Ausgabe: intern
Auflage: 1.000 Exemplare
Herbst 2019
Foto: Michael Öttl
11. Jahrgang
Digitalisierung, Nachhaltigkeit und künstliche Intelligenz sind die Innovationstreiber in der Reinigungsbranche. Diese unternehmerischen Aufgaben sind zu leisten in einer globalisierten Wirtschaft, die zunehmend ökonomische und vor allem ökologische Lösungen in gesellschaftpolitischen Kleinteiligkeiten sucht. In diesem Ränkespiel der Kräfte muss die Gebäudereinigungsbranche ihren individuellen Weg finden, um nicht in Gefahr zu geraten. Dafür müssen sämtliche Betriebsabläufe wie interne digitalisierte Arbeitsplätze, die mit externen Arbeitsabläufen kompatibel sind, digitalisierte Verkaufspräsentationen und last but not least eine Harmonisierung des Themas „Vereinbarkeit Familie und Beruf“ neu gedacht werden. Michael Öttl Obermeister
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Apps und Downs Aktuelle Standards für Gebäudedienstleister Klaus Schröder
Es gibt nur ganz wenige Themen, die in den vergangenen Jahren einen ähnlichen Hype in der Gebäudereiniger-Branche ausgelöst haben wie Themen rund um die Digitalisierung. In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich in jedem Einzelfall die Frage, für wen der Einsatz der neuen Technologien überhaupt sinnvoll ist, und welche Fallstricke zu beachten sind. Dabei muss die Digitalisierungsstrategie auch zur allgemeinen Unternehmens- und Marktstrategie passen. Grundsätzlich ergeben sich im Rahmen der Digitalisierung von Prozessen in der Gebäudereinigung zwei wesentliche Stoßrichtungen: Die Standardisierung (und damit einhergehende Digitalisierung) der internen kaufmännischen Prozesse führt insbesondere zu einer erhöhten Effizienz und damit auch zu möglichen Kostenvorteilen im Wettbewerb. Dies ist
naturgemäß eine Domäne der ERP-Systeme und der einschlägigen Branchensoftware. Der digitale Arbeitsschein, die Online-Sofort meldung, der digitale Objektordner oder Funktionen der Materialwirtschaft sind hierfür klassische Beispiele. Auf der anderen Seite steht die konsequente Ausrichtung der Leistungserbringung auf die einzelvertraglichen Qualitätserwartungen der Kunden. Individualität und Transparenz schaffen hier zusätzlichen Kundennutzen und rechtfertigen unter Umständen einen höheren Preis. Hier sind oftmals sehr spezielle und flexible Lösungen an der Schnittstelle zum Kunden gefragt, die kaufmännische Standard-Software kaum zu leisten vermag. Diese output-orientierte Kundenperspektive erfordert daher andere digitale Instrumente, die teilweise als einzelne,
Innung Südbayern und Stadtkreis Regensburg
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Wissen funktional abgegrenzte Apps, oder als integrierte Plattformen mit vielfältigen Funktionalitäten zur operativen Steuerung von Gebäudedienstleistungen angeboten werden. Aktuell können folgende Funktionalitäten als Standards mit einer ausreichend großen Zahl an Praxis-Anwendungen angesehen werden: Bedarfsorientierung und Kundeninteraktion (Cleaning on demand) Hierbei wird der Bedarf zur Reinigung oder anderer Dienstleistungen entweder direkt durch den Kunden mittels einer intelligenten App „bestellt“, oder durch technische Einflüsse, wie zum Beispiel Wetterdaten oder vernetzte Sensoren ausgelöst. Die gesamte Abwicklung erfolgt dann vollständig papierlos. Diese intensive Interaktion mit dem Kunden und seinen Nutzern erfordert zudem einen außerordentlich flexiblen Personaleinsatz durch den Dienstleister. Dies ist eine besondere Anforderung, die spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten der Führungskräfte und des eingesetzten Reinigungspersonals erfordert.
