die Internationale Stiftung Mozarteum dem europäischen Prestigeprojekt angeschlossen. In der Ausstellung ,Zeitreise –Fotografie zwischen gelebter Tradition und Moderne‘ widmen sich Künstlerinnen und Künstler aktuellen Fragestellungen der Zeit. Für die Mozart-Museen eine Premiere; erstmals wagt sich die Stiftung Mozarteum mit diesem Format auf das Terrain des zeitgenössischen Kunstschaffens und zeigt: Von Mozart führen zahlreiche Brücken ins 21. Jahrhundert und zu den akuten Fragestellungen des Heute.“

Linus Klumpner, Direktor der Mozart-Museen der Stiftung Mozarteum Salzburg

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wird in Salzburg Mozart-Pflege betrieben. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt hatten nach düsteren Zeiten schnell das Potenzial erkannt, das sich in der Huldigung des größten Sohnes der Stadt verbarg. Die glanzvollen Zeiten des Fürsterzbistums waren vorüber, Katastrophen hatten Salzburg heimgesucht. Aus der ehemaligen Metropole war eine Kreisstadt der habsburgischen Lande ob der Enns geworden. Just in jenen Tagen zündete die Idee, Mozart in das Zentrum eines Personenkultes zu stellen, der in einer einzigartigen Erfolgsgeschichte aufging. Wenn man Mozart authentisch und unvergleichlich erleben wollte, dann ging das nur im Schatten des im Jahr 1842 errichteten Mozart-Denkmals, im Rahmen der opu-

lenten Zentenar-Feierlichkeiten 1856 mit einer ersten Mozart-Ausstellung in dessen Geburtshaus, der nun folgenden Mozart-Feste oder rund um das im Jahr 1877 auf den Kapuzinerberg translozierte ZauberflötenHäuschen. Von überallher kamen die ersten Touristen, Kunstschaffenden und aristokratischen Häupter. Später folgten Stefan Zweig, Hugo von Hofmannsthal und Max Reinhardt, die auf diesem fruchtbaren Nährboden den Gedanken der Salzburger Festspiele begründeten. Offiziell war nun das Wettrennen um die Vermarktung des Publikumslieblings eröffnet. Ausgehend von Salzburg und Wien erwuchs in ganz Europa die Versuchung, einen Teil des Glanzes abzubekommen. Immerhin hatte der reisefreudige Mozart seine Spuren auf dem ganzen Kontinent hinterlassen.

Foto: © Wolfgang Lienbacher

Jene Stiftung, die 1880 aus dem Vorgängerverein Dom-Musikverein und Mozarteum als Institution hervorgegangen war, hatte sich von Beginn an eine breite Mozart-Pflege auf die Fahne geschrieben. Als Bewahrerin von Mozarts Erbe geht es der Internationalen Stiftung Mozarteum bis heute darum, möglichst viele Menschen aller Herkunft und jeden Alters für das Œuvre und das Leben des Ausnahmetalents zu begeistern, und sie tut dies in den drei Kernbereichen Konzerte, Wissenschaft und Museen. Die Mozartwoche und die Saisonkonzerte ermöglichen es, auf höchstem Niveau Inspiration im musikalischen Schaffen Mozarts zu finden. Der wissenschaftliche Bereich vernetzt sich global, um immer wieder neue Blickwinkel auf das Werk des Meisters zu ermöglichen. Und die beiden Mozart-Museen – Mozarts Geburtshaus sowie das Mozart-Wohnhaus – mit ihren herausragenden Sammlungen an Originalen sind heute eine Plattform, die jährlich Hunderttausende auf eine Entdeckungsreise in den Kosmos Mozart einladen. Die Internationale Stiftung Mozarteum setzt alles daran, weltweit jene Faszination zu vermitteln, die bei der Auseinandersetzung mit Mozart frei wird. Im Fokus steht dabei die Begeisterung kommender Generationen von Salzburg über Europa bis nach Lateinamerika und Asien.

Die Internationale Stiftung Mozarteum als führendes Kompetenzzentrum verstand sich dabei als Impulsgeberin. Am Besuch Salzburgs sollte nichts vorbeiführen, denn wer Wolfgang Amadé Mozart in seiner ganzen Bandbreite begreifen will, der muss das unverwechselbare Flair der originalen Schauplätze erlebt haben. Und wer einmal diese Stätten besucht hat, der nimmt etwas von diesem unvergleichlichen Erlebnis mit nach Hause. So wird von Salzburg aus bis heute ein einzigartiger Zauber in die Welt getragen, der Mozart in den Herzen der Menschen eine Heimat gibt.

Doch das Tun rund um den anfänglichen Gedanken hat sich über die Zeit verselbstständigt.

Die tragende Bedeutung Salzburgs als Mozartstadt und Publikumsmagnet ist auch im 21. Jahrhundert ungebrochen: opulente Prachtbauten, umhaucht vom tragenden Flair der Geschichte, das alles untermalt von den Tönen des großen Wolfgang Amadé. Doch ebenjene ungebrochene Begeisterung hinterlässt Spuren. Abermillionen an Touristinnen und Touristen pferchen sich an den Attraktionen und in den engen Gassen der Stadt an der Salzach zusammen. Und mit gewohnt österreichischer Attitüde moniert die heimische Bevölkerung diese Bewegungen und verfällt in einen naturgemäß melancholischen Zustand, leise raunend, sich stets bemitleidet wissen wollend. Könnte man sich nur einmal auf Zeitreise begeben – früher war doch alles besser!

Marco Lanza Ricreazione #99, Lilli Lehmann, 2023 – Lehmann war eine führende Opernsängerin der Jahrhundertwende, die durch ihr Engagement der Stiftung zu enormem Aufschwung verhalf.

Mozarts Geburtshaus, Getreidegasse 9, um 1950, Archiv Stiftung Mozarteum

Patrick Lambertz, The Divine Theatre 1, Mozarts Geburtshaus, Salzburg, 2023
Foto: © Wolfgang Lienbacher
Foto: © Patrick Lambertz
Foto: © Archiv Stiftung Mozarteum

Die Mozart-Museen beherbergen die weltweit bedeutendste Sammlung an Mozartiana, darunter kostbare Schätze aus dem Besitz der Familie wie die Originalinstrumente des großen Wolfgang Amadé.

Und genau hier hakt die Erzählung, denn wie eingangs erwähnt, war es das bewusste Streben der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, ein kulturelles Zentrum in der Welt zu werden, um sich der Bedeutungslosigkeit zu entreißen. Ein Plan, der mit Kalkül und Erfolg in die Tat umgesetzt wurde. Ein Plan, der aber offensichtlich in Vergessenheit geriet.

Salzburg ist weder Venedig noch Hallstatt und auch kein Kythera, das entdeckt, erweckt und zum bukolischen Sehnsuchtsort jener Menschen wurde, die den Engen gesellschaftlicher Korsette und später den versmogten Straßenzügen der industrialisierten Welt entfliehen wollten. Salzburg hat sich kreiert – als Alpenmetropole, kulturelles Herz Europas und Hort der Musikpflege. Hypertourismus ist hier nicht Problem, sondern Resultat jener intensiven Bemühungen, die im 19. Jahrhundert ihren Ausgangspunkt fanden. Salzburg hat kein Tourismusproblem, Salzburg hat – aus heutiger Sicht betrachtet – ein Imageproblem. Denn die ursprünglichen Intentionen, geistige Heimat weltbewegender kultureller Schöpfungen zu sein, sind in einem Meer an originalen und echten Mozartkugeln untergegangen. Diesen Untergang begleitend, tänzeln in Tracht staffierte Protagonistinnen und Protagonisten zu einem beschwingten „Do-Re-Mi“. Hie und da schreit man nach Jedermann.

Bewusst gilt es ein solch überspitzt düsteres Bild zu zeichnen, um zu verstehen, wie es mit Salzburg und Mozart weitergehen muss. Natürlich verzehren auch die Salzburgerinnen und Salzburger hier und da eine Mozartkugel und möchten den Genuss des Originals nicht missen. Aber den Akteurinnen und Akteuren war jener rote Faden entglitten, der in der Erzählung die Besonderheit dieses Ortes unterstreichen sollte. Es ist das Schicksal dieser Stadt, Anziehungspunkt ebenjener Mil-

lionen zu sein, die aus aller Welt hierherkommen. Aber mehr denn je braucht es ein nachhaltiges Narrativ, das aufzeigt, mit welchem Zweck eine solche Reise behaftet sein sollte. Dieser liegt jedenfalls auf der Hand: Fernab geopolitischer Spannungen kann hier die bewegende Kraft der Kunst auf einmalige Weise erfahren werden.

Nach den zermürbenden Jahren einer Pandemie hat das Umdenken unweigerlich eingesetzt. Auch aus Sicht der Internationalen Stiftung Mozarteum hat man sich mehr denn je dem Gründungsgedanken der Institution verschrieben. Wolfgang Amadé Mozarts Musik zu pflegen, das Andenken an seine Person zu wahren ist das eine. Vielmehr aber ist es die Kraft eines unvergleichlichen musikalischen Œuvres und dieser energiegeladenen Persönlichkeit, die es ermöglicht, den Menschen aller Herkunft und Generationen den Weg zu Kunst und Kultur zu ebnen und deren Bedeutung in einer pulsierenden Welt aufzuzeigen. Kultur ist nicht Kunst. Kultur ist ein Resultat all unseres Tuns, die Essenz unserer Gesellschaft. Ohne Kultur stünde es schlecht um den Fortbestand der Menschheit. Die Kultur wiederum findet ihren Ausgang somit in der Kunst. Und so sollte man das Wissen um deren bewusstseinsverändernde Macht in Zeiten globaler Herausforderungen mehren.

Die künftige Rolle Salzburgs ist also definiert. Hier kann vor Augen geführt werden, dass Tradition und Moderne, Althergebrachtes und Innovation in Einklang gebracht werden können und dass es Hoffnung für eine bessere Zeit gibt. Und diese Frage beantwortet zu wissen hat in der heutigen Welt enormen Stellenwert.

Foto: © Wolfgang Lienbacher
Fotos: Kunstsammlungen der Veste Coburg & Palais Coburg Wien

Ferdinand Georg August, Prinz zu Sachsen-Coburg-Saalfeld-Koháry (28. März 1785 – 27. August 1851)

DAS HAUS DER KÖNIGE

Das Wiener Palais Coburg –Throne, Triumphe, Tragödien

Mitten im Herzen des 1. Wiener Bezirks erhebt sich das prachtvolle Palais Coburg, einst Stammsitz einer der einflussreichsten Familien Europas. Heute öffnet das historische Juwel seine Tore als Luxushotel, in dem der Besucher in fürstlichem Ambiente residieren und das Flair alter Zeiten erfahren darf.

Text: Hannelore Lensing

Die Wiener Geschichte einer europäischen Dynastie: Hohe herrschaftliche Säulen, elegante weiße Fassade –das Palais Coburg in Wien vermittelt den Eindruck von Macht und Weltbedeutung. Mit der Hochzeit Ferdinand Georgs von Sachsen-Coburg und Maria Antonia Kohárys beginnt hier im frühen 19. Jahrhundert der kometenhafte Aufstieg der österreichischen Coburger, die im Lauf ihrer Geschichte zahlreiche gekrönte Häupter, Könige wie Zaren, hervorbringen. Neben glanzvollen Festen und Triumphen ist das Palais in Wien jedoch auch Schauplatz so mancher menschlichen Tragödie.

Der Autor Günter Fuhrmann ist studierter Jurist, Kulturmanager und im Heritage-Marketing tätig. In seinem Buch beschreibt er die facettenreiche Geschichte der Wiener Coburger und ihres Palais vom Wiener Kongress bis zum Untergang der Donaumonarchie. Man könnte meinen, der Aufstieg durch die Heiratspolitik zur internationalen Dynastie des Hauses Sachsen-Coburg sei hinreichend bekannt. Aber die Darstellung der Einzelschicksale sowie der großen Zusammenhänge, die den geschichtsreichen Einfluss des Hauses belegen, lesen sich spannend vom Anfang bis zum Ende.

Begründet wird die österreichische Linie der Adelsfamilie Sachsen-Coburg und Gotha durch die Heirat von Prinz Ferdinand Georg von Sachsen-Coburg mit der reichen Erbin Maria Antonia Koháry im Jahr 1816 in Wien. Im 19. Jahrhundert erfolgt ein rasanter Aufstieg der Familie, der bald auf die Throne zahlreicher Länder, unter ihnen Portugal, Bulgarien und Brasilien, führt. Stammsitz der Wiener Coburger ist seit der Mitte des 18. Jahrhunderts das prachtvolle Palais der Familie auf der Braunbastei im ersten Wiener Bezirk.

Die herrschaftlichen großen, weißen Säulen lassen Macht und Einfluss auf den ersten Blick erkennen. 1898 wurde im Kulturmagazin „Alt Wien“ die Frage nach dem Haus Nummer 2 in Wien gestellt. Haus Nummer 1 war selbstredend die Wiener Hofburg, Stammsitz der Habsburger und Residenz von Kaiser Franz Joseph I. Mit dem Begriff „Haus“ bezeichnete man damals allerdings nicht nur ein Gebäude, sondern auch ein Adelsgeschlecht. Die Antwort der Zeitung war eindeutig: Nur das Palais Coburg käme infrage, denn abgesehen vom Kaiserhaus hatte keine andere Familie Wiens so viele verwandtschaftliche Berührungen zu den gekrönten Häuptern Europas. Reichskanzler Otto von Bismarck bezeichnete die Familie sogar abschätzig als „das Gestüt Europas“; dabei schwang

aber möglicherweise nur sein Ärger mit, dass sich der Coburger Herzog Ernst II. zum ernsthaften Gegenspieler seiner Politik entwickelt hatte.

Schon 1831 hatte Prinz Leopold von Sachsen-Coburg seinen Aufstieg zum König der Belgier erreicht – und zwar durch Wahl, nicht durch Heirat. Erst später kamen durch Vermittlung die Verbindungen mit Russland, England und Frankreich zustande. Legendär ist die von König Leopold von Belgien vermittelte Ehe von Albert von Sachsen-Coburg und der Erbin des britischen Throns, Prinzessin Victoria, einer Cousine der Coburger. Die Coburger Prinzen dürften offensichtlich nicht nur mit ihrem Auftreten, sondern auch mit ihrem Aussehen sehr überzeugend gewesen sein.

Das Jahr 1683 wurde zum Wiener Schicksalsjahr. Nach der Schlacht am Kahlenberg war die Stadt sicher, trotzdem wurden die Basteien wiederhergestellt. Wien blieb eine Festung und wandelte sich danach zu einer barocken Großbaustelle. Auch auf den Mauern errichtete der Hochadel prächtige Gartenpalais. Daneben gab es in der heutigen Seilerstätte in Wien Soldatenhäuser wie zum Beispiel das Kommandantenhaus mitsamt den Kasematten unterhalb sowie Stellungen, in denen Kanonen in Position gebracht wurden.

Von den Wiener Coburgern, die den katholischen Zweig des Hauses repräsentierten, wurde trotz ihrer Prominenz weniger berichtet als vom Rest des Hauses. Es war dies eine glanzvolle Geschichte mit einem ebenso glanzvollen Haus und großen, magischen Festen sowie gesellschaftlichen Großereignissen mit Musik von Strauss.

Unter dem Palais Coburg, von den Wienern aufgrund seiner großen, schlanken Säulen liebevoll als „Spargelburg“ bezeichnet, befindet sich eine Zeitkapsel aus der Ära der Türkenkriege: Gewaltige Gewölbe, entworfen und errichtet von den Festungsbaumeistern Wiens, geben einen beeindruckenden Einblick in die Größe der Mauern zur Sicherung der Stadt.

Das heutige Palais Coburg

„Das Wiener Palais“, schreibt der Autor, „war in der Tat ein Haus der Könige.“ Kein anderes Geschlecht war mit so vielen gekrönten Häuptern Europas verwandt. Trotzdem blieb es ein Fremdkörper in der Stadt und ihrer Gesellschaft, denn es gehörte nicht zu den alten Adelspalais, die in der Wiener Altstadt zu finden sind.

Das Palais Coburg wurde als eines der letzten auf den Basteien errichtet, auf jenen Mauern, die für den Bau der Ringstraße abgetragen wurden. Erst 2003 erlebte das Palais durch eine aufwendige Renovierung einen neuen Frühling als prachtvolle Bühne für Feste und Empfänge. Hotelsuiten und ein legendäres Restaurant wie auch die Tagungen der internationalen Politik sind jetzt dort wieder zu finden.

Besonders spannend werden im Buch die Einzelschicksale der Familie Coburg hervorgeholt, bei denen es wirklich um Triumphe, Throne und Tragödien geht.

Blättern Sie weiter und gelangen Sie zum heutigen Palais Coburg ...

INFOBOX

Haus der Könige

Das Wiener Palais Coburg Throne, Triumphe, Tragödien

Autor: Günter Fuhrmann AMALTHEA Verlag

ISBN-13: 978-3-99050-121-4

Erscheinungsdatum: 23.03.2018

1. Auflage, zahlreiche Abbildungen, 272 Seiten

PALAIS COBURG

LUXUSHOTEL MIT WELTGASTRONOMIE

Wien mag in den letzten Jahren eine Vielzahl neuer Hotels hervorgebracht haben, doch die wahren Perlen der Stadt bleiben oft unentdeckt. Eines dieser versteckten Juwelen ist das beeindruckende Palais Coburg im Herzen des 1. Bezirks. Wer den Mut aufbringt, die stilvolle Lobby zu durchqueren und den Aufzug ins erste Stockwerk zu nehmen, wird plötzlich in einen märchenhaften Garten entführt. Mit einem Mal verschwindet das Großstadtgefühl, und man findet sich in einer eleganten Oase wieder – umgeben von exquisiten Restaurants. Vertrauen Sie uns: Ihr nächster Lunch sollte definitiv hier stattfinden!

Dieses elegante Gebäude steht auf historischem Boden: Dort, wo vor 500 Jahren die Stadtmauern Wiens errichtet wurden, um die Stadt vor Aggressoren zu schützen, entstand das Palais Coburg, das 1845 fertiggestellt wurde. Nach einer aufwendigen Renovierung von 2000 bis 2003 erstrahlt es wieder in seiner vollen Pracht und empfängt Gäste als luxuriöses All-Suiten-Hotel.

Kulinarik für Kenner – Exklusivität ist hier das Stichwort, besonders im Gourmet-Restaurant Silvio Nickol, das seit 2012 mit zwei Michelin-Sternen und fünf Gault-Millau-Hauben glänzt. Der Chefkoch Silvio Nickol verwandelt das Palais Coburg in ein Mekka für Feinschmecker. Und wenn man mal etwas bodenständiger essen möchte, empfiehlt sich das Restaurant Clementine im Wintergarten, das nach Prinzessin Clementine von Orléans, der ersten Bewohnerin des Palais, benannt ist. Hier gibt es feine Delikatessen oder eben richtig gute Hausmannskost – und das alles mit Blick auf eine wunderschöne Terrasse.

Wein, Wein, Wein! – Der Weinkeller des Palais Coburg ist legendär. Mit über 60.000 Flaschen ist er der zweitgrößte in Europa und beherbergt einen der weltweit größten Bestände an Mouton-Rothschild, Château d’Yquem und Pétrus. Die wertvollsten Schätze, wie der 350 Jahre alte Champagnerkeller, sind mit Chip und Fingerabdruck gesichert – Zugang nur für Auserwählte. Aber hier kommt der Clou: Jeden zweiten Donnerstag können auch Sie an einer exklusiven Weintour teilnehmen! Für 99 Euro bekommen Sie nicht nur spannende Einblicke, sondern auch eine Verkostung der edlen Tropfen. So schmeckt Wien – und das ist kein Geheimtipp mehr!

Bild oben: Der Champagnerkeller des Weinarchivs ist ein echtes Juwel, die Kreszenzen des Hauses Dom Pérignon spielen hier eine zentrale Rolle. Bild oben rechts: Ein Besuch im Restaurant Clementine im Glashaus bietet einen freien Blick in den Himmel und auf den idyllischen Garten des Palais Coburg. Bild rechts unten: Zwei Michelin-Sterne, vier Gault-Millau-Hauben – hier kocht Spitzenkoch Silvio Nickol im modernen Gourmet-Restaurant.

Clementine v. Orleans, die erste Bewohnerin des Palais Coburg

Der Chefkoch des Restaurants Clementine, Fabian Philler, verleiht traditionellen Gerichten einen modernen, kreativen Twist, der überrascht und begeistert. Die kulinarische Reise beginnt mit Sardellenfilets mit Tomaten und Baguette, verfeinert mit einem Schuss Wermut – für Feinschmecker ein Muss. Wer es lieber vegetarisch mag, erlebt eine Geschmacksexplosion mit Halloumi, Melone, Pak Choi, Sesam und Dijon-Senf. Weiter geht es mit einer zarten Perlhuhnbrust, begleitet von hausgemachten Gnocchi und glasierten Apfelstücken. Das Saiblingsfilet mit samtigem Erdäpfelpüree und Nussbutter schließt den Hauptgang perfekt ab. Zum krönenden Abschluss: eine himmlische Zitronentarte. Dazu bietet die Weinkarte eine reiche Auswahl, die garantiert jeden Geschmack trifft.

Luxuriös wohnen – Mit insgesamt 34 Suiten, die zwischen 54 m² und 165 m² groß sind, bietet das Palais Coburg Wohnkomfort der Extraklasse. Einige der Suiten erstrecken sich über zwei Stockwerke, andere bieten Whirlpool-Badewannen oder eine eigene Terrasse mit Blick auf den Garten oder den Stephansdom. Wer es richtig luxuriös mag, bucht die Coburg-Suiten „Victoria“ oder „Marie Antonie“, die sogar über eine private Sauna verfügen. Und ja, all das ist eingebettet in einen prachtvollen Privatpark – königlicher geht’s wohl kaum.

Der blaue Salon

Die Prunkräumlichkeiten sind beliebt für Hochzeiten oder exklusive Feste.

Die vier Bastei-Suiten bieten auf Flächen von 113 m2 bis 164 m2 helle Räume, hochwertiges Mobiliar, luxuriöse Badezimmer und eigene Küchen. In der Suite „Ferdinand“ lädt eine private Terrasse zum Verweilen ein.

Entspannung de luxe – Der Spa-Bereich im dritten Stock ist die Krönung des Ganzen: Innenpool, Sauna, Dampfbad, Sonnenterrasse – alles, was das Herz begehrt. Für die Kleinen gibt es spezielle Behandlungen ab vier Jahren. Und wenn man sich auf eine wichtige Veranstaltung vorbereitet, steht der hauseigene VIP-Make-up-Artist bereit. Oder doch lieber eine entspannende Hot-Stone-Massage? Auch die gibt es hier – natürlich nur vom Feinsten.

Und im Sommer? Da wird der wunderschöne Palaisgarten zur Bühne für prunkvolle Events. Ein magischer Ort, der jeden Besuch zum Erlebnis macht.

Schauen Sie auf die nächsten Seiten und entdecken Sie die mit einzigartigem Schmuck inszenierten Prunkräume des Palais Coburg.

Text: Lisa Gasteiger-Rabenstein

INFOBOX

Palais Coburg Residenz Coburgbastei, 1010 Wien +43 1 51818-0 hotel.residenz@palais-coburg.com www.palais-coburg.com

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IN HISTORY

AUF DER SUCHE NACH ZEITLOSEM SCHMUCK

Im Hotel Palais Coburg wird bekanntlich feudal genächtigt und gespeist. Während wir durch den Prachtbau streifen, entdecken wir an verschiedenen Ecken erlesene Preziosen aus dem Hause Bucherer, die sich sichtlich natürlich in das Umfeld einfügen und bestätigen: Zeitlose Eleganz ist für die Ewigkeit geschaffen. Das gilt sowohl für das Haus wie auch für den Schmuck.

