Fakuma Rückblick

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22. Fakuma wie sie leibt und lebt

Trendbarometer der Spritzgiessbranche Viele Aussteller haben nach der letztjährigen jubiläumswürdigen Fakuma ihre Erwartungen heruntergeschraubt und waren überrascht, einmal mehr die pulsierende Kunststoffverarbeitungsmesse vorzufinden, wie sie es seit Jahren gewohnt sind. Gezeigt wurden nicht nur Produkte, sondern intelligente Lösungen zur Ressourcenschonung – sei es energie- oder materialmässig – und damit auch zur Steigerung der Produktivität.

Dr. Kurt Hermann, Marianne Flury Insgesamt informierten sich 44 176 Besucher (Vorjahr: 44 823) bei rund 1700 Ausstellern aus 36 Ländern über die neuesten Entwicklungen und Trends in der Branche. Auch wenn das eine oder andere Geschäft auf der Messe abgeschlossen wurde, ist die Fakuma weniger eine Verkaufsmesse als vielmehr eine Arbeitsmesse: ein grosser Teil der Fachbesucher kommt mit konkreten Aufgabenstellungen und diskutiert Lösungen sowie daraus resultierende Investments direkt auf Entscheider-Ebene Wie die Aussteller die 22. Fakuma erlebt und was sie gezeigt haben, erfahren Sie auf den folgenden Seiten in Bild und Text. Grosse Aufmerksamkeit auf dem Stand von Engel Austria GmbH, Schwertberg (www. engelglobal.com), fand im Ausstellungsbereich Packaging die Herstellung von Lebensmittelverpackungen mit sehr geringen Wandstärken und mit eingebrachter Barri-

ereschicht. «Wir produzieren diese auf einer vollelektritschen Engel e-motion mit 180 Tonnen Schliesskraft, mit zwei Spritzaggregaten. Die Lebensmittelschale hat eine Innen- und Aussenschicht aus PP und eine Barrieremittelschicht aus EVOH. Das Besondere an dieser Anlage ist die Möglichkeit, die Barriereschicht exakt und reproduzierbar über das ganze Produkt zu verteilen», erklärte Felix Hüthmair, Geschäftsführer von Engel Schweiz die Herausforderung. Ermöglicht wird dies durch ein hochpräzises vollelektrisches Spritzagggregat. Zur Steigerung der Präzision des Einspritzprozesses hat Engel die iQ weight control entwickelt, eine spezielle Software, die gewährleistet, dass auch bei Viskositätsschwankungen des Materials immer die gleiche Menge Material in die Form eingespritzt wird. Nach knapp zwei Fakumatagen sagte Hüth-mair zum Messeverlauf: «Wir sind gut gestartet, insgesamt waren vielleicht etwas weniger Besucher am ersten Tag hier, aber das letzte Jahr war auch ein aussergewöhnliches Jahr.»

Felix Hüthmayr (l.) und Markus Schertler, Engel (Schweiz) AG.

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Einen leicht geringeren Besucherstrom am ersten Tag im Vergleich zum Vorjahr machte auch Roland Huber auf dem Stand der HB-Therm AG, St. Gallen (www.hb-therm. ch), aus. Für Zuversicht sorgte aber bereits der zweite Tag. «Wir hatten quantitativ und qualitativ sehr viele und gute Besucher am Stand und vor allem ist das Echo auf unsere autonomen Durchflussmesser am Werkzeug sehr gross», stellte der Marketing und Kommunikationsverantwortliche fest. Zahlreiche Besucher interessierten sich auch für das Reinigungsgerät Clean-5, das Kreisläufe von Werkzeugen und Temperiergeräten reinigt, spült und konserviert. Verkalkungen werden gelöst und die Oberflächen für den erneuten Einsatz oder die schadlose Lagerung vorbereitet. «Der Reinigungserfolg wird vom Gerät stetig überprüft. Erst wenn keine Verbesserungen mehr feststellbar sind, wechselt das Gerät automatisch in die nächste Phase», so Huber abschliessend zum Exponat. Über die momentane Wirtschaftslage zeigt sich Huber zufrieden.

Roland Huber, HB-Therm AG.

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ten Neubau mit neuer Produktionseinheit und Lager zu kommunizieren. «Für den Kunden bedeutet die Erweiterung bessere Lieferzeiten und die Möglichkeit Sonderanfertigungen zu bieten, hauptsächlich im Bereich Fräsen der Werkzeugplatten gemäss den spezifizierten Kundenwünschen», hebt Martial Marmy, Verkaufsberater bei der Hasco Suisse AG in Belp einen wesentlichen Vorteil der Grossinvestition hervor.

André Rüssmann (l.), Thomas Imenkämper, L&R Kältetechnik.

«Wir haben volle Auftragsbücher. Die Zukunftsaussichten sind intakt.» Beherrschendes Thema auf dem Stand der Arburg GmbH + Co KG, Lossburg (www.arburg.com), war die Produktionseffizienz. Dies wurde an jedem Exponat bzw. jeder Anwendung deutlich. Neben der Erweiterung der elektrischen Baureihe Alldrive durch den Allrounder 630 A mit 2500 kN Schliesskraft und dem neuen servohydraulischen Antriebskonzept für grosse Allrounder S standen aus Schweizer Sicht Komplettlösungen im Mittelpunkt des Interesses. «Für die Kunden zunehmend wichtiger wird ein Anbieter, der Komplettlösungen offerieren kann, d.h. Maschine mit Robotsystem, mit Automation und mit vor- und nachgelagerten Prozessen. Diese Möglichkeiten bieten wir unseren Kunden, z.B. mit 3-Achs-Linearrobotern, aber auch mit 6-Achs-Robotsystemen, die in unsere Steuerung Selogica integriert sind», erläuterte Marcel Spadini, Geschäftsführer der Schweizer Niederlassung Arburg AG in Münsingen.

