Kunststoffxtra 7 8 2016

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7–8 / 2016

OFFIZIELLES ORGAN VON SWISS PLASTICS

Juli – August 2016

KUNSTSTOFF XTRA

DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR DIE KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE

Kunststoff l Maschinen l Lösungen

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EDITORIAL

Fitnessprogramm zeigt Früchte Die Schweizer Kunststoffindustrie ist sich Auf und Abs gewohnt. Bereits nach der Finanzkrise im Jahr 2008 wurde sie – wie andere Branchen auch –

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KUNSTSTOFF XTRA

durchgeschüttelt und musste umsatzmässig auf breiter Front massive Rückgänge einstecken. Im «Frankenschockjahr» 2015 erlebte sie den Taucher erneut, nur dass seither die Schweizer (Export-) Wirtschaft unter dem starken Franken leidet, während andere (EU-)Länder von ihrer schwachen Währung profitieren. Bedenkt man, dass bei der Aufhebung der Untergrenze des Euros dieser quasi über Nacht um über 15 Prozent gegenüber dem Franken an Wert verlor, hält sich der Rückgang über die gesamte Branche von 7,5 Prozent in Grenzen (siehe Wirtschaftsdaten 2015 S. 4/5). Was die durch den Verband Swiss Plastics erhobenen Wirtschaftsdaten 2015 nicht ausdrücken, ist, dass viele der Unternehmen sich ein rigoroses Fitnessprogramm auferlegt und gezwungenermassen gelernt haben, mit der schwierigen Situation umzugehen. Um trotz starker Währung konkurrenzfähig zu sein, müssen Arbeitsabläufe, Prozesse und Organisation überprüft und optimiert werden und dies nicht einmalig, sondern kontinuierlich. Keine leichte Aufgabe, bedenkt man, dass die Schweiz auch ohne Aufhebung der Euro-Untergrenze ein Hochlohnland ist. Zuversichtlich stimmt in diesem Fall die Trendumfrage des Verbands bei 820 Kunststoffunternehmen in der Schweiz. Während im März 2015 noch 42 % der Befragten einen geringeren Umsatz als im Vorjahr erwarteten, sind es in diesem Jahr noch 33 %. 35 % gehen von einem konstanten Umsatz aus und 32 % rechnen mit einem höheren Umsatz. Das zeigt doch einen gewissen Optimismus der Branche und stimmt zuversichtlich für das laufende und nächste Jahr. Ausschlaggebend ist und wird es auch in Zukunft sich für sie letztlich auszahlt, in Premium Produkte zu investieren und damit auch einen Mehrwert zu erhalten.

Marianne Flury, Redaktorin m.flury@sigwerb.com

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Farbenvielfalt

sein, dass Unternehmen ihre Kunden davon überzeugen können, dass es


KUNSTSTOFF XTRA

INHALTSVERZEICHNIS

Umsätze (TCHF) Wirtschaftsdaten 2012 2012 2013 Umsätze [TCHF]

2015

2’870’821

2’583’020

1’154’277

1’163’217

1’168’356

1’102’406

9’862’723

9’852’722

9’862’081

9’171’756

838’674

809’684

821’253

776’424

38’479

41’486

217’511

218’424

46’104

48’316

Handelsfirmen Verarbeiter Maschinen, Peripherie Dienstleistungsbetriebe Formenbauer Verwertungsbetriebe Übrige

08

FOKUS

2014

2’755’008

Total

04

2’738’012

Rohstofflieferanten, -­Importeure, -­Händler

Wirtschaftsdaten 2015 der Schweizer Kunststoffindustrie 44’348

42’140

200’950

191’424

43’000

Technik und Show verpackt in Gala

39’396

72’038

72’422

80’024

74’536

14’984’814

14’944’283

15’090’833

13’981’102

MASCHINEN/ PERIPHERIE

Quelle: Umfrage Swiss Plastics

Was nach der Aufhebung der Euro-Untergrenze durch die Schweizer Nationalbank (SNB) im Januar 2015 zu erwarten war, liegt nun schwarz auf weiss vor. Der Umsatz der Schweizer Kunststoffindustrie brach von gut CHF 15 Mrd. im Jahr 2014 auf knapp CHF 14 Mrd. ein. Das ist ein Minus von 7,5 Prozent. 4

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VERARBEITUNG Einfach, schnell und intuitiv zu öffnen

Die Sanner GmbH hat einen neuen Verschluss für Brausetablettenverpackungen entwickelt. Teilnehmer einer Vergleichsstudie bestätigen: Der Fog 27 Verschluss lässt sich in knapp einem Drittel der Zeit öffnen – und das mit 70 Prozent weniger Kraftaufwand im Vergleich zu herkömmlichen Verschlüssen.

IMPRESSUM

KUNSTSTOFF XTRA

Die Fachzeitschrift für die Kunststoff- und Kautschukindustrie Erscheinungsweise 10 × jährlich Jahrgang 6. Jahrgang (2016) Druckauflage 6000 Exemplare WEMF / SW-Beglaubigung 2015 5701 Exemplare total verbreitete Auflage 1568 Exemplare davon verkauft ISSN-Nummer 1664-3933 Internet www.kunststoffxtra.com Geschäftsleiter Andreas A. Keller

2

Am 8. und 9. Juni feierte die Wittmann Gruppe in der Messe Wien ihr 40-jähriges Bestehen. 1650 Kunden und Geschäftspartner sind der Einladung gefolgt und konnten sich an diesen beiden Tagen von der Kompetenz der Wittmann Gruppe überzeugen.

14

MESSEN/PRÜFEN/QS Duromere mit dem Laser sprengen

Duromere konnten sich in den vergangenen Jahrzehnten zu Hochleistungswerkstoffen entwickeln. Zu verdanken haben sie dies hauptsächlich den eingesetzten Harzen und Härtern. Nun gibt es erstmals eine analytische Methode, mit der diese in Duromeren chemisch charakterisiert werden können.

Herausgeber/Verlag SIGWERB GmbH Unter Altstadt 10 CH-6301 Zug Telefon +41 (0)41 711 61 11 info@sigwerb.com www.sigwerb.com

Vorstufe Triner Media + Print Schmiedgasse 7 CH-6431 Schwyz Telefon +41 (0)41 819 08 10 beratung@triner.ch www.triner.ch

Anzeigenverkaufsleitung Thomas Füglistaler

Abonnemente Telefon +41 (0)41 711 61 11 info@sigwerb.com www.kunststoffxtra.com

Anzeigenverkauf SIGImedia AG Jörg Signer Pfaffacherweg 189 Postfach 19 CH-5246 Scherz Telefon +41 (0)56 619 52 52 Telefax +41 (0)56 619 52 50 info@sigimedia.ch Chefredaktion Marianne Flury St. Niklausstrasse 55 CH-4500 Solothurn Telefon +41 (0)32 623 90 17 m.flury@sigwerb.com www.kunststoffxtra.com

Druck Binkert Buag AG Baslerstrasse 15 CH-5080 Laufenburg Telefon +41 (0) 62 869 74 00 www.binkertbuag.ch

Jahresabonnement Schweiz: CHF 38.00 (inkl. Porto/MwSt.) Jahresabonnement Ausland: CHF 58.00 (inkl. Porto)

Copyright Zur Veröffentlichung angenommene Originalartikel gehen in das ausschliessliche Verlagsrecht der SIGWERB GmbH über. Nachdruck, fotomechanische Vervielfältigung, Einspeicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Wiedergabe durch elektronische Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Copyright 2016 by SIGWERB GmbH, CH-6301 Zug

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INHALTSVERZEICHNIS

INDUSTRIE 4.0

23

Bereit für Industrie 4.0

Ein Land zwischen Abgrund und Hoffnung

Während vielerorts noch über den Begriff und die Bedeutung von Industrie 4.0 diskutiert wird, lanciert Bossard eine konkrete Methodik, die Hersteller bereit macht für den Wandel: Smart Factory Logistics.

16 18

Brasilien nimmt 2016 einen Spitzenplatz ein – allerdings ist es das Negativ-Ranking mit dem weltweit grössten Zuwachs an Insolvenzen. 22 % mehr Pleiten als im Vorjahr erwartet der weltweit führende Kreditversicherer Euler Hermes für 2016, nach bereits einem Anstieg um 25 % im 2015.

LEICHTBAU

Für die Herstellung von Regranulat in hoher Qualität hat Herbold Meckesheim eine Anlage errichtet, die Granulate in hoher Qualität für Foliendicken unter 30 µ aus einem Mix von Abfällen herstellt. Dieser Mix besteht aus Gewerbefolien und LDPE-Folienabfällen aus der Sortierung von Post-Consumer-Verpackungsabfällen.

VERBAND

KUNSTSTOFF XTRA OFFIZIELLES ORGAN VON SWISS PLASTICS

Juli – August 2016

Der Werkplatz Schweiz hat Zukunft – davon ist KUMA Solution GmbH überzeugt. Der hohe Produktestandard der Kunststoffindustrie überzeugt im Inund Ausland. Schweizer Unternehmen, die noch vor Jahren ihre Produktion ins Ausland verlegt haben, besinnen sich wieder auf die Vorteile im Inland. Investitionen der Firmen in Automatisation, Rationalisierung von Abläufen und neue Technologien ermöglichen es den Unternehmen, mit der breiten Palette von Silo- und Rohrleitungsystemen, Maschinen und Geräten und dem Know-how von KUMA Solution GmbH am Ball zu bleiben. Die vielen namhaften Produzenten in eine erfolgreiche Zukunft zu

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ZUM TITELBILD

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22

F&E

30

NEWS

37

VERANSTALTUNGEN

40

MESSEN

42

PRODUKTE

46

LIEFERANTENVERZEICHNIS

RECYCLING Wirtschaftliche Folienaufbereitung

20

WIRTSCHAFT

begleiten, begeistert das Team des prosperierenden Unternehmens und spornt zu Höchstleistungen an.

DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR DIE KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE

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KUNSTSTOFF XTRA

FOKUS

Wirtschaftsdaten 2015 der Schweizer Kunststoffindustrie

Umsatzeinbussen auf der ganzen Front

Wirtschaftsdaten 2012 2012 2013 Umsätze [TCHF]

Marianne Flury

2’870’821

2’583’020

1’154’277

1’163’217

1’168’356

1’102’406

9’862’723

9’852’722

9’862’081

9’171’756

838’674

809’684

821’253

776’424

38’479

41’486

44’348

42’140

Handelsfirmen Verarbeiter Maschinen, Peripherie Dienstleistungsbetriebe Formenbauer

217’511

218’424

200’950

191’424

Verwertungsbetriebe

46’104

48’316

43’000

39’396

Übrige

72’038

72’422

80’024

74’536

14’984’814

14’944’283

15’090’833

13’981’102

Total

Tabelle 1: Umsätze der Schweizer Kunststoffindustrie 2015 im Jahresvergleich. Quelle: Umfrage Swiss Plastics

pital opfern oder weil sie ganz einfach die Entwicklung am Markt abwarten wollen», erklärt Kurt Röschli, Co-Geschäftsführer von Swiss Plastics, zu den Zahlen (Tab. 2). Wer nun erwartet, dass die verarbeiteten Mengen von Kunststoff und Kautschuk mit Blick auf die negative Umsatzentwicklung markant eingebrochen sind, sieht sich getäuscht. Gemäss der eidgenössischen Zollverwaltung EZV ist die verarbeitete Kunststoffmenge im Gegenteil um 0,1 % gestiegen – in Zahlen ausgedrückt von 775 298 auf 776 357 Tonnen. Der Kautschuk konnte nicht ganz mithalten und gab mengenmässig leicht ab. Die verarbeitete

4

Gesamtmenge beläuft sich im 2015 auf 805 781 Tonnen (Vj.; 813 464), was einem Minus von 0,1 % entspricht. «Diese Entwicklung zeigt – und das geht auch aus den Aussagen von mehreren befragten Verarbeitern hervor – dass Aufträge nicht unbedingt an die ausländische Konkurrenz verloren gingen, sondern ausgeführt wurden, um den Markt zu halten, dies aber zu tieferen Margen», erklärt Röschli die entgegenlaufende Entwicklung von Umsatz und verarbeiteter Kunststoffmenge. Die Tabelle 3 verdeutlicht nochmals die vorgängig beschriebenen Veränderungen bezüglich Umsätze der Gesamtbranche,

Anzahl Firmen und Mitarbeiter 2014

2015

Mitarbeiter

Firmen

Mitarbeiter

Firmen

Rohstoffe

Mitarbeiter

Sparten

Firmen

Wirtschaftsdaten 2012 2012 2013 Anzahl Firmen, Mitarbeiter Mitarbeiter

Erfreulich ist, dass die Unternehmen ihr Personal nicht in dem Mass abgebaut haben, wie sie Umsatzeinbussen einstecken mussten. Insgesamt ging die Anzahl der Mitarbeitenden um weniger als 800 zurück, was einem Rückgang von 2,3 % entspricht. «Umfragen bei Unternehmen bestätigen, dass diese – trotz starken Umsatzeinbussen – vor allem an ihrem gut ausgebildeten Personal festhalten, weil sie nicht leichtfertig ihr Unternehmenska-

2’738’012

2’755’008

Firmen

Personalabbau fällt relativ gesehen moderat aus

2015

64

848

65

857

65

852

63

849

Handelsfirmen

142

2’432

144

2’468

143

2’432

136

2’407

Verarbeiter

436

27’938

431

27’878

430

27’513

436

26’818

Maschinen u. Peripher.

58

1’552

63

1’563

63

1’522

63

1’496

Dienstleistungsbetriebe

28

212

31

218

31

217

41

215 997

Formenbauer

57

1’007

57

1’005

57

1’001

56

Verwertungsbetriebe

13

96

16

99

16

102

19

98

Übrige

30

268

30

268

31

248

18

242

Total

828

34’353

837

34’356

836

33’887

832

33’122

Tabelle 2: Anzahl Firmen und Mitarbeiter 2015.

Quelle: Umfrage Swiss Plastics

24

5

7–8/2016

Quelle: Umfrage Swiss Plastics

Man muss weit zurückblicken, um ein ähnlich tiefes Umsatztotal der Kunststoffbranche zu fi nden. Selbst im «Krisenjahr» 2009, ausgelöst durch den Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008, war der Gesamtumsatz mit CHF 14,4 Mrd. höher als 2015. Weil das Jahr 2008 mit fast CHF 16 Mrd. als absolutes Rekordjahr der Kunststoffindustrie in den Büchern steht, war der Absturz auf CHF 14,4 Mrd. im Folgejahr 2009 aber noch grösser (–10 %). In früheren Jahren war die Umsatzentwicklung in den verschiedenen Bereichen nie einheitlich. Während manche Segmente zu den Verlierern zählten, konnten andere zulegen. Anders im Berichtsjahr: Von den Rohstofflieferanten, -händlern und -importeuren über die grösste Gruppe, die Verarbeiter, bis zu den Verwertungsbetrieben mussten alle Federn lassen. Die grössten Umsatzeinbussen mussten mit einem Minus von 10 % die Rohstofflieferanten hinnehmen. Mit einem Rückgang um 7 % hatten auch die Verarbeiter als umsatzstärkste Gruppe zu kämpfen. Insgesamt gingen die Umsätze über alle Bereiche um 7,5 % zurück (Tab. 1).

2014

Rohstofflieferanten, -­Importeure, -­Händler

Quelle: Umfrage Swiss Plastics

Was nach der Aufhebung der Euro-Untergrenze durch die Schweizer Nationalbank (SNB) im Januar 2015 zu erwarten war, liegt nun schwarz auf weiss vor. Der Umsatz der Schweizer Kunststoffindustrie brach von gut CHF 15 Mrd. im Jahr 2014 auf knapp CHF 14 Mrd. ein. DasUmsätze (TCHF) ist ein Minus von 7,5 Prozent.


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FOKUS

der Rohstöffler und der Verarbeiter sowie bezüglich Beschäftigung und Rohmaterialverbrauch und zeigt das Ganze auch im Vergleich zu den Vorjahren. Wenig überraschend ist, dass die Exporte von Halb- und Fertigfabrikaten aus Kunststoff um insgesamt 8 % auf CHF 3,246 Mrd. eingebrochen sind (Tab. 4). «Auch das geht hauptsächlich auf das Konto des starken Frankens», so Röschli. Was die Anwendungen anbelangt, so sind nach wie vor die Verpackungen mit 44,5 % Spitzenreiter, vor dem Bereich Bau mit 42,7%. Weitere ins Gewicht fallende Bereiche sind die Medizintechnik, Haushalt, E&E und die Fahrzeugindustrie. Allerdings sind hier Verschiebungen auf Grund der statistischen Hochrechnungen durchaus möglich und sollten nur als Trend beurteilt werden.

Exporte von Halb-­ und Fertigfabrikaten aus Kunststoff

4500

Wirtschaftsdaten 2012 Exporte von Halb-­ und Fertigfabrikaten aus Kunststoff

4000 3500 Mio CHF

3000 2500 2000

1000

Anteil an Berufspersonal inkl. Lernende um 3,5 % auf 62,8 % zugenommen. Von den insgesamt 1297 Lernenden der Kunststoffindustrie sind 415 Polymechaniker (Vorjahr 497), 262 (235) Kunststofftechnologen, und je 33 Mechapraktiker und Kunststoffverarbeiter (39). Die grosse Differenz bei den Polymechanikern erklärt sich Röschli mit der Struktur der antwortenden Firmen.

Vergleich zur MEM Industrie 2015 Auch die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Industrie) beklagt einen Umsatzeinbruch von über 7 % und beim Auftragseingang sogar rund 14 %. Interessant ist die kürzlich erschienene MEM Statistik. Mit rund CHF 81 Mrd. Gesamtumsatz stellt sie eine der grössten industriellen Sektoren dar und erbringt eigenen Angaben gemäss die Hälfte der

Veränderungsraten in %

Wirtschaftsdaten 2012 6.0 4.8 4.0

2.7

2.0

1.0 0.0 -­0.1

% Quelle: Umfrage Swiss Plastics

0.1

0.1

-­0.1

-­0.3 -­0.6

-­2.3

-­2.8

-­3.4

-­3.5

2015

2014

2013

2012

2011

Tabelle 4: Exporte von Halb- und Fertigfabrikaten aus Kunststoff.

Die Entwicklung der Personalstruktur zeigt 2015 in die richtige Richtung. So hat der

-­4.0

Fertigfabrikate

10

Berufspersonal legt zu

-­0.5

2010

Halbfabrikate

Seit dem Exportpeak von Kunststoffabfällen im Jahr 2013 (121 418 Tonnen) gehen die Ausfuhren kontinuierlich zurück. Im Berichtsjahr wurden 98 792 Tonnen Kunststoffabfälle ins Ausland verschoben, das sind – nach einem Rückgang von bereits 13 % im Vorjahr – erneut 6,3 % weniger im Vergleich zu 2014. Auch die Importe folgten demselben Trend: Sie reduzierten sich von 19 600 auf 16 885 Tonnen (–15 %). Von den insgesamt 3,4 % Produktionsabfällen wurden 2,5 % stofflich und 0,9 % thermisch verwertet.

-­2.0

2009

2008

2006

0

2007

500

Kunststoffabfallexport geht zurück

0.0

Quelle: Umfrage Swiss Plastics

1500

industriellen Wertschöpfung, was rund 9 % des BIP entspricht. Beschäftigt werden 320 000 Mitarbeiter. «Geht man von diesen Zahlen aus, erwirtschaftet die Kunststoffindustrie knapp 14 % des Umsatzes und etwas mehr als 10 % der Beschäftigten im Vergleich zur MEM Industrie», erklärt Röschli.

Blick in die Zukunft verhalten optimistisch Nach einem mehrheitlich recht schwierigen Jahr 2015 für die Schweizer Kunststoffindustrie geben die Aussagen der befragten Unternehmer doch Anlass zu einem verhaltenen Optimismus. Während im März 2015 noch 42 % einen Umsatzeinbruch befürchteten, gehen 2016 mit 33 % deutlich weniger davon aus. 35 % (28 % waren es im Vorjahr) rechnen mit einem gleich bleibenden und 32 % (30 %) mit einem höheren Umsatz. Trotz dieser umsatzmässig positiveren Erwartungen für das laufende Jahr bleibt die Anzahl der Unternehmen, die Personal einstellen wollen, mit 15 % auf dem Vorjahresniveau. 56 % wollen am bestehenden Personal auch in Zukunft festhalten und 29 % (28 %) rechnen mit einem Abbau.

-­6.0 -­8.0 -­10.0

-­7.3

-­7.3 -­9.8

-­7.0

-­10.0

-­12.0

Umsatz Gesamtbranche

Umsatz Rohstoffe

Umsatz Verarbeiter

Tabelle 3: Veränderungsraten in Prozent.

Beschäftigung

Rohmaterialverbrauch

Kontakt Swiss Plastics Kurt Röschli Schachenallee 29C, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 834 00 67 k.roeschli@swiss-plastics.ch www.swiss-plastics.ch

Quelle: Umfrage Swiss Plastics

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VERARBEITUNG

Seniorenfreundlicher Verschluss für Brausetablettenverpackungen

Einfach, schnell und intuitiv zu öffnen Die Sanner GmbH, Hersteller hochwertiger Primärverpackungen aus Kunststoff, hat einen neuen Verschluss für Brausetablettenverpackungen entwickelt. Teilnehmer einer Vergleichsstudie bestätigen: Der Fog 27 Verschluss lässt sich in knapp einem Drittel der Zeit öffnen – und das mit 70 Prozent weniger Kraftaufwand im Vergleich zu herkömmlichen Verschlüssen.

Bild: Sanner

Rund ein Viertel der Erwachsenen nimmt Nahrungsergänzungsmittel zu sich, darunter vor allem Vitamin- und Mineraltabletten, die unter anderem in Form von Brausetabletten angeboten werden. Rund die Hälfte dieser Konsumenten sind Menschen im Alter von 60 oder mehr Jahren, die so genannte Generation 60 plus. Laut Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisation (BAGSO) beklagen über 90 Prozent der Senioren Probleme beim Öffnen von Verpackungen allgemein, drei Viertel bemängeln insbesondere die Handhabung von Öffnungsmechanismen. Entsprechend wichtig ist die gute und einfache Handhabbarkeit der Verpackung. «Für Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln ist dies ein entscheidendes Kriterium, denn bei schlechten Erfahrungen mit der Verpackung sinkt die Wiederkaufsrate erheblich», so Ursula Hahn, Produktmanagerin bei Sanner. Um hier Abhilfe zu schaf-

fen, hat Sanner den neuen, anwenderfreundlichen Fog 27 Verschluss entwickelt – und in einer umfangreichen Verbraucherstudie die Konsumenten entscheiden lassen.

Fog 27 überzeugt im Consumer Test Schwerpunkte der von den Marktforschungsinstituten Quo Vadis und Packaging Intelligence durchgeführten Studie lagen auf Art und Dauer des Öffnens sowie dem benötigten Kraftaufwand. In dem quantitativen Handhabungstest wurden 120 haushaltsführende Frauen (60 Prozent) und Männer (40 Prozent) befragt, die regelmässig mindestens zwei Mal im Monat Vitamin-, Mineral- oder Kopfschmerztabletten kaufen und konsumieren. Auffälligstes Ergebnis der Studie ist, dass 87 Prozent der Probanden die intuitive Erstöffnung bestätigen. Neben dem einfachen Abreissen des Garantiebandes wurde auch das schmerzfreie Öffnen mit nur einer Hand positiv hervorgehoben. Die Probanden beklagten weder Druckstellen am Daumen noch schmerzende Finger. Auch in puncto Öffnungsdauer hebt sich der neue Fog 27 Verschluss von handelsüblichen Verschlüssen ab: Die Studienteilnehmer benötigten für die Erstöffnung des Fog 27 nur knapp ein Drittel der Zeit, sprich 9,2 statt 25,8 Sekunden. Darüber hinaus ist die Erstöffnungskraft beim Fog 27 deutlich geringer: 12 Newton statt 36 Newton.

Verlässlicher Produktschutz bei höherer Convenience Ein durchdachter Verschluss, besonders für die Generation 60 plus.

