Living at Home, september 2015

GARTEN

Sehnsucht nach Weite IM PRÄRIEGARTEN VON LIANNE POT IM NIEDERLÄNDISCHEN DE WILP BLÜHEN NORDAMERIKANISCHE STAUDEN WIE SONNENHUT UND PRACHTSCHARTEN MIT EINER VIELFALT VON GRÄSERN UM DIE WETTE Fotos ULRIKE ROMEIS UND JOSEF BIEKER Text VICTORIA WEGNER

Beete im Prärie­ garten-Stil kommen ab 10 Quadrat­metern richtig gut zur Geltung.

Volle Sonne ist ideal!

Tipp MALERISCH In großen Mengen leuchten die scharlach­ roten Lupinen ‘My Castle‘ herrlich vor dem weiten blauen Himmel der Provinz Groningen.

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Luftige Gräser und hohe Stauden

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PRÄRIEGARTENTIPPS von Lianne Pot

1.

Vor der Pflanzung sollte der Boden unbedingt frei von Unkraut sein.

2.

Präriepflanzen benötigen mindestens fünf Stunden volle Sonne am Tag und bevorzugen einen sandigen Lehmboden oder Sandböden mit Ton.

3.

Verwenden Sie etwa 15 bis 25 verschiedene Pflanzenund Gräserarten und mischen Sie diese willkürlich. So sieht die Bepflanzung natürlich aus.

KONTRASTREICH Um das braune Tussockgras in Szene zu setzen, hat Lianne JapanZwergschilf in großen Gruppen rundherum gepflanzt.

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Das blaue Präriegras verfärbt sich im Spätherbst rötlich.

HARMONISCH Kleine Wege führen mitten

1 BEACHTLICH Der Riesen-

durch die Bepflanzung aus Sonnenhut ‘Prairie Sun‘ und weißer Sumpf-Schafgarbe ‘Perry‘s White‘ sowie Japanischem Blutgras.

DER ENDLOSE HORIZONT war es, der Gartende­sig­ nerin Lianne Pot nicht mehr losließ, als sie das erste Mal durch die nordamerikanischen Präriegebiete reiste. Fas­ ziniert von der überwältigenden Vielfalt an Gräsern und farbenprächtigen Stauden, beschloss sie neben ihrer Gärtnerei „Lianne’s Siergrassen“ im niederländischen De Wilp einen eigenen, 3500 Quadratmeter großen Präriegarten anzulegen: „Ein wunderbares Naturerlebnis“, schwärmt Lianne Pot, „und ein pflegeleichtes noch dazu. Außerdem locken die Pflanzen wegen ihrer langen Blütezeit viele Bienen und Schmetterlinge an.“ Sie ist aber nicht nur von der Schönheit des Präriegar­ tens begeistert, sondern auch von seiner Nachhaltigkeit.

Denn die Pflanzen können sich hervorragend Klimaän­ derungen anpassen, halten es dank ihrer tiefen Wurzeln lange ohne Wasser aus und brauchen keinen Dünger. „Verzichten Sie auf keinen Fall auf eine 7 bis 10 Zentimeter dicke Mulchdecke aus Lavakies“, rät sie, „dadurch sparen Sie sich etwa 60 Prozent des Pflegeaufwands. Die Schicht verhindert, dass der Boden austrocknet, und hält uner­ wünschte Pflanzen fern.“ Besonders im Frühling sollte der Boden aber immer wieder nach Unkraut abgesucht 116

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werden. Im Februar oder Anfang März werden dann alle Pflanzen abgemäht und der Schnitt entsorgt.

In Liannes Präriegarten können Besucher auf kleinen Pfaden die oft mannshohen Stauden und Gräser hautnah erleben und durch die vielfältige Flora streifen. Auf unter­schiedlichen Flächen zeigt Lianne verschiedene Pflanzmöglichkeiten – angelegt nach Farben, Höhen, ganzjähri­ ger Blüte, mehrjährigen Wiesen und Kombinationen mit speziellen Gräsern. Der Garten ist bis zum 1. November von Donnerstag bis Sonnabend von 9 bis 17 Uhr für Be­ sucher geöffnet. Mehr Informationen unter siergras.nl

INSPIRIEREND Die Fotografen Ulrike Romeis und Josef Bieker haben den Präriegarten von Lianne Pot ein Jahr lang bei Wind und Wetter begleitet. Das Ergebnis sehen Sie in dem Buch „Im Farbenmeer eines Präriegartens“, 120 Fotos, 19,99 Euro, DVA

Sonnenhut wird über zwei Meter hoch und überragt Lianne Pot locker. 2 WIRKUNGSVOLL Das Reitgras ‘Karl Förster‘ bildet einen schönen Hintergrund für das blaugraue Präriegras ‘Prairie Blues‘.

Die verblühten Prachtscharten untermalen die Struktur der Gräser.

3 AUGENWEIDE Die großen Blütendolden des Purpurdosts ‘Riesenschirm‘ prägen zusammen mit dem Roten Scheinsonnenhut ‘JS Purple Prairie‘ das Beet.

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