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OFFIZIELLES ORGAN VON SWISS PLASTICS

November 2017

KUNSTSTOFF XTRA

DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR WERKSTOFFE – VERARBEITUNG – ANWENDUNG


heilen

pflegen

helfen

medizintechnik lindern umsorgen betreuen

Von der Spritze bis zum Implantat – in der Medizintechnik geht es um Qualität, Präzision und absolute Reinheit. Damit Sie hier bestens versorgt sind, unterstützt Sie bei ARBURG ein Team aus Spezialisten bei der Ausgestaltung von Spritzgiess­ maschinen- und Reinraumtechnik für Ihre spezifischen Produkte. Inklusive Analysen und Funktionstests in unseren unternehmenseigenen Einrichtungen. www.arburg.ch


EDITORIAL

Fakuma – Gradmesser der Wirtschaftslage Die Fakuma gehört zu den Messen, die ungebrochen auf ihrem Erfolgspfad vorwärtsschreiten. Selbst die Finanzkrise ab 2008 konnte der interna-

www.granula.ch www.granula.eu

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tionalen Fachmesse für Kunststoffverarbeitung – aus­ser einem leicht geringeren Besucheraufkommen in 2009 – nichts anhaben. Auch die Jubiläumsaustragung hat ihren Ruf, eine der wichtigsten Business-Plattformen weltweit zu sein, nochmals festigen können. Noch nie zuvor trafen so viele Fachbesucher auf so viele Aussteller. Die Messe brummte, die Stimmung war sehr gut und widerspiegelt die Geschäftslage quer durch die Branche. Die Fakuma ist unbestritten ein Erfolgsmodell. Damit dies so bleibt, darf der Veranstalter nicht aus den Augen verlieren, was diese Messe ausmacht und weshalb sie zu dem geworden ist, was sie ist: eine Messe mit familiärem Charakter, wo persönliche Gespräche möglich sind, wo die Stände mit genügend Platz und Freiflächen zum «Eintreten» einladen. Dazu kommt die Lage im Dreiländereck am Bodensee. Auch wenn die Fakuma längst eine internationale Messe ist, kommt der überwiegende Teil der Aussteller und Besucher aus dem deutschsprachigen Raum. Ein Kritikpunkt mag die Verkehrsanbindung sein. Diese ist «verbesserungswürdig». Das weiss auch Klaus Wellmann, Chef der Messe Friedrichshafen. Man sei dran, sagte er anlässlich der Eröffnungspressekonferenz und wies im gleichen Atemzug auf die täglichen Verkehrsstaumeldungen rund um Stuttgart hin. Dass ein Messeveranstalter wachsen möchte, ist verständlich. Mit der Belegung der Foyer-Flächen Ost und West sowie des Übergangs Ost sind wie mit einem Geschäftsabschluss: Beginnt man das letzte aus dem Machbaren herauszupressen, kann man gewinnen, man kann aber auch sehr viel verlieren. Paul Eberhard Schall sagte einmal, dass er keineswegs nur nach den Zahlen schiele, sondern nach wie vor der Qualität den Vorzug gebe. Der Fakuma ist es bisher gelungen, ihr ganz besonderes Flair zu bewahren. Hoffentlich bleibt das so.

Marianne Flury, Redaktorin m.flury@sigwerb.com 11/ 2 0 17

Medizinaltechnik

die Grenzen der Ausstellungsflächen ausgereizt. Mit einer Messe ist es


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INHALTSVERZEICHNIS

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FOKUS Ein Schritt auf dem Weg zur Elektromobilität

Noch sind die Kosten für Elektroantriebe in etwa doppelt so teuer wie für Verbrennungsmotoren, doch dank leistungs­ fähigeren Batterien nähern sie sich weiter an. Voll auf Elek­ troantrieb setzt der Schweizer Kabelschutzrohrproduzent, die Schweizer Symalit AG, die mit ihrer Power-Charger-Box (Symbox) den Weg zur Elektromobilität ebnen hilft – zumin­ dest logistikmässig.

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VERARBEITUNG Kleinstteile aus PEEK

Polyetheretherketone stellen eine Kunststoffgruppe dar, die hervorragende mechanische Eigenschaften auch bei hohen Temperaturen aufweisen. Die hohe Festigkeit bietet bei kleinen, dünnwandigen Bauteilen, die oft hohe Belastungen ertragen müssen, eine wichtige Voraussetzung für eine einwandfreie Funktion. Ebenso ist die hervorragende Bio­ kompatibilität zu erwähnen. Hierdurch eignet sich das Mate­ rial sehr gut auch zur Fertigung hoch belastbarer Implantate.

IMPRESSUM

KUNSTSTOFF XTRA

Die Fachzeitschrift für Werkstoffe – Verarbeitung – Anwendung Erscheinungsweise 10 × jährlich Jahrgang 7. Jahrgang (2017) Druckauflage 6000 Exemplare WEMF / SW-Beglaubigung 2016 5668 Exemplare total verbreitete Auflage 1534 Exemplare davon verkauft ISSN-Nummer 1664-3933 Internet www.kunststoffxtra.com Geschäftsleiter Andreas A. Keller

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MASCHINEN/ PERIPHERIE Neues physikalisches Schäumverfahren

Die ProTec Polymer Processing GmbH entwickelt momentan ein Peripheriesystem, mit dem sich ein neues Verfahren zum physikalischen Schäumen von Polymeren problemlos in vorhandene Spritzgussanlagen integrieren lässt.

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INDUSTRIE 4.0 Das Unternehmen der Zukunft

Firmen stehen vor den grössten Umbrüchen seit 50 Jahren. Das Unternehmen der Zukunft organisiert sich rund um er­ folgskritische Funktionen, Outsourcing und Kooperationen werden deutlich zunehmen und in Kernbereichen entfallen Teile des mittleren Managements. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Studie «The Firm of the Future» der internationalen Managementberatung Bain & Company.

Herausgeber/Verlag SIGWERB GmbH Unter Altstadt 10 CH-6301 Zug Telefon +41 (0)41 711 61 11 info@sigwerb.com www.sigwerb.com

Vorstufe Triner Media + Print Schmiedgasse 7 CH-6431 Schwyz Telefon +41 (0)41 819 08 10 beratung@triner.ch www.triner.ch

Anzeigenverkaufsleitung Thomas Füglistaler

Abonnemente Telefon +41 (0)41 711 61 11 info@sigwerb.com www.kunststoffxtra.com

Anzeigenverkauf SIGImedia AG Jörg Signer Pfaffacherweg 189 Postfach 19 CH-5246 Scherz Telefon +41 (0)56 619 52 52 Telefax +41 (0)56 619 52 50 info@sigimedia.ch Chefredaktion Marianne Flury St. Niklausstrasse 55 CH-4500 Solothurn Telefon +41 (0)32 623 90 17 m.flury@sigwerb.com www.kunststoffxtra.com

Druck Binkert Buag AG Baslerstrasse 15 CH-5080 Laufenburg Telefon +41 (0) 62 869 74 00 www.binkertbuag.ch

Jahresabonnement Schweiz: CHF 38.00 (inkl. Porto/MwSt.) Jahresabonnement Ausland: CHF 58.00 (inkl. Porto)

Copyright Zur Veröffentlichung angenommene Originalartikel gehen in das ausschliessliche Verlagsrecht der SIGWERB GmbH über. Nachdruck, fotomechanische Vervielfältigung, Einspeicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Wiedergabe durch elektronische Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Copyright 2017 by SIGWERB GmbH, CH-6301 Zug

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INHALTSVERZEICHNIS

WERKZEUG-/­ FORMENBAU Extrusionswerkzeuge aus dem 3D-Drucker

Vieles, was bei der Auslegung eines Extrusionswerkzeugs wünschenswert wäre, lässt sich mit den bekannten konventi­ onellen Fertigungsverfahren nicht realisieren. Das selektive Laserschmelzen (SLM-Verfahren) bietet deutlich mehr Mög­ lichkeiten.

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WERKSTOFFE

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VERBAND

Dass die gwk Gesellschaft Wärme Kältetech­ nik mbH sich weltweit ein so grosses Re­ nommee als kompetenter und innovativer Spezialist für hochwertige Temperier- und Kühltechnik schaffen konnte, basiert auf ih­ rem reichen Erfahrungsschatz aus mehr als fünf Jahrzehnten. Wer von der Kühlanlage über die Temperie­ rung bis hin zur Wasseraufbereitung auf durchdachte Hightech-Produkte angewiesen ist, findet in gwk einen Systemanbieter, der den gesamten thermischen Prozess be­ herrscht, individuell massgeschneiderte Kon­ zepte erarbeitet und ausserdem das En­ gineering und alle Komponenten liefert. Auch im Bereich der kavitätsnahen Tempe­ rierung von Werkzeugeinsätzen und der Werkzeugreinigung unterstützt gwk seine Kunden ebenso intensiv wie individuell.

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FAKUMA RÜCKBLICK

Der Messeveranstalter P. E. Schall meldet auch im Jubilä­ umsjahr der Fakuma mehr Aussteller, mehr Ausstellungsflä­ chen und mehr Fachbesucher. Damit setzt die internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung im Dreiländereck in Friedrichshafen am Bodensee ihren Erfolgskurs fort.

Die Erderwärmung bringt das grösste Korallenriff der Erde in Gefahr – fast 93 Prozent der Korallen sind vom Absterben bedroht. Eine hochfeste Tauchboot-Verglasung aus Plexiglas erlaubt nicht nur einen Rundumblick auf die Schönheiten der Unterwasserwelt, sie deckt auch schonungslos das Ko­ rallensterben auf.

ZUM TITELBILD

KREISLAUFWIRTSCHAFT

Reges Messetreiben, gute Stimmung

Abtauchen ins Great Barrier Reef

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DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR WERKSTOFFE – VERARBEITUNG – ANWENDUNG

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NEWS

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MESSEN

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VERANSTALTUNGEN

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PRODUKTE

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LIEFERANTEN­ VERZEICHNIS

Heute erarbeiten die mehr als 400 Mitarbei­ ter komplette Prozesslösungen für Kunden aus der Kunststoff-, Metall-, Lebensmittelund Chemie-Industrie auf allen Kontinenten. Mit insgesamt 19 Vertriebs- und Service­ stand­orten ist gwk in Deutschland sehr gut aufgestellt. Darüber hinaus belegen die mehr als 32 weltweiten Repräsentanzen die ebenso starke internationale Ausrichtung.

gwk Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH Vertreten durch: INGENIEURBUREAU DR. BREHM AG Lettenstrasse 2/4 CH-6343 Rotkreuz Telefon +41 (0)41 790 41 64 Telefax +41 (0)41 790 43 03 www.brehm.ch, info@brehm.ch

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FOKUS

Symalit Power Charger Box

Ein Schritt auf dem Weg zur Elektromobilität Noch sind die Kosten für Elektroantriebe in etwa doppelt so teuer wie für Verbrennungsmotoren, doch dank leistungsfähigeren Batterien nähern sie sich weiter an. Voll auf Elektroantrieb setzt der Schweizer Kabelschutzrohrproduzent, die Schweizer Symalit AG, die mit ihrer Power-Charger-Box (Symbox) den Weg zur Elektromobilität ebnen hilft – zumindest logistikmässig.

Marianne Flury

… mit Kabelschutzrohren versehen

… und ebenerdig eingebaut.

Bedienungsstutzen und Display. Die Box bietet Platz für den Kabeleinbau und Verteiler und lässt individuelle Anpassungen an alle Ladestationen zu. Das ist auch zwingend, weil jeder Anbieter – analog der Aufladekabelvielfalt von Smartphones – einen eigenen Säulentyp anbietet. «Eigentlich wollten wir den Unterteil der Ladestation, also die Power Charger Box,

so flexibel gestalten, dass eine universelle Plattform für alle Anbieter zur Verfügung steht. Aber von der Elektroseite her hat sich noch kein Anbieter (Alpiq, Green-Motion, ABB u. a.) eindeutig durchgesetzt», erklärt Hans-Ulrich Gerber, CEO von Symalit. Der grosse Vorteil der Ladestation ist die unkomplizierte und schnelle Installation. Der Unterteil wird, versehen mit allen Anschlusslöchern für die Kabel und den Schraubenlöchern für das Fixieren der Elektrotanksäule, an die Baustelle gebracht und ohne Verschalung gesetzt. In der Praxis sieht das so aus, dass die Box innerhalb knapp eines Tages fertig installiert auf einem Parkplatz oder sonstwo in Betrieb genommen werden kann. Das Ausschalen am nächsten Tag erübrigt sich selbstredend. Ursprünglich stammt die Idee für die Elektroladestationen von den Kabelschächten in den Bergen. Die Boxen sind wesentlich einfacher mit dem Helikopter vor Ort zu transportieren als schwerer Beton. «So wie in den Alpen zählt auch bei den Ladestationen der Kaiteki-Gedanke – nachhaltig und ressourcenschonend handeln», erklärt Gerber dazu. Bis heute hat Symalit rund 20 Boxen für Ladestationen ausgeliefert. Der Firmenchef rechnet aber schon mit ein paar 100

Bilder: Symalit

Seit kurzem zieht das Argument nicht mehr, dass Fahrer von Elektrofahrzeugen auf der Strecke stehen bleiben, weil es zu wenige Ladestationen gibt. Theoretisch kann jeder Supermarkt, jedes Restaurant und jede Gemeinde auf ihrem Boden schnell und unkompliziert eine Ladestation errichten. Vor rund einem halben Jahr hat die Schweizer Symalit AG mit Sitz in Lenzburg damit begonnen, Prototypen von Kabelschächten aus glasfaserverstärktem, recycelten Polyethylen zu bauen. Die Box ist zweigeteilt: der eine Teil dient als Kabelschacht und ist – ebenerdig geschlossen durch einen Gussdeckel – frei zugänglich für Kontrollen. Auf den zweiten Teil kommt der teilweise sichtbare Betonsockel als Fundament für den Elektronikschrank mit

Die Box aus glasfaserverstärktem PE wird mit allen Löchern versehen auf die Baustelle geliefert …

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FOKUS

höchste präzision für kleinste mengen

Die Blechabdeckung wird auf den mit den nötigen Löchern vorbereiteten Betonsockel fixiert …

… und mit Elektronik ausgestattet.

Einsatzbereite Elektro-Tanksäule.

Schächten im Jahr, sobald die Frage des Säulentyps einmal geklärt ist. Auch als Exportartikel kann sich Gerber die Station gut vorstellen. «Das Interesse ist vorhanden. Auch das japanische Mutterhaus freut sich über das Produkt. Der Trend hin zu Elek­ tromobilität wird ganz klar ein Vorteil für unser Portfolio sein», ist Gerber überzeugt. Das jüngste Produkt schlägt sich auch in den Investitionen nieder. «Das nächste Firmenfahrzeug wird ein Elektroauto sein», sagt Gerber abschliessend. Entsprechend ist in Zusammenarbeit mit der AEW Energie AG eine Ladestation auf dem Firmenareal geplant. Diese wird mit einer Glasplatte anstelle des Gussdeckels versehen sein, damit die Kunden freien Blick in das Innenleben des Symbox-Schachts haben. Bis ein Elektroauto bis zu 80 % geladen ist, dauert es übrigens heute noch 25 bis 30 Minuten. Kontakt Symalit AG Hardstrasse 5 CH-5600 Lenzburg Telefon +41 (0)62 885 83 80 etb@symalit.com www.symalit.ch 11/2017

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VERARBEITUNG

Verarbeitung auf höchstem Niveau

Kleinstteile aus PEEK

Thomas Breiden1 Dass bei der Verarbeitung dieses hoch­ wertigen Materials sowohl an den Verar­ beiter als auch an die Maschine gewisse Anforderungen gestellt werden müssen, scheint logisch. Denn das Temperaturniveau bei der Verar­ beitung liegt an der oberen Grenze des in der Kunststoffverarbeitung Üblichen. Die Plastifiziereinheit der Spritzgiessmaschine arbeitet im Temperaturbereich um die 400 °C und auch das Spritzgiesswerkzeug wird auf Temperaturen an die 200 °C ge­ bracht. Das Vortrocknen geschieht meist jenseits der 150 °C. Oft sind deshalb Mo­ difikationen an der Spritzgiessmaschine und den Peripheriegeräten nötig, um im Produktionsbetrieb Schäden durch die Ab­ wärme zu vermeiden. Für diese Anwen­ dung wurde ein PEEK von Solvay, Keta­ Spire KT 880 natur, eingesetzt, das von der Albis Plastic GmbH zur Verfügung ge­ stellt wurde. Die Plastifiziereinheit sollte den Ferti­ gungsbedingungen angepasst sein. Dem Durchsatz entsprechend muss die geeig­ nete Grösse gewählt werden, wobei zu beachten ist, dass das hohe Temperaturni­ veau gut erreicht werden kann, das Mate­ rial aber auch nicht zu lange im Plastifizier­ zylinder verweilt. Sehr gute Ergebnisse konnten mit den kleinen Plastifiziereinhei­ ten der Spritzgiessautomaten Boy XS und Boy XXS erzielt werden. Hier wurde konse­ quent auf die langjährigen Erfahrungen aus dem Mikrospritzguss sowie der Ferti­ gung komplexer Kleinteile zurückgegriffen. Thomas Breiden, Leiter Marketing, Dr. Boy GmbH & Co. KG, D-53577 Neustadt-Fernthal.

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Insbesondere die Gestaltung von Schne­ ckenvorraum und Düse eignet sich sehr gut für die Verarbeitung von Hochtempe­ ratur-Thermoplasten. Mit einem möglichst geringen Schneckengangvolumen wird die Verweilzeit in den kleinsten Plastifizierzy­ lindern der Boy-Spritzgiessautomaten deutlich minimiert. So lassen sich eine Vielzahl von Materialien auch bei hohen Temperaturen ohne thermische Schädi­ gungen verarbeiten. Aufgrund der recht hohen Materialpreise der Polyetheretherketone ist gerade bei me­di­zi­ntechnischen Anwendungen eine weitest­gehend abfallfreie Produktion anzu­ streben. Heisskanalwerkzeuge oder Werk­ zeuge, die mit kompakten Anguss­s ys­te­ men (formteil- und kavitätenzahlabhängig) auskommen, sind vorzuziehen. Werkzeuge mit kleinen Kavitätenzahlen sieht man deshalb häufig, was oft auch durch kom­ plexe Formteilkonturen erforderlich wird. Entsprechend niedrige Schussgewichte führen zu kleinen Plastifiziereinheiten, so dass man aus diesen Gründen oft kleine Spritzgiessmaschinen in der PEEK-­ Verarbeitung bevorzugt. Auch in diesem Punkt überzeugen die kompakten Spritz­ giessautomaten des Herstellers aus Neu­ stadt-Fernthal. Mit der Boy XS und der neuen Boy XXS stehen den Anwendern für diese Aufgaben adäquate und effiziente Verarbeitungsmaschinen zur Verfügung. In der Verarbeitung zeigt sich, dass das Material zwar thermisch recht robust ist, aber Scherbelastungen durchaus zu Mate­ rialschädigungen führen können. Sehr klei­ ne Anschnitte und dünnwandige Stege können unter bestimmten Umständen die Ursache von Verfärbungen sein, die auf Materialschädigungen schliessen lassen. Gerade in der Medizintechnik sind deshalb

Bild: Dr. Boy

Polyetheretherketone (PEEK) stellen eine Kunststoffgruppe dar, die hervorragende mechanische Eigenschaften auch bei hohen Temperaturen aufweisen. Die hohe Festigkeit bietet bei kleinen, dünnwandigen Bauteilen, die oft hohe Belastungen ertragen müssen, eine wichtige Voraussetzung für eine einwandfreie Funktion. Ebenso ist die hervorragende Biokompatibilität zu erwähnen. Hierdurch eignet sich das Material sehr gut auch zur Fertigung hoch belastbarer Implantate.

4-fach Diodenhalter aus PEEK, gefertigt auf einer Boy XS.

dunkle Spots ein direktes Ausschusskrite­ rium. Für den Verarbeiter bedeutet dies, dass die idealen Einspritzbedingungen gefun­ den werden müssen und diese prozesssi­ cher konstant zu halten. Die Maschine sollte deshalb im optimalen Arbeitsbereich laufen. Sind diese Verarbeitungsbedingun­ gen entsprechend gegeben, ist der eigent­ liche Spritzgiessprozess dann relativ un­ spektakulär.

Kontakt Thomatech GmbH Wyssmattstrasse 5 CH-6010 Kriens Telefon +41 (0)41 780 01 50 info@thomatech.ch www.thomatech.ch

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VERARBEITUNG

Hidden Champion

Lohnmahlen vom Feinsten Bei Dressler dreht sich alles um Pulver. Der Lohnmahler liefert seinen Kunden das Material, das diese für ihre Anwendung benötigen und begleitet sie von Beginn weg bis zum fertigen Produkt. Eine Stärke von Dressler ist das ständige Suchen nach Lösungen, nach Innovation und die Hartnäckigkeit, an einem Problem zu arbeiten, bis es gelöst ist.

