Gärtnerin aus Leidenschaft: Lianne Pot liebt ihre weiße Duftnessel (Agastache rugosa ‘Alba’)
ERLEBEN
Wildwest in Holland B L Ü T E N
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P R Ä R I E
Unsere Sommer werden immer trockener – gut, dass es Pflanzen gibt, die wenig Wasser brauchen. Die Niederländerin Lianne Pot führt uns durch ihren Garten
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ie mehr gießen? Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Doch Lianne Pot gelingt das immer besser. Die leidenschaftliche Gartendesignerin verrät ihren Trick: „Ich wähle Pflanzen, die in der nordamerikanischen Prärie heimisch sind und die auch bei uns problemlos gedeihen. Manchmal auch Kulturpflanzen, die ihrer Wildform noch sehr ähneln. Schon 1995 haben mich die Gräser aus dieser Landschaft fasziniert, mit ihnen fing alles an.“ Als die Niederländerin 2008 zum ersten Mal selbst in Nordamerika mitten in der Konza-Prärie in Kansas stand und ihre Farben und Düfte entdeckte, war sie
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Scheinsonnenhut: Er duftet zart und braucht einen trockenen Standort
überwältigt von den starken Pflanzengemeinschaften, die auch nach Jahren noch solide und gesund wirken. „Sonnenhut, Prachtscharte oder Ehrenpreis dort in ihrer Wildform zu sehen begeisterte mich“, erinnert sich die 61-Jährige. Auch bei Hitze nicht gießen
Dieses Erlebnis gab im Jahr darauf den Startschuss für ihren Präriegarten neben ihrer eigenen Gärtnerei in De Wilp, südlich der niederländischen Stadt Marum. Nicht nur ihre Begeisterung für Präriepflanzen, sondern auch die zunehmende Trockenheit in Europa war Grund für dieses Experiment. Wer erinnert sich nicht an die vergangenen Sommer, als Phlox, Hortensien oder Funkien
Schöne Kombi: Stauden der amerikanischen Prärie im Einklang mit heimischen Gräsern
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