6

In puncto Dichtigkeit steht der Fog 27 handelsüblichen Verschlüssen in nichts nach:

Trotz des deutlich geringeren Öffnungswiderstands bleibt der Produktschutz gewährleistet. «Grund dafür», erläutert Ursula Hahn, «ist unter anderem, dass der FlipTop des neuen Verschlusses fest an der Brauseröhre befestigt und somit intuitiv zu schliessen ist.» Ein weiterer Vorteil: Er kann nicht verlegt werden oder verloren gehen. So sorgt bereits eine kleine Optimierung an der Verpackung für deutlich höhere Convenience und Kundenzufriedenheit: Knapp 90 Prozent der Zielgruppe 60 plus würden sich aufgrund des guten Handlings wieder für das Produkt mit dem benutzerfreundlicheren Fog 27 Verschluss entscheiden. Kombiniert mit den im In Mold Labeling (IML) Verfahren dekorierten Brilliance Röhren von Sanner entsteht eine Komplettlösung für höchste Convenience und Aufmerksamkeit am Point-of-Sale. Die Brilliance Röhren bieten einen qualitativ hochwertigeren, fotorealistischen Druck mit unendlicher Designvielfalt. Die Schriftgrösse auf den Brauseröhren lässt sich flexibel anpassen, was die Lesbarkeit erhöht. Besonders ausdrucksstarke Motive ziehen die Blicke der Kunden auf sich; Werbebotschaften lassen sich ohne viele Worte transportieren.

Kontakt Sanner GmbH Schillerstrasse 76 D-64625 Bensheim Telefon +49 (0)6251 938-0 info@sanner.de www.sanner.de

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VERARBEITUNG

Schneller zum besseren Produkt

Simulieren statt probieren

Als «Tier One»-Zulieferer wird Weiss immer häufiger mit Vergabepaketen von kompletten «Car sets» beauftragt, die aus bis zu 100 verschiedenen Bauteilen für das Interieur oder den Motorraum einer Modellbaureihe bestehen. Die Bearbeitung derartiger Anfragen und Ausschreibungen ist eine Herausforderung, weil die Angebotsphase extrem kurz ist und es zugleich in dieser frühen Phase grosses Potenzial für die Verbesserung der Produktionskette und der Produkte gibt. Das gilt sowohl für die Qualität und die Gebrauchstauglichkeit der Spritzgussprodukte und -module (Stichwort Funktionsintegration) als auch für deren Kosten. Aus diesen Gründen verfolgt Weiss stets das Ziel, mit dem Angebot nicht nur einen Preis abzugeben, sondern zugleich auch ein Fertigungskonzept bereitzuhalten. Zudem macht das Projektierungsteam – wenn erforderlich – Vorschläge zur Verbesserung z.B. der Geometrie oder der Integration von Funktionen.

Investition in leistungsfähige Software Um diese Aufgaben noch besser und in kürzerer Zeit realisieren zu können, hat Weiss in neue, leistungsfähige Software investiert. Sie erlaubt die Simulation des Spritzgiessprozesses anhand von Werkzeug-, Maschinen- und Werkstoffdaten. Weiss nutzt dieses Softwarepaket in der höchsten Ausbaustufe, die u. a. auch die Simulation der Kühlung und die Definition bzw. Optimierung des Angusspunktes einbezieht. Mit dieser Simulation lassen sich Korrekturschleifen beim Formenbau und beim Prototyping vermeiden. Das spart Zeit und zugleich Kosten. Vor allem entfällt die aufwändige Nacharbeit am Werkzeug, wenn nach dem Spritzen der ersten Teile noch 7–8/2016

Bild: Weiss Kunststof fverarbeitung

Die Weiss Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG investiert in Simulations-Tools für das Spritzgiessen und verkürzt damit nicht nur die Projektierungszeit, sondern erhöht auch die Präzision der Konstruktion und Prozessplanung. Damit stellt sich das Unternehmen u. a. auf die grösseren Auftragsumfänge der Automobilindustrie ein.

Füllzeitsimulation eines Sensorgehäuses.

Korrekturen nötig sind. Dies wird nun schon erkannt, bevor der Bau des Werkzeugs beginnt. Zudem lassen sich mit dem Simulations-Tool verschiedene Varianten erproben und vergleichen. Ebenso kann der Formteilverzug vorausberechnet werden. Da die Software auch die Zykluszeit ermittelt, ist eine fundierte Basis für die Kalkulation von Zeit- und Kostenaufwand pro Bauteil gegeben. Bei Weiss kommt diese Simulationssoftware in Kombination mit einem Softwarepaket für die Qualitätsüberwachung zum Einsatz. Diese Gesamtlösung ermöglicht neben der Optimierung von Werkzeug und Bauteil schon in der Konstruktionsphase auch ein sicheres Erreichen der geforderten Bauteilqualität. Beliebige Prüfmasse lassen sich virtuell optimieren, was zu einer Verringerung der Iterationsschleifen im Werkzeugbau führt. Konkret bedeutet die Nutzung dieser Softwarepakete im Produktentstehungsprozess, dass die Weiss-Ingenieure zunächst – gemeinsam mit dem Kunden – die Qualitätsparameter des Endproduktes (Abmessungen, Kontur, Toleranzen, Rauigkeit, Glanzgrad …) festlegen. Am Rechner lassen sich dann produktionsrelevante Parameter wie Spritzdruck und Angusspunkt

verändern und somit schrittweise optimieren, noch bevor das Werkzeug gebaut wird. Dabei unterstützen die Programme den Konstrukteur bei der Suche nach dem bestmöglichen Betriebspunkt sowie nach stabilen Prozessfenstern. Zu den Zielen, die Weiss mit dem Einsatz der neuen Simulations-Tools verfolgt, gehört neben der rechnergestützten Optimierung von Werkzeug und Bauteil auch die Reduzierung der Projektierungszeit. Der messbare Erfolg: Statt wie bisher vier oder fünf Iterationsschleifen nach dem Spritzgiessen der ersten Bauteile sind jetzt im Durchschnitt zwei «loops» ausreichend. Damit leistet die Software einen Beitrag dazu, dass Weiss deutlich komplexere und grösse Projekte als bisher mit derselben Präzision, Genauigkeit und Kundenzufriedenheit abarbeiten kann.

Kontakt Weiss Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG Rudolf-Diesel-Strasse 2-4 D-89257 Illertissen Telefon +49 (0)7303 96 99-0 info@weiss-kunststoff.de www.weiss-kunststoff.de

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KUNSTSTOFF XTRA

Bilder: Wittmann Gruppe

MASCHINEN/PERIPHERIE

Unter den zahlreichen Exponaten gab es auch viele Neuheiten, die zum ersten Mal vorgestellt wurden.

40 Jahre Wittmann

Technik und Show verpackt in Gala Am 8. und 9. Juni feierte die Wittmann Gruppe in der Messe Wien ihr 40-jähriges Bestehen. 1650 Kunden und Geschäftspartner sind der Einladung gefolgt und konnten sich an diesen beiden Tagen von der Kompetenz der Wittmann Gruppe überzeugen.

Die Geschichte der Wittmann Gruppe begann mit der Gründung der Wittmann Kunststoffgeräte GmbH in Wien im Jahr 1976. Das erste dort hergestellte Produkt war der von Dr. Werner Wittmann entwickelte Wittmann Durchflussregler. Vom ersten Tag an war ständige Innovation zur Erzielung eines höchstmöglichen Kundennutzens die Prämisse der Wittmann Gruppe, und das ist sie noch heute. Am 8. und 9. Juni dieses Jahres konnte Wittmann in Wien 1650 Gäste begrüssen, die gekommen waren, um zusammen mit dem Unternehmen zu feiern und sich einen Überblick über das aktuelle Produktprogramm zu verschaffen – darunter zahlreiche Neuheiten, die zum ersten Mal vorgestellt wurden. Mit einer Key-Note-Speech zum Thema «Plastics, Key Driver for Sustainability» von Dr. Rüdiger Baunemann, Geschäftsführer von PlasticsEurope Deutschland e.V., wurde die Veranstaltung eingeleitet. Anschliessend stimmte ein effektvolles 8

Showprogramm auf die nachfolgenden Produktpräsentationen ein. Als Neuheiten waren Spritzgiessmaschinen der PowerSerie von Wittmann Battenfeld in unterschiedlichen Baugrössen und für sämtliche Produktarten zu sehen. Highlight war die

erstmalige Vorstellung der neuen Unilog B8-Steuerung. Aber auch eine MicroPower in Mehrkomponentenausführung oder der erstmalige Einsatz des Strukturschaumverfahrens CellMould auf einer servohydraulischen SmartPower zählten zu den

Vorführung der Exponate in der Messe Wien.

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KUNSTSTOFF XTRA

MASCHINEN/PERIPHERIE

absoluten Neuheiten. Hinsichtlich Automatisierung und Peripherie präsentierte Wittmann zahlreiche neue Lösungen aus jedem Bereich: So wurde das komplett neu entwickelte Kleingerät WL80 mit 2 kg an Traggewicht vorgestellt. Eine weitere Neuvorstellung ist die Überarbeitung der Grossgeräteserie W853, die nun in der pro Ausführung verfügbar ist. Das Robotmodell W863 pro mit einem Traggewicht von 75 kg ist ein Neuzugang und positioniert sich zwischen dem W853 pro mit 50 kg und dem W873 mit 100 kg an Traggewicht. Weitere Highlights waren das leistungsfähige Temperiergerät Tempro plus D120/1-L sowie das Mühlenmodell G-Max 12 – die erste Kunststoffmühle am Markt mit Fernbedienung. Und natürlich wurde auch die Vernetzung von Spritzgiessmaschine mit Robotern und Peripherie – lanciert unter dem Begriff Wittmann 4.0 – vorgestellt. Die Möglichkeit, an den in mehreren Sprachen angebotenen Fachvorträgen teilzunehmen, wurde von den Besuchern ebenfalls intensiv genutzt. Die Fachvorträge behandelten die unterschiedlichsten Themen, im Speziellen Fragen zu Geräten und Verfahren, die für die Kunststoffverarbeiter von besonderem Interesse sind, wie Recycling, optimierte AutomatisierungsWittmann ist gut unterwegs Im Geschäftsjahr 2015 erwirtschaftete die Wittmann Gruppe einen Umsatz von 359,4 Mio. Euro, das ist ein Plus von 19,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Am meisten zugelegt haben die Märkte in den USA, Mexiko und Asien und da vor allem die Segmente Automobil und Automatisierung. Umsatzziel für das laufende Geschäftsjahr 2016/2017 sind 400 Mio. Euro. 60 % des Umsatzes werden in Europa, 30 % in Nordamerika und 10 % in Asien generiert. Weltweit beschäftigt die Gruppe rund 2050 Mitarbeitende, 850 davon in Österreich.

Eine Lokalität vom Feinsten: Empfang und Galadinner in der Orangerie im Schloss Schönbrunn in Wien.

systeme, spezielle Techniken im Spritzguss oder Vernetzung der Produktionsmittel. Am Abend des 8. Juni lud Wittmann seine Gäste zum Galadinner in die Orangerie des Schloss Schönbrunn ein, wo die vielfältigen Eindrücke, die tagsüber gesammelt werden konnten, an den zahlreichen prominent besetzten Tischen noch einmal zur Sprache kamen. An beiden Tagen hatten die Gäste auch die Möglichkeit, die Wittmann Werke in Wien, Wolkersdorf, Kottingbrunn und Ungarn zu besuchen.

Kontakte Wittmann Kunststofftechnik AG Uznacherstrasse 18 CH-8722 Kaltbrunn Telefon +41 (0)55 293 40 93 info@wittmann-group.ch www.wittmann-group.ch Battenfeld (Schweiz) AG Vogelsangstrasse 15 CH-8307 Illnau-Effretikon Telefon +41 (0)44 908 65 65 info@battenfeld.ch www.battenfeld.ch

AKKREDITIERTES MESSLABOR

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GEOMETRISCHE VORHALTUNG

WERKZEUG KORREKTUR 7–8/2016 INDUSTRIELLE MESSTECHNIK

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ENGINEERING

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www.units.ch

DIE EINHEIT FÜR ERFOLG


MASCHINEN/PERIPHERIE

KUNSTSTOFF XTRA

Interview mit Michael Wittmann

Wachstum dank kontinuierlichen Investitionen Die Wittmann Gruppe feiert dieses Jahr ihren 40. Geburtstag. Das runde Jubiläum wurde mit über 1600 Gästen im Juni in Wien gebührend gefeiert. Geschäftsführer Michael Wittmann erläutert im Gespräch mit «KunststoffXtra», welche Wettbewerbsvorteile er für Wittmann im Weltmarkt sieht und wo das Unternehmen Akzente setzt.

KunststoffXtra: Herr Wittmann, Ihr Vater, Dr. Werner Wittmann, startete 1976 mit der Produktion von Durchflussreglern. Ein Jahr später wurde die Produktion von Temperiergeräten aufgenommen. Heute verbindet man Wittmann vor allem mit Robotern. Welchen Stellenwert nehmen die verschiedenen Bereiche innerhalb der Gruppe ein? Michael Wittmann: Betrachtet man die Aufteilung im letzten Jahr, so tragen die Spritzgiessmaschinen 40 bis 42 Prozent zum Umsatz bei, die Roboter 40 Prozent und die Peripheriegeräte 18 bis 20 Prozent. In Euro ausgedrückt gehen rund 65 Mio. auf das Konto der Peripheriegeräte, 144 Mio. auf die Roboter und 150 Mio. auf die Spritzgiessmaschinen. Vor allem hier möchten wir den Anteil weiter erhöhen, da sehen wir auch das grösste Potenzial. Potenzial bei den Spritzgiessmaschinen – Heisst das auch, Sie erweitern den Schliesskraftbereich nach oben? Heute haben Sie ja Schliesskräfte bis 1600 Tonnen. Wittmann: Ja, das ist in der Tat für das nächste Jahr geplant. Wir wollen den Schliesskraftbereich auf 2000 Tonnen erweitern. Momentan stellen wir eine sehr starke Nachfrage nach unserer MacroPower Maschine fest. Da sind wir nun dabei, die Produktionskapazitäten zu vergrössern – nicht zuletzt auch durch Effizienzsteigerung. Gleichzeitig werden wir speziell den Kleinmaschinenbereich weiterentwickeln. Mit der neu eingeführten SmartPower Maschine, haben wir eine sehr gute Basis geschaffen, auch im Kleinmaschinenbereich die Stückzahl zu erhöhen. Über die letzten Jahre sind Sie stark gewachsen, haben zugekauft und kontinuier-

lich Ihre Werke erweitert oder neue gebaut. Wie bewältigen Sie das Wachstum? Wittmann: Dazu muss ich sagen, dass wir, nachdem wir im Jahr 2008 Battenfeld gekauft haben, meines Wissens ausschliesslich organisch gewachsen sind. Mit dem aktuellen Portfolio verfügen wir über ein Potenzial, das wir noch massiv steigern können. Die getätigten Investitionen erfolgten einerseits natürlich in Produktionskapazitäten, in die Entwicklung und in unsere Auslandstöchter, um diese in allen Bereichen, speziell auch im Service, zu stärken. Das hilft mit, das Gesamtvolumen zu steigern. Wo sehen Sie die grössten Wachstumspotenziale – geografisch und branchenmässig? Wittmann: Die Produktbereiche sind über die letzten Jahre in Prozent des Gesamtumsatzes stabil geblieben. Das grösste Potenzial sehen wir aber im Spritzgiessmaschinenbereich, wo wir wachsen wollen und den wir entsprechend bearbeiten. Geografisch gesehen haben wir als breit aufgestelltes Unternehmen die Möglichkeit, am Wachstum in einzelnen Märkten zu partizipieren, wie zum Beispiel aktuell in Nordamerika. Heute erarbeiten wir 60 Prozent des Umsatzes in Europa, 30 Prozent in Nordamerika und 10 Prozent in Asien. Wir glauben, dass sich dieses Verhältnis im laufenden Jahr zu Gunsten von Nordamerika verändern wird. Wie gross diese Verschiebung ausfallen und ob sie zu Lasten von Europa gehen wird, lässt sich im Moment nicht sagen. Das Wachstum in Europa ist stark, aber in Nordamerika wachsen wir noch stärker. Ich betone Nordamerika, weil Brasilien für uns ein problematischer Markt und Kolumbien ein kleiner Markt ist. Alles andere ist eine ‹Katastrophe›. Argentinien belebt sich zwar langsam wieder, aber bis zu einem

Bild: Marianne Flur y

Marianne Flury

Michael Wittmann: Wir sind permanent dabei, unsere Kapazitäten zu erweitern.

‹courant normal› ist es noch ein sehr langer Weg. Kommen wir nochmals auf die Roboter zu sprechen. Vor Jahren hat Ihr Vater gesagt, Wittmann ist die Nummer 1 europaweit. Ziel sei, weltweit die Nummer 1 zu werden. Wo stehen Sie heute? Wittmann: Es gibt weltweit drei Firmen, die sehr ähnlich aufgestellt und an vorderster Front auf ungefähr demselben Niveau sind. Eine der drei Firmen sind wir, die beiden anderen Firmen kommen aus Japan. Selbstverständlich ist es unser Ziel, C uns noch klarer von den anderen beiden M abzuheben. Y

Mit Spritzgiessmaschinen, PeripheriegeräCM ten und Automation sind Sie sehr breit aufgestellt. Ist das ein Wettbewerbsvorteil? MY Wittmann: Ja, wir sehen das absolut als CY Wettbewerbsvorteil, speziell auch mit dem C CMY Thema Industrie 4.0, das Integration vorM aussetzt. Industrie 4.0 klappt in der Praxis K nur, wenn ein Bekenntnis von der GeY schäftsführung vorliegt, die diese EntwickCM

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7 – 8 / 2 0 1MY6 CY

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MASCHINEN/PERIPHERIE

lung klar unterstützt. Wir richten jetzt eine eigene IT-Abteilung für die Produktionsmaschinen ein. Ein Servicetechniker für Maschinen kann nicht gleichzeitig auch Netzwerktechniker sein. Der Unterschied zwischen einem Computernetzwerk und der Vernetzung von Maschinen ist grundlegend. Während der Computer auf einige wenige zentrale Geräte zugreift – Fileserver, Netzwerkdrucker, E-Mail-Server – hat jede Maschine, jedes Gerät ausschliesslich spezielle Funktionen. Darüber hinaus müssen Maschinen und Geräte miteinander sehr spezifisch interagieren. Das kompliziert das Ganze. Auch ist nicht jeder Teilnehmer gleichberechtigt. Diese Herausforderung hat noch niemand wirklich geschafft. Mit Wittmann 4.0 sind wir aber ganz vorne mit dabei. Dies aber nur, weil wir die Entwicklung selber in die Hand nehmen.

und den USA. Am Standort Ungarn haben wir keine Entwicklung, dies ist ein reines Produktionswerk. Das bedeutet: Die Stückliste muss stimmen. Auch die Unterbaugruppen müssen logisch sein und zwar so, dass sie in den Gesamtablauf der Produktion passen. In China ist das noch viel ausgeprägter. Dort fertigen wir nur in Serie und vereinfachen damit den Prozess. Ein Beispiel ist die Heisskanalregelung. In China werden Heisskanalregler nicht in den Schaltschrank integriert. Heisskanalregelung ist eine Stand-alone-Lösung und kann am Schaltschrank angeschlossen werden.

Sie haben weltweit Produktionsstätten, aber noch keine für Spritzgiessmaschinen in China. Welche Strategie verfolgen Sie hier? Wittmann: Wir müssen früher oder später nach China. Vorerst ist aber der Produktionsstandort Ungarn für uns ein Testlauf, um letztlich eine Produktion in China aufzubauen. Natürlich ist Ungarn für uns wesentlich einfacher zu bearbeiten bezüglich Kommunikation, Kultur und Mentalität als China. Wir werden aber auf Dauer nicht erfolgreich sein können, wenn wir in China 0_IR_Ins_1-3q_183x85_fbg_Rohstoffland.pdf keine eigene Produktion haben. Angehen werden wir dies mit unserer EcoPower Maschine (110 bis 180 t), das ist geplant. 0_IR_Ins_1-3q_183x85_fbg_Rohstoffland.pdf

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Weshalb ist denn Ungarn das Testobjekt für China? Wo ist da der Zusammenhang? Wittmann: Ungarn ist für uns der Produktionsstandort für die Serienfertigung. Mit 0_IR_Ins_1-3q_183x85_fbg_Rohstoffland.pdf der Herstellung unserer Roboter bis 12 kg Traggewicht erreichen wir wohl sehr hohe Volumen, verfügen aber nicht über die Flexibilität wie in unseren Werken in Wien

Sie feiern das 40-Jahr-Jubiläum. Wie haben sich die Kunden in dieser Zeit verändert? Wittmann: Sie sind auf Grund der technischen Anforderungen anspruchsvoller geworden, die Industrie und der Markt reifer. Kunden geben sich mit den einfachen Produkten nicht mehr so ohne Weiteres zufrieden. Dies ist in Westeuropa noch ausgeprägter als in Asien. Was machen Sie, damit Sie im Wettbewerb bestehen können? Wittmann: Wir investieren kontinuierlich in die Entwicklungen – das ist für uns ein ganz wichtiger Bestandteil. Wir versuchen, auch möglichst viel im Haus zu machen. Damit binden wir auch das Know-how, was wiederum einen gewissen Schutz gegenüber der Konkurrenz bietet. So las1 11.10.12 11:06 sen wir z. B. möglichst viel Entwicklungsarbeit in unsere Steuerungen einfliessen. Besonders die asiatischen Maschinen11.10.12 11:06 hersteller bieten vermehrt Gesamtpakete für Spritzgiessmaschinen und Automatisierung von klassischen europäischen Steuerungsherstellern wie Keba, B&R oder Sigmatek an, die sehr stark im Kunststoff1 11.10.12 bereich tätig sind.11:06 Damit können sie ohne grosse eigene Entwicklungsanstrengungen und dem Anschein nach eine sehr europäische Maschine offerieren. Das verursacht

uns mehr Probleme als sonst etwas. Deshalb müssen und wollen wir unsere Fertigungstiefe ausbauen. Wo wollen Sie beim nächsten grossen Jubiläum stehen – 50 Jahre Wittmann? Wittmann: Wir haben keinen 10-Jahres-Plan. Unser Ziel ist es, nächstes Jahr umsatzmässig die 400 Mio. Euro-Marke zu überschreiten. Das werden wir auch schaffen, weil wir permanent dabei sind, unsere Kapazitäten zu erhöhen. Das ist ein kontinuierlicher Prozess. In Österreich verfügen wir bereits über erweiterte Kapazitäten z. B. für Temperiergeräte und Roboter dank Auslagerung der Schüttguttechnik von Wien ins neue Werk Wolkersdorf. Zur Zeit erweitern wir das Werk in Ungarn um 1600 m2 und in Tschechien kommen 1000 m2 speziell für die Herstellung von Automatisierungsanlagen dazu. Noch etwas zur Schweiz: Weshalb haben Sie dort für Spritzgiessmaschinen keine eigene Niederlassung, sondern sind über eine Vertretung aktiv? Wittmann: Wir sind mit zwei Firmen in der Schweiz präsent: Wittmann Kunststofftechnik – eine Tochter – verkauft Automatisierung und Peripheriegeräte, und Battenfeld (Schweiz) – eine Ver tretung – bietet Spritzgiessmaschinen mit Automatisierung als Komplettpaket an. Wir haben keine Veranlassung, das zu ändern, weil es gut läuft. Sehr positiv ist, dass die beiden Geschäftsführer Werner Bürli und Thomas Robers sehr gut zusammenarbeiten. Wäre dies nicht so, müssten wir etwas ändern. Grundsätzlich ist es ist aber nicht unser Ziel, in jedem Land eine eigene Niederlassung zu haben. Wenn eine Länderorganisation rund läuft, dann sind wir sehr glücklich, wenn man das so beibehalten kann. Kontakt www.wittmann-group.com

Rohstoffland Schweiz InnoRecycling fördert Ressourcen

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InnoRecycling AG AG Rohstoffe aus Abfällen InnoRecycling Rohstoffe aus Abfällen Hörnlistrasse 1, CH-8360 Eschlikon, TelefonTelefon +41 71 973 80,973 info@innorecycling.ch Hörnlistrasse 1, CH-8360 Eschlikon, +417071 70 80, info@innorecycling.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

Kurze Zykluszeiten und hohe Präzision

Mehrfachkinematik unterstützt Etagenfertigung

Bilder: KraussMaf fei

Links rechts in einem Schuss: Am Standort Crock in Thüringen produziert der Automobilzulieferer Arkal Automotive GmbH parallel zwei Türseitenverkleidungen auf einer Spritzgiessmaschine MX 1600 – 12000 von KraussMaffei. Möglich wird dies durch den Einsatz eines Etagenwerkzeugs.

