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Editorial F

ür viele ist der Wald der Inbegriff von Geborgenheit und Ruhe. Dichter und Schriftsteller schufen schon vor hunderten von Jahren das heutige Spiegelbild des Waldes. Er ist in zahlreichen Märchen, Sagen, Novellen und Romanen verewigt und damit ein Grundpfeiler der deutschen Literatur. Der Wald war Schutz und Nahrungsraum und heute wichtiger Bestandteil deutscher Erholung. In den 80.ger Jahren stand es schlecht um ihn, doch verstärkter Umweltschutz und ein Umdenken in der Waldökonomie rettete ihn vor den schleichenden Tod. Heute sieht es in deutschen Wäldern wieder besser aus, also alles im grünem Bereich? Mitnichten, denn die Gefahren für den Wald sind noch lange nicht beseitigt. Oberflächliche Betrachtungen zum Trotz kämpft er gegen die globale Erwärmung und Raubbau. Es wurde also Zeit, sich dem Naturraum Wald zu nähern, sich ihn zu widmen und ein kleines Denkmal zu setzen. Mit Bildern und Texten, die nicht voll von Gejammer und Horrorgeschichten sind. Wir mögen den Wald, seine Flora und Fauna und all seine Menschen, die für den Wald leben. Season zeigt Einblicke von Menschen, die ein besonderes Verhältnis zum Wald haben und stellt zwei Fotografen vor, die genau das Bild von Wald vermitteln, dass wir uns wünschen. Schön und ..ja auch ein wenig sexy. Am Ende noch eine Randbemerkung: Season wird ein Jahr alt, Zeit einer Person zu danken, die maßgeblich für das Gelingen von season beigetragen hat. Season widmet deshalb diese Ausgabe Ines. Wie der Wald steht sie für Geborgenheit und Ruhe. In Zeiten von Ungewissheit baut sie einen auf und gibt einen neue Kraft. Dafür sei ihr gedankt. Wir wünschen ihr und allen anderen viel Spaß mit der vierten Ausgabe von season. Johannes Brümmer

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Editorial03 Zahlenspiel0607 Streitgespr채ch0809 Schuften im Wald10/13 Der Wald kommt n채her1415 Leben f체r den Wald16/19 Leserbriefe21/23 Der Pfad meines Lebens24/29 Literatur30/33 Adriano Batista/Portfolio34/41 Birgit Henze/Portfolio42/49 Impressum50 Bildnachweis51

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Teuerste Baum der Welt: Starkspur-Golden-Delicious-Apfelbaum. Preis: 51 000 Dollar

Größter Baum der Welt: Riesenmammutbaum im SequoiaNationalpark,USA, 84 m hoch Volumen: 1430 qm

Waldfläche Lettlands: 2,9 Millionen ha Waldreichstes Land Europas: Finnland Anteil des Waldes an der Gesamtfläche: 86 % 6

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Anzahl der Bäume in Bayern: 5 Milliarden Größe der Waldfläche in Bayern: 2,5 Millionen ha Prozentsatz an Fichten: 46 %

Waldfläche in Deutschland: 10,8 Millionen ha Wachstum des Waldes pro Jahr: 7,3 qm Durchschnittl. Preis eines Baumes: 42 Euro

Baum des Jahres 2008: Walnuss Baum des Jahres 1990: Buche Baum des Jahres 2006: Schwarzpappel

Tag des Baumes: 25.April Jahrtausendbaum: Gingko Dickster Baum Deutschlands: Wallnus, 3,14 m 7

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Streitgespräch: Sex im Wald oder auf der Wiese ?

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artin Albers: Das ist ja mal eine gute Frage! Wo hat man besseren Sex, im Wald oder auf der Wiese. Das könnte interessant werden, oder was denken Sie Herr Jesse? Daniel Jesse: Jetzt rutschen wir ja in die Ecke von FHM oder Maxim, oder wie kann ich mir das Thema denn anders vorstellen? Martin Albers: Ach, ich finde solange wir nciht die ganzen spezifischen Techniken durchkauen kann man sich auch über das Thema niveauvoll unterhalten. Vorrausgesetz, sie haben entsprechende Kenntnisse darüber ? Daniel Jesse: Ich bin schon 37, da hat man alles schon mal durchprobiert, auch Sex im Wald und auf der Wiese. Und Zweiteres bevorzuge ich lieber. Martin Albers: Wiese ? Nein, da kann ich ja gleich auf den Parkplatz sitzen und es alles zeigen. Das ist doch

Wiese ? Nein, da kann ich ja gleich auf den Parkplatz sitzen und es alles zeigen. Das ist doch viel zu offen, voller Einblicke. viel zu offen, voller Einblicke. Ich mag es lieber diskret, bleibe lieber im verborgenen. Sex soll ja was intimes bleiben. Daniel Jesse: Auf der Wiese ist man es doch auch. Wald ist doch viel zu voll. Voll von Tieren, irgendwelchen Krabbeltierchen, die beim Stelldichlein stören könnten. Der Wald hat immer etwas unheimliches an sich. Da fühlt man sich von den Bäumen beobachtet. Martin Albers: Als ob die Bäume Augen hätten! Der Wald ist der Urbegriff von Leidenschaft, er ist der Ort, um sich sicher und wohl zu fühlen. Sex ist etwas intimes, da haben Sie recht. Daniel Jesse. Stellen Sie sich einmal vor, Sie haben eine Frau, sie sind mitten in einer leidenschaftlichen Stellung und plötzlich ertönt ein Horn. Martin Albers: Ein Horn? Daniel Jesse: Ja ein Horn, eine Treibjagd, im Wald ja nichts ungewöhnliches. Sie sind also mitten beim..äh..naja beim Sex und hören plötzlich das Bellen von Hunden und in der Ferne das Krachen von Gewehren. Da hab ich als Mann doch Angst, dass ein Hirsch 8

