Kunststoffxtra 3 2017

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März 2017

KUNSTSTOFF XTRA

R WERKSTOFFE – VERARBEITUNG – ANWENDUNG

HASCO Temperiersystem – das ORIGINAL www.hasco.com


reaktionsschneLL

einsatZBereit ZUpackend

Bin schon Unterwegs engagiert ZUverLässig LösUngsorientiert

Für uns bei ARBURG ist Service keine Leistung, sondern Ausdruck einer Haltung: Alles dafür zu tun, dass Sie effizient und erfolgreich produzieren können. Ob Sie Fragen zu Anwendungen haben, dringend ein Ersatzteil benötigen, ob wir Sie bei besonderen Projekten oder Herausforderungen unterstützen können: Wir sind schon unterwegs. www.arburg.ch


EDITORIAL

Freude herrscht, mit Wermutstropfen Freude herrscht bei der deutschen Kunststoffverarbeitenden Industrie: Die Branche hat letztes Jahr einen Umsatz von 60,8 Mrd. Euro erwirtschaftet. Das ist ein Plus von 3,2 Prozent gegenüber dem

www.granula.ch www.granula.eu

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Vorjahr, welches bereits mit starken Zahlen geglänzt hat. Auch die Beschäftigtenzahl erreichte mit 317 000 einen neuen Rekord. Diese Werte gab der Gesamtverband Kunststoffvearbeitende Indus­trie (GKV) an der traditionellen Aschermittwoch-Pressekonferenz in Frankfurt am Main bekannt. Die äusserst positiven Zahlen erstaunen nicht, hat sich doch bereits auf der ausgebuchten K 2016 bestätigt, dass die Kunststoffindustrie gut unterwegs ist. Und trotzdem: Freude pur sieht anders aus. In seiner Rede wies Hauptgeschäftsführer Dr. Oliver Möllenstädt – wie bereits in den ­vorhergehenden Jahren – besorgt auf den Mangel an Fachkräften und Auszubildenden hin. Der demografische Wandel werde das Problem noch verschärfen. Ebenso belastend für die Branche sind auch die steigenden Abgaben und Umlagen auf den Strompreis, die die Wettbewerbsfähigkeit der Kunststoffverarbeiter stark beeinträchtigen. So wie sich der GKV seit Jahren für eine Reform der Finanzierung der ­Energiewende einsetzt, so wird auch in der Schweiz um eine bezahlbare Energiestrategie gerungen, die realistisch umsetzbar, wirtschaftsfreundlich, ökologisch und nachhaltig sein soll und die Versorgungssicherheit garantiert. Die Energiestrategie 2050 des Bundes ist auf dem Tisch, aber noch lange nicht im Trockenen. So sprechen sich der Verband Swiss Plastics, Swissmem und scienceindustries gegen diese aus. Genannte Gründe sind unrealistische Zielsetzung für den Energieverbrauch und den Anteil erneuerStrom und die beeinträchtigte Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Export­ industrie aufgrund der hohen Kosten der Energiewende. Wie die Schweizer Kunststoffindustrie letztes Jahr gewirtschaftet hat, ist noch nicht bekannt. Der Verband Swiss Plastics wird die Zahlen im Juni bekannt geben. Sicher ist aber, dass sich die Geschäftsmodelle der Strombranche im Umbruch befinden und der vor allem technologisch getriebene Wandel kommt.

Marianne Flury, Redaktorin m.flury@sigwerb.com 3 / 2 0 17

Medizinaltechnik

barer Energien bis im Jahr 2035, die gefährdete Versorgungssicherheit mit


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INHALTSVERZEICHNIS

Menge in Mio. t

Umsatz in Mrd. €

04

2014

2015

2016

2014

2015

Veränderung

2016

13,6

13,6

14,1

58,1

58,9

+1,3 %

60,8

+3,2 %

3,9

4,2

4,3

13,4

13,6

+1,5 %

14,2

+4,4 %

5,1

4,9

5,0

18,3

18,3

-0,3 %

19,1

+4,7 %

3,1

3,2

3,3

17,2

17,6

+2,3 %

17,9

+1,7 %

1,5

1,3

Veränderung

FOKUS

14

2016 erneut ein Rekordjahr

MASCHINEN/ PERIPHERIE Energieeffiziente Technik ­verbessert Produktivität

Die kunststoffverarbeitende Industrie in Deutschland ver1,5 9,2 9,4 +2,2 % 9,6 +2,0 % zeichnet für das Jahr 2016 einen neuen Umsatzrekord. Der Branchenumsatz wuchs im vergangenen Jahr um 3,2 % auf 60,8 Mrd. Euro. Das gab der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) auf seiner Jahrespressekonferenz am Aschermittwoch in Frankfurt am Main bekannt.

Im Zuge einer Produktionserweiterung entschloss sich die Bergmann Spritzguss und Formenbau GmbH & Co. KG in Telgte-Westbevern zu einem Schnitt und rüstete die gesamte Fertigung mit einer komplett neuen Materialversorgung mit zentraler Trocknungsanlage, Dosier- und Fördergeräten sowie einer frequenzgeregelten Fördersteuerung aus.

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MEDIZINTECHNIK Geregelte Prozesssicherheit

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VERARBEITUNG Integrierte Entwicklungsum­ gebung – flexibel und effizient

Als Dienstleister muss man flexibel sein – und das erfordert effiziente Werkzeuge und Prozesse. Noventa in Diepoldsau arbeitet für eine ganze Reihe namhafter Auftraggeber. Die Entwicklungsumgebung auf Basis von PTC Creo und Windchill unterstützt die effiziente Fertigung von Produkten, Vorrichtungen und Montageplätzen. Für einen reibungslosen Betrieb der Software sorgt die Zusammenarbeit mit Inneo.

IMPRESSUM

KUNSTSTOFF XTRA

Die Fachzeitschrift für Werkstoffe – Verarbeitung – Anwendung Erscheinungsweise 10 × jährlich Jahrgang 7. Jahrgang (2017) Druckauflage 6000 Exemplare WEMF / SW-Beglaubigung 2016 5668 Exemplare total verbreitete Auflage 1534 Exemplare davon verkauft ISSN-Nummer 1664-3933 Internet www.kunststoffxtra.com Geschäftsleiter Andreas A. Keller

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Gemü, der führende Hersteller von Ventil-, Mess- und Regelsystemen für die Pharmaindustrie, hat das weltweit erste Single-Use-Membranventil entwickelt. Dies ist in enger Zusammenarbeit mit Kunden aus den Bereichen Pharmazie und Biotechnologie sowie Lieferanten wie der Lenorplastics Zug AG erfolgt.

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CLUSTER

Herausgeber/Verlag SIGWERB GmbH Unter Altstadt 10 CH-6301 Zug Telefon +41 (0)41 711 61 11 info@sigwerb.com www.sigwerb.com

Vorstufe Triner Media + Print Schmiedgasse 7 CH-6431 Schwyz Telefon +41 (0)41 819 08 10 beratung@triner.ch www.triner.ch

Anzeigenverkaufsleitung Thomas Füglistaler

Abonnemente Telefon +41 (0)41 711 61 11 info@sigwerb.com www.kunststoffxtra.com

Anzeigenverkauf SIGImedia AG Jörg Signer Pfaffacherweg 189 Postfach 19 CH-5246 Scherz Telefon +41 (0)56 619 52 52 Telefax +41 (0)56 619 52 50 info@sigimedia.ch Chefredaktion Marianne Flury St. Niklausstrasse 55 CH-4500 Solothurn Telefon +41 (0)32 623 90 17 m.flury@sigwerb.com www.kunststoffxtra.com

Druck Binkert Buag AG Baslerstrasse 15 CH-5080 Laufenburg Telefon +41 (0) 62 869 74 00 www.binkertbuag.ch

Jahresabonnement Schweiz: CHF 38.00 (inkl. Porto/MwSt.) Jahresabonnement Ausland: CHF 58.00 (inkl. Porto)

Copyright Zur Veröffentlichung angenommene Originalartikel gehen in das ausschliessliche Verlagsrecht der SIGWERB GmbH über. Nachdruck, fotomechanische Vervielfältigung, Einspeicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Wiedergabe durch elektronische Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Copyright 2017 by SIGWERB GmbH, CH-6301 Zug

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INHALTSVERZEICHNIS

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VERBAND

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NEWS

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INDUSTRIE 4.0

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MESSEN 2017 – ein Jahr der ­Weichenstellung

‹‹Viele glauben, Industrie 4.0 kann man kaufen››

Die Zukunft in der Produktion heisst Industrie 4.0. Wer sich ihr verschliesst, gilt als rückständig. Doch was ist Industrie 4.0 eigentlich? Prof. Birgit Vogel-Heuser vom Lehrstuhl für Automatisierung und Informationssysteme an der Technischen Universität München (TUM) erklärt, warum eine Definition so schwierig ist und wie Unternehmen die neue industrielle Revolution umsetzen können.

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Dauerbrenner wie die Digitalisierung der Branche, ISO 13485, Brexit und der Ausstieg der USA aus dem transpazifischenHandelsabkommen TPP – 2017 wird ein Jahr, in dem sich Entscheider in der Medizintechnik besonders vielen Fragen und komplexen Entwicklungen ausgesetzt sehen, die entscheidende Weichen für die Zukunft stellen werden. Die Medtec Europe dürfte daher ein spannender Branchenevent werden.

HANNOVER MESSE

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VERANSTALTUNGEN

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FIRMEN BERICHTEN

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PRODUKTE

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LIEFERANTENVERZEICHNIS

Die Zutaten für die Fabrik 4.0

ZUM TITELBILD

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HASCO Temperiersystem – das Original OFFIZIELLES ORGAN VON SWISS PLASTICS

Effektive Werkzeugtemperierung ist einer der wichtigsten Aspekte im Bereich der Produk­ tion technischer Kunststoffartikel. Sowohl im Hinblick auf Funktionalität, als auch bei maximalen Temperaturen und Durchflussmengen sowie Effektivität, sind die Anforderungen an die heutige Werkzeugtemperierung gestiegen. Und nur durch eine optimal ausgelegte Temperierung ist es möglich, wirtschaftlich und im Höchstmass produktiv zu fertigen. HASCO, international führender Normalienhersteller mit Stammsitz in Lüdenscheid/ Deutschland, hat sein Standardtemperierprogramm im Laufe der Jahre innovativ und agil erweitert und systematisch um eine Vielzahl aufeinander abgestimmter Komponenten ergänzt.

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Damit Fabriken zu Smart Factories werden, braucht es einen Mix aus innovativer Automationstechnik, digitalen Zwillingen, Cobots und künstlicher Intelligenz. Wie diese Technologien zusammenspielen und der Schritt in die cyberphysische Zukunft gelingt, zeigen die Leitmessen Industrial Automation und Digital Factory. Beide Veranstaltungen werden unter dem Dach der Hannover Messe ausgerichtet.

R WERKSTOFFE – VERARBEITUNG – ANWENDUNG

HASCO Temperiersystem – das ORIGINAL www.hasco.com

Die Vielfalt der Original HASCO Temperierelemente bietet Anwendern zahlreiche Vorteile individueller Temperiergestaltung. Ihre Vorteile: – Original HASCO Temperierelemente – Höchstes Qualitätsniveau – Flexibel und kostengünstig – Innovative Möglichkeiten konstruktiver Temperiergestaltung – Effektive, homogene Temperaturverteilung – Hohe Temperaturbeständigkeit – Prozesssichere Verbindungen – Einfache, schnelle, Montage und Austauschbarkeit HASCO Hasenclever GmbH + Co KG Römerweg 4 D-58513 Lüdenscheid Telefon +49 (0)2351 957-580 Telefax +49 (0)2351 957-6580 info.ch@hasco.com www.hasco.com

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FOKUS

GKV Jahrespressekonferenz

2016 erneut ein Rekordjahr Die Kunststoff verarbeitende Industrie in Deutschland verzeichnet für das Jahr 2016 einen neuen Umsatzrekord. Der Branchenumsatz wuchs im vergangenen Jahr um 3,2 % auf 60,8 Mrd. Euro. Das gab der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) auf seiner Jahrespressekonferenz am Aschermittwoch in Frankfurt am Main bekannt.

Marianne Flury

Zu der positiven Entwicklung haben alle Segmente der Kunststoff verarbeitenden Industrie (KVI) gleichermassen beigetragen. Das Segment Verpackungen erwirtschaftete einen Umsatz von 14,2 Mrd. Euro, das ist ein Plus von 4,4 % zum Vorjahr. Der Bau legte am kräftigsten zu: Er verzeichnet ein Wachstum um 4,7 % auf 19,1 Mrd. Euro. Das Segment Technische Teile wuchs immerhin um 1,7 % auf 17,9 Mrd. und das Segment Konsumprodukte um 2 % auf 9,6 Mrd. Euro (Tab. 1). Kein Wunder also, ziehen die Verbände IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, TecPart (Hersteller technischer Kunststoff-Produkte) und der pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff durchweg eine äusserst positive Bilanz. Zu den erhobenen Zahlen ist zu sagen, dass der GKV im 2016 alle Klassen von Kunststoffprodukten einem Feintuning unterzogen hat, um ein praxisnäheres Bild

Für die deutschen Kunststoffverarbeiter zieht GKV-Präsident Dirk E. O. Westerheide eine durchweg positive Bilanz des Jahres 2016. Die Umsätze der Branchenunternehmen haben sich sehr gut entwickelt. «Erstmals gelang es der Kunststoff verarbeitenden Industrie in Deutschland im Jahr 2016, die magische Marke von 60 Mrd. Euro Jahresumsatz zu erreichen. Unsere Branche erwirtschaftete einen Umsatz von 60,8 Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von 3,2 % gegenüber dem Vorjahr. Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist demnach 2016 schneller gewachsen als im Jahr 2015 (+1,3 %)», freut sich Westerheide. Das Umsatzwachstum im Ausland fiel mit einem Zuwachs um 3,6 % auf 22,5 Mrd. Euro erneut etwas stärker aus als das Umsatzwachstum im Inland mit 2,8 % (38,3 Mrd. Euro). Insgesamt wurden 14,2 Mio. Tonnen Kunststoff in Deutschland verarbeitet. Menge in Mio. t

Umsatz in Mrd. €

2014

2015

2016

2014

2015

Veränderung

2016

Veränderung

Kunststoffverarbeitung gesamt davon:

13,6

13,6

14,1

58,1

58,9

+1,3 %

60,8

+3,2 %

Verpackung

3,9

4,2

4,3

13,4

13,6

+1,5 %

14,2

+4,4 %

Bau

5,1

4,9

5,0

18,3

18,3

-0,3 %

19,1

+4,7 %

Technische Teile

3,1

3,2

3,3

17,2

17,6

+2,3 %

17,9

+1,7 %

Konsumprodukte

1,5

1,3

1,5

9,2

9,4

+2,2 %

9,6

+2,0 %

Quellen: GKV

KVI nach Branchen

Tabelle 1: Menge und Umsatz der Kunststoff verarbeitenden Industrie nach Branchen, 2014 bis 2016.

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der KVI zu erhalten. Als Beispiel nennt Westerheide Fenster- und Türprofile, die bisher der Kategorie Platten, Folien, Schläuche und Profile zugeordnet waren, in der Praxis aber unter Baubedarfsartikel liefen. Parallel zu den gestiegenen Umsätzen hat auch die Zahl der Beschäftigten in der Kunststoffverarbeitung erneut zugenommen und mit nun 317 000 einen neuen Rekordwert erreicht.

Hohe Stromkosten gefährden Investitionen Trotz der hervorragenden Zahlen wächst die Unsicherheit hinsichtlich der Rahmenbedingungen der Unternehmen. Besonders die infolge der Energiewende steigenden Stromkosten belasten die Wettbewerbs- und Investitionsfähigkeit der Unternehmen. «Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag des GKV und anderer Branchenverbände zeigt, dass die Belastung der mittelständischen Industrie zwischen 2009 und 2014 durch Steuern und Abgaben auf den elektrischen Strom um 70 % gestiegen ist. Damit wird die mittelständische Industrie überproportional zum übrigen verarbeitenden Gewerbe mit Kosten infolge der Energiewende belastet», sorgt sich Dr. Oliver Möllenstädt, Hauptgeschäftsführer des GKV. Die jährlich vom GKV bei den Mitgliedsunternehmen seiner Trägerverbände durchgeführte Umfrage zur Konjunktur- und Wirtschaftslage ergab, dass 31 % der befragten Kunststoffverarbeiter sich beklagen, dass ihre Wettbewerbsposition durch die hohen Strompreise stark belastet ist. Weitere 57 % empfinden die Strompreise als belastend. In 14 % der Unternehmen sind Investitionen absehbar durch die hohen 3/2017


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FOKUS

Stromkosten gefährdet und 39 % sehen Investitionen möglicherweise gefährdet.

Fachkräftemangel vorhanden (Anteil der befragten Unternehmen)

Nein; 30 %

Fachkräftemangel – die Achillesferse der Branche Im Jahr 2016 legte die Zahl der Beschäftigten in der KVI nochmals leicht zu. Trotzdem lässt sich nicht wegdiskutieren, dass eine wachsende Zahl der Betriebe Probleme mit der Rekrutierung von Auszubildenden, Fachkräften und Ingenieuren hat. «Die Bereitschaft der Branchenunternehmen, auch 2017 zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen, ist zumindest bei einer nennenswerten Zahl von Unternehmen auch weiterhin vorhanden. Doch der Mangel an Fachkräften und Auszubildenden droht mehr und mehr zu einer Achillesferse für die Kunststoffverarbeitung in Deutschland zu werden», mahnt Möllenstädt (Tab. 2). «Mehr als 70 % der befragten Branchenunternehmen ist unmittelbar mit diesem Problem konfrontiert. Die Zahl der Ausbildungsplätze im Branchenberuf Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik bewegt sich weiterhin auf einem Niveau, das nicht ausreicht, um den wachsenden Bedarf an Fachkräften zu decken. Der demografische Wandel wird dieses Problem absehbar weiter verschärfen.»

Trotz Unsicherheiten überwiegt die Zuversicht Weiteres Potenzial, die Unsicherheit zu schüren, bringen auch die veränderten politischen Rahmenbedingungen. Dazu zählen der Brexit und der Wechsel an der Spitze der USA. «Insbesondere die Position

Ja; 70 %

56,1%

Auszubildende

Verfahrensmechaniker/ Techniker

77,7%

Kunststoff-Ingenieure

35,8% 0,0%

20,0%

40,0%

60,0%

80,0%

100,0%

Anteil der befragten Unternehmen mit Fachkräftemangel

Tabelle 2: Mangel an Fachkräften und Auszubildenden.

von Präsident Trump zum Freihandel gibt aus Sicht der deutschen Wirtschaft Anlass zur Sorge, sind die USA doch der wichtig­‑­ s­te Absatzmarkt für deutsche Exportgüter, darunter viele Kunststoffprodukte», erläutert Westerheide. Die Stimmungslage in der Kunststoffverarbeitung zu Beginn dieses Jahres bewegt sich dementsprechend zwischen Unsicherheit und Zuversicht. Gleichwohl überwiegt in der Branche Letztere. So rechnen 57 % der befragten Unternehmen mit steigenden, 34 % mit gleichbleibenden und nur 9 % mit sinkenden Umsätzen für das laufende Geschäftsjahr. Bezüglich Ertrag gehen 38 % von einem höheren, 45 % von einem konstanten und 17 % von einem geringeren Gewinn aus. Auch die Exporterwartungen sind intakt. Nur gerade 3 % der befragten Unternehmen rechnen mit sinkenden Ausfuhren für 2017. Dass

die Zuversicht überwiegt, zeigt sich auch in der Investitionsplanung. 90 % beabsichtigen mehr oder gleich viel zu investieren wie 2016, 10 % fahren mit ihren Investi­ tionen zurück. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels wollen 58 % ihre Mitarbeitenden behalten, 35 % möchten das Personal gar aufstocken und nur 7 % geht von einem Abbau aus. Auf der Grundlage der Umfrageergebnisse rechnet der GKV auch für 2017 mit einem guten Geschäftsverlauf.

Kontakt Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. (GKV) Kaiser-Friedrich-Promenade 43 D-61348 Bad Homburg Telefon +49 (0)06172 926661 info@gkv.de, www.gkv.de n

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VERARBEITUNG

Integrierte Entwicklungsumgebung auf Basis von PTC Creo

Flexibel und effizient Als Dienstleister muss man flexibel sein – und das erfordert effiziente Werkzeuge und Prozesse. Noventa in Diepoldsau ist Spezialist für die Entwicklung, Konstruktion und Fertigung von Produkten aus Kunststoff und arbeitet für eine ganze Reihe namhafter Auftraggeber. Die Entwicklungsumgebung auf Basis von PTC Creo und Windchill unterstützt die effiziente Fertigung von Produkten, Vorrichtungen und Montageplätzen. Für einen reibungslosen Betrieb der Software sorgt die Zusammenarbeit mit Inneo.

Die Geschichte der Noventa reicht zurück in die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, als das Vorläuferunternehmen Kuckucksuhren, Holzeisenbahnen und anderes fertigte. In den Sechzigerjahren sammelte man erste Erfahrungen mit Kunststoffspritzguss und entwickelte Stoffhandtuchspenderlösungen, die eine bis heute andauernde Zusammenarbeit mit CWS-boco entstehen liessen, einem bekannten Anbieter von Textil-Services und professionellen Wasch­ raumhygienelösungen. Seit 1994 konzentriert sich Noventa auf den Kunststoffbereich; inzwischen hat sich das Unternehmen als Dienstleister für die gesamte Produktentstehungsprozesskette etabliert. Von der Idee über Entwicklung und Konstruktion von Mechanik und Elektronik bis hin zu Spritzguss und Montage reicht das Angebot – eigentlich sogar bis zur Entsorgung. Von CWS bekommt Noventa ausgediente Stoffhandtuchspender, die zerlegt, aufgearbeitet und wieder verpackt werden. Die defekten Kunststoffteile werden soweit möglich geschreddert und das Material wiederverwendet. Die Kunden kommen aus den Bereichen Industrie, Weisse Ware, Gastronomiebedarf, Medizintechnik, aber auch Lawinensuchgeräte werden von Noventa im Kundenauftrag hergestellt. Die Gehäuse von Bernina-Nähmaschinen werden ebenso hergestellt wie Reiseadapter für Steckdosen. In einer Zusammenarbeit mit Geberit entstand ein Dusch-WC, dessen neueste

Bild: Noventa

Ralf Steck 1

In der Montage steht für jeden Handgriff ein genau definierter Arbeitsplatz zur Verfüung.

