Parkhaus-Systeme

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Parkhaus-Systeme Neubau und Instandsetzung

Innovation & since Consistency 1 9 1 0


Inhalt Vorwort

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Einführung

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Beschichtungen für Freidecks

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Beschichtungen für Rampen Beschichtungen für Zwischendecks

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Beschichtungen für erdberührte Flächen

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Detaillösungen (Anschlüsse, Fugen)

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Geprüfte Systeme nach EN 1504-2

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Unterhalt

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Betoninstandsetzung und Oberflächenschutz

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Korrosions- und Brandschutz

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Parkhausbeschichtungen erfüllen gleich mehrere Funktionen. Sie sorgen für die Wasserdichtigkeit eines Bodenbelages und verleihen ihm gleichzeitig ein optisch ansprechendes Aussehen. Sika bietet ein breites Spektrum von Parkdeckbeschichtungen für unterschiedliche Anwendungen und Aufbauten an. Aus technischer Sicht besteht die Hauptaufgabe einer Parkdeckbeschichtung darin, die darunter liegende Tragwerkstruktur vor eindringendem Wasser und Tausalz zu schützen. Gleichzeitig muss die Beschichtung einen ausreichend hohen Abriebwiderstand bieten und gegen weitere Einflüsse beständig sein. Je nach Bauteil und Lage sind neben diesen Hauptaufgaben noch zusätzliche Anforderungen zu erfüllen. Um allfällige Bewegungen eines Parkhauses aufnehmen zu können müssen die Beschichtungen rissüberbrückend sein. Dies ist vor allem bei Stahl-Skelettbauten und der Witterung ausgesetzten Bereichen sehr wichtig.

Rampen zum Beispiel müssen dagegen extrem rutschhemmend beschichtet werden und sind höherem Abrieb ausgesetzt. Zudem ist hier der optimale Schubverbund äusserst wichtig. Dies kann nur mit einer richtigen Kombination von Abstreustoff und Bindemittel erreicht werden. Sind Bauteile der Sonne ausgesetzt, so muss dem mit einer UV-stabilen Versiegelung Rechnung getragen werden. Sika Parkhausbeschichtungen tragen auch zum Gesamteindruck eines Parkhauses bei. Vorbei sind die Zeiten von dunklen, tristen oder gar angsteinflössenden Parkhäusern. Unterschiedliche Farben für verschiedene Parkebenen helfen dem Besucher sein Fahrzeug auf Anhieb wiederzufinden und Markierungen für Fussgänger geben Sicherheit auf dem Weg vom oder zum Auto. Das richtige Farbkonzept mit hellen und ansprechenden Farben vermittelt den Eindruck von Sicherheit und Wohlbefinden.

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Beschichtungen für Rampen

Beschichtungen für erdberührte Flächen

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Parkhäuser bieten täglich Tausenden von Autos Schutz. Aber wie steht es um sie selbst? Wird die Bausubstanz eines Parkhauses nicht vorausschauend und umfassend geschützt, kann es seinem Betreiber immer mehr unliebsame und kostspielige Überraschungen bereiten. Thermische, chemische und mechanische Belastungen können «bleibende Eindrücke» hinterlassen. Fahrflächen werden abgenutzt und teilweise sogar zerstört.

Bewehrungsstähle rosten infolge von Tausalz und Karbonatisierung, Stützen und Wände werden angegriffen und korrodieren – die Standsicherheit ist möglicherweise gefährdet. Tropft dann noch Kalklauge von der Betondecke, bringen Lackschäden auf den Autos zusätzlichen Ärger. Kurz: Ist es erst einmal so weit, muss dringend instandgesetzt werden. Grundsätzlich – und vor allem bei Neubauten – gilt: Vorbeugen ist besser als Nachsorgen.


Beschichtungen für Freidecks

Beschichtungen für Zwischendecks

Die EN 1504 unterscheidet zwischen Instandsetzungsprinzipien, welche die Art des Schutzes definiert und deren zugehörigen Verfahren. Weitere Informationen sind in der detaillierten Broschüre «Betoninstandsetzung mit Sika Produkten und Systemen nach SN EN 1504» zu finden. Im Bereich der Parkhausbeschichtungen kommen nur die Prinzipien 5 (physikalische Widerstandsfähigkeit) und 6 (Widerstandsfähigkeit gegen Chemikalien) zum Tragen.

