Ausgabe: intern
Auflage: 1000 Exemplare
Herbst 2017
Liebe Kolleginnen und Kollegen, durch Veränderungen im Lebensumfeld, familiären Bereichen und am Arbeitsplatz entstehen bei immer mehr Menschen Verlustängste, die zu irrationalen Handlungen oder Demotivationen führen. Deswegen müssen wir, da unsere Mitarbeiter jeden Tag an sehr unterschiedlichen Orten arbeiten und die allermeisten sich nicht untereinander kennen, aktuell sehr darauf achten, dass in unseren Betrieben das Zusammengehörigkeitsgefühl und Teamgeist durch eine empatische, interne Kommunikation gefördert wird. Gerne und motiviert für den eigenen Arbeitgeber zu arbeiten, schafft Selbstbewusstsein, das bis in das Privatleben hinein wirkt. Herzlichst Michael Öttl Obermeister
Foto: Fotolia
Foto: Michael Öttl
9. Jahrgang
Der Preis im Fokus Wie Sie Preisgespräche kreativ führen Anne M. Schüller Egal ob Industrie, Handel oder Dienstleistungsbe-
sonst verkaufen wir gar nichts mehr“, heißt dann
reich: Der Preis steht wieder deutlich stärker im
die Devise. So liefern sich ganze Branchen Preis-
Fokus. Das betrifft nicht nur die Durchsetzung ge-
schlachten mit verheerendem Ausgang. Durch hek-
winnträchtiger Margen im Verkaufsgespräch, son-
tisches Preisdumping kommt zwar möglicherweise
dern auch den Preisfindungsprozess. Das Pricing
kurzfristig Geld in die Kassen. Doch zuerst verlieren
wird immer härter, komplexer, chaotischer, verlust-
solche Firmen Vertrauen - und am Ende womöglich
trächtiger – aber auch chancenreicher, wenn man
alles. ,Billig-Billig‘ ist mit einem Verrohen der Sitten,
es ideenreich anzugehen versteht. Seien Sie also
mit einem Verfall von Dienstleistungsqualität (Ser-
preis-kreativ! Bei Preisgesprächen geht es nicht im-
vice ist teuer!) und mit Vertrauensschwund („Hätte
mer nur um leere Portemonnaies. ‚Geiz ist geil‘ ist
ich das nicht irgendwo, nächste Woche noch billiger
in Wahrheit ein Spiel für (Schnäppchen-)Jäger und
bekommen können?“) verbunden. Gerade jetzt soll-
(Sonderangebots-)Sammler. Seien Sie auf solche
te man sich aber nicht kurzsichtig verleiten lassen,
Spiele gut vorbereitet!
die Quartalsergebnisse zu polieren, sondern alles tun, um die unternehmerische Zukunft zu sichern.
Faszinieren statt nachlassen
Und dazu kann der Vertrieb eine Menge beitragen.
Die meisten Firmen beherrschen weder Kosten
Denn nicht jeder Kunde will billig kaufen! Der Billig-
noch Preise, sondern werden von den Preisen be-
Preis spielt für die Kunden oft eine viel geringere
herrscht, die der Markt oder die Konkurrenz vorge-
Rolle, als uns Medien und Verkäufer glauben ma-
ben. „Wir müssen noch mal mit den Preisen runter,
chen. Und es gibt Geld in Massen.
Innung Südbayern und Stadtkreis Regensburg
-2-
Wissen Auf Sparkonten zum Beispiel. Wie attraktiv sind
Angebot verbunden mit einem gleichzeitig
Sie, um es von dort loszueisen? Ein Verkäufer
geringeren Verlustempfinden für Geld. Das
Scheier in seinem Buch „Was Marken er-
muss Wünsche wecken können, von denen der
Habenwollen besiegt die Vernunft.
folgreich“ macht: Die celebralen Belohnun-
Kunde gestern noch nicht wusste, dass er sie
Und so fasst dies Bernd Weber vom Neu-
gen fehlen. Belohnungen machen süchtig
heute haben wird. Ein Bäcker muss seine Kun-
roeconomics Lab an der Universität Bonn
– und damit auch loyal.
den nicht satt, sondern hungrig machen. Wer
zusammen:
Der Preis ist die Achillesferse des Verkäu-
allerdings immer nur über seine Preise spricht,
• Es existiert ein ‚Kaufnetzwerk‘ im Gehirn
fers – beim Preis ist er am besten zu pa-
braucht sich nicht zu wundern, wenn die Kun-
• Hierbei werden Abwägungen zwischen dem
cken. Das Argument ‚zu teuer’ ist oft nur
den nur noch nach den Preisen fragen.
