NKW PARTNER 2/2017

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NKW PARTNER FACHZEITSCHRIFT IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM ARBEITSKREIS „NKW- UND ANHÄNGER-TEILE-HANDEL“ IM GVA

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2|2017 Juni 24. Jahrgang

ISSN 1437-6229

www.nkw-partner.de


„Guter Service zählt auch online. Deshalb verlass ich mich auf die Schlütersche.“

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Joachim Stahlbruck, Kfz-Meister

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Editorial

Der rasende Reporter

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er in den vergangenen Wochen versucht hat, die Redaktion telefonisch zu erreichen, hatte es schwer. Entweder erwischte er einen Ansprechpartner im Auto oder auf dem Flughafen, oft verzerrt. Oder der Anrufbeantworter schaltete sich direkt ein. Auch wenn der NKW PARTNER nur viermal im Jahr erscheint – die Storys sind so vielfältig wie die Nutzfahrzeugbranche. Und sie wollen, ganz altmodisch, auch erlebt (und erfahren) werden, bevor man sie erzählen kann.

Neugierig in die Werkstatt

Als der Osten noch weit und hinter einem eisernen Vorhang versteckt war, zählte die Motoreninstandsetzung in Erfurt zu einem Vorzeigeunternehmen im Staat der Arbeiter und Bauern. Heute ist das Motorencenter Feuer deutlich kleiner. Aber immer noch sehr vorzeigbar! | 12 Eine ganze Ecke weiter nördlich, aber nicht weniger östlich führten meine Wege nach Torgelow. Denn dort wird auch etwas gezeigt. Mustereinbauten nämlich. Eberspächer unterhält dort eine eigene Musterwerkstatt, in der pingelig und mit viel Know-how jedem Fahrzeug seine eigene Einbauhistorie verpasst wird. Ein Blick hinter die Kulissen ab Seite | 16

Mit Respekt beim Grandseigneur

Am anderen, dem westlichen Ende der Republik liegt nicht nur der Rhein, sondern auch Köln. Hier hat die Hess-Gruppe ihre Heimat, in der sich unter anderem auch in der Nfz-Branche bekannte Namen wie Motair tummeln. Und hier traf ich Hans Otto Hess zu einem Interview. Der Senior war lange ein Taktgeber im Teilehandel Deutschlands und verrät spannende Details aus der Geschichte des Teilehandels und noch spannendere Aussichten auf aktuelle Entwicklungen. | 20

Zum anderen Konkurrenz im eigenen Hause, denn die Volkswagen-Tochter bietet Nfz-Service an, bei dem die VW-Werkstätten bei „ihrem“ Crafter nicht mithalten können. Und für freie Nfz-Werkstätten neue Geschäfte, denn in Zukunft wird diese Fahrzeugklasse verstärkt Einzug auch auf ihren Hebebühnen halten. | 30

Organisiert und ausgelesen

Wenn man schon mal im Süden ist: Bei AGK in Feldkirchen weiß man nicht nur genau, was Busse brauchen, wenn sie streiken. Sondern auch, wie der Betrieb trotz hoher Schlagzahl jederzeit kontrollierbar bleibt. Dank einer speziell für Nfz-Werkstätten „Als der Osten noch entwickelten Betriebssoftware weit und hinter einem flutschen die Abläufe. | 34 eisernen Vorhang EDV ist zwar nicht nur im Süden versteckt war ...“ ein Thema. Doch im südwestlichen Zipfel dieses Landes, genauer in Freiburg, kann man bestens sehen, wie sie zum Wohle des Verkehrs eingesetzt wird. Nämlich mittels eines Mehrmarken-Diagnosegerätes. Das hält eine ganze Busflotte am Laufen. | 38

Rund gemacht

Auf Reifen verzichten kann man nur, wenn man eine Schwebebahn betreibt. Alle anderen benötigen das schwarze Rund. Was es Neues gibt, verraten wir in einem kleinen Ausblick ab Seite | 46 Zwischen all diesen Reportagen und Berichten finden Sie noch die eine oder andere Neuigkeit, die ihren Weg durch die Datenleitung ins Postfach und über meinen Rechner in diesen NKW PARTNER gefunden hat. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr

Autonom gefahren

Ab in den Süden: Was bedeutet es eigentlich, wenn MAN sein Produktportfolio um einen Van erweitert? Zum einen zunächst einmal eine Menge Absatz, denn der TGE ist ein großer Wurf und für viele Speditionen auch eine echte Überlegung wert.

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Lutz Odewald, Chefredakteur NKW PARTNER

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NKW PARTNER

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» amz.de/nutzfahrzeuge Auch online Management & Technik aus einer Hand!

Chefredaktion: Lutz Odewald (Chefredaktion, V.i.S.d.P.) Tel.: 0511 8550-2449 Fax: 0511 8550-2600 odewald@schluetersche.de Abo- und Vertriebsservice Tel.: 0511 8550-2423, Fax: 0511 8550-2405 E-Mail: vertrieb@schluetersche.de Erscheinungsweise: Jährlich mit 4 Print-Ausgaben Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegen Beilagen der Unternehmen ROMESS Rogg Apparate + Electronic GmbH & Co. KG und Christian Winkler GmbH & Co. KG bei. Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.

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Zu Gast bei den Bus-Doktoren Diagnose ist der erste Schritt zur Genesung. Und die beginnt in Freiburg meist mit dem Griff zum Mehrmarken-Diagnosegerät. NKW PARTNER 02/2017


NEWS 06

Köpfe der Branche Wer kommt, wer geht, wer bleibt?

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Freie Fahrt durch Europa Iveco reanimiert die Truck Stations.

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Vollgas in China ZF intensiviert Forschung in Fernost.

TECHNIK 12

Motoreninstandsetzung Zu Gast beim Motorencenter Feuer

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Die Musterwerkstatt Bei Eberspächer nahe der Ostsee

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MARKT & MEINUNGEN 20

Das Interview mit Hans Otto Hess, Hess-Gruppe

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Konzepte & Kooperationen Wer macht was mit wem?

Motoreninstandsetzung mit neuem Feuer Der Erfurter Traditionsbetrieb hat wechselvolle Zeiten durchlaufen. Heute präsentiert er sich fit. Und das mit Prüfung und Siegel.

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Sicher in der Sicherheit Partslife mit neuen Services

LEICHTE & SCHWERE NUTZFAHRZEUGE 30

Fahrbericht MAN TGE Ist er der bessere Crafter?

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Der stärkste Satteltieflader Goldhofer setzt auf seine Pendelachse.

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Vollautomat Mit Allison auf Entsorgungsfahrt

WERKSTATT & PRAXIS 34

Software contra Zettelwirtschaft Reibungslos bei AGK in Feldkirchen

Fotos: Odewald | Odewald | Odewald | Odewald | Hess

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Der TGE – Rivale im EDV – Organisation eigenen Konzern? an der langen Leine

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Diagnosegerät im Markendschungel Mehrmarkengerät für Freiburgs Busse

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Neues für die Werkstatt Töpfe, Teile, tolle Technik

RÄDER & REIFEN 46

Gib Gummi Neues aus der Welt des schwarzen Goldes

NKW-MARKT AUSTRIA

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Der Grandseigneur des Teilehandels

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Hans Otto Hess begann jüngst sein achtes Lebensjahrzehnt. Grund genug, mit einem der Pioniere des deutschen Teilehandels einen Blick auf die Historie und die Zukunft zu wagen. | 20

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Dauerläufer TGL/TGM Der Käfer von MAN

IMPRESSUM Pflichtangaben

VORSCHAU 50

Nach dem Heft ist vor dem Heft

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News

Foto: Schaeffler

Foto: Knorr

Foto: SKF

SCHAEFFLER

KNORR-BREMSE

Neue Lenkung für Bereich Fahrwerk

Finanzvorstand Vorstand und zieht die Sparten neu Bremse sortiert

Trailer-Gigant verstärkt seine Führung

Ab dem 1. Oktober 2017 werden die Fahrwerksysteme bei Schaeffler Automotive mit Dr. Dirk Kesselgruber eine neue Leitung bekommen. Der studierte Maschinenbauer, der auf dem Fachgebiet Regelungstechnik promovierte, ist derzeit noch bei ZF TRW tätig, und zwar als Senior Vice President Global Steering Engineering. Der 43-Jährige soll den Unternehmensbereich Fahrwerksysteme „zukunftsweisend weiterentwickeln“, so die Erwartungen seines neuen Arbeitgebers. LO

Zum Ende des Jahres verlässt Vorstandsmitglied Dr. Lorenz Zwingmann den Münchner Technologie-Konzern Knorr-Bremse – und zwar „auf eigenen Wunsch und in bestem Einvernehmen“, wie die Konzernzentrale mitteilt. Das 52-Jährige stieg 2008 als Vorstand für Finanzen ein. Zuvor war er unter anderem bei Philips Electronics und Still. Ein Nachfolger steht noch nicht fest; er soll aber noch von Dr. Zwingmann eingearbeitet werden. LO

Wälzlager, Dichtungen und Mechatronik bestimmen das Portfolio des SKF-Konzerns. Bernd Stephan soll dafür sorgen, dass die neuen, vor allem im digitalen Bereich verordneten Geschäftsfelder weiter wachsen. Der 60-jährige Manager ist seit Mitte März der neue President Automotive & Aerospace. Damit verbunden ist die Zusammenführung der Bereiche Group Technology und Business and Product Development, um in der 4.0-Industrie zu bestehen. LO

Beim Fußball würde man von einem gelungenen Coup sprechen. Josef Warmeling ist jedenfalls ein „dicker Fisch“, der ab 1. April 2018 bei Kögel startet. Denn Warmeling ist seit 19 Jahren bei Schmitz Cargobull; dort verantwortet er das internationale Key Account. Genau diese Aufgabe wird er bei Kögel ebenfalls wahrnehmen. Seine Branchenkenntnis und die Vernetzung in der internationalen Trailer- und Nfz-Szene bringt der Manager frei Haus mit. LO

Web-Wegweiser www.skf.de

Web-Wegweiser www.koegel.com

Web-Wegweiser www.schaeffler.com

SKF

Foto: Kögel

Web-Wegweiser www.knorr-bremse.com

KÖGEL

Foto: Sortimo

Sortimo steigt ins Aufbaugeschäft ein

Jetzt auch mit Koffer drumherum.

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Die Marktführer für Fahrzeugeinrichtungen steigen jetzt auch ins Aufbaugeschäft ein. Bis zu 3,5 Tonnen schwer dürfen die Vehikel sein, die von der Zusammenarbeit des fränkischen Ausbauers und des französischen Aufbauers Gruau profitieren wollen. Sortimo hat jüngst mit innovativen Ausflügen ins Reich der zweirädrigen E-Lastenesel auf sich aufmerksam gemacht. Für das Unternehmen ist die Kooperation erneut ein Ausflug in ganz neue Gefilde. Das Angebot umfasst Kofferaufbauten unter dem Namen Pro Cargo Box in unterschiedli-

chen Materialausführungen. Dazu kommen nachrüstbare Sitze und Sitzreihen. Die Fertigung geschieht bei Gruau, Montage und Ausstattung übernimmt Sortimo. Vom Servicenetz des deutschen Ausbauers verspricht sich der französische Aufbauer eine deutliche Intensivierung der Nachfrage. Denn in der Kooperation wird eine extrem große Vielfalt im Ein-Rechnungs-Geschäft möglich. LO Web-Wegweiser www.sortimo.de

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News

Foto: Motair

SCHAEFFLER

Turbo für Nacht der Technik

Neue Hallen in Halle

So macht man Nachwuchsarbeit: Am 23. Juni 2017 findet in Köln bereits zum sechsten Mal die Nacht der Technik statt. An mehr als 60 Technik-Hotspots können sich Interessierte Technologie erklären lassen und anhand von konkreten Beispielen erfahren, wie Technik und Arbeitsabläufe funktionieren. Mit dabei sind die Kölner Turbolader-Experten von Motair, die dafür die Tore ihrer Werkstatt und von Schulungsräumen öffnen. Wer möchte, kann vor Ort selber aktiv werden und ein Verdichterrad kugelstrahlen und als Souvenir mitnehmen. LO

In Halle an der Saale wird Schaeffler in den kommenden Jahren einen zentralen Versorgungspunkt für schnelle Lieferungen errichten. Imposante 40.000 Quadratmeter Grundfläche will Schaeffler dafür überbauen. Ersatzteile und Reparaturlösungen sollen hier ab Ende

Web-Wegweiser www.turboprofi.de Web-Wegweiser www.nacht-der-technik.de

Foto: Schaeffler

MOTAIR

Alltrucks Truck & Trailer Service. Unsere Lösung für Ihren professionellen Nutzfahrzeug-Service. Alltrucks bietet Ihnen MehrmarkenKompetenz in Diagnose, Service, Wartung und Reparatur von leichten bis schweren Nutzfahrzeugen. Gerne beraten wir Sie persönlich! Sie erreichen uns unter +49 89 462 24 66 44.

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2019 zusammengestellt und verpackt werden. Der betreibende Dienstleister wird Neovia Logistics sein, der auch die nötigen etwa 900 Mitarbeiter einstellen soll. Über 40.000 unterschiedliche Artikel rund ums Auto – vom Pkw bis zum Lkw – sollen hier kommissioniert, verpackt und versendet werden. LuK, INA, FAG und Ruville sollen von der Saale aus ihre Kunden noch schneller erreichen. LO


News

IDEM TELEMATICS

BUNDESVERBAND ASA

Antreiber im Warenverkehr: der vernetzte Trailer

Der Neue bleibt der Alte

BPW-Querdenker Marcus Sassenrath hat es im letzten NKW PARTNER schon erläutert: Der Trailer wird in Zukunft eine gänzlich andere Bedeutung erhalten als bisher. Galt die ziehende Einheit lange Zeit als ingeniöse Meisterleistung, der die Aufmerksamkeit in Sachen Forschung und Entwicklung sicher war, so rückt im Zuge der Digitalisierung der Trailer ins Visier. Um den integrierten und intelligenten Teil des Warenstroms passend zu integrieren, hat die BPWTochter Idem Telematics ihr Onlineportal Cargofleet jetzt erweitert.

Grafik: Idem Telematics GmbH Foto: ASA

Schneller Überblick ist garantiert.

Als systemoffene und von Herstellern unabhängige Plattform will Cargofleet 3 Mischflotten, Flottenbetreiber, Disponenten und Fahrer noch besser vernetzen. Dazu sammelt sie Daten aus Truck und Trailer, Van und Wechselbrücke und lässt sie dank einer noch leichter zu bedienenden Menüoberfläche noch besser sicht- und bearbeitbar werden. Das Ziel: umfassende Transparenz im Transportprozess – von der Auftrags-Info über Fahrbetrieb und -verhalten bis zur Fracht. LO

Harald Hahn ist auf der Jahresmitgliederversammlung des ASA-Bundesverbands in Essen erneut zum Vizepräsidenten wiedergewählt worden. Auf den Experten in Sachen Diagnosetechnik wartet eine Menge Arbeit, denn aktuell plant das Bundesverkehrsministerium die Wiedereinführung der Endrohrmessung bei der Abgasprüfung. Gut für den ASA, gut für die Gesundheit: Hahn hat die Geschäftsführung der AVL Ditest GmbH vor wenigen Wochen an seinen Nachfolger Ralf Kerssenfischer übergeben und steht dem Unternehmen zukünftig „nur noch“ beratend zur Verfügung. LO

Web-Wegweiser www.idemtelematics.com

Web-Wegweiser www.asa-verband.de

Mit erweiterten Öffnungszeiten, besser geschultem Personal und einem breiteren Teilelager will Iveco seinen Flottenkunden das Leben entlang europäischer Fernstraßen leichter machen. Was den Betreiber schwerer Lkw-Flotten freut, bedeutet für die teilnehmende Werkstatt zunächst einmal, sich den Anforderungen von Iveco zu stellen. Die Italiener setzen

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Foto: Iveco

Freie Fahrt für Iveco-Flotten

Truck Station von Iveco.

neben bestimmten Öffnungszeiten, Schulungen und Ersatzteilverfügbarkeit auch

Features wie Reifen-Service oder Lkw-Waschanlage voraus. Zudem sollen die Iveco Truck Stations mit lokalen Hotels Vereinbarungen treffen, um Fahrer aufzunehmen. Wer mit seinem Stralis XP oder NP zur Station kommt, genießt dort VIPStatus, von Iveco Priority Lane (Vorfahrtsstraße) genannt. 250 dieser Truck Stations will Iveco in Europa etablieren.