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meine Geliebte umläuft oder ein Querflieger in mein Hinterteil landet. Der Wald ist sicher der Ort, wo man gefährlichen Sex haben kann. Martin Albers. Und was, wenn die Hirsche aufs freie Feld stürmen? Stellen Sie sich einmal vor, sie treiben es gerade und eine Horde Wildschweine durchquert das Feld. Sie sind auf dem Feld auch nciht sicher vor wilden Tieren. Daniel Jesse: Gut, dann hat man eben auch auf der Wiese mit gefährlichen Sex zu rechnen, doch dafür ist Sex im freiem Himmel viel romantischer. Man kann weit in die Ferne gucken, man spürt den Wind auf der Haut und hört das Zwitschern der Vögel. Martin Albers. ...Während Sie vögeln. (Lach) Nein, der Wald, da ist man wie im Schlafzimmer, man hat keine unliebsamen Zuschauer und sogar gewisse Hilfsmittel, die Sie nicht haben. Daniel Jesse: Was für Hilfsmittel meinen Sie? Martin Albers: Ein Baumstamm als Stuhl, oder ein Baumstumpf zum Abstützen. Sie haben viel mehr Möglichkeiten und können verschiedene Sexstellungen ausprobieren. Da sucht regelrecht nach neuen Utensilien, die man entdecken möchte. Es tut sich ein Kosmos von neuen, außergewöhnlichen sexuellen Erlebnissen. Daniel Jesse. Sie treiben es auf einen Baumstumpf? Martin Albers: Das war doch nur als Beispiel gedacht. Sie nehmen alles viel zu genau auf. Daniel Jesse: Ich stell es mir trotzdem widerlich vor, auf einen Baumstamm zu tun. Wer weiß, Welche Bakterien dort sich alles abgelagert haben. Martin Albers: Und was ist, wenn ihre Frau mal etwas ausprobieren möchte? Sie haben nur die flache Erde vor sich. Nichts zum gegenlegen oder draufsetzen. Daniel Jesse: Brauche ich doch auch nicht. Manche mögen es halt und so. Ich denke, es kommt auf die jeweiligen Vorlieben der Paare an, was man noch so braucht. Martin Albers. Thema Sex im Wald ist für viele bestimmt schon extravagant genug, egal ob es man nun mag oder nicht. Vieles sollte man einfach auch mal ausprobieren, vielleicht danach vergleichen, was einen mehr Spaß macht. Daniel Jesse. Da pflichte ich ihnen bei. Ich denke, wenn ich noch einmal 20 wäre, würde mich das Thema Sex im Wald sicher auch reizen. Doch mene Frau und ich haben uns dafür nie interessiert. Sie kommen da aus einer anderen Richtung und hatten sexuelle Erfahrung im Wald. Als Meinungsaustausch würde ich sagen: Egal ob Wald oder Wiese, eines bleibt immer gleich. Bei beidem sollte man verhüten und die Kondome danach nicht in die Natur werfen. Martin Albers: Genau, Sex in der Natur kann Spaß machen. Aber danach den Müll mitnehmen. 9

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Schuften im Wald. Zwei Wochen im Dienste der Bäume. von Mareike Hermann

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ommer 2007. Meine Studienkollegen liegen am Strand, baden, feiern haben Spaß. Ich meinerseits packe meinen Koffer und breche auf nach Bayern, um Bäume zu pflanzen. Völlig unentgeltlich. Warum macht man so was. Was bringt es einen? Der DAV (Deutscher Alpen Verein) ruft jedes Jahr naturbegeisterte Aktivisten auf, in den Sommerferien in die Alpen zu kommen, nach Garmisch, Sonthofen oder anderswo. Überall kann man helfen, dass das Alpenpanorama mit den vielen Bäumen erhalten bleibt. Wochen zuvor erhielt ich eine Informationsbroschüre von der DAV. Ich musste mich entscheiden, welche Art von Baumpflanzung ich machen wollte, also an Gebirgshängen, steilen Talhängen oder doch ganz profan im leicht steigenden Wald. Seine Klettererfahrungen sollte man gut einschätzen, denn wer möchte sich später vor dem Förster und den übrigen Teilnehmern blamieren? Ich entschied mich für Garmisch und der ungefährlichen Methode (3000 Bäume in einen leicht steigenden Waldgebiet nördlich von Garmisch) Mit dem Zug gings bis Garmisch, am Bahnhof wartete bereits ein Bus, mit mir fuhren der stete Immobilienmakler Georg, die Berlin-Tussi Gabi und der Ökohardliner Sören. Arbeiten für den DAV heisst, auf das Luxusleben zu verzichten. Unsere Unterkunft entpuppte sich als einfache Holzhütte, kein Fernseher, kein Radio und natürlich kein Internet. Langsam begann ich mich auf die Arbeit der kommenden zwei Wochen einzustellen. So einfach, wie ich es mir das vorgestellt hatte, war es die ersten Tage 1. Morgens, wenn alles noch schläft fängt die Arbeit an. 2. Nicht steil, aber doch gefährlich, die Arbeit ist eben kein Urlaub. 3. Natur pur, abseits der Touristenpfade. 4. Dicht an dicht, kein Platz für Wanderwege

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dann doch nicht. Es regnete, Gabi hatte schrecklichen Husten und Sören brach sich beim Setzen von Buchen das rechte Bein. Arbeiten kann gefährlich sein. In der ersten Woche lag ein Gebiet von ungefähr 3000 Quadratmeter vor uns, unser Förster Alois zeigte uns Stellen, wo wir Setzlinge pflanzen konnten. Nach und nach erkannten wir günstige Stellen von alleine und kümmerten uns um das perfekte Pflanzen.

