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DER WIENER STEPHANSDOM

WISSENS.WERTES – WUNDER.BARES – SKURRILES

Der Wiener Stephansdom ist das bedeutendste gotische Bauwerk in Österreich und das Wahrzeichen der Bundeshauptstadt. Er ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Ort voller Legenden und Mythen.

DER DOMBAU

Nach heutigem Wissensstand gab es bereits vor der ersten romanischen Stephanskirche einige Vorgängerkirchen. Im Jahre 1137 wird im „Mauterner Tauschvertrag“ zwischen Markgraf Leopold IV., genannt „der Freigiebige“ (1108–1141), und Bischof Reginmar von Passau die Pfarre Wien urkundlich erwähnt; deren Sitz war damals wohl St. Peter. In dieser Urkunde wird Wien erstmals als „civitas“ (ummauertes Siedlungsgebiet) bezeichnet. Im Jahre 1147 erfolgt die Weihe der Stephanskirche.

Aus der Zeit des Neubaus zwischen 1230 und 1250 stammen die Westfassade des Doms, der Haupteingang sowie die beiden sogenannten „Heidentürme“

(jeweils 65 Meter hoch). Unter Herzog Albrecht II., genannt „der Weise“ oder „der Lahme“ (1298–1358), wird der frühgotische Chor erbaut. Rudolf IV., „der Stifter“ (1339–1365), legt im Jahre 1359 den Grundstein zum Südturm, gleichzeitig beginnt der Ausbau des gotischen Langhauses. Der 1433 vollendete Südturm, von den Wienern liebevoll „Steffl“ genannt, war damals das höchste frei stehende Bauwerk Europas. Er ist ein architektonisches Meisterwerk, denn trotz seiner bemerkenswerten Höhe (136 m) ist das Fundament weniger als vier Meter tief.

Zwischen 1440 und 1474 wird der Dachstuhl errichtet, dessen gesamte Dachfläche an die 10.000 Quadratmeter beträgt. Das Muster der 230.000 bunt glasierten

Dachziegel soll einem sarazenischen Teppich nachempfunden sein. 1450 wird unter Kaiser Friedrich III. (1415–1493) mit dem Bau des Nordturms begonnen. In diesem Jahr ist der Wein so sauer, dass man ihn nicht trinken kann. Um nicht „Gottes Gabe“ zu verschwenden, befiehlt der Kaiser den Winzern, den Wein zum Stephansdom zu bringen, um mit ihm den Kalk abzulöschen, mit welchem das Fundament des Turms errichtet wird. Tatsächlich bewirkt die Zugabe von Wein zu Mörtel eine höhere Festigkeit, und diese Methode wird später auch bei anderen Kirchenbauten, z. B. bei der Stiftskirche von Zwettl, angewendet.

1511 werden die Arbeiten am Nordturm eingestellt, da wegen der drohenden Gefahr durch die anrückenden Osmanen die Geldmittel zur Befestigung der Stadtmauern benötigt werden. Auch die während der Napoleonischen Kriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstandenen Schäden am Dom werden teilweise erst nach Jahrzehnten ausgebessert. Im Zweiten Weltkrieg bricht am 11. April 1945 ein verheerender Brand aus. Der gesamte Dachstuhl, die Pummerin, das Symbol für den Sieg über die Osmanen – sie wurde aus den Kanonen gegossen, welche diese während der Belagerung Wiens 1683 zurückgelassen hatten –, das hochgotische Chorgestühl sowie zahlreiche Kunstwerke werden zerstört oder schwer beschädigt.

Das „Wunder des Wiederaufbaus von St. Stephan“ wird nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nur durch die Mithilfe aller Bundesländer möglich: Niederösterreich spendet den Steinboden, Tirol die Fenster, Salzburg den Tabernakel, Kärnten die Kronleuchter, die Steiermark das Tor, das Burgenland die Kommunionbank, Vorarlberg die Bänke, Oberösterreich die neue Pummerin und Wien – gemeinsam mit zahlreichen privaten Spendern – das Dach.

