ChemieXtra 11/2016

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11 / 2016

November 2016

Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes

DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR DIE CHEMIE- UND LABORBRANCHE

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EDITORIAL

Lösungsmittel von ROTH

Wie sehen Sie eigentlich aus, . . . . . . die Nobelpreisträger von einst und heute? Sind es ältere Herrschaften mit weissen Rauschebärten? Oder blasse Computer-«Nerds», die kaum den Weg aus

Einfach die beste Lösung.

dem Labor raus an die frische Luft finden? Den Nobelpreis gibt es seit 1901, er wird in der Regel jährlich vergeben und gestiftet hat ihn der schwedische Erfinder und Industrielle Alfred Nobel. In seinem Testament legte er fest, dass mit seinem Vermögen eine Stiftung gegründet werden sollte, deren Zinsen «als Preis denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit den grössten Nutzen geleistet haben.» Das Geld sollte zu gleichen Teilen auf die Gebiete Chemie, Physik, Medizin oder Physiologie, Literatur und für Friedensbemühungen verteilt werden. Ziel unseres «Fokus»-Teils dieser ChemieXtra-Ausgabe ist es deshalb, nicht nur der Entscheidungsfindung des Nobelpreises etwas auf die Spur zu kommen, sondern auch die Menschen hinter den herausragenden Leistungen zu zeigen. Beides, sowohl die Hintergründe der Vergabe als auch die Liste der «Ausgezeichneten», ist dabei sehr spannend, erstaunlich und amüsant zugleich, wie auch das jüngste Beispiel des Literatur-Nobelpreises zeigt. Bob Dylan war nämlich schon verschiedene Male im Gespräch, doch so wirklich hat wohl auch dieses Jahr kaum jemand mit dem amerikanischen Sänger und Songwriter gerechnet. Zwar sind seine Songs schon ein Stück Zeitgeschichte, und unkonventionell war der «Homer von heute», wie er nun genannt wird, schon immer. Doch dass er nun seit Tagen und Wochen überhaupt nicht auf seine Nominierung reagiert, erstaunt schon etwas. Bob Dylan ist und bleibt eben etwas ein «Enfant terrible». Wir widmen uns in dieser Ausgabe aber nicht nur dem Nobelpreis in all seinen Facetten, sondern auch noch anderen aktuellen Themen, wie zum

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«Maintenance», der kommenden Leitmesse für Instandhaltung in Zürich. Allesamt sind sie auch Jubilare, dürfen auf Grosses zurückblicken und sich feiern lassen. Wir jedenfalls wünschen Ihnen für diese Ausgabe eine anregende Lektüre!

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FOKUS

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(Un)erfüllte Träume vom Nobelpreis

Ehrungen 2016 in den Naturwissenschaften sind vergeben.

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Einkristall misst die Radioaktivität einfach und schnell.

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PUBLIREPORTAGE Zürcher Trinkwasser köstlich aufbereitet

CHEMIE Günstige Detektoren für Gammastrahlung

NEWS In Kürze

Gelungene Zusammenarbeit zwischen Infotray AAA und WVZ.

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BIOWISSENSCHAFTEN

FIRMEN BERICHTEN Woher kommt eigentlich das Vakuum im Labor?

Je mehr Vielfalt, desto besser ist es!

Vacuubrand weiss welche Lösungen es gibt. Forschung zeigt: Biodiversität nutzt dem Menschen.

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MEDIZIN

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Der Ursache von Alzheimer auf die Spur gekommen

Struktur von Amyloid-Zwischenprodukten erstmals beschrieben.

IMPRESSUM

Die Fachzeitschrift für die Chemie- und Laborbranche

Erscheinungsweise 10 × jährlich Jahrgang 6. Jahrgang (2016) Druckauflage 12 000 Exemplare WEMF / SW-Beglaubigung 2015 11 750 Exemplare Total verbreitete Auflage 2 503 Exemplare davon verkauft ISSN-Nummer 1664-6770 Internet www.chemiextra.com

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Geschäftsleiter Andreas A. Keller Herausgeber/Verlag SIGWERB GmbH Unter Altstadt 10, CH-6301 Zug Telefon +41 (0)41 711 61 11 info@sigwerb.com www.sigwerb.com Anzeigenverkaufsleitung Thomas Füglistaler Anzeigenverkauf SIGImedia AG Jörg Signer Pfaffacherweg 189, Postfach 19 CH-5246 Scherz Telefon +41 (0)56 619 52 52 info@sigimedia.ch Chefredaktion Peter C. Müller Unter Altstadt 10 CH-6301 Zug Telefon +41 (0)41 711 61 11 redaktion@sigwerb.com

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TERMINE

WERKSTOFFE Ein Durchbruch in der Materialwissenschaft

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VERANSTALTUNGEN Eine Messe feiert ihren 10. Geburtstag

Forschungsteam kann Metalle mit nahezu allen Oberflächen verbinden.

66 50 Anfang Februar findet in Zürich die «Maintenance» statt.

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Exakte Bestimmung von Proteinen

FORSCHUNGSWELT

Wesentliche Fortschritte in der Massenspektroskopie erzielt.

Alles für das Wasser und die Gewässer

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VERFAHRENSTECHNIK Ein Katalysator aus der Mikrowelle

Hydrobiologisches Laboratorium Kastanienbaum feiert sein 100-jähriges Bestehen.

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ANALYTIK

Graphitisches Kohlenstoffnitrid in nur wenigen Minuten synthetisiert.

UMWELT Mit Pilzen gegen verstrahlte Böden

Kontaminierten Untergrund auf natürliche Art und Weise sanieren.

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FOKUS

Unerfüllte Träume vom Nobelpreis

Verkannt, verkracht und verspätet Trotz sensationeller Entdeckungen bleibt der Nobelpreis als Auszeichnung vielen Forscherinnen und Forschern verwehrt. Woran liegt das?

Es dürfte der Traum vieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sein: Für eine bahnbrechende Entdeckung den Nobelpreis bekommen. Doch damit das passiert, muss viel stimmen – und selbst wenn die Forschungssensation da ist, warten auf dem Weg zu der Auszeichnung noch so einige Stolpersteine. Für viele Forscherinnen und Forscher bleibt der Traum unerfüllt. Das aber kann die unterschiedlichsten Gründe haben!

Lange Wartezeit Manchmal geht es ganz schnell. In der Regel aber müssen Forscherinnen und Forscher viele Jahre darauf warten, bis ihre Entdeckung oder Erfindung mit dem Nobelpreis geehrt wird. Dann sind sie oft schon sehr alt. Und wer stirbt, bevor er den Nobelpreis bekommen hat, hat Pech gehabt – da mag die Entdeckung noch so gross sein. «Es gibt einen Paragrafen in den Statuten der Nobelstiftung, der besagt, dass ein Verstorbener den Preis nicht bekommen kann», sagt Gunnar Ingelman von der Physikjury. Allerdings: Wer stirbt, nachdem ihm der Preis zuerkannt wurde, bekommt ihn trotzdem. So geschehen, als die Medizinjury im Jahr 2011 den Immunforscher Ralph Steinman als Preisträger verkündete. Tage zuvor war Steinman gestorben, ohne dass das Komitee davon wusste.

Bioingenieur Feng Zhang: War er zuerst bei der Genschere Crispr-Cas9?

Gerichtsstreit um eine Erfindung Die Entwicklung der Genschere CrisprCas9 gilt als Jahrhundertcoup. Um das Wunderwerkzeug, mit dem Erbgut wie mit einem Skalpell verändert werden kann, liefern sich die Forscherinnen Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna auf der einen Seite und der Bioingenieur Feng Zhang auf der anderen Seite bis heute einen erbitterten Patentstreit. Sie hatten ihre Arbeiten zusammen mit der Methode im Jahr 2012 kurz nacheinander im Magazin «Science» vorgestellt. Ein Gerichtsstreit um eine Erfindung ist zwar kein Ausschlusskriterium für einen Nobelpreis, aber: Wenn die Forscher sich so uneins sind, ist es für die Jury nicht ganz einfach, festzustellen, wer denn nun die Auszeichnung verdient hat.

gründlich lesen, um zu sehen, wer über eine Entdeckung wann ein Papier veröffentlicht hat», sagt Nobeljuror Ingelman. Wer sich nicht genug gesputet hat, riskiert, dass der Konkurrent das Rennen macht. Aber Ingelman betont auch: «Wenn nur kurze Zeit zwischen zwei Veröffentlichungen vergangen ist, könnte es sein, dass man das als gleichzeitig ansieht und beide Forscher den Preis bekommen sollten.»

Die magische Drei Wichtig ist aber vor allem, wer den entscheidenden Anteil an einer Entdeckung

Wer hat eine Entdeckung nun zuerst gemacht?

Medizin-Nobelpreisträger Ralph Steinman.

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Das Veröffentlichungsdatum liefert den Juroren zumindest einen Hinweis. «Man muss die wissenschaftliche Literatur

Emmanuelle Charpentier (links) und Jennifer Doudna.

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FOKUS

hatte. Das herauszufinden ist für die Jurys in der vernetzten Forschungswelt von heute bisweilen harte Arbeit. «Manchmal ist das sehr schwierig, und das kann auch bedeuten, dass es länger dauert, bis alles geklärt ist und wir uns sicher auf eine Entscheidung einigen können», sagt Ingelman. Zu Nobels Zeit war es meist ein Wissenschaftler, der vor sich hingetüftelt und eine Entdeckung gemacht hat. Deshalb sollte der Preis nach seinem Willen an Einzelpersonen gehen – und zwar höchstens an drei. Haben vier Forscher gleichberechtigt an einem Projekt gearbeitet, hat einer von ihnen deshalb im Zweifelsfall heute noch das Nachsehen. Denn an Nobels Regeln halten sich die Jurys streng.

Forschung ist auch Teamwork! Viel mehr als früher ist Forschung aber heute Teamwork. «Besonders in der Physik gibt es grosse Kollaborationen», sagt Ingelman. Deshalb wäre es gerecht, den Preis auch an Organisationen zu vergeben, finden viele. Doch die sind bisher leer ausgegangen. Kritik gab es etwa im Jahr 2013, als Peter Higgs und François Englert den Nobelpreis für die Vorhersage des HiggsBosons bekamen. Viele meinten, dass auch das Forschungszentrum Cern hätte ausgezeichnet werden müssen, welches das sogenannte Gottesteilchen nachgewiesen hatte.

Albert Einstein während der Verleihung des Nobelpreises.

Die Qual der Wahl «Es gibt viel mehr wissenschaftliche Entdeckungen, die den Preis verdient haben, als ihn bekommen können», sagt Nobelforscher Källstrand. Geniale und fleissige Forscherinnen und Forscher auf der ganzen Welt müssen deshalb der Tatsache ins Auge sehen, dass sie die Auszeichnung wohl aus dem einfachen Grund nie bekommen werden, dass es zu viele bahnbrechende Forschungserfolge gibt.

Ein Quäntchen Unsicherheit Wenn eine Jury einen Nobelpreis vergibt, will sie sich ganz sicher sein, dass eine Entdeckung so sensationell ist, wie sie im ersten Moment erscheint. Das kann dazu

führen, dass sie eine Errungenschaft unterschätzt: «Es gibt Beispiele dafür, dass etwas den Preis nicht bekommen hat, weil das Komitee nicht rechtzeitig begriffen hat, wie bedeutend eine Entdeckung war», sagt Källstrand. Als der Kanadier Oswald Avery die DNA Mitte des 20. Jahrhunderts als Träger des Erbguts ausmachte, war sich die Forschungsgemeinschaft zunächst nicht sicher, ob er wirklich recht hatte. Trotz zahlreicher Nominierungen zögerte die Jury - und bevor ihm der Nobelpreis zuteil werden konnte, starb Avery.

Zu spät dran Im Februar verkündeten US-Forscher einen Durchbruch in der Physik: den weltweit ersten Nachweis von Gravitationswellen. Ein klarer Nobelpreis-Kandidat! Für dieses Jahr waren sie damit aber wohl zu spät dran. Denn wer die begehrte Auszeichnung bekommen will, muss seine Erkenntnisse bis Ende Januar des jeweiligen Jahres veröffentlicht haben. Am 31. Januar endet die Nominierungsfrist, und was bis dahin nicht schwarz auf weiss in einem der einschlägigen Fachblätter steht, hat keine Chance auf einen Nobelpreis. «Aber es kommt ja immer ein nächstes Jahr», tröstet Gunnar Ingelman. (Quelle: dpa) www.ethz.ch

Jury-Auswahl: Falsches Forschungsfeld? Vor allem in den ersten Jahren hätten die Mitglieder der Nobeljurys am liebsten Wissenschaftler aus ihrem eigenen Forschungsfeld ausgezeichnet, sagt Gustav Källstrand vom Stockholmer Nobel-Museum. «Dafür gibt es sehr berühmte Beispiele.» Ab 1901 sassen zunächst wenige Theoretiker in der Physik-Jury. Als Albert Einstein nominiert wurde, hätten die Juroren schlicht nicht genug über theoretische Physik gewusst, um seine Kandidatur zu würdigen, sagt Gustav Källstrand. «Erst 1922, als mehr theoretische Physiker im Komitee sassen, bekam Albert Einstein den Preis.» Heute sei es fast umgekehrt, sagt Källstrand: «Die Jurys versuchen das zu vermeiden.» 11/2016

Der Belgier François Englert und der Brite Peter Higgs (rechts) während einer Konferenz im Jahr 2012. Und wo blieb beim Physik-Nobelpreis das Cern?

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FOKUS

Chemie-Nobelpreis 2016

Ehrung für drei Molekülforscher

Peter C. Müller Ein Miniaturlift, künstliche Muskeln und winzige Motoren. Der Nobelpreis für Chemie 2016 geht an Jean-Pierre Sauvage, Sir J. Fraser Stoddart und Bernard L. Feringa. Sie werden für das Design und die Herstellung von molekularen Maschinen geehrt. Sie entwickelten Moleküle, deren Bewegungen kontrolliert werden können. Die Maschinen sind in der Lage zu arbeiten, wenn sie mit Energie versorgt werden.

Kleinste Maschinen der Welt Die Entwicklung der Computertechnik zeigt wie revolutionär sich Miniaturisierung auswirkt. Die Preisträger des Nobelpreises Die Preisträger Jean-Pierre Sauvage wurde 1944 in Paris geboren, er promovierte an der Universität Strassburg und war dort anschliessend Professor und zusätzlich wissenschaftlicher Direktor beim CNRS. Unterdessen ist er emeritiert. Sir J. Fraser Stoddart aus Edinburgh wurde 1942 geboren und erhielt seinen Doktortitel an der dortigen Universität. Im Moment ist er Professor an der Northwestern University in Evanston. Bernard L. Feringa wurde 1951 in Barger-Compascuum, Niederlande, geboren. Er promovierte 1978 an der Universität Groningen und ist dort Professor für organische Chemie.

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für Chemie 2016 haben Maschinen verkleinert und die Chemie in eine andere Dimension gebracht. Die Anfänge der Entwicklung von molekularen Maschinen wurden 1983 von Jean-Pierre Sauvage mit der Synthese von Cantenanen gemacht. Im Gegensatz zu «normalen» chemischen Verbindungen, bei denen die Atome über geteilte Elektronen verbunden sind, sind Cantenane ringförmig über eine «mechanische» Bindung verknüpft. Das Resultat sind Moleküle, die wie Kettenglieder zusammenhängen. Damit eine molekulare Maschine Arbeit verrichten kann, müssen die Komponenten in der Lage sein sich relativ von einander zu bewegen. Die zwei verknüpften Ringe erfüllen genau diese Bedingung.

Achse mit Rad Ein zweiter Schritt in diese Richtung wurde 1991 von Fraser Stoddart unternommen. Er synthetisierte Rotaxane, sie erinnern an eine Achse mit Rad, auf der Achse ist das Rad in der Lage sich zu drehen und zu bewegen. Hierfür verknüpfte er ein lineares mit einem ringförmigen Molekül. Aus dieser Grundidee entwickelte er Anwendungen wie einen molekularen Aufzug, molekulare Muskeln und einen molekülbasierten Computerchip. Der erste molekulare Motor, ein Rotorblatt, welches sich kontinuierlich in die gleiche Richtung dreht, wurde 1999 von Bernard Feringa hergestellt. Er verwendete seine Motoren dazu einen Glaszylinder zu drehen, der zehntausend mal grösser als der Motor war und er baute ein Nanoauto.

Dynamische Umgebung Die Preisträger haben die Molekülsysteme aus der Pattsituation des Gleichgewichtes heraus in eine kontrollierbare, dynamische

Bild: Getty Images

Sie haben kleine Maschinen aus Molekülen gebaut. Dafür bekommen Jean-Pierre Sauvage, Fraser Stoddart und Bernard Feringa den Chemie-Nobelpreis 2016.

Entwurf eines Getriebes aus Molekülen.

Umgebung versetzt. Die Entwicklungsphase der molekularen Maschinen lässt sich mit der des Elektromotors der 1830er Jahre vergleichen. Damals ahnten die Ingenieure mit ihren spielerischen Aufbauten aus drehenden Rädern und Kurbeln noch nichts von den heutigen Anwendungsgebieten dieser Motoren. Wahrscheinlich werden molekulare Maschinen für die Entwicklung neuartiger Materialien, Sensoren und Energiespeichersystem verwendet.

Es geht um das «Herz der Chemie» Jean-Piere Sauvage zeigte sich vom Nobelpreis überrascht. Er empfinde über die hohe Anerkennung eine «grosse Freude», sagte der 71-Jährige der Nachrichtenagentur AFP. «Eine vornehmere Belohnung kann man nicht haben» – so lautet seine erste Bilanz. Für Frankreich ist es der erste Chemie-Nobelpreis seit 2005 und der neunte seit 1906. «Dieser Nobelpreis, das ist das Herz der Chemie», resümierte der Strassburger Professor weiter. Es gehe darum, Moleküle zu schaffen, die dynamisch seien. Die Preisträger entwickelten aus nur einigen Molekülen unter anderem eine Art Lift, einen künstlichen Muskel und ein Mini-Auto. Es gebe so gut wie keine Anwendung seiner Arbeiten, sagt Sauvage der AFP. Er kritisiert dies jedoch nicht. «Die grundlegende wissenschaftliche Forschung zielt nicht darauf 11/ 2016


FOKUS

ab, direkt an Anwendungen zu arbeiten.» Hingegen komme es darauf an, dass es neue Entdeckungen seien. Vor dem Nobelpreis erhielt Sauvage bereits zahlreiche Auszeichnungen und er ist auch Autor oder Ko-Autor von rund 500 Fachartikeln. Frankreichs Staatspräsident François Hollande gratulierte sofort: «Die Verleihung dieses Nobelpreises ist ein Zeichen der Anerkennung für die Exzellenz der französischen und europäischen Forschung», so der Chef des Élysée-Palastes. Der sozialistische Premier Manuel Valls lobte die «avantgardistischen Arbeiten» von Sauvage.

Wettern gegen Brexit Der frisch gekürte Chemie-Nobelpreisträger James Fraser Stoddart hat sich von der Auszeichnung überwältigt gezeigt. Die Akademie in Stockholm habe mit der Ehrung ein «Stück Chemie ausgezeichnet, das extrem fundamental ist», sagte Stoddart bei einer live im Internet übertragenen Pressekonferenz an seiner Universität, der Northwestern University in Evanston im US-Bundesstaat Illinois. Fundamentale Forschung müsse weiter unterstützt werden, forderte Stoddart. «Niemand von uns kann Entdeckungen vorhersehen. Sie kommen von jahrelanger Arbeit.» Der in Schottland geborene Chemiker nutzte die Gelegenheit auch, um gegen den

EU-Austritt Grossbritanniens nach dem Brexit-Votum zu protestieren. Grossbritannien sei «in einem riesigen Schlamassel, weil es denkt, dass es Grenzen aufbauen kann, um Menschen davon abzuhalten, hereinzukommen». Das sei nicht gut für die Wissenschaft. «Die Wissenschaft ist global. Das macht sie wirklich fruchtbar.»

Basteln für die Zukunft «Total überrascht und überwältigt» vom Anruf aus Stockholm war Bernard Feringa. Der 65-jährige Forscher aus den Niederlanden hatte gerade erfahren, dass er den Nobelpreis für Chemie bekommt. Als er kurz danach im Radio vom Moment erzählt, zittert seine Stimme. Glückwünsche erreichten ihn dabei nicht nur von Forschern, auch Ministerpräsident Mark Rutte

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gratulierte zu dieser «fantastischen Ehrung». Doch Bernard Feringa wehrte bescheiden ab und dankte vor allem seinen Studierenden und Mitarbeitenden: «Die Entdeckung ist echt Teamwork.» Eigentlich wollte Feringa Bauer werden, wie sein Vater, Grossvater und Urgrossvater in Drente nahe der deutschen Grenze. Seine Urgrosseltern waren aus Deutschland gekommen, um der Armut in ihrer Heimat zu entgehen. In der Schule entdeckte er die Liebe zur Chemie. Praktischer als Mathematik oder Physik und kreativer, sagte er. «Bei Chemie konnte man basteln.» Feringa studierte Chemie in Groningen und wurde dort 1988 Professor für organische Chemie. 1999 entwickelte er den molekularen Motor. «Ich fühle mich ein wenig wie die Brüder Wright, die vor 100 Jahren zum ersten Mal geflogen sind», sagte er im Radio. Damals hätten die Leute gesagt: «Wofür brauchen wir eine Flugmaschine?» Und jetzt hätten wir eine Boeing 747 und einen Airbus. Am liebsten, so bekannte Beringa in einem Interview, würde er in die Zukunft schauen. «Wenn ich nur eine Minute hätte, um hundert Jahre weiter zu schauen – gebt mir diese eine Minute! Wahnsinnige Entdeckungen könnte man dann sehen.» (Quelle: dpa)

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FOKUS

Das kleinste Elektromobil der Welt

Nano-Auto mit molekularem Allradantrieb Die Schweiz war an der Forschungsarbeit des diesjährigen Chemie-Nobelpreisträgers Bernard Feringa auch schon mal massgeblich beteiligt: Professor Karl-Heinz Ernst von der Empa liess im hauseigenen Rastertunnelmikroskop ein Modellauto fahren, das aus einem einzigen Molekül bestand.

Um mechanische Arbeit zu verrichten, greifen wir meist auf Motoren zurück. Mit diesen wandeln wir chemische, thermische oder elektrische Energie in Bewegungsenergie um, etwa um Waren von A nach B zu transportieren. Die Natur macht es gleich: In Zellen verrichten so genannte Motorproteine – zum Beispiel Kinesin und das Muskelprotein Aktin – diese Aufgabe. Meist gleiten sie an anderen Proteinen entlang, ähnlich wie ein Zug auf Schienen, und «verbrennen» dabei ATP (Adenosintriphosphat), sozusagen das chemische Benzin der belebten Natur. Das emissionsfreie, geräuschlose Allradfahrzeug, das Empa-Forscher nun gemeinsam mit niederländischen Kollegen entwickelt haben, ist Leichtbau im Extremen: Das Nano-Auto besteht lediglich aus einem einzigen Molekül und fährt auf vier elektrisch angetriebenen Rädern nahezu geradlinig über eine Kupferoberfläche.

Es fährt mit Strom Ziel vieler Chemiker ist es, molekulare Transportmaschinen zu entwerfen, die dann auf der Nanoskala bestimmte Arbeiten verrichten könnten. Wissenschaftlern der Universität Groningen und der Empa ist nun «ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu künstlichen nanoskaligen Transportsystemen» gelungen, wie mal im Wissenschaftsmagazin «Nature» zu lesen war. Sie haben ein Molekül aus vier rotierenden Motoreinheiten – sprich: Rädern – synthetisiert, das kontrolliert geradeaus fahren kann. «Dabei braucht unser Auto weder Schienen noch Benzin; es fährt mit Strom. Es dürfte das kleinste Elektromobil der Welt sein – und dann erst noch mit Allradantrieb», sagt Empa-Forscher Karl-Heinz Ernst. 28

Funktion gemäss Bauplan Der Antrieb des komplexen organischen Moleküls funktioniert gemäss «Bauplan» folgendermassen: Nachdem Ernsts Kollege Manfred Parschau es auf eine Kupferoberfläche sublimiert und die STM-Spitze in gebührendem Abstand darüber positioniert hatte, legte er eine Spannung von mindestens 500 Millivolt an. Nun sollten Elektronen durch das Molekül «tunneln» und dadurch reversible strukturelle Veränderungen in jeder der vier Motoreinheiten auslösen.

Das 4 × 2 Nanometer kleine Molekül-Auto fährt auf seinen elektrisch angetriebenen Rädern über eine Kupferoberfläche.

In einem ersten Schritt findet eine cistrans-Isomerisierung an einer Doppelbindung statt, eine Art Umlagerung – allerdings in eine räumlich extrem ungünstige Position, in der sich grosse Seitengruppen gegenseitig den Raum streitig machen. Als Folge davon klappen die beiden Seitengruppen aneinander vorbei und landen wieder im energetisch günstigeren Ausgangszustand – das Schaufelrad hat eine halbe Drehung absolviert. Drehen sich alle vier Räder simultan, sollte das Auto vorwärts fahren. So wollte es zumindest die Theorie aufgrund der Molekülstruktur. Und genau das beobachteten Ernst und Parschau: Nach zehn STM-Anregungen

hatte sich das Molekül um sechs Nanometer nach vorne bewegt – auf einer mehr oder weniger geraden Linie. «Die Abweichungen von der vorhergesagten Trajektorie kommen daher, dass es nicht ganz trivial ist, alle vier Motoreinheiten zeitgleich anzuregen», erklärt «Testfahrer» Ernst. Dass das Molekül sich tatsächlich so verhält wie vorhergesagt, zeigte ein weiteres Experiment. Um die zentrale Achse, eine C-C-Einfachbindung – das Chassis des Autos sozusagen –, kann ein Teil des Moleküls frei rotieren. Es kann also auf der Kupferoberfl äche in zwei verschiedenen Orientierungen «landen»: in einer richtigen, in der alle vier Räder sich in die gleiche Richtung drehen, und in einer falschen, in der die Räder der Hinterachse sich nach vorne, die vorderen aber nach hinten drehen – das Auto bleibt trotz Anregung stehen. Auch dies konnten Ernst und Parschau mit dem STM klar verfolgen.

Antrieb mit Licht Ein erstes Ziel hat das niederländisch-schweizerische Team also erreicht, ein «proof of concept» nämlich, dass einzelne Moleküle externe elektrische Energie aufnehmen und in eine gezielte Bewegung umwandeln können. Als nächstes planen Ernst und Co., Moleküle zu entwickeln, die sich mit Licht antreiben lassen, etwa in Form eines UV-Lasers. Die Empa ist das interdisziplinäre Forschungsinstitut des ETH-Bereichs für Materialwissenschaften und Technologie. Als Brücke zwischen Forschung und deren praktischer Anwendung entwickelt sie Lösungen für die vorrangigen Herausforderungen von Industrie und Gesellschaft.

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Gemeinsam immer einen Schritt voraus 11/ 2016

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FOKUS

Fünf kuriose Fakten rund um die naturwissenschaftlichen Nobelpreise

Von der schwierigen Suche nach den würdigsten Preisträgerinnen und Preisträgern Jedes Jahr gibt es wilde Spekulationen darüber, wer die Nobelpreise bekommt. Doch es lohnt auch ein Blick zurück. Denn in der langen Geschichte der Auszeichnung ist einiges passiert. Hier sind fünf kuriose Fakten!

William Lawrence Bragg und Malala Yousafzai.

Oft müssen Forscherinnen und Forscher sehr lange auf einen Nobelpreis warten. Als Physiker kann man allerdings schon im jungen Alter ganz viel erreichen. Fünf der sechs jüngsten Nobelpreisträger stammen aus dieser Disziplin. Bis zum vergangenen Jahr hielt William Lawrence Bragg sogar den Rekord als jüngster Geehrter überhaupt: Bei der Vergabe des Physik-Preises war er 25 Jahre alt. 2014 überholte ihn aber die zu dem Zeitpunkt 17-jährige Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai.

Doppelt klug Einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben den Nobelpreis gleich zweimal bekommen. Und nicht immer handelte es sich um eine Auszeichnung in derselben Kategorie: Die Französin Marie

Curie etwa wurde 1903 unter anderem gemeinsam mit ihrem Mann Pierre für ihre Forschung zu radioaktiver Strahlung mit dem Physik-Preis geehrt. Acht Jahre später sprach man ihr alleine den Chemie-Nobelpreis zu. Sie ist noch dazu die einzige Frau, der dieser Doppel-Erfolg jemals gelang. Apropos Frauen: Unter den seit 1901 bislang 900 Preisträgern sind 49 Frauen. Doch die wenigsten von ihnen waren Naturwissenschaftlerinnen! Nur 5 Frauen haben bisher eine Auszeichnung für ihre Forschungen in der Physik oder Chemie bekommen. 12 konnten sich mit dem Medizin-Nobelpreis schmücken.

Die Norweger May-Britt und Edvard I. Moser.

Traute Forschung Dass Ehepaare zusammen forschen und dafür den Nobelpreis bekommen, trifft nicht nur auf die Curies zu. Erst 2014 wurden die Norweger May-Britt und Edvard I. Moser mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet. 1947 ging die Auszeichnung an die US-Amerikaner Carl Ferdinand Cori und Gerty Theresa Cori.

Familienbande

Pierre und Marie Curie.

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Die Curies bleiben jedoch bislang die erfolgreichste Nobelfamilie: Tochter Iréne Joliot-Curie heimste ebenfalls eine Aus-

Iréne und Frédéric Joliot-Curie.

zeichnung ein – und zwar gemeinsam mit ihrem Mann Frédéric Joliot. Für die Entdeckung der künstlichen Radioaktivität bekamen sie 1933 den Chemie-Nobelpreis. In der Geschichte des Nobelpreises wurden auch Vater und Sohn schon gemeinsam geehrt.

Der Menschheit von grossem Nutzen Mit der Stiftung der Nobelpreise wollte der schwedische Forscher und Grossindustrielle Alfred Nobel (1833–1896) einen Konflikt lösen, der sein Leben bestimmte: Der Erfinder des Dynamits konnte nicht verwinden, dass seine Entdeckung für den Krieg genutzt wurde. Der engagierte Pazifist vermachte sein Vermögen schliesslich einer Stiftung. Die Zinsen daraus sollten Preise für jene finanzieren, die «im vorhergehenden Jahr der Menschheit den grössten Nutzen erwiesen haben». Die Nobelpreisjurys sind hingegen dazu übergegangen, Jahre, wenn nicht Jahrzehnte abzuwarten, bis sie die Preise verleihen. Begründet wird dies damit, dass nicht rasch klar sei, ob eine Leistung tatsächlich von derart grosser Bedeutung ist, dass sie mit einem Nobelpreis geehrt werden sollte.

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FOKUS

Physik-Nobelpreis 2016

Preis geht an Quantenforscher Die drei britisch-stämmigen Forscher David J. Thouless, Duncan Haldane und J. Michael Kosterlitz erhalten den diesjährigen Physik-Nobelpreis für ihre Forschungen über ungewöhnliche Materiezustände und -phasen.

Die diesjährigen Preisträger öffneten die Tür zu einer unbekannten Welt, in der Materie seltsame Formen annehmen kann. Sie nutzten mathematische Methoden, um ungewöhnliche Materiephasen oder -zustände, wie Supraleiter, Suprafluide oder dünne Magnetfilme, zu untersuchen. Dank ihrer Pionierarbeit wird weltweit nach neuen und exotischen Materiephasen gefahndet. Die Erkenntnisse beflügeln die Materialwissenschaften und die Elektronik nach zukunftweisenden Anwendungen dieser Phänomene zu suchen.