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Die Sika hat sich diesem Thema schon früh angenommen, so dass wir heute in der Lage sind nach EN 1504 geprüfte Beschichtungssysteme anzubieten. Daneben existieren natürlich auch altbewährte Systeme, welche zwar nicht nach dem Prüfraster der EN 1504 zertifiziert worden sind, jedoch auf tausenden von Quadratmetern ihre Praxistauglichkeit bewiesen haben. Detaillierte Informationen, welche Systeme geprüft wurden finden Sie bei den jeweiligen Aufbauten und auf den Seiten 16–18 eine Zusammenstellung der Prüfanforderungen.

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Beschichtungen für Freidecks

Bei Freidecks ist die Aufgabe der Beschichtung, Wasser- und Chlorideintrag in die Betonkonstruktion zu verhindern und so eine sichere Lösung für die Instandsetzung und den Neubau von Parkhäusern zu gewährleisten. Die Eigenschaft der Rissüberbrückungsfähigkeit ist in diesem Zusammenhang wichtig, da Wärmeschwankungen ausgeglichen und Bauwerksbewegungen aufgenommen werden müssen. Zudem muss eine UV-stabile Versiegelung der Sonneneinstrahlung widerstehen. Beschichtungen mit: n erhöhter dynamischer Rissüberbrückung n mechanischer und chemischer Widerstandsfähigkeit n UV-stabiler Versiegelung

Anforderungen

Systembaufbau

Hohe mechanische Belastung n Dynamische Rissüberbrückung Klasse B3.2 (-20 °C) n Hohe Abrasionsbeständigkeit n Schutz vor Chlorideintrag n UV-stabile Versiegelung n Geprüft nach EN 1504-2 unter Berücksichtigung des Nationalen Anhangs

Sika® CarDeck Elastic II UV (OS 11a) Kopfversiegelung - Sikafloor®-359 N

Abstreuung Verschleissschicht - Sikadur®-501

Verschleissschicht - Sikafloor®-375 (+ Sikadur®-504)

Basisschicht - Sikafloor®-350 N Elastic

Abstreuung Grundierung - Sikadur®-501

Grundierung - Sikafloor®-156 oder Sikafloor®-161

Mittlere mechanische Belastung n Dynamische Rissüberbrückung Klasse B3.2 (-20 °C) nM ittlere bis hohe Abrasionsbeständigkeit n S chutz vor Chlorideintrag nU V-stabile Versiegelung n Geprüft nach EN 1504-2 unter Berücksichtigung des Nationalen Anhangs

Sika® CarDeck Elastic I UV (OS 11b) Kopfversiegelung - Sikafloor®-359 N

Abstreuung Verschleissschicht - Sikadur®-501

Verschleissschicht - Sikafloor®-350 N Elastic (+ Sikadur®-504)

Abstreuung Grundierung - Sikadur®-501

Grundierung - Sikafloor®-156 oder Sikafloor®-161


Beschichtungen für Rampen

Die Aufgabe der Beschichtung, Wasser- und Chlorideintrag in die Betonkonstruktion zu verhindern, wird bei den Rampen um eine sehr hohe Anforderung an die Abrasionsbeständigkeit erweitert. Zudem ist hier der optimale Schubverbund zwischen den einzelnen Schichten und zum Untergrund äusserst wichtig. Teilweise kommen starre, teilweise elastifizierte Systeme zum Einsatz. Eine UV-stabile Versiegelung ist als Option möglich. Beschichtungen mit: n mechanischer und chemischer Widerstandsfähigkeit n optimalem Schubverbund n UV-stabiler Versiegelung als Option

Anforderungen

Systembaufbau

Höchste Anforderungen an Griffigkeit n Hohe Griffigkeit der Oberfläche n Zähelastisch n Normale oder UV-stabile Versiegelung erhältlich n Sehr hohe Abrasionsbeständigkeit n Sehr hoher Schubverbund n Schutz vor Chlorideintrag n Kann auch mit 2 Verschleissschichten ausgeführt werden n Erfahrung mit namhaften Referenzen

Sika® CarDeck Heavy Duty (OS 8)

Einfacher Aufbau n Mittlere Abrasionsbeständigkeit n Starr n Hoher Schubverbund n Schutz vor Chlorideintrag n Einfacher Aufbau – nur 2 Produkte n Geprüft nach EN 1504-2 unter Berücksichtigung des Nationalen Anhangs

Kopfversiegelung - Sikafloor®-359 N oder Sikafloor®-358 Abstreuung - spezielle Einstreustoffe Verschleissschicht - Sika® Elastomastic® TF (+ Sikadur®-504) Grundierung - Sikafloor®-156 oder Sikafloor®-161

Sika® CarDeck Static E (OS 8) Kopfversiegelung - Sikafloor®-264 Abstreuung - Sikadur®-501 Verschleissschicht/Verlaufsmasse - Sikafloor®-161 (+ Sikadur®-504) Grundierung - Sikafloor®-161

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Rissüberbrückende Beschichtungen für Zwischendecks

Die Aufgabe der Beschichtung von Zwischendecks ist es, Wasser- und Chlorideintrag in die Betonkonstruktion zu verhindern. Je nach Anforderung ist eine Rissüberbrückung nötig. Je nach Bauweise des Parkings ist eine normale oder eine UV-stabile Versiegelung notwendig.

