business4

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Düsseldorf   |  Mettmann   |   Niederrhein   |   Bergisches Land

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business4

4 business4.de

MOBIL

Die ErdgasTransporter

im profil: Juwelier Krevet

SCHWERPUNKT: Frauen im Management • IM PROFIL: Juwelier Krevet • CHANCEN 2011: Eurovision in Düsseldorf • CHEFETAGE: Presonalmarketing

business Das regionale Magazin für Unternehmer & Führungskräfte

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im profil

vision

schwerpunkt

business4 | inhalt

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auftakt

im profil

auf ein wort ..........................6 Begrüßungsworte von Gabriele Jaster, Verlegerin von business4.

J uwelier Krevet ................17 Die Chefin setzt mit Stil und Ge­ schick aktuelle Schmuckkonzepte in Szene – und trifft damit den Ge­ schmack der Zeit.

News .......................................8 Aktuelle Wirtschafts-Meldungen aus der Region.

schwerpunkt vision Daniel Zimmmermann ..........12 Der Bürgermeister von Monheim verrät seine strategischen Ziele für die wirtschaftliche Entwicklung seiner Stadt.

frauen & Karriere ..............20 Die Frauenquote ist in aller Munde. Aber ist sie auch sinnvoll?

chefetage eurovision song contest ...32

streitfrage Atomausstieg .......................14 Was sagen Stadtwerke Düsseldorf und Naturstrom AG?

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Düsseldorf will mit dem musika­ lischen Großereignis langfristig auf sich aufmerksam machen und plant daher Aufsehenerregendes – aber auch die Nachbarstädte wollen profitieren. 1 / 2011


esprit arena ........................44 Unternehmen werden interessante Komplettpakte angeboten. personalmarketing ...........46 Welche Maßnahmen der Personal­ gewinnung greifen wirklich?

auszeit Leben & Stil .........................56 Die Kunst der schönen Dinge. Kunst & Kultur ...................58 Aktuelles aus der Region . Reisetipp ..............................60 Kapstadt – fast ein Stück Europa. mobil .....................................62 Immer mehr Führungskräfte su­ chen und finden Entspannung auf Motorradtouren. Wir stellen inter­

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essante Bikes für die kommende Saison vor. Design-Ikone ........................64 Vor 50 Jahren wurde der Jaguar E-Type vorgestellt.

praxis transporter .......................66 Die Flotte wird grün: ErdgasTransporter helfen der Umwelt – aber auch dem Unternehmen, Kosten zu sparen. interkulturelles ...............68 Welche Fallstricke lauern bei Geschäftstreffen in den USA? Wir verraten die do’s und dont’s. immobilien ............................74 Die Unternehmensimmobilie: Kostenfaktor oder Nutzenstifter?

auszeit

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altersvorsorge ..................76 Mittelständische Unternehmen sollten ihrern Mitarbeitern bei der betrieblichen Altersversorge zur Seite stehen. förderprogramme ..............78 Am 1. April 2011 änderte sich einiges für kleine und mittelstän­ dische Unternehmen.

Kolumne denkanstösse .....................80 Was bedeuten die Ereignisse in Japan für uns?

Standards I nhalt .....................................4 Vorschau | Impressum ........82

Titelbild: Michael Gueth | Fotos: Fotolia; Šimičić; Gueth; Uli Carthäuse/Pixelio; Weber/ NDR; Fennel

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chefetage

chefetage

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business4 | auftakt

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ielleicht kennt der eine oder andere von Ihnen folgendes Ge­ fühl? Man braucht Mut, um Entscheidungen zu treffen, die manch­ mal zwar recht unbequem, dennoch aber nötig sind, um weiterzukommen im Leben. Gerade geschäftlich. Um Erfolg zu haben, muss man manchmal

Auf ein Wort

business4 – das Heft für Sie und für vier Regionen: Ab sofort widmen wir uns vier Mal im Jahr spannenden Wirtschaftsthemen und vielen Servicethemen für die Praxis.

Gabriele Jaster

die vorgegebenen Pfade wieder verlas­ sen, um seinen eigenen Weg zu finden. Genau diese Erfahrung haben auch wir als Verlag in den vergangenen Monaten machen müssen – und sind stolz auf das Ergebnis: Es heißt business4! Das Heft, das Sie nun erstmals in Ihren Händen halten, haben wir nicht zufällig business4 genannt: Es widmet sich spannenden Wirtschafts-Themen in den vier Regionen rund um unsere Lan­ deshauptstadt Düsseldorf, dem RheinNeuss-Kreis, dem Kreis Mettmann sowie den kreisfreien Städten Mön­ chengladbach, Krefeld, Remscheid, So­ lingen und Wuppertal. Und es ist in erster Linie für Sie gedacht: die Füh­ rungskräfte in den hier ansässigen Un­ ternehmen. Aber natürlich sind auch alle anderen ganz herzlich zur Lektüre eingeladen! Das Thema Frauenquote beschäftigt nicht nur mich persönlich schon qua

Geschlecht – es ist auch schon seit Wochen und Monaten quer durch alle Gesellschaftsschichten in aller Munde. Die Politiker(innen) kreisen schon lan­ ge – und wahrscheinlich zu lange – um dieses Thema, ohne jedoch wirklich Konsequenz zu zeigen. Egal, in welche Richtung. Einige der Damen, die wir für Sie ab Seite 20 in unserem Schwer­ punktthema „Frauen und Karriere“ be­ fragt haben, sind klar gegen eine sol­ che Maßnahme. Dennoch – und das ist durchaus legitim – sprechen sich auch und gerade erfolgsverwöhnte Frauen für die Einführung einer solchen Quote aus. Haben Sie den 14. Mai dieses Jahres auch schon verplant? Vielleicht mit ei­ nem festen Fernseh-Termin? Düssel­ dorf steht Kopf, da die Stadt das größte musikalische TV-Ereignis Europas ver­ anstalten darf: den Eurovision Song Contest. Vieles wird auf die Beine ge­ stellt, um nachhaltig international auf sich aufmerksam zu machen. Aller­ dings ist das ganze Unterfangen nicht gerade preiswert. Lesen Sie nach, wie hoch der finanzielle Aufwand ist und welche positiven Effekte sich die Ver­ antwortlichen, aber auch die umliegen­ den Städte, erhoffen. Sie suchen händeringend nach qualifi­ zierten Personal? Wir sprachen mit Ex­ perten aus dem Bereich Personalmar­ keting und fragten nach der besten Vorgehensweise. Außerdem beleuch­ ten wir unter anderem die Themen För­ derprogramme, Altersversorgung und die eigene Unternehmensimmobilie für den Mittelstand – vergessen aber auch Sie als Privatmenschen nicht! Nun freue ich mich auf Ihre Meinung zu business4!

Herausgeberin business4

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Aktuelles Führendes Day Spa

Das Düsseldorfer Momentum Spa erreicht Platz Zwei bei den Gala Spa Awards 2011.

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26 Ländern wählte sie die Düssel­ dorfer Wellness-Institution auf Platz Zwei in der Kategorie „Innova­ tive Spa Concepts“ („Day Spas mit visionärem Anspruch“). Damit darf sich das Momentum Spa zu den füh­ renden Day Spas in Europa zählen.

Fotos: Momentum Spa

as Düsseldorfer Momentum Spa erreicht Platz zwei bei den „Gala Spa Awards 2011“, einer der wichtigsten internationalen Auszeichnungen im Beauty- und Spa-Bereich. Die Mitbewerber aus Deutschland hatte es bereits mit

Der große, mit Natursole angereicherte, Pool wurde besonders gewürdigt. der Nominierung hinter sich gelas­ sen. Im März wurden die Preise bereits zum 15. Mal in Baden-Ba­ den verliehen. Das einzigartige Konzept des Mo­ mentum Spa hat die Jury überzeugt: Unter 155 Hotel- und Day Spas aus

Besonders gewürdigt hat die Jury die anspruchsvolle Ausstattung, so „der große, mit Natursole angerei­ cherte Pool“, der „eine Rarität“ in Day Spas darstelle – vor allem bei solchen mit direkter Innenstadtla­ ge. Zudem gefiel die „beeindru­

ckende, zeitlose Ästhetik“, „das raffinierte Lichtkonzept“ und der „beeindruckende Saunaparcours“ (GALA). Spa-Managerin Tessa Wöber, ver­ antwortlich für die Projektentwick­ lung des privat geführten Momen­ tum Spa, freut sich sehr über diese Anerkennung: „Die Nominierung für diesen Preis, nur etwa ein Jahr nach unserer Eröffnung, zeigt, dass sich das Konzept an führen­ den Spa-Größen messen kann. Mein Team und ich sind überaus motiviert, unseren ganz eigenen Weg weiterzugehen, um Treat­ ments und Wellness für unsere Gäste besonders individuell gestal­ ten zu können.“ Das Momentum Spa, nur wenige Minuten von der Königsallee ent­ fernt im Zentrum Düsseldorfs ge­ legen, ist der Philosophie gewid­ met, Wohlbefinden in purer Form erlebbar zu machen – frei von Ablenkungen, um jeden einzelnen Augenblick (lat. „Momentum“) be­ wusst wirken zu lassen. Das klare,

MBA schlägt Doktortitel S

pätestens seit der Debatte um den ehema­ Konsumgüter-, Markenartikel- und Handelsbranche ligen deutschen setzen verstärkt auf Diplom, Master oder MBA. Verteidigungsmi­ nister ist er wieder in aller Munde: der Doktortitel. Doch unabhängig von der aktuellen Diskussion, stellt sich die Frage, ob Unternehmen etwa im Konsumgü­ ter-, Markenartikel- und Handelsbereich bei der Be­ setzung von Top-Führungspositionen Bewerbern mit erfolgreich abgeschlossener Dissertation den Vorzug geben oder nicht. Eher nein, so das Fazit des Düsseldorfer Personalbe­ raters Siebenlist, Grey & Partner. Seinen Erfahrun­

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Spa-Managerin Tessa Wöber. elegante Interieur bildet den Rahmen für die vielfältigen Well­ ness-Angebote und Behandlungen: Intensive Beauty-Treatments, an­ spruchsvolle Massagen oder Heil­ massagen, ergänzt durch Wohl­ fühlzeiten in den vier eleganten, eigens gestalteten Saunen mit Ab­ kühlung im großzügigen Salzwas­ ser-Pool. Das Ende 2009 eröffnete, inhabergeführte Momentum Spa ohne Hotelanbindung ist initiiert worden von dem Düsseldorfer In­ ■ vestor Herbert Dahm.

www.momentum-spa.de

gen zufolge ist es den Unternehmen zwar wichtig, dass ein Mitarbeiter des Top-Managements den Nachweis zum wissenschaftlichen Arbeiten erbracht hat – hier genüge jedoch in der Regel ein Diplom bzw. Master. Ideal sei die Kombination mit einem Auslands­ aufenthalt. Laut einer Umfrage des Bundesverbandes der Per­ sonalmanager rechnen nahezu 60 Prozent der be­ fragten Personalverantwortlichen damit, zukünftig massive Probleme bei der Besetzung offener Stellen zu bekommen, wobei insbesondere die Anzahl be­ rufstätiger Akademiker bis zum Jahr 2049 um 21 Prozent sinken wird. Mehr zum Thema Personalmar­ ■ keting lesen Sie ab Seite 46.

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business4 | auftakt

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itte Februar 2011 wurde das Konsulat der Republik Slo­ wenien in Düsseldorf offiziell er­ öffnet. Die Hauptaufgabe des Konsulats besteht darin, die wirt­ schaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Slowenien und Nord­ rhein-Westfalen zukünftig zu för­ dern, zu stärken und zu erweitern.

Die eigentlichen konsularischen Tätigkeiten in Nordrhein-Westfa­ len werden auch künftig durch die Botschaft der Republik Slowenien in Berlin ausgeführt. Die ersten Abkommen über die Zu­ sammenarbeit zwischen Wirt­ schaftsverbänden wurden bereits anlässlich der Eröffnung in der Landeshauptstadt von Nordrhein-

Neues Konsulat

Foto: Kunsulat der Republik Slowenien

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Slowenien und Nordrhein-Westfalen sollen verstärkt werden.

Mehrere hundert Gäste kamen zur Eröffnungsveranstaltung.

Westfalen vereinbart. So unter­ zeichneten mit AutoCluster.NRW, Chemie.NRW, Kunststoff.NRW so­ wie Produktion.NRW führende Branchencluster des Landes eine Kooperationsvereinbarung mit der Industrie- und Handelskammer Slowenien. Durch die Vereinbarun­ gen sollen die Wirtschaftsbezie­ hungen der Republik Slowenien und Nordrhein-Westfalens für die Branchen Automobil, Chemie, Kunststoff, sowie Maschinenbau und Produktion intensiviert und strategische Partnerschaften an­ gestoßen werden. Zugegen waren die Ministerin Dr. Angelica Schwall-Düren, vom Mi­ nisterium für Bundesangelegen­ heiten, Europa und Medien des Landes NRW, sowie der sloweni­ sche Botschafter Mitja Drobnič. Der Botschafter überreichte au­ ßerdem eine Auszeichnung des Ministers für die „Slowenen im Grenzland“ und weltweit an den „Slowenischen Kultur- und Sport­ verein Bled“ aus Essen sowie an dessen langjährigen Vereinsvorsit­

zenden Ivan Hudina und seine Ehe­ frau Marija. Die Auszeichnung wird für beson­ deres Engagement bei der Erhal­ tung der slowenischen Identität in Deutschland sowie für die Unter­ stützung bei der Durchführung der Konsulartage der Slowenischen Botschaft vergeben. Deutschland ist Sloweniens wich­ tigster Handelspartner. Der Wa­ renaustausch lag zwischen Januar und August 2010 mit einem Ge­ samtvolumen von 4,6 Mrd. Euro wieder um 12,2 Prozent höher als im gleichen Zeitraum 2009. Bedingt durch die regionale Nähe sind die Beziehungen zu Bayern und Ba­ den-Württemberg besonders stark ausgeprägt. Die Zusammenarbeit mit Nordrhein-Westfalen soll durch die Arbeit des neuen Konsu­ lats sowie durch gemeinschaft­ liche Aktivitäten mit den vier Clus­ tern ausgebaut werden. Geleitet wird das Konsulat in Düs­ seldorf von Matjaž Pen. Es befin­ det sich in der Monschauer Straße ■ 12, 40549 Düsseldorf.

Politische Erfolgsgeschichte Humorvoll beschreibt Daniel Zimmermann seinen Aufstieg zum jüngsten Bürgermeister Deutschlands.

