KunststoffXtra 11/2021

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OFFIZIELLES ORGAN VON K U N S T S T O F F. s w i s s

November 2021

KUNSTSTOFF XTRA

DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR WERKSTOFFE – VERARBEITUNG – ANWENDUNG

Gemeinsam zu noch mehr Power

und

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Schneller als Sie glauben möchten. Lange Lieferzeiten bei kurzfristigen Auftragsanfragen sind problematisch: Mit ENGEL haben Sie die nötige Agilität und Flexibilität. Wir bieten Ihnen professionelle und vor allem rasche Abhilfe. Ob vollelektrische e-mac oder holmlose victor y Spritzgießmaschine, unsere Lagermaschinen sind in kürzester Zeit für Sie einsatzbereit.

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EDITORIAL

Interessante Zeiten Die 27. Fakuma fand nun wieder live statt. Zwar mit Zertifikats- und Maskenpflicht und mit etwas weniger Besuchern als gewohnt, aber es fühlte sich fast schon wieder an wie immer.

www.granula.ch www.granula.eu

KUNSTSTOFF XTRA

Zum Auftakt sagte Christoph Steger, CSO der Engel Gruppe, an der Pressekonferenz: «Die Märkte erholen sich schneller als erwartet.» Desweiteren gab er den Ausblick, dass seine Firmengruppe das Geschäftsjahr 2021/22 mit einem Umsatz nahe am Vorkrisenniveau abschliessen wird. Da kommt beinahe die Hoffnung auf, die Krise sei überstanden und alles wird wieder wie vor Corona. In der Schweiz prognostiziert auch das Seco, dass sich die Konjunkturerholung weiter fortsetzen wird. Dennoch gibt es Vorbehalte: das Umfeld bleibt nach wie vor schwierig, weil und die grössten Herausforderungen liegen bei den Materialengpässen und den massiven Steigerungen der Rohmaterialpreise. Ein Beispiel ist die Automobilindustrie: Weltweit wird wieder investiert, im Fokus steht klar die Elektromobilität und hier würden innovative Spritzgiesslösungen gefordert. Jedoch stehen in einigen Betrieben die Bänder still, dies aufgrund des Chipmangels. Und diesen Umstand spürt Engel bereits bei der Investitionsbereitschaft in Spritzgiesstechnologien. Wie stark dieser Effekt tatsächlich ist, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Also herrscht einerseits eine Entspannung an den Märkten aber andererseits spielen Faktoren mit, die eine vorausschauende Planung nahezu verun­ möglichen. Es ist ganz so wie Robert F. Kennedy schon 1966 in seiner Day of Affirmation Speech sagte: «Es gibt einen chinesischen Fluch, der da lautet: ‹Möge er in interessanten Zeiten leben.› Ob wir es wollen oder nicht, wir leben in interessanten Zeiten.»

Thomas Meier, Redaktor

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Farbe für technische Kunststoffe Medizinaltechnik

mit grossen Unsicherheiten verbunden. Corona ist noch nicht überstanden


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INHALTSVERZEICHNIS

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FAKUMA Fakuma 2021: Begeisterung für Kunststoff live

Die 27. Fakuma – Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung – lud vom 12. bis 16. Oktober 2021 nach Friedrichshafen zur Präsenzmesse ein.

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VERARBEITUNG Thermoplast-Schaumspritzgiessen

Der Trend zum Leichtbau ist branchenübergreifend weiterhin ungebrochen. Kunststoffe spielen hierbei aufgrund ihrer geringen Dichte eine wichtige Rolle und ersetzen dabei immer mehr auch Metalle.

FAKUMA

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Fast wie in «alten» Zeiten

MASCHINENPERIPHERIE Für einen sauberen Heisskanal  18

Die 27. Fakuma ist Geschichte. Was geblieben ist, sind Eindrücke, die eine Präsenzmesse mit guten Gesprächen und mit zahlreichen neuen Produkten sowie technologischen Lösungen hinterlässt.

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Die Formex Plastik GmbH, Kevelaer, setzt auf die schnelle und gründliche Reinigung ihrer Heisskanalkomponenten mithilfe thermischer Pyrolyse.

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INDUSTRIE 4.0

Silikon + Silikon: Die Diva im 2K-Spritzguss

Schnellere Hilfe im Servicefall

Mittels Live-Videoübertragung erweitert Engel den Leistungsumfang seines Online-Support- und Fernwartungsangebots.

IMPRESSUM

KUNSTSTOFF XTRA

Die Fachzeitschrift für Werkstoffe – Verarbeitung – Anwendung Erscheinungsweise 10 × jährlich Jahrgang 11. Jahrgang (2021) Druckauflage 4200 Exemplare WEMF / SW-Beglaubigung 2021 3565 Exemplare total verbreitete Auflage 1359 Exemplare davon verkauft ISSN-Nummer 1664-3933 Internet www.kunststoffxtra.com Geschäftsleiter Andreas A. Keller

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Sie ist die Diva im 2K-Spritzguss. Doch weiss man erst einmal, wie man sie behandeln muss, kehrt sie ihre schönsten Seiten hervor.

Herausgeber/Verlag SIGWERB GmbH Unter Altstadt 10, Postfach CH-6302 Zug Telefon +41 41 711 61 11 info@sigwerb.com, www.sigwerb.com Anzeigenverkaufsleitung Thomas Füglistaler Anzeigenverkauf SIGImedia AG Jörg Signer Alte Bahnhofstrasse 9a CH-5610 Wohlen Telefon +41 56 619 52 52 Telefax +41 56 619 52 50 info@sigimedia.ch Redaktion Thomas Meier Telefon +41 79 310 01 59 thomas.meier@sigwerb.com Marianne Flury (Senior Editor) Telefon +41 32 623 90 17 m.flury@sigwerb.com

WERKSTOFFE

Vorstufe Triner Media + Print Schmiedgasse 7 CH-6431 Schwyz Telefon +41 41 819 08 10 beratung@triner.ch www.triner.ch

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Abonnemente Telefon +41 41 711 61 11 info@sigwerb.com www.kunststoffxtra.com Jahresabonnement Schweiz: CHF 38.00 (inkl. Porto/MwSt.) Jahresabonnement Ausland: CHF 58.00 (inkl. Porto)

Copyright Zur Veröffentlichung angenommene Originalartikel gehen in das ausschliessliche Verlagsrecht der SIGWERB GmbH über. Nachdruck, fotomechanische Vervielfältigung, Einspeicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Wiedergabe durch elektronische Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Copyright 2021 by SIGWERB GmbH, CH-6302 Zug

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INHALTSVERZEICHNIS

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OBERFLÄCHEN Innovatives Folienhinterspritzen  30

Tinten und Pasten für elastische Folien

Das Hinterspritzen von Dekorfolien mit Kunststoff schafft hochwertige Oberflächen, wie sie z. B. für Bedienblenden in der Automobilbranche und im Bereich Haushaltsgeräte zunehmend gefragt sind.

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Ein Team der Montanuniversität Leoben und des ErichSchmid-Instituts forscht gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie an der Entwicklung von Tinten und Pasten für elastische Folien.

CIRCULAR ECONOMY Eine Jacke aus einer Jacke aus einer …

Herstellen, tragen, waschen, verbrennen: Dieser typische Lebenslauf von Kleidungsstücken soll hin zu kreislaufwirtschaftlichen Prinzipien mit Recycling verändert werden.

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FORSCHUNG & ENTWICKLUNG

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VERBAND

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NEWS

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PRODUKTE

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LIEFERANTEN­ VERZEICHNIS

AUS-/WEITERBILDUNG Mensch und Roboter drücken die Schulbank

Rund 3 Millionen Industrie-Roboter sind heute in den Fabriken weltweit installiert – das ist mehr als eine Verdoppelung innerhalb von zehn Jahren.n.

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Mit der Bündelung des Know-hows von gwk und Reisner ist ein Kompetenzzentrum mit 100 Jahren Erfahrung entstanden. Das Team technotrans solutions GmbH spezialisiert sich auf die Entwicklung von besonders energieeffizienten und nachhaltigen Systemlösungen sowie Anlagen für einen grossen – in der Branche bisher einzigartigen – Temperaturbereich von -80 bis +400 °C. Gerade kompakte Temperiergeräte rücken bei der energetischen Betrachtung der Anwender immer mehr in den Focus mit dem Ziel, den CO²-Ausstoss zu senken, wo immer möglich und wirtschaftlich vertretbar. In diesem Segment bietet technotrans innovative Lösungen mit hocheffizienten Pumpeneffizienzmodulen, Longlife-Heizung mit Langzeitgarantie

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ZUM TITELBILD

DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR WERKSTOFFE – VERARBEITUNG – ANWENDUNG

Gemeinsam zu noch mehr Power

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und intuitivem logotherm Bedienkonzept. technotrans bietet seinen Kunden ein breites Portfolio an Temperiergeräten an. Dabei kann der Anwender zwischen preiswerter Standardtechnologie oder hocheffizienter Technologie wählen. Zur Erleichterung der Auswahl hat technotrans seine kompakten Temperiergeräte in Produktlinien gebündelt und stellt die Informationen hierzu auf der Landingpage zur Verfügung: www.temperiergeraete.com. technotrans solutions GmbH Vertreten durch: INGENIEURBUREAU DR. BREHM AG Lettenstrasse 2/4, CH-6343 Rotkreuz Telefon +41 41 790 41 64 info@brehm.ch, www.brehm.ch

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Messen

Verantwortung übernehmen für das, was mit dem Kunststoff passiert

Fakuma 2021: Begeisterung für Kunststoff live Einen begeisternden Re-Start feierte die 27. Fakuma – Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung – vom 12. bis 16. Oktober 2021 in Friedrichshafen. Zum ersten grossen internationalen Präsenz-Event für die Kunststoffbranche in diesem Herbst 2021 waren 1470 Aussteller aus 39 Ländern an den Bodensee gekommen. Der allgemeine Fokus war auf die Themen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Recycling gerichtet. Insgesamt verzeichnete die Messe knapp 30 000 Besucher.

«Wir sind wieder da!» «Endlich wieder eine Präsenzmesse mit Innovationen zum Anfassen!» So hiess es allerorts in den Friedrichshafener Messehallen zur diesjährigen Fakuma 2021. Nach einem Jahr Zwangspause konnte sie nun vom 12. bis 16. Oktober wieder live stattfinden. 1470 Aussteller aus 39 Ländern zeigten auf 85 000 Quadratmetern ihre Neuheiten rund um Spritzgiessen, Extrusionstechnik, Thermoformen und 3D-Printing. Der Auslandsanteil von 40 Prozent beweist vor allem in diesen Ausnahmezeiten den hohen Stellenwert der Fakuma weltweit: «Für die Unternehmen unserer Branche ist die Fakuma eine der wichtigsten Industriemessen überhaupt», stellt einmal mehr Annemarie Schur fest, Projektleiterin der Fakuma beim Messeveranstalter P. E. Schall. «Die Fakuma hatte sogar in diesem Jahr noch mehr Bedeutung. Zum einen, weil Präsenzmessen erst in diesem Herbst 2021 wieder möglich sind, und zum anderen, weil der Themenkomplex Umweltschutz, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit ein immenses Aufgabengebiet ist, das wir alle anpacken müssen.» Die Fakuma 2021 hatte sich daher auch zum Ziel gesetzt, einen wesentlichen Beitrag für wegweisende und zukunftsweisende Lösungen zu leisten, wovon sich die rund 29 543 Besucher live überzeugen konnten.

Aufgaben anpacken «Wir wollen jetzt gemeinsam nach vorn in die Zukunft schauen», sagte die Messeveranstalterin und Geschäftsführerin der P. E. Schall GmbH & Co. KG, Bettina Schall. «Diese Fakuma ist die passende Plattform dafür, die aktuellen Herausforderungen der Branche zu meistern. »In diesem Herbst zählen keine Rekordzahlen, keine 4

breiten Wahrnehmung werden Kunststoffe nicht verstanden», so lautet seine Erkenntnis.

Gut besucht

Die Freude über die Präsenzmesse nach langer Abstinenz war gross. (Bild: P.E. Schall)

Superlative. Was allein zählt, ist, dass wir alle gemeinsam diesen Re-Start lebendig machen und unsere Aufgaben anpacken». «Ich freue mich riesig, dass so etwas wie heute wieder möglich ist», erklärte Martin Bastian, Institutsdirektor des SKZ in Würzburg, zur Messeeröffnung. Er setzte in seinem Referat vor dem Auditorium von Fachpresse und Gästen den Finger darauf, was in der Branche zu tun ist: «Wir müssen mehr Verantwortung übernehmen für das, was mit dem Kunststoff passiert.» Bastian hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für das Thema Kunststoff: «Wir müssen dafür sorgen, dass Kunststoff nicht nur akzeptiert, sondern mit Begeisterung eingesetzt wird. Und wir müssen noch viel mehr über den Nutzen aufklären. Wir müssen schon in den Schulen und Kindergärten präsent sein und klarmachen, dass wir ohne Kunststoffe die Energiewende nie und nimmer hinkriegen.» Nicht weniger eindringlich war auch das Plädoyer von Thomas Probst, Hauptreferent beim Bundesverband Sekundärrohstof fe und Entsorgung, der einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der Recyclingwirtschaft gewährte und über Hürden und Schwierigkeiten beim Recycling referierte. «In der

Die Friedrichshafener Messehallen waren vom ersten Messetag an bereits zur ersten Stunde sehr gut besucht. Zu allen Themen machten sich interessierte Fachbesucher ein Bild über Neuigkeiten und konkrete Lösungsperspektiven in der Kunststoffbearbeitung. «Viele traditionsreiche Weltmarktführer haben die Krise genutzt, um Innovationen voranzutreiben. Der Trend zur Digitalisierung hat sich beschleunigt. Konzepte zum Aufbau einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffprodukte sind firmenübergreifend erarbeitet worden. Jede Krise hat auch ihre Chance, und viele kluge Köpfe haben diese genutzt», bestätigt auch Sandra Füllsack, Geschäftsführerin der Motan Holding GmbH und Sprecherin des Fakuma-Ausstellerbeirats. Schliesslich war die Fakuma 2021 einmal mehr als Business-Plattform für Neuheiten entlang der Wertschöpfungsketten der ideale Ort, um neue Produkte und technologische Lösungen zu präsentieren sowie über zukunftsweisende Fragestellungen zu diskutieren. Praxisnah und mit hoher Fachkompetenz, zugleich in familiärer Atmosphäre – so schätzen Aussteller und Fachbesucher das einmalige Branchen­event. Die nächste Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung, die 28. Fakuma, wird vom 17. bis 21. Oktober 2023 stattfinden. Kontakt P.E. Schall GmbH & Co. KG D-72636 Frickenhausen www.fakuma-messe.de

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Messen

Fakuma live

Fast wie in «alten» Zeiten Die 27. Fakuma ist Geschichte. Was geblieben ist, sind Eindrücke, die eine Präsenzmesse mit guten Gesprächen und mit zahlreichen neuen Produkten sowie technologischen Lösungen hinterlässt. Ein paar Highlights aus dem breiten Angebot sind hier und auf unserer Webseite in Wort und Bild vorgestellt.

Marianne Flury Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung beschleunigt. Kein Wunder also, dass dies eines der grossen Themen auf der Messe war. Des Weiteren standen klar Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft ganz oben auf der Interessensliste.

Vom Margarinebecher zum Kegelverschluss

Das Thema Kreislaufwirtschaft war auch auf dem Messestand von Engel omnipräsent. Die auf einer e-speed 420/90 Spritzgiessmaschine produzierten Margarine­ becher bestehen inklusive Label aus Polypropylen. Die Monomaterialverpackungen lassen sich am Ende ihrer Nutzungsdauer ebenso wie die bei der Herstellung anfallenden Produktionsabfälle schreddern und das erhaltene Rohmaterial zu neuen Produkten verarbeiten. Wie dies in der Praxis aussehen kann, demonstrierte Engel auf seinem Messestand mit der Verarbeitung von Label-Verschnittabfällen. Auf einer Engel victory 460/80 wurden in einem 8-fach-Werkzeug Kegelverschlüsse produziert. «Mit dieser Anwendung zeigen wir, dass Wiederverwertbarkeit und Kreislaufwirtschaft wirklich funktionieren können», erklärt Marcel Bachmann von Engel Schweiz AG.

Elektrisch statt hydraulisch

Engel Schweiz: Marcel Bachmann

«Die Messe war für uns erfolgreich. Natürlich haben wir unsere Erwartungen vor der Messe nicht extrem hoch formuliert, aber diese wurden übertroffen. Wir hatten weniger Besucher auf dem Messestand. Die Qualität der Gespräche war aber sehr gut. Man konnte sich Zeit nehmen und die Gespräche vertiefen, was in vorherigen Jahren teils kaum möglich war. Wir sind bereits positiv motiviert für die Swiss Plastics 2022.»

Dr. Boy: Stefan Imhof, Thomatech

werfer war bis anhin hydraulisch. Der elektromechanische Auswerfer steht für hohe Dynamik sowie exakte Wegpositionierung mit Synchronisierung von Auswerfer- und Handlingbewegung», erklärt Stefan Imhof von Thomatech, der Boy-Vertretung für die Schweiz. Der Auswerfer ist für Maschinen von 50 bis 125 t als Option erhältlich.

Dr. Boy stellte unter anderem einen elek­ tromechanischer Auswerfer mit einer vom Hauptantrieb des Spritzgiessautomaten unabhängigen Funktionsweise vor. «Der Aus-

Mit Digitalisierung in die Zukunft

«Die Besucherzahlen auf unserem Stand war deutlich geringer. Die Qualität der Besucher dafür gut. Insgesamt war der Messeverlauf – unter den Umständen in Zeiten von Covid – zufriedenstellend. Wir werden die Entwicklung von Messeschauplätzen beobachten und weiterhin alternative digitale Präsentationsmöglichkeiten in Erwägung ziehen.»

«Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt: Die Qualität der Fachbesucher und deren Interesse an unseren Exponaten und Neuheiten waren sehr hoch. Es kamen viele Entscheider auf unseren Stand, mit denen konkrete Projekte besprochen wurden. Das sehr positive Feedback aller Besucher hat bestätigt, dass die Strategie, sich mit voller Stärke zu präsentieren, und ein Statement zu setzen, aufgegangen ist.»

Karin Aichem, Marketing Manager, Regloplas AG

Im Fokus des Messeauftritts der Regloplas AG stand u.a. das Regloplas Dashboard,

Jwan Meier, Geschäftsführer,

Dr. Christoph Schumacher, Bereichsleiter

Lenorplastics

Marketing, Arburg GmbH + Co. KG

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Messen

«Unsere Erwartungen an die Fakuma waren im Vorfeld der Messe bewusst niedrig gehalten. Denn durch die aktuell immer noch unsichere Gesamtsituation haben viele unserer Kunden Reisebeschränkungen. Dennoch war das gesamte Standteam überrascht, dass an den Haupttagen viele Gesprächstermine wahrgenommen werden konnten und unser Stand durchweg gut besucht war. Die Gespräche waren von sehr guter Qualität und man merkte, dass sich alle auf die Begegnungen und die Messe gefreut haben. Natürlich war festzustellen, dass es deutlich weniger Besucher wie auch Aussteller waren, aber die Qualität hat nicht merklich darunter gelitten. Wir freuen uns, in 2023 wieder in Friedrichshafen dabei zu sein und dann hoffentlich unter entspannteren Bedingungen noch mehr Kunden empfangen zu dürfen.» Manfred Fischer, Head of Marketing, Grafe

«Die Besucherzahl der diesjährigen Fakuma war gemäss unserer Wahrnehmung tiefer als in vergangenen Jahren. Alles war etwas entspannter und die Gespräche, die wir führten, dauerten länger als sonst üblich. Es war super, mit Kunden und Interessenten wieder einmal in einer entspannten Umgebung zu diskutieren und sich auszutauschen. Wir spürten, dass dies beidseitig ein grosses Bedürfnis war. Aufgrund der vielen interessanten Gespräche sind wir sehr zuversichtlich, dass die noch kommenden Monate ebenso erfolgreich sein werden wie die vergangenen dieses Jahres.»

Regloplas AG: Reto Bodenmann

die zentrale Bedienung, Visualisierung und Datenspeicherung der Regloplas Temperiergeräte mit dem neuen Regler RT 200. «Das bedeutet, der Anwender hat in Echtzeit Zugriff auf alle Geräte, die in einem Netzwerk verbunden sind, egal ob das nun WLAN- oder LAN-Verbindungen sind», erklärt Reto Bodenmann, Verkaufsleiter Schweiz. Des Weiteren wurde ein neuer Mehrfachverteiler vorgestellt. Das System wird vom Temperiergerät gesteuert oder kann als Stand-Alone-Variante eingesetzt werden. D.h. es ist – im Gegensatz zum Dashboard – herstellerunabhängig und kann mit allen Temperiergeräten oder Kaltwasserversorgungen zusammenarbeiten.

Ein Auftritt, über den gesprochen wurde Keine Frage: Der Auftritt des Maschinenherstellers KraussMaffei auf der Fakuma

2021 war mutig. Keine Maschine, keine Livevorstellung, sondern eine rein digitale Präsentation. «Wir wollen die Kunden und deren Applikationen in den Mittelpunkt stellen und die Digitalisierung im Portfolio neu definieren. Das heisst, Services eta­ blieren. Deshalb fokussieren wir uns auf Applikationen. KraussMaffei will als Lösungsanbieter mittels intelligenter Systeme wahrgenommen werden und nicht ‘nur’ als Maschinenbauer», erklärt Tobias Daniel, Vice President Sales New Machines, KraussMaffei Technologies. «Unser Messeauftritt ist eine gute Gelegenheit, den Wandel zu zeigen. Er dient zugleich als Test und soll zeigen, wie wir in Zukunft mit Messen umgehen.» Und Bruno Schleiss, Geschäftsführer, Krauss-Maffei (Schweiz) AG, weist auf das erweiterte Angebot in der Schweiz hin, welches die Neuausrichtung der KraussMaffei-Gruppe mit sich bringt: «Der Auftritt zeigt den Besuchern virtuell unsere Divisionen Neumaschinen und Services. Eine Spartenaufteilung in Spritzgussmaschinen, Extrusion und Reaktionstechnik gibt es nicht mehr. Eine Folge davon ist, dass wir künftig für unsere Schweizer Kunden im Vertrieb und im Kundendienst auch mit Extrusion und Reaktionstechnik arbeiten werden.»

Ein Klick genügt Zu den zahlreichen neuen Produkten im Heisskanal- und Normalienbereich von Hasco zählt auch das neue Multikupplungssystem. Damit lassen sich Spritzgiesswerkzeuge schnell an die Temperierung ankuppeln. «Es geht mit einem Klick.