Am 26. April 1952 erfolgt gemeinsam mit der Weihe der Pummerin die Domeröffnung durch den damaligen Erzbischof von Wien, Kardinal Theodor Innitzer (1875–1955).

Neben zahlreichen wertvollen Altären und Seitenkapellen sowie dem von 1640 bis 1647 errichteten Hauptaltar mit dem Altarbild „Steinigung des Heiligen Stephanus“ von Tobias Pock sind auch die Katakomben sehenswert.

Dompfarrer Toni Faber

„Solidarität und Liebe statt Ausgrenzung und Hass“

Seit 1997 ist Toni Faber Dompfarrer von St. Stephan, im Jahr 2000 wurde er zum Domkapitular auf Amtszeit ernannt. Die Katharinenkapelle im Stephansdom gilt

Das Dach des Stephansdoms ist mit rund 230.000 Dachziegeln bedeckt, die im Langhausbereich in einem Zickzack-Muster arrangiert sind und in insgesamt zehn Farbtönen hergestellt wurden. Jeder dieser Ziegel wiegt 2,5 kg, ist mit zwei Kupfernägeln an die Dachsparren angenagelt und zusätzlich noch in Mörtel gebettet.

Der Haupteingang, das romanische „Riesentor“ aus den Jahren 1230/1240. Im Tympanon des rundbogigen Trichterportals thront Christus als Weltenrichter.

Ein Phallus und eine Vagina, links und rechts vom Riesentor –möglicherweise Überreste eines antiken Fruchtbarkeitsheiligtums als sein Lieblingsort – hier hat er in den vergangenen 30 Jahren mehr als 2500 Kinder getauft.

1962 in Wien geboren, wuchs Faber mit drei Geschwistern in bescheidenen Verhältnissen auf. Nach einer lebensbedrohenden Erkrankung im Alter von 17 Jahren beschloss er, Priester zu werden. Er studierte am Priesterseminar in Wien und wurde 1988 zum Priester geweiht. Toni Faber gilt als liberal, lebensnah und unkonventionell. Er ist ein gern gesehener Gast bei zahlreichen Events, Buchpräsentationen oder Geschäftseröffnungen, hat selbst mehrere Bücher verfasst und ist regelmäßiger Kolumnist der Tageszeitung „Kurier“. Seine Publikationen erscheinen im „Pfarrblatt St. Stephan“ und in „Der Dom“. Faber fördert zeitgenössische Kunst: Seit 2012 lädt er Kunstschaffende ein, das österliche Fastentuch für den Hochaltar zu gestalten.

Toni Faber erhielt 2007 das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien wurde ihm 2024 verliehen. In seiner Laudatio bezeichnete Bürgermeister Michael Ludwig Faber als den bekanntesten Geistlichen Österreichs, der nicht nur die spirituelle Einkehr pflege, sondern auch die Klaviatur der medialen Öffentlichkeit beherrsche; er kenne keine Berührungsängste, führe Dialog auch mit Anders- und Nichtgläubigen und habe Diskussionen sowie Kontroversen noch nie gescheut.

DER VEREIN „UNSER STEPHANSDOM“

„Es ist wichtig und richtig, dass es auch eine Organisation gibt, die unabhängig von der religiösen Orientierung Spenden für das Bauwerk lukriert. Der Verein ,Unser Stephansdom‘ engagiert sich auf vielfältige Weise, um Spenden für die Erhaltung zu sammeln. Mein persönliches Highlight im Vereinsjahr ist das mittlerweile traditionelle Charity-Dinner im Konzerthaus. Es gibt mir die Gelegenheit, mich persönlich bei unseren Unterstützerinnen und Unterstützern zu bedanken.“ – Dompfarrer Toni Faber.

Der Verein „Unser Stephansdom“ wurde 1987 mit dem Ziel gegründet, den Erhalt des Doms mithilfe von Spenden zu unterstützen. Er agiert unabhängig von der Erzdiözese Wien; die ehrenamtlichen Mitglieder des 14-köpfigen Vorstandes kommen aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Kultur. Schirmherren sind Erzbischof Kardinal Dr. Christoph Schönborn und Bürgermeister Michael Ludwig. Barbara Suchanek koordiniert seit 2019 als Generalsekretärin die vielfältigen Aufgabengebiete und ist auch für das Fundraising zuständig.

