GERMANY: NEW ER A the

THE FIRST WEEKS OF A NEW ERA: GERMANY'S NEW GAMBLING REGULATION HAS TAKEN OFF. JOERG HOFMANN, HEAD OF THE BETTING AND GAMING GROUP AT MELCHERS LAW FIRM, LOOKS AT THE CHALLENGES THE YOUNG REGULATED MARKET WILL HAVE TO FACE.

Afarewell to the grey market, but perhaps also to the black-market? High product restrictions, deposit and stake limits, ongoing licensing procedures, administrative in-frastructure still under development and massive tax increases.

It has taken a long time. Finally, Germany has also arrived in the internet age. At least that's how it seems at first glance. On 1 July 2021, the online casino prohibition gave way to a licensing regulation. Since then, online gambling operators can apply for licences for virtual slot machine games and online poker at the responsible state administration office in Halle. So far, this sounds good.

I remember some very wise words from Birgitte Sand, the long-time director of the Danish Gambling Regulatory Authority, which she spoke several times at international gambling conferences. She said: "Two criteria are crucial for successful gambling regulation: content and taxation". This is absolutely true. A level of high restriction that is unattractive for the player and taxation that impairs competitiveness are not suitable for channelling as many players - and operators - as possible into the statesupervised market.

Imgl

Held in partnership and conjunction with the International Association of Gaming Regulators (IAGR)

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Measured by these criteria, I have doubts as to whether the current legal framework in Germany can achieve the goals of its regulation. This applies above all to player protection. It only works where the player is playing. The exciting question is, where will that be? Within the regulated market or outside?

This is decided by the market. Let's take a look at sports betting, virtual slot machine games and online poker.

The demand for sports betting licences is quite high. At the beginning of August, the white list published on the Regional Council of Darmstadt's website already included more than 30 licensed operators, most of them well-known market leaders. Further licences will be issued in the course of the following months. The turnover is limited by restrictions on the range of bets and a standard deposit limit of € 1,000.00 per player per month for all operators. However, the responsible Regional Council of Darmstadt, Hesse, approves individual deviations from the deposit limit up to a maximum of € 30,000.00.

The deposit limit of € 1,000.00 also applies to virtual slot machine games and online poker. Deviations, however, will not be permitted until 31 December 2022. This will be decided by the new central gambling supervisory authority in SaxonyAnhalt, which will take over the nationwide central responsibility for gambling supervision in Germany from 2023 on. From then on it will also be responsible for sports betting.

A stake limit of € 1.00, a minimum duration of 5 seconds per spin as well as the interdiction of jackpots and autoplay functions make competition with black-market operators more difficult. In addition, restrictions on bonuses and discounts to a maximum of € 100.00 per player per year (!), which are absolutely not marketoriented, hinder positive channelling.

Probably the most massive burden is the new taxes. From 1 July 2021 on, a uniform tax rate of nominally 5.3 % will apply to stakes for sports betting, virtual slot machine games and online poker. Effectively, the tax rate is 5.03 %, because the tax is deducted from the tax base.

While the tax burden on sports betting will increase slightly by 0.3 % (compared to 5.00 % up to now), the tax rate will remove the economic basis for virtual slot machine games. Up to now, online casinos had to pay 19 % VAT on stakes. The new betting tax means that operators have to reduce their pay-outs in order to remain profitable. With an RTP of 85 % compared to the previous 92 %, the most decisive disadvantage compared to formally illegal competitors arises.

However, the tax obligation also applies to non-licensed offers. Since tax evasion is a criminal offence, there is a threat of enforcement measures even beyond Germany.

Despite all the restrictions, numerous gambling operators are applying for a licence in Saxony-Anhalt.

Dem grauen Markt auf Wiedersehen, womöglich auch dem Schwarzmarkt? Hohe Pro-duktbeschränkungen, Einlagenund Beteilungsbeschränkungen, laufende Lizenzverfahren, noch im Aufbau befindliche Verwaltungsinfrastruktur und massive Steuererhöhungen.