Qualität und nochmals Qualität – das sind die Ansprüche, die die Dressler Group an ihre Produkte und Dienstleistungen stellt. Alle nur möglichen Zertifikate belegen, dass dies nicht nur leere Wort sind, sondern die Ansprüche auch erfüllt werden. Dressler Group verfügt über viele Kompetenzen, die sie in den drei Firmen Godding + Dressler GmbH, MPS Micro Powder System GmbH und Linus GmbH am Standort Meckenheim (D) bündelt. Die Kompetenzen sind aus der Forderung der Kunden erwachsen, Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere nach spezifischen Vorgaben mit verschiedenen Verfahren sehr fein zu vermahlen. So verfügt Godding + Dressler zum Beispiel über grosses Know-how im Kaltvermahlen. «Dadurch, dass wir Kunststoffe mit Stickstoff extrem kühlen können, sind wir in der Lage, diese in einem Feinheitsbereich von deutlich < 500 µ zu vermahlen, was man mit einer Warmvermahlung nicht hinkriegt», weist Jan Dressler auf eine Kernkompetenz hin. Von noch feineren Pulvern spricht der Firmenchef, wenn es beispielsweise um die Beschichtung von Spülmaschinenkörben geht. «Da liefern wir Feinheiten von < 2 bis 3 µ.» In diesem Bereich kann die MPS ihre Stärken ausspielen. Die Firma Linus schliesslich deckt mit ihren Zertifikaten den Pharmabereich ab. Neben der Kaltvermahlung beherrscht das Unternehmen – und darauf ist Dressler besonders stolz – ein patentiertes Sprühverfahren, mit dem Polyethylenglykol (PEG) versprüht wird. Aus dieser Kompetenz heraus ist auch die jüngste Innovation, die sogenannte Spherical Powder Technology (SPT) entstanden, die auf der K2016 erstmals vorgestellt wurde. Der Wunsch im 3D Druck, 11/2017

Bilder: Dressler / Har tmut Nägele

Marianne Flury

Jan und Axel Dressler in dem neuen, erweiterten Logistikbereich.

gefüllte Materialien (mit Glasfasern, Glaskugeln oder Kohlefasern) einsetzen zu können – Rohwaren also, die sich nicht vermahlen lassen, ohne dabei die Anlage zu zerstören – beflügelte die Meckenheimer erst recht, diese Hürde zu knacken. «Die Crux liegt darin, die gefüllten Materialien so zu bearbeiten, dass sich durch Versprühen Pulver erzeugen lassen, die man so nicht vermahlen könnte. Auch sehr hoch­temperaturbeständige Kunststoffe, wie PEKK (Polyetherketonketon) lassen sich mittels der SPT versprühen», erläutert Dressler. Das Rohmaterial für das Spherical Powder Verfahren wird als Granulat (Kügelchen, spherical) geliefert.

Der Kunde erhält das, was er benötigt Entwickelt wurde das Ganze im hauseigenen Innovation Lab und im daran angeschlossenen Technikum. Getüftelt wird aber nicht nur für Eigenentwicklungen. Geforscht und ausprobiert wird vor allem gemeinsam mit den Kunden. «Wir entwickeln mit dem Kunden zusammen sein Pulver. Wenn er dieses dann ausgetestet hat, gehen wir damit in die grössere Produktion. Er kriegt genau da, was er braucht», hebt Dressler den besonderen Service hervor. «Das Innovation Lab ist quasi unser think tank. Da kann man erst 7


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VERARBEITUNG

Forschen und Entwickeln im Zusammenschluss mit Kunden. Im Technikum der Dressler Group entsteht «Zukunft in Echtzeit».

mal etwas vom Feinsten im Kleinen entwickeln – ein wesentlicher Vorteil, sind die Pulver doch sehr, sehr teuer geworden» erklärt Dressler. Im Innovation Lab stehen ein Besprechungstisch, eine Labormühle für 500 g, eine Siebmaschine für unterschiedliche Siebungen mit diversen Maschenweiten, ein Mikroskop und ein Thermomix für Mischversuche mit Additiven zur Verfügung. Zudem hat es genügend Platz, wenn der Kunde seine Anlage für Testläufe mitbringen möchte. Im Technikum steht alles, was in der Produktion in grossem Massstab vorhanden ist – Versuchsextruder, Mischer, auch eine Sprühanlage für Sprühversuche in kleine-

rem Massstab. Das Herzstück des Technikums ist eine modular aufgebaute Mühle. «Wichtig ist, dass wir genau das erfüllen, was der Kunde sich wünscht. Dass wir wissen, wie wir die Prozesse optimieren und uns kontinuierlich verbessern können. Das ist Ziel dieses Technikums», so der Firmenchef. Sowohl das Innovation Lab wie auch das Technikum sind für Monate ausgebucht. Deshalb ist auch die Investition in eine weitere Mahlanlage geplant. Den Erfolg der Unternehmensgruppe führt Dressler auf die Grundwerte Qualität, Sicherheit und Verlässlichkeit zurück – Werte, die bereits sein Vater seit der Gründung der Firma Godding + Dressler hochgehalten hat. Hinzugekommen sind in den letzten Jahren Innovationskraft und Flexibilität. Dressler nennt noch einen weiteren wichtigen Punkt: «Wir sind Serviceanbieter und leben davon, dass wir dem Kunden nicht nur das Pulver liefern. Auch Lager und Logistik bieten wir an und denken darüber nach, demnächst auch Einkauf mit einzubeziehen. Wir hören, was die Kunden sich wünschen, welche Mahltechniken gebraucht werden, welche Herausforderungen in der Zukunft anstehen, wo mit Sicherheit dann auch entsprechende Pulver benötigt werden – das nehmen wir auf und bieten den Service individuell an.»

Eine Autorität im Vermahlbusiness Der Trend nach feinem Kunststoffpulver ist ungebrochen. Aus fein, wird feiner.

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Die Dressler Group versteht sich als eigentliche Autorität im Vermahlbusiness,

Die Dressler Group in Kürze Dressler Group ist die Dachmarke für die drei auf das Lohnmahlen und die Veredlung von chemisch-technischen Produkten spezialisierten Unternehmen Godding + Dressler GmbH, die Micro Powder System GmbH und die Linus GmbH. Geschäftsführer des Familienunternehmens sind seit 2012 die Brüder Jan und Axel Dressler. Die Gruppe am Standort Meckenheim zählt über 100 Mitarbeitende. Geschichte: Godding Dressler wurde 1979 von Herbert Dressler und Hans Godding. gegründet. Weil Herbert Dressler expandieren wollte, sein Partner aber nicht, trennten sich die beiden. Mit den Firmen Micro Powder System GmbH und Linus ergänzte Herbert Dressler die Kompetenzen um das Mikronisieren hochwertiger Ausgangsstoffe und um das Sprühpulverisieren. 2012, nach dem Tod von Herbert Dressler, traten seine beiden Söhne Jan (bis anhin Chef einer eigenen ITFirma) und Axel (vormals Flugkapitän) als Quereinsteiger in das Unternehmen ein. Auffälligste Änderungen unter ihrer Ägide sind das Zusammenführen der drei Unternehmen unter der Dachmarke Dressler Group, die Schaffung des Bereichs Customer Service und der Führungsstil: dieser wechselte von einem pa­triarchischen zu einem teamorientierten. was sich auch im Zusatz zum Firmennamen «the grinding authority» ausdrückt. Und noch etwas zeichnet Dressler aus. «So ein Unternehmen zu führen, respektive auf Kurs zu bringen und zu halten, macht Freude. Es geht uns nicht darum, grösser zu werden, sondern wir werden grösser, weil die Arbeit uns Spass macht», so das Bekenntnis des Firmenchefs.

Kontakt Dressler Group Customer Services Am Hambuch 11 D-53340 Meckenheim Telefon +49 (0)2225 9204-0 info@dressler-group.de www.dressler-group.de

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Maschinen/Peripherie

Hoher Aufschäumdruck ohne Umbau der Spritzgiessmaschine

Neues physikalisches Schäumverfahren Die ProTec Polymer Processing GmbH entwickelt momentan ein Peripheriesystem, mit dem sich ein neues Verfahren zum physikalischen Schäumen von Polymeren problemlos in vorhandene Spritzgussanlagen integrieren lässt.

Bilder: ProTec Polymer Processing

Einsparmöglichkeiten bei Maschine und Werkzeug

Die Vorbereitung und Zuführung des mit CO2 angereicherten Granulats erfolgt vollautoma­ tisch über eine integrierte Peripherielösung von ProTec, die aus Trockner, Autoklav und Förder­ einheit besteht.

Bei dem innovativen Prozess, der vom Kunststoff-Institut Lüdenscheid und der Linde AG entwickelt wurde, wird ein getrocknetes Granulat in einem Druckbehälter mit CO2 angereichert und anschlies­ send der Spritzgiessmaschine zugeführt. Damit vereint das neue Verfahren die einfache Handhabung chemischer Schäumprozesse mit dem hohen Aufschäumdruck des physikalischen Schäumens. Auch bei geringen Wanddicken sind gute Schäumergebnisse und somit erhebliche Materialeinsparungen möglich. Die externe CO2Beladung wurde bereits an verschiedenen Kunststoffsorten getestet, diese sind über mehrere Stunden hinweg reproduzierbar schäumfähig. Mit der integrierten Peripherielösung von ProTec wird die Innovation künftig für einen breiten Anwenderkreis industriell nutzbar. Das neue System können Unternehmen künftig rasch in ihre Fertigung integrieren, da vorhandene Spritzgiessmaschinen je nach Typ gar nicht oder nur minimal modifiziert werden müssen. Die Vorbereitung und Zuführung des Granulats erfolgt vollautomatisch über eine integrierte Peripherielösung von ProTec, die aus Trockner, Autoklav und Fördereinheit besteht. Da diese mehrere Maschinen gleichzeitig be11/2017

liefern kann, lassen sich sowohl kleine als auch grosse Chargen wirtschaftlich fertigen. Zentral bedient wird die integrierte Anlage über eine netzwerkfähige SPSSteuerung, mit der bereits heute alle Trockner und Dosierer der Somos-Produktlinien von ProTec ausgestattet sind.

Daneben bringt das physikalische Schäumen weitere Vorteile mit sich: Die Viskosität des Polymers sinkt, wodurch sich die Fliesseigenschaften verbessern. Somit kann beim Befüllen der Formen ein nie­ drigerer Druck zum Einsatz kommen. Für den gleichen Prozess genügt unter Umständen eine Spritzgiessmaschine mit geringerer Schliesskraft oder ein weniger steifes Werkzeug. Gleichzeitig wird bei vielen Kunststoffen eine bessere Formstabilität erreicht als beim herkömmlichen Spritzguss, weil das Schäumen die anisotrope Materialschwindung verringert. Sind hohe Oberflächengüten gefragt, kann beispielsweise ein Gasgegendruck-Verfahren eingesetzt werden.

Gewichtseinsparungen für verschiedenste Branchen Die neue Schäumlösung bietet sich insbesondere für Fertigungsunternehmen der Automobilindustrie an, die den Ressourcenverbrauch und Emissionen durch Leichtbauteile verringern oder die Reichweite von Elektro-Fahrzeugen steigern wollen. Zusätzlich zur Gewichtsersparnis profitieren sie von einer verbesserten Wärme- und Geräuschdämmung durch die Zellstruktur der Werkstücke. Interessant ist das neue Verfahren auch für andere Branchen, die ihren Material­ einsatz reduzieren wollen, beispielsweise für die Elektro-, Elektronik- und Möbelindustrie oder für Hersteller von Haushaltsgeräten und Freizeitartikeln. Bisherigen Versuchsreihen zufolge lassen sich bis zu 60 Prozent leichtere Werkstücke herstellen.

Zentrales Modul der zukünftigen Hardware­ lösung: der mobile Granulattrockner der RDM-­R eihe mit integrierter Trockenluftförde­ rung.

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Bild: Kunststof f-Institut Lüdenscheid

Maschinen/Peripherie

Mit ca. 16 % Gewichtseinsparung im neuen physikaischen Verfahren geschäumtes PC­ Bauteil.

Einfach wie ein chemisches Schäumverfahren Der vom Kunststoff-Institut Lüdenscheid und Linde entwickelte Prozess vereint die Stärken des physikalischen und des chemischen Schäumens: Letzteres gilt als re-

lativ unkompliziert, da dem Polymer im Vorfeld des Spritzgiessens lediglich ein Treibmittel zugegeben wird, Änderungen an der Spritzgussmaschine sind nicht nötig. Das physikalische Schäumen ermöglicht wiederum hohe Aufschäumdrücke und vermeidet Ablagerungen durch Reststoffe, die bei chemischen Reaktionen entstehen. Bislang wird das Treibmittel üblicherweise direkt in die Kunststoffschmelze eingeleitet. Dazu müssen Unternehmen ihre Maschinen normalerweise modifizieren, beispielsweise werden neue Schnecken, eine andere Spritzeinheit und eine Staudruckregelung benötigt. Nicht beim neuen Verfahren: Dieses setzt an der Maschine lediglich eine Nadelverschlussdüse voraus.

Industrielle Umsetzung 2018 Einen Vorgeschmack auf die industrielle Umsetzung, die voraussichtlich auf der Fakuma 2018 der Öffentlichkeit präsentiert

7.– 8. Februar, Messe Zürich

werden soll, haben die Besucher bereits auf der diesjährigen Fakuma erhalten. Das Verfahren an sich wurde vom KunststoffInstitut Lüdenscheid präsentiert. Der Peripherie-Entwickler ProTec zeigte ein zentrales Modul der zukünftigen Hardwarelösung: den mobilen Granulattrockner der RDM-Reihe mit integrierter Trockenluftförderung, der zusammen mit einem in der Entwicklung befindlichen Autoklav zu einer einheitlichen Peripherie kombiniert wurde.

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INDUSTRIE 4.0

Selbstorganisiert und vernetzt

Das Unternehmen der Zukunft Firmen stehen vor den grössten Umbrüchen seit 50 Jahren. Das Unternehmen der Zukunft organisiert sich rund um erfolgskritische Funktionen, Outsourcing und Kooperationen werden deutlich zunehmen und in Kernbereichen entfallen Teile des mittleren Managements. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Studie «The Firm of the Future» der internationalen Managementberatung Bain & Company.

In den nächsten Jahren wird sich die Unternehmenslandschaft so stark verändern wie seit 50 Jahren nicht mehr. Denn die ausschliesslich auf Shareholder Value ausgerichtete Unternehmensführung hat sich weitgehend überholt. So ist Shareholder Value in Zukunft das Ergebnis einer guten Strategie, aber nicht mehr deren Ziel. Auch das Bestreben, die besten Mitarbeiter zu Führungskräften zu entwickeln, tritt in den Hintergrund. Stattdessen stellt das Unternehmen der Zukunft den Kunden in den Mittelpunkt, setzt auf eine neue Generation von Mitarbeitern, kooperiert ausgiebig mit anderen Firmen und nutzt gemäss BainStudie die Chancen der Digitalisierung. Angesichts des schnellen technischen Wandels und neuer, disruptiver Geschäftsmodelle suchen Unternehmen allerorts nach Wegen, wie sie schneller, innovativer und zukunftsfähiger werden können. Gleichzeitig stehen immer mehr junge Mitarbeiter den traditionellen Karrierepfaden skeptisch gegenüber. Sie wollen eine erfüllende, herausfordernde Arbeit – und zwar in einem Umfeld, das ihren Werten und Prinzipien entspricht. Die Bain-Studie gibt klare Anhaltspunkte, wie Firmen in der digitalen Welt von morgen aussehen müssen. «Das Unternehmen der Zukunft ist sehr schlank, weitgehend selbstorganisiert und stark vernetzt mit anderen Firmen», erklärt Walter Sinn, Deutschlandchef von Bain & Company. «Neben seinem aktuellen Geschäftsmodell entwickelt es parallel ein zweites oder drittes für die Zukunft.»

Kundenservice und Grösse sind kein Widerspruch mehr Unternehmensgrösse bedeutete bisher mehr Ertrag und höhere Profitabilität durch 11/2017

Skaleneffekte. Sie stand zugleich aber auch für eine geringere Kundenzufriedenheit. Für kleine Unternehmen galt das genaue Gegenteil. Diese Unterschiede werden durch digitale Technologien mehr und mehr aufgehoben. So sind kleine Firmen heutzutage in der Lage, ihre Grössennachteile durch Outsourcing oder über Plattformen wie Amazon Web Services auszugleichen. Grossen Unternehmen wiederum ist es durch neue Technologien und Analysetools möglich, die Erwartungen ihrer Kunden schneller und genauer zu erkennen. Um allerdings dann auch handlungsfähig sein zu können, ist Reaktionsgeschwindigkeit vonnöten. Zugleich brauchen die Mitarbeiter an der Kundenschnittstelle ein hohes Mass an Entscheidungsfreiheit.

Selbstorganisation lautet das neue Credo In jedem Unternehmen gibt es Gruppen von Mitarbeitern, die direkten Wert für den Kunden schaffen. Damit besetzen sie erfolgskritische Funktionen. In Zukunft werden Unternehmen deutlich stärker als bisher um diese erfolgskritischen Funktionen herum organisiert sein. Agile Methoden wie Scrum sorgen dafür, dass Firmen innovativer werden und schnell auf Marktveränderungen reagieren können. Projektteams arbeiten selbstorganisiert, entwickeln Produkte autonom und treffen eigenständig alle anfallenden Entscheidungen. Das bedeutet höhere Geschwindigkeit und kurze Kommunikationswege. Das mittlere Management entfällt weitgehend, mit ihm verschwindet auch das klassische Karrierebild der «Leiter nach oben». Die verbliebenen Führungskräfte konzentrieren sich auf effiziente Verwaltung und Mitarbeiter-Coaching.

Netzwerke sparen Kapital und streuen Risiken Das digitale Zeitalter ist die Ära von Sharing, Plattformen, Allianzen, Kooperationen und virtuellen Teams. Das reduziert den eigenen Investitions- und Managementbedarf. So entstehen vielfältige Kooperationen, um gemeinsam zu forschen, zu produzieren oder zu vermarkten. «Für das Top-Management heisst das, sich darüber klar werden zu müssen, was das Unternehmen in Zukunft in Eigenregie machen soll und kann», so Sinn. Gewinnbringende Partnerschaften mit anderen Unternehmen sind das A und O. Diese Partner können auch Zulieferer, Kunden oder Wettbewerber sein. Um reibungslos zu funktionieren, muss dieses Geflecht aktiv gemanagt werden. Entsprechend ist dies in Zukunft eine wesentliche Kompetenz von Unternehmen. Paradox dabei ist: Firmen mit einer starken Kultur, einer klaren Mission und einem strengen Fokus auf ihre erfolgskritischen Funktionen sind oft die schlechtesten Partner.

Unternehmensfinanzierung wird vielschichtiger Investoren denken immer langfristiger. So haben Private-Equity-Unternehmen weltweit ihren Investitionshorizont von 4,5 Jahren (2006) auf 6 Jahre (2016) deutlich erweitert. Auch Aktiengesellschaften werden künftig vermehrt langfristige Ankerinvestoren suchen. Zudem wird es immer mehr Investoren geben, deren spezifisches Risikoprofil sie gezielt in Projekte investieren lässt statt in das Unternehmen selbst. Dadurch werden die Grenzen zwischen Eigen- und Fremdkapital zunehmend verschwimmen. Insgesamt wird es 11


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in Zukunft eine grössere Bandbreite sowohl an Investoren als auch an Investitionsformen geben.

Immer ein neues Geschäftsmodell in der Hinterhand Die Weiterentwicklung des bestehenden Geschäftsmodells führt zu kleineren, schrittweisen Veränderungen. Durchbrüche sind hingegen nur mit neuen Geschäftsmodellen möglich. Wer für die Zukunft gerüstet sein will, muss einen wahren Balanceakt schaffen. Es gilt das aktuelle Geschäftsmodell zu erhalten, mit dem derzeit das Geld verdient wird, und gleichzeitig ein neues Geschäftsmodell aufzubauen, das die Erträge von morgen sichert. «Für ein erfolgreiches Vorankommen reicht ein Motor allein künftig nicht mehr aus», betont Bain-Deutschlandchef Sinn. «Zwei

Motoren indes heisst, parallel zwei Ansätze zu verfolgen, nämlich die konventionelle Weiterführung des bestehenden Geschäfts und den kreativen, mutigen Sprung ins kalte Wasser.» Dabei muss das Management entscheiden, ob sich das Neue zunächst als externes Unternehmen aufbauen lässt oder ob es innerhalb des Stammhauses entwickelt werden kann. Wichtig ist, dass das Stammunternehmen das neue Geschäftsfeld propagiert und zu einem passenden Zeitpunkt wieder integriert.

Langfristiges Denken und flexible Organisation Das Unternehmen der Zukunft denkt nicht in Quartalserträgen, sondern in Renditechancen über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren hinweg. Gleichzeitig bleiben zentrale strategische Erfolgsrezepte auch

in der digitalen Geschäftswelt von morgen gültig. Dazu gehören etwa eine überlegene Kostenposition, ein einzigartiges Kundenerlebnis oder die Kontrolle über einen Industriestandard. Radikal verändern wird sich jedoch die Umsetzung von Strategien. Dabei wird die Anpassungsfähigkeit der Firmen von zentraler Bedeutung sein und in den nächsten Jahren über ihre Zukunft entscheiden. Für Sinn steht fest: «Je besser und je schneller sich ein Unternehmen anpassen kann, desto erfolgreicher wird es sein.»

Kontakt Bain & Company Switzerland, Inc. Sihlporte 3 CH-8001 Zürich Telefon +41 (0)44 668 8000 www.bain-company.ch

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INDUSTRIE 4.0

Euromap 77

Unabhängig und frei verfügbar Mit der Schnittstelle Euromap 77 auf Basis von OPC UA schaffen die Spritzgiessmaschinenbauer eine wichtige Voraussetzung für Industrie 4.0.

werden, es sei denn, die beiden Hersteller hätten sich vorher mit ihrem Kunden auf eine gemeinsame Schnittstelle verständigt. Die Kunststoffverarbeiter, also die Kunden der Maschinenbauer, sind dadurch in der Vernetzung ihrer unterschiedlichen Produktionsanlagen stark eingeschränkt. Der Aufwand zur Umsetzung von Industrie 4.0 ist gross, und die Planungen dazu bleiben oft im Frühstadium stecken.

Bild: VDMA

Spritzgiessmaschinenhersteller unter den First Movern Mit der neuen Schnittstelle können Maschinen und Geräte verschiedener Hersteller miteinander kommunizieren.