Beschichtungen mit: n erhöhter statischer oder dynamischer Rissüberbrückung n mechanischer und chemischer Widerstandsfähigkeit n UV-stabiler Versiegelung als Option

Anforderungen

Systembaufbau

Dynamische Rissüberbrückung n Dynamische Rissüberbrückung Klasse B3.2 (-20 °C) n Wirtschaftlicher Aufbau n Mittlere bis hohe Abrasionsbeständigkeit n Schutz vor Chlorideintrag n Geprüft nach EN 1504-2 unter Berücksichtigung des Nationalen Anhangs

Sika® CarDeck Elastic I (OS 11b)

Statische Rissüberbrückung n Statische Rissüberbrückung Klasse A1 (-10 °C) n Wirtschaftlicher Aufbau n Mittlere bis hohe Abrasionsbeständigkeit n Schutz vor Chlorideintrag n Geprüft nach EN 1504-2 unter Berücksichtigung des Nationalen Anhangs

Kopfversiegelung - Sikafloor®-359 N oder Sikafloor®-358 Abstreuung Verschleissschicht - Sikadur®-501 Verschleissschicht - Sikafloor®-350 N Elastic (+ Sikadur®-504) Abstreuung - Sikadur®-501 Grundierung - Sikafloor®-156 oder Sikafloor®-161

Sika® CarDeck Standard (OS 13) Kopfversiegelung - Sikafloor®-359 N oder Sikafloor®-358 Abstreuung Verschleissschicht - Sikadur®-501 Verschleissschicht - Sikafloor®-375 (+ Sikadur®-504) Abstreuung - Sikadur®-501 Grundierung - Sikafloor®-156 oder Sikafloor®-161


Zähelastische und starre Beschichtungen für Zwischendecks

Je nach Bauweise oder Zone ist eine starre Beschichtung völlig ausreichend, um vor Wasser und Tausalz zu schützen. Hier spielen starre oder elastifizierte Syteme ihren wirschaftlichen Vorteil aus.

Beschichtungen mit: n mechanischer und chemischer Widerstandsfähigkeit

Anforderungen

Systembaufbau

Zähelastisches System n Hohe Griffigkeit der Fahrspur, mittlere Griffigkeit der Parkfläche n Erfahrung bei namhaften Referenzen n Zähelastisch n Hohe Abrasionsbeständigkeit n Schutz vor Chlorideintrag

Sika® CarDeck Allround (OS 8) Kopfversiegelung - Sikafloor®-358 (nur Parkflächen) Abstreuung Verschleissschicht - spezielle Einstreustoffe* Verschleissschicht - Sikafloor®-390 (+ Sikadur®-504) Abstreuung Basisschicht - spezielle Einstreustoffe* Basisschicht - Sikafloor®-390 (+ Sikadur®-504) Abstreuung - Sikadur®-501 Grundierung - Sikafloor®-161 *Parkflächen mit Sikadur®-509

Starres System n Mittlere Abrasionsbeständigkeit n Starr n Schutz vor Chlorideintrag n Einfacher Aufbau – nur 2 Produkte n Geprüft nach EN 1504-2 unter Berücksichtigung des Nationalen Anhangs

Sika® CarDeck Static E (OS 8) Kopfversiegelung - Sikafloor®-264 oder Sikafloor®-358 Abstreuung - Sikadur®-501 Verschleissschicht/Verlaufsmasse - Sikafloor®-161 (+ Sikadur®-504) Grundierung (optional) - Sikafloor®-161

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Beschichtungen erdberührter Flächen

Beschichtungen erdberührter Flächen müssen einerseits den Eintrag von Tausalz in die Konstruktion verhindern und gleichzeitig aufsteigender Feuchtigkeit oder gar rückseitiger Durchfeuchtung trotzen. Die Rissabdichtung oder rissfreie Konstruktion ist hier zwingend, weshalb mit starren Systemen gearbeitet werden kann.