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ie Abende verbrachten wir mit anderen Teilnehmern dann an der Holzhütte, wir erzählten uns unsere Naturbeobachtungen und nicht selten deutete jemand an, dass das alles wie eine Pfadfindergruppe auf einen wirke. Gabi, die zuerst an einen Abbruch dachte, war jetzt ganz begeistert von dieser Idee. Ein Kollege hatte es ihr erzählt, als Ausgleich zum normalen Urlaub sozusagen. Fast alle Schichten der Arbeitergesellschaft haben bisher an diesen Aktionen teilgenommen. Über 3200 sind es bisher, Tendenz steigend. Der Faktor Umweltschutz zwingt viele Menschen zum Umdenken. Sie wollen handeln und landen so wie ich und viele andere bei Alois und seinen Kollegen. Tag 11 ist mittlerweile angebrochen, die Arbeitsmoral sinkt nur leicht, langsam kann man Bäume und Alpen nicht mehr sehen. Ich sehne mich langsam nach der flachen Küste und kann das Ende der Baumpflanzung kaum noch abwarten. Vielen geht es so, doch abbrechen will keiner. Auch ein schweres Gewitter am gleichen Tag sorgt eher für Trotz als für Aufgabe. Alle fühlen sich wie in einen Abenteuer, es gibt viele Geschichten, die man später den Kollegen auf der Arbeit erzählen kann. Etwa die, als wir zu fünft in etwa 3 Stunden Ca. 8 Biber und genauso viele Kreuzotter entdeckt hatten. Wer kann so was schon von sich behaupten? Es stellt sich allenthalben die Frage, warum der DAV zu solchen Aktionen aufruft? PR-Programme oder wichtige Hilfeleistung? Alois lacht bei dieser Frage. Er zeigt auf das Tal und dann auf die Gipfel. Auch hier spürt man langsam die Klimaveränderung. Und wenn im Frühjahr die vielen

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Bäche über die Ufer treten oder Schneelawinen ins Tal rollen fehlt oft das wichtigste: Bäume. Die mussten immer mehr neuen Hotels oder Skipisten weichen. Das rächt sich. Durch die massive Baumpflanzung versucht man das Problem in den Griff zu bekommen. Über 38 000 Bäume aller Gattungen wurden schon gesetzt damit Lawinen natürliche Schranken haben. Fasziniert war ich während diesen zwei Wochen immer wieder über die ausgefeilte Logistik. Materialseilbahnen und Hubschrauber setzten ihre Fracht auf den vielen Plattformen oberhalb der Hütte ab. Meterweise stapelten sich dann dort die Buchen, Tannen oder anderes Gestrüpp. Anpacken war die Devise, gelohnt hat es sich trotzdem. Abends sah man sein Tagewerk und war stolz auf sich selbst. Die vielen Schwielen nahm man in Kauf, das Glücksgefühl gab es gratis dazu. Ein 25-jähriger Bochumer erzählte mir am vorletzten Tag, dass er diese Aktion zum Geburtstag geschenkt bekommen habe. Er wolle was für die Natur tun, hatte er immer wieder gesagt. Seine Eltern stießen auf die DAV und nun steht er hier und schuftet von morgens bis abends. Für die Natur. Er sieht glücklich aus. Ein besseres Geschenk habe man ihm nicht schenken können. Am letzten Tag schenkt uns Alois ein Andenken, Käse und Wurst. Typisch Bayerisch. Er dankt uns allen für die großartige Leistung. Jeder hat hier etwas getan, worum ihn niemand gebeten hat. Alle sind freiwillig hier und wurden nicht bezahlt. Trotzdem haben wir viel mitgenommen. Über die Natur, über Bäume selbstverständlich und auch über uns selbst. Erstaunt, was alles möglich ist, wenn man zwei Wochen Zeit hat, um der Natur ein wenig zu helfen. Falls Sie auch etwas für die Umwelt machen möchten, die DAV bietet entlang der Bayerischen Alpen jeden Sommer Kurse und Aktionswochen an. Mehr Infos erhalten Sie unter: www.dav.de

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Der Wald kommt näher Ein Bürgermeister kämpft für weniger Wald