Thomas Scherz, Verkaufsleiter, Sepro Switzerland

«Wir sind mit der Messe zufrieden. Natürlich hatten auch wir am Stand weniger Besucher als in den Vorjahren, jedoch war die Qualität der Gespräche durch die Bank weg höher als in den Jahren zuvor. Für uns stand die Messe unter dem Motto: Qualität vor Quantität.» Matthias Ruff, Leiter Vertrieb, SKZ Krauss-Maffei (Schweiz): Bruno Schleiss (l.), Cyrill Schleiss (r.), Tobias Daniel, KM München

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Messen

Büchler Reinli+Spitzli: CEO Andreas Scherrer (l.) mit Kunden und Lieferanten

Das aufgestellte units-Team (v.l.): Remo Roth, Paul Ackermann, Roger und Angela Eggenberger, Christian Widmer, Andreas Heinzle

(v.l.): Jürg Weibel und Barry de Groot, Granula AG

IWK-Team (v.l.): Manuel Suarez, Luzia Rhyner, Corsin Stocker

Hansjoachim Meissner und Antonio Settegrana von Rinco Ultrasonics

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Das ThyssenKrupp Materials-Team ist für die Kunden da.

SKZ: Matthias Ruff, Leiter Vertrieb, und Sandra Leuckert, Projektmanagerin

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ProByLas: Ulrich Gubler

Tool-Temp: Robert Nechvatall

Mark Hellweg, CEO der Hellweg Maschinenbau GmbH, präsentiert die Grossschneidmühle MDSi 600/300 mit der neuen digitalen Smart-Control-Steuerung.

Resinex Switzerland: Fabian Gadient

Michael Steiner, Lilian Steiner und Valerie Steiner, SKS AG

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Schweizer Gemeinschaftsstand (v.l.): Samantha Ward und Martin Rudolph von svismold, Jürg Steiner von Silac, Nicolas Tresch von A. & J. Stöckli sowie Peter Birchler und Peter Meier von Silac

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Messen

tech-Bereich, sprich Reinraum, weiterentwickelt worden», erläutert Thomas Scherz von Sepro Schweiz. Die neue MED-Baureihe verfügt unter anderem über ein spezielles Kabelmanagement und ein elektronisch angesteuertes Schmiersystem.

ArburgGreenworld und ArburgXworld

Hasco: Patrick Mast mit einem 12-fach-Multikupplungssystem

Unter dem Motto «Das Beste aus beiden Welten» vereinte Arburg die Zukunftsthemen Digitalisierung sowie Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung mit dem erklärten Ziel, die Produktionseffizienz der Kunden zu steigern und diese nachhaltig zukunftsfähig zu machen. «Ein Lösungsansatz

rer der Arburg Niederlassung Schweiz, zusammen.

Neue Temperiergerätebaureihe feiert Premiere Die Series 6 von HB-Therm ist eine konsequente Weiterentwicklung der Gerätetechnologie der Series 5. «Wir haben das Rad nicht neu erfunden, sondern wir haben Bewährtes noch besser gemacht», erklärt Roland Huber, Marketing & Communication. «Eine wesentliche Neuerung ist, dass wir standardmässig jetzt frequenzgeregelte Pumpen im Einsatz haben. Damit machen wir einen grossen Schritt in Bezug auf die Energieeffizienz im Temperierprozess.»

Eine Verwechslung der einzelnen Schläuche ist ausgeschlossen und das macht es für den Kunden sehr effizient, schnell und sicher. Das System kommt im Temperierbereich sehr, sehr gut an», betont Patrick Mast, zuständig für die Hasco-Kunden in der Schweiz. Die Kupplung gibt es als 6-, 12- und 20-fach-System.

Neuer 5-Achs-Roboter für den Reinraum Ein Highlight am Stand von Sepro war die neue Success-Baureihe. Die meistverkaufte Baureihe von Sepro wurde überarbeitet und erstmals als Prototyp an der K2019 vorgestellt. Im Frühling 2021 ging sie nun in Serienproduktion. Als weitere Neuheit wurde der MED Line 5X vorgestellt. «Der 5-Achs-Roboter ist auf Basis eines bestehenden Roboters spezifisch für den Med-

Sepro Switzerland: Thomas Scherz

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Arburg-Team Schweiz (v.l.): Christian Eggebrecht, Simon Gremaud, Marcel Spadini, Hansueli Dähler, Patrick Baumann

zu ArburgGreenworld ist u.a. ein neues Rezyklatpaket (es beinhaltet verschiedene Steuerungsfunktionen sowie spezielle Plastifizierungsfeatures, um Rezyklate sicher verarbeiten zu können), die Verarbeitung von biobasiertem PA12 und unterschiedliche Markierungstechnologien für die sortenreine Trennung von Kunststoffprodukten (HolyGrail und CurveCode). Zu ArburgXworld zeigen wir «smarte» Spritzgiessanwendungen und zahlreiche neue digitale Features, so zum Beispiel die Assistenzfunktionen der Gestica-Steuerung für die Optimierung von Zykluszeit und Energiebedarf. Diese ist, wie auch die eigenentwickelten und in Lossburg hergestellten Planetenrollengewindetriebe, auf denen wir fünf Jahre Garantie gewähren, ein weiterer Schwerpunkt hier auf dem Stand», fasst Marcel Spadini, Geschäftsfüh-

Die kleinste Baugrösse bis 100 °C ist mit einer neuen Pumpe ausgestattet, die HBTherm gemeinsam mit einem renommierten Pumpenhersteller entwickelt hat. Diese Pumpe erbringt einen um 20 Prozent höheren Wirkungsgrad. Dazu kommt eine neue Steuerung, die weitere Möglichkeiten bietet. Die Bedienung der Geräte ist selbsterklärend. Dank Auto Eco Betrieb sucht sich das Gerät den optimalen Betriebspunkt selbst. «Mit diesem Gerät sind wir unserer Philosophie treu geblieben, die langlebige und qualitativ hochwertige Geräte in der Werteskala ganz oben einreiht», so Huber weiter. Diesem Anspruch entsprechend gewährt HB-Therm eine lebenslange Garantie auf die Durchflussmessung, dies zusätzlich zur bisher bereits gewährten lebenslangen Garantie auf die Heizung bei der Series 5. 9


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«Zur Prozessvereinfachung auf Kundenseite, aber auch zur Vereinfachung im Support haben wir uns auf drei Features fokussiert, die wir implementieren wollten», hebt CEO Reto Zürcher hervor. Zum einen geht es um ‘Analysedaten senden’. Das heisst, das Unternehmen stellt eine Plattform auf Android-Basis zur Verfügung. Der

«Wir sind mit dem Messeverlauf und den Besucherzahlen am Hasco-Stand sehr zufrieden. Die zahlreichen persönlichen Kontakte und wirklich inte­ ressanten Gespräche mit Kunden und Kooperationspartnern haben unsere Erwartungen hinsichtlich Qualität und Quantität in vollem Umfang erfüllt.» Patrick Mast, Sales Manager für die Schweiz, Hasco

«Die Erwartungen von KraussMaffei wurden voll erfüllt und auch der ‹Digitale›-Stand kam in Gänze gut an. Mehr Platz für Kunden und Circular Economy konsequent umgesetzt. Einmal mehr haben wir ‹Pioneering› gelebt. Nichts desto trotz wird KraussMaffei in Zukunft nicht vollständig auf Maschinen-Exponate verzichten. Wir sind ja auch Maschinenbauer.» Bruno Schleiss, Geschäftsführer Krauss-Maffei (Schweiz) AG

HB-Therm (v.l.): Reto Zürcher, Martin Braun, Roland Huber

Kunde kann mit einer App von HB-Therm sein Gerät mit dem Gate verbinden und anschliessend die Analysedaten heraufladen. Mit dem zweiten Feature kann sich der Kunde bei einem Problem am Temperiergerät über das erwähnte App verbinden und erhält dann direkten Einblick auf das Display. «Was bei Spritzgiessmaschinen schon seit längerem bekannt ist, ist bei Temperiergeräten – mit dieser Durchlässigkeit bis zum Kunden-Endprozess – neu», so Zürcher. «Das dritte Feature schliesslich hilft uns, auftretende Probleme geografisch einzuschränken. Mittels eines QR-Codes, der mit den Ersatzteilen mitgeliefert wird, können wir analysieren, bei welchen Geräten welche Ersatzteile

ausgewechselt wurden. Dadurch erhoffen wir uns, dass wir unsere Geräte in Zukunft noch besser machen können», ergänzt Konstruktionsleiter Martin Braun.

Die Lagerkapazitäten bringen Sicherheit Im Mittelpunkt des Messeauftritts von Lenorplastics stand die Lieferfähigkeit und die Materialverfügbarkeit. Als Lenorplastics vor drei Jahren in der Schweiz ein weiteres Lagerhaus baute, wurde das Unternehmen von manchen belächelt. Diese zusätzliche Lagerkapazität hat an Wichtigkeit gewonnen. «Wir haben der Gruppenstrategie entsprechend immer gesagt: Wir wollen lokal sein. Das hat uns ungemein geholfen. Die

«Der Anteil der qualitativ guten Gespräche war höher als in den Vorjahren, da mehrheitlich Fachbesucher auf der Messe waren. Auch wenn die Erwartungen an die Messe nicht ganz erfüllt wurden, so sind wir grundsätzlich mit dem Messeauftritt zufrieden. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Besucherzahlen der Vorjahre wieder erreicht werden. Wir werden uns darauf einstellen, in Zukunft mit etwas weniger Standpersonal an die Fakuma zu gehen.» Markus Scheuber, Head of Sales Plastic Welding, Telsonic Jwan Meier (r.) und Willi Bachmann, Geschäftsleiter Lenorplastics Zug AG, sehen sich in der Strategie bestätigt.

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Maag Pump Systems AG: Iris Fischer, Marketing Manager

Michael Randel (l.) von «Die Sparschweine» und Werner Bernard von E. Ramseier Werkzeugnormalien

Markus Scheuber von der Telsonic AG

Ein aufgestelltes Team um Jan Meik Menke, Geschäftsführer der Color Technik AG, sorgt für einen coolen Genuss.

Die Brüder Manuel und Martin Wipf von der Aareplast AG zeigen ihre Kompetenzen.

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Sandra Dierks, K.D. Feddersen, und Stan Haftka, Bio-Fed

ProTec Polymer Processing: Thomas Dubler, Geschäftsführer der Schweizer Vertretung Ingenieurbureau Dr. Brehm AG, vor dem stationären Somos Granulattrockner RDF

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Lager verschafften uns Luft, um die Ware besser zu steuern und an die Kunden zu verteilen. Das ist uns gelungen. Wir konnten alle unsere Kunden beliefern, wenn auch nicht immer mit der gewünschten Menge», sieht sich Jwan Meier, Geschäftsführer der Lenorplastics Gruppe, in der Strategie bestätigt. Und die Investitionen in Lagerkapazitäten gehen weiter: Dieses Jahr wurde ein neues Lagerhaus in Rumänien eingeweiht. Zudem ist eine Erweiterung des Logistikcenters in VillingenSchwenningen im Bau. «Wir treten hier nicht nur als Distributor für Spritzgiesser und OEMs auf, wir können auch andere Materialien bei uns einlagern und bieten ein entsprechendes Logistik-Servicemodell an», so Meier abschliessend.

Heimkompostierbare Kapseln in brillanten Farben Den Farb-Spezialisten von Grafe gelang es, in dreijähriger Entwicklungsarbeit, Masterbatches zur Einfärbung von Kaffeekapseln zu entwickeln, mit denen die kleinen Genussportionen optisch ansprechend verpackt werden können, ohne dass die Kompostierbarkeit des Biokunststoffes «Sun Circle» von Gold Compound darunter leidet. Inzwischen sind neun Farben vom TÜV Austria zertifiziert worden. «Das Entwicklungsprojekt war sehr aufwändig und hat unsere gesamte Kompetenz beim Einfärben von Kunststoffen gefordert», berichtet Marketingleiter Manfred Fischer bei Grafe. «Die Masterbatches dürfen nur be-

Grafe Advanced Polymer: Manfred Fischer

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Jürg Schneider (l.) und Werner Bürli, beide Wittmann Kunststofftechnik (Schweiz)

stimmte Inhaltsstoffe enthalten, die Pigmente sind nur in begrenzten Konzentrationen verwendbar. Ausserdem war es eine anspruchsvolle Aufgabe, das dunkle Grundmaterial zu überfärben.»

Erster Trockenlufttrockner der neuen Luxor SG Reihe Motan-Colortronic präsentierte neben neuen Dosier- und Mischgeräten mit dem Luxor SG 50 den ersten mobilen und kompakten Trockenluftrockner der neuen Luxor SG Reihe. Das Gerät hat eine Trockenluftkapazität von 50 m³/h und ist an einen einzelnen Trocknungstrichter angeschlossen. «Der Trockner ist für eine energieeffiziente Trocknung ausgelegt, verfügt über eine neue Steuerung mit Touch-

motan: Carola Wirth stellt den Luxor SG 50 vor.

screen, ist taupunktgeregelt und enthält neben weiteren Features der motan-Anlagentechnik die eco Protect-Materialschutzfunktion», erklärt Marketing Manager Carola Wirth die Vorzüge. Mittels modernem 7"-Grafikdisplay können alle Trocknungsfunktionen benutzerfreundlich angezeigt und überwacht werden.

Kompakter DruckluftGranulattrockner Die Wittmann Gruppe stellte zahlreiche Produkte vor, die sowohl eine nachhaltige als auch effiziente Produktion von Kunststoffteilen erlauben. So unter anderem einen neuen Druckluft-Granulattrockner. «Den Kleinmengenbereich von einem halben bis zu 5 bis 6 Kilo Durchsatz pro Stunde konnten wir bisher mit einem Beistelltrockner nicht gut abdecken. Mit den Drucklufttrocknern der CARD-Serie stehen uns nun Kleingeräte mit Silos von 3, 6, 10 und 20 Litern zur Verfügung. Geräte, die direkt auf der Maschine über der Einzugszone installiert werden und dadurch keinen Platz neben der Maschine beanspruchen», erklärt Werner Bürli, Wittmann Kunststofftechnik AG in Kaltbrunn (CH). Die ganze Serie wurde überarbeitet – sie kommt nun im Wittmann-Look daher und lässt sich auch in die Wittmann-Zentralförderanlagen integrieren, auch in gemischter Form mit Beistelltrockner oder Aufsatztrockner. Bilder: Marianne Flury, Thomas Meier, Jörg Signer www.kunststoffxtra.com

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KUNSTSTOFF XTRA

Industrie 4.0

e-connect.expert view erweitert Online-Support

Schnellere Hilfe im Servicefall Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und ein Video mehr als ein Foto. Mittels Live-Videoübertragung erweitert Engel den Leistungsumfang seines Online-Support- und Fernwartungsangebots. Rund drei Viertel aller akuten Servicefälle lassen sich auf diese Weise aus der Ferne lösen. Die Fehlersuchzeiten reduzieren sich um 70 Prozent.

e-connect.expert view heisst das neue Angebot, das Engel während der CoronaPandemie, als Serviceeinsätze vor Ort nicht im gewohnten Umfang möglich waren, entwickelt und mit zahlreichen Kunden getestet hat. Die Zahl der Supportfälle, die online gelöst werden können, ist mit e-connect.expert view deutlich gestiegen. Dies erhöht die Verfügbarkeit der Produktionsanlagen, minimiert Stillstandszeiten und reduziert die Servicekosten. Im klassischen Online-Support hat der Servicetechniker von Engel Zugriff auf die Steuerungsoberfläche der Spritzgiessmaschine. Die neue Webapplikation e-connect.expert view liefert mittels Video zusätzliche Informationen zum Status der Maschinenkomponenten und zur Umgebung der Spritzgiessmaschine. Auf diese Weise kann eine grössere Bandbreite an Fehlerursachen ohne Serviceeinsatz vor Ort gefunden und über eine Remote-Verbindung behoben werden.

Optische Texterkennung inklusive Eine Reihe innovativer Features macht die Zusammenarbeit über Videotelefonie besonders komfortabel. So können sowohl der Maschinenbediener bzw. Instandhalter vor Ort an der Maschine als auch der Engel Servicetechniker frei in das Videobild zeichnen, um zum Beispiel auf schwer erkennbare Details hinzuweisen. e-connect.expert view arbeitet mit optischer Texterkennung (OCR), um die ID von Maschinenkomponenten automatisch zu identifizieren und ins Serviceticket zu übernehmen. Dies reduziert das Risiko von Eingabefehlern.

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Online-Support mittels Videotelefonie: Ein Smartphone und eine Internetverbindung reichen aus. Wahlweise kann der Maschinenbediener oder Instandhalter vor Ort an der Maschine auch ein Tablet oder eine AR-Brille nutzen. (Bild: Engel)

Mit dem Smartphone sofort loslegen Das volle Leistungsspektrum von e-connect.expert view steht unabhängig von der verwendeten Hardware zur Verfügung. Die Videotelefonie ist sowohl über Smart­p hone und Tablet als auch eine Augmented Reality (AR)-Brille möglich. Voraussetzung ist lediglich eine Internetverbindung. Weitere Geräte oder Softwareprodukte sind nicht erforderlich. Der Kunde erhält vom Engel Servicetechniker einen Link zur e-connect.expert Plattform, um sofort mit der Kollaboration zu starten. Schon geringe Datenübertragungsraten ab 300 kbit/s reichen für eine unterbrechungsfreie Videotelefonie aus.

Smartphone und Tablet ermöglichen einen sehr einfachen Zugang zu den neuen Servicemöglichkeiten. Darüber hinaus unterstützt Engel die virtuelle Zusammenarbeit über Augmented Reality. Der Vorteil einer AR-Brille ist, dass beide Hände für Arbeiten an der Maschine frei bleiben. Aus­serdem können in Form von Text, animierten Objekten oder kurzen Videosequenzen zusätzliche, die gemeinsame Arbeit unterstützende Informationen eingeblendet werden. Kontakt Engel (Schweiz) AG CH-8500 Frauenfeld ech@engel.at www.engelglobal.com

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KUNSTSTOFF XTRA

Verarbeitung

Ultraleichte Strukturbauteile mit hochverstärkter Randschicht

Thermoplast-Schaumspritzgiessen Der Trend zum Leichtbau ist branchenübergreifend weiterhin ungebrochen. Kunststoffe spielen hierbei aufgrund ihrer geringen Dichte eine wichtige Rolle und ersetzen dabei immer mehr auch Metalle. Möglichkeiten zur Umsetzung einer Leichtbaustrategie erstrecken sich dabei vom Einsatz endlosfaserverstärkter Duroplast- bis hin zu kurzfaserverstärkten Thermoplastbauteilen. Durch Kombination des Thermoplast-Schaumspritzgiessens (TSG) und dem Hinterspritzen von endlosfaserverstärkten Tapes können leichte Strukturbauteile in hohen Stückzahlen wirtschaftlich realisiert werden.

Curdin Wick 1, Prof. Dr. Gion Andrea Barandun ² Der strukturelle Leichtbau mit Kunststoffen wird weiterhin an Bedeutung gewinnen, da in vielen Branchen, aber insbesonde­­­re in allen Bereichen des Transportwesens, Ge­ wicht eingespart werden soll. Leichtere Fahrzeuge verbrauchen weniger Treibstoff und stossen dadurch weniger CO ² aus. Kunststoffbauteile an sich bringen bereits erhebliche Gewichtsreduktionen. Durch die Realisierung von geschäumten Bautei­ len kann hier ein zusätzlicher Beitrag ge­ leistet werden. Die Gewichteinsparung bedeutet natürlich gleichzeitig auch einen geringeren Verbrauch an Rohmaterial. Ziel ist die Herstellung von Integralschäu­ men aus Thermoplasten, die durch ihren sandwichähnlichen Aufbau ein sehr hohes Leichtbaupotenzial bei gleichzeitig sehr hoher Biegesteifigkeit bieten. Unter Inte­ gralschäumen versteht man Schaumstruk­ turen mit einer kompakten Aussenhaut und einem porösen Kern. Dabei nimmt die Dichte in Richtung der Bauteilmitte kontinuierlich ab. Ein bedeutendes Verfah­ ren zur Herstellung sogenannter Inte­ gralschäume ist das Thermoplast-Schaum­ spritzgiessen (TSG). Die Schaumstruktur kann dabei durch chemische und physika­ lische Treibmittel erzielt werden. Auch eine Kombination der beiden Verfahrens­ varianten ist möglich, wodurch besonders Curdin Wick, IWK, Fachbereichsleiter Spritzgiessen, curdin.wick@ost.ch ² Prof. Dr. Gion Andrea Barandun, IWK, Fachbereichsleiter Faserverbundtechnik/Leichtbau, gion.barandun@ ost.ch ¹

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Bild 1: TSG-Verfahrensvarianten zur Realisierung biegesteifer Bauteile. (Bilder: IWK)

hohe Gewichtsreduktionen erzielt werden können. Vorteile dieser Spritzgiessbauteile sind ihre geringe Dichte bei guten mecha­ nischen Eigenschaften, die Funktions- und Prozessintegrationsmöglichkeiten sowie die Designfreiheit bei der Gestaltung.

TSG-Verfahrensvarianten Im Rahmen eines von der Innosuisse ge­ förderten Projekts wird zusammen mit zwei Industriepartnern das Potenzial des TSG für diverse Materialien und Treibmittel (chemisch sowie physikalisch) untersucht. Mit verschiedenen Verfahrensvarianten werden dabei möglichst biegesteife Inte­ gralschäume realisiert. Verfahrensvarian­ ten, welche detaillierter untersucht wer­ den, sind neben dem Standard TSG mit einem Material, das Sandwichspritzgiessen mit zwei verschiedenen Materialien und das Hinterschäumen von endlosfaserver­ stärkten Tapes (Bild 1). Durch das Hinterschäumen von endlosfa­ serverstärkten Tapes können besonders biegesteife Bauteile realisiert werden, wie der Vergleich in Bild 2 zeigt.