Auf einer MX 1600 von KraussMaffei fertigt Arkal im thüringischen Crock zeitgleich linke und rechte Türseitenverkleidungen für einen grossen OEM.

Das Besondere dabei ist: Zwei Linearroboter LRX, mechanisch auf einer Achse gekoppelt und zentral über eine Steuerung bedienbar, bieten eine schnelle und sichere Bauteilentnahme und -ablage. In Summe sorgen sie für kurze Zykluszeiten bei hoher Präzision.

Zwei Bauteile in einem Schuss Hohe Präzision und kurze Zykluszeiten waren eine Grundvoraussetzung bei der Auslegung der passenden Spritzgiessmaschine. Verarbeitet werden sollte ein 30 Prozent glasfaserverstärktes PP. Eine weitere Anforderung war: Auf der Spritzgiessmaschine sollten zwei Bauteile parallel gefertigt werden, und zwar Seitenverklei81 2

dungen für die linke und rechte Vorderbeziehungsweise Hintertür für einen Tier 1 Supplier. «Durch die Lösung mit einer MX 1600 – 12000 in Kombination mit einem LRX-Twinroboter konnten die Zykluszeiten deutlich verkürzt werden», so Thomas Marufke, Geschäftsführer der KraussMaffei Automation. Heute fertigt Arkal pro Woche rund 3600 Türseitenverkleidungen im 3-Schicht-Betrieb, für vorne und hinten im Wechsel. Die MX-Baureihe von KraussMaffei punktet hier durch ihre hohe Schmelzequalität und besonders gute Schussgewichtskonstanz. Für eine schnelle Produktion sorgt die von KraussMaffei entwickelte hydromechanische Zweiplattenschliesseinheit. Bei den bei Arkal im Einsatz befindlichen grossen Etagenwerkzeugen überzeugt vor

allem die Plattenparallelität der MX-Baureihe: Die Werkzeuge werden nicht beschädigt und damit geschont. Über einen langen Zeitraum lassen sich qualitativ hochwertige Bauteile herstellen. Zudem sorgt die MX-Baureihe dafür, dass die grossen Etagenwerkzeuge nicht kippen. Das passende Etagen-Werkzeug wurde speziell für diese Anwendung konzipiert. Es verfügt über eine fliegende Platte und Werkzeugkühlung.

Komplexe Automationslösung Eine besondere Herausforderung stellte die komplexe Automation der Bauteilentnahme und -ablage dar. Arkal entschied sich für die Lösung mit einem LRX-Twinroboter mit 7–8/2016


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Im Doppelpack: die linke und rechte Türseitenverkleidung.

MASCHINEN/PERIPHERIE

dem Steuerungskonzept Mehrfachkinematik von KraussMaffei. «Die kombinierten Linearroboter mit Mehrfachkinematik bieten uns hinsichtlich Langlebigkeit, Flexibilität und Komfort deutliche Vorteile», erklärt Thomas Reichl, Manager of Production & Maintenance bei Arkal. Die beiden auf einer gemeinsamen Z-Achse angeordneten Linearroboter LRX 350 entnehmen die Bauteile parallel, führen sie zur Bauteilablage und legen sie dort ab. Diese sogenannte Ausführung TwinZ ist prädestiniert für die Übergabe von Bauteilen (Handshake) bei schneller Bauteilentnahme und Stapelvor-

gängen. Darüber hinaus bietet die Konfiguration deutliche Platz- und Zeitersparnisse bei Automationen mit überlappenden Bewegungsbereichen.

Mehr Bedienkomfort durch eine zentrale Steuerung «Für uns ist dieser Robotertyp in dieser Form zugleich eine erfolgreiche Premiere: erstmalig haben wir zwei mechanisch gekoppelte X-/Y-Achsen der LRX Serie auf einer Z-Roboterachse mit einem neuen Steuerungskonzept zusammengebracht», so Marufke. So lassen sich beide Linearroboter ebenso wie die MX 1600 über die zentrale Steuerung MC6 programmieren und steuern. «Das bietet uns einen deutlichen Komfort in der Bedienung der komplexen Anlage», so Reichl. Die Programmierung der Roboter erfolgt über den gemeinsamen Programmeditor. Programmbefehle und Programmparameter können so leicht dem einzelnen Roboter zugewiesen werden. Ein gemeinsames Koordinatensystem für alle Achsen vereinfacht die roboterspezifische Steuerung in den einzelnen Betriebsarten.

Strukturverstärkende Bauteile als Markenzeichen Strukturverstärkende Bauteile vor allem aus glasfaserverstärkten Kunststoffen sind das Markenzeichen des zum israelischen Arkal Plastic Products gehörenden Standorts im thüringischen Crock. «Überall dort, wo es darum geht, Bauteile aus Metall durch leichte und zugleich verstärkende Kunststoffe zu ersetzen, kommen wir ins Spiel», erklärt Reichel. Typische Anwendungen sind zum Beispiel Funktionsteile, Radmittelteile oder Batteriebehälter. Zu den Kunden zählen die namhaften OEMs sowie Tier1-Zulieferer. 11 Spritzgiessmaschinen stehen am Produktionsstandort in Thüringen, 8 davon von KraussMaffei. Weitere Investitionen sind geplant.

Die zwei Linearroboter LRX, mechanisch auf einer Achse gekoppelt und zentral über eine Steuerung bedienbar, sorgen für eine schnelle und sichere Bauteilentnahme und -ablage.

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Kontakt Krauss-Maffei (Schweiz) AG Grundstrasse 3 CH-6343 Rotkreuz Telefon +41 (0)41 799 71 80 info-ch@kraussmaffei.com www.kraussmaffei.com

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MESSEN/PRÜFEN/QS

Neue Analytik charakterisiert Harze und Härter

Duromere mit dem Laser sprengen Duromere konnten sich in den vergangenen Jahrzehnten zu Hochleistungswerkstoffen entwickeln. Zu verdanken haben sie dies hauptsächlich den eingesetzten Harzen und Härtern. Nun gibt es erstmals eine analytische Methode, mit der diese in Duromeren chemisch charakterisiert werden können.

Anke Zeidler-Finsel1 Da Duromere nicht löslich sind, existierte bisher keine passende analytische Methode, um an Informationen über die chemische Zusammensetzung dieser zentralen Bausteine zu kommen. Diese Information ist aber essentiell, wenn Schäden analysiert und neue Produkte entwickelt werden sollen. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit, LBF, haben eine Analytik erarbeitet, mit der sie die verwendeten Harze und Härter in Duromeren erstmalig chemisch charakterisieren können. Zur Identifizierung der verwendeten Harze und Härter haben die Wissenschaftler die «Matrixfreie Laser Desorption/Ionization Time-of-Flight Mass Spectrometry», kurz LDI-ToF-MS evaluiert. Bei diesem Ansatz «sprengen» die Wissenschaftler mit einem intensiven Laserimpuls Fragmente aus dem Netzwerk des Duromers heraus. Die Massenzahlen der Fragmente erlauben ihnen dann Rückschlüsse auf die eingesetzten Harze und Härter. Ausgehend von einer Auswahl industriell relevanter Epoxidharze und Härter stellten die Forscher gehärtete Modellharzsysteme her. Lösungsmittel, Konzentration und die Art der Auftragung der erhaltenen Suspension auf den Probenträger optimierten sie so, dass sie reproduzierbare und von Signalen des Probenträgers freie LDI-ToF-MSSpektren erhielten. Durch ein systematisches Kombinieren von Harz und Härtern gelang es, generell spezifische Peaks für die untersuchten Harze und Härter zu identifizieren und eine Spektren-Datenbank aufzubauen. Anke Zeidler-Finsel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF.

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Wissenschaftler des Fraunhofer LBF haben eine Analytik erarbeitet, mit der sie die verwendeten Harze und Härter in Duromeren erstmalig chemisch charakterisieren können.

Anschliessend untersuchten die Wissenschaftler gehärtete Epoxidharze, die aus einem Härter und zwei Harzen hergestellt wurden. Es zeigte sich, dass sich beide Harz-Komponenten nebeneinander bis zu einem Mindestanteil von zehn Prozent nachweisen liessen. Abschlies send belegten die Darmstädter Kunststoff-Spezialisten in einer Konzeptstudie, dass sich das verwendete Harz und die Art des Härters eines kommerziellen 2-Komponenten-Klebers mit der erarbeiteten Spektren-Datenbank erfolgreich identifizieren lassen. Erstmals konnte das Fraunhofer LBF mit diesen Arbeiten belegen, dass auch nach Aushärtung Informationen über die eingesetzten Härter und Harztypen zu gewinnen sind. Mit der LDI-ToF-MS steht nun eine Analytik zur Verfügung, die es kunststoffverarbeitenden Unternehmen und

Anwendern ermöglicht, ihre Duromere am Fraunhofer LBF charakterisieren zu lassen. Auf diese Weise ergeben sich im Schadensfall neue Wege bei der Ursachenfeststellung, beispielsweise, ob die eingesetzten Harze oder Härter bei einem Materialversagen mit der Ausgangscharge chemisch identisch sind. Darüber hinaus können Unternehmen ihre Produkte verbessern oder neuartige Duromere entwickeln.

Kontakt Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF Bartningstrasse 47 D-64289 Darmstadt Telefon +49 (0)6151 705-0 info@lbf.fraunhofer.de www.lbf.fraunhofer.de ■ 7–8/2016


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INDUSTRIE 4.0

Smart Factory Logistics

Bereit für Industrie 4.0 Während vielerorts noch über den Begriff und die Bedeutung von Industrie 4.0 diskutiert wird, lanciert Bossard eine konkrete Methodik, die Hersteller bereit macht für den Wandel: Smart Factory Logistics.

Die gestiegenen Wirtschaftsansprüche zwingen insbesondere Schweizer Betriebe, immer schlanker, schneller und besser zu produzieren. Heute fokussieren sich Hersteller auf kundenindividuelle Massenproduktion, Echtzeitautomatisierung sowie lückenlose Prozesstransparenz.

Eine neue Denkweise revolutioniert grundlegend die Fertigungen und Produktionen. «Weltweit entsteht eine neue Art von Fabriken, sogenannte Smart Factories. Unternehmen benötigen flexible Produktionsstrassen und Fertigungsstätten», betont Urs Güttinger, Leiter Smart Factory Logistics bei Bossard. «Mithilfe intelligenter Techniken ermöglichen diese agile Produktionen und dies zu einem Bruchteil der Zeit und Kosten.» Hier setzt Bossards neue Methodik Smart Factory Logistics an. Die gesamtheitliche Betrachtungsweise unterstützt Unternehmen weltweit bei der Weiterentwicklung einer schlanken und fehlerfreien Umsetzung. Bossard macht mit den folgenden drei konkreten und praxiserprobten Lösungen Unternehmen fi t für den nächsten Entwicklungsschritt:

1. Intelligente Systeme kommunizieren entlang der Supply-Chain Technisch hochentwickelte Systeme, wie SmartBin oder SmartLabel, interagieren zwischen der Fertigungskette und der Versorgungskette. Behälter mit eingebauten Gewichtssensoren übermitteln pausenlos den Bedarf im Lager und in der Produktion des Kunden. Bossard empfängt diese Daten und liefert automatisch den entsprechenden Nachschub, je nach Leistungsdefinition auch direkt an den Arbeitsplatz. 7–8/2016

Bild: Bossard

Neue Fabriken entstehen: Smart Factories

Interaktive Visualisierungen zeigen, wie Bossard Smart Factory Logistics die Kunden schneller, produktiver und besser machen.

Der Kunde bemerkt nichts, ausser, dass immer genügend B- und C-Teile in den Behältern sind.

2. Kundenindividuelle Solutions für alle Bedürfnisse Es ist eine permanente Aufgabe von Bossard, den Kunden schneller, produktiver und besser zu machen. Dies reduziert sich nicht nur auf eine simple Lieferung von B- und C-Teilen. Der Ansatz von Smart Factory Logistics beinhaltet vielmehr die umfassende Überprüfung des gesamten Logistik- Managements – von der Lieferung, über die Konsolidierung von Lieferanten, bis hin zum Betrieb und Unterhalt sowie zur strategischen Beratung des Kunden.

3. Big-Data-Software schafft Transparenz Die selbst entwickelte Software Bossard Arims sammelt, verarbeitet und liefert Daten im grossen Stil. Dieses Herzstück von Smart Factory Logistics schafft Transparenz

und bringt die Kunden näher an die Prozesse. Dank dem neusten Software-Release ist der Kunde jederzeit online informiert und kann sogar Mutationen wie Bedarfsanpassungen oder Umplatzierungen von Behältern interaktiv erledigen. Die neue App liefert die ganze Transparenz und Sicherheit von Arims kompakt zum Smartphone. Dies ist eine typische Industrie-4.0-Arbeitsweise, die dem Kunden eine Optimierung seiner Versorgungskette und eine bessere Planbarkeit ermöglicht. «Mit diesen drei Kernkompetenzen liefert Bossard seinen Kunden ein komplettes Paket, um gestärkt den Herausforderungen der vierten industriellen Revolution zu begegnen», stellt Güttinger fest. Bossard ergänzt die Leistungen mit einer umfassenden Produktpalette.

Kontakt Bossard Gruppe Steinhauserstrasse 70, CH-6301 Zug Telefon +41 (0)41 749 66 11 bossard@bossard.com www.bossard.com

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LEICHTBAU

VDMA-Interview-Reihe

Der Automobilbau ist Leichtbau-Treiber

Herr Kirchhoff, worum geht es beim Leichtbau? Marc Kirchhoff: Beim Leichtbau geht es heute, viel mehr als früher, um leichte Konstruktionen. Es geht um Flanschreduktion und um neue Fügetechniken. Es geht dabei aber auch immer mehr um hybriden Leichtbau, das heisst, um die sinnvolle Kombination von Werkstoffen. Im Fahrzeugbau bedeutet das beispielsweise, dass Autos heute aus einem Materialmix von Stahl, Aluminium, Kunststoffen bis hin zu den faserverstärkten Kunststoffen gebaut werden. Inwieweit betrifft das Thema einen Hersteller von Laserstrahlquellen wie Trumpf? Kirchhoff: Bei den hybriden Verbindungen stellt sich die Frage, wie man diese Werkstoffe bearbeitet. Der Laser bietet viele Möglichkeiten, diese Materialien überhaupt zu prozessieren, das heisst, zu schneiden, zu strukturieren oder Ähnliches. Das Hauptthema ist, wie man die vielen unterschiedlichen Materialien verbindet. Da ist der Laser eines der Werkzeuge, um Mischverbindungen, beispielsweise von Metall und Kunststoff herzustellen. Wieso wird Leichtbau heutzutage meist mit der Autoindustrie verbunden? Dabei ist er etwa im Flugzeugbau schon sehr lange ein Thema. Kirchhoff: Der Automobilbau ist der Leichtbau-Treiber, wenn es um Produktionstechnik geht. Denn in dieser Branche geht es immer um sehr grosse Stückzahlen und sehr hohe Qualitätsanforderungen. Bearbeitungszeiten spielen eine viel grössere Rolle als etwa in der Luftfahrtindustrie. Im Automobilbau – und das sieht man sehr gut an den faserverstärkten Kunststoffen, die jetzt im Kommen sind 1 46

Bilder: Trumpf

Für eine ressourcenschonende und energieeffiziente Umwelt ist Leichtbau unverzichtbar. In unserer Interview-Reihe des VDMA kommt in dieser Ausgabe Marc Kirchhoff zu Wort. Er ist Branchenmanager Leichtbau und Elektromobilität bei der Trumpf Laser- und Systemtechnik GmbH und Mitglied im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Hybride Leichtbau Technologien.

Marc Kirchhoff: Durch den Wettbewerb der verschiedenen Werkstoffe schaukeln sich alle nach oben.

– werden deutlich kürzere Zykluszeiten dieser Bauteile verlangt. Die Autoindustrie stösst viele Entwicklungen an. Inwieweit ist Leichtbau durch politische Vorgaben getrieben? Kirchhoff: Wenn die politischen Rahmenbedingungen die Verbrauchsnormen nicht mehr forcieren würden, würde das sicherlich dazu führen, dass ein bisschen Tempo herausgeht. Weniger im Bereich Leichtbau, als mehr im Bereich der Antriebstechnologien. Leichtbau hat uns schon umgetrieben, bevor die CO2-Richtlinien der EU definiert wurden. Verbrauch ist sicher das eine, aber wichtig sind auch Themen wie Fahrdynamik und Fahrspass. Das treibt die Automobiler auch unabhängig von Vorgabewerten. Wie verhalten sich Leichtbau und Sicherheit in der Autoproduktion zueinander? Kirchhoff: Jeder versucht natürlich, trotz einer Gewichtseinsparung, die Sicherheit der Fahrzeuge immer weiter nach oben zu treiben. Es ist das grosse Ziel der Konstrukteure, jedes Bauteil ideal auslegen zu können. Das kann man gut am Beispiel der B-Säule erkennen. Im Bereich der B-Säulen laufen Entwicklungen, die Mate-

rialien entsprechend der Belastungen im Verlauf der B-Säule auszuwählen. So kommen hier Kombinationen von Stahl, hochfesten Stählen und Kunststoffen zum Einsatz. Eine solche B-Säule bietet die höchste Sicherheit und ist gleichzeitig deutlich leichter als eine reine Stahlkonstruktion. Hybrider Leichtbau ist in der Automobilindustrie überall im Kommen. Sind damit die Tage von Stahl und Aluminium gezählt? Kirchhoff: Da sehe ich Wettbewerb, aber keinen Verdrängungswettbewerb bei den Materialien und Materialverbindungen. Als der erste Audi aus Vollaluminium gebaut wurde, dachten viele, das besiegle das Aus für Stahl. Tatsächlich hat die Stahlseite daraufhin viel Energie in Entwicklung gesteckt. Ein Ergebnis waren die sogenannten Tailored Blanks, massgeschneiderte Bleche unterschiedlicher Form, Dicke und Festigkeit, die heute in den Autos standardmässig verwendet werden. Auch die Entwicklung hochfester Stähle ist eine Konsequenz aus dem Wettbewerb der Materialien. Das Gleiche passiert jetzt, wo die Kunststoffe und die hybriden Bauteile ins Rennen kommen. Die Stahlhersteller werden versuchen, noch festere Stähle zu entwickeln, die Aluminiumhersteller machen es ähnlich. Durch den Wettbewerb der verschiedenen Werkstoffe schaukeln sich alle nach oben. Bislang ist noch keine Technologie hinten heruntergefallen. Wo ist Leichtbau ausser in der Automobilindustrie noch auf dem Vormarsch? Kirchhoff: Der Automobilbau ist hier sicher eine der grossen Branchen in Deutschland, erst recht, wenn man die ganze Zulieferindustrie hinzuzählt. Aber Leichtbau ist auch in anderen Branchen 7–8/2016


KUNSTSTOFF XTRA

LEICHTBAU

Bisher erschienen in der VDMA-Interview-Reihe:

flexibler im einsatz

• Keine Zukunft ohne Leichtbau, Peter Egger, Engel Austria, KunststoffXtra 5/2016, S. 22–23. • Die Zukunft gehört dem intelligenten Materialmix, Nicolas Beyl, KraussMaffei Gruppe, KunststoffXtra 6/2016, S. 6–7. zunehmend ein Thema. Beispielsweise im Maschinenbau. Es geht unter anderem darum, bewegte Maschinenelemente leichter zu gestalten, um den Energieaufwand zu reduzieren, Bauteile schneller bewegen und Achsen schneller fahren zu können. Jedes Gramm, das man spart, lässt sich in Geschwindigkeit umsetzen. Im Schiff- und Flugzeugbau ist Leichtbau immer schon besonders wichtig gewesen. Sie sind auch im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Hybride Leichtbau Technologien. Was ist der für Sie zentrale Vorteil in dieser Gruppe? Kirchhoff: Das ist der Wissensaustausch. Wir stossen etwa im Automobilbau auf Herausforderungen und stellen erst viel später fest, dass der Luftfahrtbauer sie schon gelöst hat. Die einen sagen vielleicht, das Umspritzen von Bauteilen sei für sie bereits Standard, für andere ist das ganz neu. Auf dieser neuen Plattform können sich alle ergänzen. Alle Technologien und Anwendungen werden dadurch nach vorne getrieben. Da redet dann jeder mit jedem? Kirchhoff: Wir haben das gut strukturiert. Wir haben die Themenfelder definiert, die das grösste Interesse aller Beteiligten auf sich ziehen. Ein Beispiel ist die Fügetechnik. Im Stahlbau sind die Prozesse inzwischen Standard, aber im hybriden Leichtbau noch längst nicht. Unser Ziel ist es hier, Prozesse zu standardisieren. Zu sagen, mit einer bestimmten Methode kann man Fügeprozesse im Bereich des hybriden Leichtbaus unter bestimmten Randbedingungen erfüllen. Damit können wir den Konstrukteuren und den Entwicklern Richtlinien an die Hand geben, ihnen beispielsweise sagen, ja, man kann faserverstärkte Kunststoffe mit einer Aluminiumhaut überziehen und zwar mit folgender Technologie und mit folgenden Eigenschaften. Das ist idealer Wissensaustausch.

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KUNSTSTOFF XTRA

RECYCLING

Recycling für Post-Consumer- und Folienabfälle

Wirtschaftliche Folienaufbereitung Für die Herstellung von Regranulat in hoher Qualität hat Herbold Meckesheim GmbH für Rodepa Plastics (NL) eine Anlage errichtet, die Granulate in hoher Qualität für Foliendicken unter 30 µ aus einem Mix von Abfällen herstellt. Dieser Mix besteht aus Gewerbefolien und LDPE-Folienabfällen aus der Sortierung von Post-Consumer-Verpackungsabfällen, wie diese an automatischen Müllsortieranlagen anfallen.

de als konventionelle Schwimm-SinkTrenntanks. Ein weiterer Vorteil der Hydrozyklontrennstufe sind die hohen Mengen an Wasser, welche im Kreislauf gefahren werden. Sie sorgen zusammen mit den im Hydrozyklon entstehenden Zentrifugalkräften für ein sehr gutes Trenn- und Waschergebnis der Folie. Anhaftende Organik, wie sie bei Folienabfällen aus dem Haushaltsbereich oft zu finden sind, wird hier mühelos abgewaschen. Supermarktfolie hingegen hat oft erhebliche Anteile an Papier in Form von aufgeklebten Etiketten. Es ist eine Herausforderung, dieses Papier von der Folie zu lösen, denn als Eingangsmaterial für ein Rezyklat zur Herstellung neuer Folie sind die aus LLDPE bestehenden Supermarktfolien ideal. Am wichtigsten ist aber die Frage nach der geforderten Qualität des Endproduktes. Von dieser hängen die erforderlichen Aufbereitungsstufen ab. Wirtschaftlich betrachtet können auch nur bestimmte Abfälle zur Aufbereitung verwendet werden. Verarbeiter weichen immer mehr auf Ma-

terialien aus, welche am Markt sehr preisgünstig zu beschaffen sind. Deswegen ist es wichtig, die Maschinentechnik im engen Dialog zwischen Anlagenbauer und Betreiber abzustimmen. Je präziser sich die Aufgabenstellung bezüglich des zu verarbeitenden Inputmaterials einschränken lässt, desto kostengünstiger kann eine Anlage erstellt werden, denn unnötige Verfahrensschritte oder Auslegungsspielräume werden vermieden. Gedanken muss sich der Betreiber einer Waschanlage auch über die Organisation der Folienabfälle machen. Ein existierendes Sammel- und Sortiersystem ist die ideale Voraussetzung. Wo dieses fehlt, kann ein Recycler für Kunst stoffabfälle nur auf Materialströme zurückgreifen, die aus Ländern importiert werden, wo die Materialien entsprechend gesammelt oder aufbereitet wurden. Natürlich ist es auch möglich, Haushaltsabfälle gemischt zu sammeln, danach möglichst viel Organik vorab abzutrennen und daraus eine Kunststoff-Fraktion zu erzeugen. In der bei Rodepa stehenden Waschanlage werden Post-Consumer-Folien zu Rezyklat

Bilder: Herbold Meckesheim

Unterschiedliche Folienabfälle stellen natürlich auch unterschiedliche Ansprüche an die Aufbereitungsstufen. Solche Folien sind teilweise sehr stark verschmutzt, der Verschmutzungsgrad beträgt bis zu 50 %. Das bedeutet, dass genauso viele Verunreinigungen in die Folienwaschanlage gelangen wie Folie. Um solche Verschmutzungen aus der Folie zu lösen, wird bereits bei der Vorzerkleinerung in der Waschanlage bei Rodepa ein speziell für diese Aufgabenstellung entwickelter Nassshredder eingesetzt. Die Inputmaterialien bestehen aus einem Kunststoffmix aus verschiedenen Kunststoffen. Hierbei ist die Herausforderung die Abtrennung der unerwünschten Kunststoffe. Hierzu setzt Herbold Meckesheim im Bereich der nassen Folienaufbereitung auf eine Abtrennung mittels Hydrozyklontrennstufe. So können die schweren Kunststoffbestandteile von den Polyolefi nen abgetrennt werden, diese stellen das Gutmaterial für Folienwaschanlagen dar. Hydrozyklontrennstufen erreichen wesentlich höhere Reinheitsgra-

Herbold-Nassshredder HGM 60/200.