digitaler Hilfsmittel erledigt werden konnte. Heute ist eine flexible und transparente Qualitätsbewertung, die individuelle Leistungsverzeichnisse und spezifische Qualitätserwartungen einzelner Kunden abbilden kann, eine Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus werden auch komplette Audits einschließlich der Abweichungsanalysen, Fehlermanagement, Benachrichtigungen und Freigaben der Revisionsstände abgewickelt. Zu diesem Zweck bedient man sich komplexer Algorithmen zur Überwachung von Ergebnissen und zur Benachrichtigung der Verantwortlichen bei Abweichungen. Inzwischen sind auch vollständig digitale Zertifizierungen üblich, zum Beispiel nach GEFMA 160 „Nachhaltigkeit im Facility Management“.
Gewinn an Flexibilität Die Überwachung von Tätigkeiten, die aus den regulären Planungsintervallen herausfallen, da sie in den Leistungsverzeichnissen nur wenige Ausführungen im Jahr ausmachen oder grundsätzlich ereignisorientiert sind, stellt häufig ein gravierendes Problem dar. Terminüberwachung, Einsatzplanung und Leistungsnachweis werden über Planungstools nachgehalten und abgewickelt. Diese Funktionen kommen auch für Grün- und Graupflege oder Winterdienste in Betracht.
Reklamations- und Mängelmanagement. Die Reklamation durch einen Kunden ist eine ernste Sache. Daher ist eine schnelle und professionelle Abwicklung wichtig, um dem Kunden die notwendige Wertschätzung zu erweisen und seine Zufriedenheit wiederherzustellen. Leistungsfähige Werkzeuge helfen dabei, Verantwortlichkeiten und Fehlerquellen zu lokalisieren und den Vorgang schnell und zielgerichtet abzuarbeiten. Aus eingehenden E-Mails werden automatisch Reklamations-Tickets erzeugt, die sofort an die verantwortlichen Personen weitergeleitet werden. Telefonisch eingehende Beschwerden werden ebenfalls unverzüglich erfasst und intern adressiert. Eine zentrale Instanz kann in Echtzeit den aktuellen Bearbeitungsstand der Reklamationen überwachen.
Qualitätsmanagement Die Qualitätsmessung war eine der ersten Aufgaben, die mittels
Zeiterfassung Nicht erst seit dem richtungsweisenden Urteil des EuGH vom 14. Mai
2019 spielt die Zeiterfassung eine wichtige Rolle in der Gebäudereinigung. Zum Einsatz kommen hier alle gängigen Verfahren (QR-Codes, NFC, BLE, Biometrie und GPS), teilweise auch in Kombination miteinander. Das Smartphone oder Tablet fungiert dabei wahlweise als Erfassungsterminal oder als persönlicher Ausweis. Auswertungen und Kontrollen erfolgen online über Portale oder spezielle Apps, abrechnungsrelevante Daten werden an die entsprechenden Lohnprogramme übergeben. Allerdings können Bemühungen zur Digitalisierung auch schnell nach hinten losgehen. Nämlich dann, wenn das Dienstleistungsunternehmen nicht über die nötige Reife verfügt. Die Basis dieser Reife bilden stets qualifizierte Mitarbeiter, die Berührungsängste mit neuen Technologien überwunden haben und die Funktionsweisen von Apps und Portalen und deren Zusammenwirken verstanden haben. Auch fehlendes Vertrauen der Mitarbeiter in Datenschutz sowie der Umgang mit GPS-basierten Funktionen können die Anwendung leistungsfähiger Systeme behindern. Daher gilt auch hier, was eine Grundregel im Qualitätsmanagement ist: Die Verantwortung der obersten Leitung ist unersetzlich. Geschäftsleitung und Führungskräfte müssen vorangehen – dies schafft Vertrauen und fördert die notwendige Akzeptanz der neuen Technologien zum Nutzen des Unternehmens und seiner Kunden. n Der Autor Dipl.-Kfm. Klaus G. Schröder ist Geschäftsführer der Kontura GmbH in Bonn, die sich mit ihrer Produktfamilie „service alliance“ auf die Digitalisierung operativer Prozesse im Facility Managements spezialisiert hat. Die Schwerpunkte liegen im infrastrukturellen, technischen und auch im kaufmännischen Facility Management. www.kontura.de