Der Trend zur Individualisierung verändert die Fertigungsprozesse. Die Produktion muss heute schneller umgestellt werden können und sie muss flexibel regelbar sein, damit auch in der Massenproduktion die Herstellung notfalls eines einzelnen, individualisierten Teils noch wirtschaftlich machbar ist. Ausserdem wird die zentrale Qualitätsüberwachung immer wichtiger. Voraussetzung dafür ist die Digitalisierung – also die Vernetzung der einzelnen Teile

der Produktion und die Kommunikation der verschiedenen Maschinen und Komponenten miteinander. Dem vollen Nutzen der Digitalisierung für die Produktion stehen in vielen Industrien noch unterschiedliche Schnittstellen-Standards im Wege. Eine Produktionsmaschine des einen Herstellers kann nicht ohne weiteres über den Leitrechner oder das Produktionsleitsystem (MES) mit der Maschine eines anderen Herstellers verbunden

Als eine der ersten Industrien haben sich die europäischen Spritzgiessmaschinenbauer unter Federführung des VDMA zusammengesetzt und eine international einheitliche Schnittstelle für den Datenaustausch zwischen Spritzgiessmaschinen und Leitrechnern oder MES erarbeitet: die Euromap 77. Vorgestellt wurde sie im vorigen Herbst auf der Branchenleitmesse «K» in Düsseldorf. Ein Demonstrator zeigte dort anschaulich, wie verschiedene Maschinen, die in unterschiedlichen Messehallen aufgestellt waren, Daten miteinander austauschten. Euromap 77 basiert auf dem Kommunikationsstandard OPC Uni-

Ihr kompetenter Partner für Kunststoffe in der Elektrotechnik und im Maschinenbau.

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INDUSTRIE 4.0

fied Architecture (OPC UA), der von der nicht-kommerziellen OPC Foundation erstellt worden ist und schon in vielen Industrien als Grundlage der Kommunikation zwischen Maschinen unterschiedlicher Hersteller benutzt wird. Der unabhängige Industrieverband war auch beratend an der Entwicklung von Euromap 77 beteiligt. «Der grosse Vorteil von OPC UA ist, dass man herstellerunabhängig ist. Auch die Wettbewerber untereinander. OPC UA ist eine Technologie, die für jeden verfügbar ist und nicht abhängig von einem Steuerungshersteller. Diese Herstellerunabhängigkeit ist ein wesentlicher Grund, warum sich OPC UA immer mehr als Standard von Industrie 4.0 abzeichnet», sagt Jürgen Peters, Abteilungsleiter Softwareentwicklung bei Arburg.

Zweite Version von Euromap 77 verfügbar Im September 2017 wurde von Euromap 77 ein zweiter sogenannter Release Candidate, also eine Art Beta-Version, veröffentlicht und ist damit für jeden frei einsehbar. «Transparenz ist uns an dieser Stelle sehr wichtig, um eine breite Akzeptanz unter den Maschinenbauern den Software-Anbietern und letztlich den Anwendern zu erreichen», sagt Dr. Harald Weber, der die technischen Euromap-Arbeitskreise leitet. An der Entwicklung der neuen Schnittstelle waren alle grossen Spritzgiessmaschinenhersteller im europäi­ schen Dachverband Euromap beteiligt: Neben Arburg auch Engel, Ferromatik Mi-

lacron, Krauss Maffei, Netstal, Negri Bossi, Sumitomo (SHI) Demag und Wittmann Battenfeld. «Als Hersteller von Spritzgiessmaschinen ist es für uns wichtig, gemeinsam mit weiteren Anbietern einen neuen technologischen Standard zu definieren. Damit ist zum einen sichergestellt, dass nicht jeder Hersteller zeit- und kostenaufwändige kundenspezifische Schnittstellenlösungen entwickeln muss. Zum anderen liegt der grosse Vorteil für den Kunden darin, dass die Produkte verschiedener Anbieter die gleiche Sprache sprechen», sagt Peters. Es ist eine Win-win-Situation für alle am Prozess beteiligten Unternehmen. «Für MES Hersteller bietet Euromap 77 den grossen Nutzen, dass eine Maschine, die diesen Standard unterstützt, praktisch ‹plug & play› angeschlossen werden kann und ein verlässliches Grundset an Informationen liefert, mit dem die wesentlichen MES-Funktionen abgebildet werden können», sagt Alexander Koblinger, technischer Leiter beim MES-Anbieter T.I.G.

Weitere Schnittstellen für KuG-Maschinen in Arbeit Die Euromap 77 ist erst der Anfang. An der Entwicklung einer weiteren Schnittstelle, der Euromap 79, wird bereits gearbeitet. Sie soll die sichere Verbindung zwischen Spritzgiessmaschinen und Robotern herstellen. Die grösste Herausforderung hier: Einige Signale müssen in Echtzeit verfügbar sein, damit es nicht zu Kollisionen zwischen Maschine und dem sich bewegenden Roboter kommt. Da OPC UA an

sich nicht echtzeitfähig ist, wird hier Time Sensitive Networks (TSN) verwendet. Aber auch bei Euromap 79 wird es nicht bleiben. «Die Nachfrage an standardisierten Schnittstellen ist sowohl bei Maschinenherstellern als auch bei den Kunststoffverarbeitern gross», sagt Weber. Geplant sind schon Schnittstellen für die Anbindung von Peripheriegeräten, zur Materialflusskontrolle und für Extrusionsanlagen. Deshalb verfolgt auch der Recyclingspezialist Erema die Entwicklung der Euromap 77. «Euromap 77 betrifft uns zwar nicht direkt. Aber es werden hier Schnittstellen definiert, die uns dann im Bereich der Extrusionsmaschinen, bei der Euromap 84, in der Umsetzung helfen, um dort auch in der ersten Reihe mitzuwirken. Denn wenn es um technologischen Fortschritt geht, wollen wir als Technologieführer für das Recycling immer vorne dabei sein», sagt Stefan Heitzinger, CTO von Erema. Die zunehmende Zahl von Schnittstellen erfordert schliesslich eine einheitliche, übergeordnete Struktur. Auch daran wird bereits gearbeitet, damit die Schnittstellen für verschiedene Kunststoff- und Gummimaschinen (KuG-Maschinen) am Ende einem einheitlichen Schema folgen. Kontakt VDMA Kunststoff- und Gummimaschinen Dr. Harald Weber Lyoner Strasse 18 D-60528 Frankfurt/Main Telefon +49 (0)69 6603-1832 kug@vdma.org https://plastics.vdma.org n

Firma zu verkaufen

Im Rahmen einer altersbedingten Nachfolgeregelung suchen die Eigentümer eines spezialisierten Personalberatungs- und Vermittlungsbüros einen geeigneten Nachfolger, der das Unternehmen erwirbt und erfolgreich weiterführt. Die Firma hat sich auf die Rekrutierung sowie Vermittlung von technischen Fach- und Führungskräfte spezialisiert und geniesst einen ausgezeichneten Ruf. Ein grosser Kunden- und Bewerberstamm, Werbeunterlagen sowie Bewilligung zur Kandidatenvermittlung aus der Schweiz und auch aus dem Ausland sind vorhanden. Der Geschäftsführer steht dem Käufer auf Wunsch auch nach der Übernahme beratend zur Seite. Eine einmalige Chance für einen besonders qualifizierten Ingenieur/Techniker oder Meister aus den Fachbereichen Kunststofftechnik, Werkzeug- oder Formenbau, Maschinen- oder Apparatebau der über das unternehmerische Flair und finanzielle Mittel verfügt. Zu Beginn genügt ein Büroraum mit der notwendigen Infrastruktur (PC, Scanner, Drucker, Telefon, Handy etc.) der auch in der eigenen Liegenschaft oder Wohnung eingerichtet werden kann. Das Unternehmen ist schweizweit sehr erfolgreich und aktiv. Deshalb ist der Wohn- oder Firmensitz idealerweise im schweizerischen Mittelland. Der Kaufpreis für die Firma beträgt CHF 80'000.- Erste Kontaktaufnahme mit Übermittlung eines Kurz-CV bitte an: top-beratung@gmx.ch. Absolute Diskretion wird geboten und auch verlangt.

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KUNSTSTOFF XTRA

WERKZEUG-/FORMENBAU

Extrusionswerkzeuge aus dem 3D-Drucker

Überzeugende Ergebnisse Vieles, was bei der Auslegung eines Extrusionswerkzeugs wünschenswert wäre, lässt sich mit den bekannten konventionellen Fertigungsverfahren nicht realisieren. Das selektive Laserschmelzen (SLM-Verfahren) bietet deutlich mehr Möglichkeiten.

Der Konstrukteur muss bei der Gestaltung eines Extrusionswerkzeugs genau darauf achten, dass sich das von ihm konzipierte Werkzeug auch fertigen lässt. Mit Hilfe des selektiven Laserschmelzens (3D-Druck von metallischen Werkstoffen) besitzt der Konstrukteur bei der Gestaltung von Extrusionswerkzeugen deutlich erweiterte Möglichkeiten. Dies insbesondere, wenn er weiss, dass die rauhe Oberfläche, die beim Laserschmelzen zwangsläufig entsteht, bei Extrusionswerkzeugen – entgegen der Ansicht der meisten Experten – nicht störend ist. Im Gegenteil: Unter­ suchungen an einem Extrusionswerkzeug am IKV in Aachen haben ergeben, dass durch die rauen Oberflächen der Fliesskanäle, die im SLM-Verfahren erzeugt werden, das Spülverhalten um 25 Prozent verkürzt wird. Auch bei eigenen Versuchen, die mit unterschiedlichen im SLM-Verfahren hergestellten Extrusionswerkzeugen durchgeführt wurden, bestätigte sich, dass die Rauheit der Fliesskanaloberflächen völlig unkritisch ist. Es zeigte sich aber vor allem, dass derartige Extrusionswerkzeuge konventionellen Konstruktionen in vielen Belangen weit überlegen sind: –– Die Fertigungskosten liegen teilweise erheblich unter denen eines konventionell gefertigten Werkzeugs. –– Bei der Herstellung wird deutlich weniger Material und somit auch weniger Energie benötigt. –– Lasergeschmolzene Werkzeuge sind kompakter und wiegen teilweise nur noch ein Bruchteil eines vergleichbaren konventionellen Werkzeugs. Dr.-Ing. Heinz Gross Kunststoff-Verfahrenstechnik, Rossdorf (D).

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Bilder: Dr.-Ing. Heinz Gross

Heinz Gross1

Bild 1: Extrusionswerkzeuge (oben links und unten), die unter Nutzung der erweiterten Fertigungsmöglichkeiten, die das SLM-Verfahren bietet, gestaltet wurden und Querschnittmuster aus einem Farbwechselversuch (oben rechts).

–– Ein Werkzeug kann je nach Grös­se innerhalb weniger Tage gefertigt werden. –– Mehrere Werkzeuge können gleichzeitig parallel in einer Anlage gefertigt werden. –– Es gibt viel weniger Einzelteile, womit der Reinigungs- und der Wartungsaufwand erheblich reduziert ist. –– Die Gefahr von Betriebsstörungen (z. B. Leckagen) ist reduziert, weil Trennebenen, deren Abdichtung kritisch ist, vermieden werden können. –– Werkzeuge können viel schneller unter deutlich geringerem Einsatz von Energie aufgeheizt werden. –– Werkzeuge können beim Abschalten einer Anlage innerhalb extrem kurzer Zeit abgekühlt werden. –– Über spezielle Einbauten im Fliesskanal kann die Schmelze im Werkzeug intensiv gemischt (homogenisiert) werden.

–– Es lassen sich Verweilzeiten und insbesondere auch das Verweilzeitspektrum der Schmelze im Werkzeug signifikant verringern. –– Die Spülvorgänge bei Farb- und Materialwechsel können erheblich beschleunigt werden. So werden die in der Regel relativ einfachen Stegdornhalterlösungen bei Rundwerkzeugen, die inzwischen auf Grund des negativen Einflusses der Stegdornhalter in vielen Anwendungen durch kompliziertere Konstruktionen verdrängt worden sind, voraussichtlich eine Renaissance erfahren. Wird nämlich der Dorn an speziell gestalteten Mischerstegen befestigt, dann entstehen keine konkreten Bindenähte mehr. Auch erzeugen die gleichmässig im Fliesskanal verteilten Mischerstege keine Druckunterschiede über dem Umfang des 15


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WERKZEUG-/FORMENBAU

Bild 2: In Betrieb befindliches im SLM-Verfahren hergestelltes Rohrwerkzeug, das nur noch 1,8 kg (ohne Heizungen) wiegt und bei dem der Dorn an einem feinmaschigen hexagonalen Wabensystem befestigt ist.

Fliesskanals mehr. Im Gegenteil, erstmalig kann mittels der in den Fliesskanal integrierten Mischelemente die Homogenität der Schmelze beim Durchströmen eines Extrusionswerkzeugs verbessert werden. Bild 1 zeigt oben links einen vorteilhaften, für das Extrusionsblasformen konzipierten einstückigen Mischerstegdornhalterkopf, der als ein kompaktes Bauteil nur generativ hergestellt werden kann. Bei Farbwechselversuchen konnte ein HDPE, das mit Masterbatch intensiv eingefärbt war, mit 0_IR_Ins_1-3q_183x85_fbg_Rohstoffland.pdf dem gleichen nicht eingefärbten Material innerhalb von nur 15 Minuten komplett heraus gespült werden. Die Tatsache, dass 1 0_IR_Ins_1-3q_183x85_fbg_Rohstoffland.pdf Querschnittproben, die zu unterschiedlichen Zeiten des Farbwechselversuchs entnommen worden waren (Bild 1 oben rechts), eine über der gesamten Dicke 0_IR_Ins_1-3q_183x85_fbg_Rohstoffland.pdf

homogene Farbe besitzen, beweist, dass die Schmelze in dem speziellen Kopf intensiv vermischt wurde. In dem Bild 1 unten links ist ein neuartiger Rohrkopf abgebildet, der speziell konzipiert wurde, um ein PA-Rohr herzustellen. Der Kopf besteht aus dem einteiligen Grundgehäuse sowie einem austauschbaren Dornendstück und einer dazu passenden Düse. Die Düse besitzt ein integriertes Kippgelenk, mit dem, gegenüber der sonst bei Rundköpfen üblichen Schiebelö1 11.10.12 11:06 sung, ein viel präziseres und vor allem reproduzierbares Zentrieren möglich ist. Der konventionell gefertigte, aus vielen Einzel11.10.12 11:06 teilen bestehende Kopf, wiegt ohne Heizungen 52 kg. Der komplette lasergeschmolzene Kopf hingegen wiegt nur noch 1,8 kg. Er lässt sich somit viel schneller 1

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aufheizen und benötigt dafür natürlich auch viel weniger Energie. Er kann aber auch auf Grund der in die Wände integrierten Kühlkanäle innerhalb von 5 Minuten mittels Druckluft wieder abgekühlt werden, um ein Zersetzen der Schmelze im Kopf zu verhindern. Bild 2 zeigt den Kopf inklusive der Heizungen in Betrieb. Des Weiteren ist im Bild 1 unten links ein Sonderwerkzeug zu sehen, mit dem gleich­ zeitig ein Rohr mit einem Kunststoff ummantelt und ein coextrudiertes Schmelzeband (Breite 300 mm, Gesamtdicke 10 mm, Dicke der coextrudierten Schicht 1mm) ausgetragen wird. Auch dieses komplexe Werkzeug besteht nur aus zwei kompakten Teilen, dem Grundkörper mit einem sehr komplexen Fliesskanalsystem und dem Düsenvorsatz, der auswechselbar gestaltet ist, um durch Austausch des Vorsatzes Rohre mit unterschiedlichen Durchmessern ummanteln zu können. Die Schmelze für die Rohrummantelung und die für das Schmelzband wird dem Werkzeug über eine zentrale Einspeiseöffnung zugeführt und im Werkzeug aufgeteilt. Zusätzlich besitzt das Werkzeug noch zwei Drosseln, mit denen jeweils der Massestrom für das Rohr und der für die Platte stufenlos von 0 bis 100 % verstellt werden kann. Die Schmelze für die Coextrusionsschicht wird dem Werkzeug über eine gesonderte Öffnung zugeführt.

Kontakt Dr.-Ing. Heinz Gross KunststoffVerfahrenstechnik Ringstrasse 137 D-64380 Rossdorf Telefon. +49 (0)6154 695240 www.gross-k.de

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Rohstoffland Schweiz InnoRecycling fördert Ressourcen

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WERKZEUG-/FORMENBAU

Analyse kostenspieliger Werkzeugstähle für verbesserte Bauteilqualität

Virtuelle Auswahl von Werkzeuglegierungen

Im heutigen umkämpften Markt darf bei der Produktion von Spritzgiessbauteilen nichts dem Zufall überlassen werden. Die sorgfältige Kontrolle von Bauteil, Werkzeug und Prozesseinstellungen entscheidet über die Profitabilität und die Bauteilqualität. Der Verpackungshersteller Proplas S.A. aus Medellin, Kolumbien, stand vor der Herausforderung, die Zykluszeit eines Bauteils zu reduzieren, um seine eigene Gewinnspanne zu steigern und die Verfügbarkeit des fertigen Produktes für seinen Kunden zu verbessern. Das Bauteil wird aus einem ungefüllten PP gefertigt. Anschliessend muss an seinem oberen Ende eine Scheibe montiert werden, um eine Schliessfunktion zu gewährleisten. Doch bei einer verkürzten Zykluszeit schrumpfte das Bauteil unter die zulässigen Abmasse und die Montage der Scheibe war nicht mehr möglich. Die Firma wandte sich an Sigma, um eine andere Lösung zur Reduzierung der Zy­­­­k­luszeit zu finden. Das Werkzeug wurde mit Sigmasoft Virtual Molding analysiert. Die Software arbeitet wie eine virtuelle Spritzgiessmaschine. Dazu wurden das komplette Werkzeug und alle seine Komponenten in der Simulation berücksichtigt und dann mehrere aufeinanderfolgende Produktionszyklen gefahren, um so die exakten Prozessbedingungen wie in der Realität zu reproduzieren. Mit dieser Herangehensweise zeigte sich, dass sich im Werkzeug an einer für die Bauteilabmessungen kritischen Stelle ein Hotspot ausbildete. Dieser Hotspot verursachte genau an der Stelle eine grös­sere Schwindung, an der später die Montage erfolgen sollte. «Die Wärme musste aus dieser Stelle abgeführt werden. Doch das Auswerferpaket verhinderte, dass die Werkzeugkühlung an dieser Stelle bis tief 11/2017

Bild: Proplas S.A.

Beim Einsatz von teuren Werkzeugstählen mit einer höheren thermischen Leistung ist es wichtig, das Kosten-Nutzen-Verhältnis genau zu kennen. Für das Werkzeug einer Verpackungsanwendung zeigte eine Sigmasoft Virtual Molding Analyse, wie mit Hilfe eines besser leitenden Materials die Zykluszeit um 28 % reduziert und die Bauteilgenauigkeit verbessert werden kann. So wurde der Nutzen klar ersichtlich.

Die Temperaturverteilung im Werkzeug zeigt den Nutzen einer anderen Werkzeuglegierung. Links: Werkzeugkern aus P20 Werkzeugstahl mit einem Hotspot in einem kritischen Bereich. Rechts: der Kern aus einer Kupfer-Beryllium-Legierung reduziert die Wärmekonzentration.

in den Kern vordringen konnte», erklärt Dr. Laura Florez, die für das Projekt verantwortliche Sigmasoft Virtual Molding Ingenieurin. «Es wurde deshalb vorgeschlagen, die Werkzeuglegierung des Kerns zu ändern, um die Wärme schneller abzuführen.» Das Ziel war es, nicht nur die Zykluszeit, sondern auch die Bauteilschwindung zu verringern. Der Stahl des Werkzeugkerns wurde durch eine Kupfer-Beryllium-Legierung ersetzt, die eine grössere Wärmeleitfähigkeit aufweist. Die Restwärme an der kritischen Stelle wurde dadurch deutlich herabgesetzt und die maximale Temperatur von 76 °C auf 49 °C reduziert. Die Erstarrungszeit des Bauteils reduzierte sich so im fraglichen Bereich von 4,7 s auf 3,2 s, wodurch die Gesamtzykluszeit um 28 % verkürzt wurde. Gleichzeitig verbesserte sich die Masshaltigkeit des Bauteils.

Mit der Unterstützung durch Sigmasoft konnte Proplas S.A. den Nutzen des Einsatzes einer kostspieligen Werkzeuglegierung analysieren und ihr Werkzeug ohne zeitund kostenintensive Trial-and-Error-Versuche optimieren. Letztlich half die Software nicht nur die Bauteilqualität zu verbessern, sondern auch den kompletten Prozess effizienter und profitabler zu machen.

Kontakt Sigma Engineering GmbH Kackerstrasse 11 D-52072 Aachen Telefon +49 (0)241 89495-0 info@sigmasoft.de www.sigmasoft.de

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Bilder: Evonik / Frank Preuss

WERKSTOFFE

Rundumblick im Triton Tauchboot.

Plexiglaskugel erlaubt Rundumsicht

Abtauchen ins Great Barrier Reef Die Erderwärmung bringt das grösste Korallenriff der Erde in Gefahr – fast 93 Prozent der Korallen sind vom Absterben bedroht. Eine hochfeste Tauchboot-Verglasung aus Plexiglas erlaubt nicht nur einen Rundumblick auf die Schönheiten der Unterwasserwelt, sie deckt auch schonungslos das Korallensterben auf.

Das Great Barrier Reef hat nahezu gigantische Ausmasse: rund 65 Kilometer breit und 2300 Kilometer lang. Es ist der grösste lebende Organismus auf unserem Planeten und zugleich der einzige, den man auch vom Weltall aus sehen kann. Genauso gross ist auch die Artenvielfalt, die sich hier tummelt: mehr als 1500 verschiedene Fischarten, circa 600 Korallensorten und 30 verschiedene Wal- und Delphinarten. Doch der kostbare Kosmos unter Wasser ist bedroht.

verkalken und werden bleich. Noch ist ein Grossteil des Schadens aufzuhalten, denn die Korallen können sich von einem leichten Befall wieder erholen. Dazu muss jedoch die Wassertemperatur sinken und die Wasserqualiät wieder ansteigen – und das möglichst schnell.