Um die jährlich für die Arbeiten am Dom benötigten 1 Million Euro zu lukrieren, sind Einfallsreichtum und Innovation gefragt. Neben der viermal jährlich erscheinenden Vereinszeitung und der Präsenz in den sozialen Medien, einem Thementag bei „radio klassik Stephansdom“, der Dokumentation zu einer ORF-III-

Serie über den Dom, einer im Dom im Marienmonat Mai stattfindenden Spenderandacht, dem Steffl-Kirtag oder dem Nachbarschaftsfest im ersten Bezirk sind Großveranstaltungen das besondere Highlight. So findet jeweils im September ein Charity-Dinner im Konzerthaus statt, gefolgt von einem Charity-Golfturnier. Der krönende Abschluss eines Spenderjahres ist der Weihnachtsbaum vor Wiens spirituellem Herzen.

GLAUBE, ABER.GLAUBEN UND LEGENDEN ZAHLEN.SPIELEREI

Die 3 und die 4 bilden die Grundlage des Doms. Setzt man hinter die Zahl 3 die Zahl 7, so erhält man mit der 37 die „Maßzahl“ des Doms: 3 x 37 = 111, das Symbol der Dreifaltigkeit. 111 Fuß (ein Fuß entspricht circa 32 Zentimetern) ist der Dom breit, 333 (= 3 x 111) Fuß ist der Dom lang. 444 (= 4 x 111) Fuß beträgt die Höhe des Südturmes. 343 (= 7 x 7 x 7) Stufen führen bis zur Türmerstube des hohen Turmes hinauf.

TEUFELS.WERK AM NORDTURM

Der Sage nach hatte sich der Vorsteher der Bauhütte schützen sollte: „Noch nie hat man gehört, dass ein Hirsch vom Blitz getroffen worden wäre.“

St. Stephan, Hans Puchsbaum (um 1390–1454), unsterblich in Maria, die Tochter des Dombaumeisters Peter von Prachatitz verliebt. Dieser versprach Puchsbaum, ihm Maria zur Frau zu geben, wenn er es schaffen sollte, den zweiten Turm des Stephansdoms innerhalb eines Jahres fertigzustellen – ein schier unmögliches Unterfangen. Dem Verzweifelten soll nun der Teufel erschienen sein und ihm seine Hilfe unter der Bedingung angeboten haben, dass er während dieser Zeit weder den Namen Gottes noch den eines Heiligen aussprechen dürfe, ansonsten sollte seine Seele dem Leibhaftigen gehören. Der Turmbau ging zügig voran, doch als eines Morgens Hans Puchsbaum vom Gerüst aus unten am Stephansplatz seine geliebte Maria sah und ihren Namen rief, stürzte der Teufel ihn vom Gerüst.

ALLZU.MENSCHLICHES

Manche Besucher meinen, unter den reichen und verspielten gotischen Verzierungen der Westfassade an der Außenfront des Doms auch sexuelle Symbole zu erkennen. Rechts und links vom Haupttor des Doms finden sich Skulpturen, die als Penis oder Vulva gedeutet werden. Hierbei könnte es sich um Bauelemente aus der Römerzeit handeln. Die Verwendung alter Bauelemente von Baumeistern und Architekten späterer Epochen war durchaus üblich. Indem man diese heidnischen Symbole an christlichen Kirchen außen anbrachte, wollte man ihre Macht brechen.

HALBMOND UND STERN

Die „Mondschein“-Legende erzählt, dass bei der ersten Türkenbelagerung Wiens im Jahr 1529 ein Halbmond mit Stern auf die höchste Spitze des Stephansdoms aufgesetzt worden sei, um das Bauwerk vor den Angriffen der osmanischen Truppen zu verschonen. Nach dem Ende der zweiten Belagerung Wiens im Jahr 1683 sah man darin ein Symbol des Islam und der feindlichen Osmanen und setzte 1686 ein Kreuz auf die Turmspitze.