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Wissen
Disruptives Denken Die digitale Transformation beginnt im Kopf
Stellen Sie sich vor, Sie würden heute Ihren Beruf noch einmal erlernen. Ihre Abteilung und Ihr Team im Unternehmen würden neu etabliert. Oder Ihr Unternehmen würde neu gegründet werden. Stellen Sie sich vor, Sie bräuchten drei bis fünf Jahre Aufbauzeit und könnten alle digitalen Technologien nutzen, die aktuell zur Verfügung stehen: das Internet der Dinge, künstliche Intelligenz, die Blockchain, den neuen Mobilfunkstandard 5G und andere. Was würden Sie tun? • Würden Sie genau das lernen, was Sie in der Vergangenheit gelernt haben? • Würden Sie Ihr Team oder Ihre Abteilung genauso aufbauen wie Sie heute besteht? • Würde das Unternehmen, in dem Sie arbeiten, die gleichen Angebote machen und genauso strukturiert sein? In den vergangenen Jahren habe ich zahlreiche Teams, Abteilungen und Unternehmen analysiert, die im digitalen Wandel weit vorne sind. Digitale Gewinner Sie alle hatten eines gemeinsam: Sie dachten die Zukunft disruptiv. Sie überlegten, wie sie sich und ihr
bestehendes Geschäft angreifen können. Disruptives Denken bedeutet im ersten Schritt, das Bestehende komplett in Frage zu stellen.
oder Unternehmensstrukturen, die im analogen Zeitalter entstanden sind. Die erste Stufe des disruptiven Denkens besteht darin, diese „Heiligen
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Dr. Jens Uwe Meyer Die Digitalisierung verändert Märkte und Unternehmen in einem nie gekannten Ausmaß. Bis 2030 wird das Tempo der Veränderungen noch einmal drastisch zunehmen. Aber wie kann man davon profitieren und Gewinner dieses digitalen Wandels werden? Dr. Jens-Uwe Meyers Gastbeitrag zeigt, wie disruptives Denken gelingt und wie es Ihnen, dem Team und dem ganzen Unternehmen weiterhilft.
Digitalisierung und künstliche Intelligenz verändern nicht nur die Arbeitswelt
Heilige Kühe schlachten Im Vergleich zu traditionellen Unternehmen haben es Start-ups relativ einfach. Sie greifen bestehende Märkte an. Kompromisslos. Sie haben auch nichts zu verlieren. Im Gegensatz zu traditionellen Unternehmen verdienen Start-ups häufig über Jahre hinweg kein – manchmal auch nie – Geld. In traditionellen Unternehmen haben Sie es schwerer. Sie müssen einerseits die bestehende Kundenbasis bedienen und das bestehende Geschäft so weit wie möglich optimieren. Andererseits müssen Sie das Neue kompromisslos vorantreiben. Eine Aufgabe, die häufig daran scheitert, dass bestimmte „Heilige Kühe“ nicht in Frage gestellt werden: Die bestehende Vertriebsstruktur, ein vor Jahren etabliertes Softwaretool
Kühe“ immer wieder gezielt in Frage zu stellen. Würden Sie heute noch einmal beginnen, würden Sie die Vertriebsstrukturen genauso aufbauen? Würden Sie die Software heute noch so einführen? Und würden Sie das Unternehmen heute noch so strukturieren? Wann immer die Antwort „nein“ lautet: Der bestehende Zustand sollte verändert werden. Suchen Sie nach übertragbaren Anwendungsfällen von digitalen Technologien Die meisten Menschen und Unternehmen sind in ihrem Denken branchenbezogen. Sie vergleichen sich mit anderen Unternehmen ihrer Branche sowie mit Unternehmen aus naheliegenden Bereichen. Disruptives Denken verfolgt andere Grundsätze:
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Innung Inside Den Vergleich mit Unternehmen aus anderen Branchen. Welche Anwendungsfälle hat Amazon, die sich auf einen Maschinenbauer übertragen lassen? Wo löst ein hochinnovatives Start-up mit künstlicher Intelligenz Probleme besser als es andere tun? Suchen Sie gezielt nach Anwendungsfällen aus anderen Branchen und Bereichen, die Sie auf sich übertragen können. Nicht eins zu eins, sondern adaptieren. Starten Sie einen Angriff auf sich selbst Versetzen Sie sich in die Rolle aggressiver Angreifer. Was würden Sie tun, um Ihr bestehendes Geschäftsmodell kompromisslos anzugreifen? Welche innovativen Services und digitalen Geschäftsmodelle würden Sie entwickeln, wenn Sie keine Rücksicht auf