Topologischer Natur Die Verwendung von topologischen Konzepten in der Physik war ausschlaggebend für die Entdeckungen der Preisträger und erstaunte die Experten. In den 1970er Jahren entkräfteten Michael Kosterlitz und David Thouless die vorherrschende Theorie, dass Supraleitung oder Suprafluidität nicht in dünnen Schichten auftreten kann. Sie demonstrierten, dass Phasenumwandlungen für das Auftreten und Verschwinden von Supraleitfähigkeit – je nach Temperatur – verantwortlich sind. In den 1980er Jahren konnte Thouless ein vorheriges Experiment erklären, in dem in dünnen, elektrisch leitfähigen Schichten die Leitfähigkeit präzise in ganzzahlige Schritten gemessen werden konnte. Er zeigte, dass diese ganzen Zahlen topologischer Natur waren. Währenddessen ent-

deckte Duncan Haldale, dass topologische Konzepte genutzt werden können, um Eigenschaften kleiner, kettenförmiger Magnete zu erklären. Diese treten in einigen Materialien auf.

Geheimnisse enthüllt Heutzutage sind viele topologische Phasen bekannt. Sie erstrecken sich über Dünnschichten und Fäden hinaus auch auf dreidimensionale Objekte. Im letzten Jahrzehnt hat dieses Gebiet Grundlagenforschung im Bereich der Festphasenphysik beschleunigt. Ein Grund dafür ist die Hoffnung topologische Materialien sowohl in der Elektronik und Supraleitern, aber auch in naher Zukunft in Quantencomputern einsetzen zu können. Aktuelle Forschun-

gen offenbaren weitere Geheimnisse dieser von den Preisträgern entdeckten Welt. David J. Thouless bekommt den Nobelpreis zur Hälfte zuerkannt, Duncan Haldane und Michael Kosterlitz erhalten die andere Hälfte. • David J. Thouless wurde 1934 in Bearsden in Grossbritannien geboren. Seine Promotion erhielt er von der Cornell University. Er ist ein emeritierter Professor an der University of Washington. • F. Duncan M. Haldane wurde 1952 in London geboren. Er promovierte in Cambridge und ist Physikprofessor an der Princeton University. • J. Michael Kosterlitz, geboren 1942 im britischen Aberdeen, promovierte in Oxford und ist Professor für Physik an der Brown University. (Quelle: dpa)

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Bild: Empa

CHEMIE

Mit Einkristallen aus Blei-Halogenid-Perowskiten lässt sich radioaktive Strahlung sehr exakt messen.

Günstige Detektoren für Gammastrahlung

Einkristall misst Radioaktivität Ein Forschungsteam der Empa und der ETH Zürich hat Einkristalle aus Blei-Halogenid-Perowskiten entwickelt, die radioaktive Strahlung sehr exakt messen können.

Rainer Klose 1 Erste Experimente haben gezeigt, dass solche Kristalle, die aus wässrigen Lösungen oder günstigen Lösungsmitteln hergestellt werden können, ebenso gut funktionieren wie die bisher gebräuchlichen Halbleiter aus Cadmiumtellurid, deren Herstellung wesentlich aufwändiger ist. Die Entdeckung könnte den Preis vieler Radio-Detektoren deutlich senken – etwa bei Scannern im Sicherheitsbereich, bei tragbaren Dosimetern in Kraftwerken und bei Messgeräten in der medizinischen Diagnostik. Rainer Klose, Mitarbeiter Kommunikation bei der EMPA.

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Elektronische Qualität Wenn instabile Isotope zerfallen, entstehen fast immer Gammastrahlen. Um radioaktive Substanzen zu erkennen, braucht es also Gamma-Detektoren, die günstig und hochempfindlich sind und bei Raumtemperatur arbeiten. Geeignete Substanzen zu finden, ist nicht ganz einfach, wie Maksym V. Kovalenko, Professor an der ETH Zürich und Forschungsgruppenleiter an der Empa erläutert: «Der gesuchte Kristall, der bei Raumtemperatur Gammastrahlen erkennt, muss eine hohe elektronische Qualität besitzen. Das heisst, die Ladungsträger im Kristall müssen äusserst mobil sein und eine lange Lebensdauer besitzen, um das

Signal in Form eines elektrischen Impulses zuverlässig weiterzuleiten.» Ausserdem muss der Kristall aus schweren Elementen bestehen, damit die energiereiche Gammastrahlung überhaupt eingefangen werden kann. Last but not least muss es möglich sein, aus dem gewünschten Stoff grosse Einkristalle wachsen zu lassen, die unempfindlich gegen Bruch und Temperaturschwankungen sein müssen.

Klassische Becherglas-Chemie Bisher war vor allem Cadmiumtellurid (CdTe) für diese Eigenschaften bekannt. Doch der Stoff, aus dem auch Dünn11/ 2016


CHEMIE

schicht-Solarzellen produziert werden, ist nicht wasserlöslich und schmilzt erst bei über 1000 Grad Celsius. Die Herstellung von Detektor-Kristallen ist daher aufwändig und teuer. Kovalenko und seinem Forscherteam ist es nun gelungen, Halbleiterkristalle einer anderen Stoffklasse (Blei-Halogen-Perowskite) in klassischer Becherglas-Chemie herzustellen. Die hochempfindlichen Detektorkristalle können Gammastrahlen sichtbar machen, kosten jedoch nur wenige Schweizer Franken pro Kristall, wie die Forscher vor kurzem in der Fachzeitschrift «Nature Photonics» berichteten. Eine mögliche Anwendung wäre ein Mini-Geigerzähler, der an Smartphones angeschlossen werden kann. So könnten Menschen in radioaktiv verseuchten Gebieten zum Beispiel jedes ihrer Lebensmittel einzeln auf Radioaktivität testen.

Anwendungen in der Gehirndiagnostik Ein weiteres mögliches Anwendungsgebiet der neuen Kristalle ist die Diagnostik von Stoffwechselproblemen im Gehirn. Störungen an Dopamin-Rezeptoren können viele Folgen haben: Parkinson, Schizophrenie, Hyperaktivität (ADHS), soziale Angststörungen oder Drogen- und Alkoholsucht. Diagnostiziert werden solche Störungen, indem Patienten radioaktive Tracer-Substanzen verabreicht werden, die in der Magnetresonanztomographie (MRI) Hirnaktivitäten sichtbar machen. Das Verabreichen radioaktiver Substanzen ist nicht ungefährlich: Ist die Substanz unrein, drohen Gesundheitsschäden. Das Überprüfen der Reinheit muss jedoch sehr schnell gesche-

Fluoreszenzfarbstoffe der neuesten Generation Einkristalle aus Bleihalogenid-Perowskiten eigenen sich nicht nur zur Messung von Radioaktivität, sondern auch, um brillante Leuchtfarben herzustellen. Maksym Kovalenkos Team experimentiert bereits seit längerem mit Bleihalogeniden und fand 2015 heraus, dass kolloidale Lösungen aus Nanokristallen dieser Substanzen eine helle Photoluminiszenz erzeugen – sich also als Leuchtfarben sehr gut eignen würden. Nun entdeckte das Team eine einfache Herstellungsmethode für solche Nanokristalle: Die Forscherinnen und Forscher tränkten Kieselerde einer bestimmten Porengrösse mit einer Bleihalogenid-Salzlösung. In den Poren der Kieselerde entstanden nach dem Trocknen Nanokristalle von definierter Grösse, die je nach chemischem Feintuning der Perowskite in verschiedenen Farben leuchten. Das Leuchten kann mit sichtbarem oder mit UV-Licht ausgelöst werden. Solche Blei-Halogenid-Silikatpulver leuchten extrem hell, sind unempfindlich gegen Oxidation und darüber hinaus recht einfach herzustellen, wie die Forscher vor kurzem in einer Studie berichteten. Sie könnten schon bald herkömmliche, auf Phosphor basierende Leuchtstoffe ersetzen und zum Beispiel in LCD-Bildschirmen zum Einsatz kommen.

Zweistufiger Prozess

hen, weil die Tracer-Substanz eine geringe Halbwertzeit hat, also rasch zerfällt.

Bisher werden die Messungen in einem aufwändigen, zweistufigen Prozess durchgeführt: Zuerst wird die Substanz mit dem Hochleistungsflüssigkeitschromatographie-Verfahren getrennt. In einem zweiten Schritt wird die Radioaktivität mit einem Detektor gemessen. Mit dem neuen Einkristall liess sich dieser zweistufige Prozess erfolgreich auf einen einzigen, einfachen Schritt reduzieren. Der Kristall muss lediglich vor die Tracer-Substanz gehalten werden, dann können die Ergebnisse auf dem angeschlossenen Messgerät abgelesen werden. www.empa.ch

Dopamin-Rezeptoren Um die «Fähigkeiten» der Blei-Halogen-Perowskite zu demonstrieren, hat Kovalenkos Team den neuen Einkristall-Detektor für die Isotopenreinheitskontrolle von 18F-Fallyprid eingesetzt, eine Tracer-Substanz, die klinisch in Studien über Dopamin-Rezeptoren benutzt wird. 18F-Fallyprid ist radioaktiv und hat eine Halbwertszeit von 110 Minuten – es bleibt also zwischen Herstellung und Injektion nur wenig Zeit, die Substanz auf ihre radiochemische Reinheit zu untersuchen.

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CHEMIE

Hybridmaterial zur Herstellung multisensorischer Haut

Förderung für smarte Haut

Die Haut ist ein zentrales menschliches Sinnesorgan. Mit ihr fühlen wir Feuchtigkeit, Temperatur und Druck – Sinneseindrücke, die als Signale an das Gehirn weitergeleitet werden. Die technische Nachahmung eines Systems wie der menschlichen Haut und ihrer Informationsverarbeitung stellt eine enorme Herausforderung in der Technologie intelligenter Materialien dar. Dieser Herausforderung stellt sich nun die Chemikerin Anna Maria Coclite vom Institut für Festkörperphysik der TU Graz, die für ihren Forschungsansatz zur Entwicklung smarter künstlicher Haut vom European Research Council (ERC) eine Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro bekommt.

Sensibler als Fingerspitzen Ziel des ERC-geförderten Projektes «Smart Core» ist die Entwicklung eines Hybridma-

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Bild: TU Graz

Die Chemikerin Anna Maria Coclite vom Institut für Festkörperphysik der TU Graz bekommt für ihr Forschungsprojekt einer künstlichen Haut vom European Research Council (ERC) eine Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro.

Der Forschungsschwerpunkt von Anna Maria Coclite liegt in der Materialwissenschaft.

terials, das simultan Temperatur, Feuchtigkeit und Druck wahrnimmt und entsprechend reagiert. «State of the art» sind derzeit Materialien mit drei unterschiedlichen Sensoren für die Wahrnehmung und Übertragung der einzelnen Reize. Das «3 in 1»-Hybridmaterial, an dem Anna Maria Coclite mit ihrem Team arbeitet, soll die Sensorik künstlicher Haut vereinfachen und die sensorische Auflösung im Vergleich zu menschlicher Haut um das 20-fache steigern. Diese enorm gesteigerte sensorische Auflösung des neuartigen Hybridmaterials wird mittels einer Vielzahl von Nanostäbchen auf einer Oberfläche erzielt. Der «smarte Kern» dieser Nanostäbchen, daher auch der Projektname «Smart Core», besteht dabei aus einem Polymer, das auf Temperatur und Feuchtigkeit anspricht und sich dann ausdehnt. Diese Dickenänderung des Polymers erzeugt einen Druck auf seine Hülle, die Nanostäbchen, die darauf sensitiv reagieren und wiederum Stimuli auslösen. Das Hybridmaterial wird es auf 2000 Sensoren pro Quadratmillimeter bringen und damit auf räumliche Auflösungen weit unter einem Millimeter, wie dies etwa in unseren Fingerspitzen der Fall ist.

Auf dem Weg zu neuartigem Material Anna Maria Coclite, erfreut über die Auszeichnung mit einem ERC-Grant, erklärt: «Diese Förderung ermöglicht es uns, mit einer neuen Methode ein völlig neuartiges Material zu entwickeln, das gleichzeitig auf multiple Reize anspricht und als künstliche Haut für verschiedenste Anwendungen eingesetzt werden kann. Der Erfolg von ‹Smart Core› wird Disziplinen wie die Biotechnologie, biologische Sensorik oder Tissue-Engineering massgeblich beeinflussen.» Zur Entwicklung dieses Hybridmaterials verwendet Coclite die initiated Chemical Vapor Deposition-Methode (iCVD), eine chemische Gasphasenabscheidung, die am Massachusetts Institute of Technology entwickelt wurde.

Membranen und Sensoren Die Forscherin kombiniert diese mit der Atomic Layer Desposition-Methode (ALD), der sogenannten Atomlagenabscheidung. Durch diese Weiterentwicklung der iCVD-Methode, die Coclite aus den USA an die TU Graz brachte und die in Europa nur an vier Universitäten im Einsatz ist, werden nun notwendige Material-Manipulationen im Nanobereich möglich. Als weitere Forschungsergebnisse aus dem Projekt «Smart Core» sind Erkenntnisse über die Herstellung von Nanokomposit-Materialien für verschiedenste Anwendungen – von sensitiven Materialien, über die Formulierung von Arzneistoffen, bis zu Membranen und Sensoren – ebenso zu erwarten wie alternative Wege, die chemischen Eigenschaften und molekulare Ausrichtung von Polymeren mittels chemischer Gasphasenabscheidung zu kontrollieren. www.tugraz.at 11/ 2016


CHEMIE

Industrie und Akademie wagen sich auf Neuland

Baustein für Schmierstoffe

Bild: Pixabay

Vier Unternehmen und ein akademisches Institut haben sich der Aufgabe verschrieben, das schädliche Treibhausgas Kohlendioxid als Ausgangsmaterial für nachhaltige Schmierstoffe einzusetzen.

Die Partner des neuen BMBF-Projekts «CO 2 Lubricants» wandeln Kohlendioxid aus industriellen Verbrennungsprozessen oder aus der Atmosphäre in nachhaltige Schmierstoffe um.

Im Projekt mit dem Namen «CO 2Lubricants» wollen die Partner das Kohlendioxid von Industrieemissionen oder aus der Atmosphäre verwenden, um es mit Hilfe chemischer und biotechnologischer Verfahrensschritte in Schmierstoffe umzuwandeln. Gefördert wird das Konsortium vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Die Industrielle Biotechnologie Bayern Netzwerk GmbH wirkte bei der Konsortiumsaufstellung und bei der Antragstellung unterstützend mit.

CO2 aus Rauchgas Kohlendioxid kann von verschiedenen Mikroorganismen sehr gut als Nährstoff (Kohlenstoffquelle) verwertet und zu neuen Produkten – wie beispielsweise Lipiden – umgewandelt werden. Für die Herstellung von Hochleistungsschmierstoffen werden diese Lipide dann aus den Mikroorganismen extrahiert und entweder als solche oder in weiterverarbeiteter Form eingesetzt. Im Projekt CO 2Lubricants stammt das Kohlendioxid zum Teil aus Rauchgas, das bei industriellen Verbrennungsprozessen entsteht, oder aus ver11/2016

dichtetem Kohlendioxid, das aus der Atmosphäre gefiltert wurde. Als Mikroorganismen sollen Algen und Hefen genutzt werden, die einen hohen Anteil an Lipiden produzieren. Mikroalgen können mit dem verfütterten Kohlendioxid so zum Beispiel einen Lipid-Anteil von bis zu 80 Prozent ihres Gewichtes erreichen. Für die Projektpartner wird dabei eine der grossen technologischen Herausforderungen sein, Öle mit den gewünschten Reibungseigenschaften zu erhalten.

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Faktisch entfernt Das Thema Nachhaltigkeit ist Philipp Altmann, Koordinator des Projekts, ein wichtiges Anliegen: «Eine Besonderheit der in CO2Lubricants geplanten Arbeiten ist, dass bei der Herstellung der Schmierstoffe nicht einfach nur weniger Kohlendioxid emittiert wird oder die Nettoproduktion von CO2 null ist; vielmehr wird CO2 durch Fixieren und Umwandeln aus der Atmosphäre faktisch entfernt.» In CO 2Lubricants arbeiten die beiden Grossunternehmen Audi AG und Klüber Lubrication München SE & Co. KG, die mittelständischen Unternehmen Provenion GmbH und Subitec GmbH und das Fachgebiet Industrielle Biokatalyse der Technischen Universität München zusammen an den gestellten Herausforderungen. Das BMBF unterstützt die Partner durch die Fördermassnahme «CO 2Plus – Stoffliche Nutzung von CO 2 zur Verbreiterung der Rohstoffbasis» innerhalb des Rahmenprogramms «Forschung für nachhaltige Entwicklung – FONA3» mit rund 1,6 Millionen Euro. Der Förderzeitraum erstreckt sich über drei Jahre bis Mitte 2019.

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BIOWISSENSCHAFTEN

Mehr als 300 Forscher zeigen: Artenvielfalt nutzt dem Menschen

Je mehr Leben in der Wiese, desto besser Der Mensch profitiert von den Dienstleistungen, welche die Natur kostenlos erbringt. Dabei gilt: Je mehr es wimmelt, kreucht und fleucht, desto besser. Das ist das Ergebnis einer Studie zur Artenvielfalt in Graslandschaften, an der mehr als 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligt waren.

Ein artenreiches und von vielen Individuen aus allen Ebenen der Nahrungskette bevölkertes Ökosystem erbringt die umfangreichsten Biodiversitätsdienstleistungen, berichten die Forscher in einer aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift «Nature». Zu den 14 untersuchten Ökosystemdienstleistungen gehören Nährstoff- und Kohlenstoffspeicherung, Bestäubung, Schädlingskontrolle, Biomasseproduktion sowie der Nutzen als Erholungsraum. Welchen Einfluss die schwindende Artenvielfalt auf die natürlichen Dienstleistungen

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hat, wurde bislang nur anhand einzelner leicht zu untersuchender «trophischer Gruppen» studiert. Als trophische Gruppen oder trophische Ebenen bezeichnen Fachleute Organismen, die ihre Energie in ähnlicher Weise gewinnen. Die Nahrungsnetze in komplexen Ökosystemen wie einer Wiese setzen sich aus verschiedenen trophischen Gruppen zusammen, beispielsweise grüne Pflanzen, Pflanzenfresser und Zersetzer. Das internationale Forscherteam um Dr. Santiago Soliveres von der Universität Bern untersuchte erstmals alle Ebenen entlang einer Nahrungskette in natürlichen Graslandökosystemen mit unterschiedlicher Biodiversität und Landnutzungsintensität. An der Studie beteiligt sind Professor Dr. Norbert Hölzel, Dr. Till Kleinebecker und Dr. Valentin Klaus vom Institut für Landschaftsökologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU).

Jede Ökosystemdienstleistung ist von mindestens drei Gruppen der Nahrungskette abhängig, so ein Fazit. Je vielfältiger die Arten innerhalb der Gruppe sind, desto zuverlässiger wird die Ökosystemdienstleistung erbracht. Ausserdem beeinflusst jede einzelne Gruppe mindestens eine Ökosystemdienstleistung. Die Studie belegt zudem, wie wichtig auch vermeintliche Schädlinge und unscheinbare Dienstleister sind. So wirken Insekten als

Bestäuber, und Bodenorganismen erhöhen die Bodenfruchtbarkeit durch Zersetzung und den Rückhalt von Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor. «Die Ergebnisse zeigen, dass es für den Menschen wichtig ist, artenreiche Ökosysteme zu erhalten. Wir müssen beim Naturschutz an alle Organismen denken, auch an sogenannte Unkräuter und vermeintlich nutzlose Insekten, wenn wir von den Ökosystemen in möglichst vielfältiger und nachhaltiger Weise profi tieren wollen», betont Norbert Hölzel. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sammelten Daten zu insgesamt 4600 Tier- und Pflanzenarten aus neun Gruppen der Nahrungskette, darunter auch bislang eher vernachlässigte Artengruppen wie Pilze und Mikroorganismen, die den Boden beleben. Sie erhoben die Daten auf 150 Grünlandflächen in Deutschland, die in unterschiedlichem Ausmass landwirtschaftlich genutzt werden. Originalpublikation Soliveres S. et al. (2016): Biodiversity at multiple trophic levels is needed for ecosystem multifunctionality. Nature Published online 17 August 2016; doi:10.1038/ nature19092.

Kontakt Prof. Dr. Norbert Hölzel Biodiversität und Ökosystemforschung Institut für Landschaftsökologie Heisenbergstrasse 2 D-48149 Münster Telefon +49 (0)251-83 33 994 Telefax +49 (0)251-83 38 338 norbert.hoelzel@uni-muenster.de www.uni-muenster.de

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BIOWISSENSCHAFTEN

Überreste von Wiehenvenator albati gefunden

Raubsaurier – der Erste seiner Art

Der Saurier lebte im mittleren Jura, also vor etwa 163 Millionen Jahren, und er ist nicht nur der erste in Deutschland entdeckte Raubsaurier aus dieser Zeit, sondern auch der mit den grössten Ausmassen: Das Tier war vermutlich acht bis zehn Meter lang, im Vergleich mit anderen Raubsauriern sehr kräftig gebaut und wog mehr als zwei Tonnen – und war wahrscheinlich noch nicht einmal vollständig ausgewachsen.

Paläontologe Oliver Rauhut.

Jetzt haben Oliver Rauhut, Paläontologe am Department für Geo- und Umweltwissenschaften der LMU sowie an der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie in München, sowie Tom Hübner und Klaus-Peter Lanser vom LWL-Museum für Naturkunde in Münster, den Saurier detailliert untersucht, klassifi ziert und ihm den wissenschaftlichen Namen Wiehenvenator albati gegeben.

Bild: Joschua Knüppe

Er gilt als das «Monster von Minden», jetzt konnten Paläontologen den grössten Raubsaurier, der bisher in Deutschland gefunden wurde, eindeutig als erste Spezies einer bislang unbekannten Gattung klassifizieren.

Rekonstruktionszeichnung von Wiehenvenator albati. Das Tier ist umgeben von Organismen, die in der Nähe des Fundortes vorkamen.

worden. Sie waren in Meeressedimente eingeschlossen, was für die Überreste grosser Landraubtiere zunächst überrascht. Im mittleren Jura waren allerdings grosse Teile Mitteleuropas von Meer bedeckt. Die Forscher gehen davon aus, dass Wiehenvenator albati auf Inseln in diesem Meer lebte. «Offenbar gab es auf diesen Inseln eine grosse Bandbreite zum Teil sehr grosser Raubsaurier», sagt Oliver Rauhut, «und zwar überwiegend aus der Gruppe der Megalosaurier, wie Funde aus Frankreich und England sowie der neue Raubsaurier aus Deutschland zeigen, der ebenfalls zu dieser Gruppe gehört.» Die Megalosaurier waren die ersten Riesen-Raubdinosaurier der Erdgeschichte. Die bisher gefundenen Überreste von Wiehenvenator albati bilden kein vollständiges Skelett. Sie sind aber sehr gut erhalten und zeigen anatomische Details, die eindeutig beweisen, dass es sich um eine neue Gat-

Riesenechsen waren Insulaner Die versteinerten Knochen und Zähne waren 1999 bei einer Routinebegehung in einem stillgelegten Steinbruch im Wiehengebirge in der Nähe von Minden entdeckt 1 10 / 2 0 1 6

Ähnlich wie Allosaurus oder der viel später entstandene Tyrannosaurus rex lief Wiehenvenator albati auf den Hinterbeinen und besass nur kurze Vorderläufe.

tung und eine neue Art handelt. Einige der gefundenen Zähne sind so gross wie Bananen und zum Rachen hin gekrümmt. Ähnlich wie Allosaurus oder der viel später entstandene Tyrannosaurus rex lief Wiehenvenator albati auf den Hinterbeinen und besass nur kurze Vorderläufe.

Rasches Entstehen neuer Arten Eine stammesgeschichtliche Analyse der evolutionären Verwandtschaftsverhältnisse von Wiehenvenator ergab, dass der Raubsaurier zu einer Grossgruppe gehört, deren Artenreichtum im mittleren Jura geradezu explosionsartig zunahm. «Zu dieser Zeit entstanden praktisch alle wichtigen Raubsaurier-Gruppen, darunter auch die Tyrannosaurier, die erst 80 Millionen Jahre später wirklich gigantische Formen hervorbrachten, und auch die ersten direkten Vogelvorfahren», sagt Oliver Rauhut. Für dieses rasche Entstehen neuer Arten hatte vermutlich das Aussterben eines Grossteils der altertümlicheren Raubsaurier am Ende des unteren Jura sozusagen den Weg freigemacht, möglicherweise aufgrund eines durch Vulkanausbrüche ausgelösten Klimawandels. Link zu mehr Informationen in der Palaeontologia Electronica 2016: http://palaeo-electronica.org/content/2016/1536- german-jurassic-megalosaurid Kontakt PD Dr. Oliver Rauhut Konservator Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie Richard-Wagner-Str. 10 D-80333 München Telefon +49 (0)89 2180 6645 Telefax +49 (0)89 2180 6601 o.rauhut@lrz.uni-muenchen.de

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MEDIZIN

Weltweit erste Beschreibung der Struktur von Amyloid-Zwischenprodukten

Der Ursache von Alzheimer auf der Spur Wissenschaftsteams der Freien Universität und der Max-Planck-Gesellschaft gelang erstmals die Untersuchung von Aggregaten, die in Verdacht stehen, Alzheimer zu verursachen.

Charakteristisch ist dabei, dass sich wasserlösliche Proteine zu grossen unlöslichen Fasern zusammenlagern. Bei Alzheimer bilden sich so aus Proteinbruchstücken, die der Körper normalerweise entsorgen kann, sogenannte Plaques, die sich zwischen den Neuronen ablagern und dabei langsam das Gehirn zerstören. Wie sich in den vergangenen Jahren zeigte, sind Plaques jedoch nicht die Ursache der Alzheimererkrankung, sondern lediglich eine Folge. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interessiert deshalb zunehmend die Frage, was während der tödlichen Plaquebildung passiert und wie die Verwandlung der harmlosen, löslichen Jekyll-Moleküle zur gefährlichen, unlöslichen Hyde-Form vonstatten geht.

Bild: FU Berlin/Sven Jungtow

Ein Eintopf mit unbekannten Zutaten

Professor Kevin Pagel (rechts) und Dr. Gert von Helden.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Freien Universität Berlin und des Fritz-Haber-Institutes der Max-Planck-Gesellschaft ist ein wichtiger Schritt bei der Erforschung der biochemischen Ursachen der Krankheiten Alzheimer und Parkinson gelungen. Durch die Forschungsergebnisse von Prof. Dr. Kevin Pagel und Dr. Gert von Helden wird jetzt möglicherweise die Entwicklung neuer Medikamente möglich, mit denen die Ursachen der Krankheit direkt bekämpft werden können. Die Ergeb21 8

nisse wurden in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift «Nature Chemistry» veröffentlicht.

Unlösliche Fasern Die Ursachen neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson sind bisher nicht genau aufgeklärt. In beiden Fällen kann man im Verlauf der Krankheit eine Fehlsteuerung beobachten, versteht aber noch nicht, was genau sie auslöst.

Die Indizien, dass es sich bei den krankheitsauslösenden Spezies um kurzlebige, toxische Zwischenprodukte handelt, verdichten sich, eine genaue Aufklärung ihrer Struktur ist jedoch eine äusserst komplizierte Aufgabe, die Topfschlagen bei einem Kindergeburtstag ähnelt. Die fraglichen Zwischenprodukte präsentieren sich aus Sicht der Forscher nämlich nicht als sauber voneinander getrennte Bestandteile, sondern als eine Art Eintopf mit unbekannten Zutaten. Bei der Entwicklung von Wirkstoffen arbeiten Forscher deshalb bisher sozusagen mit verbundenen Augen. Genau an dieser Stelle setzt die Arbeit der Forscher der Freien Universität und des Fritz-Haber-Instituts an.

Erstmals getrennt voneinander analysiert Der Forschergruppe um Juniorprofessor Dr. Kevin Pagel und Dr. Gert von Helden 11/ 2016


MEDIZIN

gelang es dabei erstmals, eine Methode zu entwickeln, mit der die Struktur der wahrscheinlich krankheitsauslösenden Zwischenprodukte aufgeklärt werden kann. Hierzu wurden die einzelnen Zutaten des «Eintopfs» erstmals getrennt voneinander analysiert, um herauszufinden, welche Inhaltsstoffe für seine letztlich tödliche Wirkung verantwortlich sind. Von dieser Grundlage aus können jetzt andere Forscher daran arbeiten, exakt diese Bestandteile zu neutralisieren.

Infrared Spectroscopy Approach to Follow β-Sheet Formation in Peptide Amyloid As-

semblies, Nature Chemistry 2016,doi: 10.1038/NCHEM.2615

Kontakt

Kontakt

Prof. Dr. Kevin Pagel Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin Takustrasse 3 D-14195 Berlin Telefon +49 (0)30-838 – 72703 kevin.pagel@fu-berlin.de www.bcp.fu-berlin.de/chemie/pagel

Dr. Gert von Helden Fritz Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft Abteilung Molekülphysik Faradayweg 4–6 D-14195 Berlin Telefon +49 (0)30-8413 – 5615 helden@fhi-berlin.mpg.de www.fhi-berlin.mpg.de/mp/helden

Verfahren kombiniert Kevin Pagel und Gert von Helden gelang dies durch einen Trick: Sie kombinierten zwei Verfahren, um entscheidende Erkenntnisse zu gewinnen, die jedes einzelne Verfahren nicht liefert. Zum einen ist dies die sogenannte Ionenmobilitäts-Spektrometrie – eine Art Windkanal für Moleküle – mit dem die Zwischenprodukte nach ihrem «Luftwiderstand» sortiert werden können. Mit dieser Technik erfährt man jedoch nur, welche Form ein Molekül hat, aber nicht, welche genaue räumliche Struktur. Dieses Geheimnis jedoch wurde den Molekülen durch die zweite Technik entlockt, die Gasphasen-Infrarot-Spektroskopie. Dabei wurde entdeckt, dass bestimmte Zwischenprodukte auf dem Weg der Plaquebildung eine räumliche Struktur besitzen, die denen der ausgebildeten Plaques überraschend ähnlich ist. Auf eine ähnliche Weise können nun Medikamente getestet werden, die die Bildung genau dieser Spezies verhindern, um so hochspezifisch die Entstehung von Alzheimer zu verhindern.

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Demenz und Alzheimer Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz, die meist bei Menschen ab dem Rentenalter bis zum 85. Lebensjahr auftritt. In Deutschland leiden zurzeit etwa 1,3 Millionen Menschen an Demenzerkrankungen, 700 000 davon an der Alzheimer-Krankheit. Bis zum Jahr 2050 wird mit einer Verdoppelung der Fallzahlen gerechnet. Originalpublikation Seo, J.; Hoffmann, W.; Warnke, S.; Huang, X.; Gewinner, S.; Schöllkopf, W.; Bowers, M.T.; von Helden, G.; and Pagel, K.: An 11/2016

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MEDIZIN

Entschlüsselung des Humangenoms gab Forschung einen Schub

Katalysator für die Forschung Vor gut 15 Jahren verkündeten die Human Genome Organisation und Celera Genomics die vollständige Entschlüsselung des menschlichen Genoms. Das weckte Erwartungen auf eine Revolution in Biologie und Medizin.

Die Hoffnung war, durch die Identifizierung von Genen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, zahlreiche Leiden zielgerichtet diagnostizieren und behandeln zu können. Viel wurde seitdem erreicht – und doch bleiben grosse Herausforderungen.