Sichtbar machen, was geschützt werden muss Der preisgekrönte britische Tierfilmer und Naturforscher Sir David Attenborough will in einer gross angelegten Kampagne auf die Bedrohung dieses sensiblen Ökosys-

Der bleiche Tod Fast die Hälfte der schillernden Korallenpracht ist bereits tot – vernichtet durch die Korallenbleiche. Ein Phänomen, das durch zu hohe Wassertemperaturen hervorgerufen wird. Denn Korallen brauchen Algen zum Leben. Diese erzeugen nicht nur die bunte Farbenvielfalt, sondern sie versorgen die Korallen auch mit Nährstoffen. Ist es zu warm, beginnen die Algen Gift abzusondern. Die Korallen stossen sie dann ab, 18

Alle Systeme werden erst im Werk von Triton Submarines LLC in Vero Beach vormontiert …

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WERKSTOFFE

TEMPRO plus D Die Temperiergeräte mit dem „Touch“

… und dann Stück für Stück zusammengesetzt.

tems aufmerksam machen: In Zusammenarbeit mit der BBC und dem Naturhistorischen Museum London macht er die Unterwasserwelt des Riffs für Fernsehzuschauer und im Internet erlebbar und nimmt beispielsweise die Besucher des Naturhistorischen Museum London mit auf einen Virtual-Reality-Tauchgang ins Great Barrier Reef.

Wie ein Fisch im Wasser dank Plexiglas Die einzigartigen Naturaufnahmen in 3D-Technologie erforderten eine U-Boot-Kuppel, die so klar wie Glas und so stark wie Stahl ist, um dem hohen Druck unter Wasser standhalten zu können. Das stellte den Tauchboot Hersteller Triton vor eine grosse Herausforderung. Plexiglas, das Markenacrylglas von Evonik, wurde zur buchstäblich letzten Hoffnung von Triton Submarines. Mehrere Versuche verschiedener Lieferanten mit einer anderen Herstellungstechnik waren nicht transparent und stabil genug. «Es gab weltweit kein anderes Unternehmen, dem wir diese technologische Pionierleistung zutrauten, denn für einen umfassenden Rundumblick wollten wir die grösste Vollglaskugel bauen, die es bisher je gegeben hat», erzählt Patrick Lahey, Managing Partner bei den amerikanischen Tauchboot-Spezialisten Triton Submarines LLC.

So abenteuerlich wie eine Expedition Die Herstellung der riesigen Plexiglas-Kugel wurde selbst zu einer kleinen Forschungsreise – nur mit dem Unterschied, dass sie bei Evonik in Darmstadt und nicht im Südpazifik stattfand. «Wir hatten schon einige Tauchboot-Verglasungen hergestellt, allerdings noch nie mit der Krümmung einer Kugel. Deshalb mussten wir uns eine völlig neue Technologie ausdenken», erinnert sich Wolfgang Stuber, Spezialist für Sonderverglasungen bei Plexiglas. Und das geht natürlich nicht von heute auf morgen: Evonik und Triton Submarines investierten in enger Zusammenarbeit eineinhalb Jahre Entwicklungszeit in das Projekt. Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen, die Triton bei anderen Unternehmen herstellen liess, entschieden sich Stuber und die 11/2017

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WERKSTOFFE

Aus zwei mach eins Die zwei Halbkugeln wurden von Evoniks Verarbeitungspartner Heinz Fritz Kunststoffverarbeitung überarbeitet, geschliffen, poliert und zu einer Kugel zusammengeklebt. Die Kugel hat einen Durchmesser von 2100 mm und eine Wanddicke von 166 mm. Das Gewicht beträgt 2,2 Tonnen. Sie ist für eine Tauchtiefe von 1000 Metern zugelassen. Die Hohlkugel aus Plexiglas ermöglicht so einen kompletten Rundumblick und ist gleichzeitig der schützende Druckkörper für die Passagiere. Inzwischen ist die Entwicklung schon weiter fortgeschritten. Ein aktuelles Projekt von Evonik, Heinz Fritz und Triton Submarines ist eine Kugel mit einer Wandstärke von 30 Zentimetern – die dickste transparente Acrylglaswand, die jemals hergestellt wurde. Sie soll Tiefen bis zu etwa 2300 Metern ermöglichen. Experten der Firma Heinz Fritz Kunststoffverarbeitung dafür, das Markenacryl­glas nicht zu giessen, sondern Blöcke aus Plexiglas in Halbkugeln umzuformen. Zwei dieser Halbkugeln wurden dann zusammengeklebt. «Den Klebstoff mussten wir natürlich auch noch erfinden», so Stuber. «Einen Klebstoff, der Acrylglas unter so extremen äusseren Bedingungen zusammenhält und dabei fast unsichtbar ist, gab es auch noch nicht.»

Für Halbkugeln und Klebstoff musste Evonik zudem einzelne Zertifikate der Germanischen Llyod erwerben, die in etwa mit dem TÜV für Autos zu vergleichen ist. Denn alles, was zur Seefahrt gehört, unterliegt strengsten Qualitätskontrollen und Klassifikationsregeln. «Der Aufwand hat sich wirklich gelohnt», meint Lahey mit sichtlichem Stolz. «Die Plexiglas Kugel ist so klar, dass sie beim Eintauchen ins Wasser fast unsichtbar

wird. Wir hatten schon Passagiere, die nach der Innenwand getastet haben, um sicher zu sein, dass sie wirklich da ist.»

Treibhauseffekt glasklar Genau diese Transparenz der TauchbootKuppel war es, die es Triton 3300/3 erlaubte, die Schätze, aber auch die Schäden des Great Barrier Reefs der Welt vor Augen zu führen. Denn nur der völlig barrierefreie 360-Grad-Blick ermöglicht die eindrucksvollen Bilder, die die Zuschauer die Unterwasserwelt fasst hautnah erleben lassen.

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WERKSTOFFE

Biobasiertes Elastomer Septon Bio

Zucker für extra viel Grip Kuraray präsentiert das neue bio-basierte thermoplastische Elastomer Septon Bio. Das hydrierte Styrol-FarnesenBlock-Copolymer (HSFC) entstand aus der Kooperation von Kuraray und dem Biowissenschafts-Unternehmen Amyris. Septon Bio ist in vielfältigen Anwendungen einsetzbar, benötigt nur geringe Mengen Weichmacher und ist dank spezieller Eigenschaften besonders einfach zu verarbeiten.

Bild: Kuraray

die umfangreichen Vorteile der SeptonSerie verfügt. Das Copolymer basiert auf Beta-Farnesen, einem erneuerbaren Monomer von Amyris auf Basis biologischer Grundstoffe. «Spezi­ elle Hefestränge wandeln bei der Fermen­ tation Zuckerquellen wie etwa Rohrzucker in Beta-Farnesen um», erläutert Jan-Sebas­ tian Weber, Marketing und Sales Manager bei Kuraray. «Aus dem Beta-Farnesen wird dann das hydrierte Styrol-Farnesen-BlockCopolymer (HSFC) Septon Bio hergestellt.» Nach der Polymerisation haben die Farne­ sene eine besondere chemische Struktur.

Vielseitig einsetzbar: Das biobasierte StyrolFarnesen-Block-Copolymer (HSFC) Septon Bio bietet zahlreiche Vorteile gegenüber gängigen Styrol-Block-Copolymeren (HSBC), etwa einen sehr geringen Druckverformungsrest sowie geringe Härte.

Fahrradgriffe brauchen festen Grip, Vlies­ stoffe müssen elastisch sein und Sport­ schuhe Vibrationen besonders gut dämp­ fen. Spezielle thermoplastische Elastomere (TPE) ermöglichen diese Eigenschaften. Sie kommen in vielfältigen Anwendungen wie Fasern, Verbundstoffen sowie Be­ schichtungen zum Einsatz und müssen besonders elastisch, reissfest und tempe­ raturbeständig sein. Der internationale Spezialchemie-Hersteller Kuraray mit Sitz in Hattersheim bei Frankfurt am Main bie­ tet dafür seine TPE-Serie Septon an. Die hydrierten Styrol-Zweiblock- und Drei­ block-Copolymere mit hoher Fliessfähig­ keit sind einfach zu verarbeiten, haben eine hohe Elastizität und werden als BasisPolymere für unterschiedlichste Produkte sowie zur Polymer-Modifizierung genutzt. Mit Septon Bio stellt Kuraray jetzt ein TPE vor, das biobasiert ist und zugleich über 11/2017

Elastischer und einfacher zu verarbeiten als HSBC Dank dieser speziellen Struktur hat HSFC einzigartige Eigenschaften und damit kon­ krete Vorteile gegenüber herkömmlichen hydrierten Styrol-Block-Copolymeren (HSBC): Das HSFC Septon Bio hat eine geringere Viskosität als gängige StyrolBlock-Copolymere und zugleich einen ho­ hen Verlustfaktor (tan delta) über einen grossen Temperaturbereich hinweg. Des­ halb hat Septon Bio ein deutlich besseres Fliessverhalten als vergleichbare Copoly­ mere. Zugleich verfügt Septon Bio über sehr gute Hafteigenschaften – und das über einen breiten Temperaturbereich hin­ weg. Das neue Copolymer ist somit ein­ fach zu verarbeiten. –– Septon Bio ermöglicht eine hervorra­ gende Griffsicherheit (Grip) bei Nässe und Trockenheit. Damit ist das Copoly­ mer sehr gut geeignet für Sport- und Haushaltsartikel, Schuhe und industriel­ le Anwendungen. –– Septon Bio ist besonders elastisch und hat eine geringe Zugfestigkeit. Zudem hat es einen extrem geringen Druckver­

formungsrest und verformt sich deshalb auch nach dauerhafter Druckeinwirkung nur sehr wenig. Damit ist das Copoly­ mer besonders gut mit Verfahren wie Schmelzspinnen für Vliesstoffe und Ex­ trusion für elastische Filme zu verarbei­ ten. –– Septon Bio lässt sich einfach und ohne Rückstände ablösen – ideal für den Ein­ satz in Schutzfilmen. –– Die besonders hohe Dämpfungswir­ kung kommt über einen weiten Tempe­ raturbereich hinweg zum Tragen. Das macht Septon Bio zum idealen Grund­ stoff für Produkte, bei denen Schalloder Vibrationsdämpfung wichtig ist, etwa in Sportschuhen. –– Zugleich hat das HSFC eine deutlich ge­ ringere Härte im Vergleich zu HSBCPoly­meren. Deshalb sind bei der Verar­ beitung von Septon Bio weniger Weich­ macher nötig. Das verhindert, dass Öl an die Produktoberfläche wan­ dert (Öl-Ausschwitzen). Die ursprüngli­ che Härte und Rutschfestigkeit von Pro­ dukten mit Septon Bio bleibt dauerhaft bestehen. Dank seinen umfangreichen positiven Ei­ genschaften ist Septon Bio in unterschied­ lichsten Bereichen einsetzbar, etwa in Kleb- und Verbundstoffen, Dichtungsma­ terialien, Gelen, Schäumen, Filmen, Fasern und Vliesstoffen sowie in Anwendungen, bei denen besonders hoher Grip gefragt ist. Kontakt Kuraray Europe GmbH Philipp-Reis-Strasse 4 D-65795 Hattersheim am Main Telefon +49 (0)69 305 85797 Bettina.Plaumann@kuraray.com www.elastomer.kuraray.com

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VERBAND

Veranstaltung am KATZ, 29. November 2017, in Aarau

Produktsicherheit und Kreislaufwirtschaft Die diesjährige Veranstaltung am 29. November 2017, wie üblich im KATZ und damit im Kunststoffumfeld, knüpft an die Tradition der von Swiss Plastics erfolgreich durchgeführten REACh/ ChemV Seminare an. Dieser Ausbau wurde bewusst ge­wählt, um für das Thema Produktsicherheit und vor allem für die Verantwortlichkeit zu sensibilisieren. Im globalen Umfeld und der zunehmenden Vernetzung ist es eine Notwendigkeit geworden, sich nicht nur auf Einzelthemen zu fokussieren. Deshalb ist das Thema auf die gesamte Wertschöpfungskette ausgeweitet. Diese hochspannende Veranstaltung stellt eine gute Kombination dar in Bezug auf Theorie und Praxis.

Betrachtet man die gesamte Wertschöpfungskette geht es um zuverlässige Produkte in einem nachhaltigen Markt. Erschwerend kommt dazu, dass mit dem immer grösser werdenden Druck auf besonders besorgniserregende Additive und Zusätze sowie die zu erwartende einschneidende Verkleinerung des Produktangebotes nach der 3. REACh Registrierungsphase im 2018, «alles klar» (business as usual) in Frage gestellt sein wird. Dies umso mehr als die Kreislaufwirtschaft den geschlossenen Kreislauf (closed-loop) Ansatz einfordern wird, der z.B. wegen Additiven in Kunststoffen so nur zum Teil angegangen und vollzogen werden kann (gewisse Produkte wie zum Beispiel alte Fensterrahmen aus den frühen 70er Jahren können wegen ihres Blei- resp. Cadmiumgehaltes nicht recycelt werden). Man kann es drehen und wenden wie man will: Verantwortlich ist man als HerDr. Claude Bastian, Leiter Ressort Regulatorisches/Normen. 2 Kurt Röschli, Geschäftsführer PVCH und Geschäftsführer Technik, Swiss Plastics. 1

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Bild: zvg

Claude Bastian 1, Kurt Röschli 2

Der sichere Umgang mit Produkten beinhaltet auch das End-of-life-Recycling und die Entsorgung.

steller, Verarbeiter, Logistiker, Vermarkter, Recycler usw. in jedem Fall. Will heissen in jedem Glied der Wertschöpfungskette ist Eigenverantwortung ein Muss.

Stichwort Verantwortung Diese geht sogar so weit, dass es nicht nur genügt vorsichtig und mit bestem Gewissen zu handeln, sondern auch zu verste-

hen, was sich im Umfeld bewegt, respektive verändert und man sich jederzeit vergegenwärtigen muss, dass sich der Markt sowohl positiv wie negativ verändern kann. So können konkret ganze Stoffgruppen und deren Anwendungen (z. B. durch gesetzgeberische Einflüsse) vom Markt verschwinden. Wer keinen adäquaten Ersatz hat, dem kann es sehr schnell ans Eingemachte gehen, obwohl er bisher 11/2017


VERBAND

gut unterwegs war. Damit kann schlechtes Produktsicherheits-Management schnell zum Issue- und Risikomanagement mutieren oder sogar zum Krisenmanagement, wenn plötzlich sämtliche Lampen auf Rot schalten (Issue Management bezeichnet die systematische Auseinandersetzung ­einer Organisation – in der Regel Unternehmen, aber auch Behörden, Parteien, Verbände etc. – mit den Anliegen ihrer Umwelt.) Der Hochhaus-Brand in der Londoner City wird als vorausschaubares resp. absehbares Ereignis in die Geschichte eingehen, wo einmal mehr Produktsicherheits-Aspekte auf dem Altar der Ökonomie ge­ opfert wurden. In der Konsequenz, dass sämt­ liche auf Kunststoff basierende Dämmstoffe praktisch dogmatisch an den Pranger gestellt werden und sich in Folge nur schwer von diesem desaströsen Imageschaden erholen werden. Daraus ist der Schluss zu ziehen, dass Produktsicherheit nicht als Einzelereignis verstanden werden darf, sondern als eine Verkettung vieler Einzelglieder, die erst im Zusammenspiel zu der erhofften Sicherheit in ihrer Gesamtheit führen wird. Wenn man diesen Grundregeln zuwiderläuft besteht die Gefahr, sowohl durch die Behörden als auch durch andere Mitspieler bzw. Mitbewerber ausgegrenzt zu werden.

Der sichere Umgang mit Produkten Es handelt sich dabei einerseits um den sicheren Umgang (Safe Use) mit den Produkten – sprich Stoffen, Gemischen, Compounds, Granulaten usw. – die bei der Verarbeitung im Betrieb eingesetzt werden. Dazu braucht es solide Kenntnisse über die betreffenden Stoffeigenschaften, sowohl beim Sicherheitsbeauftragten als auch beim Arbeitnehmer im Betrieb – dies auch im Wissen um die regulatorischen Belange und Einschränkungen. Aber auch mit Blick auf eine nachhaltige Bewirtschaftung zum Schutz der Belegschaft, der Anrainer und der Umwelt. Diese Aspekte sollen in einem Teil der Veranstaltung aufgezeigt werden, im Sinne vom sicheren Umgang mit der Chemie, 11/2017

sei es am Arbeitsplatz, bei der Lagerung oder auch beim Ent- und Verladen. Die richtige Kennzeichnung mit den entsprechenden Gefahrenhinweisen sowie deren Bedeutung und Auslegung sind wichtige Bestandteile von interner/externer Kommunikation sowie von Schulung der Mit­ arbeiter. Das Thema ist nicht neu. Die heutigen Kommunikationsmittel erlauben eine gezielte Vermittlung jener Informationen, die notwendig und relevant sind, um auf allen Organisationsstufen umsichtig mit der Chemie umzugehen. Doch diese Möglichkeiten sind bei weitem nicht ausgeschöpft. Ziel der Veranstaltung ist das effiziente Aufzeigen dieser möglichen Konzepte.

Kreislaufwirtschaft ist gefordert Am anderen Ende der Wertschöpfungs­ skala wollen wir uns mit dem sicheren Umgang der Produkte/Erzeugnisse auseinandersetzen, inklusive End-of-life-Recycling und Entsorgung. Wie bereits erwähnt, fordert die Gesellschaft seit Jahren eine Kreislaufwirtschaft. Das ist eine klare Absage an die lineare Wirtschaft: Vom Kunststoffhersteller bis zum Entsorger. Für die kunststoffverarbeitende Industrie ist dies eine besondere Herausforderung. Gleichzeitig bedeutet dies auch, dass die KVA (Kehrichtverbrennungsanlagen) als die Lösung für (gemischte) Kunststoffabfälle nicht mehr so ohne weiteres ins Konzept passen. Aus­ serdem wird Kunststoff – und insbesondere Verpackungskunststoff – verstärkt in den Fokus der öffentlichen Meinungsbildung treten, weil nach deren Wahrnehmung zu viel Kunststoff produziert wird, zu viel verloren geht und die Frage nach der Persistenz (das lange Fortbestehen in der Umwelt) immer lauter und intensiver gestellt wird. Um zu verhindern, dass einzelne Kunststofffamilien gegeneinander ausgespielt werden, müssen sich die Industrievertreter zusammentun, um gemeinsam tragbare Lösungen zu erarbeiten, die der Erwartungshaltung von Gruppierungen verschiedenster Fraktionen mehr oder weniger gerecht werden. Eine komplette de-

ckungsgleiche Lösung wird es nie geben können, weil die Interessen so unterschiedlich gelagert sind. Dachverbände und damit Interessenvertreter wie Swiss Plastics spielen bei der Meinungsbildung eine wichtige Rolle, weil diese durch die Plattformfunktion zum Beispiel am runden Tisch ein gemeinsames Vorgehen ausloten, vortragen und ev. umsetzen können. Die geplante Veranstaltung wird entsprechend die Themen Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit mit einer Reihe von Referaten aufzeigen und ausleuchten. Diese soll auch dazu sensibilisieren, wie man durch vorausschauendes und nachhaltiges Handeln Innovationen anstossen kann, um diese dann als leuchtende Beispiele zur Marktreife zu bringen. Safe Use und Kreislaufwirtschaft – zwei Themen, die bis heute meistens gesondert angeschaut und bearbeitet worden sind, die aber mehr miteinander zu tun haben als die meisten es wahrhaben möchten. ‚Produkt Stewardship’, dieses Schlagwort der 80er und 90er Jahre des letzten Jahrhunderts, stand (und steht immer noch) für das Engagement der chemischen Industrie, freiwillig die Brücke zu schlagen, in eine Zeit, in der die Verwertung von Kunststoffen noch kein Thema war. Nach einem langen Jahrzehnt, gewidmet der Datensammelwut von REACh, ist es jetzt an der Zeit, sich dieser Zusammenhänge wieder anzunehmen, um dank neu erworbenen Wissens die Weichen für Kunststoffe nachhaltig zu stellen. Für Swiss Plastics bedeutet dies auch, dass die Ressorts Regulatorien/Normen und Nachhaltigkeit gemeinsam diese Herausforderungen angehen, um so den eigentlichen Mehrwert für die Mitglieder zu generieren. Diese Veranstaltung soll ein erster und notwendiger Schritt in diese Richtung sein. Kontakt Swiss Plastics Kurt Röschli Schachenallee 29C CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 834 00 67 k.roeschli@swiss-plastics.ch www.swiss-plastics.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

KREISLAUFWIRTSCHAFT

VDMA-Interview-Serie

Akzeptanz für Rezyklate schaffen Bereits 2012 hat der VDMA die Nachhaltigkeitsinitiative Blue Competence ins Leben gerufen. Mitgliedsfirmen des Fachverbands Kunststoff- und Gummimaschinen stehen für verantwortliches und vorausschauendes Denken und Handeln ein. In loser Folge lassen wir Unternehmen, die sich zur Initiative verpflichtet haben, zu Worte kommen. Im ersten VDMA-Interview steht Stefan Kaiser, Leiter des Geschäftsbereichs Recycling der Vecoplan AG mit Sitz in Bad Marienberg (D) Red und Antwort.

Bilder: Vecoplan AG

Das macht die Folie dann aber möglicherweise teurer. Kaiser: Wir müssten die Kosten über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts betrachten. Recyclingkosten gehören in eine solche Betrachtung mit hinein. Dann wird sehr schnell deutlich, dass man zwar hocheffizient in der Herstellung sein kann, aber insgesamt nicht effizient ist, weil das Recycling viel aufwändiger wird. Jeder, der Kunststoffprodukte auf den Markt bringt, sollte sich darüber Gedanken machen, wie nachhaltig seine Produkte eingesetzt wer­ den.

Auch stark verschmutzte Folien lassen sich zu hochreinem Regranulat recyceln.