TSG-Bauteile mit Tapeverstärkung Eine mögliche Versagensursache solcher Sandwichstrukturen ist eine mangelnde Verbundhaftung zwischen den Deck­ schichten und dem geschäumten Kern, sprich eine Delamination. Um ein solches Versagen zu verhindern, soll die Verbund­ haftung zwischen den Komponenten möglichst optimiert werden. Die Verbund­ haftung kann über Schälversuche auf einer Zugprüfmaschine quantitativ bestimmt werden (Bild 3). Als Prüfkörper dient ein speziell für diesen Test konzipiertes Bauteil. Im Spritzgiess­ verfahren wird dabei ein endlosfaserver­ stärktes Tape von zwei Seiten her hinter­ spritzt bzw. hinterschäumt, so dass in der Bauteilmitte das Tape freiliegend bleibt. Durch das freiliegende Tape ist ein saube­ res Abschälen des Tapes möglich. Untersuchungen am IWK zeigten, dass fol­ gende Grössen einen positiven Einfluss auf die Verbundhaftung zwischen Tape und geschäumtem Kunststoff haben: – Eine hohe Aufheiztemperatur der Tape11/2021


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Verarbeitung

Bild 2: Erzielbare Gewichtsreduktionen und Biegemoduli mit dem TSG-Verfahren (Material: PPGF20)

Bild 3: Vorrichtung zur Charakterisierung der Verbundhaftung

Halbzeuge (> Schmelztemperatur der Tapematrix) und eine hohe Massetem­ peratur begünstigen die Adhäsionsei­ genschaften, primär aufgrund der höhe­ ren Beweglichkeit der Molekülketten. – Durch eine tiefe Werkzeugtemperatur weisen die Bauteile eine kompakte Randschicht auf. Dies wirkt sich positiv auf die Grenzschicht und die Verbund­ haftung aus. – Bei wenig gefüllten Materialien sollte eine tiefe Einspritzgeschwindigkeit ge­ wählt werden. Bei hochgefüllten Mate­ rialien zeigt die Einspritzgeschwindigkeit keinen wesentlichen Einfluss.

High-End-Surffinne, die im Spritzgiessver­ fahren hergestellt und den technischen Anforderungen gerecht wird. Im Surfsport sind die Eigenschaften der Finne von immenser Wichtigkeit, ihr Ver­ halten im Wasser beeinflusst das gesamte Fahrverhalten des Surfbretts. Der wich­tigs­ te Kennwert ist der sogenannte Flex (Bie­ gesteifigkeit) der Surffinne. Ebenfalls sehr

Projektbeispiel Surffinne Eine potenzielle Anwendung des Hinter­ schäumens von endlosfasverstärkten Tapes ist die Surffinne, die aktuell von KWB in Buchs (SG) produziert wird (Bild 4). Es handelt sich um die erste 11/2021

Bild 4: Surffinne im Spritzguss hergestellt

wichtig ist das Gesamtgewicht des Surf­ brettes und daher auch der einzelnen Komponenten. Um diese beiden Anforde­ rungen an eine Surffinne zu erfüllen, wer­ den herkömmliche Surffinnen unter ande­ rem in Infusions- oder RTM-Prozessen mit duromeren Harzsystemen hergestellt, was allerdings entsprechend aufwendig und zeitintensiv ist. Durch die Integration von unidirektionalen thermoplastischen Carbontapes in den Spritzgiessprozess können ähnliche Eigen­ schaften, bei einem sehr viel effizienteren Herstellungsprozess, erzielt werden. Dabei werden die Carbontapes in das Spitzgiess­ werkzeug eingelegt und hinterspritzt. Die an den Aussenseiten liegenden Tapes bil­ den unter einer Biegebelastung ein Druckund Zugband (Sandwichbauteil). Durch die Ausrichtung der Fasern sowie der Aus­ schnittgeometrie können die Eigenschaf­ ten ergänzend noch feinjustiert werden, zudem bleibt dank der geringeren Dichte des Kunststoffkerns das Gewicht der Finne niedrig. Als nächster Optimierungsschritt soll das Gewicht der Finne weiter gesenkt werden. Dies kann erreicht werden, indem die Dichte der Kernkomponente minimiert wird. Dafür gibt es bei gleichbleibender Geometrie zwei Möglichkeiten: Entweder wird ein Materialwechsel zu einem Mate­ rial mit einer geringeren Dichte vollzogen – dieses Material muss allerdings die glei­ che Verbindung (Adhäsion) zu den Tapes sicherstellen, wie das bisherige Material. Die zweite Möglichkeit besteht darin, das bereits verwendete Material zu schäumen (TSG). Dadurch kann die Materialmenge und somit das Gewicht reduziert werden, ohne die strukturelle Mechanik der Surffin­ ne signifikant zu verändern. Das Zug- und Druckband bleiben weiterbestehen und generieren so die hervorragenden Eigen­ schaften der Surffinne.

Kontakt Prof. Dr. Gion Andrea Barandun iwk Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung OST Ostschweizer Fachhochschule gion.barandun@ost.ch www.ost.ch/iwk

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Maschinen/Peripherie

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Kupplungsbahnhöfe für hohe Ansprüche

Überwachte Materialverteilung Oftmals wird ein Werkzeugwechsel an der Verarbeitungsmaschine auch von einem Materialwechsel begleitet. Dieser sollte möglichst unkompliziert, rasch und sicher vonstattengehen. Ein Fehler kann hier schwerwiegende Probleme verursachen, die sich meist nicht sofort bemerkbar machen und die hohe Kosten in Form vieler fehlerhafter Teile mit sich bringen können.

Der mechanische Aufbau von Materialverteilern kann sehr unterschiedlich und individuell festgelegt werden. Darüber hinaus können diese aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen, etwa ausschliesslich aus Edelstahl, aber auch Kombinationen aus gehärtetem Edelstahl und Glaselementen sind möglich – entsprechend den jeweiligen Anforderungen. Wittmann verzichtet ganz bewusst auf eine geschweisste Ausführung seiner Materialverteiler. Codemax Kupplungsbahnhöfe bieten eine steckbare Variante mit abgedichteten Rohrschellen, was es ermöglicht, nachträglich Rohrelemente zu tauschen sowie gegebenenfalls verschleissarme Teile zum Einsatz zu bringen.

Sichere Verbindungen ohne Leckagen Die speziellen Camlock Schnellkupplungen für die Materialleitungen werden exklusiv für die Verwendung an Codemax Kupplungsbahnhöfen hergestellt. Sie bestehen aus Aluminium, sind mit einer Dichtung versehen, sie sind ohne anfällige Gewinde ausgeführt und werden auf Edelstahlrohren montiert. Nur so ist zu gewährleisten, dass in besonderer Weise formulierte Kundenvorgaben tatsächlich eingehalten werden können, die etwa lauten: «ausschliesslich Edelstahl für produktberührende Teile». Ihre äusserst haltbare Ausführung erlaubt auch einen robusten Umgang mit den Kupplungen bei laufendem Produktionsbetrieb. Schliesslich kommt es nicht selten vor, dass Materialschläuche mitsamt den Kupplungen fallen gelassen werden – und dennoch keine Verformungen erleiden oder andere Schäden davontragen dürfen. Die Camlock Kupplungen sorgen für sichere Verbindungen ohne Leckagen und kön16

Detailansicht: Codemax RFID Kupplungsbahnhof (Bilder: Wittmann)

nen nichtsdestotrotz rasch umgesteckt werden.

Immer das richtige Material RFID-Antennen und Tags für jede Kupplung stellen sicher, dass in jedem einzelnen Fall korrekte Verbindungen zwischen den Materialzuleitungen und den Verarbeitungsmaschinen hergestellt werden. Die Verbindungen werden über die Netzwerksteuerung für Förderanlagen verwaltet, wobei stets eine Abgleichung mit den Eingaben des Anlagen-Bedieners statt­ findet. Wird ein Kuppelvorgang ohne Eingabe an der Netzwerksteuerung vorge­ nommen, wird augenblicklich eine Fehlermeldung erzeugt und der betreffende Fördervorgang angehalten. So wird mit Sicherheit unterbunden, dass einer Verarbeitungsmaschine das falsche Material zugeführt wird. Sollte ein Materialwechsel über die Steuerung angestossen worden

sein, und am Kupplungsbahnhof ist das falsche Material gekuppelt, wird dasselbe Prozedere in Gang gesetzt. Schon vor Durchführung eines Kupplungsvorgangs wird dem Anlagen-Bediener an der Steu-

Codemax RFID Kupplungsbahnhof von Wittmann.

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Maschinen/Peripherie

erung angezeigt, welcher Materialschlauch mit welchem Verteiler zu verbinden ist. Falsch vorgenommene und offenstehende Verbindungen werden auf der grafischen Oberfläche der Steuerung visualisiert. Somit ist wiederum für jeden einzelnen Fall sichergestellt, dass die Verarbeitungsmaschinen mit nichts anderem als dem gewünschten Material versorgt werden; darüber hinaus werden durch offenstehende Verbindungen verursachte Leckagen verhindert.

Fehlerfreie Produktionsabläufe Die RFID-Antennen sind bestens vor Stös­ sen geschützt, da sie in einem Gehäuse aus Aluminium verbaut und in eine stossabsorbierende Kunststoffschicht eingegossen sind. Bestehende Materialverteiler können auch mit RFID-Antennen nachgerüstet werden, und die nachträgliche Erweiterung überwachter Kupplungsbahnhöfe ist problemlos möglich.

Codemax Visualisierung auf dem Bildschirm

M8 Netzwerksteuerung

Viele gute Gründe sprechen für die Verwendung eines Codemax Kupplungsbahnhofs zur Verteilung des Materials. Er ist einfach zu handhaben, und sämtliche aktuell gegebenen Kupplungsmöglichkeiten sind an zentraler Stelle abrufbar. Mithilfe einer solchen Anlage werden rasche Materialwechsel zur Norm, Materialquellen wie Trockner, Rollcontainer oder Aussensilos

können für mehrere Verbraucher genutzt werden, und insgesamt sorgt die RFIDÜberwachung für einen fehlerfreien Produktionsablauf. Kontakt Wittmann Kunststofftechnik AG CH-8722 Kaltbrunn www.wittmann-group.com

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Maschinen/Peripherie

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Erste Hilfe für überspritzte Heisskanalwerkzeuge

Für einen sauberen Heisskanal Die Formex Plastik GmbH, Kevelaer, setzt auf die schnelle und gründliche Reinigung ihrer Heisskanalkomponenten mithilfe thermischer Pyrolyse.

Was tun, wenn Spritzgusswerkzeuge mit älteren Heisskanälen überspritzen, verkleben und verstopfen? Wenn das Material versagt? Wenn Bauteile brechen? Um den Produktionsprozess zu sichern und Standzeiten zu erhöhen, ist hier schnelle Hilfe gefragt. Insbesondere für die Reinigung der eingesetzten Heisskanäle bietet Schwing Technologies zuverlässige Verfahren zur schnellen und rückstandsfreien Kunststoffentfernung an. Anstelle von konventionellen Methoden mit Reinigungsgranulat, Schweissbrennern, Flammen oder Druckluft reinigt das Unternehmen mithilfe modernster thermischer Pyrolyse-Technologie. Dies gilt auch für grosse Heisskanäle mit komplizierten Geometrien und verwinkelten Kanälen. In nur einem Arbeitsgang werden diese von anhaftenden Kunststoffen befreit – ohne jegliche Rückstände auch dann, wenn Heisskanäle stark überspritzt sind.

Perfekte Heisskanalreinigung Wie Schwing vor allem überspritzte Heisskanäle reinigt, zeigt das Beispiel verschmutzter Heisskanäle der Formex Plastik GmbH. Das Unternehmen mit Sitz im niederrheinischen Kevelaer fertigt wiederverwendbare Kunststoffteile. Dazu zählen Klapp- und Faltboxen, Ladungsträger, Gehäuse, Besen oder viele andere Teile die mittels Kunststoffspritzguss hergestellt werden. Mit einer grossen Bandbreite an Maschinen stellt Formex Mikropräzisionsteile von 0,0005 kg Gewicht ebenso her wie Kunststoff-Transportpaletten von 6 kg. «Unsere Spritzgussmaschinen verarbeiten täglich mehrere Tonnen technische Kunststoffe, Polyolefine sowie deren Rezyklate», erläutert Torsten Kersting, Leiter Werkzeugbau und Konstruktion bei Formex. Rund 50 Heisskanäle und -verteiler sind dafür im Einsatz. Da kommt es vor, dass diese durch Materialermüdung und gebro18

Heisskanalsystem der Formex Plastik GmbH mit Polypropylen-Rückständen vor der thermischen Reinigung (Bilder: Schwing)

chene Bauteile überspritzen. Sie müssen schnellstmöglich gereinigt und von Polypropylen befreit werden, um zügig in den Produktionsprozess zurückgeführt werden zu können.

ze Reinigungszeit sorgt die automatische Prozesskontrolle. Der umweltfreundliche Reinigungsprozess erfolgt in einer extern gasbeheizten Reinigungskammer mit spezieller Heissluftführung. Sie gewährleistet,

Schnelle Wiederverfügbarkeit Rund drei bis vier Mal im Jahr lässt Formex diese Heisskanalkomponenten durch Schwing thermisch reinigen. «Meist ungeplant als Eilauftrag und immer dann, wenn Heisskanäle überspritzen», so Kersting. In zerlegtem Zustand lässt das Unternehmen diese durch den Schwing-Logistikservice ins ca. 30 Minuten Fahrzeit entfernte Neukirchen-Vluyn transportieren. Hier stehen mehrere grosse Pyrolyse-Anlagen, sogenannte Maxiclean-Systeme, für die Kunststoffentfernung zur Verfügung. Nach vier bis acht Stunden und innerhalb eines Arbeitsgangs sind Heisskanalkomponenten wieder rückstandslos sauber. Für eine kur-

Funktionsprinzip der thermischen PyrolyseTechnologie

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Maschinen/Peripherie

dass sich die Temperatur optimal verteilt. Anorganische Reststoffe werden in einer abgestimmten Nachbehandlung entfernt. Entstehende Schwelgase oberhalb von 800 Grad Celsius werden vollständig verbrannt und über einen Kamin abgeleitet. Im Anschluss sind die Heisskanalkomponenten bereit für den Rücktransport und fürs neue Aufsetzen durch erfahrene Werkzeugmacher von Formex.

Thermische Reinigung schützt Mitarbeiter und Umwelt Bis 2019 wurden überspritzte Systeme bei Formex konventionell mit Heissluftföhnen und Brennern gereinigt. «Diese händische Form der Reinigung war sehr belastend für unser Team und unsere Umwelt. Vor zwei Jahren haben wir uns dann für den thermischen Reinigungsservice von Schwing entschieden», erläutert Kersting und unterstreicht: «Dabei stand vor allem der Schutz

Heisskanalsystem nach der thermischen Reinigung

der Gesundheit unserer Mitarbeiter im Mittelpunkt.» Zudem sei das Reinigungsergebnis des manuellen Verfahrens nicht hundert Prozent zufriedenstellend gewesen. Einziger Vorteil dieser händischen

Vorgehensweise sei die Rettung eines Grossteils der elektrischen Heisskanalkomponenten. «Die thermische Reinigung von Schwing ist allerdings schneller und gründlicher. Sie rechtfertigt die Mehrkosten für den Austausch einzelner Heiz- und Thermoelemente sowie Kabeln», weiss Kersting und betont abschliessend: «Die thermische Technologie von Schwing punktet durch die zuverlässige Reinigung aller Heisskanal-Aussenbereiche, vor allem aber durch die effektive Reinigung der innenliegenden Kanäle ebenso wie die schnelle Wiederverfügbarkeit der überspritzten Systeme.»

Kontakt Schwing Technologies GmbH D-47506 Neukirchen-Vluyn www.schwing-technologies.com

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Epoxidharz für Hightech-Produkte sicher umfüllen und dosieren

Pumpen für hochviskose Medien Komposit-Werkstoffe werden in vielen Bereichen der Technik verwendet, wenn es darum geht leichte, stabile und beliebig formbare Strukturen herzustellen. Polyester-, Epoxid-, Polyurethan- und andere Harze stellen dabei je nach Anwendungsanforderung zusammen mit Glasfasern, Kohle oder Aramidgewebe oder sogar Basaltfaser die Grundlage für vielfältige Produkte.

Cynthia Steinbach ¹ Andreas Zeiff ² Für viele Bereiche in der Luft- und Raumfahrt, beim Schiffbau, in der Windkraftindustrie und anderen Branchen wie z. B. der Chemieindustrie erfüllt die Kombination aus Harz und verstärkenden Gewebeeinlagen bei richtiger Auswahl der Komponenten fast alle Wünsche der Konstrukteure. Der Spezialist R&G Faserverbundstoffe aus Waldenbuch bietet daher eine breite Palette an unterschiedlichen Geweben und Rovings sowie Epoxidharzen und Hilfsstoffen wie Trennwachs, Lösungsmitteln etc. für alle möglichen Anwendungsfälle. So unterschiedlich wie die Anwendungen sind auch die Eigenschaften der Rohstoffe: Die Palette reicht vom dünnflüssigen Lösungsmittel bis hin zur Trennwachsgrundlage, einer fast teerähnlich festen Paste. Um die Kunden immer zuverlässig mit der richtigen Warenmenge zu versorgen, arbeiten die Verbundstoffspezialisten daher seit Jahren mit den Pumpenexperten der Flux-Geräte GmbH zusammen. Spezielle Pumpenausführungen für sehr viskose Medien haben sich im Betriebsalltag beim täglichen, störungsfreien Einsatz bewährt und erlauben eine saubere Entnahme auch bei anspruchsvollen Medien.

Viskose Medien sind anspruchsvoll Um die Vielfalt an benötigten Produkten herzustellen bzw. abzufüllen sind bei der Produktion zuverlässige Pumpen gefragt. 1 Cynthia Steinbach Leiterin Vertrieb Deutschland & Marketing Kommunikation, Flux Pumpen ² Andreas Zeiff, Redaktionsbüro Stutensee

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Fass- und IBC-Pumpen für praktisch alle Medien von dünnflüssig bis viskos und korrosiv oder entflammbar (Bild: Flux)

Sehr zähe Stoffe erschweren da gleich in zweifacher Hinsicht den Pumpeneinsatz. Zum einen muss das Medium erst einmal zur Eintrittsöffnung der Pumpe fliessen, zum anderen darf es in der Pumpe nicht zu Störungen führen. Für solch erschwerte Bedingungen mit hochviskosen Medien, die auch kleine Feststoffpartikel als Füll­ material enthalten können, eignen sich besonders Verdrängerpumpen und Druckluft-Membranpumpen. Doch nicht nur die Bauart spielt eine Rolle. Die Tücke für einen langjährig störungsfreien Betrieb liegt im Detail: Wie sind die einzelnen Pumpenkomponenten gegeneinander abgedichtet, wie wird z. B . bei Fass- und ContainerPumpen der Motor mit der eigentlichen Pumpe am Ende des Förderrohres verbunden? Wie schnell kann eine Pumpe bei

Bedarf zerlegt, gereinigt und desinfiziert werden, z. B. bei Produktwechsel oder bei Reinigungsarbeiten in der Lebensmitteltechnik? Schon kleine Konstruktionsdetails beeinflussen damit, wofür sich eine Pumpe eignet.

Die richtige Kombination entscheidet Bei Fassentleerungspumpen sitzt der Motor immer über dem Fass, das eigentliche Pumpwerk am Ende des Steigrohres. Die Verbindung beider Einheiten übernimmt eine Welle. Als Motor kommen dabei – abhängig vom zu fördernden Stoff und der Menge oder ob ein geregelter Betrieb benötigt wird – unterschiedliche Antriebe in Frage. Flux bietet hier eine Auswahl von regelbaren Motoren und solchen mit fester 11/2021


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Drehzahl. Die Motoren gibt es in Kollektorund Drehstromausführung oder als bürstenlose Variante für den Dauerbetrieb. Ex geschützte Modelle und Druckluftmotoren sind ebenfalls im Programm. Je nach Pumpenausführung werden auch Getriebemotoren eingesetzt. Damit können Medien bis zu einer Viskosität von 100 000 mPas gefördert werden. In schwierigen Fällen prüfen die Experten von Flux auch vor Ort die Eignung der gewählten Motor-Pumpenkombination. Die Antriebe mit Leistungen von 230 bis 2000 Watt übertragen ihre Kraft dann über eine Stahlwelle auf den Pumpenrotor. Bei herkömmlichen Pumpen wird die Antriebswelle an der Pumpe oft durch Simmerringe oder Gleitringdichtungen zum Medium hin abgedichtet. Kritische Medien und hoher Förderdruck, wie er bei viskosen Fluiden für eine zügige Förderung nötig ist, belasten diese Dichtung. Um das konstruktiv auszuschliessen gehen die Pumpenexperten bei den Exzenterpumpen einen anderen Weg: Ein schneckenförmiger Rotor (Exzenterschnecke) wird exzentrisch in einem als Gegenstück geformten Stator geführt. So entstehen bei der Drehung in sich geschlossene Hohlräume, in denen das Medium besonders schonend und pulsationsarm kontinuierlich nach oben gefördert wird. Die Saugseite wird durch die Exzenterschnecke automatisch abgedichtet. Das Medium fliesst dann ohne weitere Abdichtung zwischen Rohrwand und Antriebswelle nach

Je nach Volumenstrom und Medium gibt es die trockenlaufsicheren Pumpen in Polypropylen, Edelstahl, Aluminium oder leitfähigem Acetal.(Bild: R&G)

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oben. Dies ermöglicht einen hohen Druckaufbau, unabhängig von der jeweiligen Drehzahl des Motors.

Leicht zu warten und mobil Einen weiteren Vorteil beschreibt Köhl, Leiter Produktion und Lager bei R&G: «Die Pumpen lassen sich sehr leicht zerlegen, da keine Dichtungen beim Ausbau das Ziehen von Exzenterschnecke oder Antriebswelle behindern. Eine Reinigung ist aber nur sehr selten notwendig, da wir pro Produkt eine Pumpe verwenden, die dann einfach von Fass zu Fass umgesetzt wird. Das hat sich bewährt, da durch die Bauform keine versteckten oder unzugänglichen Ablagerungen möglich sind, die den Betrieb beeinträchtigen könnten. An Störungen im Betrieb kann ich mich nicht erinnern, lediglich Dichtungen wie O-Ringe und Flachdichtungen oder Schlauchschellen an den Verbindungsstellen wurden bis jetzt da und dort turnusmässig ersetzt. Und auch während der Coronabeschränkungen letztes Jahr konnten wir ein Ersatzteil mithilfe der sehr guten technischen Unterstützung des Herstellers vorbeugend selbst einbauen und so den Betrieb ohne Unterbrechung fortführen.»

Nahezu restlose Fassentleerung Die Exzenterpumpen eignen sich mit Fördervolumina bis zu 50 l/min und max. 8 bar Förderdruck bei Pumpenrohrlängen von 700, 1000 und 1200 mm für 200 l Fässer, 1000 l IBC oder Tanks über 1000 l. Für offene 200 l Fässer mit nicht mehr fliessfähigen Medien gibt es das mobile Fassentleerungssystem Viscoflux. Dieses fördert ebenfalls mit einer Exzenterpumpe zähflüssige bis pastöse Medien wie Wachse, Vaseline oder Tomatenmark. Die kostengünstige, mobile Lösung wird einfach auf das offene Fass aufgesetzt und auf das Medium abgesetzt. Alle Geräte der Viscoflux Baureihe sind leicht zu bedienen sowie nach Gebrauch schnell gereinigt. Eine Nachfolgeplatte schliesst den tot­ raumarmen Inhalt luftdicht zur Umgebung ab und erlaubt damit eine nahezu restlose Entleerung. Das Baukastenprinzip aus Pumpe und Motor wird auch hier individuell auf das zu fördernde Medium ausgelegt und bei Bedarf mit Zubehörteilen wie Durchflussmesser oder Schläuchen etc. ergänzt.