Foto: Fackelträger Verlag

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onheim am Rhein: Es rieb sich so manch altgedienter Politiker er­ staunt die Augen, als klar wurde, wer die Wahl zum Bürgermeister am 30. August 2009 gewonnen hatte. Das neue Stadt­ oberhaupt hieß Daniel Zimmermann. Mit 27 Jahren ist er damit der jüngste Bürgermeister Deutschlands. Dieses Ergebnis ist auch deshalb so bemerkenswert, weil Zimmermann keiner etablierten Partei angehört. Vielmehr hat er die Siegerpartei zehn Jahre zuvor zu­ sammen mit Freunden aus der Taufe gehoben. PETO – von Lateinisch „ich fordere“ – ist der Name der Partei, die seit ihrer Gründung einen Erfolg nach dem anderen verbucht. Seitdem ist der ehemalige Lehramtsstudent verantwortlich für eine Stadt mit 42 000 Einwohnern

und Vorgesetzter von 450 städtischen Angestellten. In seinem äußerst lesenswerten – und durchaus auch humorvoll beschriebenen – Buch „Ich kann Bürgermeister“ aus dem Fackelträger Verlag beschreibt Zim­ mermann sein Erfolgsgeheimnis und wie er die Herzen „seiner“ Monheimer für sich gewann. Er schreibt aber auch über seine ganz alltäglichen Pflichten und die gro­ ße Verantwortung, die ein solches Amt automatisch mit sich bringt. Das Buch ist für 19,95 Euro im Buchhandel oder unter www.fackeltraeger-verlag.de erhältlich. Ab Seite 12 lesen Sie in business4 mehr über Bürger­ meister Daniel Zimmermann und seine wirtschaft­ ■ lichen Visionen für die Stadt Monheim.

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Das WeltAuto am Airport Business Park

Das Autohaus Moll eröffnete eine auf Gebrauchtwagen spezialisierte Dependance in Düsseldorf.

Foto: JG І Adelbert Moll GmbH & Co. KG

Die Geschäfts­ führer Frank Faber und Timm Moll (von links) bei der Eröffnung ihrer neuen Filiale.

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ürzlich erst eröffnete AutoPark Moll an der Niederrheinstrasse 99 in Düsseldorf-Loh­ hausen: 17 400 Quadratmeter, 450 Gebraucht­ wagen, neue Mitarbeiter und ein großer Name. Ausschließlich gebrauchte Fahrzeuge der Mar­ ke VW werden seitdem dort unter dem Dach „Das WeltAuto“ zum Verkauf angeboten. Die neue Filiale befindet sich nur etwa 300 Meter vom Flughafen entfernt und ist dementspre­ chend bestens an die Innenstadt angebunden. Zusätzlich zu einem umfassenden Pkw-Ange­ bot mit allen gängigen Modellen, offeriert die neue Moll-Filiale auch ein ausgewähltes Sor­ timent an Nutzfahrzeugen für unterschiedliche Einsatzzwecke und bietet einen für alle Marken geöffnete TÜV-Prüfstützpunkt. Zudem ist für den Standort ein VW-ExpressKundenservice in der Planung. ■

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Fotos: Steigenberger

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er Startschuss für die um­ fangreichen Renovierungsar­ beiten im Steigenberger Parkhotel fiel am 1. März 2011: Schrittweise werden seit diesem Zeitpunkt 94 Zimmer und Suiten neu gestaltet. Zunächst stehen die Gästezimmer auf der vierten Etage auf dem Pro­ gramm. Nach einer kurzen Renovierungs­ pause während der beiden Düssel­ dorfer Großereignisse – dem Euro­ vision Song Contest und der Messe Interpack – folgen vom 19. Mai 2011 an die übrigen Zimmer und Suiten. Die neuen Gästezimmer mit ihrem speziell angefertigten Mobiliar werden in freundlichen Beige-, Grau-, Braun- und Blautönen ge­ halten sein. Für die Wände wurde Toile-de-Jouy gewählt, ein edler Baumwollstoff mit floralem De­ sign, der den Zimmern eine franzö­ sische Note verleiht. Das Angebot des Grandhotels wird zudem durch ein neues Restaurant komplettiert: dem „Steigenberger

Grandezza am Kö-Bogen Das Steigenberger Parkhotel wird seit Anfang März 2011 – bei laufendem Betrieb – umfassend renoviert. Zehn Millionen Euro fließen in die Neugestaltung der Restaurants und der Bar, der öffentlichen Bereiche sowie in die Renovierung der Zimmer.

Das Steigenberger Parkhotel ist die „Grand Dame“ der Düsseldorfer Hotele­ rie (oben). Eine groß angelegte Renovierung verhilft ihr zu neuem Glanz. Eck“. Von der Königsallee kom­ mend, wird man direkt auf die Ter­ rasse des trendigen Restaurants

mit Lounge Charakter flanieren können. Mit dem neuen „Steigen­ berger Eck“ und dem neuen Res­

taurant „Menuett“, mit Wintergar­ ten und herrlichem Blick auf den Hofgarten, werden zwei Highlights nach Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts eröffnet. Den Abschluss bildet die Neuge­ staltung der Außenbereiche im Zuge der Fertigstellung des KöBogens. Das neue Innendesign des Steigenberger Parkhotels stammt von dem Büro Peter Silling & Asso­ ciates Hotel Interior Design mit Sitz in Köln. Die zu renovierenden Bereiche werden vom restlichen Hotelbe­ trieb so abgetrennt, dass das Grandhotel seinen Gästen während der gesamten Bauzeit ohne Beein­ trächtigungen im Service zur Ver­ ■ fügung stehen kann. Steigenberger Parkhotel Königsallee 1a 40212 Düsseldorf T (0211) 1381-0 | F 1381-592 duesseldorf@steigenberger.de www.duesseldorf.steigenberger.de

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Hafen-Ausbau Der Krefelder Hafen investiert 40 Millionen Euro in einen neuen Hafenbahnhof.

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Foto: Jacek Cegla

aut Informationen der Stadt Krefeld stellte Geschäftsfüh­ rer Rainer Schäfer Ende März 2011 erstmals die Ausbaupläne der Ha­ fen Krefeld GmbH & Co. KG – die zu

fähig bleibt. Ein Förderantrag für einen 85-prozentigen Zuschuss aus Mitteln zur Förderung des klassischen Kombiverkehrs wurde schon gestellt. Neben den vier Um­ schlaggleisen mit ei­ ner Länge von je 750 Metern soll der neue Hafenbahnhof vier Ab­ stellspuren bekom­ men. Eine 720 Meter lange Kranbahn er­ Das Verladen soll am Krefelder Hafen künftig ein­ möglicht das Verladen facher werden. der Güter. Krefeld soll 51 Prozent der Stadt Krefeld und zu durch diese Investition schneller 49 Prozent der Neuss-Düsseldor­ die Knotenpunkte in Deutschland fer Häfen GmbH gehört – für den und im europäischen Ausland be­ Rheinhafen vor. Die Hafengesell­ dienen können. Bei den Plänen schaft möchte für etwa 40 Millio­ wurde auch umfangreicher Lärm­ nen Euro auf rund 200 000 Quad­ schutz einbezogen, um die Anwoh­ ratmetern Fläche einen neuen ner nicht zu belasten. Die ver­ Hafenbahnhof, das Trans Terminal kehrstechnische Erschließung des Krefeld, errichten. Es geht dabei geplanten Hafens ist allerdings um eine bessere Anbindung des nicht in der Investitionssumme von Hafens an die Schiene, damit er für 40 Millionen Euro enthalten und ist den Containerumschlag der Zu­ auch nicht aus den beantragten ■ kunft gerüstet ist und konkurrenz­ Mitteln förderfähig.

HIN.GUCKEN!

Schönes aus Düsseldorf Düsseldorfer Hausbrauerei eröffnet ersten Fan-Shop.

Sie sind ein mittelständiger, überregionaler Verlag?

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Sie wollen schneller bei Ihren Lesern sein? Sie brauchen mehr Zeit für die Anzeigenakquise? Sie wollen einen immer aktuellen Seitenspiegel? Wenn Sie nur eine dieser Fragen mit Ja beantworten, sagen wir Ihnen wie! Foto: Schlüssel

in Blick in das Schaufenster des Schlüssel-Lädchens lässt das Herz der Fans seit kurzem höher schlagen: Aus­ gefallene Produkte, von Bekleidung über Accessoires, Bücher und Fan‑Artikel be­ reichern das Angebot in der Bolkerstras­ se. Als feste Kooperationspartner konnten bereits Düsseldorf Marketing & Touris­ mus, For­tuna Düsseldorf, der Droste Ver­ lag, Killepitsch und das Designerlabel „null:zwo:elf“ gewonnen werden. Das Brauerei im Herzen der Schlüssel‑Lädchen ist nun fester Bestand­ Düsseldorfer Altsstadt. teil der Altstadt und soll passionierte Düsseldorfer, aber Besucher der Stadt anziehen. Somit ist die Hausbrauerei „Zum Schlüssel“ die erste ■ Brauerei der Stadt, die über einen eigenen Fan-Shop verfügt.

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business4 | VISION

Daniel Zimmermann ist Deutschlands jüngster

Foto: Ralph Matzerath; Šimičić

Bürgermeister

An seinem ersten Tag als Bür­ germeister von Monheim fuhr Daniel Zimmermann mit dem Rad zur Arbeit.

« Fünf strategische Ziele für die Zukunft. »

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ls 16-jähriger Gymnasiast gründete Da­ niel Zimmermann gemeinsam mit Schulfreunden in Monheim die Jugendpartei PETO (abgeleitet aus dem lateinischen „ich fordere“). Im Jahr darauf erhielt sie 6,1 Prozent der Stimmen und zwei 18-jährige Schüler (einer davon Zimmermann) zogen in den Stadtrat ein. In der darauf folgenden Wahl konnte PETO bereits 16,6 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. 2009 war die Sensation schließlich perfekt: Mit 29,6 Prozent war PETO die zweitgrößte Fraktion im Stadtrat und lag nahezu gleichauf mit der CDU, auf die 30,2 Prozent entfielen. Dafür konnte sich PETO mit ihrem Bürgermeisterkandidaten Daniel Zimmermann bei der Direktwahl behaupten. Auf den damals erst 27-jährigen Lehramtsstudenten entfielen 30,4 der Stimmen. Sein größter Konkurrent von der CDU konnte lediglich 26,8 Prozent der Wähler für sich begeistern. Damit wurde Daniel Zimmermann zum jüngsten Bürgermeister in Nordrhein-Westfalen und gleichzeitig jüngstem Stadtoberhaupt Deutschlands. Seitdem ist er verantwortlich für eine Stadt mit rund 42 000 Einwohnern und Vorgesetzter von etwa 450 städtischen Angestellten.

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Nach nun eineinhalbjähriger Amtszeit fragte business4 ihn nach seinem Erfolgsrezept und seiner Vision zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Monheim. b4: Seit 2009 sind Sie nun Bürgermeister der Stadt Monheim. Einige Zeit später haben Sie ein Buch ge­ schrieben (mehr dazu auf Seite 8). Wieso? Daniel Zimmermann: Wir hatten mit den Leuten von der PETO schon vor längerer Zeit einmal die Idee, unsere Geschichte in ein Buch zu packen. Nach der Wahl kam der Kölner Fackelträger Verlag auf mich zu und ich dachte mir: So eine Gelegenheit kommt nicht wieder. b4: Ist es eine politische Autobiographie? Daniel Zimmermann: Für eine Biographie bin ich sicher zu jung. Mir ging es vor allem um Motivation, allerdings nicht nur der jungen Leute. Die sind natürlich durch diese Geschichte ohnehin angesprochen. Die Geschich­ te der PETO hat natürlich eine hohe Identifikations­ wirkung gerade für Leute, die selber noch zur Schule gehen. Sie sehen: Kommunalpolitik ist etwas für Je­ dermann. Aber das ist eine Aussage, die auch für ältere Menschen zutreffend ist. Kommunalpolitik gilt allge­ mein als trocken und langweilig und es haben eigent­

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lich quer Beet alle politischen Parteien Schwierig­ keiten, zusätzliches Personal zu rekrutieren.

b4: Sie erklären in dem Buch, dass Sie sich anfangs nicht sehr für Politik interessiert und eher zufällig eine Partei gegründet haben. Sehen Sie darin das Erfolgs­ rezept von PETO ? Daniel Zimmermann: Nein, das Erfolgsrezept würde ich nicht in unserem politischen Desinteresse sehen. Wir hatten nie das Gefühl, Wahlen gewinnen zu müs­ sen. Und das ist etwas, was mir auch heute noch ganz wichtig ist: ein gesunder Abstand zu dem was man macht. Das ist eine Freiheit, die ich mir bewahren möchte, auch als Bürgermeister. Auch bei der nächsten Wahl sagen zu können, ich muss nicht mehr antreten. Ich kann das machen, aber das ist meine Entscheidung. Ich muss jetzt nicht in den kommenden Jahren so han­ deln, als ob ich schon die Wiederwahl im Kopf hätte, sondern kann mich genau davon frei machen. Das war glaube ich auch in all den Jahren das Erfolgsrezept von PETO: Das Ganze ist gewachsen, ganz ohne Zwang. b4: Verraten Sie unseren Lesern denn, ob Sie grund­ sätzlich für eine Wiederwahl zur Verfügung stehen? Daniel Zimmermann: Ich kann mir das gut vorstellen, aber letztendlich ist das auch eine Sache, die davon ab­ hängig sein wird, ob das hier erfolgreiche sechs Jahre waren – und das ist das, woran ich jetzt erst einmal ar­ beite. b4: Der Rat der Stadt Monheim hat schon 2003 das Leit­ bild des Zielkonzepts 2020 beschlossen. Welche Maß­ nahmen haben für Sie Priorität? Daniel Zimmermann: Das Zielkonzept 2020 haben wir im vergangenen Jahr anders strukturiert. Meiner Mei­ nung nach war es sehr gut, dass der Stadtrat sich die­ ser Sache noch einmal angenommen hat. Es war wenig strukturiert, war wie ein großer Strauß von vielen, ein­ zelnen Vorschlägen, die nicht gewichtet wurden. Der Stadtrat hat dem jetzt einen Überbau gegeben und fünf strategische Ziele als Schwerpunkte definiert. Erstens: Monheim soll kinder- und familienfreund­ licher werden. Es gibt zwar schon herausragende An­ gebote, aber wir möchten diese in der Stadt in den nächsten Jahren noch weiter ausbauen. Zweitens: Wir wollen hier was für unser Berliner Viertel tun. Das ist ein Stadtteil, in dem es verschiedene Schwierigkeiten gibt. Daher wollen wir die Anstrengung darauf legen, dass das Berliner Viertel zu einem Stadt­ teil wie jeder andere wird. Drittens: Wir wollen die Lage am Rhein noch stärker imagebildend für die Stadt nutzen. Monheim ist die ein­ zige Stadt im Kreis Mettmann, die am Rhein liegt. Wir