Text und Produktion: Beatrice Tourou Fotos: Violetta König

Collier „Flower Petals“ – 18K Weißgold, Länge 45 cm, 137 Aquamarine, total 78,14 ct., 91 Diamanten, Brillantschliff, total 3,69 ct., um € 66.400 (rechte Seite) Ohrstecker „Baguette Love“ – Promis-System, 18K Weißgold, 80 Diamanten, Baguetteschliff, total 1,35 ct., 82 Diamanten, Brillantschliff, total 1,59 ct., um € 13.800, erhältlich bei Bucherer

Emerald Collier – 18K Weißgold, 2 Smaragde, Tropfenschliff, total 5,49 ct., 68 Diamanten, Tropfenschliff, total 22,39 ct., Diamant, Brillantschliff, total 0,06 ct., um € 166.000

(rechte Seite) Armreif „Soirée“ – 18K Weißgold, 11 Diamanten, Baguetteschliff, total 0,96 ct., 22 Diamanten, Brillantschliff, total 0,65 ct., um € 11.300, erhältlich bei Bucherer

(linke Seite) Pastello Collier – 18K Weißgold, Kastenschloss, 48 Saphire, total 29,24 ct., 48 Diamanten, Brillantschliff, total 2,72 ct., um € 47.600

(diese Seite) Pastello Ohrstecker – 18K Weißgold, 62 Saphire, Tropfenschliff, total 21,07 ct., Diamant, Brillantschliff, total 4,16 ct., um € 56.200, erhältlich bei Bucherer

CHEZ PAULINE

Zu Besuch bei PAULINE

ROCHAS

In die bekannte französische Duftdynastie Rochas hineingeboren, trägt Pauline das Feuer der Tradition mit ihrem eigenen Namen und ihren eigenen Duftkreationen weiter. Warum Pauline in Wien Fuß gefasst hat, wie man richtig hostet und an welchen olfaktorischen Träumen sie gerade arbeitet, erfahren wir bei einem Besuch bei der französischen Parfumeurin in Wiener Zentrumslage.

Text und Produktion: Beatrice Tourou Fotos: Ramona Hackl für SCHLOSSSEITEN

SCHLOSSSEITEN: Pauline, du hast ein erfolgreiches Parfum-Brand aufgebaut und quasi die Familientradition aufgenommen, denn Rochas war ja sehr lange wegweisend in der Parfumindustrie. Warum bist du nach Wien gezogen?

Pauline Rochas: Nach zwei Jahrzehnten in New York sehnte ich mich wieder nach Europas Eleganz zurück. Wien hat mich mit seinem Charme verzaubert – es war Liebe auf den ersten Blick, und seitdem sind wir unzertrennlich. Vor etwa sieben Jahren bin ich hierher übersiedelt, aber es fühlt sich nach Jahrhunderten an. Die Stadt hat einfach diesen zeitlosen Reiz.

Wie hat dich die Stadt gewonnen?

Wien ist pure Poesie: anmutige Architektur, ruhige Straßen, makellose Ordnung, dieses glückselige Gefühl der Sicherheit, und eine perfekte Balance zwischen Eleganz und Natur. Die Stadt atmet in einem organischen Rhythmus – großartige Architektur, verflochten mit üppigen Parks, von Bäumen gesäumten Straßen und versteckten Grünflächen, die jede Ecke lebendig wirken lassen. Hier herrscht ein Gefühl der Ruhe, wo die Natur nie zu weit entfernt ist und die Schönheit in etwas erfrischend Echtem verankert wird.

Wien ist eine Stadt, in der man durch die Geschichte schlendern und sich dennoch tief mit der Erde unter ihren Füßen verbunden fühlen kann. Es ist, als würde ich auf einer Postkarte leben, die gleichzeitig der perfekte Ausgangspunkt für meine europäischen Abenteuer ist.

Wohin reist du?

Überall mit einem Herzschlag und einem Sonnenuntergang. Wien ist der ideale Reisestandort. Seit ich hierher gezogen bin, bin ich noch nie so viel gereist: zwischen Südfrankreich, Italien, Spanien, Portugal, Paris, London, Amsterdam, Marokko, Dubai, Oman, Burma/Myanmar und Brasilien.

Wie hast du deine Wohnung gefunden?

Ein Freund hat mich darauf hingewiesen. Das Gebäude erinnert mich stark an die typische Haussmann-Architektur in Paris. Als ich die Wohnung mit den hohen Decken und dem leisen Glockenläuten betrat, wusste ich: Ich bin zu Hause. Es war, als hätte diese Wohnung die ganze Zeit auf mich gewartet.

Wo ist dein Lieblingsplatz in der Wohnung?

Meine Küche, in der neben den Soßen auch Ideen köcheln. Es ist mein Zufluchtsort der Kreativität.

Wie oft bist du Gastgeberin?

Gelegentlich, aber immer mit Absicht. Qualität vor Quantität.

Was ist deiner Meinung nach das Wichtigste am Gastgeben?

Die Gesellschaft. Immer. Selbst der beste Wein wird ohne die richtigen Leute, mit denen man ihn teilen kann, geschmacklos.

Beschreibe bitte ein Abendessen bei Pauline Rochas. Was erwartet einen Gast?

Man betritt die Szenerie eines Abendessens, die sich eher wie ein wunderschön choreografiertes Theaterstück anfühlt. Manchmal ist es ein intimes Treffen von vier oder sechs Personen, manchmal ist es eine thematische Cocktail-Soirée mit einem Barkeeper, der Magie kreiert. Den Gast erwarten in jedem Fall Eleganz in den Details und Wärme in der Atmosphäre.

Die Gerichte sind stets sehr französisch und ich koche auch immer selbst – gerne nach Familienrezepten, die auch in einem Buch abgedruckt wurden, in dem meine Eltern als Gastgeber vorgestellt wurden. Das Essen gehört eben zur französischen Kultur.

Wie waren die Einladungen bei deinen Eltern?

Meine Erziehung war etwas anders. Meine Abendessen sind jetzt minimalistischer und zeitgemäßer, mit einer entspannten Atmosphäre. Gäste neigen dazu, zu verweilen und nicht zu gehen, was mir gefällt, da dadurch eine lockerere und einladendere Atmosphäre entsteht als bei den formelleren Zusammenkünften, mit denen ich aufgewachsen bin.

Benutzt du Erbstücke? Und wenn ja – welche?

Meine Patin hat mir exquisites Silberbesteck geschenkt.

Es hat für mich etwas Erdendes, Stücke zu verwenden, die von Familienmitgliedern geschenkt wurden, die mir sehr am Herzen lagen.

Was ist am Tisch wichtig?

Gespräche, Licht, Wein, der auf dem Gaumen tanzt, und Speisen, die die Sinne verführen.

Was macht eine Einladung kitschig?

Wenn das Design eher wie ein lauter, nachträglicher Einfall wirkt als wie eine überlegte Einleitung in den Abend.

Lädst du postalisch oder via SMS ein?

Heutzutage sind es oft spontane, schnelle Textnachrichten, aber zu besonderen Anlässen liebe ich den Charme handgeschriebener Einladungen auf schönem Briefpapier. Diese persönliche Note hat etwas Unwiderstehliches.

Bist du lieber Gastgeberin oder lieber Gast?

Wenn ich ehrlich sein soll – beides! Ich liebe es, ein Erlebnis für andere zu schaffen, aber es ist auch ein gewisser Nervenkitzel, Gast zu sein und für eine Nacht in die Welt von jemand anderem einzutauchen.

Was ist ein gutes Gastgebergeschenk?

Das Geschenk der eigenen Anwesenheit. Es gibt nichts Schmeichelhafteres.

Welche Marken schätzt du?

Für zu Hause liebe ich Josephinenhütte, Puiforcat und Lobmeyr. Sie verleihen meinem Raum einen Hauch von Magie. Mode? Yves Saint Laurent, Balenciaga.

Was ist die neueste Ergänzung zu Hause?

Arbor-Kerzenhalter von Studio Palatin – sie haben diese skulpturale, moderne Eleganz, der ich schlichtweg nicht widerstehen kann. Basierend auf der Liebe der Künstlerin, meiner Freundin Barbara Doyle, zur Natur ist jeder Kerzenständer eine Miniaturskulptur, die an ein Wäldchen kleiner Bäume erinnert. Die aus Bronze geformten und patinierten Oberflächen sind von den Rillen in der Rinde inspiriert und werden durch die Reflexion des Kerzenlichts hervorgehoben. Das 4-teilige Kerzenständer-Set ist in Bronze im Wachsausschmelzverfahren gefertigt. Jeder Kerzenständer ist handgefertigt, sorgfältig poliert und patiniert und würdigt die Tradition klassischer Handwerkskunst.

Was ist dein ältester Besitz?

Meine Erinnerungen, und diese sind unbezahlbar.

Worin besteht der Unterschied beim Hosten in New York, Paris oder Wien?

In New York geht es um Energie. Dort ist Hosten ein Leistungssport, da gibt es einen unfassbaren Buzz, einen Beat. In Paris geht es um Stil, um mühelosen Chic.

Und Wien? Hier geht es um Eleganz und Intimität. Der Gastgeber fühlt sich an, als würde man eine Symphonie orchestrieren – jede Note, jedes Detail ist perfekt abgestimmt. Dieser Charme der alten Welt, in dem sich alles kuratiert und absichtlich anfühlt.

Schuhe aus oder an?

Immer an. Schuhe gehören zum Outfit.

Welchen Duft verwendest du für eine Einladung?

Ich kreiere für jeden Anlass maßgeschneiderte Düfte, abgestimmt auf die Jahreszeit und die Stimmung, die ich hervorrufen möchte. Dezent, aber unvergesslich.

Wie schafft man Atmosphäre?

Mit der Heiligen Dreifaltigkeit: Licht, Musik und Duft. Zusammen weben sie eine Atmosphäre, die man in der Seele spüren kann.

Was ist wichtiger – gute Gesellschaft oder gutes Essen?

Eine perfekte Symphonie aus beidem. Das eine ohne das andere würde sich wie eine halbe Geschichte anfühlen.

Laden die Menschen immer noch Gäste zu sich nach Hause oder vor allem in Restaurants ein?

Beides, je nach Anlass und Publikum. Manchmal gibt es nichts Besseres als die Intimität eines Abendessens zu Hause; in anderen Fällen kann man der Küche und der Atmosphäre eines Restaurants nicht widerstehen. Ich besuche gerne das Shiki, Steirereck, Landhaus Bacher, Taubenkobel, Cucina Itameshi oder auch Kikko Ba

Wo würdest du eines Tages gerne zu Abend essen?

Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich gerne die Zeit zurückdrehen und noch einmal am Tisch meiner Großmutter zu Abend essen und die Wärme ihrer unglaublichen Hausmannskost und die Liebe genießen, die die Luft erfüllte. Diese Mahlzeiten waren immer so viel mehr als nur Essen – sie waren Trost, Freude und Zusammengehörigkeit. Es wäre ein Traum, diese Süße noch einmal zu erleben.

INFOBOX

PAULINE ROCHAS

Die Duft-Visionärin kreierte maßgeschneiderte Düfte für das Sacher, das Imperial sowie für einige Büros und private Häuser. Von Parfum über Raumduft bis hin zur Duftkerze ist alles erdenklich. So sollen Wienerinnen und Wiener ihren eigenen Hausduft bekommen.

Prêt-à-porter-Düfte sind unter anderem bei Le Perfume und online erhältlich. paulinerochas.com

KUNSTAFFIN

Bücher, soweit das Auge reicht, unter anderem mit der eigenen Familiengeschichte gefüllt. Paulines Großvater, Marcel Rochas, kreierte die Duftikone „Femme“ für seine Frau und Muse Hélène Rochas (hier mit Fledermaus-Maske). Die Familiengeschichte ist nicht nur in Paulines Düften präsent. Die Leuchte ist von Lalanne, die Duftkerze von Pauline Rochas. Der Earcuff ist von Amandine Mallen

MINIMALISTISCH

Pauline gestaltet ihre Tische avantgardistisch reduziert. Kein Tischtuch, keine Tischsets, Platzteller. Besteck von Puiforcat, unbestickte Leinenservietten. Als neueste Ergänzung Kerzenleuchter von Studio Palatin. Blumen von Blumenkraft, Gläser von Josephinenhütte. Der Tisch ist von Molteni.

COMME IL FAUT

Zu Deutsch: Wie es sich gehört

Ein französischer Haushalt ist per se ein geschmackvoller Haushalt. Pauline Rochas zeigt vor, wie man den französischen Lebensstil einfängt. Es beginnt und endet mit der Garderobe.

1. Kerzenhalter von Studio Palatin, Preis auf Anfrage | 2. Damen-Smoking von Yves Saint Laurent, um € 2.500 | 3. Laternen-Leuchte „Darlana“, von lightingreimagined.com, um $ 900 | 4. Duft „Sex in a bottle“ Chakra N°2, von Pauline Rochas, um € 179 | 5. Streichhölzer, über archivistgallery.com, ab GBP 10 | 6. Bildband „Lalanne“ (ist fast schon selbst ein Kunstwerk), von Assouline Publishing, um $ 1.200 | 7. Duftkerze „Burning for you“, von Pauline Rochas, um € 69 | 8. Weinglas, mundgeblasen, von Josephinenhütte, um € 60 | 9. Earcuff „Acacia“, von Oliver Heemeyer, um € 4.985 | 10. Tischleuchte von Lalanne, Preis je nach Auktion (aber mehr als € 50.000)

Ein Paradies im Freien – Die beeindruckenden Freiflächen des Anwesens lassen keine Wünsche offen. Obstplantagen, Gemüse- und Beerengärten sowie weitläufige Wiesen und Wälder laden dazu ein, die Natur in vollen Zügen zu genießen.

SCHLOSS KOLHOFGUT

ZUM VERKAUF

Ein Wildgehege und ein Skulpturenpark vervollständigen das Bild eines harmonischen Zusammenspiels von Kunst und Natur. Hier kann jeder seiner Kreativität freien Lauf lassen und die Außenanlagen nach eigenen Vorstellungen gestalten.

SCHLOSS KOLHOFGUT

STEHT ZUM VERKAUF

Ein Juwel der Renaissance – wo Geschichte, Luxus und unbegrenzte Möglichkeiten verschmelzen

Eingebettet in die malerische Landschaft Südkärntens erhebt sich das majestätische Schloss Kolhofgut als Symbol für zeitlose Eleganz, historischen Charme und moderne Annehmlichkeiten. Die Ursprünge des Anwesens reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, als die Familie Umbfahrer dieses Meisterwerk der RenaissanceArchitektur erschuf. Der zentrale, hufeisenförmige Bau strahlt bis heute eine erhabene Schönheit aus, ergänzt durch den malerischen, zinnenbewehrten Turm aus dem 19. Jahrhundert, der das Schloss um eine romantische Note bereichert.

Aber nun ist es so weit, ein neuer Anfang steht bevor: Die „Schmidbauer“ Management Holding hat sich aufgrund einer strategischen Neuausrichtung der Unternehmensvision dazu entschlossen, die Immobilie Schloss Kolhofgut zu veräußern.

Das Herzstück des Kolhofguts bildet ein beeindruckendes Ensemble aus historischen Gebäuden und modernen Einrichtungen auf 22 ha Grundstücksfläche. Zu diesem gehören ein prachtvolles Schloss, ein einladendes Restaurant, bekannt als Haubenlokal, funktionale Stallgebäude, gemütliche Wohnräume sowie umfangreiche Freiflächen, die sich über das gesamte Areal erstrecken. Die liebevolle Restaurierung hat die Seele des Schlosses bewahrt, während zeitgemäße Annehmlichkeiten für Komfort sorgen.

EIN LEBENSSTIL DER EXTRAKLASSE

Auf einer Gesamtfläche von ca. 173.000 m² entfaltet das Kolhofgut seinen einzigartigen Charme. Das imposante Hauptgebäude mit einer Gesamtfläche von 667 m² umfasst großzügige Büro- und Museumsräume, die flexibel genutzt werden können. Im Erdgeschoss lädt ein beeindruckender Raum von 292 m²

In der Vergangenheit konnte man das kleine Regionalmuseum CAMOCA besuchen und in dem modernen Restaurant festlich dinieren. Aktuell ist es noch möglich, die Räumlichkeit für Veranstaltungen zu mieten. Ansonsten ist der Standort geschlossen und wartet auf einen neuen Besitzer.

dazu ein, sich kreativ zu entfalten. Im Obergeschoss mit 343 m² wird die Geschichte lebendig; hier befindet sich ein Museum, das gleichzeitig als repräsentative Fläche genutzt werden kann.

Kulinarische Erlebnisse in historischer Umgebung. Der Gastronomiebereich des Schlosses bildet den perfekten Rahmen für luxuriöse kulinarische Erlebnisse. Ein stilvolles Restaurant mit einer Fläche von 180 m², ergänzt durch eine 100 m² große Terrasse, bietet Raum für unvergessliche Momente. Ein großzügiges Lager von 81 m² im Untergeschoss sorgt für die reibungslose Versorgung und Logistik des gastronomischen Bereichs. Diese Räumlichkeiten eignen sich ideal für exklusive Dinner-Events oder als Fine-Dining-Restaurant.

Tradition trifft auf Moderne – die Stallungen

Die Stallgebäude des Schlosses, sowohl Altbau als auch Neubau, bieten eine beeindruckende Fläche von 674 m², die sich auf Lager- und Sozialräume verteilt. Mit 520 m² im Altbau und 154 m² im Neubau schaffen sie vielfältige Möglichkeiten für eine gewerbliche Nutzung oder als Erweiterung des Wohnbereichs. Die architektonische Kombination aus traditionellem Handwerk und moderner Funktionalität macht diese Gebäude zu einem idealen Ort für kreative Projekte oder private Sammlungen.

Privater Wohnbereich mit Potenzial.

Für eine exklusive Rückzugsoase bietet das Wohngebäude 98 m² im Erdgeschoss, während das Obergeschoss mit weiterem Ausbaupotenzial beeindruckt. Es eignet sich perfekt als Gästehaus, privater Rückzugsort oder Residenz für die Gastgeber selbst. Hier genießt man Ruhe und Komfort inmitten der weiten Natur.

Das Schloss Kolhofgut befindet sich in einer unvergleichlichen Lage, nur 40 Meter über der charmanten Stadt Völkermarkt. Die Nähe zu Italien und Slowenien sowie die schnelle Erreichbarkeit von Ausflugszielen wie dem Wörthersee, Klagenfurt und verschiedenen Skigebieten machen dieses Anwesen zu einem echten Juwel im Herzen Europas. Mit seiner exklusiven Abgeschiedenheit und den atemberaubenden Ausblicken

„Ein Anwesen im Wandel der Zeiten mit einer Lage, die begeistert – ein Anwesen für Visionäre!“

bietet es Ruhe und Privatsphäre, ohne dabei die Annehmlichkeiten des modernen Lebens zu verwehren.

Das Schloss Kolhofgut ist weit mehr als ein historisches Bauwerk – es ist eine Einladung, Teil seiner Geschichte zu werden und es in die Zukunft zu führen. Ob als privater Wohnsitz, exklusives Hotel oder kulturelles Zentrum – die Möglichkeiten sind so vielfältig wie das Anwesen selbst. Die einzigartige Kombination aus Tradition und Innovation bietet Raum für außergewöhnliche Projekte.

ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN

Das Schloss bietet eine Fülle an Nutzungsmöglichkeiten:

• exklusiver Privatwohnsitz

• Kunstzentrum, Museum

• Luxusgastronomie oder exklusives Hotelprojekt

• Veranstaltungsort für kulturelle oder private Events

• Nischen-Landwirtschaft, Tierzucht, Weingut

• Premium-Seniorenresidenz

• Longevity- und Wellness-Hotel

Das Kolhofgut ist der ideale Ort, um Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Mit Schloss Kolhofgut investieren Sie nicht nur in eine Immobilie, sondern in ein Lebensgefühl, das von Geschichte, Natur und Luxus geprägt ist. Lassen Sie sich von diesem einzigartigen Anwesen inspirieren und gestalten Sie es nach Ihren eigenen Vorstellungen.

Text: Lisa Gasteiger-Rabenstein

BEI INTERESSE wenden Sie sich bitte an: Julia Hagenauer, MA Head of Business Development & Expansion +43 664 3068035 j.hagenauer@biogena.com

IM BANN VON FARBE UND FORM

SECHS JAHRZEHNTE JOSEF MIKL IN WIEN

Unter dem Titel „JOSEF MIKL. Works from Six Decades“ fand eine beeindruckende Retrospektive des österreichischen Künstlers im Danubiana Meulensteen Art Museum südlich von Bratislava statt. Wer die Ausstellung in der Slowakei verpasst hat, muss aber trotzdem nicht auf dieses Kunsterlebnis verzichten: Dank einer Kooperation mit der Galerie bei der Albertina • Zetter in Wien und der Galerie Zimmermann Kratochwill in Graz sind ausgewählte Werke dieser Retrospektive nun seit dem 25. Oktober in Wien und seit dem 30. Oktober in Graz zu bewundern.

Josef Mikl zählt zu den bedeutendsten Wegbereitern der österreichischen Nachkriegskunst und hat mit seinem vielfältigen Schaffen die Kunstgeschichte nachhaltig beeinflusst. Über sechs Jahrzehnte hinweg entwickelte er einen unverkennbaren Stil, der sowohl in Österreich als auch international hohe Anerkennung fand. Nun wird dieses beeindruckende Œuvre auch in Wien mit einer großartigen Ausstellung gefeiert: Die Galerie bei der Albertina • Zetter präsentiert mit der Ausstellung „JOSEF MIKL. Works from Six Decades“ eine sorgfältig kuratierte Auswahl von Arbeiten, die bereits in der gefeierten Retrospektive des Danubiana Meulensteen Art Museums für Furore sorgten.

Mikls Werke, die oft durch ihre kräftigen Gelb- und Rottöne und den rhythmischen Einsatz geometrischer Formen auffallen, haben in Österreich besondere Beachtung gefunden. Ein Höhepunkt seiner Karriere war die Ausgestaltung des Großen Redoutensaals in der Wiener Hofburg, bei der Mikl seine unverwechsel-

bare Bildsprache auf monumentaler Ebene zum Ausdruck brachte.

Die Wiener Schau ermöglicht es, Josef Mikls Meisterwerke nicht nur inmitten der österreichischen Kunstszene hautnah zu erleben, sondern auch zu erwerben. Für Sammler und Kunstliebhaber bietet sich hier somit die außergewöhnliche Chance, ein Stück österreichischer Kunstgeschichte nicht nur zu betrachten, sondern eventuell sogar Teil der eigenen Sammlung werden zu lassen.

Galerie bei der Albertina • Zetter Lobkowitzplatz 1, 1010 Wien www.galerie-albertina.at

Die Ausstellung „Josef Mikl. Works from Six Decades“ ist noch bis 23. November zu sehen.

ART VIENNA

IN SCHÖNBRUNN

Die prächtig gestaltete Gartenlandschaft der Orangerie Schönbrunn bietet mit ihrem einzigartigen Flair einen besonderen Ort für ausgewählte Skulpturen.

Messeleitung Alexandra Graski-Hoffmann, Lisa Gasteiger-Rabenstein und Maximilian Matuschka

ART VIENNA 2024 ORANGERIE SCHÖNBRUNN

WIR SPIELEN MIT DEN GROSSEN MIT

Unter dem Titel „Heritage Artists“ hatten die SCHLOSSSEITEN in der Orangerie von Schloss Schönbrunn an einem sonnigen Septemberwochenende ihren großen Auftritt in unmittelbarer Nachbarschaft zu den namhaftesten Galerien Österreichs.

Höchst selbstbewusst präsentierten wir eine Auswahl unserer persönlichen Favoriten, darunter Louis Szápáry, Clara Khevenhüller, Rosalie Goess-Enzenberg, Jamie Smith oder Marina Blanca, um nur einige von ihnen zu nennen. Die Bandbreite der gezeigten Arbeiten reichte von klassischer Porträtmalerei bis zu Fotografie und von Comiczeichnungen bis hin zu kunstvoll handgeblasenen Glasobjekten. Eines der Highlights unseres Auftrittes war das Expertengespräch zwischen dem Kurator der Ai Weiwei Ausstellung in Bad Ischl, Lucas Cuturi, und dem Diplomaten, Kunstmanager und Publizisten Christoph Thun-Hohenstein, der zurzeit als Sektionsleiter für Internationale Kulturangelegenheiten im Außenministerium tätig ist und den chinesischen Starkünstler Ai Weiwei bereits seit vielen Jahrzehnten persönlich kennt. So erzählten die

beiden einander, was sie über den Künstler wissen, wie politisch er denkt, wie handwerklich beeindruckend seine Objekte sind und welche Assoziationen

Galerie Breyer, Baden

TRANSCENDING BORDERS

Lucas Cuturi im Dialog mit Christoph Thun-Hohenstein über Ai Weiwei in der Kaiservilla

in den Köpfen von Besuchern entstehen, die im Kaiserpark auf seine große Kunst stoßen. Dort entfaltet sich eine spannende Begegnung zwischen dem Marmorschlössl und einem original chinesischen Tempel, der geschichtsträchtigen Kaiservilla und den monumentalen Tierkreisköpfen oder den bedeutenden archäologischen Funden aus der Hallstattzeit und den zeitgenössischen Objekten des chinesischen Künstlers, wie beispielsweise dem hohen Turm aus goldenen Fahrrädern.