Erstaunlichste Karte der Menschheit Es war der 12. Februar 2001, als die Human Genome Organisation (Hugo) und das US-Unternehmen Celera Genomics die Entschlüsselung des menschlichen Genoms bekannt gaben: Der Bauplan des menschlichen Körpers, eine exakte Abfol-

ge von 3,2 Milliarden Gen-Buchstaben. Bereits ein Dreivierteljahr zuvor war der damalige US-Präsident Bill Clinton mit den Wissenschaftlern Craig Venter und Francis Collins sowie – in Videokonferenz zugeschaltet – dem britischen Premier Tony Blair im East Room des Weissen Hauses vor die Presse getreten und hatte Grosses verkündet: «Die Welt begleitet uns dabei, wie wir eine Karte von enormer Bedeutung enthüllen – die erste vollständige Untersuchung des menschlichen Genoms. Ohne Zweifel ist dies die wichtigste und erstaunlichste Karte, welche die Menschheit je gezeichnet hat. Mit diesem Wissen gewinnen wir grosse und neue Möglichkeiten, um Krankheiten zu heilen. Die Genomwissenschaft wird einen erheblichen Einfluss auf unser Leben haben. Sie wird die Diagnose, aber auch die Prävention und Behandlung der meisten, wenn nicht aller Krankheiten revolutionieren.»

Kleine Veränderungen mit grosser Wirkung

Bild: Mopic/Shutterstock

Schon die unmittelbaren Erkenntnisse aus der Genom-Entschlüsselung waren erstaunlich. So zeigte sich, dass der Mensch etwa 20 000 bis 25 000 Gene besitzt, nur doppelt so viele wie eine Fliege. Darüber hinaus erkannten die Wissenschaftler, dass dieser Genom-«Text» bei allen Menschen zu 99,9 Prozent identisch ist. Dies bedeutet, dass bereits kleinste Veränderungen im Erbgut für Krankheiten verantwortlich sind.

Anfänge des Genomprojektes Es war der 12. Februar 2001, als die Human Genome Organisation und das US-Unternehmen Celera Genomics die Entschlüsselung des menschlichen Genoms bekannt gaben.

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Begonnen hatte die eigentliche Entschlüsselungsarbeit im Jahr 1990, als das Humangenomprojekt als öffentliches, überwiegend amerikanisches Grossfor-

schungsprojekt seine Arbeit aufgenommen hatte. Schnell wurde daraus ein loser Verbund nationaler Genomforschungsprojekte aus mehr als 30 verschiedenen Ländern. Dabei machten technische Weiterentwicklungen die Untersuchungen überhaupt erst möglich: Nach Angaben des Nationalen Genomforschungsnetzes, welches durch das deutsche Ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert worden war, waren die Genetiker dank molekularer DNA-Scheren in der Lage, die langen DNA-Fäden gezielt in handhabbare Fragmente zu zerlegen. Zuvor hatten sich die Erbsubstanzfäden bei der Laborarbeit immer so verknäuelt, dass sie zum Sequenzieren nicht mehr zu gebrauchen gewesen waren.

Erwartungen erfüllt? Im April 2003 wurde das Humangenomprojekt offiziell beendet. Was bleibt ist die Frage, ob sich die grossen Erwartungen von damals erfüllt haben? Immerhin, das US-National Human Genome Research Institute wagte vor einiger Zeit einen Blick auf die kommenden 50 Jahre in der medizinischen Forschung. Die Herausforderung für die Wissenschaftler sei nun, die Informationen dieses Buches über den menschlichen Bauplan korrekt zu lesen und zu verstehen, wie die einzelnen Teile zusammenwirken. Genom-basierte Medizin wird nach Ansicht des Institutes wesentlich dazu beitragen, hoch effektive diagnostische Tools zu entwickeln, um darauf individuelle und effiziente Therapien zu setzen. Die Dekodierung des Humangenoms – eine Art Katalysator für die medizinische Forschung. Allerdings warnte das Institut auch vor überzogenen Erwartungen. Zwar seien ak11/ 2016


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tuell bereits viele Arzneimittelprojekte in klinischen Studien, die auf den Erkenntnissen des Humangenoms basieren. Dennoch vergingen im Schnitt zehn bis 15 Jahre, ehe diese marktreif seien.

Kosten stark gesunken Einen Blick auf konkrete Fortschritte und Erkenntnisse seit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms wirft Professor Theo Dingermann vom Institut für Pharmazeutische Biologie der Goethe-Universität Frankfurt. So seien bspw. die Kosten für die Sequenzierung von Basenpaaren massiv gesunken – um einen Faktor von mehr als 10 000. Gleichzeitig habe die Identifizierung genetischer Risikofaktoren stark zugenommen. Die Sequenzierung hunderttausender Genome oder sogenannter Exome ermögliche es, die genetischen Ursachen vieler Erkrankungen verstehen zu lernen. Dies hat konkrete Auswirkungen auf die Therapiemöglichkeiten. Grosse Fortschritte

Professor Theo Dingermann: «Die Kosten für die Sequenzierung von Basenpaaren sind massiv gesunken.»

sieht Professor Dingermann insbesondere im Bereich der präzisen beziehungsweise individualisierten Medizin. Damit können neue und bessere Behandlungsmöglichkeiten für schwere Erkrankungen entwickelt werden – bspw. bei Krebs. Bereits heute sei auf diese Weise die Fünfjahres-Überlebensrate bei der myeloischen Leukämie deutlich verbessert worden. Gleiches gelte für Darmkrebs, nachdem Rezeptoren entdeckt worden sind, die das Tumorwachstum treiben. Zudem könnten die gesellschaftlichen Gesamtkosten zur

Behandlung von Darmkrebspatienten massiv gesenkt werden, wenn die Patienten vor der Behandlung genetisch untersucht werden. Auch kann nach Dingermanns Worten der Chemotherapie-Einsatz stark reduziert werden, wenn bei Brustkrebs-Patientinnen vorab ein genetischer Test gemacht wird. Die Präzisionsmedizin, so der Wissenschaftler, habe bewiesen, dass sie klinische Ergebnisse verbessert. Auch die Pharmaindustrie hat nach seinen Worten längst die Herausforderungen der personalisierten Medizin angenommen. 42 Prozent aller Arzneien in der Entwicklung und 73 Prozent aller Krebsmittelkandidaten seien mittlerweile Produkte der personalisierten Medizin.

Mehrere Nachfolgeprojekte sind initiiert worden Im Anschluss an die Genomidentifizierung wurde eine Reihe von Nachfolgeprojekten ins Leben gerufen. Dazu zählte das im Oktober 2002 initiierte internationale Hap-

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Map Project, das genetische Variationen im menschlichen Körper untersuchte. Das Ziel war es, die Suche nach krankheitsauslösenden Genen zu beschleunigen, indem ein Katalog häufig vorkommender Genvariationen erstellt wurde. Die 2003 initiierte «Encyclopedia of DNA Elements», auch Encode-Project genannt, hatte zum Ziel, alle funktionalen Elemente in der menschlichen Genomsequenz zu identifizieren und die Identität und genaue Lage aller Gene im Genom zu bestimmen.

mer, also nicht anonymisiert, publiziert werden. Im September 2012 wurden die Ergebnisse der Pilotstudie veröffentlicht, für die zehn Personen analysiert wurden. Fünf Jahre nach Abschluss des Humangenomprojektes wurde zudem das internationale Cancer Genome Project ins Leben gerufen, in dem die genetischen Veränderungen in Tumoren analysiert werden, um bessere Diagnosen und Therapien für die entsprechenden Krebserkrankungen zu entwickeln.

Bessere Diagnosen

Herausforderung Malaria

Das Personal Genome Project schliesslich hat das langfristige Ziel, allen Menschen den Zugang zu ihrem Genotyp zu verschaffen, um damit die individuelle Diagnose, Prävention und Behandlung zu verbessern. Es wurde im Januar 2006 von George Church, Harvard, USA, mit der Absicht gestartet, weltweit mindestens 100 000 Teilnehmer zu gewinnen. Alle Daten sollen zusammen mit den Namen der Teilneh-

Allerdings, auch 15 Jahre nach Hugo gibt es nach wie vor grosse Herausforderungen. Als Beispiel nennt Professor Dingermann die Malaria. Wenngleich seit 2001 nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 3,3 Mio. Leben durch neue Arzneimittel, Körperschutz- und Umweltschutzmassnahmen gerettet werden konnten, forderte die Malaria 2014 immer noch 580 000 Menschenleben. Nach wie

vor würden täglich 1000 Kinder an Malaria sterben. Mit Hilfe der Erkenntnisse der Gentechnik arbeiteten Wissenschaftler u.a. daran, Mücken so zu modifizieren, dass sie keine Malaria mehr übertragen. Insbesondere mit Hilfe der Genschere CRISP/CAS9 seien beachtliche Erfolge erzielt worden, erklärte Dingermann. Am 30. Januar 2015 trat erneut ein US-Präsident mit einem Statement zu Gesundheitsfragen vor die Presse, diesmal Barack Obama: «Ärzte haben immer berücksichtigt, dass jeder Patient einzigartig ist. Sie haben versucht, die Behandlung an das Individuum anzupassen. Sie können eine Bluttransfusion passend zum entsprechenden Bluttyp geben – das war einst eine wichtige Entdeckung. Was, wenn es genauso einfach wird, einen Krebs exakt passend zum genetischen Code zu behandeln? Was, wenn die richtige Dosisfindung in der Medizin so einfach wie das Messen der Temperatur wäre?» www.uni-frankfurt.de

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Forscher äussern Kritik

Psychopharmaka sind keine Lösung Medikamente sind oft schneller verfügbar als eine Psychotherapie. Viele Menschen vertrauen auf sie. Die Folgen können fatal sein, meinen Bochumer Psychologen.

Bild: Gemeinfrei

Psychotherapie sind nicht die Wirksamkeit oder Kosten», sagt Silvia Schneider. «Es ist die mangelnde Verfügbarkeit.» Während Psychopharmaka schnell verabreicht werden könnten, müssten Betroffene oft lange auf einen Therapieplatz warten.

Originalpublikation Jürgen Margraf, Silvia Schneider: From neuroleptics to neuroscience and from Pavlov to psychotherapy: More than just the «emperor’s new treatments» for mental illnesses?, in: EMBO Molecular Medicine, 2016, DOI: 10.15252/emmm.201606650,

Biologische Konzepte reichen nicht Mit Medikamenten kann man eine psychische Störung schnell behandeln. Was das bringt, ist umstritten.

Die derzeit verfügbaren Medikamente können die Symptome psychischer Störungen nicht dauerhaft lindern. Zu diesem Schluss kommen die Psychologen Prof. Dr. Jürgen Margraf und Prof. Dr. Silvia Schneider von der Ruhr-Universität Bochum in einem Kommentar in der Zeitschrift «EMBO Molecular Medicine». Margraf und Schneider trugen zahlreiche Belege zusammen, die gegen eine nachhaltige Wirkung von Psychopharmaka sprechen. Medikamente gegen Depression, Angststörungen und das Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätssyndrom wirken nur kurzfristig; setzt der Patient sie ab, kehren die Symptome zurück. So lautet das Fazit der zitierten Studien. Ähnliche Befunde vermuten die Autoren auch für Schizophrenie-Medikamente. Eine langfristige Einnahme der Arzneien könne sogar negative Folgen haben, etwa ein gesteigertes Risiko für eine chronische Erkrankung oder erhöhte Rückfallraten.

Psychotherapien nicht schnell genug verfügbar Psychotherapien wie die Kognitive Verhaltenstherapie erzielen laut den Autoren hingegen langfristig deutlich besser anhaltende Effekte. «Das Hauptproblem mit der 1 10 / 2 0 1 6

Die Bochumer Psychologen befassen sich in ihrem Artikel auch mit der Frage, warum es nach 60 Jahren intensiver Forschung keine besseren Therapieoptionen gibt. Verantwortlich ist ihrer Meinung nach die weit verbreitete Vorstellung, psychische Störungen könnten sich allein mit biologischen Konzepten erklären lassen. «Es ist heute Standard, den Patienten und der Öffentlichkeit zu erzählen, dass ein aus dem Lot geratenes Neurotransmittersystem die Ursache für psychische Erkrankungen ist», erklärt Jürgen Margraf. Dabei sei nach wie vor nicht klar, ob dieses Phänomen Ursache oder Folge sei. Soziale Faktoren dürften nicht vernachlässigt werden. Auch die starren Kategorien von «krank» und «gesund» seien bei psychischen Störungen mit ihren vielen unterschiedlichen Ausprägungen nicht hilfreich, so Schneider und Margraf.

Weniger Pharmamarketing, mehr Psychotherapie Die Autoren fordern, die Forschung zu biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren besser zu verzahnen und den engen Blick auf mögliche biologische Ursachen zu weiten. Grosse Pharmaunternehmen müssten das Marketing im Bereich Psychopharmaka zurückfahren. Ausserdem sollten Betroffene schneller Zugang zu psychotherapeutischen Angeboten bekommen.

Prof. Dr. Jürgen Margraf und Prof. Dr. Silvia Schneider von der Ruhr-Universität Bochum: «Die derzeit verfügbaren Medikamente können die Symptome psychischer Störungen nicht dauerhaft lindern.»

Kontakte Prof. Dr. Jürgen Margraf Klinische Psychologie & Psychotherapie Fakultät für Psychologie Ruhr-Universität Bochum Universitätsstrasse 150 D-44801 Bochum Telefon +49 (0)234 32 23169 juergen.margraf@rub.de www.ruhr-uni-bochum.de Prof. Dr. Silvia Schneider Klinische Kinder- und Jugendpsychologie Fakultät für Psychologie Ruhr-Universität Bochum Universitätsstrasse 150 D-44801 Bochum Telefon +49 (0)234 32 23168 silvia.schneider@rub.de www.ruhr-uni-bochum.de

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NEWS

E RZE – IN KÜRZ Ü K N I – E Z R Ü K IN KÜRZE – IN

■ Der Öl- und Gaskonzern Total treibt den Verkauf von Unternehmensteilen voran. Wie der französische Konzern mitteilte, will er die Spezialchemiesparte Atotech für 3,2 Milliarden US-Dollar an die Investmentgruppe Carlyle verkaufen. Der Kaufpreis entspreche dem rund 12-fachen des bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Die Behörden müssen die Transaktion noch genehmigen. www.total.com ■ Ein florierendes Arzneimittelgeschäft stimmt den USKonzern Johnson & Johnson (J&J) zunehmend optimistisch. Nach einem besser als erwartet verlaufenen dritten Quartal schätzte der Pharmaund Konsumgüterkonzern seine Gewinnaussichten für das Gesamtjahr besser ein. J&J gelingt es regelmässig, die Erwartungen der Analysten zu übertreffen. Vor allem Kassenschlager wie das Arthrose-Mittel Remicade kurbeln das Geschäft an. Der Konzern hat eigenen Angaben zufolge aber auch zahlreiche neue Mittel in der Pipeline, die für künftiges Wachstum sorgen sollen. www.jnj.com ■ Der Pharmakonzern Merck hat die umfangreiche Erweiterung seines biotechnologischen Herstellbetriebs in Tres Cantos bei Madrid abgeschlossen. Mit dem Ausbau geht eine Steigerung der Produktionskapazität des Betriebs um 50 Prozent einher. Tres Cantos ist

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der Hauptstandort von Merck für die Herstellung der Wirkstoffe von Weltmarkt-Produkten für die Fertilitätstherapie und für die Wachstumshormonbehandlung. Allein im laufenden Jahr hat Merck weltweit rund 250 Mio. h in den Ausbau des Produktionsnetzwerks seines Unternehmensbereichs Healthcare investiert. www.merck.ch ■ Der Chemiekonzern Bayer will nach der Übernahme des US-Konzerns Monsanto mit dessen umstrittenen Methoden im Saatgutgeschäft brechen. «Wir wollen Monsanto nicht übernehmen, um genveränderte Pflanzen in Europa zu etablieren», sagte Bayer-Chef Werner Baumann. Wenn die Gesellschaft gentechnisch verändertes Saatgut ablehne, akzeptiere Bayer dies. «Und wir werden nicht über Umwege versuchen, etwas anderes durchzudrücken.» Die Übernahme von Monsanto ist die teuerste, die ein deutsches Unternehmen jemals gewagt hat. 66 Milliarden US-Dollar will Bayer für den Saatgutanbieter inklusive Schulden zahlen. Allerdings müssen dem Deal noch die Wettbewerbshüter in etwa 30 Ländern zustimmen. www.bayer.de ■ Der US-Pharmakonzern Pfizer will sein Geschäft mit Infusionen verkaufen. Der kalifornische Spezialist ICU Medical biete für die Hospira Infusions Systeme eine Milliarde US-

Dollar in bar und Aktien, teilten die Gesellschaften mit. So entstehe der führende reine Infusions-Spezialist mit kombinierten Umsätzen von rund 1,45 Milliarden Dollar. Pfizer erhalte rund 400 Millionen Dollar in neuen Aktien und 600 Millionen in bar. Der Deal muss noch von den Behörden genehmigt werden. Mit einem Abschluss der Transaktion werde im ersten Quartal 2017 gerechnet, hiess es. www.pfizer.com ■ Der schweizerische Pharmakonzern Novartis hat positive Daten einer Studie zu seinem Migränemedikament AMG 334 (Erenumab) veröffentlicht. Die Studie zeige, dass das Medikament die monatlichen Migränedaten bei Personen mit episodischer Migräne signifikant reduziere, teilte das Unternehmen mit. Die positiven Resultate aus der «Arise»-Studie seien sehr ermutigend, da es bisher keine Behandlungsoptionen gebe, die spezifisch auf die Prävention von Migräne abziele, wird der Chief Medical Officer Vasant Narasimhan des Konzerns in der Mitteilung zitiert. www.novartis.ch ■ Der Chemiekonzern Clariant mit Sitz in Schweizerhalle hat die offizielle Eröffnung seiner neuen Produktionseinrichtung für Polypropylen (PP)-Katalysatoren in Louisville, Kentucky, USA, bekanntgegeben. Das neue Werk wurde in Zusammenarbeit mit CB&I ent-

wickelt und realisiert und macht den Standort Louisville zum grössten Produktionszentrum für Katalysatoren von Clariant in den USA. Clariant hat seine Präsenz in der Region Nordamerika in den letzten Jahren signifikant ausgebaut. Die Umsätze stiegen von CHF 958 Mio. im Jahr 2011 auf CHF 1077 Mio. in 2015. www.clariant.com ■ Der Chemiekonzern BASF hat mit der Planung für den Bau eines neuen Vitamin-AKomplexes in Ludwigshafen begonnen. Die neue Anlage wird die jährliche Produktionskapazität um 1500 Tonnen erhöhen. www.basf.com ■ Der Spezialchemie-Konzern Lanxess setzt den nächsten Meilenstein auf seinem Wachstumskurs und plant die Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens Chemtura, einem der grossen global tätigen Anbieter von hochwertigen Flammschutz- und Schmierstoff-Additiven. Lanxess baut mit dieser grössten Akquisition in seiner Geschichte sein eigenes Additiv-Portfolio deutlich aus und wird in diesem Wachstumsmarkt zu einem der grössten Akteure weltweit. Chemtura beschäftigt weltweit rund 2500 Mitarbeitende und ist an 20 Standorten in 11 Ländern aktiv. Der Hauptsitz des Unternehmens ist Philadelphia/ Pennsylvania. www.lanxess.de www.chemtura.com

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Ersatz für Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), weil diese die Ozonschicht schädigten. FKW greift die Ozonhülle nicht an. Es trägt allerdings 100 bis 1000 Mal stärker als Kohlendioxid zum Treibhauseffekt bei und gilt mittlerweile als eine Hauptursache für den Ausstoss von Treibhausgasen und damit der Erderwärmung. Grosse Konzerne wie der Getränkehersteller Coca-Cola oder der Chemieriese Dupont haben sich bereits verpflichtet, den Einsatz von FKW zu verringern. Die Europäische Union (EU) sprach von einem wichtigen Erfolg. «Das ist ein grosser Sieg für das Klima. Wir haben den ersten konkreten Schritt getan, um die Ankündigungen von Paris vom vergangenen Dezember zu erfüllen», sagte der Klimakommissar Miguel Arias Cañete nach EU-Angaben. Der amerikanische Aussenminister, der ebenfalls an der Konferenz teilgenommen hatte, sagte der BBC: «Es ist ein gewaltiger Schritt nach vorn.» Damit erhalte die Weltgemeinschaft die Möglichkeit, die Erderwärmung um ein halbes Grad Celsius zu verringern. Schon zuvor hatten sich zahlreiche Staaten dafür eingesetzt, den Einsatz der für das Klima hochschädlichen FKW zu verringern. Ende Juli hatten Vertreter aus 25 Ländern in

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Die Uno spricht vom grössten Erfolg seit dem Pariser Klimagipfel 2015: Die Staatengemeinschaft will sogenannte Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) abschaffen. Sie tragen bis zu 1000 Mal mehr zum Treibhauseffekt bei als Kohlendioxid. So hat man sich bei einer Konferenz in Ruanda auf ein Folgeabkommen zum Verbot klimaschädlicher Treibhausgase geeinigt. Das teilte das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) in der Hauptstadt Kigali mit. Ziel ist die schrittweise Abschaffung der in Kühlschränken und Klimaanlagen verwendeten Fluorkohlenwasserstoffe (FKW). Diese Chemi kalien sind chlorfreie Ersatzstoffe der FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe). In der Vereinbarung verpflichten sich die entwickelten Länder, darunter die USA und die meisten europäischen Staaten, den Einsatz von FKW-Gasen bis zum Jahr 2019 um 10 und bis 2036 um 85 Prozent zu verringern. Entwicklungsländern wie Indien wird mehr Zeit eingeräumt. Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) werden als Kältemittel in Klimaanlagen und Kühlschränken eingesetzt. Auch bei der Produktion bestimmter Kunststoffe spielen sie eine Rolle. Die chemische Industrie entwickelte die synthetischen Gase als

Wien in einer gemeinsamen Erklärung eine entsprechende Nachbesserung des Montrealer Protokolls verlangt. FKW seien als Treibhausgase 100bis 1000fach schlimmer als Kohlendioxid. Zum Schutz der Ozonschicht hatten sich 1987 fast 200 Staaten im Montrealer Protokoll auf ein Verbot der massenhaft als Treibgase, Kühlmittel oder für Schaumstoffe verwendeten FCKW geeinigt. Seit einigen Jahren zeichnet sich ab, dass die FKW als Ersatzstoffe zwar die Ozonschicht nicht angreifen, aber massiv zur Klimaerwärmung beitragen. Das Montreal-Protokoll gilt als Meilenstein des Umweltschutzes. Am 16. September 1987 unterzeichneten 24, unter ihnen die Schweiz, im kanadischen Montreal ein Abkommen zur Rettung der Ozonschicht. Sie verpflichteten sich, die Produktion von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) und anderen ozonzerstörenden Substanzen zuerst einzudämmen und schliesslich vollständig zu stoppen. Bis dahin waren FCKW jahrzehntelang massenhaft als Treibgase in Sprays, als Kühlmittel oder bei der Schaumstoffproduktion zum Einsatz gekommen. 197 Staaten haben das Protokoll mit den Jahren ratifiziert. Nach und nach setzte die Erholung der schützenden Hülle ein. Dank der Errungenschaften von Montreal könnte sich die Schicht laut Prognosen Mitte des 21. Jahrhundert vollständig erholt haben.

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Die stolzen Chemie-Diplomandinnen und -Diplomanden mit ZHAW-Institutsleiter Prof. Dr. Christian Hinderling (1. Reihe, rechts aussen) und Studiengangleiter Prof. Dr. Achim Ecker (1. Reihe, 2. von rechts).

ausragende Studienleistung. Die Festansprache hielt der Philosoph und Publizist Eduard Käser, der unter anderem Essays für die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) schreibt. In Wädenswil trifft Forschung auf Praxis. In den Bereichen Ernährung, Gesundheit, Gesellschaft und Umwelt verfügt die ZHAW über starke Kompe-

tenzen und spezifisches Wissen. An guter Lage am linken Ufer des Zürichsees gelegen, lernen an der ZHAW Wädenswil über 1500 Studierende und arbeiten rund 600 Mitarbeitende – am Puls der Gesellschaft und an vorderster Front der Wissenschaft. Die Zusammenarbeit mit Ausbildungs- und Forschungsein-

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richtungen im In- und Ausland liegt der ZHAW sehr am Herzen. Nebst einem starken Forschungsnetzwerk arbeitet man auch eng mit Bildungseinrichtungen wie der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich, der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) oder anderen Departementen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zusammen. Forschende und Studierende profitieren in Wädenswil aber auch von der unmittelbaren Nachbarschaft zur Agroscope, dem Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung. Eine ausgezeichnete Voraussetzung für die Zusammenarbeit im Bereich Obst-, Wein- und Gartenbau sowie deren Verarbeitungstechnologien.

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Drei Dutzend Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Chemie konnten an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Wädenswil ihr Bachelor-Diplom entgegennehmen. Die 6 Chemikerinnen und 30 Chemiker feierten im ZHAWCampus Grüental in Wädenswil den erfolgreichen Abschluss ihres Bachelor-Studiums mit Dozierenden, Angehörigen und Gästen. Institutsleiter Professor Christian Hinderling und Studiengangleiter Professor Achim Ecker überreichten 18 Diplome in der Vertiefungsrichtung Biologische Chemie und 18 in der Vertiefungsrichtung Chemie. Benaja Stolz wurde für seine Bachelorarbeit mit dem Preis der Studentenverbindung Titania ausgezeichnet. Der Preis des SVC (Schweizerischer Verband diplomierter Chemikerinnen und Chemiker) ging an Patrick Müller für seine her-

Foto: Tev y AG, Wädenswil

ZHAW Wädenswil: Bachelors in Chemie diplomiert


NEWS

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Bild: Keystone

China: Chemiemarkt soll bis 2025 wachsen

Bis 2020 dürften rund 30 Prozent der weltweiten Chemieproduktion auf China entfallen: Eine Ethylen-Produktionsstätte der chinesischen Jilin Chemical Industrial Company.

Mit dem 13. Fünfjahresplan hat China auch ein Wachstumsprogramm für den Chemiemarkt beschlossen: Danach soll der chinesische Chemiemarkt zwischen 2020 und 2025 voraussichtlich um 6 Prozent pro Jahr wachsen. Dies setzt nach Einschätzung der Autoren der Roland-Berger-Studie «Keep the dragon flying» voraus, dass die angekündigten Reformen auch so umgesetzt werden. Bis 2025 könnte so das Marktvolumen auf 1,3 Billionen Euro steigen – ein Drittel der weltweiten Erlöse. «Einige der angekündigten Reformen betreffen lokale Anbieter direkt. Auf globaler Ebene ist jedoch viel wichtiger, wie sich die neuen Regelungen auf Branchen auswirken, die von den Chemieunternehmen beliefert werden», sagt Frank Steffen, Partner von Roland Berger. Zentrale Aspekte des Fünfjahresplans betreffen zum Beispiel die Bauindustrie. Neue Standards in diesem Bereich ziehen auch Konsequenzen für zahlreiche lokale und internationale Anbieter aus der Chemiebranche nach sich – darunter Hersteller und Lieferanten von hochwertigen 11/2016

Kunststoffen, Farben und Beschichtungen oder Spezialitätenchemikalien. Zunächst gilt es aber für China auch Herausforderungen wie die Überkapazitäten in der Chemieproduktion zu meistern. «Hohe Investitionen in der Vergangenheit haben gerade in der chinesischen Chemieindustrie zu einem deutlichen Überangebot geführt. So sind die Produktionskapazitäten für eine ganze Reihe von End- oder Zwischenprodukten wie Nylon-6, Caprolactam

In China sind im Labor zunehmend Spezialisten gefragt.

oder Chlor überhaupt nicht ausgeschöpft», erklärt Frank Steffen. Mit Blick auf die einzelnen Branchensegmente sehen die Roland-Berger-Experten das stärkste Wachstum bei den Industriegasen. Der Markt klettert jährlich um 9 Prozent im Zeitraum zwischen 2015 und 2020 auf insgesamt 85 Milliarden Euro. «China hat bereits in seiner Made in China 2025Strategie das Ziel ausgegeben, zu den führenden Industrienationen aufzuschliessen. Um das zu erreichen sollen der Maschinenbau und der Elektroniksektor nicht mehr nur Massenware, sondern verstärkt Spitzentechnologie produzieren. Das fördert die Nachfrage nach Industriegasen, insbesondere nach hochreinen Gasen», erläutert Frank Steffen. Auch die Bereiche Farben und Beschichtungen (8 Prozent pro Jahr), Agrochemikalien (7,5 Prozent pro Jahr) sowie Geschmacks- und Duftstoffe (7,5 Prozent pro Jahr) können stark zulegen. Mit einem voraussichtlichen Volumen von 203 Milliarden Euro bis 2025 bleiben Petrochemikalien der umsatzstärkste Sektor dieser Industrie. «Der Anteil der Petrochemikalien bleibt bei rund 17 Prozent des gesamten Marktvolumens stabil. Dabei fördert China vor allem die Produktion von Standard- und hochwertigen Polymeren sowie Synthese-Kautschuken. Diese Stoffe sollen vor allem bei der Herstellung innovativer und hochqualitativer Produkte zum Einsatz kommen», sagte Frank Steffen abschliessend.

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Ein Unternehmen begeht den 200. Geburtstag seines Firmengründers

Carl Zeiss, der Gründervater des bekannten Optik-Unternehmens im ostdeutschen Jena, wurde 1816 in Weimar geboren. Am 11. September 2016 hat sich deshalb sein Geburtstag zum 200. Mal gejährt. Der Mechaniker eröffnete 30-jährig, im Jahr 1846, in Jena eine kleine Werkstatt für Feinme-

chanik und Optik und legte damit den Grundstein für den heute weltweit tätigen Technologiekonzern Zeiss. «Das Unternehmen wäre heute ohne die Leistungen und die geistige DNA von Carl Zeiss heute nicht so erfolgreich», erklärte Michael Kaschke, Vorstandsvorsitzender der Carl Zeiss AG. Das Unternehmen begeht in diesem Jahr nun den 200. Geburtstag seines Firmengründers mit den vielfältigsten Aktivitäten und Veranstaltungen. Im Mai erschien eine Biografie über Carl Zeiss, ab September wird es eine Ausstellung über den visionären Unternehmer geben, die sein Leben und Wirken veranschaulicht. Höhepunkt der Feierlichkeiten war

aber der Carl Zeiss Tag am 11. September 2016 in Jena. Um die Leistungen von Carl Zeiss über die Aktivitäten im Jahr seines 200. Geburtstages hinaus in geeigneter Form zu würdigen, fördert das Unternehmen die Entstehung eines «Deutschen Optischen Muse-

ums» in Jena – getragen durch Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Stadt. Zu den Initiatoren gehören die ErnstAbbe-Stiftung, die Carl-ZeissStiftung, die Stadt Jena, die Friedrich-Schiller-Universität Jena und das Unternehmen Zeiss. «Im Jahr des 200. Ge-

Naturwissenschaftliche/r Labortechniker/in Die Weiterbildung für Laborpraktikerinnen und Laborpraktiker • Eidgenössischer Ausweis nach erfolgreicher höherer Fachprüfung (HFP) • Modularer Lehrgang • Berufsbegleitend Start der nächsten Lehrgänge: • August 2017 bei der Allgemeinen Berufsschule Zürich (ABZ) • August 2018 bei aprentas

Der Fachverband Laborberufe (FLB) und der Wirtschaftsverband scienceindustries tragen den Verein Weiterbildung Laborberufe. Dieser ist verantwortlich für praxisnahe Weiterbildungen auf der tertiären Bildungsstufe für qualifizierte gelernte Berufsleute im biologischen und chemischen Labor.