Gleich an zwei Orten war die bfa solutions ltd, Schwerzenbach (www.bfa.ch) vertreten, nämlich auf dem Stand von Netstal und dem Gemeinschaftsstand mit SWP-irma. Vorgestellt wurde das System PiSolutions, das den Prozessablauf der Fertigung überwacht. «Aufgrund der gewonnenen Daten können Massnahmen zu kontinuierlichen Prozessverbesserungen getroffen und deren Wirkung überprüft werden», erklärte Jacques Boeniger, VR Präsident des Unternehmens. Über eine Pi-Schnittstelle kann die Information an ERP-Systeme weitergegeben werden. Im Weiteren können Produktionsdaten zum Zwecke der Rückverfolgung langzeitig gespeichert und archiviert werden. Die Besucher auf dem Stand der Wanner Technik GmbH, Wertheim-Reicholzheim (www.wanner-technik.de), interessierten sich für die unterschiedlichsten Produkte im Schneidmühlenbereich – kleine Mühlen, Beistellmühlen oder Zentralmühlen. Grossen Anklang fand aber auch der Thermogranulator TG20, der speziell

Der Formnormenspezialist Hasco Hasenclever GmbH + Co KG, Lüdenscheid (www.hasco.com), nutzte den Auftritt auf der Messe, um den Standbesuchern den jüngst in Lüdenscheid fertiggestell-

Marcel Spadini, Arburg AG.

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Ralph Dostmann, Wanner Technik (l.), Christoph Moser, Hatag.

Koch-Stand: Björn Culmone, Hatag.

ProTec-Stand: Marcella Reda, Dr. Brehm AG.

für schlecht rieselfähiges und kritisches Mahlgut ausgelegt ist. «Das Interesse an diesem Wiederaufbereitungsgerät thermoplastischer Produktionsabfälle wächst», stellt Christoph Moser von der Schweizer Vertretung Hatag Handel und Technik AG, Bolligen (www.hatag.ch), fest. Die Kunden können damit auch schwer recycelbares Material oder kleine Angüsse, die früher extern recycelt wurden, regranulieren. Selbst das Herstellen von Granulat im Mikrobereich ist möglich.

ohne dass hierzu eine aufwändige Mehrstellensteuerung erforderlich ist. Ein Trend, der sich auf der Messe herauskristallisierte ist, dass auch einfache Einzelgeräte mittels einfacher Steuerung im Spritzgiessbetrieb überwacht werden können.

Neben einem neuen, leistungsfähigen gravimetrischen Chargendosiergerät und des erstmals präsentierten OHL-Prozesses zur Aufbereitung von PET-Flaschenmahlgut zu rPET-Granulat war auf dem Stand der

ProTec Polymer Processing GmbH, Bensheim (www.sp-protec.com) die Vernetzbarkeit von Geräten und Visualisierung der Prozesse ein grosses Thema. «Ab der Fakuma werden alle Somos-Fördergeräte durchgängig mit der neuen Steuerung MH5 ausgerüstet», informierte Thomas Dubler, Geschäftsführer der Schweizer Vertretung Ingenieurbureau Dr. Brehm AG, Rotkreuz (www.brehm.ch). «Sei dies im Einzelgeräteförderbereich oder im Trocknungsbereich, wo neue Steuerungskomponenten ab nächstem Jahr verfügbar sind. Die neue Steuerung ist vernetzbar und modular zusammenstellbar», fügte er an. Da die Geräte miteinander kommunizieren können, lassen sich flexibel bis zu 12 Fördergeräte zu einem Verbund zusammenschliessen,

Christian Morf, Ems-Grivory.

Martial Marmy, Hasco Suisse AG.

Mario Mäder (l.), Claus Büsser, cb-Technik.

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Das Highlight auf dem Stand der cb-Technik GmbH, Rapperswil-Jona (www.cb-technik.ch) sind die Safe-Lock-Kupplungs-Systeme – Sicherheitskupplungen, die vor allem bei höheren Temperaturen (bis 180 °C) eingesetzt werden. «Die Safe-LockTechnologie verhindert durch einen speziellen Mechanismus zuverlässig das versehentliche Entkuppeln der Systeme unter Druck, was das Risiko von Verbrennungen ausschliesst», sagte Claus Büsser zu den

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Vorteilen. Die Systeme sind 100% kompatibel zu den Standardsystemen und lassen sich daher auch nachträglich nachrüsten. Mit dem Messeverlauf zeigte sich der Geschäftsführer mehr als zufrieden. «Bestehende wie neue Kunden interessieren sich sowohl für Standardprodukte aus unserem Rahmenprogramm, aber auch für Komplettlösungen aus einer Hand.» Kunststoffe für den Metallersatz bieten viele Unternehmen an. Wer sich also vom Wettbewerb abheben will, muss neben den geeigneten Werkstoffen auch umfangreiche anwendungstechnische Dienstleistungen erbringen. Und genau das macht EmsGrivory, Domat/Ems (www.emsgrivory. com). «Wir empfehlen nicht einfach ein Material als Metallsubstitut, sondern wir besprechen mit einem OEM oder Tier-1-Lieferanten ein Bauteil oder eine Baugruppe und bieten dann eine innovative Lösung für das Gesamtsystem an», erläuterte Christian Morf, Vice President Sales & Marketing, das Vorgehen. Das beginnt mit Designstudien,

gefolgt von CAE-gestützter Bauteilgestaltung, bis das Teil schliesslich virtuell auf dem Tisch ist. Bereits zu diesem Zeitpunkt kann Ems dem Kunden das konkrete Einsparpotenzial in Dollar, Euro oder Schweizer Franken aufzeigen. Anschliessend begleitet Ems das Projekt über die Prototypenherstellung und Bauteilprüfung bis hin zum Anlauf der Serienproduktion. Neben dem Automobilbereich sind auch der Sanitärbereich und weitere Industrie- und Bauanwendungen sehr interessant für den Metallersatz. Eine weltweit durchgeführte Potenzialanalyse in den Zielmärkten von Ams-Grivory hat ein Kosteneinsparpotenzial durch den Ersatz von Metallen in dreistelliger Millionenhöhe ergeben. «Kompetenz mit Koch» – von diesem Leitspruch auf der Messe konnten sich die Besucher auf dem Stand der Werner Koch Maschinentechnik GmbH, Ispringen (www. koch-technik.de), anhand der ausgestellten Geräte und Anlagen zum Mischen, Dosieren, Fördern und Trocknen überzeugen.