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Hydrozyklon und Trockner, im Hintergrund Vorwascheinrichtung.

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KUNSTSTOFF XTRA

RECYCLING

verarbeitet, welches zur Herstellung von Müllsäcken, Abdeckfolien und Baufolien verwendet wird. Hierzu muss kein neuer Kunststoff zugemischt werden, die drei neuen Produkte bestehen alle zu 100 % aus aufbereitetem Kunststoff aus der Herbold-Folienwaschanlage. Viele Randbedingungen zur wirtschaftlichen Betreibung einer Waschanlage für Kunststofffolien sind vom Markt vorgegeben, z. B. die Kosten für die Beschaffung Trennung mit Trenntank (links); Trennung mit Hydrozyklon, identischer Input wie in Bild links. und den Transport des Inputmaterials oder erzielbare Preise für die Fertigware. Durch Konstruktiv müssen alle Vorkehrungen ge- Anlagentechnik erfolgreich umsetzen. Mit optimale Maschinenausrüstung kann der troffen werden, um vom Verschleiss be- Herbold Meckesheim haben wir den richBetreiber einer Folienwaschanlage Input- troffene Stellen zu schützen. So werden tigen Partner gefunden, damit wir zusammaterial von schlechterer Qualität verar- verschleissende Bereiche mit auswechsel- men erfolgreich sind.» beiten oder ein qualitativ hochwertigeres baren Verschleissplatten ausgekleidet. Durch einen engen Kontakt beider UnterEndprodukt herstellen. Ganz wichtig ist Diese kommen mit extrem stark ver- nehmen ist der für eine Weiterentwickauch gut geschultes Personal zum Betrieb schmutzter Folie genauso zurecht wie mit lung der Anlagentechnik wichtige Inforder Anlage. Dass solch eine Anlage auch sehr dünnwandiger Folie. Der in der mationsaustausch zwischen Anlagenbeam Standort Mitteleuropa wirtschaftlich Waschanlage integrierte Nassshredder und treiber und Anlagenlieferant gewährleisbetrieben werden kann, wurde schon vie- die Hydrozyklontrenntechnik sind die her- tet, und dementsprechend sind die Weivorstechenden Konstruktionsmerkmale chen für den erfolgreichen Abschluss le Male unter Beweis gestellt. Die gesamte Wirtschaftlichkeit einer Wasch- von Herbold Meckesheim. zukünftiger Projekte gestellt. anlage für Folienaufbereitung steht und fällt Der Rodepa Plastics B.V. steht eine leisaber mit den Aufbereitungskosten. Der tungsstarke Aufbereitungsanlage zur Vergrösste Anteil hiervon sind die Energiekos- fügung, mit der eine kostengünstige Rohstoffversorgung der Folienproduktion aus Kontakt ten. Für einen langlebigen Betrieb einer sol- Folienabfällen realisiert wird. Herbold Meckesheim GmbH chen Anlage müssen Themen wie War- Mark Langenhof, Managing Director von Vertretung für die Schweiz: tung und Instandhaltung schon beim Kon- Rodepa, betont: «Rodepa ist einen grossen Ingenieurbureau Dr. Brehm AG struieren der Maschinen bedacht werden. Schritt nach vorne gegangen, um ver- Lettenstrasse 2/4 Ohne gute, vorbeugende Wartung und schmutzte Abfälle aufzubereiten, die wie- CH-6343 Rotkreuz Instandhaltung ist die Verarbeitung abrasi- der in die Herstellung von Folien gehen Telefon +41 (0)41 790 41 64 ver Materialien wie Sand nicht möglich. info@brehm.ch, www.brehm.ch ■ SPE_2017_Inserat_KXtra_210x104_Layout 1 12.07.16 16:40 sollen. Seite 1 Das kann man nur mit der besten

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Bild: Tarkett Holding

VERBAND

Moderne PVC-Bodenbeläge sind bezüglich Aussehen und Struktur den «natürlichen» Vorlagen wie beispielsweise Holz ebenbürtig.

Technik nutzen, Umwelt schützen

Ökologisch wertvoll: PVC-Bodenbeläge Im Objektbereich mit öffentlichem Publikumsverkehr haben sich PVC-Bodenbeläge seit vielen Jahren etabliert und überzeugen dort durch ihre ausserordentlich guten Gebrauchs- und Hygieneeigenschaften. Doch auch im privaten Bereich verdrängen sie immer häufiger die traditionellen Werkstoffe. Neben ihren Nutzungseigenschaften sind es vor allem die attraktiven optischen Erscheinungsbilder mit denen diese Beläge verstärkt den Markt durchdringen. Sie sind wärmedämmend, trittschallisolierend, hygienisch, leicht zu pflegen, langlebig und recyclierbar.

Norbert Helminiak1 Für Applikationen in zum Beispiel öffentlichen Gebäuden, Schulhäusern und im Spitalbereich kommen homogene oder heterogene PVC-Bodenbeläge zum EinNorbert Helminiak, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für das Recycling von PVC-Bodenbelägen, ARP Schweiz, www.arpschweiz.ch

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satz. Dies sind ein- oder mehrschichtige Beläge in Form von Bahnen oder Platten mit einheitlichem Materialaufbau. Das zu erfüllende Anforderungsprofil wird vom Bauherrn individuell definiert. Neben deren mechanischen Eigenschaften ist dabei vor allem die Pflegeleichtigkeit der eingesetzten Beläge von besonderer Bedeutung. Die Oberfläche von PVC-Homogenbelägen wird durch mechanisch-thermische Einwirkung während der Herstellung praktisch porenfrei gemacht. Solche Bodenbeläge sind manuell oder mittels Maschinen leicht zu pflegen und bereits durch einfache Nassreinigung ohne aufwändige chemische Reinigungsmittel können beste Hygieneeigenschaften erzielt werden. Dieses Reinigungsverhalten von PVC-Belägen ist somit ökonomisch aber vor allem auch ökologisch von Vorteil. Dank verschweisster Fugen erreicht man eine praktisch geschlossene Oberfläche zur optimalen Nutzung in Nassbereichen. PVC-Bodenbeläge zeigen praktisch keine Feuchtigkeitsaufnahme und sind äusserst massstabil.

Optische Vielfalt Moderne Designbeläge präsentieren sich mit einer Oberflächengestaltung, die bezüglich Aussehen und Struktur den «natürlichen» Vorlagen wie Holz, Keramik oder Stein ebenbürtig sind. Dem Markt stehen heute diverse PVC-Beläge zur Verfügung deren Oberflächen optisch und haptisch kaum vom Original zu unterscheiden sind. Durch Verbindung mit spezifischen Unterkonstruktionen erreicht man besondere Trittschall- oder Isolationseigenschaften. Technisch ausgereifte «Clic Systeme» ermöglichen dem Anwender die schnelle, unkomplizierte Verlegung ohne Verklebung bei sofortiger Begehbarkeit. Der leichte Ausbau solcher Belagssysteme macht diese auch für die Nutzung in Mietwohnungen interessant.

Ressourcenfreundliche Herstellung Das zur Fertigung solcher Bodenbeläge eingesetzte PVC basiert nur zu 43% auf Bestandteilen, die aus Rohöl gewonnen 7–8/2016


VERBAND

werden, der überwiegende Teil stammt aus unerschöpflich vorhandenem Steinsalz. Das im Kunststoff fest eingebundene Chlor wirkt als natürlicher Flammhemmer und dadurch ist bei der Herstellung von PVC-Bodenbelägen für besondere Räume das Beimischen von Flammschutzmitteln meistens unnötig. Die Herstellung von PVC erfolgt in sehr energiegünstigen Prozessen. Damit unterscheidet es sich massgeblich von den Rohstoffen für andere Kunststoffbeläge, die aufgrund ihres chemischen Aufbaues bereits zur Herstellung der Grundkomponenten erheblich stärker auf die Rohstoffquelle Erdöl zurückgreifen müssen und insgesamt zur Fertigung massiv mehr Energie benötigen als dies bei PVC der Fall ist.

Schadfreie Weichmachung Zum Erreichen verschiedenster vorteilhafter Gebrauchseigenschaften werden zur Herstellung flexibler PVC-Bodenbeläge diverse Weichmacher verwendet. Die in heutigen PVC-Bodenbelägen überwiegend eingesetzten Weichmacher sind umfassend geprüft und von den EU-Gremien als für Mensch und Umwelt unschädlich eingestuft worden. Einige Hersteller bieten heute bereits Bodenbeläge an, in denen Weichmacher eingesetzt werden, die aus nachwachsenden, natürlichen Rohstoffquellen gewonnen wurden. Diese sind in Bezug auf ihre Umweltrelevanz und unter gesundheitlichen Aspekten besonders positiv einzustufen.

Einbau und Unterhalt PVC-Beläge werden als Bahnen oder als Platten grossflächig verlegt, verklebt und verschweisst. Zur Installation dieser Beläge sind keinerlei besondere Sicherheitsmassnahmen notwendig. Dies stellt sich bei alternativen Belagssystemen oftmals anders dar, weil deren Ausgangsmaterialien chemische Stoffe enthalten können, die gesundheits- oder umweltgefährdend sind und nur unter bestimmten Bedingungen und Beachtung besonderer Sicherheitsvorkehrungen verarbeitet werden dürfen. Erhebliche Belastungen für Verleger und Umgebung sind dabei nicht auszuschliessen. 7–8/2016

Ökologische Verwertung Die Frage nach der ökologisch aber auch ökonomisch sinnvollsten Entsorgungsschiene stellt sich für jeden Bodenbelag am Ende seiner Nutzphase. Während Bodenbeläge, die fest mit dem Untergrund verbunden sind, mit hohem mechanischen Aufwand unter Lärm- und Staubbelastung vom Untergrund abgeschliffen oder -gefräst und wahrscheinlich der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) zur energetischen Verwertung zugeführt werden müssen, gibt es für ausgediente PVC-Bodenbeläge – im Gegensatz zu anderen elastischen Belagsarten – neben dem Weg in die KVA einen weiteren, ökologisch sehr sinnvollen Weg und zwar über die Arbeitsgemeinschaft für das Recycling von PVC-Bodenbelägen (www.arpschweiz.ch). Diese betreibt seit nunmehr 20 Jahren ein Logistiksystem, über das die in einer Positivliste definierten Produkte gesammelt und dem Recycling zugeführt werden. Die zu feinen Pulvern aufgearbeiteten Materialien gelangen abschliessend erneut in die Fertigung hochwertiger Bodenbeläge. Dieses System wird durch Solidaritätsbeiträge der Mitglieder – führende Bodenbelagshersteller und Händler – finanziert.

PVC und Nachhaltigkeit Dass selbst unter Ausklammerung der für PVC-Beläge so vorteilhaften Eigenschaften wie Pflegeleichtigkeit, Lebensdauer und günstige Anschaffungskosten immer noch eine ausgezeichnete ökologische Bewertung resultiert, wird durch das «eco-devis 663 Beläge in Linoleum, Kunststoffen, Textilien und dgl.» bewiesen. Die Fachgruppe «eco-devis» (c/o Verein eco-bau, Zürich) ist eine von öffentlichen und privaten Institutionen getragene, unabhängige Vereinigung zur Unterstützung des ökologischen Bauens im Sinne der Nachhaltigkeit. Deren ökologischen Leistungsbeschreibungen von Bauprodukten sollen die Entscheidungsträger bei der Planung und Realisierung von Bauten unterstützen. Zur Beurteilung der Produkte im «eco-devis» werden drei Kriterien herangezogen: die Graue Energie, die Abwesenheit sogenannter umweltrelevanter Bestandteile

und die Möglichkeiten der Verwertung. Die Klassierungen nach erfolgter Bewertung lauten «1. Priorität» und «2. Priorität». Nicht klassierte Bauprodukte sollten von den Entscheidern nicht verwendet werden. In der Ausgabe 2016 werden spezifische «homogene oder heterogene PVC-Bodenbeläge ohne umweltrelevante Bestandteile» in der «2.Priorität» klassiert und damit ökologisch besser eingestuft als andere elastische Alternativprodukte. Als Ergänzung zum «eco-devis 663» existiert ein Produktekatalog, in dem viele Beläge diverser Hersteller aufgeführt sind, die alle diesen hohen ökologischen Anforderungen entsprechen.

Technisch, ökologisch und ökonomisch empfehlenswert Im privaten Wohnsektor, aber vor allem in den Bereichen des Gesundheits- und Bildungswesens, der Verwaltung, im Ladenbau, dem Gastgewerbe und der Industrie haben sich PVC-Bodenbeläge seit vielen Jahren technisch bewährt. Ihre Optik überzeugt und sie erfüllen in allen Belangen die hohen Anforderungen nach Pflegeleichtigkeit und Langlebigkeit. Spezielle Verbundkonstruktionen erleichtern das Verlegen der modernen Bodenbeläge und ermöglichen deren schnelle Wiederaufnahme. Das Preis-Leistungsverhältnis von PVC-Produkten ist überzeugend. Verschiedenste Studien kommen in Bezug auf Ökobilanzen und bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit für die PVC-Bodenbeläge – insbesondere aufgrund einfachster Reinigungseigenschaften und guter Rezyklierbarkeit – zu besten Resultaten. In der Summe bleibt diese Belagsart die erste Wahl für private und öffentliche Entscheidungsträger, was sich auch in den seit mehreren Jahren stetig steigenden Verbrauchszahlen niederschlägt. Kontakt Swiss Plastics Kurt Röschli Schachenallee 29C, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 834 00 67 k.roeschli@swiss-plastics.ch www.swiss-plastics.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG

Hochreine Kunststoffteile

Die Jagd nach Einschlüssen Um Autos sicherer, Handys «klüger» und Unterhaltungselektronik bedienungsfreundlicher zu machen, braucht man Halbleiterchips. Für die Herstellung dieser Halbleiter werden Maschinen benötigt, die auch Kunststoffteile beinhalten. Und genau um diese geht es im Forschungsprojekt OPtima unter der Leitung der CTR.

Birgit Rader-Brunner1 Halbleiterchips und deren Fertigungsprozesse haben extrem hohe Anforderungen an die dafür genutzten Komponenten hinsichtlich Genauigkeit, Reinheit sowie Material- und Oberflächengüte. Minderwertige Kunststoffteile müssen eliminiert werden, verursachen Abfall und auch Kosten. Besonders herausfordernd ist es hier, kleine und kleinste Einschlüsse zu detektieren, die gerade einmal 0,25 mm² «gross» sind. Derzeitige Inspektionslösungen ermöglichen zwar eine Prüfung der Geometrietoleranzen, sind jedoch nicht in der Lage das Material oder die Einschlussart bzw. die -struktur ausreichend zu überprüfen. Daher werden viele Bauteile mit Einschlüssen präventiv ausgeschieden. Und das verzögert den Produktionsprozess und verursacht auch hohe Kosten. Genau hier setzt die Forschungsarbeit von OPtima an, zu dem sich vier Partner – zwei aus der Industrie und zwei aus der Forschung – zusammengetan haben.

Ressourceneffizient produzieren

Prozesse analysieren Die Physikerin und CTR Bereichs- und Projektleiterin, Christina Hirschl, erklärt die Mag. Birgit Rader-Brunner, F&E Kommunikation, CTR.

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Herausforderung: «Wir wollen in dem Projekt mehrere Dinge erreichen. Einerseits gilt es, die Einschlüsse systematisch zu untersuchen und die Ursachen zu identifizieren. Die Ergebnisse wollen wir dann für die Optimierung des gesamten Produk tionsprozesses nutzen, um ein automatisiertes und in den Produktionsprozess integriertes Qualitätssicherheitsverfahren zu entwickeln, das einer NullFehler-Produktion nahe kommt.» In einem ersten Schritt werden mikro-analytische Methoden genutzt, um Identitäten, Strukturen und Häufigkeiten der Einschlüsse und deren Ursachen zu identifizieren. Aufbauend darauf soll ein Demonstrator realisiert werden, der alle drei Kriterien – Einschlussgrösse, -struktur und -material – in einem Umfeld hoher Produktvielfalt und -dynamik erfassen kann. Dazu untersucht das Team systematisch verschiedenste Methoden wie optische, spektroskopische oder auch akustische Mess- und Prüfverfahren.

Die Forschungsarbeiten und Demonstrator Entwicklungen sollen dazu führen, dass die Ressourcen- und Produktionseffizienz in Bezug auf Rohstoffe, Energie, Arbeitszeit und Abfallvermeidung verbessert wird.

Das Projekt «OPtima» wird aus Mitteln der Forschungs-, Technologie- und Innovations-(FTI) Initiative «Produktion der Zukunft» gefördert und von der Forschungsförderungsgesellschaf t (FFG) abgewickelt. Projektpartner sind: Lam Research AG, Meislitzer Präzisionstechnik GmbH, Polymer Competence Center Leoben GmbH, CTR Carinthian Tech Research AG. Die Laufzeit ist zwei Jahre (04/2016 03/2018).

Läuft alles nach Plan, können die Erkenntnisse und Ergebnisse auch für andere Branchen, wie der Lebensmittel- oder Medizintechnikindustrie, die ebenfalls hochreine Kunststoffteile benötigen, genutzt werden.

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KUNSTSTOFF XTRA

WIRTSCHAFT

Euler Hermes Länderanalyse: Brasilien

Ein Land zwischen Abgrund und Hoffnung Brasilien nimmt 2016 einen Spitzenplatz ein – allerdings ist es das Negativ-Ranking mit dem weltweit grössten Zuwachs an Insolvenzen. 22 % mehr Pleiten als im Vorjahr erwartet der weltweit führende Kreditversicherer Euler Hermes für 2016, nach bereits einem Anstieg um 25 % in 2015.

Der Zuwachs an Insolvenzen ist nicht das einzige Problem, mit dem die Samba-Nation zu kämpfen hat. Auch die aktuelle politische Situation und die Rezession – das Bruttoinlandsprodukt schrumpft voraussichtlich um 3,5 % in 2016 nach -3,8 % in 2015 – im eigenen Land machen der brasilianischen Wirtschaft zu schaffen. Zudem ist das Land von dem abgeschwächten Wachstum bei seinem wichtigsten Handelspartner China zusätzlich betroffen.

Der Kampf mit den vier «I» «Brasilien schwankt zwischen Abgrund und Hoffnung», sagt Ludovic Subran, Chefökonom der Euler Hermes Gruppe. «Eigentlich hat das Land derzeit schon genug ‹Drama› und bräuchte nicht noch mehr davon. Die vier ‹I› machen dem Land zu schaffen: ein Flaschenhals bei der Infrastruktur, fehlende Investitionen, eine hohe Inflation und viele Insolvenzen. Besonders alarmierend ist der Trend bei den grossen Unternehmen. In den vergangenen zwölf Monaten bis März 2016 haben sich die Pleiten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppelt von 154 auf 296 Fälle (+92 %). Bei den kleineren Unternehmen liegt der Zuwachs im gleichen Zeitraum mit rund 32 % deutlich niedriger.»

… aber auch mit Korruption Hinzu kommen die starke Abhängigkeit von den weltweiten Rohstoffpreisen und der Nachfrage. Auch die Abwertung des brasilianischen Real (BRL) trägt zum Stapel der Probleme bei. Zwischen September 2014 und Januar 2016 hat die Währung 46 % an Wert verloren, die Börse (Bovespa) hat ebenfalls 40 % eingebüsst. Zudem sinken Beschäftigung, reale Löhne und Kaufkraft – und dadurch auch die Binnennachfrage und das Konsumklima. 7–8/2016

«Für Unternehmen wird der Zugang zu Krediten immer schwieriger und teurer – der durchschnittliche Zinssatz liegt inzwischen bei mehr als 20 %», sagt Subran. «Die hohen Steuern und die bürokratischen Hürden untergraben die Wettbewerbsfähigkeit der dortigen Unternehmen zusätzlich zu den sowieso hohen Produktionskosten und dem herrschenden Fachkräftemangel in vielen Bereichen. Die Produktion fiel zuletzt um 13 % und die Auslastung liegt weit unter dem Langzeitdurchschnitt. Zusammen mit der Korruption, sozialen und politischen Unruhen sowie einer grossen Kluft zwischen arm und reich tragen diese Aspekte zum ungünstigen Cocktail bei, der das Land zuletzt in eine schwere Rezession geführt hat.»

Es gibt auch Positives Die Grösse der brasilianischen Wirtschaft an sich, die hohe Binnennachfrage und die wachsende Mittelschicht stehen auf der Positivseite den derzeitigen Problemen entgegen. «Es gibt aber auch viel, das Hoffnung macht – Brasilien wird unserer Einschätzung nach langfristig auf jeden Fall zurückkehren als attraktiver Wachstumsmarkt», sagt Subran. «Die Frage ist nur wann. Die Übergangsregierung könnte angesichts der bevorstehenden Wahlen 2018 auf eine ‚Schocktherapie‘ setzen und dringend benötigte Reformen schnell auf den Weg bringen, die Brasiliens Wettbe-

werbsfähigkeit wieder verbessern. Der Regierungswechsel in Argentinien hat beispielsweise gezeigt, dass sich so etwas sogar relativ schnell in eine richtige und gute Richtung entwickeln kann. Das Vertrauen der Investoren ist für die beiden Länder enorm wichtig – das erreichen sie nur durch wirkliche Reformen, mit denen sie rasch die bestehenden Probleme angehen. Die Voraussetzungen für Brasilien sind gar nicht so schlecht: Die Auslandsverschuldung ist moderat, viele ausländische Investoren sind trotz der schwierigen Situation geblieben und die Währungsreserven halten sich relativ robust. Hinzu kommt eine ganz gut diversifizierte Wirtschaft, die grundsätzlich das Zeug hat, die Wende zu schaffen.»

Risikofaktor: Soziale Unruhen Die politische Unsicherheit und soziale Unruhen bleiben jedoch das grösste Risiko für die Zukunft Brasiliens. «Eine langanhaltende politische Hängepartie wäre Gift für die dortige Wirtschaft», sagt Subran. «Die Inflation, die Abwertung des Real und die hohe Arbeitslosigkeit sind zudem beunruhigende Zeichen für die Kaufkraft, vor allem, weil wir weitere Einschnitte bei den Finanzausgaben erwarten, zum Beispiel bei Subventionen. Dieser Sparkurs könnte eine weitere Welle der Unzufriedenheit auslösen, zumal Brasilien als Gastgeber der Olympischen Spiele in Rio besonders im Fokus der Welt steht.» Kontakt Euler Hermes Schweiz Richtiplatz 1 CH-8304 Wallisellen Telefon +41 (0)44 283 65 65 info@eulerhermes.ch www.eulerhermes.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

WIRTSCHAFT

Europäische Kunststoffindustrie im Blickpunkt

Vorsichtiger Optimismus Trotz einer Fülle von Herausforderungen, die von Meeresabfällen bis hin zu mehreren Fällen von Force Majeure bei Rohstofflieferanten reichen, blickt die europäische Kunststoffindustrie mit stabiler Konstitution und vorsichtigem Optimismus in Richtung K 2016. Aber es gilt, noch zahlreiche Hürden zu überwinden.