Version nach dem Ende der Zusammenarbeit inzwischen ein weiterer wichtiger Geschäftsbereich der Noventa ist. Insgesamt arbeiten 650 Mitarbeiter bei Noventa in Diepoldsau, dem Werkzeugbau in Widnau und zwei Produktionsstandorten in Thailand und Rumänien. Am Stamm­ sitz selbst arbeiten etwa 250 Angestellte. Da sich das Unternehmen seit vielen Jahren der Lean-Philosophie verschrieben hat, stellt eine eigenständige Consultingfirma dieses Know-how externen Kunden zur Verfügung.

Optimierung der Prozesse Dipl.-Ing. Ralf Steck ist freier Fachjournalist für die Bereiche CAD/CAM, IT und Maschinenbau, rsteck@ die-textwerkstatt.de, Friedrichshafen. 1

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Eine der Massnahmen zur Optimierung der Prozesse war die Einführung eines 3D-CAD-Systems. Im Jahr 1996 entschied

man sich für die Einführung von PTC Creo, damals noch unter dem Namen Pro/Engineer. Mit der Zeit wurde die Installation um das Creo-Formenbaupaket, die Simulationslösung Creo Simulate und im Jahr 2010 um das Produktdatenmanagementsystem PTC Windchill erweitert. «Das PDM-System ist inzwischen gut etabliert», erläutert Entwicklungsleiter Daniel Graber. «Wir nutzen die Datenverwaltung sehr umfangreich, mit unseren Ideen haben wir immer wieder die Inneo-Betreuer zum Staunen gebracht – vieles ist in Windchill möglich, wird aber von kaum einer Firma umgesetzt. Wir gehen da an vielen Stellen weiter.» Viele Workflows wurden allerdings nicht direkt in Windchill umgesetzt, sondern in Excel, um sie flexibler an die schnell wechselnden Anforderungen 3/2017


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der Projekte anpassen zu können. Allerdings werden auch in diesem Fall die Daten selbst in Windchill geführt. Je nach den Anforderungen des Kunden beginnt der Entwicklungsprozess mit der Ideenfindung durch Noventa oder auch – wenn der Kunde eine fertige Konstruktion erstellt hat – mit einem CAD-Datensatz, üblicherweise im STEP-Format. «Wir wollen an dieser Stelle gar keine engere Verknüpfung, weil so der Kunde die Datenhoheit behält», erklärt Graber. «Wir weisen ihn auf die Stellen hin, die nach unserer Erfahrung für saubere Ergebnisse beim Spritzguss geändert werden müssen, er arbeitet die Änderungen ein und wir bekommen eine neue STEP-Datei. So ist für eine saubere Trennung gesorgt.» Das STEP-Format dient auch der Kommunikation mit externen Formenbauern, die sehr oft in Anspruch genommen werden – der eigene Werkzeugbau wäre mit der Anzahl der benötigten Formen überfordert. Bei der Beauftragung eines Formenbauers erhält dieser einen automatisch vom PDM-System erstellten STEP-Datensatz. Dabei stellt Windchill zu jeder Zeit sicher, dass an jeder betroffenen Stelle aktuelle Daten vorliegen. In den internen Prozessen werden dagegen durchgängig Creo-Daten verwendet. Wenn die Konstruktion ein Produkt fertiggestellt hat, beginnt die Arbeit der «Industrialisierung», wie die Betriebsmittelkons­ truktion hier genannt wird. Auf Basis der CAD-Daten des Produkts und seiner Bauteile entsteht hier eine Vielfalt von Montagehilfsmitteln, Prüflehren und anderen Vorrichtungen.

Für jeden Handgriff ein definierter Arbeitplatz Geht man durch die Fertigung bei Noventa, fallen die extrem sauber organisierten Montagearbeitsplätze auf. Ein oder mehrere Mitarbeiter montieren dort im Kreislauf die Produkte, wobei für jeden Handgriff ein genau definierter Arbeitsplatz zur Verfügung steht, an dem genau die Werkzeuge, Lehren und Halterungen vorhanden sind, die er benötigt. Die Vorratsbehälter werden von aussen befüllt, so dass das Nachfüllen den Arbeitsfluss nicht stört. An vielen Stellen sind halbautomatische Stationen integriert, an denen beispielsweise 3/2017

VERARBEITUNG

etwas aufgepresst oder ultraschallgeschweisst wird. Dementsprechend viele Halterungen sind zu modellieren; dabei wird in jedem Fall das Produktmodell genutzt, um einen sauberen Sitz der Teile in den Halterungen zu gewährleisten. Eine Verbindung zu Creo besteht auch aus dem Elektronikentwicklungspaket Altium Designer heraus. Über dieses lassen sich komplette, detaillierte Modelle der Leiterplatten inklusive der darauf platzierten Elektronikkomponenten in Creo und damit ins 3D-Modell einsetzen. So kann geprüft werden, ob beispielsweise hoch aufragende Kondensatoren mit dem Gehäuse kollidieren. Betrachtet man beispielsweise das Innere der neuen Duschtoilette LaPreva P2, bei der die gesamte mechanische, hydraulische und elektronische Ausstattung im hinteren Teil der Toilettenschüssel untergebracht ist, macht diese Schnittstelle viel Sinn: Dort finden sich mehrere an die runde Form der Schüssel angepasste Gehäuse für die Elektronik, in denen es sehr eng zugeht; zudem erschwert die unregelmässige Form der Gehäuse die «manuelle» Abschätzung, ob eine bestimmte Leiterplatte hineinpasst.

Produktpflege. «Wir haben über 50 Mapkeys, das sind Makros, die komplette Befehlsfolgen mit einem Tastaturkürzel ablaufen lassen. Diese vielen Mapkeys machen Umstiege wie den von Pro/Engineer Wildfire auf Creo einfach, weil wir die eigentliche Programmoberfläche gar nicht so sehr nutzen und deshalb die neue Oberfläche wenig Umgewöhnung erforderte. Auf der anderen Seite ist es bei jedem Releasewechsel spannend, ob alle Mapkeys noch funktionieren.» Aktuell arbeiten die Mitarbeiter bei Noventa teils mit Creo 2, teils mit Creo 3. Graber erklärt: «Wir müssen so umsteigen, dass es im täglichen Geschäft keine Nachteile bringt. Aber Creo 3 hat mehrere spannende Neuerungen, die wir gut brauchen können, darunter eine sehr einfach zu bedienende Wandstärkeprüfung. Der komplette Umstieg ist nur eine Frage der Zeit.» Die Hilfe beim Umstieg auf neue Versionen ist eine der Aufgaben von Inneo, einem auf PTC-Produkte spezialisierten Systemhaus mit Stammsitz in Ellwangen in Deutschland. Noventa wird von der nahegelegenen Inneo-Niederlassung Brüttisellen aus betreut. «Zu Beginn war Inneo nur für die CAD-Installation zuständig», erinnert sich Graber. «Mit der PDM-Einführung Immer die aktuellsten Daten wurde die Zusammenarbeit dann wesentzur Hand lich enger. Inneo-Mitarbeiter sind mehrere «Wir haben zehn Creo-Arbeitsplätze und Tage im Jahr im Haus, um die PDM-Instaldementsprechend zehn ‹Heavy-User›-­ lation aktuell zu halten. Wir haben ein fesPDM-­Lizenzen», erläutert Graber. «Insge- tes Kontingent an Unterstützungstagen, samt nutzen wir 35 PDM-Lizenzen, das wobei Inneo da unbürokratisch vorgeht sind für unsere Unternehmensgrösse aus­ und nicht jede Minute akribisch abrechnet. sergewöhnlich viele. Die ‹Light-User›-Li- Das Preis-Leistungsverhältnis ist jedenfalls zenzen werden an vielen Stellen im Unter- hervorragend.» nehmen genutzt, beispielsweise in der Widmer ergänzt: «Die Inneo-Mitarbeiter Qualitätskontrolle. Dort holen sich die Kol- kennen unsere Anforderungen und Vorgelegen die benötigten Zeichnungen aus hensweisen genau, da muss man nichts dem PDM-System und sind damit sicher, erklären. Die Leute können direkt helfen dass sie immer die aktuellsten Daten zur oder uns sagen, wie wir am besten vorgePrüfung eines Bauteils haben.» hen, um ein Ziel zu erreichen. Auch die Die Aktualität und Nachverfolgbarkeit von Schulungen, beispielsweise bei Updates, Änderungen ist für Graber ein ganz wichti- sind genau auf unsere Arbeitsweise abgeger Vorteil des PDM-Systems: «Die Historie stimmt. Das macht die Zusammenarbeit ist Gold wert, das gesamte Leben eines angenehm und effizient.» Produkts oder eines Bauteils lässt sich nachverfolgen. Man sieht genau, wer wann Kontakt was geändert hat und warum. Das hilft Inneo Solutions GmbH sehr, wenn im weiteren Verlauf des Pro- Ruchstuckstrasse 21 duktlebenszyklus Fragen zu klären sind.» CH-8306 Brüttisellen «Wir sind inzwischen sehr produktiv mit Telefon +41 (0)44 805 10 10 Creo», wirft Rainer Widmer ein, Leiter der inneo-ch@inneo.com, www.inneo.ch n 7


KUNSTSTOFF XTRA

VERARBEITUNG

Grossserienfertigung für FVK

Individualisiert und trotzdem kostengünstig Am IKV werden zum Themenbereich individualisierte Produktion alle relevanten Aspekte vom individualisierten Preforming über die individualisierte Bauteilherstellung bis hin zu selbstoptimierenden Produktionssystemen adressiert.

Der zunehmende Wunsch der Verbraucher nach individualisierten und gleichzeitig kostengünstigen Produkten resultiert in einer immer höher werdenden Variantenvielfalt der Produkte am Markt, kürzeren Produktlebenszyklen und erfordert gleichzeitig kürzere und effizientere Entwicklungsphasen. Dieser Individualisierungstrend kann besonders gut durch faserverstärkte Kunststoffe (FVK) bedient werden, da sich FVK durch die Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten von Faser- und Matrixmaterialien sowie ihre guten Form­gebungseigenschaften und eine breite Einstellbarkeit des resultierenden Eigenschaftsspektrums zu einem speziell an die Anforderungen angepassten Werkstoff kombinieren lassen [HF14]. Grundvoraussetzung für eine wirtschaftliche, serientaugliche Fertigung individualisierter ­Produkte mit hoher Qualität sind automatisierte, serientaugliche Produktionsverfahren, die eine durchgehende Qualitätssicherung vom Prof. Dr.-Ing. Christian Hopmann: Inhaber des Lehrstuhls für Kunststoffverarbeitung an der RWTH Aachen und Leiter des Instituts für Kunststoffverarbeitung.

1

Dipl.-Wirt.-Ing. Markus Hildebrandt: Gruppenleiter Thermoplastische faserverstärkte Kunststoffe am IKV. 2

3 Nadine Magura, M.Sc.: Flüssigimprägnierverfahren.

Dipl.-Wirt.-Ing. Arne Böttcher: Abteilungsleiter Faserverstärkte Kunststoffe und ­P olyurethane am IKV. 4

5 Dr.-Ing. Kai Fischer: Wissenschaftlicher Direktor am IKV. 6 Regina Wagner, M.Sc: Preforming und PUR-Sprühverfahren.

Christian Beste, M.Sc.: Thermoplastische Faserverstärkte Kunststoffe.

7

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Hybridroving

TP-FVK-Bauteil

Hybrid Preform

Variotherme Konsolidierung

Preforming

Thermoplast Prozesskette Duroplast Prozesskette

Naspressen

Preforming Roving & Binder

Bilder: IKV

hristian Hopmann 1, Markus C ­Hildebrandt  2 , Nadine Magura 3, Arne Böttcher 4, Kai Fischer 5, Regina Wagner 6, Christian Beste7

Preform

FVK-Bauteil

Bild 1: Verschnittoptimierte Fertigung mittels 3D-Faserspritzen.

Rohstoff bis hin zum fertigen Produkt ermöglichen und gleichzeitig hinsichtlich der eingesetzten Rohstoffe möglichst flexibel sind. Mit diesem Ziel wird am IKV seit Jahren zusammen mit Partnern aus Industrie und Forschung in zahlreichen Arbeitsgruppen am Aufbau solch flexibler Prozessketten gearbeitet.

Individualisiertes Preforming Ein wesentlicher Bestandteil individualisierter Produktion ist die Möglichkeit, unabhängig von vorgefertigten bzw. vorkonfektionierten Halbzeugen zu produzieren, um die Vielzahl der Ausgangsprodukte (Faser, Matrix) entsprechend der Kundenwünsche zu individuell hergestellten Preforms kombinieren zu können. Serienprozesse zur Herstellung thermoplastischer und duroplastischer Leichtbauteile nutzen derzeit statt flexibel kombinierbarer Ausgangprodukte jedoch meist vorgefertigte endlosfaserverstärkte Halbzeuge. Im Bereich der thermoplastischen, faserverstärkten Kunststoffe (TP-FVK) sind dies vorimprägnierte Halbzeuge, sogenannte Organobleche. Die Herstellung duroplastischer FVK (DP-FVK) Bau-

teile in grossen Serien hingegen erfordert in der Regel zwar keine Vorimprägnierung der Faserhalbzeuge, allerdings oft sehr aufwändige Herstellungsprozesse der textilen Preforms. So fallen beim Preforming bis zu 30% Verschnitt an, was zusammen mit dem hohen meist noch manuellen Arbeitsaufwand bedingt, dass das Preforming bis zu 50% der gesamten Bauteilkosten verursacht [Che13, MBH02]. Durch den Prozessschritt der Preformfertigung werden somit sehr hohe Fertigungskosten verursacht. Hinsichtlich des steigenden Bedarfs an faserverstärkten Kunststoffen in vielen Bereichen der Industrie und vor allem der Automobilindus­trie ist der Prozessschritt des Preforming entscheidend für geringe Fertigungskosten und kurze Zykluszeiten. Zur serientauglichen Fertigung von strukturellen FVK-Bauteilen ist somit eine Reduktion der Material- und Herstellungskosten bei gleichzeitiger Sicherstellung einer hohen Bauteilkomplexität und hoher mechanischer Eigenschaften notwendig, um die funktionellen und mechanischen Anforderungen an die Bauteile zu erfüllen. Additive Preformingmethoden, wie das am IKV entwickelte Faserspritzverfahren, zei3/2017


KUNSTSTOFF XTRA

VERARBEITUNG

800 700 600 500 400 300 200 100 0

3D Faser- Gelege Schnittspritzen fasermatte

Matrix: Polypropylen Faserlänge: 50 mm Faseranteil: 36 Vol.%

Relative Häufigkeit [%/°]

Biegefestigkeit [N/mm²]

Matrix: Epoxidharz Faserparallel Faserlänge: 50 mm Fasersenkrecht Faseranteil: 40 Vol.%

Reproduzierbare Faserorientierung

1.5 1.0 0.5 0.0

1 -90

46 91 136 -45 0 45 90 Orientierungsrichtung [°]

Bild 2: Mechanische Eigenschaften fasergespritzter Bauteile.

gen neben der Materialkostenreduzierung schnittfrei herstellen (Bild 1). Als Ausvor allem grosses Potenzial hinsichtlich gangsprodukt dienen dabei geschnittene Flexibilitätssteigerung und individualisierter Rovings (TP-FVK: Hybridgarn aus ThermoProduktion. Mit dieser Verfahrenstechnik plast und Verstärkungsfasern; DP-FVK: Falassen sich sowohl für TP-FVK als auch für ser und Binder), die in einem Luftstrom DP-FVK endkonturnahe Preforms mit indi- und einer Faserleiteinheit orientiert und viduell einstellbarer Geometrie und auf einem kostengünstigen Formwerkzeug anpass­baren Eigenschaften (Flächenge- abgelegt werden. Dabei wird die thermo01-7964­ Sepro Switzerland Ad.qxp_Layout 1 2/9/17 1:08 PMKomponente Page 1 wicht, Faserorientierung) nahezu verplastische des Hybridgarns

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bzw. der Binder erwärmt, so dass die Einzelfasern zu einem handhabbaren Preform verbunden werden. Für eine individualisierte und lastoptimierte Preformherstellung lassen sich bei der Faserablage die Faserlänge (5–100 mm), die Faserorientierung (Anisotropie der Festigkeiten von bis zu 3:1), die Preformdicke (bis 20 mm Bauteildicke) und der Fasertyp variieren. Diese Parameter können sowohl innerhalb eines Bauteils variiert werden als auch von Bauteil zu Bauteil an veränderte Kunden- bzw. Bauteilanforderungen angepasst werden. Die Austragsmengen sind mit bis zu 150 kg/h grossserientauglich. Insbesondere die Möglichkeit, die Fasern während des Ablageprozesses entsprechend der Bauteilanforderungen zu orientieren, grenzt die Technologie des 3D-Faserspritzen gegen andere Faser­spritz­ver­ fahren, Vlieswerkstoffe oder Wirrfaserlagen ab. Bild 2 (links) verdeutlicht für im Resin-Transfer-Moulding (RTM) hergestellte glasfaserverstärkte Bauteile mit Epoxidharzmatrix einen Vergleich der resultierenden

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KUNSTSTOFF XTRA

VERARBEITUNG

1m Optische Qualitätssicherung

Optische Qualitätssicherung Faserspreizung

Imprägnierung und Konsolidierung

Konfektionierung

Bild 3: Anlagentechnik zur qualitätsgesicherten Tapeherstellung am IKV.

Biegefestigkeiten. Verglichen werden gelegeverstärkte und fasergespritzte Bauteile mit einem Anisotropieverhältnis von 2:1 sowie Bauteile mit isotrop orientierten Schnittfasermatten als Verstärkung. Dabei zeigt sich, dass mittels 3D-Faserspritzen durch eine gezielte Orientierung der Fasern eine deutliche Verbesserung gegenüber herkömmlichen Schnittfasermatten erzielt werden kann. Senkrecht zur

eingestellten Faserorientierung fallen die Biegeeigenschaften gegenüber der isotropen Wirrfasermatte aufgrund der geringen Anzahl an Fasern in dieser Richtung um ca. 30% ab. Beim Vergleich der Eigenschaften zu endlosfaserverstärkten Gelegen fällt auf, dass die Eigenschaften in Faserorientierungsrichtung zwar auf einem vergleichbaren Niveau liegen, quer dazu allerdings gegenüber den Gelegen (Orientierung

ebenfalls 2:1) abfallen. Bild 2 (rechts) zeigt darüber hinaus am Beispiel eines thermoplastischen Hybridgarns (Glasfaser/Polypropylen), welche Unterschiede hinsichtlich der Faserorientierung erzielt werden können. In hochorientierten Bereichen (hier 0°-Richtung) liegen viermal mehr Fasern als quer zur eingestellten Faserorientierung (90°-Richtung). Ohne eine Orientierung der Fasern im Luftstrom bzw. der Faserleiteinheit können auch isotrope Eigenschaftsprofile eingestellt werden. Diese Einstellbarkeit ermöglicht es, das anisotrope Werkstoffverhalten und somit das Leichtbaupotenzial von FVK entsprechend der Bauteilanforderungen zu nutzen.

Individualisierte ­Bauteilherstellung Im Bereich der endlosfaserverstärkten Thermoplaste, die aufgrund der Möglichkeit zur einfachen Funktionsintegration besonderes Potenzial für die Serienfertigung bieten, werden meist standardisierte Or-

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ganobleche eingesetzt. Die Bauteilherstellung erfolgt dabei in der Regel in einem kombinierten Umform- und Hinterspritzprozess, um die Bauteilfunktionalität durch Rippen oder Befestigungselemente zu steigern und Prozesse zu integrieren [HMH+14]. Neben dieser für die Grossserienproduktion geeigneten Prozesstechnik forscht das IKV auch an der individualisierten, funktionsintegrierten Fertigung von TP-FVK-Bauteilen in kleinen Stückzahlen. Im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts LightFlex werden dazu mittels Additive Manufacturing hergestellte Funktionsstrukturen werkzeugungebunden mit endlosfaserverstärkten Halbzeugen gefügt. Auf diese Weise kann die geometrische Komplexität des Additive Manufacturing mit den guten mechanischen Eigenschaften von TP-FVK kombiniert werden. Dazu ist es notwendig, Einzeltechnologien flexibel miteinander zu kombinieren. Als Einzeltechnologien werden dabei die Additive Fertigung, die Tapeherstellung, das Tapelegen sowie ein kombinierter Umform- und Fügeprozess miteinander verknüpft. Mit Hinblick auf eine individuelle Fertigung geht dem kombinierten Umform- und Fügeprozess eine flexible, qualitätsgesicherte Tapeherstellung voran. Die am IKV aufgebaute Anlagentechnik (Bild 3) arbeitet nach dem Prinzip einer extrusionbasierten Schmelzeimprägnierung und verfügt über eine Online-Qualitätssicherung. Die Tapeanlage ermöglicht die Herstellung von uni­ direktionalen-Tapes (UD-Tapes) mit einer Tapebreite von 25 bis 75 mm und einer Tapedicke von 0,1 bis 0,3 mm bei einer Produktionsgeschwindigkeit von 0,6 bis 10 m/min. Die Verarbeitung von Glasfasern (> 2400 tex) und Kohlenstofffasern (> 24K) sowie Polypropylen (PP) oder Polyamid (PA) als Matrix ist möglich. Mittels eines optischen Qualitätssicherungssystems werden die Faserspreizung sowie Gassen und Überlagerungen erfasst. Es identifiziert durch die kontinuierliche Messung nach der Imprägnierung zudem die Tapebreite und die Tapedicke. Die Qualitätssicherung dient dabei massgeblich dem Aufbau einer Prozessregelung des Tapeherstellungsprozesses sowie zur Übergabe und Prozessregelung von nachgelagerten Fertigungsschritten. Die Tapeherstellung erfolgt anschliessend in einer automatisierten Produktionsanlage zur Herstellung von belastungs- und verschnitt­ optimierten Organoblechen beim Projektpartner Fraunhofer IPT. Mit dieser können sowohl rein auf Tapes basierende Halbzeuge gefertigt werden, als auch herkömmliche Organobleche belastungsgerecht verstärkt werden [Jan15]. Im sich anschliessenden kombinierten Umform- und Fügeprozess werden die individuell an den Lastfall angepassten Organobleche mit der generativ aufgebauten Funktionsstruktur gefügt. Dazu wird ein am IKV entwickelter Diaphragma-Umformprozess (Bild 4) eingesetzt. Statt eines im Stempelumformen notwendigen zweiseitigen Werkzeugs wird eine kostengünstige Stützgeometrie eingesetzt. Während des Aufschmelzens des belastungsgerechten Organoblechs im Infrarotstrahlerfeld wird die Oberfläche der Funktionsstruktur durch einen Laserscanner aufgeschmolzen, um eine stoffschlüssige Verbindung der Komponenten nach dem Fügen zu erzielen. Anschliessend wird das schmelzeförmige Organoblech unter einseitiger Verwendung eines Diaphragmas direkt auf die dreidimensionale Funk­tionsstruktur aufgeformt. Im Rahmen des ­Projekts werden für den kombinierten Umform- und Fügeprozess geeignete Prozessparameter (Laserleistung zum Anschmelzen der Funkti3/2017

VERARBEITUNG

Kunststoffproduktion Der Spezialist aus Industriebauten einem Guss für Ganzheitliche Lösungen − engineered by IE Eine effiziente Kunststoffproduktion bedingt, dass die Fertigungsprozesse, die Haustechnik und die Architektur von Anfang an aufeinander abgestimmt werden. Das Gebäude muss entsprechend konzipiert sein. Darauf sind unsere erfahrenen Architekten und Ingenieure spezialisiert. Sie achten darauf, dass die Material- und die Personenflüsse kreuzungsfrei verlaufen, der Lagerbereich direkt an die Produktion angebunden ist und das Gebäude später flexibel erweitert werden kann. Die Beachtung solcher Kriterien entscheidet letztlich über Ihre Wettbewerbsfähigkeit in der hart umkämpften Kunststoffbranche. Wie immer Ihre Ausgangslage ist − wir haben die ganzheitliche, massgeschneiderte und praxiserprobte Lösung für Sie.