Beschichtungen mit: n mechanischer und chemischer Widerstandsfähigkeit n dampfdurchlässigem Aufbau (teilweise)

Anforderungen

Systembaufbau

Keine aufsteigende Feuchtigkeit n Einfacher Aufbau – nur 2 Produkte n Mit Grundierung erhöhte Restfeuchte zulässig n Mittlere Abrasionsbeständigkeit n Schutz vor Chlorideintrag n Geprüft nach EN 1504-2 unter Berücksichtigung des Nationalen Anhangs

Sika® CarDeck Static E (OS 8)

Mit aufsteigender Feuchtigkeit n Dampfoffene Lösung n Bewährtes System mit Sika® EpoCem®-Technologie n Mittlere Abrasionsbeständigkeit n Schutz vor Chlorideintrag n Auch bei aufsteigender Feuchtigkeit dauerhaft

Kopfversiegelung - Sikafloor®-264 Abstreuung - Sikadur®-501 Verschleissschicht/Verlaufsmasse - Sikafloor®-161 (+ Sikadur®-504) Grundierung - Sikafloor®-161

Sika® CarDeck EpoCem® (OS 8) Kopfversiegelung - Sikafloor®-264 Abstreuung - Sikadur®-501 Sika® EpoCem®-Basisschicht - Sikafloor®-81 EpoCem® Grundierung - Sikafloor®-155 W N


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Detaillösungen – Bodenfugen

Anschlüsse und Bodenfugen benötigen spezielle Aufmerksamkeit, damit das Sika® CarDeck-Parkhaussystem seine volle Funktionstüchtigkeit erreichen kann. Richtig ausgeführte Details sind entscheidend für die Dauerhaftigkeit einer Abdichtung.

Anforderungen

Legende

Fugenausbildung mit Dichtstoff Nur für Bereiche mit leichter Beanspruchung durch Fussgänger geeignet.

1 Konstruktionsbeton 2 Dämmstoff 3 Sikafloor®-280 im Fugenbereich 4 Sikafloor® Beschichtung 5 Hinterfüllprofil 6 Sikaflex® Fugenabdichtung

Fugenausbildung mit Sikadur-Combiflex® Für befahrbare Fugenübergänge geeignet. Kommt ohne zusätzliches Dilatationsprofil aus. Die Abdichtung erfolgt mittels SikadurCombiflex®-System.

Fugenausbildung mit Dilatationsprofil Für befahrbare Fugenübergänge geeignet. Ein vorgefertigtes Dilatationsprofil sorgt für einen optimalen Übergang.

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1 Konstruktionsbeton 2 Hartbeton 3 Dämmung 4 Hinterfüllprofil 5 Sikadur-Combiflex® Band 6 Sikadur-Combiflex® CF Kleber, abgesandet 7 PE-Trennlage 8 Sikafloor®-280 9 Sikafloor®-Beschichtung 10 Icosit® KC 340/45, Vergussmasse

1 Konstruktionsbeton 2 Dämmung 3 Ausgleichsschicht 4 Vorgefertigtes Dilatationsprofil 5 Sikafloor®-280 6 Sikafloor® Grundierung 7 Sikafloor® Beschichtung 8 Sikaflex® Fugenabdichtung


Detaillösungen – Anschlüsse

Anforderungen

Legende

Starrer Anschluss an Schrammbord Starre Anschlüsse an Schrammborde sind mit einer Hohlkehle auszuführen. Für Anschlüsse an bewegliche Teile setzen Sie sich mit unserer Technischen Abteilung in Verbindung.

1 Konstruktionsbeton 2 Sikafloor®-280 Hohlkehlenmörtel 3 Sikafloor® Grundierung 4 Sikafloor® Basis-, Verschleissschicht 5 Sikafloor® Versiegelung

Anschluss an bestehende Rinne Bestehende Rinnen sind meist ohne Klebeflansch ausgeführt. Der Rinnenanschluss erfolgt hier über eine Haltenut.

1 Konstruktionsbeton 2 Sikafloor® Grundierung 3 Bestehendes Rinnenprofil 4 Sika® Primer auf Rinne 5 Haltenut 6 Sikafloor® Beschichtung

Anschluss an neue Rinne Neue Rinnen sollten mit Klebeflansch ausgeführt werden, da so eine optimale Abdichtung gewährleistet ist. Der Anschluss an die Rinne kann mit Fugendichtstoff abgedichtet werden.