Verlangen nach einer Dienstleistung sowie
ein Testballon, um mal zu sehen, wie der
sich im Preiskampf befinden, so Christian
Verkäufer reagiert. ‚Zu teuer’ ist ein praktischer Vorwand – eine Vorwand im wahrsten Sinne des Wortes – um seine wahren Motive zu verschleiern. Und ‚zu teuer’ ist manchmal die Strafe des Kunden für eine unprofessionelle verkäuferische Leistung. Oder er will mit ‚zu teuer’ ganz einfach sagen: Beweisen Sie mir, dass sich die Investition für mich wirklich lohnt! Verkäufer, die glauben, dass Kunden nur wegen günstiger Preise kaufen, blockieren sich im Kopf für alle anderen kreativen Lösungsmöglichkeiten, denn sie signalisieren Foto: Fotolia
dem Hirn: Kein Grund, sich anzustrengen, spar dir die Energie. Leichtfertig vergebene Nachlässe sind oft nur ein Ausdruck von Ideenlosigkeit und mangelhafter Beschäf-
Es existiert ein Kaufnetzwerk im Gehirn.
tigung mit dem, was den Kunden wirklich Was die Hirnforschung zum Preisthema
dem Verlustempfinden für das Geld getroffen.
bewegt – in rationaler und in emotionaler
sagt
• Dieses System ist nicht statisch, sondern
Hinsicht.
Die Aussicht, durch Preisgespräche Kosten
wird durch verschiedene Faktoren modu-
Und: „Das war dem Kunden mal wieder zu
einzusparen, stimuliert unser celebrales
liert (zum Beispiel zeitlich versetzte Be-
teuer!“ ist eine von vielen Verkäufern gern
Belohnungssystem. Und mehr noch: Bei
zahlung und so weiter).
gewählte Schutzbehauptung, um den eige-
Erwartung einer Vergünstigung werden
Hirnforscher können inzwischen allein
nen Misserfolg zu kaschieren.
hirninterne Kontrollmechanismen zurück-
aufgrund der Aktivierung entsprechender
Wer den Preiswettbewerb der Zukunft ge-
geschaltet. Der Verlust von Geld hingegen
Hirnareale feststellen, ob die Probanden
winnen will, muss sich schon mehr einfallen
aktiviert ein Hirnareal, das auch für die
ein Produkt kaufen würden oder nicht. So
lassen, als wahllos die Preise zu senken.
Schmerzverarbeitung zuständig ist: die
stellt sich jedem Unternehmen die Frage:
Eine positive Preiswahrnehmung wird nicht
Insula. Allein auf einen Preis zu schauen
Wodurch verschaffen wir unseren Kunden
durch einzelne Billigpreise geprägt, sondern
tut also weh.
Belohnungen in Form von guten Gefühlen?
durch eine konsistente, nachvollziehbare
Ein in Aussicht gestellte kostenlose Zusatz-
Dabei gilt: Je stärker die subjektiv empfun-
und kundennahe Preisstrategie. Der Preis
leistung oder an die Leistung gekoppelte
dene Belohnung im Zuge eines Kaufs ist,
ist das Opfer für einen erhaltenen Nutzen
gute Gefühle neutralisieren diesen Effekt.
desto mehr Geld-Schmerz sind wir bereit,
und ein gutes Gefühl.
Die Verrechnung führt dann zum Kauf –
dafür zu zahlen.
Kunden müssen also den Preis im Vergleich
oder auch nicht. Wie neurowissenschaft-
Gute Gefühle dürfen kosten. Wer hinge-
zur erhaltenen rationalen und emotionalen
liche Untersuchungen festgestellt haben,
gen kein gutes Gefühl erhält, der tröstet
Leistung als günstig erleben. Wer nach
zeigen insbesondere die Hirnaktivitäten
sich (Trostpreis!) höchstens mit Billigprei-
subjektivem Empfinden mehr Nutzen be-
äußerst Kaufinteressierter ein verstärktes
sen darüber hinweg. Das erklärt auch die
kommt, als er dafür zahlen muss, ist zum
Verlangen nach einem begehrenswerten
geringe Kundenloyalität in Märkten, die
Kaufen bereit.