«Interessant für den Kunden ist das Programm, weil alle Geräte individuell zusammenstellbar sind. Wir können für den Kunden das Paket so schnüren, dass es für seine Anforderungen am besten passt», sagte Björn Culmone, Verkaufsberater Region Ost bei Hatag Handel und Technik AG, Bolligen (www.hatag.ch). Eine Besonderheit der Koch-Geräte ist auch, dass sie alle gereinigt werden können, ohne ein Werkzeug in die Hand zu nehmen. Die Messebilanz am Freitagmorgen auf dem Stand der KraussMaffei Technologies GmbH, München (www.kraussmaffei.com) fiel positiv aus: «Wir haben seit Dienstagmorgen einen sensationellen Zulauf und gute Kundengespräche», freute sich Bruno Schleiss, Geschäftsführer der KraussMaffei (Schweiz) AG, Rotkreuz. Neben dem Trend zu nach wie vor elektrischen Maschinen – es können auch Hybridmaschinen sein – sieht Schleiss eine zunehmende Tendenz zur Automation im Verbund mit der Maschine. «Effizienz be-

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Simon Weibel (l.) und Bruno Schleiss, KraussMaffei (Schweiz) AG.

Christine Grob, Netstal-Maschinen AG.

deutet, möglichst rationell und kostensparend arbeiten – und das ist mit unserer Automation möglich.» Knickarmroboter auf der Spritzgiessmaschine sind auf dem Vormarsch – dies, weil sich deren Preis dem Preis von Lineargeräten annähert und auch die Steuerung einfacher zu bedienen ist, dank vollständiger Integration in der Maschinensteuerung. «Bei uns sind 80 bis 90% der Maschinen mit Automation bestückt – auch die kleinen Maschinen», hält Schleiss fest.

len Energie und Material einsparen. Dabei hilft ihnen Netstal», so Grob. Durch die schnellen Zyklen und die schnelle Einspritzung ist dies auch gewährleistet. «Mit der von uns entwickelten neuartigen Antriebseinheit Eco-Powerunit können mit einer Elion hybrid bis zu 40 Prozent Energie eingespart werden.»

Innovationskraft gibt und auch Applikationen und Anwendungen, die eine exklusive Stellung im Markt sichern.» Ein anderes Problem ortet er bei den immer stärker und kurzfristiger schwankenden Rohstoffpreisen. «Als Rohstoffdistributeur können wir dies überhaupt nicht beeinflussen.»

Viele Besucher auf dem Stand von Resinex, Zwingenberg (www.resinex.de), erkundigten sich nach alternativen Materialien, um Kosten zu optimieren. Auch Recyclingmaterial ist ein Thema. «Die Kostenoptimierung steht im Vordergrund, weil die Sorge doch gross ist, dass immer mehr Anwendungen ins Ausland abwandern», stellte Olaf Wetzel, Regional Manager der Resinex Switzerland AG, Freienbach (www.resinex.ch) fest. Trotzdem schauen die Kunden nicht negativ in die Zukunft, weiss Wetzel. «Nach Gesprächen bin ich überzeugt, dass es nach wie vor genug

Nachdem die Messe letztes Jahr für die Regloplas AG, St. Gallen (www.regloplas. com) 'sagenhaft' gut gelaufen ist, war sie dieses Jahr für den Geschäftsführer Rafael Stieger immer noch sehr gut. «Wir haben den Eindruck, dass teilweise auch eine vorsichtige Stimmung herbeigeredet wird. Die Kunden sind sehr offen für Neues. Natürlich sind sie einem harten Konkurrenzdruck ausgesetzt und versuchen deshalb, sich konkrete Vorteile zu erarbeiten», stellte Stieger fest. «Unser Highlight auf dem Stand ist, dass wir alle unsere Temperiergeräte nun mit dem Regler RT 100

Über Rekordbesucherzahlen auf dem Gemeinschaftsstand KraussMaffei / Netstal freute sich auch Christine Grob, Marketing Communication, bei der Netstal-Maschinen AG (www.netstal.com). Das Unternehmen in Näfels hat die Hybridbaureihe Elion mit der Elion 3200 erweitert. Die Maschinen eignen sich speziell für Verpackungen oder für anspruchsvolle technische Teile mit schnellem Zyklus. «Die Verarbeiter wol-

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anbieten, neu auch die Kleingeräte. RT 100 zeichnet sich durch einfache Bedienbarkeit aus. Die Geräte bieten wir bis 180 °C an.» Auf der Messe zeigte die Erema Engineering Recycling Maschinen und Anlagen GmbH, Ansfelden (www.erema.com), erstmals das Produkt Corema. Damit werden die Vorteile von Recycling und Compounding in einer Anlage kombiniert. Das Recycling-Rohmaterial wird in eine filtrierte Schmelze umgewandelt und in der Folge direkt einem gleichlaufenden Doppelschnecken-Extruder zugeführt. Neben der Dosierung von verschiedensten Additiven können dabei Füll- und Verstärkungsstoffe in höheren Mengen zudosiert werden, als dies bisher auf Erema Recyclinganlagen möglich war.
Das Resultat sind massgeschneiderte Kunststoff-Compounds für hochwertige Anwendungen. Das Recycling steht durch den Einsatz von neuen Materialien und damit neuen Applikationen vor grossen Herausforderungen. «Um diesen gewachsen