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KUNSTSTOFF XTRA

VERARBEITUNG

Verfahrensablauf der luftdruckbasierten Diaphragmaumformung 1. Aufheizen des TP-FVK Halbzeugs

2. Aufheizen der Funktionsstruktur

3. Umform- und Fügeprozess Druckraum

Organoblech Funktionsstruktur

4. Gefügte Struktur

Luft

Laserscanner

IR-Strahlerfeld

Diaphragma Bauteil

Konsortium LightFlex: Bild 4: LightFlex – kombinierter Umformund Fügeprozess.

onsstruktur, Fügedruck) identifiziert und die geometrischen Möglichkeiten des Prozesses sowie die resultierenden Werkstoffeigenschaften (Fügefestigkeit) analysiert. Partner im sogenannten Konsortium LightFlex waren die Firmen und Institute Laserline, Siemens, Plastic Omnium, AFPT, PixArgus, Kuka, Breyer, Kümpers, Opel, Arges, das Fraunhofer IPT und das IKV Aachen.

Selbstoptimierende ­Produktionssysteme Die Erfüllung eines kundenseitig geforderten Eigenschaftsspektrums ist massgebliche Grundlage für die Eignung eines Produktionsprozesses zur Bauteilherstellung. Abweichungen des Produkts hinsichtlich seiner Eigenschaften (z. B. Faserorientierung, mechanische Eigenschaften, Masshaltigkeit) über definierte Toleranzen hinaus führen dabei zu Ausschuss nach der aufwändigen Produktion. Massgebliche Eigenschaften, nach welchen das Einhalten von Toleranzen in der Produktion von FVK bewertet wird, sind die Geometrietreue des Bauteils und die tragfähigkeitsbestimmende Faserorientierung. Insbesondere individualisierte Prozessketten wie das 3D-Faserspritzen weisen aufgrund der in weiteren Bereichen frei einstellbaren Eigenschaften sowie der daraus resultierenden Prozessvarianz ein von Bauteil zu Bauteil leicht schwankendes Eigenschaftsprofil aufgrund der variierenden Faserausrichtung auf. Eine Möglichkeit, diesen Fertigungstoleranzen zu begegnen, bieten selbstoptimierende Produktionssysteme, welche auf eine Selbstregulation der Produktfunktion ausgerichtet sind. Dabei kann in den einzelnen Produktionsschritten (z. B. dem Faserspritzen) eine gewisse Varianz toleriert werden, solange diese durch nachfolgende Produktionsschritte kompensiert werden kann. Aufgrund der Komplexität der Produktionsschritte für FVK und den zahllosen Möglichkeiten zur 12

Kombination von Fasern und Kunststoffen, ist eine Definition der Toleranzen zum einen schwierig und zum anderen existieren zahlreiche, fehleranfällige Prozessschritte (Textilherstellung, Preform- bzw. Halbzeugherstellung, Bauteilherstellung). Für den Kunden ist die exakte, auf Toleranzen überwachte Mikrostruktur eines Bauteils nicht das primäre Qualitätsmerkmal. Vielmehr ist der Kunde an einer gleichbleibenden Funktion der Bauteile interessiert, insbesondere der Erfüllung der mechanischen Aufgaben. Durch diese mangelnde Übereinstimmung von prozesstechnischer Qualitätssteuerung und Anforderung des Kunden kommt es somit oft zu unnötig hohen Ausschussquoten [Bre11]. Aus diesem Grund soll am IKV in dem Projekt iComposite 4.0 eine Produktionsanlage, welche zu dieser produktfunktionsgesteuerten Fertigung befähigt, aufgebaut werden. Diese muss die vielschichtigen Wechselwirkungen der einzelnen Produktionsschritte berücksichtigen sowie diese mit Hilfe von physikalisch basierten Modellen regeln. Hierzu ist die informationstechnische Verknüpfung aller Produktionsschritte einer Produktionsanlage in einer intelligenten übergeordneten Systemarchitektur von zentraler Bedeutung (Industrie 4.0). In diesem Projekt baut das IKV zusammen mit Textilherstellung

Konfektionieren Weben Transport

acht weiteren Projektpartnern eine adaptive Prozesskette zur Produktion duroplastischer FVK Bauteile auf Basis des 3D-Faserspritzprozesses und einem nachgeschalteten Fibre Placement auf. Bild 5 zeigt dabei die Ausgangssituation und den Forschungsansatz des iComposite 4.0 Projekts. Statt der üblichen Prozesskette (Hochdruck RTM) zur Fertigung von RTM-Bauteilen, bei der aus den Ausgangsmaterialien zunächst textile Halbzeuge hergestellt ­werden müssen, die anschliessend transportiert, zugeschnitten und zu Preforms zusammengelegt werden, werden in iComposite 4.0 Preforms im 3D Faserspritzverfahren hergestellt. Mittels optischer Messsysteme werden dabei die lokale Faserorientierung und das lokale Faserflächengewicht erfasst und über Berechnungsmodelle auf die resultierenden mechanischen Eigenschaften des finalen Bauteils geschlossen. Diese werden automatisch mit den Bauteilanforderungen verglichen und Abweichungen durch die gezielte Ablage von Towpregs im Fibre Placement so lokal verstärkt, dass die finalen Bauteilanforderungen erfüllt werden. Diese verfahrenstechnische Kombination erlaubt die Verwendung verschiedener Materialien in einem Bauteil. Solche Multimaterialsysteme können die spezifischen Vorteile mehrerer Werkstoffpartner nutzen und die Defizite eines Werkstoffs ausgleichen, ­wodurch neue Struktur- und Funktionseigenschaften hervorgebracht werden, die keiner der Werkstoffpartner allein bereitstellen kann (Kombinationen der spezi­ fischen Vorteile von z. B. CFK, GFK und Metallen). Auch die abschlies­sende Bauteilherstellung mittels RTM-Verfahrens wird

Halbzeugherstellung

Formgebung Zuschnitt Lagenaufbau Beschnitt

Bauteilherstellung

RTM-Prozess Nachbearbeitung

+ Verzicht auf Textilherstellung + belastungsgerechter Multimaterialansatz + Verschnittminimierung + Prozesskettenverkürzung + keine Transporte Intelligente übergeordnete Systemarchitektur Faserspritzen Dry-Fibre Placement Adaptives RTM

Bild 5: iComposite 4.0 – Projektidee und Lösungsansatz.

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KUNSTSTOFF XTRA

VERARBEITUNG

in die intelligente übergeordnete Systemarchitektur eingebunden. Auf diese Weise können z. B. Injektionsvolumenströme, Schieber, Steiger und Werkzeugverformung flexibel eingestellt bzw. angesteuert oder lokal Injektionsspalte zur Regelung des Imprägniervorgangs im RTM-Werkzeug herbeigeführt werden (Definition: Adaptives RTM), um die kleinen Unterschiede der eingesetzten Halbzeuge optimal zu berücksichtigen. Die angestrebten Ergebnisse des Forschungsvorhabens ermöglichen somit eine deutlich ressourceneffizientere, automatisierte und durchgängig qualitätsgesicherte Verarbeitung von faserverstärkten Kunststoffen und steigern die Akzeptanz dieser Werkstoffklasse für die breite Anwendung. Insbesondere im Sinne der individualisierten Produktion ist ein solcher auf günstigen und flexibel kombinierbaren Ausgangsmaterialien basierender Fertigungsansatz als Meilenstein für zukünftige Produktionssysteme zu sehen Dank Die diesem Bericht zugrunde liegenden Vorhaben LightFlex, InProLight und iComposite 4.0 werden mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter den Förderkennzeichen

03XP0013B

bzw.

02PJ2080

bzw.

02P14A044 gefördert. Dem BMBF gilt unser

[HF14] Hopmann, C.; Fischer, K.: Neue Leicht­

chen. Umdruck zur Veranstaltung des VDI Wis-

baustrategien durch integrative Produktionstechno-

sensforums. Nürnberg, 2015.

logie. In: Hopmann, C. (Hrsg.): Integrative Kunst-

[MBH02] Miller, T.; Baker, S.; Hager, W.: Com-

stofftechnik 2014. Aachen: Shaker Verlag, 2014.

mingled Strand Binders for Directed Fiber Pre-

[HMHB14] Hopmann, C.; Meier, H.; Hildebrandt,

forms. Umdruck zur 5. Internationalen AVK-TV

M; Böttcher, A.: Thermoplastische FVK – Indivi-

Tagung. Baden-Baden, 2002.

dualisierte und verschnittoptimierte Fertigung von Leichtbauteilen. In: Hopmann, CH. (Hrsg.): Integrative Kunststofftechnik 2014. Aachen: Shaker Verlag, 2014. [Jan15] Janssen, H.: Effiziente Fertigung von funktionsintegrierten FVKBauteilen aus belastungs- und verschnittoptimierten Organoble-

Kontakt IKV Institut für Kunststoffverarbeitung SeffenterWeg 201, D-52074 Aachen, Telefon +49 (0)241 80-23823 markus.hildebrandt@ikv.rwth-aachen.de www.composites-europe.com n

Reinigungsgerät Clean-5 Das Reinigungsgerät Clean-5 reinigt, spült und konserviert Kreisläufe von Werkzeugen, Wasser-Temperiergeräten und Schlauchleitungen.

Dank. Ein besonderer Dank geht an die Projektpartner. Das IGF-Vorhaben 17646 N der Forschungsvereinigung Kunststoffverarbeitung wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Allen Institutionen gilt unser Dank. Die im Rahmen dieses Beitrags dargestellten Inhalte wurden bereits im Rahmen des 28. Internationalen Kolloquiums Kunststofftechnik 2016 veröffentlicht.

Literaturverzeichnis

Die automatische Flussumkehr optimiert den Reinigungserfolg. Spülung und Konservierung bereiten die Kreisläufe auf einen neuen Einsatz oder eine schadlose Lagerung vor. Das Gerät fordert für das Hinzufügen der Reinigungs-, Neutralisierungsund Konservierungsmittel in den benötigten Mengen auf. Den Reinigungsvorgang sowie die Füll-, Spül- und Entleerungszyklen führt das Gerät selbsttätig aus.

[Bre11] Brecher, C.: Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag, 2011

www.hb-therm.ch

[Che13] Cherif, C.: Leichtbau mit Textilverstärkung für Serienanwendungen. Dresden: Verlag Wis­senschaftliche Skripten, 2013. Anzeige_KunststoffXTRA_2015-03-23.indd 1

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MASCHINEN/PERIPHERIE

KUNSTSTOFF XTRA

Produktionserweiterung

Energieeffiziente Technik verbessert Produktivität Im Zuge einer Produktionserweiterung entschloss sich die Bergmann Spritzguss und Formenbau GmbH & Co. KG in Telgte-Westbevern zu einem Schnitt und rüstete die gesamte Fertigung mit einer komplett neuen Materialversorgung mit zentraler Trocknungsanlage, Dosier- und Fördergeräten sowie einer frequenzgeregelten Fördersteuerung aus.

Die 1989 gegründete Bergmann Spritzguss und Formenbau GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Telgte-Westbevern im Münsterland beliefert als Lohnspritzerei und Systemlieferant zahlreiche namhafte ­Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen. Von der ersten Idee, über die Entwicklung und Konstruktion der Kunststoffteile sowie der Werkzeuge, hin zur Produktion bietet Bergmann den Kunden ein umfangreiches Programm an, darunter auch einen Prototypenbau. Darüber hinaus enthält das Portfolio des Unternehmens mit dem Laserdurchstrahlschweis­ sen sowie dem Metall-Lasersinterverfahren zwei Spezialitäten, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. Bergmann betreibt an zwei Standorten – in Telgte und seit dem Jahr 2000 in ­C zaplinek (Polen) – aktuell 75 Spritzgiessmaschinen mit 250 bis 10 000 kN Schliess­ kraft, darunter auch zwei 2-Komponenten-Maschinen. Alle Maschinen sind mit Entnahmegeräten ausgerüstet. Derzeit arbeiten rund 290 Beschäftigte (in Telgte 72) bei Bergmann, darunter zwölf Auszubildende. Hergestellt werden an den zwei Standorten auf jeweils rund 10 000 m² Produktionsfläche im 3-Schicht-Betrieb überwiegend technische Teile sowie montierte Baugruppen. Das Spektrum reicht von kleinsten Präzisionsteilen mit 0,5 Gramm Teilegewicht bis zu Grossprodukten mit einem Gewicht von 5,8 kg. Verarbeitet werden jährlich rund 4000 to Kunststoffe, ausschliesslich Thermoplaste (ausgenommen PVC). Auffällig ist dabei die Rüdiger Kissinger, Leiter Marketing, motan-­c olortronic gmbh, Friedrichsdorf (D).

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Bilder: motan-color tronic

Rüdiger Kissinger 1

Herbert Bergmann (links) und Frank Wortmann vor der zentralen Trocknungsanlage.

Materialvielfalt mit 50 verschiedenen Typen, die zu trocknen sind. Durchschnittlich fünf Werkzeugwechsel sind täglich durchzuführen. Mit 20 Beschäftigten baut der Werkzeugbau von Bergmann jährlich zwischen 80 und 100 Spritzgiesswerkzeuge mit bis zu acht Tonnen Eigengewicht, ausschliesslich für die eigene Produktion.

Produktionserweiterung mit zentraler Materialversorgung Nachdem die Produktion in Telgte aus allen Nähten platzte, entschloss sich Herbert Bergmann, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, in eine umfassende Erweiterung zu investieren. Mit dem Ziel, den Materialfluss zu optimieren, liess der Unternehmer zwei

neue Hallen errichten, eine für die Produktion und eine weitere für eine zentrale Materialversorgung einschliesslich Materiallager. Bis dahin befand sich die Materialversorgung in der Produktion, verbunden mit den entsprechenden Nachteilen wie Platzmangel, Lärm und Wärme sowie Granulat­resten auf dem Boden. Ziel war ein radi­ k aler Schnitt, um die Produktion von Einzelgeräten, Säcken und Behältern mit Granulat und Farben zu befreien. Stattdessen sollten alle Maschinen mit neuen Fördergeräten und eigenen Farbdosiergeräten ausgerüstet werden, sowie mit Adaptern, um die Geräte im Bedarfsfall austauschen zu können. Zudem band das Materialhandling bis dahin drei Beschäftigte, die dringend an anderer Stelle gebraucht wurden. 3/2017


KUNSTSTOFF XTRA

Von der Planung bis zur Inbetriebnahme Mitte 2016 vergingen gerade einmal knapp sechs Monate. Bei der Planung spielten zwei Aspekte eine wichtige Rolle: So war eine direkte Materialversorgung der Maschinen vorzusehen und es war sicherzustellen, dass immer getrocknetes Material zur Verfügung steht. Es galt folglich, eine hinsichtlich Grösse und Anzahl der Trockentrichter ausgewogene, wirtschaftliche Lösung zu finden. Zu versorgen waren zunächst 16 Spritzgiessmaschinen, wobei sich zum Zeitpunkt der Planung bereits die nächste Erweiterung um vier Maschinen abzeichnete. Konzipiert und umgesetzt wurde schliesslich eine Materialversorgung mit zehn Luxorbin-Trockentrichtern, davon sechs mit 400 und jeweils zwei mit 250 und 150 Litern Fassungsvermögen. Die Versorgung mit Trockenluft erfolgt über einen Trockenlufterzeuger Luxor 1200 mit DryingOrganizer zum Schutz gegen Übertrocknung bzw. unzureichende Trocknung von hygroskopischen Kunststoffen. Die Steuerung des Trockenlufterzeugers kann bis zu 16 Trockentrichter, dazu gehörende Fördergeräte und Leersaugventile sowie 24 Maschinenfördergeräte, steuern und überwachen. Jedem Trockentrichter ist ein Vorlagebehälter zugeordnet. Das Konzept beruht auf einem maschinenbezogenen Fördersystem, das heisst, jeder Verarbeitungsmaschine ist eine eigene Förderleitung zugeordnet. Dieses Prinzip eignet sich insbesondere für Produktionen mit vielen Materialien, häufigen Materialwechseln und vielen Maschinen. In Verbindung mit einer Trockenluftförderung und einer Leersaugung der Förderleitungen eignen sich maschinenbezogene Systeme besonders für die Versorgung mit getrockneten Materialien. Bei langen Strecken hat die Trockenluftförderung mit Leersaugung zudem den Vorteil, das eventuelle Rückfeuchten des Materials in den Leitungen zu vermeiden. Die Anbindung der Trockentrichter sowie einiger separater Tagesbehälter an die Materialleitungen zu den Maschinen erfolgt über einen Kupplungsbahnhof, mit dem sich mehrere Maschinen gleichzeitig versorgen lassen. Für Kleinmengen stehen am Bahnhof angeschlossene Sauglanzen zur Verfügung, die bei Bedarf in einen zusätzlichen Beistelltrockner oder in Ta3/2017

MASCHINEN/PERIPHERIE

gesbehälter gesteckt werden. Ein Trockentrichter sowie zwei Leitungen sind für glasklares und weisses Material reserviert. Dieser Trockentrichter ist überdies zusätzlich mit einem Hepa-Feinstaubfilter zwischen Heizung und Trichter ausgerüstet. Die Bedienung des Kupplungsbahnhofs, das heisst das Umstecken der Anschlüsse, erfolgt durch das Personal. Zur Sicherheit ist die Anlage mit einer Materialwegevorwahl (Ziel-Quelle-Zuordnung) ausgerüstet. Das Personal muss an der Steuerung die Adressen von Quelle (Trockentrichter) und Ziel (Maschine) eingeben. Vorausgesetzt es ist richtig gekuppelt, fliesst auch Material. Stimmt eine der beiden Adressen nicht, fliesst kein Material, denn nur der Materialschieber des richtigen Trockentrichters wird geöffnet. Das Prinzip sorgt dafür, Materialverwechslungen zu vermeiden. Ausgehend vom Kupplungsbahnhof wurden bei Bergmann rund 1000 Meter Rohrleitungen verlegt. Die Rohre zu den Maschinen bestehen aus verschleissfestem Edelstahl, die Rohrbögen auf diesen Strecken aus Borosilikatglas. Für die erforderliche flexible Verbindung der Materialleitungen mit den Maschinen wurden hochwertige PUR-Schlauchleitungen installiert.

Produktivität verbessert – Energieverbrauch reduziert Für das Vakuum sind in der Anlage zwei miteinander gekoppelte, frequenzgeregelte Gebläse installiert, eines für die Versorgung der Trocknungsanlage, das zweite für die Beschickung der Maschinen. Um die Produktion abzusichern ist die Leistung beider Gebläse so gewählt, dass eines allein die komplette Förderung der Anlage übernehmen kann, falls das andere ausfällt oder gewartet werden muss. Das Umschalten erfolgt in diesem Fall automatisch. Um das Material schonend zu fördern, lassen sich die Gebläse mit variablen Drehzahlen betreiben, wodurch die Materialgeschwindigkeit zu beeinflussen ist. Damit lässt sich jeder Maschine und deren För­ dergerät – sowie jedem Material – eine optimale Fördergeschwindigkeit zuordnen. Diese Lösung dient einmal dem Verschleissschutz der Anlagenkomponenten und darüber hinaus dem Schutz des Materials selbst.

Eine zentrale Materialbeschickung mit dezentraler Einfärbung sorgen für stabile Prozesse und niedrigen Energie- und Materialverbrauch.

Dank der durchsatzabhängigen Trocknung und in Verbindung mit den frequenzgeregelten Pumpen arbeitet die Anlage spürbar energieeffizient. Auch wenn der tatsächliche Strombedarf noch nicht im Detail erfasst wurde, lässt eine erste grobe Abschätzung auf deutliche Energieeinspa­­rungen schliessen. Zudem trägt die automatisierte Materialversorgung zu stabileren Prozessen und Materialeinsparungen bei. Unterstützt wird die Bedienung durch eine in der Trocknersteuerung hinterlegte Datenbank mit den Trocknungsparametern für mehr als 70 Standardmaterialien. Es ist letztlich nur das richtige Material anzuwählen. Die entsprechenden Informationen werden überdies auch auf einem Terminal in der Produktion angezeigt. Falls erforderlich, lässt sich die Anlage mit Passwörtern für verschiedene Bedienebenen absichern. Kontakt motan-colortronic ag Roggenstrasse 3 CH-4665 Oftringen Telefon +41 (0)62 889 29 29 info@motan-colortronic.ch www.motan-colortronic.com

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MASCHINEN/PERIPHERIE

KUNSTSTOFF XTRA

ABB setzt auf Ascojet

Automatisierte Formenreinigung

Bilder: Asco

Seit Jahrzehnten liefert die Asco Kohlensäure AG mit ihrer Ascojet Trockeneisstrahltechnologie unzähligen Unternehmen ein leistungsstarkes und zugleich schonendes Reinigungsverfahren. Auch das weltweit operierende Schweizer Traditionsunternehmen ABB setzt Ascojet in einer Spezialanlage zur automatischen Reinigung von Silikontrennmittel auf Isolatorengrundkörpern ein.

Das Ascojet Strahlgerät samt Düse ist schallgeschützt in einer geschlossenen Anlage mit integriertem Absaugsystem untergebracht – für eine absolut geräuscharme Umgebung.