Eine Druckluft-Membranpumpe fördert zuverlässig das leicht dickflüssige Trennwachs. (Bild: R&G)

Für das leicht dickflüssige Trennwachs ist eine Druckluft-Membranpumpe das Fördermittel der Wahl. Je nach Temperatur des Fasses kann die Konsistenz so zäh ausfallen, dass auch die Druckluft-Mem­ branpumpe an ihre Grenzen kommt. Nach dem Bau einer Wärmekammer in der der Fassinhalt etwas über Raumtemperatur erwärmt wird, arbeitet die Pumpe absolut problemlos. Sie verkraftet Feststoffpartikel bis zu 2,4 mm Durchmesser bei einem maximalen Förderstrom von 55 l/min und max. 7 bar Förderdruck. Bei normal viskosen Medien liegt die Ansaughöhe trocken bei 3 m, produktgefüllt max. 7,6 m. Die Viskositätsspannweite beträgt 1 bis 15 000 mPas. Je nach Anforderung ist die trockenlaufsichere Pumpe aus Polypropylen, Edelstahl, Aluminium oder leitfähigem Acetal gefertigt und kann so leicht brennbare Medien ebenso fördern wie abrasive oder aggressive Flüssigkeiten. Auch für Medien mit leichter bis pastöser Viskosität gibt es also passende Pumpenlösungen. Wichtig sind dabei die bedarfsgerechte Konstruktion und die richtige Antriebskonfiguration. Dann ist ein zuverlässiger Betrieb bei einfacher Reinigung und minimaler Wartung für praktisch alle Medien möglich. Kontakt Flux Geräte GmbH Vertretung CH: C. Ehrensperger AG CH-8712 Stäfa www.flux-pumpen.de

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Maschinen/Peripherie

Druckgiess- und Spritzgiessformen in wenigen Wochen

Express-Service bei Prototypformen Bei aufwändigen Entwicklungen kommen heute in grossem Umfang computergestützte Simulationsverfahren zum Einsatz. Dennoch müssen auch umfangreiche praktische Versuche durchgeführt werden. Deshalb werden beispielsweise bei der Automobilentwicklung zahlreiche Prototypen benötigt. Bei ihrer Beschaffung spielt Schnelligkeit eine entscheidende Rolle.

Klaus Vollrath ¹ «Bei der Entwicklung neuer Produkte ist der Zeitdruck enorm. Die Entwickler benötigen deshalb ihre Vorserien-Prototypbauteile innerhalb weniger Wochen», weiss Frank Breitinger, Geschäftsführer der apppex Product Development Prototypes Parts GmbH in München. Das 1998 als Spin-Off des Instituts für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften der TU München gegründete Unternehmen hat sich konsequent auf diesen Nischenmarkt hin ausgerichtet. Kernkompetenz ist die kurzfristige Fertigung von einsatzfähigen Stahlformen für die Herstellung von Druckguss- oder Spritzgussprototypen. Im Spannungsfeld zum Sandguss als alternativem Verfahren rechne sich die Investition in eine solche Stahlform von den Kosten und von der Lieferzeit ab Mindeststückzahlen von 50–100 Stück. Die Lieferzeiten bewegten sich zwischen 2–6 Wochen bei einem Bestellvorlauf von ca. 1–2 Wochen. Hergestellt werden Werkzeuge für Maschinen mit bis zu 12 MN (1200 t) Zuhaltekraft. Mit diesen Formen lassen sich dann bis zu einige 1000 Prototypen im Serienverfahren und mit seriennahen Werkstoffen erzeugen. Bei der Entwicklung steht apppex seinen Kunden auf Wunsch mit umfassender Engineering-Kompetenz zur Seite und realisiert beispielsweise auch 3D-gedruckte Formkomponenten mit besonderen Merkmalen wie oberflächennahen Kühlkanälen. Zur Erfüllung der teils sehr unterschiedlichen Kundenwünsche stützt sich das Unternehmen auf ein dicht geknüpftes Netzwerk bewährter Zulieferer und EngiRedaktionsbüro Klaus Vollrath, Aarwangen, b2dcomm.ch

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Das Produktionsprogramm von apppex umfasst Formen sowohl für Druckgussprototypen wie auch für Spritzgussprototypen (Bild: apppex)

neering-Spezialisten. Dazu gehören auch Produktionsbetriebe, in denen die Prototypen gegossen bzw. gespritzt werden.

Schnelle Formherstellung als Kernkompetenz «Unser Geschäftsmodell ist voll und ganz auf die möglichst schnelle Realisierung solcher Prototypformen ausgerichtet», ergänzt Johann-Christoph v. Pieverling, Technischer Leiter von apppex. Deshalb stehe man auch nicht in Konkurrenz zu klassischen Formenbaubetrieben, die Werkzeuge für die spätere Serienherstellung produzieren. Bei diesen hätten Faktoren wie Herstellzeit, Komplexität/Automatisierungsgrad, Zykluszeit und Kosten eine ganz andere Gewichtung als bei apppex. Solche klassischen Formenbaubetriebe müssten beispielsweise aus Kostengründen darauf achten, ihre Maschinen möglichst rund um die Uhr auszulasten. Bei apppex verhalte es sich andersherum: Man halte in erheblichem Um-

fang freie Maschinenkapazität vor, um im Auftragsfall möglichst sofort ohne Verzögerung loslegen zu können. Deshalb benötige man nur wenige Wochen für Formen, deren Realisierung sonst bis zu sieben Monate in Anspruch nehmen könne. Oft gehe es um regelrechte Feuerwehraktionen wie im Herbst 2020, als für einen Automobilzulieferer acht komplexe Werkzeuge in nur zweieinhalb Monaten zu liefern waren, bei einer Projektvorlaufzeit von lediglich einer Woche.

Entscheidende Rolle des HSC-Fräsens «Seit einigen Jahren werden bei uns verstärkt Formen mit grösseren Abmessungen angefragt, die mit den bisher vorhandenen Fräsmaschinen nicht mehr bewältigt werden konnten», erläutert Breitinger. Die damals für solche Grossteile eingesetzte Prozesskette aus Elektrodenfräsen, Erodieren und Polieren nahm ins11/2021


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Maschinen/Peripherie

Sieger nach Punkten: Eine Röders RXU 1201 DSH «Beim Vergleich verschiedener Maschinenkonzepte Ende 2017/Anfang 2018 erwies sich ein Fräsbearbeitungszentrum RXU 1201 DSH von Röders als die Lösung, bei der wir die wenigsten Kompromisse eingehen mussten», erinnert sich Pieverling. Dank ihrer Z-Achse in robuster Quadro­ guide-Ausführung und ihrer 102Nm (S1)Spindel mit einer Maximaldrehzahl von 22 000 1/min eignet sie sich sowohl für kräftiges Schruppen und Bohren als auch

für Schlichteinsätze mit hohen Präzisionsanforderungen. Die automatische Werkstückzufuhr erfolgt mithilfe eines 7-fachPalettenwechslers RCH2 mit sieben Plätzen und einem Nullpunktspannsystem von Parotec. Das interne Werkzeugmagazin mit 52 Plätzen kann Werkzeuge mit einer Länge bis zu 380 mm aufnehmen. Hierbei handelt es sich vor allem um Tieflochbohrer. Dazu kommt ein externer Werkzeugspeicher RCT mit weiteren 254 Plätzen hinzu, der den internen Werkzeugspeicher mit

Apppex-Geschäftsführer Frank Breitinger (l.) und Technischer Leiter Johann-Christoph v. Pieverling vor ihrer Röders RXU 1201 DSH (Bild: apppex)

gesamt drei Wochen in Anspruch, was für die Kunden oft zu lang war. Daher begann die Suche nach einem leistungsfähigen 5-Achs-HSC-Fräsbearbeitungszentrum, das sich nicht nur für das Schruppen und Schlichten, sondern auch für das Bohren von Werkzeugstählen eignete. Gefordert waren insbesondere ein Störkreisdurchmesser von 1000–1200 mm, ein automatischer Palettenwechsler mit mindestens 6–8 Plätzen zu je 750 kg Nutzlast, eine Werkzeugbevorratung von mindestens 300 Werkzeugen mit Längen von teils bis zu 380 mm und eine interne Kühlmittelzufuhr mit einem Druck von mindestens 80 bar. Mit dem grossen Werkzeugbestand soll sichergestellt sein, dass stets für alle Bearbeitungsaufgaben die nötigen Bohr- und Fräswerkzeuge vorbereitet in der Maschine vorhanden sind und so auch an dieser Stelle der Rüstaufwand minimiert werden kann. Die Spindel sollte sich für Schruppfräser mit bis zu 52 mm Ø ebenso eignen wie für das feinfühliges Schlichten mit 1-mmKugelfräsern. Mit der hohen Palettenkapazität sollte sichergestellt werden, dass die Maschine über möglichst lange Zeiträume mannlos durcharbeiten konnte. Weiteres Ziel war die Schaffung von zusätzlichen Kapazitäten, um Aufträge für die Zerspanung von Prototypen aus Aluminium, die «aus dem Vollen» hergestellt werden, hereinholen zu können. So sollte die Auslastung auf bis zu 5000 h/a gesteigert werden. 11/2021

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Maschinen/Peripherie

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Blick in den Arbeitsraum mit einem auf einer Wechselpalette montierten Werkstück (Bild: Klaus Vollrath)

Dank des zusätzlichen Werkzeugwechslers RCT mit 254 Plätzen stehen auch für lange mannlose Jobs stets genügend Werkzeuge bereit. (Bild: Klaus Vollrath)

den benötigen Werkzeugen vollautomatisch mit Vorausschau für kommende Wechselaktionen vorlädt. Zusammen reicht dies aus, um alle für die Ausführung der verschiedenen Jobs erforderlichen Zerspanungswerkzeuge vorrätig zu halten. Damit kann die Anlage über die Wochenenden von Freitagabend bis Montagmorgen volle 60 Stunden kontinuierlich durcharbeiten. Einziger Wermutstropfen war die etwas verlängerte Bearbeitungszeit beim Schlichten mit dem 1-mm-Kugelkopffräser aufgrund der mit 22 000 1/min für diese Bearbeitung nicht idealen Drehzahl.

lage beim IWB gegeben. Schon seit 1998 war eine gebrauchte Röders-Dreiachsfräse RFM 760 im Einsatz. Diese wurde 2011 durch eine – selbstverständlich automatisierte – fünfachsige RXP 600 DSH abgelöst, die weiterhin im Einsatz ist. Als 2017 die Suche nach einem grösseren 5-AchsBearbeitungszentrum begann, war somit ein solider Erfahrungshintergrund mit Röders als Lieferant vorhanden. Auch war die Belegschaft mit der Steuerung gut vertraut und überzeugt von deren Leistungsfähigkeit. All dies erleichterte natürlich die Entscheidung für die neue Fräsmaschine.

Vertrauen dank guter Zusammenarbeit

Einsatzerfahrungen mit der neuen Anlage

tionsplanung werde täglich geprüft bzw. neu erstellt, wobei jederzeit auch kurzfristige Anpassungen «auf Zuruf» erfolgen können. Der Röders Jobmanager RMSMain unterstützt dabei optimal aufgrund seiner leichten Bedienbarkeit und Übersichtlichkeit. Alle Bauteilbearbeitungen würden mit Blick auf ihren Anteil an überwachter bzw. mannloser Fertigung stundengenau geplant. Entsprechend der stark von kurzfristigen Projekthereinnahmen geprägten Abläufe müssten immer wieder einmal sehr grosse Fertigungskapazitäten bereitgestellt werden. So habe man von Januar bis März 2020 zehn Druckgiesswerkzeuge fertigen müssen. In diesem Zeitraum habe die Auslastung kontinuierlich um 44 % über dem Durchschnittswert gelegen. Eine ähnliche Lage habe es auch in den zweieinhalb Monaten von Mitte September bis Ende November 2020 gegeben, als insgesamt acht Werkzeuge herzustellen waren. In diesem Fall sei die Auslastung sogar um 47 % hochgeschnellt. Ungeachtet dieses enormen Drucks hätten auch alle anderen Kunden ihre bestellten Werkzeuge termingerecht erhalten. Insbesondere beim zweiten Grossprojekt habe der Kunde unter extremer Belastung gestanden, da ein gros­ser Auftrag von der termingerechten Lieferung abhing. «Zeitweilig herrschte dort geradezu Verzweiflung. Ohne unsere Röders RXU 1201 DSH mit ihrer Automation und dem grossen Werkzeugspeicher wäre es uns nicht möglich gewesen, den Kunden rechtzeitig zu beliefern», bilanziert Breitinger zufrieden. Denn diese Ausstattung ermögliche es, selbst bei einschichtiger Personalbelegung quasi rund um die Uhr zu fertigen.

«Bei der Entscheidung spielte neben den optimal zu unserem Anforderungsprofil passenden Eigenschaften auch noch unsere langjährige gute Erfahrung mit dem Hersteller eine Rolle», sagt Breitinger. Erste Berührungspunkte habe es bereits vor Gründung der Firma mit einer Röders-An-

«Das neue Röders-Bearbeitungszentrum ist inzwischen seit zwei Jahren im Betrieb und hat sich bestens bewährt», berichtet Breitinger. In den beiden Werkzeugspeichern würden in der Regel 280 Werkzeuge für die unterschiedlichen Bearbei­ tungsaufgaben vorgehalten. Die Produk­

Kontakt apppex Product Development Prototypes Parts GmbH D-80807 München info@apppex.com www.appex.com

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Werkstoffe

Anspruchsvolles Teilehandling

Silikon + Silikon: Die Diva im 2K-Spritzguss Sie ist die Diva im 2K-Spritzguss. Doch weiss man erst einmal, wie man sie behandeln muss, kehrt sie ihre schönsten Seiten hervor. Die Rede ist von der Mehrkomponenten-Spritzguss-Technologie, bei der zwei Silikone miteinander verbunden werden.

Es ist ein anspruchsvolles Unterfangen Kunststoff (Thermoplast, Nylon, ….) mit Silikon zu verbinden. Kombiniert man allerdings zwei Silikone zu einem Bauteil, erreichen die Anforderungen an das Teilehandling ein neues Level. «Das Wichtigste ist, die erste Komponente zu stützen», eröffnet Roland Angerer, Technischer Leiter bei Rico, die Herangehensweise. Das österreichische Unternehmen beschäftigt sich seit 27 Jahren mit Silikon- und Mehrkomponenten-Spritzguss und baut Werkzeuge für Kunden gleichermassen wie für die eigene Produktion. «Die 2K-Werkzeugtechnologie ist für Rico nicht per se die grosse Herausforderung. Da können wir auf langjährige Erfahrung zurückblicken», teilt Angerer mit. «Heikel wird bei LSR+LSR jedoch das Teilehandling.» Es gilt den Erst-Spritzling nur nicht loszulassen. Oder so gut zu stützen, dass die zweite Silikonkomponente auf die erste aufgespritzt werden kann, ohne dass sich das Basisteil deformiert. Würde es sich bei der Umspritzung nur ein klein wenig verformen, entspräche das Endprodukt nicht mehr den Anforderungen. «Der komplette 2K-Prozess wird deshalb in einem Werkzeug und einer Maschine umgesetzt. Wir versuchen den Basisteil so wenig wie möglich zu bewegen», erklärt Angerer.

Gleich und gleich gesellt sich gern Vorteilhaft ist diese Art des 2K-Spritz­ giessens überdies bei der Materialhaftung. «Dadurch, dass wir die Wege verkürzen und in nur einem Werkzeug in einer reinen 2K-Maschine produzieren, wird der ersten Komponente keine Chance gegeben abzukühlen. Wir nutzen die Wärme des Erst-Spritzlings gleich für die Vulkanisation der zweiten Komponente», so Angerer. Ausserdem gilt bei Silikon das 11/2021

Die Montage müsste entweder Mensch oder Maschine erledigen. 2K-Produkte aus reinem Silikon haben den Vorteil, dass sie die notwendige Stabilität, und die weiche Funktionskomponente mit sich bringen können. Beliebte Anwendungsgebiete sind etwa bei Atemschutzoder Apnoemasken. Für einen Life Science Kunden fertigte Rico ein 2K-Werkzeug für einen Voll-Silikon-Gehörschutz, der in der Materialkombination mit 70 und 30 Shore produziert wird.

LSR+LSR vs. Thermoplast+LSR Voll-Silikon-Gehörschutz in der Materialkombination 70 und 30 Shore. (Bild: Rico)

Sprichwort «gleich und gleich gesellt sich gern». Es haftet nämlich ohne weitere Vorbehandlung von selbst aneinander – auch bei Standardsilikonen.

Das richtige Paar finden Unerlässlich ist es, geeignete Materialpaarungen zu konzipieren. Die Shore Härte der ersten Komponente muss höher oder gleich hoch sein, wie die der zweiten. Der Spritzgussprozess wird so angelegt, dass die härtere Komponente den Basisteil bildet, auf den aufgespritzt wird. Rico gestaltet spezielle Prägeflächen, um beide Komponenten optimal miteinander zu verbinden bzw. abzudichten. Die Farben der Materialien sind dabei irrelevant, da keine Vermischung erfolgt. Im Vergleich zu nachträglicher Zusammenführung von zwei Einzelteilen, bietet der Mehrkomponenten-Spritzguss Einsparungspotenzial. Nicht nur, dass eine nachträgliche Montage oftmals gar nicht möglich wäre – der Kunde spart sich obendrein Material- und Personalressourcen. Um einzelne Elemente zu konfektionieren, wäre fast immer ein drittes Bauteil nötig.

Abschliessend greift Roland Angerer noch den Unterschied zwischen 2K-Spritzteilen aus zwei Silikonen und 2K-Teilen aus Thermoplast mit Silikonverbund auf: «Mit Thermoplast ist das Teilehandling einfacher.» Da Thermoplast von Grund auf hart ist und den benötigen Widerstand bietet, gibt es keine Probleme beim Umsetzen. Es ist wesentlich schwieriger ein Silikonteil ohne Deformation zu greifen, es wieder in Position zu bringen und zu umspritzen. Reine Silikon-Werkzeuge sind darüber hinaus, ua. wegen der Notwendigkeit eines zweifachen Kaltkanals, aufwändiger. Angespritzt wird bei beiden 2K-Varianten immer direkt, mit Nadelverschluss oder offenem System. Die Kavitätenzahlen bei LSR+LSR hängen, wie auch bei TP+LSR, sehr stark von der Teilegrösse sowie der -konstruk­ tion ab. Ausserdem sind die benötigten Schliesskräfte in der Maschine relevant. Rico setzte für Kunden bereits 2K-Werkzeuge mit 96+96-fach Kavitäten für die Produktion eines Kunststoff-Silikon-Verbundteiles um. Kontakt Rico Elastomere Projecting GmbH A-4600 Thalheim bei Wels www.rico.at

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Werkstoffe

Neue Werkstoffklasse zur Verwirklichung der grünen Energiewende

Technische Werkstoffe für Folienkondensatoren Borealis, Anbieter innovativer Polyolefinlösungen, und Topas Advanced Polymers, Hersteller und Anbieter von Cyclo-Olefin-Copolymeren (COC), arbeiten gemeinsam an der Entwicklung einer neuen technischen Werkstoffklasse für Kondensatorfolien, die die bestehende Leistungslücke zwischen Standardpolymeren und High-EndKunststoffen schliessen soll.

Das neuartige Material ermöglicht die Herstellung von Folienkondensatoren mit höherer Hitzebeständigkeit bei geringeren Kosten und stellt damit eine bahnbrechende Verbesserung im Bereich der Energietransformation und -übertragung dar: Im Bereich der Elektromobilität wird es für eine höhere Energieeffizienz von Invertern bei hohen Temperaturen sorgen und ermöglicht dadurch eine effizientere Umwandlung von Strom aus erneuerbaren Quellen wie Solar oder Windkraft. Nach Markteinführung soll die kosten- und energieeffiziente Neuentwicklung zunächst für Inverter im Bereich der Elektromobilität sowie auch für Solar- und Windenergie genutzt werden. Das neue Material hat das Potenzial, den Umstieg auf erneuerbare, grüne Energien massgeblich voranzutreiben, und kann entscheidend dazu beitragen, die zentralen Ziele des European Green Deal zu erreichen.

Das Beste aus beiden Welten Borealis und Topas Advanced Polymers nutzen ihr breites Fachwissen und ihre langjährige Erfahrung, um eine neue technische Werkstoffklasse für sehr dünne, extrem hitzebeständige Kondensatorfolienanwendungen zu liefern. Das derzeit in Entwicklung befindliche EPN- (EthylenPropylen-Norbornen) Material wird die Temperaturbeständigkeit von Folienkondensatoren im Vergleich zu Kondensatoren aus herkömmlichen Polymeren deutlich – um 20 °C bis 35 °C – verbessern. Damit können Polymer-Folienkondensatoren bei Temperaturen von bis zu 140 °C eingesetzt werden, womit die aktuell bestehende Eigenschaftslücke zwischen konventionellen Polymeren und teuren Hochtemperatur-Kunststoffen geschlossen wird. Das neue Material, das höchste elektrische 26

ermöglicht die Bereitstellung kosten­ günstigerer und energieeffizienterer Kondensatoren für Inverter im Grossmassstab, um Hochspannungsgleichstrom aus erneuerbaren On- und Offshore-Quellen, wie Windfarmen oder Photovoltaikanlagen, mit minimalen Energieverlusten in Hochspannungswechselstrom – und zurück – umzuwandeln.