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NEWS

burtstags von Carl Zeiss ist es uns wichtig, eine bedeutende Initiative und ein wichtiges Vorhaben auf den Weg zu bringen. Ich bin mir sicher, dass dies eine angemessene und auch zukunftsweisende Würdigung unseres Unternehmensgründers am Gründungsstandort des Unternehmens ist», sagte dazu Michael Kaschke. Das bisherige Optische Museum der Ernst-Abbe-Stiftung in Jena soll komplett umgestaltet und als «Deutsches Optisches Museum» in der nationalen und internationalen Museumslandschaft etabliert werden. Neben der Abbildung der Wissenschaftsgeschichte der Optik und der Geschichte des optischen Gerätebaus soll das «Deutsche Optische Museum» zugleich eine Begegnungsstätte für die Öffentlichkeit und

Experten mit vielfältigen Bildungsangeboten werden. Carl Zeiss begann 1834 eine Lehre beim Hofmechanikus und Privatdozenten der Universität Jena, Friedrich Körner, die

er 1838 mit sehr guter Beurteilung abschloss. Anschliessend ging Zeiss für sieben Jahre auf Wanderschaft mit Stationen in Stuttgart, Darmstadt, Wien und Berlin. In Wien besuchte er unter anderem Vorlesungen über «Populäre Mechanik». Am 17. November 1846 eröffnete er in Jena eine kleine Werkstatt für Feinmechanik und Optik. Zunächst konstruierte, baute und reparierte Zeiss physikalische Instrumente. Ausserdem verkaufte er Fernrohre, Mikroskope, Reisszeuge, Waagen, Thermometer und weitere Instrumente anderer Hersteller. Im Jahre 1847 fing er an, einfache Mikroskope zu fertigen, seit 1857 baute er auch zusammengesetzte Mikroskope. 1860 wurde Zeiss zum Universitätsmechaniker ernannt, 1863 zum Hofmechanikus.

Von 1866 an arbeitete er mit Ernst Abbe zusammen mit dem Ziel, Mikroskop-Objektive auf rechnerischer Grundlage herzustellen. Seit 1872 wurden nur noch Objektive verkauft, die nach Abbes Berechnungen hergestellt waren. Der Erfolg dieser Objektive führte zum Wachstum des Unternehmens. 1879 begann die Zusammenarbeit mit Otto Schott, welcher in Jena neue optische Gläser entwickelte und später auch produzierte. Zeiss verstarb am 3. Dezember 1888 in Jena. Carl Zeiss hat durch seine Instrumente wissenschaftlichen Fortschritt insbesondere in der Biologie und Medizin ermöglicht, von dem viele Menschen weltweit noch heute profitieren. www.zeiss.de

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NEWS

Die dreissig grössten Unternehmen des Deutschen Aktien-Index (DAX) könnten noch wesentlich nachhaltiger werden: Das ist die zentrale Erkenntnis des Good Company Ranking 2016, das vom Hamburger Beratungsunternehmen Kirchhoff Consult veröffentlicht wurde. Im Rahmen einer der bedeutendsten unabhängigen Corporate Social Responsibility (CSR)-Wettbewerbe Europas erhielten die 30 grössten börsennotierten Gesellschaften der Bundesrepublik für ihre Nachhaltigkeitsleistung im Durchschnitt nur 61,5 von 100 Punkten. Die höchsten Bewertungen erhielten Daimler (73,0), Bayer (71,9), SAP (71,8) Allianz (69,4) und BASF (68,0). Die niedrigsten Bewertungen erhielten RWE (54,3), Thyssen-Krupp (53,9), Fresenius Medical Care (51,8), Fresenius (48,9) und Vonovia (45,2). «Das diesjährige Good Company Ranking zeigt, dass DAX-Unternehmen teilweise deutlichen Aufholbedarf in Sa-

Bild: VCI

So nachhaltig sind deutsche Unternehmen wirklich

chen Nachhaltigkeit haben», sagt Klaus Rainer Kirchhoff, Initiator der seit 2005 bereits zum fünften Mal erschienenen Studie und Vorstandsvorsitzender von Kirchhoff Consult. «In unserer diesjährigen Jubiläumsausgabe haben wir unser Augenmerk auf die besondere Rolle und Verantwortung der deutschen Wirtschaft bei der Umsetzung einer nachhaltigen Unternehmensführung gelegt.» Für das Good Company Ranking 2016 wurde die Nachhaltigkeitsleistung aller Dax-30Unternehmen auf Basis der Daten des Geschäftsjahres 2015 bewertet. Die Bewertung umfasste neben den gleichgewichteten Kategorien

Umwelt, Gesellschaft und Mitarbeitende auch den Bereich finanzielle Integrität, der als Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Wirtschaften mit einer doppelten Gewichtung in das Gesamtranking einfloss. Auf den Spitzenpositionen des diesjährigen Gesamtrankings dominieren Unternehmen aus der Automobilindustrie sowie Vertreter der Chemie- und Pharmabranche. Anders als bei der letzten Ausgabe 2013 halten aber erstmals auch Dienstleister Einzug in die Top Fünf. Diese Neuordnung lässt sich unter anderem dadurch erklären, dass diese Firmen inzwischen gezielt gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und die

Beziehungen zu ihren Investoren systematisch pflegen. In den einzelnen Bewertungskategorien überzeugen Daimler (Gesellschaft, Umwelt) sowie Allianz (Finanzielle Integrität) und E.ON (Mitarbeitende) am stärksten. In der Kategorie Mitarbeitende fällt allerdings erneut das allgemein niedrige Bewertungsniveau auf. So erhielt Spitzenreiter E.ON lediglich 13,6 von 20 Punkten. Das zeigt, dass die DAX-Unternehmen im Umgang mit ihrer wichtigsten Ressource immer noch grossen Aufholbedarf haben. «Fast alle DAX-Mitglieder haben sich mittlerweile die Themen Diversität, Inklusion und Frauenförderung auf ihre Fahnen geschrieben. Doch wenn es darum geht, ein echtes Normen- und Wertesystem für die Belegschaft zu entwickeln oder ihre Personalarbeit mit belastbaren Zahlen zu untermauern, üben sie sich in unverbindlicher Zurückhaltung und verstecken sich hinter vagen Formulierungen. www.kirchhoff.de

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PUBLIREPORTAGE

Gelungene Zusammenarbeit zwischen AAC Infotray AG und WVZ

Für köstliches Trinkwasser

In der Schweiz wird sauberes Trinkwasser vom Wasserhahn als Selbstverständlichkeit betrachtet. Aber ist es tatsächlich so selbstverständlich? Und wer garantiert eigentlich für die Wasserqualität? Im Raum Zürich ist die WVZ zuständig für die Bereitstellung des Trinkwassers. Sie versorgt die Stadt Zürich und liefert einen Teil des Trinkwassers an 67 Gemeinden in der Region Zürich. 70 Prozent des «Züriwassers» stammen aus dem Zürichsee, je 15 Prozent aus Quell- und Grundwasser. Die WVZ garantiert eine lückenlose Wasser überprüfung von der Quelle bis zum Verbraucher. Im eigenen Labor im Grundwasserwerk Hardhof führt sie Analysen in biologischer und chemischer Hinsicht durch. Das Wasser wird online überwacht, Biosensoren kommen zum Einsatz, und mit Forschungsanalytik wird permanent nach neuen potentiellen Schadstoffen gesucht.

Eine neue Ära Im Jahr 2013 beschloss die WVZ, für die Wasserüberprüfung ein neues LIMS (Labor-Informations-Management-System) zu beschaffen. Die Firma AAC Infotray AG mit Sitz in Winterthur erhielt den Zuschlag für die Implementierung des international ausgeschriebenen Projektes. Nach einer gut einjährigen Realisierungsphase wurde das Limsophy LIMS per 1. Januar 2015 produktiv gesetzt. Das Limsophy LIMS erfüllt alle Anforderungen zur Unterstützung sämtlicher Laborprozesse, die zur Sicherstellung von hochqualitativem Trinkwasser führen. Mit der Einführung der Software wurde die Administrationsarbeit im Labor spürbar reduziert. Wo früher mit Papier gearbeitet wurde, unterstützt Limsophy die Arbeit 11/2016

Bild: W VZ

Sauberes Trinkwasser ist in der Schweiz fester Bestandteil des täglichen Lebens. Die Bereitstellung und Kontrolle von qualitativ hochwertigem Wasser kann nur durch anspruchsvolle und akribische Prozesse und Analysen garantiert werden. Die Wasserversorgung Zürich (WVZ) und das Softwareunternehmen AAC Infotray AG haben zusammen das modernste LIMS implementiert, das alle Anforderungen abdeckt.

Chemielabor der Wasserversorgung Zürich.

elektronisch. Papier wird nur noch dort eingesetzt, wo es Vorteile bringt. Limsophy vereinfacht und optimiert die Wasserprobenplanung, die Probenahmevorbereitung und die Probenahme, ermöglicht eine effiziente Integration der Analysengeräte und verbessert den ganzen Reporting-Prozess. Ausserdem ermöglicht Limsophy eine rückverfolgbare Kundenbetreuung für die Dienstleistungen der WVZ als akkreditiertes Auftragslabor – von der Offerte über den Auftrag bis zur Rechnungsstellung.

Gelungenes Projekt «Als zuständiger Betrieb für die Wasserversorgung sind wir uns unserer hohen Verantwortung für einwandfreies Trinkwasser bewusst», sagt Thomas Gantenbein, Leiter Technische Informatik, WVZ. «Das Limsophy LIMS erfüllt unsere hohen Anforderungen in jeder Hinsicht und vereinfacht und beschleunigt unsere Prozesse massiv. Es war für uns das erste Projekt, das wir mit einer agilen, iterativen Methodik realisiert haben und daher sehr spannend für

alle involvierten Personen. Und mit dem Appetit kommt der Hunger: So haben wir in der Zwischenzeit bereits neue Erweiterungen realisiert, wie zum Beispiel die Datenerfassung im Feld.» Und Dr. Köbi Ehrensberger, CEO AAC Infotray AG, ergänzt: «Auch für uns war die Implementierung des Limsophy LIMS in einem solch zentralen Bereich sehr spannend. Es freut uns sehr, dass wir mit unserer Software einen Beitrag zu köstlichem Trinkwasser in der Region Zürich leisten dürfen.» Gut zu wissen also, dass die Winterthurer Software Limsophy in Zürich für qualitativ hochstehendes Trinkwasser sorgt.

Kontakt AAC Infotray AG Zur Kesselschmiede 31 CH-8400 Winterthur Telefon +41 (0)52 260 31 31 info@infotray.com www.limsophy.com

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PSS Polymer orientiert über neue Möglichkeiten der Analyse

Neue Lösungen für 2D-Chromatographie Moderne Kunststoffe sind oftmals Multikomponentensysteme, bei denen nicht nur Moleküle unterschiedlicher Molmasse vorliegen, sondern die sich auch noch bezüglich der chemischen Zusammensetzungen, der Endgruppenfunktionalität und/oder der Topologie unterscheiden.

Die Grössenausschlusschromatographie/ Gelpermeationschromatographie (SEC, GPC), stellt heute die weitverbreitetste Methode zur Trennung von Makromolekülen dar. Sie trennt aufgrund der Molekülgrösse und ist daher nicht in der Lage derartig komplexe Polymermischungen vollständig bezüglich aller möglichen Strukturen aufzulösen, da bei einer bestimmten Molekülgrösse (d. h. bei einem definierten Elutionsvolumen) chemisch oder topologisch unterschiedliche Moleküle vorliegen können. Daher wächst der Bedarf nach mehrdimensionalen chromatographischen Trennverfahren stetig. Bei der zweidimensionalen Chromatographie werden unvollständig aufgelöste Fraktionen einer ersten chromatographischen Trennung einer zweiten chromatographischen Trennung unter veränderten Trennbedingungen unterzogen (Abbildung 1). Hierdurch lässt sich die Auflösung gegenüber einer eindimensionalen Trennung erheblich steigern.

Abb. 1: Prinzip der 2D-Trennung.

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Zweidimensionale Trennungen lassen sich online oder offline realisieren. Weiterhin zu unterscheiden ist, ob nur einzelne oder alle Fraktionen (comprehensive) der ersten chromatographischen Trennung in der zweiten Dimension analysiert werden sollen.

Lösungen für Comprehensive 2D Eine umfassende (comprehensive) Charakterisierung mittels zweidimensionaler Chromatographie lässt sich durch direkte Kopplung zweier Flüssigchromatographen mit Hilfe eines acht- oder 10-Port-2-Wegeventils realisieren. Das Ventil, welches mit zwei identischen Probenschleifen ausgerüstet ist, übernimmt dabei die Funktion des Probengebers für die zweite chromatographische Dimension. Während die eine Schleife mit einer Fraktion der ersten Dimension befüllt wird, wird zeitgleich der Inhalt der anderen Probenschleife in der zweiten Di-

mension analysiert. Nach der Analyse in der zweiten Dimension wird das Ventil geschaltet, wodurch nun die jeweils andere Schleife befüllt bzw. analysiert wird. Auf diese Weise lässt sich jede Fraktion der ersten Dimension in der zweiten Dimension analysieren, was auch eine verlässliche Quantifizierung der einzelnen Probenkomponenten ermöglicht. Diese Methodik ist einfach und automatisiert durchführbar mit dem 2D-Analyzer. Diese Lösung wird weltweit von vielen Chromatographie-Experten eingesetzt.

Lösungen für 1Dund 2D Trennungen Für Neueinsteiger in die Polymer-HPLC und/oder 2-dimensionale Chromagraphie hat PSS nun zwei weitere Lösungen entwickelt, die ein- und mehrdimensionale Trennungen erlauben, ohne dass in den Geräteaufbau eingegriffen werden muss. Auf diese Weise erzielt man eine deutlich höhere Geräteauslastung im Labor, kann aber schnell auch auf modernere und leistungsfähigere Lösungen zurückgreifen. Den einfachsten Ansatz zur Realisierung zweidimensionaler chromatographischer Trennungen bietet der Einsatz eines Fraktionssammlers. Die gewünschten Fraktionen werden nach der ersten chromatographischen Trennsäule gesammelt, in Probenvials überführt und nach Wechsel der Trennsäule und/oder des Eluenten mit dem gleichen oder einem anderen Chromatographen unter veränderten Trennbedingungen analysiert. Die PSS-Lösung für dieses Setup ist der 2D-Fractions Analyzer bestehend aus einer quarternären Gradientenpumpe, einem Autosampler, einem Säulenofen mit Schaltventil und einem Fraktionssammler. Standarddetektion für das System ist UV, 11/ 2016


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der ersten Dimension eine Colelution vorliegt, zum Beispiel wenn für Polymerblends in der ersten Dimension klar getrennt Peaks für die chemisch unterschiedlichen Komponenten erhalten werden und diese bezüglich der Molekulargewichtsverteilungen charakterisiert werden sollen.

Eine einfache technische Umsetzung

Abb. 2: 2D-Heart-Cutting Analyzer: 2D-Trennungen mit Probensammelventil, nutzbar für 1und 2-dimensionale Trennungen.

optional sind aber auch RI, µRI oder ELSD möglich.

Kein Umbau nötig Einen anderen Ansatz zur Realisierung zweidimensionaler Trennungen bietet das Heart-Cutting unter Verwendung eines Probensammelventils. Die gewünschten Fraktionen der ersten chromatographi-

schen Trennung werden in den Schleifen eines Sammelventils «geparkt» und nach dem Wechsel der Säule und des Eluenten automatisch in der zweiten Dimension analysiert. Mit dem in Abbildung 2 dargestellten Aufbau lässt sich dies realisieren, ohne dass ein Umbau des chromatographischen Systems notwendig wird. Heart-Cutting ist dann sinnvoll, wenn nur für einige wenige Fraktionen

Die PSS-Lösung ist hier der 2D-Heart-Cutting Analyzer. Dieser besteht aus einer quartenären Pumpe, einem Autosampler, einem Säulenofen mit Säulenumschaltventil, einem Auswahlventil und einem Speicherschleifenventil. Der Vorteil ist hierbei die einfache technische Umsetzung, die nur ein einziges Speicherschleifenventil benötigt. Die beiden weiteren Ventile im System dienen dazu ohne manuellen Eingriff ins System zwischen 1-dimensionaler Trennung und 2-dimensionaler Trennung umschalten zu können. Kontakt PSS Polymer Standards Service GmbH In der Dalheimer Wiese 5 D-55120 Mainz Dr. Wolfgang Radke Telefon +49 6131 9623937 WRadke@pss-polymer.com www.pss-polymer.com www.psscolumnselector.com

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Starke Ideen fürs Schüttguthandling


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Vacuubrand ist auf Vakuumpumpen spezialisiert

Woher kommt eigentlich das Vakuum im Labor? «Bei mir kommt es aus der Wand» – Könnte eine typische Antwort auf diese Frage sein. Wenn alles im Labor funktioniert und die benötigten Anschlüsse und Ventile da sind, macht man sich nur wenige Gedanken über das Vakuum. Doch ohne Vakuumpumpen von Vacuubrand wären viele Laborarbeiten gar nicht möglich.

Ob Vakuum im Labor zur Verfügung steht, merkt man möglicherweise erst dann, wenn es aus irgendwelchen Gründen nicht mehr da ist. Die Vakuumtechnik ist oftmals nur Beiwerk zu typischen Laborapplikationen wie Verdampfung, Trocknung oder Filtration – wenngleich natürlich unverzichtbares Beiwerk. Grundsätzlich gibt es, wie so oft, mehrere Möglichkeiten, Vakuum im Labor zur Verfügung zu stellen – mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen.

Vakuumpumpe für Einzelplatz Bei einer Vakuumpumpe auf dem Labortisch stellt man sich nicht die Frage, woher das benötigte Vakuum kommt. Eine einzige chemiebeständige Vakuumpumpe exklusiv für die eigene Anwendung stellt eine ideal zugeschnittene Lösung dar und bietet optimale Arbeitsbedingungen. Chemiemem-

branpumpen mit Emissionskondensator und Abscheider zur Lösemittelrückgewinnung und zum Schutz der Pumpe vor Kondensat sollten hier die erste Wahl sein. VARIO®-Membranpumpen von Vacuubrand mit variabler Drehzahl und zusätzlichen Regel- und Einstellmöglichkeiten bringen weitere Vorteile, wie automatisch das immer «richtige» Vakuum, Energieeinsparung oder Fernsteuerungsoptionen.

Zentrales Vakuum

Geregeltes VACUU•LAN ® -Netzwerk: Vakuumpumpe im Unterschrank. Der Controller ist in der Medienwand integriert.

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Wenn der Vakuumschlauch auf eine Schlauchwelle an der Wand gesteckt und ein Ventil aufgedreht werden muss, sieht es schon etwas anders aus. In diesem Fall wird die Vakuumversorgung entweder über ein Zentralvakuum oder über ein lokales Vakuumnetzwerk sichergestellt. Trotz der häufig überdimensionierten Vakuumpumpen, die für Zentralvakuum eingesetzt werden, hat man als Nutzer im Labor nur sehr wenig Einfluss auf ausreichendes Endvakuum oder Saugvermögen, das passend auf die eigene Anwendung abge-

stimmt ist. Manchmal werden andere Anwendungen von ihren Nutzern gerade kurzzeitig belüftet und die Performance für das ganze zentral versorgte Gebäude wird somit negativ beeinflusst. Bei Umbauten schränken die fest installierten Rohrleitungen die Flexibilität ein. Wartungen am Vakuumerzeuger oder im Rohrleitungssystem bremsen alle Nutzer gleichzeitig aus. In den langen Rohrleitungen können unerwünschte Mischungen von Dämpfen und Lösemitteln aus den verschiedenen Laboren entstehen. All diese Aspekte müssen – neben den hohen Betriebs- und Wartungskosten – beachtet werden.

Vakuumnetzwerke für Labore Ein lokales Vakuum-Netzwerk dagegen ist der perfekte Kompromiss zwischen Einzelpumpe und Zentralvakuum. Mehrere Anwendungen können versorgt werden. Die Installation ist einfach und schnell und erfolgt mit nur wenig Werkzeug. Rückschlagventile in den Einzelmodulen vermindern 11/ 2016


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die Beeinträchtigung durch benachbarte Applikationen. Die Netzwerkpumpe arbeitet fast geräuschlos im Laborunterschrank und bietet, je nach Ausführung, Komfortmöglichkeiten, um nicht regelmässig beaufsichtigt zu werden und im Dauerlauf rund um die Uhr zu arbeiten. Vakuum wird nur dann erzeugt, wenn es auch benötigt wird («vacuum on demand»). Vacuubrand entwickelt sein lokales Vakuumnetzwerk VACUU•LAN® gemeinsam mit seinen Kunden stetig weiter und passt es an moderne Laboreinrichtungssysteme an. Ziel dabei ist es, die Vakuumversorgung in Laboren der Lehre, Forschung und Industrie stetig zu verbessern. Das Konzept ist effizient und denkbar einfach zugleich: Mehrere Arbeitsplätze eines einzelnen Labors nutzen gemeinsam eine leistungsfähige, chemisch beständige Membranpumpe. Der Vakuumanschluss an den einzelnen Arbeitsplätzen erfolgt über VACUU•LAN®Module, deren integrierte Rückschlagventile eine wechselseitige Beeinflussung mit hoher Wirksamkeit deutlich verringern.

Individuelle und platzsparende Lösungen Die Verbindung zwischen Vakuumpumpe und Modulen wird mit chemiebeständiger PTFE-Verrohrung und Rohrverbindungselementen hergestellt. In solchen VACUU• LAN® -Netzwerken wird ein Endvakuum von bis zu 2 mbar erreicht. Die Vielfalt der

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Eine Netzwerkpumpe versorgt eine ganze Laborzeile mit Vakuum. Es wird kein Kühlwasseranschluss mehr benötigt.

Anschlussmodule ermöglicht individuelle und platzsparende Lösungen für alle gängigen Vakuumanwendungen. VACUU•LAN® kann direkt in neu zu installierende Labormöbel eingeplant und integriert oder nachträglich in bestehende Laboratorien eingebaut werden. Die automatische Steuerung der Vakuumpumpe ermöglicht die bedarfsgerechte Vakuumerzeugung und schont Umwelt und Budget. Umfangreiches Zubehör wie kühlmedienfreie Nachkondensation, Überwachung des Füllstands in den Abscheidern und Schnittstellen zur Fernüberwachung der Pumpe erhöhen zusätzlich die Betriebssicherheit. Weitere Informationen zu VACUU•LAN®, wie auch ein Video finden Sie auf www. vacuubrand.com. Fordern Sie über info@

vacuubrand.com eine Planungsmappe an, ein hilfreiches Tool zur Auslegung und Dimensionierung von Vakuumnetzen. Es hilft bei der richtigen Dimensionierung der Netzwerkpumpe als auch bei der Auswahl der passenden Module und Zubehörteile. Oder fragen Sie einfach die Vacuubrand-Experten! Kontakt Vacuubrand GmbH + CO Kg Alfred-Zippe-Strasse 4 D-97877 Wertheim Telefon +49 9342 808-5550 Telefax +49 9342 808-5555 info@vacuubrand.com www.vacuubrand.com

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Modernes Design und praktische Funktionen

Pura – die Revolution im Wasserbad Die neuen Pura-Wasserbäder von Julabo setzen ganz neue Massstäbe: Das neue Design ist modern und unterstützt die praktischen Funktionen der Wasserbäder. Für mehr Effizienz und noch mehr Vorteile im Laboralltag wird bei den neuen Pura- Modellen auf Emaille gesetzt.

fernung gut ablesbar. Die als Zubehör erhältlichen aufklappbaren Badabdeckungen können ohne Werkzeug abgenommen bzw. wieder aufgesetzt werden und sind von Rechts- und Linkshändern gleichermassen bedienbar. Tragegriffe und ein geringes Eigengewicht erleichtern das Umstellen und den Transport der Wasserbäder. Mit dem integrierten Ablasshahn ist das Entleeren der Wasserbäder an jedem beliebigen Standort eine saubere Sache.

Zuverlässiges Timing

Die Emaille-Oberflächenbeschichtungen bei den Pura-Wasserbädern von Julabo sind absolut kratzfest und zu glatt, um Bakterien und weiteren Organismen einen Nährboden zu bieten. Verschmutzungen können sich nicht an der glasharten Emaille-Oberfläche festsetzen, wodurch die Pura-Wasserbäder leicht und ohne zusätzliche Pfl egemittel zu reinigen sind. Ein optimaler Hygieneschutz wird geboten, sogar noch besser als bei Edelstahl. Die besondere Emaille-Oberflächenbeschichtung der Pura-Wasserbäder von Julabo kann nur durch rohe Gewalt zerstört werden und garantiert so eine äusserste Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit.

Keine bedenklichen Stoffe Emaille bringt jedoch nicht nur Vorteile in Verbindung mit dem Produkt sondern auch bei der Herstellung: So sind die benötigten Rohstoffe langfristig in ausreichenden Mengen vorhanden und beinhalten von Natur aus keine bedenklichen Stoffe. Die Herstellung geschieht mit umweltfreundlichen Verfahren. Es entstehen keine Belastungen für die Mitarbeitenden und die Umwelt. 23 6

Die Pura-Wasserbadserie besteht aus fünf Modellen in unterschiedlichen Grössen. Mit einem Füllvolumen von 1 bis 30 Liter eignen sie sich für kleine und grössere Temperieraufgaben. Alle Pura-Wasserbäder decken einen Arbeitstemperaturbereich von +25 °C bis +99.9 °C ab und haben eine Temperaturkonstanz von ±0.2 °C. Die Heizleistung beträgt bei den beiden grossen Puras 2 kW, bei den beiden mittleren 1,3 kW und bei dem kleinsten Wasserbad 0,8 kW. Auch bei wenig Platz bietet das Wasserbad Pura 4 mit den Abmessungen 21 × 38 × 30 cm alle Vorteile der Pura-Wasserbadserie. Mit einem Füllvolumen von 1 bis 4,8 Liter können hier auch die kleinsten Probegefässe problemlos temperiert werden.

Durchdachte Funktionalität und Sicherheit im Labor Bei der Entwicklung der Pura-Wasserbäder wurde viel Wert auf eine einfache und praktische Handhabung im Arbeitsalltag gelegt. Die Bedienung erfolgt bequem direkt von vorne. Dank der starken Leuchtkraft ist das Display auch aus grosser Ent-

Die Puras sind für den Einsatz im Labor so konstruiert, dass ein Kippen nicht möglich ist. Rutschfeste Gumminoppen verhindern das Verrutschen auf glatten Untergründen. Durch das Fehlen von störenden Funktionselementen im Bad, kann die komplette ebene Innenfläche genutzt werden, um auch kleine Probengefässe sicher zu temperieren. Damit bieten die Wasserbäder ein extrem grosses Badvolumen im Verhältnis zum Aussenmass. Die integrierte Abtropfvorrichtung der Wasserbäder ist optimal auf die als Zubehör angebotenen Testglaseinsätze abgestimmt. Für ein exaktes und zuverlässiges Timing verfügen die Wasserbäder über eine interne Timer-Funktion. Nach Ablauf der eingegebenen Zeit ertönt ein akustisches Signal. Je nach Einstellung läuft das Gerät weiter oder schaltet ab.

Höchste Effizienz Die Energieübertragung des integrierten Heizers erfolgt über Wandungen aus Aluminium, das eine 10mal höhere Wärmeleitfähigkeit als Edelstahl besitzt. Zusätzlich bieten die Polycarbonat-Seitenwände eine erheblich bessere Isolierung als Edelstahl, was sich mit höchster Effizienz auszahlt. 11/ 2016


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fach und übersichtlich Temperieren. Sie sind ausgelegt für 60 bzw. 90 Reagenzgläser oder für 21 Gläser. Für die Temperierungen zum Beispiel von Erlenmeyerkolben bietet das Zubehörprogramm von Julabo auch Badabdeckungen mit Ringeinsätzen. Die Öffnungen der Ringeinsätze variieren dabei mit einem Durchmesser von 92 bis 190 mm. Speziell für die Zahnmedizin sind für das kleine Wasserbad Pura 4 ein Stentsheber und ein Hygiene-Einsatz aus Edelstahl erhältlich.

Alle mediumsberührenden Teile der Pura sind im Vergleich zu konventionellen Wasserbädern dauerhaft korrosionsgeschützt. Auch Kontaktkorrosionen durch Ionenwanderung oder Elementbildungen werden unterbrochen. Die besondere Emaille-Oberflächenbeschichtung in allen Pura-Wasserbädern ist besonders widerstandsfähig und kann nur durch rohe Gewalt zerstört werden. Der integrierte

Trockengehschutz und Übertemperaturschutz verhindert, dass die Wasserbäder beschädigt werden.

Zubehör für mehr Flexibilität Julabo bietet für mehr Flexibilität im Laboralltag ein umfangreiches Zubehörprogramm an. Mit den Testglaseinsätzen aus Kunststoff lassen sich Anwendungen ein-

Kontakt Julabo GmbH Gerhard-Juchheim-Strasse 1 D-77960 Seelbach Telefon +49 (0)7823 510 Telefax +49 (0)7823 2491 info.de@julabo.com www.julabo.com

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ILMAC 2016

Die Ilmac, die Schweizer Fachmesse für Prozess- und Labortechnologie, fand vom 20. bis 23. September in Basel statt.

Ilmac 2016 in Basel

Überzeugender Branchentreffpunkt der Prozess- und Labortechnologie Die Ilmac, die wichtigste Schweizer Fachmesse für Prozess- und Labortechnologie, fand Ende September in Basel statt: An vier Messetagen informierten sich über 12 000 Fachbesucherinnen und -besucher über innovative Produktneuheiten, Technologieanwendungen und Prozesslösungen in den verschiedensten Bereichen. Viele der sich präsentierenden Firmen konnten dabei oft auf jahrzehntelange Unternehmenstätigkeiten zurückblicken.

Peter C. Müller Das aktuelle Branchenthema «Industrie 4.0» stand im Zentrum der diesjährigen Ilmac und wurde aus theoretischer und praktischer Sicht behandelt. Insbesondere die von der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft (SCG) organisierten «Lunch & Learn-Sessions» stiessen beim Publikum auf grosses Interesse. Das Thema «Industrie 4.0» ist offenbar in der Prozess- und Labortechnologie ange23 8

kommen und wird die Fachleute noch lange beschäftigen. «Doch die Branche», so erklärte Messeleiter Michael Bonenberger, «begegnet den aktuellen Herausforderungen der Automatisierung und Digitalisierung mit Dynamik und Interesse.» Die über 12 000 Spezialisten aus den Branchen Pharma, Chemie, Biotechnologie, Kosmetik, Nahrungsmittel und Getränke besuchten ihre «Hausmesse» mitten im Life Science Cluster der Region Basel rege. Und am letzten Messetag überzeugten

sich gar hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der Politik und der Chemie am Hochrhein vor Ort von der Ilmac.

Spiegel des Marktes Erstmals wurden die Aussteller in den Bereichen Prozess- und Labortechnologie durchmischt platziert, führte Michael Bonenberger weiter aus. «Damit widerspiegelte die Ilmac den Trend, dass die technologischen Anwendungen im Markt 11/ 2016


ILMAC 2016

zusammenrücken und die Prozesse ganzheitlich geplant werden. Das Konzept hat sich dabei durchaus bewährt und die Messe wurde als übersichtlich und qualitativ hochstehend gelobt.»