Als führende Anbieterin in der Energieund Automationstechnik liefert ABB Systeme und Gesamtlösungen für Versorgungsund Industrieunternehmen. Eine neue Produktentwicklung stellte das Unternehmen vor eine Herausforderung. Roland Gisin, Operations Manager bei ABB, erklärt die Situation: «Während eines Produkteinführungsprozesses gelang es unserem Entwicklungsteam, einen funktionierenden Testkörper herzustellen. Jedoch blieben beim Herauslösen des Gussstückes Trennmittelrückstände auf der Gussform zurück. Der anschliessend aufzubringende Primer konnte so nicht richtig haften, was sämtlichen nachfolgenden Produktionsschritten im Wege stand.» 16

ABB probierte unterschiedlichste Reinigungsmethoden aus, um die neuen Gussformen rückstandslos vom Silikontrennmittel zu säubern. Unter anderem versuchte man, die Rückstände mittels Schleifen zu entfernen. Diese Reinigungsmethode ist in solchen Fällen jedoch eher ungeeignet, da erhebliche Verschmutzungen zurückbleiben und die Gussformen einen hohen Verschleiss aufweisen. Hier kam die Ascojet Trockeneisstrahltechnologie ins Spiel. José Fernandez, Anwendungstechniker/Vertrieb Trockeneissysteme bei Asco, erklärt: «Die Reinigung mit Trocken­eis ist effektiv und schonend zugleich, ohne Strahlmittelrückstände zu hinterlassen. Der Kunde erhält eine saubere Kontaktfläche, auf welcher sich der Primer problemlos aufbringen lässt – für eine optimale Haftung im weiteren Produktionsablauf. Ein zusätzlicher Vorteil liegt darin, dass die Gussformen, auf Grund der ex­ trem schonenden Reinigung mit Trocken­ eis, keine Verschleisszeichen aufweisen. Somit ist ein Höchstmass an Wirtschaftlichkeit garantiert.» Im Falle von ABB ist die Strahldüse des Ascojet-Gerätes auf einem Linearantrieb montiert, welcher über das Programm gesteuert wird. Das Strahlgerät samt Düse ist schallgeschützt in einer geschlossenen Anlage (Einhausung) mit integriertem Absaugsystem untergebracht. Dies sorgt für eine geräuscharme Umgebung – ohne Notwendigkeit von Sicherheitshinweisen – und ein angenehmes Arbeitsklima. Der Strahlvorgang ist während des Prozesses nicht einsehbar, weshalb der Trockeneisstrahl über einen Temperaturfühler im Pistolengehäuse überwacht wird. Das benötigte Trockeneis liefert Asco ihrem Kunden zur richtigen Zeit, in der richtigen Menge und in Topqualität.

Roland Gisin (l.), Operations Manager bei ABB und José Fernandez, Asco Anwendungstechniker/Vertrieb Trockeneissysteme.

«Ich bin der Überzeugung, dass die wirtschaftlichen und qualitätssichernden Merkmale der Ascojet Trockeneisstrahlsysteme sowie unsere Fokussierung auf die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden, wesentlich zu unserem Erfolg beitragen», so Fernandez. Auch Roland Gisin von ABB versichert abschlies­send: «Alles in allem können wir unsere Erfahrung als sehr positiv zusammenfassen und bestätigen, dass die Investition in die Ascojet Technologie für uns die richtige Lösung war.»

Kontakt Asco Kohlensäure AG Industriestrasse 2 CH-8590 Romanshorn Telefon +41 (0)71 466 80 80 info@ascoco2.com www.ascoco2.com

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KUNSTSTOFF XTRA

MEDIZINTECHNIK

Geregelte Prozesssicherheit

Erstes Single-Use-Membranventil entwickelt Gemü, der führende Hersteller von Ventil-, Mess- und Regelsystemen für die Pharmaindustrie, hat das weltweit erste Single-Use-Membranventil entwickelt. Dies ist in enger Zusammenarbeit mit Kunden aus den Bereichen Pharmazie und Biotechnologie sowie Lieferanten wie der Lenorplastics Zug AG, einem namhaften Distributor von Kunststoffrohstoffen in der Schweiz, erfolgt.

Tobias Scheske 1

Bilder: Gemü

Die Produktreihe Gemü Sumondo umfasst eine manuell sowie pneumatisch betätigte Lösung. Hierdurch wird der Einsatz der Membranventiltechnologie im Single-Use-Bereich von manuellen Systemen hin zu automatisier- und regelbaren Anlagen für sicheren Betrieb und laufende Dokumentation durch die Anlagenüberwachung ermöglicht. Der Trend zu vereinfachten Anlagendesigns im Upstream- und Downstream Bereich sowie die effektive Vermeidung von Kreuzkontaminationsrisiken räumen der Single-­ Use-Technologie – vor allem in der pharmazeutischen Verfahrenstechnik – einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Insbesondere bei der Herstellung kleinerer Batchgrössen, welche zum Beispiel in Forschungs- und Pilotanlagen benötigt werden, kommt die Single-Use-Technologie immer mehr zum Einsatz.

CIP/SIP-Prozesse werden nicht mehr benötigt Die beim klassischen rostfreien Anlagendesign bekannten und benötigten Sekundärprozesse für Reinigung und Sterilisierung (CIP/SIP) entfallen bei Single-Use-Anlagen und Prozessen praktisch komplett. Die notwendige Reinheit wird durch die Sterilisierung sämtlicher verwendeter Prozesskomponenten mit Gamma-Strahlen gewährleistet. Dies reduziert nicht nur die Investitionskosten einer solchen Anlage, sondern eliminiert auch die überaus aufwändige Reinigungsvalidierung für gerade nicht benötigte Betriebsmittel. Bei Gemü Sumondo werden Ventilkörper und Antrieb durch einen definierten Vorgang miteinander verbunden: Nach dem Anwendungsprozess wird lediglich der Ventilkörper abgetrennt, der Antrieb selbst verbleibt für die Mehrfachnutzung in der Anlage. Der aus einem Polypropylen Bormed, Medical Grade des Herstellers Borealis Polymere AG, im Reinraum hergestellte Ventilkörper ist bis 50 kGy gamma-sterilisierbar und trennt durch eine laserverschweisste TPE-Membrane, welche aus einem Thermolast M Medical Grade des Herstellers Kraiburg TPE produziert wird, das Betriebsmedium hermetisch von der Umgebung und vom Antrieb ab. Das Medium bleibt durch die verschweisste Membrane nicht nur während des Betriebs von der Umgebung abgeschottet, sondern auch nach der Demontage des Ventilkörpers.

Single-Use Membranventil, manuell betätigt.

Reproduzierbare und ­dokumentierbare Abläufe

Tobias Scheske, Produktmanager Single-­U se-Ventile, Gemü Gebr. Müller Apparatebau GmbH & Co. KG, Ingelfingen-Criesbach (D).

Der grosse Vorteil von Gemü Sumondo im Vergleich zu herkömmlichen Schlauchquetschventilen besteht in der exakten

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Single-Use-Membranventil, pneumatisch betätigt.

Regelbarkeit der Prozesse. Mit der aus dem konventionellen Anlagenbau bekannten und bewährten Antriebstechnologie, kann der Ventilantrieb bei Bedarf auch eine Rückmeldung an die Anlagenüberwachung übermitteln und somit die Überwachung der Regelstrecke vervollständigen. Insbesondere pharmazeutische Prozesse werden somit einfacher dokumentier-, reproduzier- sowie validierbar. Durch den höheren Automatisierungsgrad sind diese zudem weniger fehleranfällig. Kontakte Gemü GmbH Lettenstrasse 3, CH-6343 Rotkreuz Telefon +41 (0)41 799 05 05 www.gemue.ch Lenorplastics Zug AG Blegistrasse 1, CH-6343 Rotkreuz Telefon +41 (0)41 798 02 02 www.lenorplastics.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

MEDIZINTECHNIK

Deutsche Medizintechnik 2016

Wachstum trotz schwieriger Rahmenbedingungen Der Branchenverband Spectaris sieht die Medizintechnikbranche in Deutschland auf Kurs. «Die rund 1200 deutschen Medizintechnikhersteller setzen ihren Wachstumskurs trotz schwieriger Rahmenbedingungen auch in diesem Jahr fort», äusserte sich Marcus Kuhlmann, Leiter des Fachverbandes Medizintechnik beim Industrieverband Spectaris, im November letzten Jahres. Grund für die Zuversicht liegt im Trend hin zur individualisierten Medzin und in der demografischen Entwicklung.

Quelle: Spectaris, Statistisches Bundesamt

gegen in Russland die Talsohle durchschritten zu sein. Erstmals seit 2012 liegen die deutschen Medizintechnikexporte dorthin wieder im positiven Bereich (+3 Prozent). Rund 42 Prozent der deutschen Medizintechnikexporte gehen aktuell in Länder der europäischen Union. Daher ist die

Umsatzentwicklung der deutschen Medizintechnikindustrie, 2010 bis 2016 (geschätzt).

Für 2016 rechnet Spectaris mit einem Branchenumsatz von 28,3 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 2,5 Prozent gegenüber 2015 entsprechen würde. Das internationale Geschäft zeigte sich dabei im bisherigen Jahresverlauf dynamischer als das Inland. Der Verband erwartet einen Anstieg des Auslandumsatzes um 3 Prozent auf 18,2 Milliarden Euro. Die Prognose für das Inlandsgeschäft liegt bei 10,1 Milliarden Euro (+1,5 Prozent). Die Exportquote läge damit unverändert bei 64 Prozent. Auch die Beschäftigungsentwicklung sieht der Verband positiv und rechnet mit einem Anstieg von rund 2 Prozent auf über 133 000 Mitarbeiter. Nach einem sehr wachstumsstarken 2015 liegt die Umsatzentwicklung aufgrund der 18

weltweit schwachen Konjunkturdynamik in 2016 etwas unter den Erwartungen. «Hier macht sich das verlangsamte Wachstum in China, nach den USA zweitwichtigster Zielmarkt der deutschen Hersteller, bei den Exporten bemerkbar. Während die deutschen Medizintechnikausfuhren nach China in den vergangenen fünf Jahren um durchschnittlich 13 Prozent pro Jahr zulegen konnten, war in der ersten Jahreshälfte 2016 nur noch ein Exportplus von knapp 6 Prozent zu beobachten», so Kuhl­mann. Die Aussenhandelszahlen lassen weiterhin auf schwierige Geschäfte in der Türkei (-13 Prozent), in Japan (-6 Prozent) und im Vereinigten Königreich (-3 Prozent) schliessen. Erfreulicherweise scheint da-

Jahrbuch «Die deutsche ­Medizintechnikindustrie» Neben aktuellen Marktzahlen liefert das Branchenbuch ausführliche Informationen zu internationalen Märkten der Medizintechnik. Ausserdem werden die Strukturen des Gesundheitswesens in Deutschland und die politischen Rahmenbedingungen beleuchtet. Eine wesentliche Rolle spielen in diesem Jahr die rasch voranschreitende Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft und Industrie 4.0, die Verabschiedung der neuen europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR), die neuen Regelungen zur Strafbarkeit der Korruption im Gesundheitswesen sowie die Qualitätsverbesserung in der Hilfsmittelversorgung. Weitere Kapitel widmen sich der Innovationskraft deutscher Medizintechnikhersteller, informieren über die Herausforderungen an das Personalmanagement in der Medizintechnikindustrie und klären über die aktuelle Sicherheitslage bei der Entsendung von Mitarbeitern ins Ausland auf. Das Jahrbuch wurde anlässlich der Medica im November 2016 in Düsseldorf veröffentlicht.

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KUNSTSTOFF XTRA

robuste Nachfrageentwicklung in der EU die entscheidende Basis für das Branchenwachstum. In diesen Märkten begünstigen die Trends Gesundheit, individualisierte Medizin und Demografie die Branchenentwicklung, auch wenn dem oftmals Einsparbemühungen der Ausgabenträger entgegenstehen. Die möglichen Auswirkungen des Brexit, auch auf die europäische Volkswirtschaft insgesamt, stellen künftig einen erheblichen Unsicherheitsfaktor für die Unternehmen dar, ebenso die gesteigerten regulatorischen Anforderungen, die aus der voraussichtlich Mitte 2017 in Kraft tretenden europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR, Medical Device Regulation) resultieren. «Durch die MDR erhöht sich der bürokratische Aufwand und das Planungsrisiko für die Hersteller enorm. Insbesondere die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen der Branche stellt dies vor eine grosse Herausforderung.»

Schwellenländer bieten grosses Potenzial Kuhlmann ergänzt: «Während somit in den traditionellen Märkten Unsicherheiten und bürokratischer Aufwand eher zunehmen, die das Wachstum bremsen, bieten dagegen viele Schwellenländer, aufgrund von massiven Investitionen in die dortigen Gesundheitssysteme, weiterhin ein grosses Potenzial. Nicht nur dort sind die deutschen Firmen international wettbewerbsfähig und profitieren von ihrem hohen ­Innovationsgrad, ihren qualitativ hochwertigen und gleichermassen effizienzsteigernden Lösungen sowie ihrer ausgeprägten Serviceorientierung.» «Für 2017 rechnen wir mit einer ähnlich po­ s itiven Branchenentwicklung wie in 2016 und einem erneuten Umsatzplus von rund 3 Prozent. Zuwächse sehen wir wiederum insbesondere beim Auslands­ umsatz. Trotz der abflauenden Marktentwicklung in China bewerten wir auch die Aussichten in Asien weiterhin als gut. Auch für Nordamerika rechnen wir mit erneuten Zuwächsen. Schwierig wird das Geschäft im Inland bleiben. Eine nachhaltige Verbesserung hierzulande erwarten wir wegen des anhaltenden Investitionsstaus im Gesundheitswesen, insbesonde3/2017

MEDIZINTECHNIK

Kennzahlen der Schweizer ­Medizintechnik* im Vergleich –– Rund 1350 Unternehmen ­(Hersteller, Zulieferer, Händler und Dienstleister) in der Schweiz –– Rund 54 500 Mitarbeitende –– Mit einem Umsatz von rund CHF 14,1 Mrd. beträgt der Anteil am Schweizer BIP 2,2 Prozent –– Schweizer Medtech-Hersteller investieren jährlich (je nach Grösse und Alter) bis zu 30 % ihres ­Umsatzes in Forschung und Entwicklung –– Das Exportvolumen der Medtech-Branche beträgt rund CHF 10,6 Mrd. –– Grösste Exportmärkte sind die USA mit CHF 2,6 Mrd. und Deutschland mit CHF 2,2 Mrd. –– Die Schweizer Medtech-Industrie trägt mit CHF 5,6 Mrd. rund 16 % bzw. ein Sechstel zum Schweizer Handelsüberschuss bei. * Die Zahlen basieren auf Schätzungen auf Grundlage der SMTI-Umfragewerte 2016 (Studie in Deutsch und in Englisch) und beziehen sich auf das Jahr 2015.

re im stationären Bereich, daher nicht», so Kuhlmann weiter. «Wachstumsmotor dieser innovativen Branche bleibt die demografische Entwicklung. Wachstumshindernisse sind die zunehmenden regulatorischen Anforderungen und die häufig zu kurzfristig gedachte Ausgabenpolitik der Gesundheitspolitik und der Kostenträger», so Kuhl­mann abschliessend.

Kontakt Spectaris GmbH Werderscher Markt 15 D-10117 Berlin Telefon +49 (0)30 41 4021 leibing@spectaris.de www.spectaris.de

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KUNSTSTOFF XTRA

MEDIZINTECHNIK

Spritzgiessteile für kritische Anwendungen

Qualitätskontrolle reicht nicht

Bild: Arburg

Spritzgiessen ist ein Standardverfahren, allerdings eines mit einer sehr hohen Streubreite in Qualität und Leistungs­ fähigkeit. Ein stringentes Qualitätsmanagement ist aufwändig und hat viele Facetten – bei kritischen Anwendungen, z. B. medizintechnischen Produkten, geht es nicht ohne.

Aufgeräumte Hallen bei Pfaff: 17 Mitarbeiter, 15 1K- und 2K-Spritzgiessmaschinen, zum Teil mit Reinraumzellen für medizintechnische Produkte.

Spritzgiessen ist in der Kunststoffverarbeitung das Verfahren mit dem mit Abstand höchsten Produktionsvolumen. Die Produkte sind so allgegenwärtig, dass man sich wieder bewusst machen muss, wie komplex die Technologie eigentlich ist. Es gibt eine hohe Zahl von verfahrenstechnischen, materialtechnischen und externen Parametern wie den Umgebungsbedingungen, die die Qualität des Verfahrens und der Endprodukte beeinflussen. «Qualitätsmerkmale wie konstantes Teilegewicht, Masshaltigkeit, Oberflächengüte oder definierte mechanische Eigenschaften sind das Ergebnis vieler Entscheidungen», sagt Andreas Buff, technischer Leiter der Pfaff GmbH im badischen Waldkirch. Das Unternehmen, das in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert, ist auf die Herstellung hochwertiger Spritzgiessteile spezialisiert, ein grosser Teil davon für Kunden aus der Medizintechnik. «Viele dieser Entscheidungen fallen gar nicht bei der Produktion selbst – die Regelung der Maschinenparameter ist sicher wichtig, 20

aber sie steht in der zeitlichen Folge der qualitätswirksamen Faktoren relativ weit hinten», ergänzt Buff.

Qualitätskontrolle am fertigen Produkt greift zu kurz Pfaff ist nach EN ISO 9001 und EN ISO 13485 zertifiziert, die Umstellung auf EN ISO 13485/2016 steht bevor, und PPAP/ PPF nach den einschlägigen Handbüchern von AIAG und VDA sind im Unternehmen keine Fremdworte. Die Zertifizierung bedeutet einen entscheidenden Schritt weg von traditionellen Konzepten einer einfachen Qualitätskontrolle am fertigen Teil. Nachträgliche Messung, Fehlererkennung und Fehlerbeseitigung im Produktionsprozess als wesentliches Instrument der Qualitätssicherung sind heute kein tragfähiges Konzept mehr. Viele Produkte sind heute hochgradig reguliert, zum einen aufgrund von gesetzlichen Vorgaben, zum anderen aufgrund von branchenüblichen Qualitätsnormen.

Beispiel Medizinprodukte: Im EU-Raum bedingt die Konformitätspflicht die Beachtung von allein drei EU-Richtlinien bzw. der jeweiligen nationalen Umsetzung von GMP (Good Manufacturing Practice oder Gute Herstellungspraxis)-Richtlinien und Leitfaden. Für die USA, bei international verkauften Produkten ein wichtiger Markt, spielen die umfangreichen Regelwerke zu den sogenannten «Combination Products» eine zentrale Rolle, die eigenständige GMP-Anforderungen kennen, unter anderem die 21 CFR 4 und seit 2016 neu 21 CRF 210/211. Die Anforderungen an die Produkte, die sich daraus ergeben, sind immens. «Wer als Spritzgiessdienstleister meint, diese Regeln gingen ihn wenig an, erliegt einer Illusion», sagt Harald Seifried, Qualitätsbeauftragter bei der Pfaff GmbH. «Unsere Auftraggeber müssen viele ihrer Produkte über den gesamten Lebenszyklus überwachen und dokumentieren. Das heisst, die Qualitätssicherung fängt an, lange bevor das erste Teil gespritzt ist.»

Qualitätsfaktor verfahrensgerechte Konstruktion Folgt man Andreas Buff, liegt der erste und wichtigste Schritt für die Qualitätssicherung in der Produktentwicklung. Bei der Umsetzung eines Produkts in Kunststoff ist weit mehr gefragt als eine einfache technische Zeichnung und eine Design­vorgabe. Das Schlüsselwort heisst spritzgiessgerechtes Konstruieren: Gerade bei qualitätskritischen Teilen muss der Konstrukteur sehr genau wissen, was werkzeugtechnisch heute leistbar ist und welche Alternativen zur Verfügung stehen, welche Leistungsparameter Maschinen und Peripherie bieten müssen, wie viele und wie umfangreiche Regelstrecken in 3/2017


KUNSTSTOFF XTRA

MEDIZINTECHNIK

Bild: Pfaf f

Connecting Global Competence

Auch ein Teil der Qualitätssicherung: Kon­ trolle auf Konturgenauigkeit und Masshaltig­ keit mit taktiler und optischer Präzisionsmes­ sung.

einen bestimmten Herstellungsprozess integriert werden müssen. Nicht zuletzt muss der Konstrukteur sehr genau verstehen, wie sich ein bestimmter Kunststoff in der Herstellung bei einer gegebenen Teilegeometrie verhält. Unterschiedliche Ausgangsstoffe verhalten sich in der Schmelze und beim Abkühlen auch verschieden, so dass unter anderem Schwindung und letztlich Morphologie der Kunststoffmasse in die Konstruktion einberechnet werden müssen, um die Konturtreue und die gewünschten mechanischen Eigenschaften zu gewährleisten. Besonders hohe Anforderungen stellen auch Teile aus zwei Komponenten dar, entweder aus zwei unterschiedlich eingefärbten Kunststoffkomponenten oder aus Hart-Weich-Verbindungen mit einem thermoplastischen Elastomer (TPE) für eine besondere Haptik, wie sie in der Automobilindustrie bei Bedienteilen im Cockpit häufig vorkommen. Die Umsetzung einer bestimmten Funktion in Kunststoff übernimmt Pfaff daher häufig als eine Dienstleistung für die Auftraggeber, deren Kerngeschäft naturgemäss nicht in der Verfahrenstechnik und der Konstruktion von Kunststoffteilen besteht.