Herr Kaiser, welche Bedeutung hat die Kreislaufwirtschaft für Vecoplan? Stefan Kaiser: Die Kreislaufwirtschaft ist eine der grossen Herausforderungen der Zukunft. Sie wird helfen, das Gesamtimage der Kunststoffbranche zu verbessern, vom Erzeuger über den Verarbeiter bis zum Re­ cycler. Wir müssen einfach ein Verständnis dafür entwickeln, dass wir nachhaltig mit Kunststoffen umgehen müssen. Für uns bei Vecoplan ist Kreislaufwirtschaft wich­ tig, weil ein grosser Teil unseres Geschäfts im Bereich Recycling und Abfallbehand­ lung liegt. Wir streben schon lange danach, wertvolle Rohstoffe wieder in den Kreis­ lauf einbringen zu können. Bei Glas, Metallen oder Altpapier liegt die Recyclingquote über 90 Prozent. Bei Kunststoffen liegt sie deutlich niedriger. Wieso ist es vergleichsweise schwierig, Kunststoffe zu recyceln? 24

Kaiser: Wir haben einen breiten Mix von Kunststoffen, die in den Kreislauf hineinge­ geben werden. Wir haben oft Materialien, die nicht aus einem Monopolymer beste­ hen, sondern aus mehreren Kunststoffen. Man denke zum Beispiel an Mehrschicht­ folien. Dabei werden verschiedene Kunst­ stoffe in einem Produkt vermischt. Je mehr Verbunde man schafft, desto schwieriger wird es, diese Verbunde voneinander zu trennen. Entsprechend schwierig und teuer wird dann das Kunststoffrecycling. Deswe­ gen ist es so wichtig, schon beim Pro­ duktdesign an die Rezy­ k lierfähigkeit zu denken. Man könnte beispielsweise eine Folie etwas dicker machen, dafür aber nur einen Kunststoff nehmen. Wenn man statt­ dessen mehrere Lagen verschiedener Kunststoffe verwendet, um besonders dünn zu sein und wenig Materialeinsatz zu haben, ist das Recyceln entsprechend schwierig.

Braucht man politische Vorgaben, um ein solches Umdenken zu erreichen? Kaiser: Man sollte nicht vorschnell nach dem Gesetzgeber rufen. Aber es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass Gesetzes­ vorgaben, Regulierungen und Standards eine Branche insgesamt nach vorne bringen können. Wir haben mit dem Recycling ein Problem, und deshalb muss die Politik Vor­ gaben zu einem recyclingfähigen Pro­ duktdesign machen. Das ist aus meiner Sicht dringend nötig, damit die Akzeptanz von Kunststoffen nicht verloren geht. Wir müssen die Vorteile des Kunststoffs stärker in den Vordergrund stellen. Auch um zu zei­ gen, wo er überall vorkommt und welchen Nutzen er bringt. Und wir müssen zeigen, was alles im Recycling möglich ist, und was sich aus diesen Kunststoffen machen lässt. Gibt es denn schon die Technologien, Kunststoffe in hoher Qualität zu recyceln? Kaiser: In den letzten Jahren hat sich die Qualität der Rezyklate deutlich verbessert. Wir sind heute durch Aufbereitungstechni­ ken in der Lage, Kunststoffe hochrein auf­ zubereiten. Ich glaube, das grosse Pro­ 11/2017


KUNSTSTOFF XTRA

die Hersteller an, höherwertige Produkte aus Rezyklaten herzustellen. Denn dann sind die Mengen so gross, dass es sich für sie rechnet. Je grös­ser die Akzeptanz, des­ to geringer der Preis.

Stefan Kaiser: Wir müssten die Kosten über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts betrachten.

blem liegt derzeit darin, dass man eine Akzeptanz auf der Abnehmerseite dafür schaffen muss. Kunststoffverarbeitern muss bewusst werden, dass es neben dem Primär-Material oft auch die Möglich­ keit gibt, rezyklierten Kunststoff einzuset­ zen. Diese Granulate müssen natürlich den Standards genügen, die die Verarbei­ ter haben, aber es muss gezeigt werden, wie es funktionieren kann. Wir besprechen uns auch mit Spritzgiessern. Die können uns sagen, wie ein Rezyklat beschaffen sein muss, damit man es spritzgiessen und damit ebenbürtig verarbeiten kann. Viele Verarbeiter glauben noch immer, dass diese Sekundär-Kunststoffe schwierig zu verarbeiten sind und dass sie eine si­ chere Produktion gefährden. Wie gross ist das Potenzial für wiederverwertbare Kunststoffe? Kaiser: Ein Rezyklat kann nicht einer Neu­ ware entsprechen. Darüber muss man sich im Klaren sein. Aber man muss sich die Anwendungen ansehen, die ein Verarbeiter erfüllen möchte. Er muss sich bei jedem Produkt fragen, ob er dafür die Neuware braucht oder ob qualitativ gesehen ein Re­ zyklat reichen würde. Es gibt schon Unter­ nehmen, die das so machen, aber es sind noch wenige. Es gibt genügend Anwen­ dungsfälle, wo man sagen kann, dort reicht ein Rezyklat. Aber dafür muss auf der Ab­ nehmerseite die Akzeptanz vorhanden sein, bei den Kunststoffverarbeitern und deren Kunden. Wenn die Kunden das erst einmal akzeptieren, treibt das wiederum 11/2017

Können Bio-Kunststoffe das Image aufbessern? Kaiser: Bei den Bio-Kunststoffen muss man unterscheiden, ob man einen bioba­ sierten oder einen biologisch abbaubaren Kunststoff hat. Bioabbaubare Kunststoffe sehe ich kritisch, den Einsatz biobasierter Kunststoffe kann ich mir durchaus vorstel­ len, wenn die fossilen Stoffe am Ende sind und man einen nachhaltigen Rohstoff ha­ ben will. Wo liegt der Unterschied? Kaiser: Biobasierte Kunststoffe werden aus pflanzlichen Stoffen hergestellt, zum Beispiel Maisstärke. Dieser Kunststoff hat als Endprodukt die gleichen Eigenschaften wie ein Kunststoff, der aus raffiniertem Öl entstanden ist. Er zersetzt sich nicht in kür­ zester Zeit. Im Recycling wird er genauso behandelt wie jeder andere Kunststoff auch. Die abbaubaren Kunststoffe haben im Grund nur die Form und die Art und Weise eines Kunststoffes, sie können aber verrotten. Nicht so schnell wie eine Bana­ ne, aber immerhin schneller als die circa 450 Jahre, die eine normale Plastiktüte braucht, bis sie zersetzt ist. Man muss die­ se abbaubaren Kunststoffe kompostieren, damit höhere Temperaturen und Feuchtig­ keit den Abbauprozess beschleunigen. Man sollte den Verbrauchern aber nicht vorgaukeln, dass die Bio-Kunststoffe die Lösung seien.

Kontakt VDMA Kunststoff- und Gummimaschinen Ina Vettkötter D-60528 Frankfurt/Main Telefon +49 (0)69 6603-1844 ina.vettkoetter@vdma.org https://plastics.vdma.org Vecoplan AG D-56470 Bad Marienberg www.vecoplan.com

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KUNSTSTOFF XTRA

Bilder: Marianne Flur y / Jörg Signer

FAKUMA RÜCKBLICK

Messegelände Friedrichshafen.

25. Fakuma erfolgreich zu Ende gegangen

Reges Messetreiben, gute Stimmung Der Messeveranstalter P. E. Schall meldet auch im Jubiläumsjahr der Fakuma mehr Aussteller, mehr Ausstellungsflächen und mehr Fachbesucher. Damit setzt die internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung im Dreiländereck in Friedrichshafen am Bodensee ihren Erfolgsweg munter fort.

Marianne Flury Wie kaum eine andere Fachmesse stellt die 25. Fakuma in 36 Jahren auch die Entwicklung der deutschen, europäischen und schliesslich der globalen Kunststofftechnik dar. Im Jahr 1981 mit 60 Ausstellern und einer Hallenfläche von 4000 m² an den Start gegangen, nimmt die Fakuma heute im Bereich der industriellen Kunststoffverarbeitung und der Präsentation der dafür erforderlichen Prozessketten weltweit betrachtet den 2. Rang ein. Das Messegelände in Friedrichshafen ist beschränkt und trotzdem schafft es der Veranstalter, das private Messeunternehmen P. E. Schall GmbH&Co. KG, immer wieder, die Ausstellungsflächen nochmals zu toppen. Dieses Jahr belegten 1876 Aussteller eine Bruttoausstellungsfläche von weit über 85 000 m2. Gemäss Messezählung kamen 48 375 Besucher aus 128 Nationen auf die Fakuma. Bemerkenswert ist auch, dass die Internationalisierung mit dem Wachs26

tum der Fakuma mehr als nur Schritt hält. Kamen bei der 1. Fakuma sieben Aussteller aus dem Ausland, waren es dieses Jahr 774. Die Fakuma war von Beginn weg eine Plattform nicht nur für die Präsentation von Produkten, Themen und Dienstleistungen, sondern ebenso eine Plattform für den persönlichen Kontakt und Austausch. Deshalb sind auf den folgenden Seiten neben Neuheiten und Weiterentwicklungen aus der Wertschöpfungskette der Kunststoffbranche vor allem auch Branchenvertreter abgebildet.

Kleinroboter gefertigt im eigenen Haus Seit ihrer Markteinführung vor einem Jahr stösst die frei konfigurierbare vollelektrische KraussMaffei-Spritzgiessmaschine PX auf grosses Interesse – auch in der Schweiz. Neben der Maschine ist für den Schweizermarkt auch die Automation ein wichtiges Thema. Seit April dieses Jahres

kann Bruno Schleiss, Geschäftsführer der Krauss-Maffei (Schweiz) AG, die neue Generation der Linear-Kleinroboter mit 5, 10 und 15 kg Handhabungsgewicht anbieten. Sie lassen sich individuell mit allen hy­ draulischen und vollelektrischen Spritzgiessmaschinen in den Schliesskräften von 350 bis 6500 kN kombinieren. Alle Lineargeräte, von klein bis gross, werden im KraussMaffei-Werk in Schwerin gebaut. Gemeinsam mit Systempartnern demonstrierte Netstal am Beispiel von Kaffeekapseln die Vorzüge des Coinjection-Verfahrens für das Spritzgiessen von dünnwandigen Aromaschutzverpackungen. Zum Einsatz kam eine vollelektrische Zweikomponenten-Spritzgiessmaschine der Elion-Baureihe mit 1200 kN Schliesskraft. Die Herstellung von dünnwandigen Teilen erfordert eine sehr hohe Einspritzleistung. Nicht nur die maximal erreichbare Einspritzgeschwindigkeit ist hier ausschlaggebend, sondern auch die Dynamik. Dank des Übertragungsprinzips mit Doppel11/2017


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Holger Hülsken von Sonderhoff stellt mit Fermapor CC eine PU-Schaumdichtung mit sehr hoher Wasserdichtigkeit vor.

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Iris Fischer von Maag Pump Systems vor dem neuen Pearlo Unterwassergranulator.

Roland Huber zeigt das Temperiergerät Thermo-5 für Wasser bis 230 °C und optional mit der Schnittstelle OPC UA.

Jürg Wittich von der Hans Wittich GmbH.

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Jürg Weibel von Granula präsentiert das «all color»-Konzept für Biokunststoffe.

Lukas Aebersold von Ems-Chemie freuts – nicht nur der Kunststoffheckrahmen ist ausgestellt, sondern die ganze Motocrossmaschine.

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Mark Hellweg von Hellweg Maschinenbau GmbH & Co. KG.

Olaf Wetzel von Resinex.

Messetrubel

Markus Schertler, Engel (Schweiz): Auf der e-motion 170/180 TL sind alle «smart machine»-Produkte installiert.

Martin Wipf (r.) von Aareplast AG ist für seine Kunden da.

Kurt Röschli und Peter Stauffer, Swiss Plastics, im Gespräch mit Prof. Frank Ehrig, IWK.

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Urs Kocher und Peter Kirst von Mapag, Schweizer Vertretung von Sumitomo (SHI) Demag.

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Meusburger: Martin Remund und Lia Klimmer neben dem Etagenantrieb.

Roland Kaufmann von der Novoplast.

Sabrina Colluto und Adriano Fruci von der Gebr. Renggli AG.

Willi Bachmann (l.) und Jwan Meier: Lenorplastics AG vermarktet neu in der Schweiz das in Lizenz für Sabic hergestellte Cycolac MG47F.

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Michael Furlan (l.) verstärkt neu das Schweizer Krauss-­M affeiTeam mit Bruno Schleiss und Daniel Notter.

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Simon Hug (l.), Martina Cabrero und Markus Lichtensteiger, SFS intec.

Petra Rüttgers und Wiebke Borgward von A. Westensee und Partner – Rohstoff GmbH (v. l.).

Thomas Scherz von Sepro Switzerland.

Sven Landrock von der IE Group.

Simon Amstutz, Dr. Brehm, vor dem fahrbaren Beistelltrockner von ProTec.

Jasmine Koller von Tool-Temp, Spezialist für Temperier- und Wasserkühlgeräte.

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Thomas Peter von der Bruno Peter AG. Der Name steht für qualitativ hochwertige Masterbatches und Compounds.

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Zahnstangen-Getriebe und einer hochpräzisen in die Spritzachse integrierten Kraftmessung bietet das Hauptspritzaggregat höchste Dynamik und eine überragende Präzision, gepaart mit absoluter Reproduzierbarkeit. «Das Ergebnis ist eine Schusszu-Schuss-Konstanz, die im Markt unerreicht bleibt», betont Marcel Christen, Applikations- und Produktmanager Packaging bei Netstal. Als neuen Ansatz «Spritzgiessen on demand» zeigte Arburg ein Praxisbeispiel für Industrie 4.0 speziell für die Spritzgiessbranche. «Der Besucher kann in diesem Fall auf dem Bildschirm auswählen, in welcher Länge und in welcher Endstückkombination er sein elastisches Spannseil haben möchte – das heisst, jeder Schuss aus der Maschine kann anders gestaltet sein. Am Schluss erhält er sein individuell hergestelltes Produkt», erklärt Marcel Spadini, Geschäftsführer der Arburg-Niederlassung in der Schweiz. Eine solche variantenreiche Serienfertigung «on demand» ist exemplarisch z. B. für die Kabelkonfektionierung in der Automobilindustrie prä­destiniert.

Be smart Unter diesem Motto präsentierte Wittmann Battenfeld seine schnelllaufende, vollelektrische Maschine, die vor allem auf die Anforderungen der Verpackungsindustrie bzw. von Dünnwandanwendungen ausgerichtet ist. Besonders hervorzuheben ist die hohe Einspritzdynamik mit bis zu 1500 mm/s² Beschleunigung. «Heute kann man Hochleistungsspritzguss auch auf vollelektrischer Basis machen, weil die Antriebstechnik jetzt auch die entsprechenden Module bereitstellt, was lange nicht möglich war», erklärt Thomas Robers, Geschäftsführer von Battenfeld (Schweiz). Bei der neuen EcoPower Xpress handelt es sich um eine rein elektrische Hochleistungsmaschine, deren hochdynamische Antriebsachsen für Einspritzen, Schliessen und Öffnen für schnelle Bewegungen und höchste Regelgenauigkeit ausgelegt sind. Aktuell gibt es die Maschine mit 400 und 500 t Schliesskraft und wird nun nach unten (bis 160 t) ergänzt. Ein Highlight auf dem Engel-Stand war die e-motion 170/180 TL. «Auf dieser Maschine haben wir alle unsere smart machi11/2017

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ne Produkte vereint, um dem Kunden die heutigen Möglichkeiten zu zeigen, die Engel in Richtung Industrie 4.0 entwickelt hat. Auf der Maschine haben wir drei unserer iQ-Produkte laufen, die wir an einer Live-Demo vorführen», erklärt Markus Schertler, Geschäftsführer von Engel (Schweiz). Während iQ Weight control das eingespritzte Schmelzevolumen über den gesamten Spritzgiessprozess konstant hält, berechnet iQ clamp Control die Werkzeugatmung, um die optimale Schliesskraft zu ermitteln und automatisch anzupassen. iQ flow control schliesslich vernetzt die mit einem elektronischen Temperierwasserverteiler ausgestattete Spritzgiessmaschine mit dem e-flomo Temperiergerät, so dass sich die Drehzahl der Pumpe automatisch an den tatsächlichen Bedarf anpasst. «Das rechnet sich für Kunden, die ein sehr präzises und enges Prozessfenster haben. Es gibt auch immer wieder Kunden, die mit Regranulat fahren möchten. Mit dem Assistenzsystem ist es möglich, die Qualität zu halten», so Schertler. Die neue Generation der vollelektrischen Baureihe IntElect war eines der Highlights auf dem Stand von Sumitomo (SHI) Demag. «Komplett neu entwickelte hochdynamische Antriebsmotoren sorgen für höchste Performance und eine optimierte Energiebilanz. Zusammen mit unserer Automatisierungstechnik erhält der Schweizer Kunde eine Fertigungszelle aus einer Hand», hebt Urs Kocher von der Schweizer Vertretung Mapag ein paar Vorteile hervor. Konstruktive Neuerungen reduzieren zudem den Platzbedarf und verbessern die Zugänglichkeit zur Schliesseinheit.

Die neue Generation kompakter Temperiergeräte Gleich fünf Modelle der Gerätebaureihe teco c in zeitgemässem Industriedesign und mit komplett neuer Regler-Technik stellte gwk erstmals der Öffentlichkeit vor. «Das neue Temperiergerät ist ein nach Stand der Technik gebautes hochwertiges Temperiergerät mit dem neuen 32-BitController, der in der Ausbauversion Industrie-4.0-tauglich ist. Es ist einfach zu bedienen, übersichtlich und mit allen modernen Features ausgestattet, die der Verarbeiter haben muss und möchte», sagt

Thomas Dubler von der Schweizer Vertretung Ingenieurbureau Dr. Brehm dazu. Eine Revolution in der Kontrolle des Trocknungsprozesses präsentierte die Firma Moretto mit ihrem FeuchtigkeitsmessManager. «Der Moisture Meter Manager ist eine einzigartige Lösung. Das Gerät ist selbstlernend. Es regelt automatisch den Feuchtigkeitsgehalt des Kunststoffs während des ganzen Trocknungsprozesses. Die Messungen erfolgen inline und in real time. Dank der exklusiven Power Peak Technologie ist die Messung hoch präzise und konstant», erklärt Stefan Imhof von der Schweizer Vertretung Thomatech ein paar Vorzüge. Das Gerät kommt 2018 auf den Markt. ProTec stellte u.a. die neuen fahrbaren Beistelltrockner der Serie RDM vor. Es gibt sie mit Behältergrössen von 30 bis 400 cm³. Die Trockner sind mit Energiespar-Technologien ausgestattet, die automatisch auf Veränderungen im laufenden Betrieb reagieren. «Das heisst, der Trockenluftdurchsatz wird auf den jeweils aktuellen Materialdurchsatz angepasst, die Regeneration des Trockenmittels an die tatsächliche Wassermenge des zu trocknenden Kunststoffgranulats», sagt Simon Amstutz von der Schweizer Vertretung Ingenieurbureau Dr. Brehm zur Energieoptimierung. Eine leistungsfähige und einfach bedienbare SPS-basierte TouchscreenSteuerung überwacht, regelt und dokumentiert sämtliche Trocknerfunktionen. Die Steuerung ist mit zahlreichen Schnittstellen Industrie-4.0-fähig.

Alexa, sprich mit mir Regloplas stellte die vielfältigen Schnittstellen und damit die Kommunikation zwischen Temperiergeräten und Maschine in den Fokus ihrer Präsentation. Mit der neuen OPC UA Schnittstelle (Unified Architecture) bietet das Unternehmen seinen Kunden die zuverlässige Lösung für den parallelen Datenaustausch zeitgleich auf allen Ebenen in der industriellen Fertigung an. Mit bereits bestehenden Schnittstellen wie Ethernet/IP Profibus, Profinet, CAN, CANopen, RS232, RS485 ist UPC UA uneingeschränkt kompatibel. «Um zu zeigen, welche Möglichkeiten im Schnittstellenbereich Industrie 4.0 zu Verfügung stehen, stellen wir eine Sprachbedienung – wir nenne sie Alexa – für ein Temperiergerät vor», weist 31


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Wenn’s um Reinraum geht, mischt Schilling Engineering vorne mit.

Sara Stillavato und Patrick Mast von Hasco.

Werner Bürli, Wittmann Schweiz, Georg Tinschert, Wittmann Battenfeld, Thomas Robers, Battenfeld (Schweiz) (v. l.).

Reto Huber (r.) von Huber Kunststoff präsentiert seine revidierte Arburg-Presse.

Stefan Imhof von Thomatech, Schweizer Vertretung von Moretto.

Thomas Dubler von Dr. Brehm, Schweizer Vertretung von GWK.

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Marcel Christen, Netstal: Im Coinjection-Verfahren werden auf einer Elion dreischichtige (PP-EVOH-PP) Kaffeekapseln gespritzt.

Mario Mäder von cb-Technik zeigt seine hochwertigen Produkte.

Andreas Heinzle und Dominik Maccani von units (v. l.). unterstützen die Kunden, damit sie mit den verschiedenen Technologien in der Messtechnik schneller zum qualitativ hochwertigen Bauteil kommen.

Andreas Scherrer, Büchler Reinli + Spitzli, mit Azubi Daria Scherrer (l.), Polymechanikerin, und Alicia Navas, Kauffrau.

Aus- und Weiterbildung, ein permanentes Thema (rechts Prof. Jürg De Pietro, KATZ).

Arburg-Team Schweiz (v. l.) Markus Stadelmann, Christian Eggebrecht, Marcel Spadini, Aldo Ravedoni, Hansueli Dähler.

Benjamin Knecht (l.) und Vasilios Mitroudis, motan-colortronic, vor dem Luxor EM A Trockner.

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Bernhard Lämmler (l.) und Bruno Ofner von Minger Kunststofftechnik.

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Christoph Moser, Hatag, erklärt die neue Touch-Panel Steuerung von Koch-Technik.

Das motivierte Team von Color Technik (v. l.): Katrin Köppel, Jan Meik Menke und Tenella Koster.

Claudio Cappellano von Agathon stellt die Runde Feinzentrierung, neu mit Messingrollenkäfig, für höhere Temperaturen vor.

