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BEHF ARCHITECTS
Die SCHLOSSSEITEN haben nachgefragt
Armin Ebner lädt uns in sein Architekturbüro ein. Im Hof eines typischen ehemaligen Industriegebäudes im 7. Wiener Bezirk führt eine steile Wendeltreppe aus Gusseisen in die oberen Geschosse. Schlichte, schicke hölzerne Bücherregale trennen Schreibtische und Bild- schirme voneinander. Die konzentrierte Atmosphäre in den hohen, lichtdurchfluteten Räumen lässt den Besucher auf Anhieb ehrfürchtig werden. Mit klaren Gesten und Worten erklärt Armin Ebner anhand von Modellen seine Lieblingsprojekte, die allesamt dem Heritage-Bereich zuzuordnen sind.
Ein 1 Meter tiefer doppelter Boden nimmt sämtliche statischen und haustechnischen Baukomponenten auf und lässt so die maximale Wirkung im Zusammenspiel von historischer Substanz und zeitgemäßer Intervention zu.
Historische Gebäude, denen neues Leben eingehaucht werden soll, neue Nutzung und neues Interieur. Wie kann das gelingen? Was muss man bedenken?
AE: Der erste Aspekt betrifft Österreichs großes historisches Architekturerbe.
Es bestimmt in einem hohen Ausmaß unsere Identität, daher ist es uns nicht nur ein Anliegen, sondern erfüllt uns auch mit großer Freude, dem Gebauten Respekt zu zollen und es für zeitgemäße Nutzungen in entsprechender Qualität zu adaptieren.
Der zweite Aspekt beinhaltet die architektonischen Interventionen an sich. Alte Gebäude geben Dinge vor, konfrontieren uns aus denkmalpflegerischer Sicht mit Gegebenheiten, die im besten Falle, meist in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt, zu besonderen Lösungen führen. Ein gelungenes Beispiel dafür ist das Projekt „Telegraf 7“, die ehemalige k. u. k. Post- und Telegrafendirektion im 6. Wiener Gemeindebezirk, deren historische doppelgeschossige
Telegrafieräume durch ein intelligentes Raum-imRaum-Konzept zukunftsfit gemacht wurden und heute das Headquarter von JP Immobilien beherbergen.
Der dritte Aspekt ergibt sich aus den aktuellen Anforderungen, die aus der Sphäre der Nachhaltigkeit hervorgehen:
• Wie geht man heute mit gebauter Masse, mit der sogenannten „grauen Energie“, um?
• Wo und wie greift man ressourcenschonend ein?
• Wie aktiviert man Bauteile im Sinne eines intelligenten, aber auch gestalterisch gelungenen Energiemanagements?
Wie kann man moderne Technologie und heutige Ansprüche in historischen Strukturen respektvoll implementieren?
AE: Letztendlich nur durch eine solide, gute Planung sowie das Verständnis für den Bestand, aber auch für die Bedürfnisse der Nutzer.
Die Dachhaut des neuen Rosewood Hotels wurde auf maximale Zurückhaltung ausgelegt. Hinter den bedruckten Glasflächen verbergen sich ein Restaurant sowie ein windgeschützter Dachgarten.
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Meist hat man es bei historischen Bauten mit großzügigeren Räumen zu tun; man kann also Grundstrukturen gut verwenden. Die Besonderheiten entstehen durch die Konfrontation von zeitgemäßen Ansprüchen mit den vorgegebenen historischen Strukturen.
Der Umgang mit dem Denkmalschutz ist ein wesentlicher Aspekt, und wir bemerken, dass sich sowohl die technologischen als auch die denkmalpflegerischen Gesichtspunkte aktuell bis zu einem gewissen Grad annähern. Bei unserem Umbau der ehemaligen Erste Bank Zentrale zum Rosewood Hotel konnten wir davon profitieren.
Welche Rolle spielt das Bundesdenkmalamt im Zusammenhang mit dem Umbau von historischen Gebäuden?
AE: Das Bürohaus „Telegraf 7“, das Rosewood Hotel, aber auch der Louis Vuitton Flagship-Store am Graben stehen alle unter Denkmalschutz. Ohne die fein getaktete Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt wären wir nicht zu diesen Ergebnissen gekommen.
BEHF Architects Kaiserstraße 41, 1070 Wien www.behf.at INFOBOX
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Blick
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