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versuchen, diese Tatsache bereits im Bereich der Wirt­ schaftsförderung entsprechend zu vermarkten. Aber wir wollen daraus noch mehr machen. Im vierten Punkt geht es um die Themenfelder Wirt­ schaft und Arbeit. Monheim ist die Stadt im Kreis Mett­ mann, die in den letzten zehn Jahren die meisten Ar­ beitsplätze dazu gewonnen hat, während im gesamten Kreisgebiet die Zahl der Arbeitsplätze im selben Zeit­ raum konstant blieb. Wir haben in Monheim ein Plus von 15 Prozent. Darauf sind wir sehr stolz und wollen darauf aufbauen. Gelungen ist uns dies durch unsere Flächen, von denen wir auch immer noch genug haben: Vom kleinen Grundstück für einen Handwerksbetrieb bis zum großen, auf dem auch eine Konzernzentrale Platz hat, können wir die gesamte Palette anbieten. Der letzte Schwerpunkt ist der demographische Wan­ del, den wir zusätzlich gestalten wollen. Es gibt mehr rüstige Rentner als jemals zuvor. Daher haben wir zum Beispiel eine Ehrenamtsbörse initiiert, wo wir Leute, die im Ruhestand sind, aber sich noch nicht zur Ruhe setzen wollen, aktivieren möchten, in verschiedenen Vereinen oder Gruppn aktiv zu werden und die Vereine, die versuchen Ehrenamtler zu finden, zusammenzu­ bringen.

b4: Sie sind in der Stadt Monheim auch gleichzeitig der Leiter der Wirtschaftsförderung. Welche Vorteile kann die Stadt Unternehmern Ihrer Meinung nach bieten? Daniel Zimmermann: Einmal das ganz große Standortplus: unsere Lage zwischen Düs­ seldorf und Köln. Von Monheim aus ist man von keinem Punkt im Stadtgebiet weiter als vier bis fünf Fahrminuten vom Autobahnan­ schluss entfernt. Und zu den beiden Flughä­ fen Düsseldorf und Köln-Bonn ist es jeweils gleich weit. Außerdem haben wir hier jetzt schon einen ganz guten Mix von Unterneh­ men, auch von großen Namen: Bayer CropScience ist hier vor Ort oder auch die UCB GmbH (ehemals Schwarz Pharma). Außer­ dem hat die Cognis GmbH hier bei uns nun ihren Verwaltungssitz. Das sind schon einige Namen, die letztendlich auch beweisen, dass es sich hier gut arbeiten lässt und die dadurch natür­ lich als Zugkräfte dienen. Wir haben ein entsprechen­ des Service-Programm in unserer Wirtschaftsförde­ rung, mit dem wir auch punkten wollen. So erhält man bei uns innerhalb von fünf Wochen eine Baugenehmi­ gung. Darauf geben wir eine Garantie. Das heißt, eine Firma, die hier an einem Gewerbegrundstück interes­ siert ist, kann damit rechnen, dass wir hier nicht ver­ waltungsmäßig langsam arbeiten, sondern wirklich ■ Dienstleistungsservice bieten.

Daniel Zimmermann im Ratssaal von Monheim. Er ist Vorgesetzter von etwa 450 städtischen Ange­ stellten.

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business4 | STREITFRAGE

Atomausstieg – ja oder nein? business4 stellt zwei Energieversorgern eine Streitfrage:

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m 11. März 2011 wird Japan vom schwersten Erdbeben in seiner Geschichte und Tsunami-Wellen erschüttert. Noch am gleichen Tag ruft die Regierung des Landes den atomaren Notfall aus, da in einem Reaktor des Atomkraftwerks Fukushima Eins die Kühlung ausgefallen sei. In den darauf folgenden Tagen ist die Lage unübersichtlich und Experten in der ganzen Welt diskutieren über die möglichen Folgen. Am 12. März kündigt Bundeskanzlerin Angela Merkel Sicherheits-

Grafik: Tommy Weiss Ι Pixelio; Fotos: Stadtwerke Düsseldorf AG, Naturstrom AG

Werden Sie in absehbarer Zukunft vollkommen auf aus Atomkraft generierten Strom verzichten (können)?

checks für die 17 Atomkraftwerke an, zwei Tage später setzt sie die Laufzeiten für die kommenden drei Monate komplett aus. Dies hat auch Auswirkungen auf die Landtagswahlen vom 27. März 2011. Sowohl in Baden Württemberg als auch in RheinlandPfalz müssen die regierenden Parteien Verluste hinnehmen, die Grünen stechen als eigentliche Sieger hervor. In den späteren Analysen werden die Ereignisse von Fukushima als maßgeblicher Faktor für diese ■ Entwicklung genannt.

« Können wir nicht beantworten… » „Die von Ihnen gestellten Fragen sind zur Zeit von uns nicht zu beantworten. Die politischen Äußerungen auf Bundes- und Lan­ desebene lassen aktuell nur sehr eingeschränkte Prognosen über die Zukunft der deutschen Ener­ giewirtschaft zu. Erst wenn sich eine konsolidierte Vorgehenswei­ Michael Pützhofen, Unternehmenskom­ se durch die Politik abzeichnet, können wir für un­ munikation, Stadtwer­ ser Unternehmen die Konsequenzen, die sich da­ ke Düsseldorf AG raus ableiten lassen, ermitteln und unser Handeln ■ darauf ausrichten.“

Diese Übersicht umfasst Kernkraftwerke in Deutschland und stammt aus dem Jahr 2007.

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Quelle: Lencer Ι Wikipedia

Anmerkung der Redaktion: Die Stadtwerke Düsseldorf AG befindet sich mehrheitlich (54,95 Prozent)im Besitz der EnBW Energie Baden-Württem­ berg, dem drittgrößten Energie­ unternehmen in Deutschland. Seit 2005 besteht eine Stromkenn­ zeichnungspflicht für alle Ener­ gieversorgungsunternehmen in

Deutschland, aus der der Strom­ mix mit prozentueller Aufteilung der Energieträger erkennbar ist. Die aktuellsten Zahlen stammen aus 2009. In jenem Jahr stammten 19,8 Pro­ zent der Gesamtstromlieferung der Stadtwerke Düsseldorf AG aus Kernenergie.

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« Ich freue mich über Jeden, der nun sagt : Jetzt ist Schluss, ich handle! »

Dr. Thomas E. Banning, Vorstandsvorsitzender der Naturstrom AG, Düsseldorf „Es ist verständlich, dass ange­ sichts der Bilder aus Japan nun viele Menschen etwas verändern wollen. Weshalb eine Technologie nutzen, die offensichtlich doch nicht wirklich sicher ist? Und für die es längst eine Alternative gibt! Ich glaube übrigens, dass die Men­ schen nicht nur auf die Bilder aus Japan reagieren, sondern auch auf die Politik hier in Deutschland. Wenn eine Regierung erst gegen den Willen der Bevölkerungsmehr­ heit eine Verlängerung der Atom­ kraftwerkslaufzeiten durchdrückt, Kernkraft für 100 Prozent sicher erklärt und dann angesichts des traurigen Gegenbeweises aus

in der großen Politik und beim Ein­ zelnen. Als Reaktion auf das Un­ vermögen der Politik und die Ge­ winnsucht der Konzerne freue ich mich über Jeden, der nun sagt : Jetzt ist Schluss, ich handle. Die Leute, die aktuell in der Regie­ rungsverantwortung sind, hören weder auf die Bürger noch auf die Experten – zumindest nicht auf sol­ che, die nicht von den Energiekon­ zernen bezahlt werden. Von wegen „Sicherheit geht über alles“. Kein AKW in Deutschland war am 14. März unsicherer als am 14. Febru­ ar. Das Moratorium und das hekti­ sche Runterfahren einiger AKW ist reiner Aktionismus – und dann

« Die Leute, die aktuell in der Regierungsverantwortung sind, hören weder auf die Bürger noch auf die Experten. » Angst vor Wahlverlusten Moratori­ en ausruft, von denen gleich klar ist, dass diese nur dazu dienen, Zeit zu gewinnen, dann führt das zu Wut bei den Bürgern und zu der Er­ kenntnis, selbst handeln zu müs­ sen und als Konsument mit dem eigenen Geld das durchzusetzen, was man für richtig hält. Neukunden aufgrund solcher Er­ eignisse wie in Japan zu gewinnen, hat einen sehr bitteren Beige­ schmack – ich wünsche mir, dass nicht erst Katastrophen eintreten müssen, damit sich etwas ändert

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hofft man, dass in drei Monaten so­ wieso kein Hahn mehr danach kräht, wenn die AKW wieder lau­ fen. Und um ein Argument noch­ mals ganz klar zurück zu weisen: Wir brauchen keine AKW als an­ gebliche Brückentechnologie, denn deren Strom verstopft die Leitun­ gen - und den Konzernen die Milli­ onen in die Taschen. Eine Million pro Tag und AKW – das ist die Hausnummer. Statt wie in Sonntagsreden ver­ sprochen, die Erneuerbaren zu för­ dern, wurde in den letzten 18 Mo­

naten alles so eingestellt, dass es für uns und die Erneuerbaren Energiem insgesamt immer schwieriger wird. Das ganze riecht so langsam nach ´Bananenrepub­ lik´. Es sieht doch alles danach

des Staates einging. Da wird wie immer Monopoly vom Feinsten ge­ spielt. Dass wir längst eine Über­ produktion an Strom in Deutsch­ land haben und dass die ihren Strom sowieso nicht mehr zu den

« Es liegt nun an den Bürgern zu sagen und zu zeigen, wo die Reise hingehen soll! » aus, als ob Merkel und Brüderle ihre politische Karriere mit Ende dieser Wahlperiode als abge­ schlossen betrachten und kurz da­ rauf in gut bezahlten Ämtern eines Konzerns wiederzufinden sein wer­ den – Laurenz Meyer, Martin Ban­ gemann, Werner Müller und Ger­ hard Schröder lassen grüßen. Das ist also definitiv kein Kurs­ wechsel, sondern ein Sand-in-dieAugen-Streuen. Das Moratorium ist nur eine Worthülse. Selbst die rechtliche Grundlage dafür ist in keiner Weise geklärt, darauf hat ja auch Herr Lammert als Bundes­ tagspräsident hingewiesen. Nur das Parlament kann die von der Regierung erst vor wenigen Wo­ chen durchgepeitschte Gesetzge­ bung ändern. Und die vier AKWBetreiber E.on, RWE, Vattenfall und EnBW werden es sich be­ stimmt nicht entgehen lassen, rechtlich gegen die Abschaltung vorzugehen. Deshalb haben die ja mit dem Ausschalten auch gewar­ tet, bis die schriftliche Anweisung

früher üblichen Preisen verkauft bekommen, das wird geflissentlich verschwiegen. Teilweise können die froh sein, wenn sie ihn für einen Cent die Kilowattstunde ins Aus­ land verscherbeln können, denn die erneuerbaren Energien drü­ cken längst auf den Strompreis an der Börse und versauen so einigen Leuten die Geschäfte. Kein Wunder also, dass die alle Hebel in Bewe­ gung setzen, um den Hebel wieder umzulegen und den Markt wieder in die Hand zu bekommen. Inso­ fern: Es liegt nun an den Bürgern zu sagen und zu zeigen, wo die Rei­ ■ se hingehen soll!“ Anmerkung der Redaktion: Die Naturstrom AG ist einer der größten unabhängigen Anbieter von Strom und Gas aus erneuer­ baren Energien in Deutschland. Das Unternehmen wurde 1998 von Gründungsmitgliedern ver­ schiedener Umweltverbände wie BUND, NABU, BWE und Eurosolar, gegründet.

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G

espür, Fachkenntnis, Intuition und vor allem viel Geduld hält Angela Krevet-Jung, Geschäftsführerin von Juwelier Krevet GmbH für die wichtigsten Attribute, um Kunden wirklich typgerecht beraten zu können, sie zufrieden zu stellen und vor allem langfristig als Stammkunden halten zu können. Seit 2002 ist sie Geschäftsführerin des Unternehmens, das in Düsseldorf an zwei Standorten – in Himmelgeist und in Holthausen – zu finden ist. Ihr Vater Dieter Krevet, ein gebürtiger Düsseldorfer, verwirklichte sich Anfang der 1960er Jahre seinen Traum. „Ursprünglich hat mein Vater eine kaufmännische Ausbildung absolviert.

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Fotos: Michael Gueth; Werksbilder

Aber er hat sich immer schon für Schmuck interessiert“, erzählt seine Tochter. „Die Krevet-Geschichte begann, als er seiner damaligen Freundin einen Anhänger schenkte. Dieser löste bei seinen Freunden eine solche Begeisterung aus, dass er für alle einen solchen Anhänger besorgen sollte.“ Aus Erzählungen weiß sie, dass er sich damals dachte: „Wieso handelst Du eigentlich nicht selber mit Schmuck? Man kann ja offenbar damit Geld verdienen“ Das Startkapital erhielt Dieter Krevet von dessen Vater, kaufte davon Schmuck ein und verkaufte ihn weiter. Von den Erlösen kaufte er wieder ein, so dass er im Laufe der Zeit seinen Lebensunterhalt davon bestreiten konnte. Nägel mit Köpfen wurde dann 1964 mit der ersten Filiale in Himmelgeist und der Anstellung eines eigenen Goldschmieds gemacht. Einige Zeit später folgte die Filiale in Holthausen. 1978 baute Dieter Krevet in Himmelgeist, nur wenige Meter von der Ursprungsfiliale entfernt (Am Steinebrück 88) ein eigenes Haus und platzierte sein Geschäft darin. Diese Immobilie löste die ersten Räumlichkeiten ab und ist bis heute Hauptsitz von Juwelier Krevet GmbH. Tochter Angelas Einstieg in den Familienbetrieb stand früh fest: „Für mich war immer klar, dass ich die Tradition meines Vaters fortsetzen würde“, erklärt die 44-Jährige. Daher hat sie ihre Ausbildung

im profil: Juwelier Krevet

«Wieso handelst Du nicht selber mit Schmuck? Man kann ja offenbar damit Geld verdienen.»

Schmuckstück Seit 2002 leitet Angela Krevet-Jung die Juwelier Krevet

GmbH in Düsseldorf. In den zwei Filialen kümmert sie sich mit neun Angestellten um die Bedürfnisse ihrer Kunden. 17


business4 | im profil sehr zielführend in diese Richtung gelenkt. Nach ihrem Abitur ging sie zunächst als Au Pair nach Paris, auch um ihre französischen Sprachkenntnisse zu vertiefen. Ein Muss in der Schmuck- und Uhrenbranche, schließlich sitzen viele namhaften Unternehmen im französischsprachigen Kanton in der Schweiz. Danach absolvierte sie eine kaufmännische Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Westdeutschen Landesbank und stieg direkt im Anschluss in den väterlichen Betrieb ein.

zu nennen. Besonders stolz ist Angela Krevet-Jung darauf, dass sie ihren Kunden aufgrund von langjährigen und guten Beziehungen zu den Herstel-

«Wir entdecken oft ausgefallene Schmuckstücke.»

Fotos: Michael Gueth; Werksbilder

«Mir war immer klar, dass kaufmännisches Wissen für die Führung eines Unternehmens unabdingbar ist.»

Top-Uhren wie die­ ses Modell von IWC (unten) sowie Schmuck von Her­ stellern wie Baume et Marcier, Schaf­ frath und Odenwald (rechts) gehören bei Juwelier Krevet zum anspruchsvollen Sor­timent.