Ihr bestehendes Geschäft nehmen müssten? Diese Art des disruptiven Denkens lässt das Bestehende bewusst außer acht. Versetzen Sie sich in die Lage des Amazon-Chefs, des Zalando-Gründers oder eines KI-Startups. Was würden Sie anders machen, wenn Sie plötzlich nicht mehr in der Situation der Verteidigung sind, sondern auf Angriff spielen? Übertragen Sie Ihre neuen Ideen in das bestehende Geschäft Spätestens jetzt kommen in vielen Unternehmen die „normalen“ Denkansätze wieder durch. „Das geht momentan nicht.“, „Das verträgt sich nicht mit unserem Alltagsgeschäft.“, „Das wird kurzfristig keine Gewinne abwerfen.“ Überlegen Sie, wie Sie die Ergebnisse des disruptiven Denkens in Ihr
Unternehmen übertragen können. Und entscheiden Sie, ob Sie Innovationsprojekte innerhalb der bestehenden Strukturen umsetzen können oder neue Strukturen schaffen müssen. Beispielsweise ein Innovation Lab oder sogar eine Ausgründung. Disruptives Denken unterstützt Sie, Ihr Team und Ihr Unternehmen dabei, den Scheuklappenblick abzulegen, der im Alltag normal ist. Disruptives Denken ist das, was digitale Gewinner erfolgreich macht. n Der Autor
www.jens-uwe-meyer.de
Dr. Jens-Uwe Meyer gehört zu den führenden Experten für Innovation und Digitalisierung. Er ist Autor von 13 Büchern zum Thema, Keynote Speaker und Software-Unternehmer
First tell, then sell Warum ein Verkäufer auch ein Stück weit Erzähler sein muss Uwe Jürgen Günter-von Pritzbuer
Ein Verkaufsgespräch ist Teilgebiet der Verkaufstechnik und bezeichnet die zielgerichtete, auf Vertragsabschluss gerichtete Dialogführung eines Verkäufers mit einem potenziellen Kunden. Das Verkaufsgespräch hat eine besonders große Bedeutung, wenn viele Anbieter im Wettbewerb zueinander stehen beim Verkauf wissensintensiver Produkte und Dienstleistungen. Verkaufen und Vertrieb in der Digitalaxis Zwischen Disruption und Generation X, Y, Z: Was muss ein Verkäufer tun, um auch morgen und übermorgen erfolgreich zu sein? „Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen,
sondern darauf, auf die Zukunft vorbereitet zu sein.” Diesen klugen Satz schrieb Perikles, einer der führenden Denker in der griechischen Antike und das bereits 500 v. Chr. – das Thema Wandel ist also in jeder Epoche aktuell. In unserer Ära zeigt sich: Die Veränderung durch die Digitalisierung wird früher oder später jeden Verkäufer treffen. Die Umgestaltungen des Käufer- und Verkäuferalltags nimmt immer drastischere Formen an. Jetzt heißt es: sich gleichermaßen den Herausforderungen der Unterschiedlichkeit der Generationen und der Digitalisierung stellen. Wer sich auf ein Verfahren, eine Dienstleistung oder ein Produkt spezialisiert, das in der Zukunft überholt sein wird, hat es sehr
schwer. Er wird vom technischen Fortschritt überrannt. Immer wenn eine Dienstleistung oder eine Technik auftaucht, die leistungsstärker ist, wird ein bestehendes Verfahren abgelöst. Bei der Dynamik des Fortschritts werden die Zyklen aktuell immer kürzer. Schuld daran ist die so genannte Disruption: Dinge ändern sich – schnell und schneller. Wandel ist die eigentliche Norm und bei der Jagd nach Möglichkeiten entsteht ständig Neues. Durch disruptive Innovationen entstehen neue Märkte und alte verschwinden. Flachbildschirme mit LCD-Technologie haben Kathodenstrahlröhren in Fernsehbildschirmen und Computer-Monitoren ersetzt. Und das Mobiltelefon verdrängte Telefone
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Innung Inside zwei Mausklicks eine Bruchlandung hinlegen.