Qualitätsmanagement statt nur Kontrolle Die wesentlichen qualitätsbeeinflussenden Parameter werden also schon in der Produktentwicklung festgelegt und das bedeutet im Umkehrschluss, dass Qualität 3/2017

nicht ein rein maschinentechnisches Resultat ist, sondern das Ergebnis einer Planungsleistung – die freilich ein hohes Wissen und Erfahrung benötigt. Die Medizintechnik und der Automotive-Bereich sind zwei Segmente, in denen die Qualitätsplanung und das phasenübergreifende Qualitätsmanagement besonders ausgeprägt sind, vor allem natürlich aus Sicherheitsgründen: Im Hintergrund stehen immer auch Anforderungen aus der Produkthaftung. Gerade in der Betonung der Produktsicherheit liegt der wesentliche Unterschied der EN ISO 13845 gegenüber den nicht so branchenbezogenen Qualitätsmanagementsystemen auf Basis der Normenreihe EN ISO 9000 ff. «Die Abfolge von Vorlagestufen im Rahmen von PPAP, die Validierungen und Qualifizierungen auf mehreren Ebenen, die mindestens jährlichen Requalifizierungen zeigen, dass wir immer von Prozessen reden und nicht von statischen, einmal erreichten und dann festgeschriebenen Qualitätsstandards», sagt Harald Seifried. Bei sensiblen Produkten reicht es nicht, die Spritzgiessmaschine einmal gut einzustellen und dann die Parameter möglichst stabil zu halten. Statistische Prozesskon­ trolle gehört daher bei Pfaff mit in den Werkzeugkasten der Qualitätssicherung. «Ein oft unterschätzter Faktor im Spritzguss-Qualitätsmanagement, wenn wir es als einen gemeinsamen geführten Prozess begreifen, ist das miteinander reden», ergänzt Seifried. Das intensive und offene Gespräch schon in einer frühen Produktphase bringt das Know-how des Spritzgiessers mit der Produktidee des Auftraggebers zusammen und kann zu neuen Lösungen führen. Schon einige Male sind bei Pfaff, gerade in der Medizintechnik, neue Produktdesigns entstanden, die mit veränderten Teilegeometrien die Leistungsfähigkeit der eingesetzten Kunststoffe besser ausreizen konnten, als es die ersten Kundenentwürfe möglich gemacht hätten. Kontakt Pfaff GmbH Spinnereistrasse 4–6 D-79183 Waldkirch Telefon +49 (0)7681 49397-0 info@pfaffgmbh.com www.pfaffgmbh.com

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CLUSTER

Process 4 Plastics

Intelligence artificielle pour matériaux synthétiques Dans le domaine de l’injection de matière plastique, comme dans bon nombre d’autres secteurs industriels, l’amélioration de la productivité et la réduction des coûts de production préoccupent la plupart des entreprises. A cet égard, anticiper la transition vers l’industrie 4.0 en tenant compte des nouvelles exigences des clients et de la digitalisation des outils de production représente une belle opportunité à saisir. C’est précisément le but du projet collaboratif Process 4 Plastics (P4P), lancé par des membres du Swiss Plastics Cluster et financé par le Pôle scientifique et technologique du Canton de Fribourg.

Philippe Morel 1 Industrie 4.0 rime avec numérisation et mise en réseau. Au niveau des entreprises de la plasturgie, l’intégration verticale en est le thème prédominant sur lequel les efforts sont portés. Elle comprend l’intégration des systèmes IT à différents niveaux de la hiérarchie d’un système de production tels qu’actuateurs et capteurs, commande, pilotage des unités de production et, enfin, planification de l’entreprise par une solution intégrée. Ainsi, les machines de production sont connectées aux applications de progiciels intégrés de l’entreprise qui sont le système de gestion des processus industriels (MES, Manufacturing Execution System) et le système de planification de l’entreprise, (ERP, entreprise resource planning, ou progiciels) [fig]. Dans une optique de production intelligente, l’intégration verticale permet un flux d’informations continu, et surtout bidirectionnel, à même d’optimiser l’adéquation entre outils de production et planification de l’entreprise. La miniaturisation des capteurs et la baisse de leurs coûts de production favorisent leur déploiement à large échelle. A l’heure ac Philippe Morel, rédacteur indépendant, Fribourg.

tuelle, la plupart des capteurs s’utilisent de manière passive pour surveiller les variations de tel ou tel paramètre. L’exploitation de ces données, ou data mining, à l’aide de techniques de machine learning liées à l’intelligence artificielle permettrait de valoriser ce trésor d’informations. Mais, si l’approche scientific molding [1] et le recours à des plans d’expérimentation permettent déjà une amélioration des process d’injection, des outils comme la modélisation rhéologique ne permettent pas de résoudre tous les problèmes. En effet, les modèles ne sont qu’une simplification de la réalité car il est impossible de tenir compte de tous les paramètres entrant en jeu. Il s’agit de l’enjeu des techniques hard computing et soft computing présentées dans la revue des approches d’optimisation pour l’injection plastique [2].

Contrôler plutôt que prévenir Le datamining propose une autre approche: observer, à l’aveugle et sur de grands jeux de données, l’évolution de paramètres et en tirer des corrélations pertinentes en termes de production. Découvrir qu’un paramètre donné est l’indicateur clé d’une variation de qualité permettrait, en amélio-

rant son contrôle, de garantir une stabilité de la production ou de retarder au maximum une opération de maintenance préventive. Dans le cadre de Process 4 Plastics, les partenaires académiques et industriels du projet (voir encadré) ont développé une plateforme expérimentale, à disposition des entreprises, composée d’une presse d’injection et d’un moule scientifique équipés de capteurs et de l’instrumentation nécessaire au traitement et à l’exploitation de leurs données. Les résultats, tant sur des pièces tests que sur de véritables problèmes de production, indiquent une très bonne convergence de ces deux approches fondamentalement très différentes. Pour Eric Moreau, responsable plasturgie du Groupe Lemo SA, «l’application d’une procédure P4P nous a permis de résoudre un problème au niveau d’une ligne de soudure d’une pièce en production. En analysant les différents paramètres d’injection, nous sommes parvenus à déterminer lesquels étaient critiques dans notre cas. Ne disposant pas nous-mêmes des outils et connaissances, collaborer au sein du projet P4P s’est révélé très précieux.»

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Schéma du principe de l’intégration verticale développée dans le cadre du projet P4P.

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CLUSTER

Indispensables indices de qualité

Eliane Schmid Dionne reprend le flambeau Images: Swiss Plastics Cluster

Il ressort de cette étude que le data mining représente une solution intéressante dans l’optique d’une intégration verticale visant à améliorer la productivité. Toutefois, si l’obtention des données machine est aujourd’hui de plus en plus facile, il en va tout autrement pour les indices de qualité : ceux-ci sont en général mesurés «manuellement», en dehors de la chaîne de production. Une automatisation et une intégration de cette étape sur la chaîne de production permettrait une optimisation des lignes de production et, partant, une augmentation de la productivité.

Cluster Management

Bibliographie [1] Robust process development and scientific molding, Suhas Kulkarni – 2010 - Hanser Publications [2] Process parameter optimization of plastic injection molding : a review, Satadru Kashyap, Dilip Datta – 2015 – Central Institute of Plastics Engineering & Technology

Process 4 Plastics Partenaires académiques: –– Institut de recherche appliquée en plasturgie (iRAP), HEIA-FR –– Institut des systèmes complexes (iCoSys), HEIA-FR –– Sustainable engineering systems institute (SeSi) HEIA-FR Partenaires industriels: –– Johnson Electric Switzerland AG, Morat –– Plastechnik AG, Bösingen –– Schoeller Allibert Sàrl, Romont –– DuPont International Sàrl, Le Grand Saconnex –– GF Machining Solutions, Meyrin –– Redel SA, Sainte-Croix –– Plaspaq SA, Broc Sponsor: Kistler Instrumente AG Financement: Pôle scientifique et technologique du Canton de Fribourg et les partenaires industriels. Cofinancement apporté par les instituts. Durée: juillet 2015 – juin 2017 Responsable du projet: Prof. Pascal Bovet, HEIA-FR

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Eliane Schmid Dionne, le nouveau Cluster Manager.

Après deux ans et demi au management du Swiss Plastics Cluster, Verena Huber a décidé de donner une nouvelle orientation à sa carrière. Quittant la plasturgie pour la chimie, elle dirigera l’équipe «Relationship Marketing» de Bachem AG, une entreprise suisse spécialisée dans les peptides et les substances actives. C’est Eliane Schmid Dionne qui a repris la fonction de Cluster Manager à la fin janvier 2017. Après avoir débuté ses études en sciences des matériaux à l’EPFL, Eliane Schmid Dionne les poursuit à l’Ecole Polytechnique de Montréal, au Canada, où elle se spécialise dans les biomatériaux. Elle obtient ensuite un MSc en génie biomédical dans la même institution en travaillant sur le développement du design d’un implant orthopédique pour soigner la scoliose. Ces travaux, réalisés en partenariat avec l’entreprise Medtronic, débouchent sur le dépôt d’un brevet. De retour en Suisse, Eliane Schmid Dionne se met au service de Staar Surgical AG, à Nidau, entreprise spécialisée dans le domaine des implants ophtalmologiques. Elle y occupe successivement les postes d’ingénieur de projet R&D, d’ingénieur de pro-

duction, puis de responsable de production. Lors du rapatriement des activités de production de l’entreprise en Californie, Eliane Schmid Dionne accompagne le déménagement et œuvre en tant que manufacturing manager dans le site de la maison mère. Ces années de travail dans le domaine biomédical lui offrent une riche expérience en gestion de projet, connaissance des procédés industriels avec la problématique des normes et régulations du domaine biomédical. Elle décide ensuite de reprendre la fonction de Cluster Manager du Swiss Plastics Cluster. Consciente qu’elle s’éloigne de la gestion et de la production, elle se réjouit de toucher à une large palette d’activités touchant aux matériaux et de développer ses compétences dans l’organisation d’événements et le marketing. Elle souhaite intensifier les interactions entre les partenaires actuels, tout en agrandissant le cluster vers la Suisse alémanique et le lancement de nouveaux projets technologiques. Au niveau institutionnel, elle s’occupera à tendre vers l’autofinancement du réseau via le développement de nouveaux services pour les membres.

Contacts Swiss Plastics Cluster Eliane Schmid Dionne Cluster Manager c/o Innosquare Passage du Cardinal 11 CH-1700 Fribourg Téléphone +41 (0)26 429 67 72 eliane.schmiddionne@hefr.ch www.swissplastics-cluster.ch

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VERBAND

Infonet – der neue Kommunikationskanal des Swiss Plastics Verbands

Jederzeit auf dem Laufenden Der Swiss Plastics Verband lanciert für seine Mitglieder oder besser gesagt für die Mitarbeitenden der Mitgliederfirmen einen neuen Kommunikationskanal. Dank dem individuellen Newsletter finden die Nutzer regelmässig ihre persönlichen Neuigkeiten aus der Welt des Kunststoffs in ihrem Posteingang.

Peter Stauffer

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Die Swiss Plastics Platform wurde an der Swiss Plastics Night am 25. Januar 2017 in Luzern erfolgreich lanciert. Sie bietet den Nutzern die Möglichkeit, spannenden In­ novationsfeldern zu folgen, den richtigen Partner für ein Projekt zu finden und sich mit Kollegen zu vernetzen. Über 1000 Nutzer haben sich bereits regis­triert. Swiss Plastics unterstützt die Plattform mit folgenden Zielen: 1. Den Anbietern in der Kunststoffindus­ trie ermöglichen, ihre Kunden besser digi­ tal zu erreichen und so die gesamte Bran­ che zu fördern. 2. Den Mitarbeitenden seiner Mitglieder­ firmen die Informationen des Verbands besser zugänglich zu machen. Um das zweite Ziel zu erreichen, entsteht zurzeit das Infonet des Verbands. Es wird in die Swiss Plastics Platform inte­griert. Jeder Mitarbeitende, der sich für ein oder mehrere Interessengruppen und/oder Res­ sorts interessiert, ist im Infonet willkommen. Im Gegensatz zur Swiss Plastics Platform steht das Infonet ausschliesslich für Mitglie­ der des Verbands offen. Für die Regis­ trierung ist deshalb eine Firmen-E-Mail-­ Adresse eines Mitglieds erforderlich. Das Infonet unterstützt den Aufbau der neuen Verbandsstruktur und leistet einen wichtigen Beitrag zur Befriedigung der spezifischen Informationsbedürfnisse der Mitglieder. Peter Stauffer, Geschäftsführer Administration, Swiss Plastics.

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Im Infonet stehen folgende Interessengruppen und Ressorts zur Auswahl:

IG Technische Teile Leiter: Hans Wennekes

IG Verpackung Leiter: Beat Hurni

IG Composi­ tes & PUR Leitung: Leon­ hard Grämiger

IG Bau Leiter: Claude Fischer

Ressort Aus-/ Weiterbildung Leiter: Jürg Lüthi

IG Automotive/ Transport Leiter: Christian Morf

Ressort Nach­ haltigkeit Leiter: Dr. Mat­ thias Hofmann

IG Medical Leiter: Willi Bachmann

Ressort Regulato­ risches/Normen Leiter: Dr. Claude Bastian

Märkte und Anwendungen im Vordergrund «Im Vordergrund stehen nicht mehr ‹Tech­ nologien› sondern vermehrt Märkte und Anwendungen. Es geht darum, Mitglieder mit gleichen Interessen zusammen zu bringen, beispielsweise alle, die im Medi­ cal-Bereich oder in der Verpackung tätig sind. Da treffen sich dann Maschinenher­ steller, Rohstofflieferanten und Verarbeiter zu einem fachspezifischen und letztlich für unsere Endkunden nützlichen Austausch», sagt Präsident Silvio Ponti zur neuen Ver­ bandsstruktur. Diese wird im Infonet konsequent umge­ setzt. Die Nutzer folgen denjenigen Inte­ ressengruppen und Ressorts, die sie inte­ ressieren und erhalten dadurch ihren persönlichen Newsletter.

Kostenlos registrieren Registrieren Sie sich jetzt kostenlos mit Ihrer Firmen-E-Mail-Adresse für das Infonet. In wenigen Sekunden sind die Registrierung und die Personalisierung des Profils abge­ schlossen. Folgen Sie Interessengruppen und Ressorts und erhalten Sie alle Ver­ bands-Neuigkeiten in Ihrem persönlichen Newsletter regelmässig per E-Mail zugestellt. www.swissplastics.com/infonet

Kontakt Swiss Plastics Kurt Röschli Schachenallee 29C, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 834 00 67 k.roeschli@swiss-plastics.ch www.swiss-plastics.ch

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Engineering Passion

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KUNSTSTOFF XTRA

INDUSTRIE 4.0

Was ist Industrie 4.0?

«Viele glauben, Industrie 4.0 kann man kaufen»

Dr. Ulrich Marsch 1 Alle reden von Industrie 4.0, aber viele Menschen können sich nichts Genaues darunter vorstellen. Gibt es eine Definition? Prof. Birgit Vogel-Heuser: Ja, es gibt Definitionen. Aber keine, die wirklich anerkannt ist. Oder aber die Definitionen sind so allgemein gehalten, dass sie nichts mehr aussagen. Eigentlich ist Industrie 4.0 ein Konzept, das viele Facetten hat. Das in einem Satz zusammenzufassen, funktioniert einfach nicht. Was sind die häufigsten Missverständnisse, wenn es um Industrie 4.0 geht? Vogel-Heuser: Viele Menschen denken, dass sie Industrie 4.0 kaufen können. Das ist nicht möglich. Oder Messe-Stände werben mit der Aufschrift: Wir haben einen Industrie 4.0-PC. Völliger Unsinn. Ein PC an sich kann gar nicht Industrie 4.0 sein, das ist ein Gerät mit einer Software. Oft höre ich bei Schulungen auch: Sagen Sie mir mal, wie Industrie 4.0 für mein Unternehmen funktioniert. Das geht nicht. Jeder Unternehmer muss für sich überlegen, was von diesem Blumenstrauss an Komponenten von Industrie 4.0 für ihn, für sein Geschäft und für seine Kunden inte­ ressant ist. Können Sie dafür Beispiele nennen? Vogel-Heuser: Ich hatte bei einer Schulung Kontakt zu einem Unternehmen, in dem noch viel manuell gearbeitet wird. Aber es gibt eine grosse Kernmaschine, die öfter ausfällt. Jetzt hat sich das Unternehmen mit dem Mitbewerber zusamDr. Ulrich Marsch, Corporate Communications Center, Technische Universität München.

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mengetan, der auch diese Maschine hat und ein Industrie-4.0-Projekt mit dem Maschinenhersteller gestartet, um die Ausfälle zu reduzieren und die Ursachen zu finden. In einem anderen Fall, bei einer grossen Firma, die viele Abteilungen hat, muss zum Beispiel die Kommunikation zwischen den Abteilungen optimiert werden, damit das Engineering und die Datenauswertung verbessert werden können. Daher kann man nicht sagen: Erklär mir, was ich in meinem Unternehmen machen soll. Hier muss jeder selbst überlegen, wo Schwächen vorhanden sind und was am meisten Nutzen bringt. Industrie 4.0 optimiert also die Unternehmen? Vogel-Heuser: Ja, es ist ein Optimierungsprozess. Wir wollen ja im Endeffekt, dass unsere Anlagen besser laufen, damit wir wettbewerbsfähig bleiben oder sogar unsere Wettbewerbsfähigkeit verbessern können. Dazu haben wir diese verschiedenen Mechanismen von Industrie 4.0. Zum Beispiel kann ich mich jetzt vernetzten, weil fast überall ein gutes Internet vorhanden ist. Diese Vernetzung kann aber nicht nur im eigenen Unternehmen, sondern auch mit dem Mitbewerber stattfinden. Viele Unternehmen sind durchaus bereit, ihre Daten auch mit einem Teil der Mitbewerber ein Stück weit zu teilen. Weil sie so mehr Wissen bekommen und mehr Wissen heisst, ich kann produktiver arbeiten. Wie kann das konkret aussehen? Vogel-Heuser: Zum Beispiel können Hersteller und der Baustellenbetreiber miteinander Daten über Baumaschinen austauschen, also wie oft das Gerät im Einsatz ist oder welche Strecken gefahren werden oder welche Fehlermeldungen anstanden.

Bild: Uli Benz / TUM

Die Zukunft in der Produktion heisst Industrie 4.0. Wer sich ihr verschliesst, gilt als rückständig. Doch was ist Industrie 4.0 eigentlich? Prof. Birgit Vogel-Heuser vom Lehrstuhl für Automatisierung und Informationssysteme an der Technischen Universität München (TUM) erklärt, warum eine Definition so schwierig ist und wie Unternehmen die neue industrielle Revolution umsetzen können.

Prof. Birgit Vogel-Heuser am Joghurt-Demons­ trator.

­ enn ich sehe, ein Gerät fällt aus, kann W ich schnell erfahren, wo ich ein anderes herbekommen oder leihen kann. Und vielleicht eben auch beim Mitbewerber, wenn ich weiss, der braucht gerade seinen Bagger nicht. Und ich gebe ihm noch ein wenig Geld dafür. Dann haben wir beide was davon. Das ist das wirklich Neue, über Betriebsgrenzen hinaus zu schauen. Bei dem Projekt «MyJogurt» arbeiten Sie mit mehreren Professoren an einem Projekt. Vogel-Heuser: Auch Professoren sind Mitbewerber, wenn sie an verschiedenen Universitäten forschen und lehren. Wir wollten zeigen, dass wir gemeinschaftlich etwas aufbauen und auch gemeinschaftlich lernen können, und das auch ohne Förderung. Jeder hat seine Stärke und wenn wir uns zusammentun, dann entsteht daraus ein Industrie 4.0 System. Und so war es auch, wir haben gemeinschaftlich Modelle und Software geschrieben. In dieser Anlage ist ein anderer Aspekt von Industrie 4.0 zu sehen: Das intelligente Produkt. Wie funktioniert das? 3/2017


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Vogel-Heuser: Sie haben sozusagen ein Joghurt-Gläschen, das weiss, wie es befüllt werden will. Sagen wir, Sie wollen Mango und Erdbeeren. Zuerst müssen Sie wissen: Kann das gefertigt werden, also sind alle Zutaten vorhanden und kann diese Frucht überhaupt in der Anlage verarbeitet werden. Dann werden die Gläschen gefahren und holen sich, was sie brauchen. Sie sind sozusagen in Kontakt mit der Anlage. Die Idee an sich ist schon ziemlich alt. Nun ist es umsetzbar. Bei dem Begriff Industrie 4.0 denken viele Menschen auch an eine voll automatische Produktion, bei der Arbeitskräfte nicht mehr nötig sind … Vogel-Heuser: Menschenleere Fabriken sind nicht das, was wir erreichen wollen. Es gibt bestimmte Dinge, die können Ma-

INDUSTRIE 4.0

schinen besser als Menschen. Zum Beispiel schwere Dinge heben oder monotone Tätigkeiten wie Daten auswerten. Diese anspruchslosen zeitraubenden Tätigkeiten wollen wir wegbekommen. Diese vielen kleinen Dingen, die uns davon abhalten, das zu tun, was wir eigentlich wollen. Dazu kann Industrie 4.0 beitragen. Andere Dinge können Menschen immer noch besser als Maschinen, wie etwa auf kritische und unvorhergesehene Situationen zu reagieren. Auch sollen Menschen in Industrie 4.0 in der Arbeit durch Maschinen unterstützt werden. Wie könnte das aussehen? Vogel-Heuser: Die Frage ist: Wie kann ich auch geringer qualifizierte Arbeitskräfte ertüchtigen, dass sie zum Beispiel eine Maschine warten können. Wichtig ist, die

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HANNOVER MESSE

Digitale Zwillinge, Cobots und künstliche Intelligenz

Die Zutaten für die Fabrik 4.0

Bild: Deutsche Messe

Damit Fabriken zu Smart Factories werden, braucht es einen Mix aus innovativer Automationstechnik, digitalen Zwillingen, Cobots und künstlicher Intelligenz. Wie diese Technologien zusammenspielen und der Schritt in die cyberphysische Zukunft gelingt, zeigen die Leitmessen Industrial Automation und Digital Factory. Beide Veranstaltungen werden unter dem Dach der Hannover Messe ausgerichtet.

Cobots – Collaborative Robots – arbeiten mit dem Menschen Hand in Hand und lernen eigenständig dazu.