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„Diese Ausbildung war für mich Mittel zum Zweck“, erklärt sie rückblickend. „Mir war immer klar, dass kaufmännisches Wissen für die Führung eines Unternehmens unabdingbar ist. Hinzu kommt, dass ich mich sehr für den Bereich Design in der Juwelierkunst interessiere.“ Im väterlichen Unternehmen war sie in alle betrieblichen Abläufe involviert, wozu unter anderem der Besuch von Fachmessen gehört. „Im Laufe der Zeit erschafft man sich durch sie ein breites Netzwerk, wodurch ich die Möglichkeit hatte, meine Kenntnisse im Bereich Schmuckdesign während eines sechsmonatigen Praktikums bei der Uhren- und Schmuckmanufaktur Chopard in Genf zu schulen und vor allem langfristig zu vertiefen“, erinnert sich Angela Krevet-Jung. Nach dem Tod ihres Vaters vor sechs Jahren übernahm sie die Gesamtverantwortung für die positive Entwicklung des Unternehmens mit seinen mittlerweile neun Angestellten an zwei Standorten. Das Sortiment umfasst so hochwertige Labels wie beispielsweise IWC, Omega, Breitling, Chopard, Tag Heuer, Ebel, Longines – um nur einige

lern oftmals limitierte Modelle anbieten kann. Zudem führt Juwelier Krevet GmbH exklusiv in Düsseldorf die Marken Raymond Weil und Sinn. Ersterer ist ein Schweizer Luxusuhrenhersteller Bei den Sinn-Produkten handelt es sich um Spezialuhren des Herstellers aus Frankfurt am Main, die ursprünglich von einem Piloten als Fliegeruhren hergestellt wurden und damit über eine entsprechende Qualität bei Extrembeanspruchung verfügen. „Kunden, die sich für Sinn-Uhren begeistern sind Uhren-Liebhaber. Um ihren Bedürfnissen entgegen zu kommen, laden wir sie am 6. Mai 2011 von zehn bis 18 Uhr zu einem ‘Sinn-vollen’ Tag in unserer Filiale in Holthausen ein“, verrät die Geschäftsführerin. Zu sehen sein wird die aktuelle Kollektion sowie Neuheiten der Baselworld. Dabei handelt es sich um die weltweit wichtigste Messe für Uhren und Schmuck. Die diesjährige Ausgabe endete kurz nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe, am 31. März 2011. Natürlich war Angela Krevet-Jung gemeinsam mit ihrem Mann Peter Jung, der die Filiale in Holthausen leitet, vor Ort. Sowohl die Messe in Basel, als auch die etwas kleinere in Genf gehören zu den Pflichtveranstaltungen: „Wir informieren uns für unsere Kunden über Neuheiten und Sondermodelle und entdecken dabei oft ausgefallene und ungewöhnliche Schmuckstücke.“ Der Trend für die Saison im Bereich Herrenuhren liegt ihrer Beobachtung nach bei mechanischen Sportuhren und auch die Damen bevorzugen Uhren mit großem Durchmesser, gerne mit hellen Lederbändern und in frischen Farben. In puncto Damenschmuck sind Edelsteine in NudeTönen, wie zartes Lila ebenso wie Roségold – auch in Verbindung mit Weißgold die „must haves“.

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Baume & Mercier

Großen Wert legt Angela Krevet-Jung auch bei der Auswahl ihrer Schmuck- und Juwelenhersteller. So sind Produkte von Chopard, Schoeffel, Al Coro, Schaffrath, Odenwald, Fope oder Leo Wittwer nur eine kleine Auswahl des umfangreichen Sortiments. Darüber hinaus fertigt sie selbstverständlich auch Schmuckstücke nach eigenen Entwürfen und Ideen. „Seit vielen Jahrzehnten arbeiten wir mit einem Goldschmiede-Atelier zusammen, welches mit modernster Lasertechnik und präzisen Gussanlagen ausgerüstet ist. Dort werden auch die Erbstücke unserer Kunden, die natürlich einen emotionalen Wert besitzen, so umgearbeitet, dass daraus wieder ein aktueller Wegbegleiter wird“, so die Chefin. Die verwendeten Diamanten stammen zertifiziert aus konfliktfreiem Handel, da sie die Steine direkt aus Antwerpen bezieht. Die Perlstränge und losen Perlen werden von ihrem Perlenhändler direkt vor Ort in Asien eingekauft. Diesen kreativen Part ihrer Tätigkeit empfindet Angela Krevet-Jung als äußerst spannend: „Viele Kunden haben oftmals wenig konkrete Vorstellungen, was mit den Erbstücken geschehen soll. Ich prüfe daher zunächst die

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Qualität der Mate­rialen und entwickele dann entsprechende Ideen, die ich als Skizze an den Goldschmied weitergebe, der dann auf Kundenwunsch zunächst ein Wachsmodell erstellt.“ „Ich gehe grundsätzlich sehr wach durch die Welt, schaue mir alles mögliche neugierig an und erhalte so ständig neue Ideen. Es kann auch vorkommen, dass mir nachts etwas einfällt, was ich dann direkt zu Papier bringe“, erläutert die begeisterte Schmuckdesignerin, wie sie bei der Ideenfindung vorgeht. Ihr oberstes Leitziel: dem Kundenwunsch mit ihrer Erfahrung und Vorschlägen zur Seite zu ste-

«Natürlich sind wir an allen wichtigen Punkten ihres Lebens für unsere Kunden da.» Juwelier Krevet GmbH

hen. „Natürlich sind wir an allen wichtigen Punkten ihres Lebens für unsere Kunden da – sei es bei dem Erwerb eines Verlobungsringes oder der Auswahl der Trauringe, die ihre Liebe ein Leben lang begleiten sollen“. Dazu steht ein großes Sortiment von Firmen wie Gerstner, Meister Design, Christian Bauer und EGF zur Verfügung. Großes Augenmerk wird bei Juwelier Krevet zudem auf den Bereich Service gelegt: „Zur Werterhaltung der edlen Uhren und Schmuckstücke raten wir dazu, die Uhr in regelmäßigen Abständen auf Wasserdichtheit überprüfen zu lassen und die Uhr von Zeit zu Zeit einer Wartung zu unterziehen.“ Außerdem gibt die Expertin folgende Tipps: den Schmuck regelmäßig polieren und reinigen und den Sitz der Edelsteine kontrollieren lassen. Außerdem sollten Perlen möglichst jährlich neu auf Perlseide aufgeschnürt werden. Doch nicht nur nach außen, auch nach innen ist Angela Krevet-Jung stets auf positive Erlebnisse erpicht: „Ich richte ein besonderen Augenmerk auf ein gutes und betriebliches Klima. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mir sehr wichtig. Sie sind die Säulen unseres Erfolges!“ ■

T (02 11) 79 91 20 Bonner Straße 7 40589 Düsseldorf Öffnungszeiten: Mo-Fr: 9.30-13 & 15-18.30, Sa: 9.30-13.30 Uhr krevet-holthausen@arcor.de T (02 11) 75 44 28 Am Steinebrück 88 40589 Düsseldorf Öffnungszeiten: Mo-Fr: 9-13 & 14.30-18, Sa: 9-13 Uhr info@juwelier-krevet.de www.juwelier-krevet.de

im profil: Juwelier Krevet

Juwelier Krevet GmbH legt bei der Auswahl ihrer an­ gebotenen Produkte Wert auf höchste Qualität. Des­ halb finden Kunden hier auch eine große Auswahl von Uhren der Firma Baume & Mercier. In der Ge­ schichte dieser Marke wird die Vision des Gründers von Familienmitgliedern wie Freunden kontinuierlich in die Tat umgesetzt. Die Devise lautet: „Nichts durchgehen lassen, nur Uhren von höchster Qualität produzieren.“ 2011 öffnet sich ein neues Kapitel für die Marke, die sich als unerlässlicher Begleiter aller kostbaren Au­ genblicke im Leben versteht. In einer Zeit des Werte­ wandels erscheinen die Uhren des Schweizer Unter­ nehmens als Konstante und sind dadurch geeignet, die kostbaren Augenblicke des Daseins – wie Hoch­ zeiten, Geburten, Examensfeiern oder Jubiläen – mit dem Stempel der Erinnerung zu versehen. Der neue Claim von Baume & Marcier lautet daher: „Life is about moments“. Dazu stellt Baume & Mer­ cier eine moderne Interpretation der Capeland- und Linea-Modelle vor, zwei der erfolgreichsten Kollek­ tionen des Hauses. Parallel werden weitere stilvolle Modelle eingeführt. www.baume-et-mercier.com

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2011

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februar 2011

Juwelier Krevet zählt zu den bes­ ten Schmuckgeschäften im deutschsprachigen Raum – meint das Schmuckma­ gazin in einem aktuellen Ranking.

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business4 | schwerpunkt

Frauen und Karriere

Wird sie nun eingeführt oder nicht? Wenn ja, dann flexibel oder verbindlich? Die Rede ist von der Frauenquote, die seit Monaten

Foto: Konstantin Gastmann

| Pixelio

kontrovers diskutiert wird. business4 beleuchtet die Hinter-

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gründe in Politik und Wirtschaft und fragt Frauen, die Karriere gemacht haben, nach ihrer persönlichen Einstellung zu ihr.

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Foto: www.ursula-von-derleyen.de

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Foto: www.bettinaflitner.de

Dies hindert sie allerdings bis heute nicht daran, sich vehement für die während ihrer Amtszeit ebenfalls nicht durchgebrachte Frauenquote einzusetzen und dabei auch ihre Nachfolgerin hart ins Gericht zu nehmen. Von der Leyen fordert für Vorstände und Aufsichtsräte großer börsennotierter Unternehmen eine verbindliche Quote von 30 Prozent. Dr. Kristina Schröder setzt vornehmlich auf familienfreundlichere Arbeitszeiten und eine freiwillige Selbstverpflichtung – allerdings auch erst ab dem Moment, in dem sie merkte, wie schwierig bis unmöglich eine Quotenvorgabe in diesem Land durchzusetzen ist. Vor nicht einmal ganz einem Jahr – im Juni 2010 – Dr. Kristina Schröder preschte sie noch mit viel Enthusiasmus vor und wagte es sogar, latente Drohungen auszusprechen: Bis 2013 (weil in diesem Jahr viele Aufsichtsräte neu besetzt werden) müsse die Wirtschaft den Anteil der Frauen in Führungsgremien auf mindesten 20 Prozent erhöhen – ansonsten sei die Quote fällig. Die Reaktion kam prompt. So bezeichnete Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), ihre Fristsetzung als nicht sinnvoll. Zum einen seien mehr und umfangreichere Betreuungsangebote erforderlich und zum anderem sei in vielen Bereichen nicht gewährleistet, dass genügend qualifizierte Bewerberinnen zur Verfügung stünden, um in diesem Zeitrahmen die Quote erfüllen zu können. Dr. Kristina Schröder wählte daraufhin den Weg der Diplomatie und startete noch im Oktober des gleichen Jahres gemeinsam mit DIHK-Präsidenten Driftmann eine Kampagne für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Deren Ziel sei es, Familienfreundlichkeit zu einem Markenzeichen der deutschen Wirtschaft zu machen. Dies soll mit Hilfe flexibler Arbeitszeiten gelingen. Die Initiative „Familienbewusste Arbeitszeiten“ ist Teil des Unternehmensprogramms „Erfolgsfaktor Familie“, mit der sich die Bundesregierung in Kooperation mit Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften – übrigens schon seit 2006 – für eine familienfreundliche Arbeitswelt einsetzt. >

Foto: Ingo Heine | BM für Familie

G

anz Deutschland scheint sich in einem Punkt seit Monaten schon einig zu sein: Es gibt nicht nur einen erheblichen Fachkräftebedarf im Allgemeinen, sondern die Damenwelt ist insgesamt im deutschen Arbeitsmarkt viel zu unterrepräsentiert. Dies gelte vor allem für die Führungsebenen der verschiedenen Branchen. Umso verwunderlicher ist die Tatsache, dass sowohl in Politik als auch in der Wirtschaft, bundesweit – aber auch auf regionaler Ebene, nahezu alle Facetten von Meinungen existieren. Die Frauenquote ist in den Fokus des Interesses von Entscheidungsträgern und solchen, die es gerne wären, geraten und die Argumente werden von den Beteiligten hin- und hergeschoben. Dabei ist das Thema alles andere als neu. Bereits Dr. Christine Bergmann, heute unabhängige Beauftragte der Bundesregierung zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs, versuchte während ihrer Amtszeit von 1998 bis 2002 als SPD–Bundesfrauenministerin Frauen stärker zu fördern. 2001 kündigte sie ein Dr. Christine Bergmann Gleichstellungsgesetz an. Die verschiedenen Wirtschaftsverbände reagierten diplomatisch: Sie beschlossen eine „freiwillige Vereinbarung“. Das Gesetz war vom Tisch, die Verbände zufrieden und an der Situation als solcher änderte sich kaum etwas. Als prominente Befürworterin pro Frauenquote präsentierte sich äußerst wirkungsvoll eine ihrer Nachfolgerinnen: In 2005 wurde Dr. Ursula von der Leyen als Bundesfamilienministerin im Kabinett Merkel I vereidigt. Sie behielt ihren Posten auch nach der Wiederwahl der Dr. Ursula von der Leyen Regierung; allerdings nur knapp einen Monat, da sie nach Franz Josef Jungs Rücktritt dessen Amt als Bundesminister für Arbeit und Soziales zu übernehmen hatte.

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business4 | schwerpunkt Rund 3000 Arbeitgeber zählen mittlerweile zu den Mitgliedern. Rückendeckung erhält die Familienmisiterin von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Erst im Februar dieses Jahres setzten die beiden Politikerinnen sich anlässlich einen Spitzengesprächs mit Vertretern der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft und dem Deutschen Gewerkschaftsbund für eben diese familienbewussten Arb eit sz eit mo del le ein. „Eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels eine wichtige Voraussetzung für einen zukunftsfähigen Standort Deutschland“, so die Bundeskanzlerin. Während dieser Veranstaltung unterzeichneten die Bundesfamilienmisterin, Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann (DIHK), Arbeitgeberpräsident Prof. Dr. Dieter Hundt (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände), Otto Kentz-

ler (Präsident Zentralverband des Deutschen Handwerks) und Dietmar Hexel (Bundesvorstandsmitglied Deutscher Gewerkschaftsbund) die „Charta für familienbewusste Arbeitszeiten“. Damit bekennen sich Politik und Wirtschaft zu einer modernen Zeitpolitik und verpflichten sich zu einem gesamtgesellschaftlichen Engagement für familienbewusste Arbeitszeiten als Instrument für eine bessere Vereinbarkeit und zur Fachkräftesicherung. Alle Akteure in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft seien dazu aufgerufen, die Chancen familienbewusster Arbeitszeiten aktiver zu nutzen. Im Frühjahr 2013 soll eine Bilanz der Anstrengungen gezogen werden. Es scheint, als seien alle Befürworter der Frauenquote damit doch wieder vertröstet worden, obwohl nach wie vor die „gesetzliche Pflicht zur Selbstverpflichtung“ kommuniziert wird. Erste Erfolge seien durchaus schon erzielt worden, wie

« Alle Akteure in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft seien dazu aufgerufen, die Chancen familienbewusster Arbeitszeiten aktiver zu nutzen »

CONTRA

„Es ist eine Verpflichtung, den besten Kandidaten für eine Position auszuwählen, unabhängig vom Geschlecht!“ Sabine Krummenerl, Vorstand Provinzial Rheinland Versicherungen

Foto: Provinzial Rheinland

Aufgewachsen bin ich gemeinsam mit einer jüngeren Schwester. Ich bin ledig. Dies hat aber keinen unmittel­ baren Zusammenhang mit meiner späteren beruflichen Laufbahn.