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1 Konstruktionsbeton 2 Stahlblechplatte befestigt 3 Entwässerungsrinne mit Klebeflansch 4 Schweissnaht 5 Sikafloor®-280 6 Sikadur-Combiflex® System 7 Sikafloor® Beschichtung 8 Sikaflex® Fugenabdichtung

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Geprüfte Systeme nach EN 1504-2 Die Normenreihe EN 1504 Für Parkhausbeschichtungen ist primär die Normenreihe EN 1504 massgebend. Sie richtet sich in erster Linie an Bauten, die instandgesetzt werden. Natürlich können die genormten Schutzmassnahmen auch an Neubauten zum Einsatz kommen, da Vorbeugen besser ist als Nachsehen. In der EN 1504 sind mehrere Instandsetzungsprinzipien sowie dazugehörige Verfahren definiert. Für Parkdeckbeschichtungen relevant sind dabei die Prinzipien 5 und 6. Das Prinzip 5 hat das Ziel, die physikalische Widerstandsfähigkeit zu erhöhen um Schäden an der Betonkonstruktion zu vermeiden. Dies kann mit verschiedenen Verfahren erreicht werden. Parkdeckbeschichtungen fallen unter das Verfahren 5.1 «Beschichtungen». Hier ist zum Beispiel definiert, welche Abriebfestigkeit eine Beschichtung aufweisen muss. Das Prinzip 6 hat das Ziel, die chemische Widerstandsfähigkeit der Konstruktion zu erhöhen. Parkdeckbeschichtungen fallen unter das Verfahren 6.1 «Beschichtungen». Ein typisches Beispiel für eine Prüfung ist das Verhalten gegenüber Tausalzen. Der Teil 2 der Norm (EN 1504-2) befasst sich von allen möglichen Prinzipien und Verfahren mit den 5 Prinzipien und dazugehörigen 10 Verfahren, welche im Oberflächenschutz zum Einsatz kommen. Die EN 1504-2 definiert für jedes Verfahren eine ganze Reihe von Prüfungen, welche zwingend oder optional erfüllt werden müssen, um den Anforderungen an ein genanntes Verfahren zu genügen. Für Deutschland und die Schweiz wurden diese Prüfungen für etablierte Instandsetzungsmassnahmen, wie z. B. eine rissüberbrückende Parkdeckbeschichtung oder auch ein CO2-dichter Fassadenanstrich, zusammengestellt und dabei gewisse vormals optionale Prüfungen neu als zwingend definiert. Diese Tabellen sind übersichtlich im Nationalen Anhang (Schweiz) resp. in der DIN V 18026 (Deutschland) zusammengetragen. Die Anforderungen dieser beiden Werke sind praktisch deckungsgleich, wobei die Deutsche Norm zum Beispiel zusätzlich zur EN 1504-2 eine Prüfung der CO2-Dichtigkeit für Parkdecksysteme fordert. Die Sika® CarDeck-Parkhaussysteme Sehr viele Sika® CarDeck-Parkhaussysteme sind nach EN 1504-2 zertifiziert. Die Zertifikate berücksichtigen dabei die Deutsche DIN V 18026 und auch unseren Schweizer Nationalen Anhang. In den folgenden Tabellen sind die Anforderungen sowie die dazu gehörenden zertifizierten Sika® CarDeck-Parkhaussysteme übersichtlich zusammengestellt.


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Beschichtung mit mechanischer bzw. chemischer Widerstandsfähigkeit (ehemals OS 8)

Exposition: Chlorideinwirkung: Risse:

befahrbar, mechanisch stark belastete Fläche chemische Einwirkung keine, resp. maximal 0.2 mm

Prüfung

Anforderungen für Verfahren 5.1 + 6.1

Lineares Schrumpfen

≤ 0.3%

Abriebfestigkeit

Masseverlust ≤ 3 000 mg

Druckfestigkeit

Klasse I: ≥ 35 N/mm2 (Klasse I  Polyamidräder)

sD > 50 m

sD > 50 m

Klasse III: sD > 50 m

Klasse III: sD > 50 m

Klasse I

Klasse I

CO2-Durchlässigkeit Wasserdampf-Durchlässigkeit

Klasse I: sD < 5 m Klasse II: 5m ≤ sD ≤ 50 m Klasse III: sD > 50 m

Kapillare Wasseraufnahme und Wasserdurchlässigkeit w

w < 0.1 kg/m2 * h0.5

Sika® CarDeck Static E Sika® CarDeck Static I E

Sika® CarDeck Heavy Duty

Haftfestigkeit nach Temperaturwechsel Aussenbereich: Frost-Tau-Wechsela) keine Blasen, keine Risse, kein Abblättern beanspruchung mit Tausalzangriff (50) b) Abreissprüfung ≥ 2.0 (1.5) N/mm2 Aussenbereich: Gewitterregenbeanspruchung (Temperaturschock) (10) Widerstandsfähigkeit gegen starken chemischen Angriff