Dr.-Ing. Stefan Eimeke von der Ewikon Heiss­k analsysteme GmbH.

FHNW: Prof. Per Magnus Krisitansen (INKA), Prof. Erich Kramer, Oskar Häfeli, beide IKT.

Harry Rist, Heike Wolf (mit RAL-Farben-Fächer), Kornelia Pichler, Kurt Knecht (v.l.) von Ultrapolymers.

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Christian Eckert, Regloplas, bringt Alexa zum Sprechen.

Grosses Interesse am B. Bigler-Stand.

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CEO Christian Eckert auf eine zukunftsweisende Technologie hin, die eine neue Dimension der Kommunikation öffnet. Der Luxor EM A, ein Kompakttrockner mit integrierter Trockenluftförderung von motan-colortronic, ist eine mobile Insellösung, die sich in der Produktion durch vollautomatische Energieregelung, durch Energiesparsysteme sowie materialschonende Verarbeitung auszeichnet. «Die Integration von Trockenluftförderung und Materialdosierung ermöglicht eine maximale Flexibilität und Produktivität», erklärt Vasilios Mitroudis. Ausgestattet und angeboten werden die Trockner mit jeweils einem Trockentrichter in den Baugrössen 60, 100 und 150 Litern. Die Koch-Technik hat eine neue Steuerung über Touch-Panel entwickelt. Bestehende Geräte können nachgerüstet und modernisiert werden. «Mit der neuen Steuerung lassen sich die ganzen Prozesse im Materialhandling übersichtlich und leicht verständlich abbilden, überwachen und dokumentieren. Die Geräte und Anlagen können – falls gewünscht – über unsere Visualisierungs-Software transparent ins Leitsystem des Kunden eingebunden werden», erläutert Christoph Moser von der Schweizer Vertretung Hatag, die Vorzüge.

Primus 14 für kompakte Anwendungen Mit dem Primus 14 stellte Wittmann den jüngsten Spross der Primus Roboter-Baureihe vor, die für pick and place Anwendungen vorgesehen ist. «Der Primus 14 ist für kleine Spritzgiessmaschinen geeignet und kann auch innerhalb der Schutzgitter installiert werden», erklärt Werner Bürli, Geschäftsführer von Wittmann Kunststofftechnik in der Schweiz. Auf der Fakuma suchte Sepro mit Anwendern von Spritzgiesstechnik den Dialog über «Open 4.0», eine unternehmensweite Initiative für Innovation, Integration, Konnektivität und Vielseitigkeit durch intelligente Roboter und Steuerungen der nächsten Generation. «Unsere Roboter sind grundsätzlich überall – auf jeder Maschine – integrierbar», erklärt Thomas Scherz von Sepro Switzerland das offene Konzept. Auch im Softwarebereich ist das Unternehmen tätig. Ein Bereich am SeproStand widmete sich speziell dem Thema 11/2017

FAKUMA RÜCKBLICK

Open Apps. Hier konnten die Besucher einen Einblick in die Apps OptiCycle (automatisierte Zyklusoptimierung) und Live Support (Ferndiagnose zur Störungsbehebung) gewinnen und die Steuerung Visual direkt erleben.

Cycolac in tausend Farben Über ein absolutes Novum konnte Jwan Meier, Geschäftsführer der Lenorplastics Firmengruppe berichten. «Künftig compoundiert unser Schwesterbetrieb Sax Polymers in Oberriet in Lizenz für Sabic das ABS-Material Cycolac MG47F. Die Vermarktung erfolgt in der Schweiz durch die Lenorplastics AG.» Cycolac zeichnet sich durch brillante Farben aus und ist in allen Farben sehr schnell verfügbar. «Dass wir als Schweizer für einen weltweit agierenden Produzenten hier in der Schweiz ein Produkt fertigen können ist natürlich ein Highlight. Wir stellen das Granulat gemäss Kundenreferenz fix fertig her, verpacken und verschicken es. Am Produktions­ standort in Oberriet verfügen wir über die nötigen Kapazitäten und können diese allenfalls auch ausbauen», freut sich Meier. Granula hat neu ein «all colour»-Konzept, bestehend aus 20 geprüften Farbpigmenten, für Biokunststoffe entwickelt. «Das Farbmasterbatchsortiment können wir individuell mit dem entsprechenden Kundenpolymer zusammenstellen. Die Masterbatchlösungen sind getestet auf biologische Abbaubarkeit und Kompostierbarkeit nach EN 13432. Heute ist es so, dass nur einzelne Farben zertifiziert werden. Wir können mit unserem Sortiment fast alle Farben abdecken, selbst Effektfarben. Der Endkunde erhält so seine Produkte nach DIN CRTCO oder OK Compost zertifiziert. Sonderhoff stellte auf ihrem Stand die FIP CC Technologie vor. Der Unterschied zur klassischen Niederdrucktechnologie, bei der der Schaum chemisch geschäumt wird, ist, dass hauptsächlich physikalisch geschäumt wird. Dadurch kommt der Schaum zum einen in fast der Dimension, in der er verbleibt, heraus, währenddem bei der chemischen Reaktion das Material zeitverzögert und bis zum 2,5-fachen Volumen aufschäumt», erläutert Geschäftsführer Holger Hülsken den Prozess. Das Resultat ist eine sehr feinzellige, dichte und besonders gleichmässige Schaumstruktur.

Dank seiner Geschlossenzelligkeit nimmt die Fermapor CC Schaumdichtung kaum Wasser auf und ist 90 % weniger luftdurchlässig als gemischtzelliger PU-Schaum.

Mikrosystem für hochfachige Werkzeuge Mit der Mikro-Verteilertechnik bietet Ewikon eine standardisierte Lösung für die effiziente Massenfertigung von PolyolefinBauteilen mit kleinen Schussgewichten in extrem hochfachigen Werkzeugen. Zielbranchen sind insbesondere die Medizintechnik sowie die Verpackungsindustrie. «Hochfachige Werkzeuge mit Mikro-Verteilertechnik sind nicht nur kompakter, sondern auch deutlich stabiler als konventionelle Systemaufbauten», erläutert Geschäftsführer Stefan Eimeke. Der servicefreundliche Systemaufbau erlaubt zudem einen einfachen Wechsel der eingeschraubten Spitzeneinsätze nach Abziehen der Konturplatte, ohne die Verteiler demontieren zu müssen. «Zu den Highlights auf dem Hasco-Stand zählen neben zahlreichen Produktneuheiten und Programmerweiterungen das innovative Kundenportal, welches wir während der K bereits vorstellten und nun um einige neue Features erweitert haben», sagt Patrick Mast. Live auf der Fakuma präsentiert wurden: Der neue Typenschildkonfigurator. Hiermit hat der Kunde die Möglichkeit, sein eigenes werkzeugspezifisches Typenschild im Portal zu gestalten. Mit dem Formenaufbauassistenten können Anwender über den Layout-Editor jetzt noch einfacher und schneller ihren individuellen Formaufbau erstellen und schliesslich sind Auswerferstifte jetzt in Sonderlängen abrufbar. Direkte Preis- und Lieferterminabfragen sind jederzeit für alle Produkte möglich. Die 26. Fakuma findet vom 16. bis 20. Oktober 2018 in der Messe Friedrichshafen statt. Kontakt P. E. Schall GmbH & Co. KG Gustav-Werner-Strasse 6 D-72636 Frickenhausen Telefon +49 (0)7025 9206-0 info@schall-messen.de www.fakuma-messen.de

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News

Arburg: 63 neue Auszubildende Bild: Arburg

Lenorplastics vertreibt Cycolac für Sabic

Bild: Marianne Flur y

Im Namen von Arburg begrüsste Gesellschafterin Renate Keinath (links vorne) am 4. September 2017 insgesamt 63 neue Auszubilden­ de und DHBW-Studenten – so viele wie nie zuvor.

Roger Geissberger (l.), Hromatka Group, und Lennard Markestein, Sabic, gaben auf der Fakuma die vertiefte Zusammenarbeit bekannt.

Die Sax Polymers Industrie AG in Oberriet (CH), ein Unternehmen der Hromatka Group, hat von Sabic die Lizenz erhalten, künftig das ABS-Material Cycolac MG47F zu compoundie­ren und an individuelle Farbanfor­ derungen anzupassen. Das ga­ ben Roger Geissberger, Geschäftsführer der Hromatka Group, und Lennard Markestein, BU Director Engineering Thermoplastics Sabic Europe, gemeinsam auf der Fa­ kuma bekannt. Die Type MG47F nimmt aufgrund ihrer

Lebensmit­telzulassung und der UL-Zertifizie­rung eine besondere Rolle ein. Der multieinsatzfähige technische Kunststoff erfüllt aufgrund seiner guten Fliessfähigkeit und Schlag­ zähigkeit sowie ausgezeichneten Oberflächenqualität die Anforde­r ungen hochwertiger Kunst­s toffanwendungen. Der Vertrieb vom ABS-Material Cycolac MG47F erfolgt in der Schweiz durch die Lenorplas­ tics AG in Aesch. www.lenorplastics.com

Arburg verhilft schon seit über 65 Jahren jungen Menschen zum Start ins Berufsleben. Mit insgesamt 63 neuen Auszubildenden und Studenten der Dualen Hochschule Baden-­ Württemberg (DHBW) sind es in diesem Jahr so viele wie nie zuvor. Damit der Übergang von der Schule ins Berufsleben nicht zu einem Sprung ins kalte W ­ asser wird, hat Arburg seit langem ein umfassendes Ausbildungskonzept. In der Einführungswoche erwartet die Auszubildenden und DHBW-Studenten ein intensives Programm, um die neuen Kollegen und das Unternehmen Arburg besser kennenzulernen. Erstmals verbringen die Neuankömmlinge zwei Tage gemeinsam mit Ausbildungsleiter Michael Vieth und seinem Team ausser Haus in

Rottweil, wo zahlreiche Team­ events und gemeinsames Kanufahren auf dem Programm stehen. Im Unternehmen selbst finden u. a. eine umfangreiche Betriebsbesichtigung, das Kennenlernen der Produktpalette und die Einführung in die Abteilungen statt. Zusammen mit den 63 Neuankömmlingen befinden sich derzeit 207 junge Frauen und Männer in der Ausbildung. Aufgrund der in den letzten Jahren kontinuierlich steigenden Zahlen wurde die Fläche des Ausbildungszentrums inzwischen um rund 20 Prozent auf jetzt gut 2000 Quadratmeter erweitert und die Räumlichkeiten mit neuen Laboren und neuen Maschinen weiter modernisiert.

www.arburg.com

Sepro und Haitian schnüren Europa-Paket Haitian International Germany und die Sepro Group bieten ab sofort 3- und 5-Achs-Linear-Roboter mit integrierter Steuerung in den Spritzgiessmaschinen der Marken «Haitian» und «Zhafir» an. «Unser Anspruch ist es, Technologie auf den Punkt mit einem hohen Grad an Integration konsequent auszubauen», erläutert Xiang Linfa, General 36

Manager von Haitian International Germany, den Hintergrund der Kooperation. Auch für Sepro eröffnen sich neue Potenziale: «Durch die Vereinbarung mit Haitian können wir unser Robot-Angebot für Verarbeiter, die mit Haitian Spritzgiessmaschinen arbeiten, in ganz Europa erweitern,» erklärt Jean-Michel Renaudeau, CEO der Sepro Group.

Sepro verwendet für ihre gesamte Produktpalette inkl. der 3- und 5-Achsen-Robots die einheitliche «Visual»-Steuerungsplattform, was den Schulungsaufwand beim Verarbeiter und auch die Programmierung erheblich vereinfacht. Bei integrierten Paketlösungen «Haitian by Sepro» wird der Roboter in die Maschinensteuerung integriert, sodass der Maschinenbediener

über seine gewohnte KEBA oder Sigmatek Steuerung den Roboter bedienen kann und Zugriff auf alle Grundeinstellungen und Robotdaten erhält. Renaudeau ist sicher, dass diese Art der Integration das Thema «Industrie 4.0» in der Branche massgeblich voranbringen wird. www.sepro-group.com/de www.haitiangermany.com 11/2017


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News

Bild: KraussMaf fei

Unternehmenskommunikation unter neuer Leitung

Marion Sommerwerck

Marion Sommerwerck leitet neu die Abteilung Unternehmenskommunikation und Marketing der KraussMaffei Gruppe. Sie berichtet an CEO Dr. Frank Stieler. Die Diplom-Betriebswirtin bringt mehr als 25 Jahre Berufserfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit und im Marketing mit. Zuletzt war sie bei der Weidmüller Gruppe, einem global tätigen Elektro-

technikunternehmen, für den Bereich Corporate Communications tätig. Zuvor war Sommerwerck lange Jahre als Marketing- und PR-Managerin bei renommierten Unternehmensberatungen tätig, darunter Ar­ thur D. Little und A.T. Kearney. Zu ihren künftigen Kernaufgaben bei der KraussMaffei Gruppe gehören die strategische Weiterentwicklung und Umsetzung aller Kommunikations- und Marketingmassnahmen des Konzerns, der Ausbau der Digitalkommunikation und die Schärfung des Markenprofils der KraussMaffei Gruppe als einer der weltweit führenden Hersteller von Maschinen und Anlagen für die Produktion und Verarbeitung von Kunststoff und Gummi. www.kraussmaffeigroup.com

Leister expandiert am Standort in Obwalden Die Leister Gruppe investiert 35 Millionen Schweizer Franken in die Erweiterung ihrer Produktionsanlagen am Standort Obwalden. Die Leister Technologies AG wird die Produktion der Kunststoffschweiss­ geräte, Process Heat Module und Lasersysteme zum Kunststoffschweissen am Standort Sarnen Ried zusammenführen und das bestehende Produktionsgebäude mit einem Neubau erweitern. Damit wird am Standort Kägiswil im Betriebsgebäude Schwarzenbergstras­ se der dringend benötigte Platz für die Erweiterung der Reinräume Axetris AG (Gassensoren und Mikrooptik) frei. Bis Ende 2018 wird auf dem Grundstück in Sarnen Ried ein Anbau an das bestehende Pro11/2017

duktionsgebäude entstehen: Ein Gebäude mit fünf Geschossen, 20 m hoch, einer Nutz­ fläche von 8250 m2, vollautomatisches Kleinteilelager für rund 8000 Lagerplätze (ca. 2000 m3 Lagervolumen) und ein Untergeschoss mit einer Abstellhalle für 105 Fahrzeuge. Das bestehende Produktionsgebäude und der Neubau werden gemäss den neuesten Methoden Industrie 4.0 ausgelegt, um die Produktivität zu steigern. Der neue Gebäudekomplex für die Leister Technologies AG soll im Frühjahr 2019 bezugsbereit sein.

Frankenkurs beflügelt Exportstimmung Exportorientierte Schweizer lung einen Zuwachs bei den KMU sehen der Zukunft mit Margen. grosser Zuversicht entgegen. Sascha Jucker, Ökonom bei der Gemäss der aktuellen Umfrage Credit Suisse, sagt dazu: «In von Switzerland Global Enter- den zwei wichtigsten Absatzprise (S-GE) zur Exportstim- märkten, Deutschland und mung rechnen knapp 60 % USA, hat sich die positive Stimaller KMU auch im 4. Quartal mung in der Industrie jüngst 2017 mit steigenden Exporten. nochmals verstärkt.» Und AlFür 2018 plant die Hälfte einen berto Silini, Leiter Beratung bei internationalen Expansionskurs. Switzerland Global Enterprise Das Credit Suisse Exportbaro- (S-GE), stellt fest: «Die Exportmeter liegt erneut weit in der stimmung ist sehr gut, die AusWachstumszone. In den nächs- sichten erst recht und die höten Monaten dürfte das Ex- heren Margen lassen wieder portwachstum weiter an Dyna- mehr Investition zu. KMU, die mik gewinnen. Grossen den Schritt ins Exportgeschäft Einfluss auf die Exporttätigkeit planen oder neue Märkte anhaben die positiven Währungs- gehen möchten, sollten die effekte. Über die Hälfte der Gelegenheit jetzt ergreifen. befragten Unternehmen sieht Der Zeitpunkt ist ideal.» 01-8201 Ad V2C.qxp_Layout 1 10/19/17 1:23 PM Page 1 dank derKuststoffXtra Wechselkursentwickwww.s-ge.com

Die Zukunft ist Open 4.0 3-Achs, 5-Achs, 6-AchsRoboter

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News

IE Plast plant und realisiert für Ypsomed Das international tätige Schwei­ zer Medizintechnik-Unternehmen Ypsomed hat in Schwerin mit dem Bau seines neuen Produktionswerks begonnen. Am neu errichteten Standort sollen zukünftig Injektions- und Infusionssysteme produziert und rund 150 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Investitionssumme beläuft sich auf über 100 Mio. Euro.. Mit der Planung und Realisierung des Bauprojektes wurde der Münchener Industriebauspezialist IE Plast beauftragt. Auf

Basis eines gemeinsam erarbeiteten Masterplans, zeichnet IE Plast verantwortlich für die Betriebs-, Haustechnik- und Gebäudeplanung inkl. der gesamten Realisierung. Bereits im Januar 2019 können die neuen Räumlichkeiten bezogen werden, so dass im zweiten Quartal 2019 die Produktion gestartet werden kann. In der ersten Jahreshälfte 2019 erfolgt seitens der IE Plast die Qualifizierung der Räumlichkeiten. www.ie-group.com

Bild: zvg

IWK mit dem Materialica Gold Award 2017 ausgezeichnet

Robert Metzger, Geschäftsführer MunicExpo, Prof. Daniel Schwende­ mann, HSR, und der Moderator der Preisverleihung (v. l.).

Das Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung (IWK) der HSR Hochschule für Technik Rapperswil hat für seine Materialentwicklung Creamelt TPU-R den Materialica Design & Technologie Gold Award in der Kategorie Material gewonnen. Die Auszeichnung wurde am 18. Oktober 2017 im Rahmen der Fachmesse eMove360 ° in München verliehen. Der Preis würdigt das an der HSR entwickelte Produkt Creamelt TPU-R, ein elastisches Kunststoff-Filament für 3D-Drucker, das zu 100 % aus recycelten Skischuhen hergestellt wird. Das Material basiert auf thermoplastischem Poly­ urethan (TPU), aus dem die 38

Hauptschalen von Skischuhen gefertigt sind. Für dessen Wiederverwertung werden von Klienten der Argo Werkstätte für behinderte Menschen in Davos (www.argo-gr.ch) alte Skischuhe gesammelt und in Handarbeit zerlegt. Mit Hilfe eines Infrarotspektrometers werden die TPU-Bestandteile abgetrennt und farblich sortiert, bevor der Kunststoff schliesslich in einem Schredder zerkleinert wird. Das Mahlgut wird an der HSR regranuliert und anschliessend auf der eigenen Filament-Extrusionslinie neue 3D-Druck Filamente extrudiert. www.creamelt.com

VDMA KuG weiterhin erfolgreich auf Auslandsmärkten Im ersten Halbjahr 2017 konnten die deutschen Kunststoffund Gummimaschinenbauer (KuG) erneut erfreuliche Exportzuwächse verbuchen. Insgesamt nahmen die deutschen Ausfuhren um 3,8 Prozent zu und erreichten einen Wert von 2,4 Milliarden Euro. Die USA, die mit 402,2 Millionen Euro (plus 4,2 Prozent) die meisten deutschen Kunststoff- und Gummimaschinen abnahmen, führen das Feld konstant an. Den zweiten Platz belegt, wie auch im letzten Jahr, China mit 310,7 Millionen Euro (plus 19,2 Prozent). Mexiko konnte mit einem Zuwachs von 26,4 Prozent auf nun 137,4 Millionen Euro einen weiteren kräftigen Anstieg verzeichnen. «Damit legten unsere drei wichtigsten Abnehmermärkte allesamt überdurchschnittlich zu», sagt Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Fachverbands Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA. «Bemerkenswert ist dabei die sehr positive Entwicklung in China», ergänzt er Im gleichen Zeitraum des Vorjahres mussten die deutschen Kunststoff- und Gummimaschinenbauer hier noch einen deutlichen Rückgang von 22,1 Prozent auf damals 260,7 Millionen Euro verkraften. «Viele Mitgliedsunternehmen haben bereits eigene Produktionsstätten vor Ort in China, weshalb der letztjährige Exportrückgang durchaus erklärbar ist», fügt Thorsten Kühmann, Geschäftsführer des Fachverbands an. «Vor dieser Tatsache und dem Hintergrund der Euroaufwertung gegenüber dem chinesischen Renminbi ist der Exportanstieg jedoch umso erfreulicher», sagt Kühmann weiter.

Exporte in die EU rückläufig Im Vergleich zum ersten Halbjahr des vergangenen Jahres schwächelten die Exporte in die EU als die wichtigste zusammenhängende Absatzregion deutscher Maschinen mit einem Rückgang auf nun 848,0 Millionen Euro. Dies entspricht einer Abschwächung um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Lieferungen nach Polen, Frankreich und Italien, die in der EU die meisten deutschen Kunststoff- und Gummimaschinen abnehmen, waren dabei allesamt rückläufig. Brasilien und Russland wieder auf Wachstumspfad Für zwei andere wichtige Absatzländer, Brasilien und Russland, zeigt der Trend wieder deutlich nach oben. Die Exporte nach Russland konnten um 43,4 Prozent auf 59,3 Millionen Euro gesteigert werden, diejenigen nach Brasilien sogar um satte 78,2 Prozent auf 35,3 Millionen Euro. Spritzgiessmaschinen-Exporte mit deutlichem Plus Die deutschen Hersteller von Spritzgiessmaschinen können mit Blick auf die Exportzahlen sogar auf ein besonders zufriedenstellendes erstes Halbjahr 2017 zurückschauen. Hier wuchsen die Exporte um 9,4 Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres und erreichten einen Wert von 475,8 Millionen Euro. Hervorzuheben sind hierbei die Lieferungen nach Frankreich und Polen mit plus 51,9 bzw. 10,6 Prozent. Aber auch die Lieferungen nach China (plus 43,0 Prozent) und Mexiko (plus 41,3 Prozent) zogen noch einmal kräftig an. kug.vdma.org 11/2017


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News

Bild: motan

Sandra Füllsack übernimmt Leitung der motan GmbH in Isny

Sandra Füllsack

Mit sofortiger Wirkung ist Sandra Füllsack zur weiteren Geschäftsführerin der motan GmbH bestellt worden. Sie übernimmt neben Ulrich Eberhardt die Verantwortung für den Produktionsstandort Isny. Bereits zum 1. Januar 2017 hatte Sandra Füllsack die alleinige Leitung der motan Holding GmbH übernommen, der sie seit 11 Jahren angehört.