Sabine Krummenerl

b4: Verraten Sie unseren Lesern bitte zunächst ein paar Details zu Ihrer Vita? Wann sind Sie geboren? Sind Sie verheiratet und haben Sie Kinder? Krummenerl: Ich bin im Jahr 1968 in Westfalen geboren und später im Rheinland zur Schule gegangen.

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b4: Wie verlief Ihr beruflicher Werdegang? Krummenerl: Nach dem Abitur habe ich eine Ausbildung bei der Allianz Versicherung in Köln zur Versicherungskauffrau gemacht. Dort hatte ich nach der Ausbildung diverse Funktionen, überwiegend im Bereich der Industrie- bzw. Fir­ menversicherung mit einem Schwerpunkt im Vertrieb und im Underwriting. Zuletzt verantworte­ te ich bei der Allianz Nordwest das Firmen-Sachgeschäft. Seit Juli

2009 bin ich Mitglied des Vorstan­ des der Provinzial Rheinland und hier verantwortlich für die Groß­ kunden, den Bereich Schaden und die Rückversicherung. Mein beruf­ licher Weg führte mich über alle üblichen Stationen einer Versiche­ rungsgesellschaft von der Sachbe­ arbeiterin bis zum Vorstand. Be­ rufsbegleitend habe ich in den 1990er Jahren Weiterbildungen zur Versicherungsfachwirtin und spä­ ter ein Studium zur Versicherungs­ betriebswirtin absolviert.

b4: Wie ist Ihre persönliche Einstel­ lung zur „Frauenquote“. Würden Sie sie aus ihrer eigenen Erfahrung he­ raus befürworten oder halten Sie sie für den falschen Weg?

Krummenerl: Ich bin keine Ver­ fechterin der Frauenquote, und zwar weder aus Sicht der Frauen noch aus Sicht der Unternehmen. Heute verfügen Frauen über her­ vorragende Ausbildungen und be­ rufliche Erfahrungen. Aus meiner Sicht sollten Frauen eine Position aufgrund ihrer Leistungen erhal­ ten und nicht aufgrund einer Quote. Das Leistungspotential von Frauen ist uneingeschränkt vorhanden, so dass wir auch zunehmend Frauen in Führungspositionen sehen wer­ den. Aus Sicht der Unternehmen halte ich es für eine Verpflichtung der Führungskräfte, den besten Kandidaten für eine Position aus­ zuwählen, unabhängig vom Ge­ ■ schlecht.

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Foto: Rudiyanto Wijaya | Arto Fotalia

Frauenanteil in den höchsten Entscheidungsgremien der größten börsennotierten Unternehmen in Europa 2009 In Prozent 27 24

Schweden Finnland Slowakei Dänemark Lettland Bulgarien Niederlande Litauen Ungarn Deutschland Tschechien Großbritannien Rumänien ø EU27 Slowenien Polen Frankreich Spanien Irland Belgien Österreich Estland Griechenland Portugal Malta Italien Luxemburg Zypern

18 18 17 17 15 15 13 13 13 12 12 11 10 10 10 10 8 8 7 6 5 4 4 4 4 4

Nicht EU Staaten Norwegen Island Mazedonien Kroatien Republik Serbien Türkei

42 16 16 15 14 9 0

20

40

60

80

Quellen: Europäische Kommission, Datenbank über Frauen und Männer in Entscheidungsprozessen / Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 4/2010

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Foto: Guillaume Duris | Fotalia

Schröder Mitte März bei der Konferenz der WeltGruppe „Frauen im Top-Mangement“ im Berliner Verlagsgebäude der Axel Springer AG lobend feststellte. Sie ist davon überzeugt, dass die Wirtschaft nun „auf einem guten Weg“ sei. Einige positive Beispiele seien ihr bereits bekannt. „Die vielen selbstgesteckten Ziele, die zuletzt von Unternehmen angekündigt wurden, haben mich positiv überrascht.“ Allerdings mag die Diskussion quer durch alle gesellschaftliche Schichten auch durch diese Maßnahme nicht verstummen. Und es geht dabei längst nicht nur um die Damen von der Leyen und Schröder, die nicht nur 19 Jahre Lebenserfahrung, sondern auch gänzlich unterschiedliche Auffassungen zur Vorgehensweise trennen – und die doch Parteifreundinnen sind. Den ehrgeizigsten Plan verfolgt die Partei Die Linke, die sukzessiv eine Quote von mindestens 50 Prozent Frauenanteil fordert. Die SPD tritt für einen Gesetzesentwurf ein, der eine Quote von 40 Prozent für Aufsichtsräte vorschreibt und bis 2015 gesetzlich zu verankern sei. Auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sprach sich anlässlich des Weltfrauentages am 9. März 2011 gegen Freiwilligkeit und für ein Gesetz aus. Sie sagte: „Eine freiwillige Selbstverpflichtung der Wirtschaft ist gescheitert. Wir brauchen dringend eine Quote, die den sehr gut ausgebildeten Frauen die Türen zu Spitzenpositionen in der Wirtschaft öffnet.“ Zudem bemängelte sie, dass Frauen nach wie vor durchschnittlich 23 Prozent weniger Gehalt bei gleicher Position als Männer erhielten. Die Anträge der Oppositionsparteien wurden im Frühjahr in den Bundestag eingereicht, nachdem Angela Merkel Anfang Februar 2011 alle Diskussionen innerhalb ihrer Fraktion über die Einführung einer gesetzlich vorgeschriebenen Frauenquote für die Wirtschaft beendet hat. Das Plenum beschäftigt sich mit den Anträgen am 25. Februar 2011 bereits in einer ersten Lesung – vielleicht auch, weil in ihnen auch verfassungsrechtliche Bedenken in Bezug auf das Demokratieverständnis eingeflossen sind. Die Termine der zweiten und dritten Lesung standen zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht fest. Gerne in die Diskussion involviert, sind positive Entwicklungen anderer Staaten. Vor allem Norwegen mauserte sich in den vergangenen Jahren zum Musterbeispiel in punkto Frauenförderung. 2006 führte es als erstes europäisches Land eine feste 40-Prozent-Quote für die Verwaltungsräte

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business4 | schwerpunkt CONTRA

„Frauen gehören doch keiner Randgruppe an“

Ute Schmeiser

b4: Verraten Sie unseren Lesern bitte zunächst ein paar Details zu Ihrer Vita? Wann sind Sie geboren und wie viele Kinder haben Sie? Schmeiser: Geboren wurde ich am 8.7.1968 in Karlsruhe. Ich habe ei­ nen achtjährigen Sohn.

b4: Wie verlief Ihr beruflicher Wer­ degang? Schmeiser: Nach der mittleren Reife absolvierte ich die Fachhoch­ schulreife und anschließend ein Praktikum in einer Werbeagentur. Im Anschluss machte ich eine Aus­ bildung zur Werbekauffrau. Durch meinen Partner, der seinerzeit in den Niederlanden seine Doktorar­ beit schrieb, verschlug es mich nach Köln. Dort habe ich vier Jahre in einer großen Werbeagentur ge­ arbeitet. Weitere Stationen waren Arbeitgeber in Duisburg und Wesel am Niederrhein. Dort war ich für einige Zeit in einer kleineren Agen­ tur für die Kundenbetreuung zu­ ständig. Leider wurde diese Agen­

tur aus internen Gründen aufgelöst. Dadurch verlor ich meine Stelle und stand vor der Wahl: Entweder den Schritt in die Selbständigkeit wagen oder einen neuen Job su­ chen. Nach reiflicher Überlegung – und da ich viele gute Kundenkon­ takte hatte – entschied ich mich für letzteres und gründete im Juni 2001 meine Agentur Schmeiser Marketing. Kurz darauf wurde ich schwanger.

b4: Wie haben Sie es geschafft ihre Familie und die eigene Karriere „unter einen Hut“ zu bringen? Schmeiser: Anfangs war es sehr schwierig, da die Selbständigkeit fast mit der Schwangerschaft zu­

aller Aktiengesellschaften ein. Firmen, die diese nicht erreichten, hätten aufgelöst werden können. In 2008 war die Quote erfüllt.

« Frauen müssen lernen, Möglichkeiten nicht nur zu sehen, sondern auch für sich zu nutzen » Die Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn hat im Sommer 2010 eine Studie herausgegeben, aus der hervor geht, dass die Durchsetzung der Quote gelang, weil es keine nennenswerte politische Opposition gab, denn eine konservative Regierung setze ein „linkes“ Projekt um. Da alle politischen Parteien an einem Strang zogen, konnte sie sich auch gegen die Industrie durchsetzen. Die Qualifikation der Aufsichtsräte hat laut Studie nicht gelitten: 36 Prozent der berufenen Frauen und 22 Prozent der Männer haben ein sechsjähriges Universitätsstudium hinter sich. In Deutschland haben nicht nur Politiker höchst kontroverse Meinungen zu diesem Thema: Sehr prominent äußerte sich beispielsweise Liz Mohn, Chefin des Bertelsmann-Konzerns

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sammenkam. Hinzu kommt, dass mein Sohn kein pflegeleichtes Baby war. Da meine Familie nicht in der Nähe wohnt, konnte mich Anfangs nur mein Partner mit der Betreu­ ung unterstützen. Da war es folge­ richtig, dass ich externe Hilfe in Anspruch nehmen musste. Mit be­ reits sechs Monaten habe ich mei­ nen Sohn zu einer Tagesmutter im Ort gebracht, zum Teil beschäftigte ich sogar zwei Tagesmütter um fle­ xibel zu sein. Überhaupt habe ich ihn sehr schnell stundenweise abgegeben. In meinem Ort stand beispielswei­ se auch die Nachmittagsbetreuung durch den Kindergarten zur Verfü­ gung und später kam er auf eine

Mitte März 2011 in einem Interview mit der Welt: „Frauen müssen lernen, Möglichkeiten nicht nur zu sehen, sondern auch für sich zu nutzen. Solche konkreten Maßnahmen halte ich für den richtigen Weg, da brauchen wir keine Quote.“ Allerdings ist es natürlich kein Geheimnis, dass ihr mittlerweile verstorbene Mann Reinhard Mohn einst der Konzern-Chef gewesen war. Wiederum ProFrauenquote spricht sich eine andere prominente Persönlichkeit aus, die zwar ebenfalls Verlegergattin ist, darüber hinaus aber vornehmlich durch ihre eigene Dr. Maria Furtwängler-Burda Karriere als beliebte Fernseh-Schauspielerin von sich reden macht: Dr. Maria Furtwängler-Burda. Sie sieht Deutschland in der Entwicklung weit hinter anderen europäischen Ländern. Deswegen spricht sie sich vehement für eine Quote aus. Den Grund, warum Frauen in deutschen Vorständen noch un-

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Foto: Henkel

Foto: Privat

Ute Schmeiser, Inhaberin Schmeiser Marketing, Wegberg


b4: Hatten Sie jemals das Gefühl, dass Ihre Kinder Sie in puncto Kar­ riere ausbremsen oder anders ge­ fragt: Gab es Arbeitgeber, die Ih­ nen dieses Gefühl vermittelten? Schmeiser: Ich muss gestehen, dass ich aus persönlicher Erfah­ rung im Bereich Werbeagentur kei­ nen Arbeitgeber kenne, der Mütter wirklich fördert. Es ist eher so, dass man immer präsent bleiben muss. Nach dem Motto: Wenn man ein halbes Jahr nicht da war, ist man vergessen. Im Nachhinein empfinde ich es daher als großes

« Zum Umdenken gehört meiner Meinung nach der Ausbau von Teilzeitmodellen, beispielsweise dass zwei Mitarbeiter sich eine ganze Stelle teilen oder auch viel mehr Betriebskindergärten. » Glück, dass ich mich kurz vor der Schwangerschaft zur Selbständig­ keit entschlossen habe. Es hat wohl so sein sollen.

spiel ihr Kind auch mal mit ins Büro gebracht hatten oder wegen eines kranken Kindes zu Hause bleiben mussten.

b4: Gab es auch Arbeitgeber, die Ihnen in diesem Zusammenhang positiv im Gedächtnis geblieben sind, weil Sie sie förderten? Schmeiser: Insgesamt ist es so, dass es in den Marketingabteilun­ gen bei Unternehmen, in denen ich als Werbeleiterin gearbeitet habe, einfacher war. Da gab es keinen Aufstand, wenn Kollegen zum Bei­

b4: Wie ist Ihre persönliche Einstel­ lung zur „Frauenquote“. Würden Sie sie aus ihrer eigenen Erfahrung he­ raus befürworten oder halten Sie sie für den falschen Weg? Schmeiser: Grundsätzlich finde ich es sehr traurig, dass es überhaupt eine Diskussion darüber gibt. Es wird auch nicht über Männerquo­ ten gesprochen. Frauen gehören

terrepräsentiert sind, sieht sie sowohl in den Frauen selbst, die sich zu wenig zutrauen, als auch in Männern, die Angst vor einer Änderung der Rollenverteilung haben. Dies sagte sie als Schirmherrin des Digitalkongresses DLD Woman, einer Veranstaltung des Burda-Konzerns, im vergangenen Sommer. Die 1966 in Düsseldorf geborene Professorin Ann-Kristin Achleitner, die seit 2001 Inhaberin des Stiftungslehrstuhls der Kreditanstalt für Wiederaufbau (kfW) für Entrepreneurial Finance und seit 2003 Wissenschaftliche Direktorin des Centers for Entrepreneurial and Financial Studies (CEFS) an der Technischen Universität München ist, lehnt eine Quote dagegen strikt ab. Ihre Begründung laut einer Aufstellung von Henkel Diversity: Frauen müssten sich ständig gegen den Vorwurf wehren, sie hätten die Position nur wegen einer staatlichen Vorgabe, nicht wegen ihrer Qualifikation bekommen. Sie selbst scheint die Quote nicht nötig zu haben. Erst vor wenigen Wochen verkündete das Handelsblatt, dass Achleitner, die seit 2009 auch Verwaltungsrätin der Schweizer Bank Vontobel ist, voraussichtlich noch im Laufe dieses Jahres in den Aufsichtsrat des Industriegaseherstellers Linde berufen wird. Wie sieht die Realität aber denn nun aus? Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) beobachtet Trends bei der Besetzung von Spitzenpositionen in großen deutschen Unternehmen. Seit 2006 wird dazu einmal jährlich die Anzahl der Frauen in den Vorständen und Aufsichtsräten der 200 größten deutschen Unternehmen ausgewertet. >

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doch keiner Randgruppe an. Ich bin davon überzeugt, dass es insge­ samt ein Umdenken bei den Män­ nern geben müsste. Das ganze gesellschaftliche und unternehmerische Umfeld muss verändert werden, also die Mög­ lichkeiten Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Bei der Auswahl von Mitarbeitern sollte es doch nach wie vor um Fä­ higkeiten, wie die entsprechende Ausbildung sowie Soft Skills, ge­ hen und nicht um irgendwelche Quoten. Zum Umdenken gehört meiner Meinung nach der Aus­ bau von Teilzeitmodellen, bei­ spielsweise dass zwei Mitarbei­ ter sich eine ganze Stelle teilen oder auch viel mehr Betriebskin­ dergärten. In anderen Ländern, aber auch in einigen Branchen in Deutschland, funktioniert es doch. Warum also eine künst­ liche Quote darauf setzen? ■

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13.01.2009 12:00:29 Uhr


business4 | schwerpunkt

Foto: Henkel

Ihre eigene Zielvorgabe: weltweit 30 Prozent Frauen in Führungspositionen bis Ende 2015. „Mehr Frauen in Führungspositionen ist kein Diktat einer falsch verstandenen Gleichmacherei. Es ist ein Gebot der gesellschaftlichen Fairness und vor allem eine handfeste Notwendigkeit für unseren Erfolg. Mit mehr Frauen an der Spitze werden wir einfach besser“, begründete Telekom-Chef René Obermann seinerzeit die Entscheidung des Konzernvorstands für die Frauenquote. Sein Personalvorstand Thomas Sattelberger fügte hinzu: „Es geht uns bei der Frauenquote nicht um politisch korrekte Alibiregelungen, sondern um die spürbare und nachhaltige Umsetzung von Chancengleichheit für die besten Talente, egal welchen Geschlechts. Unsere jahrelangen Maßnahmen zur Frauenförderung waren redlich und gut gemeint, der durchschlagende Erfolg blieb wie in allen großen Unternehmen leider aus. Deshalb gehen wir jetzt einen neuen und mutigen Weg, ohne die bisherigen Fördermaßnahmen aufzugeben.“ Allerdings tut sich der Konzern laut einem Bericht vom 18. März 2011 im manager-magazin offenbar doch schwer, die eigene Frauenquote umzusetzen. So sei nach dem angekündigten Ausscheiden der Innovationschefin Anastassia Lauterbach nun auch die Position von Caroline Seifert, Leiterin Produktdesign, akut gefährdet.