Es hat lange gedauert. Endlich ist auch Deutschland im Internet-Zeitalter angekommen. So scheint es jedenfalls auf den ersten Blick. Am 1. Juli 2021 ist das Online-Casino Verbot einer Lizenzregelung gewichen. OnlineGlücksspielanbieter können seitdem beim dafür zu-ständigen Landesverwaltungsamt in Halle Lizenzen für virtuelles Automatenspiel und Online-Poker beantragen. Das klingt soweit gut.

Ich erinnere mich an sehr weise Worte von Birgitte Sand, der langjährigen Direktorin der dänischen Glücksspielaufsichtsbehörde, die sie mehrfach auf internationalen Glücksspielkonferenzen gesprochen hat. Sie sagte: „Zwei Kriterien sind entscheidend für eine erfolg-reiche Glücksspielregulierung: content and taxation“. Das ist absolut richtig. Ein für den Spieler unattraktives Maß an hoher Beschränkung und eine die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigende Besteuerung taugen nicht dazu, möglichst viele Spieler – und auch An-bieter - in den staatlich überwachten Markt zu kanalisieren.

Gemessen an diesen Maßstäben habe ich Zweifel, ob der aktuelle Rechtsrahmen in Deutschland die Ziele seiner Regulierung erreichen kann. Das betrifft vor allem den Spiel-erschutz. Der funktioniert nur dort, wo der Spieler spielt. Die spannende Frage ist, wo wird das sein? Im regulierten Markt oder außerhalb?

Das entscheidet der Markt. Werfen wir einen Blick auf die Sportwette, virtuelles Automa-tenspiel und Online Poker.

Die Nachfrage nach Sportwettlizenzen ist recht hoch. Anfang August zählte die auf der Homepage des Regierungspräsidiums Darmstadt veröffentlichte White List bereits über 30 Lizensierte Anbieter, zum Großteil bekannte marktführende Anbieter. Weitere Lizenzen werden im Laufe der Folgemonate erteilt. Einschränkungen beim Wettangebot und ein anbieterübergreifendes Einzahlungslimit von standardmäßig € 1.000,00 pro Spieler pro Monat beschränken die Umsätze. Das zuständige Regierungspräsidium Darmstadt, Hessen, genehmigt allerdings individuelle Abweichungen vom Einzahlungslimit bis zu max. € 30.000,00.

Das Einzahlungslimit von € 1.000,00 gilt auch für virtuelles Automatenspiel und Online Poker. Allerdings werden bis 31. Dezember 2022 keine Abweichungen zugelassen. Darüber entscheidet die neue zentralen Glücksspielbehörde in Sachsen-Anhalt, die ab 2023 die bundesweite Zentralzuständigkeit für Glücksspielaufsicht in Deutschland übernehmen wird. Ab dann ist sie auch für Sportwetten zuständig. Ein Einsatzlimit von € 1,00, eine Mindestdauer von 5 Sekunden pro Spiel sowie ein Verbot von Jackpots und Autoplay-Funktionen erschweren den Wettbewerb mit Schwarzmarktanbietern. Zudem behindern völlig marktferne Beschränkungen von Boni und Rabatten auf maximal € 100,00 pro Spieler pro Jahr (!)eine positive Kanalisierung.

Die wohl massivste Belastung sind die neuen Steuern. Ab 1. Juli 2021 gilt ein einheitlicher Steuersatz von nominal 5,3 % auf die Einsätze für Sportwetten, virtuelles Automatenspiel und Online Poker. Effektiv liegt der Steuersatz bei 5,03 %, weil die Steuer von der Bemes-sungsgrundlage abgezogen wird.

Während sich die Steuerbelastung bei der Sportwette dadurch geringfügig um 0,3 % er-höht (gegenüber bisher 5,00 %), entzieht der Steuersatz dem virtuellem Automatenspiel die betriebswirtschaftlichen Grundlagen. Bislang hatten Online-Casinos 19 % Umsatzsteu-er auf die Einsätze zu entrichten. Die neue Einsatzbesteuerung führt dazu, dass Anbieter ihren Auszahlungen vermindern müssen, um wirtschaftlich zu bleiben. Mit einem RTP von 85 % gegenüber bisher 92 % entsteht der entscheidendste Nachteil gegenüber formell il-legalen Wettbewerbern.