Doch nun zurück in den wunderschönen, langgezogenen Raum der Orangerie in Schönbrunn: Hier feierte Alexandra Graski-Hoffmann, die Geschäftsführerin der M.A.C. Hoffmann, als Messeorganisatorin bereits das 5-jährige Jubiläum der ART VIENNA, einer kleinen, feinen Kunstmesse, die sich sowohl punkto Ambiente und Stimmung als auch mit Qualität und Klasse der teilnehmenden Galerien einen Namen gemacht hat. Werke von Herbert Brandl, Markus

Prachensky, Hubert Schmalix oder Erwin Wurm waren hier ebenso zu sehen wie Skulpturen von Bruno Gironcoli, Andres Klimbacher, Herbert Golser, Mario Dalpra oder Elisabeth von Samsonow, deren Arbeiten mit vielen weiteren den prachtvollen Garten der Orangerie in einen temporären Skulpturengarten verwandelten.

Die Liste an Galerien und Kunsthändlern liest sich ebenfalls wie das Who’s who der Szene und reicht von Frey, Jünger und L.art über Martin Suppan, Hrobsky

sowie Giese & Schweiger bis zu Ursula Stross oder Gölles. Dann gab es auch heuer wieder die Sonderausstellung „F“, die vierzehn jungen Künstlerinnen eine Bühne gab. Die Kulturmanagerin Dr. Ema Kaiser kuratierte diese Ausstellung mit dem Ziel, eine breite Palette an zeitgenössischer feministischer Kunst zu zeigen. Stichwort „breite Palette“: In ebendiesem Sinne war der SCHLOSSSEITEN Contemporary Corner angelegt gewesen. Wir stellten Künstlerinnen und Künstler vor, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Marina Blanca erschafft in Murano mundgeblasene Lampen. Diese einzigartigen Objekte spiegeln ihr tiefes Verständnis für Farben und Formen wider. Zusätzlich gießt sie Porträts in Bronze, die zeitlose Darstellungen von Menschen und Emotionen darstellen und für die Ewigkeit bewahrt werden. Marina Blancas Werke bestechen durch ihre Mischung aus Kunsthandwerk und zeitgenössischer Ästhetik.

Clara Khevenhüller ist eine in Wien lebende spanischösterreichische Künstlerin. Sie bringt ihre internationale Ausbildung, darunter ein Studium an der renommierten Parsons Paris, in ihre Arbeiten ein. Ihre Werke reichen von Skulpturen über Malerei bis hin zu neuen Medien und vereinen verschiedene Einflüsse, die ihren künstlerischen Stil prägen. Khevenhüller greift auf historische Themen zurück, die sie durch moderne Techniken und Medien neu interpretiert.

Der britische Fotograf Jamie McGregor Smith, der ebenfalls in Österreichs Bundeshauptstadt lebt, hat die letzten Jahre der Dokumentation moderner Kirchenarchitektur des 20. Jahrhunderts gewidmet. Auf der Suche nach außergewöhnlichen religiösen Gebäuden führten ihn seine Reisen durch zahlreiche Länder. Mit seiner Leidenschaft für exzentrische Bauwerke hat er eine beeindruckende Sammlung von Fotografien geschaffen, die die Vielfalt und Ausdruckskraft moderner Kirchenarchitektur zeigen. Smiths besondere Sichtweise offenbart die unerwartete Schönheit dieser Gebäude und hebt ihre oft übersehenen architektonischen Details hervor.

Einen weiteren Höhepunkt der Ausstellung bildeten die Werke von Louis Szápáry, der sich durch seine lebensechten Porträts, Akte, Landschaftsbilder, Radierungen und Lithografien einen Namen gemacht hat. Inspiriert von alten Meistern wie Rembrandt, Velázquez und Goya sowie dem rumänischen Künstler Corneliu Baba, schafft Szápáry Kunstwerke, die durch gedämpfte Farben und meisterhafte Technik beeindrucken. Seine Werke, die Szenen des täglichen Lebens sowie menschliche Emotionen einfangen, sind ebenso klassisch wie zeitlos und entziehen sich gängigen Trends.

Gottfried Pengg-Auheim, ein Künstler, der seine Karriere spät begann, setzt sich intensiv mit der Natur auseinander. Aufgewachsen in einer Familie, die eng mit

Galerie Martin Suppan

HERITAGE ARTIST

Alle Künstlerinnen und Künstler findet man mit ihren Werken verlinkt auf: www.schlossseiten.at/blog

Kunsthändler Giese & Schweiger

der Forstwirtschaft verbunden ist, spiegelt sich diese Lebenswelt in seinen Arbeiten wider. Pengg-Auheim verwendet eine Technik, bei der er Ölfarbe direkt und deckend auf die Leinwand aufträgt, meist ohne Skizze oder Grundierung. Seine Werke umfassen Motive, die er in den Wäldern rund um Eisenerz oder auf Reisen mit seiner Familie entdeckt. Stillleben und Porträts ergänzen sein vielfältiges Repertoire.

Für einen humorvollen Kontrast sorgte Maximilian Matuschka, dessen Comicfiguren – allen voran der Charakter „Phileas“ – tiefgründige Zitate und Aphorismen aus der Philosophie und Mythologie aufgreifen. Seine minimalistisch gehaltenen Comicstrips verwenden wenige Panels, um Weisheiten auf unterhaltsame Weise zu vermitteln. Gleichzeitig widmet er sich mythologischen Themen, insbesondere der griechischen Mythologie, und verleiht den klassischen Geschichten einen modernen, humorvollen Twist. Seine Serie „If you ever wondered...“ bietet eine spielerische Auseinandersetzung mit bekannten Mythologien, wobei er sich auf Momente vor oder nach den „großen Ereignissen“ konzentriert.

Die Südtiroler Künstlerin Rosalie Goess-Enzenberg fasziniert mit ihren unzähligen Variationen ein und desselben Gesichts, das sich durch ihre gesamte künstlerische Arbeit zieht. Die charakteristischen Linien, die sie mit geschlossenen Augen zeichnen kann, finden sich in ihren Gemälden ebenso wie in ihren Schmuckstücken wieder. Goess-Enzenberg arbeitet mit verschiedenen Materialien, darunter Glas, Acryl und Fimo, und schafft Kunstwerke, die sowohl farbenfroh als auch re-

duziert sind. Ihre Gemälde, oft in Schichten aufgebaut und bearbeitet, entfalten eine einzigartige Wirkung.

Der Kunstvermittler und Berater Thomas Pollischansky brachte den jungen spanischen Künstler Gustavo Díaz Sosa in die Ausstellung, dessen Werke sich mit den Themen Staat, Macht und menschliche Unterwerfung auseinandersetzen. Díaz Sosas Arbeiten sind nicht nur sozialkritische Kommentare, sondern auch existenzielle Reflexionen über die Bedrohungen, denen die Menschheit in der modernen Geschichte gegenübersteht.

Außerdem präsentierte Pollischansky die Künstlerin Eva Wagner, deren Bilder eine ebenso poetische wie geheimnisvolle Qualität besitzen. Wagners Werke entstehen aus der Überlagerung transparenter Farbschichten und spielen mit der Wahrnehmung des Betrachters, indem sie einige Teile des Bildes verdecken und andere offenlegen.

Es war für das SCHLOSSSEITEN-Team eine tolle Chance und eine spannende Herausforderung, Teil der ART VIENNA 2024 sein zu dürfen und gemeinsam mit den Großen der Kunstszene mitzuspielen.

Text: Clarissa Mayer-Heinisch

Weitere Impressionen zur ART VIENNA 2024 finden Sie auf der Website unter: www.artvienna.org

DAS HOTEL IMPERIAL

Eine Ikone der Wiener Ringstraße

Es ist weit mehr als nur eine prächtige Unterkunft – es ist ein Stück lebendige Wiener Geschichte. Ursprünglich als Privatresidenz für den Herzog von Württemberg erbaut, wurde das imposante Palais im Jahr 1873 für die Wiener Weltausstellung in ein Luxushotel umgewandelt. Seither verkörpert das Hotel den unverwechselbaren Charme des 19. Jahrhunderts, den seine Gäste in jedem Detail spüren können: Von kostbaren Antiquitäten über elegante Möbel und mit Seide bespannte Wände bis hin zu den marmorgeschmückten Bädern –hier wird die opulente Vergangenheit Wiens lebendig.

Im Café Imperial, einem Symbol der Wiener Kaffeehauskultur, werden traditionelle Spezialitäten wie die berühmte Imperial Torte serviert. Auch das mit drei Hauben ausgezeichnete Restaurant OPUS gehört zu den besten Gourmettempeln Wiens und bietet exquisite kulinarische Erlebnisse. Die glanzvolle Imperial Bar ist das gesellschaftliche Herzstück des Hauses, wo

Gäste unvergessliche Jazz- und Klavierabende genießen können – ein Muss für Musikliebhaber.

Das Hotel Imperial Wien erhält eine neue Führung: Thomas van Opstal wird Generaldirektor des legendären Palaishotels. Den SCHLOSSSEITEN hat er ein paar Fragen über seine internationale Karriere, die Herausforderungen in der Luxushotellerie sowie seine Visionen für die Zukunft des Hotels beantwortet.

Herr van Opstal, Sie haben eine beeindruckende Karriere mit Stationen auf mehreren Kontinenten hinter sich. Wie hat diese internationale Erfahrung Ihre Arbeit als Hoteldirektor geprägt?

Durch meine Tätigkeit in vielen Städten und Resorts hatte ich das Privileg, die unterschiedlichsten Kulturen kennenzulernen, was mich sehr geprägt und zu einem Kosmopoliten geformt hat.

Was bedeutet es für Sie, nun die Leitung des ikonischen Hotels Imperial in Wien zu übernehmen, insbesondere in einem Haus mit einer so langen Historie ?

Es ist eine große Ehre, in diesem weltbekannten Hotel arbeiten zu dürfen! Die Geschichte des Hauses mit seinen vielen berühmten Gästen der letzten 151 Jahre fasziniert mich ebenso wie die internationalen Erfolge zahlreicher Kollegen und Kolleginnen, die ihre Hotelkarriere im Hotel Imperial begonnen haben.

Welche Trends und Entwicklungen sehen Sie in der Luxushotellerie wie auch in Hotels anderer Sterneklassifizierungen und wie möchten Sie diese im Hotel Imperial umsetzen?

In der Luxushotellerie gibt es, wie auch in anderen Hotelkategorien, eine rasante Entwicklung in Sachen

Digitalisierung. Ohne diese wäre ein zeitgemäßes Betreiben eines Hotels kaum noch vorstellbar. Als Teil der Marriott International Group sind wir ständig mit Innovationen und diversen Neuerungen im digitalen Bereich konfrontiert, die uns zukunftsfähig machen. Glücklicherweise bleiben der Gast und die Erfüllung seiner Wünsche – oder besser noch: das Übertreffen seiner Erwartungen – weiterhin unsere oberste Priorität.

Was ist Ihrer Meinung nach das Geheimnis, um ein Hotelteam zu motivieren und zu Spitzenleistungen zu führen?

Ich glaube nicht, dass es ein Geheimnis gibt. Mein Team möchte genau wie ich in einem gesunden Betriebsklima arbeiten, in dem jeder fair und gerecht behandelt wird und Aufstiegschancen bestehen.

Wie schaffen Sie es, Tradition und Moderne in einem so geschichtsträchtigen Hotel wie dem Imperial zu vereinen?

Manchmal ist es ein Balanceakt, besonders in einem Haus wie dem Hotel Imperial, wo eine fantastische Geschichte auf die zeitgemäßen Bedürfnisse der Gäste trifft. Doch ich denke, wir schaffen diese Balance im Imperial sehr gut.

Welche Werte sind Ihnen in der Zusammenarbeit mit Ihrem Team am wichtigsten?

Offenheit und der Wille, für den Gast alles zu tun, damit dieser bei der Abreise überzeugt sagen kann: „Das war einer der besten Hotelaufenthalte, die ich je erlebt habe.“ Wenn wir das täglich erreichen, haben alle im Team – vom Abwäscher, der Hausdame und dem Rezeptionisten über den Kellner und die Manager bis hin zu den vielen anderen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen – wirklich großartige Arbeit geleistet.

Reisen Sie privat genauso gerne wie beruflich? Welche Destinationen begeistern Sie persönlich am meisten?

Ja, ich reise nach wie vor sehr gern. Es gibt einige Destinationen, die mich weiterhin faszinieren: Neben New York City kehre ich immer wieder gern nach Melbourne zurück, einer früheren Station meiner Karriere. Als Land hat mich Island tief beeindruckt, während Grönland und Japan noch auf meiner Bucket List stehen.

Was sind Ihre Lieblingsorte in Wien und wie verbringen Sie Ihre Freizeit?

Meine Frau und ich haben das große Glück, in einem

Altbau aus dem Jahr 1893 im dritten Wiener Gemeindebezirk zu wohnen und wir fühlen uns dort sehr zu Hause. Wir lieben es, in Wien zu leben, nutzen die kulturellen sowie kulinarischen Angebote der Stadt und besuchen gerne die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die Wien als die lebenswerteste Stadt der Welt auszeichnen.

Was sind Ihre Visionen und Pläne für die Zukunft des Hotels Imperial?

Mein Ziel ist es, dass das Hotel weiterhin zu den renommiertesten Hotels in Europa und weltweit gehört sowie als Wiener Kulturgut erlebt wird.

Hotel Imperial Vienna

A Luxury Collection Hotel Kärntner Ring 16, 1015 Wien +43 1 50110-0 www.imperialvienna.com www.imperialtorte.com

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Faaker See

Moderne Seeresidenzen mit Eigenstrand, Badehaus, Infinitypool. Wohnungsgrößen 106180 m².

HWB 34

KP a.A.

Wörthersee / Kärnten

Juwel

Seeliegenschaft

Seeareal: 2.839 m²

Wfl: 161 m² u. 26 m²

Seeufer: 22 lfm.

Bootsgarage: 2x

KP € 12 Mio.

Sie suchen eine besondere Immobilie an Kärntens Seen, so werden Sie wohl bei Familie Tischler fündig. Seit 53 Jahren vermitteln sie erfolgreich Immobilien direkt am Wasser und in Seeblicklage. Das Team hat sich in den letzten Jahren vergrößert und bietet Ihnen eine professionelle Beratung und optimale Betreuung. Wollen Sie Ihre Immobilie diskret und bestmöglich verkaufen, so steht Ihnen das Team gerne zur Seite und wird Sie auch gerne unverbindlich beraten.

SEELIEGENSCHAFTEN

Aufgrund der Jahrzentelangen See-Erfahrung – Familie Tischler hat die gesamte Immobilienentwicklung an Kärntens See mitbegleitet – dürfen auch Sie ihnen vertrauen. Ob ein Seehaus am Wörthersee (KP ab € 5,5 Mio), ein Seebungalow am Wörthersee ( KP € 1,5 Mio), ein wunderbares Seehaus am Ossiacher See ( KP ab € 2,5 Mio.) oder eine Seevilla am türkisen Faaker See (KP € 5,5 Mio.). Hier bekommen Sie auch Seejuwele die offiziell nicht am Markt sind. Rufen Sie die Herren einfach an.

Seewohnungen in Kärnten

Sie möchten in eine Seewohnung / Seeblickwohnung in Kärnten investieren, so werden Sie hier zu Ihrer Wunschimmobilie begleitet. Ob eine neue Seewohnung am Ossiacher See (KP € 395.000,-), eine elegante 2 Zimmer-Residenz am Faaker See (KP € 390.000,-), ein traumhaftes Seepenthouse am Wörthersee (KP € 1,8 Mio), eine luxuriöse

Seeresidenz am Faaker See ( KP € 1,97 Mio) oder ein Seetraum am Weißensee (KP € 3 Mio.) … hier finden Sie die richtige Immobilie.

Seeliegenschaft

Seeareal: 2.839 m²

Wfl: 200 m² +

Seeufer: 58 Lfm.

HWB: 141

Ein Auszug aus dem Seeimmobilien Angebot von ATV-Immobilien

Besonderheit am Ossiacher See Seehäuser ab

Villen in Pörtschach am Wörthersee

Seejuwel am Ossiacher See

Wörthersee 2x Seeblickvillen

Wfl.: á 200 m²

Terr.Fl.: á 75 m²

Grund: 2700 m²

HWB: 37

KP: á 1,86 Mio.

Alternative in Velden a.W.

Ossiacher See Seevilla mit Bootshaus

Chalet: 160 m² Wfl

HWB: 93 SZi: 5

Bootshaus

Seegrund: 2.560 m²

KP: 5,35 Mio.

Freizeitwohnsitz

Alternative unbebaut

Ossiacher See PRIVATE HOME RESORT

Penthouse: 107 m²

Elegant Möbliert

Seeterrasse: 25 m²

Bootshaus: optional

KP: 2,25 Mio.

Neue Seewohnungen in Kärnten: 20 bis 250 m²

In der neuen „Freud“ Suite, gestaltet von Elfrid Wimmer-Repp, kann man in die Welt des berühmten Wiener Psychotherapeuten eintauchen.

Der Visionär Otto E. Wiesenthal vor einer Arbeit des Wiener Künstlers Merlin Kratky

ALTSTADT VIENNA

Wo Kunst, Gastfreundschaft und Wiener Lebensgefühl aufeinandertreffen

Als Otto E. Wiesenthal vor über 30 Jahren seine Vision eines Hotels verwirklichte, hatte er mehr als nur ein gemütliches Zuhause auf Zeit im Sinn. Es sollte ein Ort werden, an dem Kunst und Gastfreundschaft Hand in Hand gehen – ein Refugium, in dem Menschen sich nicht nur willkommen, sondern inspiriert fühlen. So entstand das Hotel Altstadt Vienna im Herzen des 7. Bezirks, ein Haus, welches das Wiener Lebensgefühl auf einzigartige Weise verkörpert. Begonnen hat alles mit 24 Zimmern und der Idee, eine private Kunstsammlung mit dem Hotel zu verbinden. Wiesenthal war zuvor als Manager in der Computer-, Banken- und Kfz-Branche tätig und hatte immer den Traum, entweder eine Galerie zu eröffnen oder ein Hotel zu betreiben. Am Ende hat er beides kombiniert und aus seiner Leidenschaft ein einzigartiges Hotel erschaffen.

Die Fassade des im Jahr 1902 erbauten Patrizierhauses ist typisch wienerisch und verspricht mit dem Spruch „beauty lies within“ Großes für eine Übernachtung.

Das Altstadt Vienna wuchs im Laufe der Zeit ganz organisch – nicht nur auf heute 62 Zimmer und Suiten, sondern auch in seiner Vielfalt. Unterschiedlichste Charaktere wurden eingeladen, ihren Zugang zum Wiener Lebensgefühl in den Räumen darzustellen. Jede Suite, jeder Raum trägt die Handschrift internationaler Architekten und Designer, die ihre Persönlichkeit und Visionen einbrachten. Matteo Thun, Eugenie Arlt, Antonella Amesberger, Roland Nemetz und viele andere haben Zimmer geschaffen, die so vielfältig sind wie die Stadt selbst – und natürlich immer die berühmte Wiener Gemütlichkeit ausstrahlen.

Diese Vielfalt zeigt sich nicht nur in der Architektur und Kunst, sondern auch in den Menschen, die das Altstadt Vienna ausmachen. Von Anfang an stand der Mensch im Mittelpunkt. Otto E. Wiesenthal und seine Familie waren stets der Überzeugung, dass es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut gehen muss, damit sie mit Freude und einem herzlichen Strahlen für die Gäste da sein können. Dieser familiäre Geist prägt das Altstadt Vienna bis heute. Die individuellen Persönlichkeiten der Mitarbeitenden – ihr Charme, ihr Witz und ihre Einzigartigkeit – werden hier hoch geschätzt. Der Service erfolgt auf Augenhöhe, und die

Gastfreundschaft des Teams, das Menschen vieler Nationalitäten umfasst, kommt von Herzen.

Seit mehr als 10 Jahren gestalten auch die beiden Töchter Saskia und Lisa das Hotelgeschehen mit und verfolgen zusammen mit einem langjährigen Managementteam unter der Führung von Barbara Hammerschmid-Kovar ein gelungenes Erfolgsrezept.

Für Saskia, die die Kunstsammlung des Hotels kuratiert, ist der enge Kontakt zu den Künstlerinnen und Künstlern entscheidend. Sie besucht persönlich Ateliers und Kunstmessen, um immer wieder neue Werke zu entdecken. Die Sammlung zeitgenössischer Kunst umfasst Werke von Markus Prachensky, Andy Warhol, Annie Leibovitz, Yayoi Kusama, Gunter Damisch und vielen anderen renommierten Künstlern. Zudem finden regelmäßig Ausstellungen im Veranstaltungsraum level41 im Erdgeschoss statt, wo Werke lokaler und internationaler Künstler präsentiert werden und den Gästen und Wienern einen zusätzlichen Einblick in die Welt der zeitgenössischen Kunst bieten.

Auch das Thema Nachhaltigkeit war von Anfang an ein wichtiger Bestandteil der Philosophie des Altstadt Vienna – ganz unaufgeregt, aber konsequent und

Die „Library“ Suite, eines der wunderschönen Zimmer des Hotels, inklusive einer Galerie mit Kunstbüchern aus der Sammlung eines Stammgastes sowie einem Foto von Clemens Ascher.

Warhol meets Prachensky
Das Altstadt Vienna beherbergt eine beachtliche Sammlung zeitgenössischer Kunst.

inzwischen von Lisa Wiesenthal vorangetrieben. Als erstes Wiener Hotel erhielt das Altstadt Vienna im Jahr 1998 das Österreichische Umweltzeichen, und seit 2023 trägt es auch das EU Ecolabel. Diese Auszeichnungen sind ein Beweis für das Engagement des Hauses, verantwortungsvolles Handeln und höchste Qualität miteinander zu vereinen. Nachhaltigkeit bedeutet hier, mit Ressourcen sorgsam umzugehen, lokale Lieferanten zu unterstützen und den Gästen ein

Die freistehende Badewanne in der „Felix“ Suite lädt zum Entspannen ein.

bewusstes Reiseerlebnis zu bieten, das im Einklang mit der Umwelt steht.

Das Altstadt Vienna ist heute weit mehr als nur ein Boutiquehotel. Es ist ein Treffpunkt für Kunstliebhaber/-innen, Individualreisende und all jene, die abseits des Mainstreams eine authentische, herzliche und charaktervolle Unterkunft suchen. In den 62 kunstvoll gestalteten Zimmern und Suiten, im Roten Salon mit

In der „Bösendorfer“ Suite können die Gäste ihre Klavierspielkünste aufleben lassen oder sie buchen die Räumlichkeit für ein kleines Seminar.

hausgemachtem Kuchen und auf der bunten Rooftop-Terrasse als Oase in der Großstadt wird Wiener Lebensgefühl auf höchstem Niveau erlebbar.

Das Frühstück des Altstadt Vienna ist traditionell gehalten; serviert werden der beste Schinken Wiens, resches Brot und Butter aus Omas Porzellantiegel. Dazu gibt es täglich wechselnde warme und süße Gerichte sowie nachhaltige und regionale Spezialitäten vom Buffet. Auch das Freizeitangebot kommt hier nicht zu kurz. Den Gästen steht ein Fahrradverleih zur Verfügung, um Wien auf zwei Rädern zu entdecken.

Das Hotel hat noch weitere Highlights zu bieten: Eines davon sind die Suiten, denn jede einzelne ist ein Unikat. Alle sind geräumig und bieten ein hervorragendes Inventar. Jede Suite des Altstadt Vienna verfügt über Bluetooth-Boxen, Matratzen von Treca oder MATR, Klimaanlage, Kosmetikprodukte von Lederhaas, eine Nespresso-Maschine, Wasserkocher, Dusche, Minibar, Kabel-TV, Haarföhn, Yogamatte und selbstverständlich gratis WLAN. Hier können die Gäste die Füße baumeln lassen und einfach mal genießen. Insbesondere Kulturliebhaber/-innen werden in der „Opera“ Suite und in der „Theater“ Suite fündig. Ganz im Sinne von Otto Wiesenthals ursprünglicher Vision

ist das Altstadt Vienna ein Ort, an dem Kunst, Gastfreundschaft und Nachhaltigkeit in perfekter Harmonie zusammenfinden – ein „home away from home“ für alle, die das Besondere schätzen.