Digitalaxis - Aufbruch zu neuen Horizonten Die Renaissance hatte Künstler, die Aufklärung ihren Philosoph und das Zeitalter der industriellen Revolution den Techniker. Jede Epoche drückt sich in einem typischen Protagonisten aus, in dem sie sich wiedererkennt. Und heute? Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Ära. Jetzt braucht es den Prototyp eines Verkäufers, der mit digitaler Kompetenz ausgestattet ist, erfolgreich mit den so genannten ROPO-Kunden umgehen kann und die unterschiedlichen Generationen typgerecht bedient.Digitale Kompetenz ist die Fähigkeit, die Veränderungen der Gesellschaft mit fortschreitender Digitalisierung zu erkennen und erfolgreich zu nutzen. Dabei ist die wichtigste Komponente, sich permanent neues Wissen anzueignen und dieses umzusetzen. Zwar kennen wir den Grundsatz des lebenslangen Lernens bereits – neu ist aber die Geschwindigkeit und Fülle an Informationen. Wissen wird immer mehr zur verderblichen Ware und das Verfallsdatum rückt täglich näher. Im schnellen Karussell der Entwicklungen und der Disruptionen braucht es Futability – also die Fähigkeit zur Zukunft. Wer im digitalen Zeitalter nicht nur überleben, sondern richtig gute Geschäfte machen will, braucht Veränderungsbereitschaft. Wer den Wandel nicht scheut, entdeckt neue Perspektiven und Lösungen für heute, morgen und übermorgen. Auf Tradition kann man bei den Rezepten von Senf oder Hausmacherwurst setzen, nicht jedoch beim Verkauf. Das haben wir schon immer so gemacht – wer im Vertrieb noch immer nach diesem Motto agiert, wird in der Geschwindigkeit von nur
Neue Zeiten bringen neue Kunden Der Kunde von heute will mehr. Er wünscht sich mehr Beratung, Komfort und Einkaufsmöglichkeiten rund um die Uhr und rund um den Globus. Die fortschreitende Digitalisierung macht
sondern für jedermann zugänglich. Wissen gibt es für alle – überall und praktisch zum Mitnehmen. Doch Vorsicht: Gerade im Internet werden Halbwahrheiten und „fakenews“ verbreitet. Geprüftes Expertenwissen ist hier Mangelware. Da ist der kompetente Verkäufer mehr denn je gefragt. Erst recht, wenn es um Premium-
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mit Leitung – oder wann haben Sie zuletzt eine Telefonzelle benutzt?