Die Hannover Messe (24.–29. April) ist die Weltleitmesse der vernetzten Indus­ trie. Automationstechnik vom Sensor bis zum Cobot; Software für die virtuelle Pro­ duktentwicklung und Fabriksteuerung; Konzepte für durchgängigen Datenaus­ tausch und Plattformen für die Nutzung künstlicher Intelligenz. «Wer die Produkti­ on der Zukunft im Zusammenhang ken­ nenlernen will, der kommt nach Hanno­ ver», sagt Arno Reich, Abteilungsleiter für die Automationsthemen der Hannover Messe. «Seit Jahren werden die neuesten Entwicklungen rund um Industrie 4.0 als erstes in den Hallen der Industrial Auto­ mation und der Digital Factory gezeigt. Die Themen, die das Messegeschehen im April massgeblich bestimmen werden, sind digitale Zwillinge, Cobots und künst­ liche Intelligenz.» 28

Doppelt hält besser Wenn physische und digitale Welt ver­ schmelzen, werden Digital Twins geboren. Sie entstehen mit der Produktidee, dienen bei der Fertigung als virtuelle Vorlage, wachsen danach im Produktentstehungs­ prozess weiter mit und bleiben über den gesamten Lebenszyklus untrennbar mit ihrem realen Zwilling verbunden. Reich: «Für die Industrie steckt in den digi­ talen Abbildern realer Produkte ein riesiges Potenzial.» Statt teurer Prototypen und langwieriger Versuchsketten lassen sich mit Digital Twins allerhand Szenarien innerhalb kürzester Zeit durchspielen, Lösungsstrate­ gien entwickeln, Verbesserungsmöglichkei­ ten ausloten und umsetzen. Ein Beispiel aus der Praxis: Mithilfe von Simulationssoftware bildet der Maschi­

Hannover Messe Die weltweit wichtigste Industrie­ messe wird vom 24. bis 28. April 2017 in Hannover ausgerichtet. Un­ ter dem Leitthema «Integrated Indus­ try – Creating Value» ist die Hanno­ ver Messe der globale Hotspot für alle Themen rund um die Digitalisie­ rung der Produktion (Industrie 4.0) und der Energiesysteme (Integrated Energy). Sie vereint sieben Leitmes­ sen an einem Ort: Industrial Automa­ tion, MDA – Motion, Drive & Auto­ mation, Digital Factor y, Energy, ComVac, Industrial Supply und Re­ search & Technology. Polen ist das Partnerland der Hannover Messe 2017.

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nenbauer Optima seine Verpackungsma­ schinen virtuell nach, testet und validiert sie. Die Software kommt dabei von Sie­ mens. So lässt sich der Produktfluss der Maschine berechnen und optimieren, be­ vor die Maschine tatsächlich gebaut ist. «Der Digitale Zwilling von Produkt und Maschine ist nicht mehr nur nützlich zur Beschleunigung von Time to Market. Er ist jetzt schon die Basis für Dienstleistungs­ angebote wie vorausschauende Wartung oder neue Geschäftsmodelle. Diese und viele weitere praktische Anwendungs­ beispiele werden die Besucher auf der Hannover Messe zu sehen bekommen», sagt Reich.

Dein Cobot und Helfer Bis 2019 sollen rund 1,4 Millionen neue Industrieroboter weltweit die Fabriken be­ stücken, so die Prognose des Weltbran­ chenverbands International Federation of Robotics. Darunter eine Vielzahl von Co­ bots, also Collaborative Robots, die mit Menschen Hand in Hand arbeiten. «Gerade kleinere Unternehmen brauchen kosteneffiziente, einfach zu nutzende Lö­ sungen, wenn sie die Chancen der Indus­ trie 4.0 für sich nutzen wollen. Hier kom­ men die Cobots ins Spiel», sagt Reich. Cobots sind nicht nur sehr einfach zu pro­ grammieren. Einige Cobot-Modelle lernen eigenständig hinzu. Etwa, indem ein Tech­ niker eine Bewegung mit dem Roboterarm durchführt und der Cobot die Aktion auto­ matisch nachahmt. Sie lassen sich flexibel an unterschiedlichen Stellen der Produkti­ onskette einsetzen. Reich: «Alle führenden Robotikhersteller sind auf der Hannover Messe vertreten, um ihre Entwicklungen zu präsentieren und den Nutzen des Robo-Kollegen klar herauszustellen.»

Maschinelles Lernen durch künstliche Intelligenz Verstärkt zeigen sich auch Plattformen für die Nutzung künstlicher Intelligenz etwa für Maschinenlernen auf der Hannover Messe. Vertreten unter anderem durch Microsoft oder IBM mit Watson IoT. Maschinelles Lernen ist ein Teilgebiet der künstlichen Intelligenz. Heute fällt eine Vielzahl von Softwaretechniken unter die­

HANNOVER MESSE

sen Begriff: Computer lernen, Menschen auf Fotos zu identifizieren. Sie steuern fah­ rerlose Autos durch den Stadtverkehr, nachdem sie einige Tausend Stunden trai­ niert haben. Sie finden Muster in riesigen Datensätzen (Big Data). «Der Nutzen, der hieraus für das produzie­ rende Gewerbe entstehen kann, ist enorm», sagt Reich. «Maschinen können zum Beispiel in Zukunft den Produktions­ prozess eigenständig optimieren und so für maximale Effizienz sorgen. Die ersten

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Schritte in diese neue Welt der Produktion können die Besucher auf der Hannover Messe 2017 gehen.»

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HANNOVER MESSE

Industrial Supply

Bühne für die Schlüsseltechnologie Leichtbau Leichtbau gehört zu den wichtigsten Trendthemen auf der Hannover Messe 2017. Wer sich für das gesamte Spektrum der Schlüsseltechnologie Leichtbau – von der Konstruktion über das Design bis hin zu Werkstoffen und ihren Eigenschaften – interessiert, ist in den Hallen der Industrial Supply richtig. Einzelne Unternehmen oder auch ganze Cluster stellen das Thema Leichtbau ins Zentrum ihrer Präsentation und verschaffen den Anwendern unterschiedlichster Branchen damit einen facettenreichen Überblick möglicher Leichtbaulösungen.

Insbesondere die Halle 6 hat sich in den vergangenen Jahre als der zentrale Anlaufpunkt für alle an Leichtbau interessierten Fachbesucher etabliert. «Technologieentwicklungen im Leichtbau umfassen zunehmend den gesamten Entwicklungsund Fertigungsprozess», sagt Marc Bicker, der mit dem Leichtbau-Cluster der Hochschule Landshut erneut auf der Hannover Messe vertreten sein wird. «Insbesondere von der Zulieferindustrie werden über die Wertschöpfungsketten und branchenübergreifend eine Vielzahl von Innovationen für die OEMs entwickelt.» Das betrifft neue Materialien ebenso wie neue Füge- und Verbindungstechniken, die zusammen mit neuen Fertigungsmöglichkeiten sowie Innovationen in der Oberflächentechnik zu neuen Lösungen führen. Das Besondere in Hannover: Der Leichtbau zeigt sich hier in all seinen Facetten. Lösungen aus Leichtmetallen, hochfesten Stählen, Polymeren, Verbundwerkstoffen, Schäumen oder im Multi-­ Material-Design lassen einen Direktvergleich zu.

Digitalisierung ist essenziell für den Leichtbau «Weniger ist mehr.Wert», so lautet das Motto des Gemeinschaftsstands «Leichtbau aus Baden-Württemberg». Die beteiligten Unternehmen richten den Fokus auf besonders wichtige Themen im Leichtbau. Dazu gehören Digitalisierung, Addi­ tive Manufacturing, hybride Werkstoffe oder neue Möglichkeiten in Design, Prozessen und Simulation. «Die Digitalisierung ist für die weitere Entwicklung des Leichtbaus essenziell», sagt Dr. Wolfgang Seeliger, Geschäftsführer der Leichtbau 30

BW GmbH. «Der Leichtbau geht mit Werkstoffen an Grenzen der Belastbarkeit, Produkte werden komplett neu konstruiert, Funktionen in Bauteile integriert. Um die Leichtbaupotenziale komplett ausschöpfen zu können, ist eine durchgängige Datenkommunikation entlang der gesamten Wertschöpfungskette notwendig. Dies führt zu einer deutlich gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit und einem Mehrwert für den Kunden.»

Carbon Technology erweitert Funktionen Zu den Unternehmen, die besonders auf das Thema Leichtbau zielen, gehört auch die Schunk Group. Der international agierende Technologiekonzern bietet ein breites Produkt- und Leistungsspektrum aus den Bereichen Kohlenstofftechnik und Keramik, Umweltsimulation und Klimatechnik, Sintermetall und Ultraschallschweissen. Die Division Schunk Carbon Technology ist spezialisiert auf die Entwicklung, Herstellung und Anwendung von Hochleistungskomponenten aus Kohlenstoff, Keramik und Quarz für die Industrie. Diese finden sich in Autos, Elektromotoren, Pumpen, Windkraftanlagen oder weiteren Anwendungen in Hightechbranchen. Ein wichtiges Einsatzgebiet von Karbon ist der Leichtbau. In Form von Composites ersetzt der Werkstoff metallische Bauteile, um Gewicht, Verbrauch und Emissionen zu reduzieren und dort Leistung zu bringen, wo Metalle bereits versagen. Doch Schunk Carbon Technology transformiert nicht nur Karbon- und Keramikwerkstoffe in neue industrielle Applikationen, um Gewicht zu sparen. Gleichzeitig wird die Funktion der Kompo-

nenten erweitert, Process Added Value Engineering (PAVE) genannt. Beispiele dafür sind etwa innovative CFK-Lösungen für Permanentmagnetmotoren und Hochgeschwindigkeits-Stromabnehmer, dünnwandige Armierungshülsen zur Fixierung von Antriebsmagneten in elektrischen Hochleistungsmotoren oder leichte CFK-Wippen für Pantographen, die bisherige Aluminium-Systeme ersetzen werden. Ausserdem entwickelt Schunk keramikbasierende Composites, die sich nicht nur durch Gewichtseinsparung, sondern auch durch ihre thermische Festigkeit in Hochtemperatur-Applikationen sowie ihre Korrosionsbeständigkeit gegenüber Sauerstoff auszeichnen. Interessant ist dies etwa für den Einsatz in der Luft- und Raum­fahrt. Leichtmetalle und Leichtbaustrukturen sowie Faserverbundwerkstoffe und polymere Werkstoffe werden auch Thema im zentralen Forum Industrial Supply sein. Um das ganze Angebot zum Thema Leichtbau im Blick behalten zu können, bekommen die Fachbesucher den Leichtbau-Guide an die Hand. Ihn gibt es kostenfrei als Print- oder Download-Version.

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Lenorplastics baut Logistikcenter in Oberriet massiv aus

NEWS

DRYMAX

Bild: Lenorplastics

D R Y E R

Der Erweiterungsbau des Logistikcenters bietet den Kunden mehr Sicherheit und Kontinuität.

Lenorplastics verdoppelt die Lagerkapazität in ihrem Logistikcenter in Oberriet. Damit will der Distributor von hochwertigen technischen Kunststoffen den Kunden mehr Liefersicherheit und Preisstabilität bieten. «Wegen der Volatilität auf dem Kunststoffmarkt, sprich Lieferfähigkeit und Preisveränderungen, möchten sich die Kunden vermehrt durch ein sogenanntes Hedging absichern. Mit Rahmenkontrakten bieten wir ihnen ein höchst mögliches Mass an Sicherheit bezüglich Verfügbarkeit und Preise», erklärt Jwan Meier, Geschäftsführer der Lenorplastics Firmengruppe. Auslöser für das Bedürfnis nach Hedging sind die Veränderungen im Kunststoff-Rohstoffmarkt: Verschiedene Force-Majeure-Erklärungen namhafter Rohstoffhersteller führten zu Materialliefer­engpässen bei Verarbeitern und zu Preisveränderungen, was ein kostengünstiges Produzieren verunmöglichte. Das Logistikcenter wird Ende 2017 fertiggestellt sein. Die zusätzliche Lagerfläche, bestückt mit einem Hochregallager, beträgt 3600 m2. www.lenorplastics.com

E60

Hufschmied Zerspanungssysteme feiert 25-Jahr-Jubiläum Hufschmied Zerspanungssysteme GmbH blickt auf 25 Jahre einzigartiger Entwicklung als Hersteller von Bohr-Fräswerkzeugen zurück. Das mittelständische Familienunternehmen agiert heute nicht nur auf Augenhöhe mit den bekanntesten Namen der Branche, sondern setzt auch Massstäbe: Es siegte wiederholt in europaweiten, auf wissenschaftlicher Basis durchgeführten Benchmarktests. Von BMW wurde es für den Supplier Innovation Award 2016 nominiert und ausgezeichnet. Mit Erfolgen wie diesen wuchs das Unternehmen in neue Dimensionen, was sich auch an der Erweiterung der Firmenzentrale in Bobingen bei Augsburg zeigt. Dort ist das Engineering Zentrum zuhause. Als Strategiepartner für die wirtschaftlich wettbewerbsfähige Bearbeitung insbesondere neuartiger Materialien und Teile bietet es einen hochattraktiven Komplettservice. Er reicht vom individuellen Werkzeugdesign über die Bestimmung der Maschine, CAD/CAM-Tools und der CNC-Steuerung bis zur gesamtheitlichen Prozessoptimierung. www.hufschmied.net

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NEWS

Sepro eröffnet Verkaufsbüro in der Schweiz vier Violy betreut. Violy ist seit 25 Jahren für Sepro tätig und ist zusätzlich für Südostfrankreich verantwortlich. Für den italienisch sprechenden Südosten der Schweiz ist weiterhin der italienische Vertragshändler Sverital SpA der Ansprechpartner. Bisher war Sepro in der Schweiz durch die Huber Automation AG vertreten.

Bilder: Sepro

Sepro, der französische Spezialist in Robotik und Automatisierung mit Hauptsitz in La Rochesur-Yon eröffnet ein neues Vertriebs- und Servicezentrum für die Kunststoff-Spritzgussindustrie in der Schweiz. Thomas Scherz führt als Area Sales Manager das Büro von Sepro Schweiz, das östlich von Zürich gelegen ist. Scherz ist für den deutschsprachigen Teil der Schweiz zuständig. Kunden in der Romandie werden von Oli-

Thomas Scherz

Olivier Violy

www.sepro-group.com

Bild: Robotec

Smart Manufacturing Days bei Robotec

An verschiedenen Stationen konnten sich die Besucher über das Leistungsspektrum ein Bild machen.

Rund 350 Personen besuchten vom 16. bis 18. Februar 2017 die smart manufacturing days@robotec der Robotec Solutions AG in Seon. Den Besuchern bot sich die Gelegenheit, die neuesten Trends und Technologien in der Robotik kennenzulernen. Der Fokus lag

dabei in der Vernetzung, Produktivität und Benutzerfreundlichkeit. Ausserdem konnten Interessierte selbstständig ein Roboterprogramm erstellen. Die Robotec Solutions AG gehört zur Alaxa Robotic Group und beschäftigt am Firmensitz in Seon 20 hochqualifizierte

Mitarbeiter. Das Unternehmen gehört schweizweit zu den grössten Anbietern von Robotiklösungen in den Bereichen Qualitätskontrolle, Palettieren und Montageapplikationen.

www.robotec-ag.com

Roadshow hilft, Vorteile bei Digitalisierung zu entdecken Am 23. März startet Innovation Alliance, ein Verbund von Partnern aus der IT-Branche, mit der Roadshow «Wege statt Visionen» durch Deutschland. Dem Mittelstand sollen damit die Vorteile eigener Digitalisierung aufgezeigt werden und helfen, Vorbehalte gegenüber dieser zu überwinden. Denn 30 % des Managements stossen bei der Umsetzung von

Digitalisierungsprojekten auf Widerstände. Das bestätigt eine aktuelle Studie der Innovation Alliance. Die Roadshow steht unter dem Motto «Erleben, was Digitalisierung wirklich bedeutet». Die Partner der Innovation Alliance veranschaulichen anhand von praktischen Beispielen und Kurzvorträgen, welche Möglichkeiten Digitalisierung für jedes

einzelne Unternehmen bietet: vom verarbeitenden Grossunternehmen, das von 40 Prozent geringeren Stillstandszeiten seiner Maschinen profitiert, bis zur mittelständischen Grossdruckerei, die deutlich weniger stressbedingte Kündigungen zu verzeichnen hat, seit die Auftragsaufnahme und -abwicklung digitalisiert wurde. «Die Veranstaltungsreihe ist eine Beratung

von Mittelständlern für Mittelständler – also auf Augenhöhe», erläutert Peter Behnisch, Geschäftsleitung und Gesellschafter der Inneo Solutions GmbH. Die Roadshow macht im März und April in München, Stuttgart, Frankfurt, Düsseldorf, Leipzig und Hamburg halt. https://www.innovationalliance.de/roadshow/

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NEWS

Kunststoffverhalten unter Feuchte- und Temperaturwechseln Lutterbeck, Karin: Das Verhalten von Kunststoffen unter dem Einfluss wechselnder Umgebungsfeuchte und -temperatur, RAM Verlag Lüdenscheid, 2016. ISBN 9783-942303-41-5 Das Wagnis, eine Dissertation mehr als drei Jahrzehnte nach ihrer Erarbeitung als Schrift in den Handel zu bringen, kann in diesem speziellen Fall wohl als gerechtfertigt betrachtet werden. Denn das Thema

An Schnittstellen-­ Standardisierung wird weiter gefeilt Der europäische Dachverband der Kunststoff- und Gummimaschinenhersteller beschäftigt sich seit drei Jahren mit der Entwicklung von Industrie 4.0 tauglichen Schnittstellen auf Basis von OPC UA. Als erstes Ergebnis wurde zur K-Messe im Oktober letzten Jahres Euromap 77 (Schnittstelle zwischen Spritzgiessmaschinen und Leitrechner/MES) als Release Candidate veröffentlicht. Weitere Spezifikationen zur Vernetzung verschiedener Maschinen befinden sich in Entwicklung. Dabei werden die Arbeitskreise bereits durch die OPC Foundation unterstützt. Zur gegenseitigen Bestätigung der Kooperation unterzeichneten Stefan Hoppe, Vize-Präsident der OPC Foundation, und Thorsten Kühmann, Generalsekretär von Euromap, am 1. Februar 2017 ein Memorandum of Understanding. Damit wird die enge Zusammenarbeit auch für zukünftige Projekte vereinbart. Gemeinsames Ziel ist die Veröffentlichung der Schnittstellenbeschreibungen für Kunststoff- und Gummimaschinen als sogenannte Companion Specifications. Durch diese einheitlichen Informationsmodelle entfällt bei der Vernetzung von Maschinen der bisher nötige Anpassungsaufwand. Komponenten verschiedener Hersteller können einfacher zu Anlagen kombiniert werden, wenn jeder Hersteller seine Daten in gleicher Form anbietet. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung zur Realisierung von Industrie 4.0.

Einfluss wechselnder Umgebungsbedingungen auf das kurz- und langzeitige Verhalten von Kunststoffen ist unverändert aktuell. Das Werk der Autorin, Professorin an der FH Köln, überzeugt durch die klar zusammengestellten Grundlagen und die sauber herausgearbeiteten Erkenntnisse und Empfehlungen für Auslegung und Verarbeitung, die alle nach wie vor Gültigkeit haben. Sie beziehen sich auf PA 6, PC, beides ohne und mit GF-Verstärkung so-

wie UP-Harzlaminate. Speziell bei den letzteren sind die Einflüsse von Feuchteund Temperaturwechseln von Bedeutung, weil sie im Einsatz zu einem schnellen Versagen führen können. Eine Nachführung des Schrifttums hätte die empfehlenswerte Neuausgabe vorteilhaft abgerundet. www.ram-verlag.eu Prof. Johannes Kunz

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NEWS

Bild: Dätw yler

Wechsel an der Spitze bei Dätwyler

Dirk Lambrecht

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Fachkräftemangel? ten und Schnell zum größ lenmarkt el St n te meistgenutz ranche*: für die Kunststoffb markt

Bei der Industriegruppe Dätwyler hat Dirk Lambrecht auf den Jahresbeginn die Führung des Unternehmens übernommen. Er löst Paul Hälg ab, der der Generalversammlung im März 2017 zur Wahl als Verwaltungsratspräsident vorgeschlagen wird. Nach den erfolgreichen Portfolio­ anpassungen in den vergangenen Jahren liegt der strategische Fokus für die Zukunft ganz klar auf profitablem Wachstum. Lambrecht hat als Leiter des Konzernbereichs Sealing Solutions seit 2005 die Entwicklung und das Wachstum dieses Konzernbereichs geprägt. Basis dazu bildete eine gezielte internationale Expansionsstrategie mit dem Auf- und Ausbau eigener Stand-

orte und der Akquisition von passenden Unternehmen in den drei wichtigsten Wirtschaftsregionen Asien, Nafta und Europa. Seine Nachfolge als Leiter des Konzernbereichs Sealing Solutions hat per 1. Oktober 2016 Torsten Maschke übernommen. Paul Hälg hat seit seinem Eintritt als CEO 2004 in enger Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat die Dätwyler Gruppe neu ausgerichtet und vorwärtsgebracht. Dabei wurden die Dichtungstechnik und die High-Service-Distribution von Elektronikkomponenten als Kerngeschäfte definiert. Durch ein aktives Portfoliomanagement mit Devestitionen und Akquisitionen hat sich die Zahl der Konzernbereiche von ursprünglich fünf auf zwei reduziert, bei gleichzeitigem Ausbau der beiden Kerngeschäfte. Unter der Führung von Hälg ist es Dätwyler gelungen, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und die Betriebsgewinnmarge von knapp 4 % im Jahr 2005 nachhaltig auf deutlich über 10 % zu erhöhen. www.datwyler.com

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Grafe ist nach ISO 50001:2011 zertifiziert Die Grafe-Gruppe, mit Sitz in Blankenhain, hat die Zertifizierung nach EN ISO 50001:2011 – ein internationaler Standard für Energiemanagementsysteme – erhalten. Neben dem ISO 9001 zertifizierten Qualitätsmanagementsystem und der ISO TS16949 für Automobilzulieferer erfüllt der Farbund Additiv-Masterbatch-Hersteller nun auch die Anforderungen der Energiepolitik. Von den Massnahmen verspricht sich das Unternehmen

eine ständige Optimierung der Energieverbräuche, also ein ausgewogenes Verhältnis von Energieeinsatz zu fertig gestellten Produkten. Zukünftig werden nicht nur Massnahmen zur Energie- und Kostenersparnis ergriffen. Gerade auch bei Neuinvestitionen von Maschinen und Anlagen wird verstärkt darauf geachtet, energieeffiziente Lösungen zu finden. www.grafe.com 3 / 2 0 17


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MESSEN

Medtec Europe, 4. bis 6. April 2017 in Stuttgart

2017 – ein Jahr der Weichenstellung Dauerbrenner wie die Digitalisierung der Branche, ISO 13485, Brexit und der Ausstieg der USA aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP – 2017 wird ein Jahr, in dem sich Entscheider in der Medizintechnik besonders vielen Fragen und komplexen Entwicklungen ausgesetzt sehen, die entscheidende Weichen für die Zukunft stellen werden. Die Medtec Europe dürfte daher ein spannender Branchenevent werden.