Übrigens nicht zum ersten Mal; für die Italiener ist es der zweite Versuch, ein eigenes Schwerlast-Lkw-Servicenetz aufzubauen. Vor sieben Jahren gestartet, erreichen heute ganze 20 Betriebe in Deutschland die damals formulierten Ansprüche. LO Web-Wegweiser www.iveco.de

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News

KNORR-BREMSE

Zähe Übernahme Das erste Angebot an die Aktionäre des Mitbewerbers Haldex hat Knorr-Bremse am 5. September 2016 abgegeben. Die aktuelle Annahmefrist endet am 16. Juni 2017. Jetzt hat die schwedische Börsenaufsicht eine Verlängerung bis

KEINE FREISETZUNG VON KÄLTEMITTEL ...

zum 26. September genehmigt. Knorr teilt mit, dass „die Chancen einer Kartellfreigabe zu vertretbaren Bedingungen deutlich verbessert werden, wenn Knorr-Bremse mehr Zeit gewährt wird, um den Behörden umfangreichere und detailliertere Informationen zur Verfügung zu stellen“. LO Web-Wegweiser www.knorr-bremse.com

ZF-ENTWICKLUNGSZENTRUM

ZF setzt bei E auf das große C China ist nach wie vor der Markt der Zukunft. Und das nicht nur dank der schieren Masse an Menschen oder des nach wie vor imposanten Wirtschaftswachstums. Im Reich der Mitte werden auch die Weichen für die weltweite E-Mobilität gestellt. Wenn sich der zentralistisch gesteuerte Gigant für den alternativen Antrieb entscheidet, werden auch im Ursprungsland von Dieselund Ottomotor die Weichen neu gestellt. Daher überrascht es wenig, wenn ZF seine Entwicklungskapazitäten in China massiv ausbaut. In Shanghai entsteht

bis 2022 ein erweitertes ZF-Entwicklungszentrum mit rund 600 zusätzlichen Ingenieuren. Momentan arbeiten im Stadtteil Songjiang 400 Experten. Die Entwickler sollen vor allem an Antriebs- und Fahrwerktechnik mit Schwerpunkt Elektromobilität arbeiten. Zum einen sollen Technologien an die asiatischen Zielmärkte angepasst werden. Zum anderen aber spricht ZF davon, auch „Impulse aus China schneller aufgreifen zu wollen“. LO Web-Wegweiser www.zf.com

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Foto: ZF

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WAECO



Technik

Heißmacher Ohne Hitze läuft nichts. Das gilt für die Zauberfinger der Motoren­instandsetzung genauso wie für die Musterknaben in Sachen Standheizung. Wir haben uns in zwei ganz unterschiedlichen Betrieben zeigen lassen, wo Wärme am meisten Sinn macht. Foto: Odewald

Mit RAL und Siegel Wenn Lkw-Motoren sich quer durch die Republik in Richtung Erfurt bewegen, dann gibt es nur eine Adresse – Motoren Feuer! | 12 Mit List und Lücke Das wäre doch gelacht, wenn die Experten vom Mustereinbau bei Eberspächer keinen Platz für ihre Standheizungsanlage finden. | 16


Im Erfurter Reich von Schmiere, Fett und Schwermetall – bei Feuer.

Fotos: Odewald

Feuer frei Wenn Motoren durch dieses Feuer gehen, genauer durch die Hände von Feuer, dann sind sie nach der liebevollen Behandlung der Experten in Erfurt wieder topfit. LUTZ ODEWALD

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er Standort in der thüringischen Hauptstadt hat Tradition. Zu Zeiten der DDR und des „Landtechnischen Instandsetzungswerks“ kümmerten sich hier 420 Mitarbeiter und 300 Auszubildende um Motoren der Landwirtschaft; angeschlossen war ein eigenes Internat. Täglich verließen bis zu 65 instand gesetzte Motoren von Marken wie Belarus, Zetor, KVD 8, VD oder ZT die Erfurter Hallen. Heute sind von diesen Größenordnungen nur noch Reste zu sehen. Die Gebäude werden, sofern sie noch stehen, zu großen Teilen anderweitig genutzt. Doch der Sachverstand, für den die Erfurter damals bekannt waren, ist auch heute noch erhalten geblieben. Zusammen mit Geschäftsführer Jan Schöneweck führt mich Jürgen Brand durch „seine“ Werkstätten. Der heute 66-Jährige ist immer noch

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mindestens einmal in der Woche in dem Betrieb, in dem er 1972 seine Arbeit begann.

24 MONATE geben die Erfurter auf ihre Motoren Garantie. Dank eines üppigen TauschmotorenLagers kann bei Notständen schnell reagiert werden.

Durchs Feuer gegangen

Nach der Wende rumpelte es mächtig im einstigen Vorzeigebetrieb. Der Schrumpfungsprozess war schmerzvoll, wie so häufig nach der Wende. Doch ins unternehmerische Aus führte er nicht: Nach wechselvollen Jahren übernahm „Dieselfeuer“, die Motoren AG Feuer aus Overath, Werkstätten und Betrieb. Ebenfalls ein klangvoller Name mit reichlich Tradition, allerdings im westlichen Teil der wieder vereinten Republik. Also, da ist man sich heute in Erfurt einig, eine ideale Ergänzung. Von einst mehr als 300 Mitarbeitern sind heute allerdings nur noch 29 übrig. Die aber sind breit aufgestellt und fühlen sich dank des kombinierten Know-hows alter Hasen und neuer junger Meister

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Technik

Für den Motoreninstandsetzer ein ganz typisches Schadensbild.

Jürgen Brand kennt „seine“ Hallen wie kein Zweiter.

Wasser und Dampf für die erste Reinigung.

bestens für alle möglichen Herausforderungen gewappnet, wie Jürgen Brand stolz erzählt. MAN oder Daimler, Baumaschinen vom Schlage eines Caterpillar oder Stationärmotoren von Blockkraftheizwerken – für die Erfurter kein Hexenwerk.

Oder würden es, wenn sie nicht im Besitz von hochmodernen Prüfständen wären, die in ihrem Kern noch aus „der guten alten Zeit“ stammen. Dort wummern mächtige Lkw-Motoren dann mit frisch überholten Traktoraggregaten oder tieffrequenten Stationärmotoren um die Wette. Die Prüfprotokolle gehören mit zum Service der Instandsetzer und wandern in die Unterlagen des Besitzers.

Westwirtschaft

Und natürlich rollt auch der eine oder andere Traktor über den Hof. Oder wenigstens sein Motor … Zwar steht noch eine Hebebühne für Lkw zur Verfügung, doch in der Regel werden die Motoren von Speditionen angeliefert. Die Kunden kommen aus dem gesamten Bundesgebiet. Im Schnitt schaffen die Feuer-Experten 1,5 Motoren pro Tag. Meist nimmt sich ein Mechaniker eines defekten Motors in seiner gesamten Instandsetzung an – von der Reinigung über die Demontage und Analyse bis zur Arbeit an Zylinder, -kopf oder anderen defekten Teilen. Und natürlich setzt er „seine“ Teile dann auch wieder zusammen.

Herzstück Prüfstand

Zylinderköpfe oder ganze Blöcke, Zylinder und Kurbelwellen, Einspritzanlagen – die Erfurter nehmen alles auseinander, reinigen und überholen es, vom kompletten Motor bis zu einzelnen Teilen. Und bringen dann die Wände zum Wackeln.

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Jan Schöneweck, Geschäftsführer des thüringischen Traditionsunternehmens, ist heute für 29 Mitarbeiter verantwortlich.

Tauschbörse

Die Aufgaben von Motoreninstandsetzern sind in Zeiten von Full-Service-Angeboten und LeasingErstbesitzern nicht einfacher geworden. Davon weiß auch Jan Schöneweck ein Lied zu singen: „In den Bereichen Baumaschinen und Landwirtschaft, wo Fahrzeuge länger beim Halter und im Einsatz sind, ist die Auslastung bisher annähernd gleich geblieben. Beim Lkw verfügen wir mittlerweile über ein umfangreiches Angebot an Tauschmotoren, vor allem für MAN und Mercedes. Damit bieten wir den Extra-Service, mit dem wir uns auszeichnen können.“ Zum Service gehört übrigens auch, sich um die alten Schätzchen aus sozialistischen Zeiten zu kümmern, etwa Zetor oder Famulus und IFA, die heute allerdings eher den Oldtimern als den Hardcore-Nutzfahrzeugen zuzurechnen sind. .

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Technik

Unverzichtbar: die Motorenprüfstände.

Güte in der Gemeinschaft

Neben dem Service wollen die Erfurter vor allem mit der Qualität ihres motorischen Tuns punkten. Und das demonstrieren sie mit ihrer Mitgliedschaft in der Gütegemeinschaft der Motoreninstandsetzungsbetriebe e. V. (GMI). Die trägt auch das RAL-Gütesiegel GZ 797, welches schon von Weitem sichtbar auf dem Betriebshof als Fahne im Wind knattert. Ein Stockwerk tiefer knattern folgerichtig auf insgesamt sieben Prüfständen Motoren, die – so ist es im Siegel nachzulesen – „nach strengen Kriterien und weit über den Mindeststandards hinaus geprüft und bei Bedarf instand gesetzt sind“. Die Motorenexperten von Feuer sind sich ihrer Kenntnisse und Fertigkeiten so sicher, dass sie auf ihre überholten Aggregate eine Garantie von bis zu 24 Monaten gewähren.

1,5 MOTOREN verlassen pro Arbeitstag die Werkstätten in Erfurt. Ein Mechaniker betreut „sein“ Aggregat während des gesamten Prozesses.

ponenten vorbei. Zum anderen tüfteln die Thüringer auch immer neue Services aus, um ihren Kunden das gewisse Extra zu bieten. Etwa den Einsatz von mobilen Außendienst-Mitarbeitern, die gern von Nkw-Werkstätten gerufen werden, wenn die mit ihrem Latein am Ende sind. Und mit einem vor Kurzem in Betrieb genommenen speziellen Ofen, in dem man Rußpartikelfilter freibrennen kann, wird der Abgasstrang mitsamt seinen Komponenten ins Visier genommen. Ein Betätigungsfeld, welches bereits regen Zuwachs genießt. Und dem Traditionsnamen Feuer wird die heiße Behandlung einmal mehr gerecht. W Web-Wegweiser www.motorencenter-feuer.de

Neue Services

Auch in Zeiten immer strengerer Abgaswerte und komplexer Motorentechnologien fühlen sich die Erfurter bestens aufgestellt. Denn zum einen kommt man auch im modernen Maschinenbau und bei den hohen Laufleistungen heutiger Maschinen nicht an der metallenen Mitarbeit von mechanischen Kom-

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Zu Zeiten der DDR und des „Landtechnischen Instandsetzungswerks“ kümmerten sich hier 420 Mitarbeiter und 300 Auszubildende um Motoren aus der Landwirtschaft. NKW PARTNER 02/2017


europart.net

EUROPART Premium Parts – Werkzeug

ÜBERHOLUNG MIT SIEGEL

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Zehn Schritte zum RAL-Motor Die Gütegemeinschaft der Motoreninstandsetzungsbetriebe e. V. (kurz GMI) versteht sich als Speerspitze moderner Instandsetzungsbetriebe. Sie vergibt ihr nach RAL anerkanntes Gütesiegel nach folgenden dokumentiertenAr beitsschritten:

Fragen Sie uns! Telefon 0180 2255 330* *nur 6 Cent pro Gespräch, Mobilfunkpreise können abweichen

01 Demontage und Reinigung 02 Zylinderblock kontrollieren, gegebenenfalls bearbeiten, notfalls honen 03 Zylinderköpfe kontrollieren und, wenn nötig, Ventile, Ventilführungen und Ventilsitzringe erneuern. Prüfung von Kipphebeln, -wellen, Lagerbuchsen, Ventilfedern oder Stößeln 04 Kurbelwelle mit elektromagnetischer Rissprüfung kontrollieren, gegebenenfalls Präzisionsschleifen und Feinwuchten 05 Pleuel kontrollieren, Honen der Grundbohrungen, Erneuerung der Pleuelbuchsen. Verschleißteile Lager und Pleuelschrauben werden immer getauscht. 06 Nockenwelle überprüfen, wenn möglich Nocken und Lagerstellen nacharbeiten, ansonsten Austausch 07 Nebenaggregate kontrollieren: Turbolader, Einspritz-, Wasser-, Kraftstoffförder-, Ölund Hydraulikpumpen, Kühlgebläse, Ölkühler und bei Benzinern Gemischaufbereitung und Zündanlage. Gegebenenfalls Reinigung, Instandsetzung oder Tausch 08 Montage 09 Qualitäts- und Leistungsprüfung 10 Vergabe des Gütezeichens und Auslieferung Web-Wegweiser www.gmi-ev.de

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EUROPART – Europas Nr. 1 für Truck-, Trailer-, Transporter und Bus-Ersatzteile!


Geht nicht, gibt‘s nicht – Tom Reichow (li.) und Andreas Schreiber finden immer eine Ecke, wo sie ihre Wärmespender unterbringen können. Fotos: Odewald

Die Musterknaben Wenn in einer Werkstatt heute eine Standheizung verbaut wird, kommen meist vorkonfigurierte Systeme zum Einsatz. Doch wer probiert die eigentlich aus? Wir haben uns in der Musterwerkstatt von Eberspächer umgeschaut. LUTZ ODEWALD

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er nächste Winter kommt bestimmt. Und mit ihm auch Transporter-Kunden mit dem Wunsch nach Wärme, ob für die Füße, den Innenraum oder den Motor. Gut, wenn man dann den Einbau einer Standheizung anbieten kann. Noch besser, wenn die aus vorkonfektionierten Einbausätzen inklusive Einbauanleitung besteht. Doch wer steckt hinter den Einbausätzen und wie entstehen die Sorgenfrei-Pakete? Wir waren bei professionellen Kopfzerbrechern für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge, und zwar beim Mustereinbau von Eberspächer in Torgelow. Das kleine Örtchen liegt dicht an der Ostseeküste.

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„Im Schnitt schaffen wir drei bis vier Fahrzeuge pro Woche.“ Andreas Schreiber, Kfz-Elektriker Eberspächer Torgelow

Beschaffung

Andreas Schreiber und sein Kollege Tom Reichow sind die Spezialisten der Werkstatt, wenn es um die handwerkliche Umsetzung am Fahrzeug geht. Sie entwickeln typenspezifische Einbaulösungen inklusive detaillierter Einbaupläne und Teilesortierungen, die den Umgang mit dem Thema Standheizung auch in der Werkstatt so easy machen, wie es der spätere Endkunde beim Bedienen seiner Standheizung erwartet. In die Werkstatt kommen alle Pkw und leichten Nutzfahrzeuge, für die Eberspächer Standheizungen anbietet. Woher? „Teilweise bekommen wir die Fahrzeuge direkt von den Herstellern, aber vielfach arbeiten wir auch

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Technik

mit Händlern der Region zusammen.“ Auf die fragenden Blicke erklärt der 34-jährige gelernte Kfz-Elektriker Schreiber: „Wir haben extra einen Mitarbeiter für die Aufgabe, uns die aktuellen Modelle zu organisieren. Für die Händler ein guter Deal, denn die bekommen ihre Neuwagen mit einem wertvollen Extra zurück.“

Einbau

Natürlich wissen die Autohäuser um die fachlichen Qualitäten der Kollegen aus Torgelow, denn das dortige Team arbeitet hochprofessionell und mit Routine. „Im Schnitt dauert ein Mustereinbau bei uns zwei Tage. In dieser Zeit suchen wir am Fahrzeug den passenden Einbauort, demontieren das, was uns beim Einbau stört, fertigen bei Bedarf passende Halter und Ersatzteile an und dokumentieren den Einbau schrittweise schriftlich und per Foto. Im Schnitt schaffen wir hier drei bis vier Fahrzeuge pro Woche.“ Abzüglich Urlaubszeiten kommen die fleißigen Torgelower damit auf rund 200 Fahrzeuge pro Jahr. 600 bis 700 aktive Einbausätze gibt es, Tendenz wachsend. Und natürlich hält Eberspächer auch für ausgefallene Modelle oder ältere Fahrzeuge Lösungen bereit, dann allerdings nicht vorkonfektioniert. Schreiber und seine Kollegen sind Autonarren mit einem exzellenten Überblick über das Marktgeschehen. Das ist schon fast Grundvoraussetzung für den Job, denn mit jedem Facelift eines Modells können sich wichtige Parameter am Fahrzeug ändern – und damit dann auch die bauliche Situation für die nachgerüstete Standheizung. „Der Nissan Navarra ist solch ein Beispiel. Da mussten wir nach dem Facelift komplett neu anfangen.“

4 APPLIKATIONSENTWICKLER arbeiten in Torgelow mit der Werkstatt zusammen. Die Experten sind Maschinenbau- und Kfz-Ingenieure sowie Kfz-Meister.