zu sein, haben wir unser Erema Customer Center eröffnet und damit die Flächen für Entwicklungen und Kundenversuche verdoppelt», erklärte Geschäftsführer Manfred Hackl den zukunftsgerichteten Entscheid. Wir haben sehr hohe Besucherzahlen mit einer Spitze am Mittwoch – da wurden wir regelrecht überrannt. Viele konkrete Anfragen – alle projektbezogen – sind eingegangen» freute sich Werner Bürli, Geschäftsführer der Wittmann Kunststofftechnik AG, Kaltbrunn (www.wittmann-group.ch). «Die Kunden in der Schweiz sind mit ihrer technischen Ausrüstung auf einem sehr hohen Niveau. Trotzdem suchen sie unter dem Kostendruck nach weiteren Optimierungsmöglichkeiten. Es sind technische Details, die zählen und die nochmals die Produktivität steigern helfen», so Bürli. Als Beispiele nennt er die Variotherme Temperierung, Energieeffizienz in der Trocknung, im Handlingbereich ist es ein speziell entwickeltes Tool zur Optimierung des Entnahmeprozesses. «Die Funktion erlaubt mit

wenigen Eingaben, dass der Roboter den Entnahmeprozess selber ausrechnet und dann auch zeit- und wegoptimiert ausführt. Das brachte früher nur ein versierter Programmierer hin.» «Ich kann dasselbe sagen wie Kollege Bürli: wir sind sehr zufrieden mit der Messe, haben viele substanzielle Anfragen und Projektdiskussionen in jedem Stadium», klinkte sich Thomas Robers, Geschäftsführer der Battenfeld (Schweiz) AG, Volketswil (www.battenfeld.ch) ein. Und weiter sagte er: «Aus meiner Sicht gibt es nach wie vor noch grosses Potenzial in speziellen Verfahrenstechniken. So zeigen wir CellMould an zwei Maschinen, Mehrkomponenten-Kombinationen von Thermoplast und Silikon oder auch AirMould (Gasinnendruck). Über den Messeverlauf auf dem Stand der Wittmann-Gruppe, Wien (www. wittmann-group.com) sind sich die beiden Schweizer Geschäftsführer einig: «Die Messe ist entgegen jeder Prognose verlaufen. Eigentlich müsste dies eine ruhige Messe sein – ist sie aber definitiv nicht.»

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Zum ersten Mal trat die motan-colortronic Gruppe, Konstanz (www.motan-colortronic.com), mit ihrem Mos Corner (Motan’s Corner) auf der Fakuma auf. «Der Mos Corner soll weltweit zum Zug kommen und für unsere Kunden und andere Marktteilnehmer ein Treffpunkt zum Ideen- und Informationsaustausch werden», stellte Frank Medgyesy den Gedanken vor, der hinter der Neuerung steckt. «Primär ist es eine Austauschecke über Fragen technischer und anwendungstechnischer Natur, auch Fragen aus dem Service», so der Geschäftsführer der motan-colortronic ag in Hunzenschwil weiter. Hier sollen Fragen rund um das Fördern und Dosieren beantwortet werden und interaktiv ein Erfahrungsaustausch stattfinden. Mit der Messe sehr zufrieden zeigte sich auch das Team um Profossor Clemens Dransfeld, Leiter des Institut für Kunststofftechnik (IKT) an der Fachhochschule Nordwestschweiz, Windisch (www.fhnw. ch/technik/ikt). «Die Anfragen, die wir kriegen, sind sehr zielgerichtet», sagte Dransfeld. «Wir haben auch ein grosses Echo auf das Nachdiplomstudium – der Messestand ist immer ein Marktplatz für Ehemalige und zukünftige Absolventen, die sich hier treffen und austauschen. Das ist ein sehr wichtiges Produkt in unserem Portfolio.»

KG, Bergneustadt (www.mrf-technik.de), die seit mehr als 35 Jahren von der Hatag Handel und Technik AG, Bolligen (www. hatag.ch), vertreten wird. «Wir stellen dieses Jahr hauptsächlich Separiersysteme, verbunden mit Fördersystemen und automatisierten Pufferlösungen aus. Das Interesse der Kunden ist gross», freute sich Christoph Moser von Hatag. So wurde beispielsweise ein Pufferförderband mit Lift und integrierter Wägezelle vorgestellt. Die Gebinde werden frei zugeführt, nach Gewicht abgefüllt und wegbefördert – alles vollautomatisch. «Damit erreicht der Kunde eine sehr grosse Autonomität», so Moser. «Wir erhalten hier Signale von Firmen, die mit Sonderlösungen die Autonomie weiter vergrössern wollen, weg vom Standard. Es sind intelligente Lösungen gefragt und die kann man nur mit guten Partnern anbieten – da ist MTF wirklich top oben auf.»

Gerhard Bald. «Zudem wurde das Spektrum erweitert, damit wir auch im Elektrobereich Artikel spritzen können, die 20 bis 25g wiegen», so der Vertriebsleiter weiter. «Gerade im Bereich technischer Kunststoffe ist der Preis pro Kilo mittlerweile sehr hoch. Mit dieser Düse kann der Kunde Material und damit Kosten einsparen.» Auf dem Stand der Illig Maschinenbau GmbH & Co. KG, Heilbronn (www.illig.de), wurde die Plattenmaschine UA 100g vorgestellt. Neu an diesen Maschinen sind die servomotorischen Antriebe, einerseits um die Energieeffizienz, aber auch um die Reproduzierbarkeit zu erhöhen und höhere Taktzeiten zu erreichen. Ebenfalls neu sind das integrierte Temperaturkompensationssystem und energiesparende Keramikheizstrahler. «Das Interesse ist gross» zeigte sich Peter Kirst von der Schweizer Vertretung Mapag Maschinen AG, Bern (www.mapag. ch), zufrieden.»

Die Schweiz ist der Hauptmarkt für die MTF Technik Hardy Schürfeld GmbH & Co.