Applied Market Information (AMI), ein Beratungsunternehmen für die Kunststoffbranche, hat kürzlich festgestellt, dass die europäische Kunststoffindustrie «sich wieder einmal in einer Phase des Umbruchs und des Wandels befindet und noch immer darum kämpft, sich aus der Stagnation zu befreien, die durch die grosse Rezession 2008/2009 und die nachfolgende Krise in der Eurozone 2012/2013 ausgelöst wurde.» AMI prognostiziert bis 2019 ein Wachstum der Polymernachfrage um knapp über 1% im Jahr.

Produzenten sind zufrieden Insgesamt zeigen sich die europäischen Polymerproduzenten optimistisch. So sagt beispielsweise Mark Garrett, CEO bei Borealis, dass die Margen in der integrierten Polyolefinindustrie historische Dimensionen erreicht haben. Er merkt an, dass eine solide Nachfrage in Kombination mit Liefereng-

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pässen, insbesondere infolge ausserplanmässiger Produktionsunterbrechungen, Auswirkungen auf die Polyolefinpreise gehabt hat.

Verarbeiter haben mehr zu tun Berichte von Branchenverbänden aus mehreren Ländern, die Wachstum verzeichnen, weisen auf eine Verbesserung der Aussichten der kunststoffverarbeitenden Industrie in Europa hin. Selbst in Italien, wo der Verbrauch seit einiger Zeit bestenfalls als schwach zu bezeichnen war, sieht der Verband der Maschinenhersteller Assocomaplast einen starken Aufwärtstrend bei der Auftragslage. In Deutschland konnte der Sektor selbst nach dem Rekordjahr 2014 noch ein weiteres moderates Wachstum verzeichnen. Dennoch klagt Dirk Westerheide, Präsident des deutschen Gesamtverbands Kunststoffverarbeitende Industrie GKV, über grössere Lieferengpässe und die äusserst volatile Preisentwicklung bei den Rohstoffen, insbesondere bei Polyethylen und Polypropylen.

Instabile Rohstoffversorgung Kunststoffverarbeiter in ganz Europa hatten im vergangenen Jahr Probleme mit der Rohstoffbeschaffung. Mehrere grosse Polyolefinwerke standen längere Zeit still, und die weltweiten Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Handel erschwerten den Verarbeitern die Beschaffung von Rohstoffen an internationalen Märkten. Zu diesen Faktoren gehörten nicht nur der relativ schwache Euro gegenüber dem US-Dollar, sondern auch die anhaltend starke Nachfrage nach Kunststoffen in Asien und den USA. Im laufenden Jahr gibt es jedoch Anzeichen für eine weniger volatile Preisentwicklung.

Diese Situation war für den Dachverband der europäischen Kunststoffverarbeiter EuPC (European Plastics Converters) der Anlass für die Gründung der «Allianz für Polymerversorgung in Europa», um «detaillierte Informationen zum aktuellen Polymermarkt bereitzustellen, die Rohstoffverarbeiter über das Netzwerk nationaler Kunststoffverbände zu unterstützen und Unternehmen bei der Beantragung der Aussetzung von bestimmten EU-Importzöllen zu helfen, um Engpässen auf den Polymermärkten entgegenzuwirken.» Im Februar hat die Allianz für Polymerversorgung in Europa ihre europaweite Online-Umfrage zur Kundenzufriedenheit gestartet, um die besten Polymerhersteller für Europa auszuzeichnen. «Wir haben die Best Polymer Producers Awards for Europe ins Leben gerufen, um wieder eine gute Kommunikation zwischen Anwendern von Polymeren und ihren Lieferanten herzustellen, die in der letzten Zeit ganz offensichtlich gelitten hat», sagt Ron Marsh, Vorsitzender der Allianz.

Energie ist immer noch zu teuer Energiekosten sind von grosser Bedeutung für die gesamte Kunststoffindustrie. Besonders laute Kritik kommt von Unternehmen der gesamten deutschen Industrie, wo die Energiekosten zu den höchsten in Europa gehören. Die deutsche Chemieindustrie macht sich ebenfalls Sorgen um ihre sinkende internationale Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere gegenüber nordamerikanischen Unternehmen, die von Schieferöl und -gas profitieren können. Deshalb richten sich viele Blicke auf den Petrochemieriesen Ineos, der seit kurzem Ethan aus der Marcellus-Formation in den USA nach Norwegen importiert. In einigen Monaten wird dann voraussichtlich das 7–8/2016


KUNSTSTOFF XTRA

erste schiefergasbasierte Polyethylen aus Europa auf den Markt kommen. Ineos steht auch in den Startlöchern für die Förderung von Schiefergas in Grossbritannien, wobei für 2016 noch kein Fracking geplant ist. Das Unternehmen will Schiefergas sowohl als Energieressource als auch als Einsatzstoff für Polymere verwenden.

Die Kreislaufwirtschaft Neben der Sorge um eine ausreichende Rohstoff- und Energieversorgung wächst in Europa auch das Bewusstsein, dass man sich verstärkt um Einsatz, Wiederverwendung und Erhaltung wertvoller Kunststoffe kümmern sollte. Ende letzten Jahres hat die Europäische Kommission ein aus ihrer Sicht ehrgeiziges neues «Massnahmenpaket zur Kreislaufwirtschaft» (Circular Economy Package, CEP) verabschiedet. Dieses soll «dazu beitragen, den Kreis der Produktlebenszyklen durch mehr Recycling und Wiederverwendung zu schliessen und sich damit sowohl beim Umweltschutz als auch in der Wirtschaft positiv auswirken.» Die Kommission hat zudem eine Überarbeitung der Abfallgesetzgebung vorgeschlagen. Zu den Schlüsselelementen gehören ein einheitliches EU-Ziel für Recycling von 75 % der Verpackungsabfälle bis 2030 und ein Deponieverbot für getrennt gesammelte Abfälle. «Weniger als 25 % des Kunststoffabfalls werden recycelt, und rund 50 % auf Deponien entsorgt», sagt die Kommission. PlasticsEurope, der Verband der europäischen Kunststoffhersteller, hat das CEP

WIRTSCHAFT

Eine neue industrielle Revolution?

der in Deutschland geprägt wurde. Er bezieht sich auf eine Entwicklung, die als die vierte industrielle Revolution wahrgenommen wird – und auf den Plan der deutschen Regierung, der deutschen Industrie auch zukünftig eine Vorreiterstellung zu sichern. Befürworter der Industrie 4.0 sehen darin einen Paradigmenwechsel weg von der zentralisierten hin zur dezentralen Produktion. «Industrie 4.0 ist vor allem eines: eine Riesenchance, die wir gemeinsam mit unseren Kunden nutzen wollen», sagt Dr. Stefan Engleder, CTO beim Spritzgussspezialisten Engel. Dennoch findet er das Wort «Revolution» nicht wirklich passend. «Der Wandel, den wir derzeit erleben, ist eher eine Art Evolution», erklärt er. «Für uns ist Industrie 4.0 kein neues Konzept, sondern in vielen Bereichen bereits langjährige Praxis im Arbeitsalltag.» Das sehen andere Branchenakteure ähnlich. Westerheide vom GKV ist überzeugt, dass neue digitale Technologien auch Kunststoffverarbeitern neue Perspektiven eröffnen und sagt: «K 2016 wird uns eine ausgezeichnete Gelegenheit bieten, die Vorteile der Digitalisierung für unsere Industrie zu erkunden.»

Trotz all dieser Bedenken richtet die europäische Kunststoffi ndustrie den Blick klar auf die Zukunft. Zahlreiche europäische Maschinenhersteller werden auf der K 2016 die Zahl 4.0 an ihren Ständen gut sichtbar platzieren und so für ihre «intelligenten» Fabriken werben, die sie im «Industriellen Internet der Dinge» (Industrial Internet of Things, IIoT) betreiben. 4.0 steht dabei für Industrie 4.0, einen Begriff,

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«als einen weiteren Schritt in Richtung Ressourceneffizienz» begrüsst, aber auch Bedenken geäussert. «Die europäische Kunststoffindustrie fordert seit längerem eine rechtlich bindende Deponiebeschränkung für alle recycelbaren und andere wiederverwertbare Post-Consumer-Abfälle bis 2025», erklärt der Verband. «Auch wenn ein 10-Prozent-Ziel ein Schritt in die richtige Richtung ist, bleibt es doch ein halbherziger Versuch zur Beendigung der Deponieentsorgung sämtlicher Abfälle, die als Ressource genutzt werden können.» European Bioplastics (EUBP), der Verband der Lieferanten biobasierter Kunststoffe, äusserte sich positiver zum Bericht und sagt, dass «zukunftsgerichtete Sektoren mit ausgeprägten Umweltschutzvorteilen und Wachstumspotenzialen, wie Biokunststoffe, gefördert werden sollten.» Der Verband prognostiziert, dass die Produktionskapazitäten für Biokunststoffe in der EU bis 2025 um das Zwanzigfache auf dann 5,7 Millionen Tonnen ansteigen werden.

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WIRTSCHAFT

ASEAN-Region im Blickpunkt

Günstiges Klima für die Kunststoffindustrie Die Kunststoffindustrie in der ASEAN-Region zeigt sich unbeeindruckt von den weltweiten Entwicklungen, die sich auch auf die Wachstumsaussichten wichtiger Branchen auswirken. Im Vorfeld der K 2016, der globalen Leitmesse für die Kunststoff- und Kautschukindustrie, die vom 19. bis 26. Oktober in Düsseldorf stattfindet, wird im Folgenden ein etwas genauerer Blick auf diesen Markt geworfen.

Vor dem Hintergrund der neuen «Normalität», geprägt durch Wirtschaftswachstum und Trends wie Ölpreis, Schwankungen bei Angebot und Nachfrage sowie das Schwächeln der meisten asiatischen Währungen gegenüber dem US-Dollar, besinnen sich die südostasiatischen Länder auf ihre Stärken, um weiter zu wachsen, sei es einzeln oder als «Kollektiv» im Rahmen des 10 Länder umfassenden Verbandes südostasiatischer Nationen ASEAN (Association of Southeast Asian Nations). Die Mitgliedstaaten sind Indonesien, Malaysia,

die Philippinen, Singapur, Thailand, Brunei, Vietnam, Laos, Myanmar und Kambodscha. Die ASEAN-Region mit ihren über 600 Millionen Einwohnern und einem BIP von 2,6 Billionen US-Dollar sowie der Präsenz am Weltmarkt kann die Chancen nutzen, die sich aus der aufstrebenden Mittelschicht ergeben. Kunststoff und Kunststoffprodukte gehören umsatzmässig zu den Top-Exportsegmenten der ASEAN-Staaten, mit einem Exportumsatz von 39,3 Milliarden US-Dol-

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lar im Jahr 2013. Die Produktionsraten des Sektors sind in den letzten Jahren im Durchschnitt kontinuierlich gestiegen. Insbesondere die ASEAN-6 – Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam – erzielen gemäss McKinsey & Company mehr als 95 % des regionalen BIP. Die noch relativ junge Kunststoffindustrie in Vietnam verzeichnete zwischen 2010 und 2015 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 16 bis 18 %. Verpackungen machen dabei 37,4 % aus, gefolgt von

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Konsumgütern (27 %), Bauwesen (18 %) und technischen Produkten (15 %). Dennoch ist die Industrie laut dem vietnamesischen Kunststoffverband VPA nach wie vor «am unteren Ende und im niederwertigen Bereich angesiedelt.» Den Grossteil der Exporte machen Kunststoffbeutel für Japan aus. Die Branche ist zudem stark abhängig von Rohstoffimporten, zum Beispiel von Polypropylen(PP)- und Polyethylen(PE)-Harzen. Durchschnittlich 4 Millionen Tonnen Rohstoffimporte stehen einer inländischen Produktion von nur 1 Million Tonnen gegenüber.

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Ambitioniertes Indonesien Währenddessen verstärkt die indonesische Regierung ihre Bemühungen zur Industrialisierung mit dem Ziel, das Land mit 250 Millionen Einwohnern bis 2030 zur siebtgrössten Volkswirtschaft weltweit zu entwickeln. Die aufstrebende Mittelschicht, bei der man in den kommenden Jahren von einer Verdoppelung auf 141 Millionen Menschen ausgeht, wird den Kunststoffverbrauch steigern. 70 % des Kunststoffverbrauchs entfallen laut dem indonesischen Verpackungsverband auf den Lebensmittelverpackungssektor. Der Verband der Aromaten-, Olefin- und Kunststoffindustrie (INAplas) erwartet ein 6 %iges Wachstum bei der Binnennachfrage im Kunststoffsektor, gestützt auf eine Steigerung des BIP um 5,3% im Jahr 2016 und die positive Entwicklung bei Lebensmitteln und Getränken sowie in der Agrarwirtschaft. Eines der Top-Exportländer für Kunststoffprodukte in der ASEAN-Region, Malaysia, verfügt über mehr als 1500 Kunststoffproduktionsunternehmen, die nach Europa, China, Singapur, Japan und Thailand exportieren. 45 % des thailändischen Kunststoffverbrauchs gehen auf den Verpackungssektor zurück, gefolgt von Elektronik (26 %), Automobil- (10 %) und Bauindustrie (8 %). Aufgrund einer Anhebung des Mindestlohns in Malaysia auf 214 US-Dollar im Monat sind die Kunststoffproduktionskosten im Laufe des Jahres 2015 jedoch um rund 10 % gestiegen. Den grössten Anteil am Kunststoffverbrauch in Thailand machen Verpackungen (48 %) aus. Es folgen Elektronik (15 %), Bau(14 %) und Automobilindustrie (8 %). Trotz eines Gesamtkostenindex (z. B. Energie, Personal, Sachanlagen), der 20 bis 25 % über dem von Indonesien, Vietnam und den Philippinen liegt, zieht der Automobilsektor Produktionsunternehmen an. Hauptgrund ist dabei das hochwertige und gut ausgebaute Ökosystem für die Automobilindustrie, mit direkten und indirekten Zulieferern von Fahrzeugkomponenten. Darüber hinaus hat das Land in den letzten sieben Jahren 60 Millionen US-Dollar in die Entwicklung von Biokunststoffen investiert, die zu 80 % vom Staat getragen wurden.

Die Philippinen versuchen den Export anzukurbeln Auf den exportorientierten Philippinen ist die Exportleistung zurückgegangen (minus 5,8% im Vorjahr). Ursache ist die gesunkene Nachfrage bei seinen wichtigsten Absatzländern USA, China und Japan. Den grössten Anteil an den Exporten hat die Halbleiter- und Elektronikindustrie. Gegenwärtig wird mit verschiedenen Massnahmen versucht, den Export anzukurbeln, beispielsweise 7–8/2016

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Grafik: RTEmagicC

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Die 10 ASEAN Mitgliedstaaten.

mit dem Allgemeinen Präferenzschema (APS) der Europäischen Union (EU), das den Philippinen Exportchancen in den EUMarkt eröffnet, indem Exportzölle abgesenkt werden oder ganz entfallen. Singapur, ein weltweites Zentrum der Chemikalienproduktion, das laut der Economist Intelligence Unit (EIU) im dritten Jahr in Folge zur teuersten Stadt der Welt gewählt wurde, macht die hohen Kosten durch verschiedene Faktoren wett: starke Anbindung über Schifffahrtswege, entwickelte Infrastruktur, Verfügbarkeit von Arbeitskräften und einfache Geschäftsabwicklung. Rund 95 Unternehmen sind auf Jurong Island in Singapur vertreten. Sie ziehen laut dem Economic Development Board Investitionen von über 35 Milliarden Singapur-Dollar an. Jurong Island bietet Unternehmen eine Art «Plug-and-Play»-Infrastruktur, die eine schnelle Inbetriebnahme ermöglicht und das Wachstum sowohl in den vorgelagerten als auch den nachgelagerten Branchen stärkt. Derzeit sind Unternehmen wie BASF, ExxonMobil Chemical, Lanxess, Mitsui Chemicals, Shell und Sumitomo Chemicals dort vertreten. BMI Research erwartet vor dem Hintergrund eines Abschwungs in China und eines regionalen Überangebots für 2016 in Singapur eine schwierige Entwicklung. Deshalb setzt Singapur auf Spezialchemie als nächsten Wachstumssektor, wie aus einem Wirtschaftsbericht (Economic Survey of Singapore) des Ministeriums für Handel und Industrie in Singapur hervorgeht. 2 68

Initiativen fördern die Kunststoffindustrie Zur Förderung der Kunststoffindustrie in der Region gibt es Initiativen verschiedener Verbände der Kunststoffindustrie, zum Beispiel ASEAN Federation of Plastics Industries (AFPI), Malaysian Plastics Manufacturers Association (MPMA), Thai Plastic Industries Association (TPIA) und Philippines Plastics Industry Association (PPIA). Die Verbände arbeiten mit internationalen Handelsblöcken wie der ASEAN Economic Community (AEC), dem US-geführten Trans Pacific Partnership Agreement (TPPA) und der von China unterstützten Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP) zusammen. Die AEC trat am 1. Januar in Kraft und zielt auf die Liberalisierung der Märkte für Güter, Investitionen und Dienstleistungen. Sie wird kunststoffproduzierenden Ländern wie Thailand, Malaysia und Singapur die Absenkung der Zölle auf Kunststofffertigprodukte, Maschinen und Formen für andere Mitgliedsstaaten wie Vietnam ermöglichen. Vietnam deckt seinen Kunststoffbedarf zu rund 80 % aus Thailand und Malaysia. Auch Indonesien deckt mehr als 40 % seines Kunststoffbedarfs aus Malaysia, Thailand, Singapur, Europa und den USA. Das US-geführte, 12 Nationen umfassende TPPA wird die Handelsbestimmungen zwischen den Mitgliedsstaaten liberalisieren und die bislang bestehenden Zölle von bis zu 25 % abschaffen. Der einfachere

Zugang zu ausländischen Märkten verschafft den Ländern ebenfalls Vorteile. Das RCEP-Abkommen zwischen den ASEAN-Mitgliedsstaaten, China, Japan, Südkorea, Indien, Australien und Neuseeland zielt auf eine Konsolidierung der bestehenden Freihandelsabkommen und Vereinbarungen mit den anderen sechs Partnerländern. Das Abkommen sieht eine Absenkung der Zölle um 65% vor, mit voraussichtlichem Anstieg auf 80% innerhalb von zehn Jahren. Das RCEP könnte darüber hinaus die von der Asia Pacific Economic Cooperation (APEC) seit langem in Aussicht gestellte Schaffung einer Freihandelszone in der Region Asien-Pazifik (FTAAP) befördern. Angesichts dieser positiven Entwicklungen wird die Kunststoffi ndustrie in der ASEAN-Region weiter wachsen. Laut dem ASEAN Business Outlook Survey 2014 (Umfrage unter Unternehmen in der ASEAN-Region) der amerikanischen Handelskammer in Singapur und der US-Handelskammer war Indonesien das attraktivste Land für Unternehmensexpansionen, gefolgt von Vietnam, Thailand und Myanmar. Die Verfügbarkeit billiger Arbeitskräfte in Ländern wie Kambodscha, Indonesien, Laos, Myanmar und Vietnam schafft dabei einen Wettbewerbsvorteil. Insgesamt eröffnen die grosse Konsumentenbasis in den ASEAN-Ländern, die Verbreiterung der Kunststoff-Im- und Exportmärkte sowie die Stärkung des Auslandsgeschäfts enorme Chancen für ausländische Investoren.

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7–8/2016


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Bain-Studie zum Wirtschaftsstandort Fernost

Harte Zeiten für US-Firmen in China Für westliche Firmen hat der schwächelnde Wirtschaftsstandort China an Strahlkraft verloren. Knapp ein Viertel der in China ansässigen US-Konzerne verzeichnete im vergangenen Jahr sinkende Erlöse. Nur noch gut jedes zweite Unternehmen konnte seine Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr steigern, was der niedrigste Wert seit fünf Jahren ist. Dies geht aus dem «China Business Climate Survey» hervor, für den die internationale Managementberatung Bain & Company zusammen mit der amerikanischen Handelskammer in China mehr als 500 US-Unternehmen befragt hat.

Im vergangenen Jahr ist die Wirtschaft der Volksrepublik lediglich um 6,9 Prozent gewachsen und damit so schwach wie seit 1990 nicht mehr. Insbesondere Rohstoffund Industrieunternehmen hatten laut der Befragung von Mitgliedsunternehmen der American Chamber of Commerce in China ein hartes Jahr. Jede zweite Firma musste im Vergleich zu 2014 sinkende Erlöse hinnehmen. Etwas besser sah es im Dienstleistungs- und Technologiesektor aus. Nur 14 beziehungsweise 13 Prozent der befragten Unternehmen verzeichneten 2015 rückläufige Einnahmen. Als profi tabel beschreiben insgesamt 64 Prozent der US-Unternehmen ihr Engagement in der Volksrepublik. Das ist die niedrigste Zahl seit fünf Jahren. 2014 sahen sich noch 73 Prozent im profi tablen Bereich. In diesem Jahr sind die Aussichten für das chinesische Wirtschaftswachstum ebenfalls eher bescheiden. Die Weltbank rechnet mit einem Plus von 6,7 Prozent, der Internationale Währungsfonds mit 6,3 Prozent. Ähnlich zurückhaltend sind auch die befragten Unternehmen. Knapp die Hälfte rechnet in China mit einem BIP-Wachstum von unter 6,25 Prozent.

Arbeitskosten steigen Rund ein Drittel der in China ansässigen US-Konzerne will seine Investitionen 2016 nicht verstärken. Grösstes Investitionshemmnis: die abnehmende Dynamik der Wirtschaftsentwicklung. Steigende Kosten, auch Arbeitskosten, halten knapp ein Fünftel der Unternehmen von mehr Investitionen ab. Darüber hinaus wollen 25 Prozent 7 –7 8– /82/ 02 10 61 6

der befragten Firmen Kapazitäten aus China abziehen oder haben dies bereits getan. «Chinas Wirtschaft ist im Umbruch», erklärt Dr. Klaus Neuhaus, Partner bei Bain & Company und Leiter der Praxisgruppe Industrie im deutschsprachigen Raum. «Das zeigen nicht zuletzt die steigenden Arbeitskosten. Viele Unternehmen müssen deshalb entscheiden, wie sie in China weiter verfahren wollen, und überdenken einzelne Investitionen.»

China bleibt attraktiv Dennoch sind viele US-Konzerne mittelfristig zuversichtlich. Für drei von fünf befragten Unternehmen rangiert China weiterhin unter den Top drei der wichtigsten Investitionsziele. Und der Anteil der Firmen, für die China das Investitionsziel Nummer eins ist, steigt sogar leicht auf 25 Prozent. Speziell für Unternehmen, die bereits seit mehr als fünf Jahren in China aktiv sind, zahlen sich die Investitionen aus: 77 Prozent geben an, eine positive Kapitalrendite zu erzielen. Mittlerweise erwirtschaften 40 Prozent der US-Konzerne mehr als die Hälfte ihrer Umsätze in der Volksrepublik mit lokal entwickelten Produkten. Das ist ein deutliches Plus – im Vorjahr waren es erst 32 Prozent. Zudem haben über 40 Prozent der Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern in China vor Ort Entwicklungszentren aufgebaut. «China ist schon lange nicht mehr die verlängerte Werkbank des Westens», so Industrieexperte Neuhaus. «Und viele ausländische Unternehmen haben sich bereits darauf eingestellt.»