24 h nach Entnahme aus Prüfflüssigkeit Verringerung der Härte < 50% Klasse I 3 d ohne Druck (Lagerung) Klasse II 28 d ohne Druck Klasse III 28 d mit Druck

Schlagfestigkeit

Keine Risse und kein Abblättern Klasse I: ≥ 4 Nm

Abreissversuch

≥ 2.0 (1.5) N/mm2 (starre Systeme, mit Verkehrslast)

Brandverhalten

Mindestens Klasse Efl

Griffigkeit/Rutschfestigkeit

Klasse III: > 55 in nassem Zustand geprüfte Einheiten (aussen)

Grundierung

Sikafloor®-161 (optional)

Sikafloor®-156/-161

Verschleissschicht

Sikafloor®-264 verfüllt

Sika® Elastomastic TF*

Versiegelung

Sikafloor®-264/-358

Sikafloor®-359 N (optional)

*Kann auch als 2-schichtiges System appliziert werden.


Beschichtung mit erhöhter statischer Rissüberbrückung und mechanischer bzw. chemischer Widerstandsfähigkeit (ehemals OS 13) Exposition: Chlorideinwirkung: Risse:

planmässige mechanische Beanspruchung Spritz- und Sprühbereich oberflächennah und/oder Trennrisse

Prüfung

Anforderungen für Verfahren 5.1 + 6.1

Abriebfestigkeit

Masseverlust ≤ 3000 mg

Druckfestigkeit

Klasse I: ≥ 35 N/mm (Klasse I  Polyamidräder)

Sika® CarDeck Standard

2

CO2-Durchlässigkeit

sD > 50 m

Wasserdampf-Durchlässigkeit

Klasse I: sD < 5 m Klasse II: 5m ≤ sD ≤ 50 m Klasse III: sD > 50 m

Kapillare Wasseraufnahme und Wasserdurchlässigkeit w

w < 0.1 kg/m2 * h0.5

Klasse III: sD > 50 m 

Haftfestigkeit nach Temperaturwechsel Aussenbereich: Frost-Tau-Wechsela) keine Blasen, keine Risse, kein Abblättern beanspruchung mit Tausalzangriff (50) b) Abreissprüfung ≥ 1.5 (1.0) N/mm2 Aussenbereich: Gewitterregenbeanspruchung (Temperaturschock) (10)

 

Widerstandsfähigkeit gegen starken chemischen Angriff

24 h nach Entnahme aus Prüfflüssigkeit Verringerung der Härte < 50% Klasse I 3 d ohne Druck (Lagerung) Klasse II 28 d ohne Druck Klasse III 28 d mit Druck

Rissüberbrückungsfähigkeit

statisch: A1 (-10 °C)

Schlagfestigkeit

Keine Risse und kein Abblättern Klasse I: ≥ 4 Nm

Abreissversuch

≥ 1.5 (1.0) N/mm2

Brandverhalten

Mindestens Klasse Efl

Griffigkeit/Rutschfestigkeit

Klasse III: > 55 in nassem Zustand geprüfte Einheiten (aussen)

Klasse I

Grundierung

Sikafloor®-156/-161

Basisschicht

Sikafloor®-375 verfüllt

Versiegelung

Sikafloor®-358/-359 N

16 I 17


Beschichtung mit erhöhter dynamischer Rissüberbrückung und mechanischer bzw. chemischer Widerstandsfähigkeit (ehemals OS 11) Exposition: Chlorideinwirkung: Risse:

planmässige mechanische Beanspruchung Spritz- und Sprühbereich oberflächennah und/oder Trennrisse

Prüfung

Anforderungen für Verfahren 5.1 + 6.1

Abriebfestigkeit

Masseverlust ≤ 3000 mg

CO2-Durchlässigkeit

Sika® CarDeck Elastic II

Sika® CarDeck Elastic I

sD > 50 m

sD > 50 m

Klasse III: sD > 50 m

Klasse III: sD > 50 m

Wasserdampf-Durchlässigkeit

Klasse I: sD < 5 m Klasse II: 5m ≤ sD ≤ 50 m Klasse III: sD > 50 m

Kapillare Wasseraufnahme und Wasserdurchlässigkeit w

w < 0.1 kg/m2 * h0.5

Aussenbereich: Frost-Tau-Wechselbeanspruchung mit Tausalzangriff (50×)

a) Keine Blasen, keine Risse, kein Abblättern

Aussenbereich: Gewitterregenbeanspruchung (Temperaturschock) (10×)

b) Abreissprüfung ≥ 1.5 (1.0) N/mm2

Klasse I

Klasse I

Haftfestigkeit nach Temperaturwechsel

Widerstandsfähigkeit gegen starken chemischen Angriff

24 h nach Entnahme aus Prüfflüssigkeit Verringerung der Härte < 50% Klasse I 3 d ohne Druck (Lagerung) Klasse II 28 d ohne Druck Klasse III 28 d mit Druck