Im Forum, an den sogenannten Lunch & Learn Sessions sowie im «LabTec 4.0» und im «Cleanroom Control Forum» konnten die Besucherinnen und Besucher von den praktischen Erfahrungen und vom wertvollen Wissen erfolgreicher Unternehmer und Experten aus Forschung, Entwicklung und Bildung profitieren und Live-Demonstrationen erleben. Der Networking-Event zur Messehalbzeit, verbunden mit längeren Öffnungszeiten, zog ebenfalls viele Besucherinnen und Besucher an. Viele Standbetreiber überraschten und verwöhnten die Besucherinnen und Besucher dabei mit zahlreichen musikalischen, kulinarischen oder sonstwie unterhaltsamen Attraktionen. So konnte man zum Beispiel einer Volksmusik-Formation lauschen, bei Metrohm ein Raclette-Essen geniessen oder bei Merck einem Eis-Skulpteur bei der Arbeit zuschauen. Und auch das «Swiss Armed Forces Culinary Team» begeisterte das Publikum mit seinem kulinarisch hochstehenden «Dosenfutter». Das Kommando Küchenchef-Lehrgang de-

Bilder: Peter C. Müller

Informationen aus erster Hand

Vertreterinnen und Vertreter der Chemie am Hochrhein beobachten das «Swiss Armed Forces Culinary Team».

Äusserst vielseitig war aber auch das Angebot der verschiedenen, langjährigen und oft traditionsreichen Unternehmen, Orga-

nisationen und Institutionen, wie auch ein Ilmac-Rundgang zeigt: Das Spektrum an Standpräsentationen reichte dabei vom Angebot an Präzisionslaborgeräten über Spezialisten der Reinraumtechnik und der Präsentation unterschiedlichster Laborutensilien bis hin zum innovativen Stellenvermittler der Branche. Die Life Sciences gehören zu den wachstumsstärksten und dynamischsten Branchen in Europa. Neben grossen Konzernen gestalten dabei auch kleinere und mittel-

Entspannen am Stand von Skan.

Max Lüthi Award mit Preisträger Yvan Mongbanziama (l.) und David Spichiger (SCG).

Networking-Event mit Porträtmalen.

Raclette-Essen bei Metrohm.

Eisskulpteur bei Merck.

Volkstümliche musikalische Unterhaltung.

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monstrierte dabei, dass chemische Prozesse auch in der Küche eine Rolle spielen können, und verteilte Kostproben aus der molekularen Militärküche – so zum Beispiel auch an die Vertreterinnen und Vertreter der Chemie Oberrhein.

Breites Spektrum

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ILMAC 2016

ständische Unternehmen den Markt aktiv mit. «Der Bedarf an hoch qualifizierten Expertinnen und Experten ist daher in den letzten Jahren stetig gestiegen», sagt dazu Tomislav Dunjmovic vom Recruitement Management bei Hays: «Gleichzeitig verändert sich das Arbeitsumfeld unter dem Einfluss zunehmender Technologisierung und Globalisierung.» Fachkräfte mit fundiertem Know-how seien deshalb knapp, ergänzt Key Account Managerin Sabrina Gorbach: «Wir von Hays engagieren uns als deshalb vor allem als Personaldienstleister für Life Sciences-Spezialisten.»

Erwartungen übertreffen «Wir bringen Flüssiges in Bewegung»: Dieser Slogan ist hingegen sehr passend zum umfassenden Pumpenangebot der Almatechnik AG. Per Januar 2011 wurde die damalige Einzelfirma von Peter Gammenthaler in eine Aktiengesellschaft, die Almatechnik AG, überführt. Heute ist das Unternehmen schweizweit bei seiner Kundschaft als zuverlässiger Lieferant und Berater bekannt. Die diversen Pumpen und die Rührtechnologie von deutschen Herstellern sind zudem Garant für einen hohen Qualitätsstandard. Mittlerweile beschäftigt die Firma sechs Mitarbeitende, zwei davon im Aussendienst. «Wir wollen

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Kundenerwartungen nicht einfach nur erfüllen, sondern sie wenn immer möglich sogar übertreffen», sagt dazu Geschäftsführer Peter Gammenthaler.

International führend Die Analytik Jena AG ihrerseits ist führend in der High-End-Analysemesstechnik sowie bei Instrumenten und Produkten im Bereich der Biotechnologie und der molekularen Diagnostik sowie der hochklassigen Liquid Handling- und Automations-Technologie. Ihr Portfolio umfasst sowohl die klassische Analysetechnik insbesondere zur Messung von Konzentrationen von Elementen und Molekülen als auch Komplettsysteme für bioanalytische Anwendungen im Life Sciences-Bereich, die den hochkomplexen Analysezyklus einer Probe von der Probenvorbereitung bis zur Detektion erfassen. Eng mit der Analytik Jena AG verbunden, ja seit Kurzem ihr Mehrheitsaktionär, ist die Endress+Hauser GmbH mit Sitz in Reinach, einer der international führenden Anbieter von Messgeräten, Dienstleistungen und Lösungen für die industrielle Verfahrenstechnik. Die Firmengruppe zählt

weltweit rund 13 000 Beschäftigte und erwirtschaftete 2015 über 2 Milliarden Euro Umsatz. «Das Unternehmen», so erklärte Lukas Hablützel, Leiter des Marketings, «entwickelte sich konsequent vom Spezialisten für Füllstandmessung zum Anbieter von Komplettlösungen für die industrielle Messtechnik und Automatisierung.» An der Ilmac zeigte Endress+Hauser die verschiedensten Neuheiten, präsentierte sich aber auch am Forum-Programm und war ein hochgeschätzter Messepartner der Ilmac.

Hochgenau und präzise Anton Paar entwickelt und produziert Präzisionslaborgeräte sowie hochgenaue Prozessmesstechnik und liefert massgeschneiderte Automations- und Robotik-Lösungen. «Mit den Geräten aus den Bereichen Dichte- und Konzentrationsmessungen sowie Rheometrie und Kohlendioxid-Messungen ist Anton Paar die Nummer eins am Weltmarkt», erklärte an der Ilmac General Manager Thomas Pühringer und Produktspezialist Nicolas Paul. An der Messe zu sehen waren sowohl die verschiedensten Messgeräte für Viskosität, Festigkeit oder Trübung als auch Instrumente zur Qualitätssicherung und Prozessautomation.

Zu den Repräsentanten namhafter Analysegeräte- und Zubehörhersteller im Bereich Chromatographie, Massenspektrometrie und Spektroskopie sowie zu den Herstellern von Erstausrüster-Produkten gehört hingegen die Firma Brechbühler AG, die in der analytischen Gemeinschaft auf eine grosse Akzeptanz zählen darf. Dank des Wissens aus 40 Jahren Analytik und der praktischen Erfahrung der Produktspezialisten und Chemiker verfügt das Unternehmen über ein ausgeklügeltes Dienstleistungssystem: Angefangen bei der Probenvorbereitung, der Wahl des geeig-

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ILMAC 2016

neten Analysegerätes und dessen Wartung bis hin zum Zubehör sowie dem individuellen Support bei der Methodenausarbeitung. «Ziel der Brechbühler AG ist es, jedem unserer Kunden zu jedem Zeitpunkt die auf ihn zugeschnittene Lösung anzubieten», erklärten die Mitarbeitenden am Messestand der Ilmac.

Breit gefächertes Spektrum Die Bronkhorst Schweiz AG ihrerseits bietet das breiteste Programm in thermischer Massendurchflussmessung und -regelung, aber auch eine einzigartige Baureihe an Massendurchfl ussmessern und -reglern für Kleinstmengen, elektronische Druckregler und innovative Verdampfersysteme. Zu den Apparaturen, die an der Ilmac gezeigt wurden, gehörten unter anderem Dosiergeräte für Flüssigkeiten, Geräte zur Füllstandmessung oder Chromatographiegeräte. Seit über 75 Jahren ist die Büchi Labortechnik AG der weltweit führende Anbieter von Labortechnologielösungen im Bereich Forschung & Entwicklung, Qualitätssicherung und Produktion. Das breit gefächerte

Kundenspektrum umfasst dabei Branchen wie Pharmazie, Chemie, Lebensmittel & Getränke, Futtermittel, Umweltanalytik und Hochschulen. Geboten werden dabei die unterschiedlichsten Lösungen für Labor-, Industrie- und Parallelverdampfung, Sprühtrocknung, Schmelzpunktbestimmung, präparative Chromatographie, Extraktion, Destillation oder NIR-Spektroskopie.

Führend im Reinraum Die Clean-Air-Service AG oder kurz CAS ist hingegen führend in der Reinraum11/2016

messtechnik. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Wattwil wurde 1989 gegründet und hat Niederlassungen in Österreich und Deutschland. Die Technik, Kontrolle und Beratung der CAS im Bereich des Reinraums ist dabei in nahezu allen Branchen vertreten: bei der Kunststoff- und Medizinaltechnik, in medizinischen Bereichen, in Spitälern und in der Pharmaherstellung.

«CEM als Pionier und Marktführer in der Mikrowellen-Labortechnik», so erklärten Geschäftsführer Volker Schaible und Verkaufsberater Ulf Sengutta, «entwickelt, produziert und vertreibt seit drei Jahrzehnten rund um den Globus immer wieder innovative Mikrowellensysteme für die drei Geschäftsbereiche instrumentelle Analytik, Prozesskontrolle und chemische Synthese oder Biochemie.» Die drei Buchstaben CEM, so war zu erfahren, stünden dabei – wie könnte es anders sein – für Chemie, Elektronik und Mechanik. Hinter diesen Fachgebieten «versteckten» sich zudem die drei Gründer, die Mitte der 70er Jahre ihr erstes Mikrowellenanalysengerät bauten. Mitte der achtziger Jahre entwickelte CEM als erste Firma ein Mikrowellendruckaufschlusssystem.

Kundennaher Support Ebenfalls langjährige, nämlich über 30-jährige Erfahrung hat die Contrec AG, in der Schweiz führend im Angebot analytischer Messgeräte. «Unser Produktangebot», so meinten die Produktmanager Sascha Karalic und Daniel W. Burri, «deckt dabei die wichtigsten Bereiche der Analytik ab. Als Schweizer Unternehmen legen wir seit Jahrzehnten zudem besonderen Wert auf einen erstklassigen, kundennahen technischen Support. Dadurch ermöglichen wir es unseren Kunden, sich auf die wirklich wichtigen Arbeiten in ihrem Berufsalltag konzentrieren zu können.» Die Contrec AG biete dabei Systemlösungen in den Bereichen analytische Laboratorien, Wasserund Bodenanalytik, Lebensmittelextraktion, Gasversorgung oder Emission und Immission an.

Kompetenter Partner «Die Ebro Electronic GmbH Messgeräte», so erklärte seinerseits Stefan Hiltebrand, der auch für die Hil Trade GmbH verantwortlich zeichnet, «ist ein kompetenter Partner für Messtechnik und Hygiene. Unser Sortiment umfasst Datenlogger, Überwachungsgeräte für Tiefkühl- und Kühlschränke, Inkubatoren oder Trockenschränke, aber auch Messgeräte für Temperatur, Feuchte, Leitfähigkeit oder Druck und Vakuum. Und Mike Uzelanc ergänzte am Informationsstand an der Ilmac: «Unsere Softwarepalette reicht von der einfachen Basic-Software bis hin zur Validierungssoftware. Selbstverständlich verfügen wir auch über ein zuverlässiges Serviceund Kalibrierlabor im Hause und können 4 51


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so auch vor Ort beim Kunden die Kalibrierungen vornehmen.»

Forschung und Wissenschaft. Die H. Lüdi + Co. AG entwickelt umweltgerechte Produkte in Hinblick auf Qualität, Wiederverwertbarkeit, optimale Bedienfähigkeit und Recyclingmöglichkeiten. Die Forschung und Entwicklung des Unternehmens ist dabei in hohem Masse auf energiesparende, rohstoffschonende und langlebige Systemlösungen ausgerichtet. Die H. Lüdi + Co. AG ist deshalb auch Gründungsmitglied von Egnaton, der Europäischen Gesellschaft für nachhaltige Labortechnologien e.V.

Hervorragende Leistungen 45 Jahre Erfahrung und Wissen im Bereich der Filtration von chemischen Schadstoffen hat hingegen die Erlab DFS aus Frankreich, wie Verkaufsberater Manuel Marques und Verkaufsmitarbeiterin Nicole Braidy vom Vertriebsinnendienst ausführten: «Auf Innovation basierend, konzipieren wir die fortschrittlichsten Technologien zum Schutz gegen chemische Inhalationsrisiken. Die Leistung unserer Produkte wird durch die Einhaltung verschiedenster Normen bestätigt. Unsere Filtrationstechnolo-

gie wurde oft durch ein unabhängiges Labor geprüft und die Testresultate zeigen, dass unsere Filter eine hervorragende Leistung haben.» Die H. Lüdi + Co. AG, die an der Ilmac ebenfalls mit einem grossen Stand vertreten war, ist Systemanbieter für die Medienund Energieversorgung von Laborgebäuden sowie ein kompetenter Hersteller von Hochleistungs-Armaturen für Industrie, 64 2

Bessere Wasseranalysen Ausserhalb Europas kennt man den Wasseranalyse-Spezialisten bereits überall unter dem Namen Hach. Gegründet wurde das Unternehmen aber vor mehr als 65 Jahren unter dem Namen Hach und Dr. Lange. Als beide Unternehmen vor mehr als 10 Jahren zusammengeführt wurden, entstand eine globale Ressource, die sich ganz der Optimierung von Wasseranalysen verschrieben hat. Dieses Engagement für die Kunden soll auch weiterhin unverändert bestehen bleiben, auch wenn man nun seit Juni 2015 schrittweise zum einheitlichen Markennamen Hach übergegangen ist. Ein einheitlicher Name, so hiess es an der Ilmac, vereinfache einfach etwas die Beziehungen zur steigenden Anzahl Kunden rund um den Globus. «Als Hach», so ein Mitarbeiter, «werden wir aber genauso weiterarbeiten, wie wir es bisher getan haben. Die Ansprechpartner bleiben dieselben, auch gibt es keine Veränderungen bezüglich der Niederlassungen und Werke, in denen wir unsere hochwertigen Produkte entwickeln und herstellen. Und allem voran bleibt unser einzigartiges Engage-

ment für fachkundige Beratung, hervorragenden Support und zuverlässige, bedienerfreundliche Produkte genauso, wie er von Anfang an war.»

Zuverlässig und langlebig Die Hettich AG ist ebenfalls ein traditionsreiches Unternehmen. Es wurde 1977 gegründet und hat ihren Sitz im Kanton Schwyz. Angefangen hat das Unternehmen mit dem schweizweiten Vertrieb und Unterhalt von Zentrifugen, die sie als Partnerfirma von der Andreas Hettich GmbH in Tuttlingen in Deutschland bezog. Die Zentrifugen finden insbesondere in der klinischen Chemie und in der Labormedizin Verwendung. «Schon von Beginn an», so erklärte ein Verkaufsberater an der Ilmac, «war es unser Ziel, die Langlebigkeit und Zuverlässigkeit der Zentrifugen durch seriöse Wartung und Service aufrecht zu erhalten, was von der Kundschaft mit langjährigen Partnerschaften belohnt wurde. Durch die Zusammenarbeit mit der Memmert GmbH in Schwabach erweiterte die Hettich AG zudem ihre Produktepalette mit unterschiedlichen Wärme- und Brutschränken, Klimaschränken sowie Wasser- und Ölbädern.

Komplettlösungen aus einer Hand In etwa gleich lang, nämlich seit 1975 baut die IST-Edelstahl-Anlagenbau AG verfahrenstechnische Anlagen, Apparate und Rohrleitungssysteme in Edelstahl für die Nahrungsmittel-, Maschinen- und Druckindustrie, pharmazeutische und chemische Industrie sowie für Wasserversorgungen, Kommunalanlagen und Flughäfen. «Die fachmännische Verarbeitung von Edel11/ 2016


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stahl», so erklärte an der Messe die stellvertretende Geschäftsführerin Andrea Zimmermann, «gehört dabei seit über vierzig Jahren zu unseren Kernkompetenzen.»

Und ihr Vater, Kurt Zimmermann, ergänzte: «Als General- und Familienunternehmen liefert die Ist AG komplette Anlagelösungen aus Edelstahl – alles aus einer Hand. Von der Planung über das Engineering und die Fertigung bis hin zur Montage und Inbetriebnahme deckt die Ist AG das gesamte Spektrum des verfahrenstechnischen Anlagen-, Apparate-, Tank- und Rohrleitungsbaus ab.»

Techniker den Markt. Auch künftig nutzen wir unsere Erfahrung und unser Knowhow, um Julabo-Produkte kontinuierlich zu verbessern – gewissermasssen für Temperierlösungen der Zukunft.» Die KNF Neuberger AG, die an der Ilmac mit einem grossen Informationsstand vertreten war, entwickelt, produziert und vermarktet hochwertige Membranpumpen und Systeme für Gase, Dämpfe und Flüssigkeiten. Sie sind als Einbaupumpen (OEM), für Prozessanwendungen und für den Einsatz im Labor erhältlich. Flüssigkeitspumpen fördern und dosieren neutrale sowie aggressive Flüssigkeiten, ohne die Medien zu verunreinigen. Gaspumpen fördern und verdichten Gase und Dämpfe und erzeugen ein Vakuum, ohne die Medien zu verunreinigen. Und im Labor werden Pumpen, ganze Systeme und Rotationsverdampfer bei einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, bei denen es auf Chemiefestigkeit und Bedienerfreundlichkeit ankommt.

Lösungen der Zukunft Die Top-Adresse für hochwertige, zuverlässige und leistungsstarke Temperierlösungen ist hingegen die Julabo AG mit Sitz im deutschen Seelbach, wie Verkaufsleiter Steffen Schelb ausführte: «Seit der Gründung im Jahr 1967 setzt Julabo immer wieder neue Massstäbe. So haben wir massgeblich die Entwicklung im Bereich der Flüssigkeitstemperierung vorangetrieben. Mit Ideen und Innovationen prägen unsere hoch qualifizierten Ingenieure und

Energie, Food und Getränke oder Marine und Bergbau.»

Die Labtec Services AG mit Sitz in Villmergen ist hingegen auf die Bereiche Kryotechnik und Klimatechnik sowie die Wasseraufbereitung spezialisiert. Das Sortiment umfasst dabei Geräte für die Konservierung, Inkubation und Sterilisation sowie Reinstwasser-Tätigkeiten, die höchste Anforderungen in Bezug auf Qualität, Anwenderfreundlichkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit erfüllen. «Wir sind nicht nur bei der Wahl des richtigen Gerätes ein kompetenter Ansprechpartner», erklärte einer der Mitarbeitenden an der Ilmac, «sondern wir liefern und installieren auch, schulen Personal, erledigen Wartungsarbeiten und sind dank unseres Notfall-Pikettdienstes bei Problemen rasch vor Ort – ganz nach unserem Firmenmotto ‘Zusammen geht’s besser’».

Weltweit führend Die Krohne AG, die an der Ilmac im Erdgeschoss mit einem äusserst informativen Stand vertreten war, ist weltweit führend bei der Herstellung und im Angebot von Lösungen für die industrielle Prozessinstrumentierung. «Krohne», so erklärte Marc Madacs, der stellvertretende Vertriebsleiter Schweiz, «bietet Produkte und Servicedienstleistungen im One-Stop-Shopping für die unterschiedlichsten Branchen wie zum Beispiel Öl und Gas, Wasser, Chemie, 11/2016

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Grosses Vertrauen der Kunden «Ein weltweit führender Hersteller von Präzisionsgeräten für die chemische Analytik ist die Metrohm AG», erklärte deren Geschäftsführer Markus Tobler: «Im Bereich der elektrochemischen Ionenanalytik sind wir seit Jahren unangefochten die Nummer eins. Doch wir bieten weit mehr als Geräte. In unseren Labors entwickeln wir massgeschneiderte Applikationen, die unseren Kunden helfen, die Qualität ihrer Produkte zu sichern, Vorschriften zu erfüllen und Prozesse zu optimieren. Namhafte Unternehmen aus allen Bereichen der Industrie vertrauen auf unsere Geräte und Applikationen.» Und weiter führte er aus: «Zu unseren Kunden zählen die chemische, petrochemische und pharmazeutische Industrie ebenso wie der Automobilbau und die Lebensmittelbranche.» Die Metall - und die Elektronikindustrie, die Wasser- und Umweltanalytik sowie die Forschung und Lehre seien zudem weitere Bereiche, in denen die analytischen Geräte der Metrohm AG genaueste Messergebnisse lieferten.

helfen. «Im Kern», so erklärte dabei Ninu Amirfallah, «steht die LabX-Software, die alle angeschlossenen Instrumente und Daten verwaltet und alle Labor-Arbeitsabläufe zentralisiert. Die Verwendung von nur einer Software für die Vernetzung zahlreicher Laborinstrumente trägt so erheblich zur Reduzierung der Komplexität bei und fördert die Umsetzung des Lean-Konzepts im gesamten Labor. Sie unterstützt zudem das Lifecycle-Management der Laborinstru-

mente: Design, Qualifizierung, Installation, Integration, Validierung, Wartung, Upgrades und Ausserbetriebnahme. Durch die Integration der LabX-Software in ein übergeordnetes System werden Übertragungsvorgänge wie zum Beispiel Analyseanfragen oder die Übermittlung von Resultaten automatisiert und vor Übertragungsfehlern geschützt.» Am Stand der Ilmac wurden anhand praktischer Beispiele die wichtigsten Lean-Prinzipien gleich vorgestellt.

Ressourcen berücksichtigen

Mettler Toledo präsentierte an der Ilmac unter dem Motto «Lean Lab – Fit für das Labor der Zukunft» neue Lösungen und intelligente Upgrades, die schlanke Prozesse im Labor unterstützen, die Datenintegrität und Produktivität im Labor erhöhen und letztendlich Zeit und Kosten sparen 84 4

«Wir verstehen uns als Systemhaus für mittelständische Unternehmen», erklärten an der Ilmac ihrerseits Riadh Ben Sassi, Marketing & Sales Manager der Opag Informatik AG mit Sitz in Arlesheim, und Frédéric Paquet, Mitglied der Geschäftsleitung: «Unsere Lösungen und unser Arbeitsstil sind exakt auf diese Unternehmen ausgerichtet. Pragmatisch und unter Berücksichtigung der Ressourcen arbeiten wir mit unseren Kunden zusammen und schauen, wo wir sie unterstützen können, zum Beispiel bei der IT-Infrastruktur, bei Branchenlösungen oder bei anderen Dienstleistungen.»

Grosse Flexibilität, niedrige Kosten, eine schnelle Lieferung und eine einfache Inbetriebnahme: diese Vorteile wünschen sich die Anwender mit komplexen Dosieraufgaben. «Und wir lassen all diese Wünsche wahr werden», erklärte Daniel Oberer, der Regionalverkaufsleiter der ProMinent Dosiertechnik AG an der Ilmac: «Mit unserem neuen Dosiersystem Dulcodos universal!» Das neue Dosiersystem, so war an der Fachmesse zu erfahren, sei mit weitgehend unverzichtbaren Komponenten wie Rohren, Überströmventilen oder Elektrik etc. vorkonfiguriert. Und ganz kundenspezifisch könne das Dosiersystem für eine oder zwei Dosierstellen ausgelegt werden. Dies könne dabei über einen neuartigen Ventilblock oder – zugeschnitten auf die Anwendung – mit ein oder zwei Pumpen realisiert werden. Da es bei der Dosierung aber auch auf die Dosierung ankomme, würden je nach Anwendung die verschiedensten Pumpen zum Einsatz kommen. Mit zwei Überströmventilen, einer Auffangwanne mit Leckagesensor und einem Auslitergefäss für die kontrollierte Dosierung gewährleiste jedes anschlussfertige System dabei eine hohe Betriebssicherheit.

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ILMAC 2016

Unternehmen mit Traditionen Seit 70 Jahren setzt die André Ramseyer AG, genannt Ramseyer, mit hoher Qualität in der Sicherheitstechnologie Massstäbe. Die komplexen Anwendungsbereiche ihrer Produkte verlangen ein Höchstmass an Sicherheit. «Die Technologie hat sich seit der Gründung unseres Unternehmens im Jahre 1944 aber massiv geändert», sagt Geschäftsführer und Verkaufsleiter Christian Surbeck. «Unser Anspruch ist aber stets derselbe geblieben: Sicherheit für Mensch und Umwelt gewährleisten – ohne Kompromisse.» Das Unternehmen möchte mit seinen Produkten dabei keinen Design-Preis gewinnen, vielmehr stehen Funktionalität und Zuverlässigkeit im Vordergrund. Unspektakulär im Hintergrund eingesetzt, erfüllen diese ihre Bestimmungsfunktion im Bedarfsfall blitzschnell und effizient. «Dabei überlassen wir nichts dem Zufall», meint Christian Surbeck, «unsere Sicherheitstechnologie ist darauf ausgelegt, einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Heute, morgen und mit Sicherheit auch noch übermorgen.»

tung, fairen Preisen und kurzen Lieferzeiten. Das Sortiment umfasst mehr als 25 000 Artikel. 96 Prozent der Waren hält der Grosshändler am Standort Karlsruhe für seine Kunden vor, wodurch die Lieferzeit innerhalb Deutschlands nur 24 Stunden beträgt. «Vor drei Jahren», so erzählten Management und Mitarbeitende an der Ilmac, «eröffnete das Unternehmen ein neues Logistikzentrum mit automatischem Kleinteilelager im Industriegebiet Karlsruhe-Rheinhafen.» Der Erweiterungsbau zum bestehenden Chemikalienlager war aufgrund des kontinuierlich wachsenden Versandgeschäfts und des steigenden Kundenbedarfs nötig geworden. Im Ausland hat die Carl Roth GmbH fünf eigene Niederlassungen und 25 Auslandsvertretungen.

Enger Kontakt zu den Lieferwerken

Umfangreiches Sortiment Ursprünglich als «Material-, Kolonial- und Farbwarenhandlung und Drogerie» im Jahr 1879 in Karlsruhe gegründet, beliefert die Carl Roth GmbH heute Betriebe, Laboratorien und wissenschaftliche Einrichtungen mit Laborbedarf, ausgewählten Produkten für den Life Sciences-Bereich und mit Chemikalien. Carl Roth ist dabei für ausgezeichnete Produktqualität, das umfangreiche Sortiment und den besonderen Kundenservice bekannt – mit kompetenter fachlicher Bera11/2016

Die Firma Sebio GmbH aus Itingen im Unteren Baselbiet, die ebenfalls an der Ilmac vertreten war, ist ein eher jüngeres Unternehmen: Im Jahr 2008 als Handelsfirma im Bereich Chromatographie- und Filtermedien gegründet, bietet das Unternehmen seinen Kunden diverse Komplettlösungen durch die exklusive Vertretung von sich ergänzenden Lieferanten und Produkten. Ausserdem gibt es für die Kundschaft eine technische Beratung und zahlreiche Produktempfehlungen, einen engen Kontakt zu den Lieferwerken und deren Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, aber auch eine eigene Lagerhaltung mit kurzen Lieferzeiten, Chargenreservierungen, Sonderanfertigungen und einen Musterversand an Kunden und weitere interessierte Kreise.

Ebenfalls im Baselbiet, nämlich in Reinach zuhause, ist die Triplan Ingenieur AG, einer der grössten Schweizer Anbieter für Engineering-Leistungen in der Chemieund Life Sciences-Branche. Vom perfekt organisierten Umbau bis zur Abwicklung grosser Investitionsprojekte, kann man bei der Triplan Ingenieur AG von weitreichender Fachkenntnis profitieren. Über die Jahre gesammelte Erfahrungen als ISO-zertifi zierter Generalplaner für Neuanlagen sowie Tätigkeiten in der Anlagenoptimierung helfen dabei, Projekte im Hinblick auf Life-Cycle-Kosten und spätere Anlagenverfügbarkeit zu optimieren. Die Triplan Ingenieur AG plant, koordiniert und realisiert dabei Umbau- und Optimierungsprojekte unter Berücksichtigung der laufenden Produktion. Die Tochtergesellschaft, die Triplan Gebäudetechnik AG, ist ein weiterer Baustein im Mosaik, den Kunden in sämtlichen Bereichen des Life Sciences-Engineering mit Rat und Tat kompetent zur Seite zu stehen.

Einzigartiges Sortiment Ein weiteres Unternehmen aus dem Baselbiet, die Shimadzu AG aus Reinach, ist einer der weltweit führenden Hersteller von analytischen Messinstrumenten und bietet seinen Kunden ein einzigartiges Sortiment an Produkten: Das Produktprogramm umfasst Messgeräte für die Chromatographie, Massenspektrometrie, Spektroskopie und 4 95


ILMAC 2016

Summenparameter (TOC) sowie Softwarelösungen. «Die Systeme», so erklärten Management und Mitarbeitende am grossen Messestand, «sind sowohl für die Pharmaindustrie, für Kliniken und Laboratorien als auch für Hochschul- und Forschungseinrichtungen entwickelt worden.» Die Shimadzu Schweiz GmbH, im Jahr 1999 gegründet, beschäftigt heute rund zwei Dutzend Mitarbeitende, wovon drei Personen die französische Schweiz betreuen und eine Person die italienische Schweiz. «Das Ziel von Shimadzu Schweiz ist es», so erklärte Managing Director Daniel Albrecht, «Produkte und Dienstleistungen optimal an die Bedürfnisse unserer Kunden anzupassen. Im Fokus unserer Arbeit steht dabei die absolute Kundenzufriedenheit sowie ein erstklassiger Service mit kundenorientierten Problemlösungen und vielfältigen Beratungsleistungen durch motivierte und engagierte Mitarbeitende.»

lichkeit speziell zugeschnittene Serviceverträge abzuschliessen, eröffnet den Kunden zudem eine grosse Auswahl an individuellen Dienstleistungsmöglichkeiten.»

Da auch die Sicherheitsbestimmungen stetig stiegen, würden auch die Technologien der Laborabzüge und der Medienversorgung laufend verbessert. «Als Innovationsund Technologieführer bei Laborabzügen», so ein Waldner-Mitarbeiter an der Ilmac, «sind neben der Personensicherheit auch die ökonomischen Aspekte berücksichtigt worden. Durch den Einsatz von abgestimmten Sicherheits- und Regelkomponenten können mit den Scala-Laboreinrichtungen die laufenden Betriebskosten gesenkt und die Investition gesichert werden.» Damit die langjährige Erfahrung der Waldner AG in künftigen Einrichtungen genutzt werden kann, werde zudem ver-

Hohe Anforderungen Die Waldner AG mit Sitz in Neuhaus (SG) ist ihrerseits ein führender Hersteller von Laboreinrichtungen. Neben hochwertigen Arbeitsoberflächen und Stauräumen spielt auch immer das ansprechende Design und die Ergonomie am Arbeitsplatz eine wichtige Rolle. Mit dem neuen Scala-Laboreinrichtungssystem, so ist an der Ilmac zu erfahren, werde den hohen Anforderungen der Chemie, Biologie, Industrie, aber auch des Reinraums Sorge getragen. Durch einfach zu reinigende Oberflächen und eine hochwertige Verarbeitung bleibe die Investition lange Zeit neuwertig und erhöhe dabei auch das Arbeitsklima seiner Anwenderinnen und Anwender.