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er Bürgermeister Johann Keller steht auf der steilen Wiese, die Hände in die Hüfte und zeigt uns seinen Feind. Da, von allen Seiten greift er an. Der Feind ist der Wald. Tatort ist eine kleine Gemeinde im Schwarzwald, Bad Peterstal-Griesbach. Seit Jahren schon beobachtet der Bürgermeister der kleinen Gemeinde die Vermehrung des Waldes. Langsam hat er Angst, denn zu viel Wald ist auch nicht gut. Die Wiesen rings um das Dorf sind steil, an manchen Abschnitten bis zu 50 Prozent. Die Bauern mähen die Wiesen dort noch mit der Hand, doch viele haben dies längst aufgegeben. Warum auch die Mühe machen? Kühe können auf den Weiden nicht grasen, die Bauern sind die Wiesen zu steil. Also lässt man Gras wachsen, den Rest übernimmt dann der Wald. Jahr um Jahr wird die Waldfläche größer und somit die Angst vom Bürgermeister aus Bad Peterstal-Griesbach. Die konventionelle Landwirtschaft bringe nichts, so argumentieren die zahlreichen Landwirte rings um den Ort. Stattdessen verlässt man sich auf die Baumwirtschaft,, zu Weihnachten immerhin ein sicheres Geschäft. Viele Landwirte haben bereits vor über 50 Jahren neue Baumplanatagen gesetzt, die Ernte fährt die heutige Generation ein. Mit Faulheit habe dies nichts zu tun, denn wer steht morgens noch um 4 auf, um den Hof zu versorgen um dann zur Arbeit zu fahren? Der Bürgermeister schüttelt dabei den Kopf, er holt Zahlen und Statistiken hervor und zeigt, dass von den 4000 Hektar, die zu seiner Gemeinde gehören mittlerweile 3292 Hektar Wald sind. Das mach satte 80 Prozent. Ganz zu schweigen vom Tourismus. Welcher Urlauber möchte schon bewaldetet Hänge sehen? Die Wanderer wollen über Wiesen gehen, die Kühe beobachten und sich ihren Weg nicht durch ein Dschungel voller Wälder bahnen.

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Deshalb hat Keller jetzt die Paragrafenkelle herausgeholt, eine Nichtaufforstungssatzung soll her. Die letzten Sätze werden noch formuliert, dann kann es verabschiedet werden und das Waldvermehren endlich aufhören. So plant er. Seine Untertanen halten das für Unsinn. Der Wald ist unsere Zukunft, unser Kapital. So ertönt es überall von den Höfen. Das Gesetz sei sinnlos. Man fürchtet um die Existenz, wenn festgelegt werden müsste, wie viel Wald eigentlich gut tut. Den Touristen sei es schließlich egal, ob man nun eine Wiese oder einen Wald vor sich habe. Das ist denen am Ende doch egal. Doch Keller bleibt hart, er weiß es doch besser. Mit Sorge denkt er an den nächsten Sturm, der ganze Schneisen durch die Wälder ziehen wird. Äste schleudern durch die Luft, Bäume fallen auf Häuser. Schlimm sei das doch. Doch so schlimm kann es nicht sein, er schaut sich um und überlegt. Nun ein Sturm würde natürlich Schneisen durch unsere Wälder ziehen, aber dann hätte ich ein Problem weniger. 2010 soll das Gesetz stehen. Mit Hilfe von Mutter Natur braucht es gar nicht erlassen. Das wäre eine echte Erlösung. Für Keller und seine Angst vor zu viel Wald. Von Thomas Starke-Schulus

Der Schwarzwald, Bäume satt.

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Leben für den Wald Aufgeschrieben von Mark Ahrends

Ehrlich gesagt hatte ich nie Lust das zu machen, was meine Eltern mir aufzwingen wollten. Sie sind beide Selbstständige, mein Vater Unternehmer und meine Mutter Zahnärztin. Das hieß schon immer für mich, entweder bei meinem Vater arbeiten oder Zahnarzt werden. Was anderes? Nein. Punkt. Ich lebe nahe Hamburg, uns umgibt viel Natur, Wald und Villen. Ich bin 18, mache bald mein Abitur und weiß, dass ich nicht studieren werde. Kein BWL, kein Zahnmedizin. Ich werde Förster, Wildschweine beobachten, Bäume fällen. Solche Dinge halt. Meine Eltern waren entsetzt, sie hatten sich besseres erhofft. Seit ich 8 bin wohnen wir am Rande eines großen Forstes, ich sehe Rehe, Wildschweine und höre nachts die Eulen. Mein Wunsch stand schon mit 11 fest. Ich werde Förster. Nur es zu sagen traute ich mir nicht, wer legt sich schon mit 8 fest? Die Jahren zogen dahin, mein Interesse am Wald blieb, ich lernte Fährten lesen und baute mir im Wald eine Baumhütte. Der Wald zog mich magisch an, an was anderes dachte CH schon gar nicht mehr. Mit 18 machte ich mein Abitur, alle meine Mitschüler hatten große Pläne. Die einen gingen zur Bundeswehr, die anderen schoben wir ich alte Omas durch eklig riechende Flure. Mein Ziel blieb auch da noch gleich. Wald. Förster. Natur! Mit 20 bewarb ich mich bei verschiedenen Forstämtern und wurde in der Nähe von Lüneburg genommen. Lüneburger Heide. Das klang schön. Das klang nach viel Wald. Mein Chef war sehr streng, er hatte keine gute Meinung über Abiturienten, er quälte mich