Die Ewikon Heisskanalsysteme GmbH, Frankenberg (www.ewikon.com), hat ihr Produktprogramm abgerundet, Lücken im Programm geschlossen und dies auf Grund von speziellen Kundenwünschen. «Als Beispiel kann ich die Düse zur seitlichen Anspritzung nennen. Urspünglich für die Medizintechnik vorgesehen, für Schussgewiche bis zu 10 g und auch für einfache Materialien wie PE und PP, wurde die Düse so weiter entwickelt, dass wir heute fast alle technischen Kunststoffe produzieren können, auch glasfaserverstärkte», erklärte

Olaf Wetzel, Resinex Switzerland AG.

Reto Bodenmann (l.) und Rafael Stieger, Regloplas AG.

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Unter einem Modell des «Solar Impulse» von Bertrand Piccard erläuterte Klaus Dreesen die Strategie von Bayer MaterialScience, Leverkusen (www.bayermaterialscience.de): «Wir wollen Visionen umsetzen. Aus verrückten Ideen wie denjenigen von Piccard kommen neue Möglichkeiten.» Eine aktuelle Herausforderung gibt es beispielsweise bei den Elektroautos. Das grosse Problem besteht darin, Lithium-Ionen-Akkus mit entsprechenden Kapazitäten auf-

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zubauen. Damit sie nicht überhitzen und möglicherweise gar abbrennen, braucht es einen flammgeschützten Kunststoff. Dreesen sagte: «Wir haben hier ein Modell stehen, wo wir mit einzelnen Lamellen arbeiten. Wir umspritzen die eigentlichen Batterieeinheiten mit einem flammgeschützten Bayblend. Mit diesen Lamellen können wir beliebig grosse Kapazitäten erzeugen, wir können Kühlkanäle einbauen, damit die Batterien nicht überhitzen.» Rémi Daneyrole, zuständig für die Pressekontakte mit DuPont Performance Polymers, Le Grand-Saconnex (www.dupont. com), betonte die Expertise von DuPont im Material- und Designbereich. Aus der Zusammenarbeit mit dem Blasformexperten Ossberger GmbH & Co resultierte ein kostengünstiger Anschlagpuffer für AutoStossdämpfersysteme. Kombiniert wurden die elastischen Eigenschaften des thermoplastischen Polyesterelastomers Hytrel mit einer speziellen Blasformtechnologie des

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Maschinenbauunternehmens. So können Anschlagpuffer auf ein Teil reduziert werden – mit herkömmlichen Verfahren müssen vier Bauteile hergestellt und anschliessend montiert werden. Erwähnenswert sind auch die zwei Hochleistungs-Polyamide Zytel RS LC 4000 und Zytel LC 7000, die eine neuartige Polymerhauptkette enthalten. Sie eignen sich für automotive Anwendungen wie Druckluftbrems- oder Treibstoffleitungen, für die typischerweise das teurere PA12 eingesetzt wird. Thomas Lang, Sales Manager der elfo AG, Sachseln (www.elfo.ch), freute sich über gute Kontakte. Das Unternehmen verfügt über internationale Erfahrung im Kundenspritzguss, im Werkzeug- und Formenbau und in der industriellen Produktion. Es unterstützt seine Kunden von der Idee bis zur Produktion und zum Versand der Produkte. Ein Schwerpunkt ist die Herstellung von technischen Filtern, für die elfo verschiedene Technologien einsetzt. Einerseits

werden diverse Filtermedien umspritzt, andererseits werden Filter direkt gespritzt. Dieses Verfahren eignet sich besonders für die Produktion von Filterkomponenten für medizinnahe Branchen. Volker Aust, Leiter Produktmanagement von Herrmann Ultraschalltechnik GmbH & Co KG, Karlsbad (www.herrmannultraschall. com), sagte: «Wir sind sehr zufrieden mit der Messe. Sie übertrifft unsere Erwartungen.» Gezeigt wurde unter anderem ein neues Modul zur Produktion von Kunststoffbauteilen mit eingearbeiteten Membranen. Mit dem Stanz-SiegeI-Modul MPW (Modular Punch Weld System) werden aus einem Membranstreifen vorgegebene Membrankonturen ausgestanzt und in einem Arbeitsgang aufgesiegelt. Aust hob hervor: «Für den Anwender bedeutet dies, dass er nicht wie bisher die Membranen, die es normalerweise auf Trägermaterialien gibt, abziehen, dann automatisch aufs Bauteil aufsetzen und schliesslich mit Ultra-

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Gerold Schley, Jula Andris, Ferromatik Milacron.

Thomas Robers, Battenfeld (Schweiz), Werner Bürli, Wittmann Kunststofftechnik AG.

schall siegeln sowie mit der Kamera prüfen muss, ob wirklich alles klar ist.» Die Plastiversum AG, Aarau (www.plastiversum.ch), vertritt die Dr. Boy GmbH & Co. KG, Neustadt-Fernthal (www.dr-boy. de), in der Schweiz, im Fürstentum Liechtenstein und im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Ernst Bach und Sascha

Köppel, die beiden Geschäftsführer von Plastiversum, betonten die gute Qualität der geführten Gespräche. Sie fühlten eine gewisse Aufbruchstimmung. Ein Highlight auf dem Stand war das Spritzaggregat für eine zweite Materialkomponente, das an jede Spritzgiessmaschine angeschlossen werden kann, unabhängig vom Hersteller. Es basiert auf einer Boy XS und ist mit einem eigenen Hydraulikantrieb und einer eigenen Procan Alpha-Steuerung ausgestattet. Die komplette Steuerungs- und Hydraulikeinheit wird neben der Basismaschine positioniert. Wenn zwei oder mehr Spritzaggregate kombiniert werden, ist auch Dreioder Mehrkomponentenspritzguss möglich.

FHNW-Team: Lian Giger, Daniel Zürcher, Sabine Vogt, Clemens Dransfeld, Christian Rytka.