Unklare Gesetze und Regulierungen werden zunehmend zum Problem Das Investitionsumfeld in China hat sich ebenfalls verändert. So dokumentiert die Studie die abnehmende Bestechlichkeit im Land. Tatsächlich gehört Korruption zum dritten Mal in Folge nicht mehr zu den Top Fünf der drängendsten Herausforderungen, sondern rangiert im aktuellen Ranking der Stolpersteine in China auf Platz acht. Probleme beim Schutz von Urheberrechten und mit Produktpiraterie kommen gar erst an zehnter Stelle. Neun von zehn Unternehmen sehen hier in den letzten Jahren Fortschritte. Und allen positiven Entwicklungen zum Trotz fühlen sich 77 Prozent der befragten Unternehmen in China wenig willkommen. Im Industrieund Technologiesektor haben sogar vier von fünf Firmen diesen Eindruck. Zum wachsenden Problem werden unklare Gesetze und Regulierungen. Beides zählt für über die Hälfte der Studienteilnehmer zu den grössten Herausforderungen – das sind mehr als noch im vergangenen Jahr. «Erfolg in China ist nach wie vor kein Spaziergang», betont Bain-Experte Neuhaus. «Doch wer die Stolpersteine kennt und die richtigen Fragen stellt, wird auf dem sich verändernden chinesischen Markt sein Geschäftsfeld erschliessen und behaupten.» Kontakt Bain & Company Germany, Inc. Karlsplatz 1, D-80335 München Telefon +49 (0)89 5123-0 leila.kunstmann-seik@bain.com www.bain.de

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NEWS

Bild: Hromatka

Schottek ist neuer CEO der Hromatka Group

Dr. Jörg Schottek

Dr. Jörg Schottek hat zum 1. Juli 2016 die Position des CEO der Hromatka Group übernommen. Mit dem promovierten Chemiker tritt der ehemalige Albis Chef an die Spitze der auf technische Kunststoffe fokussierten Firmen der Hromatka Group. Schottek kann aufgrund seiner verschiedenen internationalen Funktionen, unter anderem bei Hoechst und Celanese (ehemals Ticona), auf eine langjährige Erfahrung in der Kunst-

stoffbranche und Distribution verweisen. Zuletzt führte er die Otto Krahn Gruppe und war als Sprecher der Geschäftsführung unter anderem für die Albis Gruppe sowie die Krahn Chemie verantwortlich. Schottek wird gemeinsam mit Roger Geissberger und Dr. Roland Lohnert die operative und strategische Weiterentwicklung der Hromatka Group verantworten. Hans und Alexander Hromatka sind wie bisher in alle strategischen Fragen eingebunden. Die Hromatka Group ist zu einem gewichtigen Distributor auf dem europäischen Kunststoffmarkt gewachsen. Zur Group gehören die Firmen Grässlin Kunststoffe (Deutschland), Plastoplan (Österreich, Slowakei, Ungarn, Polen, Tsche chien), Lenorplastics (Schweiz), Aectra Plastics (Rumänien und Bulgarien), Polymix IP (Frankreich) und Sax Polymers (Schweiz, Österreich und Rumänien). www.hgmag.ch

Gurit baut Produktionsstätte für Windblattformen Gurit, ein Unternehmen mit über 30 Jahren Erfahrung in der praktischen Anwendung von Verbundwerkstoffen, baut in Szczecin, Polen, eine Fertigungsstätte für Windblattformen. Die Expansion hat das Ziel, den Marktanteil im Formenbau in Europa weiter auszubauen. Das Schweizer Unternehmen mit Sitz in Wattwil beliefert europäische Windblatthersteller bereits seit 2010 mit qualitativ hochwertigen, kosteneffizienten Wind23 70

blattformen und zugehöriger Ausrüstung. Die Fertigungsstätte in Polen wird die Kundennähe verbessern und noch schnellere Lieferzeiten ermöglichen. Der neue Standort wird das Produktionszentrum in Taicang, China, ergänzen und dabei Kernkompetenzen und die Verteilung von Ressourcen optimal nutzen. Der Produktionsstart in Szczecin ist für das vierte Quartal 2016 geplant. www.gurit.com

IKV eröffnet neues Labor für Additive Fertigung Das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Aachen eröffnete kürzlich die neuen Gebäude auf dem Campus Melaten. Eine bedeutende Bereicherung ist das Technikum der Additiven Fertigung. Die RWTH Aachen hat in hochmoderne Maschinen investiert, darunter auch in einen Grossraum-3D-Drucker der Firma German RepRap. Der vierte Bauabschnitt des IKV-Gebäudekomplexes ersetzt auf 2700 Quadratmetern Mietfläche Labor- und Büroflächen, die sich vorher im Innenstadtbereich Aachens befanden. Insgesamt betrug die Bauzeit anderthalb Jahre. «Mit diesem Neubau ist der Masterplan, das IKV vollständig auf dem Campus Melaten unterzubringen, einen gros sen Schritt weitergekommen. Das Institut braucht moderne Forschungsräume, die an dem

bisherigen Standort in der Innenstadt nicht zu realisieren gewesen wären», sag te BLB-Niederlassungsleiter Jörg Munsch bei der Schlüsselübergabe auch mit Blick auf die Kooperationsmöglichkeiten zwischen Wissenschaft und Industrie auf dem Campus. Der Schlüssel wurde aus dem Performance PLA von German RepRap gedruckt und ist mit 100 x 40 cm und einem Gewicht von 1400 Gramm das bisher grösste Bauteil, welches am IKV konstruiert und mittels additiver Fertigung in einem einzelnen Fertigungsschritt hergestellt worden ist. Es wurde aus über 150 einzelnen Schichten in einer Druckzeit von rund 90 Stunden gefertigt.

www.ikv-aachen.de www.germanreprap.com

Covestro entwickelt neue Materialien für den 3D-Druck Eine der grossen Herausforderungen des 3D-Drucks ist der Mangel an geeigneten Materialien. Während für die konventionelle Herstellung von Bauteilen mehr als 3000 Werkstoffe zur Verfügung stehen, sind auf 3D-Druckern bisher nur rund 30 Materialien im Einsatz. Covestro entwickelt zurzeit ein umfangreiches Sortiment an Filamenten, Pulvern und Harzen für alle gängigen 3D-Druckverfahren. Die Produkte haben verschiedene Eigenschaften wie zum Beispiel Härte, Hitzebeständigkeit, Transparenz und Flexibilität und ermöglichen eine Vielzahl neuer Anwendungen.

Julien Guiu, der die globalen 3D-Druck-Aktivitäten des Unternehmens koordiniert, sucht nun nach geeigneten Partnern. «Wir möchten mit führenden Partnern in der Prozesskette zusammenarbeiten, um die Entwicklungen weiter voranzutreiben. Dazu gehören Formulierer ebenso wie Hersteller von 3D-Druckern, Softwareunternehmen, Dienstleister und natürlich OEMs.» Die Materialdaten müssten Eingang in die Software von 3D-Druckern finden. Dann könne die Struktur von Bauteilen weiter optimiert werden. www.covestro.com 7–8/2016


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Im Geschäftsjahr 2015/16 konnte Engel seinen Umsatz erneut steigern. Weltweit erwirtschaftete die Unternehmensgruppe mit Stammsitz in Schwertberg (A), 1,25 Mrd. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr stehen die Zeichen weiter auf Wachstum. Zum anhaltenden Erfolg von Engel tragen alle Regionen und Geschäftsfelder bei. «Wir konnten im Geschäftsjahr 2015/16 unsere sehr gute Marktposition in Europa festigen und haben unsere Marktanteile in Asien und Amerika weiter ausgebaut», berichtet Dr. Christoph Steger, Vertriebsgeschäftsführer der Engel Holding. Ungeachtet des sich insgesamt leicht abschwächenden Wachstums und des Rückgangs in wenigen einzelnen Ländermärkten rechnet das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2016/17 mit einem sich weiterhin auf hohem Niveau bewegenden Auftragseingang. «Innovationstreiber sind nach wie vor die europäischen Märkte, insbesondere Deutschland», betont Steger.

Der wichtigste Wachstumsmarkt für Engel ist Asien, selbst wenn sich im dort grössten Markt China das generelle Wachstum weiter verlangsamt. Auch Nordamerika gehört aktuell zu den dynamischsten Regionen der Erde. Die Autoabsatzzahlen und der generelle Konsum bewegen sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Hinzu kommt die Rückbesinnung auf die Produktion im eigenen Land und die zum Teil stark veralteten Maschinenparks, die jetzt modernisiert und mit innovativen Technologien wieder wettbewerbsfähig gemacht werden. «Wir gehen davon aus, dass das sehr gute Investitionsklima weiter anhält», so Steger Insgesamt knapp 100 Mio. Euro investiert Engel im Geschäftsjahr 2016/17 in seine Standorte. Davon verbleibt der Löwenanteil in Österreich. Seit dem Sommer vergangenen Jahres wird das Stammwerk in Schwertberg deutlich erweitert. Noch während der Bauphase wurde der Umfang aufgestockt. Statt zwei erhält der Neubau

jetzt drei Obergeschosse und wird mehr als 10 000 m2 Nutzfläche bieten. Weitere Baumassnahmen für Schwertberg sind bereits in Planung. Dabei liegt der Fokus auf dem Ausbau der Montagekapazität. «Vor allem für das mittlere Schliesskraftsegment schaffen wir mehr Platz», erklärt Dr. Stefan Engleder, Geschäftsführer Technik und Produktion. Parallel zum Ausbau des Stammwerks haben am Standort des Engel Grossmaschinenwerks in St. Valentin die Bauarbeiten begonnen. Bis zum Spätsommer dieses Jahres werden dort zunächst zwei Lagerhallen errichtet, bevor im Herbst der Bau eines weiteren Produktionsschiffs startet. Auch das in St. Valentin ansässige Technologiezentrum für Leichtbau-Composites erhält im Zuge des Standortausbaus mehr Platz. Zum Ende des Geschäftsjahres 2015/16 Ende März waren bei Engel weltweit mehr als 5200 Mitarbeiter beschäftigt. www.engelglobal.com

Haitian International Germany eröffnet 2. Werk Das deutsche Tochterunternehmen des weltweit grössten Spritzgiessmaschinen-Herstellers Haitian International hat die Fertigstellung seiner neuen Montagehalle am Standort Ebermannsdorf gemeinsam mit 680 Gästen aus 15 Nationen gefeiert. Am 6.6.2016 – die Zahl 6 steht für Glück – begann die offizielle Eröffnungszeremonie unter anderen mit Zhang Jianming, CEO der Haitian Group, und Zhang Jianfeng, CEO von Haitian International. Der Bürgermeister von Ebermannsdorf, Josef Gilch, 7–8/2016

überbrachte ein besonderes Geschenk: Die neue Zufahrt zum Werksgelände heisst ab sofort offiziell Haitianstrasse. Der Event setzt einen wichtigen Meilenstein für das Team in Deutschland. Mr. Xiang Linfa, General Manager von Haitian International Germany erläutert: «Wir wollen noch stärker auf die Wünsche unserer Kunden eingehen und ihre Anforderungen aus der jeweiligen Branche bestmöglich erfüllen. Das war schon immer unsere Unternehmensphilosophie. Mit dem zweiten Werk haben wir

uns mehr Platz verschafft, um z. B. auch komplette Fertigungszellen mit grossen Baureihen zu testen.» Im 8000 m2 grossen Neubau (7500 m2 Montagefläche) werden servo-hydraulische Maschinen der Baureihen Mars und Jupiter für den europäischen Markt montiert, kundenspezifisch angepasst und auf Herz und Nieren geprüft. Das Fertigungsspektrum in der Haitian Halle umfasst Schliesskraftgrös sen von 600 bis 30 000 kN. www.haitiangermany.com/de

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Bild: Fasmed

Fasmed und Medical Cluster planen Schulterschluss

Urs Gasche, Präsident Fasmed, Nationalrat (links), und PD Dr. med. Rubino Mordasini, Präsident Medical Cluster, besiegeln den Schulterschluss der beiden Medtech-Organisationen mit Handschlg.

Die beiden Dachorganisationen der Schweizer Medizintechnik, Fasmed und Medical Cluster, haben an ihren Mitgliederversammlungen vom 6. Juni 2016 das gemeinsame Ziel verabschiedet, bis Mitte 2017 den Verband Swiss Medtech zu gründen und ihre Aktivitäten darin zusammenzuführen. Damit wird die Schlagkraft der für die Schweizer Volkswirtschaft essentiellen Medtech-Branche bedeutend erhöht. Ziel des geplanten Schulterschlusses ist es, sich gemeinsam für die Verbesserung der Rahmenbedingungen einzusetzen und die Position der Schweizer Medizintechnik zu stärken. Damit sollen die Attraktivität des hiesigen Medtech-Werkplatzes sowie Marktes und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der 23 29

Branche gefördert werden. Dank diesem Schritt lassen sich wichtige Projekte und Herausforderungen künftig mit der gebündelten Schlagkraft von über 600 Mitgliedsfirmen angehen. Dazu gilt es, mit inhaltlich, thematisch und organisatorisch abgestimmten Massnahmen die politische sowie öffentliche Wahrnehmung der Medizintechnik und deren volkswirtschaftlichen Bedeutung zu erhöhen. Die Mitglieder von Swiss Medtech sollen von Angeboten profitieren, die auf die Vielfalt der Branche abgestimmt sind und breite Vernetzungsmöglichkeiten untereinander erhalten. In der Übergangsphase bis Mitte 2017 führen Medical Cluster und Fasmed ihre jeweilige Geschäftstätigkeit weiter. www.fasmed.ch www.medical-cluster.ch

Borealis übernimmt mtm plastics und mtm compact Borealis hat die deutschen Kunststoff-Recyclingunternehmen mtm plastics GmbH und mtm compact GmbH übernommen. Die beiden Schwesterunternehmen sind damit Mitglieder der Borealis-Gruppe. Die zwei bisherigen Geschäftsführer werden ihre Positionen beibehalten, um die Kontinuität des Geschäfts sicherzustellen. Das in Niedergebra (D) ansässige Unternehmen mtm plastics GmbH gilt als Technologieführer im Bereich Recycling von gemischten PostConsumer- Kunststoffabfällen und ist einer der grössten europäischen Hersteller von PostConsumer-Polyolefin-Rezyklaten. «Im Laufe des letzten Jahrzehnts wurden verstärkt Innovationen zur Lösung von Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit entwickelt; das hat die unterschiedlichen Interessengruppen dazu bewegt, ihren Zugang zum Thema Wertschöpfung zu überdenken und neu zu gestalten. Als führendes Unternehmen unserer

Branche ist es Teil unserer unternehmerischen Verantwortung hier voranzugehen. Es geht darum, unsere Wachstumsziele mit konkreten Lösungen zu kombinieren, die einen Beitrag zur Lösung globaler Herausforderungen liefern», erklärt Alfred Stern, Borealis Vorstandsmitglied für die Bereiche Polyolefine und Innovation & Technologie. «Daher haben wir uns voll und ganz den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft verschrieben. Mit dieser Akquisition setzen wir den nächsten wichtigen Schritt im Rahmen unseres Engagements für Kunststoffrecycling.» Als Branchenführer bekennt sich Borealis zu den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und sieht die Wiederverwertbarkeit von Polyolefinen als strategischen Bestandteil seines Geschäfts. In den letzten Jahren hat Borealis seine Aktivitäten im Zusammenhang mit Recycling und Nachhaltigkeit entsprechend vorangetrieben. www.borealisgroup.com

Sonderhoff Engineering verlegt Firmenzentrale nach Dornbirn Anfang Juni erfolgte der Spatenstich in Dornbirn für den neuen Firmenstandort des international tätigen Maschinenbauers Sonderhoff Engineering GmbH. Damit sind die Voraussetzungen für weiteres Wachstum und eine nachhaltige Unternehmensentwicklung des Unternehmens gegeben. Weitere Synergien verspricht sich Sonderhoff davon, dass auch die Sonderhoff Polymer-Services Austria GmbH auf das neue Gelände zieht. Das Schwesterunternehmen hat seinen Sitz bereits in Dornbirn

und bietet Lohnfertigung für das Dichtungsschäumen, Kleben und Vergiessen von Bauteilen unterschiedlichster Materialien und Industriebranchen an. In den letzten Jahren ist das Unternehmen im Bereich automatisierter Applikationen von Hochleistungswerkstoffen kontinuierlich gewachsen, so dass mittlerweile die Fertigungseinrichtungen am Standort Hörbranz zu klein geworden sind.

www.sonderhoff.com 7–8/2016


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Sven Landrock verstärkt IE Group Team Mit Wirkung zum 1. Juli 2016 hat Sven Landrock (40) die Leitung der Bereiche Marketing und Kommunikation bei der IE Group übernommen. Zu seinen Aufgabengebieten zählen die Weiterentwicklung, Ausrichtung und Umsetzung der strategischen Marketing- und Kommunikationsaktivitäten des Unternehmens, um weitere Bekanntheitspotenziale in bestehenden und neuen Marktund Kundensegmenten zu generieren. Landrock agierte bereits in verschiedensten Marketingbereichen auf Agenturseite sowie internationalen Unternehmen. In seiner letzten Station beim Marcegaglia Konzern verantwortete er die Bereiche Marketing und Vertrieb der Tourismussparte. «Wir freuen uns darüber, mit Sven Landrock einen ausgewiesenen langjährigen Marketingprofi mit 17-jähriger Branchenerfahrung für die neuen Aufgaben gewonnen zu haben», kommentierte Klaus

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Steupert, Leiter der IE Group. «Seine Expertise im Marketingund Pressebereich ist im Zusammenspiel mit dem engagierten sowie hochmotivierten Team ein weiterer wichtiger Baustein für eine konsequente Zukunftsorientierung des Unternehmens.» Sven Landrock tritt die Nachfolge von Robert Alexander an, der sich nach langjähriger erfolgreicher Tätigkeit, auf eigenen Wunsch, neuen Aufgaben widmet. www.ie-group.com

Sandretto Spritzgiessmaschinenproduktion vor dem Aus Die Gerüchte der vergangenen Monate um den angeschlagenen Spritzgiessmaschinenhersteller scheinen sich zu bewahrheiten: Sandretto, mit Sitz in Pont Canavese (nahe Turin), geht in Liquidation. Gemäss lokalen Zeitungsberichten wurden die 127 Mitarbeitenden durch das Mutterhaus, die belgische Finanzinvestorin Photonike Capital, über diesen Schritt informiert. In den letzten Wochen haben verschiedene Treffen zwischen piemontesischen Regionalvertretern und dem Management

von Sandretto stattgefunden, damit die vor drei Jahren unterzeichnete Vereinbarung zur Rettung des vom Konkurs bedrohten Unternehmens eingehalten wird. Doch so wie die Situation sich aktuell präsentiert, scheint das Schicksal des Traditionsunternehmens besiegelt, zumindest was die Spritzgiessproduktion anbelangt. Künftig will sich das Unternehmen ausschliesslich auf die Herstellung von 3D-Druckern für die additive Fertigung fokussieren. www.sandretto.it

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Dr. Wilfried Lehmann

Die Bekum Maschinenfabriken haben einen neuen Technischen Leiter bestellt. Dr. Wilfried Lehmann nimmt ab sofort diese Aufgabe wahr. Lehmann ist für Bekum-Kunden kein Unbekannter – bereits von 1998 bis 2002 war er in dieser Position für den Hersteller von Extrusions-Blasformanlagen tätig.

Auf dieser Basis kann er gut an die praktischen Erfahrungen in der Blasformtechnik anknüpfen. Lehmann blickt darüber hinaus auf eine langjährige internationale Führungserfahrung im Kunststoff- und Werkzeugmaschinenbau zurück, unter anderem bei Ferromatik Milacron und der Kampf Schneidund Wickeltechnik. Nach der erfolgreich umgesetzten Neuausrichtung der Bekum-Gruppe, an den Standorten Berlin (D) und Traismauer (A), soll Lehmann nun die Markterfolge in den Bereichen Verpackung und Automotive in Entwicklung und Konstruktion technologisch absichern, weiter vorantreiben und Impulse setzen. www.bekum.de

Adval Tech verkauft Formengeschäft an Barnes Group Barnes Group Inc., ein internationaler Luftfahrt- und Industriehersteller und Dienstleister, übernimmt Foboha, das Formengeschäft von Adval Tech. Foboha hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von komplexen Kunststoff-Spritzgussformen für Verpackungs-, Medizin-, Verbraucher- und Automobilanwendungen konzentriert. Das Unternehmen, das seinen Hauptsitz in Haslach (D) hat, betreibt drei Produktionsstandorte in Deutschland, der Schweiz (Foboha Switzerland) und China. Die Barnes Group will für CHF 133 Mio. das Foboha Formenunternehmen kaufen. Der Abschluss der Transaktion, die mit Barmitteln und Anleihen im Rahmen der revolvierenden 3 14

Kreditfähigkeit der Firma finanziert werden soll, wird im dritten Quartal 2016 erwartet. «Wir sind begeistert, die urheberrechtlich geschützte Cube Mold Technologie von Foboha zu unserem Portfolio hochentwickelter Angebote in der Kunststoff-Spritzgussindustrie hinzuzufügen», sagte Patrick Dempsey, President und CEO von Barnes Group Inc. «Das verbessert unsere Position als führender globaler Anbieter von komplexen Formsystemen.» Zur Barnes Group zählen aus der Kunststoffindustrie bereits die Firmen Otto Männer GmbH, Priamus PST, Thermoplay und Synventive Molding Solutions. www.BGInc.com

Renzo Davatz ist der neue CEO bei Netstal Seit dem 1. Juli 2016 ist Renzo Davatz der neue CEO der Netstal-Maschinen AG. Er übernimmt diese Aufgabe von Dr. Hans Ulrich Golz, der neuer Verwaltungsratspräsident von Netstal wird. Mit den personellen Veränderungen setzt Netstal auf Stabilität und Kontinuität in der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens. Ein wesentlicher Fokus liegt auf der weltweiten Stärkung der Marke Netstal als Premiumanbieter für Hochleistungs- und HochpräzisionsSpritzgiesstechnik. Davatz kommt aus den eigenen Reihen. Er ist seit 25 Jahren bei Netstal tätig und entwickelte sich stetig im Unternehmen fort. Begonnen hat er 1989 als Lernender Elektromechaniker und übernahm schnell Führungsverantwortung, unter anderem als Leiter technischer Service und später als Leiter After Sales. Seit 2012

Bild: Netstal

Bild: Bekum

Bekum beruft Dr. Wilfried Lehmann zum Technischen Leiter

Renzo Davatz

ist Davatz Vice President Service sowohl bei Netstal als auch im gesamten Segment Spritzgiesstechnik der KraussMaffei Gruppe. Diese Aufgabe führt er fort. Hans Ulrich Golz seinerseits übernimmt als Verwaltungsratspräsident von Netstal die Aufgaben von Dr. Frank Stieler, CEO der KraussMaffei Gruppe.

www.netstal.com

Poesia-Gruppe: Nachfolge geregelt Michael Brändli, der bereits heute die Geschäftsführung der Stuck AG und der MK Dichtungs AG ausübt, hat per 1. Mai 2016 auch die Gruppenleitung übernommen. Die Stellvertretung in der Gruppenleitung übernimmt Daniel Brändli, welcher bereits Geschäftsführer der BK Brändli ist. Damit wird er seinen Vater, Emil Brändli, ablösen, der sich in Zukunft ausschliesslich auf das Amt des Verwaltungsratspräsidenten konzentrieren wird und die Poesia AG Immobilien weiter führt. Bisher war Emil Brändli als VR-Präsident und als Geschäftsführer der

Gruppe tätig. Mit dieser Nachfolgregelung bleibt der Poesia-Gruppe das grosse Wissen und das Netzwerk von Gründer Emil Brändli erhalten. Die interne Nachfolgeregelung mit Michael Brändli als neuen Geschäftsführer sorgt zudem für einen nahtlosen Übergang, da er bereits seit der Gründung der Gruppe im Jahr 1997 mit an Bord war. Zur Poesia-Gruppe zählen fünf Firmen: mk dichtungs ag, pbc plymer ag, bk brändli ag, stuck ag sowie als operatives Dach die poesia holding ag. www.poesia-gruppe.ch 7–8/2016


KUNSTSTOFF XTRA

NEWS

NGR feiert 20-Jahr-Jubiläum Die Next Generation Recyclingmaschinen GmbH (NGR) feierte das runde Jubiläum im Headquarter in Oberösterreich mit den NGR Sales Partnern, Mitarbeitern und Gästen aus über 20 Nationen. Dabei wurden auch die Segel für das nächste Jahrzehnt gesetzt. Im Fokus steht der Umstieg zur Kreislaufwirtschaft. Diese Zukunftsaufgabe will NGR, als Teil der Next Generation Group, technologisch marktführend für die Kunststoffbranche vorantreiben. «Ich bin der tiefen Überzeugung, dass wir unseren Kindern einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen haben. Diesem Ziel habe ich mich beruflich verschrieben», so das Bekenntnis von CEO Josef Hochreiter, der diesen unternehmerisch eingeschlagenen Weg, hin zum nachhaltigen Einsatz von Ressourcen in der Kunststoffindustrie aktiv fortsetzen will. Die Vorzeichen dafür stehen gut. Denn im Laufe der zwei Jahrzehnte Unternehmensgeschichte ist NGR zu einem starken Partner in einer wachsenden Gruppe geworden. Josef Hochreiter: «In dieser Gruppe werden alle Kompetenzen konzentriert, die nötig sind, um Kunst-

stoffe vom Produktdesign über die Verarbeitung bis hin zum Recycling ressourcenschonend und nachhaltig im Kreislauf zu halten.» Begonnen hat die NGR Success-Story 1996 als Start-up, das sich bis heute zu einem erfolgreichen «Hidden Champion» entwickelt hat. Für den weiteren Erfolg wird massgeblich sein, auch in Zukunft verlässlich Produkte mit höchsten Qualitätsstandards anzubieten und noch intelligentere Maschinenlösungen zu entwickeln, die ein Maximum an Effizienz liefern. Aber das ist nicht alles, ist sich Thomas Pichler, Geschäftsführender Gesellschafter der NGR, sicher: «Die grösste Herausforderung wird im Bereich der Materialkenntnisse liegen. Es wird entscheidend sein, die immer komplexer werdenden Strukturen von Kunststoffprodukten zu verstehen, um optimale Aufbereitungslösungen im Sinne bestmöglicher Rezyklatqualitäten anbieten zu können.» In der Schweiz ist NGR vertreten durch die Ingenieurbureau Dr. Brehm AG, Rotkreuz. www.ngr.at www.brehm.ch