-3-
Wissen Bei Vergleichbarkeit entscheidet der
Meetings gern als Horrorkunden präsentie-
Rolle spielen, gäbe es dann noch weitere
Preis
ren. Denn Ihre Gestik und Mimik wird Ihre
Gründe, die Sie im Moment daran hindern,
Anbieter müssen vor allem aus der Ver-
Einstellung verraten. Und der Einkäufer
sich mit meinem Vorschlag anzufreunden?“
gleichbarkeit heraus, denn bei Vergleich-
wird sich dafür an Ihrer schwächsten Stel-
Und wenn Ihnen auch diese Vorgehens-
barkeit entscheidet immer der Preis. Was
le rächen: beim Preis! Wer also öfter im
weise nicht zusagt, dann denken Sie jetzt
man beispielsweise tun kann: einzigartige
Preisgespräch scheitert, sollte sich fragen,
über eine eigene Lösung nach. Und achten
Preis-Leistungs-Kreationen bieten, um mit
was das möglicherweise mit ihm selbst zu
Sie einmal ganz ehrlich darauf, was nun in
innovativen, schwer kopierbaren Wahl-
tun hat. Dies ist zweifellos der schwieri-
Ihrem Kopf vorgeht, welche Gedanken sich
möglichkeiten Kunden zu faszinieren. Oder:
gere Weg, denn es ist ja so leicht, ständig
gerade breit machen, welche mentalen
Dienstleistungspakete neu erfinden, um
die Außenwelt, also die eigenen Kollegen,
Teufelchen Ihnen was einflüstern. Sind Sie
Waren knapp und begehrlich zu machen.
die schwierigen Kunden oder den unfairen
ein Yes-butter oder ein Why-notter, also in
Hierzu braucht es das Ohr am Markt. Wer
Wettbewerb zum Sündenbock zu erklären.
Risiken oder in Chancen denkend? Sind Sie
seinen Kunden wirklich nahe ist, kann
Zeigen Sie mit dem Finger mal auf sich
lösungsoffensiv oder blockiert? Reflektie-
sehr, sehr viel über sie wissen. Und wer
selbst, das könnte sehr erhellend sein!
ren Sie darüber, was geht – oder kommt
hat dieses Wissen? Natürlich die Mitarbei-
Ihnen immer als erstes das, was nicht
ter, die am nächsten dran sind am Kun-
Das Zu-teuer Syndrom besiegen
geht, in den Sinn? Wer ständig darüber
den! Kundennähe ist ein strategischer Er-
Hier kommt Ihre Strategie, wenn Sie das
redet, was alles nicht geht, bekommt am
folgsfaktor. „Wer ein Duschgel macht und
Gefühl haben, ‚zu teuer’ sei für den Kun-
Ende genau das, worüber er ständig redet:
seine Kunden wirklich verstehen will, der
den nur ein Vorwand. Zunächst: Sie wür-
nämlich nichts.
muss zu ihnen unter die Dusche gehen“,
digen den Preis. Viele Verkäufer machen
sagte mir dazu kürzlich der Produktmana-
den Fehler, den Preis klein und schlecht
ger eines Markenartikel-Konzerns. Tauchen
zu reden; damit fordern sie den Kunden
Sie ein in die Welt des Kunden, befragen
geradezu auf, seinen Preisstandpunkt zu
Sie ihn, beobachten Sie ihn, sammeln Sie
verteidigen.
alle seine Anregungen, ergänzt um eigene
Werfen Sie ‚Steinchen’ hinter den Vor-
Ideen, in einer Ideenbank. Organisieren
wand, um zu sehen, was da im Verbor-
Sie Zukunftsworkshops, machen Sie Kre-
genen ist. Das hört sich in etwa so an:
ativsitzungen, entwickeln Sie ein Ideen-
„Ja genau, der Preis spielt heutzutage eine
management. Wie das funktioniert, steht
immer stärkere Rolle. Und gerade in Ihrer
in meinem Buch „Zukunftstrend Kunden-
Branche ist die Preis-Sensibilität ja beson-
loyalität“.