Die motan Gruppe ist, nach einem hervorragenden Geschäftsergebnis in 2016 und weiterem Wachstum in 2017, auf dem besten Weg im Materials Handling weltweit ganz vorne mitzuspielen. Nun werden einmal mehr die Weichen für die Zukunft gestellt. Die 50-jährige Füllsack hat klare Vorstellungen, wo die Reise für das Unternehmen hingeht: «Wir widmen uns jetzt verstärkt dem Ausbau der globalen Produktion. Das ist, nach der Ausweitung des weltweiten Ab­satzes, eine folgerichtige Entwicklung, um nah bei unseren Abnehmern zu sein und auf deren Bedürfnisse schnell reagieren zu können.» Wichtig sind ihr ausserdem die Themen Recruiting und Personalentwicklung: «Wettbewerbsfähig bleiben wir nur, wenn wir junge Leute für unsere Themen interessieren und nachhaltig an das Unternehmen binden können. Daran werden wir intensiv arbeiten.» www.motan-colortronic.com

Engel stärkt Leichtbau­kompetenz ­ it einer neuen Struktur stärkt Engel weiter M seine Leichtbaukompetenz und rüstet sich für den zunehmenden Einsatz innovativer Composite-Technologien in der Praxis. Engel Composite Systems heisst der neugegründete Teilbereich. Dieser ist von jetzt an für die Projektierung von Composite-­ Anlagen und die Projektabwicklung in allen Ländermärkten verantwortlich. Damit bildet der neue Teilbereich für die Kunden eine wichtige Schnittstelle zwischen dem Technologiezentrum für Leichtbau-Composites in St. Valentin, den Business Units und dem Geschäftsbereich Automation Systems. Engel Composite Systems hat seinen Sitz ebenfalls in St. Valentin. Matthias Mayr hat die Leitung dieses Teilbereichs übernommen. Bislang wurden die verkauften Composite-Anlagen im Techno­ logiezentrum für Leichtbau-­Composites projektiert. Die steigende Nachfrage nach integrierten Leichtbaulösungen erfordere inzwischen jedoch eine Aufteilung zwischen dem konkreten Projektgeschäft und der Entwicklungsarbeit, 11/2017

so Dr. Christoph Steger, CSO der Engel Gruppe: «Wir stellen damit sicher, dass wir auch in Zukunft mit Intensität die Erforschung und Entwicklung neuer Verarbeitungsverfahren vorantreiben und auch weiterhin ein breites Technologiespektrum abbilden können.» Neuer Leiter des Technologiezentrums für Leicht­bau-Composites ist Dr.-Ing. Norbert Müller. Peter Egger, der bisherige Leiter des Technologiezentrums für Leichtbau-Composites, wechselt in die Engel Anwendungstechnik an den Stammsitz Schwertberg. Als Director Advanced Technologies ist er für die Entwicklung, Markteinführung und Marktbegleitung von Engel Sondertechnologien, wie zum Beispiel clearmelt, foammelt oder optimelt, verantwortlich. Dem Composite-­ Leichtbau bleibt er als Vorstandsvorsitzender der VDMA-­Arbeitsgemeinschaft Hybride Leichtbautechnologien weiterhin eng verbunden.

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MESSEN

SMTE Rückblick

Ein qualitativ hochwertiger Branchentreffpunkt Die zweite Swiss Medtech Expo in Luzern ist am 20. September 2017 erfolgreich zu Ende gegangen. Über 1600 Spezialistinnen und Spezialisten aus der Medizintechnik nutzten die Fachmesse für den Wissensaustausch und die Netzwerkpflege. Neben dem gelungenen Mix aus Präsentationen und Vorträgen war ein Höhepunkt der Messe die Lancierung der Plattform Medtech.plus, die zum Ziel hat, der digitale Treffpunkt der Medtech-Branche zu werden.

Marianne Flury

Bilder: Marianne Flur y

«Gute Stimmung in anspruchsvollen Zei­ ten! So würde ich die Messe zusammen­ fassen», freut sich René Ziswiler, Leiter In­ dustriemessen der Messe Luzern. «Es waren Besucher von über 700 Medtechfir­ men vor Ort. Das heisst, jedes zweite Medtech Unternehmen der Schweiz hat sich an der Messe informiert und Aus­ schau nach neuen Projektpartnern gehal­ ten. Die Top 10 Firmen der Schweiz waren zum Teil mit Delegationen von mehr als 30 Personen auf der Messe. Ich denke, dass dies der primäre Grund für die gute Stimmung bei den Ausstellern war. Ob­ wohl der Preisdruck auf die Zulieferer ste­ tig zunimmt, will man am Schweizer Zulie­ ferer und am Produktionsstandort Schweiz festhalten», so die Einschätzung von Ziswi­ ler.

Über 170 Aussteller zeigten während den zwei Messetagen, in welchen Themenbe­ reichen die Medizintechnik Potenzial hat und wie aus neuen Designs, Materialien, Technologien und Prozessen Innovationen entstehen. Anregungen für eigene Projek­ te erhielten die Fachbesucher auch an den 36 Vorträgen im Innovation Symposium. «Gemeinsam mit namhaften Kompetenz­ partnern konnten wir ein hochstehendes Programm zusammenstellen und den Be­ suchern einen Blick hinter die Entwicklung von Innovationen ermöglichen», erklärt Ziswiler. «So erhielten sie Inspiration, wert­ volle Kontakte und konkrete Ideen für ei­ gene Projekte.» Die persönlichen Gespräche aber auch die Auswertung der schriftlichen Ausstellerbe­ fragung durch die Messe ergaben ein sehr positives Bild. Es gibt aber auch Aussteller, die sich von der Messe mehr erhofft ha­

Auf dem repräsentativen Stand der IE Group zeigt das IE-Team den Interessenten auf, wie man durch Prozessoptimierungen zum idealen Gebäudekonzept gelangen kann.

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Die Gründermitglieder Leendert den Haan (l.) und Dr. Dieter Franke stellen die neue Plattform Swiss Materials vor. Diese hat zum Ziel, die in der Schweiz vorhandene Materialkompetenz abzubilden.

ben. Mit diesen Ausstellern sind die Mes­ severantwortlichen im Gespräch und ana­ lysieren gemeinsam, was konkret nicht funktioniert hat. «In den meisten Fällen sehen wir, dass das Engagement der Aus­ steller in der Messevorbereitung noch gros­ ses Potenzial hat», gibt Ziswiler zu beden­ ken. Die von KunststoffXtra befragten Aussteller zeigten sich nach dem ersten Tag mehr­ heitlich zufrieden bis sehr zufrieden mit der SMTE. So freute sich etwa Stephan Fischer, IE Group, Zürich, über interessante Projekte. «Es gab wirklich konkrete Anfragen für Pro­ jekte von potenziellen Kunden, die in ei­ nen Reinraum investieren oder ihre Fabrik erweitern wollen.» Und Thomas Rieger, IE Technology, bestätigt: «Die Stimmung ist gut, ein Aufbruch ist da, der Franken ist etwas schwächer, das merkt man, die Leu­ 11/2017


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MESSEN

Wichtig für Cristian Merz (l.), Verkaufsleiter beim PUR-Formteile-Hersteller Emaform, ist Präsenz zu zeigen. MIt der Kundenfrequenz am Stand ist er zufrieden.

te sind etwas motivierter als auch schon.» Sehr zufrieden mit dem Messeverlauf zeigte sich auch Ralf Altheimer von der Eposint AG, Islikon. «Wir haben gute Ge­ spräche geführt, nicht nur aus dem Be­ reich der Medizintechnik, sondern auch der Pharmaindustrie und Zulieferbranche. Wir machen funktionale Beschichtungen und sind so mit den üblichen Anforderun­ gen an Medizintechnikteile konfrontiert. Als Teil der deutschen Adelhelm Group profitieren wir von der Erfahrung unserer Muttergesellschaft im Bereich der Medi­ zintechnik.» Zum ersten Mal als Aussteller auf der SMTE mit dabei war die Brütsch-Rüeg­ ger Werkzeuge AG, Urdorf. «Der erste Tag war für uns gut bis sehr gut. Wir hatten viele Kunden- und auch Lieferantenkon­ takte, was auch ein Zeichen dafür ist, dass sich viele Lieferanten überlegen, bei der

Das Brütsch-Rüegger-Team zeigt anhand von Show Cases einen Teil ihres Werkzeugsortiments (v. l.): Andreas Schneider, Reto Gruber, Giuseppe Princi.

nächsten SMTE auch auszustellen», erklärt Andreas Schneider von BRW. Schwer­ punktmässig präsentierte das Unterneh­ men sein gesamtes Tool-Management, das dem Kunden hilft, seine Prozesse zu optimieren. Christian Merz, Paro AG, Subingen, schätzt an der Messe, dass diese nahe ge­ legen, übersichtlich und familiär ist. Als Spezialist für Montageautomation stellt Merz fest, dass die Mühlen in der Medizin­ technik langsamer mahlen als in anderen Industriebereichen. «Die Automobilbran­ che hat klare Terminachsen, auf die man hinarbeiten muss. In der Medizintechnik gibt es immer mal wieder Entwicklungs­ schlaufen – da muss man Geduld haben», weiss Merz aus Erfahrung. Aufgestellt und motiviert äusserte sich auch Jwan Meier, Lenorplastics AG, Aesch, über den 1. Messtag: «Wir hatten

Jwan Meier und Willi Bachmann (3. und 4. v. l.) führten zahlreiche Gespräche über konkrete Projekte.

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viele Gespräche zu konkreten Projekten – das haben wir so nicht erwartet. Im Grun­ de genommen hat sich bereits nach dem 1. Tag unsere Teilnahme an der Messe gelohnt.» Gut angekommen ist bei Meier auch der Vortrag von Dr. Thomas Schwarz, Roche Diagnostics, der mit seiner klar kommunizierten Strategie mit einem Fo­ kus auch auf Familienbetriebe, auf offene Ohren stiess. «Für mich stimmt die Platt­ form», so Meier abschliessend. Auch Peter Stauffer vom Swiss Plastics Verband zog ein positives Messefazit. «Das Konzept mit den Fachvorträgen in der Messehalle in Zusammenspiel mit Besu­ chen an den Ständen – das kommt gut an. Zu hoffen ist, dass die Messe wächst und eine zweite Halle dazukommt», wünscht sich der Geschäftsführer. Über eine weitere Halle möchte sich René Ziswiler noch nicht abschliessend äussern. Nur so viel: «Wir sind auf dem richtigen Weg und werden das Konzept mit Fokus­ themen und Showcases weiterführen. Wir sind bereits daran, die Themen für in zwei Jahren zu setzen. Die Messe werden wir weiterhin im 2-Jahres-Turnus durchführen. Wir wollen aber signifikant wachsen, in­ dem wir die Lücken bei den Ausstellerseg­ menten schliessen.» Die nächste Swiss Medtech Expo wird am 17. und 18. September 2019 stattfinden. Kontakt Messe Luzern AG Horwerstrasse 87 CH-6005 Luzern Telefon +41 (0)41 318 37 00 daniela.imsand@messeluzern.ch www.medtech-expo.ch

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Ver anstaltungen

04.12.

KIB-Tagung: Kunststoffe im Hochbau: Faserverbundkunststoffe / Composites in Architecture Ort: Rapperswil Veranstalter: IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung Oberseestrasse 10, CH-8640 Rapperswil Telefon +41 (0)55 222 47 70 iwk@hsr.ch, www.iwk.hsr.ch

04./05.12.

Praxisseminar Regelungstechnik Ort: Wuppertal Veranstalter: Technische Akademie Wuppertal e. V. Hubertusallee 18, D-42117 Wuppertal Telefon +49 (0)202 7495-248 taw-wuppertal@taw.de, www.taw.de

05.12.

Seminar: Industrie 4.0 in der K-verarbeitung Ort: Villingen-Schwenningen Veranstalter: Kunststoff-Institut Südwest Hermann-Schwer-Strasse 3 D-78048 Villingen-Schwenningen Telefon +49 (0)7721 99 780-0 bildung@kunststoff-institut.de www.kunststoff-institut.de

05.12.

Fachtagung: Spritzgiessen von Elastomeren Ort: Würzburg Veranstalter: SKZ – ConSem GmbH Frankfurter Strasse 15–17, D-97082 Würzburg Telefon +49 (0)931 4104-164 anmeldung@skz.de, www.skz.de/seminare

05./06.12.

Fachtagung: Analytik in der Polymertechnik Ort: Würzburg Veranstalter: SKZ – ConSem GmbH Frankfurter Strasse 15–17, D-97082 Würzburg Telefon +49 (0)931 4104-164 anmeldung@skz.de, www.skz.de/seminare

05./06.12.

05./06.12.

06.12.

06.12.

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Fachtagung: Kunststofftrends im Automobilbau Ort: Wolfsburg Veranstalter: SKZ – ConSem GmbH Frankfurter Strasse 15–17, D-97082 Würzburg Telefon +49 (0)931 4104-164 anmeldung@skz.de, www.skz.de/seminare 4. Internationaler Polymerkongress: Aktuelle Trends in der Kunststoffbranche Ort: Wels (A) Veranstalter: Kunststoff-Cluster, Büro Linz Business Upper Austria - OÖ Wirtschaftsagentur Hafenstrasse 47-51 A-4020 Linz Telefon +43 (0)732 79810 5120 kunststoff-cluster@biz-up.at www.kunststoff-cluster.at Seminar: Werkstoffprüfung und Schadensanalyse für Fortgeschrittene (CH) Ort: Neuhausen am Rheinfall Veranstalter: Kunststoff-Institut Südwest D-78048 Villingen-Schwenningen Telefon +49 (0)7721 99 780-0 bildung@kunststoff-institut.de www.kunststoff-institut.de Seminar: Metall-Kunststoff-Verbindungen Ort: Wuppertal Veranstalter: Technische Akademie Wuppertal e. V. Hubertusallee 18, D-42117 Wuppertal Telefon +49 (0)202 7495-248 taw-wuppertal@taw.de, www.taw.de

06./07.12.

Prozessleittechnik für die Verfahrensindustrie Ort: Berlin Veranstalter: VDI Wissensforum Postfach 10 11 39, D-40002 Düsseldorf Telefon +49 (0)211 6214-201 wissensforum@vdi.de, www.vdi-wissensforum.de

06./07.12.

Seminar: Fliessverhalten, Mikrostruktur, thermische Vorgeschichte Ort: Leipzig Veranstalter: Kunststoff-Zentrum in Leipzig gGmbH Erich-Zeigner-Allee 44, D-04229 Leipzig Telefon +49 (0)341 4941-555 weiterbildung@kuz-leipzig.de, www.kuz-leipzig.de

06./07.12.

7th Conference on Wood and Natural Fibre Composites Ort: Köln Veranstalter: AVK, Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V. Am Hauptbahnhof 10, D-60329 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 27 10 77-0 info@avk-tv.de, www.avk-tv.de

07.12.

Seminar: Grundlagen der Form- und Lagetoleranzen (CH) Ort: Neuhausen am Rheinfall Veranstalter: Kunststoff-Institut Südwest Hermann-Schwer-Strasse 3 D-78048 Villingen-Schwenningen Telefon +49 (0)7721 99 780-0 bildung@kunststoff-institut.de www.kunststoff-institut.de

07./08.12.

Kurs: Kunststoffe 2 – Variantenreicher Kunststoff Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

07./08.12.

Wiederholungskurs Spritzgiessen Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

14./15.12.

Handwerkerkurs: Faser-Kunststoff-Verbunde Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

Bild: Pixelio

DEZEMBER 2017

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KUNSTSTOFF XTRA

PRODUKTE

Mehr additive Bauteile, mehr Material, mehr Erlebnis

Auf der formnext in Frankfurt präsentiert sich Arburg vom 14. bis 17. November 2017 mit einem neuen Konzept: Auf dem Messestand sind über 40 Beispiele von Funktionsbauteilen zu sehen, die eindrucksvoll den industriellen Anspruch des Arburg Kunststoff-Freiformens (AKF) demonstrieren. An vier interaktiven Stationen können die Fachbesucher ausgewählte, im

AKF-Verfahren gefertigte «Erlebnisbauteile» selbst testen. Ein Freeformer-Exponat verarbeitet zudem «live» Standard-PP (Moplen) sowie das speziell dafür entwickelte Stützmaterial Armat 12 zu Kabelklemmen. An einem zweiten Freeformer erklären die Arburg-Experten die Funktionsweise und das breite Einsatzspektrum des offenen Systems.

Kompakte Linearmotoren für enge Platzverhältnisse

Linearmotoren eignen sich für dynamische und präzise Positionierungen. Immer interessanter werden sie auch, wenn der Antrieb auf sehr kleinem Bauraum Platz finden muss. Die Linearmotoren vom Marktleader Tecnotion sind ideal für solche Applikationen. Der eisenbehaftete Linearmotor TM3 ist der kleinste Eisenkernmotor von Tecnotion. Er zeichnet sich durch sehr gute Leistung bei äus­ serst kompaktem Design aus. Bei einer Länge von 93 mm wiegt er 600 Gramm und liefert eine Dauerkraft von 60N. Er benötigt auch sehr wenig Bauraum: Die Magnetplatten haben lediglich eine Breite von 50 mm, die komplette Einbauhöhe von Forcer und

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Magnetplatte beträgt nur 40 mm. Dank dieser Kompaktheit wird der TM3 zum Beispiel erfolgreich in industriellen Papierschneidemaschinen zum Positionieren der Schneid-Einheiten eingesetzt. Alle vier Typen der T-Serie Linearmotoren überzeugen mit ihrer hohen Kraftdichte. Herausragende Merkmale sind die tiefen Anziehungskräfte sowie die sehr guten Cogging-Werte, welche einen hervorragenden Gleichlauf ermöglichen. Die Dauerkräfte der T-Serie Linearmotoren reichen bis 3000N, die Spitzenkräfte bis 6000N. Tecnotion, neu in der Schweiz beim Direktantriebs-Spezialisten Parkem AG.

«Wir wollen Kunden und Interesdustrielle additive Fertigung gelunsierten auf der Leitmesse praxisgen», betont Dr. Eberhard Duffner, Bereichsleiter Entwicklung und nah demonstrieren, dass sich der Kunststoff-Freiformen bei Arburg. Freeformer und das AKF-Verfahren «Der Trend in diesem Bereich ist nicht nur für das Prototyping, songanz klar, echte Funktionsbauteile dern auch und gerade für die innoch schneller und qualitativ dustrielle additive Fertigung eighochwertiger herzustellen.» nen», erklärt Eberhard Lutz, BeAuf der formnext 2017 fertigt ein reichsleiter Vertrieb Freeformer Freeformer aus PP (Moplen) und bei Arburg. «Deshalb haben wir auf dem neuen Stützmaterial Armat unserem Messestand neben zwei 12, das später im Wasserbad aufFreeformer-Exponaten auch vier interaktive Stationen aufgebaut, an gelöst wird, funktionsfähige Kabeldenen die Messebesucher insgeklemmen. Die filigranen und densamt zwölf ‹Erlebnisbauteile› in die noch belastbaren Strukturen verHand nehmen und sich von deren fügen über den spritzgiesstypischen Funktionalität und Qualität selbst Klick-Effekt. überzeugen können. Gezeigt werden die Bereiche Medizintechnik und Luftfahrt, Produkte aus StanArburg AG dard-PP sowie Funktionsbauteile Südstrasse 15 aus weiteren Originalmaterialien.» CH-3110 Münsingen «Mit der Qualifizierung von StanTelefon +41 (0)31 724 23 23 dard-PP und dem neuen Stützmaswitzerland@arburg.com terial Armat 12 ist uns ein veritabwww.arburg.ch ler Fortschritt bei der Erweiterung Anz_Push_lok_90x131_CH_DE.qxp_Layout 1 11.10.17 13:22 Seite 1 Formnext: Halle 3.1, Stand E70 des Materialspektrums für die in-

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KUNSTSTOFF XTRA

PRODUKTE

Frimo PURe Mix Compact

Bei der Frimo PURe Mix Compact sind alle Komponenten auf einem gemeinsamen Maschinenrahmen montiert, somit ist eine schnelle und einfache Inbetriebnahme jederzeit möglich. Diese Maschine bringt durch die besonders kompakte Bauform alle Vorteile der PURe Mix Anlagenreihe mit sich und gehört zu den jüngsten Weiterentwicklungen im Bereich der Dosiertechnik. Konzipiert wurde sie speziell für den Einsatz auf einer Bühne oder in einer Klimabox. Ziel war es, mit diesem Maschinenlayout eine Dosiermaschine zu kreieren, die ohne Einschränkungen bei Ausstattung und Zugänglichkeit mit einer sehr geringen Aufstellfläche zurechtkommt.

Insbesondere bei Anlagenlayouts, die eine Bühnenaufstellung erfordern, ist die PURe Mix Compact ideal. Beim erwähnten Einsatz in einer temperaturgeregelten Klimabox ist es besonders wichtig, für stabile klimatische Verhältnisse zu sorgen. Aus diesem Grund ist die Dosiermaschine grundsätzlich mit einer externen Visualisierung ausgestattet. Die Visualisierung kann bedienerfreundlich im Arbeitsbereich des Maschinenbedieners ausserhalb der Klimabox aufgestellt werden. Über die Visualisierung können die Verarbeitungsparameter überwacht und die Grenzwerte eingegeben werden. Es ist auch eine Kombination der Visualisierung mit anderen Anlagenteilen möglich. Insbesondere für die Verarbeitung von mittleren Stückzahlen mit 2-Komponten PUR-Schaumsystemen ist das neue Anlagenmodell eine interessante Alternative.