Uwe-Jürgen Günter-von Pritzbuer ist Visualisierungsexperte und Vertriebsprofi für emotionale Kommunikation. Mehr Information unter www.folienmagie.de
zeitlich und örtlich unabhängige Kaufentscheidungen zum Standard. Der Kunde duldet nicht – er fordert. Der Kunde reagiert nicht – er agiert. Er wartet nicht – sondern kauft. Wer Kaufkraft besitzt, der verlangt nach Bequemlichkeit, Inspiration, der Berührung aller Sinne und den daraus resultierenden Entscheidungserlebnissen. Das Entscheidungsverhalten verändert sich. Der neue Kunde besitzt eine gewisse Kauf-Cleverness: Kunden sind heute gut informiert mit sehr ausgeprägtem Hintergrundwissen um Produkte, Marken und Märkte. Wissen ist nicht länger die Macht, die ein Verkäufer oder ein Experte für sich beanspruchen kann. Die Digitalisierung führt zu einer Angleichung der Machtverhältnisse: Informationen sind nicht mehr nur Auserwählten vorbehalten,
Beratung oder Premium-Leistung geht – denn genau die gibt es im Internet (noch) nicht in der Breite. Da wird dann die Fachberatung immer wichtiger! Sie ist Dreh- und Angelpunkt, das Licht im dunklen Datenmeer. Das vertrauensvolle Bindemittel zwischen all dem nicht real greifbaren. Denn auch die Kunden spüren die Veränderung, sind oft verunsichert und brauchen den Berater als analogen Felsen in den virtuell stürmischen Zeiten. Der Beratungsbedarf wird immer höher, wächst parallel mit der komplexen Welt. Damit wird der persönliche Kontakt zu einem kompetenten Berater wichtiger denn je. Insbesondere, wenn Produkte oder Dienstleistungen verkauft werden sollen, die man nicht sehen oder anfassen kann. Kunden brauchen dafür Berater als Guide, als Profi und Fixpunkt. n
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Wissen
Familie und Beruf Das schaffe ich auch noch! Ulrike Reiche
reden Frauen ein, Beruf und Familie ließen sich locker vereinbaren. Dieser Anspruch führt zu einem bestimmten Erwartungsdruck. Statt sich die damit
ungern in eine Betreuungseinrichtung. Auch wenn die Bezeichnung der „Rabenmutter“ zunehmend antiquiert erscheint, herrscht in vielen Köpfen noch immer die Vorstellung „Eine Mutter gehört zum Kind“, und das bitte 24 Stunden am Tag. Das erzeugt bei vielen Frauen immer noch ein schlechtes Gewissen, selbst wenn sie eine gute Betreuung für ihr Kind gefunden haben.
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Gerade Frauen neigen dazu, sich zu überfordern. Ein bisschen mehr geht immer: im Job, in der Familie. Wer wünscht sich nicht ein gutes
Slow Work - Slow Life, entschleunigt und gelassener leben.
Miteinander, beruflich wie privat? Frauen sind es, denen besondere Talente zugeschrieben werden, um soziale Beziehungen und eine reibungslose Zusammenarbeit zu gestalten. Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Organisationstalent werden häufig genannt. Die Kehrseite davon ist, dass Frauen dazu neigen, sich an den Bedürfnissen anderer auszurichten. Die Falle „Soziale Kompetenz“ Besonders auffällig wird dies, wenn sich ein Kind eingestellt hat. Die neue Familiensituation verlangt gerade Müttern in hohem Maße eine Veränderung ihres bisherigen Arbeitsstils und die Anpassung an die Vorstellungen anderer Menschen ab. Medien, Politik, der eigene Bekanntenkreis, alle