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oft mit unnützen Aufgaben und wollte, dass ich die Ausbildung schmiss. Das hätte ich wohl auch, wenn mein Wille nicht so stark gewesen wäre. Nichts und niemand konnte mich aufhalten. Im Wald war ich wie im Paradies. Die vielen Geräusche, das Klopfen des Spechts, die Brunftszeichen der Hirsche. Das war faszinierend. Ich gewöhnte mich an die harte Arbeit, lernte schnell und begriff bald, dass Wälder eine natürliche Naturressource sei, die man pflegen müsse. Mein Sicht der Dinge änderte sich, ich brauchte keine laute Stadt, keine Shoppingcenter oder jeden Abend Party. Den Kontakt mit ehemaligen Mitschülern verlor ich komplett. Für viele war ich ein Spinner, der im Wald hauste. Förster klang so alt, so bayerisch. Mich störte das nicht, mich interessierte nur der Wald. Nach der Ausbildung, die ich mit einer glatten Eins bestand, konnte ich mir meine Stelle aussuchen. Mich reizte der Spessart und die Neugier, in die Ferne zu gehen. Wald ist nicht gleich Wald. Das Aussehen eines Waldes hängt davon ab, wie der Förster und seine Arbeiter ihn pflegen, ihn eine gewisse Note geben. Der Spessart war einzigartig, nicht nur wegen seiner großartigen Buchenwälder. Wenn man ein Leben lang von Wäldern träumt, in ihnen umher läuft und für ihn arbeiten darf, fühlt sich das toll an. Vor etwa 6 Jahren passierte dann das Unglück. Ich war mit Kollegen unterwegs, nach einen Sturm mussten wir einige Buchen Notfällen. Wir zogen los und ich hoffte vor Sonnenuntergang wieder zu Hause zu sein. Es war warm und stickig. Meine Kollegen alberten rum, wir hatten ein langes Wochenende vor uns. Ich startete dir Kettensäge und macht mich an die Arbeit. Plötzlich hörte ich ein lautes Knacken und im nächsten Augenblick erschlug mich schon ein mächtiger Ast. Ich verlor die Besinnung und wachte durch das Piepen der Geräte im Krankenhaus wieder auf. Meine Eltern standen um mich herum und schauten mich besorgt an. Mein Arzt schaute mich

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ebenfalls ernst an und erklärte mir dann stockend, dass mein linkes Bein von einen schweren Ast zerquetscht worden sei. Es war nicht mehr zu retten. Ich wollte es zum Beweis bewegen und schaute hoffnungsvoll in dessen Richtung. Dort war nur ein Stumpf, umwickelt mit Bandagen. Falls die Leser jetzt denken, dass ich meine Meinung über die Schönheit der Wälder geändert habe, der täuscht. Ich liebe den Wald nach wie vor. Ich hasse ihn nicht. Warum sollte ich auch? Ich habe gelernt damit umzugehen. Die Arbeit im Wald ist gefährlich und Unfälle können nun mal passieren. Ich kann meinen Job zwar nicht mehr ausüben, arbeite aber dennoch für den Wald. Ich halte Vorträge über das Ökosystem Wald und bin weiterhin aktiv für den Schutz unserer Wälder beteiligt. Ich war Förster, wäre ich Büroangestellter hätte ich auf den Weg zur Arbeit verunglücken können. Wäre ich Unternehmer, hätte ich bei einen Geschäftsflug abstürzen können. Egal was passiert, man kann sich sein Schicksal nicht aussuchen. Ich beklage mich nicht, weil ich ein Krüppel bin. Der Wald hat mir viel gegeben. Ich verzeihe ihm und kehre ihm nicht den Rücken. Ich lebe für den Wald.

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Leserbriefe Season Nr 3, Ostsee Portfolio Dirk Wiemer Seit Jahren komme ich jeden Sommer nach Fischland-Darß um die wunderschöne Natur zu genießen. Als ich auf das Magazin gestoßen bin und die wunderschönen Bilder gesehen war ich beeindruckt. Ich kenne jeden Winkel dieser Halbinsel und bin überrascht, wie interessant er diese Orte eindrucksvoll in Szene gesetzt hat. Ein großes Kompliment an den Fotografen und ein Dank an die Redaktion. Bessere Werbung für diese schöne Insel gibt es nicht. Sie haben dank der Ausgabe einen neuen Leser gewonnen. Ich bin schon sehr gespannt auf die nächste Ausgabe. Gerd Hems, Osnabrück Eindrucksvolle Bilder! Ich werde die Ort dieses Jahr besuchen, die ihr Fotograf so gut abgelichtet hat. Da kriegt man direkt Lust auf Urlaub. Andrea Funke, Berlin

Die Portfolios ihrer Ausgaben macht das Magazin zu einen Katalog der Kunst. Selten hab ich so gute Bilder in einen Independent Magazin gefunden. Ein Geheimtipp ist die Ausgabe allemal. Karsten Licher, Hamburg Falls es diese Ausgabe irgendwann einmal käuflich zu erwerben gibt, möchte ich bitte eines davon haben. Diese Bilder sollten eingerahmt werden. Einfach toll! Dorian Gilmberg, Oslo Bitte mehr davon! Diese Bilder hauen ein um! Heinrich Peters, Jena

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Season Nr 3, Ostsee Miami an der Ostsee Rentner an der Ostsee, was Sie da schreiben ist schon längst Wirklichkeit geworden. Heute schon bevölkern ein Großteil der Über-60-jährigen deutsche Ostseebäder. Sie mokieren über zu laute Straßen, dreckige Strände und unhöfliche Touristen. In manchen Teilen entlang der Küste gehören sie gar schon zum Bild des Ortes. Diese Glosse kommt zu spät, sie sind unter uns mit ihren fetten Bäuchen. Sie sind überall. Dank denen traut man sich nicht mehr in den FKK-Bereich. Kurz, der Urlaub im nächsten Sommer verbringt man heute notgedrungen mit einer Herrschar alter Menschen. Rico Puttkammer, Oldesloe Wie lustig! Eine Glosse über Rentner. Alles in allen aber sehr diskriminierend und gemein. Der Autor erweckt den Eindruck, als seien Rentner unerwünscht Personen, die man nicht an den Strand lassen sollte. Der Herr Stett sollte bedenken, dass auch er eines Tages zu dieser Fraktion gehört. Dann wedle ich ihm mit seiner Glosse vom Strand. Der Bumerang wird ihm eines Tages treffen. Carl Dettmann, Vechta Das Problem gibt es nicht nur an der Ostsee. Fahren sie im Sommer mal nach Dover, England. Dort wimmelt es nur so von alternden Menschen weitab von Schönheit und Frische. Diese Glosse beschreibt also nicht nur ein deutsches Problem, sondern ein internationales. Miami ist also überall, besser als in Miami ist es hier aber trotzdem nicht. Finden wir uns damit ab, sie haben lange für ihre Rente gearbeitet. Wir sollten sie kurz vor ihren Tod nicht auch noch beleidigen. Augen zu und durch. Henning Gessy, London