Saskia, Marketing & Art Managerin; Lisa, Sustainability & Finance; Otto E. Wiesenthal, Gründer; Barbara Hammerschmid-Kovar, Geschäftsführerin

Altstadt Vienna Kirchengasse 41, 1070 Wien

Tel.: +43 1 5226666 hotel@altstadt.at www.altstadt.at

Fotos:
© Constantin Witt-Dörring, Nicky Webb, Matteo Thun

Tibby

Vor ca. 5 Jahren haben wir uns einen Labrador Retriever aus der Arbeitslinie zugelegt. Unsere Tibby bereichert mein Leben seither enorm und ich habe die Entscheidung, einen Hund in unsere Familie aufzunehmen, noch keinen einzigen Tag bereut. Ganz im Gegenteil – Tibby bringt große Freude in unser Leben. Sie ist ein super Familienhund, ist gern allein zu Hause und kommt genauso gern mit in die Arbeit, wo sie meine Teammitglieder zum Strahlen bringt.

„Entangled Life“ Eines der spannendsten und zukunftsweisenden Bücher, die ich in den vergangenen Jahren gelesen habe, ist „Entangled Life“ von Merlin Sheldrake.

Ich liebe Sushi, am liebsten vom Mochi in der Praterstraße oder vom IKI am Erste Campus. Mit einer Portion Spicy Salmon Rolls kann man mich schnell glücklich machen.

SASKIA WIESENTHAL

Saskia Wiesenthal ist seit 2009 im Hotel Altstadt Vienna tätig, nachdem sie zuvor Kunstgeschichte, Fotografie und Marketing studiert hat. Seit etwa 2012 ist sie verantwortlich für das Marketing sowie die Verwaltung der umfangreichen Kunstsammlung des Hotels. In ihrer Rolle als Marketing & Art Manager verbindet sie ihre Leidenschaft für Kunst und Kreativität mit strategischem Denken. Unter dem Namen „Kultursoda“ kuratiert Saskia Wiesenthal vier- bis fünfmal im Jahr Ausstellungen in den Seminarräumen des Hotels, um jungen Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne zu bieten und deren Werke einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Ihr Zuhause befindet sich am Stadtrand von Wien – hier wohnt sie mit ihrem Mann René, ihrer Tochter Annika (16), ihrem Sohn Ferdinand (13) und der Hündin Tibby.

Mein Mann René ist übrigens der beste Osteopath der Stadt. Dank seiner zahlreichen Zusatzausbildungen konnte er schon vielen Menschen eine OP ersparen. Zum Glück kümmert er sich auch um meine Wehwehchen. Online ist René zu finden unter: www.meinepraxis.at Auch ein absoluter Favorit.

Mein Mann René hat mir letztes Jahr zu meinem Geburtstag einen KaschmirSeidenschal von Hermès geschenkt. Er ist irrsinnig angenehm zu tragen, vielseitig kombinierbar und einfach wunderschön. Das Motiv „Locomotion“ zeigt Amazonen in einer Stadt der Zukunft. Ich bekomme sehr oft Komplimente dafür.

Diese Tasche von VEE Collective habe ich mir in Grün mit orangenem Innenfutter vor einigen Jahren bei einem Pop-up in Wien gekauft, nachdem ich die Gründerin kennengelernt hatte. Die Tasche ist sehr leicht und hat ein unglaubliches Fassungsvermögen, fast wie die Tasche von Mary Poppins. Es kommen immer wieder neue Farben heraus – mit der blauen liebäugle ich schon länger. www.vee-collective.com

Das Bild von Carsten Fock war eine der ersten großen Arbeiten, die ich für unsere Sammlung im Hotel gekauft habe. In Anlehnung daran haben wir gemeinsam mit dem Künstler die „Violet Suite“ gestaltet. Die gegenüberliegende Wand ist mit violetten Pinselstrichen überzogen, ebenfalls eine Arbeit von Carsten Fock mit dem Titel „every day is a day“.

In jedem Stück, das die Rockmanufaktur verlässt, stecken viel Liebe zum Detail und das Gespür für einen einzigartigen femininen Stil.

LEOPOLDINGER ROCKMANUFAKTUR

Edles Gewickeltes aus der Rockmanufaktur Melk

In der malerischen Altstadt von Melk befindet sich ein wahres Juwel für Mode- und Schuhliebhaber: die Leopoldinger Rockmanufaktur. An derselben Adresse, an der 1931 Ferdinand Leopoldinger seine Schusterwerkstatt eröffnete, wird heute der Familienbetrieb in vierter Generation von Laura Tremmel geführt. Aus der einstigen Werkstatt ist längst ein Refugium für edle Mode geworden. Auf über 300 m² bietet das Traditionsgeschäft nicht nur feinste Mode internationaler Marken, sondern auch die passenden Schuhe – stets im Einklang mit aktuellen Trends und gleichzeitig fest in der Tradition verwurzelt.

Seit dem Jahr 2013 produziert die hauseigene Schneiderei unter dem Label Rockmanufaktur Röcke und Kleider, die in Österreich entworfen und von Hand gefertigt werden. „In jedem Stück stecken viel Liebe zum Detail und das Gespür für einen einzigartigen femininen Stil“, erklärt Laura Tremmel stolz.

Was die Stücke der Rockmanufaktur so besonders macht, ist nicht nur ihre handwerkliche Fertigung, sondern auch die Verwendung hochwertiger Mate-

rialien: Seide, Reinleinen und Baumwolle werden zu Kleidungsstücken verarbeitet, die in keiner Garderobe fehlen dürfen. „Nachhaltigkeit und Regionalität sind uns sehr wichtig“, betont Laura Tremmel. So bezieht die Manufaktur einen Teil der Stoffe aus einer Waldviertler Weberei, um die Regionalität zu fördern und die Qualität der Stücke zu sichern.

Die exklusiven Röcke und Kleider sind wandelbare Modewunder: Je nach Wahl der Accessoires lassen sie sich sowohl im Alltag als auch zu festlichen Anlässen tragen. „Ein Rock, der in jeden Koffer passt und viele Gesichter hat – das ist unser Anspruch.“ Die Kollektion wird durch passende Blusen, Shirts und Jacken von namhaften Designern ergänzt, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist.

Der Erfolg der Leopoldinger Rockmanufaktur hat sich längst über die Grenzen Melks hinaus verbreitet. Kundinnen aus Salzburg, dem Burgenland und sogar aus dem Ausland reisen in die kleine Stadt, um sich von Laura Tremmel und ihrem Team persönlich beraten zu lassen. „Unsere Kundinnen kommen als

Doris Leopoldinger reist mit ihrer Tochter Laura regelmäßig zu Europas Modemetropolen, um Ausschau nach neuen Trends und neuen Marken zu halten.

Kunden und gehen als Freunde“, beschreibt Laura Tremmel das familiäre Ambiente. Diese herzliche Atmosphäre, kombiniert mit erstklassiger Beratung, macht das Einkaufserlebnis in Melk einzigartig.

INFOBOX

Schuhe | Mode | Rockmanufaktur

Kirchenplatz 2–3, 3390 Melk T +43 2752 52406

www.instagram.com/leopoldinger_rockmanufaktur

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Freitag: 10.00 – 18.00 Uhr

Samstag: 10.00 – 16.00 Uhr

Tremmel 4. Generation von LEOPOLDINGER

Unser Anspruch ist es, jede Saison die angesagtesten Trends nach Melk zu holen und unseren Kundinnen für jeden Anlass das Passende zu bieten. Dieser Balanceakt gelingt der Rockmanufaktur perfekt: Moderne Schnitte und klassische Handwerkskunst verbinden sich in den Kollektionen zu zeitlosen Stücken. Wir nützen die neuen Trends von Instagram und raten allen, einen Blick hineinzuwerfen. Fast täglich stelle ich hier die neuen Trends vor, die man gleich per Personal Message kaufen kann.

Laura
Reza im gemütlichen grünen Salon des Anwesens; Sofa von Ligne Roset von Michel Ducaroy

DER STILLE PARTNER

Zu Besuch bei REZA AKHAVAN

Den Immobilien-Entwickler Reza Akhavan zu einer Homestory zu bewegen, war ein Kunststück. Aber Reza kann eben keiner Art von Kunst widerstehen. Für die SCHLOSSSEITEN hat er deshalb sein Anwesen in Straß im Straßertal geöffnet und gezeigt, dass seine Kunstsammlung ausreicht, um ein weiteres Museum zu füllen. Denn eines betreibt er unter anderem mit seinem Geschäftspartner Daniel Jelitzka bereits: das WAM, das im Jahr 2024 eröffnet hat.

Text und Produktion: Beatrice Tourou Fotos: Joseph Gasteiger

Bei Reza Akhavan scheint die Sonne, auch wenn der Herbst bereits eingekehrt ist. Sein sonniges Gemüt spürt man in seiner Einrichtung und in dem geglückten Versuch, die Provence ins Kamptal zu holen.

Wer sich für den Immobilienmarkt interessiert, hat sicherlich bereits von Reza Akhavan gehört, ohne es zu wissen, denn Reza ist der Partner im Namen der Immobilienfirma Jelitzka und Partner, kurz JP Immobilien. Reza mag es eben unauffällig, obwohl sein Hang zu anspruchsvollem Interior-Design und perfekt geschnittenen Anzügen etwas anderes vermuten lässt. Man vergönnt es ihm, denn wer ihn kennenlernt, weiß, dass er gutem Design nicht widerstehen kann, das er sich wortwörtlich verdient hat. Mit 15 Jahren aus dem Iran allein nach Österreich geschickt, um der dortigen Kriegssituation zu entkommen, lautete der ursprüngliche Plan, dass er später ganz in Familientradition Medizin studieren sollte. Als ihn aber der Vater seiner damaligen Jugendliebe für einen Sommerjob in die Maklerei holte und Reza sein erstes Zinshaus verkaufte, wusste er – zum Entsetzen seiner Familie –, dieser Weg würde der seine werden. Und Reza sollte recht behalten, denn von da an ging es für den Liebhaber anspruchsvoller Architektur steil bergauf. Jelitzka & Partner florierte gemeinsam mit

dem unaufhaltsamen Immobilienmarkt und schaffte es in den letzten Jahrzehnten, den österreichischen Immobiliensektor für sich zu gewinnen. Denn die Leidenschaft für schöne, alte Gebäude war Reza immer schon gegeben.

Er verliebte sich in Immobilien so wie in Autos oder in die Kunst. Und er verliebte sich oft. Deshalb sammelt er bereits seit 12 Jahren mit dem Kunstberater Heinz Neumann österreichische Künstler und hat unlängst mit Daniel Jelitzka, Jürgen Boden, Philipp Konzett, Dirk Ströer und Christian Winkler das WAM eröffnet. Mit dem Erwerb der Sammlung Friedrichshof im Jahr 2022, bestehend aus einem der größten Bestände von Werken des Wiener Aktionismus, verpflichteten sich die privaten Sammler, diese kunsthistorisch bedeutende Sammlung als Einheit langfristig zu bewahren und in ein Museum zu überführen – das Wiener Aktionismus Museum war geboren. Dies ist aber nur eine der vielen Headlines abseits der Immobilienakquisitionen, so wie jüngst der Kauf des Kärtner-Ring-Hofs. Gerade noch mit seinem Palazzo in Venedig in der AD zu sehen, führte er die SCHLOSSSEITEN durch sein Anwesen in Straß, unweit des Weinguts Topf.

„Ich habe dieses Haus samt Weingärten im Jahr 2008 während der Finanzkrise erworben und mich bei der ersten Besichtigung sofort in das Anwesen verliebt. Dabei habe ich, wie immer, aus dem Bauch heraus entschieden, es zu kaufen. Die Lage in den Weinbergen hat mich verzaubert und ich habe erkannt, dass das Haus viel versteckten Charme hat, den man zur Geltung bringen kann. Damals war es ja noch unsaniert.“ Der Sanierung ließ er seine Zeit, denn im Kamptal schlagen die Uhren einfach langsamer. Jahr für Jahr sanierte er Stock für Stock. „Der älteste Teil des Hauses stammt aus dem 16. Jahrhundert. Erweitert wurde dann in den 1960er- und 1970er-Jahren von Familie Osberger, einer alteingesessenen Weinbauern-Familie aus der Gegend. Wir haben weitere Adaptionen vorgenommen, um das Haus zeitgemäß zu gestalten. Aber wie man weiß, sind alte Häuser eine Aufgabe auf Lebenszeit.“ Zwischenzeitlich ist das Anwesen zu einer Oase für die ganze Familie herangewachsen, die vor allem vom Bruder viel genutzt wird; aber auch die beiden Kinder kommen im Sommer gerne hier heraus. „Unsere drei persönlichen Lieblingsplätze variieren im Verlauf den Jahreszeiten. Im Winter sitzen wir gerne vor dem Kamin im gemütlichen grünen Wohnsalon. Im Sommer sind wir natürlich viel draußen am Pool, wo wir versucht haben, mit der Gestaltung des Gartens ein wenig Provence ins Kamptal zu bringen. Ein von allen geliebter Platz ist rund um die Outdoor-Küche, weil hier die Versorgung mit gutem Essen und Getränken stets gewährleistet ist und es an heißen Sommertagen einfach herrlich schattig ist. In der Regel hoste allerdings nicht ich, sondern meine Frau Isabelle; sie ist die Seele des Hauses. Wir haben immer guten Wein im Kühlschrank und meine Frau besitzt die Gabe, stets etwas Großartiges zu essen zu

zaubern, auch wenn wir plötzlich zehn Personen mehr sind als erwartet. Isabelle ist eine sensationelle Gastgeberin. Jeder soll sich bei uns einfach wohlfühlen und eine entspannte Zeit genießen.“

Gastfreundschaft wird in der persischen Kultur großzügig gelebt, Freunde kommen deshalb gerne und oft. Das ist auch der Grund, warum sich Reza einen eigenen Rückzugsbereich eingerichtet hat, damit die Gäste ihren Freiraum haben und er einfach in Ruhe lesen kann, am liebsten Design-Magazine. Die Sammelleidenschaft teilt er übrigens mit seiner Frau. Beide besuchen mit großem Vergnügen Flohmärkte, und sollte Reza wieder einmal nicht schlafen können, geht er online – wie zum Beispiel damals während eines Urlaubs, als er dann auf einem Flohmarkt die große industrielle Deckenleuchte aus dem oberen Salon fand. Das Haus ist ein eklektischer Mix aus Alt und Neu. Es wurde kernsaniert und der Anbau – Rezas persönliches Refugium – wurde komplett ausgehöhlt; die moderne hölzerne Deckenkonstruktion verweist darauf. Eher nahtlos haben sich hingegen die angrenzenden Weingärten integriert. Hier kümmern sich die Geschäftspartner Martin und Anna Arndorfer um die Produktion des „Mabelli“ Weins, der aus den hauseigenen Reben gewonnen und seit einigen Jahren als besonderes Weihnachtsgeschenk für enge Freunde und Geschäftspartner ausgegeben wird. Mittlerweile kann man ihn aber auch in Wien in den Restaurants „The Guesthouse Vienna“, „Nautilus“, „Maria und Josef“ sowie im Hotel „Josefine“ genießen. Diese vier Locations liegen Reza bereits seit längerer Zeit am Herzen. „Wir erzeugen nur 3.000 Flaschen pro Jahr, deswegen können und wollen wir unseren Wein nicht konventionell vermarkten“, erklärt der Neo-Winzer. „Kürzlich hat sogar ein Weinhändler aus London bei uns angefragt, weil er diesen vertreiben wollte. Wir wissen bis heute nicht, wo er den Wein getrunken hat –aber aufgrund der zu geringen Produktionsmenge mussten wir ihm leider absagen.“

Möglicherweise wird man den „Mabelli“ Wein aber schon bald im neuen Museum kosten können, denn das Nebengebäude in Straß wird nun kurzerhand umfunktioniert. „Wir möchten hier eine weitere sehenswerte Institution für die Gegend schaffen, die sich ja mit den vielen Museen in Krems im kulturellen Bereich schon stark entwickelt hat. Das Kamptal hat so viel mehr zu bieten als nur Kulinarik und eine wunderschöne Landschaft. Auch die Festspiele Grafenegg sind hier natürlich zu erwähnen. Die Sammlung, die meine Frau und ich über viele Jahre hinweg aufgebaut haben, der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, sowie junge Künstlerinnen und Künstler zu fördern, kann hier nur eine weitere Bereicherung der Kunst- und Kulturszene im Kamptal darstellen. Wir hoffen, damit einen niederschwelligen Zugang zu Kunst für junge Familien und Jugendliche zu schaffen und ein breites Publikum im ländlichen Raum zu erreichen.“

EKLEKTISCH

Der Backsteinanbau ist das persönliche Refugium des Hausherrn und grenzt an das Haupthaus aus dem 16. Jahrhundert an. „Das revolutionäre Interieurdesign der 1970er begeistern meine Frau und mich seit eh und je“, so Reza Akhavan.

Das Sofa De Sede 600 im Obergeschoss steht vor einem doppelten Nitsch.

GROSSZÜGIGKEIT

Das Anwesen ist in Raum und Dimension ausladend, genauso wie die Herzlichkeit von Reza Akhavan; acht Gästezimmer beherbergen Freunde und Familie. Links: Tisch von Maison Jansen, Werke unter anderem von Rudolf Polanszky, einige Fotoarbeiten von Slim Aarons und vom österreichischen Fotokünstler Helmut Grill. Auch Rezas Ehefrau Isabelle ist selbst als Malerin und Bildhauerin tätig. Die Industrie-Deckenleuchte stammt von einem Flohmarkt.

KUNSTAFFIN

„Bei einem unserer ersten gemeinsamen Flohmarktbesuche haben meine Frau und ich ein großes, altes, verrostetes Schild gefunden, das heute noch als Motto des Hauses an der Wand hängt: Sous un ciel différent (Unter einem anderen Himmel) – ohne Zwänge und ohne Verpflichtungen …“

Küche in hochglanzpolierter Marmoroptik. Den eigenen Hauswein „Mabelli“ welcher gemeinsam mit einem ortsansässigem Winzer produziert wird, gibt es nur in limitierter Auflage.

GAST GESCHENKE

In unserer beliebten Rubrik präsentieren wir außergewöhnliche und praktische Geschenke, über die sich Gastgeber wirklich freuen. Ob originell, nützlich oder humorvoll – hier finden Sie Ideen, die man sich vielleicht nicht selbst gönnen würde, die aber garantiert Freude bereiten.

1. Was zum Kuckuck ist denn das? – Ein Krug mit einem Specht, 18,3 x 13,7 cm, H 21 cm, Fassungsvermögen 1,48 l, von lederleitner.at, um € 205 | 2. Leinenservietten, schieferblau (4er-Set), von thesalonette.de, um € 65 | 3. Wohin nur mit den Einladungen und Weihnachtskarten? – Am besten auf ein Memoboard, 60 x 80 cm, von mymemory.at, um € 160 | 4. Wein o’clock mit dem Roséwein von hofkellerei.at, um € 12 | 5. Im Winter schadet eine kleine Tischlampe nie im Haus, z. B. „Flowerpot portable Mustard“, von nordicnest.de, um € 135 | 6. Duftkerze, zum Neutralisieren von Gerüchen, mit Noten von Basilikum, Minze und Tomatenblatt, ideal zur Verwendung im Küchenbereich, von diptyqueparis.com, um € 58 | 7. Auf den Hund der Gastgeber sollte man nie vergessen, deshalb einfach ein Stoffspielzeug mitnehmen, z. B. „Schinken-Käse-Toast“ von fluffycollective.com, um € 26 | 8. Eierlikör, elegantes Tröpfchen und ein Garant für gute Laune, von eggalite.com, um € 39 | 9. Holzrahmen mit Intarsienarbeit, kauft man sich selbst nicht (obwohl – Fotos hätte man genug), perfekt als Geschenk geeignet, für die Fotoformate 13 x 18 cm, von lederleitner.at, um € 24,80

HERRSCHAFTLICHER

WINZERGUTSHOF IM IDYLLISCHEN KAMPTAL

STRASS IM STRASSERTAL

Dieses malerische Dorf, durch dessen Mitte ein kleiner Bach ießt, in dem sich die Jahrhunderte alte Steinbrücke spiegelt, weist eine beachtliche Zahl an Spitzen Winzern auf. Die Anreise führt durch eine schöne Kellergasse vor Strass und über die renommierten Lagen Gaisberg und Heiligenstein. Genau hier steht der Walderdor Hof, eine einmalige Gelegenheit, einen historischen Gutshof zu erwerben.

Grundstücks äche: ca. 4.717 m²

Wohn äche: ca. 1.100 m²

Nutz äche: ca. 1.400 m²

Keller äche: ca. 800 m²

Zimmer: 18

Bäder: 8

WCs: 13

Nutzungsart: Wohnen, Gewerbe

Mobiliar: inklusive Einrichtung

Heizung: Fußbodenheizung, 4 Kamine, Zentralheizung

Lagebewertung: sehr gut

Erschließung: voll erschlossen

Zustand: Komplett renoviert

Baujahr: ca. 1750

Kaufpreis auf Anfrage

ADRESSE

Wiener Straße 6–8 / 1 / 2

3430 Tulln an der Donau

+43 664 877 54 10

EIN VERBORGENER SCHATZ IN GRINZING

... steht zum Verkauf

Das um das Jahr 1850 errichtete Haus wurde zwischen 1948 und 1992 mehrfach umgebaut und saniert.

„Bestandsfreie Residenz mit großem Potenzial steht zum Verkauf –in einer Toplage sowie in fußläufiger Nähe zum charmanten Ortskern Grinzing mit seinen diversen Einkaufsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs.“

Die Garage der Liegenschaft

Es finden sich nur noch wenige versteckte Grundstücke im noblen Bezirk Döbling, von denen kaum jemand weiß – und schon gar nicht kleine Schlösslein, denn heutzutage scheint alles sichtbar. Doch ein Juwel gibt es noch, das aktuell sogar zum Verkauf steht: die schlossartige Liegenschaft in der Cobenzlgasse 32, mitten im idyllischen Grinzing.

Diese herrschaftliche Residenz, eingebettet in ein parkähnliches Anwesen, vereint historische Eleganz mit modernem Komfort. Das um das Jahr 1850 errichtete Gebäude wurde so erweitert, dass es seinen historischen Charme bewahrt und gleichzeitig den Anforderungen der Gegenwart gerecht wird. Die Liegenschaft erstreckt sich über eine beeindruckende Grundstücksfläche von 5.622 m², auf der großzügige, von altem Baumbestand gesäumte Gartenflächen zu entspannten Stunden im Grünen einladen. Auf rund 2.565 m² Nutzfläche bieten sich vielfältige Möglichkeiten: Ob als privates Anwesen, als exklusiver Firmensitz oder sogar als Botschaftsgebäude – die Flexibilität des Objekts ist ein enormer Pluspunkt für Investoren und Käufer, die das Besondere suchen.

Ein weiteres Highlight: Das Anwesen verfügt über 25 Garagen- sowie 11 Stellplätze im Außenbereich – in einer Metropole wie Wien ein unverzichtbarer Luxus. Privatsphäre und Exklusivität sind hier garantiert, denn die Zufahrt zur Liegenschaft erfolgt über eine private Straße, die das Areal vor neugierigen Blicken schützt.

DIE LAGE

HEURIGEN UND WEINBERGE INNERHALB DER STADTGRENZEN

Grinzing, geprägt durch herrliche Weinberge und die Nähe zum Wienerwald, besticht vor allem durch sein harmonisches Zusammenspiel von historischem Charme, dem einzigartigen Flair Döblings sowie der ruhigen Bestlage inmitten von sattem Grün. All dies erschafft ein unvergleichliches Wohlgefühl, das durch Geschäfte des täglichen Bedarfs und die erstklassige Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz abgerundet wird.

Grinzing selbst, bekannt für seine historischen Winzerhäuser und Heurigen, bietet eine einzigartige Mischung aus urbanem Flair und dörflicher Idylle. Nur wenige Minuten entfernt befinden sich neben den Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf auch die beliebten Heurigen, die Wien weltweit bekannt gemacht haben. Die Anbindung an das Wiener Zentrum ist hervorragend: In nur 15 Minuten erreicht man mit dem Auto die Innenstadt, und die öffentlichen Verkehrsmittel liegen in unmittelbarer Nähe.

