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Das können Chatbots leisten
Foto: Robert Kneschke - stock.adobe.com
Trotz oder gerade wegen der Krise rückt die Vorsorge stärker in den Fokus – auch die Vorsorge für die eigenen Mitarbeiter.
Risikovorsorge nimmt Fahrt auf
Dass die Pandemie nicht nur für unternehmerische Krisen sorgt, sondern auch für neue Perspektiven und Produkte, stellt der Vorstandsvorsitzende der Signal IdunaGruppe, Ulrich Leitermann, im Interview klar.
Was melden Ihnen Ihre Handwerkskunden in dieser Krise zurück?
» Ulrich Leitermann: Den meisten Handwerksbetrieben geht es noch gut, gerade im Bau und Ausbau. Sie profitieren von den pandemiebedingten Kundentrends Home & Garden sowie Digitalisierung. Anders sieht es bei den von Schließungen betroffenen Gewerken wie den Frisören oder den Lebensmittelhandwerken aus. Sie sind massiv von Insolvenzen bedroht. Umso mehr ist die Politik gefordert, besonders diesen Betrieben zu helfen.
Und wie hilft die Betriebsschließungsversicherung in der Pandemie?
» Leitermann: Versicherte Betriebe, die per Einzelverfügung geschlossen wurden, haben wir in vollem Umfang entschädigt. Obwohl Corona eigentlich ausgeschlossen war, haben wir aus unserer Historie heraus auch allen Kunden ein Angebot gemacht, die aufgrund einer Allgemeinverfügung schließen mussten. Im Handwerk gab es nur wenige Antragsteller aus den betroffenen Gewerken, maßgeblich stammen sie aus dem Hotel und Gaststätten gewerbe sowie dem Handel. Wir
„Die Mitarbeitenden profi tieren sofort vom Angebot ihres Chefs.“
Ulrich Leitermann,
Vorstandsvorsitzender der Signal Iduna
Foto: Andreas Oertzen (Signal Iduna) gehen insgesamt von Entschädigungen in Höhe von rund 50 bis 60 Millionen Euro aus, was sich natürlich auch im Ergebnis niederschlagen wird.
Die Betriebsschließungsversicherung kann nicht für pandemiebedingte Schließungen gelten, die müssen staatlich abgesichert werden. Da sind wir in der abschließenden Klärung mit der Politik. Die Betriebsschließungsversicherung muss auf Einzelfallschließungen reduziert bleiben – das, was auch ursprünglich vereinbart war.
Welche Versicherungssparten haben sich 2020 auff ällig nach oben oder unten entwickelt?
» Leitermann: Insgesamt werden wir bei den Beitragseinnahmen die Schwelle von sechs Milliarden Euro überschreiten – das war auch unser Ziel für 2020 vor der Pandemie. Deutlich zugelegt hat die Haftpflicht sowohl gewerblich als auch privat. Und auch die Krankenversicherung hat sich positiv entwickelt – sogar über den Markttrend hinaus. Dass Kunden und Kundinnen mehr Zeit hatten, um über ihre Vorsorge nachzudenken und ihren Risikoschutz zu aktualisieren, macht sich auch bei Steigerungen in der Altersvorsorge bemerkbar. Wir haben starke Zuwächse im Lebensversicherungsbereich.
Welche betrieblichen Vorsorgeinstrumente beobachten Sie gerade in Handwerksbetrieben?
» Leitermann: Um Mitarbeitende zu binden, rückt die betriebliche Krankenversicherung zunehmend in den Fokus von Betriebsinhabern. Das ist gerade im Handwerk ein interessantes Angebot für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, zumal es auch gleich noch für ihre Familienangehörigen gelten kann. Der Vorteil ist, dass die Mitarbeitenden sofort finanziell von diesem Angebot ihrer Chefs profitieren können.
Und hat das Corona-Jahr 2020 ein neues Produkt speziell für Handwerksunternehmer hervorgebracht?
» Leitermann: Ja, wir haben in unseren agilen Teams die Inhaberausfallversicherung entwickelt. Bei kurzfristigen unfall oder auch krankheitsbedingten Ausfällen wird über dieses Produkt der Ersatzmeister oder die Ersatzmeisterin finanziert, die interimsmäßig die wesentlichen Aufgaben übernimmt und gegebenenfalls den Betrieb führt. Wie ein MeisterPool organisiert werden kann, wollen wir noch mit den Handwerksorganisationen klären. W