Anhalt um eine Lizenz. Sie nehmen das Wagnis auf sich und hoffen auf die Vernunft von Politik, Gesetzgebung und Regulierung – und notfalls auch der Rechtsprechung -, dass ei-ne zügige Evaluierung mittelfristig stabilere Bedingungen schafft. Andere Anbieter blicken pessimistisch auf Deutschland. Mir wurde von Rückzügen aus dem deutschen Markt be-richtet, aber auch von Verlagerungen des Firmensitzes in Länder außerhalb der EU. Der Schwarzmarkt profitiert. Bereits während des im letzten Jahr eingeführten Übergangsre-gimes für virtuelles Automatenspiel und Online Poker verzeichneten Online-Casinos, die ihr Angebot unverändert fortführten, beachtliche zweistellige Wachstumsraten. Die auf VollCompliance umstellenden Unternehmen mussten zusehen, wie ihnen reihenweise die Kunden an nicht regulierungswillige Anbieter verloren gingen.

Das ist für lizensierte Anbieter nicht hinnehmbar. Auf dieser Basis kann das deutsche Sys-tem nicht funktionieren.

Was also sind die Stellschrauben für eine erfolgreiche Regulierung? Erfolgreich heißt, der Markt wird ganz überwiegend von lizensierten Anbietern dominiert. Mit lediglich 50 bis 70 % kann man nicht zufrieden sein. Entsprechend kann ein Lizensierungssystem auch nur dann gutgeheißen werden, wenn mindestens 80, eher 90 % der deutschen Spieler im regu-lierten Bereich spielen.

Allerdings gilt die Steuerplicht auch für nicht lizensierte Angebote. Da Steuerhinterzie-hung eine Straftat ist, drohen Vollstreckungsmaßnahmen auch über Deutschland hinaus.

Trotz aller Einschränkungen bewerben sich zahlreiche Glücksspielanbieter in Sachsen-

Nicht das Gesetz praktiziert den Spielerschutz, sondern die lizensierten und überwachten Glücksspielanbieter. Nur solche Spieler können geschützt werden, die bei diesen spielen. Drängt eine zu restriktive Regulierung die Spieler in den Schwarzmarkt, findet für diese Spielerschutz nicht statt. Die Regulierung versagt. Damit erübrigt sich jede Diskussion um maximale Einschränkungen. Die Diskussion muss sich um Verantwortung und Wettbe-werbsfähigkeit drehen. Und das schon sehr bald.

Birgitte, Du hast ja so recht!

They are taking the risk and hope that politicians, legislators and regulators - and, if necessary, the courts - will be reasonable and that a speedy evaluation will create more stable conditions in the medium term. Other operators are pessimistic about Germany. I have been told of withdrawals from the German market, but also of relocations of company headquarters to federal states outside the EU.

The black-market profits from this. Already during the transitional regime for virtual slot machine games and online poker, which was introduced last year, online casinos that continued their offer unchanged recorded considerable double-digit growth rates. Those operators who switched to full compliance had to watch as they lost numerous customers to operators who were not willing to comply with the regulation. This is unacceptable for licensed operators. The German system cannot function on this basis.

So, what are the levers for successful regulation? Successful means that the market is dominated by licensed operators. One cannot be satisfied with only 50 to 70 %. Accordingly, a licensing system can only be approved if at least 80, rather 90 % of German players participate in the regulated area.

It is not the law that practices player protection, but the licensed and supervised gambling operators. Only players who play with these operators can be protected. If too restrictive regulation pushes players into the black-market, there is no protection for them. Regulation fails in this case. This makes any discussion about maximum restrictions obsolete. The discussion must revolve around responsibility and competitiveness. And this should happen very soon.

Birgitte, you are absolutely right!