Frimo Group GmbH Hansaring 1 D-49504 Lotte Telefon +49 (0)5404 886-0 info@frimo.com www.frimo.com

HD-Kunststoffe erweitert Produktpalette

Seit Januar 2015 gehört die HD-Kunststoffe GmbH zur Grafe-Gruppe. Die Remscheider Firma ergänzt das bereits umfangreiche Produktportfolio von Grafe zusätzlich um Rohstoffe für den Bereich des Rotationsgiessens. Die Produktpalette umfasst, neben PE-Mahlpulver, vorwiegend Mikrogranulate aus PE und PP sowie Farbpulvermischungen (Colormix) für das Dryblending. Durch Bündelung des Grafe-Know-hows auf dem Gebiet der Herstellung und Stabilisierung von kundenspezifischen Compounds und Masterbatches, konnten die Produktionsund Entwicklungstechnologien bei HD Kunststoffe erheblich erweitert werden. Auch die Bereitstellung von kleinen Mengen an kundenspezifischem, fertig eingefärbtem PE-Mahlpulver ist durch die Zusammenarbeit möglich. Kleinstmengen kommen gerade dort zum Einsatz, wo geringe Stückzah-

len an farbigen, spezifischen Produkten, wie Designelemente nach Farbtrends, gefragt sind. Den Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit stellte in den letzten Monaten die Erweiterung des HD-Produktportfolios um halogenhaltige und halogenfreie, mit Flammschutz ausgerüstete PE Mikrogranulate und Pulver sowie um elektrisch leitfähige PE-Pulver dar. Angeboten werden jedoch auch Mikro- und Feingranulate in weiteren rotierfähigen technischen Kunststoffen wie ABS, PS, PC und PA6/12. Darüber hinaus stehen antistatisch ausgerüstetes PE- und PP-Pulver für ESD Anwendungen, deren Einfärbung in hellen und bunten Farben möglich ist, zur Verfügung. Messungen ergaben einen Widerstand von deutlich weniger als 10E9 Ohm. Die Compounds beinhalten migrierende Substanzen, sodass der Einsatz nur für Industrieanwendungen geeignet ist, die in ihrer Verwendung keinen Kontakt zu Lebensmitteln haben. Grafe Advanced Polymers GmbH Waldecker Strasse 21 D-99444 Blankenhain Telefon +49 (0)36459 45-0 grafe@grafe.com

Schnelle Bestimmung des Vernetzungsgrades von PE-X

Die Bestimmung des Vernetzungsgrades von PE-X erfolgte bisher meist nach DIN EN ISO 10147 durch Herauslösen der nicht vernetzten Bestandteile. Dabei wird die anfängliche Masse der Probe bestimmt, bevor sie 8 Stunden lang in Xylol ausgekocht und danach über 4 Stunden bei 120 °C getrocknet wird. Die verbleibende Masse bezogen auf die anfängliche Masse erlaubt es, den Vernet-

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zungsgrad zu bestimmen. Allerdings hat diese Prüfmethode mehrere Nachteile: Das Ergebnis liegt frühestens nach 12 Stunden vor, so dass der Fertigungsprozess nicht zeitnah nachgesteuert werden kann und die Aussagekraft zur Qualität des Netzwerkes und der Netzpunkte ist begrenzt. Die Vorund Nachbereitung der Proben ist aufwändig. Das Auskochen in Xylol muss im Abzug erfolgen und alle Sicherheits- und Umweltauflagen für den Umgang und die Entsorgung von Xylol müssen eingehalten werden. Inzwischen steht eine viel schnellere und sehr gut reproduzierbare rheologische Methode zur Verfügung, für die auch die Vor- und Nachbereitung der Proben einfacher und schneller ist. Die Mess­ tem­ p eratur wird etwas oberhalb

des Übergangs von teilkristallin zu amorph gewählt. Die Qualität dieses kautschukartigen Netzwerkes und seiner Netzpunkte kann innerhalb einer Viertelstunde mittels Oszillationsmessung mit einer parallelen Platten-Messgeometrie unter kontrollierter Normalkraftvorgabe ermittelt werden. Für diese Messungen kann beispielweise ein Thermo Scientific Haake Mars (Modular Advanced Rheometer System) verwendet werden. Für jedes PE-X-Produkt gibt es je nach Vernetzungsmethode und Formulierung eine individuelle Kurve dritter Ordnung für den Zusammenhang zwischen dem Vernetzungsgrad-Wert nach DIN EN ISO 10147 und dem rheologischen Speichermodul-Wert, welcher ein Mass für die elastischen Eigenschaften der Probe ist. Die-

ser Zusammenhang wird anfangs vom PE-X-Hersteller bestimmt und dann anwenderdefiniert in der Thermo Scientific Haake RheoWin Software für die PE-X-Auswertemethode hinterlegt. Damit steht eine sehr viel schnellere Mess- und Auswertemethode mit höherer Aussagekraft zur Verfügung, die es erlaubt, innerhalb einer Viertelstunde den Vernetzungsgrad zu bestimmen und die laufende Produktion optimal zu steuern.

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KUNSTSTOFF XTRA

PRODUKTE

Leichtbau für Sieger

Leistungsfähig bei kleinen Abmessungen

Swift ist ein intuitiv bedienbares Video-Messsystem und bietet alle Funktionen für zuverlässiges Messen. Schnelle und genaue Mess­ ergebnisse machen es für die Qualitätskontrolle sowie für Rou­ tine-­ Kontrollen in der Fertigung interessant. Schnell, kompakt, genau Dank dem Präzisionsmesstisch 150 mm × 100 mm, mit NLEC (Non linear error correction) und der hochauflösenden CCD-Kamera empfiehlt sich Swift für das Messen von 2D-Merkmalen an kleinen, auch komplexen, Teilen. Die automatische Kantenerkennung sorgt für reproduzierbare Messergebnisse. Das Stativ mit Kugellagerführung verfügt über eine Höhenverstellung von 100 mm mit Grob- und Feintrieb. Auf- und Durchlichtbeleuchtung sind getrennt schalt- und regelbar. «Touch-to-measure» Das «touch-to-measure»-Konzept (zusätzlich zur Maus mittels Fingergesten steuerbar) macht Swift intuitiv bedienbar und erleichtert die Einarbeitung. So kann Beispielsweise durch Spreizen der Finger das Bild vergrössert und mittels tippen auf eine Kante ein Messpunkt gesetzt werden.

Für das Verständnis der Kalibrierung und der Programmierung sowie für die Möglichkeiten der Erfassung, Auswertung und Proto­ kollierung empfehlen wir eine Schu­lung. Merkmale SWIFT: –– Standard-Modell mit 20× Objektiv, optional mit Schnell-­ Wechsel-Objektiven 10×, 50×, 100× –– Beleuchtung wahlweise 2-­Punkt-­­Spot oder 8-Punkt LED Ringlicht –– PC mit installierter Messsoftware (Bildschirm inklusive) Informationen zur allgemeinen Orientierung finden sich im ToolShop www.brw.ch unter der Artikel Nr. 152660. Die BRW-Spezialisten stehen für eine Beratung und/oder unverbindlichen Vorführung im Prüfund Messraum am Standorf Urdorf gerne zur Verfügung.

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Strukturbauteile sind im Motocross-Sport härtesten Bedingungen ausgesetzt und sind oftmals die Domäne von Druckguss-Metallen. Nichtsdestotrotz können auch hier mit hochwertigen Polyamiden intelligente Leichtbau-Lösungen erzielt werden, wie das Beispiel eines Heckrahmens von Husqvarna Motorcycles zeigt. Das schwedische Unternehmen ist ebenfalls bestrebt, seine Modelle stetig weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund sollte bei den Modellen FC 250 und FC/FS 450 der Heckrahmen – bei den Vorgängermodellen traditionellerweise ein Aluminiumbauteil – in Kunststoff umgesetzt werden. Ein ambitionier­ tes Projekt, stellt die Anwendung doch extrem hohe Anforderungen an das Material. Nebst einer hohen Torsions- und Biegesteifigkeit ist eine ausgesprochen hohe Schlagfestigkeit erforderlich. Aus­ serdem muss der Werkstoff eine ansprechende Oberflächenqualität bieten und UV-beständig sein. Doch am allerwichtigsten war eine höchstmögliche Gewichtsreduktion, um das Handling des Motorrades weiter zu verbessern. Husqvarna Motorcycles entschied sich bei dieser anspruchsvolle Anwendung für Grilamid LCL-3H, ein mit 30 % Langkohlefasern verstärktes

Polyamid aus dem Hause Ems-Grivory. Das Material bietet eine sehr hohe Steifigkeit und Festigkeit bei gleichzeitig äusserst geringer Dichte (1.15 g/cm3). Ausserdem besticht es durch eine exzellente Schlagzähigkeit und UV-Beständigkeit, gute Oberflächenqualität und eine geringe Kriechneigung – perfekt geeignet also für diese anspruchsvolle Metallsubstitution. Das Resultat überzeugt: Das Gewicht des Heckrahmens (neu 1,4 kg) konnte um 30 % reduziert werden. Das Kunststoffbauteil bietet eine 20 % höhere Torsionssteifigkeit und eine 30 % höhere Biegesteifigkeit als das Aluminiumbauteil. Es besteht ausserdem nur noch aus drei verschraubbaren Einzelteilen, statt wie bis anhin aus einer 20-teiligen Konstruktion. Die Krönung dieser innovativen Lösung: Die Lebensdauer des Heckrahmens hat sich durch die kunststoffgerechte Umsetzung verdreifacht.

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Hybrider Leichtbau als Weg zur optimalen Bauteilgestaltung

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Leichtbau ist ein zentrales Thema auf der Composites stehen hier hybride Leichtbaulö LeichtbaulöV E Europe. R P A CImKVordergrund UNG sungen aus einem intelligenten Mix unterschiedlicher Materialien. Der folgende Überblick konzentriert sich auf den hybriden Leichtbau, wo es vorrangig um die sinnvolle Kombination von Composites mit Aluminium, Stahl und anderen Werkstoffen geht.

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Substitution von PE und PP ist die falsche Richtung

Bunte PET-Verpackungen behindern Recycling Bei Kunststoffflaschenverpackungen zeichnet sich ein Trend zu vielfarbigen PET-Verpackungen ab. Der europäische Verband Plastics Recyclers Europe rechnet künftig europaweit mit jährlich rund 300 000 Tonnen dieser farbigen ADDITIVE FERTIGUNG Kunststoffe, die den Recyclern massive Probleme bereiten werden. Die Recyclingunternehmer Michael Scriba, Geschäftsführer von mtm plastics, und Herbert Snell, Geschäftsführer von Multiport und MultiPet, erläutern, wel welche Probleme das sind und welche Alternativen besser für das Recycling geeignet sind.

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Bild: BMW Group

Safilo produziertunseren Brillengestelle in Rekordzeit verwertbaren Input, sondern verursacht zusätzliche Kosten, weil wir das Material ausschleusen und kostenpflichtig entsorgen lassen müssen», erläutert Scriba. Der Rat der Recyclingexperten ist einSafilo, der weltweit zweitgrösste Brillenhersteller, beschleunigt seine Prozesse jetzt mit einem 3D-Drucker von gesucht hat. Ein Ergebnis waren die soge soge- sehr hohen Crash-Anforderungen genüdeutig: Flaschen etwa für ReinigungsmitStratasys Ltd. Dank des Multimaterialnannten Tailored Blanks, massgeschneider massgeschneider- gen. Derzeit wird dieses anspruchsvolle tel, Shampoos und oder Multifarb-Druckers Kosmetika sollten J750 ist das italienische Unternehmen in der Lage, Brillengestelle Prozent schneller herzustellen als mit herkömmlichen Prototyping-Methoden. te Bleche unterschiedlicher Form, Dicke Bauteil noch in den meisten fotorealistische Autos aus aus den60 Materialien PP oder PE-HD herund Festigkeit, die heute in den Autos stan stan- einem relativ dicken Stahl hergestellt. Aber gestellt werden. Die Substitution von PP dardmässig verwendet werden. Auch die die Werkstoffkonkurrenz holt auf. «Ich und PS im Schalenbereich durch PET ist Entwicklung hochfester Stähle ist eine Kon Kon- kann mir gut vorstellen, dass die B-Säule aus ihrer Sicht ein Negativbeispiel für die Bislang dauerte die Herstellung mittels sequenz aus dem Wettbewerb der Materi Materi- in Zukunft auch mit carbonfaserverstärkEntwicklung, die jetzt auch bei FlaschenCNC-Maschine plus manueller Endbearalien. Kirchhoff rechnet damit, dass sich tem Kunststoff realisiert wird. Der grosse verpackungen erwartet wird. beitungderlaut Daniel Tomasin, Product diese Entwicklung jetzt, wo die Kunststoffe Vorteil von Carbonfasern ist ja neben Die PET-Schalen und Blister werden zurCoordinator bei Safilo, rund 15 und die hybriden Bauteile ins Rennen hohen Steifigkeit zum Gewicht Sample auch eine zeit nahezu vollständig verbrannt, anstatt Stunden. kommen, wiederholen wird. «Die Stahlher Stahlher- hohe Energieabsorption im Falle einesJetzt konnte diesezuZeitspanne einem neuen Rohstoff für die kunstDer Trend zu bunten Verpackungen aus PET verteuert den Recyclingprozess. durch den Einsatz des J750 auf 3 Stunden steller werden versuchen, noch festere Aufpralls», sagt Nicolas Beyl, Geschäftsfühstoffverarbeitende Industrie verarbeitet verkürzt werden. Aufgrund der hohen Geder KraussMaffei Stähle zu entwickeln, die Aluminiumher Aluminiumher- rer Reaktionstechnik Die Kunststoffrecyclingunternehmen mtm Markt bei kommen, schätzt PRE. Diese Ent- zu werden. Die Einfärbungen und Mehrschwindigkeit des Druckers, der ultraglatsteller machen plastics es ähnlich. Durch aus den Niedergebra Wett- Technologies Wett GmbH sowie GmbH. wicklung hat schwerwiegende Auswir- schichtigkeit der Verpackungen sind der ten Oberflächen sowie farbenreichen Debewerb der verschiedenen Sicherheit für die Autoinsassen zu erMulitPet GmbH Werkstoffe und Multiport Die GmbH aus kungen auf den Recyclingprozess: Wer- Grund. Dagegen haben Produktdesigner tails kann Safilo nun schnell aufsehenerschaukeln sich Bernburg alle nach oben. Bislang ist derhöhen, ist schon ein grosses Ziel transparenten beim Einsatz der Polyolefine PE oder PP schliessen sich Warnung denimmer die bunten mit den regende Prototypen herstellen – und das noch keine Technologie hinten herunterge heruntergeder Plastics Konstrukteure gewesen. Nun stehen gesammelt, für die Verpackungen volle Freiheit in der des europäischen Verbands Verpackungen gemeinsam sowohl für die Eigenmarken Safilo, Carrera fallen», ist Kirchhoff überzeugt. ihnen Möglichkeiten Re- in einem zu- Farbgestaltung, da diese Kunststoffe seit Recyclers Europe (PRE) an: Der sichverschiedene ab- müssen die farbigender Anteile und Polaroid als auch für Luxusmarken wie offen.sätzlichen «Es laufenSchritt Entwicklungen, zeichnende Trend zu immer alisierung vielfarbigesepariert und anschlies- Jahren nachweislich erfolgreich zu recyDior, Hugo Boss, Max Mara oder Jimmy die Materialien entsprechend Belas-eingefärbt wer- celn sind, betonen die Recycling-Unterren PET-Verpackungen behindert massiv send grau oder der schwarz Paradebeispiel B-Säule Choo. B-Säule das Kunststoffrecycling. Dabei tungen wäre esimsoVerlauf den,der bevor sie auszuwähin den Verkauf gehen nehmer. «Mit unserem J750 von Stratasys können Die B-Säule muss als seitliche len. So kommen hier Kombinationen von einfach: NutzenVerbindung die Verpackungsherstelkönnen. Doch gebe es für ein solches wir Prototypen innerhalb weniger Stunden zwischen Fahrzeugboden und hoch- Stahl, hoch hochfesten Stählen Kunststofler PP oder PE-dach als Material, spielen für Produkt ausund grauem oder schwarzem entwerfen und produzieren. Darüber hinbelastbar sein und Sicherheitsgründen fen zum Einsatz. Eine solche B-Säule biedenaus Recyclingerfolg Farben keine Rolle, Recycling-PET auf absehbare Zeit kaum aus erlaubt uns seine grosse Bauplattform, sagen mtm-Geschäftsführer Michael Scri- Nachfrage, bestätigt Snell die Einschät- Kontakte mehrere Varianten eines Brillengestells im ba und MultiPet- und Multiport-Ge- zung des europäischen Verbands zu den mtm plastics GmbH 1selben 1 / 2 0 Druckauftrag 16 herzustellen, wodurch Auch Brillengestelle für Modebrands entstehen im 3D-Drucker und dies in einer unglaublischäftsführer Herbert Snell. Vermarktungschancen. «Die Extrakosten D-99759 Niedergebra wir unsere Produktentwicklungskosten chen Designvielfalt. für den Sortieraufwand sind kaum zu leis- Telefon +49 (0)36338 325-0 senken und gleichzeitig die kreative Entfalten bei einem Rezyklatmarkt, der ohnehin m-scriba@mtm-plastics.eu tung fördern können», erläutert Tomasin. Die Zusatzkosten rechnen schon unter Druck steht», befürchtet er. www.mtm-plastics.eu frühzeitig perfektionieren, um so die neu- seppe Cilia, der italienische Vertriebsleiter sich nicht Auch die PE/PP-Verwerter blicken mit esten Fashion-Modelle rechtzeitig auf den von Stratasys. «Das bedeutet, dass UnterHalte der vom Marketing getriebene Sorge auf die neue Entwicklung: «Auch Multiport GmbH und MultiPet GmbH Schnellere Reaktion Markt zu bringen und unseren Wettbe- nehmen nun innovativere Produkte Wechsel zu farbenfrohen PET-Verpackun- bei uns landen immer mehr PET-Verpa- D-06406 Bernburg auf Markttrends werbsvorteil zu behaupten», sagt Iarossi. schneller auf den Markt bringen können. gen an, könnten demnächst europaweit ckungen, die vorher aus gut zu recyceln- Telefon +49 (0)3471 6404-0 David Iarossi ist Kreativdirektor bei Safilo «Der 3D-Druck mit dem J750 ist fantas- In vielen Branchen – und dazu gehört jährlich rund 300 000 Tonnen dieser far- den Polyethylen oder Polypropylen her- snell@mp-bbg.eu und zuständig für Brillenmarken wie Car- tisch, weil die so hergestellten Gestelle die auch die Modeindustrie – sind Geschwinbigen Kunststoffe zusätzlich auf den gestellt waren. Das mindert nicht nur www.mp-bbg.eu n rera, Givenchy und Havanianas. Für ihn ist manuell gefertigten übertreffen. Darüber digkeit und Innovation ein entscheidender die Möglichkeit, Prototypen mit der glei- hinaus müssen wir uns keine Sorgen mehr Faktor für Erfolg. Und das macht Safilo und chen Farbgebung und Textur wie das End- über das Verblassen Stratasys zu perfekten Partnern in diesem 4 / 2 0der 1 6 Farben machen, 18 produkt in 3D drucken zu können, ein da die Farbe ja in das 3D-gedruckte Mo- Spiel.» entscheidender Faktor, wenn es darum dell integriert ist.» geht, schnell auf Markttrends zu reagieren. «Safilo ist ein Paradebeispiel dafür, wie die «Dies ist der Beginn eines neuen Zeitalters 3D-Drucktechnologie des J750 unseren für Designer. Dank der Fähigkeit des J750, Kunden einen unbestreitbaren Mehrwert Kontakt eine nahezu unbegrenzte Palette unter- bietet. 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Top-Modemarken aus dem 3D-Drucker

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12/2016

Bild: Stratasys

Bild: Dollarphotoclub, Zoe

Die Autoindustrie steht unter enormem Druck. Sie muss es schaffen, die Abgase der Fahrzeuge drastisch zu reduzieren, um die von der EU vorgeschriebenen niedrigen CO2-Grenzwerte zu erreichen. Diese Emissionsverringerung wird neben effizienteren Antrieben in erster Linie durch eine Verringerung des Gewichts erreicht. Leichtbau ist deshalb in dieser Branche das Gebot der Stunde. Der Zwang zu leichteren Karossen hat dazu geführt, dass die Entwicklung von Faserverbundwerkstoffen, hauptsächlich von carbonfaserverstärkten Kunststoffen (CFK), in den letzten Jahren rasant und sehr erfolgreich vorangetrieben wurde. Mit dem i3 von BMW gibt es mittlerweile ein Auto, dessen Karosse komplett aus CFK gebaut ist. Ähnlich dem Audi A8, dessen Karosse nahezu zu hundert Prozent aus Aluminium besteht, ist es ein Beispiel, das zeigt, was technisch machbar ist. Dennoch werden künftig nicht alle Autos aus CFK bestehen, ebenso wenig, wie der A8 den Werkstoff Stahl verbannt hat. Die Erfahrung bei früheren Entwicklungen spricht dafür, dass es künftig eine sinnvolle Mischung von Werkstoffen wie CFK, Kunststoff, Stahl, Aluminium oder Magnesium geben wird. Hybrider Leichtbau wird die Zukunft im Auto bestimmen. Diese Entwicklungen werden auch anderen Branchen zugutekommen, etwa der Luftfahrtindustrie oder der Elektrotechnik. «Es wird einen zunehmenden Wettbewerb der Materialien und Materialverbindungen geben, aber ich sehe keinen Verdrängungswettbewerb», sagt Marc Kirchhoff vom Branchenmanagement Leichtbau und Elektromobilität bei der Trumpf Laser- und Systemtechnik GmbH. Er verweist darauf, dass die Stahlbranche nach Entwicklung des Audi A8 ihrerseits nach Leichtbaulösungen

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