Die Dokumentation selbst ist tägliches Brot für die Torgelower. Gemeinsam mit der Werkstatt werden Lösungen für den besten Einbau entwickelt und dokumentiert. Nötige Ersatzteile werden ausgesucht und angepasst. Fahrzeugspezifische Halter fertigt ein Metallbauer auf dem gleichen Firmengelände, zunächst als Prototyp, später in Serie. Auch die Zeiten für den Einbau werden ermittelt und festgelegt, damit die .

Das Team hinter der Werkstatt: Applikationsentwickler Marcel Guderjan und Peter Rauschenbach.

Dokumentation

Um ein Fahrzeug in der Werkstatt korrekt zu bearbeiten, kommt zunächst ein Applikationsentwickler ins Spiel. Marcel Guderjan, einer dieser Experten, erklärt: „Unser Team hier in Torgelow besteht aus Maschinenbauund Kfz-Ingenieuren sowie Kfz-Meistern. Wir legen zunächst eine Projektnummer und das Schriftteil zur Dokumentation an. Schließlich soll später alles nachvollziehbar und logisch sein. Am Ende soll von den Kfz-Werkstätten die Nachrüstung unserer Standheizung mithilfe der Einbauanleitung so einfach wie möglich durchgeführt werden können.“

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Mit der neuen Diagnosetechnik EasyScan wird der Service deutlich vereinfacht.

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Technik

Neben dem Mustereinbau werden in Torgelow auch Kabelbäume gefertigt.

EASY-BAUREIHE

WärmeKomponenten HYDRONIC S3 Economy: Kompaktes neues Wasserheizgerät mit stufenlos regelbarer Heizleistung, arbeitet mit Diesel, Benzin oder Ethanol. EASY Fan: Neu entwickeltes CAN-Bus-Gebläsesteuergerät, das nach dem Heizvorgang selbstständig Klappen und Gebläse wieder in Normalbetrieb stellt. Das Steuergerät ist auf die Fahrzeugelektronik abgestimmt. EASY Start Web: Webbasierte Steuerung der Standheizung dank eingebautem SIM-Chip mittels GSM. Die Standheizung ist damit länderübergreifend per App aus dem Smartphone steuerbar. In der Werkstatt entfällt das fummelige Installieren einer Datenkarte.

Foto: Odewald

EASY Scan: Neues Diagnose- und Softwaretool, welches mit allen Systembestandteilen kommuniziert. Einstellungen und Fehlersuche sollen so deutlich vereinfacht werden.

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EINBAUSÄTZE sind momentan bei Eberspächer „aktiv“, werden also produziert und auch abgefragt.

einbauende Werkstatt, also der Kunde von Eberspächer, später sauber kalkulieren kann. Sind die Steuerung Easy Start Web, das neue Heizgerät Hydronic S3 Economy und das Gebläsesteuergerät Easy Fan am richtigen Platz, wird das System mittels Diagnose- und Servicetool Easy Scan an die Bordelektronik angelernt. Für die Experten von Eberspächer ein großer Schritt, denn mit Easy Fan und Easy Scan steigt Eberspächer in die Welt der CAN-Bus-Steuerung ein. Dabei wird kein nur für Eberspächer gültiges System verwendet, sondern auf Kompatibilität zu allgemeinen Kfz-Standards geachtet.

Spezialitäten

Angepasste Kabelbäume sind für die Eberspächer kein Thema, denn gleich neben der Musterwerkstatt werden die Kabelbäume der Standheizungen geflochten, im Prototyp-Stadium noch von Hand, später mit komplexem Maschinenpark. Der Umgang mit der professionellen Fotokamera ist für die Applikationsentwickler Alltag. Denn schließlich soll der Einbau nicht nur beschrieben, sondern auch optisch in Szene gesetzt werden – alles mit Blick auf eine möglichst einfache Umsetzung in der Werkstatt. Die Bilder ergänzen die

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Technik

„Das ist hier keine normale Werkstatt. Wir haben komplett andere Aufgaben und Abläufe.“ Andreas Schreiber auf die Frage nach dem Arbeitsalltag in Torgelow

Dokumentation, die später dem Monteur den Einbau erläutert.

Freigabe

Doch bevor es dazu kommt, muss zunächst ein detailliertes Abnahmeprotokoll erstellt werden. Damit wird ein zweiter Applikations-

entwickler betraut, der nicht direkt am Einbau beteiligt war. So wird eine zusätzliche Prüfung eingezogen, um Fehler schon hier an der Ostsee auszumerzen. Nicht die letzte Prüfung: Das fertig geschnürte Paket an Teilen wird als Stückliste zusammen mit der Einbauanleitung nach Esslingen in die Firmenzentrale gesandt. Dort wird es nochmals geprüft, kalkuliert und als fertiges Produkt mit seinen Teilenummern versehen. Auch der nächste Schritt beweist, dass Eberspächer sein Ohr am Kunden hat. Die Erreichbarkeit der Standheizung aus dem Internet mittels GSM-Netz und SIM-Karte (Easy Start Web) wird nicht mehr von der Werkstatt allein realisiert und dann umständlich auf den Kunden übertragen. Das fehleranfällige und aufwendige Installieren einer Datenkarte entfällt. Die Werkstatt installiert das System und richtet auch die komplette Vernetzung ins Internet schon im Vorfeld ein. Der Endkunde bucht aber dann bei Eberspächer selbst seinen Zugang ins System. Die Stuttgarter haben hier einen unkomplizierten und einfachen Vertrag mit einem Partnerunternehmen entwickelt, bei dem auch das Thema Roaming bei längeren Auslandsausflügen gelöst ist. Und dann steht den warmen Füßen der Autofahrer nichts mehr im Wege. W Web-Wegweiser www.eberspaecher.com

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Foto: Odewald

Markt & Meinungen

Fit wie Turnschuh – die 80 merkt man dem Jubiliar Hans Otto Hess nicht an.

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Markt & Meinungen

Keine Bange vor der Zukunft Hans Otto Hess ist ein Urgestein der deutschen Autoindustrie. Ein Interview zum 80. Geburtstag des Unruheständlers, der auch heute noch mittendrin ist in seinem Kölner Unternehmen. LUTZ ODEWALD

E

Sie sind aber nicht unmittelbar in die Fußstapfen Ihres Vaters getreten.

igentlich wollte er in die Luftfahrt. Stattdessen formte Hans Otto Hess den deutschen Teilehandel seit den 1960er-Jahren maßgeblich mit. Für uns erzählt der Kölner einen bunten Abriss über ein Leben von und mit der Autoteile-Industrie im Geburtsland des Automobils.

Mein lieber Herr Hess, Ihr Alter sieht man Ihnen aber nicht ein Stück an. Wie aktiv sind Sie noch hier bei Autoteile Hess?

» Hans Otto Hess: Mein Sohn führt das Unternehmen, ich bin nicht jeden Tag im Büro. Zwei bis dreimal die Woche. Aber auch mein Arzt sagt mir, ich sei sein großes Vorbild. Die Branche hält einen lebendig, da gibt es immer Neues, die ist mobil und bewegt. Ich kümmere mich um unsere Liegenschaften hier. Auch bei der Motair Turbolader GmbH bin ich noch dabei. Mein Sohn und ich besprechen uns allerdings auch noch regelmäßig, da stecke ich auch noch in der Technik mittendrin.

Wie verlief die Geschichte Ihres Unternehmens? Ihr Vater war ja der Gründer.

» Hans Otto Hess: Mein Vater war gelernter Kaufmann, der bei Goetze in Burscheid im Verkaufsaußendienst arbeitete. Da hat er Kolbenringe und Dichtungen verkauft. Der größte Kunde, den er später auch mitgenommen hat, war das Ausbesserungswerk der Reichsbahn in Opladen. Die brauchten für ihre Loks reichlich Kolbenringe. Und auch die Motoreninstandsetzer für Kolbenmotoren spielten damals ja eine viel größere Rolle als heute. Ich selber bin 1965 ins Unternehmen eingetreten, habe aber als Kind schon viel miterlebt. Wenn jemand sich damals in Köln ein Taxi genommen hat und zur Bismarckstraße wollte, wusste der Fahrer schon – ach, es geht zu Kolben Hess. Die Anschrift kannte jeder, der mit Autos zu tun hatte.

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„Kolben Hess – die Anschrift kannte jeder, der mit Autos zu tun hatte.“ Hans Otto Hess zu den Gründerjahren des väterlichen Unternehmens

» Hans Otto Hess: Richtig, ich habe zunächst etwas ganz anderes vorgehabt. Ich habe Flugzeugbau in Aachen studiert. Da waren wir gerade der zweite Jahrgang überhaupt, denn Flugzeugbau war bis 1955 in der BRD verboten. Dann habe ich mehrere Jahre in Hamburg beim Hamburger Flugzeugbau gearbeitet. Heute ist das Airbus. Das war der erste Betrieb, der nach dem Krieg in der Lage war, wieder große Flugzeuge zu bauen. Das Werk war während des Kriegs als Attrappe auf einem Elbsand aufgebaut worden, die von den Alliierten bombardiert wurde. So blieb das eigentliche Werk unter Tarnnetzen verschont. Nach Hamburg kam ich als Assistent des Chefs, Hermann Pohlmann. Das war ein berühmter Flugzeugbauer, der die Stukas mitentwickelt und gebaut hatte, die berüchtigten Sturzkampfbomber. Da habe ich in jungen Jahren schon viel Verantwortung bekommen, die ich unter normalen Umständen als 26-jähriger Diplom-Ingenieur nie erhalten hätte.

Wollten Sie dann tatsächlich noch in den Betrieb Ihres Vaters?

» Hans Otto Hess: Da hatte mir mein Vater zunächst freie Hand gelassen. Doch eines Tages meinte mein Vater dann, ob ich mich nicht langsam entscheiden wolle. Ich war ja das einzige Kind. Da habe ich mir dann überlegt, ob ich den Rest meines Lebens Angestellter sein oder die Chance ergreifen wollte, selber Chef zu werden. Wobei die Firma damals ja noch relativ klein war.

Auch die Gründung der Motair hatte ja zunächst die Luftfahrt im Visier?

» Hans Otto Hess: Das stimmt. Weil wir sahen, dass der luftgekühlte VW-Motor mit Aufladung .

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Foto: Hess

Autoteile Hess 3 Generationen: 1929 gründete Hans Hess die Hans Hess Autoteile, Hans Otto Hess trat 1965 ins Unternehmen ein, 2003 folgte Philipp Hess. 9 Firmen: Hans Hess Autoteile, Motoo, GB Motorentechnik, Motair Turbolader, Schwenker, Autoteile Jakobs, Easy Auto Service, Hess Industrietechnik, HZB Zylinderbau 19 Standorte 331 eigene Fahrzeuge (Stand 2016) 1.662 Mitarbeiter 245,4 Mio Euro Umsatz (2016)

Autoteile Hess gehört mittlerweile zu den etablierten Großen im Markt.

für locker 85 PS gut war, reichte das für die damaligen leichten Flugzeuge wie etwa die Piper. Die hatten sonst mit ihrem Continental-Motor nur rund 65 PS. Der Aufwand war aber ziemlich groß. Turbolader bekam ich damals nur in den USA bei Rajay, die verkauften an uns. Für die Luftfahrtzulassung mussten die VW-Zylinderköpfe aber auch noch umgebaut werden, auf Doppel-Zündung. Da hab ich dann erkannt, dass wir dagegen nicht ankommen und unser Vorhaben eingestellt. Aber es gab ja noch eine zweite Anwendung. Wenn Sie sich noch an die Mercedes -8er erinnern, die alle untermotorisiert waren. Das hat vor allem die Wohnwagenfahrer zur Verzweiflung gebracht. Da haben wir eine Aufladung für 80 PS für den 240 D entwickelt und auch durch den TÜV gebracht. Also echte TÜV-zertifizierte UmbauKits produziert! Trotzdem war der Absatz in Deutschland mühsam. Mercedes wollte damit nichts zu tun haben und entzog den Motoren die Garantie. Und die Kosten waren auch zu hoch, wir waren zu teuer. Technisch liefen die Motoren gut. Ich bin damals selber damit in den Urlaub gefahren, rund 3.000 Kilometer, da gab es keine Probleme.

Wo haben Sie die Kits beziehungsweise die Teile gefertigt?

» Hans Otto Hess: Das haben wir hier vor Ort gemacht, in Zusammenarbeit mit einem Moto-

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„Zur Vorbereitung auf die Geschäftsübernahme habe ich noch drei Semester BWL studiert.“

reninstandsetzer, der einen Prüfstand hatte. Inzwischen war aber auch der BMW 2002 turbo am Start, Saab und Renault hatten ihre Turbo-Renner auf die Straße gebracht. Die Turbos wurden also salonfähig. Und damit wuchs dann auch der Bedarf an Ersatzladern. Zunächst haben wir uns um die Garrett-Vertretung für Deutschland bemüht, die kannte ich noch von meiner Flugzeug-Zeit. Später kam die KKK-Vertretung, heute Borg Warner, und dann Holset aus England. Heute haben wir alle bedeutenden Marken beisammen und können im Markt ein komplettes Turbolader-Programm aus einer Hand anbieten.

Wie ging es mit Autoteile Hess weiter?

» Hans Otto Hess: Wir waren im Rheinland als Motorenteile-Spezialist für Kolben, Lagerschalen, Dichtungen und weitere Teile bekannt. Der Bedarf an Motoreninstandsetzern war aber rückläufig, weil die Standzeiten der Motoren besser wurden. Und auch die Hersteller wie VW begannen, selber Austauschmotoren anzubieten. Doch es gab ja noch andere Teile am Auto. Mit Filtern hatten wir schon gute Erfahrungen gemacht. Dann kamen Unternehmen aus den USA mit neuen Ideen, etwa Gates, der Erfinder der Keilriemen. Oder Monroe. Der hat uns erst beigebracht, dass Stoßdämpfer auch Verschleißteile sind, das war dem freien Kfz-Teilehandel kaum bekannt.

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SPEZIALISTEN GIBT ES VIELE … Sachs und Bilstein bauten zwar hier auch Dämpfer, aber ein Geschäftsfeld mit Teilen haben die nicht gesehen, das hat erst Monroe bei uns reingebracht.

Sie hatten gute Kontakte und ein Gespür für die Trends in und aus den USA?

» Hans Otto Hess: Ja, ich war bestimmt acht- oder neunmal in den USA. Die Pkw-Motorisierung war ja dort ohne den Rückschlag des Kriegs vorangeschritten. Dort war schon in den 60er-, spätestens 70er-Jahren die Vollmotorisierung erreicht. Jeder hatte ein Auto, und für jeden Neuwagen gab es ein Gebrauchtes zurück. Das kannten wir hier damals noch gar nicht. Bei uns wuchs ja der Bestand bis Ende der 90er-Jahre. Das ließ in den USA viel früher Ideen für den freien Teilemarkt reifen. Die großen Automarken kümmerten sich damals nur um ihre Neufahrzeuge, in den USA hatten die freien Reparaturwerkstätten fast 75 Prozent Marktanteil. Die Autos am Laufen zu halten und die Teileversorgung war damals ausschließlich Sache der freien Werkstätten – mit den Kfz-Teilehändlern, Jobber genannt, in Zusammenarbeit mit den Warehousing Distributors, WDs genannt. War ja bei der einfachen Technik auch nicht so schwer, mit Starrachsen und unterfordertem V8. Bei uns war das damals anders. Ein VW-Händler hatte in seinem Vertrag stehen, dass er alle Ersatzteile nur bei Volkswagen beziehen durfte. Damit waren für uns als freie Teilehändler die Türen noch verschlossen. Bei Mercedes war das zunächst noch anders. Bis Mitte der 70er-Jahre waren in den Bedienungsanleitungen noch die Hersteller der Teile genannt. Das hat sich dann aber auch schnell verändert.