Effizienter und günstiger Leistungsfähige Folienkondensatoren sind ein entscheidender Bestandteil aller Energietransformationssysteme, um die Energiewende voranzutreiben. (Bild: Borealis)

Reinheit mit hervorragender Homogenität vereint, soll die Herstellung ultradünner und hochkonsistenter Folien im Bereich von 2 bis 6 Mikrometern Dicke ermöglichen. Werden die entsprechenden Verarbeitungsparameter angewendet, kann das neue Material in Bopp- (biaxial orientiertes Polypropylen) Folienverarbeitungsanlagen zur Herstellung von Kondensatorfolien eingesetzt werden. Leistungsfähige Folienkondensatoren sind ein entscheidender Bestandteil aller Energietransformationssysteme um die Energiewende auf kosteneffiziente Weise vo­ ranzutreiben. Die nun von Borealis und Topas Advanced Polymers gemeinsam entwickelte neue Werkstoffklasse wird im Bereich der Elektromobilität zum Einsatz kommen – insbesondere dort, wo eine höhere Einsatztemperaturbeständigkeit sowie eine konstante Frequenzregelung erforderlich sind, wie dies beispielsweise bei Elektroautos und Hochgeschwindigkeitszügen der Fall ist. Darüber hinaus wird das neue Material auch dabei helfen, eine der grössten Herausforderungen der grünen Energiewende zu bewältigen: Es

«Um herkömmliche Energie durch Strom aus erneuerbaren Quellen zu ersetzen, muss die Energietransformation und -übertragung effizienter und günstiger werden. Diese Herausforderung zu bewältigen ist das zentrale Ziel unserer Kooperation mit Topas Advanced Polymers», erklärt Anton Wolfsberger, Director Strategic Polyolefins Business Projects bei Borealis. Wir sind stolz, gemeinsam mit Topas daran zu arbeiten, saubere Energie im grossen Massstab bereitzustellen und damit einen massgeblichen Beitrag zu den ambitionierten Energiezielen des European Green Deal zu leisten.» «Es ist spannend, eine Lösung zu entwickeln, die zu einem Eckpfeiler der Transformation des Energieversorgungssystems werden wird. Wir waren vom Potenzial dieser Aufgabe fasziniert und wollen dieses mithilfe von Borealis‘ umfassender Materialkompetenz im Polyolefinbereich und seinen spezifischen Marktkenntnissen voll ausschöpfen», erklärt Keisuke Goto, GM Corporate Strategy Polyplastics CO., Ltd, Hauptaktionär von Topas.

Kontakt Borealis Polyolefine GmbH A-4021 Linz www.borealisgroup.com

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Werkstoffe

Infrarot-Erkennung in automatisierten Sortieranlagen

Schwarze Verpackungen sortenrein trennen Ein Schwarzpigment von Lanxess zur Einfärbung von rezyklierbaren Plastikverpackungen erlaubt mit seinem höheren Reflektionsgrad Nah-Infrarot-Erkennung in automatisierten Sortieranlagen.

Verbraucher, Umweltorganisationen, Poli­ tiker und die Industrie bringen verstärkt Massnahmen auf den Weg, um Mikroplas­ tik einzudämmen. Auch die Wiederverwer­ tung von Plastikmüll als Rohstoff trägt dazu bei, setzt aber die sortenreine Tren­ nung der unterschiedlichen Kunststoff­ sorten voraus. «Mit unserem neuesten Schwarzpigment können wir dazu beitra­ gen, die weltweit noch viel zu niedrige Recyclingquote von Plastikverpackungen zu erhöhen», sagt Stefano Bartolucci, Glo­ bal Market Segment Manager Plastics im Geschäftsbereich Inorganic Pigments (IPG) bei Lanxess. Der SpezialchemieKonzern hat mit Bayferrox 303 T ein Schwarzpigment für die Einfärbung von schwarzem Kunststoff entwickelt, das ei­ nen Reflektionsgrad bei Nah-Infrarotstrah­ lung (NIR) von 20 Prozent hat. Das ermög­ licht eine effiziente und kostengünstige Kunststoffidentifizierung mittels NIR-De­ tektoren, wie sie zur Mülltrennung einge­ setzt werden. «Mit Russ eingefärbte Plas­ tikverpackungen hingegen, wie sie heutzutage grösstenteils einsetzt werden, reflektieren keine Strahlung und können daher in Sortieranlagen nicht erkannt wer­ den», so Bartolucci.

Nah-Infrarot-Erkennung von Verbundmaterialien Abfall sauber zu trennen und sortenreine Recycling-Materialien zu produzieren ist teuer. Schwierigkeiten bei der Sortierung des Mülls bedingen die derzeit noch welt­ weit viel zu niedrige Recyclingquote von Kunststoff. Verbundmaterialien und schwarzes Plastik sind besonders schwie­ rig zu sortieren, ebenso miteinander ver­ klebte Folien oder durchsichtige PET-Schäl­ chen. Einen entscheidenden Beitrag für das Recycling von schwarzen Plastikver­ packungen kann das Pigment Bayferrox 303 T leisten. 11/2021

Im Vergleich zu Standard-Mangan-Ferriten ist der Magnetismus bei Bayferrox 303 T um mehr als 50 Prozent reduziert. (Bild: Lanxess)

In automatisierten Recycling-Anlagen wird die Nah-Infrarot-Erkennung (NIR-Spektros­ kopie) für eine schnelle und sortenreine Sortierung von Plastikmüll eingesetzt. Zu diesem Zweck sind meist über den Trans­ portbändern Infrarotkameras installiert. Schwarze Kunststoff-Verpackungen, wie beispielsweise Folien, können jedoch auf­ grund ihrer Farbe von den optischen Sen­ soren nicht richtig identifiziert und demzu­ folge nicht sortiert werden. Im Gegensatz zu den vielfach in der Kunststoffindustrie eingesetzten Russ-Pigmenten reflektiert Bayferrox 303 T Infrarotstrahlung und lässt so eine Identifizierung mittels NIR-Detek­ toren zu. Daher können mit dem EisenMangan-Mischoxid schwarze Plastikartikel wie Verpackungsfolien oder -schalen bes­ ser identifiziert und dem Recycling zuge­ führt werden.

Russ ist nicht geeignet Heutzutage werden hauptsächlich drei Ar­ ten von Pigmenten zum Einfärben von Kunststoffverpackungen verwendet. Russ ist mengenmässig das am häufigsten ver­ wendete Pigment für schwarze Verpa­ ckungsmaterialien, da es kostengünstig auf dem Markt erhältlich ist und eine hohe Farbstärke aufweist. Aber es reflektiert In­ frarotstrahlung nicht und damit hergestell­

te Artikel bleiben in Sortieranlagen quasi unsichtbar. Grosse Mengen an Plastikver­ packungen können so nicht einer Wieder­ verwertung zugeführt werden. So genannte Komplexe Anorganische Pig­ mente (CICP) und die im Vergleich dazu deutlich kostengünstigeren Manganferrite sind aufgrund ihrer Eigenschaftsprofile hochwertige Alternativen zu Russ – denn sie reflektieren infrarotes Licht. Das EisenMangan-Mischoxid Bayferrox 303 T von Lanxess wartet zudem mit einer um 20 Prozent höheren Farbstärke als ver­ gleichbare Pigmente auf.

Reduzierte magnetische Eigenschaften vermeiden Fehlalarme Für den Einsatz von Bayferrox 303T bei der Einfärbung von Kunststoffverpackun­ gen sprechen dessen reduzierte magneti­ sche Eigenschaften. Magnetisierbare Pig­ mente können zum Beispiel bei der Qualitätskontrolle in der Lebensmittelin­ dustrie Fehlalarme auslösen und so den Produktionsprozess stören. Denn Metall­ detektoren können nicht unterscheiden, ob es sich um ein Pigment oder ein Me­ tallstück in der essbaren Ware handelt. «Durch ein spezielles Herstellungsverfah­ ren ist es uns gelungen, ein Pigment mit einem extrem niedrigen magnetischen Wert zu synthetisieren. Vergleicht man un­ ser Bayferrox 303 T mit Standard-ManganFerriten, so ist der Magnetismus um mehr als 50 Prozent reduziert», erklärt Bartoluc­ ci. «Durch unser Schwarzpigment können Fehlalarme in der Produktion vermieden und eine höhere Prozesssicherheit durch weniger Unterbrechungen erzielt werden», ergänzt er. Kontakt Lanxess Deutschland GmbH D-50569 Köln www.lanxess.de

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Oberflächen

Bedarf an Lösungen für einen hygienischen Fahrzeuginnenraum wächst

Saubere Oberflächen und sichere Luft Die Covid-19-Pandemie hat die Mobilität verändert. Sie hat auch das Verständnis der Fahrzeugnutzer hinsichtlich Sicherheit und Komfort im Auto verändert. Infolgedessen wächst weltweit die Bereitschaft, in Lösungen gegen Krankheitserreger auf Innenraumoberflächen und in der Innenraumluft zu investieren. Diese Entwicklung ist eines der Kernergebnisse der zweiten Asahi Kasei Automotive Interior Survey, die im Dezember 2020 durchgeführt wurde.

Die Covid-19-Pandemie hat starke Auswirkungen auf die Mobilität. Jüngste Studien zeigen, dass die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und Car-Sharing Angeboten stark zurückgegangen ist. Im Gegensatz dazu steigt die Beliebtheit des privaten Autos als sicherer Raum mit geringem Infektionsrisiko. Die Studien geben einen Hinweis darauf, dass die Pandemie bestehende und zukünftige Mobilitätskonzepte nachhaltig beeinflussen wird – und damit auch die Materialien und Technologien, die im Inneren des Fahrzeugs zum Einsatz kommen. Als Hauptschnittstelle zwischen dem Benutzer und dem Auto bestimmen Oberflächenmaterialien, wie der Fahrer und die Passagiere den Fahrzeuginnenraum und das Fahrerlebnis wahrnehmen. In der Vergangenheit mussten Fahrzeuginnenräume komfortabel, optisch ansprechend und angenehm zur Haut sein. Die Covid19-Pandemie fügt diesem Thema eine neue Dimension hinzu, indem sie die Anforderungen an die allgemeine Sauberkeit und Sicherheit gegen unsichtbare Bedrohungen im Auto deutlich erhöht. Die zweite «Asahi Kasei Automotive Interior Survey», die im Dezember 2020 von Asahi Kasei und dem Kölner Marktforschungsinstitut Skopos durchgeführt wurde, bestätigt diese Entwicklung. Befragt wurden jeweils 500 Fahrzeugnutzer in den Kernmärkten Deutschland, USA, China und Japan hinsichtlich ihrer Präferenzen für den Fahrzeuginnenraum.

Pflegeleichten Oberflächen und Luftfiltersystemen Ein Kernergebnis der Studie zeigt: Das Thema Sauberkeit bewegt die Fahrzeugnutzer. In Deutschland legen 64% der Nutzer 28

Antivirale und antibakterielle Oberflächenmaterialien sind gefragt. (Bilder: Asahi Kasei)

beim aktuellen Fahrzeug grossen Wert auf dieses Thema und bewerten es sogar höher als Konnektivität, die intuitive Bedienung oder die Personalisierung des Autos. Die gleichen Ergebnisse sind auch in den anderen Märkten zu beobachten, etwa in China, wo vier von fünf Fahrzeugnutzern einen grossen Wert auf Sauberkeit legen. Konkret bewerten 75 % der Nutzer in Deutschland leicht zu waschende Oberflächen- und Sitzmaterialien als vorteilhaft beim nächsten Neuwagenkauf, 66 % wasser- und schmutzabweisende Oberflächen. Auch Fahrzeugnutzer in China und den USA sehen hier einen grossen Nutzen. Die Pandemie fügt dem Verständnis von Sauberkeit im Fahrzeug eine weitere Ebene hinzu. Die Nutzer sind sich bewusster über die Oberflächen, die sie berühren, und die Luft, die sie einatmen. Das zeigt sich auch in den Ergebnissen der Umfrage: Jeder zweite Fahrzeugnutzer in Deutschland sieht einen Vorteil in antiviralen und antibakteriellen Materialien für Oberflächen, die man am häufigsten be-

rührt. In China (83 %), USA (68 %) und Japan (62 %) ist der Anteil noch höher. Auch das Thema der sauberen und sicheren «Luft» bewegt: 69 % der Nutzer in Deutschland sehen einen klaren Nutzen in einem fortschrittlichen Luftfiltersystem, das die in das Fahrzeug eintretende Aus­ senluft filtert. 87 % der Fahrzeugnutzer in China sprechen sich für ein fortschrittliches Luftfiltersystem aus, das die Luft innerhalb des Fahrzeugs filtert. Heiko Rother, General Manager Business Development

Heiko Rother, General Manager Automotive

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Oberflächen

Roboterautomation.Massgefertigt.

Steigender Bedarf an Lösungen für saubere Oberflächen und sichere Luft im Fahrzeug

Automotive bei Asahi Kasei Europe, zu dieser Entwicklung: «Diese neue Umfrage bestätigt die Ergebnisse unserer ersten Umfrage vom Oktober 2019, bei der Sauberkeit bereits ein grosses Thema für die Fahrzeugnutzer in Europa war. Die Automobilhersteller stehen vor der neuen Herausforderung, dem Nutzer die Sorge vor unsichtbaren Gefahren zu nehmen und ihm in seinem Fahrzeug wieder das Gefühl von unbedingter Sicherheit und Komfort zu geben. Das gilt speziell für den Privatwagen, aber auch für alle anderen aktuellen und zukünftigen Mobilitätskonzepte.»

Zahlungsbereitschaft für hygienische Technologien Das sich ändernde Bewusstsein der Fahrzeugnutzer spiegelt sich auch in der Zahlungsbereitschaft für Lösungen für sichere Oberflächen und Luft im Auto wider. Für ein hypothetisches, optionales «Surface Protect»-Paket* wären 35 % der deutschen Autonutzer, die einen Neuwagenkauf planen, bereit, 1000 Euro zusätzlich zu bezahlen. In den USA ist jeder zweite Autonutzer bereit, 1000 USD zu zahlen, jeder vierte sogar 1500 USD. Während 70 % der Autonutzer in China 5000 CNY zahlen würden, wäre jeder Dritte bereit, 7000 CNY zu bezahlen, was eine starke Akzeptanz auf dem chinesischen Markt für Lösungen zeigt, die zu hygienischen Oberflächen beitragen. Ein ähnliches Ergebnis ist bei optionalen Lösungen zu erkennen, die zur Luftsicherheit beitragen. Jeder dritte Autokäufer in Deutschland wäre beim Kauf eines Neuwagens bereit, 1000 Euro für ein hypothetisches, optionales «Cabin Protect»-Paket* 11/2021

zu bezahlen, das für sichere Luft im Innenraum sorgt. Die gleiche Entwicklung ist in den USA zu beobachten, wo etwa jeder zweite Fahrzeugnutzer damit einverstanden ist, 1000 USD zu zahlen; jeder fünfte sogar 2000 USD. In China ist der Bedarf deutlich höher: So sind 71% der Fahrzeugnutzer bereit, 5000 CNY zu zahlen, 40 % sogar 7000 CNY. Heiko Rother abschliessend: «Um das private Auto, aber auch andere bestehende und zukünftige Mobilitätskonzepte sicherer im Hinblick auf unsichtbare Bedrohungen auf Oberflächen und in der Luft zu machen, werden neue Material- und Technologielösungen schnell Einzug in den Entwicklungsprozess halten müssen. Mit unserem ‹Healthy Car› Portfolio – unter anderem bestehend aus antimikrobiellen Fasermaterialien und Kunststoffen sowie UVC-LED-Lösungen für die Luftfiltration im Auto – ist Asahi Kasei schon heute ganz vorne mit dabei und freut sich darauf, gemeinsam mit der Automobilindustrie zu einer sichereren Mobilität beizutragen.»

Tag der OFFENEN Türe 30. November 01. Dezember 2021 s

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* Hypothetische, optionale Pakete mit Innenraummaterialien, die antivirale/antimikrobielle Eigenschaften, Flecken- und Geruchsresistenz sowie verbesserte Witterungs- und Kratzfestigkeit gewähren resp. Mikroben und Krankheitserreger in der Innenraumluft beseitigen, den CO²Gehalt überwachen und eine aktive Insassenerkennung bieten. Kontakt Asahi Kasei Europe D-40547 Düsseldorf www.asahi-kasei.eu

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Robotec Solutions AG Birren 16 CH-5703 Seon info@robotec-ag.com +41 62 775 90 00

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Oberflächen

Innovatives Folienhinterspritzen

In-Mould-Decoration veredelt Kunststoffteile Das Hinterspritzen von Dekorfolien mit Kunststoff schafft hochwertige Oberflächen, wie sie z. B. für Bedienblenden in der Automobilbranche und im Bereich Haushaltsgeräte zunehmend gefragt sind. Arburg und Leonhard Kurz haben als erste gemeinsame Demonstration von In-Mould-Decoration (IMD) das Folienhinterspritzen einer Waschmaschinen-Blende realisiert. Zum Einsatz kommen ein Allrounder 820 A von Arburg und ein Folienvorschubgerät mit Schaltschrank von Leonhard Kurz.

Die IMD-Technologie hat grosse Potenziale für die optische Veredelung und das Funktionalisieren von Kunststoff-Oberflächen. Bei diesem werden nicht nur Endlos-Designs und -Farbmotive auf das Spritzteil übertragen. Das Folienhinterspritzen erspart zudem eine zeit- und kostenaufwändige Nachbearbeitung. Designvarianten und -wechsel lassen sich im Handumdrehen umsetzen.

Automatisierte Fertigung hochwertiger Bedienblenden Ein elektrischer Allrounder 820 A mit 4000 kN Schliesskraft fertigt in einer Zykluszeit von rund 60 Sekunden WaschmaschinenBlenden aus transparentem MABS. Das 1-fach-Werkzeug und das Folienvorschubgerät, bestehend aus den Komponenten Abroller, Aufroller und Schaltschrank, stammen von der Firma Leonhard Kurz. IMD ist ein kontinuierliches Rolle-zu-Rolle-Transferverfahren: Die Trägerfolie mit Dekorationsmotiv wird über einen Folienvorschub oberhalb der Schliesseinheit abgerollt, im genannten Beispiel über ein Wachstuch von Staub befreit und dann durch das mit einem Klemmrahmen ausgestattete Werkzeug gezogen. Beim Hinterspritzen mit Kunststoff werden lediglich die hauchdünnen Lackschichten übertragen. Dies macht das Bauteil am Ende seines Lebenszyklus problemlos recyclingfähig. Nach dem Aufrollen lässt sich auch das Trägermaterial zu PET-Granulat recyceln. Für eine präzise Taktung genügt ein einfacher Signalaustausch zwischen Spritzgiessmaschine und Folienvorschubgerät. Vor jeder Weitertaktung wird der Klemmrahmen auf der beweglichen Auswerferseite mit angehoben. Die exakte Positionierung der an ihren Rändern mit Passermarken verse30

Beim Hinterspritzen der Blende wird eine Endlos-Folie aus einem Folienvorschubgerät durch das Werkzeug gezogen und mittels Klemmrahmen fixiert.

Die schonende Handhabung der oberflächendekorierten Waschmaschinen-Blenden übernimmt ein lineares Robot-System Multilift V 40. (Bilder: Arburg)

henen Trägerfolie im Werkzeug erfolgt über optische Sensoren. Dann bewegt sich der Klemmrahmen mit Dichtlippe wieder in die Ausgangsposition, während die Folie über Vakuum in der Kavität fixiert und mit MABS hinterspritzt wird. In Zusammenwirkung von Druck und Temperatur löst sich während des Spritzgiessvorgangs das Dekorelement – in diesem Fall schwarzer Hochglanzlack – von der Trägerrolle und wird haftfest auf die Kunststoffoberfläche der Blende übertragen. Das 145 Gramm schwere Fertigteil wird über einen hydraulischen Kernzug auf der Düsenseite ausgeworfen. Die schonende Übernahme und Ablage auf ein Förderband übernimmt ein lineares Robot-System Multilift V 40 mit Vakuumsaugern. Die Lackschicht des Fertigteils kann bei Bedarf z. B. direkt auf dem Förderband durch eine UVHärtung geführt und montagefertig ausgeschleust werden. Nachfolgende Prozessschritte sind nicht erforderlich.

In-Mould-Dekoration im Trend Optisch hochwertige funktionale Produkte sind mehr und mehr gefragt. Die Bandbreite reicht von Zierleisten, Blenden und Mittelkonsolen im Automobil-Interieur über Bedienpanels von Haushaltsgeräten bis zu Laptop-Deckeln, Handyschalen und Kosmetikverschlüssen. Über die reine Oberflächen-Dekoration hinaus, wie am Beispiel der blickdichten Designfront der Waschmaschinen-Blende gezeigt, sind auch haptische und funktionale, «intelligente» Oberflächen möglich. Durch zusätzliche Integration von Touch-Sensoren lassen sich z. B. interaktive Displays und Touch-Bedienfelder realisieren.

Kontakt Arburg AG CH-3110 Münsingen www.arburg.ch

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Additive Fertigung

Neue Materialien in der 3D-Mikrofabrikation

Glas als neues Druckmaterial Nanoscribe präsentiert das neue Glass Printing Explorer Set mit dem Fotolack GP-Silica. Das weltweit erste Druckmaterial für die 3D-Mikrofabrikation von Quarzglas ist vielversprechend für Anwendungen in den Bereichen Life Science, Mikrofluidik und Mikrooptik.

Mit dem neuen Glass Printing Explorer Set präsentiert Nanoscribe das erste kommerziell erhältliche hochpräzise additive Fertigungsverfahren und Druckmaterial für die 3D-Mikrofabrikation von Glas-Mikrostrukturen. Der neue Fotolack GP-Silica ist das Herzstück des Glass Printing Explorer Sets und der weltweit erste Fotolack für die Mikrofabrikation von Glas. Das Druckmaterial weist eine hohe optische Transparenz in Verbindung mit hervorragenden thermischen, mechanischen und chemischen Eigenschaften auf. Dies verspricht Potenzial für die Erforschung innovativer Anwendungen in den Bereichen Life Science, Mikrofluidik, Mikrooptik, Materialwissenschaft und in der Mikrotechnik. Das Glass Printing Explorer Set ist besonders geeignet für Anwendungen, die eine hohe Temperaturbeständigkeit in Kombination mit mechanischer und chemischer Stabilität sowie optischer Transparenz erfordern. Die Zwei-Photonen-Polymerisa­ tion (2PP) von Quarzglas ist daher vielversprechend für die Erforschung neuartiger Anwendungen wie zum Beispiel in den Bereichen Life Science, Mikrofluidik und Mikrooptik. «GP-Silica hat grosses Poten­zial für unsere Forschung zur Herstellung komplexer mikrofluidischer Systeme, wenngleich die erforderliche thermische Nachbearbeitung anspruchsvoll ist», fasst Professor Dr. Nicolas Muller, AssistenzProfessor und Head of Graphical Printing an der School of Engineering and Archit­ ecture of Fribourg (Schweiz), die Möglichkeiten des neuen Fotolacks.

Glas als neue Materialklasse in der 3D-Mikrofabrikation Der neue Fotolack GP-Silica begründet eine neue Materialklasse für die auf der ZweiPhotonen-Polymerisation basierende 3DMikrofabrikation. Das anorganische Druck11/2021

Grünling einer 3D-gedruckten Filterröhre (l.) und der entsprechenden Filterröhre nach dem Sintervorgang (r.). (Bilder: Nanoscribe)

material ist ein Verbundwerkstoff aus Siliziumdioxid-Nanopartikeln, die in einer mit Licht härtbaren Bindermatrix dispergiert sind. Das Druckmaterial verfügt über die herausragenden Eigenschaften von Quarzglas, wie z. B. eine hohe mechanische, thermische und chemische Stabilität. Das ermöglicht den 3D-Druck von Glasmikrostrukturen mit glatten Oberflächen in optischer Güte. Durch ein optisches Transmissionsfenster, das vom UV- bis in den Infrarotbereich reicht, eignet sich das neue Material auch für bildgebende Anwendungen in den Bereichen Life Science, Mikrofluidik, Mikrooptik oder für Mikroreaktoren.