ders hoch. Und schließlich las ich kürzlich,
n
dass Ihr Unternehmen ein intensives ‚Zu teuer’ ist oft nur ein Vorwand
Kosten-Sparprogramm fährt. Also, neben
,Zu teuer’ wird der Kunde auch dann ge-
dem Preis, der ja zugegebenermaßen ein
nüsslich sagen, wenn Sie ihm im Verkaufs-
wichtiger Punkt ist, gibt es denn weite-
Die Bestseller Autorin Anne M. Schüller
gespräch nicht genug Achtung, Aufmerk-
re Gründe, die Sie im Moment noch daran
ist Managementdenker, Keynote-Spea-
samkeit und Anerkennung gezollt haben,
hindern, sich für unser Angebot zu erwär-
ker, mehrfach preisgekrönte Autorin und
weil Sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt
men?“ Bringt der Kunde nun weitere Aus-
Businesscoach. Die Diplom-Betriebswir-
waren. ‚Zu teuer’ wird es heißen, wenn Sie
flüchte, haben Sie sich, weil Sie ‚Gründe’
tin gilt als Europas führende Empfeh-
an seinen Bedürfnissen vorbeiargumen-
gesagt haben, ein Türchen offen gehalten
lungsmarketing-Expertin und zählt zu
tiert haben, weil ihre Antennen nicht aus-
und können noch mal hinterfragen: „OK,
gefahren waren. Was für den Kunden nicht
einverstanden. Und neben …, gibt es da
relevant ist, was man nicht wirklich will
womöglich noch weitere Gründe?“
und braucht, ist immer zu teuer. ‚Zu teuer’
Wenn Ihnen diese Taktik nicht gefällt oder
ist vielleicht die Strafe des Einkäufers, den
nicht passend erscheint, können Sie auch
sie nicht mögen, den Sie für einen Abzo-
mit dem Als-ob-Szenario arbeiten. Das
cker oder Nullchecker halten, den Sie falsch
klingt dann in etwas so: „Nur mal so ange-
und verschlagen finden und auf internen
nommen, der Preis würde überhaupt keine
den gefragtesten Rednern im deutschsprachigen Raum. Sie hält Vorträge und Workshops zum Thema. Zu ihrem Kundenkreis zählt die Elite der Wirtschaft. Im Verlag BusinessVillage ist in zweiter Auflag ihr Buch „Erfolgreich verhandeln Erfolgreich verkaufen“ erschienen.
-4-
Wissen
Mitarbeiterbindung als Erfolgsfaktor Stärkung der Verbundenheit mit der Objektleitung Marvin Kaistra
Objektleitungen binden, um lange Rekrutierungsprozesse und betriebliche Kosten einzusparen. Infolge des demographischen Wandels und einem bevorstehenden Fachkräftemangel stehen Unternehmen im Bereich der Gebäudereinigung immer häufiger vor personalpolitischen Herausforderungen, wenn es um den Erhalt von wertvollen Mitarbeitern geht.
rutierungskosten müssen ebenfalls die Opportunitätskosten bei einem Verlust einer qualifizierten Fachkraft beachtet werden. Resultierend aus dem Fachkräftemangel ist aufgefallen, dass Objektleitungen im Bereich der Gebäudereinigung immer seltener aufzufinden sind. Fachzeitschriften platzen vor Stellenanzeigen von Dienstleistern aus ganz Deutschland.
Entwicklung der Bevölkerung bis zum Jahr 2030.