Eine echte Herausforderung für Sie.

» Hans Otto Hess: Uns gingen also durch die vertraglich gebundenen Markenwerkstätten die Teile-Absatzmärkte verloren. Das mussten wir durch andere Marktzugänge ersetzen. Unser heutiger Gesamtverband Autoteile (GVA) hatte zwei Vorläufer – den Verband der Kfz-Teilegroßhändler (Augros) und die Neugründung Interessengemeinschaft der Werksvertreter (IGWV), die teils im Wettbewerb zu den Kfz-Teilegroßhändlern standen. Die IGWV hat viel geleistet für die Offenhaltung des Kfz-Teilemarkts. Wir haben nach einer Beschwerde wegen der Bezugsbindung beim Kartellamt einen Prozess gegen VW geführt, am Berliner Kammergericht, wo wir Recht bekommen haben. VW musste die Bezugsbindung für Ersatzteile in seinem Händlervertrag streichen. VW hat dann Revision beim Bundesgerichtshof eingelegt. Wir sind damals .

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Foto: Hess

zur Verhandlung vor dem Bundesgerichtshof gefahren. Die Anwälte von VW haben dem Gericht Schauermärchen erzählt, dass bei Freigabe des Ersatzteilebezugs Leichen die Straßen säumen würden, weil qualitativ minderwertige Ersatzteile von fragwürdigen Nachbauern in die Fahrzeuge verbaut würden. Ich bin fast vom Stuhl gefallen. Aber die Richter haben das geglaubt, und wir haben verloren. Also mussten wir nach Brüssel, da EU-Recht nationales Recht bricht. Ich war IGWV-Mitgründer und Präsidiumsmitglied. Herr Hengstenberg und ich sind zur EU gefahren und haben dort Herrn Dr. Stöwer, einen Experten für Wettbewerbsrecht, getroffen. Das war ein Glücksfall. Als wir in sein Büro kamen, saß er vor Bergen von Händlerverträgen. Von Fiat, Renault, VW und, und, und, die alle freigestellt, also genehmigt, werden mussten, und zwar ohne Bezugsbindung für Ersatzteile. Von Herrn Dr. Stöwer stammt der Begriff Identteile, also diejenigen Teile, die die Zulieferer sowohl in die Serie als auch in den freien Ersatzteilemarkt liefern. Herrn Dr. Stöwer haben wir es zu verdanken, dass die Verträge der Markenwerkstätten wieder offener wurden. So dürfen die Markenwerkstätten diese qualitätsgleichen Identteile heute frei einkaufen. Das hat aber alles Jahre gedauert.

Schnelligkeit ist Trumpf – vom Lager bei Hess bis in die Werkstatt.

Wie haben Sie sich trotzdem am Markt behaupten können?

» Hans Otto Hess: Das werde ich auch nie vergessen. Die IGWV-Gesellschafter hatten Herrn Dr.

Foto: Hess

„VW behauptete, Leichen würden die Straßen säumen.“

Hans Otto Hess tritt dem väterlichen Unternehmen 1965 bei.

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Rummel, den damaligen Chef des Ersatzteilewesens von Mercedes, um ein Gespräch gebeten. Der hat uns damals einen bemerkenswerten Satz gesagt: Lassen Sie meine Leute, also unsere Outlets, die Mercedes-Vertragswerkstätten, in Ruhe. Schaffen Sie sich doch Ihre eigenen Bauchläden, also Werkstätten, an. Das war natürlich ein Gedanke! Die freien Werkstätten damals waren ziemliche Hinterhofveranstaltungen. Dunkel, schwarz vom Öl, Frauen trauten sich da gar nicht hin. Wir haben uns gesagt, wir müssen die freien Werkstätten schulen, technisch wie kaufmännisch. Die müssen aufräumen, sauber sein und eine attraktive Außendekoration bekommen. Die Temot-Gesellschafter mit Auto Fit waren die ersten, die so agierten. Die ehemaligen Mahle-, M&H-, ATE-Werksvertreter hatten sich in der Temot GmbH zusammengefunden, um Hilfen für die freien Kfz-Werkstätten zu entwickelten. Aus heutiger Sicht sehr erfolgreich, denn Service und Reparaturen werden heute für die älteren Pkw (Segment II und III) überwiegend im freien Markt durchgeführt.

Wie ging es dann weiter?

» Hans Otto Hess: Ich bin schon in den 80er-Jahren hellhörig geworden, als ich in den USA erfuhr, dass die großen Markenoutlets von GM, Chrysler und Ford im Jahr nur noch 450 bis 500 Autos verkauften und kaum noch rentabel waren. Das haben wir dann auf unseren Markt umgerechnet und kamen auf nur noch 80 bis 90 verkaufte Neuwagen pro Outlet und im Durchschnitt. Da wurde uns klar, dass die Überdistribution für Pkw hier bei uns noch schlimmer war. Und richtig, das hat dann später zu einer riesigen Kündigungswelle der Autohersteller für ihre Händler geführt, um ihre Vertriebsnetze drastisch zu verkleinern und damit wieder rentable und wettbewerbsfähige Outlets zu haben. Was die Hersteller aber unterschätzt haben, ist der Bedarf für Reparaturen um die Ecke. Der Kunde

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fährt vielleicht 30 Kilometer bis zu seinem Autohaus, wenn er ein Auto kaufen will, aber nicht für kleinere Reparaturen. Das hat zu einer deutlichen Zunahme der freien Werkstätten geführt. Wir haben das natürlich unterstützt, sodass heute mehr als die Hälfte aller Kfz-Werkstätten ohne Markenbindung arbeitet.

Wie schätzen Sie die modernen Internet-Vertriebswege ein?

» Hans Otto Hess: Ein gewisser Bedarf für Zubehör und Ersatzteile, der nicht spontan benötigt wird, verlagert sich ins Internet, geschätzt etwa 20 Prozent. Ich habe in den USA schon sehr früh gelernt, dass freie Werkstätten darum kämpfen müssen, dass ihre Hebebühnen schnell wieder frei werden, damit ordentlich Durchsatz herrscht. Wenn die Werkstatt auf ein Ersatzteil warten muss, damit das Auto wieder von der Bühne kommt, ist das echter Verlust an Zeit und Geld. Der schnellste Lieferant ist daher der billigste. Und der Schnellste ist der, der am dichtesten dran ist. Das kann man in den USA schön sehen. Dort hat man erkannt, dass ein Teilehändler, der Jobber – also ein Vorlieferant, der ein eigenes Lager mit etwa 8.000 bis 16.000 Teilen hat –, nötig ist. Dahinter steht ein Warehouse Distributor, ein WD. Der füllt das Lager des Jobbers mehrmals am Tag wieder auf. Der Warehouse Distributor hält etwa 100.000 bis 120.000 Teile vorrätig. Diese Nachschub-Linie ist sehr schnell und hat sich daher durchgesetzt. Anders als in Deutschland hat die Werkstatt in den USA begriffen, dass sie diesen Jobber als externes Lager braucht. Die Werkstatt selber kann bei der Markenvielfalt kein Lager halten. Selbst die Markenwerkstatt hat kein großes Lager mehr. Die Schnelligkeit ist also ausschlaggebend. In den USA gibt die Werkstatt dem Jobber 30 Minuten Zeit für die Anlieferung. Der Monteur selbst ruft beim Jobber an. Die Konditionen sind ja ausgehandelt und hinterlegt. Die bringen dann die Teile direkt an die Hebebühne, nicht erst zur Theke. Notfalls pendelt der Jobber bis zu 20-mal am Tag zu seinem Kunden. Doch das spart Zeit in der Werkstatt. Verlustzeiten zu vermeiden, predigen wir deshalb unseren Werkstattkunden, das ist der Schlüssel zum Erfolg. Inzwischen wächst auch hier die Einsicht, dass hoher Rabatt nicht alles ist, sondern dass die Verfügbarkeit oft wichtiger ist. Die deutschen Kfz-Teilegroßhändler, insbesondere die vormaligen Werksvertreter vor allem im Süden, waren lange der Meinung, die unabhängigen Jobber würde es in ein paar Jahren nicht mehr geben. Eine ziemliche Fehleinschätzung und Verkennung ihrer Funktion in der Feindistribution. .

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Foto: Hess

Markt & Meinungen

In den USA werden Werkstätten bis zu 20-mal täglich beliefert.

Wir haben immer die Jobber unterstützt, ein Großteil unseres Umsatzes geht auch heute noch über die regionalen Kfz-Teilehändler. Ein Jobber braucht ja nicht viele Werkstattkunden, dem reichen rund 30 in seinem nahen Umfeld. Dazu die Umsätze mit Privatkunden für das Do it yourself.

Und wie gehen Sie mit Internet-Anbietern um?

» Hans Otto Hess: Inzwischen gibt es einige tüchtige Anbieter, die zeigen, dass auch das geht. Für einen Teil der Nachfrager, etwa für die Werkstätten, die wirklich weit weg sitzen oder aus Zeitmangel während des Tages erst abends ihre Bestellungen aufgeben können, wenn alle anderen Anbieter schon geschlossen haben, ist das wichtig. In der Hoffnung, dass am kommenden oder spätestens dem Folgetag geliefert wird …

Und wie sieht es mit Querlieferungen direkt aus Fernost oder Übersee aus?

» Hans Otto Hess: Unter billigen Anbietern von Ersatzteilen minderer Qualität leidet der ganze Markt. Vor allem hochpreisige Ersatzteile sind von den dubiosen Billigangeboten betroffen. Da gibt es richtig minderwertige Qualität, etwa bei Turboladern, die die Motorleistung eher verschlechtern. Die Qualität wird fragwürdig, wenn ein Neulader nur 199 Euro einschließlich Mehrwertsteuer

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„Wenn eine Werkstatt auf Teile warten muss, ist das ein echter Verlust an Zeit und Geld.“

kostet. Wir argumentieren dagegen, versuchen es mit Aufklärung. Aber das ist ein Kampf gegen Windmühlenflügel. Denn immer wieder fallen Leute auf die Billigangebote im Internet herein und wundern sich dann auch noch, wenn keine ordentliche Reklamationsbearbeitung stattfindet.

Was ist in Sachen Handel momentan los? Die Branche ist in Aufruhr.

» Hans Otto Hess: Richtig, der Markt ist gewaltig in Bewegung. Den Verkauf von Trost hätte noch vor Kurzem keiner für möglich gehalten, dito PV. Auch wir versuchen, durch Zukauf zu wachsen. Wir haben kürzlich Jakobs Autoteile in Idar-Oberstein und Schwenker in Minden gekauft; damit erweitern wir unser Gebiet konsequent. Unsere Aufgaben wachsen, deshalb werden andere Größenordnungen nötig. Etwa der Aufwand für Schulungen, unser Angebot umfasst für 2017 derzeit 127 Lehrgänge. Und mit dem Thema Elektromobilität kommen ganz neue Aufgaben auf uns zu.

Wagen Sie einen Tipp, wann die E-Mobilität sich wirklich durchsetzen wird?

» Hans Otto Hess: Das wird wohl dauern. Die E-Mobilität müsste schnell deutlich preiswerter werden. Wir haben im Jahr rund 3,3 Millionen Neuwagenverkäufe bei einem Bestand von über 45 Millionen Pkw. Wenn ab morgen nur noch E-Fahrzeuge

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Die Marken der BPW Gruppe: BPW | ERMAX | HBN-Teknik | HESTAL | idem telematics

Besser verfügbar als Autobahnraststätten! verkauft werden könnten, wären schon mal rund 15 Jahre rum. Abgesehen von den Konsequenzen: ausfallende Mineralöl-Steuereinnahmen in zigmilliarden Höhe, Rückbau des gesamten Tankstellennetzes. Wenn die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen nachlässt, wird der Preis von Treibstoff steigen. Der ist ja nur aufgrund der riesigen Menge so niedrig. Und dann wird die E-Mobilität schnell deutlich preiswerter. Die Spritpreise werden der Hebel sein.

BPW Original-Ersatzteile: bei über 500 Niederlassungen bundesweit.

Digital ist Trumpf. Wie sehen Sie den freien Teilemarkt der Zukunft aufgestellt?

» Hans Otto Hess: Da sind wir ja, auch dank meines Sohnes in Zusammenarbeit mit dem GVA, ganz intensiv in der Diskussion dabei, auch in Brüssel. Es droht natürlich auf der einen Seite die Ausschaltung des freien Marktes, also die Monopolisierung, wenn wir nicht gleichberechtigt an die Daten und damit an die Service- und Reparaturaufträge kommen. Da ist die Brüsseler Kartellbehörde aber hellwach und agiert entsprechend. Es gibt ja Märkte in der EU, auf denen der freie Handel noch viel wichtiger ist, etwa England oder Frankreich. Es kann schon sein, dass die Autohersteller zunächst die Profiteure sind. Aber sie werden zur Wiederherstellung eines fairen Wettbewerbs zur Freigabe der Daten verpflichtet werden. Vor Kurzem war ich bei einem großen VW-Händler. Der hat mir erzählt, dass die eigene Werkstatt nur noch für Garantiearbeiten und Rückrufaktionen der Autohersteller wichtig ist. Für den Markenhändler ist entscheidend, dass er möglichst viele Neuwagen verkauft. In seiner Werkstatt wird nur die erste Inspektion abgearbeitet, danach kommen die Kunden nicht mehr. 120 bis 140 Euro für die Arbeitsstunde sind nicht wettbewerbsfähig.

Also gibt der Autohandel die Werkstatt mehr oder weniger ab?

» Hans Otto Hess: Bei den kleinen Autohäusern sicher nicht, aber bei den großen. Denen sind die Werkstätten nicht mehr wichtig. Die kämpfen um ihre Mini-Margen im Verkauf. Alle Versuche der Autohersteller, die älteren Pkw wieder in die Markenwerkstätten zurückzuholen, sind bisher an den hohen Stundenverrechnungssätzen und einer gewissen Unlust der Vertragspartner an niedrigpreisigen Dienstleistungen gescheitert. Die freien Werkstätten kommen eben mit rund 60 bis 70 Euro die Stunde aus, die haben das teure Neuwagengeschäft und die Kosten für neu zu gestaltende Verkaufstempel nicht am Hals. Und die Inhaber der freien Werkstätten bauen ein persönliches Vertrauensverhältnis zu den Kunden auf, weil sie nicht nur austauschen, sondern wirklich noch reparieren. W

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Wenn es um Ersatzteile geht, können Sie ruhig alles auf eine Karte setzen: auf BPW. Denn unsere Originale glänzen nicht nur mit Langlebigkeit, sondern sind auch exzellent verfügbar. Dafür sorgen unsere Handelspartner mit über 500 Niederlassungen bundesweit. So unterstützen wir Fahrzeugbetreiber dabei, mobil zu bleiben. Auch wenn sie deutlich seltener auf uns angewiesen sind als auf Autobahnraststätten. www.bpw.de | www.wethinktransport.de


Foto: Odewald

PARTSLIFE

Mit Sicherheit Sicherheit Bisher war der Daumen der Neu-Isenburger eher grün. Doch jetzt steigen die Hessen auch in das Geschäft mit blauen oder roten Fingern ein. Die drohen nämlich, wenn der Arbeitsschutz vernachlässigt wird. Neben dem Thema Umwelt-Management für freie Werkstätten – also Werkstattentsorgung, Verpackung und Energie – will Partslife sich jetzt mit Schwung und Energie dem Arbeitsschutz widmen. Fast 37 Arbeitsunfälle pro Jahr kommen auf 1.000 Beschäf-

Grafik: Partslife

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Strebt enormes Wachstum an: Wolfgang Steube.