TÄUSCHEN UND TARNEN

Während der osmanischen Belagerungen von 1683, als angeblich mehr als 1000 Kanonenkugeln das Dach des Doms getroffen hatten, besserte man dieses mit färbigen Zeltplanen aus, um dem Feind vorzugaukeln, dass es noch genügend materielle Reserven in der Stadt gäbe.

Die Glocken Des Doms

BLITZ.SCHLAG

Im Jahre 1551 setzte man auf die acht obersten Fialen des Turms jeweils ein Hirschgeweih, weil ein solches nach dem damaligen Aberglauben gegen Blitzschlag

Das Läuten der Pummerin – der größten Glocke des Stephansdoms und einer der größten frei schwingenden Kirchenglocken der Welt –, soll Unglück bringen, wenn es aus einem anderen Grund als einem festlichen Anlass geschieht. Auch andere Glocken des Stephansdoms sind von einem Geheimnis umgeben: Es heißt, sie hätten immer dann von selbst geläutet, wenn ihre Schöpfer oder Angehörigen gestorben waren. So soll die alte Pummerin, die Johann Achhammer gegossen hatte, im Moment seines Todes am 9. Dezem

Die „Dienstbotenmadonna“, gotisch gefasste Steinstatue der Muttergottes (um 1320) im Langhaus des Doms ber 1712 unvermittelt ein furchtbares Geläut von sich gegeben haben. Einst wurde die „Zügenglocke“ für Sterbende geläutet. Berichtet wird, dass ein Kranker dies ablehnte, und als die Familie ihm dennoch das Sterbeglöcklein läuten lassen wollte, fiel bei der ersten Bewegung der Klöppel ab.

BLUT.STEIN

Rechts vom Bischoftor ist ein abgewetzter Stein im Türstock eingemauert, welchen die Gläubigen berühren und küssen können. Die lateinische Inschrift besagt, dass dieser Stein von Herzog Rudolph IV. hier angebracht wurde. Der Überlieferung nach sei auf diesen Stein einst das Blut des heiligen Koloman geflossen, als dieser gefoltert wurde.

DREI TEUFELCHEN

„Luziferl, Spirifankerl und Spiriginkerl“, drei kleine Kobolde, trieben sich auf dem Stephansplatz herum, neckten die Gläubigen und versteckten den Steinmetzgesellen Hammer und Meißel. Endlich wurden sie gefangen und in eine Nische hinter einem Gitter eingesperrt. Von dort konnten sie sich nicht befreien und mussten daher ausharren, bis sie versteinerten.

IN LETZTER NOT

Die steinerne Figur der „Dienstbotenmuttergottes“ (um 1320) ist die bedeutendste Plastik des mittelalterlichen Wien. Vor dieser Statue wurden früher Messen für Dienstboten gelesen. Es wird berichtet, dass im 17. Jahrhundert eine Magd, die fälschlicherweise von ihrer Dienstgeberin des Diebstahls beschuldigt und von der Herrin aus dem Haus gejagt worden war, vor der Statue gebetet hätte, woraufhin sich in Folge das Missverständnis aufklärte.

TRÄNEN.REICH

Ein legendenumranktes Marienbildnis ist die „Madonna von Pötsch“, welche sich unter einem Baldachin im rechten Seitenschiff neben dem „Singertor“ befindet. Seit der Schlacht bei Zenta gegen die Türken im September 1697 wird es in Österreich und Ungarn verehrt, denn während der Schlacht sollen zwei Wochen lang Tränen aus den Augen der Madonna geflossen sein.

SCHMERZENS.MANN

Der „Zahnweh-Herrgott“ ist eine Statue aus dem 15. Jahrhundert und zeigt Jesus mit einer schmerz- verzerrten Miene. Ein Mann, der an heftigen Zahnschmerzen litt, soll vor diesem Kruzifix gebetet haben und daraufhin von seinen Schmerzen befreit worden sein. Seitdem gibt es zahlreiche Berichte von Gläubigen, die nach einem Gebet vor der Statue Erleichterung von ihren Zahnschmerzen gefunden haben.

Das Gnadenbild „Mária Pócs“ (auch „Mária Pötsch“) ist ein Muttergottesbildnis nach dem byzantinischen Typus der „Hodegetria“ (Wegweiserin).