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Als Schweizer Generalvertreter war die Huber Automation AG, Rapperswil (www. huber-automation.ch) auf dem Stand von Sepro Robotique anwesend. Stefan Huber, der von seinem Vater Hans Huber bei der Betreuung der Standbesucher unterstützt wurde, war mit dem Verlauf der Messe zufrieden. Zum Sepro-Programm sagte er: «Wir haben für alle Anforderungen Antworten – vom Angussentnahegerät bis zum Spezialroboter. Wenn wir billig sein müssen, können wir billig sein. Wenn Spezialitäten gefordert sind, können wir diese auch liefern. Kurz: Wir können alle Bedürfnisse des Markts abdecken.» Ein Highlight auf dem Stand war die neue Steuerung Visual 3, die

Frank Medgyesy, motan-colortronic.

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Oliver Schnerr und Jürgen Stahl präsentierten im Rahmen einer Pressekonferenz der Kistler Instrumente AG, Winterthur (www. kistler.com), auch den Werkzeuginnendrucksensor Typ 6161AA für die Überwachung der Herstellung moderner Leichtbaukomponenten. Der Sensor zeichnet sich aus durch seine an die Verarbeitung von niederviskosen duroplastischen Massen angepasste Konstruktion. Er misst Werkzeuginnendrücke bis 200 bar. Damit eignet er sich vor allem zum Überwachen, Steuern und Regeln von Resin Transfer MoldingProzessen (RTM-Prozessen), Hochdruck-RTM- (HD-RTM) und Sheet Molding Compound-Verfahren (SMCVerfahren), bei denen Drücke bis 150 bar auftreten. Schnerr sagte: «Wir von Kistler unterstützen mit unserer Messtechnik auch, dass diese Prozesse überhaupt prozesssicher betrieben werden können.» Zu den Highlights auf dem Stand der Meusburger Georg GmbH & Co KG, Wolfurt (www.meusburger. com), gehörten Wechselformen, mit denen sich Kleinserien und Prototypen kosten günstig realisieren lassen. Durch das neu entwickelte Wechselsystem mit Positionierkeilen können die Einsätze präzise und wiederholgenau gewechselt werden. Andreas Sutter, Head of Division Marketing, sagte: «Mit unseren Wechselformen sind wir sehr erfolgreich gestartet. Der Spritzgies-ser spart sich sehr viele Rüst- und Nebenzeiten. Er öffnet einfach die Spritzgiessmaschine in der Trenn­ebene und kann von dort sowohl den düsenseitigen als auch den auswerferseitigen Einsatz auf der Spritzgiessmaschine wechseln und innerhalb von wenigen Minuten wieder weiterproduzieren.» Seit bald 40 Jahren ist Rinco Ultrasonics AG, Romanshorn (www. rincoultrasonics.com), auf die Entwicklung und Herstellung von Ultra11/ 2012

schall-Schweissmaschinen und UltraschallSchneidanlagen spezialisiert. Bruno Friemel, Area Manager von Rinco, ist mit dem Verlauf der Messe zufrieden. Er sagte: «Wir sind aufgrund unserer Erfahrung der Ansprechpartner für Sonderlösungen bei thermoplastischen Kunststoffen. Kleinigkeiten entscheiden über Erfolg oder Nichterfolg einer Schweissung.» Hauptkunde von Rinco ist die automotive Zulieferindustrie. Ein wichtiges Segment sind Standardgeräte mit Arbeitsfrequenzen von 35 oder 20 KHz als Handarbeitsplätze. Daneben ist aber auch

die Herstellung von Einzelkomponenten sehr wichtig, die in Sondermaschinen integ­ riert werden. Greifer für besondere Aufgaben sind die elektrischen Nadelgreifer der Serie GEN9000 von der Sommer-automatic GmbH & Co. KG, Solothurn (www.sommer-automatic. com). Michael Vogler, Technische Beratung/Verkauf Aussendienst, äusserte sich befriedigt über den Verlauf der Messe: «Die Anfragen sind meist sehr konkret; es geht um aktuelle Anwendungen.» Er verwies auf

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Illig-Stand: Peter Kirst, Mapag.

Gerhard Bald (l.) und Michael Seifried, Ewikon Heisskanalsysteme GmbH.

die gute Energieeffizienz der Impulsgreifer, die 200 Greifzyklen in der Minute schaffen. «Sie eignen sich optimal für Einlege- und Entnahmevorgänge in der Spritzgiessautomation. Carbon- und Glasfasern werden gegriffen, und mit Kunststoff umspritzt oder verharzt», erklärte Vogler.

Teile- und automatischer Dichtungskonturerkennung vor. Das Neue daran ist, dass die Zelle noch kleiner als die ursprüngliche Zelle ist. Zudem können die Teile dank des Bilderkennungssystems auch bei chaotischer Zuführung bearbeitet werden. Eingesetzt wird die Dosierzelle im teil- und vollautomatischen Betrieb zum Dichtungsschäumen, Kleben und Vergiessen von unterschiedlichsten Bauteilen. Mit der Anlage werden flüssige, mittel- und hochviskose Kunststoffe wie Polyurethane, Silikone, Epoxidharze oder andere polymere Reaktions-

Mai Doan, Business Development, Sonderhoff Holding GmbH, Köln (www.sonderhoff.com), stellte die Zwei-/Mehrkomponenten Dosier- und Mischanlage Smart – DM 402 in Zellenbauform mit optischer

Hardy Schürfeld, MTF (l.) und Christoph Moser, Hatag.

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werkstoffe exakt verarbeitet. Der Druckbehälter und das Pumpenchassis sind auf einem separaten Gestell montiert. Eine umfassende Erfahrung auf dem Gebiet der Zerkleinerungstechnik ermöglicht es Getecha GmbH, Aschaffenburg (www.getecha.de), praktikable und technisch ausgereifte Antworten auf jedes noch so ausgefallene Problem in der Kunststoffindustrie zu bieten. Burkhard Vogel, Geschäftsleitung: «Das grösste Highlight, das wir in diesem Jahr hier stehen haben, ist die

Thomas Lang, elfo AG.