Rissüberbrückungsfähigkeit

Dynamisch: B3.2 (-20 °C)

Schlagfestigkeit

Keine Risse und kein Abblättern Klasse I: ≥ 4 Nm

Abreissversuch

≥ 1.5 (1.0) N/mm2

Brandverhalten

Mindestens Klasse Efl

Griffigkeit/Rutschfestigkeit

Klasse III: > 55 in nassem Zustand geprüfte Einheiten (aussen)

Grundierung

Sikafloor®-156/-161

Sikafloor®-156/-161

Basisschicht

Sikafloor®-350 N Elastic

Sikafloor®-350 N Elastic verfüllt

Verschleissschicht

Sikafloor®-375 verfüllt

Versiegelung

Sikafloor -358/-359 N

Sikafloor -358/-359 N

®

®


Unterhalt von Parkhäusern Parkhausbeschichtungen sind sehr starken Belastungen ausgesetzt. Zum einen müssen sie Betonböden vor angreifenden Medien wie Wasser, Chloriden, Kraftstoffen, Ölen oder Batteriesäuren schützen, zum anderen müssen sie starker mechanischer und abrasiver Beanspruchung durch das Befahren standhalten. Gleichzeitig sind aber auch hohe Anforderungen an Ästhetik und Haltbarkeit gefordert. Eine optimale und regelmässige Pflege der Beschichtungen unterstützt deren Werterhaltung und gewährleistet somit eine lange Schutzfunktion. Die Intensität und Häufigkeit der Reinigungsintervalle hängen stark von der Frequentierung des Parkhauses, den klimatischen Bedingungen und der Exposition der Flächen im Parkhaus ab. Die Festlegung der Reinigungsintervalle müssen den individuellen Bedingungen vor Ort angepasst werden. Für die unterschiedlichen Anforderungen bietet Sika prinzipielle Reinigungskonzepte an, welche in Zusammenarbeit mit namhaften Herstellern von Reinigungsmitteln und -maschinen erarbeitet wurden. Gerne unterstützen wir Sie bei der Kontaktaufnahme um für Ihr Parkhaus eine individuelle Reinigungslösung zu finden.

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Sika System für die Betoninstandsetzung und den Oberflächenschutz

Die Basis für alle Sika® CarDeck-Belagssysteme ist eine tragfähige und kompakte Betonkonstruktion. Folglich ist eine korrekte Wartung der bewehrten Betonkonstruktion wesentlich, um die geplante Restnutzungsdauer zu garantieren. Dies schliesst folgendes ein: n den Schutz des Bewehrungsstahls n die Reparatur des geschädigten Betons n den Schutz exponierter Oberflächen gegen die mechanischen, chemischen und physikalischen Einwirkungen n die Verstärkung der Betonkonstruktionen, die eine normgerechte Bemessungslast nicht aufnehmen können

Eine erfolgreiche Betoninstandsetzung beginnt mit einer detaillierten Zustandsuntersuchung und dem Herausarbeiten der Schwachstellen der Konstruktion. Nach der Beurteilung der Bausubstanz kann die passende Schutz- und Instandsetzungsstrategie gemäss der EN 1504 definiert und die Instandsetzung geplant werden.

Sika-Lösungen für die Sanierung von Parkhäusern Sika bietet eine umfassende Auswahl von gut am Markt etablierten sowie innovativen Lösungen für die Betoninstandsetzung: n Hochleistungs-Reparaturmörtel n verschiedenste Arten von Beschichtungen n einzigartige Korrosionsinhibitoren n V erstärkungssysteme mit Kohlefaserlamellen Auch für spezielle Anforderungen bietet Sika konstruktive Lösungen an, z.B. Reparaturmörtel für Überkopf-Applikationen unter dynamischer Last oder Reparaturarbeiten an Parkdecks in Betrieb.


Sika bietet umfassende Lösungen für die Betoninstandsetzung. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Broschüre «Betoninstandsetzung mit Sika Produkten und Systemen nach SN EN 1504», welche unter www.sika.ch bestellt werden kann.