Die Zahlen zeigen dringenden Nachholbedarf.

tigte, verrät die Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Grund genug für Firmenchefs, sich dem wenig geliebten Thema intensiver anzunehmen. Denn wenn die nötige Gefährdungsbeurteilung fehlt oder wenn die Werkstatt nicht die richtige Ausstattung aufweist, kann es richtig teuer werden. Partslife als Initiative des freien Kfz-Teilemarkts will die Werkstätten durch spezielle Programme tatkräftig unterstützen, etwa durch

Schulungen quer durch das trockene Thema. Die Experten garantieren die rechtskonforme, betriebsärztliche und sicherheitstechnische Betreuung in der Werkstatt und sichern eine umfassende Beratung zu Gefährdungspotenzialen zu. Mit den vier Beratungsschwerpunkten Entsorgung, Verpackung, Energie und Arbeitsschutz will Partslife in den nächsten acht Jahren drastisch wachsen, seinen Umsatz verdreifachen. Dazu

schauen sich die Neu-Isenburger nicht nur in heimischen Gefilden um, sondern wollen sich auch internationaler aufstellen. Da, wo es sinnvoll scheint, sind auch Firmenzukäufe nicht ausgeschlossen, verriet Geschäftsführer Wolfgang Steube bei einem Pressetermin. Man wird also noch häufiger von grünen, blauen oder roten Daumen aus Neu-Isenburg hören. LO Web-Wegweiser www.partslife.com

ALLTRUCKS

Sauberkeit quer durch Afrika

Pingeliger Partner für Alltrucks

Die Saubermänner aus Winnenden wollen im Bereich der Tankstellen international durchstarten. Zu diesem Zweck haben sie eine Partnerschaft mit der Tokheim Service Gruppe (TSG) unterzeichnet. Die zeichnet sich nämlich durch ihre Dienstleistungen rund um Kassensysteme und Tankautomaten quer durch Europa und Afrika aus. Während für Kärcher damit neue Absatzmärkte vor allem ihrer Portalwaschanlagen winken, verbessert die TSG dank des leichteren Zugangs zu Kärcher-Produkten ihren Service. LO

Mit diesem neuen Partner gibt es keine Schludrigkeiten: Alltrucks verstärkt seinen Service durch die Zusammenarbeit mit dem Münchner Werkstattausrüster für PräzisionsMessgeräte Beissbarth. Das Traditionsunternehmen mit Gründungsjahr 1899 ist vor allem bei den Themen Bremsen-Prüfstand, Reifenmontage und ScheinwerferDiagnose im Lkw-Bereich bekannt und stark. Eines der Highlights aus dem Programm von Beissbarth ist der neue Lkw-Bremsprüfstand BD mit integrierter Hydraulik zur Lastsimulation, der sich in alle gängigen Fundamente einsetzen lässt – meist sogar ohne Fundamentarbeiten. Das Werkstattsystem Alltrucks

Foto: Kärcher

Web-Wegweiser www.kaercher.de

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Foto: Odewald

KÄRCHER

Jetzt wird es genau!

versucht damit ein weiteres Mal, seine Attraktivität für seine Partner zu erhöhen. Hinter dem Konzept stecken die Nkw-Riesen Knorr-Bremse, Bosch und ZF. LO Web-Wegweiser www.alltrucks.com

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KS KOLBENSCHMIDT

Kolben für China Der chinesische Markt ist der größte im Bereich der Nutzfahrzeuge. Und dieser Markt steht vor umfassenden Veränderungen. Vor diesem Hintergrund hat die Neckarsulmer KS Kolbenschmidt GmbH einen Lizenzvertrag mit dem chinesischen Automobilzulieferer ZYNP Corporation abgeschlossen. ZYNP wird in China Stahlkolben für Nkw unter dem Markennamen KS Kolbenschmidt herstellen und vertreiben, während die Rheinmetall-Tochter KS Kolbenschmidt die kundenspezifischen Entwicklungen der Modelle durchführt. Auch in China werden Abgasnormen verschärft. Ab Januar 2020 gilt ein Abgasstandard, der Euro 6 entspricht.

Dr. Alexander Sagel und Delong Xue.

Zudem wird das zulässige Gesamtgewicht von Lkw auf 48 Tonnen gesenkt. Vor dem Hintergrund wird deutlich, dass neueste Motorentechnologie dringend gefragt ist. ZYNP erwirbt von Kolbenschmidt komplett neue Fertigungsanlagen für die Pro-

Foto: Rheinmetall Automotive

duktion moderner Stahlkolben. Das neue Werk soll in Mengzhou in der Provinz Henan aufgebaut werden. LO

WERKSTATT? WINKLER!

Das passt: Partnerschaft mit uns von Anfang an. Wenn es um markenübergreifende Services und Reparaturleistungen geht, bieten wir für Nutzfahrzeugwerkstätten ein umfassendes Betreuungskonzept: von der individuellen Beratung über Ersatzteile aller Erstausrüstermarken bis hin zu Schulungsangeboten für Ihre Mitarbeiter. Mehr dazu unter: 0711 85999-0, www.winkler.de

Web-Wegweiser www.rheinmetall-automotive.com


Foto: MAN

Leichte & Schwere Nutzfahrzeuge

Ein Leichtgewicht mit handfesten Vorteilen für Flottenkunden und Speditionen.

Kommt der bessere Crafter aus München? Der MAN TGE erweitert die Modellpalette von MAN um die Klasse unterhalb der 7,5 Tonnen. Wir haben dem neuen leichten Liebling der Nutzfahrzeugbranche auf und unters Blech geschaut. Nach dem Ende der schwesterlichen Produktion von Sprinter und Crafter setzt Volkswagen auf Eigenständigkeit. Im polnischen Wrzesnia errichtete der norddeutsche Autobauer in Rekordzeit ein Riesenwerk eigens für den neuen Crafter. Währenddessen zeichneten und konstruierten die Ingenieure in Wolfsburg und Hannover emsig an ihrem neuen Vorzeige-Van. Und beschlossen, ihn komplett baugleich auch als MAN vom Band laufen zu lassen. Wir nutzten die Chance einer ersten Probefahrt.

Verzwickte Vielfalt

Die gesamte Crafter-Palette steht auch MAN zur Verfügung. Zwei Radstände, drei Dachhöhen und drei Fahrzeuglängen stehen zur Auswahl. Der Kastenwagen kann also von 5,98 über 6,83 bis 7,29 Meter lang werden und von 2,34 über 2,57 bis

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18,3 KUBIKMETER misst das maximale Ladevolumen des TGE, dabei darf er bis zu 5,5 Tonnen schwer werden.

zu 2,8 Meter hoch. Das macht in der maximalen Ausbaustufe ein Laderaumvolumen von 18,3 Kubikmetern. Das sollte auch für das große Gepäck genügen. Das Gesamtgewicht reicht von 3,0 bis 5,5 Tonnen. Die kantig gezeichnete Karosse weiß sich dabei angenehm in Szene zu setzen, nicht zuletzt durch die markante MAN-Front. Allen Varianten gemein ist die motorische Ausstattung mit einem zwei Liter großen Vierzylinder-Diesel, der 102, 122, 140 oder 177 PS stark ist. Schon die 102 PS starke Variante überzeugt mit ordentlich Vortrieb und Durchzugstärke auch im beladenen Zustand. Angetrieben werden die vordere Achse, die hintere Achse oder in der Allradversion gleich beide Achsen. Und dirigiert wird serienmäßig über eine Sechsgang-Schaltung oder eine Achtgang-Automatik.

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Fotos: Odewald

Leichte & Schwere Nutzfahrzeuge

Typisch VW: Fahrerraum mit Bestnoten.

Drei Höhen, drei Längen und große Klappen.

Aktive Assistenzsysteme

Der Schritt zum autonomen Fahren ist näher, als man denken mag. Das wird deutlich, wenn man den Spurhalteassistenten mit Abstandswarner, Notbremsassistent und Tempomat kombiniert. Hände vom Steuer? Erst nach rund 20 Sekunden fordert die Elektronik ein erneutes manuelles Eingreifen; bis dahin zieht der große Kasten stoisch seine Bahn, auch in Kurven, mit wechselndem Tempo oder in dichtem Verkehr. Rückfahrassistent, Müdigkeitswarner, Parklenk- und Flankenschutz- sowie ein Anhängerrangierassistent wollen den Umgang mit der großen Kiste auch für ungeübte oder häufig wechselnde Fahrer einfacher und beulenfrei machen. Raumangebot, technische Features und nicht zuletzt die Qualität der Verarbeitung setzen in dieser Klasse Maßstäbe. Und so fällt es nicht schwer, Crafter und TGE einen ordentlichen Verkaufserfolg vorherzusagen. Doch welcher ist der bessere Deal?

Crafter vs. TGE

Noch ist der Vertrieb bei MAN sich sicher, auf eine im Van-Bereich übliche Preisliste verzichten zu können. Schließlich würden voraussichtlich 40 Prozent aller TGE auf Bestellung modifiziert

28.730 EURO wird der neue TGE voraussichtlich in seiner Basisvariante kosten.

mit allen möglichen Aufbauten, etliche davon im Ein-Rechnungs-Geschäft. Doch bei einer geplanten Stückzahl von mehr als 20.000 Einheiten gilt es, neue Kundengruppen jenseits der schweren Nutzfahrzeuge anzusprechen. Auf die Frage, ob man mit dem leichten MAN nicht in der VW-Kundschaft wildere, antworteten die Vertriebs-Verantwortlichen mit einer ganz eigenen These: MAN wäre für Logistiker und Bau die erste Adresse, Handwerker und Behörden würden den Crafter vorziehen. Beim Blick auf das Service-Angebot von MAN geraten solche Theorien schnell in Schieflage. Natürlich würde der TGE den gleichen Service wie die großen MAN bekommen, versichern die Verantwortlichen. Also an 365 Tagen und meist von 7 bis 22 Uhr. Und zwar ohne Terminabsprache. Nichts Besonderes bei der schweren Kavallerie. Ungewöhnlich, betrachtet man die eher Pkw-orientierten VW-Werkstätten. Ob der zitierte Handwerker bereit ist, sich auf Wartezeiten einzulassen, wenn das bau- und preisgleiche Modell von MAN ohne Termin und wesentlich schneller wieder vom Hof rollen kann? LO W Web-Wegweiser www.van.man/de

Bei Denen ...


Leichte & Schwere Nutzfahrzeuge

GOLDHOFER

HYVA

Tiefgelegt für schwere Brocken

Aufrüstung zum Absetzer mit Abnetz-System

Gleiche Last auf allen Rädern.

Mit dem neuen Satteltieflader STZ-VP (285) stellt das Memminger Unternehmen Goldhofer seinen stärksten Tieflader auf die Räder. Und die haben es in sich. Denn mit der neuen 285er-Bereifung und in Kombination mit der Pendelachstechnologie sind 16 Tonnen technisch mögliche Achslast bei einer Bauhöhe von nur 200 mm realisierbar. Das freie Pendeln der Achsen verteilt die Last auf alle Räder gleichmäßig, was sich besonders in unwegsamem Gelände bezahlt macht. Und mit einem Lenkeinschlag von 65 Grad lässt

Foto: Goldhofer

sich auch mit 52 Tonnen auf dem Sattel bestens rangieren. Goldhofer betont, dass natürlich auch der Rahmen des STZ ein entsprechend hohes Biegemoment aufweist. Drei bis zehn Achsen können konfiguriert werden, die wahlweise mit Kegelrollen- oder Kompaktlagern ausgestattet sind – je nach Bedürfnis. Die Ingenieure versprechen, dass sich mit nur einem Tieflader nahezu sämtliche Transportaufgaben lösen lassen. LO Web-Wegweiser www.goldhofer.de

KÖGEL

Kombisystem für Straße und Schiene

Volumen für die Schiene.

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Foto: Kögel

Die Fahrzeugbau- und Hydraulik-Spezialisten aus Mönchengladbach haben sich jüngst einer DAFSattelzugmaschine angenommen. Um einen Absetzer mit Abnetz-System zu realisieren, wurde eine zweiachsige Sattelzugmaschine mit einer entlastbaren Vorlaufachse zum Dreiachser aufgerüstet. Die Zugmaschine bringt ein zulässiges Gesamtgewicht von 23.900 kg auf die Straße, davon allein 12.660 kg zuladbare Nutzlast. Das Fahrverhalten ist, so Stimmen der Anwender, genau wie bei einem Zweiachser. Und mit dem Hyva-Abnetz-System wird vermieden, dass der Fahrer zum Abdecken des Containers auf die Ladefläche steigt. Das sorgt nicht nur für ein Plus an Arbeitssicherheit, sondern auch für eine effektive Zeitersparnis, die bis zu einer Tour pro Tag ausmachen kann. LO Web-Wegweiser www.hyva.de

Sicherer und schneller.

Auf der Transport Logistic im Mai erblickte der neue Euro-Trailer Mega Rail von Kögel das erste Mal das Licht der Öffentlichkeit. Die Trailer-Experten verkündeten stolz, dass ihnen mit dem um 130 cm verlängerten Volumenauflieger erstmals die Kodifizierung auf gängigen T3000-Bahn-Taschenwagen gelungen sei. Möglich wird dies durch den Flexi-UseAufbau und automatische schwenkbare Achsanschläge. Beim Hochklappen des Unterfahrschutzes sowie durch das Anheben des Trailers und die Verladung in den Taschenwagen lösen die schwenkenden

Foto: Hyva

Achsen eine Automatik aus, welche die Achsanschläge per Druckluft in die richtige Position bringt. Dieses wartungsarme System sorgt dafür, dass der Rahmen nicht auf dem Taschenwagen aufsetzt. Zusätzlich ist die Aufbauhöhe beim variablen FlexiUse-Aufbau vorne und hinten unabhängig voneinander justierbar. Der Trailer ist aber nicht nur clever, sondern er schluckt auch eine Menge. 37 Europaletten passen hinein. LO Web-Wegweiser www.koegel.com

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Leichte & Schwere Nutzfahrzeuge

ALLISON

Altpapier-Entsorgung ohne Fuß auf der Kupplung Wenn künftig in Kaiserslautern Altpapier entsorgt wird, dann geschieht dies mit den weltweit ersten Antos-Heckladern mit Vollautomatik. Denn die Mercedes-BenzFahrgestelle hat Allison jetzt frisch an den Entsorger, die Jakob Becker Gruppe, ausgeliefert. Fahrkomfort, Verfügbarkeit und geringe Wartungsintervalle sorgen dafür, dass Becker schon seit Ende der 90er-Jahre viele seiner Entsorgungsfahrzeuge mit Auto-

matikgetrieben ausgestattet hat. Im aktuellen Fall werden Fahrgestelle des Antos 2535L 6x2 mit 354 PS kombiniert mit dem Allison-Vollautomatikgetriebe der Serie 3000. Die Daimler AG hatte dem Getriebe jüngst seinen Segen gegeben und so seinen Einbau für die Entsorgungsflotte möglich gemacht. Das Allison-Getriebe ist mit einem Drehmomentwandler ausgestattet, der das Motordrehmoment beim Anfahren und Beschleunigen vervielfa-

Vollautomatik im Einsatz.

chen soll. Mittels Kriechgang und extra feiner Abstimmung passt das Getriebe besonders bei Rangierfahrten und dauerhaft niedrigen Geschwindigkeiten, also genau

Foto: Daimler

den Arbeitsbedingungen von Entsorgern. LO Web-Wegweiser www. allisontransmission.com

Keine Kompromisse wenn es um Sicherheit geht BERAL Bremsbeläge – Kompetenz in der Erstausrüstung Nach intensiver Entwicklungsarbeit sind BERAL Scheibenbremsbeläge auf Basis der ProTec S®-Technologie von Knorr-Bremse für den Actros freigegeben worden. Das Federal-Mogul Forschungs- und Entwicklungs-Team in Bad Camberg hat zwei neue Mischungen entwickelt – je eine für Vorder- und Hinterachse –, die hervorragende Werte bei Bremsleistung, Lebensdauer und Fahrkomfort liefern. Da der Actros über eine dynamische Achslastverlagerung verfügt, werden unterschiedliche Bremsmomente an den jeweiligen Achsen benötigt. Für die Vorderachse (Bremssattel Knorr SM7) und für die Hinterachse (KnorrBremssattel SL7) bieten die Mischungen auch eine wirkungsvolle Wärmeableitung. Bremsrubbeln wird verhindert, gleichzeitig werden auch bei hohen Temperaturen sehr gute Bremsleistungen erzielt, d. h. Sicherheit und Komfort profitieren gleichermaßen.

Bezogen auf die Materialabnutzung der Bremsscheibe übertreffen beide Beläge die OE-Anforderungen, sodass auch hier eine längere Lebensdauer erreicht werden kann. Zur Reduzierung des Bremsgeräusches hat der Belag radiale Anschrägungen, die eine bessere Druckverteilung des Belages gewährleisten. Außerdem unterstützen diese Merkmale die Bremsleistung und das Verschleißverhalten maßgeblich.


Fotos: Odewald

Werkstatt & Praxis

Für kurze Wartezeiten baut Christian Gschwendtner auf eine möglichst perfekte Organisation der Abläufe.