Die heutige Wechselwilligkeit wirkt beunruhigend und viele Unternehmen sind sich nicht im Klaren, dass die Fluktuation von qualifizierten Mitarbeitern zu einer Kostenfalle werden kann. Es ist nahezu eine Herausforderung geworden, die passenden Mitarbeiter zu rekrutieren und die bereits bestehenden Mitarbeiter erfolgreich zu binden. Die Mitarbeiterbindung ist eine Herausforderung, die sich durchaus lohnt, wenn die Kostensenkungspotenziale hinsichtlich Austrittskosten und Rekrutierungskosten betrachtet werden. Niedrige Fluktuationskosten bedeuten gleichzeitig, dass sich Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen verbunden fühlen und dem Unternehmen langfristig erhalten bleiben. Neben Fluktuationskosten und Rek-
Der Grund weshalb Gebäudedienstleister mit Herausforderungen im Personalmanagement zu kämpfen haben, liegt unter anderem darin, dass die Branche ein schlechtes Image vor sich her trägt. Dementsprechend kann eine Rekrutierung einer qualifizierten Objektleitung Monate andauern und zuerst, wenn der jeweilige Kunde zufrieden mit der rekrutierten Objektleitung ist, kann die Objektleitung eingestellt werden. Vor allem die geänderten Erwartungshaltungen bei vielen Arbeitnehmern verdeutlichen, dass Unternehmen positive Anreize zum Erhalt von Mitarbeitern schaffen müssen, um den zukünftigen Unternehmenserfolg gewährleisten zu können. Darüber hinaus kann die Umsetzung von Kundenwünschen oder von neuen Prozessen
nur funktionieren, wenn eine gewisse Qualität von Mitarbeitern vorhanden ist. Unternehmen wachsen gemeinsam mit den eigenen Mitarbeitern. Demnach bestimmen Faktoren wie die menschliche Leistung und das Wissen die Branche der Gebäudereinigung. Folglich ist die Bindung ein Teil der dazu beiträgt, den Unternehmenserfolg zu generieren. Die Sicherung des Humankapitals im Unternehmen kann gleichzeitig die Sicherung der Unternehmenszukunft bedeuten. Gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen ist das Potenzial der Mitarbeiter ein Bestandteil für den Erfolg. Dementsprechend kann das Abwanderungsrisiko durch Veränderungen im modernen Personalmanagement eingeschränkt werden, sodass Unternehmen Kosten der Rekrutierung neuer Mitarbeiter vermeiden können. Schließlich kostet die Rekrutierung von Mitarbeitern nicht nur Geld, sondern kann auch das Verhältnis gegenüber dem jeweiligen Kunden ins Stocken bringen, falls der verlorene Mitarbeiter als Bindeglied zwischen Unternehmen und Kunde fungierte. Doch was schätzen Objektleitungen an ihrem Arbeitgeber und was genau kann eine Objektleitung binden? Eine aktuelle Bachelorthesis verdeutlicht, dass die beschriebenen Problematiken nicht unbegründet sind. Die Bachelorthesis mit dem Titel „Erstellung eines Mitarbeiterbindungskonzeptes zur Stärkung der Verbundenheit von Objektleitungen im Bereich der Gebäudereinigung“, soll einen Einblick auf die Verbundenheit und die Bindung von Objektleitungen geben.
Wissen Dementsprechend wurden Objektleitungen zu ihrem affektiven, normativen und kalkulatorischen Commitment befragt. Während sich das affektive Commitment dadurch auszeichnet, in wie weit eine emotionale Verbindung gegenüber dem Arbeitgeber vorhanden ist, beschäftigt sich das kalkulatorische Commitment mit der rationalen Ebene und das normative Commitment mit der Verpflichtung des Mitarbeiters gegenüber Mitmenschen und Unternehmen. Gleichermaßen ist die Bindung zu einer Organisation umso höher, desto höher die Zufriedenheit des jeweiligen Mitarbeiters ist. Tatsächlich ist die Auswahl an Objektleitungen nicht so groß, wie vor einigen Jahren. Die Gefahr, dass Gebäudereinigungdienstleister durch einen Fachkräftemangel viele Kunden aufgrund mangelnder Qualität und Professionalität zu verlieren, ist höher als es manch einer glaubt. Der Arbeitsmarkt für die Gebäudereinigung ist knapper