Umfassender Service 1968 gegründet, zählt Skan zu den Pionierfirmen in den Fachbereichen Reinraumausrüstungen und Bau von Isolatoren für die pharmazeutische Industrie. Innovative Produkte, kundenspezifische Lösungen sowie eine leistungsfähige Dienstleistungs- und Serviceorganisation haben Skan dabei zu einem Marktführer und wichtigen Partner der Industrie und Forschungslaboratorien werden lassen. Oder wie es Giuseppe Cirillo, Head of Sales Management bei Skan, ausdrückt: «Skan bietet mehr als nur Produkte, damit sich unsere Kunden absolut sicher fühlen können – von wissenschaftlichen Studien bis zur Qualifizierung. Umfassende Ersatzteillisten und jahrelange Erfahrung ermöglichen unseren Spezialisten, Services schnell durchzuführen. Die Mög14 06

mehrt auch schon bei der Gebäudeplanung auf die Dienstleistungen des Unternehmens zurückgegriffen.

Passt auf jeden Labortisch! Die Waters AG präsentierte an der Ilmac vor allem ihr breites Produktportfolio an «Gesamtlösungen aus einer Hand» und dies aus den verschiedensten Bereichen, wie zum Beispiel aus der Massenspektrometrie, der Labor-Software oder der Verbrauchsmaterialien. So gab es zum Beispiel diverse Geräte zur Chromatographie, zur Polymertrennung oder Apparaturen für die Massenspektrometrie wie zum Beispiel einen kleinen Detektor, der auf jeden Labortisch passt. 11/ 2016


ILMAC 2016

Die Weisstechnik mit der Tochtergesellschaft Weiss Technik AG in Altendorf ist weltweit einer der innovativsten und bedeutendsten Hersteller von Anlagen der Umweltsimulation, Stabilitätsprüfung und Emissionsprüfung. «Das Lieferprogramm Umweltsimulation», so erklärte Geschäftsführer Michael Altmann an der Ilmac, «umfasst Prüfsysteme für die Temperatur, das Klima, die Bewitterung, einen möglichen Temperaturschock sowie Korrosions- und Langzeitprüfungen in allen Prüfraumgrössen. Grossraumsysteme und prozessintegrierte Anlagen für die Umweltsimulation werden nach Kundenspezifikation projektiert, produziert und installiert. Unser Serviceteam sorgt dabei für eine hohe Betriebssicherheit der Systeme unserer Kunden – rund um die Uhr.»

Kleine Laborgefässe aus Kunststoff werden im Labor bei vielen verschiedenen Anwendungen eingesetzt. Je nach Anwendung ist die Anforderung an das Gefäss bezüglich Form, Grösse, Verschliessbarkeit, Wandstärke und Material eine andere. Mit einer gezielten Sortimentserweiterung trägt die Semadeni AG in Burgdorf dem Rechnung. Neu sind nun auch Microtubes mit 5 ml Inhalt, verschiedene Röhrchen mit Schraubverschlüssen oder auch selbststehende Röhrchen mit flachem Boden erhältlich. Ausserdem setzt Semadeni seit Neuestem auch auf erstklassige Laborgefässe aus Glas, die nach Aussage des Marketings inzwischen bei den Kunden auch sehr gefragt sind. Zufrieden war man bei Semadeni zudem mit dem Besucherandrang an der Fachmesse.

Weltweiter Einsatz

Leistungsstark und einfach bedienbar

Proben- und Reagenzgefässe aus Kunststoff und Glas Produktionsprozesse werden immer komplexer. Umso verständlicher sollte die Messtechnik sein, die zur Steuerung und Überwachung der Prozesse eingesetzt wird. Vega in Deutschland hat es sich zum Ziel gesetzt, innovative Messtechnik zu entwickeln, die in Sachen Bedienbarkeit einfach zu handhaben ist und ein Maximum an Sicherheit und Zuverlässigkeit bietet. Vega beschäftigt über 1200 Mitarbeitende, 600 davon am Hauptsitz in Schiltach im Schwarzwald. Hier entstehen seit über 50 Jahren Lösungen für anspruchsvolle Messaufgaben in chemischen und pharmazeutischen Anlagen, in der Lebensmittelindustrie sowie in der Trinkwasserversorgung, in Kläranlagen und auf Deponien, im Bergbau und bei der Energieerzeugung, auf Bohrinseln, Schiffen und in Flugzeugen. 11/2016

Vega ist in über 80 Ländern mit Tochtergesellschaften und Vertriebspartnern aktiv. Das Unternehmen und seine Produkte verfügen über alle notwendigen Zertifikate und Zulassungen für den weltweiten Einsatz. Das gilt für den Bereich der technischen Sicherheit genauso, wie für die Qualität der Produkte und Dienstleistungen.

Die Bruker Optic GmbH aus Fällanden, die zeigte sich auch an der Ilmac, bietet ihrerseits die grösste Auswahl an Spektrometern für anspruchsvolle Anwendungen im Bereich Forschung und Routineanwendung. Innovativ, leistungsstark und einfach bedienbar, das und noch mehr ist da zum Beispiel ein neuer Raman-Spektrometer. Er setzt auf die von Bruker bewährte Kombination aus Innovation und Qualität und vereint neueste Technologien zu konkurrenzloser Leistungsfähigkeit. Aufgrund der patentierten Fluoreszenzunterdrückung mittels innovativer Technologie können mehr Materialien als mit bisher erhältlichen handgehaltenen Raman-Spektrometern gemessen werden.

Sehr innovativ Die Firma Sterico AG wurde im Frühjahr 1976 als Aktiengesellschaft gegründet. Der Zweck der Gesellschaft war in erster Linie der Handel mit technischen Apparaten und Anlagen. Im Sommer 2000 wurde die Firma von einem neuen jungen Team übernommen und modernisiert. Heute verkauft, wartet und repariert die Sterico AG vor allem Dampfsterilisatoren und Magnet41 17


ILMAC 2016

-charakterisierungen sowie Methodenentwicklung durchzuführen. Der enge Kundenkontakt gewährleistet dabei eine kontinuierliche Verbesserung unserer Produkte und Dienstleistungen.»

Individuelle Lösungen

rührer. Zudem bietet das kleine und sehr innovative Handelsunternehmen diverse Qualifi zierungen und Validierungen für sämtliche Geräte an. In der eigenen, sehr gut ausgerüsteten Werkstatt entwickelt und baut Sterico aber auch massgeschneiderte Apparaturen und Systeme aus den unterschiedlichsten Werkstoffen für anspruchsvolle Kunden. «Unser schweizweites Service-Team», so erklärte einer der Mitarbeiter an der Ilmac, «steht den Kunden dabei jederzeit schnell und kompetent zur Verfügung. Unser Service steht für kurze Reaktionszeiten und schnelle Problemlösungen.» Die PSS (Polymer Standards Service) GmbH wurde 1985 als Spin-Off Unternehmen der Universität Mainz von hochqualifi zierten Polymerchemikern gegründet. Zum Kundenkreis gehören unter anderem weltweit operierende Konzerne, Universitäten, Forschungsinstitute, petrochemische und pharmazeutische Unternehmen in mehr als 50 Ländern. «Unser hervorragend ausgebildetes Personal, hauptsächlich promovierte Chemiker mit analytischem oder polymerchemischem Hintergrund», so erklärte Jochen Leinweber, «ist erfahren, kreativ und in Problemlösungen geschult. Unsere Laborausstattung basiert auf dem neuesten Stand der Technik und erlaubt es uns, moderne Polymersynthesen und 14 28

Denios, so war an der Ilmac zu erfahren, ist der Spezialist für Gefahrstofflagerung, Umweltschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz und bietet – online und im Katalog – über 10 000 Artikel für die betriebliche Sicherheit an. Damit ist Denios mit 650 Mitarbeitenden an weltweit 15 Standorten marktführend in diesem Bereich. Denios verdanke die besondere Kompetenz in Sachen Gefahrstofflagerung dabei der langjährigen Zusammenarbeit mit den Kunden und der konsequenten Umsetzung gesetzlicher Vorgaben. Darüber hinaus entwickeln die hauseigenen Ingenieure auch individuelle Lösungen für besondere Aufgaben der Kunden. Die Entwicklung, Konstruktion und Fertigung befinden sich dabei unter einem Dach. «Nachhaltigkeit und eine ressourcenschonende Produktion sollten heute in allen industriellen Bereichen eine Selbstverständlichkeit sein», erklärte einer der Mitarbeitenden an der Ilmac, «die Besonderheit bei Denios liegt aber nun darin, dass das Produkt selbst für Nachhaltigkeit sorgt. Denn es versetzt andere Unternehmen erst in die Lage, umweltschonend zu produzieren.»

Pasquale Piserchia, der Leiter des Technischen Kundenservice Pharma, Chemie und Biotechnologie bei der PanGas AG, «erfüllen unsere Kunden nicht nur die gesetzlichen Vorgaben, sondern mit ökonomisch attraktiven Lösungen können sie auch die Prozessqualität steigern und sich in einem hartumkämpften Wettbewerbsfeld bestens behaupten.» In jüngster Zeit setze die PanGas AG, so war an der Ilmac zu erfahren, zudem vermehrt auf die Kryotechnolgie mit all ihren Kühl- und Gefrierlösungen zur Temperatur- und Emissionskontrolle.

Innovative Produkte und spezifische Lösungen

Gase sind in der Chemie, Pharmazie und Biotechnologie unverzichtbare Helfer bei vielen Prozessen. Umso wichtiger ist es da, dass man einen Partner an der Seite hat, der sich bestens auskennt. «Mit unseren Gasen und Dienstleistungen», so erklärte

Die Gemü Vertriebs AG aus dem luzernischen Rotkreuz ist ein weltweit führender Hersteller von Ventil-, Mess- und Regelsystemen. Das global ausgerichtete, unabhängige Familienunternehmen hat sich über 50 Jahre hinweg durch innovative Produkte und kundenspezifische Lösungen rund um die Steuerung von Prozessmedien in wichtigen Bereichen etabliert. Im Bereich Ventiltechnologie für die aseptische Prozesstechnik sowie die Pharmazie und Biotechnologie ist Gemü Weltmarktführer. Die Unternehmensgruppe beschäftigt heute in der Schweiz über 150 Mitarbeitende, weltweit sind es mehr als 1500. Gefertigt wird an sechs Produktionsstandorten in der Schweiz, in Deutschland, Chi11/ 2016


ILMAC 2016

den eine breite Palette an Vakuumtechnologien für jeden Anwendungsbereich – von der einzelnen Pumpe bis zum kompletten System. «Unser Unternehmen», so erklärten an der Ilmac die Busch-Mitarbeitenden Diana Renz und Thomas Steinmann, «bietet Lösungen für alle Vakuumanwendungen der chemischen und pharmazeutischen Industrie, so zum Beispiel für die Trocknung, Verdampfung, Destillation, Filtrierung, Kristallisation, Adsorption oder Sublimation.»

na, Brasilien, Frankreich und den USA. Der weltweite Vertrieb wird von Deutschland aus mit 27 Tochtergesellschaften koordiniert. Über ein dichtes Netz von Handelspartnern in mehr als 50 Ländern ist die Gruppe auf allen Kontinenten aktiv.

Breite Palette an Technologien Mit tausenden von Vakuumsystemen im weltweiten Einsatz bietet die Busch AG aus dem aargauischen Magden ihren Kun-

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TERMINE

Kurse, Seminare und Workshops NOVEMBER 2016 16.11.

Röntgenfluoreszenz in der Praxis Ort: Dübendorf (Eawag) Veranstalter: Schweizerische Chemische Gesellschaft (SCG) Überlandstrasse 133, CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0)58 765 52 00 infodas@eawag.ch, www.scg.ch/kurse

17.11.

Detektoren in der HPLC Ort: Dübendorf (Eawag) Veranstalter: Schweizerische Chemische Gesellschaft (SCG) Überlandstrasse 133, CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0)58 765 52 00 infodas@eawag.ch, www.scg.ch/kurse

17. – 18.11.

18.11.

Sicherer Umgang mit Chemikalien Ort: Zofingen Veranstalter: EcoServe International AG Pulverhausweg 13, CH-5033 Buchs Telefon +41 (0)62 837 08 10 info@ecoserve.ch, www.ecoserve.ch

21.11.

Einführung in die Betriebswirtschaftslehre für Chemiker Ort: Frankfurt am Main Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh) Varrentrappstrasse 40–42, D-60486 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 7917-364 fb@gdch.de, www.gdch.de/fortbildung

21.11.

Einführung in die Six Sigma Methodologie Ort: Basel Veranstalter: Aicos Technologies AG Efringerstrasse 32, CH-4057 Basel Telefon +41 (0)61 686 98 76 info@aicos.com, www.aicos.com

21. – 22.11.

Workshop KF-Ofenwechsler Ort: Zofingen Veranstalter: Metrohm Schweiz AG Bleiche West, CH-4800 Zofingen Telefon +41 (0)62 745 28 28 info@metrohm.ch, www.metrohm.ch

22. – 23.11.

Tipps und Tricks für fortgeschrittene GC-MS-Anwender/-innen Ort: Dübendorf (Eawag) Veranstalter: Schweizerische Chemische Gesellschaft (SCG) Überlandstrasse 133, CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0)58 765 52 00 infodas@eawag.ch, www.scg.ch/kurse

23.11.

Die chemisch-pharmazeutische Industrie im Überblick Ort: Frankfurt am Main Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh) Varrentrappstrasse 40–42, D-60486 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 7917-364 fb@gdch.de, www.gdch.de/fortbildung

23. – 24.11.

Software Training tiamo™ Automation Ort: Zofingen Veranstalter: Metrohm Schweiz AG Bleiche West, CH-4800 Zofingen Telefon +41 (0)62 745 28 28 info@metrohm.ch, www.metrohm.ch

24.11.

Aktuelle Trends der molekularbiologischen Lebensmittelanalytik Ort: Freiburg Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh) Varrentrappstrasse 40–42, D-60486 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 7917-364 fb@gdch.de, www.gdch.de/fortbildung

24. – 29.11.

Ausbildung zum Gefahrgutbeauftragten Ort: Buchs Veranstalter: EcoServe International AG Pulverhausweg 13, CH-5033 Buchs Telefon +41 (0)62 837 08 10 info@ecoserve.ch, www.ecoserve.ch

25.11.

Authentizität von Fruchtsäften, Fruchtsaftgetränken und anderen vorwiegend aus Früchten hergestellten Lebensmitteln Ort: Paderborn Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh) Varrentrappstrasse 40–42, D-60486 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 7917-364 fb@gdch.de, www.gdch.de/fortbildung

Statistische Qualitäts- und Prozesskontrolle Ort: Basel Veranstalter: Aicos Technologies AG Efringerstrasse 32, CH-4057 Basel Telefon +41 (0)61 686 98 76 info@aicos.com, www.aicos.com

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TERMINE

25.11.

Qualifi zieren von Analysengeräten Ort: Dübendorf (Eawag) Veranstalter: Schweizerische Chemische Gesellschaft (SCG) Überlandstrasse 133, CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0)58 765 52 00 infodas@eawag.ch, www.scg.ch/kurse

29. – 30.11.

Einführung in die HPLC Ort: Olten Veranstalter: Schweizerische Chemische Gesellschaft (SCG) Überlandstrasse 133, CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0)58 765 52 00 infodas@eawag.ch, www.scg.ch/kurse

DEZEMBER 2016 01.12.

New Applications and Capabilities for in Situ Electron Microscopy: Heating, Gas and Electrical Biasing Ort: Freising Veranstalter: Jeol GmbH Gute Änger 30, D-85356 Freising Telefon +49 8161 9845-0 info@jeol.de www.jeol.de

01.12.

Chemikalien-Ansprechperson Ort: Buchs Veranstalter: EcoServe International AG Pulverhausweg 13, CH-5033 Buchs Telefon +41 (0)62 837 08 10 info@ecoserve.ch, www.ecoserve.ch

02.12.

Analyse von Lebensdauerdaten Ort: Basel Veranstalter: Aicos Technologies AG Efringerstrasse 32, CH-4057 Basel Telefon +41 (0)61 686 98 76 info@aicos.com, www.aicos.com

06.12.

VeVa effi zient online angewendet Ort: Buchs Veranstalter: EcoServe International AG Pulverhausweg 13, CH-5033 Buchs Telefon +41 (0)62 837 08 10 info@ecoserve.ch, www.ecoserve.ch

09.12.

Neuerungen ADR/RID 2017 Ort: Buchs Veranstalter: EcoServe International AG Pulverhausweg 13, CH-5033 Buchs Telefon +41 (0)62 837 08 10 info@ecoserve.ch, www.ecoserve.ch

12. – 14.12.

Statistische Auswertung von Messwerten zur Qualitätssicherung Ort: Olten Veranstalter: Schweizerische Chemische Gesellschaft (SCG) Überlandstrasse 133, CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0)58 765 52 00 infodas@eawag.ch, www.scg.ch/kurse

19.12.

Vertiefungskurs Kontrollkarten Ort: Basel Veranstalter: Aicos Technologies AG Efringerstrasse 32, CH-4057 Basel Telefon +41 (0)61 686 98 76 info@aicos.com, www.aicos.com

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VER ANSTALTUNGEN

Maintenance Schweiz in Zürich

Eine Messe feiert ihren 10. Geburtstag Nah am Markt: Das ist auch das Motto der Maintenance Schweiz, der Leitmesse für Instandhaltung, die 2017 bereits zum 10. Mal stattfindet und zwar am 7. und 8. Februar parallel zur Messe Pumps & Valves, der Fachmesse für Aussteller aus den Bereichen Pumpen, Armaturen und Prozesse.

«Für die Jubiläums-Veranstaltung ist gemeinsam mit Kompetenzpartnern wie dem Branchenverband fmpro, Suva und Siemens ein spannendes Programm in Vorbereitung», verrät Messeleiter David Henz. Mit dem Fokus «Digitalisierung in der Instandhaltung» greift die Maintenance Schweiz ein zentrales Top-Thema der Branche auf. Bahnbrechende neue Tools in den industriellen Anwendungen spielen dabei ebenso eine Rolle wie technische Möglichkeiten, die sich aus vernetzter Computer-Power ergeben. Dazu gehört etwa die Analyse grosser Datenmengen für Standzeitprognosen von Bauteilen oder zur Ermittlung von Ausfallursachen.

Ganzes Spektrum Die Digitalisierung gilt als Schlüssel zu mehr Produktivität – und eine hochproduktive Instandhaltung gilt als unverzichtbarer Wettbewerbsvorteil. Den Anforderungen von Industrie 4.0 gilt es adäquat zu begegnen, mit angepassten, aber auch neuen Vorgehensweisen. Die Aussteller der Maintenance Schweiz präsentieren das ganze Spektrum von Fertigungsdienstleistungen der nächsten Generation mit neuen Lösungen, Technologien, und Dienstleistungen rund um die Instandhaltung. «Als nationale Leitveranstaltung für Lösungen der industriellen Instandhaltung hat

Maintenance Schweiz 2017 Termin: 8. und 9. Februar 2016 Ort: Messe Zürich, Zürich-Oerlikon, Mittwoch, 8. Februar 2016: 9–17 Uh Donnerstag, 9. Februar 2016: 9–16 Uhr Veranstalter: Easyfairs Switzerland GmbH, St. Jakobs-Strasse 170a, 4132 Muttenz

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Metallindustrie, Elektrotechnik und Elektronikindustrie, Lebensmittelindustrie sowie Chemie und Petrochemie.

Suva und Siemens als Kompetenzpartner

sich die Maintenance Schweiz mittlerweile erfolgreich etabliert. Alle wichtigen Industriezweige sind an diesem Schweizer TopEvent vertreten. Sie alle profi tieren vom ‹Know-how-sharing› und intensiven Networking», sagt David Henz.

Grosse Resonanz bei Ausstellern Für 2017 stehen die Zeichen auf Wachstum: Knapp 1800 Besucher kamen 2016 zur Messe – 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Für das kommende Branchentreffen 2017 verzeichnet Easyfairs bereits im Vorfeld eine rege Resonanz. Wichtige Key Player der Branche sind für die Maintenance Schweiz 2017 bereits angemeldet, darunter ABB Schweiz AG, die Elbro AG oder die Henkel & Cie AG, aber auch Klüber Lubrication AG (Schweiz) oder Optimo Services. Auf Basis des Vorjahres mit 80 Ausstellern war die Halle vier Monate vor Messebeginn bereits zu 80 Prozent ausgelastet. Höchste Zeit also, sich noch anzumelden! Die Fachbesucherinnen und -besucher der Maintenance Schweiz – dabei rund 55 Prozent Entscheider aus den Bereichen Beschaffung, Produktion und Instandhaltung – kommen vornehmlich aus den Industriesparten Maschinen-, Geräte- und Anlagenbau, Verkehr und Infrastruktur,

Als bewährter Messepartner ist der Fachverband fmpro an der Maintenance Schweiz 2017 wieder prominent mit einem Gemeinschaftsstand vertreten. In Vorbereitung ist auch ein vielseitiges Rahmenprogramm – unter anderem mit spannenden Kurzvorträgen im Science Center. Die qualifizierten Weiterbildungen vermitteln Besucherinnen und Besuchern kostenlos Experten-Wissen – ein echtes Plus! Das Rahmenprogramm organisiert Easyfairs mit Blick auf Industrieanwender in Zusammenarbeit mit Institutionen, Verbänden, Forschungseinrichtungen und Medienpartnern – darunter fmpro, Suva und Siemens AG. Details zum Vortragsprogramm 2016 finden Interessenten in Kürze online unter www.maintenance-schweiz. ch. «Die enge Vernetzung mit Fachorganisationen wie dem fmpro garantiert ein praxisnahes und marktgerechtes Messeangebot», betont Messeleiter David Henz.

Guided Tours ermöglichen Messebesuch mit Mehrwert Wer sich schnell einen Messe-Überblick verschaffen will, ist bei kostenlosen und geführten Besucher-Rundgängen an der Maintenance Schweiz 2017 richtig. Ein Rundgang zu ausgewählten Ausstellern, angelehnt an ein Tour-Thema, dauert rund eine Stunde. Anmeldungen sind online auf der Messe-Webseite möglich.

www.maintenance-schweiz.ch 11/ 2016


VER ANSTALTUNGEN

Pumps & Valves in Zürich

Innovationen, Trends und Lösungen In Kooperation mit Branchenverbänden lanciert der Messeveranstalter Easyfairs für den Februar nächsten Jahres die «Pumps & Valves»: Die Veranstaltung, die am 8. und 9. Februar 2017 in Zürich stattfindet, ist eine Messeplattform für Aussteller aus den Bereichen Pumpen, Armaturen und Prozesse.

Präsentieren und verkaufen «Besucherhauptzielgruppe unseres zweitägigen Events», so erklärte Messeleiter David Henz, «sind Geschäftsführer, Ingenieure, Produktionsleiter, Techniker und technische Einkäufer sowie Anlagenbauer und Projektleiter aus der Chemie- und Pharmabranche, der Lebensmittelindustrie sowie dem Maschinenbau.» Ebenfalls sollen Vertreterinnen und Vertreter aus der Wasser- und Energieversorgung sowie der Mineralölverarbeitung, aber auch von der öffentlichen Hand, von Kantonen und Gemeinden, an der «Pumps & Valves» ihre individuellen Lösungen finden. «Seitens Aussteller», so führte der Messeleiter weiter aus, «wenden wir uns an Firmen, die Lösungen, Informationen und Innovationen zu den Themen Antriebstechnik, Dichtungen, Dienstleistungen, Industriepumpen, Rohrleitungen, Test-, Mess- und Regeltechnik sowie Ventile und Zubehör für Prozessanlagen präsentieren und verkaufen möchten.»

Von A bis W Die «Pumps & Valves» findet am 8. und 9. Februar 2017 in Zürich statt.

Die «Pumps & Valves» ermöglicht es Ausstellern ihre Innovationen, Trends und Lösungen zum Thema Pumpen- und Ventiltechnik einem breiten Fachpublikum zu präsentieren. Die Messe setzt nicht nur Impulse, sondern bietet auch eine perfekte Plattform für Business und Wissenstransfer. Die Messe findet erstmals am 8. und 9. Februar 2017 in der Halle 4 der Messe Schweiz in Zürich parallel zur Leitmesse der Instandhaltung, zur «Maintenance Schweiz» statt. 1 10 / 2 0 1 6

An der «Pumps & Valves» vertreten sind so die unterschiedlichsten Firmen, Unternehmen und Institutionen von A wie Avintos über G wie Gemü bis W wie der Watson Marlow Fluid Technology-Gruppe.

Die Firma Avintos AG ist einer der Top-3 Systemlieferanten in der Schweiz im Bereich Industriearmaturen und Schlauchleitungen und bietet ihren Kunden Gesamtlösungen zur Förderung und Regelung von Flüssigkeiten, Gasen und Feststoffen in industriellen Anlagen und Maschinen aus unterschiedlichsten Industrien wie zum Beispiel der chemischen, pharmazeutischen und Lebensmittelindustrie an. Das Sortiment umfasst im Wesentlichen Kugelhähne, Absperrklappen, Rückschlagarmaturen, Schieber, Ventile, Antriebe und Zusatzausrüstungen sowie Probenahmesysteme und Schläuche. Das aktuelle Highlight der Firma ist das sterile Probenahmeventil aus dem Hause Keofitt. Das einzigartige patentierte Teil heisst Sesame und ist das sicherste und einfachste zu

Gemü ist ein weltweit führender Hersteller von Ventil-, Mess- und Regelsystemen.

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VER ANSTALTUNGEN

weitere Dienstleistung bietet die Firma einzigartig in der Schweiz das Prüfen von Sicherheitsventilen während des Betriebes und ohne Betriebsunterbrüche mit dem Nova-Check-Prüfsystem sowie Prüfungen von Kondensatableitern an. Der Verkauf von neuen Armaturen von namhaften Herstellern rundet das Profil ab.

Effiziente Lösungen

Die Schubag AG vertritt führende Hersteller von Pumpen und Pumpensystemen.

bedienende sterilisierbare Probenahmeventil auf der Welt.

Global ausgerichtet Gemü ist ein weltweit führender Hersteller von Ventil-, Mess- und Regelsystemen. Das global ausgerichtete, unabhängige Familienunternehmen hat sich über 50 Jahre hinweg durch innovative Produkte und kundenspezifische Lösungen rund um die Steuerung von Prozessmedien in wichtigen Bereichen etabliert. Bei sterilen Anwendungen für Pharmazie und Biotechnologie ist Gemü Weltmarktführer. Die Unternehmensgruppe beschäftigt heute in Deutschland über 900 Mitarbeitende, weltweit sind es mehr als 1600. Gefertigt wird an sechs Produktionsstandorten in Deutschland, der Schweiz, in China, Brasilien, Frankreich und den USA. Der weltweite Vertrieb wird von Deutschland aus mit 27 Tochtergesellschaften koordiniert. Über ein dichtes Netz von Handelspartnern in mehr als 50 Ländern ist die Unternehmensgruppe auf allen Kontinenten aktiv.

GmbH, industrielle Wärmetechnik, übernommen werden. Dies erlaubt dem Unternehmen nun der Kundschaft mehrheitlich Komplettlösungen rund um den Dampfund Heisswasserkessel anzubieten. Die Nova Werke sind ein renommierter Dienstleister im Bereich herstellerunabhängiger Armaturenrevision zum Beispiel für Regelventile, Keilplattenschieber, Sicherheitsventile und diverse Antriebe. Als

Pumpen aller Art

Gebündeltes Know-how Die Meyer Armaturen Pumpen GmbH ist ein Familienunternehmen, welches sich seit über 40 Jahren auf den Bereich der Revision von Armaturen und Pumpen spezialisiert hat. Neben den Revisionen führt die Firma auch eine eigene Produktepalette von Absperr- bis zu Regelventilen, welche sie im Werk Wohlen herstellt. Im Jahre 2013 konnte die Firma Max Schläppi 45 4

Die Schubag AG vertritt in der Schweiz, im Fürstentum Liechtenstein und teilweise auch im Vorarlberg führende Hersteller von Pumpen und Pumpensystemen, wie zum Beispiel Allweiler, Munsch, Rovatti, Sulzer und einige mehr. Die Kernkompetenzen der Schubag AG liegen dabei bei der Berechnung von Neupumpen, bei der Auslegung von Ersatzpumpen, beim Konzipieren kundenspezifischer Pumpen und Pumpensysteme sowie beim Optimieren bestehender Pumpenanlagen. Weitere Unternehmensaktivitäten sind die Konzeption energieeffizienter, kosten- und ressourcenoptimierte Pumpenlösungen und das Ersatzteilmanagement, aber auch Vor-Ort-Reparaturen und Servicearbeiten, In-house-Reparaturen und Servicearbeiten, die Reparaturplanung, ein Service für Gleitringdichtungen sowie individuell zugeschnittene Pumpenlösungen inklusive der benötigten Hilfsausrüstungen wie zum Beispiel Steuer- oder Überwachungssysteme.

Die Nova Werke sind ein renommierter Dienstleister im Bereich Armaturenrevision.

Die Firma Vogel Pumpen AG ist seit 1963 im Bereich der Pumpensysteme in der Schweiz tätig und ein mittelgrosses Unternehmen. Sie ist auf die Fabrikation und den Verkauf von Pumpen für Bau, Industrie und die Haustechnik, aber auch für den kommunalen Bereich spezialisiert. Zu ihren Geschäftstätigkeiten gehören aber auch die Planung und die Ausführung von kompletten Pumpanlagen oder der Unterhalt, die Reparatur und die Revision von Pumpen aller Marken in der Werkstatt oder vor Ort. Zudem hat die Vogel Pumpen AG einen Pikettdienst rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr. Zu einer ihrer beliebtesten Produkte gehört eine Pumpe aus rostfreiem Stahl mit Magnetkupplung für klare und/oder korrosive 1 01 / 2 0 1 6


VER ANSTALTUNGEN

tenkontrolle und vereinfacht die Planung. Komplexe Pumpenanlagen können vorausschauend unterhalten und somit die Lebenszyklen der Pumpen um fünf bis sechs Jahre verlängert werden. Zudem lassen sich erforderliche Revisionen oder der Kauf von Ersatzpumpen frühzeitig in die Budgetplanung aufnehmen. Je grösser und komplexer die Anlagen, desto markanter sind die Sparmöglichkeiten. Das Angebot ist nutzbar für sämtliche Pumpenfabrikate für Haus- und Gebäudetechnik, Kommunen sowie Industrie- und Verfahrenstechnik. www.pumps-valves.ch

Die Firma Häny hat ihren Sitz in Jona-Rapperswil.

Flüssigkeiten in der Chemie-, Lebensmittel- und Allgemeinindustrie.

Ein Plus für Pumpenbesitzer Die Firma Häny gilt als kompetenter Systemanbieter von fortschrittlichen, innovativen und vor allem sicheren Pumplösungen. Ihre Leistungen umfassen dabei den gesamten «Wasserkreislauf» – vom Trinkwasser bis zur Abwasserentsorgung. Mit «Häny Plus» präsentiert der Pumpensystemanbieter aus Jona-Rapperswil nun ein innovatives Mehrwert-Dienstleistungspaket: Es ergänzt die klassischen Dienstleistungen eines Kundendienstes wie

Inbetriebnahme oder Wartung mit Zusatzangeboten für den Support, Betriebsprozesse, Materialbeschaffung, Optimierung und vor allem auch für die Wirtschaftlichkeit. Für «Häny Plus» wurde der Kundendienst nach Bereichen umgebaut – der persönliche Ansprechpartner ist immer ein Branchenspezialist. Dazu wurde eine spezielle Software für ein umfassendes Dokumentationsprogramm entwickelt. Kernstück ist die Zustandsanalyse, in welcher der Istund Soll-Zustand der einzelnen Pumpen und der Gesamtanlage aufgezeigt werden. Der langfristige Ansatz des proaktiven Kundendienstes ermöglicht eine volle Kos-

Die Firma Vogel Pumpen AG ist seit 1963 im Bereich der Pumpensysteme in der Schweiz tätig.