Zusätzlich wird die Entwicklung im Finanzsektor bei den 100 größten Banken und Versicherungen des Landes erfasst. Laut dem aktuellen Barometer vom 18. Januar 2011 sind Führungspositionen weiter fest in Männerhand. Der Frauenanteil in Vorständen und Aufsichtsräten ist nur marginal gestiegen. Konkret wurden folgende Zahlen genannt. Mehr als 90 Prozent der 100 größten Unternehmen habe keine einzige Frau im Vorstand. 2010 lag der Frauenanteil in den Vorständen der Top200-Unternehmen bei 3,2 Prozent, in den größten 100 sowie den DAX-30-Unternehmen sogar bei mageren 2,2 Prozent. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre gab es beim Männeranteil in den Vorständen der 200 größten Unternehmen einen Rückgang um zwei Prozentpunkte auf 96,8 Prozent. Damit sind nach wie vor 877 von 906 dieser Vorstandsposten von Männern besetzt. In der Finanzbranche sieht das Ergebnis nicht wesentlich anders aus: Hier liegt der Frauenanteil in den Vorständen bei 2,9 Prozent und damit nur 0,4 Prozentpunkte höher als 2006.

« Mehr Frauen in Führungsposi­ tionen ist kein Diktat einer falsch verstandenen Gleichmacherei » Eines der prominentesten deutschen Unternehmen, das bereits sehr früh, im März 2010 und damit als erstes DAX-30-Unternehmen, eine freiwillige Quote einführte, ist die Deutsche Telekom.

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Foto: HSBC

Girls-Day bei Henkel, Patrick Thielen erklärt interssierten Schülerinnen die Anlage

Carolin Gräfin von Schmettow

Sehr positive Beispiele können allerdings aus Düsseldorf vermeldet werden. So schaffte es Carolin Gräfin von Schmettow im Jahr 2001 als erste Frau an die Spitze der Privatbank HSBC Trinkaus und Burkhardt – nach 200 Jahren Männerherrschaft. Die seinerzeit 37-Jährige studierte Mathematik mit Nebenfach Physikalische Chemie an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf sowie Gesang an der Robert-Schumann-Hochschule. Zudem war sie Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes und des

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seitdem Vorstand der ERGO Versicherungsgruppe und verantwortlich für Kundenservice, Betriebsorganisation und Informationstechnik.

Foto: Henkel

Richard-Wagner-Verbandes. 1992 begann ihre Karriere im Bankhaus. In 2001 wurde sie in die Geschäftsleitung der Bank berufen und seit 2001 ist Carolin Gräfin von Schmettow persönlich haftende Gesellschafterin und Mitglied des Vorstands und verantwortet die Ressorts Global Markets, Institutionelle Kunden und Asset Management.

Foto: Targobank

Dr. Simone Bagel-Trah

Maria Topaler

Foto: Ergo

2008 wurde Maria Topaler in den Vorstand der Citibank Deutschland als Generalbevollmächtigte für das Ressort Credit & Risk berufen. Fünf Jahre zuvor stieg sie in die Bank ein, die seit 2011 unter dem neuen Namen Targobank firmiert. Sie gehört zur französischen Genossenschaftsbank Crédit Mutuel, betreut ausschließlich Privatkunden und hat ihre deutsche Unternehmenszentrale in Düsseldorf. Die Stadtsparkasse Düsseldorf kann sogar gleich doppelt im Bereich Frauen im Vorstand von sich reden machen: 2009 schafften es Birgit Roos und Karin-Brigitte Göbel in die vermeintliche Männerdomäne – damit ist die Quote zu 50 Prozent erfüllt. Beide hatten allerdings bereits Erfahrung in dieser Position: Roos war zuvor Mitglied des Vorstands bei der Investitionsbank Berlin und Göbel bei der Taunus-Sparkasse Bad Homburg.

Dr. Bettina Anders

Eine Versicherungsgruppe mit Hauptsitz in Düsseldorf kann seit 2007 ebenfalls mit einem weiblichen Vorstandsmitglied von sich reden machen: Die 1960 geborene Dr. Bettina Anders ist

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Auch im Henkel-Konzern hat eine Frau seit 2009 das Sagen. Die 42-jährige Dr. Simone BagelTrah, eine promovierte Mikrobiologin, die verheiratet ist und zwei Kinder hat, wurde Aufsichtsratsvorsitzende (als erste im Deutschen Aktienindex) und auch Vorsitzende des Gesellschafterauschusses – obwohl Henkel offiziell keine Frauenquote hat. Allerdings setzt sich der Düsseldorfer Konsumgüterhersteller schon lange für den Bereich Work-Life-Balance ein. So wurde er vom CRF Institute, einem der führenden Researchunternehmen im Bereich Arbeitgeberzertifizierung und Employer Branding, mit dem ersten Platz im Gesamtranking von über 90 namhaften Unternehmen gekürt. Genau wie die Karrieren der Damen, sind die Argumente pro oder contra Frauenquote vielfältig – und für kleine und mittelständische Unternehmen nicht unbedingt relevant. Für diese Zielgruppe wurde dennoch im vergangenen Jahr vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ein kostenloses Checkheft für familienorientierte Personalpolitik erstellt (Bezugsadresse im Infokasten). Darin sind sinnvolle Faktoren wie Zeit- und Arbeitsablaufmanagement, Kommunikation nach innen und außen, Familienservice für Mitarbeiter sowie betriebswirtschaftliche Effekte familienfreundlicher Maßnahme zusammengefasst und werden praxisnah erläutert. ■ Information Die Broschüre „Familienorientierte Personalpolitik – Checkheft für kleine und mittlere Unternehmen“ kann kostenlos angefordert oder direkt als PDF her­ untergeladen werden.

www.bmfsfj.de

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business4 | SCHWERPUNKT CONTRA

« Frauen, die gut sind, behaupten sich schon. »

Foto: Michael äGueth

Angela Krevet-Jung, Geschäftsführerin Juwelier Krevet GmbH, Düsseldorf

Angela Krevet-Jung

b4: Verraten Sie unseren Lesern bitte zunächst ein paar Details zu Ihrer Vita? Wann sind Sie geboren und wie viele Kinder haben Sie? Krevet-Jung: Ich wurde 1967 in Düsseldorf geboren, bin verheira­ tet und habe zwei Kinder. b4: Wie verlief Ihr beruflicher Wer­ degang? Krevet-Jung: Nach meinem Abitur ging ich zunächst als Au Pair nach Paris. Im Anschluss folgte eine kaufmännische Ausbildung zur

Bankkauffrau bei der Westdeut­ schen Landesbank. Danach stieg ich in unseren Familienbetrieb ein, absolvierte aber zwischendurch noch ein sechsmonatiges Prakti­ kum in Genf bei der Uhren & Schmuckmanufaktur Chopard im Bereich Schmuckdesign. Mittler­ weile arbeite ich seit über 20 Jahren beim Juwelier Krevet in Düsseldorf. Nach dem Tod meines Vaters im Jahre 2005 übernahm ich das Fami­ lienunternehmen und leite es seit­ dem als Geschäftsführerin in zwei­ ter Generation.

b4: Wie haben Sie es geschafft, ihre Familie und die eigene Karriere „unter einen Hut“ zu bringen? Krevet-Jung: Als die Kinder noch sehr klein waren, war es mir nur halbtags möglich zu arbeiten. Ich hatte das große Glück, auf meine Eltern zurückgreifen zu können. Oma und Opa haben sich zeitweise um meine Kinder gekümmert, wäh­

rend ich gearbeitet habe. Das be­ durfte natürlich immer einer enor­ men Organisation, auch die vielen Hobbys der Kinder mussten unter einen Hut gebracht werden. Diese Zeit war nicht immer entspannt und stressfrei. Jetzt, wo meine Kinder groß sind, ist es unkomplizierter geworden. Sie können nun auch mal alleine zu Hause bleiben oder sich mit anderen verabreden.

b4: Hatten Sie jemals das Gefühl, dass Ihre Kinder Sie in puncto Kar­ riere ausbremsen oder anders ge­ fragt: Gab es Arbeitgeber, die Ihnen dieses Gefühl vermittelten? Krevet-Jung: Nein. Ich konnte bei­ des immer gut miteinander verein­ baren und hatte auch nie das Ge­ fühl, dass meine Kinder unter meiner Berufstätigkeit gelitten ha­ ben. b4: Sie sind ja mittlerweile selb­ ständig und leiten Ihr eigenes Un­

ternehmen. Hat die Entscheidung für eine Familie damit auch etwas zu tun? Krevet-Jung: Es war für mich von Anfang an klar, dass ich unser Fa­ milienunternehmen irgendwann übernehmen würde. Durch diese Art von Selbständigkeit ist man natürlich automatisch flexibler in Familienangelegenheiten. b4: Wie ist Ihre persönliche Ein­ stellung zur „Frauenquote“. Wür­ den Sie sie aus ihrer eigenen Er­ fahrung heraus befürworten oder halten Sie sie für den falschen Weg? Krevet-Jung: Führungspositionen sollten an Personen vergeben werden, die die dementsprechen­ de Qualität mitbringen. Würde im­ mer so verfahren, bräuchten wir keine Frauenquote. Und Frauen, die gut sind, behaupten sich schon. ■

Quelle: databyte

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PRO

« Die Quote zwingt große Firmen dazu, einiges zu ändern! » b4: Verraten Sie unseren Lesern bitte zunächst ein paar Details zu Ihrer Vita? Wann sind Sie geboren und wie viele Kinder haben Sie? Kuch: Ich wurde 1964 in Nürtingen geboren und bin Mutter von zwei Töchtern, die inzwischen sieben und zehn Jahre alt sind. b4: Wie verlief Ihr beruflicher Wer­ degang? Kuch: Ich habe nach dem Abitur zunächst zwei Jahre lang Human­ medizin an der Universität in Frei­ burg studiert,habe danach aber an die Berufsakademie in Lörrach ge­ wechselt und bin nun Dipl. Be­ triebswirtin. Mit dieser Kombinati­ on aus medizinischem Vorwissen und der betriebswirtschaftlichen Ausbildung arbeitete ich zunächst für eine große, amerikanische PRAgentur am Standort Frankfurt als Pharma-Pressereferentin. Von dort aus wechselte ich zu einer deutschen Werbeagentur, eben­ falls in Frankfurt, um auch das Werbegeschäft kennen zu lernen. Ungefähr ein Jahr später versuchte ich, nur mit einem Koffer bepackt, mein Glück in Bangkok. Vor Ort habe ich den Kontakt zur deutschthailändischen Handelskammer aufgenommen und konnte den Kammerleiter von meiner PR-Er­ fahrung überzeugen. Daraufhin habe ich mich um die PR der Kam­ mer gekümmert. Meine nächste Station war eine Anstellung in Edinburgh und danach arbeitete ich als Leiterin Produkt-PR bei Dr. Oettker. Da ist mir das erste Mal richtig aufgefallen, dass es nicht so viele Frauen in Führungspositio­ nen in der Industrie gab. In diesem Unternehmen gab es seinerzeit au­ ßer mir nur noch eine andere Frau

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in der Führungsetage. Allerdings hat mir niemand Steine in den Weg gelegt. Es war ein sehr schönes Arbeiten und ich hatte einen Chef, der sehr offen und kooperativ war. Danach ging ich zur LufthansaCargo nach Frankfurt und während dieser Zeit wurde ich dann auch erstmals schwanger. Allerdings habe ich bereits acht Wochen nach der Geburt wieder angefangen, zu arbeiten. Dies war möglich, da mein Mann und ich entschieden hatten, dass ich mich beruflich weiterentwickele und er nur noch Teilzeit arbeitet, um das Kind be­ treuen zu können. Allerdings war dies auch eine praktische Ent­ scheidung, da ich zu diesem Zeit­ punkt mehr verdiente als mein Mann – und ich bin ihm heute noch dankbar, dass er damit einverstan­ den war. Dann kam ein Angebot und ich wechselte nach München in die ITBranche. Natürlich zog meine Fa­ milie mit mir. Sieben Jahre später starb mein Vater, der gemeinsam mit meiner Mutter das Haus der Braut als Familienunternehmen im Jahre 1968 gegründet hatte und ich entschloss mich, zurück in die Hei­ mat zu gehen, um meine Mutter zu unterstützen. Im vergangenen Jahr eröffnete ich den Betrieb nach ei­ nem kompletten Neubau und leite ihn seither.

b4: Wie haben Sie es geschafft ihre Familie und die eigene Karriere „unter einen Hut“ zu bringen? Kuch: Ich denke, man schafft dies nur, wenn man über ein starkes fa­ miliäres Netzwerk oder ein gewis­ ses Einkommen verfügt, durch das man sich – wie ich zum Beispiel – eine Putzfrau und eine Tagesmut­