Erhöhen der Betonüberdeckung/Betonersatz B eim Betonersatz kommen die bewährten Sika® MonoTop® Reparaturmörtel zum Zug, welche je nach Einsatzgebiet die Anforderung der Klasse R3 bis R4 erfüllen. Beschichten/Hydrophobieren Für die Beschichtung resp. Hydrophobierung wird die Sikagard®-Produktlinie verwendet. Die Produkte verfügen je nach Verfahren über wasserabweisende Eigenschaften bis hin zu chemischer Beständigkeit. Statische Verstärkung Für alle Verfahren der statischen Verstärkung bietet Sika massgeschneiderte Lösungen an, welche die spezifischen Anforderungen an die Produkte erfüllen.

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Sika Systeme für den Korrosions- und Brandschutz

Korrosions- und Brandschutz von Stahlkonstruktionen sind ebenfalls ein zentrales Thema beim Neubau oder der Instandsetzung von Parkhäusern. Die Sika befasst sich seit Jahrzehnten mit dem Stahlkorrosions- und Brandschutz und bietet in diesen Bereichen zeitgemässe und innovative Lösungen. Die umfangreiche Erfahrung aus anderen Bereichen des Stahlbaus, wie zum Beispiel dem Stahlwasserbau, dem Korrosionsschutz im chemikalienbelasteten Industriebereich sowie dem Leitungsmastenbau erlaubt es, auch in Parkhäusern die passende Korrosions- und Brandschutzlösung anzubieten.

Zusätzlich können systemkonforme und spezifische Detaillösungen in den Übergangsbereichen zwischen Betoninstandsetzung, Parkdeckbeschichtung und Stahlkorrosionsschutz angeboten werden, welche sich in zahlreichen Referenzobjekten bewährt haben.


Korrosionsschutz G emäss der SN EN ISO 12944-2 fallen Parkdecks in die Korrosivitätskategorie C2 (Zwischendecks) oder C3 (Freidecks). Je nach der gewählten Schutzdauer kommen verschiedene SikaCor ®-Korrosionsschutzbeschichtungen in Frage, welche von Hand oder maschinell appliziert werden können. Näheres dazu finden Sie in unserer Broschüre «Korrosionsschutz-Systeme».

Brandschutz Stahl Je nach Bauweise erfordern Parkdecks die Brandschutzklasse R30 oder R60. Mit den dämmschichtbildenden Sika® Unitherm®-Brandschutzbeschichtungen kann Brandschutz ästhetisch vorteilhaft mit Stahlbauarchitektur kombiniert werden. Durch die dünne Schichtdicke und die Farbtonvielfalt stehen dem Planer vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten offen. Gleichzeitig wird mit dem Brandschutz auch der Korrosionsschutz aufgetragen, so dass die Stahlkonstruktion in Parkhäusern umfassend geschützt ist.

Brandschutz Beton Oftmals wird bei der Umnutzung oder Renovation von Parkhäusern festgestellt, dass die Betonüberdeckung der Bewehrung nicht den Vorgaben von VKF und SIA entspricht. Eine wirtschaftliche Alternative zum Auftrag von Spritzmörtel ist der Brandschutz-Spritzputz BIROCOAT ®. Für dieselbe Brandschutzwirkung wird weniger Material benötigt. Durch das geringe spezifische Gewicht wird die Decke zudem weniger belastet und gleichzeitig eine Wärmedämmung aufgetragen. Das gespritzte Material kann geglättet und mit einem Sikagard®-Schutzanstrich versehen werden. Dadurch ist auch an der Deckenuntersicht eine farbliche Gestaltung möglich.

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Sika – der verlässliche Partner Mehrwert vom Fundament bis zum Dach

 Systemlösungen für den Tunnelbau  Betontechnologie  Abdichtungen  Industriebodenbeläge und dekorative Beschichtungen  Plattenlegerwerkstoffe  Klebstofftechnologie für Parkettbeläge  Kleben und Dichten an der Gebäudehülle  Brandschutz von Stahl und Beton  Stahlkorrosionsschutz  Flachdachabdichtung

Sika Schweiz AG Tüffenwies 16 CH-8048 Zürich Tel. +41 58 436 40 40 Fax +41 58 436 45 84 www.sika.ch

Vor Verwendung und Verarbeitung ist stets das aktuelle Produktdatenblatt der verwendeten Produkte zu konsultieren. Es gelten unsere jeweils aktuellen Allgemeinen Geschäftsbedingungen.

BRO070d122011_online© Sika Schweiz AG

 Bauwerksinstandsetzung, -schutz und -verstärkung


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