3D-Druck trifft auf Glas­verarbeitung Der neue Fotolack ist ein neuartiges Material und speziell auf die 3D-Mikrofabrika­ tion mit Nanoscribe 3D-Druckern abgestimmt. Wie bei der Glasherstellung üblich, sind thermische Behandlungen notwendig: Der Fabrikationsprozess beginnt mit dem bekannten hochpräzisen 3D-Druckverfahren von Mikrostrukturen. Die auf diese Weise hergestellten Grünlinge bestehen aus Siliziumdioxid-Nanopar­ tikeln, die homogen in einer polymeren Bindermatrix verteilt sind. In einem zwei-

Nanoscribe präsentiert den weltweit ersten Fotolack GP-Silica für die 3D-Mikrofabrikation von Mikrostrukturen aus Glas.

Nanoscribes Photonic Professional GT2 eignet sich als offenes System für vielfältige Designs und Anwendungen im Nano- und Mi­ krometerbereich.

stufigen thermischen Prozess wird zunächst das Polymer aus der gedruckten Mikrostruktur entfernt. In einem zweiten Schritt verschmelzen die SiliziumdioxidNanopartikel miteinander und bilden die endgültige Mikrostruktur aus reinem Quarzglas. Das Glass Printing Explorer Set ist ein guter Einstieg in die hochpräzise additive Fertigung von Glasmikrostrukturen, deren Materialeigenschaften identisch mit jenen von handelsüblichem Quarzglas sind.

Kontakt Nanoscribe GmbH D-76344 Eggenstein-Leopoldshafen www.nanoscribe.com

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KUNSTSTOFF XTRA

Circular Economy

Hält das Produkt, was die Idee verspricht?

Eine Jacke aus einer Jacke aus einer … Herstellen, tragen, waschen, verbrennen: Dieser typische Lebenslauf von Kleidungsstücken, der die Umwelt belastet, soll in Zukunft verändert werden – hin zu kreislaufwirtschaftlichen Prinzipien mit Recycling. An einer Outdoor-Jacke aus PET-Flaschen und Recyclingmaterial haben Empa-Forschende untersucht, ob das Produkt tatsächlich hält, was die Idee verspricht.

Rainer Klose ¹ Auf den ersten Blick eine normale Regenjacke. Drei Schichten Polyester, innen ein Futter, darüber eine wasserdampfdurchlässige Membran und aussen wasserabweisendes Gewebe, mit einer Kapuze. Doch der Reissverschluss lässt stutzen. Statt in Kragenhöhe zu enden, zieht er sich hoch bis über die Stirn … – wer würde ihn so weit zuziehen? Die Erklärung liefert Annette Mark vom Textilhersteller BTK Europe, die an diesem Produkt mitgewirkt hat. Der Reissverschluss soll optisch auffallen – und dient vor allem dem Recycling: Festgenäht mit einem Garn, das sich in kochendem Wasser auflöst, lässt er sich leichter entfernen als zwei Verschlüsse. «Einmal ziehen, fertig», sagt die Expertin für Textilien und Recycling. Auch die hellgrüne Farbe entsteht durch Recycling: Das Rohmaterial, ein Granulat aus einem Gemisch unterschiedlicher, aber sortenreiner Textilien, ist dunkelgrün – und das Aufschmelzen und Ausspinnen des Materials für neue Garne hellt es auf.

Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie Magnetknöpfe, Nähte, Säume: Jedes Detail der Jacke folgt dem «Design2Recycle»-Ansatz, wie es auf der Webseite von «Wear2wear» heisst. Zu diesem Konsortium haben sich sechs Firmen aus Europas Textilbranche vereint, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Schliesslich enden mehr als 70 Prozent aller weltweit produzierten Textilien auf einer Deponie oder in der Müllverbrennung, ohne rezykliert zu werden. Rainer Klose, Kommunikation, Empa

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Entscheidend für eine gute Umweltbilanz ist die Zahl der Rezyklierdurchgänge zu immer neuen Jacken. (Bild: Empa)

Was kann Kreislaufwirtschaft in dieser Branche ausrichten? Ein Team der EmpaAbteilung «Technologie und Gesellschaft» hat die Jacke und ihre Umweltwirkungen genauer angeschaut – mithilfe einer Lebenszyklus-Analyse über eine Gebrauchsdauer von vier Jahren; dreimaliges Waschen eingerechnet. Die Kandidaten: eine ohne kreislaufwirtschaftliche Methoden produzierte Variante, die «Startversion» der seit 2019 erhältlichen Jacke in blauer Farbe – mit einer Aussenschicht aus Polyester, das aus dem Material gebrauchter PETFlaschen stammt – und die grüne Version aus dem nachfolgenden Recycling-Prozess, in der unvermeidliche Materialverluste durch neues Polyester ersetzt sind. Die Analysen der Empa-Forschenden zeigen, dass die Recyclingprodukte besser abschneiden – in elf untersuchten Um­ weltrisiko-Kategorien, darunter Erderwärmung, Toxizität für Ökosysteme und Wasserknappheit. Auffällig grosse Vorteile zeigen sich etwa bei der Luftverschmut-

zung, weil ohne Verbrennung weniger Schadstoffe freigesetzt werden. Und bei der Wasserknappheit, vor allem bei der grünen Jacke nach der ersten Recycling«Schleife», für die keine PET-Flaschen mehr verwendet werden. Weitere Einsichten aus den Analysen: Beim Treibhauseffekt liegt der maximale Umweltnutzen bei gut 30 Prozent. Und die Verwendung von PET-Flaschen bringt für die Bilanz keine grossen Vorteile. Entscheidend ist dagegen die Zahl der Rezyklierdurchgänge zu immer neuen Jacken: Die Bilanz verbessert sich von Jacke zu Jacke – vorausgesetzt, die Qualität des Polyesters bleibt hoch genug.

Textilbranche im Umbruch In der Praxis ist das anspruchsvoll, wie Mark erklärt: Je nach Herkunft unterscheidet sich das Rohmaterial teils deutlich. Wurden die Fasern mit bestimmten Hilfsstoffen beschichtet, können die Düsen der Spinnmaschinen verstopfen. Und allgemein sinkt die Qualität mit der Anzahl der Rezyklierungen: unregelmässigere Strukturen des Garns und geringere Festigkeit. Ob die Jacke ein Markterfolg wird? «Die Textilbranche ist im Umbruch. Es findet ein Umdenken statt, das wir nicht verpassen sollten», sagt Annette Mark. Doch Grosskonzerne, die bereits ähnliche Produkte entwickeln, «haben ganz andere Möglichkeiten». Immerhin sind Gespräche mit einem Hersteller von Sportbekleidung im Gange – für eine Fleece-Jacke, bei der auch die Erkenntnisse der Empa helfen könnten. Kontakt Empa CH-8600 Dübendorf www.empa.ch

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Circular Economy

Beitrag zur Wiederverwertung von Kunststoffabfällen

Weichmacher auf Basis zirkulärer Rohstoffe BASF bietet einen Teil seines Weichmacher-Portfolios nun auch auf Basis zirkulärer Rohstoffe an. Dafür werden entweder nachwachsende oder chemisch recycelte Rohstoffe am Beginn der Wertschöpfungskette anstelle fossiler Ressourcen eingesetzt und den Verkaufsprodukten über einen Massenbilanzansatz zugeordnet.

BASF vermarktet nun biomassenbilanzierte (BMB) Weichmacher auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Statt fossiler Ressourcen, wird die Menge an Bio-Naphtha oder Biogas eingesetzt, die für deren Herstellung nötig ist. Diese Rohstoffe werden aus organischem Abfall oder pflanzlichen Ölen gewonnen. BMB-Weichmacher haben einen kleineren CO ² -Fussabdruck als die herkömmlichen Weichmacher und tragen zur Einsparung fossiler Ressourcen bei. Sowohl der Massenbilanzansatz als auch die BMB-Weichmacher von BASF sind nach REDcert 2 zertifiziert.

Ccycled-Weichmacher auf Basis chemisch recycelter Rohstoffe Mit Hexamoll DINCH Ccycled hat BASF seinen bewährten Nicht-Phthalat-Weichmacher nun zudem auf Basis chemisch recycelter Rohstoffe im Portfolio. Bei der Herstellung setzt BASF anstelle fossiler Ressourcen am Anfang der Wertschöpfungskette Pyrolyseöl ein, welches aus Kunststoffabfällen gewonnen wird, die bisher nicht recycelt wurden. Das Öl wird im Rahmen des ChemCycling-Projekts von Partnern an BASF geliefert. Die Zuordnung

Die Einsatzgebiete von (BMB)-Weichmachern sind vielfältig. (Bild: BASF)

zu den Ccycled-Verkaufsprodukten erfolgt ebenfalls durch einen von unabhängigen Prüfern auditierten Massenbilanzansatz. Die so hergestellten Produkte tragen somit zur Wiederverwertung von Kunststoffabfällen bei.

Beitrag zur Kreislaufwirtschaft «Das Prinzip der Massenbilanz ermöglicht uns, nachwachsende und recycelte Rohstoffe in unseren bestehenden effizienten Produktionsanlagen zusammen mit fossilen Rohstoffen zu verarbeiten und ihren Anteil bestimmten Produkten rechnerisch zuzuordnen», erläutert Diana Brunnenkant, Head of Marketing Plasticizers EMEA. «Das

Das ChemCycling-Projekt ChemCycling ist der Name eines BASF-Projekts zum chemischen Recycling mit dem Ziel, Produkte aus chemisch recycelten Kunststoffabfällen in industriellem Massstab herzustellen. BASF arbeitet mit Technologiepartnern zusammen, die mit dem thermochemischen Prozess der Pyrolyse Kunststoffabfälle in einen sekundären Rohstoff (Pyrolyseöl) umwandeln. Dieses Öl speist BASF am Anfang der Wertschöpfungskette in ihre Verbundproduktion ein, wodurch fossile Ressourcen eingespart werden. Über einen Massenbilanzansatz wird der Anteil an recyceltem Material ausgewählten im Verbund hergestellten Produkten zugeordnet. Diese Produkte sind unabhängig zertifiziert und haben exakt die gleichen Eigenschaften wie aus fossilen Rohstoffen hergestellte Produkte. Das ChemCycling-Projekt konzentriert sich auf Kunststoffabfälle, die aus technologischen, ökonomischen oder ökologischen Gründen nicht mechanisch recycelt werden können.

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Prinzip ist ähnlich wie bei Ökostrom. Der Käufer kann sich sicher sein, dass durch seinen Beitrag der Anteil von ökologisch erzeugtem Strom im Gesamtnetz steigt. Jedoch kommt nicht ausschliesslich Strom aus erneuerbaren Quellen beim eigenen Haushalt an.» «Der Druck auf unsere Kunden hinsichtlich ressourcenschonender Produkte wird weiter steigen», führt Dr. Matthias Pfeiffer, Head of Technical Marketing Plasticizers EMEA fort. «Mit diesen Produkten bieten wir eine nachhaltigere Lösung und machen einen weiteren Schritt in Richtung einer kreislauforientierten Wirtschaft.» Ausserdem ist es für Kunden ohne zusätzlichen Aufwand möglich, ihre Produktion umzustellen oder limitierte Sondereditionen zu fertigen. Dank der gleichen Spezifikationen und technischen Eigenschaften wie die der herkömmlichen Weichmacher ist keine erneute Freigabe oder Bemusterung der neuen Weichmacher notwendig. Transport und Lagerung können ebenfalls zusammen mit den herkömmlichen Produkten erfolgen. Die Einsatzgebiete von Weichmachern sind vielfältig. Sie werden beispielsweise in Folien, Isolierungen von Kabeln und Leitungen, Beschichtungen, Fussbodenbelägen oder Schläuchen und Profilen eingesetzt. Auch in sensitiven Anwendungen wie Spielzeug, Medizintechnik, Sport und Freizeit sowie Lebensmittelverpackung sind Weichmacher ein essentieller Bestandteil. Sie verleihen PVC Elastizität und sorgen gleichzeitig für Schutz vor Witterungs- oder Temperatur­ einflüssen und tragen so zur Funktionserhaltung der Produkte bei. Kontakt BASF SE D-67056 Ludwigshafen am Rhein www.basf.com

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Aus-/Weiterbildung

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Roboter-Know-how qualifiziert für den Arbeitsplatz der Zukunft

Mensch und Roboter drücken die Schulbank Die rasante Automation verändert die Art und Weise, wie Menschen und Maschinen zusammenarbeiten. Rund 3 Millionen Industrie-Roboter sind heute schon in den Fabriken weltweit installiert – das ist mehr als eine Verdoppelung innerhalb von zehn Jahren. Die International Federation of Robotics (IFR) hat untersucht, wie Robotik-Schulungen die Aus- und Weiterbildung beeinflussen und Kompetenzen der Mitarbeiter für den Arbeitsplatz der Zukunft entwickelt werden.

«Gefährliche, schmutzige und langweilige Arbeiten zu automatisieren sorgt bei Fa­ brikarbeitern für verbesserte Berufsbilder», sagt Milton Guerry, Präsident der Interna­ tional Federation of Robotics. «Um diese Transformation zu ermöglichen, spielen die Akademien der Roboterhersteller eine Schlüsselrolle. Arbeitgeber schicken jedes Jahr Tausende von Arbeitnehmern zu Ro­ botikkursen auf die Schulbank.»

Roboterhersteller treiben die Aus- und Weiterbildung voran Roboterhersteller wie ABB, Fanuc und Kuka schulen in Robotikkursen jedes Jahr zwi­ schen 10 000 und 30 000 Teilnehmer in mehr als 30 Ländern. Die Trainingsprogram­ me reichen von der Basisprogrammierung für Erstanwender bis hin zu komplexen Workshops. «Die Automobilindustrie spielt traditionell eine führende Rolle dabei, Mitar­ beiter für den Einsatz der Robotik zu quali­ fizieren», sagt Gerhard Müller, Vice President Global Customer Services bei Kuka. «Volks­ wagen hat sich beispielsweise entschieden, eines von unseren Kuka-Colleges direkt im Stammwerk in Wolfsburg einzurichten. Men­ schen, die noch nie mit einem Roboter ge­ arbeitet haben, bieten wir ein Basistraining an. Für Profis gibt es bei uns rund 70 ver­ schiedene Module im Angebot, die von der einfachen Bedienung und Programmierung bis hin zur komplexen Inbetriebnahme gan­ zer Roboteranlagen reichen.» «Die Trainingsprogramme internationaler Roboterhersteller vermitteln Schlüsselqua­ lifikationen für den industriellen Arbeits­ platz der Zukunft», sagt Alexander Bongart, Leiter der Fanuc Academy Deutschland. «Was die Teilnehmer in unserer Schule am Headquarter in der Nähe des Mount Fuji in Japan lernen, bekommen sie auch in 34

Roboterhersteller schulen in Robotikkursen jährlich mehrere tausend Teilnehmer weltweit. (Bild: Fanuc)

unseren Trainingszentren in den USA, Eu­ ropa oder China vermittelt. Die von den Arbeitnehmern erworbenen Roboterzerti­ fikate sind rund um den Globus gültig und qualifizieren für grossartige neue Karriere­ chancen. Das gilt nicht nur in den klassi­ schen Branchen für Robotik und Auto­ matisierung, wie beispielsweise der Automobilindustrie, sondern auch für klei­ ne und mittelständische Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen.» Da immer mehr Industriezweige auf Auto­ matisierung umstellen, wird die Anwen­ dung von Robotik zunehmend Teil des öffentlichen Bildungssystems in den USA, Europa und Asien: «In China arbeitet ABB Robotics beispielsweise mit Berufsschulen bereits seit 12 Jahren zusammen», sagt Arno Strotgen vom ABB-Geschäftsbereich Robotik & Diskrete Automation. «Heute nehmen 700 Berufsschulen an dem Pro­ jekt teil. Wir setzen Industrieroboter für unsere Schulungen ein und liefern dafür jedes Jahr 1000 neue Roboter allein nach China. Gleichzeitig eröffnen Simulations­ software und Augmented Reality neue Wege für den Unterricht. Die Zeiten, in

denen jeder ein Ingenieur sein musste, um mit einem Roboter umgehen zu kön­ nen, sind definitiv vorbei.»

Bildungspolitik braucht ein Update «Regierungen sind mit der Aufgabe kon­ frontiert, ihre Bildungspolitik zu aktualisie­ ren. Einen Roboter programmieren und einsetzen zu können ist für Menschen eine zunehmend wichtige Basiskompetenz für den Industriearbeitsplatz», sagt Milton Guerry, Präsident von IFR. «Um die erfor­ derlichen Fähigkeiten für den Umgang mit intelligenten Automatisierungssystemen zu vermitteln, sind Roboterhersteller die best­ möglichen Partner. Die IRF empfiehlt staat­ lichen Stellen, sich mit den Experten zu­ sammenzusetzen und das Know-how aus der Industrie zu nutzen, um eine Ausbil­ dung für den Arbeitsplatz der Zukunft an­ bieten zu können.» Kontakt IFR International Federation of Robotics D-60528 Frankfurt/Main www.ifr.org n 11/2021


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Forschung/Entwicklung

Folienintegration in Medizin und Kleidung

Tinten und Pasten für elastische Folien Ein Team des Lehrstuhls für Chemie der Kunststoffe der Montanuniversität Leoben und des Erich-Schmid-Instituts für Materialwissenschaft der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ESI) forscht gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie an der Entwicklung von Tinten und Pasten für elastische Folien.

Die Entwicklung von dehnbaren, leitfähigen Materialien eröffnet die Möglichkeit der einfachen Integration elektronischer, multifunktioneller Sensorsysteme beispielsweise in Kleidung oder auf dreidimensionalen Oberflächen von Maschinen, menschlicher Haut oder Kunststoff. In dem Artikel «Self-Reducing Silver Ink on Polyurethane Elastomer for the Manufacturing of Thin and Highly Stretchable Electrical Circuits» präsentiert das Team seine Ergebnisse 1 zur Entwicklung einer Tinte basierend auf komplexierten Silberverbindungen. «Mit dieser Tinte konnten leitfähige und zugleich dehnbare Leiterbahnen auf Folien per Siebdruck hergestellt werden. Die Leiterbahnen sind bis zu 200 Prozent dehnbar – das ist beispiellos für solche Materialien», erläutert Univ.-Prof. Dr. Thomas Griesser. Im Vergleich zu kommerziellen dehnbaren Siebdrucktinten erwies sich das entwickelte System auch bei zyklischen Belastungen als überlegen. Daraus ergibt sich eine Vielzahl von Anwendungsgebieten. «Es wäre zum Beispiel ein ideales Material zum Einsatz in künstlicher Haut von Prothesen oder Robotern», skizziert Griesser. Auch die Verwendung in «intelligenter» Kleidung zur Überwachung der Körperfunktionen wäre denkbar. Die Forschungen wurden im Rahmen des Projektes Celcos durchgeführt, das vom Bundesministerium für Innovation und Technologie im Rahmen des FFG-Programmes «Produktion der Zukunft» geför-

Flexible Folie für den Einsatz in Medizin und Kleidung (Bild: Montanuni Leoben)

dert wurde. Ziel war es, neue Methoden für die Herstellung metallischer Nanopartikel ohne den Bedarf an toxischen Chemikalien in einer elastomeren Matrix zu entwickeln. Die metallischen Nanopartikel werden durch Selbstreduktion eines in Lösung stabilen Silber-Komplexes hergestellt. Auf Basis dieses Komplexes wurden Pasten und Tinten entwickelt, die auf gros­ sen Flächen mittels Siebdruck strukturiert aufgebracht werden können. In Zusammenarbeit mit Joanneum Research Weiz, AT&S und Human Research konnte so be-

reits ein Sensorpflaster für die Überwachung und Detektion der Herz- und Atmungsaktivität entwickelt werden. Die Ergebnisse wurden im «Journal Chemistry of Materials» veröffentlicht. 1

Kontakt Montanuniversität Leoben Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Thomas Griesser A-8700 Leoben www.unileoben.ac.at

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Taktiles Messen ist effizient und bietet höchste Genauigkeit – für Prototypen, Erstbemusterungen, Serienmessungen, Wareneingangsprüfungen und vieles mehr. 11/2021

SIMULATION

ENGINEERING

INDUSTRIELLE MESSTECHNIK

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DIE EINHEIT FÜR ERFOLG

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Verband

PE-Schweisskurse

Neue VKR-Kursstätte Seit 20 Jahren bietet der VKR – Verband Kunststoff-Rohre und -Rohrleitungsteile – PE-Schweisskurse zum fachgerechten Verbinden von erdverlegten Gas- und Wasserleitungen an. Seit Januar 2021 tut er dies – coronakonform mit grosszügigeren Abständen – in neuen Räumlichkeiten in Oberentfelden.

Michael Gressmann  Die Kurse zur Grund- und Verlängerungsausbildung haben sich seit vielen Jahren als wichtigen und wertvollen Ausbildungsbaustein in der Branche etabliert. Die hochstehende Fachkompetenz der Kursteilnehmer spiegelt sich in der äus­serst geringen Schadensrate geschweisster Werkleitungen aus PE wider.