Foto: Privat

Sabine Kuch, Inhaberin Haus der Braut – by Sabine Kuch, Mönchengladbach

Sabine Kuch

« Da ist mir das erste Mal richtig aufgefallen, dass es nicht so viele Frauen in Führungspositionen in der Industrie gab. » ter leisten kann. Außerdem muss man immer mit allen möglichen Szenarien rechnen. Was ist, wenn jemand ausfällt, weil er krank wird oder das Kind krank ist. So habe ich eine Tagesmutter ausgewählt, die selbst zwei erwachsene Töch­ tern hat, die im Notfall einspringen können. Dies gilt nicht nur für Selb­ ständige, sondern auch im Ange­ stelltenverhältnis, vor allem dann, wenn viele Dienstreisen nötig sind. Zudem habe ich immer auf Tages­ betreuung gesetzt, sowohl im Kin­ dergarten, als auch jetzt in der Schule. Solche Institutionen müs­ sen einfach da sein und idealerwei­ se noch ausgebaut werden.

b4: Hatten Sie jemals das Gefühl, dass Ihre Kinder Sie in puncto Kar­ riere ausbremsen oder anders ge­

fragt: Gab es Arbeitgeber, die Ih­ nen dieses Gefühl vermittelten? Kuch: Ich hatte tatsächlich eine sehr negative Erfahrung in einem Unternehmen. Dort sagte man mir nach eineinhalb Jahren Anstellung in einem Personalgespräch ins Ge­ sicht, dass Mütter nicht dieselben Leistungen erbringen können wie Männer. Mein Gesprächspartner war ein Mann ohne Kinder. Ich war so geschockt, dass ich kurz darauf kündigte. Und selbst im Nachhin­ ein ärgere ich mich sehr: Es hätte mich nicht geschockt, wenn man mir gesagt hätte, man sei mit mei­ ner Arbeitsleistung nicht zufrie­ den. Aber diese Argumentation fand ich sehr verletzend. Im Rückblick empfinde ich die ITBranche als sehr frauenfreundlich. Dies liegt wahrscheinlich daran,

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business4 | schwerpunkt dass viele Arbeitsgänge internet­ basiert sind und dadurch die Ar­ beitszeiten flexibel sein können. Meine Chefs haben mich auch je­ derzeit unterstützt. Ich wusste im­ mer, wenn mit den Kindern etwas ist, kann ich nach Hause, um mich um sie zu kümmern. Der Fokus wurde auf das Arbeitsergebnis und nicht die Arbeitszeit und Anwesen­ heit gelegt. Und die PR- und Mar­ keting-Branche ist ohnehin eine kleine „Frauen-Insel“. Schon früh wurden in diesem Bereich viele Agenturen von Frauen gegründet und auch auf Kundenseite waren oft Frauen die Ansprechpartner.

ge Zeit Schulungen geleitet, in de­ nen es genau um dieses Thema ging: Verantwortung übernehmen zu wollen. Damals habe ich er­ kannt, dass viele Frauen sich aus vielfältigen Gründen scheuen. Na­

« Meiner Erfahrung nach sind noch zu viele Frauen sehr risikoscheu. Frauen müssen Führung auch wollen! » b4: Wie ist Ihre persönliche Ein­ stellung zur „Frauenquote“. Wür­ den Sie sie aus ihrer eigenen Er­ fahrung heraus befürworten oder halten Sie sie für den falschen Weg? Kuch: Dies ist ein wirklich komple­ xes Thema. Meiner Erfahrung nach, sind noch zu viele Frauen ohnehin sehr risikoscheu. Frauen müssen Führung auch wollen! Ich habe lan­

türlich ist es in erster Linie eine Typfrage, aber auch die Arbeitsbe­ dingungen spielen eine große Rolle. Allerdings bin ich trotzdem davon überzeugt, dass wir in der Gesell­ schaft insgesamt noch nicht das richtige Verständnis zu dem Thema haben. Regularien müssen geän­ dert werden müssen, damit Frauen sich zutrauen, sich in leitende Stel­ lungen zu bewerben ohne direkt ih­

ren Kinderwunsch nach hinten schieben zu müssen. Eine Frauen­ quote würde zumindest dazu füh­ ren, dass größere Firmen Rahmen­ bedingungen ändern müssen, um Frauen zu fördern. In mittelstän­ dischen Unternehmen ist die Situa­ tion ja oft schon ganz anders. Daher bin ich insgesamt für die Frauenquote, aber nicht in erster Linie der Frauen wegen, sondern um die Arbeitsbedingungen, die zu­ zeit gelten generell zu ändern. Von einer Flexibilisierung der Arbeits­ zeiten profitieren ja nicht nur Frau­ en, sondern alle Mitarbeiter. Es gibt schließlich auch Männer, die nicht 50 Stunden pro Woche arbei­ ten möchten, sondern sich auch der Familie widmen möchten. Ich finde es schade, dass es bei dieser Diskussion immer nur um Frauen geht. Es ist meiner Meinung nach ein gesamtgesellschaftlicher ■ Aspekt.

Foto: Konstantin Gastmann | Pixelio

b4: Sie sind ja mittlerweile selb­ ständig und leiten Ihr eigenes Un­ ternehmen. Hat die Entscheidung für eine Familie damit auch etwas zu tun? Kuch: Es war eine absolute Famili­ enentscheidung. Aber nicht primär

wegen meinen Kindern, sondern wegen meiner Mutter. Allerdings wahrscheinlich auch, weil ich auch selbst schon Mutter war. Dies bringt einfach eine andere Denk­ weise mit sich.

CONTRA

„Bei der Personalwahl sollte die Fachlichkeit entscheidend sein“ Karin-Brigitte Göbel und Birgit Roos, Vorstand Stadtsparkasse Düsseldorf

Fotos: Stadtsparkasse Düsseldorf

b4: Wie ist Ihre persönliche Ein­ stellung zur „Frauenquote“. Würden Sie sie aus ihrer eigenen Erfahrung heraus befürworten oder halten Sie sie für den falschen Weg?

Karin-Brigitte Göbel

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Göbel: Ich bin nur bedingt dafür. Bei der Personalwahl sollte die Fachlichkeit und nicht die Quote entscheidend sein. Ich finde Men­

toring und Unterstützung bei der Kinderbetreuung sind der bessere Weg, um Frauen Chancengleich­ heit zu bieten. Roos: Ich bin eigentlich gegen die Quote. Die Person, die am besten geeignet ist, soll den Job bekom­ men, egal, ob Mann oder Frau. Wenn das erreicht würde, wären wir ein Stück weiter. ■

Birgit Roos

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Foto: NDR

business4 | CHEFetage

Lena Meyer-Landrut, Gewinnerin des Eurovision Song Contest (ESC) in Oslo.

Chance für Düsseldorf? Der 56. Eurovision Song Contest findet im Mai 2011 in Düsseldorf statt. Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt bündelt all ihre Kraft, um mit dem musikalischem TV-Großereignis auf sich aufmerksam zu machen.

M

ai 2010: Die deutsche Interpretin Lena gewann mit ihrem Lied „Satellite“ den Eurovision Song Contest (ESC) in Oslo. Damit stand nach Statuten des weltweit größten musikalischen TV-Ereignisses fest, dass Deutschland das nächste Ausrichterland sein wird. Zum ersten Mal nach 28 Jahren, denn auf deutschen Boden fand der ESC zuletzt 1983 – damals in München – statt. Nicole hatte ein Jahr zuvor mit ihrem Song „Ein

bisschen Frieden“ im englischen Harrogate damals noch eine Jury für sich begeistern konnte. Neben Düsseldorf gingen im Sommer 2010 Hannover (Lenas

« Wir sind stolz darauf, für Deutschland Ausrichterstadt zu sein »

Foto: Benedikt Jerusalem

Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers

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bern mit der ESPRIT arena die perfekte Infrastruktur, um ein solches Ereignis realisieren zu können. Dies war dann auch der ausschlaggebende Faktor für die European Broad-

Heimatstadt), Hamburg (Sitz des produzierenden Senders Norddeutscher Rundfunk/NDR) und Berlin (als Bundeshauptstadt) ins offizielle Rennen als Austragungsstadt. Die Stadt Düsseldorf galt für viele als Außenseiterkandidatin, bekam aber dennoch den Zuschlag. Dies wunderte zwar die Musikfans quer durch Deutschland, Veranstaltungsexperten allerdings waren kaum überrascht. Der Grund: Düsseldorf hat im Gegensatz zu all ihren Mitbewer-

casting Union (EBU) – der Zusammenschluss von 56 europäischen Rundfunkanstalten – Düsseldorf den Zuschlag zu geben.

Ganz Düsseldorf freut sich „Ganz Düsseldorf freut sich riesig auf dieses internationale Großereignis. Wir sind stolz darauf, für Deutschland Ausrichterstadt zu sein“, sagte Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers kurz nach der Bekanntgabe. „Wir haben eine erstklassige Bewerbung abgegeben

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Fortunas temporäres Ausweichstadion.

Temporäres Ausweich­ stadion für die Fortuna

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12. Mai statt. „Der Tag, an dem die Entscheidung für Düsseldorf als Austragungsort für den Eurovision Song Contest 2011 gefallen ist, der 12. Oktober 2010, ist auch der Geburtstag für eine neue mediale und touristische Betrachtung unserer schönen Stadt am Rhein. Gefeiert wird dieser Geburtstag dann bis zum ESC-Finale am 14. Mai, wenn ganz Düsseldorf im Zeichen der Musik steht und Gäste, Fans und Bürger gemeinsam feiern“, begrüß-

120 Millionen Zuschauer verfolgen diese Show Allerdings ist der Eurovision Song Contest auch als Wirtschaftsfaktor keineswegs zu verachten: Mit der weltweit größten TV-Unterhaltungsshow wartet auf Düsseldorf eines der größten Ereignisse in der Stadtgeschichte. Rund 2 500 Journalisten aus ganz Europa und unzählige Fans werden in der Rheinmetropole zu Gast sein. Rund 120 Millionen Zuschauer werden Schätzungen nach am heimischen Fernsehen sitzen, wenn sich Sänger aus 43 Nationen in Düsseldorf um die Krone des euro-

Foto: Benedikt Jerusalem

Die Multifunktionsarena steht den Veranstaltern für sechs Wochen rund um das Event zur Verfügung – allerdings musste zu diesem Zweck einiges umorganisiert werden. Die größte Herausforderung: Die drei ursprünglich in der HeimArena vorgesehenen Fußball-Zweitliga-Begegnungen von Fortuna Düsseldorf werden in ein eigens zu diesem Zweck errichtetes, temporäres Ausweichstadion ausgelagert. Dieses Interims-Stadion wurde von der Schweizer Firma Nüssli, einem international tätigen Anbieter, innerhalb von acht Wochen erbaut, ist voll funktionsfähig und fasst rund 20 000 Zuschauer. Das Konzept: Die eingesetzten Materialien werden für die Dauer der Nutzung vermietet, im Anschluss zurückgebaut und dann in Folgeprojekten eingesetzt. Kostenpunkt: 2,7 Mil­ lionen Euro, welche die Stadt Düsseldorf spendierte. Rund zehn Prozent der Investitionssumme soll durch Sponsoren wieder einen Weg zurück in die Stadtkasse finden. Natürlich handelt es sich bei so einer Großveranstaltung rund um Musik in erster Linie um ein kulturelles Ereignis: Das Finale wird am 14. Mai 2011 ausgetragen, die beiden Halbfinale finden am 10. und

te Düsseldorf Oberbürgermeister Dirk Elbers seine Gäste am 17. Januar 2011. An diesem Tag begannen im Apollo Varieté offiziell die Feierlichkeiten zum ESC und Elbers nahm aus den Händen von Oslos stellvertrender Bürgermeisterin Aud Kvalbein und Baerums Stadtdirektorin Marit Langfeldt Ege den Notenschlüssel – eine symbolische Schlüsselübergabe – im Rahmen eines Festaktes entgegen.

Foto: Wange Bergmann

– mit einer erstklassigen Veranstaltungsstätte in einer erstklassigen Stadt. Als Kongress- und Messestadt steht Düsseldorf für Inter­ nationalität und Weltoffenheit. Langjährige Erfahrung bei der Durchführung von Großveranstaltungen und eine ausgezeichnete Infrastruktur bürgen für eine Qualität, mit der unserer Stadt dieser bedeutenden Aufgabe gerecht wird. Die Verantwortlichen des Fernsehens haben sich vor Ort davon überzeugen können, dass sie hier ausgezeichnete Bedingungen vorfinden.“

Oberbürgermeister Dirk Elbers erhält von Oslos stellvertretender Bürgermeisterin Aud Kvalbein und Baerums Stadtdirektorin Marit Langfeldt Ege den Notenschlüssel – eine symbolische Schlüsselübergabe

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Foto: NDR

business4 | CHEFetage

Das Düsseldorfer Rheinufer wird sicher auch beim ESC ein Besuchermagnet sein.

päischen Schlagerwettbewerbs bewerben. Damit die Stadt zu einer großen ESC-Partyzone werden kann, hat Dirk Elbers zahlreiche Arbeitsgruppen eingerichtet. Ein Besuch in der letztjährigen ESC-Ausrichter­ stadt Oslo gehörte zum Vorbereitungspensum, aber auch zahlreiche Arbeitstreffen – unter anderem mit der WDR-Intendantin Monika Piel und NDR-Intendant Lutz Marmor. Parallel dazu wurde eine Ideenbörse initiiert und mit Werbe­ experte Ralf Zilligen ein Kreativ­ direktor benannt, der das „positive

Jahr möchte der veranstaltende Norddeutsche Rundfunk die Kosten etwas niedriger halten, dennoch dürfte sich die Rechnung auch in Düsseldorf auf nicht unter 20 Millionen Euro belaufen.

Die Stadt Düsseldorf muss in die eigene Tasche greifen Finanziert werden sie wie folgt: Die European Broadcasting Union (EBU), der Zusammenschluss von 56 europäischen Rundfunkanstalten, veranstaltet den Eurovision Song Contest und stellt einen Sockelbetrag von 3,8 Millionen Euro

« Mit rund 586 000 Einwohnern hat Norwegens Hauptstadt nahezu die gleiche Größe wie Düsseldorf mit seinen 588 000 Einwohnern. » Lebensgefühl Düsseldorfs“ gemeinsam mit der PR-Expertin Alexan­ dra Iwan transportieren soll. Doch auch die Kosten, um ein solches Event auf die Beine zu stellen, sind nicht zu unterschätzen. Schließlich musste nicht nur das Ausweichstadion finanziert werden, um überhaupt eine Chance auf den Zuschlagzu bekommen – auch die Ausrichtung an sich muss finanziell gestemmt werden. Der Wettbewerb in Oslo verschlang rund 25 Millionen Euro. In diesem

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bereit. Diesen Beitrag finanzieren die EBU-Mitglieder anteilig per Umlage. Die Höhe richtet sich nach der Größe und Wirtschaftskraft der Sender. Den größten Teil der Aufwendungen trägt der austragende Sender, dieses Mal also die ARD unter Federführung des NDR. Weitere Einnahmen sind die Erlöse aus Ticketverkäufen sowie Sponsorengeldern. Aber auch die Stadt Düsseldorf muss tief in die eigene Tasche grei-

fen: Die offiziell zur Verfügung gestellte Nettozahlung beläuft sich auf 7,8 Millionen Euro. Inklusive Mehrwertsteuer summiert sich der Gesamtbetrag damit auf hübsche 9,3 Millionen Euro. Dies kann nur bedingt refinanziert werden. So zerbrechen sich die Verantwortlichen zurzeit den Kopf, ob und wie sie die Bauzäune der Stadt, die zusammengerechnet eine Länge von rund fünf Kilometern ergeben, als Werbefläche für örtliche Sponsoren freigeben können. Zudem dürfte der Anstieg in der Gastronomie- und Hotelbranche zu einem erhöhten Steuereinkommen für die Kommune führen. Es stehen also extreme Ausgaben gegen einen nur schwer zu beziffernden Werbewert für die Zukunft. Oslo ist auch in diesem Bereich Vorbild – und durchaus ein vergleichbares. Mit rund 586 000 Einwohnern hat Norwegens Hauptstadt nahezu die gleiche Größe wie Düsseldorf mit seinen 588 000 Einwohnern. Schätzungen zufolge war der ESC 2010 etwa 134 Millionen Euro wert. Die – kostenlose – Berichterstattung über Norwegens Hauptstadt zeigt Wirkung: Im Juni 2010 verzeichnete Oslo einen Besucherrekord und laut Angaben vom Tourismusbüro Visit Oslo besuchten im Sommer vergangenen Jahres elf Prozent mehr Besucher die Stadt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Zudem sei der Image­ gewinn zwar nicht messbar, aber durchaus bemerkbar gewesen.