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Season Nr 3, Ostsee Vineta Die Frage, ob es Vineta gab ist so alt wie die Legende um Atlantis. Sicher ist, dass es Geschichtsfälschung schon immer gab. Unsere Quellen sind Jahrhunderte alt, wir verlassen uns auf Aufzeichnungen, die möglicherweise gefälscht worden sind, um den Mythos am Leben zu erhalten. Es gibt bis heute keine haptischen Beweise für Vineta. Warum also an diese Legende glauben? Sie dient doch nur dem Tourismus, lockt die Gäste an und macht aus der Ostsee ein Fantasialand. Sollte die Stadt wirklich irgendwann mal auftauchen, bitte dann glaube ich alle Mythen dieser Welt. Conny Elvers, Troisdorf Vineta gibt es wirklich. Nur weil man es nicht sieht, muss es die Stadt auch nicht gleich geben. Vieles was wir heute erforschen stützt sich auf Ausgrabungen. Aber wo soll man graben, wenn man nciht genau weiß, wo es lag? Es wird nciht lange dauern, bis man an die Existenz dieser Sage glauben wird. Rieke Hinkel, Köln Ich habe diese Sage auch schon gehört, sie ist im Ostseeraum weit verbreitet und ebenso Aussagen über ihre genaue Stelle in der Ostsee. Recherchen haben ergeben, dass es Ca. 43 verschiedene Punkte geben soll, an der man die Stadt vermutet. Da stellt sich doch die Frage, ob Vineta nicht doch eher ein Synonym für regionale Sagenerzählungen ist. Ich bin der Ansicht, dass Vineta eher ein Volksmärchen ist. Wie Kobolde, Elfen oder Unterirdische. Wer dran glaubt, pflegt die Tradition . Bernd Fieg, Berlin

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Der Pfad meines Lebens

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ch bin 56 Jahre alt, ich bin welterfahren und offen für alles, was nicht der katholischen Kirche entspricht. Vorallem aber bin ich selbstständig, und das schon seit ich 6 bin. Meine Eltern haben ich zu etwas gezwungen, auf das ich heute Stolz bin. Sie waren keine Unmenschen, sie sind in meinen Augen Helden, weil sie früh gemerkt haben, dass man nur mit Eigenständigkeit weiterkommt. Ich bin ihnen dafür dankbar. Auch heute, 50 Jahre später, hilft mir diese Erfahrung, die ich im Wald meiner Jugend widerfahren ist. Meine Eltern kommen aus einen armen Haushalt, sie überlebten den 2. Weltkrieg und lebten die ersten Jahre des Friedens unter großen Entbehrlichkeiten. Sie sahen die Welt als eine Art Kampf ums Überleben. Ihren Sohn wollten sie darauf vorbereiten, mit einen Erlebnis, was mich seither geholfen hat, das Jetzt zu überlegen. Man setzte mich im Wald aus. Alleine sollte ich den Weg zurück zur heimischen Wohnung nahe der Stadt Wetzlar finden. Es war mein Prüfung auf das Leben. Der Tag war warm, die Sonne schien und die Vögel zwitscherten ein Konzert, dass meine Ohren versüßten. Mein Vater ging mit mir Hand in Hand durch den Wald, zeigte mir seltene Pflanzen und Beeren, die man essen konnte. Die giftigen Pflanzen und Beeren schärfte er mir immer wieder ein. Sie sollten nicht meine Todesquelle sein. Mit sechs schein ich damals ungewohnt reif. Meine Wissbegier schärfte meine Sinne, ich war hager

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und sportlich, mein Vater wusste vielleicht, dass ich schaffen könnte. Die Strahlen blendeten mich, als er mit dem Finger auf einen Baum zeigte, dahinter strahlte die Sonne ihre starken Strahlen auf die Erde. Er erklärte mir den Sonnenstand und zeigte mir das Moos auf den Rinden der Bäume. Ich lernte die praktischen Tipps zum Überleben. Seit dem frühen Morgen wanderten wir durch den Wald, der immer mystischer für mich schien. Immer tiefer drangen wir in den Forst. Ich vergaß Zeit und das Hungergefühl. All die Natur faszinierte mich, es war mein Abenteuerspielplatz, es fühlte sich toll an. Meine Neugier wuchs ins unermessliche, was würde als nächstes passieren. In mir spürte ich, dass diese ganzen Überlebungstricks etwas dienen musste. Ich war sechs und begriff doch, dass mein Vater etwas sehr wichtiges von mir verlangte. Mein Vater fasste mich an die Hand und stoppte urplötzlich, mitten im Dickicht. Er sah mir in die Augen und erklärte mir, dass er mich jetzt allein ließe und mich hier im Wald zurück lassen wollte. Ganz auf mich allein gestellt sollte ich nun den Weg zurück zu ihm finden. Er sah mich fest in die Augen und nickte. Ich starrte ihn an, nicht fähig irgendetwas zu sagen. Vielleicht hinderte die Furcht mich daran, vielleicht aber auch war ich viel zu aufgeregt, mein erstes Abenteuer zu bestehen.