Euromold 2016 zieht nach München Die Euromold – internationale Fachmesse für die moderne Produktentwicklung – findet, nach einem kurzen Gastspiel in Düsseldorf, neu vom 25. bis 27. Oktober 2016 auf dem Messegelände in München statt. Die Messe ist von der airtec GmbH & Co. KG übernommen worden, die somit neue Veranstalterin der Euromold ist. Die bisherige Veranstalterin, die Demat GmbH, hat Insol-

venz angemeldet. Mit der Übernahme durch die airtec soll sichergestellt werden, dass das Format Euromold vor den Folgen des Messestreits um die Euromold mit der Messe Frankfurt geschützt ist. Die Euromold wird parallel zur Airtec durchgeführt, dem jährlichen Luft- und Raumfahrt-Treffpunkt für Interessierte aus aller Welt. www.euromold.com

Battenfeld-Cincinnati hat neuen Eigentümer Seit dem 22. Juni gehört die Battenfeld-Cincinnati Gruppe der Industrie Holding Nimbus. Mit der Übernahme erhält der Extruderhersteller neue finanzielle Mittel, ebenso wird das Eigenkapital nachhaltig gestärkt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. «Nach der erfolgreichen organisatorischen Restrukturierung Mitte letzten Jahres können wir nun mit Hilfe von Nimbus den Fokus weiter auf Produktentwicklungen und Investitionen legen, die unsere Marktführerschaft weiter stärken bzw. ausbauen», sagt Gerold Schley,

CEO der Battenfeld-Cincinnati Gruppe. «Wir freuen uns, mit Nimbus einen neuen Investor zu haben, der mit tatkräftiger Unterstützung die Wachstumspläne der Battenfeld-Cincinnati Gruppe begleiten wird.» «Nimbus investiert in Firmen, die einen gesunden Kern haben. Bei Battenfeld-Cincinnati ist dieser Kern das technische Know-how und die Qualität des Teams – ob wir nun in Europa, Asien oder Amerika sind», sagt Ed van Dijk von Nimbus zur Übernahme. www.battenfeld-cincinnati.com www.nimbus.com

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KUNSTSTOFF XTRA

NEWS

Kaiser, W.: Kunststoffchemie für Ingenieure. Carl Hanser Verlag München, 4. Aufl. 2015. ISBN 978-3-446-44638-0; E-Book ISBN 978-446-44774-5 Die anhaltend grosse Nachfrage nach Wolfgang Kaisers wertvollem Standardwerk über die chemischen Grundlagen der Kunststoffe machte bereits die mit einem Upgrade verbundene vierte Auflage innert zehn Jahren erforderlich. Das kommt nicht von ungefähr: Das Buch wendet sich nicht an

Meusburger übernimmt PSG Plastic Service GmbH

Chemie-Puritaner, sondern an Fachleute, für die Kunststoffe Werkstoffe sind, die es zu verarbeiten gilt und die im Einsatz hohen Anforderungen zu genügen haben. Ein Minimum an chemischen Formeln, leicht lesbare und dennoch fundierte Texte, visuell ansprechende, zweifarbige Darstellung mit vielen Grafiken, wertvolle thematische Ausweitung bis hin zur Kunststoffverarbeitung und zu Arbeitssicherheit, Gesundheitsund Umweltschutz beim Umgang mit Kunststoffen: Dies ist das einfache, in der Umsetzung aber anspruchsvolle Erfolgsrezept des in der Schweiz als Pionier der Kunststofftechnik bekannten Autors mit seiner ansteckenden Begeisterung für die Materie. Das ganz auf die Bedürfnisse aktiver und künftiger Ingenieure zugeschnittene Werk eignet sich als Lehrbuch, zum Nachschlagen oder als Hilfe bei der Werkstoffwahl. www.hanser.de Prof. Johannes Kunz

Borealis hat per 11. Juli 2016 Maria Ciliberti zur Vice President (VP) Marketing & New Business Development, Polyolefine, ernannt. Ciliberti kommt direkt von Celanese Europe BV in Amsterdam, wo sie ein Jahr lang als Vice President Sales Europe, Middle East & Africa tätig war. Zuvor hatte sie diese Position seit 2012 bei Celanese GmbH Deutschland inne. Ciliberti begann im Jahr 2005 bei Ticona Engineering Polymers, einem Geschäftsbereich von Celanese. Darüber hinaus bekleidete sie verschiedene leitende Positionen bei 3 36

Bild: Borealis

Maria Ciliberti stösst zu Borealis

Bild: Frederick Sams

Kunststoffchemie verständlich dargeboten

Bettina Steuber (CFO PSG) und Udo Fuchslocher (CEO PSG) freuen sich gemeinsam mit Guntram Meusburger (CEO Meusburger) auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit (v. l.).

Der österreichische Normalienhersteller Meusburger Georg GmbH & Co KG übernimmt den deutschen Heisskanalspezialisten PSG Plastic Service GmbH mit Hauptsitz in Mannheim. PSG wird als eigenständiges Unternehmen weitergeführt und alle rund 200 Beschäftigten werden übernommen. Im Kauf eingeschlossen sind die Standorte Mannheim, Viernheim, Seckach und eine Niederlassung in China. Meusburger ist Marktführer im Bereich hochpräziser Qualitätsnormalien und wie PSG ein Familienbetrieb mit langer Tra-

dition. «Mit der Übernahme haben wir uns einen starken Partner mit jahrelanger Erfahrung in der Heisskanal- und Regeltechnik an Bord geholt. Wir werden das Unternehmen weiter unter der etablierten Marke PSG führen», erklärt Guntram Meusburger, Geschäftsführender Gesellschafter von Meusburger. Der Umsatz der PSG Plastic Service GmbH betrug im Jahr 2015 rund 27 Millionen Euro.

www.meusburger.com

Riwisa AG heisst neu Flex

Maria Ciliberti

Composite Technologies Company und Owens Corning (beide in Michigan, USA) und General Electric Plastics (in den Niederlanden und Michigan).

Die Riwisa AG in Hägglingen konnte im Juni 2016 ihren 70. Geburtstag feiern. Just zu diesem Anlass wurde das Unternehmen in Flex Precision Plastic Solutions AG Switzerland, kurz Flex, umbenannt. Der auf die Medizintechnikbranche fokussierte Kunststoffverarbeiter gehört zu den führenden europäischen Anbietern in diesem Bereich. Ende

2013 wurde das Familienunternehmen vom US-amerikanischen Konzern Flextronics übernommen, der damit seine Ressourcen im Bereich Medical weiter ausbaute. Über 10 Mio. Franken hat das Mutterhaus in den letzten drei Jahren in die Flex in Hägglingen investiert. www.riwisa.ch 7–8/2016


KUNSTSTOFF XTRA

VER ANSTALTUNGEN

01.09.

Recycling von Kunststoffen Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

01.09.

11. Rapperswiler Kunststoff-Forum Ort: Rapperswil Veranstalter: IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung Oberseestrasse 10, CH-8640 Rapperswil Telefon +41 (0)55 222 47 70 iwk@hsr.ch, www.iwk.hsr.ch

05.09.

05.09.

06.09.

Plexiglas-Verarbeitung Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

16.09.

Kurs: Grundlagen Werkzeugbau 2 Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

Medtech Innovation Event Ort: Nidau-Biel Veranstalter: Medical Cluster Wankdorffeldstrasse 102, CH-3000 Bern 22 Telefon +41 (0)31 335 62 38 mail@medical-cluster.ch www.medical-cluster.ch/medtech-innovation

19.09.

Spezialtag: Sensortechnik Ort: Nürtingen bei Stuttgart Veranstalter: VDI Wissensforum Postfach 10 11 39, D-40002 Düsseldorf Telefon +49 (0)211 6214-201 wissensforum@vdi.de, www.vdi.de

Spezialtag: Einführung in die Grundlagen des Additive Manufacturing (AM) Ort: Duisburg Veranstalter: VDI Wissensforum Postfach 10 11 39, D-40002 Düsseldorf Telefon +49 (0)211 6214-201 wissensforum@vdi.de, www.vdi.de

19.-23.09.

Spritzgiessen Verfahrenstechnik Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

Abendseminar: Attraktivitätscheck Werkplatz Schweiz aus Sicht der Medizintechnikindustrie Ort: Bern Veranstalter: FASMED Worbstrasse52, CH-3074 Muri Telefon +41 (0)31 380 85 85 Anmeldung: http://helbling.webaktuell2.com/2016/ ch/0906

20./21.09.

AM Additive Manufacturing Expo Ort: Luzern Veranstalter: Messe Luzern AG Horwerstrasse 87, CH-6005 Luzern Telefon +41 (0)41 318 37 00 www.am-expo.ch

Sindex – Die Schweizer Messe für Technologie Ort: Bern Veranstalter: Bernexpo AG Mingerstrasse 6, CH-3014 Bern Telefon +41 (0)31 340 11 11 info@bernexpo.ch www.bernexpo.ch

21./22.09.

Jahres-Fachtagung: Innovative Oberflächentechnik – Technologien, Trends, Neuheiten Ort: Lüdenscheid Veranstalter: Kunststoff-Institut Lüdenscheid Karolinenstrasse 8, D-58507 Lüdenscheid Telefon +49 (0)2351 1064-130 bildung@kunststoff-institut.de www.kunststoff-institut.de

21./22.09.

Forum: Einsatz und Verarbeitung von Biokunststoffen Ort: Raunheim bei Frankfurt Veranstalter: VDI Wissensforum Postfach 10 11 39, D-40002 Düsseldorf Telefon +49 (0)211 6214-201 wissensforum@vdi.de, www.vdi.de

27.09.

Seminar: Kunststoffe in der Medizintechnik Ort: Villingen-Schwenningen Veranstalter: Kunststoff-Institut Südwest Hermann-Schwer-Strasse 3 D-78048 Villingen-Schwenningen Telefon +49 (0)7721 99 780-0 bildung@kunststoff-institut.de www.kunststoff-institut.de

28.09.

Hasco Open House Ort: Lüdenscheid Veranstalter: Hasco Hasenclever GmbH + Co. GmbH Römerweg 4, D-58513 Lüdenscheid Telefon +49 (0)2351 957-0 info@hasco.com, www.hasco.com

Bild: Pixelio

06.–08.09

15.09.

Bild: Pixelio, B. Lynen

SEPTEMBER 2016

08.09.

Workshop: Vortrocknung von Kunststoffgranulaten Ort: Freiburg Veranstalter: Swiss Plastics Cluster Passage du Cardinal 11, CH-1700 Fribourg Telefon +41 (0)26 429 67 72 verena.huber@hefr.ch, www.swissplastics-cluster.ch

14./15.09.

New Business Models for the Medical Technology Industry Ort: Olten Veranstalter: Medical Cluster Wankdorffeldstrasse 102, CH-3000 Bern 22 Telefon +41 (0)31 335 62 38 mail@medical-cluster.ch www.medical-cluster.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

Bild: Marianne Flur y

VER ANSTALTUNGEN

Auftakt zum Open House bei Arburg: Begrüssungs-Apero am Niederlassungssitz in Münsingen.

Open House bei der Arburg AG

Ein rundum gelungener Anlass Am 30. Juni 2016 lud die Arburg AG zum Open House nach Münsingen ein. Gut 100 Besucher nahmen am Anlass teil. Im Mittelpunkt stand die neue Baureihe Golden Electric, die nach der Premierevorstellung im März in Lossburg nun erstmals in der Schweiz vorgestellt wurde.

Marianne Flury In seiner Begrüssungsrede betonte Marcel Spadini die Bedeutung der elektrischen Maschinen für den Hightechmarkt Schweiz. «Jede zweite verkaufte Arburg- Maschine ist ein elektrischer oder hybrider Allrounder. Die Golden Electric steht nicht in Konkurrenz zu den Alldrive-Maschinen, sondern ist eine Alternative zu den hydraulischen Baureihen», betonte der Geschäftsführer. Vorgestellt werden konnte auch der Freeformer, der nun neu im Arburg Technologie Center (ATC) für die Kunden bereit steht. Das Open House diente aber nicht nur der Vorführung technologischer Leistungen, auch die langjährigen Kundenbeziehungen wurden gefeiert, gewürdigt und verdankt. Drei Vorträge brachten den Zuhörern die 3 48

Hype-Themen Additive Fertigung, Industrie 4.0 und Produktivitätssteigerung näher. Prof. Daniel Schwendemann, IWK, Hochschule für Technik Rapperswil, gab einen Überblick über die aktuellen Verfahren in der additiven Fertigung sowie über Möglichkeiten und Anwendungen. Handlungsbedarf sieht er vor allem in der Materialverfügbarkeit. Markus C. Krack, Fachhochschule Nordwestschweiz, gab – nach einer grundsätzlichen Einführung ins Thema Industrie 4.0 – den Zuhörern Tipps zum Einstieg in die Digitalisierung. Neben einem klaren Nutzen für das Unternehmen und den Kunden, muss sich der Unter nehmer auch über die möglichen Risiken im Klaren sein. Und: ohne Geschäftsmodell und definierte Standards sollte man schon gar nicht erst in die Technologie einsteigen. Prof. Pascal Bovet, In-

nosquare, und Dr. Denis Cuche, HES-SO, stellten abschliessend das laufende Partnerprojekt «Process4Plastics» vor, das die Optimierung des Spritzgiessprozesses in der Vorbereitung zu Industrie 4.0 zum Ziel hat. Nach dem Mittagessen im Festzelt konnten sich die Besucher die Maschinen und Anlagen im ATC von den Spezialisten des Arburg-Teams vorführen und erklären lassen.

Kontakt Arburg AG Südstrasse 15 CH-3110 Münsingen Telefon +41 (0)31 724 23 23 switzerland@arburg.com www.arburg.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

VER ANSTALTUNGEN

Herr Spadini, wo sehen Sie die Bedeutung der Golden Electric für die Schweiz? Marcel Spadini: 2006 brachte Arburg die Golden Edition, eine hydraulische Einstiegsmaschine, auf den Markt. Damals waren wir der Meinung, dass dies nicht unbedingt eine Maschine für den Schweizermarkt ist. Heute ist jede vierte verkaufte Arburg-Maschine in der Schweiz eine Golden Edition. Vor diesem Hintergrund glaube ich, dass eine elektrische Basismaschine für Standardund technische Teile auch in der Schweiz auf grosses Interesse stossen wird. Eventuell für Kunden, die bisher im Bereich Golden Edition waren und nun mit der Golden Electric in das Segment der Elektrischen einsteigen möchten. Was ist die Stärke der Golden Electric? Spadini: Bei der Golden Electric handelt es sich im eigentlichen Sinn nicht um eine komplett neue Maschine. Die gesamte Baureihe zeichnet sich durch hochwertige, bewährte Arburg-Technik sowie Präzision, Energieeffizienz und Reproduzierbarkeit aus. Dank der konsequenten Standardisierung, z. B. feste Kombination von Säulenabstand, Schliesskraft und Grösse der Spritzeinheit, bieten die elektrischen Einstiegsmaschinen ein hervorragendes PreisLeistungs-Verhältnis. So können wir unseren Kunden mit der Baureihe Golden Electric ein attraktives Leistungspaket offerieren.

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7–8/2016

Neu steht ein Freeformer bei Ihnen im ATC in Münsingen. Wie ist das Interesse der Schweizer Kunden an dieser Anlage? Spadini: Das Interesse ist gross. Wir stellen zwei Anwärtergruppen fest: Entwicklung und Engineering auf der einen Seite und auf der anderen Seite KMU-Spritzgiesser, die ihre Endkunden mit Musterteilen beliefern wollen, bevor das Werkzeug gebaut wird. Dazu kommen Hochschulen und Institute, die für ihre Studenten einen Freeformer anschaffen möchten – oder es bereits getan haben, wie die Hochschule Rapperswil. Ich bin überzeugt, dass die Nachfrage nach einem industriellen additiven Fertigungssystem, auf dem qualifi ziertes Standardmaterial verarbeitet werden kann, künftig stark wachsen wird. Da liegt ja offenbar auch das Problem, dass die Materialvielfalt noch sehr eingeschränkt ist. Wie sieht die Materialpalette für den Freeformer aus?

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Spadini: Wir können prinzipiell jedes Material plastifizieren, aber ob sich damit auch gute Teile bauen lassen, ist noch einmal etwas anderes. Aktuell sind ABS, PC, PA12 und TPE sowie ein wasserlösliches Stützmaterial qualifiziert. Bei teilkristallinen Materialien gilt es vor allem, das Thema Verzug in den Griff zu bekommen, während für die Verarbeitung von Hochtemperaturwerkstoffen wie PEEK die Beheizung des Bauraums angepasst werden muss. Das sind alles Themen, mit denen sich unsere Experten aktuell beschäftigen. Vergleichsweise einfach und schnell sind modifizierte Materialien einsatzbereit, z. B. ein PC mit bestimmtem Farbzusatz oder Flammschutz. Wie ist die Investitionslust in der Schweiz aktuell? Spadini: Gross. 2016 ist die Investitionsfreudigkeit nach der Euro-UntergrenzeAufhebung in 2015 zurückgekehrt. Wir spüren einen grossen Bedarf von Seiten unserer Kunden, teilweise ein Nachholbedarf von letztem Jahr, teilweise investieren aber auch viele Kunden in leistungsfähigere Maschinen, um kostengünstiger produzieren zu können. Die Maschinen sind in den letzten Jahren leistungsfähiger geworden. Viele Kunden haben vielleicht noch ältere Baureihen und mit den neuen erhöhen sie den Ausstoss und damit die Wirtschaftlichkeit. Dann wird 2016 ein gutes Jahr für Arburg? Spadini: Ja, absolut.

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Sechs Fragen an Marcel Spadini

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KUNSTSTOFF XTRA

MESSEN

Die AM Expo ist auf Kurs

Die Messe soll erste Adresse in der Schweiz sein

Bild: Marianne Flur y

Im Juni vor einem Jahr wurde die AM Expo, Fachmesse für additive Fertigung mit einem Kick-off-Event lanciert. Am 20. September 2016 geht sie nun in der Messe Luzern an den Start und wird an zwei Tagen anschaulich zeigen, was heute mit additiver Fertigung realisiert werden kann. Der Anspruch ist klar: «Wir wollen die Nr. 1 Veranstaltung für additive Fertigung in der Schweiz werden», sagt René Ziswiler, Messeleiter der AM Expo.

Der Kick-off-Event im Juni 2015 in der Messe Luzern gab einen Vorgeschmack auf das Angebot, das die Besucher der diesjährigen AM Expo in puncto additiver Fertigung in der Serienproduktion erwarten dürfen.

Auf der AM Expo präsentieren rund 70 Aussteller ihr Expertenwissen zur additiven Fertigung in der Serienproduktion. Sie zeigen praxisnah auf, was Hype und was Realität ist und leisten einen Wissenstransfer für die Besuchenden. Die AM Expo gibt kompetent Antwort auf zentrale Fragen zur additiven Fertigung, abgestimmt auf die verschiedenen Absatzmärkte wie Elektronik, Industrie, Medizin, Mikrotechnik oder Mobilität. Die Aussteller präsentieren auf der AM Expo verschiedenste Bauteile, welche sie bei ihren Kunden realisiert haben. An Hand dieser konkreten Anwendungsbeispiele erfahren die Besuchenden, wie die unterschiedlichen additiven Fertigungsverfahren oder Materialien lohnend eingesetzt werden können. Die inzwischen über 50 Showcases sind bereits jetzt im Showcase Finder auf der AMX-Website detailliert beschrieben. Die Besucher können sich schon heute über die auf ihre Bedürfnisse passenden Anwendungen informieren und somit ihren Messegang effizient planen. 34 60

Showcase-Forum Im Showcase-Forum stellen die Aussteller ihre konkreten Anwendungsbeispiele dem interessierten Publikum vor. Es werden ausgewählte Beispiele aus den Absatzmärkten Werkzeugbau, Industrie, Maschinenbau, Lifestyle, Medtech sowie Raumund Luftfahrt vorgestellt.

Wissensvermittlung im Symposium und Einsteigertreff Ein wichtiger Bestandteil der AM Expo ist die Wissensvermittlung. Das entsprechende Programm wurde so konzipiert, dass Einsteiger sowie auch Fortgeschrittene im Bereich der additiven Fertigung nachhaltig davon profitieren können. Im AM-Einsteigertreff für Anfänger erfahren Einsteiger, wie sie mit additiver Fertigung in ihrem Unternehmen einen Mehrwert schaffen. Experten beantworten innerhalb einer Stunde die vier zentralen Fragen zur additiven Fertigung: Warum?

Was? Wie? Mit welcher Technologie? Der AM-Einsteigertreff findet an beiden Messetagen um 9.30 Uhr statt und ist der optimale Start für den anschliessenden Messebesuch. Im AMX-Symposium für Fortgeschrittene präsentieren Experten ihre bereits realisierten Projekte im Sinne von «Best Practice» und die Forschung zeigt neueste Entwicklungen und Lösungsansätze für die Umsetzung der additiven Serienfertigung auf. Der direkte Austausch mit Experten aus der Industrie und Forschung steht dabei im Zentrum. Die Leitung des AMX-Symposiums haben Prof. Dr. Gerd Witt von der Universität Duisburg-Essen und Adriaan Spierings von der inspire AG.

AMX-Night: Premieren und Netzwerk Anlässlich der AMX-Night, am Dienstag, 20. September 2016, wird der erste AM-Report präsentiert. Er porträtiert die 15 innovativsten Showcases und demonstriert damit die Innovationskraft der additiven Fertigung. Der Report soll Firmen inspirieren, wie sie additive Fertigung einsetzen können. Die drei besten Showcases werden an diesem Abend prämiert. Ein weiterer Höhepunkt der AMX-Night ist die Lancierung des «AM Network». Die Kommission für Technologie und Innovation KTI hat das Netzwerk für additive Fertigungsverfahren in ihr Förderprogramm aufgenommen und wird die additiven Fertigungstechnologien zukünftig unterstützen. Kontakt Messe Luzern AG Horwerstrasse 87 CH-6005 Luzern Telefon +41 (0)41 318 37 00 www.am-expo.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

MESSEN

Rund 150 Unternehmen aus der Schweiz und aus Österreich

K2016 – Innovationen auf höchstem Niveau Im Oktober stellen mehr als 3000 Unternehmen der Kunststoff- und Kautschukbranche richtungsweisende Produkt-, Prozess- und Problemlösungen vor. Auf keiner Fachmesse der Welt sind die polymeren Werkstoffe sowie die Maschinen, Technologien und Werkzeuge zur Verarbeitung von Kunststoff und Kautschuk in so grosser Zahl und auf so hohem Niveau zu sehen wie auf der K in Düsseldorf.