denn je. Das Abwerben von Objektleitungen von Konkurrenzunternehmen ist ein Folgeschluss aus dieser Problematik. Dementsprechend kann der Verlust eines Bindungsgliedes im schlimmsten Fall in einem Auftragsverlust enden. Bei der empirischen Untersuchung von Objektleitungen innerhalb einer Bachelorthesis fiel auf, dass das affektive Commitment eine große Lücke darstellt. Demnach behaupteten 65 Prozent der befragten Objektleitungen, dass sie keine emotionale Bindung gegenüber ihrem Arbeitgeber verspüren. Viel mehr fühlen sie sich durch die täglich aufgebrachte Kraft und Energie und durch ein Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Mitarbeitern dazu verpflichtet, ihren Arbeitsplatz langfristig zu halten. Darüber hinaus fiel in der Befragung auf, dass das kalkulatorische Commitment eine
gute Ausprägung aufweist. Dementsprechend möchten 65 Prozent der Befragten ihr Arbeitsumfeld nicht verlassen, weil dies unter anderem Veränderungen in ihrem Privatleben bedeuten könnte. Das normative Commitment zeigt jedoch auch, dass insgesamt 60 Prozent ein Schuldgefühl prägen würde, wenn diese ihren Arbeitgeber den Rücken zukehren würden. Die Verpflichtung gegenüber den Mitmenschen ist in der Gebäudereinigung ein Faktor, der sehr ausgeprägt ist. Dennoch können Objektlei-
-5geber. Mitarbeiterbindungskonzepte können demzufolge in einem kleinen Rahmen stattfinden und können sogleich eine große Wirkung erzielen. Die empirische Untersuchung zeigt auch, dass der Führungsstil einen ausschlaggebenden Faktor für die langfristige Bindung darstellt. Aber auch Betreuungsmaßnahmen für den Nachwuchs, Weiterentwicklungsmöglichkeiten bis hin zu finanziellen Anreizsystemen sind Möglichkeiten, die die Bindung und die Motivation steigern. Gerade das Humankapital entscheidet im Dienstleistungsbereich über das
Affektives Commitment: Es befriedigt mich, als „Teil des Ganzen“ zum Unternehmenserfolg beizutragen.
tungen als Einzelkämpfer bezeichnet werden, die mehr mit dem Kunden und den Mitarbeitern vor Ort verbunden sind, als mit ihrem eigentlichen Arbeitgeber. Dies kann in näherer Zukunft ein Problem darstellen. Um eine optimale Bindung herzustellen, müssen Unternehmen Anreize schaffen und gezielt auf Fachkräfte wie Objektleitungen eingehen. Anreize, um eine Wertschätzung herüberbringen, durch die eine noch gezieltere Bindung hergestellt wird. Durch ein Mitarbeiterbindungskonzept können sich viele Unternehmen vor dem Verlust des erfolgsorientierten Humankapitals bewahren. Darüber hinaus ist der Mehrwert von Bindungsmaßnahmen nicht nur im Unternehmen bemerkbar, sondern auch Kunden spüren die Begeisterung eines Mitarbeiters gegenüber seinem Arbeit-
langfristige Bestehen eines Unternehmens. Langfristige Bindungsstrategien sind in Zukunft nicht zu unterschätzen. Die Motivation und die Bindung einer Objektleitung können oft über den Erfolg und den Misserfolg entscheiden. Fachzeitschriften platzen vor Stellenanzeigen. Bereichsleitungen, Objektleitungen, Teamleiter … alle werden gesucht, aber die wenigsten haben einen schnellen Erfolg bei der gezielten Suche nach qualifizierten Mitarbeitern. Aus diesem Grund wird das gezielte binden des vorhandenen Humankapitals der Führungskräfte in der Gebäudereinigung zu einer Herausforderung, mit der viele Unternehmen im Bereich des Personalmanagements modernen und offener gegenüber den eigenen Mitarbeitern werden müssen. n
-6-
Innung Inside
Mitgliederversammlung
CMS Berlin Glanz zum Messeschluss
Michael Zwisler
Zahlreiche Innungsmitglieder waren zur Mitgliederversammlung der Innung Südbayern ins Veranstaltungslokal „Hirschau“ gekommen. Obermeister Michael Öttl erinnerte zunächst an den im April verstorbenen Ehrenobermeister Franz Reitmeir. Er zählte die beindruckenden Stationen im Leben Reitmeirs und seine vielfältigen Verdienste auf.