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Und so kam es, dass mein Vater mich an diesen späten Nachmittag allein im Wald zurückließ. Ein Junge von sechs Jahren sollte auf sich allein gestellt sein. Manche würden jetzt sagen: Es ging ums Überleben. Ich setzte mich hin und durchstöberte die gesamten Informationen meines Vaters an mir nach ersten Hinweisen, wie ich wieder nach Hause komme. Meine Augen suchten bekannte Pflanzen, Anzeichen von Moosbewuchs oder der Stand der Sonne. Doch ich hatte keine Erinnerung mehr, alles war weg. Hilflos stand ich da und erste Tränen kullerten mir die Wange hinunter. Ich war traurig meinen Vater enttäuscht zu haben. Ich stand auf und ging ziellos durch das dichte Buschwerk, ich sah wilde Walderdbeeren, pflückte sie und die Säure der Beeren machte mich wach, schärfte meine Sinne. In der Ferne hörte ich das Plätschern eines Baches, ich ging den Bach entgegen und hoffte auf alte Punkte zu treffen, die ich mit meinen Vater vorher gegangen war. Am Bach sitzend schaute ich ins klare Wasser und starrte auf die Forellen im Wasser. ie durchzogen das Wasser scheinbar ziellos und doch gerichtet, gleich so, als wüssten sie ihr Ziel. Ich dagegen schien planlos umher zu irren. Wo musste ich hin? Wo war mein Zuhause? Ich schloss die Augen und erinnerte mich, was mir mein Vater beibrachte, öffnete sie wieder

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und machte mich auf den Weg. Ich erkannte Punkte, die mir die vorher schon aufgefallen waren, zwischendurch sammelte ich Beeren und trank das Wasser aus dem frischen Bach. Ich studierte den Stand der Sonne und horchte auf, wenn ich merkwürdige Geräusche hörte. Der Bach entfernte sich, die Bäume schienen kleiner zu werden und ich erkannte Spuren, die ich für meine und die meines Vater hielt. Kurz: Ich glaubte den Weg nach Hause gefunden zu haben. Das Gefühl, eine Aufgabe erfüllt zu haben ist ein wertvolles Geschenk, es wird im Gehirn gespeichert und immer mal wieder, wenn man in einer schwierigen Situation kommt, denkt man an diesen besonderen Augenblick. Mein Herz klopfte wie verrückt, ich rannte fast, sprang über tückische Wurzeln und schlängelte mich wie Tarzan durch den Urwald. Meine Augen schauten starr hinaus. Wenn ich mich das Gefühl beschlich, unsicher zu sein, hielt ich an, schaute in alle Richtungen und erinnerte mich an bestimmte Eckpunkte wieder. Ein Baum mit einer merkwürdigen Form, eine Lichtung oder eine Steigung waren meine Schilder zum Ziel. Ich erkannte sie alle wieder, ich freute mich, wenn ich sie sah. Mein Magen knurrte zwar, aber die Beeren, die ich an Büschen fand, stillten ihn kurzzeitig. Es dämerte langsam,

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den Sonnenstand konnte ich also nur kurze Zeit als Hilfsmittel nutzen. Ich hörte Geräusche, die mir wie Verkehrslärm vorkam, ein Hanomag und das Zischen von einer Dampflok. Ich musste in der Nähe des Güterbahnhofes sein. Mein Herz sprang vor Freude. Mein Ohr suchte fieberhaft nach diesen Geräuschen, die ich so oft gehört hatte. Ich horchte weiter, die Geräusche kamen von links, ich hielt an und sah in der Ferne das Aufsteigen von Dampf, gemischt mit Ruß. s konnte nicht mehr weit sein, davor gab es zwar noch einen Fluss, der zum Teil als Quelle für das Kühlwasser der Lokomotiven diente, aber ein Steg über diesen kleinen Strom würde ich sicher finden. Ich trat langsam an den Fluss heran, hielt Ausschau nach einer Brücke oder einen Steg und fand doch keinen. Nichts. Ich schaute auf mich hinunter, Mama hatte mir zwar keine Sonntagskleidung angezogen, doch wollte ich sie nicht schmutzig machen. Freitag war erst Waschtag, sie müssten also noch eine Weile halten. Vorsichtig tastete ich mit meinem rechts Fuß das Flussufer ab, wie tief er wohl sein mochte? Kurzentschloss ging ich tiefer und tiefer hinein und war überrascht, dass er mir nur bis zu den Hüften ging. Hier war der Fluss noch ruhig, später würde er zu einen großen, gefährlichen Strom