Wachsende Weltbevölkerung, zunehmende Urbanisierung, steigender Energiebedarf, Ressourcenschwund, Klimawandel – es gilt, grosse Herausforderungen zu bewältigen. Die globalen Aufgaben erfordern kreative Köpfe, innovative Technologien und leistungsfähige Materialien. Vom 19. bis 26. Oktober 2016 trifft sich auf der K 2016 in Düsseldorf die Kunststoff- und Kautschukbranche, um ihre Lösungsbeiträge vorzustellen. Als weltweit wichtigste Fachmesse für die Branche und die industriellen Anwendungen führt die K alle drei Jahre die zentralen Branchentrends und Zukunftsfelder zusammen. Sie hat sich etabliert als die Innovations- und Businessplattform nicht nur für Rohstofferzeuger, Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen und verarbeitende Unternehmen, sondern auch für die Anwenderindustrien. Die K 2016 ist seit langem ausgebucht. Mehr als 3000 Aussteller aus über 50 Nationen werden teilnehmen. Besonders gross ist erneut die Teilnahme der Anbieter aus Europa, vor allem aus Deutschland, Italien, Frankreich und der Türkei, ebenso aus den USA. Und natürlich aus Österreich und der Schweiz: Rund 150 Unternehmen aus den Alpenrepubliken nutzen die K 2016, um auf knapp 15 000 Quadratmetern Netto-Ausstellungsfläche ihr Angebot zu präsentieren (Österreich: 73 Aussteller/ 8660 m2; Schweiz: 75/ 6150 m2. Stand: Juni 2016). Gleichzeitig spiegelt die K die Veränderungen im Weltmarkt deutlich wider: Die Anzahl und die Präsentationsfläche der Un-

ternehmen aus Asien nehmen seit einigen Jahren deutlich zu. Mit starken Auftritten werden vor allem China, Taiwan, Indien, Japan und Südkorea beeindrucken. Die Vielfalt und die Internationalität der Unternehmen gewährleisten, dass die grossen Themen der Branche – allen voran Energie-, Ressourcen- und Materialeffizienz – ebenso aufgegriffen werden wie Spezialsegmente. Das gesamte Messegelände wird belegt sein, in allen 19 Hallen werden sich die Austellerfirmen auf rund 170 000 Quadratmeter Nettofläche präsentieren. Die Hallen sind übersichtlich nach den Angebotsschwerpunkten – Maschinen und Ausrüstungen – Rohstoffe, Hilfsstoffe – Halbzeuge, Technische Teile und Erzeugnisse aus verstärkten Kunststoffen sowie – Dienstleistungen gegliedert. Wie keine andere Messe der Branche wird die K 2016 den gesamten Überblick über das Angebot der Branche bieten.

Maschinen und Ausrüstung – Weltpremieren Mit einer Fülle von Weltpremieren wird die grösste Ausstellergruppe der K, die Hersteller von Maschinen und Anlagen, aufwarten. Die Ingenieure und Maschinenbauer in aller Welt arbeiten seit Monaten mit Hochdruck daran, im Oktober neue komplexe Produktionseinheiten im laufenden Prozess präsentieren zu können.

Roh- und Hilfsstoffe – Werkstoffe der Zukunft Neueste Entwicklungen der Polymerforschung stellen die Anbieter von Roh- und Hilfsstoffen vor – Werkstoffe, die durch gesteigerte Ressourceneffizienz zu einer ausgewogenen ökonomischen und ökologischen Balance beitragen. Neben der Optimierung von Standardkunststoffen werden Additive und Füllstoffe, Bio- und Funktionspolymere sowie selbstverstärkende Polymere entscheidende Leitthemen sein.

Halbzeuge, technische Teile und verstärkte Kunststofferzeugnisse – ein Wachstumsmarkt Die Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Mehr denn je wird auf energie- und umweltschonende Produkte gesetzt, um anspruchsvollsten Anforderungen gerecht werden zu können. Die Messeveranstalter erwarten rund 200 000 Fachbesucher im Oktober in Düsseldorf. Kontakt Messe Düsseldorf GmbH CH: mas-concept AG Neugasse 29 CH-6300 Zug Telefon +41 (0)41 711 18 00 info@mas-concept.ch www.k-online.de

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KUNSTSTOFF XTRA

PRODUKTE

Professionelle Handmessmittel von Mahr

Mit über 150 Jahren Erfahrung im Gebiet der Handmessmittel hat sich Mahr durch Qualität und Innovation weltweit etabliert. Mahr bietet das richtige Handmessmittel, auch individuelle Sonderlösungen für jedes Messproblem. Brütsch/Rüegger Tools als jahrelanger Partner führt zahlreiche Mahr-Produkte im Sortiment. Hier ein kleiner Überblick über die aktuellen Handmessmittel aus dem Sortiment: – Digitale Messschieber MarCal die neue Generation (BRW 109255…109405) Gut ablesbare, kontraststarke LCD-Anzeige. Modernes, energieeffi zientes Messsystem mit Reference-Lock-Funktion verhindert Messfehler durch versehentliches Betätigen der Bedientasten. – Messuhren MarCator (BRW 122100…122250) Von mechanischen Messuhren bis zu hochpräzisen digitalen Modellen findet sich für jede Messaufgabe die ideale Lösung. Für dynamische Messungen bis Ebenheitsprüfung. – Bügelmessschrauben Micromar (BRW 115130…115585) Micromar Bügelmessschrauben

zeichnen sich durch präzis geschliffene Messspindeln und die robuste Bauweise aus. Die Produkte gewährleisten höchste Genauigkeit und eine lange Lebensdauer. – Feinzeiger-Rachenlehren MaraMeter und Multimar (BRW 164770 und 118900) Diese Handmessmittel kommen bei hochpräzisen Messungen von Innen- und Aussendurchmessern an Einzel- und Serienteilen zum Einsatz. Das MaraMeter erzielt dank konstanter Messkraft, genauer Übertragungsmechanismen bzw. hoher Parallelität der Messflächen beste Ergebnisse. Das Universalmessgerät MultiMar kann für fast alle Innenund Aussenmessungen verwendet werden, bei denen sich Standardmessgeräte nicht eignen. – Rauheitsmessgeräte MarSurf (BRW 148655…148662) Die Rauheitsmessgeräte für den mobilen Einsatz unter Werkstattbedingungen. Im Wesentlichen arbeiten diese Geräte nach dem Tastschnittverfahren. Das Messen verschiedener Kenngrössen (DIN/ISO, JIS, ASME und MOTIF) wird dem Anwender ganz einfach gemacht. Weitere Details zu diesen Produkten mit entsprechendem Zubehör sind im Brütsch/Rüegger ToolShop www.brw.ch, Schnellsuche «Mahr» oder mittels Eingabe des Produkttitels zu finden. Spezialisten von Brütsch/Rüegger Tools stehen telefonisch oder per E-Mail gerne beratend zur Verfügung.

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PURe Composites – für innovative Sandwich-Designs Heute im Serieneinsatz befindliche Strukturbauteile sind in der Regel monolithisch aufgebaut, d. h. aus Karbonfaser mit Matrix, metallischen Komponenten sowie aus Aluminium oder Magnesium. Der neue Denkansatz geht dahin, diese Strukturbauteile auch in Sandwich-Bauweise aus einem kostengünstigen leichten Kern sowie Decklagen aus verschiedenen Verstärkungsfasern darzustellen. Frimo hat sich der Herausforderung gestellt clevere, wirtschaftliche Leichtbaulösungen im Multisandwich-Design zu ermöglichen, die auch grossserientauglich sind. Im ersten Schritt wird ein leichter dreidimensionaler Schaumkern direkt in der gewünschten Geometrie produziert. Dazu wurde ein Versuchswerkzeug aufgelegt, in dem zunächst der dreidimensionale Kern aus hartem PUR-Schaum erstellt wird. Neben Werkzeug und Formenträger stehen im Frimo TechCenter auch eine speziell für Matrixmaterialien ausgelegte PURe Mix Dosieranlage mit einem eigens für die RTM-Technologie weiterentwickelten Frimo Mischkopf zur Verfügung. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass bereits in diesem Prozessschritt die Integration zusätzlicher Funktionen, z. B. Einbringung von Befestigungspunkten oder elektronischen Elementen, möglich ist. Ist der dreidimensionale Kern erstellt, folgt der RTM-Prozess, bei dem in diesem Fall innovative Harzsysteme aus Polyurethan zum Einsatz kommen. In ein RTM-Werkzeug wird dann als erstes die untere Decklage des Vorformlings aus Verstärkungsfasern (Carbon, Glas, Natur) eingelegt. Anschliessend werden der formgeschäumte Kern und zum Schluss die obere Faserdecklage eingelegt. Dann wird das RTM Werkzeug geschlossen und das niedrigviskose PUR- Matrixsystem eingebracht. Die eingesetzten Polyurethan-Matrixwerk-

stoffe sind weniger korrosiv als Epoxid-Systeme. Die niedrige Viskosität erlaubt einen raschen Eintrag in das Werkzeug und durch die Snap Cure (= «Sprungreaktion») sind der Beginn und die Dauer des Aushärtevorgangs zeitlich relativ präzise einstellbar. Der Prozess weist mit einer maximalen Reaktionstemperatur von deutlich unter 100 °C eine relativ geringe Exothermie auf. Durch die niedrigen Werkzeugtemperaturen unter 100 °C und die geringen Werkzeuginnendrücke ist das System bei vergleichsweise geringerem Invest geradezu prädestiniert, bei der Erstellung von Sandwich-Bauteilen eingesetzt zu werden, denn dadurch wird der Schaumkern nicht geschädigt. Die genannten Eigenschaften ermöglichen einen robusten und wirtschaftlichen Prozess, der für bestimmte Anwendungen im Grossserieneinsatz deutlich wirtschaftlicher ist. Darüber hinaus ist es sogar möglich, die komplexen Sandwichbauteile mit pfiffigen Oberflächen zu versehen. Auch anspruchsvolle bionische Oberflächen wie eine Haihautstruktur, welche von Frimo am Beispiel des Kooperationsprojektes Street Shark bereits vorgestellt wurde, sind möglich. Frimo Group GmbH Hansaring 1 D-49504 Lotte Telefon +49 (0)5404 886-0 info@Frimo.com www.Frimo.com

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KUNSTSTOFF XTRA

PRODUKTE

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Leitfähigkeit im Fokus

Mit zwei Produktinnovationen präsentierte sich die Grafe-Gruppe, Blankenhain, auf der diesjährigen Rapid.Tech im Juni in Erfurt. Der Farb-Spezialist stellte ein spezielles PLA-Additiv sowie einen elektrisch leitfähigen Biokunststoff in den Mittelpunkt seines Auftritts. «Bei unserem neuen PLA-Additiv handelt es sich um ein hochgefülltes Gleitmittelmasterbatch, das speziell zur Aufstabilisierung von Polylactiden entwickelt wurde», erläutert Vertriebsmitarbeiter und Key Account Manager René Fischer. «Durch eine Erweiterung des Temperaturbereichs bei der Verarbeitung und eine Reduzierung des Schrumpfverhaltens – zu beobachten am Durchmesser des

Polymerstranges, der später für das 3D-Drucken aufgewickelt wird – kann der empfindliche Produktionsprozess stabiler gehalten werden. Damit ergeben sich neue Einsatzmöglichkeiten für PLA.» Bei der zweiten Innovation handelt es sich um ein elektrisch leitfähiges PLA für den 3D-Druck mit einem Oberflächenwiderstand und spezifi schem Durchgangswiderstand von <10E3 Ohm. «Bei der Verarbeitung des Materials ist es aufgrund der erhöhten Feuchtigkeitsaufnahme wichtig, das Material im Vorfeld zu trocknen. Deshalb muss bei der Auswahl der Rohstoffe sowie der Produktion auf eine gute Dispergierung und Verarbeitung geachtet werden, damit Russstippen oder Agglomerate, die dazu neigen, Düsen von 3D-Druckern zu verstopfen, vermieden werden können», so Fischer.

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Hochwertige SchnellverschlussKupplungssysteme für Temperieranwendungen

Die Firma cb-Technik bietet ein vollständiges Sortiment für Temperieranwendungen in der kunststoffverarbeitenden Industrie. Die hochwertigen Schnellverschluss-Kupplungssysteme in Messing und Edelstahl garantieren durch ihre erstklassige Qualität

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vollste Zuverlässigkeit beim Temperieren von Formaufbauten bei Spritz- oder Druckgussanwendungen. Die cb-Technik Temperier-Schnellverschlusskupplungen sind in den Grössen DN 06 bis DN 13, wahlweise mit freiem Durchgang, einseitig oder beidseitig absperrend erhältlich. Besonders hervorzuheben ist die grosse Vielfalt und Verfügbarkeit, sowohl bei den Kupplungen als auch bei den Kupplungsnippeln. cb-Technik GmbH Schachenstrasse 82 CH-8645 Rapperswil-Jona Telefon +41 (0)55 224 30 20 verkauf@cb-technik.ch www.cb-technik.ch

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PRODUKTE

Wittmann lanciert neues Temperiergerät

Bei Kunststoffverarbeitern zählen Wittmann Tempro Temperiergeräte längst zu den «Klassikern». Die

breite Modellpalette auf diesem Gebiet deckt sämtliche Bedürfnisse ab. Tempro plus D heisst die Temperiergeräte-Serie auf dem höchsten Entwicklungsstand. Die neueste Entwicklung stellt das Tempro plus D120/1-L dar, ein direkt gekühltes, gross dimensioniertes Einkreis-Temperiergerät mit Wasser als Temperiermedium. Es eignet sich für einen Temperaturbereich von bis zu 120 °C. Das «L» im Produktnamen steht für «large» – für die jeweils hohe Heizund Pumpenleistung dieses Modells. Die Pumpe verfügt über eine Leistung von 4 kW, bei einem

Druck von max. 5,9 bar und einem Durchfluss von 280 l/min. Die Heizleistung liegt bei 36 kW. Dieses Gerät kommt überall dort zum Einsatz, wo grosse Werkzeuge verwendet werden, wo also speziell beim Anlaufen der Produktion eine hohe Heizleistung nötig ist, und danach eine hohe Kühlleistung. Die für das Tempro plus D120/1-L verfügbaren Optionen entsprechen im Prinzip jenen, die auch für die anderen Geräte der Serie D angeboten werden. So wie diese ist auch das neueste Modell der Baureihe mit einem 5,7“ grossen farbigen bedienerfreundlichen

Touch-Display ausgestattet, über welches das Gerät gesteuert wird und die verschiedenen Parameter ausgelesen werden können. Die unterschiedlichsten Schnittstellen können realisiert werden; das Temperiergerät ist aber auch im Rahmen der Wittmann 4.0 Integration in die Steuerung der Verarbeitungsmaschine integrierbar.

Wittmann Kunststofftechnik AG Uznacherstrasse 18 CH-8722 Kaltbrunn Telefon +41 (0)55 293 40 93 info@wittmann-group.ch www.wittmann-group.ch

Neue PEM SMPP Miniatur-Einpressmuttern Der Verbindungsspezialist KVTFastening erweitert sein umfangreiches PEM-Sortiment jetzt um die neuen Miniatur-Einpressmuttern SMPP. Die kleinen und besonders korrosionsbeständigen Befestigungselemente lassen sich in sehr dünne Edelstahlbleche verpressen und eignen sich damit ideal für hochwertige EdelstahlBaugruppen mit begrenzten Platzverhältnissen. Mit diesen Kerneigenschaften lösen die PEM SMPP Miniatur-Einpressmuttern anspruchsvolle Verbindungsaufgaben, beispielsweise in der Medi-

zintechnik, der Messtechnik oder der Elektronikindustrie. Die Montage kann mittels PEMSerter oder mit herkömmlichen, parallelen Einpressverfahren erfolgen. Die PEM SMPP Miniatur-Einpressmuttern zeichnen sich durch ihre geringe Bauhöhe von 1,4 mm/ 0.065 Zoll sowie ihren kleinen Durchmesser von 5,6 mm/0.220 Zoll aus. Dieser minimale Bauraum erlaubt nicht nur die Montage in extrem dünnen Edelstahlblechen mit Stärken ab 0,64 mm/0.025 Zoll, sondern auch bei Anwendungen mit kleinen Randabständen.

SMPP werden aus speziell gehärtetem A286 Edelstahl hergestellt und sind zur Verarbeitung in rostfreien Edelstahlblechen bis zu einer Härte von HRB 90/HB192 geeignet. Ihre Korrosionsbeständigkeit ist vergleichbar mit Edelstählen der 300 Serie.

Nach der Installation verhindert ein gerändelter Einpressbereich, dass sich die Mutter im Blech verdreht und sorgt somit für absolut sichere Verbindungen. Die PEM

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Starke Performance in heissem Umfeld

Ems-Grivory hat eine neue Generation von Hochleistungspolyamiden mit höchster Langzeit-Temperaturbeständigkeit für den Motorraum entwickelt: Grivory HT2VSHH. Die High Heat Polyamide basieren auf dem seit vielen Jahren

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im Markt erfolgreichen Grivory HT2 und eignen sich hervorragend für den Langzeiteinsatz bei extremen Dauertemperaturen. Grivory HT2VS-HH-Typen sind in ersten Automobilanwendungen im Einsatz. Für die Notentriegelung im Automatikgetriebe des Audi Q7 beispielsweise setzt der Automobilzulieferer Dura Automotive Systems auf Grivory HT2VS3HH (Bild). Die Notentriegelung kommt dann zum Einsatz, wenn z. B. die Batterie oder die Fahrzeugelektronik ausfällt, der Autoschlüssel verlorengegangen ist und der Gangwahlhebel dadurch in der «P-Stellung» blockiert ist. Da diese

Anwendung eine Notbetätigung ist, muss sie auch nach sehr langen und hohen Temperaturbelastungen und sonstigen Umwelteinflüssen sicher und zuverlässig funktionieren. Grivory HT2VS-3HH meistert diese Aufgabe mit Bravour. Geeignet für den Einsatz bis zu 270 °C verfügt der Werkstoff im Temperaturbereich von 180 bis 220 °C über eine exzellente Hitzealterungsbeständigkeit – ohne Leistungsverlust im gesamten Temperaturbereich, was bei hitzestabilisierten Produkten oft vorkommt. Mit dem Ems-Werkstoff, der nebenbei auch noch eine hohe Oberflächenquali-

tät bietet, konnte eine deutliche Kostenersparnis gegenüber dem zuvor verwendeten PEEK erzielt werden. Die Getriebenotentriegelung von Dura ist nur ein Beispiel, wie die neuen High Heat Polyamide unter anspruchsvollsten Bedingungen Höchstleistungen vollbringen.

Ems-Grivory Via Innovativa 1 CH-7013 Domat/Ems Telefon +41 (0)81 632 78 88 welcome@emsgrivory.com www.emsgrivory.com

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PRODUKTE

Sesotec Metallseparator spürt unsichtbare Metallpartikel auf

Erst beim Röntgen der Kunststoffgranulatkörner wurden die Kupferdrahtverunreinigungen entdeckt.

Bei einem Hersteller von Kunststoffbuchsen für Magnetspulen kam es zu metallischen Einschlüssen, die das fertige Bauteil unbrauchbar machten. Also überprüfte man in Zusammenarbeit mit dem Rohstofflieferanten das eingesetzte Granulat (Neuware). Metallische Verunreinigungen konnten auch bei genauestem Hinsehen nicht entdeckt werden. Um eine Lösung des Problems zu finden, installierte der Kunststoffbuchsenhersteller zu Testzwecken einen Metall-Separator von Sesotec, Typ Protector. Zwei Säcke einer Granulatlieferung wurden mit

dem Metall-Separator untersucht. Die Versuchsdurchführung erfolgte unter realistischen Bedingungen einer Spritzgiesserei. Der Protector separierte tatsächlich einige Granulatkörner, bei denen von aussen nicht zu erkennen war, dass sie Metall einschlüsse hatten. Erst durch Röntgen wurden die Verunreinigungen, in dem Fall kleine Kupferdrahtstücke, sichtbar. Die Drahtfäden waren vollkommen im Granulat eingeschlossen und konnten erst durch den Protector, dessen Detektionstechnologie auf induktiver Basis funktioniert, aufgespürt werden. Metall-Separatoren von Sesotec erkennen und separieren alle Metalle sowohl ferro-magnetische als auch Edelstahl, Aluminium, Kupfer, Messing oder Blei. Dies erfolgt unabhängig davon, ob das Metall ummantelt, beschichtet, lackiert, isoliert, eingebettet oder vereinzelt ist. Kuma Solution GmbH Neuweg 31A CH-4852 Rothrist Telefon +41 (0)62 794 37 41 info@kuma-solution.ch www.kuma-solution.ch

Rotorschnellmühle signifikant verbessert Die Rotorschnellmühle ist ein bewährtes Instrument für die rasche Zerkleinerung weicher bis mittelharter, spröder sowie faseriger Proben. Durch die Aufstockung des Programms mit der premium line Version der pulverisette p-14 von Fritsch, wird der Nutzungsbereich signifikant erweitert und das Handling speziell auch bei der Reinigung erleichtert. Der Schlagrotor kann durch einen Schneidrotor oder Messeraufsatz ausgetauscht werden, was schlagempfindliche Proben schont. Die verdreifachte Antriebsleistung verstärkt die Mahleffizienz und erhöht den Durchsatz auf bis zu 5 Liter pro Stunde. Das Touchpad ermöglicht eine einfache, intuitive Bedienung/Programmierung und enthält zusätzlich viele Features, wie beispielsweise die Anzeige der Temperatur, Motorlast (nützlicher Schutz gegen Überladung beispielsweise mit Kunststoffen), Stoppuhrfunktion, um den Durchsatz Menge/Zeit gleich berechnen zu können. Der direkte Anschluss eines Hochleistungs-Zyklons reduziert allfällige Staubentwicklung und kühlt

gleichzeitig Probenraum, Mahlwerkzeuge und Probe. Das durchdachte Clean Design inkl. automatischer Mahlkammeröffnung vereinfacht die Reinigung. Alle kontaminierten Teile sind ohne Werkzeug zu demontieren. Als weiteres Plus ist die Schallpegelreduktion (nach DIN EN ISO 9612:2009-09) der 22 000 UPM schnellen Fritsch p-14 premium line ein Komfortgewinn.

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Neues zum Thema Oberflächentechnik bei Meusburger

Mitte Juni erweiterte der österreichische Normalienhersteller sein Produktsortiment im Bereich Werkstattbedarf unter anderem mit neuen Produkten für die Oberflächentechnik. Neu und besonders für hohe Ansprüche geeignet ist die Premium Druckluftfeile Heavy Duty. Damit ist ein präzises und schonendes Arbeiten bei extrem niedrigem Vibrationsgrad möglich. Trotz schlankem Design und einem geringen Gewicht ist die neue Druck-

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luftfeile sehr robust ausgeführt und bietet somit maximale Stabilität. Das praktische Schiebeventil zum Ein- und Ausschalten des Gerätes ermöglicht ein besonders ergonomisches Arbeiten. Ebenfalls neu im Sortiment sind Stahlnadelfeilen mit Hieben von 0 bis 2. Bei einer Härte von 66 HRC zeichnen sich diese durch eine hohe Verschleissfestigkeit und eine hohe Feilleistung auf Werkzeugstahl aus. Durch die zahlreichen unterschiedlichen Feilformen ist eine Anwendung für verschiedenste Geometrien möglich. Mit dem neuen flexiblen Gummiträger mit Schnellverschluss kann der Anwender Schleif- bzw. Schleifvliesscheiben möglichst rasch und effizient wechseln und somit Kosten in der Rüstzeit sparen. Die Schleifscheibe wird ein-

fach über eine Drehbewegung in den Teller eingeschraubt. Je nach Anwendungsgebiet wird der Gummiteller in 3 verschiedenen Stärken von weich bis hart angeboten. Das neue Easy Lap Set ist die optimale Lösung zum Polieren und Schleifen von kleinen Flächen. Die Basis des Systems bilden ein rechteckiger Polierstein mit entsprechend kleiner Grundfl äche sowie eine Schubstange. Diese wird mit einer Feilmaschine verbunden und schafft den erforderlichen Arbeitsdruck für optimale Abtragsraten. Aufgrund der gleichmässigen Auflage der Poliersteine auf dem Werkstück werden sehr gute Oberflächenwerte erzielt. Neben der Möglichkeit, die Komponenten des Easy-Lap-Systems einzeln zu bestellen, bietet Meusburger auch ein komplettes Set mit

allen Grössen und Qualitäten sowie unterschiedliche Ausführungen der Schubstange an. Die neuen Aufbewahrungskoffer für Geräte gewährleisten durch die optimal angepassten Schaumstoffeinlagen nicht nur perfekten Schutz für Ultraschall- oder Mikromotorgeräte, sondern auch eine ordentliche Lagerung der hochwertigen Oberflächengeräte und deren Zubehör.

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