Bild links: Ursprünglich als historische Bierbrauerei errichtet, wurde dieser Ort liebevoll zu Wohn- und Büroeinheiten umgebaut, um seinen unverwechselbaren historischen Charme zu bewahren.

Für all jene, die ein Stück Wiener Geschichte erleben und zugleich die Vorzüge modernen Wohnens genießen möchten, bietet die Cobenzlgasse 32 eine einmalige Gelegenheit. Die Liegenschaft, die aktuell zum Preis von 14,9 Millionen Euro angeboten wird, ist nicht nur eine Investition in eine Immobilie, sondern auch in Lebensqualität und Exklusivität.

Wer das Besondere sucht, findet es hier – in einem der letzten verborgenen Schätze Wiens

INFOBOX

ANFRAGEN zur Immobilie:

3SI Makler GmbH Tegetthoffstraße 7, 1010 Wien +43 1 607 58 58 - 52 www.3si.at

LUXUS-GESCHÄFTSIMMOBILIEN IM WANDEL

Wie die Zinshäuser der Wiener Innenstadt vom Luxusstandort profitieren

Text: Beatrice Tourou

Fotos:
Illustration:

Nach elf Monaten Renovierungszeit hat Cartier im Mai 2024 seine Boutique am Wiener Graben wiedereröffnet. Die Fläche wurde verdreifacht und der Store von der Interior-Designerin Laura Gonzalez umgestaltet.

Wien etabliert sich gerade als LuxusHochburg und bedient mit seinen historischen Bauten sowie seinem Old-World-Glamour heute mehr als jemals zuvor den sophistizierten Luxustouristen: einen Baby-Boomer, oftmals amerikanischer Abstammung, in Kauflaune. Wer den Wiener Immobilienmarkt der Innenstadt verstehen möchte, muss den internationalen Luxuskunden verstehen.

Glücklicherweise findet sich immer ein Luxuskunde, der dem Wiener Handel Umsatzzuwächse beschert und damit die Mietzuwächse sichert. So haben die Russen und Ukrainer jahrzehntelang den Luxusmarkt dominiert, ehe sie Zug um Zug von Chinesen und jetzt von Amerikanern und paneuropäischen Kunden abgelöst wurden. Fest steht: Sie sind da! Diesem Umstand ist auch der Ausbau der Luxusgeschäftsflächen in Wiener Toplage zu verdanken, wo wir ein regelrechtes Wettrüsten der großen Luxushäuser beobachten können. Das Luxus-Monopoly hält ganze Industrien in Schach, trotz allgemein verhaltener Immobilienbewegungen. Gerade eben noch dem Goldenen Quartier vorgestanden, zog Louis Vuitton wenige Meter weiter in ein eigenes Zinshaus – das vorher als Delikatessengeschäft bekann-

te Meinl-Haus. Damit hat der Krisengewinner Louis Vuitton in der Sichtachse das „goldene Dreieck“ Graben, Kohlmarkt und Tuchlauben prominent flankiert. Dem Haus folgte auf die frei gewordene Fläche Dior, Cartier hat vergrößert, Van Cleef folgte nach. Es ist ein Zug-um-Zug-Schach der Luxuskonzerne, die ihre besten Pferde in Wien ins Rennen schicken, um den kosmopolitischen Kunden zu bespielen. Cartier hat mit der Neueröffnung im Frühling Wien ins internationale Rampenlicht gerückt, als mit zweiwöchiger Sause weltweit Kunden eingeflogen wurden und man ungeachtet aller Kosten fast tagtäglich zum Lunch und Dinner oder Ball bat. Es tut sich eben etwas am Wiener Luxusmarkt.

Wien bleibt, als ehemalige Hauptstadt der Kronländer, noch immer im Doppeladler verankert: Die Luxuskunden reisen aus den angrenzenden Ländern wie Ungarn, Slowakei, Tschechien, ja selbst Serbien und Albanien an, denn in Wien ist ihnen der Luxus am nächsten. Was allerdings auffällt, ist der Umstand, dass sich mit dem Umzug der Luxusmarken auch ihr Auftreten ändert. Das mag am Trend zur Regionalität liegen, denn Louis Vuitton hat beispielsweise sein messingpoliertes MarmorFlagship gegen Fischgrätparkettboden und Holzkastenfenster eingetauscht. Auch bei Cartier wähnt man sich

WOHNLICHER LUXUS

Früher waren die diskreten Verkaufsräume in einem dunklen Hinterzimmer getarnt, wo möglichst unauffällig Hochkarätiges anprobiert wurde. Heute wähnt man sich im tapezierten Raum mit Holzkastenfenstern bei Freunden. Das Image der Marken und deren Verkaufstaktik haben sich geändert – und damit die architektonischen Auflagen bei der Lokalmiete. Cartier hat mit viel Handwerkskunst die Freundlichkeit nach Wien geholt und folgt damit Louis Vuitton, die das bereits vorexerziert hatten.

nicht mehr in einem Hochglanz-Luxustempel, sondern in einer sehr schicken Wohnung bei Freunden zum Tee. Das Einkaufserlebnis hat sich verändert und damit die bauliche Gestaltung. Wo früher die Kunden stolz mit den orangen oder türkisen Logo-Tragetaschen aus dem Shop spaziert sind, tütet man heute diskret in Weiß. Übrigens auch ein Trend, der aus einer Not heraus geboren wurde: In Paris oder London ist es längst Usus, sogleich von Vespa fahrenden Dieben um die auffälligen Einkäufe erleichtert zu werden, denn die Kriminalität in den Großstädten zielt nun einmal auf Luxus ab, ob bereits am Handgelenk oder noch in der Tragetasche verpackt. Das passiert in Wien nicht. Auch damit punktet die Alpenrepublik – die heile Welt, verpackt in Sicherheit, Sauberkeit und sozialen Frieden. Die vielen Aspekte, die die unvergleichliche Melange des Luxusstandorts Wien zusammenrühren, schaffen ein Soziotop, das es Zinshausbesitzern erlaubt, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Denn die im internationalen Vergleich doch hochbewerteten Immobilien sind ja auf Vermietung ausgelegt und können lukrative Renditen erzielen, wenn man das Glück hat, eine der großen Maisons als Mieter zu wissen. Wie der Mensch eben so ist, strebt er nach Rudelnähe.

Oder wie Paul Lensing im anschließenden Interview zu erklären vermag: „Es braucht fünf Luxusmarken,

um eine neue Luxus-Ecke zu definieren. Denn wo einer der großen Brands sich niederlässt, folgen auch die anderen.“ Das erklärt, warum Yves Saint Laurent vom Goldenen Quartier auf den Graben gezogen ist, gleich vis-à-vis von Hermès, das ebenfalls letztes Jahr die Fläche vielfach vergrößert hat und nun nicht mehr dem ehemaligen Franchisenehmer Jonak, sondern dem französischen Konzern direkt gehört. Heißt das, der Graben läuft dem Kohlmarkt den Rang ab? Wir erfahren gleich mehr darüber, was bei der Aufwertung ganzer Stadtteile zu beachten ist und was die Luxusindustrie nun vom Vermieter erwartet. Vergessen wir die Gastro und vor allem die Hotels nicht, denn auch hier ist der Luxussektor ausbaufähig. Mit dem Rosewood schlug jüngst ein internationaler Player auf, aber mit der Gastro ist es bis dato nicht gelungen, das Wiener Publikum abzuholen; und vielleicht hat man es aufgrund der architektonischen Auflagen nicht geschafft, als Grand Hotel zu wirken.

Der Denkmalschutz gibt ja oftmals die Möglichkeiten vor, das weiß auch Dimitry Vallen, der das Mandarin Oriental in den ehemaligen Verfassungsgerichtshof holt. Die Eröffnung wird für 2025 erwartet, denn das MO verspricht Luxus auf einem in Wien noch nie dagewesenen Niveau. Und dieses wird in Wien mit offenen Armen empfangen, ist doch speziell die Spitzenhotellerie in der Hauptstadt unterrepräsentiert.

Die Einrichtung der neuen Cartier-Boutique enthält Elemente im Wiener Jugendstil.

LUXUSSTANDORT WIEN

SCHLOSSSEITEN: Wie hat sich die Wiener Innenstadt aus dem Luxusblickwinkel historisch entwickelt?

Paul Lensing: Die Innenstadt Wiens, vor allem der Kohlmarkt, war immer schon das Zentrum des gehobenen Einzelhandels und der Handwerkskunst von Weltruf –leicht zu erkennen, wenn man sich zum Beispiel Darstellungen des Kohlmarkts aus dem 18. Jahrhundert ansieht. Anhand der Garderobe der abgebildeten Damen und Herren sieht man sofort, dass es sich hier um die feinere Gesellschaft Wiens handelte. Die Nähe zur Hofburg und zum Kaiser waren damals bestimmende Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Handelsadresse. Bis heute bildet das Erbe Österreichs die Basis einer einzigartigen Kulturund Tourismusinfrastruktur, die jedes Jahr Millionen von Menschen anzieht und somit, gemeinsam mit dem lokalen Publikum, den Handel im Luxussegment von Kohlmarkt, Graben und Tuchlauben wachsen lässt.

SS: Wohin wird die Luxus-Reise gehen?

PL: Das hängt sehr stark von der Dynamik der nächsten Jahre ab. Wir spüren in Wien trotz Krise eine unerschütterliche Nachfrage nach Topstandorten wie dem Kohlmarkt, aber auch zunehmend dem Graben. Je mehr Marken aus dem Luxussegment das Premiumsegment ablösen, desto leistungsfähiger wird Wien als Luxusdestination. Die Verdichtung lässt Synergien wachsen, die den Standort für einige Luxushändler noch interessanter

machen. Dieser Effekt, unterstützt vom supplementierenden Kultur- und Hotel- beziehungsweise Gastronomieangebot, verfestigt die konsumatorische Luxusposition. Wien hat gegenüber anderen europäischen Städten, die ebenfalls eine beeindruckende Tradition vorweisen können, einen großen Vorteil: Die Stadt ist sicher und sauber, ohne an Authentizität einzubüßen.

SS: Was sind Faktoren, die den Standort begünstigen?

PL: Aus Makrosicht ist es sicherlich die Internationalität Wiens mit seinem kulturellen und infrastrukturellen Angebot, das die Rahmenbedingungen für die Ansiedlung von Luxuskonzepten setzt. Lokal betrachtet, sind es die Kundengruppen aus lokalem und touristischem Publikum sowie aus altem und neuem Geld, die den bestimmenden Faktor für den Erfolg des stationären Handels im Luxussegment darstellen. Nachdem robuste Umsatzzahlen für jeden Händler sehr wichtig sind und in Wien gut funktionieren, zieht das weitere Marken der großen Konzerne an beziehungsweise lässt bei bestehenden Marken den Wunsch nach mehr Verkaufsfläche stetig wachsen. Diese Dynamik ist momentan das begünstigende Element für den Standort Wien.

SS: Was sind Faktoren, die diesen Standort bedrohen?

PL: Global gesehen ist es sicherlich das Wachstum der G7, die auch die Leistungsfähigkeit am Standort Wien stark bestimmen. Wien hat als Luxusstandort wohl oder übel globales Niveau erreicht und wird somit auch von globalen Aspekten getragen. Als lokale Bedrohung kann man das österreichische Mietrecht im Vollanwendungsbereich sehen, das manchmal den freien Wettbewerb verzerrt und nicht mehr dem ursprünglichen Gedanken des aufrichtigen Mieterschutzes dient. Der Denkmalschutz ist aus meiner Wahrnehmung eher ein Vorteil denn ein Nachteil, da das BDA sehr verständnisvoll ist und unterstützend helfen kann, internationale Designkonzepte der Luxusmarken in den historischen Kontext der Stadt zu setzen. So manchem Stararchitekten ist schnell klar geworden, dass ein Shop in Wien nicht wie Florida, Dubai oder Tokio aussehen und man baukulturelles Erbe auch integrieren kann. Davon profitieren alle Stakeholder.

SS: Was erwarten die großen Luxusmarken vom Standort Wien?

PL: Neben den guten Umsätzen, die in Wien erzielbar sind, ist es sicherlich das gelebte Einzugsgebiet in den Osten bis nach Asien. Das macht Wien nachhaltig sehr interessant. Die Anwesenheit von großen und starken Marken mit Strahlkraft ist eine weitere Erwartung, die Wien zunehmend erfüllt. Die großen Luxusmarken haben mit ihren Flaggschiffen angelegt und werden Nischen durch individuellere Luxuskonzepte befüllen.

Paul
Heritage

Primetime: Der Kohlmarkt zählt zu den exklusivsten Geschäftsflächen Wiens. Van Cleef & Arpels sind direkt neben Cartier eingezogen, beide gehören zur Richemont Gruppe. Die Fassaden wurden auf Geschäftsebene sanft „geliftet“ und erfreuen nun zum einen den Denkmalschutz und zum anderen die Kunden.

SS: Wie bewegen sich die Mietpreise in Toplagen im Moment und wie hat sich das in den letzten 5 Jahren entwickelt? Ist noch Luft nach oben, und wenn ja –wie viel und wovon wird der Preis getrieben?

PL: Die Mieten haben durch Inflation in den letzten Jahren einen enormen Schub nach oben bekommen, was im Luxussegment eigentlich kein Problem sein sollte. Grund dafür ist der zeitliche Versatz bei Preissteigerungen im Luxussegment: Die starke Nachfrage nach beispielsweise teuren Uhren hat deren Preisentwicklung schon ein paar Jahre früher nach oben getrieben – früher, als man dies im statistischen Warenkorb gesehen hatte – und war somit neben Immobilien ein Vorbote steigender Inflation. Die damit zusammenhängenden Umsatzsteigerungen führen zu einer höheren Leistungsfähigkeit bei den Mieten und lassen in Wien Spitzenmieten von 600 bis 800 Euro pro Quadratmeter zu – mit klarer Tendenz nach oben.

Dass Kunden im Luxussegment im Vergleich zu Kunden in anderen Segmenten nicht sparen müssen, erklärt vielleicht auch die Resilienz echter Luxusmarken in Krisenzeiten. Es ist somit die kontinuierliche Nachfrage auf dieser Kundenseite, die trotz schwachem Umfeld beeindruckende Umsätze generiert und bei limitiertem Flächenangebot die Mieten steigen lässt, da der Onlinehandel in diesem Segment keine Alternative ist.

SS: Welche großen Marken haben Sie bereits persönlich betreut und was waren die großen Learnings? PL: Ich habe mit unterschiedlichen Marken der Kering-,

Cartier-Store, Wien

Van Cleef & Arpels eröffneten im März 2024 ihren ersten Österreich-Standort.

„Der Kohlmarkt hat eine vorrangige Aufgabe: Sehnsucht zu befriedigen.“

Richemont- oder auch LVMH-Gruppe zu tun gehabt, aber ebenso mit italienischen Luxury Brands, die inhabergeführt sind und Wien sehr schätzen. Was sie alle vereint, ist die Tatsache, dass sie rechnen können und absolute Profis in ihrer Einschätzung sind. Sie probieren selten etwas aus, was nicht durch Zahlen und Fakten belegbar ist. Sie sind harte Verhandler, die, wenn sie einen großen Konzern im Hintergrund haben, meist auch sehr berechenbar und klar agieren. Das schönste Learning ist, dass es die besten und schnellsten Ergebnisse gibt, wenn Mieter und Vermieter die Vision einer Immobilie teilen können.

SS: Welche Marken kommen bald, welche fehlen noch?

PL: Wer bald kommen wird, darf ich derzeit nicht verraten. Bis Jahresende werden noch viele Verträge in Wien abgeschlossen. Was ich verraten kann, ist, dass es in den kommenden Jahren noch einige Baustellen geben wird und dass einiges auf dem Weg ist. Was zurzeit auf jeden Fall fehlt, ist die Möglichkeit, in Wien eine vollständige Kollektion zu zeigen, denn die Shops sind im Vergleich zu Paris oder Mailand teilweise wesentlicher kleiner. Was in Wien ebenfalls fehlt, sind Konzepte wie beispielsweise Ladurée, die definitiv auf hellen Anklang stoßen werden.

SS: Was sind die großen Trends bei den Luxusmarken? Cartier hat bspw. ein Café im Shop. Waren Sie schon mal dort und haben Kaffee getrunken? Geht man dort wirklich nur zum Kaffeetrinken rein oder ist man ein Kunde, der wartet? Was ist da die Hemmschwelle?

PL: Ich persönlich war noch nicht im neuen Shop. Es gibt auch ständig lange Schlangen, und einen Termin zu reservieren, darauf habe ich persönlich beim Einkaufen keine Lust, denn Termine habe ich bereits genug. Ich habe schon mal einen Kaffee bei Cartier getrunken, das war aber vor dem Umbau im Büro bei einer Besprechung. Grundsätzlich ist es schon so, dass auch das Luxussegment eine Journey anbieten muss. Ich durfte lernen, dass

OBEN: Die Jakobergasse in Wien 1. Die Straßen werden neu gepflastert und verkehrsberuhigt, die Gegend wird kräftig aufpoliert.

LINKS: Lange stand der denkmalgeschützte Jugendstilbau in der Riemergasse, in dem einst das Handelsgericht Wien untergebracht war, leer. Im Sommer 2024 zog das neue Luxushotel „Mandarin Oriental“ in den ehemaligen Verfassungsgerichtshof ein. Hier werden neue Maßstäbe gesetzt. Die teuersten Wohnungen Wiens findet man im Dachgeschoss – mehr als die Hälfte von ihnen wurden bereits erfolgreich verkauft.

die Ausflüge mancher Luxusmarken in die Hotellerie nicht nur ein Ausprobieren sind, so wie man Cross-Selling macht, sondern mehr ein Lernen und Inspirieren durch die Hotelindustrie. Denn vor allem im Luxussegment können Hotels eines: unvergessliche Momente erzeugen. Und das wollen die Händler nachvollziehbarerweise auch.

SS: Was kann man als Immobilienbesitzer tun, um für Luxusmarken attraktiv zu sein?

PL: Ein Mietobjekt in bester Lage vorweisen sowie kurze Mietvertragslaufzeiten der Vormieter. Umsatzmieten will fast kein Luxuskonzept mehr machen, die Gründe dafür sind vielfältig. Mietverträge sollten keine Tricks beinhalten, sondern so transparent wie möglich sein.

SS: Sind Luxusmarken überhaupt gute Mieter? Ist da ein Zara beispielsweise nicht viel krisensicherer?

PL: Beides ist gut, solange das Unternehmen sich weiterentwickelt. Zara ist nicht wegen seiner Größe gut, sondern aufgrund seiner Innovationskraft. Das gilt für Luxusmarken auch, da sie Sehnsüchte befriedigen – und das ist ein zeitloses Geschäft.

SS: Welche Projekte betreuen Sie im Moment und was kommt Spannendes auf Wien zu?

PL: Ich konnte einen tollen Mietvertrag mit einem spanischen Luxuslabel abschließen, das kommendes Jahr umbauen und eröffnen soll.

BUNDESDENKMALAMT DEIN FREUND & HELFER

Teil 2

Dr. Christoph Bazil, der Chef des Bundesdenkmalamtes, hat alle Hände voll zu tun. Da gab es zum einen den „Tag des Denkmals“, eine Veranstaltung mit diversen Experten aus der Abteilung Architektur, Baukultur und Denkmalschutz, aber auch mit Landeskonservatoren und Restauratoren aus mehreren Bundesländern sowie mit der Unternehmerin Monica Nicoloso, die in Pottenbrunn ein Ziegelwerk betreibt, hochkarätig besetzt. Zum anderen ist man im Bundesdenkmalamt intensiv mit dem Jahresmotto 2024 –„HAND//WERK gedacht+gemacht“ – beschäftigt. Informationskampagnen sowie Kurse und Workshops in der Kartause Mauerbach bilden das Herzstück dieser Initiative, gehen doch nachhaltiges Handwerk und individuelle Restaurierung mit denkmalpflegerischem Denken und Handeln konform. Für die SCHLOSSSEITEN hat Christoph Bazil einige brennende Fragen kurz und kompakt beantwortet.

1. Nach welchen Kriterien geht das Bundesdenkmalamt vor?

Das Denkmalschutzgesetz spricht von der geschichtlichen, künstlerischen oder sonstigen kulturellen Bedeutung, die ein öffentliches Interesse an der Erhaltung begründet. Das ist dort natürlich sehr juristisch formuliert. Das Bundesdenkmalamt hat in den letzten hundert Jahren aber eine Praxis entwickelt, die auch der Verwaltungsgerichtshof und das seit einigen Jahren bestehende Bundesverwaltungsgericht mittragen: Es geht um Gebäude, die für bestimmte Entwicklungen stehen, die entweder besonders gut in ihrer Ursprünglichkeit erhalten sind oder – das klingt vielleicht etwas überraschend – unterschiedliche Entwicklungen in ihrer Substanz zeigen. Also, wir können an eine besonders gut erhaltene Sommerfrische-Villa des späten 19. Jahrhunderts denken oder an den Stephansdom, der auch deshalb von so großer Bedeutung ist, weil er gleichsam in Schichten aus verschieden Epochen besteht. Wichtig sind auch Gebäude, die mit historischen Ereignissen und Entwicklungen, oft auch auf lokaler Ebene, verbunden sind. Besonderes Augenmerk geben wir auch Ensembles, also Orts- und Stadtkernen, wenn sie gut erhalten sind, aber ebenso Zeugnissen des (früheren) Alltags wie Bauernhöfen, die durch den Strukturwandel oft bedroht sind, oder frühen Fabrikanlagen. Dann gibt es natürlich auch die großen architektonischen Würfe oder Bauten, die man als reiche Kunstwerke verstehen kann. Wichtig ist jedenfalls ein Blick auf das gesamte Kulturerbe, da gehört vieles dazu.

2. Welche Konsequenzen hat eine Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt für den Liegenschaftseigentümer?

Also da soll man nicht viel drum herumreden: Denkmalschutz bedeutet einen tiefen Eingriff in das Eigentum. Das Bundesdenkmalamt ist kein Papiertiger, wir sprechen in vielem mit. Andererseits erfahre ich oft in Gesprächen mit Eigentümern, dass der Austausch mit uns sie auch vor dem einen oder anderen Fehler bewahrt hat oder dass Lösungen entwickelt wurden, die viel besser den Anforderungen entsprechen und langfristig wirken. Ich finde es immer wieder überraschend, wie gut die Verfahren mit uns laufen. Pro Jahr werden 2500 Veränderungen bewilligt, vor Gericht streitig wird fast nichts. Dennoch meine ich, dass Eigentümer deutlich besser für ihre Leistungen um unser kulturelles Erbe gewürdigt werden müssen. Unser Förderbudget wurde zwar angehoben und wir haben der Medaille für Denkmalschutz neues Leben gegeben, wichtig wäre aber eine steuerliche Berücksichtigung für Private, wie sie in vielen Ländern seit Jahren erfolgreich wirkt. Ein deutscher Kollege hat mir einmal gesagt, in Deutschland sei das eigentliche Denkmalschutzgesetz das Einkommensteuergesetz, weil es da die Abschreibemöglichkeit für Denkmalinvestitionen gibt. Davon sind wir in Österreich leider weit entfernt.

3. Was kann konkret gefördert werden?

Wir fördern jene Arbeiten, die der Erhaltung dienen, also vor allem Reparaturen an der Substanz wie

an Fassaden, Dächern, Innenräumen, und die dazu erforderlichen Untersuchungen. Und natürlich auch Restaurierungen im engeren Sinn wie etwa künstlerische Ausstattungen, also Stuckdecken, Malereien und Ähnliches. Wer eine derartige Sanierung plant, soll bitte möglichst früh mit dem jeweiligen Landeskonservatorat Kontakt nehmen – einerseits wegen der erforderlichen Bewilligung, aber andererseits auch, um die Frage einer Förderung zu klären.

4. Welchen Stellenwert nimmt das Handwerk ein? Das Handwerk ist ganz zentral. In Österreich haben wir mit der Lehre und unserem starken Gewerbe eine gute Basis, aber auch hier gibt es den Fachkräftemangel; und die Übergabe von Betrieben an eine nächste Generation ist auch nicht immer einfach. Wir meinen, dass es für Gebäude am besten ist, immer im jeweiligen System zu bleiben, also die traditionell verwendeten Materialien und Techniken anzuwenden, wo es nach der Aufgabenstellung möglich ist. In der ehemaligen Kartause Mauerbach führen wir in enger Abstimmung mit der Wirtschaftskammer Fortbildungskurse durch, die sich auf die Bereiche des Bau- und Baunebenge-

werbes konzentrieren. Einzelne Fachfirmen dürfen wir nicht empfehlen, aber oft hilft es, sich bei Nachbarn oder Bekannten nach deren Erfahrungen umzuhören.