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heranwachsen, den man sicher nicht so einfach durchqueren konnte. Ich watete ans andere Ende des Flusses und hatte mein Ziel fast erreicht. Ich bahnte mir den Weg zum Weg, der parallel zum Fluss verlief und fand mich kurze Zeit am Anfang meines Heimatortes wieder. Ich hatte es geschafft. Ich wollte mein Glück herausschreien und strahlte voller Freude. Ich hatte eine wichtige Lektion für mein späteres Leben gelernt. Es war der Beginn meiner Selbstständigkeit. Bis heute ist es das Erlebnis, was mich am meisten geprägt hat. Seitdem hat der Wald keine Aura der Unheimlichkeit mehr für mich, eher war er der Wegbereiter für meine erste Selbstständigkeit. Mein Vater lächelte, als er mich sah und fragte erst gar nicht, wie ich es geschafft hatte. Er vertraute mir und später erzählte er mir, dass auch sein Vater ein ähnliches Experiment mit ihm durchgeführt hatte. Man kann fast mit einer familiären Tradition sprechen, in jungen Jahren im Wald ausgesetzt zu werden und alleine den Weg zurück zu finden. Es ist kein Verbrechen, es ist ein Geschenk der Eltern die einen damit das erste Geschenk des Lebens geben. Mit Geld ist so was nicht zu bezahlen. Es ist unbezahlbar und hält ein Leben lang. Text: Rolf Martin Fischer

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Literatur

Waldpflege und Waldbau. Für Studium und Praxis. Mit einem Abschnitt über Naturschutz im Wald von Fredo Rittershofer

Das sehr gut geschriebene Fachbuch von Fredo Rittershofer erklärt verständlich und ausführlich wichtige Waldbaugrundlagen und Funktionen der Wälder und den Naturschutz im Wald. Einer der Schwerpunkte des Buches : Naturgemäße Waldwirtschaft und Plantagenwirtschaft mit gut beschriebenen Beispielen. Daneben erläutert Rittershofer die künstliche Bestandsbegründung und deren Verfahren. Auch klassische und historische Verjüngungsverfahren kommen in den Buch zur Sprache. Der Autor schreibt sehr verständlich und bleibt inhaltlich dennoch anspruchsvoll. Ideal auch für die Prüfungsvorbereitung. us 492 Seiten Verlag: Gisela Rittershofer Verlag;1999 29,99 Euro

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Das Skelett im Wald. Unbekannte und vergessene Mordfälle aus der DDR von Hans Girod Autor

Auch das fünfte Buch von Hans Girod ist ein Bestseller. Packend beschreibt der Autor die bisher verschwiegenen Mordfälle in der ehemaligen DDR. Aus unterschiedlichen Erzählerperspektiven beschreibt er Tatvorhergänge und lässt ausgewiesene Kriminalisten zur Wort kommen. Girod weiß es meisterlich, auch dröge Fälle spannend zu erzählen. Für Fans von Hans Girod ist auch dieses Buch ein Muss. Für alle Krimifans, die sich schon immer für die unbekannten Mordfälle der DDR interessiert haben: Dieses Buch erzählt sie alle. us 286 Seiten Verlag: Das Neue Berlin, 2005 12,90 Euro

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Wald der toten Seelen. von Carla Banks

Carla Banks hat mit dem Buch „Wald der toten Seelen“ keinen Krimi sondern ein historisches Drama geschrieben. In Manchester stirbt die Historikerin Helen Kovac unter merkwürdigen Umständen. Der Reporter Jake Denbigh untersucht den Fall und bald wird klar, dass die Spur nach Weißrussland führt. Alte Mordfälle aus dem 2. Weltkrieg kommen zum Vorschein und für Jake wird die Recherche äußerst gefährlich. Mit vielen Fakten über die NKWD und den 2. Weltkrieg wird das Buch an vielen Stellen überladen. Banks schafft es trotzdem ein spannendes Buch über ein dunkles Kapitel Weißrusslands zu erzählen. us 464 Seiten Verlag: Rowohlt 8,90 Euro

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Die Tote im Wald. von Sonia Levitin

Eine Highschool Clique feiert in einer Hütte im Wald eine Party, bis sie auf eine Leiche stoßen. Schnell steht allerdings fest, wer der Mörder ist, doch wer sagt es der Polizei? Levitin erzählt eine typische TeenieGeschichte, wo bereits nach wenigen Seiten der Mörder fest steht. Der Spannungsbogen ist eher flach, die Charaktere sind stereotypisch, die Erzählweise ermüdend. Für anspruchsvolle Leser sicher kurzweilig, als Schullektüre jedoch zu empfehlen. Levitin lässt viel Spielraum, um über das Buch zu diskutieren. us

173 Seiten Verlag: Dtv 6,50 Euro

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ADRIANO BATISTA SEXYHOTWOOD

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Der Wa d Ein Portfolio von Birgit Henze

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Wer dahinter steckt

Season magazine Herausgeber und Chefredakteur: Johannes Bruemmer (V.i.S.d.P.) Stellvertretender Chefredakteur Ullrich Starke Fotoredaktion Max Kehner, Autoren Rolf Martin Fischer, Martin Albers, Daniel Jesse, Mark Ahrends, Thomas Starke-Schulus, Mareike Herman, Ullrich Starke Anschrift Season magazine SparrstraĂ&#x;e 27 13353 Berlin redaktion(at)season-magazine.de 2007 seasonverlag

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Wer geknippst hat

Seite 1:photocase, 2: Jason Sellers, 13: pixelio,, Seite 17: Pinkerton, Seite 20: Dirk Ziegeler,, Seite 32-35: amazon, Seite 38-45: Adriano Batista, Seite 46-53: Girgit Henze

Verantwortliche Redakteure. Max Kehner und Sven Schulman Wir danken photocase und Stockexchange f端r die freundliche Unterst端tzung Alle Bilder sind urheberrechtlich gesch端tzt Season wird ver旦ffentlicht im seasonverlag

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