einhergehende Überforderung bewusst zu machen und sich auf gesunde Art abzugrenzen, sind viele Frauen quasi in einem vorauseilenden Gehorsam versucht, den an sie gerichteten Anforderungen gerecht zu werden. Vorauseilender Gehorsam und schlechtes Gewissen Der Chef möchte, dass die frischgebackene Mutter nach der Geburt schnellstmöglichst wieder an den Arbeitsplatz zurückkehrt? Natürlich in Vollzeit, sonst kann er nicht versprechen, dass der Job einige Monate lang freigehalten wird. Und dann ist das Kind da, und Frau realisiert: Eine Geburt ist eine Höchstbelastung, die nach angemessener Regeneration verlangt. Noch dazu geben viele Eltern, insbesondere Mütter, ihr Kleinkind
Frauen ohne Ehrgeiz, aber mit Doppelbelastung Es wird allgemein beklagt, dass Frauen durch Heirat oder Schwangerschaft beruflich an Ehrgeiz verlören. Es ist aber weniger ihre Rolle als Mutter und Ehefrau, die Frauen dem Beruf vorziehen würden. Ausschlaggebend für den häufigen Rückzug von Müttern ist vielmehr die Doppelbelastung, die sie entmutigt, und eine auf männliche Karrieren fixierte Firmenkultur. So verwundert es nicht, dass immer noch die deutliche Mehrheit der Paare, etwa zwei Drittel der Familien, ein modernisiertes Ernährer-Modell mit den Frauen als Hinzuverdienerinnen lebt. Diese Paare bewegen sich im Prinzip weiterhin im tradierten Rollenverständnis. Das ändert sich auch nicht, wenn beide Elternteile zuhause arbeiten. Mütter und Väter arbeiten zwar demnach durchweg mehr, wenn sie Homeoffice machen oder ihre Arbeitszeit selbst bestimmen können. Mehr Zeit für Kinderbetreuung und Hausarbeit wenden hingegen nur die Frauen auf. Zur Hausarbeit gehört auch an alles zu denken und es zu organisieren. Diese sogenannte geistige Zusatzlast, Mental Load, wird üblicherweise von
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Wissen
Die Quadratur des Kreises auflösen All diese Erwartungshaltungen tragen dazu bei, dass sich so manche Frau zu verausgaben droht. Häufig gelingt es, den Anforderungen im Beruf und der Familie eine gewisse Zeit lang gerecht zu werden. Wenn jedoch die Selbstfürsorge auf Dauer zu kurz kommt, wird das Spannungsfeld „Familie – Beruf – ich“ zu einer Quadratur des Kreises. Es stellt sich die Frage, wie Frau wiederhierherausfindet, oder besser noch, gar nicht erst hinein gerät. Hierfür ist es nötig, ab und an innezuhalten, um Tempo aus dem Trott des Alltags zu nehmen. Entschleunigen Sie Ihr Leben, beruflich wie privat, und nutzen Sie bewusst die Auszeiten, um immer wieder aufs Neue über Ihre Arbeitsund Lebensweise zu entscheiden. Erlauben Sie sich die Frage „Was will ICH? Was tut mir gut, was nutzt mir, was nutzt meiner Familie?“ bevor Sie reflexartig den Anforderungen aus Ihrem beruflichen und privaten Umfeld genüge tun. Machen Sie sich bewusst: Auch Hausarbeit, Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen und Kontaktpflege zum sozialen Umfeld bedürfen ihrer Anstrengung und erfordern
Zeiteinsatz. Beziehen Sie dies bei der Planung ihres Alltages mit ein. Suchen Sie gemeinsam mit Ihrer Familie nach einer angemessenen Aufgabenverteilung.
Landesinnungsverband Bayern
Flexibilität ist keine Einbahnstraße Setzen Sie sich dafür ein, Ihre Arbeitszeit soweit wie möglich in Übereinstimmung mit Ihren persönlichen Bedürfnissen zu bringen. Moderne Arbeitszeitmodelle und mobile Work machen vieles möglich, allerdings müssen Sie die Möglichkeiten auch in Anspruch nehmen und sich offensiv darum kümmern. Teilzeit muss keine lebenslange Lösung sein, sondern ist vorrübergehend. Gleiches gilt für Homeoffice und Mobile Work – schlagen Sie Ihrem Arbeitgeber eine zeitliche Befristung vor und überprüfen Sie gemeinsam regelmäßig, ob die getroffene Regelung noch für alle Seiten passt.