5. Können digitale Tools einen Mehrwert bringen? Die Erhaltung unseres kulturellen Erbes findet in der „echten“, der analogen Welt statt. Aber natürlich sind die digitalen Tools heute unverzichtbar. Da tun sich ganz neue Möglichkeiten auf. Allein der amtsinterne Austausch – wir sind ja über ganz Österreich verteilt – hat sich völlig verändert; das ist uns heute so selbstverständlich geworden, dass wir es kaum mehr wahrnehmen. Aber auch im Bereich der Forschung ist die digitale Welt längst eingezogen. Wir haben zum Beispiel eine neue Denkmaldatenbank aufgebaut, die nun schrittweise immer mehr zum Rückgrat der täglichen Arbeit wird und mittelfristig auch für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen soll. Im Jänner 2025 werden wir eine Konferenz zur Digitalisierung in der Denkmalpflege veranstalten.

Text: Clarissa Mayer-Heinisch

Bilder: bereitgestellt von

TEPPICH!

DIE RENAISSANCE DER BEHAGLICHKEIT

Der Boden ist das Fundament jedes Raumes und sagt vieles aus, was man selbst nicht aussprechen möchte. Ein Wundermittel, um die Raumatmosphäre in den Griff zu bekommen, ist das Verlegen eines Teppichs. Wir erklären, wie man Teppiche wohnlich anwendet, ohne in Kitsch zu verfallen.

Text: Beatrice Tourou

Betritt man einen Raum, merkt man bereits beim ersten Auftreten, was mit diesem Raum stimmt oder nicht stimmt. Denn der Boden verrät alles. Umgarnt eine kleine dreieckige Sockelleiste einen Linoleumboden oder ein zusammengeklacktes Fertigparkett, so entlarvt dies den Bewohner als praktischen Menschen, bei dem es eher schnell gehen muss, statt mit ästhetischen Details zu spielen. Knarrt das Unterbodengerüst bereits bei jeder noch so geringen Belastung und droht bald mit Kapitulation, belastet man seine Ressourcen gerne bis zum äußersten Anschlag und handelt very last minute, gehört also nicht zu den vorausschauenden Planern. Oder man lässt Teppiche gänzlich weg und zeigt den

Raum schmucklos bzw. verlegt jeden Quadratzentimeter, um davon abzulenken, was im Raum sonst fehlt.

Wer ein neues Eigenheim bezieht, ist in der Regel mit einem gewissen Budget konfrontiert. Und man möge es kaum vermuten, aber nicht alle Menschen haben die gleiche Prioritätenliste. Manchen ist ein tadelloser Boden nicht so wichtig, allerdings verabscheuen sie kahle Wände und sind daher großzügig beim Tapetenbudget. Dem Boden hingegen erlauben sie, weitere 100 Jahre so zu funktionieren, wie er es schon die letzten 200 getan hat. Andere wollen einen lasergeraden, geschliffenen Betonboden auf dem neu gebauten Fundament, verzichten dann aber gerne auf jede Art

von Schmuck; ihnen ist der ehrliche, geradlinige Auftritt, ohne groß zu verblenden, wichtig. Vorlieben sind bei der Wohnraumgestaltung so unterschiedlich wie Persönlichkeiten, aber einer Realität kann sich niemand entziehen: Ein Boden ist das Fundament jedes Raumes und kann auch kaputt gehen. Wurde ein Parkettboden zu Tode geschliffen und ist der alte Schutt, den man in den Nachkriegsjahren für die Unterbodenkonstruktion verwendet hat, in die Schieflage geraten, beginnen sich die Holzböden oft selbstständig zu machen und über entstandenen Hohlräumen zu brechen. Die Lösung ist da nur, den Boden mitsamt dem Unterboden herauszureißen, neuen Estrich zu verlegen und neuen Parkettboden zu verlegen. „Damit verändert sich allerdings auch der Charakter der Wohnung – doch das bedenken viele nicht“, weiß Caroline Thurn und Taxis zu erzählen, die als Interior-Designerin schon viele Wohnungstransformationen miterlebt hat. „Die Wohnung unter uns wurde kernsaniert, der gleiche Sternparkett wurde eingearbeitet wie vorher, dennoch wirkt die Wohnung völlig anders. Der Charme geht eben verloren.“

Wirft man einen Blick in den angelsächsischen Raum, lernt man schnell, dass es ein universelles Heilmittel bei allen Bodenproblemen gibt: den Sisalteppich. Er wird über Fliesen gelegt, über Linoleum und über knarrige Holzböden gespannt, um diese noch zu schonen oder einfach zu überspielen. Ein Sisalboden hat den großen Vorteil, dass er neutral wirkt, strapazierbar ist und vor allem nicht kitschig anmutet.

trend. „Wenn man es ganz richtig machen möchte, spannt man den Teppich ganz leicht über dem Boden, damit der Auftritt sehr sanft ist und der Raum einfach weich wirkt“, weiß Herr Franke vom Teppichspezialisten VFloor zu berichten. „Wir sehen eine absolute Rückkehr zum Teppich. Zum einen verlegen wir viele Palais, die sich ja an historische Angaben halten möchten, zum anderen wird auch im privaten Wohnbereich wieder Teppich verlegt.“ Vor allem in England wird Teppich gespannt, soweit das Auge reicht. Selbst im Überluxushotel „Browns“ kleidet Teppichboden die Suiten aus und schafft damit diese häusliche Atmosphäre, die ein Holzboden kaum erreicht.

„Der Sisal Teppich ist der Range Rover des Landhauses.“

Wer es nicht ganz so cozy mag, findet im Sisal einen Kompromiss. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, greift zu einem dekorativen Teppich, der den Wohnraum akzentuiert, denn viele vergessen, dass Teppiche auch den Raum aufteilen und neu choreografieren. Eine Sitzgruppe auf einem überdimensionierten Teppich wirkt abgegrenzt und absichtlich, gibt dem Raum Tiefe und Dimension. Stehen die Möbel um den Teppich herum, hat es schlichtweg nicht mehr den gleichen Effekt der Großzügigkeit. Das liegt vielleicht auch am Preis, denn Teppich kostet. Der Unterschied zwischen einem ausladenden Seidenteppich von 4 x 5 Metern und dem gleichen Modell mit 1,7 Meter Länge, einfach unter dem Couchtisch platziert, ist beispielsweise ein Neuwagen. Denn gerade Naturmaterialien sind teuer.

Ein Sisalteppich ist der Range Rover des Wohnraums –kein Landhaus ist komplett ohne. Er findet seinen Weg vom Vorzimmer jedes englischen Cottages bis hin zu den Treppen und de facto den ganzen Wohnraum. Ein großer Vorteil des Sisals ist, dass er die Akustik absorbiert, wodurch der Raum weicher und leiser klingt.

Generell erfreut sich der Teppichboden eines Comebacks. So war dieser in den 1980er-Jahren allgegenwärtig und wurde in den reduzierten Neunzigern einfach aus dem Haus verbannt. „Früher haben wir einen Spannteppich pro Tag gereinigt, heute vielleicht ein Mal pro Woche“, verbildlicht Thomas Pollischansky die gegenwärtige Unlust am Teppichboden. „Zu viel Mühe bei der Reinigung“, für viele „zu unhygienisch“ oder „einfach aus der Zeit gefallen“ waren die Meinungen der letzten Jahre. Und dennoch mag es der Mensch vor allem post Corona wieder behaglich und verlegt aufs Neue Teppich. Man sieht wieder einen Aufwärts-

„Der Trend geht heute leider zu Viskose und sogar Polyester, was sehr schwierig ist, denn man kann diese Teppiche nicht waschen – sie gehen ein oder auch kaputt. Diese Teppiche sind im Grunde Wegwerfteppiche. Ein toller Berberteppich aus Wolle kann hingegen Generationen überdauern, ist pflegeleicht und hygienisch“, weiß Pollischansky mit seiner Teppichreinigung zu berichten. Sobald es um Teppiche geht, sollte man sich beraten und einen Teppichboden ohnedies von einem Profi installieren lassen. „Wände, vor allem in alten Gemäuern, sind selten gerade. Hier ist das richtige Ausmessen essenziell: Wie ist der Boden vorbereitet? Müssen Fliesenfugen ausgeglichen werden? Muss man die Türen kürzen, damit der oftmals höhere Teppich perfekt abschließt? Und wie bringt man am besten die Sesselleisten an? Um solche Fragen kümmert sich ein Kunde bei uns nicht, denn wir erledigen alles aus einer Hand“, erklärt Herr Franke von VFloor, der sich freut, dass der Teppich wieder ein neuer Sympathieträger im Rahmen der Raumgestaltung geworden ist.

HEINZ FRANKE

Geschäftsführer

VFloor.at

Heinz Franke ist dem InteriorDesign verfallen und vertreibt bereits seit Jahren beiläufig Mid-Century-Möbel auf der Kultplattform 1stDibs VFloor verschreibt sich der stilistischen Bodengestaltung, weshalb er sich um aufwendige PalaisBespannung kümmert oder um den korrekten Kautschukboden im Radio Kulturhaus. Denn wie der Teppichboden, so feiert auch Kautschuk ein Comeback. Seine Tipps – Treppenläufer: Wer die antike Holztreppe nicht zukleben möchte, kann auf eine spezielle Folie zurückgreifen, die das Rutschen verhindert; diese Folie ist patentiert. Bürobereich: Aufgrund der leichteren Austauschbarkeit im Falle von Flecken sind hochwertige Teppichfliesen eher zu bevorzugen als ganzflächig verlegte Teppiche.

DER SISAL, wie wir ihn kennen und lieben

Der Teppich wird mit einem farbigen Band akzentuiert.

Aber Achtung: Wenn man den Teppich waschen lässt, kann der Teppich eingehen –das Band jedoch nicht!

DER NATÜRLICHE FEIND JEDES TEPPICHS

(laut Teppichklinik.at)

HUND & KATZE

Egal, ob Sie lediglich ein paar Tropfen verschüttet haben oder Ihr Haustier einen kleinen „Unfall“ verursacht hat –unsachgemäße Fleckenbehandlung beziehungsweise der Gebrauch von scharfen und ungeeigneten Chemikalien oder auch allgemeine Verschmutzung können zu einer dauerhaften Verfärbung führen. Den Geruch bekommt man ohnehin kaum raus.

MOTTE

Nach milden, feuchten Wintern ist verstärkt mit dem Auftreten von Motten zu rechnen. Die Kleidermotte gehört – wie ihre Verwandten, die Pelz- oder Tapetenmotten – zu den Kleinschmetterlingen, den Tineidae. Sie ist auf der ganzen Welt verbreitet und lebt von Keratin, einer Eiweißverbindung von Haaren und Federn. Seide und andere Naturmaterialien werden nicht angegriffen. Die eigentlichen Fraßschädlinge sind die Mottenraupen! Die Motte selbst, also der fertige Falter, kann keine Nahrung mehr aufnehmen und lebt ca. 30 Tage, sorgt aber in dieser Zeit durch ungehemmte Fortpflanzung für die nächste Mottengeneration! Welche Teppiche sind besonders gefährdet? In erster Linie naturbelassene, minimal gewaschene oder kaum veredelte Teppiche, Exemplare mit groben Wollen und lockerer Textur, preiswerte Teppiche, bäuerliche oder nomadisch-rustikale Ware sowie intensiv nach Wolle oder Wollschweiß riechende Teppiche, außerdem Teppichstapel, die wenig bewegt werden, und natürlich schmutzige Teppiche. Weniger attraktiv für Motten sind gut oder chlorgewaschene Teppiche, feine Knüpfungen, z. B. persische Klassisch-Ware. Natürlich ist das aber kein 100%iger Schutz, denn auch hier sind leichte Vorbeugemaßnahmen angebracht.

STAUBMILBEN

Erfahrungsgemäß sind etwa 30 % des Hausstaubes Stoffe, die Allergien hervorrufen können. Die meisten Beschwerden werden durch Ausscheidungen und Zersetzungsstoffe von Hausstaubmilben verursacht. Staub lässt sich nicht vermeiden, deshalb muss man mit ihm leben. Man kann die Staubmenge jedoch verringern und damit dessen negative Folgen mindern. Staubsaugen allein nützt allerdings nichts! Je stärker die Saugleistung des Staubsaugers, desto größer ist übrigens die Staubmenge, die dabei in der Raumluft verteilt wird. Durch die geringe Größe der gesundheitsbelastenden Staubbestandteile werden diese kaum von Staubsaugerfiltern festgehalten. Die Folge daraus ist, dass die Konzentration dieser Stoffe in der Raumluft, auf Polstern oder Vorhängen und vor allem in den Teppichen im Laufe der Zeit immer höher wird. Eine professionelle Teppichwäsche einschließlich gründlicher Entstaubung und richtiger Trocknung ist in diesem Falle besonders unerlässlich.

Lagerflächen von 1 bis 200 m2 • Zutritt 365 Tage im Jahr • für Gewerbe und Privat

SCHLOSS WALPERSDORF

Das wohl weltweit einzigartigste Einkaufserlebnis findet man bei Lederleitner im Schloss Walpersdorf. In einem kernsanierten Schloss verzaubern Tausende Quadratmeter über drei Etagen hinweg sich für Interiordesign begeisternde Kunden und ein Restaurant lädt zur gediegenen Pause ein. Wir machten mit Juniorchefin Anna Lederleitner einen Rundgang durch das Schloss.

von Beatrice Tourou

Der Name Lederleitner ist den Österreicherinnen und Österreichern mit Hang zu schöner Gartengestaltung und prachtvollen Blumenarrangements bekannt. Ursprünglich aus einer Gärtnerei in Atzenbrugg entwachsen, verzweigt sich über den Osten Österreichs und Wien eine ansehnliche Anzahl an Geschäften, die mittlerweile nicht nur die Floristik bedienen, sondern schon längst bei holistischen Einrichtungskonzepten angekommen sind. Das „Stadthaus“ beim Wiener Schwarzenbergplatz, die jüngste Ergänzung im Firmenportfolio, setzt ausschließlich auf Wohnkonzepte und überlässt die Blumenauswahl der Filiale im Börsegebäude Wien. Der symbolträchtigste Prachtbau ist allerdings das Schloss Walpersdorf, das vor 10 Jahren die Lederleitner-Welt in einem historische Gebäude auf moderne Art und Weise zusammenführte.

Wer das Schloss Walpersdorf zum ersten Mal als Kunde betritt, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die ausladenden Dimensionen des Schlosses erschließen dem Besucher viele einzelne Lebenswelten. Sie zeigen ihm, welche Sofas sich mit welchen Teppichen und welchen Lampen kombinieren lassen – und ist man am Ende bei der Küchenabteilung angekommen, muss man wieder von vorn beginnen, denn man möchte tatsächlich alles haben und genauso wohnen. Lederleitner versteht es wie vielleicht kaum ein anderes Haus, den Wohnraum zu inszenieren. Im Schloss lernt man, dass sich Mut zu kräftigen, sogar dunklen Farben auszahlt, denn besonders große Räume vertragen den gemütlichen Anstrich. Man lernt auch, dass man nicht an der Textur und vor allem nicht an der Dekoration sparen darf, denn genau das ist der Unterschied, der aus einem Raum einen Wohnraum macht. „Ein stimmiger Raum braucht für mich die richtige Balance aus Farben, Materialien und Licht. Naturtöne an den Wänden schaffen eine gemütliche Atmosphäre, während Textilien wie Leinen oder Samt für Harmonie sorgen. Indirekte Lichtakzente machen aber den größten Unterschied“,

WEIHNACHTEN IM SCHLOSS WALPERSDORF

Die besondere Atmosphäre in der Stimmungsoase der Lederleitners hat den Charme eines Adventmarktes mit dem Komfort einer Geschäftsfläche. Wer beschauliches Einkaufen fernab der Touristenströme erleben möchte, sollte für einen Rundgang in der Dekorationsabteilung vorbeischauen.

erklärt Anna Lederleiter beim Rundgang. Ihr Bruder Hubertus kümmert sich um die Gartengestaltung in Michelhausen, Anna macht den Einkauf im Schloss Walpersdorf und betreut zudem die beiden kleineren Filialen in Krems und St. Pölten. Lederleitner ist eben ein echter Familienbetrieb, in dem alle mit anpacken. „Als wir mit unserem Vater das Schloss angesehen haben, war es stark renovierungsbedürftig, und nur noch einige wenige Ordensschwestern haben tatsächlich im Schloss gelebt. Nachdem er sich dann entschlossen hatte, ist alles sehr schnell gegangen. Die Sanierung war innerhalb eines halben Jahres durch, und natürlich haben wir Kinder im Lager kräftig mitgeholfen.“ Neben dem historischen Charme des Gebäudes sind auch die frei herumlaufenden Gänse und Hühner im Schlossgarten geblieben. Die Anlage wird nicht nur als einzigartige Verkaufsfläche, sondern auch als Hochzeits- und Eventlocation genutzt. Das schlosseigene Restaurant ist die ideale Einkehr, wenn man nach den vielen Eindrücken im Geschäft seine Gedanken sammeln muss, ehe man als Souvenir ein Kissen oder eine Schale mitnimmt. Denn wer kommt, um sich einzurichten, braucht Zeit. „Viele Kunden kommen mit ganzen Konzeptwünschen; für sie haben wir eigene Einrichtungsberater“, erklärt die Juniorchefin. „Dann geht man Raum für Raum durch, und es kann schon Stunden dauern, bis alle Stoffe ausgesucht, alle Teppiche studiert sind und das Speiseservice zusammengestellt ist.“ Was viele nicht wissen: Es gibt sogar eine eigene Wandbemalungsmöglichkeit. Ein großzügiger Raum, in dem man sich auf Freskensuche begeben kann, lädt zur Inspiration ein. Eine Malerin verschönert dann nach Absprache den eigenen Wohnraum. Generell zielt das Einrichtungshaus auf Individualwünsche ab. „Wir haben Tausende von Stoffen im Sortiment und Hunderte von Möbelstücken. Man kann alles mit allem beziehen lassen. Zu uns kommen in der Regel Kunden mit Sonderwünschen, die man vom Geschirr bis zum Teppich erfüllen kann.“ Fest steht: Jeder wird im Schloss Walpersdorf fündig. Manche spazieren hier mit neuem Mobiliar heraus, andere mit einem Ehemann. Je nach Lebenslage.

ANNA LEDERLEITNER

Juniorchefin lederleitner.at

Was sind deine 5 Objekte zu Hause, ohne die du nicht leben kannst?

Ich könnte nicht ohne mein Sofa „Milan“, meine Mohairdecke von Lapuan, meinen großen Esstisch, mein Geschirr von CASAgent und meine Hausschuhe von Yoko Wool leben.

Ihr habt ja dieses tolle Restaurant im Schloss. Was sind auf der Karte deine Favourites?

Meine absoluten Favoriten sind das Beef Tatar, das Backhendl (unbedingt mit dem Erdäpfel-Gurken-Salat) und die Lachsforelle.

Welche besonderen Projekte habt ihr für die Adventzeit im Schloss geplant?

Zur Adventzeit veranstalten wir unsere jährliche Advent- und Wohnausstellung vom 29.11. bis zum 1.12. mit zahlreichen tollen Ausstellern rund um Handwerk und Kulinarik.

ANNAS TOP 4

Das sind die persönlichen Favoriten, die man im Schloss und auch bei Anna zu Hause findet:

BEWEGTE GESCHICHTE

–SCHLOSS WALPERSDORF

Das Renaissanceschloss wurde 1571 von Hans Ulrich von Ludmannsdorf errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg ging das Schloss an Kaiserin Eleonora Gonzaga; später kaufte es Georg Ludwig von Sinzendorf, der hier das erste planmäßig errichtete Fabriksgebäude Österreichs – eine Seidenspinnerei – errichtete. Nach dessen Tod kaufte Ludwig Graf Colloredo-Wallsee das Schloss. Von 1859 bis 1956 war es fast 100 Jahre im Besitz der Familie Falkenhayn, die es dem Orden der Missionsschwestern vom hl. Petrus Claver vererbte. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss schwer beschädigt, jedoch wieder instandgesetzt.

NATURTÖNE!

Anna Lederleitner besticht durch ihre Herzlichkeit. Die bodenständige Juniorchefin liebt es persönlich natürlich und sanft. Erdige Wandfarben, unprätentiöses Leinen sowie klare Formen entsprechen dem Einrichtungsstil der ganzen Familie, vor allem aber dem von Anna.

Bis 2014 lebten die letzten Schwestern des Missionsordens in Walpersdorf, ehe sich Familie Lederleitner des Schlosses annahm. Seit März 2019 gibt es das Schloss-Restaurant Schlossküche Walpersdorf Blauenstein und seit Kurzem auch ein Teegeschäft. Neben den großräumigen Geschäftsflächen des Möbelgeschäftes finden hier auch Events und Hochzeiten statt, für die die Räumlichkeiten sowie der Schlossgarten bespielt werden. Der große Festsaal beispielsweise wurde im Jahr 1670 als Rittersaal des Schlosses erbaut. Aufgrund seiner Raumhöhe und der technischen Ausstattung ist er heute sehr wandelbar und vielseitig. Auch der edle Holzboden eignet sich für jeden Veranstaltungstyp. Durch die vielen Fensternischen hindurch eröffnet sich der Blick in den eleganten Vorhof.

SCHLOSSFLAIR BEIM EINKAUFEN

„Unsere Vision für das Schloss Walpersdorf war es, einen Ort zu schaffen, an dem sich Wohnkultur, Geschichte und modernes Design vereinen. Wir wollten ein Einrichtungshaus kreieren, das mehr ist als nur ein Verkaufsraum – es sollte ein inspirierender Ort sein, der das Gefühl vermittelt, in eine andere Welt einzutauchen. Uns war es wichtig, die historischen Gemäuer des Schlosses zu bewahren und jedem Raum ein individuelles Wohnkonzept zu verleihen. So bieten wir unseren Kundinnen und Kunden außergewöhnliche Einrichtungsideen und ein einzigartiges Einkaufserlebnis, das neue Maßstäbe im stilvollen Wohnen setzt.“

Anna Lederleitner

GROSSZÜGIG

Auf vielen Tausend Quadratmetern findet man alles zum Thema Einrichten, vom Bad bis zur Küche, mit verschiedenen Lebenswelten und einer riesigen Auswahl an Dekoration. Die besondere Atmosphäre ist schwer in einem Foto einzufangen, denn im Schloss Walpersdorf schwelgt man mehr, als dass man shoppt.

GESAMTKONZEPTE

Im Schloss Walpersdorf wird man durch sämtliche Einrichtungskonzepte geführt. Bei Bedarf kann man auch Skizzen anfertigen lassen, um den Wohnraum zu visualisieren.

EINRICHTUNGSBERATUNG

Schloss Walpersdorf +43 2782 84489

Stadthaus Wien +43 1 5124271

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HOME Farben

IMLAUER HOTEL

SCHLOSS PICHLARN

5-STERNE-WINTERREFUGIUM IM HERZEN ÖSTERREICHS

Im Winter erstrahlt das IMLAUER Hotel Schloss Pichlarn in der Urlaubsregion Schladming-Dachstein in einem besonderen Glanz. Den Gast erwarten nicht nur exklusive Erholung, sondern auch einmalige Panoramablicke auf die schneebedeckte Bergwelt. In den Suiten knistert das Feuer im offenen Kamin, während man seine Wohlfühloase genießt. Kulinarisch verwöhnt die mehrfach ausgezeichnete Schlossküche mit österreichischen Spezialitäten, die auf die kalte Jahreszeit abgestimmt sind. Warme, herzhafte Gerichte, begleitet von edlen Tropfen aus dem Weinkeller, Wasser aus der hauseigenen Quelle und Eier der eigenen Freilandhühner lassen keine Wünsche offen. Der neu hinzugekommene Wintergarten bietet einen atemberaubenden Blick auf den schneebedeckten Hausberg Grimming und gesellt sich so zu den zahlreichen Lieblingsplätzen im Hotel.