Neben globalwirtschaftlichen Themen wird ein Schwerpunkt der zum 16. Mal stattfindenden Messe die zunehmende Verbindung von Medizintechnik und Pharma sein. Standen beide Sektoren in der Vergangenheit häufig in Konkurrenz zueinander zeigen aktuelle Innovationen mehr die sich gegenseitig befruchtende Wechselwirkung der Industrien. Innovationen im Techniksektor führen zu erhöhtem Einsatz von Medikamenten und andersherum. Immer häufiger verschwimmen auch die Grenzen zwischen medizinischem Gerät und Medikament. Je nach Perspektive lassen sich diese Kombinationsprodukte sowohl der einen wie der anderen Kategorie zuordnen. Das Thema wird über mehrere Medtec Europe Wissens- und Networkingformate gespielt werden. So zum Beispiel in den Sessions Innovation in Drug Device Combination und Pharma meets Medtec im Seminar Theatre. Anne Schumacher, Brand Director beim Veranstalter UBM: «Seit diesem Jahr ist die Medtec Europe Teil unseres Pharma-Messen-Portfolios, wir können dadurch sowohl fachlich als

auch in Bezug auf Aussteller und Fachbesucher sehr starke Synergien herstellen.»

Digitalisierung und eHealth Am Über-Thema Digitalisierung geht auch auf der Medtec 2017 kein Weg vorbei. Internet of Things, Industry 4.0 und Mobile Health sind nicht mehr nur Innovations-, sondern mittlerweile vor allem auch Business-Treiber des Industriesektors. Branchenexperten wie David Kleidermacher, CSO von Blackberry, werden in Stuttgart hierzu ihr Wissen mit den etwa 7000 Besuchern aus über 70 Ländern teilen.

Premiere: VDMA Forum Erstmalig auf der Medtec ist das VDMA Forum, eine Plattform, auf der die angeschlossenen Aussteller ihre Neuheiten in Form von Kurzvorträgen präsentieren werden. Die Medtec stärkt damit ihre Positionierung als Messe, die die gesamte Wertschöpfung entlang der Produktionskette abdeckt.

Wir machen mehr aus Kunststoff

Ebenfalls neu ist die eintägige Fachkonferenz des Fraunhofer Instituts zum Thema Medical Devices Manufacturing. Auf wissenschaftlich hohem Niveau werden die Teilnehmer die Möglichkeit haben, ihre Kenntnisse zu Themen wie «3D Printing in der Medizintechnik» in besonderer Detailfülle zu vertiefen.

Start-up Academy Start-ups stehen zunehmend im Rampenlicht. Diese kleinen und dynamischen Unternehmen sind es, die in besonders kurzen Entwicklungszeiten Innovationen zur Marktreife bringen können und der Branche damit wichtige Impulse geben. Die Medtech Europe gibt im Rahmen der Startup Academy ausgewählten Unternehmen die Möglichkeit sich kostenfrei einem internationalem Fachpublikum vorzustellen. Kontakt UBM EMEA, D-53721 Siegburg Telefon +49 (0)2241 959781-0 www.medteceurope.com

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VER ANSTALTUNGEN

03.04.

Seminar: Verfahren und Werkzeugauslegung bei Faserverbunden Ort: Frankfurt am Main Veranstalter: AVK, Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V. Am Hauptbahnhof 10, D-60329 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 27 10 77-0 info@avk-tv.de, www.avk-tv.de

04.–06.04.

Medtec Europe 2017 Ort: Stuttgart Veranstalter: Messe Stuttgart CH: event-ex AG, Amtsstrasse 3 CH-8610 Uster Telefon +41 (0)43 399 45 71 peter.plan.switzerland@messe-stuttgart.com www.medteceurope.com

04.–07.04.

06.04.

Technologietag Werkstattbedarf Ort: Wolfurt / A Veranstalter: Meusburger Georg GmbH & Co. KG Kesselstrasse 42, A-6960 Wolfurt Telefon +43 (0)5574 6706-0 L.klimmer@meusburger.com, www.meusburger.com Kurs: Aufbau und Eigenschaften der Kunststoffe Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

Reindustriealisierung mit Hightech-Unternehmen Ort: Brugg Veranstalter: Hightech Zentrum Aargau Badenerstrasse 13, CH-5200 Brugg Telefon +41 (0)56 560 50 50 info@hightechzentrum.ch www.hightechzentrum.ch

25./26.04.

pro-K: Fluorpolymer-Konferenz Ort: Würzburg Veranstalter: SKZ – ConSem GmbH Frankfurter Strasse 15–17, D-97082 Würzburg Telefon +49 (0)931 4104-164 anmeldung@skz.de, www.skz.de/461

26./27.04.

Messe-Quartett: Empack, Packaging Innovations, Label & Print, Logistics & Distribution Ort: Zürich Veranstalter: Easyfairs Schweiz GmbH St. Jakobs-Strasse 170a, CH-4132 Muttenz Telefon +41 (0)61 228 10 00 schweiz@easyfairs.com, www.easyfairs.com/schweiz

27.04.

FSK-Fachtag: Leichtbau mit Polyurethanen Ort: Horgen (CH) Veranstalter: Fachverband Schaumkunststoffe und Polyurethane e.V. (FSK) Am Hauptbahnhof 10, D-60329 Frankfurt/Main Telefon +49 (0)69 299 207-0 fsk@fsk-vsv.de, www.fsk-vsv.de

27.04.

Seminar: Kunststoffe in der Medizintechnik: Von der Auswahl bis zur Verarbeitung Ort: Würzburg Veranstalter: SKZ – ConSem GmbH Frankfurter Strasse 15–17, D-97082 Würzburg Telefon +49 (0)931 4104-164 anmeldung@skz.de, www.skz.de/seminare

27.04.

Seminar: Rezyklateinsatz in der Kunststoffverarbeitung Ort: Würzburg Veranstalter: SKZ – ConSem GmbH Frankfurter Strasse 15–17, D-97082 Würzburg Telefon +49 (0)931 4104-164 anmeldung@skz.de, www.skz.de/seminare

27.04.

Grundlagenseminar: Additive Fertigung – 3D-Druck Ort: Stuttgart Veranstalter: Stuttgarter Produktionsakademie Fraunhofer-Institutszentrum, Nobelstrasse 12 D-70569 Stuttgart Telefon +49 (0)711 970 1208 info@stuttgarter-produktionsakademie.de www.stuttgarter-produktionsakademie.de

28.04.

Kurs: Grundlagen Werkzeugbau: Stahlherstellung, Wärmebehandlung, Anwendung im ­Spritzgiesswerkzeug Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

Bild: Pixbay

06./07.04.

Fachmesse Industrie Lyon – Ein Leitfaden für die Fabrik von morgen Ort: Lyon Veranstalter: Promosalons Suisse Charline Fabbro Telefon +41 (0)22 849 05 98 cfabbro@ccifs.ch, www.industrie-expo.com

25.04.

Bild: Pixelio, Ernst Rose

APRIL 2017

24./25.04.

24.–28.04.

24.–28.04.

25.04.

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Praxiskurs: Faserkunststoffverbunde (FKV) Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch Hannover Messe Ort: Hannover Veranstalter: Deutsche Messe AG Messegelände D-30521 Hannover Telefon +49 (0)511 89-0 info@messe.de, www.hannovermesse.de Kurs: Spritzgiessen Grundlagen Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch Seminar: Kleben in der Kunststoffverarbeitung Ort: Würzburg Veranstalter: SKZ – ConSem GmbH Frankfurter Strasse 15–17, D-97082 Würzburg Telefon +49 (0)931 4104-164 anmeldung@skz.de, www.skz.de/seminare

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FIRMEN BERICHTEN

Post Consumer Recycling

ReFresher sorgt für geruchsneutrales Rezyklat

Bild: Erema

Erema hat mit der Vorstellung des ReFreshers auf der K 2016 einen Durchbruch im Post Consumer Bereich geschafft: die Geruchsneutralität der Rezyklate eröffnet Recyclern und Produzenten eine Fülle an neuen Absatz­ märkten. Ab sofort steht den Kunden ein mobiler ReFresher für Versuchszwecke zur Verfügung, um Material­ versuche vor Ort durchzuführen. Das Investment ist somit exakt auf die Geruchsanforderungen der gewünschten Endanwendung zugeschnitten.

Der neue ReFresher eliminiert Gerüche, die von migrierten Substanzen hervorgerufen werden.

Post Consumer Material, speziell Verpa­ ckungsabfall aus dem Haushaltsbereich, gilt aufgrund der Verunreinigungen und des schwankenden Verschmutzungsgra­ des als schwierig zu recycelnder Kunst­ stoff. Diese Verunreinigungen verursachen häufig einen unangenehmen Geruch bei den Rezyklaten, wodurch die Verwendung für Endprodukte stark eingeschränkt wird. «Wir haben frühzeitig das Potenzial vom kontinuierlich steigenden Verpackungsab­ fall erkannt und uns intensiv mit einer 3/2017

technischen Lösung des Geruchs beschäf­ tigt. Wir bieten Recyclern und Produzenten mit dem ReFresher einen qualitativen Vor­ sprung, um sich am Markt mit geruchs­ neutralen Rezyklaten aus dem Haushalts­ abfall zu etablieren», ist sich Erema CEO Manfred Hackl sicher. Der ReFresher elimi­ niert Gerüche, hervorgerufen durch mig­ rierte Substanzen, also von Rückständen, die auf den Kunststoffmaterialien vorhan­ den sind. Dabei handelt es sich zum Bei­ spiel um Lebensmittelverschmutzung, Reste von Reinigungsmitteln oder etwa Kosmetika. Der ReFresher ist dem Extrusi­ onsprozess nachgeschaltet und hält die Rezyklate auf der erforderlichen Tempera­ tur, bei der flüchtige Stoffe effizient abge­ führt werden. Je nach Endanwendung ist der ReFresher in verschiedenen Ausbau­ stufen erhältlich. Als zusätzlichen Service bietet Erema ab sofort einen mobilen Re­ Fresher für Versuche direkt beim Kunden an, um die Investition präzise auf die An­ forderungen des Endprodukts anzupassen. Der ReFresher baut auf der bewährten TVEplus-Technologie auf und bietet nun im Post Consumer Recycling – und hier selbst bei stark verschmutzten Verpa­ ckungsabfällen – erstmals filtrierte, ent­ gaste und geruchsneutrale Rezyklate. Die Intarema TVEplus verhindert, dass unange­ nehme Gerüche während des Extrusions­ prozesses entstehen. In herkömmlichen Prozessen entstehen diese zum Beispiel durch die Cellulose-Verschmutzung, wie Holz oder Papier, die während der Extrusi­ on verbrennt und den Geruch auf den Kunststoff überträgt. Das Zusammenspiel von Preconditioning Unit, Airflush-Techno­ logie, einer geringen Schmelzetemperatur, effizienter Filtration und mehreren Entga­ sungsschritten sorgt für die Trennung der

Cellulose-Partikel vom Kunststoff. «Am Ende des Extrusionsprozesses halten wir hochqualitatives Rezyklat in Händen, das bereits für sehr viele Anwendungen geeig­ net ist. Ich spreche etwa von Extrusions­ produkten wie Rohren oder Folien in der Abfall- oder Bauindustrie. Der Geruch, her­ vorgerufen durch migrierte Substanzen, ist jedoch hartnäckiger. Endprodukte wie Kunststoffteile in Autos oder in Wohnräu­ men verlangen nach einem weiteren Recy­ clingschritt, um den Geruch zu neutralisie­ ren. Und genau dafür haben wir den ReFresher entwickelt», erläutert Clemens Kitzberger, Business Development Mana­ ger im Bereich Post Consumer. Die TVEplus-­Technologie ist alleine in Europa im Post Consumer Bereich mit einem Marktanteil von etwa 85 Prozent vertreten. «Ich bin mir sicher, dass der ReFresher den Einsatz von Rezyklaten aus Post Consumer Material nochmals verstärken wird. Ob in Supermärkten oder in Wohnräumen – ich gehe davon aus, dass wir mit dieser Art von geruchsbehandeltem Rezyklat zukünf­ tig häufiger in Berührung kommen», so Kitzberger.

Kontakt Erema Engineering Recycling Maschinen und Anlagen Ges.m.b.H. Unterfeldstrasse 3, POB 38 A-4052 Ansfelden/Linz Telefon +43 (0)732 3190-0 marketing@erema.at www.erema.at n 37


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FIRMEN BERICHTEN

Hasco Temperiersystem – das Original

Effektiver temperieren, produktiver produzieren Effektive Werkzeugtemperierung ist einer der wichtigsten Aspekte im Bereich der Produktion technischer Kunststoffartikel. Sowohl im Hinblick auf Funktionalität, als auch bei maximalen Temperaturen und Durchflussmengen sowie Effektivität sind die Anforderungen an die heutige Werkzeugtemperierung gestiegen. Und nur durch eine optimal ausgelegte Temperierung ist es möglich, wirtschaftlich und im Höchstmass produktiv zu fertigen.

Hochtemperatur Temperiersystem Technische Kunststoffe sowie moderne Hightech-Kunststoffe erfordern hohe Werkzeugtemperaturen zur optimalen Verarbeitung im Spritzgiessprozess. Handelsübliche Temperiersysteme mit konventionellen Viton-Abdichtungen können diesen Anforderungen nicht dauerhaft standhalten. Die Standarddichtungen werden hart, spröde und relativ schnell undicht. Durch aufwändige Entwicklungen und Recherchen ist Hasco in der Lage mit der HT-Serie ein Hochtemperatur Temperiersystem anzubieten, welches dauerhaft Betriebstemperaturen bis zu 250 °C, abhängig vom verwendeten Medium, ermöglicht. Erreicht wird der Hochtemperatur-Einsatzbereich über ein spezielles Dichtelement, welches im Gegensatz zu handelsüblichen Dichtringen eine entsprechende Dauertemperaturbeständigkeit aufweist. Alle Temperierelemente mit der Zusatzkennzeichnung HT enthalten serienmässig diese speziellen Dichtelemente. Bei der Verwendung von Anschlusskupplungen mit Sperrventil werden bei minimalem Druckverlust eine höhere Temperaturbeständigkeit sowie eine effektive Temperierung des Werkzeuges mit verbessertem Durchfluss von 8 bis 10 % erreicht. 38

Bilder: Hasco

Aus diesem Grund hat der international führende Normalienhersteller Hasco sein bewährtes Temperierprogramm im Laufe der Jahre innovativ und agil um eine Vielzahl systematisch aufeinander abgestimmter Komponenten erweitert. Die Vielfalt der Original Hasco Temperierelemente bietet Anwendern zahlreiche individuelle Möglichkeiten der Temperiergestaltung.

CoolCross Z99/...

CoolCross Z99/… Durch den exklusiv von Hasco angebotenen CoolCross Z99/… ergeben sich für den Anwender vollkommen neue Möglichkeiten der konstruktiven Temperiergestaltung im Spritzgiesswerkzeug. Ohne grossen Fertigungsaufwand ist es möglich, Temperierkanäle flexibel und kostengünstig auf einer Ebene kreuzen zu lassen. CoolCross ermöglicht eine homogene Temperaturverteilung bereits am Kern oder Einsatz sowie eine konstante 4-seitige Kavitätentemperierung während des gesamten Spritzgiessprozesses. Speziell Hot Spots werden dabei vermieden. Eine 100%ige Verdrehsicherheit durch Arretierung verhindert ein unbeabsichtigtes Verschliessen der Kühlkanäle.

TempFlex Z976/… und Z977/… TempFlex Z976/… und Z977/… bieten optimale Voraussetzungen zur Temperierung von Formplatten, Einsätzen und Zwischenplatten bei gleichzeitiger konturnaher Kühlung ohne aufwändige Tieflochbohrungen. Der flexible Metallwellschlauch ermöglicht eine einfache, schnelle Montage und Aus-

tauschbarkeit, anpassbar an beliebige Nutverläufe. Bestehende Werkzeuge mit unzureichender Kühlleistung können mit wenig Aufwand optimiert werden. Das Umlenken der Kühlung über Bögen, statt über 90° Umlenkungen, verringert Druckverluste bei gleichbleibender Strömungsgeschwindigkeit wesentlich. Der aus Edelstahl hergestellte TempFlex gewährleistet eine hohe Temperaturbeständigkeit. Die quadratische Schlauchform bietet einen optimalen Wärmeübergang zu allen Werkzeugplatten. Korrosion in den Kühlkanälen wird gänzlich ausgeschlossen. Der Hasco TempFlex Z976/… ist als 9er und 13er System sowie in der Ausführung Z977/… als 9er im US Standard-System verfügbar.

TempFlex

Umlenkelement Z9642/..., Umlenkbrücke Z9645/... Das Umlenkelement Z9642/... dient der wirtschaftlichen Herstellung von Temperierkreisläufen in Werkzeugen mit zusammengesetzten Formeinsätzen. Das neue Umlenkelement kommt durch die sehr flache Bauweise besonders bei geringen Platzverhältnissen zum Einsatz. So ist auch der Einbau in wesentlich dünneren Platten möglich. Durch die besonders gestaltete Klemmrippengeometrie wird das Umlenk­ 3/2017


KUNSTSTOFF XTRA

element gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert. Das mit Viton umspritzte Umlenkelement geht eine sichere Verbindung ein. In den Formplatten sind keine Taschen notwendig, da die flachen Einfräsungen in den Formeinsätzen erfolgen können. Umlenkelement und Umlenkbrücke bieten die Möglichkeit, eine durchgehende Kühlung auch bei Plattensprüngen zu realisieren. Die Umlenkbrücke Z9645/... ist entweder versenkt einsetzbar, kann aber auch aufbauend auf den Platten verschraubt werden. Mit dieser Umlenkbrücke kann ein optimaler Verlauf der Temperierkanäle nahe der Kontur gewährleistet werden. Mit Hilfe des Langloches ist das Kühlstichmass variabel wählbar. In dem Messinggehäuse wird die aus Viton hergestellte Umlenkung eingesetzt. Aufgrund dieser Kombinationen sind Temperaturen zwischen 100 °C und 200 °C je nach Medium möglich. Die Umlenkbrücke ist für Kühlkanaldurchmesser 8 und 10 mm mit je drei Varianten verschiedener Längen und Breiten verfügbar. Somit wird ein breites Spektrum an möglichen Anwendungen abgedeckt.

Umlenkelement Z9642/...

Umlenkeinheiten Z9672/… Frei in der Kavität stehende Kernstifte zum Formen von Sack- oder Durchgangslöchern in Spritzgiessteilen stellen gerade hinsichtlich der Temperierung eine besondere Herausforderung dar. Die neuen Hasco-Umlenkeinheiten Z9672/… aus Messing ermöglichen durch eine direkte Temperierung der Kernstifte eine deutlich schnellere Wärmeabfuhr in diesen thermischen Problemzonen. Der optimale Kühleffekt beim Formen solcher Sack- und Durchgangslöcher reduziert die Zykluszeiten und erhöht darüber hin3/2017

FIRMEN BERICHTEN

aus das Qualitätsniveau der Artikel. Insgesamt wird durch den Einsatz der neuen Umlenkeinheiten auch die Prozesssicherheit beim Spritzgiessen verbessert. Die Viton-Dichtelemente lassen sich relativ leicht austauschen.

Markierungsringe Z8080PL/...

Push-Lok Schläuche Z858PL/... und Markierungsringe Z8080PL/... Werkzeuge mit entsprechenden Versorgungsleitungen auszustatten, ist durch das patentierte Push-Lok System noch einfacher und schneller möglich. Ergänzende Zubehörteile wie Schlauchschellen und Quetschhülsen sind nicht mehr erforderlich. Eine besondere Geometrie an der Kupplung sowie der spezielle Schlauch sorgen für eine prozesssichere Verbindung während des Arbeitsvorganges. Reparaturen können direkt an der Werkbank durchgeführt werden, wodurch eine erhebliche Zeit- und Kostenreduzierung erzielt wird. Schläuche und Schnellverschlusskupplungen mit und ohne Absperrventil, 45° oder 90° abgewinkelt sind perfekt aufeinander abgestimmt. Entsprechende Markierungsringe Z8080PL/... sowie eine weitere Variante der Push-Lok Systemschläuche Z858PL/... in den Farben blau und rot erlauben eine sofortige Erkennung der Zu- und Abläufe am Werkzeug. Somit wird das Risiko einer Verwechslung beim An- und Abkuppeln minimiert. Für weitere, frei wählbare Anwendungszwecke werden Markierungsringe zusätzlich auch in gelber Ausführung angeboten. Das Push-Lok System wurde auf das bewährte Hasco Standard-Temperierprogramm abgestimmt, so dass ein Wechsel der Systeme einfach und schnell möglich ist.

Doppelschlauchtüllen Z880PL/... und Schlauchtülle Z87PL/... Wer kennt nicht das Problem von zu kurzen Schläuchen? Die neuen Doppelschlauchtüllen Z880PL/... in Push-Lok Ausführung ermöglichen auf einfache Art und Weise aus zwei Schlauchstücken eins zu machen und das mit geringer Querschnittsverjüngung. Doppelschlauchtüllen zum Zusammensetzen mehrerer Schlauchstücke verschiedener Systeme sind ebenfalls verfügbar. Sprünge sind jeweils um ein System möglich, z.B. vom 9er System auf ein 13er System. Die A­­daptierung durch zusätzliche Kupplungen kann somit vorteilhafter und kostengünstiger gelöst werden. Die neue Push-Lok Schlauchtülle Z87/... komplettiert die Anschlussmöglichkeiten im Push-Lok System. Durch den Aussendurchmesser können nun auch Temperierverteiler und Multisysteme mit in das Push-Lok System eingebunden werden.

Verschlussschrauben Z94/... und Z940/... Durch zahlreiche Zwischengrössen bei den Verschlussschrauben können Kühlbohrungen direkt als Kernloch verwendet werden, wodurch je nach Werkstoff eine Zeitersparnis bis zu 30% pro Stopfen garantiert werden kann. Durch permanente Erweiterungen komplettiert Hasco zunehmend ein durchdachtes Temperierprogramm und bietet die Möglichkeit, mit relativ einfachen Mitteln effektiver zu temperieren, produktiver zu produzieren, einfacher zu montieren und die Rüstzeiten effizient zu verkürzen. Alle genannten Produkte können für die Medien Öl, Luft und Wasser verwendet werden und gliedern sich somit nahtlos in das bewährte Hasco Temperierprogramm ein.

Kontakt Hasco Hasenclever GmbH+Co KG Römerweg 4 D-58513 Lüdenscheid Telefon +49 (0)2351 957-580 pmast@hasco.com www.hasco.com

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Neues Steuerungskonzept

Primaform bringt Strom in die Form

Bilder: Primaform

Mit dem Exponat «Stromform» erregte die Prirmaform AG auf der Swiss Plastics Expo Aufmerksamkeit auf breiter Linie. Der Aufbau mit den drei Servomotoren, welche bei hoher Dynamik eine Gewichtskraft von über einer Tonne aufbringen können, inspirierte viele Besucher zu neuen Ideen..