Der digitale Taktstock Wie man eine komplexe Organisation wie eine Nkw-Werkstatt gekonnt an die Leine nimmt, hat sich NKW PARTNER beim Bus-Experten AGK Truck & Bus in Feldkirchen angeschaut. LUTZ ODEWALD

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eit 2014 residiert Christian Gschwendt­ ner mit seinem Betrieb in einem Neubau in einem Feldkirchener Gewerbegebiet. Nüchtern, modern, zweckmäßig und, da selbst geplant, genau passend für den Bedarf des Bus­Experten. Doch wer zum Chef ins Büro kommt, erlebt zunächst einmal eine handfeste Überraschung. Feinster bajuwarischer Barock mit Eichenschreibtisch, Parkett, geschnitzten Bilder­ rahmen und Tischlampe vermittelt eine heimelige und urige Atmosphäre. Doch bloß nicht täuschen lassen – die Firmenführung ist hier alles andere als handgeschnitzt und von gestern.

Gedrehte Verhältnisse

Mittlerweile sind die Feldkirchener nahezu aus­ schließlich mit Bussen und deren Wartung, Reparatur

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„Ich brauche keinen Platz für zehn Busse. Die Unternehmer würden ja wahnsinnig werden.“ Christian Gschwendtner setzt auf hohe Schlagzahl, nicht auf große Parkfläche.

und Instandsetzung beschäftigt. Gschwendtner hat vor dem Schritt in die Selbstständigkeit 16 Jahre lang als Betriebsleiter ein Busunternehmen in Schwung gehalten. Seit 2007 gibt der Unternehmer selber den Takt vor. „Zu Beginn haben wir zu 90 Prozent Lkw in unserer Werkstatt gehabt. Jetzt haben sich die Verhältnisse komplett gedreht, wir sind zu mehr als 95 Prozent spezialisiert auf Busse.“ Die kommen überwiegend aus dem Großraum München. Doch wenn Busunternehmer mit eigener Werkstatt gerade bei Modellen von DAF und Sola­ ris nicht mehr weiterwissen, dann schickt Christian Gschwendtner eines seiner sechs mobilen Einsatz­ fahrzeuge auch mal quer durch die Republik, um im Notfall zu helfen. Für spontane Notfälle richten die Experten gerade einen eigenen Bus als Ersatz­ fahrzeug her. Unfreiwillige Aufenthalte mit voller

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Werkstatt & Praxis

Bild 1: Mithilfe des Werkstattkalenders wird die Auslas­ tung der Werkstatt im Blick behalten; die Terminvergabe kann nach den vorhandenen Kapazitäten erfolgen.

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Bild 2: Für jedes Fahrzeug können individuelle Termi­ ne geplant und überwacht werden. Diese werden bei Fälligkeit oder bei einem Werkstattbesuch im Vorfeld angezeigt. Bild 3: Gemeinsam mit dem Kunden wird geklärt, welche Arbeiten ausgeführt werden. Schon bei der Fahrzeug­ annahme kommt Werbas blue ins Spiel, indem mit den Checklisten der Zustand des Fahrzeugs erfasst wird. Bild 4: Dank der Einbindung von 250 Schnittstellen kön­ nen Teile bestellt, technische Daten abgerufen, Kalkula­ tionen erstellt, Buchhaltungsdaten übergeben und viele weitere Aufgaben aus Werbas heraus gelöst werden. Bild 5: Mit der Erweiterung Arbeitsgänge und Pakete können wiederkehrende Aufgaben direkt in den Auftrag übernommen werden.

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4 Passagierbesetzung kommen immerhin rund zwei­ mal im Jahr vor. Da sich seine Expertise vor allem bei Problem­ lösungen von DAF­Bussen herumgesprochen hat, sind mehrwöchige Einsätze bei deutschstämmigen Flot­ tenbetreibern in Dubai oder Miami keine Seltenheit.

Nicht nur DAF-Experten

18 Mitarbeiter und ihr Chef sorgen an 365 Tagen und rund um die Uhr für zuverlässige Bewegung von Bussen und Passagieren. Neben DAF und Solaris ist AGK auch Stützpunkthändler von Van Hool und VDL, betreut aber als freie Werkstatt auch alle ande­ ren Marken. Neben der Wartung („wir haben eine eigene TÜV­Spur“) und der Instandsetzung werden in Feldkirchen auch Komplettumbauten, etwa für Behindertenfahrten, durchgeführt.

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Werkstatt & Praxis

Bild 6: Christian Gschwendtner hat seinen Betrieb trotz immer wieder neuer Überraschungen und vielfältiger Aufgaben gut im Griff. „Mit Zettelwirtschaft wäre hier aber nichts mehr zu machen.“ Bild 7: Anhand der ausgewählten Arbeiten wird klar, wel­ che Teile für die anstehenden Arbeiten benötigt werden. Mit Werbas kann direkt festgestellt werden, ob die Teile im Lager vorhanden sind oder bestellt werden müssen.

Bild 9: Zu diesem Zeitpunkt kann die Werkstattkarte ausgedruckt werden. Die offenen Aufträge stehen über Werbas blue auf mobilen Geräten digital zur Verfügung.

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Fotos: Odewald

Bild 8: Die Bestellung kann bei verschiedenen Quellen erfolgen. Dazu stehen zahlreiche Schnittstellen zu Teile­ händlern oder OEs zur Verfügung. Mithilfe des OE­Teile­ finders kann aus der Software heraus problemlos nach der OE­Teilenummer gesucht werden.

8 Bild 10: Mit der Werkstatt­ karte weiß der Mechaniker, welche Aufgaben anstehen. Mithilfe des Barcodes auf der Werkstattkarte und in Kombination mit dem Zeitmanagement von Werbas kann der Mitarbeiter den Auftrag anstempeln, bevor er die Arbeit aufnimmt, und bei Unterbrechungen oder nach Fertigstellung abstempeln.

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Werkstatt & Praxis

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Bild 11: Nach dem Ab­ schluss des Auftrags erstellt Werbas die Rechnung, wobei kundenspezifische Rabatte, Zahlungsziele, Zahlungsarten etc. berücksichtigt werden.

Typisch für Nkw­Werkstätten: Jeder Auftrag ist eilig. Und häufig kommt es zu ungeplanten Einsätzen. Das verlangt eine straffe Planung, um den Großbetrieb nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. „Seit März 2016 setzen wir auf die Werbas­Lösungen“, erzählt Christian Gschwendtner beim Gang durch die Werkstatt. „Davor hatten wir eine Betriebssoftware im Einsatz, die eigent­ lich eher für Pkw­Werkstätten entwickelt worden war. Doch das hat uns schon lange nicht mehr gereicht.“ Nach eingehendem Studium der marktüblichen Systeme war sich der Bus­Experte sicher, mit Werbas die ideale Lösung für seinen Nfz­Betrieb gefunden zu haben: „Wenn es über die Standards geht, in die Schnittstellen zu den Herstellern, in unser Lager und in die Betriebsabläufe, dann bildet das eigentlich nur Wer­ bas komplett ab“, ist sich Gschwendtner sicher. W Web-Wegweiser www.agk­bayern.de

Umweltschonen bringt mehr Gewinn Sie können viel mehr sparen als die Behandlung mit SX-6000 kostet, wenn Sie Ihre Fahrzeuge umweltfreundlicher fahren wollen. Lassen Sie sich nicht von Garantielügen, Additivverboten und sonstigen Unwahrheiten betrügen. Emissionen nicht zu reduzieren ist mit den heutigen Zuständen der Umwelt, und mit dieser soliden Möglichkeit verfügbar, nicht zu entschuldigen. In China nimmt man es ernst, und Großstadt Beijing stellte fest, dass sie die Emissionen ihrer Busse mit SX-6000 um 15% reduzieren kann. LKW und Taxen selbstverständlich folgen. 8% Sprit und 50% Öl gespart, und bis zu 88% weniger Wartungsund Verschleißkosten steigern Ihr Gewinn. Nur Dumme suchen nach Ausreden. Lassen Sie sich von den mehrfach ausgezeichneten Expansionsmöglichkeiten der Umwelt zu Liebe auch nicht abschrecken.

www.sx-6000.de • Richard Chambers GmbH • D-85551 Heimstetten • E-Mail: chambers@qmi.de


Werkstatt & Praxis

Murat Althoff und sein Elektronik­Doktor.

Fotos: Odewald

Wie geht‘s uns denn heute? Diagnose ist in der Werkstatt das A und O. Wir haben bei Südbus Baden nachgefragt, warum sich die Profis neben den Standardlösungen der OEs für ein Multimarkengerät entschieden haben. LUTZ ODEWALD

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er Fuhrpark der Freiburger Abteilung der DB Regio Südbaden Bus GmbH umfasst 60 Busse verschiedener Hersteller, die sich jeden Tag von 4.30 Uhr früh bis zum nächsten Morgen um 2 Uhr möglichst fehlerfrei um die Mobilität der Einwohner des südbadischen Umlands kümmern müssen. Überland ist also ange­ sagt; in einer Schicht werden rund 300 Kilometer pro Fahrzeug zurückgelegt.

Fix bei Fehlersuche

Die hier in Freiburg zehnköpfige Werkstatt­Crew wird geleitet von Murat Althoff, der zusammen mit seinem Kollegen Franz Gold, dem Werk­

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„Häufig muss nur die Türsteuerung justiert werden.“ Murat Althoff, Betriebsleiter Südbus Baden

stattleiter aus Waldshut, dem Wissensdurst des Redakteurs Paroli bietet. Neben Freiburg und Waldshut gibt es noch in Villingen und Radolf­ zell Werkstätten für die regionalen Reisebegleiter von Südbus Baden. Wie der 42­jährige Kfz­Meister beim Rundgang durch seine Werkstatt erzählt, betreffen die häu­ figsten Schäden an seinen motorisierten Beförde­ rungshilfen Beleuchtung und Türen. Erst danach folgen Langstrecken­Klassiker wie Heizung und Klima. Wenn einer der Busse liegen bleibt, greift das Unternehmen zunächst auf einen der vier Ersatz­ busse zurück. Doch in der Werkstatt muss es dann flott gehen.

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Werkstatt & Praxis

Fehlersuche direkt am Ort des Geschehens.

Diagnose im Stapel – auf eigenem Rollwagen.

Wabco Würth erledigt. Der neue Zauberkasten steht eigentlich in Konkurrenz zu den vorhandenen ori­ ginalen Diagnosegeräten der Hersteller. Doch „mit dem Set von Wabco Würth sind wir einfach viel schneller“, erläutert Althoff seine Erfahrungen im praktischen Alltag. „Natürlich kann man mit den originalen Diagnosegeräten noch eine Ecke tiefer in die fahrzeugspezifischen Einstellungen eintau­ chen. Und das ist bei größeren Fehlern oder Arbei­ ten auch nötig. Daher kommen auch wir nicht um die Diagnosegeräte der Fahrzeughersteller herum.“ Das ist der Grund, warum der Werkstattleiter sämtliche Geräte auf einem Rollwagen positioniert hat. So sind die schlauen Helfer – ob von Iveco, Zeit und Effizienz sind also auch für die kom­ munale Werkstatt bestimmende Faktoren. Auf drei Fahrspuren werden die mobilen Gemeindebewe­ ger gewartet, überholt oder repariert. Eine eigene Waschhalle und die obligatorische Tankstelle ergänzen das Wellness­Programm für die roten Regionalbusse.

Mehr statt Marke

Um die Fehler zu beseitigen, sollte ein Bus strei­ ken, müssen sie allerdings zunächst einmal gefun­ den werden. Das, so erklärt Althoff, wird seit rund einem Jahr von ihm und seinen Kollegen bevorzugt mit dem Mehrmarken­Diagnosegerät W.Easy von

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60 BUSSE unterschiedlicher Hersteller brauchen regelmäßigen Service.

Facts DB Regio Südbadenbus GmbH 4.533 Kilometer Liniennetz 132 Linien 7.800 Haltestellen 41,4 Millionen Fahrgäste pro Jahr 32,5 Millionen Kilometer Fahrleistung im Jahr 645 Mitarbeiter 60 Busse

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Werkstatt & Praxis

Volle Hütte: Effizienz ist Trumpf im kunterbunten Fuhrpark der Badenser. Fotos: Odewald

MAN oder eben der Multikönner von Wabco Würth – immer allesamt griffbereit. Zum Einsatz kommt mittlerweile trotzdem vor allem das Gerät von Wabco Würth. „Häufig braucht es eben nur ein schnelles Auslesen von Standard­ fehlern und nach der Reparatur ein Löschen des Feh­ lercodes. Und da ist es von Vorteil, sich mit nur einer einzigen Menüstruktur und Bedienung zu befassen und die gleich bei mehreren Fahrzeugherstellern einzusetzen. Das spart nicht nur Zeit, sondern hilft auch, eigene Fehler zu vermeiden. Bei den OEs muss man immer wieder in neue Bedienungsebenen und Menüstrukturen eintauchen, immer wieder neu überlegen, wie man an den Fehler kommt“, weiß Althoff aus Erfahrung.

Ein Gerät, viele Marken – hier punktet W.Easy. Foto: Odewald

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„Zeit und Fehlervermeidung durch die immer gleiche Bedienung sind die größten Pluspunkte des Alleskönners “ Murat Althoff, Werkstattleiter Freiburg der DB Regio Südbadenbus GmbH

Evobus, MAN, Scania, Solaris, Volvo oder Iveco – für den mobilen Alleskönner kein Problem. „Das macht es für uns im Alltag eine ganze Ecke leichter“, freut sich Murat Althoff. Mit dem Mehrmarken­Diagnosegerät von Wabco Würth prüfen die Freiburger markenüber­ greifend vor allem die Türsteuerungen, die Luft­ federn und die Bremsen ihrer Fahrzeuge. Wenn keine Fehler vorliegen, passiert dies im Rahmen der alle drei Monate stattfindenden Sicherheitsprüfung. „Das ist wie ein kleiner TÜV – vorgeschrieben bei Fahrzeugen mit mehr als acht Passagieren“, erläutert Althoff die häufigen Aufenthalte seiner rollenden Patienten in der Werkstatt.

Transporter extra

Generell ist das Mehrmarkengerät für zahlreiche Diagnosen einsetzbar. Für die spezifischen Aufgaben in der Werkstatt wird es mittels Softwarepaketen an die jeweiligen Herausforderungen angepasst. So kann beispielsweise auf den Motorwagen eingewirkt werden. Oder Auflieger und Anhänger werden elektronisch unter die Lupe genommen. Transporter haben ihre eigene Software. Und natürlich auch die Busse mit ihren speziellen Fehler­ quellen und Herausforderungen. Wenn eine Werkstatt alles unter ihre Fittiche nimmt, was die Fahrspur kreuzt, dann gibt es natürlich auch Komplettpakete. All you can schraub, sozusagen. Dem Fehler auf die Spur kommt man mittels automatischem Systemscan, dem Auslesen von

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Werkstatt & Praxis

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Zwei OEs – ein Gerät

SCHICHTEN halten die badische Regionalbus-Flotte in der Werkstatt am Laufen – einmal fast rund um die Uhr von 4.30 Uhr bis 2 Uhr morgens.

In die Kerbe der zeitsparenden Mehrmarkendiagnose schlugen die Entwickler des Geräts, als sie bekannt gaben, dass W.Easy jetzt auch den elektronisch gemeldeten Gesundheitszustand von Haldex-Komponenten im Trailer erfassen kann. Der Coup, der pünktlich zur Automechanika 2016 mit dem Update 1.19.0 erfolgte, integriert nun die originale Haldex-Diagnosesoftware Diag+. Zwei OE-Diagnosen in einem Gerät – das hat es vorher noch nicht gegeben. Die kabellose Nutzung der Diag+-Diagnose mithilfe der Bluetooth- und WiFi-Konnektivität der W.Easy+-Box zielt darauf, die Nutzung in der Werkstatt direkt am Fahrzeug weiter zu vereinfachen. Web-Wegweiser www.wabcowuerth.com

Fehlercodes und deren Löschung, der Auswahl und dem Vergleich von Istwerten, dazu Ansteuerungen sowie Kalibrierungen und Codierungen. Für Murat Althoff hat sich die Investition in „sein“ Mehrmarken­Diagnosegerät jedenfalls gelohnt. „Zeit und Fehlervermeidung durch die immer gleiche Bedienung sind die größten Plus­ punkte des Alleskönners.“ Spricht‘s und schiebt

den Rollwagen mitsamt der elektronischen Schätz­ chen wieder zurück an seinen Platz. Jederzeit in Wartestellung, denn wenn ein Bus streikt, muss der Fehler vom Elektronik­Doktor schnell gefun­ den werden. W Web-Wegweiser www.suedbadenbus.de

die nutzfahrzeug messe

veranstalter:

LKW O RT E R P S N A R T .. R UND E G N A H AN TEN AUFBAU TIK TELEMA REIFEN , TEILE T T A T . . S K WER EHOR UND ZUB

www.nufam.de

28.09. – 01.10.2017

messe karlsruhe


Werkstatt & Praxis

ATH-HEINL

Reichlich Schererei beim Heben

Vier Tonnen Hebekraft.