Statements von Kursteilnehmern Erfahrungsberichte von Vertretern verschiedener Anspruchsgruppen loben in den nachfolgenden Aussagen die neue Infrastruktur an der Kursstätte in Oberentfelden: Dorothe von Moos, SVGW – Fachspezialistin Bildung, Mitglied Prüfungskommission PE-Schweissen Die Umsetzung der Corona-Schutzmassnahmen war vorbildlich. Das Lehrmittel ist sehr übersichtlich und vor allem der Repetitionsteil ermöglicht eine optimale Prüfungsvorbereitung. Im Rohrgrabenmodell können die Platzverhältnisse auf der Baustelle realistisch simuliert werden. Praxiserfahrene, gut ausgebildete und freundliche Instruktoren bieten eine optimale Lernatmosphäre. Ivan Baschung, Regio Energie Solothurn – bauleitender Rohrnetzmonteur Trotz Covid-19-Schutzmassnahmen hat der VKR die Durchführung für uns Teilnehmer so angenehm wie möglich gestaltet. Auch bei diesem Verlängerungskurs waren wieder Themen dabei, bei denen ich lernen und profitieren konnte. Die Bedingungen in der Werkstatt finde ich sehr gut, jeder hatte seine eigenen Werkzeuge und Maschinen. 36

Theorieraum für die PE-Schweisskurse (Bilder: VKR)

Daniel Ruf, Wasserversorgung Urdorf – Wasserwart Am neuen Kursort war alles gut organisiert und die Covid-19-Abläufe waren klar und wurden eingehalten. Der Kursinhalt ist sehr spannend und fachorientiert aufbereitet. Der Kursort ist gut erreichbar und die Kursräume besonders für die praktischen Arbeiten sehr zweckmässig. Die Instruktoren sind fachkompetent und hilfsbereit – eine gute Atmosphäre. Hanspeter Buchmüller, Aare Energie AG – Leiter Montage Gas & Wasser Der Kurs war interessant und lehrreich gestaltet. Den Teilnehmenden stand viel Platz zur Verfügung, der Maschinenpark entspricht dem Stand der heutigen Technik. Die Gerätschaften waren in gutem Zustand und voll funktionstüchtig. Die In­ struktoren waren gut vorbereitet und konnten den Ausbildungsstoff stufengerecht vermitteln. Ein zusätzliches Plus sind die gratis Parkplätze. Maykel Hanna, SWL Energie AG – Leiter Anlagen & Netzbau Der Kurs deckt sehr gut die Bedürfnisse der Teilnehmer und Vorgesetzten zur Re-

Schweissplatz an der neuen Kursstätte

petition der Inhalte beim PE-Schweis­sen ab. Die korrekten Verfahrensprozesse werden nochmals klar geschult. Der Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern ist sehr wertvoll. Die Auffrischung des theoretischen Fachwissens ist wichtig, damit sich die Teilnehmer an die Vorschriften erinnern. Die Theorie wird durch Praxisbeispiele und aktuelle Themen sehr gut belegt. Die zwei Tage für den Verlängerungskurs sind gut eingesetzt und das Geld wert. Falls Sie Ausbildungsbedarf für Fachleute in Ihrem Unternehmen haben, freuen wir uns über Ihre Kursanmeldung: https://vkr. ch/Kurse/Allgemeine-Informationen

Kontakt VKR, c/o Kunststoff.swiss Michael Gressmann Schachenallee 29C CH-5000 Aarau +41 62 834 00 64 michael.gressmann@vkr.ch www.vkr.ch

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News

Praxisforum Kunststoffrezyklate Das Praxisforum Kunststoffrezyklate firmiert ab sofort unter neuer Leitung: Alle Rechte an der Veranstaltung sind vom Hanser Verlag an das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit

und Systemzuverlässigkeit LBF in Darmstadt übertragen worden. Das Fraunhofer LBF übernimmt ab sofort die operative Planung der Veranstaltung und wird gemeinsam mit dem be-

währten Fachbeirat das Tagungsprogramm gestalten. Das 4. Praxisforum Kunststoffrezyklate findet erneut virtuell am 24. März 2022 statt. Fachlicher Schwerpunkt liegt wie bisher

auf dem werkstofflichen Recycling. Die Veranstaltung richtet sich an Kunststofferzeuger und -verarbeiter sowie Recycler diverser Anwendungsindustrien. www.kunststoffrezyklate.de

Werkstofftechnik anwendungsbezogen Bergmann, W., Leyens, C.: Werkstofftechnik 2. Carl Hanser Verlag München, 5. Aufl. 2009. Print: ISBN 978-3-44646746-0; E-Book: 978-3-44646818-4

werden sie, als Teil der Werkstoff-Gesamtpalette bzw. ihrer Herstellung, Verarbeitung und Anwendung, auf relativ begrenztem Raum abgehandelt. Aber auch der Blick über den Kunststoff-Horizont hinaus auf die Vielfalt an metallischen und die nichtmetallisch-anorganischen Werkstoffe als mögliche Konkurrenten vermag anregend zu wirken. Wertvoll sind die zahlreichen Hinweise auf interessante Anwendungsmöglichkeiten.

Kunststoffe nehmen in der modernen Werkstofftechnik einen bedeutenden Platz ein, sei es in rein polymeren Produkten oder in MultimaterialLösungen. In der neuen, nunmehr fünften Auflage des Buches Werkstofftechnik 2

Der als Lehrbuch gedachte, mit gut 650 Seiten recht stattliche Band wurde inhaltlich wiederum angereichert, speziell zu den Themen Additive Fertigung, Photovoltaik-Materialien und Halbleiter-Anwendungen. Dank umfangreichem Index kann er Praktikern auch als Nachschlagewerk dienen. Prof. Johannes Kunz

www.hanser.de

Wemo mit neuer Geschäftsführung Die Gründer der Wemo Automation Sven, Olof und Bengt Ståhl übergeben die Führung des Unternehmens an Johannes Kjellgren (CEO) und Håkan Larsson (COO). Gleichzeitig wird Wemo innerhalb der Hahn Group in die Robotics Division wechseln, um seinen Kunden mit mobiler und kollaborativer Robotik ein noch breiteres Portfolio an Lösungen und Produkten zu bieten. Damit wird die Fokussierung auf den Kunststoffmarkt um technologische Kompetenzen ergänzt. Kjellgren bringt langjährige Erfahrung im kundenzentrierten Vertrieb und der Geschäftsführung mit. Mit seinen tiefen Kenntnissen internationaler 11/2021

Bengt Ståhl, Gründer von Wemo Automation, Philipp Unterhalt, CEO der Hahn Group, Martin Schmitz, Division Director Robotics der Hahn Group, Håkan Larsson, neuer Vice President Wemo, Johannes Kjell­ gren, neuer CEO Wemo, Olof und Sven Ståhl, Gründer von Wemo (Bild: Hahn Group)

Märkte wird er das Vertriebsnetz und den Kundenservice für Wemo weiter ausbauen,

um noch näher am Kunden zu sein. Ihm zur Seite wird Larsson – der den grössten Teil

seiner Karriere in der Kunststoffindustrie verbracht hat – als COO ab dem Frühjahr 2022 die operative Führung verantworten. Als ausgewiesener Experte in der technischen Entwicklung und mit seiner langjährigen Erfahrung steht er für Kontinuität. «Mit der Übernahme durch die Hahn Group konnten wir schon 2015 die Weichen für eine stabile und sichere Zukunft der Wemo stellen. Mit Johannes und Håkan bleibt die Hahn Group ihrer Kultur treu, mit hochprofessionellen und sehr wertebasierten Menschen das Geschäft weiter zu führen», so der bisherige CEO, Sven Ståhl. www.wemogroup.com/de 37


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News

Alpla übernimmt spanischen Flaschenhersteller Die Alpla Group, international tätiger Spezialist für Verpackungslösungen und Recycling, übernimmt Plastisax S.L. Das spanische Unternehmen produziert Kunststoffflaschen für die Marktbereiche Kosmetik, Haushalts- und Körperpflege. Mit der Übernahme kommt es auch zu einem verstärkten Einsatz von Recyclingmaterial im Produktionsbetrieb und zu einer Stärkung der Kreislaufwirtschaft in der Region. Mit dem Kauf des spanischen Flaschenherstellers Plastisax S.L. mit Sitz in der Provinz Alicante, festigt Alpla seine Marktposition im Osten Spaniens und erweitert seine Produktionskapazitäten vorwiegend für die Herstellung von Verpa-

Alpla übernimmt den spanischen Flaschenhersteller Plastisax mit Sitz bei Alicante. (Bild: Alpla)

ckungslösungen aus HDPE (High-Density Polyethylen). Ein kleinerer Produktbereich umfasst zusätzlich Flaschen aus PET. Als Produktionstechnologien kommen EBM (Extrusion Blow Moulding) und SBM (Stretch Blow Moulding) zum

Einsatz. Plastisax beschäftigt 58 Mitarbeitende, die Alpla übernehmen wird. Stärkung der lokalen Kreislaufwirtschaft Alpla plant, im neuen Werk vermehrt Produkte mit einem

hohen Anteil an Post-Consumer-Recyclingmaterial (PCR) herzustellen. «Plastisax bietet seinen Kunden bereits nachhaltige Verpackungen aus recyceltem HDPE und PET sowie aus biobasiertem PE. Im Herbst 2019 hatte Alpla zwei HDPE-Recyclingunternehmen bei Barcelona und Valladolid übernommen. Sie beliefern die Produktionsstätten in der Re­ gion mit PCR und tragen zur Stärkung des lokalen Bottle-toBottle-Kreislaufs bei. Über den Kaufpreis sowie weitere Details haben die Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart.

www.alpla.com

Grafe neu mit Vertretung in der Schweiz Mit der Polynova Group AG, Risch-Rotkreuz, hat die Grafe Gruppe, Blankenhain, eine neue Handelsvertretung für die Schweiz gefunden. Zur Fakuma 2021 wurde die Partnerschaft offiziell gestartet. «Unsere neue Schweizer Vertretung ist auf die Distribution und Produktion von hochwertigen technischen Kunststoffgranulaten spezialisiert und seit mehr

als 20 Jahren am Markt aktiv. Das Unternehmen verfügt über einen grossen Kundenstamm und die nötige technische Expertise, um unsere Ziele in dem wichtigen Markt voranzutreiben. Dazu gehört unseren Bekanntheitsgrad zu steigern, über unser Leistungsprogramm aufklären und schliesslich Marktanteile zu gewinnen», sagt Stefanie Theuerkauf, Ver-

triebsleiterin für die D-A-CHRegion. Polynova beschäftigt fünf Vertriebsmitarbeiter sowie drei in der Logistik, die allesamt einen technischen Hintergrund haben. Ein eigenes Lager in Rothenburg sichert zudem die Verfügbarkeit der Kunststoffe. Ziel der beiden Mitinhaber der Polynova AG, Thomas Weigl und Renato R. Huebscher

(Gründer), ist es nun, die technischen Möglichkeiten hinsichtlich eines hochmodernen Technikums- und Produktionsmaschinenparks sowie einer grossen Forschungs- und Entwicklungsabteilung den einheimischen Kunden näherzubringen. www.polynova.ch www.grafe.com

Neue Prüfkriterien belasten Bedarfsgegenstände aus Melamin Die deutschen Hersteller von Bedarfsgegenständen aus Melaminkunststoff üben massive Kritik an den erweiterten Prüfvorschriften der Europäischen Kommission für Kunststoff im Lebensmittelkontakt. Diese wurden jetzt so verschärft, dass selbst ein deutliches Unterschreiten der Grenzwerte 38

für die Migration nicht mehr ausreicht Prüfungen zu bestehen. «Ohne wirkliche Not werden Prüfvorschriften so geändert, dass ein etabliertes, bewährtes und bestens geprüftes Materialsystem aus dem Markt katapultiert wird», klagt Ralf Olsen, Hauptgeschäftsführer des pro-K Indus-

trieverband Halbzeuge und Konsumprodukte e. V. Ausgangspunkt für die Verschärfung der Regelungen waren in den Binnenmarkt eingeführte, mit Bambus bzw. Bambusmehl gefüllte Melaminprodukte, die bei Prüfungen reihenweise die bis dahin geltenden hohen Anforderungen nicht erfüllt ha-

ben. Der pro-K fordert in diesem Zusammenhang nicht nur eine klar differenzierte Betrachtung dieser Materialgruppen, sondern auch eine Überprüfung der angewandten Prüfmethoden auf ihre heutige Berechtigung. www.pro-kunststoff.de 11/2021


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News

Chefwechsel bei Espisa Das Schweizer Spritzgiessunternehmen Espisa in Koblenz hat einen neuen CEO. An der Firmenspitze folgt Markus Verini ab 1. September 2021 auf Thilo Weise, der nach der Übernahme durch Aeterna (Baar/Schweiz) rund drei Jahre lang als CEO fungiert hatte. Verini arbeitet bereits über 30 Jahre in der Kunststoffbranche und ist seit Februar 2018 bei Espisa als Verkaufsleiter tätig. Espisa stellt Kunststoffteile für die Bereiche Büromöbel, Elektro- und Haushaltswaren sowie Medizintechnik her. Die angebotenen Verfahren sind Einund Zweikomponenten-Spritzguss, Spritzprägen, GID, TSG/ TSG-GGD, IML und IMD. Der

Ems-Gruppe: Starke Geschäfte

Markus Verini (Bild: Espisa)

Maschinenpark umfasst derzeit 18 Spritzgiessmaschinen mit Schliesskräften von 600 bis 16 000 kN. Beschäftigt werden rund 50 Mitarbeiter. www.espisa.ch

Die Ems-Gruppe steigerte in den ersten 9 Monaten 2021 den Nettoumsatz gegenüber Vorjahr um 30,5 % auf CHF 1691 Mio. (1296). Der Umsatz im 3. Quartal übertraf wiederum denjenigen vor der Pandemie. Erhebliche Störungen in den internationalen Lieferketten bremsen aber die weltweite Industrieproduktion. In der Autoindustrie hält der Chipmangel erwartungsgemäss an. Die Knappheit bei den Rohstoffen und Logistikleistungen sowie der jüngste Notstand in der Energieversorgung verteuern die Herstellkosten der Unternehmen wie auch die Konsumentenpreise zunehmend. Entsprechend häufen sich die

Anzeichen einer globalen konjunkturellen Verlangsamung. Ems gelang es, zahlreiche innovative Neugeschäfte zu realisieren und mit profitablen Spezialitäten in allen Regionen erfreulich zu wachsen. Auch während der Pandemie trieb Ems die Entwicklungs- und Ausbauprojekte für Neugeschäfte unvermindert voran. Die kontinuierlich ausgebaute Produktionskapazität und lokale Lager sichern jederzeit die Lieferfähigkeit aller Ems-Gesellschaften. Für das Gesamtjahr 2021 erwartet Ems unverändert einen höheren Umsatz und ein höheres Betriebsergebnis (EBIT) als im Vorjahr. www.ems-group.com

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News

Lifocolor weiht Neubau ein Die Lifocolor Gruppe weihte im September 2021 ihr neues und grösstes Produktionsgebäude am Hauptsitz Lichtenfels (D) ein. Zusammen mit dem 2020 fertiggestellten Erweiterungsbau in StraufhainAdelhausen (D) können die Kapazitäten des MasterbatchHerstellers in Deutschland bei Bedarf fast verdoppelt werden. «Unser Hauptsitz in Lichtenfels ist in vielerlei Hinsicht von grosser Bedeutung. Von hier aus organisieren wir unsere Unternehmensgruppe und fertigen Zwischenprodukte, die an allen Standorten weiterverarbeitet werden. Es war an der Zeit, durch das stetige Wachstum die Kapazitäten auszubauen. Gleichzeitig haben wir einen Benchmark hinsichtlich der Produktionsbedingungen für besonders reine Masterbatches gesetzt», erklärt Dr. Martin Fabian, Geschäftsführer der Lifocolor Gruppe. «Unser Standort in Straufhain ergänzt

Das neue Produktionsgebäude in Lichtenfels (Bild: Lifocolor)

unsere deutschen Kapazitäten ideal, da wir in den beiden Werken strategische Schwerpunkte setzen können. Wir können uns auf unterschiedliche Produktgruppen spezialisieren und eine hohe Betriebssicherheit gewährleisten.» Das 14  000 Quadratmeter gros­se Produktionsgebäude in Lichtenfels/Bayern ist nach modernsten ökologischen Gesichtspunkten gebaut worden und erfüllt die Anforderungen

eines KfW 55 Bauwerks. Eine 750 kWp Photovoltaik-Anlage deckt bis zu 30 % des Gesamtstrombedarfes in der Fertigung. Im neuen Werk kann Lifocolor seinen CO² -Ausstoss pro gefertigter Tonne Masterbatch um ca. 30 % gegenüber dem Jahr 2018 senken. Die Produktionsstätte verfügt zudem über Wärmerückgewinnungssysteme und moderne Belüftungstechnologie zur Verbesserung der Luftqualität des

Betriebs. An die Fertigungshalle schliessen das lokale Lager mit Platz für bis zu 4500 Paletten und der ausgebaute Logistikbereich an. Ein moderner Multifunktionsbau beherbergt Besprechungszimmer, Büros für produktionsnahe Abteilungen sowie Gebäudetechnik. Die Modernisierungs- und Erweiterungsmassnahmen am Standort Straufhain-Adelhausen/Thüringen wurden bereits Ende 2020 fertiggestellt und umfassen ein 2800 m² gros­ ses, modernes Lager- und Logistikgebäude. Auch diese Halle wurde nach moderner Energiebauweise entsprechend KfW 55 errichtet. Die 327 kWp Photovoltaikanlage deckt fast 20 % der am Standort benötigten elektrischen Energie. Ein Grossteil der Heizenergie wird aus Prozessabwärme und mittels Wärmepumpen gewonnen.

www.lifocolor.de

Ensinger verkauft Tochter Tecarim Der Kunststoffverarbeiter Ensinger GmbH, Nufringen, hat den Geschäftszweig Tecarim verkauft. Die Maschinen und Anlagen sowie das technologische Know-how wurden von Ortwin Knaipp gemeinsam mit einem Geschäftspartner erworben. Knaipp ist bereits seit vier Jahren als Geschäftsführer für die Ensinger Tecarim GmbH tätig. Die Käufer übernehmen im Rahmen des Management Buyouts sämtliche Gesellschaftsanteile sowie die Technologie und die Belegschaft am Firmensitz in Wels (Österreich). Der Geschäftsübergang erfolgte Ende Mai, rückwirkend zum 1. April. Im Zuge der Neuausrich40

Ortwin Knaipp ist Geschäftsführer der neu gegründeten alpharim polymers GmbH mit Sitz in Wels. (Bild: alpharim)

tung hat die Ensinger Tecarim GmbH umfirmiert und tritt unter dem Namen «alpharim polymers GmbH» auf. Ebenso ändert sich der Markenname, un-

ter dem die aus dem Werkstoff Nyrim produzierten Produkte in der gewohnten Qualität auf dem Markt vertrieben werden, von Tecarim auf alpharim. Tecarim wurde 1996 Teil der Ensinger Gruppe. Der betriebliche Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Halbzeugen, Composites und Formteilen aus dem Kunststoff Nyrim. Die äusserst robusten und abriebfesten Produkte eignen sich für Anwendungen unter extremer Beanspruchung. Die Gründe für den Verkauf des Geschäftszweiges erläutert Ralph Pernizsak, Geschäfts­ führer bei Ensinger: «Das Port-

folio unserer Sparte Shapes hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Die Produktgruppe Tecarim hat inzwischen weniger Anknüpf­ ungspunkte zu den Marktsegmenten der anderen Unternehmensbereiche von Ensinger. Da im gemeinsamen Vertrieb kaum Synergien entstehen, haben wir uns entschieden, das Tecarim-Geschäft zu verkaufen.» Die neuen Gesellschafter arbeiten an einer nachhaltigen strategischen Neuausrichtung und können dabei auf das bewährte Stammpersonal vertrauen. www.alpharim.at 11/2021


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News

Barnes eröffnet Technologie Center Barnes Molding Solutions eröffnet ein neues Kunden Technologie Center in Haslach i.K.. Das gesamte Portfolio der Molding Solutions Marken wird für Besucher zugänglich sein, um Synergien der verbundenen Marken zu erleben. Kunden aus der Automobil-, Medizin-, Verpackungs- und Elektronikbranche können sich von der Flexibilität eines der umfangreichsten Produktangebote der Kunststoffspritzgussbranche überzeugen. Das Technologie Center am Hauptsitz von Foboha ist mit einer Engel Duo 2700 / 17060 Spritzgiessmaschine ausgestattet, die es Barnes Molding Solutions ermöglicht, verschie-

Sicht in das Herzstück der Spritzgiessmaschine mit Produkten von Barnes Molding Solutions. (Bild: Foboha)

denste Spritzgiessformen zu betreiben. «Das neue Testzentrum ist eine Drehscheibe für unsere Kunden, um praktische Erfahrun-

gen mit unseren innovativsten Produkten und Lösungen zu sammeln», sagt Jessica Poliner, Präsidentin von Barnes Molding Solutions. «Eine weitere

wichtige Funktion dieses Zen­ trums ist es, Schulungen für Mitglieder unserer Branche anzubieten. Wir möchten sicherstellen, dass Talente, die in unserer Branche arbeiten, ebenso fortschrittlich sind wie unsere Technologie.» Die Barnes Molding Solutions Gruppe ist eine strategische Geschäftseinheit innerhalb der Barnes Group, zu der die Marken Synventive, Thermoplay, Männer, Foboha, Priamus und Gammaflux aus den Bereichen Formenbau, Heisskanal, Temperaturregelung und Prozesssteuerung gehören.

www.barnesgroupinc.de

Bachmann Engineering wechselt den Besitzer Die neu gebildete IAR Group Holding AG (Industrial Automation & Robotics Group) mit Sitz in Köniz erwirbt per sofort die Bachmann Engineering AG in Zofingen und zwei weitere Automationsunternehmen in Portugal und den USA. Ziel ist, die Stärken der drei Unternehmen zu nutzen, um in neue Branchen und geographische Märkte zu expandieren. «Ich bin überzeugt davon, dass der Eigentümerwechsel grosse Wachstumschancen bietet», sagt Roger A. Bachmann, ehemaliger Inhaber der Bachmann Engineering AG. Bereits im Februar 2020 hatte Bachmann die Führung des Unterneh-

mens Marc Strub übergeben und sich seither sukzessive aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen. «Das Unternehmen hat sich positiv entwickelt, ist nun aber an einem Punkt, an dem ein Wachstum aus eigener Kraft zunehmend schwierig wird», kommentiert Bachmann. «Die vergangene Finanzkrise, die Frankenstärke und die Corona-Pandemie haben mich darin bestärkt, dass eine Expansion in neue Branchen und eine internationale Vernetzung unumgänglich sind.» Aus diesem Grund hat sich Bachmann zum Verkauf des Unternehmens an die IAR Group entschlossen.