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Sumitomo-Demag-Stand: Urs Kocher, Mapag.

Stefan (l.) und Hans Huber, Huber Automation.

Daniel Bohren, Albis Impex.

Harry Rist (l.), Heike Wolf, Kurt Knecht, Ultrapolymers.

Johannes (l.) und Patrick Wissing, Wipa.

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Helmut Schulz (l.), MAS, René Staub, Staub Technologie GmbH. Hans-Peter Vögeli, Tradcon (l.) und Burkhard Vogel, Getecha GmbH.

Günther Heisskanaltechnik.

Beat Kämpfer (l.), Anatol Sattel, bfa-solutions.

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me in verschiedenen Ausführungs- und Leistungsvarianten sowie die Anlageninbetriebnahme, Anlageninspektion und die Optimierung von bestehenden Anlagen. Das Temperaturspektrum reicht von -120°C bis +350°C. Hauptaugenmerk in der Entwicklung liegt dabei auf Energiespartechniken. «Eine Kältemaschine ist mitunter die teuerste Art und Weise, wie ich kaltes Wasser mache und um da Energie zu sparen, gibt es Techniken, wie die Winterentlastung (hier nutzt man die niedrige Umgebungstemperatur zur direkten Kühlung des Kühlwassers) oder die gleitende Kondensationsdruckregelung (Vario-Kon)», erwähnte Vertriebsleiter Thomas Imenkämper zwei Sparmöglichkeiten. Andreas Sutter, Meusburger.

Mühle 4509, die als neue Generation eine komplette Überarbeitung erfahren hat. Das Hauptfeature an dieser Mühle ist, dass der Antrieb mit der Übertragung in das Schmalgehäuse integriert wurde und dadurch eine wesentlich bessere Kraftübertragung vom Motor auf den Rotor – das Herz der Maschine – bringt. Die Kraftübertragung erfolgt nicht mehr über den Grundrahmen – Vibrationen werden damit weitgehend eliminiert. In enger Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG, Sundern-Hachen (www.lr-kaelte.de), energieeffiziente Gesamtkonzepte, die in ihrer langfristigen Wirkung eine bislang unnachahmliche Effizienz erreichen. Das Angebot umfasst Kühl- und Temperiersyste-

Sascha Köppel (l.), Ernst Bach, Plastiversum.

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Auf dem Stand der K-Tron (Switzerland) LLC, Niederlenz (www.ktron.com), war ein komplettes System, bestehend aus Dosierund Fördergerät ausgestellt. «Durch die Bereitstellung von Dosierern und pneumatischen Fördergeräten und -systemen durch nur einen Hersteller steht den Anwendern eine breite Palette integrierter Lösungen für ihre Anforderungen zur Verfügung», hebt Iris Fischer einen wesentlichen Vorteil des Systembaus hervor. «Vor allem in Ländern wie Indien und Mittlerer Osten nimmt die Nachfrage nach Komplettlösungen zu», so die Marketing- und Kommunikationsverantwortliche weiter. Entsprechend dem wachsenden Interesse wird der Systembau auch gepuscht. Die Albis Plastic GmbH, Hamburg (www. albis.com), präsentierte sich in ihrem neuen Outfit auf der Fakuma. «Der neue Auftritt reflektiert ganz klar, welche Segmente uns wichtig sind – nämlich Health Care, Automotive, Electrical & Electronics und Pa-

Manfred Hackl, Erema.

Bruno Friemel, Rinco Ultrasonics.

ckaging», erkärte Dr. Jörg Schottek. «Damit schärfen wir auch das Profil und sagen, wohin wir wollen», so der Vorsitzende der Geschäftsführung weiter. Von den präsentierten Produkten hebt Daniel Bohren das neue PP-Compound NXT PP hervor, ein Produkt das durch eine spezielle Compoundierung und Füllung mit Glasfasern eine sehr hohe Steifigkeit aufweist. «Das NXT PP ist kostengünstiger und kommt an die mechanischen Eigenschaften von PP Langglasfaser (LGF) Compounds und Polyamid-Compounds heran», zählt der Geschäftsführer von Albis Impex, Meilen (CH) ein paar Vorteile auf. «Der neue PP-Werkstoff hat das Potenzial, sich in den verschiedensten industriellen Anwendungsbereichen als eine exzellente Werkstoffvariante zu etablieren.» Die WiPa Werkzeug und Maschinenbau GmbH, Stadtlohn (www.wipa-germany.de),

Oliver Schnerr (l.), Jürgen Stahl, Kistler.

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Klaus Dreesen, Bayer MaterialScience.

Iris Fischer, K-tron Switzerland.

Mai Doan, Sonderhoff.

präsentierten den WiPa Plast Compactor. Diese Anlage dient der schonenden Aufbereitung thermoplastischer Kunststoffe. «In einem kontinuierlichem Prozess wird das Material in seinen spezifischen Erweichungstemperaturbereich gebracht, der unterhalb des jeweiligen Schmelzpunktes liegt. Es entsteht ein hochwertiges Agglomerat mit hohem Schüttgewicht, guter Dosierfähigkeit, bei geringster thermischer Schädigung», erklärten Johannes und Patrick Wissing den Prozess. Im weiteren fanden sich an der Messe diverse Einrichtungen zum Waschen, Trocknen und Aufarbeiten von Recyclingware. Ziel der Messe ist gemäss Johannes Wissing, gute

neue Kontakte, vor allem im Dreiländereck D-A-CH zu knüpfen und weiterhin den Bekanntheitsgrad der Firma auszubauen.

plastic.com) dazu. «Es ist eine absolute Neuheit betreffend Effizienz im Reinigungsprozess.» Beim patentierten Filter dreht sich der ganze Siebkorb. Dadurch werden die Verunreinigungen mit etwas Schmelze kontinuierlich aus dem Filter ausgetragen, während die gereinigte Schmelze ungehindert zur Granuliereinrichtung weiter fliesst.