Die Auffahr­Scherenhebebühne ATH SH5000 HA vom Hebe­Spezialisten ATH Heinl aus Sulzbach­Rosenberg ist für die Montage auf dem Boden – mit optionalen Auffahrschienen – genauso geeignet wie für den bodenebenen Einbau. Die Bühnen ist ausgestattet mit Aussparun­ gen für vordere Drehplatten, integrierten

Schwingplatten für den hinteren Teil und Radfreihebern mit einer Tragfähigkeit von 4.000 kg bei einer Hubhöhe von 45 cm. Die hydraulische Gleichlaufsteuerung soll ein gleichmäßiges Anheben und Senken der Scheren gewährleisten. Das Heben und Senken wird über Drucktasten gesteuert. Für die Gleichlaufkontrolle gibt

Foto: ATH Heinl

es eine Lichtschranke, die abschaltbar ist. Die Achsmessdrehteller sind fein nivel­ lierbar. Außerdem besitzt die Bühne einen CE­Stopp und gibt einen Signalton beim Senken von sich. LO Web-Wegweiser www.ath­heinl.de

FEBI BILSTEIN

BREMBO

Fix bei festen Rädern

Zupackende und drahtige Italiener

Wenn Räder richtig schön auf ihrer Nabe festsitzen, helfen nur rohe Gewalt und der Hammer. Oder der neue Radabzie­ her aus Ennepetal. Denn der will den Job schonender für Hammer, Felge, Radlager und Monteur machen. Da lohnt doch der Blick auf die zwei Teile, aus denen das Werkzeug besteht: Radabzieher und Radwagen. Radmuttern lösen, Fahr­ zeug aufbocken, Radwagen unter das Rad schieben. Nachdem der Abzieher in der richtigen Position ist, werden die Ketten in die Felge eingehakt. Und dann die Spindel mit der Druckplatte gegen die Nabe drehen. Nun soll sich das Rad leicht lösen lassen. LO

Rot wie die Sünde, auch im Nfz!

Web-Wegweiser www.febi.com

BEST IN SPARE PARTS VENTILE FÜR DRUCKLUFTANLAGE

EINE VON 700 PRODUKTGRUPPEN IN MARKENQUALITÄT.

Foto: Brembo

Brembo ist jedem sport­ begeisterten Automobilisten bekannt, zieren die typisch roten Bremssättel doch zahl­ reiche Supersportwagen. Doch auch Nutzfahrzeuge jeder Gewichtsklasse lassen sich mit den italienischen Stoppern ausstatten. Ihre Zukunftssicherheit demons­ triert Brembo etwa mit dem modular aufgebauten, elektri­ schen Bremssystem mit einer voneinander unabhängigen Ansteuerung der jeweiligen Bremseinheiten für leichte und mittelschwere Einheiten. Das System ist ausgelegt für ADAS und autonomes Fahren; es integriert Funk­ tionen von Fahrerassistenz­ systemen und besitzt eine achs­ und radunabhängige

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Drehmomentregelung. Die Bremsfunktion ist justier­ und programmierbar. In den hinteren Bremssätteln ist eine Parkbremsfunktion integriert. ESP, ABS, Antischlupf und elektronische Bremskraft­ verteilung sind Standard. Regeneratives Bremsen und ein Bremsbelagverschleiß­ Kontrollsystem sollen für zusätzliche Sicherheit sorgen. Dank des modularen Systems lassen sich auch mehrachsige Fahrzeuge damit ausstatten. Und aufgrund der vollstän­ digen By­Wire­Architektur ist das Layout der Bremse möglichst flexibel, wie Brembo mitteilt. LO Web-Wegweiser www.brembo.com/de

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Werkstatt & Praxis

E L PART S

WINKLER

Information dort, wo die Kunden sind – YouTube Die Video­Plattform YouTube ist mitt­ lerweile weltweit die Nummer zwei im Bereich der Suchmaschinen. Hier wird dem Suchenden die Welt erklärt. Wer will (und es braucht), dem zeigt Winkler, wie eine Hydraulikanlage in eine Sattelzugmaschine eingebaut wird. Natür­ lich, das ist das Geheimnis der Google­

Foto: Winkler

Tochter, schön einfach erklärt. Für den Vollsortimenter, der den Markt mit über 12.000 Hydraulikkomponenten bedient, eine konsequente Fortführung seiner Philosophie, eben mehr anzubieten als nur die Teile. Training und Schulung gehören zu einer funktionierenden Kun­ denbeziehung dazu. Auch auf YouTube! LO

Full Service auf flinken Rollen

Mobiler Trend­ setter aus bestem Hause.

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Zwei in einem

Web-Wegweiser https://youtu.be/_a6snfN1nRo

GEDORE

Hipster nennen sich vor allem junge Menschen, die angeblich den Mainstream ablehnen, aber alle im gleichen Schlabber­ look und bärtig wie Muezzins durch die Einkaufszentren der Innenstädte schlurfen. Einen Bart trägt der neue Workster­ Werkstattwagen von Gedore nicht. Und ob sein schiebendes Personal die Füße beim Gang durch die Werkstatt hebt, lässt sich schwer feststellen. Nötig wäre es nicht, denn der mobile Ord­ nungshalter scheint für das leichte Leben rund um das Nfz wie geschaffen. Mit 104 Zentimetern bietet der Workster seinen

RepLine –

Monteuren eine passende Arbeitshöhe. Kleinteile finden in den drei Ablage­ fächern ihren Platz. Noch wesentlich mehr davon gibt es in insgesamt sieben Schubladen, die jeweils mit 20 kg Traglast befüllt werden können. Damit die Pfoten nicht geklemmt werden, haben die Voll­ auszüge eine Einzelauszugssperre. Wer will, kann den Workster bis zu 400 kg schwer machen. Ob es dann beim Schie­ ben graue Haare gibt? LO Web-Wegweiser www.gedore.de

Foto: Gedore

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Reparaturkabel vereinfachen Reparaturarbeiten Mit RepLine, den Reparaturkabeln aus unserem Sortiment Elparts, bieten wir eine werkstattfreundliche Reparaturlösung mit dem Vorteil, dass Crimpverbinder und Kabelleitung bereits vercrimpt sind. Gegenüber den meist üblichen PVC-Leitungen verwenden wir hochfelxible, temperaturbeständige Silikonkabel.

Passt immer!


Werkstatt & Praxis

ATLAS COPCO TOOLS

PE

Druckluftgeräte machen das Leben leichter. Jedenfalls in der Werkstatt. Doch wehe, die Zuleitung macht sich durch Defekte selbstständig – dann drohen empfindliche Peitschenschläge. Die Essener Abteilung von Atlas Copco Tools bietet jetzt verbesserte Schlauchbruch­ sicherungen für Betriebs­ drücke bis zu 18 bar an. Die Blocksicherungen sollen eine

sichere Lösung darstellen, wenn sie Schlauchdurch­ messer von 1/4 Zoll, 3/8 Zoll, 1/2 Zoll und 3/4 Zoll in die Zange nehmen. Atlas Copco versichert, dass die Sicherungen die Druckluft ohne Einschränkung passie­ ren lassen. Reißt jedoch ein Schlauch, reduziert ein feder­ beaufschlagter Kolben die Zuleitung zum Luftschlauch. Die Installation geschieht am besten direkt hinter der Druckluft­Wartungseinheit oder am Übergang von der fest verlegten zur flexiblen Einheit. Ist der Schlauch repariert oder gewechselt, dann öffnet sich die Schlauchbruchsicherung automatisch. LO Web-Wegweiser www.atlascopco.de

Sicherheit am Schlauch. Foto: Atlas Copco

Neues Sortiment bei PE: Ventile.

Druckluft steuert und regelt überall im Lkw. Vor allem die Bremse profitiert von dem gepressten Gas. Doch fällt an der Druckluftbremse ein Ventil aus, ist Schluss mit Vortrieb. Mit einem neuen Sortiment will BPW­Tochter PE punkten. Angeboten werden Komplettlösungen passend zu den Systemen von Wabco und Knorr. Viel Zeit haben Spediteure wenig, vor allem, wenn die Fahrzeuge stehen. Daher hat PE die Ersatz­ teile direkt im Lager, von wo aus sie schnell an den Ort des Stillstands gelangen sollen. Und da nicht nur die Bremse mit Druckluft arbei­ tet, hat PE gleich auch noch die Ersatzventile gängiger Neben­ und Komfortaggregate ins Sortiment aufgenommen. Rund 60 verschiedene Druckbändiger hält PE vorrätig. LO Web-Wegweiser www.pe.de

SAF HOLLAND

16 Scheibenbremsen auf einen Streich Mit einem Universal­Werkzeugkoffer will SAF Holland die Flut der verschiedenen Typen von Scheibenbremsen in den Griff bekommen. Die Werkzeuge sind übersichtlich angeordnet. Und da sie einen festen Platz im Koffer haben, wird ein Fehlen sofort bemerkt. SAF Holland verspricht, dass die Einzelteile in solch einem Falle auch genau so geordert werden können: einzeln. Neben den hauseigenen Scheibenbremsen lassen sich auch Produkte von Knorr,

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Wabco und Haldex in den Griff bekom­ men. Wen das verwirrt: SAF Holland hat dem Koffer auch eine ausführliche Anleitung beigelegt, die die Verwendung der einzel­ nen Werkzeuge erklären will. In Zukunft soll der Universal­Werkzeug­ koffer seinem Namen noch gerechter werden, denn ein Ausbau für weitere Bremsentypen ist geplant. LO Die Bremse im Griff. Foto: SAF Holland

Web-Wegweiser www.safholland.de

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Foto: PE

Wenn Ventile durch die Decke gehen

Druckluft, aber sicher


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Werkstatt & Praxis

DRION POWER

Voodoo für Motoren? Man nehme eine geschlossene silberne Röhre mit nicht einsehbarem Inhalt, befestige das Ding mit Kabelbindern an der Dieselleitung und spare auf wunder­ same Weise tatsächlich Kraftstoff. Hört sich nach billigem Hokuspokus an? Kürzlich erreichte die Redaktion ein Erfahrungsbericht eines wohlbekannten Spediteurs aus dem Münchner Umland, der die Technologie in seinen 140 ziehen­ den Einheiten tatsächlich im praktischen Test eingesetzt hat. Seit Februar 2013 hat der Fuhrpark­ betreiber nachvollziehbar und real eine Dieseleinsparung von acht und mehr Prozent festgestellt. In mehreren seiner Fahrzeuge installierte er jetzt die modi­ fizierte „Drion DX“ genannte Black Box auf dem Kabelbaum, der den Pluspol der Lichtmaschine verlässt. Und hat notiert, dass sämtliche seiner so ausgerüsteten Lkw noch einmal zwischen 1,2 bis 1,7 Liter pro 100 Kilometer Fahrtstrecke zusätzlich zu den bereits eingepsarten kostbaren Tropfen gespart haben. Papier ist ja geduldig, und skeptisch waren wir auch, daher hat der NKW PARTNER direkt noch einmal nachge­ fragt, ob denn Schreiben und Werte tatsächlich aus seinem Unternehmen stammen würden. Der Spediteur bestätigte, dass er zunächst selber skeptisch war. Doch tatsächlich funktioniert die Technologie – „wie auch immer“ – bei sei­ nen Lkw.

Wer mehr Infos sucht, vor allem auch zum Verfahren, wie denn die geheim­ nisvolle Technologie wirklich wirkt, bekommt auf der Homepage nur die Mög­ lichkeit der direkten Kontaktaufnahme und keine weiteren Informationen und Hintergründe. LO Web-Wegweiser www.drionpower.de

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Saubere Schaumrasur Bei der Fahrzeugwäsche sind Felgen ein echter Problemfall, denn hier nistet sich nicht nur normaler Dreck, sondern auch hartnäckiger Bremsstaub ein. Für Kärcher Grund genug, einen neu entwickelten Reiniger namens Vehicle Pro Rim Foam RM 802 auf den Markt zu bringen. Sparsamkeit ist seine Tugend: Rund zehn Milliliter des Wunderwaschmittels sollen reichen, um einen Auto-Felgensatz zu reinigen. Dabei ist der Schaum sowohl für Portalwaschanlagen als auch für die Hochdruckwäsche geeignet. Und selbst bei der Reinigung in der Werkstatt kann der Kärcher-Cleaner eingesetzt werden. Der laut Hersteller an einen Rasierschaum erinnernde feste und beständige Schaum wird nach rund einer Minute wieder per Hochdruck abgespült; eine Nachbehandlung soll nicht nötig sein. LO Web-Wegweiser www.kaercher.com

Hybrid-Reifenkonzept überzeugt Continental hat mit seiner Reifenfamilie Hybrid, die sowohl bei Zugeinheiten als auch bei gezogenen Einheiten eingesetzt werden kann, viele Speditionen als Kunden gewonnen. So setzt die auf Containertransporte spezialisierte Spedition Eskatrans aus Belgien auf die runden Roller aus Hannover. 40 Sattelzugmaschinen und mehr als 40 Container-Chassis wollen bewegt werden. Zum Einsatz kommen auf den Lenk- und Antriebsachsen Conti Hybrid

in der Dimension 315/70 R 22.5. Auf die Trailerachsen lässt Chef Steven Meeus 385/55 R 22.5 und 385/65 R 22.5 ziehen. Dass die Reifenfamilie jüngst um den heißrunderneuerten Antriebsachsreifen Conti Hybrid HD3 erweitert wurde, macht den Griff zur kompletten Reifenfamilie für den belgischen Spediteur noch einfacher. LO Web-Wegweiser www. continental-truck-tyres.com

Foto: Continental

Foto: Kärcher

Räder & Reifen

Steven Meeus, Eskatrans.

Glanz und Gloria aus Italia Doch was ist eine Felge ohne das passende Zubehör? Folgerichtig bieten die Italiener ein breites Angebot an Schaftmuttern und Mutternabdeckungen,

Foto: Speedline Truck

Viele hochwertige AluSchmiederäder auf Lkw, Bussen oder Anhängern stammen aus der Schmiede von Speedline Truck aus Presezzo.

Glanz für die rollenden Füße der Trucks.

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Ventilen und Ventilverlängerungen an. Für die Nachrüstung aller Aluminiumräder von 17,5 bis 22,5 Zoll hat Speedline ein komplettes Sortiment an Schaftmuttern aufgelegt. Wer ein wenig „bling bling“ an seinem Lkw schätzt: Bei Rädern in 22,5 Zoll sorgen Mutternabdeckungen aus verchromtem Kunststoff und hochwertigem Edelstahl für den optischen Auftritt. Die Ventile von Speedline

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Truck sind speziell für Aluräder von Nutzfahrzeugen hergestellt. Sie sind aus Messing gefertigt und werden mit einer besonderen Nickellegierung veredelt. Den zusätzlichen Korrosionssschutz bekommen die Ventile, da sie keinen Kontakt zwischen den verschiedenen Metallen am Rad erlauben. LO Web-Wegweiser www.speedline-truck.com

NKW PARTNER 02/2017


Foto: Hankook

Räder & Reifen

Neues für die Bus-Flotte.