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VER ANSTALTUNGEN

Laserinnovationen hautnah miterleben

Wo die technologische Zukunft zuhause ist Vom 26. bis 29. Juni 2017 findet in München die Weltleitmesse «Laser World of Photonics» statt: Auf 55 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden mehr als 1250 Aussteller erwartet, um ihre Ideen für die Zukunft der optischen Technologien vorzustellen.

Sie gilt als eine Schlüsselbranche für das 21. Jahrhundert: Die Photonik ebnet modernder Kommunikation ebenso den Weg wie dem medizinischen Fortschritt. Sie lässt Maschinen fühlen und Roboter sehen. Sie erlaubt Astronomen tiefste Einblicke in die Entstehung unseres Universums und liefert Biologen Live-Bilder aus lebenden Zellen. Photonik ist mittlerweile in allen Bereichen des menschlichen Lebens ein Treiber des Fortschritts. Das Werkzeug Licht hat ungeahnte Hebelkraft – die bei weitem noch nicht erschlossen ist.

Fülle von Neuheiten Reinhard Pfeiffer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, erklärt: «Die Laser World of Photonics 2017 wird eine Fülle von Neuheiten und Weiterentwicklungen aus den optischen Technologien präsentieren. Ob Komponenten, Systeme oder Anwendungen: In München treffen sich die wichtigsten Akteure aus Industrie, Forschung und Anwenderbranchen. Die Kombination aus Messe und Kongress zieht immer mehr Fachbesucher und Entscheider aus aller

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Die Weltleitmesse «Laser World of Photonics» findet vom 26. bis 29. Juni 2017 in München statt.

Welt an, die hier Lösungen für ihre wissenschaftlichen Fragen und industriellen Aufgabenstellungen finden.»

Steigender Bedarf an Sensoren Laut Marktprognosen wird die Photonikbranche ihre globalen Umsätze im laufenden Jahrzehnt von 350 Milliarden auf 615 Milliarden Euro steigern. Treiber sind der steigende Bedarf an Sensoren, Imaging-Systemen und hoch präzisen Laser-Systemen in den vernetzten, weitge-

hend automatisierten Produktionsprozessen der Industrie 4.0. Auch die Entwicklung von (teil-)autonom fahrenden Fahrzeugen und das steigende Sicherheitsniveau im Verkehr setzen den massenhaften Einsatz von Umfeldsensoren und immer intelligenterem Licht voraus. Letzteres ist nur einer der Wachstumstreiber im Beleuchtungsmarkt, in dem die LED- und OLED-Technik weitere Potentiale erschliessen wird. Nur zwei Beispiele von Dutzenden, die der Photonik weltweit Aufwind verschaffen.

Dynamische Wachstumsfelder Mit ihren Schwerpunkten Sensorik, Laser-Materialbearbeitung, Imaging und Additive Manufacturing greift die Laser World of Photonics 2017 dynamische Wachstumsfelder auf, in denen optische Technologien für ein klares Plus an Produktivität und Prozesssicherheit sorgen. Das flexible, präzise steuerbare Werkzeug Licht ist zusammen mit Kamerasystemen, die selbst in Hochgeschwindigkeitsprozessen winzigste Fehler aufdecken, und mit berührungsloser optischer Messtechnik die Basis

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VER ANSTALTUNGEN

für selbst korrigierende Produktionsprozesse in der Industrie 4.0. Die Photonik ist auch hier ein wichtiger Faktor, der vieles erst möglich macht.

verschieben. Patientinnen und Patienten profitieren davon in Form verbesserter Diagnostik, Therapien und schonenderer Operationsverfahren, bei denen Chirurgen mit Lasern statt Skalpellen arbeiten und tief in Organe oder Blutgefässe blicken, ohne den Körper dafür öffnen zu müssen. Auch die Augenheilkunde macht durch Laser rasante Fortschritte.

Eine Plattform für Jungunternehmer

Grenzen verschieben Die Bio-Photonik ist ein weiteres Messe-Highlight: Ultrahochauflösende Bildgebung, immer präzisere Spektroskopie und Lasersysteme versetzen Mediziner, Biologen, Chemiker, aber auch Pharma- oder Materialforscher in die Lage, bisherige Grenzen der Erkenntnis systematisch zu

Test it. Heat it. Cool it.

Stabilitätsprüfungen GMP- und FDA-gerecht

Nach der erfolgreichen Premiere der Startup World in 2015 wird die Laser World of Photonics 2017 erneut eine Kommunikationsplattform für Jungunternehmer anbieten. Somit treffen sich auf der Weltleitmesse die wichtigsten Unternehmen in der Photonik-Branche: von Start-ups bis hin zu den Key Playern.

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Kostenlos an die Messe mit ChemieXtra: Ihre Eintrittskarte zur Schüttgut Basel 2016 Die Schüttgut Basel 2016 findet am 16. und 17. November 2016 in der Messe Basel, Halle 2, statt. Die Fachmesse für Granulat-, Pulver- und Schüttguttechnologien vereint Innovationen, Fachgespräche und Wissensaustausch und bietet einen ganzheitlichen Überblick für Industrieanwender, die ihren Produktionsprozess effizient und störungsfrei optimieren wollen. Sie wollen die Schüttgut Basel 2016 besuchen? Leserinnen und Leser der ChemieXtra können sich online registrieren und ihre Tickets kostenlos bestellen. Ihr persönlicher Einladungscode lautet: 4022. Sie sparen den Messe-Eintritt in Höhe von CHF 30.– und haben so Zutritt zur Fachmesse und dem gesamten Rahmenprogramm. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Messe-Webseite: www.schuettgut-basel.ch. Die Teams der Schüttgut Basel und der ChemieXtra wünschen Ihnen einen interessanten Messebesuch!

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FORSCHUNGSWELT

Hydrobiologisches Laboratorium in Kastanienbaum feiert 100-jähriges Bestehen

Alles für das Wasser und die Gewässer Kürzlich feierte es mit «Tagen der offenen Tür» sein 100-jähriges Bestehen, das Hydrobiologische Laboratorium Kastanienbaum, das zur Eawag, der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz, gehört.

Sauerstoff und Phosphor Ausserdem konnte man eine Zeitreise von der ungebändigten Rhône zum neuen Gewässerschutzgesetz unternehmen, Sauerstoff und Phosphor messen und so erfahren, wie sich seit rund 100 Jahren die Messmethoden dazu verändert haben. Die Besucherinnen und Besucher konnten aber auch erfahren, wie man mit Mikrochips markierte Fische mittels Antennen wieder im Bach aufspüren kann, wie Charles Darwins Traum betreffend afrikanischer Buntbarsche im Viktoria-See ausgesehen hat oder wie einheimische Fische wie Felchen oder Stichlinge oft im Fokus von Evolution, Ökologie und Naturschutz stehen.

National und international

So funktioniert ein Roboter!

Peter C. Müller Fische gefilmt von einem Unterwasserroboter, Seeschlamm als Geschichtsbuch oder die Landschaft im Wandel: Dies alles und noch viel mehr bot das Hydrologische Laboratorium, das zur Eawag gehört, an ihren «Tagen der offenen Tür» in diesem Sommer in Kastanienbaum an insgesamt knapp zwanzig Informationsstationen. So konnte man im Weiteren auf einer schwimmenden Forschungsplattform einige Geheimnisse des Vierwaldstätter Sees entdecken, Plankton unter dem Mikroskop untersuchen oder selbst Detektiv spielen und herausfinden, wer der Vater verschiedener Fisch-Babies ist und welche Funktionen hierbei der Artenvielfalt zukommt. 25 8

Die Eawag, zu der das nun 100-jährige Laboratorium im luzernischen Kastanienbaum gehört, ist ein «national verankertes und international vernetztes Wasserforschungsinstitut». Es setzt sich, wie es hiess, für einen ökologischen, ökonomischen und sozial verantwortungsvollen Umgang mit der Lebensressource Wasser und den damit verbundenen Gewässern ein. Schliesslich sei Wasser die Lebensgrundlage und der Schlüsselfaktor für Entwicklung und Wohlstand. Die Ressource Wasser sei jedoch weltweit nur beschränkt vorhanden und vielerorts qualitativ beeinträchtigt. Wassermangel und eine ungenügende Wasserqualität stellten eine zunehmende Bedrohung der Existenz vieler Menschen und des friedlichen Zusammenlebens dar. Der nachhaltige Umgang mit dem Wasser und den Gewässern erfordere deshalb höchste Priorität und sei als Ziel weltweit anerkannt.

Rückkehr von der Plattform.

Forschung, Lehre und Beratung Die Eawag ist Teil des ETH-Bereichs und erforscht aktuelle und herausfordernde wissenschaftliche Fragen, die im Zusammenhang mit wichtigen gesellschaftlichen Wasserproblemen stehen. Die Kombination von Natur-, Ingenieur-, und Sozialwissenschaften, so war zu erfahren, erlaube «eine ganzheitliche Erforschung des Wassers und der Gewässer».

Praxis in einem der Labore.

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FORSCHUNGSWELT

Fotos: Peter C. Müller

Im Jahre 2008 eröffnete die Eawag gemeinsam mit der ETH Lausanne das Schweizerische Zentrum für angewandte Ökotoxikologie, das Ökotoxzentrum, eine unabhängige Koordinations- und Wissensplattform für Fragen aus der Praxis. Daneben widmet sich das Hydrologische Laboratorium Kastanienbaum aber auch «aquatischen Ökosystemen und urbanen Wassersystemen»: In diesem Zusammenhang werden einerseits die Nutzung und der Schutz von Ökosystemen aufeinander abgestimmt, und andererseits Wasserdienstleistungen langfristig gesichert.

Bundesrätliches Lob Schwimmende Forschungsplattform im Vierwaldstättersee.

Der Erfolg der Eawag beruhe dabei im Wesentlichen auf drei Säulen: Forschung, Lehre und Beratung. In Zusammenarbeit mit anderen Forschungsinstitutionen, Hochschulen und Fachleuten aus Industrie, Verwaltung und Verbänden werden Konzepte und Technologien erarbeitet, die einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser und den Gewässern ermöglichen.

Eawag in Zahlen Über 450 Mitarbeitende aus über drei Dutzend Nationen sind an den Standorten

Kastanienbaum und Dübendorf tätig. Über 280 Mitarbeitende der Eawag sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, davon 100 Doktorierende. Zudem gibt es 150 technische und administrative Mitarbeitende sowie knapp 30 Lernende. 70 Prozent der Forschenden tun dies auf dem Gebiet der Naturwissenschaften, rund ein Viertel bei den Ingenieur- und 5 Prozent bei den Sozialwissenschaften. Im Jahr 2010 hatte die Eawag ein Budget von 64 Mio. Franken, davon 50 Mio. Franken vom Bund und rund 14 Mio. Franken aus Drittmitteln.

«Für den Bund», so sagte Bundesrätin Doris Leuthard bei einem ihrer Besuche, «sind die Eawag und ihr Forschungszentrum in Kastanienbaum wichtige Partner in allen Fragen rund um Wasser und Gewässer. Dank ihren hochstehenden Tätigkeiten und Leistungen haben sie sich im Bereich Wasserqualität und Siedlungshygiene weltweit einen hervorragenden Ruf erworben.

Chemikalien und Effekte Die Eawag ist bekannt für ihre Risikobewertung von Chemikalien. Sie erstellt Konzepte für den Umgang mit problematischen Stoffen, liefert Grundlagen zur Festlegung von Grenzwerten und treibt die moderne Analytik voran. Neben synthetischen Schadstoffen werden dabei auch solche mit biogener und geogener Herkunft berücksichtigt. Im Zentrum der Forschung, so wurde an den «Tagen der offenen Tür» erklärt, stünden vermehrt das Verhalten und die Effekte von Chemikalien und vermehrt auch von Nanopartikeln in der aquatischen Umwelt. Zusammen mit Fachleuten aus Behörden, Industrie und Anwendern würden so Methoden zur Sauerstoffbewertung und Massnahmen zur Vermeidung von Umweltproblemen erarbeitet. 1 10 / 2 0 1 6

Dies trägt viel dazu bei, dass die Schweiz in Wasserfragen international sehr gefragt ist. Ich wünsche allen Forscherinnen und Forschern in Kastanienbaum und Dübendorf weiterhin viel Neugierde, Ausdauer und Energie bei ihren zahlreichen Aktivitäten!» www.eawag.ch 5 39


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UMWELT

Kontaminationen mit Hilfe von Pilzen sanieren

Mit Pilzen gegen verstrahlte Böden vorgehen Pilze könnten eine wichtige Rolle bei der Behandlung radioaktiv belasteter Böden spielen. Dieser Meinung sind wenigstens Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland und sie belegen dies mit neuen Studien.

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Eine Chemikerin des HZDR bereitet Pilze für die Untersuchungen vor. Nach den Laborversuchen wollen die Forscher das Potenzial auch im freien Feld testen.

In einem neuen Projekt wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den deutschen Bundesländern Sachsen, Thüringen und Niedersachsen untersuchen, ob und wie das Myzel – das fadenförmige Geflecht im Boden unterhalb des Fruchtkörpers von Pilzen – radioaktive Stoffe aufnehmen und zurückhalten kann. Dieses Potenzial soll nach Versuchen im Labor auch auf kontaminiertem Gelände rund um Tschernobyl getestet werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Vorhaben, das das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) koordiniert, für drei Jahre mit rund einer Million Euro.

Projekt BioVeStRa «Es ist schon lange bekannt, dass verschiedene Pilzarten radioaktive Stoffe aus dem Boden aufnehmen können», erzählt Johannes Raff vom Institut für Ressourcenökologie am HZDR. «Die meisten Untersuchun-

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gen beschränken sich jedoch auf den oberirdischen Fruchtkörper. Welche Prozesse sich im eigentlichen Pilzkörper, also dem Myzel, abspielen, ist bisher ungeklärt. Wir können deshalb noch nicht für alle Radionuklide sagen, weshalb die Pilze die Schadstoffe aufnehmen und vor allem warum sie sie vertragen.» Diesen Fragen will der Mikrobiologe aus Dresden im Projekt «Biologische Verfahren zur Strahlenschutzvorsorge bei Radionuklidbelastungen» gemeinsam mit Kollegen der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Leibniz Universität Hannover auf den Grund gehen.

Molekulare Prozesse genau verstehen Denn Johannes Raff sieht bei den begehrten Sammelobjekten ein grosses Potential. «Pilze können sich sehr schnell und sehr weiträumig ausbreiten. Gerade bei akuten Störfällen, beispielswiese bei Leckagen in Rohrleitungs- und Schleusensystemen, 1 01 / 2 0 1 6


UMWELT

die schädlichen Stoffe von den Pflanzen fernhalten können, was zum Beispiel bei einigen nicht-radioaktiven Schwermetallen der Fall ist. Darauf aufbauend könnte eine Methode entwickelt werden, um kontaminierte Flächen wieder landwirtschaftlich nutzbar zu machen.»

Grundlegendes Wissen Bei einem Freilandversuch mit radioaktiv belastetem Boden in der Sperrzone um den havarierten Reaktorblock 4 des Kern-

kraftwerks Tschernobyl sollen die gewonnenen Erkenntnisse anschliessend unter realistischen Bedingungen überprüft werden. «Sollten die Ergebnisse überzeugen, könnte sich daraus auf lange Sicht auch ein Reinigungsverfahren für belastetes Abwasser oder Schlämme ableiten», schätzt Johannes Raff ein. «In den nächsten drei Jahren geht es aber zunächst einmal darum, unser grundlegendes Wissen zu erweitern.» www.bmbf.de

Schizophyllum commune, der gemeine Spalt plättling.

könnten sie eingesetzt werden, um zu verhindern, dass radioaktive Stoffe in das Grundwasser und damit in den Nahrungskreislauf gelangen.» Dank ihres hohen Lebensalters – mehrere 100 Jahre sind bei manchen Pilzarten nichts Besonderes – könnten sie die radioaktiven Stoffe teilweise sogar so lange speichern, bis sie zerfallen sind. Deshalb könnten sie sich nicht nur zur schnellen Strahlenschutzvorsorge, sondern sogar zur Sanierung kontaminierter Böden eignen, erklärt Raff: «Dafür müssen wir die molekularen Prozesse – also die Aufnahme der Radionuklide in die Zellen – und den Transport innerhalb des Organismus genau verstehen.»

Vom Labor ins ukrainische Sperrgebiet In Laborexperimenten mit kontaminierter Erde wollen die Forscher zunächst die Fähigkeiten von zwei Pilzsorten – Schizophyllum commune und Leucoagaricus naucinus – erkunden. Der Fokus liegt dabei auf den radioaktiven Isotopen Strontium-90 und -85, Cäsium-137 und Americium-241 sowie auf weiteren nicht-radioaktiven Isotopen der Elemente Strontium, Cäsium und Europium. «Gleichzeitig wollen wir den Einfluss auf Nutzpflanzen untersuchen», beschreibt Johannes Raff den Umfang der Experimente. «Dabei geht es natürlich hauptsächlich um die Frage, ob die Pilze 1 10 / 2 0 1 6

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UMWELT

Ozon und Sommersmog

Klimawandel gefährdet heutige Erfolge Der Ozongehalt in der Umgebungsluft hat trotz erfolgreicher Luftreinhaltemassnahmen in der Schweiz nur wenig abgenommen. Damit belastet der Sommersmog nach wie vor die menschliche Gesundheit.

Grafik: Wikipedia

Mit dem Klimawandel dürften heisse Sommer wie 2003 und 2015 künftig häufiger auftreten und das Ozonproblem erneut verschärfen. Dieser Meinung sind wenigstens die Akademien der Wissenschaften Schweiz in ihrem neuesten Factsheet. Ozon kann, insbesondere in Kombination mit Hitze, ernsthafte gesundheitliche Probleme auslösen. Atemwegserkrankungen nehmen zu, die Symptome von Asthma und Allergien werden verstärkt und Todesfälle häufen sich.

Der Ozon-Sauerstoff-Zyklus in der Ozonschicht.

chen Ertragseinbussen. Seit Mitte der 80er Jahre versucht die Schweiz deshalb die Ozonbelastung zu senken. Die Massnahmen zeigen Wirkung: Die so genannten Ozonvorläufer – Kohlenwasserstoffe und Stickoxide, aus denen Ozon entsteht – gingen seit Mitte der 80er Jahre um bis zu zwei Drittel zurück: im europäischen Vergleich eine der grössten Abnahmen.

Verfrachtung der Luft nach Europa Trotz dieser Erfolge wird der Grenzwert für Ozon nach wie vor häufig überschritten. Die Gründe dafür sind vielfältig. So führt die Reduktion der Vorläufer nicht zu einer gleich grossen Minderung von Ozon, weshalb eine noch stärkere Reduktion der Vorläufersubstanzen notwendig ist, um die erwünschte Verbesserung zu erreichen. Weiter haben Ozonvorläufer in den vergangenen 25 Jahren insbesondere in den Boomländern Südostasiens stark zugenommen, und die entsprechende Luftverschmutzung kann teilweise bis nach Europa verfrachtet werden.

Landwirtschaft leidet

Verdopplung der Sommertage

Für die Hitzewelle 2003 wurde eine Zunahme der Todesfälle um 7 Prozent geschätzt. Auch die Landwirtschaft leidet wegen der Ozonbelastung unter erhebli-

Mit dem Klimawandel droht eine erneute Verschlechterung der Situation. Anhaltende sommerliche Hochdrucklagen, welche die Ozonbelastung in die Höhe schiessen las-

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sen, werden mit dem Klimawandel voraussichtlich häufiger. Je nach Szenario könnte sich die Anzahl Sommertage (über 25 °C) in den Agglomerationen des Mittellands verdoppeln. Die Autoren des Factsheets empfehlen deshalb eine rasche Absenkung des Ausstosses von Klimagasen und eine weitere Reduktion der Ozonvorläufer, um den Sommersmog zu bekämpfen. Das Factsheet «Ozon und Sommersmog: Klimawandel gefährdet heutige Erfolge» wurde von sieben Expertinnen und Experten unter Federführung der Schweizerischen Kommission für Atmosphärenchemie und -physik (ACP) der Akademie der Naturwissenschaften erstellt: www.akademien-schweiz.ch/factsheets

Kontakt Prof. Dr. Johannes Stähelin ETH Zürich Departement Umweltwissenschaften Institut für Atmosphäre und Klima Universitätstrasse 16 CH-8092 Zürich Telefon +41 (0)44 633 27 48 johannes.staehelin@env.ethz.ch

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UMWELT

Nach Hurrican Matthew drohen Ernteverluaste

El Niño ist weiterhin spürbar Vor dem Hintergrund des Welternährungstages 2016 forderten Hilfsorganisationen dazu auf, mehr in die Widerstandsfähigkeit von Kommunen in den ärmsten Ländern der Welt zu investieren.

«Grundsätzlich müssen künftig Methoden, die arme Gemeinden auf Wetterkatastrophen vorbereiten, in Entwicklungsprojekte integriert werden», fordert Ekkehard Forberg, Friedensexperte für World Vision Deutschland. «Kleinbauern müssen in viel grösserem Umfang dabei unterstützt werden, sich auf Klimaveränderungen einzustellen. Einkommensförderung, Ernährungssicherung und Umweltmanagement müssen Hand in Hand gehen. Durch Agroforstwirtschaft oder konservierende Landwirtschaft können Kleinbauern zum Beispiel mit weniger Ressourcen effektiv und nachhaltig mehr Nahrung produzieren. Es muss aber auch mehr für die Wiederbegrünung von verwüsteten Regionen getan werden.» Aktuell sind von den Auswirkungen El Niños weltweit rund 60 Millionen Menschen betroffen. 5 Milliarden US-Dollar werden für dringende Nothilfemassnahmen sofort benötigt. Bisher wurden nur 1,9 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt. In Haiti wird unterdessen aufgrund der Ernteverluste nach Hurrican Matthew mit einer neuen Ernährungskrise gerechnet.

Bisher zu wenig getan Hilfsorganisationen machen darauf aufmerksam, dass Investitionen in die Widerstandsfähigkeit von Kommunen erheblich kostengünstiger sind, als darauf zu warten, bis eine Katastrophe eingetreten ist. Auch habe sich die Weltgemeinschaft im Nachhaltigkeitsziel 13 dazu verpflichtet, die Folgen des Klimawandels für die ärmsten Menschen zu reduzieren. «Die internationale Gemeinschaft hat bisher viel zu wenig getan, um Menschen in den ärmsten Ländern zu stärken und widerstandsfähig gegen Klimaextreme zu machen. El Niño geht, aber die Betroffenen spüren weiter11/2016

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Kundenservice ist unsere Stärke – und Ihr Vorteil In vielen Ländern drohen Ernteverluste.

hin die dramatischen Folgen», so Forberg. «In vielen Ländern sind die Ernten durch Dürren oder Überflutungen völlig ausgefallen, sauberes Trinkwasser ist kaum oder gar nicht mehr vorhanden, so dass durch verschmutztes Wasser verursachte Krankheiten sich ausbreiten können. Es wird dringend mehr Geld benötigt.»

Bedrohung für Frieden Das Jahr 2016 wird voraussichtlich wieder einen Rekord brechen und als das heisseste je gemessene in die Klima-Geschichte eingehen. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden in den letzten 20 Jahren 90 Prozent der Katastrophen durch Überflutungen, Stürme, Hitzewellen oder andere Wetter bedingte Ereignisse verursacht. In diesem Zeitraum verloren mehr als eine halbe Million Menschen ihr Leben, Millionen wurden verletzt, verloren ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage. Der Klimawandel wird zunehmend auch zur Bedrohung für den Frieden in vielen Ländern. «Wenn Menschen verzweifelt sind, zuschauen müssen wie ihre Kinder sterben, haben sie nichts mehr zu verlieren», betont Forberg. «El Niño ist keine einmalige Katastrophe. Extreme Wetterphänomene werden die Weltgemeinschaft künftig zunehmend vor grosse Herausforderungen stellen.» www.world-vision.ch

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WERKSTOFFE

Durchbruch in der Materialwissenschaft

Forschungsteam kann Metalle mit nahezu allen Oberflächen verbinden Wie Metalle genutzt werden, hängt besonders von den Eigenschaften ihrer Oberflächen ab. Ein Forschungsteam der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat herausgefunden, wie sich diese Eigenschaften verändern lassen, ohne die Stabilität der Metalle anzugreifen oder die Metalleigenschaften an sich zu verändern.

Aluminium», ordnet Adelung den Durchbruch ein.

Durch Erwärmen lässt sich ein Streifen Aluminium, dessen Oberfläche zuvor mit einem elektrochemischen Ätzverfahren bearbeitet wurde, untrennbar mit einem Thermoplast verbinden.

Die neuartige Methode basiert auf einem elektrochemischen Ätzverfahren, bei dem die oberste Schicht eines Metalls im Mikrobereich kontrolliert aufgeraut wird. Metalle wie Aluminium, Titan oder Zink lassen sich dank des «nanoscale-sculpturing»-Verfahrens mit nahezu allen Materialien dauerhaft verbinden, werden wasserabweisend oder erhöhen ihre Biokompatibilität. Die Einsatzmöglichkeiten dieser «Superverbindungen» sind extrem vielfältig und reichen von der Metallverarbeitung in der

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Industrie bis zu verträglicheren Implantaten in der Medizintechnik.

Dauerhaft verbinden «Eine Technologie, die bislang nur von Halbleitern bekannt ist, haben wir jetzt auf Metalle angewendet. Dieses Verfahren so zu nutzen, ist völlig neu», sagt Jürgen Carstensen, Mitautor der Publikation. Beim Verfahren werde die Oberfl äche eines Metalls in eine Halbleiterschicht umgewandelt, die chemisch geätzt und gezielt verändert werden kann. «Wir haben damit ein Verfahren entwickelt, das Metalle im Gegensatz zu anderen Ätzverfahren nicht schädigt und ihre Stabilität nicht angreift», betont Professor Rainer Adelung, der am Institut für Materialwissenschaft die Arbeitsgruppe «Funktionale Nanomaterialien» leitet. «So können wir Metalle dauerhaft verbinden, die bisher nicht direkt miteinander verbunden werden konnten, zum Beispiel Kupfer und

Die Oberfläche von Metallen besteht aus vielen verschiedenen Kristallen und Körnern, von denen einige chemisch weniger stabil sind als andere. Diese instabilen Partikel können mit dem gezielten Ätzverfahren aus der Oberfläche des Metalls herausgelöst werden. Die oberste Schicht wird durch das Ätzen aufgeraut, es entsteht eine dreidimensionale Oberflächenstruktur. Die Eigenschaften der Oberfläche verändern sich, nicht aber die des gesamten Metalls. Denn geätzt wird nur 10 bis 20 Mikrometer tief – eine Schicht, so dünn wie ein Viertel eines Haardurchmessers. Das Kieler Forschungsteam nennt das Verfahren daher «nanoscale-sculpturing». Die Veränderung durch das Ätzen ist mit blossem Auge zu sehen: Die Oberfläche wird matt. «Behandeln wir ein Metall zum Beispiel mit Schmirgelpapier, erhalten wir zwar auch eine sichtbare Veränderung, aber sie ist nur zweidimensional und ändert noch nicht die Eigenschaft der Ober-

Bild: Melike Bay tekin-Gerngross

Bild: Julia Siekmann/CAU

«nanoscale-sculpturing»?

Das gezielte Ätzverfahren «nanoscale-sculpturing» raut die obere Metallschicht (hier Aluminium, 20 µm = 0,02 mm), so auf, dass eine 3D-Struktur mit winzigen Haken entsteht.

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Bild: Julia Siekmann/CAU

WERKSTOFFE

Das Kieler Forschungsteam mit Melike Baytekin-Gerngross (links), Mark-Daniel Gerngross, Jürgen Carstensen, Rainer Adelung vergleicht Testergebnisse im Labor.

fläche», erklärt Mark-Daniel Gerngross aus dem Forschungsteam der Kieler Materialwissenschaft. Durch das Ätzverfahren entsteht dagegen eine 3D-Oberfläche mit kleinen Haken. Wird jetzt ein verbindendes Polymer zwischen zwei bearbeiteten Metallen aufgebracht, verhaken sich die Oberflächen der Metalle wie ein dreidimensionales Puzzleteil in alle Richtungen miteinander. «Diese 3D-Puzzleverbindungen sind praktisch nicht zu lösen. In unseren Versuchen riss eher das Metall oder das Polymer, aber nicht die Verbindungsstelle», sagt Melike Baytekin-Gerngross, Erstautorin der Veröffentlichung.

Multifunktionale Eigenschaften

Bild: Melike Bay tekin-Gerngross

Auch eine dünne Fettschicht, wie sie etwa ein Fingerabdruck auf einer Oberfläche hinterlässt, kann der Verbindung nichts an-

haben. «In unseren Tests haben wir sogar Getriebeöl auf Metalloberflächen gestrichen. Die Verbindung hielt trotzdem», betont Baytekin-Gerngross. Eine aufwändige Reinigung von Oberflächen, zum Beispiel die Vorbehandlung von Schiffswänden, bevor sie mit Farbe gestrichen werden, könnte damit entfallen. Zusätzlich setzte die Forschungsgruppe die Puzzle-Verbindungen grosser Hitze und Feuchtigkeit aus, um Wetterverhältnisse zu simulieren. Auch das beeinträchtigte ihre Haltbarkeit nicht. Carstensen: «Unsere Verbindungen sind extrem robust und witterungsbeständig.» Dass die Oberflächen von Metallen durch die Ätzung wasserabweisend werden, ist ein praktischer Nebeneffekt des Verfahrens. Die entstandene Hakenstruktur wirkt wie ein eng ineinander verkeiltes 3D-Labyrinth ohne Löcher, in die Wasser eindringen könnte. Die Metalle besitzen praktisch einen eingebauten Korrosionsschutz. «Dieses Verhalten kennen wir von Metallen wie Aluminium eigentlich nicht. Ein Lotuseffekt bei reinen Metallen, also ohne Auftragen einer wasserabweisenden Extra-Schicht – das ist neu», sagt Adelung.

Unendliche Einsatzmöglichkeiten Die aufgeraute Oberflächenstruktur von Zink in 10.000-facher Vergrößerung (2 µm = 0,002 mm).

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«Die denkbaren Anwendungen sind unglaublich breit gefächert, von metallverarbeitender Industrie wie Schiff- oder Luftfahrt über Drucktechnik und Brandschutz

bis zu medizinischen Anwendungen», sagt Gerngross. Denn mit dem «nanoscale-sculpturing»-Verfahren werde nicht nur eine 3D-Oberflächenstruktur gewonnen, die sich ganz ohne Chemie rein physikalisch verbinde. Durch das gezielte Ätzen können auch schädliche Partikel aus der Oberfläche entfernt werden, was insbesondere für die Medizintechnik von grossem Interesse sei. Für medizinische Implantate wird häufig Titan verwendet. Zur mechanischen Festigung werden ihm kleinste Mengen Aluminium zugesetzt. Das Aluminium kann jedoch unerwünschte Nebenwirkungen im Körper auslösen. «Mit unserem Verfahren können wir Aluminiumpartikel aus der obersten Schicht entfernen und erhalten so eine deutlich reinere Oberfläche, die für den menschlichen Körper viel verträglicher ist», ist Carstensen überzeugt. www.uni-kiel.de Originalpublikation M. Baytekin-Gerngross, M.D. Gerngross, J. Carstensen and R. Adelung; «Making metal surfaces strong, resistant, and multifunctional by nanoscale-sculpturing»; Nanoscale Horizon; 2016.