rung der Betriebe für die DIN ISO 9001 / 14001 und QUB vor, die sich für die beiden letzten Zertifizierungen unter dem Dach der Innung als Projektträger durch staatliche Förderungen als finanziell sehr attraktiv für die Mitglieder erweist. Im Anschluss an die notwendigen Regularien ging BIV-Geschäftsführer Johannes Bungart in seinem Gastvortrag auf die
Im Anschluß ging er in seinem Rechenschaftsbericht auf die seit der letzten Versammlung stattgefundenen Aktivitäten, wie die Preisverhandlungen mit der Landeshauptstadt München, die öffentlichkeitswirksame Präsentation des Branchenleitfadens mit der bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf sowie den Besuch bei EU-Kommissar Günther Oettinger auf Initiative des Bundesinnungsverbandes ein. Breiten Raum nahm im Bericht von Obermeister Öttl auch die in Angriff genommene Ausbildungsinitiative der Innung zur Gewinnung von Auszubildenden ein. Geschäftsführer Michael Zwisler stellte die Zertifizierungsoffensive der Innung zur Erst- und Rezertifizie-
unausweichliche Digitalisierung in der Branche und deren Auswirkung auf den betrieblichen Alltag sowie die derzeitige Tarifsituation ein. Sämtliche Redner richteten einen dringenden Appell an die Mitglieder, auch während/trotz des Oktoberfestes in München den WFBSCKongress am 18. und 19. September zu besuchen; ein finanzielles „Zuckerl“ für unentschlossene Mitglieder wurde vom Vorstand der Innung vorgeschlagen und von den Mitglieder mehrheitlich beschlossen. Im Anschluss an die Versammlung hatten die Mitglieder Gelegenheit, sich beim gemeinsamen Mittagessen zwanglos n auszutauschen.
Messe Berlin
Reinigungsfachmesse mit neuem Besucherrekord – Digitalisierung das Trendthema – Innovationen im Fokus – Hochzufriedene Aussteller und hohe Entscheidungskompetenz der Fachbesucher aus 70 Ländern Die Internationale Reinigungsfachmesse CMS Berlin 2017 - Cleaning.Management.Services. hat am Schlusstag ein glänzendes Fazit gezogen. 23.000 Branchenvertreter aus über 70 Ländern, darunter 18.300 Fachbesucher aus allen Segmenten des CleaningSektors, informierten sich vom 19. bis 22. September über das Produkt- und Dienstleistungsangebot der gewerblichen Reinigung. Das entspricht einem Anstieg von mehr als zehn Prozent im Vergleich zur CMS 2015. 429 Aussteller aus 24 Ländern zeigten auf 29.000 Quadratmetern Hallen- und Freigeländefläche einen kompletten Marktüberblick. Das Trendthema im Ausstellungs- und Konferenzbereich war die Digitalisierung. Dies spiegelte sich auf der Messe mit einer Fülle von Innovationen wider, darunter zahlreiche Weltpremieren bei Reinigungsmaschinen und Reinigungsmitteln. Auf große Resonanz stießen die Premiere des Mobility Cleaning Circle zum Thema „Bahnreinigung“ sowie der neu ausgerichtete CMS Purus Innovation Award, der die Wettbewerbsbeiträge der CMS-Aussteller in sechs Kategorien würdigte. „Reinigung in einer digitalen Welt – Prozesse, Menschen, Technik“ lautete das Leitthema des 22. Kongresses der World Federation of Building Service Contractors (WFBSC, 18.-20.9.) mit 540 Teilnehmern aus 43 Ländern. n
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Messe
Purus Innovation Award Die Preisträger 2017 Preisträger: ADLATUS Robotics Kategorie: Großmaschinen
Preisträger: Kenter Kategorie: Kleinmaschinen
Preisträger: Alfred Kärcher Kategorie: Equipment
Petra Ruckgaber, Marketing Managerin, ADLATUS Robotics
Robert Hirschmann-Hußnätter, Geschäftsleiter Rainer Kenter, Geschäftsführer, Martin Lutz
Steffen Burger, Produktmanager, Kärcher, Christoph Flötotto, Diplom Designer
Der Roboter ADLATUS CR700 reinigt
Der i-mop XXL verbindet die Leistung einer
Die EASY! Force Advanced Pistole beein-
nicht nur eigenständig Böden, er fährt
Großmaschine mit der Handlichkeit und Fle-
druckt durch ihr ganzheitlich durchdachtes
auch automatisch zu einer Dockingsta-
xibilität eines Bodenwischers. Der gelunge-
Gesamtkonzept und ihren extrem hohen
tion, sollte sein Schmutztank voll sein
ne Hybrid ist nicht nur universal einsetzbar,
Innovationswert zugunsten des Anwen-
oder sein Akkustand niedrig. Er versorgt
sondern beeindruckt besonders durch seine
ders. Sie vereint Ergonomie, Arbeitssicher-
sich selbstständig mit Frischwasser. Mit
hohe Leistungskraft. Er reinigt randgängig
heit, Usability und Nachhaltigkeit perfekt
dieser Technologie weist Adlatus in die
und gründlich bis in die Ecken. Eine zweite
miteinander. Der Abzug per Handballen
Zukunft autonomer Reinigungssysteme.