Für Marc Strub, der CEO der Bachmann Engineering AG bleibt und Einsitz in die Leitung der IAR Group nehmen wird, ist der Eigentümerwechsel eine spannende Herausforderung: «Ich freue mich darauf, die Chancen und Kontakte nutzen zu können, die sich in der neuen Gruppen-Struktur bieten.» Auch die bisherigen Geschäftsleitungsmitglieder, Michael Wernli und David Lang, verbleiben in der Geschäftsleitung. Dies ist ein wichtiger Teil der Strategie der IAR Group: «Wir setzen auf Kontinuität», sagt Group CEO Sébastien Perroud. «Nur so können wir die Stärken

der verschiedenen Firmen zusammenführen und neue Branchen und geographische Märkte erschliessen.» Für das von der IAR Group angestrebte Wachstum seien das Knowhow und die Erfahrung der bestehenden Mitarbeitenden zentral, erklärt Perroud. Er ist überzeugt, dass die drei Unternehmen über ein enormes Zukunftspotenzial verfügen, das im Rahmen der IAR Group ausgeschöpft werden kann: «Wir bewegen uns in einem Wachstumsmarkt und können diesem innovative, skalier- und adaptierbare Automationslösungen bieten.» www.bachmann-ag.com HAUG BIEL AG Johann-Renfer-Str. 60 Postfach CH-2500 Biel/Bienne 6 Tel.: +41 (0) 32 344 96 96 Fax: +41 (0) 32 344 96 97

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News

Robotec Solutions öffnet die Türen Am 30. November und 1. Dezember 2021 öffnet die Robotec Solutions AG in Seon die Türen für Kunden und Interessierte. Die neuesten Trends, Technologien und Machbarkeiten in der Robotik werden hautnah erlebt. Das Besondere am Event sind die Einblicke in massgeschneiderte Komplettlösungen zukünftiger Projekte und die Diskussionen mit

Sitz der Robotec Solutions AG in Seon (Bild: Robotec)

hochspezialisierten Experten. Die Wettbewerbsfähigkeit der

Kunden nachhaltig steigern, das ist das ernannte Ziel von

Robotec Solutions AG. Das 1983 gegründete Unternehmen in Seon (CH), mit Niederlassungen in Deutschland und China, gehört zu den Pionieren im Bereich robotergestützter Automation und verfügt über Erfahrung von mehr als 700 realisierten Projekten für diverse Branchen. www.robotec-ag.com

Plastics Europe passt Logo und Webseite der neuen Strategie an Plastics Europe, der paneuropäische Verband der Kunststoff­erzeuger, stellt seine neue Webseite vor – mit dem Thema Nachhaltigkeit als Markenkern. Die Markenidentität bringt die Zielsetzung von Plas-

tics Europe nun auch visuell zum Ausdruck. «Das Logo basiert auf Offenheit, Zusammenarbeit, Vertrauen und Innovation und symbolisiert verschiedene Einheiten, die zusammenkommen, um einen

ermöglicht», so Virginia Janssens, Managing Director von Plastics Europe.

dynamischen Kern zu bilden, der eine nachhaltige Zukunft

www.plasticseurope.org

GHO investiert in die Sanner Gruppe Global Healthcare Opportunities bzw. GHO Capital Partners LLP, der europäische Spezialinvestor im Bereich Healthcare mit Sitz in London, beteiligt sich an der Sanner Gruppe, einem weltweit führenden Anbieter hochwertiger, aktiver Verpackungslösungen und Komponenten für die Pharma-, Diagnostik-, MedTech- und Nahrungsergänzungsmittelindustrie. Mit Hauptsitz in Deutschland und Produktionsstätten in Deutschland, Frankreich, Ungarn und China hat sich Sanner sukzessive vom Weltmarktführer für Trockenmittelverschlüsse und Brausetablettenverpackungen zu einem gefragten Anbieter kundenspezifischer Lösungen in den Bereichen Medical & Diagnostics, Consu42

Jürgen Sanner, Gesellschafter der Sanner GmbH (Bild: Sanner)

mer Healthcare und Pharma entwickelt. Heute produziert Sanner mehr als vier Milliarden Komponenten pro Jahr und beschäftigt über 600 Mitarbeiter. Nach der Übernahme wird

GHO eng mit dem bestehenden Management und der Familie Sanner zusammenarbeiten, die weiterhin mit dem Unternehmen verbunden bleibt. GHO wird Sanner dabei unterstützen, die Wachstumspläne durch den Ausbau der Produktionsstandorte in Deutschland und China zu beschleunigen und die Expansion auf den US-Märkten zu erleichtern. Sanner ist der Nachhaltigkeit verpflichtet und hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um Energieverbrauch und CO ² Emissionen zu reduzieren sowie Materialien effizienter zu nutzen. Seit 2012 hat das Unternehmen am Standort Bensheim die CO²-Emissionen um mehr als 40 % gemessen am Produktvolumen reduziert. Darüber hinaus plant Sanner den

verstärkten Einsatz von biobasierten Kunststoffen in seinem Produktportfolio, die durch die Reduzierung von CO ² -Emis­ sionen zum Klimaschutz beitragen. Jürgen Sanner, Gesellschafter der Sanner GmbH, sagt: «Wir beobachten seit einiger Zeit eine zunehmende Konsolidierung im Markt, auf die wir als mittelständisches Unternehmen reagieren müssen, wenn wir langfristig erfolgreich sein wollen. Mit GHO haben wir einen starken Partner gefunden, der auf die Bereiche Healthcare und Medizintechnik spezialisiert ist und uns dadurch weitere Möglichkeiten für ein erfolgreiches Wachstum bietet.» www.sanner-group.com/de www.ghocapital.com 11/2021


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News

Maschinen voneinander lernen lassen Das SKZ in Würzburg und das Fraunhofer IPA Spin-off plus10 entwickeln mit künstlicher Intelligenz (KI) und Maschinen verschiedener Hersteller kontinuierlich lernende Modelle für eine höhere Formteilqualität im Spritzguss bei gleichzeitig kürzeren Zykluszeiten. Die Arbeiten werden im Forschungsprojekt DarWIN vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Experten vom SKZ und von plus10 erforschen anwendungsnah neueste «Machine-

Learning»-Modelle zur Verhaltensbeschreibung von zyklischen Fertigungsprozessen am Beispiel des Spritzgiessens. Im Zentrum des Projektes steht die Entwicklung von OnlineFähigkeiten, d.h. die Bildung und Erweiterung eines Modells gleichzeitig zum aktiv laufenden Produktionsprozess. Aus­ serdem wird auch die Übertragbarkeit von vortrainierten «Machine-Learning»-Modellen von einer Maschine auf ähnliche, nicht identische Maschinen untersucht. Der sogenann-

SG-Maschinen und Prozesse unabhängig vom Hersteller miteinander vergleichen. (Bilder: SKZ)

te «Evolutionslerner» von plus10 generiert Optimierungsvorschläge basierend auf dem

Verhaltensvergleich mit allen beteiligten gleichen bzw. ähnlichen Maschinen.

10 Jahre 3D-Druck-Denkfabrik in Würzburg Ob in der Medizintechnik oder der Luftfahrtindustrie – die Möglichkeiten der Additiven Fertigung nehmen stetig zu. Am Kunststoff-Zentrum in Würzburg ist man sich der Wichtigkeit des 3D-Drucks schon lange bewusst. Nun feierte das CAP am 23. September anlässlich des SKZ-Technologietags sein zehnjähriges Bestehen. Um mit der rasanten technischen Entwicklung auf dem Markt Schritt halten zu können und insbesondere KMU bei der Etablierung geeigneter Prozessstrukturen bera-

Das Center for Additive Production (CAP) am SKZ feiert Jubiläum.

tend zur Seite zu stehen, findet ein beständiger Know-how-

Transfer in die Unternehmen statt. Dazu wurden hochwerti-

ge Bildungsangebote konzipiert. In Würzburg steht somit eine zentrale, kompetente und unabhängige Anlaufstelle für Mediziner, Industriebetriebe und das Handwerk zur Verfügung. Der Maschinenpark umfasst alle etablierten 3D-Druckverfahren – darunter Stereolithografie (SLA), Digital Light Processing (DLP), Fused Layer Modeling (FLM), Lasersintern (LS), Arburg Kunststoff-Freiformen (AKF), Continous Filament Fabrication (CFF) und das Multi-Jet Fusion Verfahren (MJF).

Untersuchung von Rückseitenfolien an Photovoltaik-Anlagen In einem kürzlich gestarteten F&E-Projekt mit der Bezeichnung PolymerCheck sollen mobile Messgeräte und Prüfverfahren zur zerstörungsfreien Untersuchung von Rückseitenfolien von PV-Modulen im Feld entwickelt werden. Durch Bewitterung degradierte Rückseitenfolien sind eine häufige Schadens11/2021

ursache, wenn PV-Anlagen nach einigen Jahren Betrieb plötzlich nicht mehr ordnungsgemäss funktionieren. Die Betriebsstörung zeigt sich typischerweise durch Detektion eines Erdschlusses, der durch eine nicht mehr ausreichende elektrische Isolation der Rückseitenfolie einiger Module hervorgerufen

wird. Im Projekt soll deshalb ein mobiles, feldtaugliches Messgerät basierend auf Spektroskopie zur Untersuchung der Folien entwickelt werden. Ausserdem soll im Projekt ein Verfahren zur beschleunigten Alterung und zur verbesserten Detektion von Alterungseffekten entwickelt werden, um damit Folienauf-

bauten hinsichtlich ihrer Witterungsbeständigkeit zu prüfen. Kontakt FSKZ e. V. Frankfurter Strasse 15–17 D-97082 Würzburg +49 931 4104-503 m.ruff@skz.de, www.skz.de

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Produkte

Arburg: PEEK für Medizintechnik Vom 16. bis 19. November ist Arburg auf der formnext 2021 in Frankfurt vertreten. Das Unternehmen präsentiert diesmal mit dem grössten Stand auf der gesamten Weltleitmesse für die additive Fertigung (D131, Halle 12.1) ein breites Spektrum an High-End-Maschinen, innovativen Anwendungen und spannenden Bauteilbeispielen. Für die AM-Branche interessant ist die Fertigung von Implantaten aus medizinisch zugelassenem PEEK. Insgesamt sind vier Freeformer-Exponate und das Portfolio der Arburg-Schwesterfirma innovatiQ zu sehen. Zu den Bauteil-Highlights zählen individualisierte Wilson-Baseballschläger und in Smartphones additiv verarbeitete Klebstoffe von tesa. PEEK (Polyetheretherketon) ist besonders für medizintechnische Anwendungen interessant. Auf der formnext verarbeitet ein für HochtemperaturAnwendungen ausgelegter Freeformer 300-3X erstmals das originale Kunststoffgranulat Vestakeep i2 G des Partners

Evonik zu individualisierten Schädelknochen-Implantaten (Bild). Das für dauerhaft implantierbare Medizinprodukte zugelassene Originalmaterial erweitert das Anwendungsspektrum für das Arburg Kunststoff-Freiformen (AKF). Das AKF-Verfahren ist für den Praxis­einsatz in der Medizintechnik auch deshalb besonders interessant, weil sich damit die Prozessqualität zuverlässig dokumentieren und jedes Bauteil eindeutig rückverfolgen lässt. Arburg AG CH-3110 Münsingen switzerland@arburg.com www.arburg.ch

Spritzgegossene Wachsmalstifte Ein erfolgreiches Entwicklungsprojekt bei Farbcompounds für Wachsmalstifte treibt derzeit die Firma Grafe voran. Damit lassen sich die Malwerkzeuge im Spritzgussverfahren herstellen. «Dafür spricht, dass es sich um einen automatisierten Prozess handelt, welcher zu einer Reduzierung der manuellen Bearbeitung führt und somit höhere Stückzahlen ermöglicht. Diese Faktoren wirken sich wiederum positiv auf die Kostenstruktur aus», erklärt Business Development Manager Florian Ludwig. Bei der Entwicklung wurde auf ein möglichst verzugsarmes Kristallisationsverhalten der Materialien Wert gelegt, sodass auch beim Spritzgiessen von voluminösen Geometrien keine Spannungsrisse auftreten. Da­ rüber hinaus wird ein wischfreies Malen gewährleistet, sodass kleine und grosse Hände sauber bleiben. Eine nicht unerhebliche Rolle spielt zudem auch die Auswaschbarkeit aus Textilien sowie ein gleichmässiges Abschreibverhalten. Da es sich um Produkte für Kinder

handelt, sind die Herausforderungen anspruchsvoll. Die EN71 für Spielwaren ist nur eine von vielen Normen, welche bei der Entwicklung berücksichtigt werden müssen. Dies führt zu einer starken Einschränkung bei der Auswahl der verwendeten Inhaltsstoffe. Da es sich um Wachs handelt, ist der Produktionsprozess für die Compounds schwierig. Dank jahrelanger Entwicklungsarbeit mit sehr gros­ sem Aufwand sei es gelungen, diese Herausforderungen zu meistern. Inzwischen seien sogar kundenspezifische Farben im Rahmen von Entwicklungsprojekten möglich. Grafe Advanced Polymers GmbH D-99444 Blankenhain grafe@grafe.com www.grafe.com

Inzea: Biobasierter Kunststoff überzeugt bei Verarbeitungstest Bei der von Biesterfeld vertriebenen Produktfamilie Inzea handelt es sich um ein biobasiertes und vollständig biologisch abbaubares und kompostierbares Polymer gemäss EN 13432. Die Produktfamilie basiert auf Polylactid aus erneuerbaren und nicht genetisch modifizierten Rohstoffquellen, das nicht mit der Lebensmittelkette in Konkurrenz steht. Einige Typen weisen zudem einen Stärkeanteil auf. Inzea kann sowohl per Spritzguss als auch per Extru­sion und Thermoformen ver­arbeitet 44

werden. Die Produktfamilie eignet sich für ein breites Spektrum an Anwendungen. Sie ist für den Lebensmittelkontakt gemäss Verordnung (EU) 10/2011 geeignet. Zu nennen sind im Besonderen die Segmente Haushalt, Gas­ tronomie, Packaging und Landwirtschaft. Typische Anwendungsbeispiele für Inzea sind unter anderem Tüten, Kaffeekapseln, Flaschen und Gehäuse. Darüber hinaus kann die Produktfamilie im 3D-Druck eingesetzt werden und findet Verwendung in vielen weiteren

Anwendungen mit kurzer Gebrauchsdauer. Arburg testet in seinem Kundencenter in Lossburg regel­ mässig die Verarbeitung biobasierter Kunststoffe, dazu gehörte auch Inzea. Gemäss Auswertungen des Spritzgiessmaschinenherstellers lassen sich mit dem kompostierbaren PLA Biopolymer Compound hochqualitative Bauteile bei gleichzeitiger hoher Prozesssicherheit ohne zusätzliche Maschinenausrüstung herstellen. Inzea ist demnach eine exzellente Alternative, um Materialien – basie-

rend auf fossilen Rohstoffen – zu ersetzen. Der Verarbeitungstest von Arburg erfolgte auf Grundlage der im Produktdatenblatt angegebenen Verarbeitungsparameter. Im Verlauf der Untersuchung wurden Schneckengeometrie und Prozessparameter variiert und die daraus folgenden Auswirkungen auf die Qualität der Bauteile analysiert. Biesterfeld Plastic Suisse AG CH-4010 Liestal info@biesterfeld.ch www.biesterfeld-plastic.com 11/2021


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Produkte

Wittmann Temperiergerät: Das ultimative Kraftpaket Kommen in einer Spritzgiessproduktion grosse und schwere Werkzeuge zum Einsatz, so sind für deren effizienten Betrieb einerseits hohe Heizleistungen und andererseits entsprechende Durchflussraten in den Kühlkanälen vonnöten. Das neue Wittmann Tempro plus D L120 Temperiergerät stellt hierfür die perfekte Lösung dar. Es zeichnet sich durch seine maximale Heizleistung von 36 kW aus, ein Wert, der eine sowohl in technischer als auch ökonomischer Hinsicht optimale Aufheizzeit des Werkzeugs garantiert. Diese spielt dann eine besondere Rolle, wenn etwa nach einem Werkzeugwechsel ein sehr rasches Aufheizen erforderlich

wird. Das Tempro plus D L120 ist optional mit einer neuen frequenzgeregelten Pumpe ausgestattet. Die sogenannte SpeedDrive Pumpe verfügt über eine Leistung von 4 kW, bewältigt einen maximalen Durchfluss von 300 l/min und erzeugt einen maximalen Druck von 5 bar. Mit der SpeedDrive Pumpe wird den Anwendern die Möglichkeit an die Hand gegeben, jene Regelgrössen vorzugeben, auf welche der Prozess in weiterer Folge geregelt werden soll – Drehzahl, Durchfluss, Pumpendruck und Differenztemperatur. Diese Möglichkeiten tragen wesentlich zu einer besseren Prozessstabilität bei. Durch automatisches Nachregeln der

Regelgrössen innerhalb eines gewissen Toleranzbereichs wird zudem die Dauer der Standzeit des Temperiergeräts in der Produktion optimiert. Der Einsatz einer SpeedDrive Pumpe ist gleichbedeutend mit energieeffizientem Pumpenbetrieb, da es zumeist ausreicht, die Pumpe in Teillast zu

betreiben, um den gewählten Regelgrössen zu entsprechen. Die Kühlfunktion des Tempro plus D L120 ist als äusserst effektive Direktkühlung des Werkzeugwassers ausgeführt. Ein ¾-zölliges ProportionalKühlventil weist einen Durchflusskoeffizienten von 100 l/ min auf. Dieses Ventil wird über einen Schrittmotor betrieben, der im Sinne einer kon­ stanten Temperaturführung das Ventil sequenziell fortlaufend öffnet oder schliesst, um sämtliche möglichen Störungen auszuschliessen. Wittmann Kunststofftechnik AG CH-8722 Kaltbrunn info@wittmann-group.ch www.wittmann-group.ch

Neue Biocompounds für Extrusion und Tiefziehen

Das Kölner Unternehmen BioFED hat mit seinen M·Vera-Typen GP4001, GP4003, GP4005 Materialien für starre Verpackungslösungen entwickelt, die leicht zu extrudieren sind. Die extrudierten Platten lassen sich im Tiefziehverfahren aufgrund ihres gleichmässigen Wandstärkenprofils gut verarbeiten und zeigen vergleichbare mechanische Eigenschaften wie herkömmliche Kunststoffe. Bei Bedarf können die Biocompounds aus dem 11/2021

M·Vera-Produktsortiment in einem mehrschichtigen Aufbau kombiniert werden, um das Eigenschaftsprofil hinsichtlich Mechanik, Optik oder Barrierefunktion zu verbessern. Erste Versuche zeigen, dass das M·Vera GP4001 sich unter anderem für tiefgezogene Kaffeekapseln eignet. Da das Material bis zu einer Wandstärke von 1,1 mm nach OK compost Industsrial (EN 13432) vom TÜV Austria Belgium zertifiziert ist und zudem aus ca. 70 % erneuerbaren Rohstoffen hergestellt ist, kann ein Beitrag zur Reduzierung des CO ² -Fuss­ abdrucks geleistet werden.

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Produkte

Sicheres Nachbearbeiten von 3D-Druck-Erzeugnissen Mit dem ENESKApostprocessSystem bringt joke Technology eine vollständig eingehauste Arbeitsstation auf den Markt, die höchstmögliche Sicherheit bei der Nachbearbeitung von 3D-Druck-Produkten bietet und vielfältig einsetzbar ist. Sie wird auf der Formnext (16. bis 19. November in Frankfurt) am Messestand 120-B119 zu sehen sein. Mit dem Gerätesystem hat der Anwender keinen Atemluftkontakt mit dem nachzubearbeitenden Produkt und den anfal-

lenden Materialresten. Die manuelle Bearbeitung erfolgt mittels Spezialhandschuhen, die abgedichtet in das Innere des Gehäuses führen. Der grosszügig dimensionierte Arbeitsraum kann mit einer Viel-

zahl an elektrischen und pneumatischen Werkzeugen ausgestattet werden, so dass die verschiedensten Nachbearbeitungsschritte alle in einem Gerät durchführbar sind. Ob das Abtrennen von der Substratplatte, das Entfernen von Stützstrukturen und Restpulver, das Entgraten, die grobe oder feine Bearbeitung der Oberflächen oder das Finish – all diese Arbeiten sind im geschlossenen Raum von ENESKApostprocess möglich. Die dabei anfallenden lungengängigen

Pulver und Stäube werden während des kompletten Bearbeitungsprozesses abgesaugt und sicher eingesammelt. Vermieden werden dadurch auch Explosionen und Verpuffungen, die je nach zu bearbeitendem Material auftreten können und für den Anwender potenziell lebensgefährlich sind. Hatag Handel und Technik AG CH-3065 Bolligen hatag@hatag.ch www.hatag.ch

Halogenfrei flammgeschützte Kunststoffe für grössere Wanddicken Lanxess erweitert sein Sortiment an halogenfrei flammgeschützten und glasfaserverstärkten Polyamid 6-Compounds um Durethan BKV30FN01 und Durethan BKV30FN04 DUS064. Beide Produkte zielen auf den Einsatz in Bauteilen mit grösseren Wanddicken und höheren Anforderungen an die Brandwidrigkeit. Einsatzpotenzial besteht unter anderem in Elektrowerkzeugen, Haushaltsgeräten und

industriellen Anwendungen. Vereinfacht gilt, je dünner die Wanddicke, umso höher muss der Gehalt an Flammschutzmittel im Compound sein, um eine V-0-Klassifizierung zu erzielen. Viele Bauteile, die eine hohe Flammwidrigkeit mitbringen müssen, sind aber deutlich dicker als 0,4 Millimeter. Sie können daher mit Compounds hergestellt werden, die mit weniger Flammschutzmittel additi-

viert sind, aber dennoch eine ausreichende Brandwidrigkeit zeigen. Durethan BKV30FN01 und Durethan BKV30FN04 DUS064 sind für Bauteile massgeschneidert, deren Wanddicken im Bereich von 0,75 bis 1,5 Millimeter und darüber liegen. Die Compounds weisen eine UL V-0-Einstufung bei 0,75 (Durethan BKV30FN01) und 1,5 Millimeter (Durethan BKV30FN04

DUS064) auf. Dank des angepassten Flammschutzpakets lassen sich die Materialtypen beim Spritzgiessen sehr gut verarbeiten. Ausserdem ergeben sie auch bei grösseren, flächigen Bauteilgeometrien gute Oberflächenqualitäten. Lanxess AG
 D-50569 Köln +49 221 8885-0 www.lanxess.de

Leckagearme Kupplungen für sicheres Temperieren im Reinraum Speziell in der Produktion unter Reinraumbedingungen ist ein absolut sauberer Betrieb gefordert. Dies gilt natürlich auch für die Temperierung der Werkzeuge. Mit den neuen leckagearmen Kupplungen von Meusburger wird hier eine optimale Grundlage geschaffen. Die neuen Kupplungen E 25... haben beidseitig ein Flat-face Ventil. Dieses sorgt dafür, dass beim Entkuppeln kein Leerraum entsteht und somit kein Medienaustritt stattfinden 46

kann. Dies ermöglicht eine saubere Produktion und bietet Sicherheit für den Anwender. Der lange Führungszapfen garantiert absolute Dichtheit und Langlebigkeit, und dank O-Ring am Anschlussnippel kann die Kupplung schnell und sauber eingeschraubt werden – ganz ohne Gewindedichtband. Die leckagearmen Kupplungen sind mit Schlauch- bzw. Schnellstecktülle sowie mit Gewinde in gerader und 90 ° abgewinkelter Ausführung in den

matisch ein. Bereits die Standardausführung ist mit speziellen Dichtungen für Wasser bis 150 °C und Öl bis 200 °C bestückt. Die Variante mit Gewinde gibt es zusätzlich in einer Hochtemperaturausführung mit türkisfarbenem Ring zur Kennzeichnung.

gängigen Nennweiten DN6 und DN9 erhältlich. Die Kupplungen mit praktischer Einhandbedienung rasten auto-

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