WELLNESSOASE MIT BLICK IN DIE VERSCHNEITE LANDSCHAFT

Auch im Winter lockt das 4500 m² große Wellnessrefugium zur Entspannung. Nach einem Bad im beheizten Außen- oder Innenpool genießt man einen heißen Tee oder lässt sich im warmen Whirlpool treiben, während draußen der Schnee fällt. Die großzügigen Ruheräume mit ihren Wohlfühlinseln bieten sich perfekt an, um sich mit einem guten Buch zurückzuziehen. Im Wellnessbereich wartet zudem eine ausgedehnte Saunalandschaft, die besonders nach einem Tag im Schnee wohltuend ist. Wer sich verwöhnen lassen möchte, genießt im hauseigenen Schönheitstempel eine Beauty-Behandlung oder Massage.

(WINTER-)PARADIES FÜR OLDTIMER-FANS

Hier treffen sich Autofreunde aller Herren Länder. So machen auch die berühmte Ennstal-Classic und ihr winterliches Pendant, die Planai-Classic, Station in

Pichlarn. Die Passstraßen und Gebirgsstrecken bieten ein einzigartiges Fahrerlebnis, weit weg von Autobahnen und belebten Straßen. Zurück im Hotel warten ein stilvolles Ambiente, kulinarische Highlights und überdachte Stellplätze für die schmucken Wägen.

AKTIVITÄTEN IM SCHNEE & TRACKMAN

GOLFSIMULATOR

Die winterliche Umgebung lädt zu zahlreichen Aktivitäten ein. Ob eine romantische Winterwanderung, eine Schneeschuhwanderung oder eine Schlittenfahrt in der Region Schladming-Dachstein – hier findet jeder die passende Winteraktivität. Auch Ausflüge zu den zugefrorenen Seen des Salzkammerguts bieten im Winter eine besondere Magie. Ski-Fans kommen auf den perfekt präparierten Pisten in den umliegenden Skigebieten auf ihre Kosten.

Für ganzjähriges Golfvergnügen sorgt zudem der TrackMan Golfsimulator im Hotel. Auf den besten

Plätzen der Welt bleibt der Golfschwung auch über die Wintermonate hinweg gut trainiert.

GENUSSVOLLES URLAUBSSPECIAL

Darf es das gewisse Extra für Ihren Urlaub sein? Mit dem Buchungscode* „Schlossseiten“ erhalten Sie eine Flasche Sekt sowie eine Pichlarn-Torte aus der Schlosspatisserie auf Ihr Zimmer oder Ihre Suite.

* Einlösbar nach Verfügbarkeit bis 31.01.2025. Diese Aktion ist nicht mit anderen Specials kombinierbar.

INFOBOX

IMLAUER Hotel Schloss Pichlarn

Zur Linde 1, 8943 Aigen im Ennstal hotel@schlosspichlarn.at +43 3682 24440 www.schlosspichlarn.at

Halsdekoration des Ordens vom Goldenen Vlies; Gemälde von Friedrich von Amerling (1837)

AHNENBILDER

Die Magie der Ahnenbilder: Wie unsere Vorfahren uns ihre Geschichten erzählen

Schloss Horn, Ansicht „Von Nachmittag (Westen)“ Das Gemälde von Johann Ernst ziert den Gang zur Schlosskapelle. Das Schloss Horn zeigt vorbildlich auf, wie „altes Gemäuer“ ganzjährig mit Leben befüllt werden kann.

AHNENBILD

JOHANN ERNST

DER JÜNGERE GRAF VON HOYOS-SPRINZENSTEIN

Eine der seltenen, relativ geschlossen erhaltenen Ahnengalerien von Ölporträts ist jene der Familie von Hoyos. Diese Bildersammlung existiert in zweifacher Ausführung: Eine befindet sich im Schloss Horn (Waldviertel), die andere im Schloss Gutenstein (Wiener Neustadt).

Johann Ernst gilt als eine der markantesten Persönlichkeiten in der Reihe der österreichischen Hoyos.

Bei seiner Geburt in Wien war Johann Ernst so schwächlich, dass man um sein Leben bangte; später entwickelte er sich dafür umso kräftiger. Johann Ernst lernte leicht und gut und schloss 19-jährig sein Studium ab. Im Jahre 1799 heiratete er Therese Gräfin von Schlabrendorf. „Der Engel meines Lebens“, der, wie der Graf in seinem Testament ca. 50 Jahre später schrieb, „mein ganzes Glück in dieser Welt ausmachte“. Therese schenkte ihm 4 Söhne und 6 Töchter. Vom Tage seiner Vermählung an führte Johann Ernst faktisch alle Geschäfte der Familie allein. Er erstellte neue Wirtschaftskonzepte und erzielte durch die von ihm gemeinsam mit dem „Raxkönig“, dem Holzmeister Georg Huebmer, geschaffene Scheiterschwemme

(Semmering-Rax-Region) – eine technische Meisterleistung, über die man heute noch staunt – aus den ausgedehnten Gebirgsgütern einen bis dahin ungeahnten Ertrag. Nach mühsamen Verhandlungen schloss der Graf 1801 den ersten, 4 Jahre später neu gefassten Holzlieferungsvertrag. 1808 waren die umfangreichen Wasserbauten beendet, und die ersten Schwemmscheiter langten auf der Legstätte nahe dem k. k. Münzamt in Wien ein. 40 Jahre lang blieb der Schwemmbetrieb aufrecht und versorgte Wien insgesamt mit über 1 Million Klafter (rd. 3–4 Millionen Raummeter) Brennholz. Dem Grafen bot dies eine höchst willkommene Geldhilfe.

Drei Mal zog der Graf in den Krieg. Auch das tat er mit vollem, bedingungslosem und aufopferndem Einsatz. Er war der erste österreichische Herrschafts

besitzer, der ausschließlich aus eigenen Untertanen ein Landwehrbataillon (ca. 1500 Mann) aufstellte, es selbst in mühevoller Arbeit ausbildete und an dessen Spitze das erste Mal 1809 gegen Napoleon kämpfte. Abgesehen von den verheerenden Schäden und Verlusten auf den Gütern kosteten dem Grafen die Feldzüge auch hohe persönliche Geldopfer, die er oft für zusätzliche Ausrüstung und Verpflegung seiner Truppen erbracht hatte. So kam es 1817 zum Verkauf der Herrschaft Frohsdorf, des Lieblings- und Hauptwohnsitzes der Familie seit Generationen.

Durch den Tod des Anton Graf von Lamberg-Sprinzenstein (Letzter seines Namens) im Jahre 1822 fiel ihm das Sprinzenstein’sche Fideikommiss der großen Herrschaft Drosendorf zu. Seit Johann Ernst Inhaber dieses Fideikommisses war, hatte er den Beinamen „Sprinzenstein“ zu führen.

Für seine militärischen Verdienste erhielt der Graf das Großkreuz des Leopoldordens und wurde in der Folge Obersthofmeister des Kronprinzen Ferdinand. Kaiser Franz erhob ihn zur Würde eines Geheimen Rates, womit ausschließlich das Prädikat Exzellenz verknüpft war. Des Weiteren wurde er Oberstjägermeister, Feldmarschall-Leutnant und schließlich als erstes Mitglied

der Familie Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies. Während der Revolution im März 1848 übernahm er das Oberkommando über die Wiener Nationalgarde.

Wenn auch nicht eine Silbe über irgendeine Beziehung des Grafen zu Erzherzog Johann verloren wird, so war er doch dessen Altersgenosse, dessen Waffengefährte in der Schlacht bei Wagram und zeigte in vielen seiner Taten und Anschauungen große Ähnlichkeit mit dem steirischen Prinzen.

Am 3. Juni 1849 wurde in Horn inmitten der zahlreichen Kinder, Enkel und sonstigen Gästeschar die goldene Hochzeit des Grafen und der Gräfin gefeiert. Beide waren ungebeugt, glücklich und in jugendlicher Frische. Wenig später fand sich die Familie wieder in diesen Räumen ein, doch diesmal in tiefer Trauer und namenlosem Schmerz – Johann Ernst war tot. Er hatte sich bei einem Sturz vom Pferd in der Nähe von Mold die Wirbelsäule gebrochen. In allen Bevölkerungskreisen herrschte tiefe Trauer um den Mann, von dem einst Joseph von Hammer-Purgstall in seinem Gedicht „Stixenstein“ gesungen hatte:

„Hoyos, den nicht Glanz und Schein betören, Den das Haus, der Hof, das Land verehrt.“

Das Schloss Stixenstein, Stammsitz der Familie von Hoyos in Österreich, im südöstlichen Niederösterreich mit Blickrichtung talauswärts. Vor rund 85 Jahren gingen das Schloss und der Waldbesitz (heute größtenteils Quellschutzgebiet) in das Eigentum der Stadt Wien über. Das Schloss hat heute eine überregionale Bedeutung als Veranstaltungsort für Kunst- und Kulturevents aller Art.

VON SPANIEN NACH ÖSTERREICH

Die Familie von Hoyos ist schon über 500 Jahre oder 16 Generationen in Österreich ansässig.

Die Hoyos sind eine lebende Erinnerung an jenes versunkene Weltreich der Habsburger, von dem Karl V. mit Stolz sagen konnte, dass darin die Sonne nicht unterging. Nach der Teilung des großen Herrscherbereiches übernahm Ferdinand, Karls jüngerer Bruder, die Regierung seiner österreichischen Gebiete. Mit ihm kamen junge spanische Edelleute ins Land, so auch die Brüder Anton und Hanns, Söhne des zu Burgos (Altkastilien) in Spanien beheimateten Juan de Hoyos. Dank ihrer Verdienste und des aus Spanien mitgebrachten Vermögens verfügten die Hoyos bald über ausgedehnte Besitzungen in Niederösterreich. Während der Reformation gehörten sie zu den wenigen Adeligen des Landes, die stets katholisch geblieben waren.

Anton wurde Bischof von Gurk, Hanns hingegen machte alle Feldzüge Ferdinands in Österreich, Ungarn, Italien und Deutschland mit. Er zeichnete sich besonders im Jahr 1529 bei der Verteidigung von Wien gegen die Türken aus, war etliche Jahre Gouverneur von Triest und siedelte sich in Stixenstein an.

Die Festigung und Vermehrung des Besitzes (letztlich 4 Familien-Fideikommisse) gelang lautlos und bedächtig.

Über mehrere Generationen hinweg traten männliche Familienmitglieder als kaiserliche Kreditgeber auf, wobei die Rückzahlung oft in Form von günstigen Kaufangeboten landesfürstlicher Besitzungen ausgeglichen wurde.

Während die ältere Linie derer von Hoyos im südlichen Niederösterreich ansässig blieb, dort im Jahre 1595 die Herrschaft Gutenstein erwerben konnte und zunächst auch die in der Öffentlichkeit deutlicher hervortretenden Persönlichkeiten stellte, fand die jüngere Linie im westlichen und nordwestlichen Niederösterreich Gelegenheiten (z. B. die Herrschaften Persenbeug sowie Horn und Rosenburg), sich dort niederzulassen.

Um das Jahr 1930 umfasste der Besitz insgesamt ca. 32.800 Hektar; man war damit größter (privater) Grundeigentümer in Niederösterreich. In den unmittelbar danach folgenden Krisenjahren mussten jedoch

Um 1930 umfasste der Besitz insgesamt ca. 32.800 Hektar. Man war damit größter (privater) Grundeigentümer in Niederösterreich.

Liegenschaften zu Spottpreisen abgestoßen werden, darunter der Schneeberg, einst Wahrzeichen des alten Hoyos-Besitzes, Stixenstein sowie andere Waldungen.

Zeitweilig besaßen die Hoyos mehr als ein Dutzend Burgen, Schlösser und Edelsitze.

Die Integration der Familie von Hoyos in Österreich fand in mehrfacher Weise statt: durch Heirat, Erwerb von Grund und Boden sowie durch die Aufnahme in den Adel. Infolge ihrer Verdienste wurden ihnen folgende Reichs-Adelserhebungen zuteil:

13.7.1547

Freyherren zu Stixenstain

18.9.1595

Freyherren zu Stixenstain und Guttenstain

26.4.1628

Grafen von Guttenstain, Freyherren zu Stixenstain

23.9.1674

Grafen von Hoyos

Die aus der jüngeren Linie herausgewachsene heutige Hauptlinie der Familie von Hoyos bewohnt die Schlösser Gutenstein und Horn. Die Rosenburg und das Schloss Drosendorf sind der Öffentlichkeit zugänglich. Schloss Rosenburg lädt zum Genießen ein und beherbergt eines der ältesten Schlossmuseen Österreichs. Im Schloss Drosendorf kann man „entspannen, arbeiten und feiern“.

Text: RR Dipl.-HTL-Ing. Dietmar Lautscham (Quelle: Gräflich Hoyos’sches Zentralarchiv/Horn)

DIE FARBEN DER SERENISSIMA

Venezianische Meisterwerke von Tizian bis Canaletto

In seinem 10. Jubiläumsjahr präsentiert das DomQuartier in der Residenzgalerie den ersten Gastauftritt des Kunsthistorischen Museums in Salzburg. Die umfassende Schau erzählt die fulminante Erfolgsgeschichte der Malerei in Venedig von der Renaissance bis zum Rokoko.

Die Verwendung kostbarer Farben, die neuartige, lockere Malweise sowie die erstaunliche Kontinuität von typischen Motiven waren in der venezianischen Malerei dieser Zeit von essenzieller Bedeutung. Diese Qualitäten charakterisieren herausragende Werke von Tizian über Tintoretto und Veronese bis Canaletto. In der Zusammenschau mit einzelnen Beispielen anderer Kunstgattungen entsteht ein facettenreiches Bild der venezianischen Kunstproduktion. Der Ausstellungstitel spielt mit einer gewissen Doppeldeutigkeit: Er bezieht sich zum einen auf die besondere Farbgebung in der Malerei, zum anderen tatsächlich auf die Farben der Stadt Venedig so, wie sie sich den Menschen in ihren Lichtstimmungen und in der Opulenz ihrer Luxusgüter präsentiert. Porträts eleganter Venezianerinnen und Venezianer spiegeln das Selbstverständnis einer erfolgreichen Handelsmacht wider, stimmungsvolle Landschaftsmalerei lädt zur Kontemplation ein. Neue Bildtypen in der religiösen Malerei sprechen die Betrachter:innen auf höchst emotionale Weise an.

Diese Ausstellung ist noch bis 6. Jänner 2025 im DomQuartier Salzburg zu sehen. Infos unter: www.domquartier.at/serenissima INFOBOX

Alte Meister

Gemälde des 19. Jahrhunderts

Klassische Moderne

Zeitgenössische Kunst

Antiquitäten

Jugendstil & Design

Schmuck & Uhren

Weihnachtsauktion im Palais Kinsky 2.-5. Dezember

Schaustellung: 25. November – 5. Dezember Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa & So 10-17 Uhr

Zwei Vorlegeplatten aus dem Besitz der Kaiserin Elisabeth von Österreich, Wien 1847

Schätzpreis: € 10.000 - 20.000

Monogramm von Kaiserin Elisabeth von Österreich

Von links nach rechts: Salzburgs Bürgermeister Bernhard Auinger, Debora Lepre, Italiens Botschafterin am UNO-Sitz Wien, Giovanni Pugliese, Italiens Botschafter in Österreich, und Honorarkonsul Eduard Mainoni (anlässlich der Festspieleröffnung im Juli 2024)

EDUARD MAINONI RITORNO ALLE ORIGINI

Ein Salzburger Unternehmer und italienischer Konsul

Schon zu Zeiten der Salzburger Erzbischöfe waren die diplomatischen Beziehungen zu Italien, das damals Europas Zentrum für Kunst, Kultur und Handel darstellte, von großer Bedeutung. Das „weiße Gold“ Salzburgs ermöglichte nicht nur die Einfuhr von Luxusgütern aus dem Süden, sondern auch die Vergabe von Aufträgen an italienische Künstler und Architekten für Kirchen, Paläste und Kunstwerke, was der Stadt den Beinamen „Florenz des Nordens“ eintrug. Rechtliche Unterstützung für die derzeit rund 2500 hier lebenden Italiener sowie für eine Viertelmillion italienische Gäste, die im Land nächtigen, bietet bei Bedarf das italienische Honorarkonsulat.

Die Liebe zu Italien wurde dem 1958 in Salzburg geborenen Eduard Mainoni bereits in die Wiege gelegt. Zwar stammen die Mainonis ursprünglich aus Lothringen, doch schon um das Jahr 1300 siedelten sie am Comer See. Vor 1400 wurde ein Bernardo Mainoni Herr von Intignano und Besitzer von Volesio. Später erwarb die Familie weitere Lehen und die Herrschaft über die sogenannten Alpi d’Intignano. Im Jahr 1793 wurden sie in das Mailänder Patriziat aufgenommen

und im Jahr 1818 von der österreichischen Regierung in der Person von Stefano-Bernardo mit dem Privileg, das Prädikat „Intignano“ ihrem Nachnamen hinzuzufügen, in den Adelsstand erhoben.

Eduard Mainoni studierte in Salzburg Rechtswissenschaften und war von 1987 bis 2004 Landesdirektor des Österreichischen Wachdienstes, bevor er 2008 das Unternehmen MultiStorage GmbH & Co KG gründete, das er seit 2019 als alleiniger Gesellschafter führt. In

die Politik ging Mainoni 1992, wurde 1999 Bundesrat, war von 2004 bis 2007 Staatssekretär für Forschung und Technologieentwicklung am Bundesministerium für Verkehr und von 1999 bis 2004 Abgeordneter zum Nationalrat. 2024 wurde er Aufsichtsrat der Salzburg Linien Verkehrsbetriebe GmbH.

„Durch meine familiäre Vergangenheit sowie aufgrund meiner besonderen Liebe zu Italien und seinen Menschen ist es für mich eine Ehre, Italien in Salzburg vertreten zu dürfen.“

– Eduard Mainoni, italienischer Honorarkonsul

Eva von Schilgen: Abgesehen davon, dass Ihre Familie ursprünglich aus Italien stammt – was war Ihre Motivation, italienischer Honorarkonsul in Salzburg zu werden?

MAINONI: Da mein Vater beruflich mit Italien verbunden war, habe ich seit meiner Kindheit regelmäßig die Gelegenheit, nach Italien zu kommen. Ich beziehe heute noch Wein und Olivenöl von einem Onkel (Conte Pietro Mainoni) aus dem italienischen Zweig der Familie. Zahlreiche italienische Unternehmen lagern ihre italienischen Produkte in meiner Firma ein: In den Kühlhäusern des Unternehmens MultiStorage findet sich Prosciutto aus Parma genauso wie Prosecco aus dem Veneto.

EvS: Wie wird man eigentlich Honorarkonsul eines Landes?

MAINONI: Ich war in Salzburg stets mit der Italia Community eng verbunden und erfuhr eines Tages, dass der bis dahin wirkende italienische Konsul, ein Univer-

sitätsprofessor des Mozarteums und italienischer Staatsbürger, in Pension gegangen war. Die maßgeblichen Protagonisten der in Salzburg lebenden Italiener ersuchten mich, obwohl ich kein italienischer Staatsbürger bin, dieses Amt zu übernehmen. Die „Exequatur“ (= der Konsul möge sein Amt ausüben) wurde mir dann 2017 vom österreichischen Bundespräsidenten erteilt.

EvS: Welche Aufgaben haben Sie als Honorarkonsul?

MAINONI: Konsulate sind oft die erste Anlaufstelle für Staatsbürger in Not oder für formale Angelegenheiten im Ausland. Das kann eine Passangelegenheit sein, zum Beispiel bei Diebstahl oder Neuausstellung, oder Unterstützung in Notsituationen wie bei Unfällen, Krankheiten, Naturkatastrophen oder anderen Krisen. Ebenso helfen wir bei rechtlichen Problemen, beispielsweise bei der Vermittlung von Anwälten. Weitere Aufgaben sind die Ausstellung oder Beglaubigung von Dokumenten, Urkunden oder Visa, die Registrierung der Geburt eines Kindes, die Unterstützung im Todesfall. Das Konsulat bietet Hilfe bei der Rückkehr ins Heimatland in Fällen wie Naturkatastrophen oder politischen Unruhen und hilft bei der Stimmabgabe bei nationalen Wahlen oder Volksabstimmungen. In der Regel bietet das Konsulat jedoch keine finanziellen Hilfen.

EvS: Das klingt alles sehr „amtlich“. Was macht Ihnen persönlich Freude an Ihrer diplomatischen Tätigkeit?

MAINONI: Besondere Freude bereitet es mir, älteren italienischen Staatsbürgern Hilfe zu leisten, seien sie als Touristen im Land oder hier wohnhaft. Ein Beispiel hierfür: Kürzlich meldete sich aufgeregt eine bereits betagte italienische Touristin, nachdem sie mit ihrem Auto in der Fußgängerzone „eingesperrt“ worden war. Da sie jedoch über einen Behindertenausweis verfügte, konnte ich nach kurzer Rücksprache bei der Bundespolizeidirektion Salzburg sie und ihr Auto „befreien“. Oder: Vor drei Wochen erreichte mich ein Brief eines 84-jährigen italienischen Staatsbürgers, der jetzt in einem Altersheim in Cormòns wohnt. Er möchte sich bei einer Salzburger Familie, die ihn vor vielen Jahrzehnten, als er mit seinem Fahrrad durch Österreich fuhr, aufgrund schlechten Wetters für einige Tage kostenlos bei sich aufgenommen hatte, mit einigen Kisten Wein revanchieren. Er konnte die Lage des Hauses nur mehr ungefähr beschreiben, Wandmalereien verzierten damals – das war 1957! – die Fassade. Dies war wahrlich kein leichtes Unterfangen.

EvS: Wir danken für das Gespräch – oder besser auf Italienisch: „La ringraziamo per l’intervista.“

Text: Eva von Schilgen

Zucchero mit Eduard Mainoni

Szene Ecke Schwarzstraße / Platzl, Glasplattennegativ (Fotograf*in unbekannt)

Eisläufer*innen im heutigen Volksgarten, Fotoglasplatte (Fotograf*in unbekannt)

UNBEKANNT

Anonyme Blicke auf Salzburg

Das Salzburg Museum setzt seine Gastspielreihe fort und präsentiert in Kooperation mit dem FOTOHOF eine Ausstellung mit Fotografien unbekannter Urheberschaft.

So haben Sie Salzburg sicherlich noch nie gesehen!

Städte und die an sie grenzenden Gebiete sind zugleich reale und imaginäre Orte. Ihre physischen Gegebenheiten sind eng verknüpft mit einer imaginären Dimension, welche sich neben schriftlichen Berichten und Erzählungen nicht zuletzt aus jenen Bildern speist, die uns von ihnen erreichen. Die Ausstellung „Unbekannt – Anonyme Blicke auf Salzburg“ ist Eigenschaften der Fotografie gewidmet, die uns eine scheinbar konkrete und zugleich verschwommene Vorstellung historischer urbaner Zusammenhänge liefern. Im Rahmen der Kooperation „Salzburg Museum – Gastspiel“ werden im FOTOHOF Werke anonymer Autor*innen aus der Fotosammlung des Salzburg Museums präsentiert. Anhand ihrer Blicke auf Salzburg werden Überlegungen über die merkwürdige Rolle der Fotografie – auch heute, nach ihrer Digitalisierung und Universalisierung – angestoßen.

Die ausgewählten Abbildungen machen nicht nur aufgrund des recht großen zeitlichen Rahmens – von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Vierzigerjahre des 20. Jahrhunderts – und der damit einhergehenden technischen Entwicklung des Mediums eine auffallend breite Palette unterschiedlicher fotografischer Motive und Gebrauchsweisen sichtbar, von der aufwendigen Belichtung auf Glasplatten bis zum vergleichsweise einfachen Fotografieren auf Film.

INFOBOX

13. Dez. 2024 bis 1. Feb. 2025 FOTOHOF Infos: www.salzburgmuseum.at/gastspiel

Fotos: © Salzburg Museum

BUCHEMPFEHLUNGEN

INSPIRATIONEN FÜR IHR ZUHAUSE

FERDINAND CZERNIN, GABRIELE LIECHTENSTEIN (HG.)

DIESES SALZBURG!