Batterie ermöglicht Dauerbetrieb.
reduziert deutlich den Rückstoßeffekt.
Preisträger: Wetrok Kategorie: Reinigungsmittel
Preisträger: Vermop Salmon Kategorie: Digitale Tools und Systeme
Kategorie: Waschraumhygiene OPHARDT Hygiene Technik GmbH & Co. KG Produkt: the untouchabletm Das Design vereint den Zugriff auf Wasser, Seife und Desinfektion
Manuela Glanzmann, Kommunikation, Wetrok, Thomas Kyburz, Geschäftsführer, Wetrok, Bernd Jacke, CEO WISAG
Dirk Salmon, Geschäftsführer, Alexander Holzmann, Verleger Holzmann Medien
über einen Hahn.
Kategorie: Equipment Sonderpreis Granuline ist ein Reinigungsmittel auf
Vermon Digitail: System ONe bietet ein
EMIL DEISS KG
Granulatbasis, die sich mit der Reinigungs-
zukunftsorientiertes System zur Prozessopti-
Produkt:
kraft mit Flüssigreinigungsmittel messen
mierung. Sensoren erfassen Daten in Echtzeit
UNIVERSAL PLUS
kann. Produktvorteil: schnelle Auflösung
über Lokation, Verwendungsdauer welche
Müllbeutel
von Granulat in Wasser, durch leichte kleine
Gebäude besetzt sind und wie viel Zeit für
Das Produkt verein-
Pulversticks eine enorme Einsparung von
Wege benötigt wird. Durch 3-D Visualisierung
facht und beschleu-
Logistikkosten. Vordosierte Packungseinhei-
der Räume lässt sich der Reinigungsprozess
nigt den Müllbeutel-
ten vermeiden Fehler und Überdosierung.
detailliert nachvollziehen und optimieren.
wechsel.
-8Wir danken den Inserenten für die Unterstützung und bitten um Beachtung der Angebote!
Seminare Neues Jahr, neues Wissen. Melden sie sich für die neuen Seminare 2018 an: Grundlagen der Reinigungstechnik: 03.02.2018 Vergaberechtsseminar: 21.02.2018 Moderne Reinigung neuartiger Bodenbeläge: 07.03.2018
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Kommunikation und Personalführung in der Gebäudereinigung: 06.03.2018 Innungsgeprüfte/r Objektleiter/in - Zertifizierte/r Objektleiter/in in der Gebäudedienstleistung: 08.03 - 14.04.2018 Gesellenvorbereitungskurs: 16.03.2018 - 07.07.2018 Innungsgeprüfte/r Vorarbeiter/in: 20.03.2018 Grundbegriffe der Kostenrechnung im Gebäudereiniger-Handwerk: 15.05.2018 Mehr Informationen zu den Seminaren, den Kosten und wie man sich anmeldet, finden sie auf unserer Webseite: www.gebäudereiniger-südbayern.de
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www.ghw-gmbh.de Impressum
+++ Herausgeber: Gebäudereiniger-Innung Südbayern +++ Dessauerstraße 7 +++ 80992 München +++
Fon: 089/14303876 +++ Fax: 089/14303956 +++ info@gebaeudereiniger-suedbayern.de +++ www.gebäudereiniger-südbayern.de +++ Verantwortlich für den Inhalt: Michael Öttl, Felix Schmidt, Michael Zwisler ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
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