Kontakt Prof. Dr. Rainer Adelung Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel Institut für Materialwissenschaft Funktionale Nanomaterialien Christian-Albrechts-Platz 4 D-24118 Kiel Telefon +49 (0)431 880 6116 ra@tf.uni-kiel.de www.uni-kiel.de Dr. Jürgen Carstensen Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel Institut für Materialwissenschaft Funktionale Nanomaterialien Christian-Albrechts-Platz 4 D-24118 Kiel Telefon +49 (0)431 880 6181 jc@tf.uni-kiel.de www.uni-kiel.de

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A N A LY TIK

Fortschritte im Bereich der Massenspektrometrie

Exakte Bestimmung von Proteinen optimieren

Eine Körpergewebeprobe in ihrer mengenmässigen Zusammensetzung zu bestimmen, ist nichts woran Wissenschaftler scheitern. Die moderne Massenspektrometrie macht es möglich. Allerdings liefert bislang unterschiedliche Analysesoftware teilweise verschiedene Ergebnisse. Ein internationales Forschungsteam unter Federführung von Professor Stefan Tenzer von der Universitätsmedizin Mainz hat jetzt einen Weg gefunden, dieses Manko auszugleichen: Indem sie unterschiedliche Analysesoftware verglichen und modifi zierten, haben die Forscher erreicht, dass diese Softwarelösungen nahezu einheitliche Resultate liefern. Davon profi tieren weltweit verschiedenste Labore. Denn sie können fortan Ergebnisse einer bestimmten Analysemethode standardisiert auswerten beziehungsweise vergleichen. Das ist bisweilen entscheidend, um bestimmte Krankheiten, wie beispielsweise Krebs, im Körper frühzeitig zu erkennen.

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Bild: Tenzer (Universitätsmedizin Mainz)

Ein Meilenstein für die Massenspektrometrie: Ein Internationales Forschungsteam ermöglicht, dass unterschiedliche Analysesoftware nahezu einheitliche Ergebnisse bezüglich der Probenzusammensetzung liefert.

Von der Probe zu korrekten Daten – Massenspektrometrie auf einen gemeinsamen Nenner gebracht.

Die richtungweisenden Erkenntnisse von Professor Tenzer und seinem Team hat nun die renommierte Fachzeitschrift «Nature Biotechnology» veröffentlicht. Wenn es darum geht, die Ursache einer bestimmten Krankheit herauszufinden, dann sind Proben von Zellen oder Körperflüssigkeiten essentiell. Auch lassen sich Proben nutzen, um neue Marker für Erkrankungen zu entdecken. Doch die Auswertung der Daten ist ein bisweilen schwieriges Unterfangen. Nämlich dann, wenn ein und dieselbe Probe unterschiedliche Ergebnisse liefert. Das kann beispielsweise vorkommen, wenn die Messdaten mit unterschiedlichen Softwareprogrammen analysiert wurden.

Optimal vergleichen Genau hier setzt die Forschung von Professor Tenzer und seinem Team vom Institut für Immunologie der Universitätsmedizin Mainz an. «Wir wollten einen Weg

finden, Proben optimal miteinander vergleichen zu können, auch wenn unterschiedliche Analysesoftware bisweilen verschiedene Ergebnisse liefert», unterstreicht der Professor. Für seine aktuelle Forschungsarbeit verwendete Stefan Tenzer zwei Proben mit genau definierten Mengenverhältnissen. Darüber hinaus entwickelten die zu Tenzers Team gehörenden Bioinformatiker, Pedro Navarro und Jörg Kuharev, eine spezielle Software. Damit lassen sich Unterschiede zwischen verschiedenen Auswertungsprogrammen detailliert analysieren. «Mit dieser Software konnten wir nachweisen, dass sich die von verschiedenen Programmen gelieferten Ergebnisse teilweise deutlich unterscheiden», erklärt Pedro Navarro und Professor Tenzer ergänzt: «Allein diese Erkenntnis hat das Potenzial, die Fachwelt aufhorchen zu lassen. Doch wir sind noch einen Schritt weiter gegangen: Die enge Zusammenarbeit mit den Entwicklern der jeweiligen Programme ermöglichte es, die ver11/ 2016


A N A LY TIK

schiedenen Auswertungsprogramme so zu modifizieren, dass sich deren Ergebnisse gut miteinander vergleichen lassen.» Dies verbessert die Anwendbarkeit der sogenannten quantitativen Proteomanalyse mittels Massenspektrometrie. Das Proteom definiert die Gesamtheit aller Proteine einer Zelle. «Somit kann die Massenspektrometrie künftig einen noch grösseren Nutzen sowohl für die Grundlagenforschung als auch als potentielles ‹Diagnosetool› haben», so Professor Tenzer weiter. «Dieser Fortschritt ist ein Meilenstein für die quantitative Proteomanalyse und macht diese Methode zunehmend interessant als Standardnachweis bei verschiedenen Erkrankungen wie Krebs oder Allergien», sagt der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Universitätsprofessor Ulrich Förstermann, und ergänzt: «Es erfüllt mich mit Stolz, dass Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz Forschungsprojekte von solcher Tragweite ergebnisorientiert realisieren.»

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Expertise gebündelt Die wegweisenden Ergebnisse wurden im Rahmen der Technologieplattform «Quantitative Proteomanalytik» des Forschungszentrums für Immuntherapie (FZI) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) gewonnen. «Dieser Erfolg demonstriert die Notwendigkeit der Bündelung von Expertisen in Technologieplattformen an der Universitätsmedizin. Ohne zentrale Unterstützung sind Erfolge wie dieser in der heutigen Zeit kaum mehr realisierbar», führt Universitätsprofessor Hansjörg Schild, Direktor des Instituts für Immunologie und langjähriger Sprecher des FZI aus. Die Mainzer Wissenschaftler um Professor Tenzer haben die Methode der quantitativen Eiweissbestimmung mittels Massenspektrometrie im Laufe der letzten Jahre mehrfach verbessert. Diese Methode weist in Proben von Zellen, Geweben oder Flüssigkeiten des Körpers bestimmte Eiweisse nach, die entweder besonders häufig, selten oder gar nicht vorkommen. «Die jahrelange Arbeit innerhalb der Technologieplattform, insbesondere im Rahmen internationaler Kooperationen ermöglichte einen Quantensprung im Hinblick auf die Zuverlässigkeit der proteomanalytischen Massenspektrometrie», erläuterte Professor Tenzer abschliessend. Originalpublikation «A multicenter study benchmarks software tools for label-free proteome quantification»: Pedro Navarro, Jörg Kuharev, Ludovic C. Gillet, Oliver M. Bernhardt, Brendan MacLean, Hannes L. Röst, Stephen A. Tate, Chih-Chiang Tsou, Lukas Reiter, Ute Distler, George Rosenberger, Yasset Perez-Riverol, Alexey I. Nesvizhskii, Ruedi Aebersold, Stefan Tenzer.

Kontakt Professor Dr. Stefan Tenzer Leiter der Core Facility für Massenspektrometrie Institut für Immunologie Universitätsmedizin Mainz tenzer@uni-mainz.de www.unimedizin-mainz.de

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A N A LY TIK

Internationales Forschungsprojekt

Zum Nachweis von Schadstoffen in der Umwelt Tagtäglich wird eine nicht zu überschauende Anzahl von Substanzen in unsere Umwelt eingetragen, die diese beeinträchtigen und im ungünstigsten Fall auch die menschliche Gesundheit gefährden können.

arbeitet die Bundesanstalt für Gewässerkunde gemeinsam mit einem israelischen Partner im Forschungsprojekt TREES.

Bild: BfG

Nachteilige Auswirkungen

Dünnschichtchromatographie im BfG-Labor der deutschen Bundesanstalt für Gewässerschutz.

Um die Gefahr einzustufen, die für Mensch und Umwelt von organischen Mikroverunreinigungen und deren Transformationsprodukten ausgeht, soll eine neue Nachweismethode entwickelt werden. Daran

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Beabsichtigt oder unbeabsichtigt – durch den Menschen wird ein grosses Spektrum an Substanzen in die Umwelt eingebracht, die zum Beispiel über Grundwasser oder die Nahrungskette eine Gesundheitsgefahr darstellen können. Eine umfassende Überwachung dieser eingebrachten Verbindungen mittels einer gezielten chemischen Analyse ist aufgrund der Vielzahl der Substanzen nicht möglich, nicht zuletzt weil Stoffe in der Umwelt verschiedensten Umwandlungsprozessen unterliegen. Dadurch können unbekannte Umwandlungsprodukte entstehen, die sich den gängigen Messmethoden entziehen, aber durchaus nachteilige Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben können.

Chemische Methoden An diesem Punkt setzt das Projekt «TREES – TRacking Effects of Environmental organic micro-pollutants in the Subsurface» an. Die Grundidee des Vorhabens besteht in einer direkten Kopplung von Dünnschichtchromatographie zur Trennung von Substanzgemischen mit biologischen und chemischen Nachweismethoden. Durch die Nutzung spezifischer biologischer Verfahren, zum Beispiel zur Erkennung hormonell aktiver Substanzen, werden alle Stoffe in einer Probe erkannt, die diese in der Umwelt unerwünschte Eigenschaft haben. Dies schliesst die oben genannten, unbekannten Umwandlungsprodukte mit entsprechender biologischer Wirkung mit ein. Die so nachgewiesenen Substanzen können anschliessend durch chemische Methoden identifiziert werden.

Wo bleibt der Schutz vor freigesetzten Substanzen? Dieser methodische Ansatz kann für eine Vielzahl von Fragestellungen und Aufgaben, zum Beispiel die Überwachung von Oberflächen-, Grund- und Trinkwasser, aber auch die Kontrolle von Kläranlagen oder Deponiesickerwässern eingesetzt werden. Damit kann diese Technik entscheidend dazu beitragen, Mensch und Umwelt vor schadhaften Effekten durch freigesetzte Substanzen zu schützen.

Im Verbundprojekt TREES arbeiten die Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz gemeinsam mit der Hebrew University, Jerusalem, an der Entwicklung neuartiger Werkzeuge zum Nachweis von Schadstoffen in der Umwelt. TREES hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird im Rahmen der deutsch-israelischen Kooperation in der Wassertechnologieforschung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie vom israelischen Wissenschaftsministerium (MOST) gefördert. www.bafg.de Kontakt Bundesanstalt für Gewässerkunde Am Mainzer Tor 1 D-56068 Koblenz. Dr. Georg Reifferscheid Telefon +49 (0)261 1306-5176 Telefax +49 (0)261 1306-5363

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VERFAHRENSTECHNIK

Mikrowellen-Thermolyse

Ein Katalysator aus der Mikrowelle Die mikrowellenunterstützte Thermolyse von supramolekularen Melamin-Cyanursäure-Aggregaten ermöglicht die Synthese von hoch kristallinem graphitischem Kohlenstoffnitrid in nur wenigen Minuten.

Das Mittagessen aus der Mikrowelle schmeckt meist nicht annähernd so gut wie eine Mahlzeit aus dem konventionellen Backofen. Anders herum fallen die Qualitätsunterschiede aus, wenn es um graphitisches Kohlenstoffnitrid geht, einen Katalysator für die Wasserstoffherstellung mittels Sonnenlicht. Die Mikrowellen-Behandlung einer Vorstufe lieferte ein wesentlich kristallineres Produkt als die konventionelle Thermolyse im Ofen. Der so erhaltene Katalysator zeigte sich deutlich leistungsfähiger bei der Wasserstofferzeugung, wie Wissenschaftler in der Zeitschrift «Angewandte Chemie» berichten.

Vielversprechender Kandidat Die photokatalytische Wasserspaltung, bei der mit Sonnenlicht Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten wird, ist eine umweltfreundliche Methode zur Gewinnung von Wasserstoff, beispielsweise für die Nutzung in Brennstoffzellen. Der Erfolg dieses Ansatzes steht und fällt jedoch mit der Effizienz des verwendeten Photokatalysators.

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Graphitisches Kohlenstoffnitrid (g-C 3N3) ist ein vielversprechender Kandidat. Das Material besteht aus Sechsringen aus Kohlenstoff- und Stickstoffatomen. Drei Ringe sind jeweils über die Kanten miteinander verschmolzen (Triazin-Gruppe) und zudem jeweils über ein zusätzliches Stickstoffatom zu einer zweidimensionalen Schicht verknüpft. Die Schichtstruktur aus Sechsringen erinnern an Graphit. Anders als dieses ist g-C 3N 3 jedoch ein Halbleiter.

Hochkristallines Produkt Je perfekter das Kristallgitter des g-C 3N3, desto effektiver kann der Katalysator die Sonnenenergie einfangen und in den transportfähigen und nutzbaren Energieträger Wasserstoff umwandeln; Defekte im Kristallgitter beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit. Forscher von der Anhui University (Hefei, China), der Harbin Normal University (Harbin, China) sowie dem Georgia Institute of Technology (Atlanta, USA) haben jetzt eine neue Herstellungsmethode für g-C 3N3 entwickelt, die zu einem hoch-

kristallinen Produkt mit besonders wenigen Defekten führt. Das Team um Yupeng Yuan und Zhiqun Lin stellte dazu zunächst in einem Lösungsmittel Aggregate aus zwei verschiedenen Ausgangsverbindungen her, Melamin und Cyanursäure, die aus Kohlenstoff-StickstoffSechsringen bestehen. Aufgrund ihrer speziellen Seitengruppen können sie untereinander Wasserstoffbrückenbindungen eingehen. Immer abwechselnd lagern sie sich zu weitläufigen zweidimensionalen Aggregaten zusammen. Die Bausteine haben darin schon die passende Anordnung für die nun folgende endgültige feste Verknüpfung der Ringe zu g-C 3N3, was die Wahrscheinlichkeit für Fehlstellen verringert.

Bessere Kristallinität Statt die Aggregate nun durch Erhitzen in einem elektrischen Ofen zu verknüpfen (Thermolyse), wählten die Forscher eine Behandlung mit Mikrowellen. Dieses Verfahren ist nicht nur viel schneller: 16 Minuten erwiesen sich als günstig. Es bringt auch ein Material hervor, das eine doppelt so hohe photokatalytische Aktivität bei der Erzeugung von Wasserstoff zeigt. Ursache ist die wesentlich bessere Kristallinität, die erreicht wird, weil die Mikrowellenstrahlung die Stickstoff-reichen Moleküle anregt und für eine starke Rotation, Reibung und Kollision untereinander sorgt.

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08. - 09. Februar 2017 21.07.2016 09:55:09

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Sektion Nordwestschweiz

Kunstmuseum Basel und die etwas andere Führung SCV Nordwestschweiz Im August trafen wir uns zur von Walter de Maria einiges Sonderausstellung im Kunst- Wissenswertes erfahren. museum Basel. Der Neubau An dieser Stelle danke ich im wie auch die «Sculpture on the Namen des SCV NordwestMove» Der SCVistNordwestschweiz ein «Muss» für alle hat schweiz allen für die Teilnahme Kulturliebhaber. seit Kurzem ein neues Vor- und freue mich, euch bei eiIm Rahmen dernämlich Ausstellung standsmitglied, den nem anderen Anlass wieder «Sculpture on the Move» 59-jährigen Martin Nagel, der begrüssen zu dürfen. 1946–2016 durften wir innoch auf reiche Erfahrungen der Chemiebranche einer speziellen zurückblicken Führung beiFür den SCV Sektion Nordkann. wohnen und über die beiden Werke Geboren «Tribunal» wurde von Martin Christoph Nagel westschweiz Büchel undeinmal «Beds 60 of spikes» vor bald Jahren Andreas Schläpfer überraschenderweise in Winnipeg, denn in den 1950-er Jahren waren seine Eltern nach Kanada ausgewandert. Wieder Sektion Nordwestschweiz zurück in der Schweiz begann er 1978 bei der Ciba-Geigy AG eine Lehre als Chemikant. Im engagierten Chemikanten, der Jahre 1996 erfolgte die Fusion zeitweise auch Mitglied der von Ciba und Sandoz zu Novar- Personalvertretung war, war es Im August traf sich eine kleinetis und Martin Nagel setzte im noch zu früh, seine Hände in re Gruppe unserer Sektion zu neu gegründeten Unternehden Schoss zu legen. Zuerst einem ganzArbeit eigenen Anlass. men seine fort. Im Jahr bei Nemensis und später bei 2000 legte Novartis seinen der Siegfried AG gab es für ihn Geladen wurde an diesem einen Wiedereinstieg. Zuerst Agrarbereich mit AstraZeneca recht regnerischem Samstag zur eigenhändigen Herstellung zusammen, Syngenta entstand, war er für die Inbetriebnahme von und Ricotta. auch für Martin Nagel gab eines Produktionsneubaus verDie frisch besorgte Bio-Milch es eine weitere Veränderung: antwortlich und heute kümmert er sich in vorAngriff allem genomum den war dabei der zum Grundstein zur Herstellung Er wechselte AgrounterDann warAblauf Anschauungsnehmen an den Formulierungsreibungslosen verschieHerstellung unseres Ricottas. men. und Selbst-Handanstandort in Münchwilen (AG). dener Produktionsstrassen. Anschliessend wurde in auf- unterricht gefragt. Exakt die Vor einem Handarbeit Jahr wurde erunter dort legen Der Region Nordwestschweiz wändiger strenger Hygienevorschrift die Temperatur einzuhalten und frühpensioniert, doch für den war Martin Nagel dabei nicht

Martin Nagel ist neues Vorstandsmitglied nur arbeitstechnisch, sondern auch privat während der ganzen Zeit sehr verbunden. Aufgewachsen in Trimbach lebt der Vater zweier erwachsener Kinder und eines fünf Jahre alten Enkels heute zusammen mit seiner Frau Marlis in Wisen (SO) in der Nähe des Hauensteins. Zu seinen Hobbies gehören – neben der Familie – Bahn- und Schiffsreisen, Wine & Dine, Kochen oder die Natur und das Wandern. Bei letzteren Aktivitäten kommt eine weitere Freizeitbeschäftigung Martin Nagels, nämlich die Pilzkunde und das Sammeln von Pilzen, zum Zuge. Seit ein paar Jahren ist er deshalb auch Mitglied des Pilzvereins Olten und Mitglied deren technischen Kommission. Seit über dreissig Jahren ist der engagierte Familienvater, der 1993 noch einen Abschluss in die Menge zu waren Informatik undbeachten, 1999 einen in hier oberstes Gebot. Beim abBetriebswirtschaft absolvierte, schliessenden Mitglied des SCVNachtessen Nordwestdurften passenschweiz wir undnoch seit den diesem Jahr den Wein degustieren. dessen Vorstandsmitglied. Aus-

Ricotta selbst herstellen in Muttenz

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serdem ist er auch Mitglied der Unia sowie Genossenschafter und Sektionsmitglied von Mobility Car Sharing Olten. Dazu bewogen im Vorstand des SCV Nordwestschweiz mitzuwirken, hat Martin Nagel – neben seinen zahlreichen beruflichen und politischen Erfahrungen in der Chemiebranche – vor allem die strukturellen Veränderungen im SCV Nordwestschweiz: Andreas Schläpfer habe das lange Zeit vakante Präsidium übernommen und da sei er angefragt worden, ob er nicht im Vorstand mitarbeiten möchte. «DaAn dieser danke ich im durch», so Stelle sagt Martin Nagel, Namen des SCV «ist Andreas etwasNordwestentlastet schweiz für und ich Felice werdeganz michherzlich innerhalb seine Gastfreundschaft des Vorstands um einigeund für den Teilnehmenden für ihrreleakSCV gesellschaftlich vanteEinbringen. Themen kümmern. Uns tives allen ist es zum Gerne werden wir Beispiel euch bei ein einem späteren Anlass grosses Anliegen, dass wieder wieder herzlich vermehrtbegrüssen. junge Leute dem Verband beitreten, ihre Ideen einFür den bringen undSCV wir Sektion sie mit Nordunsewestschweiz ren Erfahrungen unterstützen können». mü. Andreas Schläpfer 11/ 2016


VERBANDSSEITE

Sektion Nordwestschweiz

Kandinsky, Marc und der Blaue Reiter

Die Ausstellung der Fondation Beyeler widmet sich einem der faszinierendsten Kapitel in der Geschichte der Kunst, das unter dem Namen «Der Blaue Reiter» Berühmtheit erlangte und exemplarisch für einen zentralen Aspekt in der Entwicklung der modernen Kunst steht. Vor dem 1. Weltkrieg, zwischen 1908 und 1914, machte sich im liberalen kulturellen Klima

Münchens eine internationale Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern daran, die Kunst grundlegend zu reformieren. Ihr Ziel war die Befreiung der Farbe vom Zwang, etwas darstellen zu müssen, die Befreiung der Linie von der Kontur und die der Fläche von der Illusion der Gegenständlichkeit. Es sollte nicht mehr um die Abbildung der sichtbaren Wirklichkeit gehen, sondern um die Verbildlichung geistiger Inhalte: ein Wendepunkt in der abendländischen Kunstauffassung, der Generationen von Malern prägte – bis heute. Die führenden Köpfe waren Wassily Kandinsky und Franz Marc, die sich Anfang des Jahres 1911 kennenlernten. Beide

Künstler waren Revolutionäre, die, teilweise heftigen Anfeindungen ausgesetzt, unbeirrt ihre Ideen verfolgten. Kandinskys legendäre Bilder, die seinen Weg in die Abstraktion markieren, sind ebenso zu erleben wie die pantheistischen Tierdarstellungen Franz Marcs. Weitere Künstlerpersönlichkeiten, die mit Kandinsky und Marc in Verbindung standen und von denen Werke in der Ausstellung gezeigt werden, sind unter anderen Gabriele Münter, Marianne von Werefkin, Alexej von Jawlensky und August Macke. Datum: Mittwoch, den 7. Dezember 2016 Treffpunkt: Fondation Beyeler, Baselstrasse 101, 4125 Riehen

Beginn: 18 Uhr Kosten: CHF 20.– Wie immer sind Lernende herzlich willkommen. Anmeldung bis zum 1. Dezember 2016 an: Andreas Schläpfer Riehenring 189 4058 Basel Telefon 061 534 22 38 Mobil 078 697 70 71 nordwestschweiz@cp-technologe.ch

Für den SCV Sektion Nordwestschweiz Andreas Schläpfer

Sektion Nordwestschweiz

Stadionführung im St. Jakob-Park in Basel Senftube, nehmen Sie auf der Ersatzbank des FC Basel 1893 Platz und besichtigen Sie die Räumlichkeiten, wo sonst nur die VIPs hin dürfen. Nähere Infos unter folgendem Link: www.fcb.ch

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Center und die Seniorenresidenz «Tertianum». Blicken Sie hinter die Kulissen des grössten Schweizer Fussballstadions: Laufen Sie durch die legendäre

Datum: Freitag, den 17. Februar 2017 Treffpunkt: Meeting Point (Terrasse, Sektor A, 1.OG) Beginn der Führung: 18 Uhr Dauer: ca. 75 Min. Kosten: CHF 20.– / für Lernende gratis Wie immer sind Lernende herzlich willkommen.

Anmeldung bis zum 2. Februar 2017 an: Andreas Schläpfer Riehenring 189 4058 Basel Telefon 061 534 22 38 GSM 078 697 70 71 nordwestschweiz@cp-technologe.ch

Generalversammlung Sektion Nordwestschweiz Die kommende Generalversammlung unserer Sektion findet am 10. Februar 2017 im Hotel-Restaurant Alfa in Birsfelden statt.

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PRODUKTE

Semadeni Plastics Technology bietet individuelle Laboreinrichtungen

Im Bereich Semadeni Plastics Technology fertigt die, vor allem

durch ihr riesiges Standardsortiment an Kunststofflaborprodukten

Der Pump-Kondensatableiter für anspruchsvolle Aufgaben

Der UNA 25-PK ist eine moderne Armatur, welche die Funktion eines Schwimmer-Kondensatableiters mit einem zusätzlichen Pumpmechanismus kombiniert. Das Gerät arbeitet primär als Kondensatableiter. Eine integrierte, treibdampfgestützte Pumpen-Funktion stellt sicher, dass Kondensat auch bei reduzierten Dampfdrücken oder hohen Gegendrücken gefördert bzw. ausgeschleust wird. Die Anlage wird stets zuverlässig entwässert, die gefürchteten thermischen Wasserschläge können vermieden werden. Mit dem UNA 25-PK steht dem Anwender nun der erste Pump-Kon-

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densatableiter zur Verfügung, der die Standardbaulänge für Kondensatableiter mit einer hohen Durchsatzleistung an heissem Kondensat kombiniert. Das Gehäuse in Durchgangsform ist für den Einbau in horizontale Leitungen konzipiert und ermöglicht eine einfache und unkomplizierte Einplanung in Dampf- und Kondensatsysteme. In Anlagen mit stark wechselnden Betriebsbedingungen ist ein Austausch von herkömmlichen Schwimmer-Kondensatableitern mit Pump-Kondensatableitern sinnvoll und lässt sich dank seiner Normbaulänge sehr schnell durchführen. Da die Rückschlagventile bereits im Gerät integriert sind und bei der Montage nicht extra berücksichtigt werden müssen, wird der Einbau vor Ort zusätzlich vereinfacht.

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bekannte Semadeni AG Laboreinrichtungen. Dabei steht das individuelle Bedürfnis des Kunden im Vordergrund. Es wird keine Systemlaboreinrichtung angeboten, sondern ein auf die örtlichen Gegebenheiten und Kundenanforderungen adaptiertes Produkt. So können beispielsweise Laborabzugskapellen in Nischen eingepasst werden, wo eine Standardkapelle zu breit oder zu schmal ist. Zum Angebotsspektrum vom Semadeni Plastics Technology gehören neben den bereits erwähnten Kapellen auch Spültische, Chemikalienschränke, Auffangwannen, Abdeckungen, Tauchbecken, Lüftungselemente und vieles mehr. Auch Kunden mit sehr speziellen Anforderungen sind bei Semadeni

immer an der richtigen Adresse. Die erfahrenen Kunststoffspezialisten machen sich zuerst vor Ort ein Bild und entwickeln zusammen mit dem Kunden die optimale Lösung. So sind im Verlaufe der letzten Jahrzehnte zahlreiche Einrichtungen und Anlagen in chemisch-technischen Betrieben, in der Pharmaindustrie, in Krankenhäusern sowie an Universitäten und Hochschulen entstanden.

Semadeni AG Tägetlistrasse 35–39 CH-3072 Ostermundigen Telefon +41 (0)31 930 18 18 Telefax +41 (0)31 930 18 28 www.semadeni.com info@semadeni.com

Franz Gysi AG ist Ihr Dampf-Spezialist für Dichtungen und Armaturen Defekte Kondensatableiter verlieren ungehindert Frischdampf und stellen eine überaus ernstzunehmende Verlustquelle dar. Mit einer verlässlichen Ableiter-Überprüfung spart der Kunde der Franz Gysi AG hier ebenfalls Kosten und reduziert die Kohlendoxid-Emissionen auf seiner Anlage. Die Spezialisten der Franz Gysi AG überprüfen vor Ort die Ableiter auf Funktion und Dichtheit. Die Ergebnisse bekommt man in einem aussagekräftigen Energie-Report.

Das Unternehmen Franz Gysi AG ist der Spezialist für Industrie-Armaturen, Dichtungen und PTFEFormteile. Das Firmenkonzept beinhaltet nicht nur ein umfangreiches Produktsortiment, sondern auch umfassende technische Dienstleistungen und ein Angebot an Schulungsseminaren für die Mitarbeitenden seiner Kunden. Mehrwert soll dabei ein kompletter Gesamtservice aus einer Hand sein.

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PRODUKTE

PräzisionsDatenlogger und Thermometer Bei der Auswahl von Laborböden stehen medizinische, hygienische, sicherheitstechnische und auch wirtschaftliche Kriterien im Vordergrund. Gefragt sind in diesem anspruchsvollen Markt also besonders leistungsfähige Produkte wie die Bodenbeläge von Nora flooring. Diese werden aus hochwertigem Industrie- und Naturkautschuk gefertigt und die hohe Qualität macht sie äusserst beständig gegen Abrieb und Verschleiss. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum Balgrist Campus in Zürich hat sich für Noraplan sentica und den Spezialbelag Noraplan sentica ed entschieden. Dieser spezielle Kautschukbelag hat die Eigenschaft, dass er elektrostatisch ableitend ist. Er gewährt einen optimalen Schutz von elektronischen Bauelementen, Baugruppen und

Foto: Ruedi Walti

Balgrist Campus mit Nora Kautschukböden

Geräten und schützt vor elektrischen Schlägen. Eine weitere Eigenschaft zeichnet den Belag aus – er ist weitgehend beständig gegen Öle und Fette. Neben den funktionalen Aspekten überzeugt

der Bodenbelag auch mit einem harmonischen Farbbild. Das Farbsystem von Noraplan sentica mit 2 mm Dicke besteht aus 32 Farben, die durch sechs akzentuierende Solitärfarben ergänzt werden. Durch das zurückhaltende Design von Noraplan sentica erscheint die Bodenfläche jedoch nahezu unifarben, die Räume wirken einladend und wohltuend ruhig. So beweist Noraplan sentica, dass höchste Funktionalität und stilvolles Design kein Widerspruch sein müssen.

Die Produktion im neuen Denios-Werk im chinesischen Taicang ist vor kurzem angelaufen. Nun wurde der erste Brandschutzcontainer vom Typ BMC für den chinesischen Markt gefertigt. Das begehbare System ist einer der internationalen Dauerläufer in der DeniosProduktfamilie. Nur wenige Wochen sind seit der Gründung vergangen, schon läuft die Produktion im Denios-Werk in Taicang auf vollen Touren. Die langjährige internationale Erfahrung des Marktführers für Umweltschutzprodukte und Sicherheit im Betrieb wird aber bereits spürbar. Eine intensive Einarbeitung im deutschen Mutterhaus war hierfür in der ersten Jahreshälfte vorausgegangen. Darüber hinaus unterstützten Fertigungsspezialisten aus dem deutschen Mutterkonzern in den letzten 5 Wochen intensiv vor Ort bei

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Denios fertigt ersten Brandschutzcontainer für den chinesischen Markt der Fertigung. So ist die Qualität von Beginn an gewährleistet. Die robusten, begehbaren Brandschutzcontainer überzeugen durch ihre praktische Grundausstattung: selbstschliessende T90-Türen mit Anti-Panik-Schloss sorgen für sofortigen Schutz im Brandfall. Zusätzliche Ausrüstungen, wie zum Beispiel Torfeststellanlagen, Heizungen in verschiedensten Ausführungen oder diversen Kühlungssystemen, Explosionsschutz, Regale, Kunststoff-Einlegewannen aus PE oder Löschanlagen, können bedarfsgerecht realisiert werden. Dazu gehören auch technische Lüftungen. Diese verfügen über eine Brandschutz-Absperrvorrichtung, die im Brandfall den Container verschliesst. Beleuchtungen sind in Standardausführung oder explosionsgeschützt lieferbar. Durch ihr geringes Eigengewicht (zum Beispiel im Vergleich zu herkömmlichen Betoncontainern) sind die Brandschutzcontainer von Denios besonders leicht umsetzbar und damit sehr flexibel im Einsatz. Sie werden daher häufig für die Innenaufstellung eingesetzt, eignen sich aber auch für die Nutzung im Frei-

USB-PDFDatenlogger

en. Um jedem Einsatz gerecht zu werden, bietet Denios den BMC in den Ausführungen S, M und X an. Damit ergeben sich effektive Lagerflächen von bis zu 22 m2. Die Natur entwickelt den besten Schutz, an zweiter Stelle kommen wir. Als Hersteller und Anbieter richtungsweisender Umweltprodukte leistet Denios gemeinsam mit seinen Kunden einen Beitrag zum täglichen Umweltschutz im Betrieb und der Sicherheit von Mitarbeitern. Der Leitsatz dabei: nachhaltiger Schutz beginnt bereits am Arbeitsplatz!

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