Ferdinand Czernins „Dieses Salzburg!“ ist mehr als ein Reiseführer – es ist eine charmante, humorvolle Hommage an die Festspielstadt. Ursprünglich für englischsprachige Touristen geschrieben, erzählt Czernin lebendig von Salzburgs Geschichte, seinen Bewohnern und den Eigenheiten der Stadt. Fast 90 Jahre nach der Erstveröffentlichung erscheint das Werk nun auf Deutsch und verzaubert mit einem leichten, pointierten Stil. Es vereint Wissenswertes über Kultur und Geschichte mit humorvollen Anekdoten. Diese Neuauflage lädt ein, Salzburg mit einem Lächeln neu zu entdecken. Ein Must-read für alle, die Salzburg lieben!

Residenz Verlag, 144 Seiten

Format: 125 x 205 cm

ISBN: 978-3-7017-3610-2

€ 20,00

THERESA BAUMGÄRTNER

VELVET WINTER – Wintertage wie Samt und Seide

Verträumte Dörfer, gemütliche Steinhäuser und knisternde Kaminfeuer: Für Bestsellerautorin Theresa Baumgärtner ist der Winter die richtige Zeit, um dorthin zu reisen, wo sich England von seiner stillen, romantischen Seite zeigt – in die britischen Cotswolds und in die berühmte Universitätsstadt Oxford. Inspiriert von den Eindrücken ihrer Winterreise, dreht sich in ihrem neuen Buch alles um „Velvet“, den elegant schimmernden Samtstoff, mit dem es sich so wunderbar für die Winterzeit dekorieren lässt. Mit vielen neuen Rezeptideen für samtige Suppen, wärmende Gemüsegerichte und einen köstlichen Red Velvet Cake kehrt Theresa in ihr Hazelnut House nach Luxemburg zurück und lädt uns ein, einen bezaubernden Velvet Winter zu erleben.

Brandstätter Verlag, 256 Seiten

Format: 19 × 24 cm

ISBN: 978-3-7106-0806-3

€ 36,00

IRIS ORIGO

LA FOCE – DIE RENAISSANCE-VILLA UND DER GARTEN

In „La Foce – Paradise in Tuscany“ wird die faszinierende Geschichte der Wiederbelebung eines verwahrlosten toskanischen Landguts erzählt, das von Iris und Antonio Origo in den 1920er-Jahren erworben wurde. Die englische Autorin Iris Origo und ihr italienischer Ehemann verwandelten das karge Land in eine florierende Landschaft aus Weizenfeldern, Olivenhainen und Weinbergen. Mit Unterstützung des Architekten Cecil Pinsent entstand ein eleganter, terrassierter Garten. Katia Lysy, die Enkelin der Origos, schildert die bewegte Geschichte der Familie und des Anwesens, ergänzt durch unveröffentlichte Fotos und Tagebucheinträge von Iris Origo. Eine eindrucksvolle Hommage an Vision, Mut und Hingabe.

Random House New York, 210 Seiten

Format: 27,2 x 22,4 cm; Sprache: Englisch

ISBN: 978-0-8478-3624-6

€ 56,99 (erhältlich bei Thalia)

Salzburg PLACES TO GO

D SALZBURGER HEIMATWERK Kunsthandwerk und maßgeschneiderte Unikate

as Salzburger Heimatwerk mag auf den ersten Blick wie ein Trachtengeschäft wirken, verfolgt jedoch eine weitaus größere Mission. „Unsere Herausforderung besteht darin, Traditionen zu bewahren, ohne stehen zu bleiben“, sagt Geschäftsführerin Hildegund Schirlbauer. „Wir wollen uns weiterentwickeln und Neues entdecken.“ Das Heimatwerk versteht sich nicht als Museum, sondern als Ort, an dem Tradition und Gegenwart aufeinandertreffen.

Nach einer gelungenen Neugestaltung vereint das denkmalgeschützte Haus am Residenzplatz in Salzburg nun Historie und Moderne. Künstler und Handwerker finden hier regelmäßig eine Plattform für Ausstellungen. Das Sortiment reicht von Kunsthandwerk über Trachtenmode bis hin zu maßgeschneiderter Kleidung. Unser Tipp: Die Weihnachtsausstellung von Johann Weyringer vom 16.11.2024 bis zum 6.1.2025.

INFOBOX

Salzburger Heimatwerk Residenzplatz 9, 5010 Salzburg +43 662 844110 salzburgerheimatwerk.at

Foto: Johannes Lugstein/Nautilus & Kolarik

Salzburg PLACES TO GO

ENDLICH GUAT SCHLOF’N !

Schlaf ist die Ruhe der Seele

HANDGEFERTIGT: Jedes Zirbenholzbett ist ein Unikat! In traditioneller Handwerkskunst gefertigt, komplett ohne Metallverbindungen.

MASSGESCHNEIDERT: Die AlpenRelax®-Schlafsysteme werden individuell auf Ihr Gewicht und Ihre Körpergröße abgestimmt. Das ist entscheidend, um eine optimale Unterstützung der Wirbelsäule sowie maximalen Komfort zu gewährleisten.

NATÜRLICH: AlpenRelax®-Schlafsysteme bestehen aus natürlichen Materialien wie der Holzfaser Tencel®. Dies fördert ein gesundes Schlafklima und sorgt für regenerativen Schlaf.

WISSENSCHAFTLICH FUNDIERT: Unsere Schlafsysteme werden auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und metakinesiologischer Ansätze

entwickelt, um maximale Regeneration zu fördern. „Ein gesundes Bett ist die Grundlage für ein glückliches Leben. Mit dem AlpenRelax®-Schlafsystem und Zirbenmassivholzbetten können Sie Ihre Schlafqualität spürbar verbessern. In diesem Sinne: Schlafen Sie gut und starten Sie erholt in den neuen Tag.“

AlpenRelax GmbH

Gerlosstraße 8a, 5730 Mittersill | +43 6562 8319 info@alpenrelax.at | www.alpenrelax.at

Fritz von Uhde (1848–1911), „Stille Nacht, heilige Nacht“, Öl/Leinwand, um 1902, signiert, 101 x 121 cm, Schätzpreis: € 28.000

WINTERAUKTION AUF SCHLOSS AHLDEN

Dieser Auktionswinter wird heiß! Vom 29. November bis zum 1. Dezember findet auf Schloss Ahlden die große Winterauktion statt und bietet mit über 3200 ausgesuchten Kunstobjekten, Antiquitäten, Schmuck, Handtaschen und Luxusuhren eine ideale Gelegenheit, seinen Liebsten (oder gegebenenfalls auch sich selbst) zu Weihnachten ein ganz besonderes Geschenk zu machen. Bereits ab dem 17. November öffnet das internationale Kunsthaus dabei seine Pforten, um allen interessierten Liebhabern, Händlern und Sammlern im Rahmen einer entsprechenden Vorbesichtigung Gelegenheit zum Stöbern, Staunen und Betrachten im historischen Ambiente des ehemaligen welfischen Wasserschlösschens im Herzen der Lüneburger Heide zu geben. Einige ausgewählte Highlights der Auktion werden vorab von 7. bis 9. November in der hauseigenen Berliner Repräsentanz zu sehen sein. Im Nachgang der Auktion finden außerdem Nachverkaufsausstellungen für die unverkauft gebliebenen Objekte statt. Wer nicht persönlich vor Ort sein kann,

sichtet die hochwertig gestalteten Auktionskataloge von zu Hause aus und beteiligt sich bequem online über Schloss Ahlden LIVE oder am Telefon.

Die Offerte bietet einen ausgezeichneten Querschnitt durch die verschiedensten Epochen und Sparten der Kunstgeschichte, wobei sich beinahe jeder Geschmack und Geldbeutel wiederfinden dürfte. Neben den klassischen Bereichen wie Porzellan, Silber, Mobiliar, Teppiche sowie dem exzellenten Angebot an alten, modernen und zeitgenössischen Skulpturen und Gemälden lohnt sich einmal mehr auch bei Schmuck, Armbanduhren, diversen Designklassikern oder VintageObjekten eine nähere Betrachtung.

Nachdem im vergangenen Winter ein hochkarätiger Diamantring für über eine Millionen Euro versteigert werden konnte, wartet man hier entsprechend auch in diesem Jahr mit einigen exquisiten Stücken auf, etwa mit einem spektakulären Diamant-Solitärring von ca. 10,02 ct. zu 200.000 €, mit Uhren namhafter

„Imperiale Chronograph 2000“, Schätzpreis: € 8.500

Spektakulärer Diamant-Solitärring, ca. 10,02 ct., Schätzpreis: € 200.000

Marken wie Patek Philippe, Omega und Rolex oder mit mehreren Chopard Schmuckuhren. Unter den Gemälden fallen unter anderem ein schönes Porträt des Künstlers Franz von Stuck (1863–1928), das mit einem Startpreis von 18.000 € aufgerufen wird, sowie ein bezauberndes Weihnachtsbild von Fritz von Uhde (1848–1911) mit einer Darstellung seiner drei Töchter (Schätzwert von 28.000 €) ins Auge. Gewohnt stark ist auch wieder die Sparte Porzellan vertreten, in welcher etwa ein prunkvolles Paar Meissener Balustervasen aus dem 19. Jahrhundert mit DresdenAnsichten sowie kgl.-polnisch-sächsischen Wappen und einem Schätzwert von 50.000 € zu den zahlreichen Höhepunkten zählt.

Alle angebotenen Objekte können vom 17. bis zum 27. November im historischen Ambiente von Schloss Ahlden besichtigt werden. Entsprechende Aukti-

onskataloge sind ab dem 9. November unter www. schloss-ahlden.de kostenlos einsehbar.

Einlieferungsanfragen für künftige Auktionen können jederzeit gerne per E-Mail unter info@schloss-ahlden. de gestellt werden.

INFOBOX

Kunstauktionshaus Schloss Ahlden Große Str. 1, 29693 Ahlden/Aller Tel.: +49 5164 80100

E-Mail: auctions@schloss-ahlden.de www.schloss-ahlden.de

Nächste Auktion: 29. November bis 1. Dezember 2024

Vorbesichtigung: 17. – 27. November 2024

GUSTAV – der Vizsla

GUSTAV, DER SCHLOSSHUND

„Wer rennt so schnell durch Schloss und Wind? Es ist der Schlossherr nach seinem Kind!“ – Als er über die Eingangsstiege hastete, dürften die Ledersohlen für die glatten Steinstufen nicht die richtige Fußbekleidung gewesen sein, denn mein Herr rutschte aus und landete mit einem leisen Fluch auf seinem Allerwertesten. Als Wachhund wusste ich natürlich, was ich zu tun hatte: Den Senior sitzen lassen und stattdessen den Junior retten, der mit seinem kleinen Kipplaster auf der Wiese in Richtung Schlossteich unterwegs war. Also sprintete ich schnell wie auf der Jagd hinunter zum Ufer, was auch tadellos klappte, schließlich verfüge ich anstelle von künstlichen Ledersohlen über rutschfeste Pfoten. Gerade noch rechtzeitig erreichte ich unseren Junior, der bereits dabei war, seinen Kipplaster rückwärts beim Schlossteich zu parken, um den Inhalt der Mulde ins Wasser zu entladen. Wie aber konnte ich ihn schnell vom Rand weglocken? Ich schnappte mir meinen Ball, ließ ihn vor ihm ins Gras fallen und nahm ihn wieder auf. Das wiederholte ich so oft, bis der Kleine mir hinterherlief. Unser „Spiel“ dürfte die Herrin beobachtet haben, die geradewegs auf uns zukam. Sie bemerkte zuerst nur ihren Sohn, dann das Spielzeug am Rand des Schlossteichs. Also gingen wir gemeinsam hinunter zum Kipplaster und staunten nicht schlecht, als wir die „Ladung“ in Augenschein nahmen: Da lagen doch tatsächlich eine goldene Taschenuhr, der Silberring vom Kaminsims und daneben noch drei gelbe Gummibärchen sowie der massive Eisenschlüssel einer Truhe auf der Ladefläche. Auf die entsetzte Frage meiner Herrin an den Junior, was er denn um Gottes willen damit machen wollte, kam die unschuldige Antwort: „Das ist doch für die Schatzsuche, wenn meine Freunde kommen …“

Soll man das Bildungsfernsehen jetzt loben oder verfluchen? Der kleine Herr hatte nämlich neulich im Kaminzimmer eine offensichtlich eindrucksvolle Sendung über archäologische Ausgrabungen gesehen, in der über die Suche nach einer versunkenen Fregatte berichtet worden war. Und da man bei einem Tauchgang eine wertvolle Schatztruhe gefunden hatte, wollte er selbstverständlich

ebenfalls ein erfolgreicher Schatzsucher werden! Inzwischen hatten sich der Schlossherr und die Tochter des Hauses schon zu uns gesellt, um den Rest der Geschichte zu hören. „Ich hab mir gedacht: Wenn wir Schatzsuche spielen und es ist gar keiner da, sind alle enttäuscht. Also muss ich einen im Teich versenken, damit wir auch wirklich was Tolles finden können!“

Während alle staunend und amüsiert der Erklärung lauschten, wollte ich Wasser aus dem Teich trinken. Als ich am Rand, halb unter Kieselsteinen verborgen, etwas glitzern sah, schlug ich an und bellte in Richtung des Fundgegenstands. Es dauerte, bis mir endlich jemand Aufmerksamkeit schenkte. Nach der leicht genervten Frage der Tochter des Hauses – „Na, was hat denn der Gustav?“ – sah auch sie, was ich meinte, und stieg ins Wasser. Gleich darauf hielt sie einen Silberlöffel mit unserem Monogramm in der Hand, der vor einiger Zeit beim Picknicken am Ufer verschwunden war. Die Herrin lobte mich überschwänglich – aber nicht als Jäger des fast verlorenen Schatzes, sondern weil ich den Junior, ihren großen Schatz, gerettet hatte. Er kann nämlich noch nicht sehr gut schwimmen!

Noch während ich später überlegte, ob ich für meine Rettungsaktion eine Belohnung erhalten würde oder ob das wieder mal nur unter der Kategorie „Dienstpflichten des Schlosshundes“ abgebucht werden würde, bekam ich doch tatsächlich den Rest vom Roastbeef in meiner Hundeschüssel serviert. Ein herrlicher Tag! Und wie ging’s mit dem Junior weiter? Der möchte jetzt Archäologe werden und beginnt gerade damit, im Schlosshof mit seiner Schaufel ein Loch nach dem anderen zu graben. Ob er was findet, weiß ich nicht, aber vielleicht stößt er ja auf den Geheimgang, von dem einmal die Rede war. Jedenfalls werde ich die Grabarbeiten überwachen. Es gibt ja so viel zu entdecken – aber beim Graben mithelfen? Nein, ganz bestimmt nicht!

Bellas

DER MÄUSEKÖNIG

FERIEN

Mein Sohn ist nun schulreif geworden und besucht das Lycée français de Vienne. Die letzten drei Jahre hat er bereits die Maternelle besucht, was die Kindergartenvariante des Lycée in Grinzing darstellt. Das Besondere an diesem Kindergarten ist nicht nur die französische Sprache und die internationale Community, sondern auch der bereits rigorose Schulferienkalender – denn die Franzosen sehen den Kindergarten schon als Schule, dementsprechend viel Disziplin wird von den Kindern wie auch von den Erwachsenen gefordert. Die Franzosen haben nochmals signifikant mehr Ferien als die Österreicher. Früher, in einem anderen Leben, hätte man die viele Freizeit zusammen überstanden, hätte sich im Park getroffen, da die meisten Familien in Schul- oder Kindergartennähe wohnen würden. Man hätte sich die Ferienzeit mit gegenseitigen Besuchen vertrieben, denn man sitzt ja im gleichen Boot. Man hätte gegenseitig Kinder betreuen können, damit man seinem Leben weiterhin nachgehen kann. Man wäre das berühmte Dorf, das gemeinsam die Kinder erzieht. Heute ist das aber ganz anders. Da fliegen einfach alle auf Urlaub. Bleibt man zurück im herbstlichen oder winterlichen Wien, ist man automatisch schlechter Spielgefährtenersatz für sein Kind, denn es gibt ja niemanden sonst für den Zeitvertreib. Als Alternative kommen noch Camps infrage, in die die Kinder abgeschoben werden, während die Eltern arbeiten müssen; denn 5 Monate Ferien möchte dann doch kein Arbeitgeber unterstützen. In den Camps spulen die Kinder sodann mit anderen zu Hause Gebliebenen semimotiviert ihre Zeit ab und trauern ihren richtigen Freunden nach, die gerade in ihrer Villebrequin-Badehose ein Schokoladen-Gelato am Strand der Palm Jumeirah in Dubai schlecken, schließlich gehören Strandurlaube im Herbst und im Winter zur Grundausstattung wie die „Jeune Premier“-Schultaschen, die den Schulhof überfluten. Auf dem Pausenhof unterhalten sich die Kinder über Steinewerfen, Pokémon, Jausenbox und den Tennisunterricht am Nachmittag. Extracurriculum. Um also für den Schulbetrieb Energie zu tanken, fliegen auch wir diesen Herbst in den Urlaub nach Zypern. Dort soll ja das Theresianum gesamtheitlich einkehren.

À bientôt!

Beatrice Tourou, bt@schlossseiten.at

BENEHMEN

Es ist nun so, dass es im Jahr 2024 keine einheitliche Begriffsdefinition für „Benehmen“ gibt und auch kein Anforderungsprofil, welches das zwischenmenschliche Miteinander leichter gestalten soll. Von Kindern Benehmen einzufordern, ist gegenwärtig scheinbar nicht modern. Das grundsätzliche Problem, die Kinder Manieren zu lehren, ist der Konflikt. In einer konfliktscheuen Gesellschaft wie der unseren will man seinem Kind nicht wehtun. Wer also den Mut besitzt, seinem Kind den Konflikt näherzubringen, bei dem man nicht zu streiten oder zu schreien braucht, sondern konsequent Einhalt gebieten muss, geht hier als echter Gewinner heraus. Denn was Eltern oft nicht beachten: Konflikte zu meistern lernen, gehört zur Sozialisierung, und man kann die Welt nicht für das Kind formen, sondern muss das Kind für die Welt formen. Wenn das eigene Kind nun ein anderes „Blöde Kuh“ nennt, kann man als Mutter korrigierend eingreifen, bevor es vielleicht die Faust des anderen Kindes tut.

Mit den kalten Temperaturen zieht auch die Gemütlichkeit in die Kinderzimmer ein.

1. Schaukelstuhl „Trésolia“, von Loberon, um € 250 | 2. Teppich „Lynette“, von Benuta, ab € 169 | 3. Hängeleuchte aus Pappmaché, von H&M, um € 60 | 4. Betthaupt, von Bloomingville, um € 299 | 5. Keramiktasse „Le Petit Prince“, bei Zara Home, um € 9,90

RÜCKZUG

Auktionen 21. – 22. November

Palais Dorotheum Wien +43-1-515 60 570 client.services@dorotheum.at www.dorotheum.com

Dorotheum Deutschland, Hamburg Dr. Katharina Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein +49-162-523 91 84 katharina.sayn-wittgenstein@dorotheum.de

München Franz Freiherr von Rassler +49-89-244 43 47 30 muenchen@dorotheum.de

Mag. Eva-Maria von Schilgen

HILFE,

„Wenn

ICH BIN EINGELADEN!

die Gäst’ oft wüssten, wie z’wider sie einem oft sind, es ließ’ sich kein Mensch mehr einladen auf der Welt.“

Johann Nepomuk Nestroy (1801–1862), aus „Das Mädel aus der Vorstadt“

Der Mensch ist nicht zum Alleinsein geboren, er sucht nach sozialem Anschluss und emotionaler Bindung. Schon in der Bibel steht, dass Gott Eva einzig zu dem Zwecke erschuf, Adam eine gleichwertige Gefährtin zur Seite zu stellen, mit welcher er das Leben im Paradies genießen könne. Allerdings vergaß Gott, Eva zu sagen, dass es auch ihr verboten sei, den Apfel vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen. Seit der Vertreibung Evas und Adams aus dem Paradies pflegen wir instinktiv unsere sozialen Verhaltensstrukturen. In Gruppen zu feiern, kann daher ein großes Vergnügen sein. Wohlgemerkt „kann“ – muss es aber nicht. Was also tun, wenn eine Einladung zu einer Veranstaltung ins Haus flattert, an der man eigentlich – im Sinne von „weiß nicht genau“ – keine Lust hat teilzunehmen und daher auch nicht dezidiert absagen will. Und was ist zu tun, um von den Gastgebern künftig nicht mehr eingeladen zu werden?

01. Bekommen Sie die Einladung per Mail, löschen Sie diese kommentarlos. Nur sehr an Ihnen interessierte Gastgeber werden nochmals anfragen. In diesem Fall genügt ein kurzes „bin verhindert“ ohne jegliche Erklärungen, um dem Lästigen die Lust an weiteren Anfragen zu verderben.

02. Sie erhalten eine schriftliche Einladung mit dem Vermerk „uAwg“ (um Antwort wird gebeten). Hier ergeben sich verschiedene wirksame Möglichkeiten:

a) Sie reagieren nicht. Fragt der Absender per Mail nach – siehe links Punkt 01. Ruft er Sie an, müssen Sie sich eine plausible Ausrede für die Unhöflichkeit der Nichtbeantwortung einfallen lassen. Mit einem „Ich hatte einen Computerabsturz“ sind Sie gerettet.

b) Sie sagen zu, kommen aber nicht. Bei einem „gesetzten Essen“ wird das den Gastgeber wirklich verärgern. Dementsprechend wird seine Lust und Laune, Sie künftig einzuladen, spürbar sinken, wenn Sie ...

c) ... weder zu- noch absagen und – in Ermanglung eines besseren Zeitvertreibs – dann trotzdem erscheinen.

03. Wird bei einer Einladung der Dresscode angegeben, folgen Sie diesem nicht. Sie werden unter Umständen wie ein Alien auffallen – doch das bezwecken Sie ja.

04. Treffen Sie unbedingt zu früh ein. Um nicht allzu unhöflich zu erscheinen, erklären Sie diesen Umstand mit der Parkplatznot, auch wenn Sie mit dem Fahrrad gekommen sein sollten.

Kommen Sie allerdings zu spät zu einer Einladung, dann parken Sie möglichst so, dass die Autos der anderen Gäste blockiert sind.

05. Bei privaten Einladungen kein Gastgeschenk mitzubringen – oder ein äußerst unpassendes –, ist eine herrliche Möglichkeit, sich unbeliebt zu machen.

06. Stellen Sie sich den anderen Gästen nicht vor und zeigen Sie keinerlei Interesse an deren Gesprächen.

07. Duzen Sie ungefragt sämtliche Anwesenden. Je höher deren gesellschaftlicher Rang ist, umso größer wird die Wirkung sein, welche Sie damit unter Umständen erreichen können.

08. Kritik ist stets dort angebracht, wo man Sie hört. Lästern Sie also über das Essen, die Getränke, die Gäste und last, but not least natürlich über die Gastgeber.

09. Sind Sie beruflich in der Verkaufsbranche, dann keilen Sie ungeniert drauflos – schließlich wollen Sie Ihre kostbare Zeit sinnvoll nutzen.

10. Zeigen Sie, dass die Gesellschaft Sie langweilt: Telefonieren Sie, rufen Sie auf dem Smartphone Ihre Mails ab, schmökern Sie im Internet. All dies wird Ihnen auch den Unmut der anderen Gäste einbringen.

11. Machen Sie Selfies, am besten vor teuren Kunstgegenständen, und stellen Sie diese dann auf Facebook.

12. Nerven Sie das Personal mit diversen Sonderwünschen; je mehr Gäste anwesend sind, umso besser wird Ihnen dies gelingen.

13. Gehen Sie erst dann nach Hause, wenn bereits alle anderen die Veranstaltung längst verlassen haben.

14. Das Personal in einem privaten Haushalt können Sie am leichtesten damit verärgern, dass Sie das Tablett für das Trinkgeld geflissentlich übersehen.

15. Bedanken Sie sich am folgenden Tage keinesfalls per Mail, Brief oder mit einem Telefonat bei den Gastgebern für die Einladung.

Sollten Sie selbst des Öfteren einladen, fällt Ihnen aus eigener Erfahrung sicherlich noch mehr zu diesem Thema ein. Aber bereits durch die Befolgung meiner Ratschläge haben Sie erreicht, dass kein halbwegs normaler Gastgeber Sie jemals wieder einladen wird – es sei denn, er ist ein Masochist oder Sie sind so prominent, dass er sich unbedingt mit Ihrer Präsenz schmücken möchte. Aber das ist eine andere Geschichte.

MUS. Café Museum Mozartplatz 1, 5020 Salzburg reservierung@cafemus.at www.cafemus.at

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