Delegierte diskutieren Aktuelles Bei der Begrüßung macht Landesinnungsmeister Michael Öttl deutlich, dass die Stimmung in der Branche derzeit sehr stark von der Kündigung des Rahmentarifvertrages geprägt sei, die Situation sorge bei den Betrieben für Verunsicherung, vor allem bei bei Neueinstellungen. Allerdings ist es aus kartellrechtlicher Sicht sehr heikel, Empfehlungen für den Umgang mit der tariflosen Situation abzugeben. „Umso wichtiger, dass wir zu einem schnellen Neuabschluss kommen, damit alle Betriebe wieder Klarheit haben und rechtssicher handeln können. Daran sind auch der Bundesinnungsverband, die Landesinnungen und die Innungen stark interessiert, sagte Öttl. Allerdings sei mit schwierigen Gesprächen und vermutlich mehreren Verhandlungstagen zu rechnen, machte Friedrich Greitner, Mitglied der Tarifkommission im Bundesinnungsverband, deutlich. Weitere Themen der Sitzung waren der Bericht der Geschäftsführung, die Jahresrechnung des vergangenen Jahres sowie der Haushaltsplan für das Jahr 2020. Weiter sprachen die Delegierten über die neue Gesellenprüfungsverordnung und den neuen Ausbildungszweig an der Gewerblichen Schule Metzingen. Hier können Jugendliche ab Januar 2020 neben der Fachhochschulreife auch den staatlich anerkannten Abschluss zum Gebäudereiniger erwerben. Abschließend wies Landesinnungsmeister Michael Öttl noch auf das Zukunftsforum 2020 hin, das am 11. und 12. November 2020 in München stattfinden wird und wünschte sich eine rege Teilnahme der bayerischen Gebäudedienstleister.
Pflegen Sie Ihre Kraftquellen Wenn Sie wissen, wie Sie sich am besten erholen, müssen Sie es nur noch konsequent und regelmäßig in ihren Alltag einbauen. Denken Sie daran: nur wenn Ihr Akku aufgeladen ist, haben Sie anderen auch etwas zu geben! Gönnen Sie sich immer wieder Auszeiten. Ein Wellness-Wochenende ist zwar eine schöne Abwechslung, aber noch viel wichtiger ist es, im Alltag für Entspannung zu sorgen und Raum zum Abschalten zu schaffen. Dazu gehört auch ausreichender Schlaf! n Die Autorin
www.ulrikereiche.de
Ulrike Reiche ist die Entschleunigern. Sie gilt als ausgewiesene Expertin für Entschleunigung im Berufs- und Privatleben und berät Unternehmen zu modernen Arbeitskonzepten.
Foto: Innung Südbayern
Frauen getragen. Selbst wenn der Mann Zuhause mit anpackt, hat oft die Frau geplant und vorbereitet. Das Planen und daran Denken bindet Kraft, die im Beruf und für die eigene nötige Erholung fehlt. Das setzt sich auch fort, wenn Kinder schon längst aus dem Haus sind oder Paare kinderlos bleiben. Auch in diesen Fällen liegt der größte Teil des „Mental Load“ und der Hausarbeit bei den Frauen, und sie sind es zuvorderst, die älteren Familienangehörigen zur Seite stehen. Nicht wenige reduzieren im Zuge der häuslichen Pflege ihr Arbeitsvolumen wieder, so wie sie es zur Zeit der Kinderbetreuung gemacht haben.
-8Wir danken den Inserenten für die Unterstützung und bitten um Beachtung der Angebote!
Software für Gebäudedienstleister www.LANDWEHR-L2.de
Über 300 feste Kunden - Dienstleister als auch Eigenreiniger - profitieren von unserem Dienstleistungsangebot. Neben vielen Seminarangeboten und Weiterbildungsmöglichkeiten, wie z. B. Kalkulationsseminare, Gebäudereinigermeister etc. bieten wir seit Jahren Produkte von Markenherstellern für ihre Betriebe an. Das breite Spektrum umfasst die gesamte Produktpalette für den professionellen Reinigungsbedarf. Insbesondere für die sogenannte „Abholer-Kundschaft“ sind wir ein sehr geschätzter Partner. Mit professioneller, objektiver Beratung stehen wir Ihnen bei der Auswahl der richtigen Produkte zur Seite.
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