Gut besuchter Primaform-Stand auf der Swiss Plastics Expo 2017.

Mit dem neuen Steuerungskonzept ist Primaform in der Lage komplexe Bewegungsabläufe innerhalb des Spritzgiesswerkzeugs zu realisieren. Sowohl das Spritzgiesswerkzeug, wie die Sensoren und Aktoren werden auf die jeweiligen Kundenanforderungen ausgelegt.

Schnittstellen standardisiert Das Programm der Spritzgiessmaschine steuert übergeordnet den Ablauf. Auf Signale wie «Form in Zwischenposition» oder «Kernzug 1 ausgefahren» werden Aktionen im Werkzeug ausgeführt. Dabei übernimmt die Werkzeugsteuerung wo nötig auch die Schnittstelle zu allfälliger Peripherie wie Entnahmehandling oder Angusspicker. So ist es z. B. möglich, komplexere Abläufe für Einlegeteile zu realisieren. Für den Bediener der Spritzgiessmaschine ändert sich im Ablauf nichts.

Möglichkeiten grenzenlos Dank der zusätzlichen Aktoren und Sensoren, welche mit der zentralen Steuerung verknüpft werden, sind bisher undenkbare Vorgänge lösbar. Nebst Bewegungen, die unabhängig von der Formöffnung sind, können auch zusätzli40

Einrichtmenü auf der Werkzeugsteuerung.

che Signale ausgewertet und Daten aufgezeichnet werden.

Präzise, wartungsarm und reinraumtauglich Servoelektrische Antriebe gewinnen im Kunststoffspritzguss immer mehr an Bedeutung. Gegenüber hydraulischen Antrieben sind sie sauber, leise und wartungsarm. Die Servoachsen liefern eine hohe Präzision und kommen ohne mechanische Anschläge aus. Klar definierte Bewegungen mit werkzeugschonenden Zyklen sind kein Problem. Auf zusätzliche Hydraulikeinheiten bei vollelektrischen Spritzgiessmaschinen kann verzichtet und damit eine Verschmutzung durch Lecköl ausgeschlossen werden.

Intuitive Bedienung In der Hauptbedienoberfläche kann der Operator die Werkzeugsteuerung in den Automatikbetrieb setzen. Sobald die Spritzgiessmaschine gestartet wird, beginnt das Zusammenspiel der beiden Steuerungen. Nebst der Bedienung direkt am Touchpanel kann die Steuerung auch fernbedient werden. So ist die Visualisierung auf jedem Smartphone oder Tablet ein Kinderspiel.

Jede Achse und alle Positionen können im Einrichtmenü beliebig benannt und mit einem Positionswert, wie auch mit einer allfälligen Anpresskraft gespeichert werden. Auch der Ablauf im Werkzeug kann nach Wunsch angepasst werden. So können Signale der Spritzgiessmaschine und zusätzliche Sensoren oder Aktoren als Transitionsbedingungen abgefragt werden. Als Master bleibt das Spritzprogramm wie bis anhin bestehen. Programme für verschiedene Werkzeuge oder verschiedene Abläufe im Werkzeug können beliebig erstellt und geladen werden. Auf diese Weise ist es möglich mit einer Steuerung auch mehrere Werkzeuge zu bedienen.

Alles aus einer Hand Die Primaform AG berät die Kunden beim Konzept, baut das Spritzgiesswerkzeug, macht die Inbetriebnahme und unterstützt sie während der ganzen Produktlebensdauer. Kontakt Primaform AG Tempelstrasse 14, CH-3608 Thun Telefon +41 (0)33 334 94 94 info@primaform.ch www.primaform.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

PRODUKTE

Elektrischer Linearantrieb für Spritzgussformen

Der sehr kompakte Elektrozylinder GSX einget sich hervorragend für den servoelektrischen Antrieb von Kernen, Schiebern, Nadeln oder Platten in Spritzgussformen. Durch die patentierte Bauweise wird die komplette Motorlänge eingespart, da dieser direkt in die Spindel integriert ist. Somit eignet sich der GSX besonders bei engen Platzverhältnissen als perfekter Ersatz für Hydraulikzylinder. Elektrozylinder sind sehr energieeffizient. Sie arbeiten sauber und leise und eignen sich dadurch besonders für Reinraum- oder Medizintechnikanwendungen. Markante Kosteneinsparungen ergeben sich zudem bei Installation, Wartung und Betrieb.

Spezifische Einstell- und Überwachungsmöglichkeiten erlauben dynamische, kontrollierte und präzise Bewegungen. Die optimierten Bewegungsabläufe verkürzen die Zykluszeit und steigern somit die Produktivität bei gleichzeitiger Schonung der Mechanik. Hochpräzise und wiederholgenaue Positionierungen garantieren eine verbesserte Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Spritzteile. Die speziell für Spritzgussformen entwickelte Steuerungs- und Visualisierungssoftware easyMould garantiert eine schnelle und unkomplizierte Integration und Inbetriebnahme. Sie kann über verschiedenste Schnittstellen mit der Steuerung der Spritzgussmaschine verbunden werden.

flexibel in der vernetzung

Parkem AG MotionControl Täfernstrasse 37 CH-5405 Baden-Dättwil Telefon +41 (0)56 493 38 83 info@parkem.ch www.parkem.ch

Sichere und energieeffiziente Reinraumproduktion

Das Reinraumsystem CleanMediCell von Schilling Engineering wurde speziell für die anspruchsvolle Produktion von Medizinalbauteilen und pharmazeutischen Verpackungen entwickelt. Eine energieeffiziente Umluftführung und der Einsatz von leisen, wartungsarmen U15 ULPA Laminarflowmodulen sorgen für eine reine, kontrollierte Umgebung mit reduzierten Energie- und Wartungskosten. Die Reinräume sind modular aufgebaut und mit einem silikonfreien patentierten GMP

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Dicht-Clip-System verbunden. Damit weisen die Anlagen eine hochgradige Dichtheit auf und können doch flexibel umgebaut werden. Das eigenentwickelte Reinraum-­ Control-System CR Control regelt die Steuerung, Kontrolle und das ISO-Monitoring des Reinraums einfach über einen zentralen Bildschirm. Spritzguss- und Blasformmaschinen werden mit einer speziellen Laminarflow Einhausung versehen und an den Reinraum angedockt. Die Einschleusung der sensiblen Bauteile in den Reinraum erfolgt vollautomatisch über Reinraumförderbänder und Reinraumschleusen. Schilling Engineering Schweiz GmbH Dorfstrasse 37 CH-8219 Trasadingen Telefon +41 (0)52 212 789-0 info@SchillingEngineering.ch www.SchillingEngineering.ch

CONTROLnet - die intuitive „Plug’n’Play“-Steuerung

Mit Prozessprotokoll- und Reportfunktion. Mit dieser bedienerfreundlichen Steuerung haben Sie alles unter Kontrolle – Dosierer, Trockner, Fördergeräte. CONTROLnet erkennt automatisch alle Geräte, die Sie integrieren wollen. Anschließen genügt. Genial einfach. motan-colortronic ag Roggenstrasse 3 CH-4665 Oftringen Tel.: +41 62 889 29 29 Fax: +41 62 889 29 00 info@motan-colortronic.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

PRODUKTE

Neue Flachführungsbacke – universell, präzise, wartungsarm

Im modernen Spritzgiessbetrieb ist eine hohe Prozesssicherheit das A und O. Dabei spielen eine sichere und präzise Zentrierung und Führung von Werkzeugelementen eine wichtige Rolle. In Verbindung mit dem bewährten Hasco Führungsblock Z18/… ermöglicht die neue Hasco Führungsbacke Z190/... eine präzise Führung und Zentrierung der Werkzeuge. Die DLC-Beschichtung gewährleistet optimale Gleit- und Trockenlaufeigenschaften.

FlexFlow One – Neue Standalone-­ Heisskanallösung

Die Flachführungsbacken Z190/... sind als Zentrier- oder Führungselemente einsetzbar und tragen zu einer hohen Prozesssicherheit bei. Die anwenderfreundliche Montage schliesst auch einen einfachen Wechsel von der bewährten Ausführung Z19/... zur neuen Z190/... ein. Die Einbringung der erforderlichen Aussparung ist von der Trenn­ebene aus möglich. Aussenliegende Schrauben erlauben eine genaue Fixierung und Arretierung nach Montage. Die Hasco Führungsbacke Z190/.. ist in einer grossen Auswahl an Führungslängen verfügbar.

Hasco Hasenclever GmbH+Co KG Römerweg 4 D-58513 Lüdenscheid Telefon +49 (0)2351 957-0 pmast@hasco.com www.hasco.com

www.leister.com

BT Optics

Nur optische Komponenten

AT Optics

Mit integrierter, modularer Prozessüberwachung

Auf der K 2016 stellte der italienische Heisskanalspezialist HRSflow erstmals die Neuentwicklung FlexFlow One vor. Das servomotorisch angetriebene Nadelverschlusssystem (BIld, links) für Heisskanaldüsen benötigt keine Steuerungseinheit, arbeitet somit als autarkes System. Für jede Heisskanaldüse lassen sich Hub, Position und Geschwindigkeit der Verschlussnadel festlegen: Der elektrische Antrieb der Düsennadeln steuert in einem einstufigen Schritt präzise den Schmelzefluss und ermöglicht damit das Spritzgiessen von Formteilen mit reproduzierbar hoher Qualität. Diese Werte können für jede Düse des Heisskanalsystems individuell eingestellt werden. Abgelegt sind die Einstellwerte auf einem Treibermodul (Bild, rechts), das am Heiss­ kanalsystem montiert wird. Damit ist das System bereit für die Serienproduktion. Sollen die Einstellwerte geändert werden, geschieht dies mit einem einfach zu bedienenden externen Smart Interface

(ESI), das dann kurzzeitig an das Speichermodul angeschlossen wird. Einer der Vorteile dieser neuen Technologie ist, dass die Schnittstelle mit der Spritzgiessmaschine, die dem Heisskanalsystem das Signal (24 V) zum Öffnen und Schliessen der Verschlussnadel liefert, identisch ist mit herkömmlichen hydraulisch oder pneumatisch betätigten Nadelverschlussdüsen. Im Vergleich zu diesen ist das Prozessfenster mit FlexFlow One allerdings deutlich grösser. So steht für den variabel einstellbaren Nadelhub ein Bereich bis zum Maximalhub von 18 mm zur Verfügung. Darüber hinaus bietet die frei wählbare Öffnungsgeschwindigkeit der Verschlussnadel mehr Anpassungsmöglichkeiten an die jeweilige Aufgabe beim Füllen der Werkzeugkavität, als beispielsweise eine gedrosselte hydraulische Nadelverschlussdüse. Gleichzeitig arbeitet der wartungsarme elektrische Nadelverschluss sehr viel präziser, was sich insgesamt in der hohen Qualität der Spritzgiessteile widerspiegelt. HRSflow GmbH Stuttgarter Str. 33 D-90574 Rosstal Buchschwabach Telefon +49 (0)9127 90200-0 germany@hrsflow.com www.hrsflow.com

Spleissfilm mit hoher Lagerstabilität

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Sandwichstrukturen mit Wabenkern sind heute bei allen modernen Flugzeugen an Bord – beispielsweise in Gepäckfächern. Zum Verbinden der Wabenkerne werden Spleissfilme eingesetzt. Bisher waren Transport und Lagerung dieser Reaktionsklebefilme sehr aufwändig, da sie bei Temperaturen über -18 Grad Celsius zu reagieren beginnen. Der neue 3M Scotch-Weld Spleissfilm AF 3014 ist der erste Film, der auch bei wärmeren Temperaturen stabil bleibt und nicht dauerhaft tiefgekühlt werden muss. Insbesondere der Transport von Spleissfilmen war in der Vergangenheit sehr aufwändig. Denn die

Klebefilme mussten immer tiefgekühlt transportiert werden – aufgrund ihrer Zusammensetzung beziehungsweise aus Sicherheits­ aspekten. Zudem ist der Spleissfilms weniger klebrig und der Liner leicht abziehbar. Das macht den Spleissfilm besonders einfach in der Handhabung. Darüber hinaus ist er mit Härtungszyklen von 120 und 180 Grad Celsius kompatibel und entspricht den Richtlinien von REACh. 3M (Schweiz) GmbH Eggstr. 93 CH-8803 Rüschlikont Telefon +41 (0)44 724 90 90 www.3M.com/ch

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PRODUKTE

Arburg präsentiert elektrische Einstiegsmaschine

Auf der Swiss Plastics Expo 2017 in Luzern präsentierte Arburg die wirtschaftliche automatisierte Fertigung von Qualitätsbauteilen. Ein Allrounder 470 E Golden Electric mit 1000 kN Schliesskraft und einer Spritzeinheit der Grösse 290 produzierte in einer Zykluszeit von rund 18 Sekunden je 16 Stutzen für Skintop-Verschraubungen der Grösse M12, mit denen Kabel fixiert, zentriert, abgedichtet und zugentlastet werden. Das Spritzteilgewicht beträgt zwei Gramm. Die Handhabung übernahm ein lineares Robot-System Multilift Select.

«Unsere Kunden in der Schweiz setzen verstärkt auf elektrische Spritzgiesstechnik. Der Grossteil unserer ausgelieferten Maschinen verfügt über elektrische Antriebe», erläutert Marcel Spadini, Arburg-Niederlassungsleiter in der Schweiz. Für Hochleistungs- und Spezialanwendungen stehen mit der elektrischen Baureihe Alldrive High-End-Maschinen zur Verfügung, die individuell auf den jeweiligen Einsatzfall abgestimmt werden können. Für den wirtschaftlichen Einstieg in die elektrische Spritzteilefertigung steht den Kunden seit Frühjahr 2016 zudem die Baureihe «Golden Electric» zur Verfügung. Die neuen elektrischen Maschinen bieten dank konsequenter Standardisierung – z. B. durch eine feste Kombination von Säulenabstand, Schliesskraft und Grösse der Spritz­einheit – ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Allrounder Golden Electric sind in vier Baugrössen mit Schliesskräften von 600 bis 2000 kN erhältlich. Für Leistungsstärke und schnelle Zyklen sorgt der doppelte Fünf-Punkt-Kniehebel. Die spiel­ freien Spindelantriebe arbeiten sehr präzise. Die lagegeregelte Schnecke ermöglicht eine hohe Spritzteilqualität. Die elektrische Baureihe verfügt zudem über flüssigkeitsgekühlte Motoren und Servoumrichter und spielt ihre Vorteile auch hinsichtlich Energieeffizienz, kurze Trockenlaufzeiten und hohe Reproduzierbarkeit aus. Im Vergleich zu hydraulischen Standardmaschinen sorgen der hohe Wirkungsgrad der Servomotoren, eine stufenlose Leistungsanpassung und Energierückspeisung beim Abbremsen für einen bis zu 55 Prozent geringeren Energiebedarf. Hinzu kommt die Wartungsfreundlichkeit durch schwenkbare Spritz­ e inheiten, steckbare Zylin-

dermodule sowie eine weiter verbesserte Schmierung und Kühlung. Die elektrischen Einstiegsmaschinen finden ihren Einsatzbereich vor allem in der wirtschaftlichen und reproduzierbaren Fertigung von technischen Qualitätsbauteilen. Der Multilift Select ist das Einstiegsmodell der linearen Robot-Systeme von Arburg. Es verfügt über servoelektrische Antriebsachsen und ist vollständig in die Selogica-Maschinensteuerung integriert. Das bedeutet für den Bediener: nur ein Datensatz, kein Umdenken beim Programmieren und perfekte Synchronisation von Robot und Maschine. Arburg AG Südstrasse 15 CH-3110 Münsingen Telefon +41 (0)31 724 23 23 switzerland@arburg.com www.arburg.ch

Ihr Partner von der Idee bis zum Produkt | www.lenorplastics.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

PRODUKTE

Der neue Primus 16 für eine kosteneffiziente Produktion

Die Wittmann Gruppe setzt mit dem neuen Primus 16 Roboter einen weiteren Akzent im Robot-Bereich. In der Vergangenheit waren die Robot-Neuentwicklungen von Wittmann vornehmlich auf die Umsetzung komplexer und anspruchsvoller Automatisierungen ausgelegt. Der Primus 16 Roboter eröffnet nun die Primus Baureihe,

die in erster Linie im Zuge weniger anspruchsvoller Pick & Place Anwendungen zum Einsatz kommen soll. Die bei gewissen Kunststoffprodukten fortschreitende Miniaturisierung und die speziell aus dem Kleinteilebereich kommende Anforderung, die Teile ohne Zuhilfenahme einer komplexen Automatisierung zu separieren, hatten für Wittmann den Anstoss gegeben, die Entwicklung einer entsprechend tauglichen Lösung in Angriff zu nehmen. Mit seiner Tragkraft von bis zu 5 kg und der für Wittmann typischen Absolut­ encoder-Regelung zeigt sich der Primus 16 hier bestens gerüstet. Der Absolutencoder kommt bei sämtlichen Kleingeräten von Wittmann zum Einsatz. Die ohne ­v orhergehendes Referenzieren kon­ s tant vorliegende Positionsrückmeldung vereinfacht und be-

schleunigt den Prozessstart beträchtlich. Mechanische Ausstattung und Achsengeometrie des neuen Geräts orientieren sich stark am High-Volume-Modell W818, allerdings wurden die für den Primus 16 zur Verfügung stehenden Optionen speziell im Hinblick auf Einfachentnahmen entworfen. Dieser Umstand ermöglicht für den Primus 16 die Modulbauweise und führt zu einer wesentlich rationelleren Serienproduktion des neuen Modells. Für den Anwender bedeutet dies die Minimierung der Anschaffungskosten und die Gewissheit, ein zigtausendfach bewährtes System zu nutzen. Die Horizontalachse des Primus 16 verfügt über einen Hub von 1500 mm bzw. 2000 mm, die Vertikalachse über entweder 800, 1000 oder 1200 mm, und die Ent-

formachse über 420 oder 620 mm. Wie bei allen anderen Wittmann Servorobotern erfolgt die Programmierung über die TeachBox R8, wobei sich die Programmierung speziell des Primus 16 durch Nutzung der QuickNew Programmieroberfläche für den Anwender äusserst komfortabel gestaltet. Diese Art der vereinfachten und grafisch unterstützten Programm­ erstellung ergänzt das dem Primus 16 zugrundeliegende Konzept in hervorragender Weise.

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Mit gleich drei produzierenden Boy-Spritzgiessautomaten auf einem Messestand demonstrierte die Schweizer Boy-Vertretung Thomatech GmbH ihre hohe Präsenz auf dem Schweizer Markt: eine Boy 50 E mit neuer Spritzeinheit SP 170 und Boy-Handling LR 5, eine Boy 35 E, die aktiv zum Mitmachen einlud sowie eine kompakte Boy XS mit kleinster 8 mm Plastifiziereinheit. Die jetzt noch kompaktere Boy 50 E (3,25 m² Aufstellfläche und 500 kN Schliesskraft) fertigte praktische Flaschenausgiesser aus NAS. Dabei umspritzte ein zusätzliches Spritzaggregat Boy 2C S den transparenten Ausgiesser mit zwei Dichtlippen aus TPE. Das fertige Teil wurde mit dem neuen Entnahmehandling Boy LR 5 aus dem Werkzeug entnommen und auf ein Förderband abgelegt. Das Bild zeigt die gesamte Produktionsanlage sowie die CE-konforme Schutzumhausung.

Aktiv wurden die Besucher der Swiss Plastics an der Boy 35 E. Sie legten selbst den Rohling eines Innensechskantschlüssels in das Werkzeug ein. Per Knopfdruck schloss sich die elektrisch angetriebene Schutzhaube (optional verfügbar). Um das Einlegeteil wurden Griff und Hülse eines Innensechskantschlüssels mit Drehmomentanzeige aus glasfaserverstärktem PP gespritzt. Auf einer kompakten Boy XS (100 kN Schliesskraft) wurde die in der Schweiz stark nachgefragte Thematik Mikrospritzguss mit der kleinsten Spritzeinheit SP 3 aufgegriffen. Die Plastifiziereinheit der Boy XS verwendet nicht die bei dieser Maschinengrösse herkömmliche Kolbenplastifizierung, sondern setzt eine Schneckenplastifizierung mit 8 mm Durchmesser nach dem «First in – first out – Prinzip» ein. Mit dieser Einheit sind Plastifiziervolumina bis hinunter zu 0,06 cm³ möglich. Das Gangvolumen beträgt lediglich 1,9 cm³. Thomatech GmbH Wyssmattstrasse 5 CH-6010 Kriens Telefon +41 (0)41 780 01 50 info@thomatech.ch www.thomatech.ch

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Typ A250 über R260 bis zum Typ A280. Insgesamt ergeben alle drei neuen Produkttypen Vulkanisate mit hoher Vernetzungsdichte und gleichmässigen mechanischen Eigenschaften und sie sind leicht dispergierbar. Dabei entspricht der Typ A250 hinsichtlich des erreichbaren Vulkanisationsgrads in etwa dem bisherigen, erheblich höhere Kosten verursachenden Industriestandard Rotsiegel, während die beiden anderen trotz ihres günstigen Preises eine signifikant höhere Wirkung als Rotsiegel entfalten. Damit bieten die Typen der ZnO Pro Serie das zurzeit beste Preis-Leistungs-Verhältnis in dieser Klasse. Die speziellen Rezepturen der jeweiligen Typen resultieren in vergleichsweise geringen Schwermetallgehalten im Endprodukt, die von unter 1,0 % bei den Typen R260 und A280 (1,6 % bei Rotsiegel) bis hinunter zu 0,6 % bei dem Typ A250 reichen. Damit unterstützt die ZnO Pro Serie das im Elastomerbereich unter dem Stichwort «Green Rubber» zusammengefasste Streben nach mehr Nachhaltigkeit. BrüggemannChemical Salzstrasse 131 D-74076 Heilbronn Telefon +49 (0)7131 1575-294 gunther.spiess@brueggemann.com www.brueggemann.com

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den grossen Vorteil, dass sehr schnell hintereinander verschiedenartige und untereinander nicht kompatible Matrix-Systeme verarbeitet werden können, da durch die drei eigenständigen Dosierstränge aufwändige Spülungen und Säuberungen minimiert werden», erklärt Jürgen Wirth, Manager Application and Development Technology. Damit reagiert Hennecke auch auf den anhaltenden Trend zum Leichtbau mit Faserverbundbauteilen. Hennecke GmbH Birlinghovener Strasse 30 D-53757 Sankt Augustin Telefon +49 (0)2241 339-0 info@hennecke.com www.hennecke.com

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