Volker Aust, Herrmann Ultraschalltechnik.

gwk-Stand: Thomas Dubler, Dr. Brehm AG.

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Das Highlight auf dem Stand der MAS Maschinen- und Anlagenbau Schulz GmbH (A) war u.a. ein neuer kontinuierlicher Schmelzefilter, der mit Hilfe eines Schabers Kontaminationen wie Papier, Holz, Aluminium oder Gummi sowie nicht aufgeschmolzene Kunststoffe von der rotierenden Siebfläche entfernt. «Er hat eine Ausstossleistung zwischen 300 kg bis 2 Tonnen, je nach Aufbaugrösse», erklärte René Staub, Geschäftsführer der Schweizer Vertretung Staub Technologie GmbH, Däniken (www.swiss-

Im Mittelpunkt der Gespräche auf dem Stand der Lenorplastics AG, Aesch (www. lenorplastics.ch) standen die Themen Kostenoptimierung und Möglichkeiten mit Recyclat. «Lässt sich ein gewisser Anteil Recyclat in die Neuware beimischen, welche Folgen hat dies auf die mechanischen Ei-

Rino Lacher (l.), Jwan Meier, Lenorplastics.

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KunststoffXtra-Stand: Benjamina Perdedaj.

Andreas Berger, Velox GmbH.

genschaften des Materials, können Sie uns dabei unterstützen – mit diesen und anderen Fragen treten die Besucher an uns heran», erzählte Jwan Meier. «Die Firmen müssen sich wirklich überlegen, ob für gewisse Anwendungen nur Premium Material in Frage kommt», fügte der Geschäftsführer an. In der Automobilindustrie, zunehmend auch in der Elektrobranche, wird bereits darüber diskutiert. Lenorplastics propagiert deshalb auch den One Stop Shop. «Wir wollen nicht nur Kunststoff verkaufen, sondern Lösungen anbieten, Projektmitarbeit leisten oder mit Recyclat den Kreislauf schliessen. ‚More than plastics’ ist unsere Botschaft auf dieser Messe», so das Statement von Meier.

lers platziert war, konnte Matthew Defosse, der Marketing Communications Manager, Europe, mit sehr vielen Besuchern auf dem Stand konkrete Gespräche führen. Ein wichtiges Thema war der Metallersatz. «Der klassische Metallersatz bedeutet Metall raus, Kunststoff rein und dann wiegt das Produkt ein paar Gramm weniger – das ist gut und auch nötig», betonte Defosse. PolyOne will aber mehr bieten. Die Werkstoffe wiegen nicht nur weniger, sie verfügen auch über zusätzliche Eigenschaften, wie z.B. elektrische Leitfähigkeit, metallic look oder gold look. «Der Kunde sagt uns, was er braucht und wir bieten ihm die richtige Lösung, finden die richtige Rezeptur für seine Anwendung», wies Defosse auf die Stärke des Unternehmens hin.

Die Messe verlief für die Velox GmbH, Hamburg (www.velox.com), sehr gut. Das Interesse galt vor allem Reinigungscompounds und die Nachfrage nach Spezialitäten trat mehr und mehr in den Vordergrund. Als Beispiel nannte Andreas Berger, Technical Sales Manager Switzerland, hierzu Ecozen, ein neues, hochtransparentes PET-G (Glykol modifiziert) mit Temperaturbeständigkeit bis zu 140°C. «Ecozen ist biobasiert, somit CO2 neutral und kann für Getränkeflaschen eingesetzt werden, sowohl im Bereich Konsumgüter als auch Medical. Der Bio-Copolyester ist Bisphenol A frei und auch als Ersatzstoff für PC geeignet», zählte Berger ein paar Eigenschaften auf. Obwohl die PolyOne Th. Bergmann GmbH, Gaggenau (www.polyone.com), nicht in der Nähe eines Maschinenherstel34

Rege besucht über die ganzen Messetage war der Stand der Ferromatik Milacron GmbH, Malterdingen (www.ferromatik.com). «Wir haben positive Feedbacks auf zwei absolute Highlights was Sondertechnologien innerhalb der neuen F-Serie anbelangt, erhalten» sagte Julia Andris, Manager Communications, zufrieden. Zum einen war dies die erste 2K-Maschine in der F-Serie mit Inmould Labelling und einer richtig schnellen Zykluszeit von 2,8 Sekunden. Der zweite Hingucker war eine Würfelmaschine in vollelektrischer Ausführung – dies eine absolute Neuheit – mit IMA (Inmould Assembly). gwk Gesellschaft Wärme Kältetechnik GmbH, Kierspe (www.gwk.com), präsentierte als Weltneuheit die CO2-Temperierung und -Kühlung mit einer Spritzgiessmaschine, auf der optische Teile produziert wur-

Matthew Defosse, PolyOne.

Rémy Daneyrole, DuPont.

den. Das Resultat zeigt, dass es heute machbar ist, ohne Wasser und Öl einen Prozess durchzuführen. «Das ist möglich, indem man mit gasförmigem CO2 einen Heizprozess generiert , der sehr nahe an der Werkezugform bleibt. In der gleichen Kavität kühlt man anschliessend mit flüssigem Gas. Durch den Prozess erreicht man sehr grosse Temperatursprünge. Die Anwendung hier hat eine Zykluszeit von 2 Minuten, in denen man 100 ° C Temperaturdifferenz hinkriegt, in der gleichen Kavität, im gleichen Werkzeug. Nicht nur die Zeitersparnis ist ein Plus, auch die Qualität ist besser», betonte Thomas Dubler, Geschäftsführer der Schweizer Vertretung Ingenieurbuerau Dr. Brehm AG, Rotkreuz (www.brehm.ch). «Ein gutes Produkt erhält man an vielen Orten, einen Rundum-Service nicht überall. Wir werten unsere Produkte mit unserem Service auf, den wir dazu bieten. Das ist der Mehrwert für unsere Kunden.» n 11/ 2012


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