Die Pummerin ist Österreichs größte und schwerste Glocke: Sie wiegt 21.383 kg und hängt seit 1957 am Nordturm.

HEILIGER BART

Um das Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert in der Tirnakapelle rankt sich die Legende, dass der Bart aus natürlichem Haar, den die lebensgroße Jesusfigur trägt, immer weiterwächst.

FLIEGEN.PLAGE

Die Legende der „Stephanstöchterln“ – das sind winzige Fliegen, die angeblich im Stephansdom leben – erzählt von einem Bildhauer, der im Dom an einer Statue der heiligen Maria arbeitete. Der Teufel soll ihm folgenden Pakt angeboten haben: Wenn der Bildhauer es schaffte, die Statue ohne Fehler zu vollenden, würde er ihm unglaublichen Reichtum schenken. Als das Werk fast fertiggestellt war, befahl der Teufel einer kleinen Fliege, sich auf die Statue zu setzen. Bei dem Versuch, diese wegzujagen, beschädigte der

Bildhauer die Statue und der Teufel konnte den Pakt für nichtig erklären. Seitdem sollen die kleinen Fliegen im Stephansdom leben und immer wieder Künstler und Handwerker stören. Eine weitere Fliegen-Legende erzählt von einem Pfarrer des Doms, der beschloss, die vom Kerzenlicht angezogenen Fliegen mit Weihwasser und Gebeten zu vertreiben. Nachdem er die Kirche besprengt hatte, sollen die Fliegen tatsächlich verschwunden sein.

ALLERLEI GETIER

Viele Tiere hatten spezifische Bedeutungen in der mittelalterlichen christlichen Ikonographie. Löwen standen oft für Stärke und Schutz, während Drachen und andere Ungeheuer das Böse und den Teufel repräsentierten. Man glaubte, groteske und furchterregende Figuren wie die raubtierartigen steinernen Wasserspeier an der Außenfront des Doms könnten Dämonen und böse Geister abwehren. Im Fries des „Riesentores“ symbolisieren Drachen, Löwen und Fabelwesen den Kampf zwischen Gut und Böse. Steinerne Hunde, Löwen und Drachen finden sich auch in den romanischen Kapitellen im Inneren der Westempore. Im rechten Kirchenschiff des Doms tummeln sich am Hochgrab von Kaiser Friedrich III. eine kleine Maus, ein Affe mit menschlicher Gestalt, eine Kröte, ein Fabelwesen mit großen Ohren und löwenartigem Hinterteil, eine Eule sowie ein Widder mit menschlichem Antlitz.

Kröten, Echsen und Lurche bevölkern den Handlauf des Stiegenaufganges der von Anton Pilgram im frühen 16. Jahrhundert geschaffenen Domkanzel, die nach ihm auch „Pilgramkanzel“ genannt wird. Kröten wurden oft mit Unreinheit und Sünde assoziiert, während Echsen und Lurche, die sich an der Sonne wärmen, symbolisch für Erneuerung und Auferstehung standen. Eine kleine Skulptur eines Hundes, im Volksmund „Hündchen ohne Furcht“ genannt, Sinnbild für Treue, Loyalität und die Wachsamkeit der Kirche, befindet sich am Ende des Handlaufes und soll verhindern, dass das Böse die Kanzel erreicht.

„Der Stephansdom ist nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch von zahlreichen Legenden und einigem Aberglauben umgeben. Diese Geschichten bereichern die kulturelle Bedeutung des Doms und ziehen die Menschen an. Der Kern bleibt aber die Begegnung mit Gott.“

– Dompfarrer Toni Faber

Der sogenannte „Zahnweh-Herrgott“, Relieftafel aus dem Jahr 1521

Der Kolomann-Stein: Herzog Rudolf IV. (1339–1365) ließ den in Messing gefassten Stein im Zuge der Erweiterung der Kirche am 3. Mai 1361 über der Schwelle des neuen Nordportals einmauern.

Text: Eva von Schilgen www.stephanskirche.at www.wien-erleben.com/der-stephansdom

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