Wer in die Ferne rollen will ... ... für den hat Reifengigant Hankook eventuell den passenden Reifen im Sortiment. Jedenfalls wenn das Vehikel ein Bus ist und es neue Schlappen für die Antriebsachsen benötigt. Auf der Messe Bus2Bus in Berlin hat Hankook seine Antriebsachsbereifung für Fernlinienbusse, den neuen Smart Touring DL22, vorgestellt. Damit ist das Busreifenportfolio komplett, denn zur Familie gehört noch der Smart Touring AL22. Auszeichnen sollen den neuen Reifen vor allem seine Geräuscharmut und damit ein hoher

Fahrkomfort. Eine hohe Laufleistung und eine möglichst gleichmäßige Abnutzung der Lauffläche wurden dem Reifen quasi ins Profil geschnitzt. Und für sehr gute Grip- und Traktionseigenschaften will der Ganzjahresreifen mit M+S-Markierung mittels in V-Form angeordneter 3D-Lamellen sorgen. Zum Alleskönner soll der Reifen dank seines geringen Rollwiderstands werden, denn damit spart er auch noch Kraftstoff ein. LO

Die Mittenzentrierung Duomatic. Foto: Haweka

Ab durch die Mitte Auf der Autopormotec in Bologna präsentierte Haweka erstmals die optimierte Version der Mittenzentrierung Duomatic. Das Werkzeug will die ideale Ergänzung aller Auswuchtmaschinen mit zylindrischem Anschluss sein. Ob Pkw, Nfz, Leicht-Lkw oder Offroad-Kreuzer – die Zentrierung soll einfach, stufenlos und äußerst präzise erfolgen können. Dank eines erweiterten Einsatzbereichs können Räder mit einem Mittenlochdurchmesser von 53,5 bis 107,5 mm ganz ohne zusätzliches Zentriermittel eingespannt werden. Die Duomatic arbeitet ohne Federkraft; dadurch ist sie schneller als elektromechanische oder pneumatische Spannvorrichtungen. LO

Web-Wegweiser www.hankookreifen.de

Web-Wegweiser www.haweka.com

LIQUI MOLY

Mitarbeiter aus der Dose

SICHERHEITSLÖSUNGEN AUF EINEN BLICK:

Reifen-Montage-Spray. Foto: Liqui Moly

Wenn Zeit Geld ist, muss die Arbeit schnell von der Hand gehen. Reifenwechsel ist in vielen Nfz-Werkstätten Teil des Service. Je schneller der

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geht, desto eher wird die Bühne wieder für Notfälle frei. In diese Kerbe schlägt Liqui Moly mit seinem Reifen-Montage-Spray. Mit laut Hersteller „hervorragenden Kriech- und Gleiteigenschaften“ will es sowohl die Demontage als auch die neue Montage der Reifen vereinfachen. Auch das Verrutschen auf der Felge soll unterdrückt werden. Und wer sich auf das Hantieren mit der 400-ml-Sprühdose einlässt, der muss auch den zusätzlichen Reinigungsaufwand zum Entfernen der Montierpaste an der Reifenwand nicht mehr fürchten. Der entfällt nämlich. LO

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Seltener Anblick auf der Inntalautobahn: ausnahmsweise ohne Lkw. Foto: wkTirol

Alte Stinker auf die Schiene Lkw mit Euro-6-Motoren haben’s besser: Sattelfahrzeuge mit den schadstoffarmen Motoren können weiter ungehindert über die Inntalautobahn A 12 fahren. Für Lkw mit älteren Motoren gilt: Runter von der Autobahn, rauf auf die Schiene! Das sektorale Fahrverbot auf der A 12 zwischen Straßenkilometer 6.36 bei Langkampfen und 72 bei Ampass ist eigentlich ein Fahrverbot, das sich auf die Ladung bezieht: Aushubmaterial, Autos, Stahl und Eisen, Erze, Fliesen und Gestein. Was die Motoren betrifft, gilt das Verbot schrittweise je nach Schadstoffklasse der Lkw über 7,5 Tonnen. Die Fahrverbote sind jedoch von zahlreichen Ausnahmen durchlöchert: Es sind Fahrten ɓ zum überwiegenden Transport leicht verderblicher Lebensmittel mit einer Haltbarkeit von nur wenigen Tagen oder zum ausschließlichen Transport von periodischen Druckwerken, ɓ zur Aufrechterhaltung dringender medizinischer Versorgung, ɓ mit Lebendtiertransporten, ɓ die den Straßenbauvorhaben auf der A 12 oder A 13 oder dem Ausbau der Zulaufstrecke Nord der Eisenbahnachse München–Brenner–Verona oder der Errichtung des Brenner Basistunnels dienen, ɓ des Abschleppdienstes oder der Pannenhilfe, ɓ des Bundesheeres oder ausländischer Truppen, die sich in Österreich aufhalten oder

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Fahrten von Hilfstransporten anerkannter Organisationen, ɓ Fahrten mit Kraftfahrzeugen im Vorlauf- und Nachlaufverkehr zur Eisenbahnverladung zum oder von den Bahnterminals Hall oder Wörgl, wenn dies durch ein entsprechendes Dokument nachgewiesen werden kann. Abgaskategorien müssen nachgewiesen werden. Bekannt sind die Nachtfahrverbote für Lkw und Sattelkraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 t sowie für Lkw mit Anhängern, bei denen die Summe des Gesamtgewichts beider Fahrzeuge 7,5 t übersteigt. Ab Mai darf man an Werktagen zwei Stunden länger fahren als im Winter: Das Nachtfahrverbot gilt von 22 bis 5 Uhr, an Sonn- und Feiertagen jeweils von 23 bis 5 Uhr. Neben weiteren lokalen Fahrverboten gelten zusätzlich bundeseinheitliche Bestimmungen wie das Wochenendfahrverbot, das Nachtfahrverbot und zu bestimmten Zeiten die FerienreiseVerordnung, die zusätzlich zu den Tiroler Bestimmungen zu berücksichtigen sind. LUTZ LISCHKA W Web-Wegweiser www.tirol.gv.at/umwelt/luft/nachtfahrverbot

Kennzeichen ist Pflicht FAHRZEUGE mit einer Einzelausnahme müssen mit einer weißen, runden Tafel mit schwarzem Rand und den Buchstaben IG-L gekennzeichnet sein. Die Kennzeichen werden gegen Erstattung der Produktionskosten von der Behörde bei der Erteilung der Genehmigung ausgegeben. AB 1. Mai müssen alle Fahrzeuge, die von den IG-L-Fahrverboten ausgenommen sind, mit einer entsprechenden Abgasplakette ausgestattet sein. ÜBERTRETUNGEN können teuer zu stehen kommen: Die Strafandrohung reicht von 1.500 bis zu 2.180 Euro.

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NKW-Markt Austria STOSSDÄMPFER FÜR BUSSE TRUCKS TRAILER Das komplette Programm über den NFZ-Teilehandel

Foto: MAN

Die TGL/TGM-Baureihe – fast wie der Käfer

Mario Partl (MAN), Thomas Gerbl (Stiegl) und Thomas Müller (MAN) (v. li.).

Bei MAN gab es am Standort Steyr ein Jubiläum: Seit die ersten Vorläufer-Fahrzeuge der Baureihe TGL/TGM Ende 2004 über Band gebaut wurden und 2006 der Serienbetrieb über alle Typen dieser Baureihe voll angelaufen ist, wurden bereits 200.000 Stück gefertigt. „Wir sind besonders stolz, dass unsere Kunden seit mehr als einem Jahrzehnt auf die TGL/TGM-Baureihe vertrauen und sehen in dieser gewaltigen Stückzahl vor allem den Ansporn für unser Tun“,

KONI EVO 99B für Busse

erklärte Thomas Müller, Geschäftsführer Produktion MAN Truck & Bus Österreich, Werk Steyr. Kunde und künftiger Betreiber des Jubiläums-Fahrzeugs ist der österreichische Brauerei-Traditionsbetrieb Stiegl. „Vor allem die Verbindung von Traditionsbewusstsein und zukunftsorientierter Nachhaltigkeit zeichnet unsere beiden Unternehmen aus“, sagte Thomas Gerbl bei der Übergabe. Er betonte, dass die Top-Qualität und die Zuverlässigkeit der MAN-Produkte wesentliche Kriterien und Kernelemente für die Partnerschaft bedeuten. Stiegl ist auch Partner des Firmenkonsortiums CNL (Council für nachhaltige Logistik), an das im Herbst neun von MAN in Steyr gefertigte TGM-Lkw mit Elektro-Motorisierung für die Erprobung im Praxisbetrieb übergeben werden. LUTZ LISCHKA

Web-Wegweiser www.truck.man.eu/at

Schotten ohne Geiz

NKW PARTNER 02/2017

eine Nutzlast von 600 kg und bietet Platz für fünf Personen. Für den Brandeinsatz ist ein fernsteuerbarer Werfer angebaut; eine Teleskop-Wasserhochführung führt entlang des Hubrettungssatzes bis in den Korb. Zur Rettung von Menschen in Rollstühlen oder auf Schwerlasttragen kann die Vorderfront abgeklappt, Rollstühle und Tragen können fix im Korbboden verankert werden. LUTZ LISCHKA Web-Wegweiser www.rosenbauer.at

Foto: Rosenbauer

Bis 2019 stellt der Scottish Fire and Rescue Service zehn Hubrettungsbühnen und eine Drehleiter des oberösterreichischen Feuerwehrerzeugers Rosenbauer in Dienst. Die schottische Feuerwehr steigert damit ihre Einsatzkapazitäten und das Niveau ihrer Einsatztechnik. Mit den vielseitig einsetzbaren Hubrettungsbühnen Rosenbauer B32 erreichen die Feuerwehren Einsatzstellen in bis zu 32 m, die Korbboden- bzw. Rettungshöhe beträgt 30,3 m. Der robuste, aus hochfestem Feinkornstahl gefertigte Hubrettungssatz besteht aus einem dreiteilig teleskopierbaren Hauptarm und einem Korbarm, der ihn besonders gelenkig macht. Zum Einsatz kommt die B32 nicht nur bei Höhenrettungs- und -löscheinsätzen, sondern auch bei Arbeiten im Unterflurbereich. Einsatzbereit ist sie in weniger als 90 Sekunden; dann sind die Stützen ausgefahren, der Hubrettungssatz ist auf volle Länge aufgerichtet und geschwenkt. Der Rettungskorb hat ohne Aufbauten

Steuerung per Joystick und Display.

49 SEIT 1857 | koni.com


Impressum & Vorschau Impressum Foto: Europart

NKW PARTNER Zeitschrift für den Nutzfahrzeug-, Zubehör-, Teilemarkt und Reparaturwerkstätten in Deutschland 24. Jahrgang Herausgeber und Verlag: Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Postanschrift: 30130 Hannover Adresse: Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover Tel. 0511 8550-0 Fax 0511 8550-2600 www.schluetersche.de www.nkwpartner.de Redaktion: Lutz Odewald (Chefredaktion, V.i.S.d.P.) Tel. 0511 8550-2449 Fax 0511 8550-2600 odewald@schluetersche.de Lutz Lischka Mitglied des Redaktionsbeirats: Rolf Barstadt, Ferdinand Bilstein GmbH & Co. KG; Andreas H. Bitsch, Federn-Hentz GmbH; Stefan Freitag, MAHLE AFTERMARKET GmbH; Christian Herrmann, truckpower holding GmbH; Hans-Jürgen Herrmann, truckpower holding GmbH; Michael Jesenko, Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co. KG; Hans Marquart, Marquart GmbH; Hans Strobel, Christian Winkler GmbH & Co Anzeigenverkauf: Christian Welc (Leitung) Tel. 0511 8550-2643 welc@schluetersche.de Marion Bäre Tel. 0511 8550-2645 baere@schluetersche.de Tanja Ehlerding Tel. 0511 8550-2647 ehlerding@schluetersche.de Gitta Lemke Tel. 0511 8550-2648 lemke@schluetersche.de Derzeit gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 24 vom 1. 1. 2017 Druckunterlagen: anzeigendaten-nkw@schluetersche.de Tel. 0511 8550-2549 Fax 0511 8550-2401 Leser-/Abonnement-Service: Julia Wäsche Tel. 0511 8550-2423 Fax 0511 8550-2405 vertrieb@schluetersche.de Erscheinungsweise: vier Ausgaben im Jahr Bezugspreis: Jahresabonnement: € 31,00 inkl. Versand und MwSt.; (außerhalb Deutschlands: € 31,00 zzgl. Versand) Studenten erhalten einen Rabatt von 25 Prozent. Die Mindestbezugszeit eines Abonnements beträgt ein Jahr. Danach kann es jederzeit mit einer Frist von 6 Wochen zum Jahresende gekündigt werden. Das laufende Jahr wird anteilig berechnet. Einzelheft € 8,00 zzgl. Versandkosten. Die GVA Mitglieder erhalten im Rahmen ihrer Mitgliedschaft den NKW PARTNER. ISSN 1437-6229 Druck: Sedai Druck GmbH & Co. KG Böcklerstraße 13, 31789 Hameln/Wangelist

EUROPART STARTET MESSE-MARATHON

Volles Haus in Hagen.

Das Wochenende gehört der Hausmesse Haben Sie am Wochenende frei? Na, das haben Sie sich auch verdient! Die Damen und Herren von Europart dagegen wussten mit ihren freien Tagen etwas viel Besseres anzufangen. Die haben nämlich auf Sie gewartet. Ja, genau auf Sie! Am 6. Mai ist in Hagen die Tour der „Blauen“ gestartet. Bis Ende Juni folgen Frankfurt, Hamburg, Radeburg, Berlin und München. Die Macher von Europart nennen die Tour „Europart Bestzeit“.

Erfolg in Hagen

Mehr als 500 Ihrer Kollegen und Mitstreiter aus der Branche sind dem Ruf gefolgt und haben sich den Auftakt in Hagen angeschaut. Ersatzteile, Werkstattausrüstung und Zubehör, dazu Workshops und natürlich die Events, ohne die die Familie nicht mitzubekommen ist – Europart hat richtig Gas gegeben. Damit ist der Teilegroßhändler natürlich in bester Gesellschaft, denn ob Europart, Coparts, WM, Stahlgruber oder Carat – auch in diesem Jahr kann man nahezu jedes Wochenende in die Welt der schönen neuen Schraubenschlüssel, Hebebühnen und Werkstattkonzepte abtauchen. Dazu kommen die großen, die „richtigen“ Messen wie IAA oder Nufam, Transport Logistic oder die Autozum in Salzburg.

Kostenlos kostet

Für den Werkstattbetreiber eigentlich ein Paradies: Die Informationen kommen quasi auf dem Präsentierteller, die Wege sind nicht weit, die Anreise ist kurz und selten teuer. Doch diese Zersplitterung der Messe-Landschaft hat auch ihre Schattenseiten. Die Hersteller und Händler, für die die Teilnahme eine Pflicht ist, bringen einen großen Teil ihres Budgets in die Durchführung ein. Dagegen alles kostenlos für Sie? Aber nur, wenn Sie die auf den Einkaufspreis geschlagenen Werbungskosten nicht berücksichtigen. Und gerade die kleineren Betriebe, die Hersteller ohne Riesen-Mannschaften im Hintergrund, stecken eine Menge Zeit und Energie in die Hausmessen. Zeit, die kostbar ist, wenn es um die Entwicklung neuer Technologien geht, um die Weiterentwicklung und Verbesserung der eigenen Produkte. Die Entwicklung der Hausmessen lässt sich kaum zurückdrehen. Für die Branche wäre es jedoch sicher überlegenswert, die Kräfte auf weniger Messen und eher auf eigene Produkte und Dienstleistungen zu konzentrieren. LO W Web-Wegweiser www.europart.net

Vorschau zum Heft 3/2017

Funkenflug in Ludwigsburg

Kühler Kopf für schnelle Ladung

Fettige Finger erlaubt

KEIMZELLE des Nkw-Spezialisten Winkler ist kein Lager oder Handelsgeschäft. Der Ursprung allen unternehmerischen Tuns liegt in der Stuttgarter Wolframstraße, bei einem königlich-württembergischen Hofwagenschmied. Die Zeiten haben sich geändert. Doch bei Winkler wird immer noch kunstvoll mit Metall gearbeitet!

KOOPERATIONEN sind in der Fahrzeugbranche gang und gäbe. Wenn sich zwei Große der Branche zur Zusammenarbeit entschließen, sollen sich Spediteur und Fahrer freuen. So jedenfalls die Idee hinter der Meldung, dass Alltrucks in Zukunft auf EberspächerSysteme setzt. Wir haben einen ersten Einbau begleitet.

FOTOGRAFIEREN ist normalerweise streng verboten, wenn man bei der Schaeffler-Tochter FAG in die Produktion schaut. Daher konnten wir uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen, mehr über das brandneue Kegelrollenlager-Set für schwere Nutzfahrzeuge zu erfahren. Und warum es für die Werkstatt ein Hit werden kann.

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NKW PARTNER 02/2017


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LIQUI MOLY erneut zum Sieger gekürt!

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Ausgabe 8/2017

Ausgabe 6/2017

Ausgabe 7/2017

Ausgabe 13/2017

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