Hoher Werbewert? Ähnliches wünscht man sich natürlich auch für Düsseldorf. Marketingexperten gehen mehrheitlich davon aus, dass der Werbeeffekt in Düsseldorf noch höher ausfallen wird. Viele beziffern seinen Wert auf 120 bis 150 Millionen Euro. Ralf Zilligen, der von der Stadt Düsseldorf engagierte Kreativchef

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business4 | CHEFetage für den Song Contest, glaubt laut einem Interview, das er W&V Online Anfang des Jahres gab, sogar an einem Werbewert von annähernd 200 Millionen Euro, und dass der ESC die beste Marketingmaßnahme überhaupt für Düsseldorf sei.

Bereits 2009, beim Eurovision Song Contest in Moskau, trat Schwarzkopf erfolgreich als Sponsor auf. Als alleiniger „presenting partner“ des ESC 2011 erhält Schwarzkopf für die Events in Deutschland umfassende europaweite Rechte in Bezug auf Medien, Partnerschaften, weitere Veranstaltungen und Neue Medien. Die Verantwortlichen haben sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Am 16. April 2011 eröffnet in Düsseldorf mit einer Fassadenhöhe von zehn Metern und einer Gesamtfläche von rund 300 Qua­ dratmetern in unmittelbarer Nähe zur Königsallee, auf der Grünfläche am Graf-Adolf-Platz, temporär

Fest steht, dass sich seit Bekanntgabe Düsseldorfs als Ausrichterstadt die Berichterstattung in sowohl überregionalen, als auch internationalen Printmedien und TV-Sendungen erhöht hat. Ob die Marketingeffekte tatsächlich einen dreistelligen Millionenbetrag erreichen werden, ist noch nicht abzusehen. Allerdings kann man durchaus umrechnen, wie viel Geld in Anzeigen und TV-Werbung investiert werden müsste, um eine ähn­ liche Reichweite zu generieren. Der Sockelbetrag der EBU und Düsseldorfs Eigenanteil summieren sich auf zusammen 13,1 Millionen Euro. Wer zahlt den Rest? Dafür sind Sponsoren, nach Vorbild der Fußballweltmeisterschaften hierarchisch nach Finanzwert, in Form einer Pyramide gekennzeichnet, nötig. Der Zuschlag ist Verhandlungssache und Ansprechpartner dafür die Television Event and Media Marketing AG (T.E.A.M.) mit Sitz in Luzern. Seit 2004 ist T.E.A.M. weltweit die exklusive Marketing-Agentur für die Vermarktungsrechte des Eurovision Song Contest.

…presented by Schwarzkopf Die Spitze wird vom „presenting partner“ besetzt. Dieses Jahr ist es Schwarzkopf, die mit einem Jahresumsatz von 1,7 Mrd. Euro erfolgreichste Marke von Henkel, dem größten Konsumgüterunternehmen der Welt – mit Hauptsitz in Düsseldorf.

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Foto: NDR

« Der Zuschlag ist Verhandlungssache »

Die ESC Moderatoren:

ein eigener Schwarzkopf Store. Das kreative Gestaltungskonzept lieferte Designer Karl Lagerfeld. Der mobile Haar-Tempel verbindet Salon, umfassende Haarberatung, Produkterlebnis und Café mit Kunst und zeitgenössischem Design. Der Concept-Store, dessen komplette Außenfassade beleuchtet ist, trägt den Namen „Schwarzkopf Lightbox by Karl Lagerfeld“ und ist für insgesamt vier Wochen bis zum Finale in der Düsseldorfer Innenstadt geöffnet. Die komplett beleuchtete Außenfassade sowie Bereiche im Inneren des Haar-Tempels sind mit Fotografien eines exklusiv von Karl Lagerfeld für Schwarzkopf durchgeführten Shootings bebil-

dert und machen den Store bereits als Ausstellungsraum zum Erlebnis. „Die Herausforderung bestand darin, einen Concept-Store zu entwerfen, der die Marke in allen Facetten widerspiegelt und absolut modern ist. Wir haben ein mobiles Kunstwerk geschaffen, das ganz anders ist als das, was man bisher gesehen hat“, erklärt Karl Lagerfeld. Eigens für dieses Projekt versammelte der Designer internationale Topmodels wie Coco Rocha, Charlott Cordes sowie seine Muse Baptiste vor der Kamera.

Offizielle ESC-Partner Neben dem „presenting partner“ oder Hauptsponsor gibt es zu jedem Song Contest mehrere nationale Partner. In diesem Jahr gehört die Schokoladenmarke Trumpf der Ludwig Schokolade GmbH & Co. KG aus Bergisch Gladbach dazu. Die Verantwortlichen versprechen sich durch groß angelegte Ver­ losungsaktionen eine erfolgreiche Vermarktung und Stärkung der Eigenmarke. Die Vodafone D2 GmbH, mit Sitz in Düsseldorf, versucht als offizieller Network Partner der Eurovision positiv im Gedächtnis der Fans zu bleiben, und Lufthansa darf sich mit dem Titel „official airline“ des diesjährigen Eurovision Song Contest schmücken. Als Europas größte Fluggesellschaft liegt es laut Unternehmensangabe nahe, dass Lufthansa Zuschauer und Fans nach Düsseldorf bringt. Die Airline verbindet die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt mit wöchentlich über 700 Flügen zu 50 Destinationen in 20 Ländern. Geboten werden im Mai besonders günstige Flugpreise für die Anreise aus ganz Europa. Zudem werden bei der eigentlichen Veranstaltung und in der Fanzone des „Eurovision Village“ zahlreiche Lufthansa-Attraktionen geboten.

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diese getätigt haben, dazu wollten sie sich auf Anfrage von business4 nicht äußern. Fest steht nur, dass sie als „official“-Partner auf der offiziellen ESC-Website prominent präsentiert sind und im Abspann der TV-Übertragungen genannt werden.

Der Metro Konzernsitz in Düsseldorf.

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Neben diesen offiziellen Sponsoren, finden sich Wochen vor dem Event immer mehr Unternehmen, die auf den ESC-Marketing-Zug mit aufspringen möchten. So heißt das lange inoffiziell „Lena Arena“ genannte Ausweichstadion von Fortuna Düsseldorf seit Mitte März 2011 „airberlin world“. Das Flugunternehmen Air Berlin soll nach einem Bericht der Tageszeitung DerWesten eine sechsstellige Euro-Summe in diese Kooperation investiert haben, was das Unternehmen gegenüber business4 nicht bestätigen wollte.

Foto: Wange Bergmann

Auch die Metro Group, deren Konzernzentrale ebenfalls in Düsseldorf sitzt, ist mit ihren Vertriebs­ linien Metro Cash & Carry, Saturn und Galeria Kaufhof einer der offiziellen Sponsoren. Sie will das Programm der Landeshauptstadt unterstützen. „Die Metro Group hat in Düsseldorf ihre Heimat, ist aber in ganz Europa und der Welt zu Hause. Als internationales Handelsunternehmen teilen wir die Leitidee des Eurovision Song Contest, Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen zusammenzubringen“, sagt Dr. Michael J. Inacker, Leiter Kommunikation und Außenbeziehungen der Gruppe. Vor allem in Osteuropa, einer der Wachstumsregionen des Unternehmens, hat der Musikwettbewerb viele Anhänger. Insgesamt ist die Metro Group in 23 der 43 Teilnehmerländer des Eurovision Song Contest mit eigenen Märkten vertreten. Im Umfeld des Eurovision Song Contests wird es ein buntes Rahmenprogramm geben, an dem sich auch drei Vertriebslinien beteiligen: der Großhändler Metro Cash & Carry, der Elektronikfachhändler Saturn sowie die Warenhäuser von Galeria Kaufhof. „Der Handel ist bunt, genauso wie der Euro­ vision Song Contest. Wir wollen im Rahmen des Eurovision Song Contests auch zeigen, wie vielfältig unsere Branche ist“, sagt Inacker. Was genau sich diese einzelnen Sponsoren von ihrer Investition erhoffen – und in welcher Höhe sie

Aufsprung auf den ESC-Marketing-Zug

90 Meter hohe und 70 Meter breite Büro- und Verwaltungsgebäude Dreischeibenhaus am Hofgarten. Seit seiner Nutzung durch den Thyssen-Krupp-Konzern allgemein als „Thyssenhochhaus“ bezeichnet (obwohl die Zentrale 2010 endgültig nach Essen umgezogen ist), wird sich der markante Bau während des Events in den größten Fernseher der Welt verwandeln. Verantwortlich dafür zeichnen Marc Kömmerling von Cadman und Adree Verleger, von ABC Event Production. „Wir können auf 6.300 Quadratmetern Fläche am Thyssenhochhaus das größte Fernsehen der Welt inszenieren – ein wirkliches Mega TV“, so Marc Kömmerling. Die Idee haben die beiden Düsseldorfer Unternehmer in der ESCIdeenbörse der Stadt eingereicht. Oberbürgermeister Dirk Elbers äußerst sich begeistert zu dem krea­ tiven Konzept: „Mit dem Mega TV können wir die Menschen hier in

Die Flugesellschaft airberlin ist Sponsor des Fortuna-Ausweichstadions.

Die Kooperation wird von André Rahn, Director Marketing airberlin, lediglich folgendermaßen erklärt: „Das Stadion wurde in kürzester Zeit geplant und erbaut, das ist einmalig in Deutschland. Wir unterstreichen mit der Namensgebung unsere Partnerschaft mit der Fortuna und sagen ganz deutlich: Wir stehen zur Stadt Düsseldorf.“ Auch eine Architekturikone wird medial ins Gespräch gebracht: das

der Stadt und in ganz Europa vor den Fernsehern begeistern. Der Eurovision Song Contest bringt das Potenzial unserer Stadt und unserer Bürger mit einer Wucht in die Öffentlichkeit, die ich mir zwar erhofft, aber so auch nicht erwartet habe.“ Geplant ist ein Projektionszeitraum vom 4. bis 14. Mai 2011. „Damit können wir die besten Bilder aus Düsseldorf in die Welt schicken. >

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Eine größere Publicity-Idee für unsere Stadt kann es gar nicht geben“, erklärt Kömmerling. Die der Stadt zugewandte Hochhausfassade ist weithin sichtbar und wird sogar von Oberkassel, den Rhein-Brücken, der Innenstadt und vom Hofgarten – eben von vielen städtischen Punkten aus gesehen und bestaunt werden.

Ideenbörse im Internet Bereits Ende letzten Jahres forderte Oberbürgermeister „seine Düsseldorfer“ zur Mithilfe auf. Selbstverständlich war eine möglichst hohe Refinanzierung der Kosten hier vor allem Vater des Gedankens. Mehr als 300 Projekte sind bei der „Ideenbörse“ im Internet eingegangen und über 50 sollen realisiert werden.

ein Service nötig ist. Letztlich ist der versicherungstechnische Aspekt beim Thema Gesundheit natürlich auch immer wieder ein kritischer Punkt, insbesondere bei den zu erwartenden ausländischen Gästen.“ Aber selbst in diesem Bereich können die Pluszahnärzte unbü­ rokratische Lösungen anbieten: „Einerseits verfügen wir durch hochqualifizierte Mitarbeiter im Abrechnungsbereich über das nö­ tige Know-how, um die komplette Korrespondenz und Abwicklung mit Kostenträgern oder Krankenkassen zu übernehmen. Und andererseits werden wir eigens für den Eurovision Song Contest einen Sozialfond im Wert von 10 000 Euro einrichten, um ausländischen Pa­ tienten, die über keine Krankenversicherung verfügen, eine Grund-

Foto: Pro Sieben, Willi Weber

business4 | CHEFetage

Lena singt auch 2011 im ESC Finale.

Sparmaßnahmen an, die er nicht als solche, sondern als „Risikominimierung“ bezeichnete. Der Rat der Stadt habe bereits für 2011 Kostensenkungen im Bereich städtischen Personal um zwölf Millionen Euro beschlossen, ab 2012 soll „eine Haushaltsverbesserung in Höhe von einem Prozent des Gesamtaufwandes“ verordnet werden. Dieses Einsparvolumen soll jährlich 23 Millionen Euro betragen. Ziel sei es, die Schuldenfreiheit nicht zu gefährden.

Foto: Hardy Welsch

« 120 Millionen Fernsehzuschauer »

Einen 24 Stunden Notfallservice bietet das Spezialisten-Netzwerk Pluszahnärzte.

Neben dem Mega-Fernseher konnte sich auch das Spezialisten-Netzwerk Pluszahnärzte mit ihrem 24 Stunden Bereitschaftsdienst für den Zeitraum vom 18. April bis 15. Mai 2011 in die Sponsorenliste einreihen. 34 Zahnärzte gewährleisten an vier Standorten in Düsseldorf diesen ungewöhnlichen Notfall-Service. Matthias Bornemann, zuständig für Marketing und PR, erklärt warum: „Die Erfahrung der WM beispielsweise hat gezeigt, dass solch

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versorgung zukommen zu lassen.“ Er gibt aber auch offen zu, dass sich die Partner durch diese Aktion langfristig eine gute Publicity und Bekanntheitssteigerung erhoffen.

Die Stadt muss an anderer Stelle sparen Bei einer außerordentlichen Verwaltungskonferenz am 13. März 2011, die übrigens in der ESPRIT arena stattfand, kündete Oberbürgermeister Elbers laut Berichterstattung in der Rheinischen Post

Obwohl nicht alle politischen Parteien in Düsseldorf gänzlich von dem Vorhaben ESC-Düsseldorf begeistert waren, stehen sie mittlerweile zumindest offiziell geschlossen dahinter – und hoffen vermutlich im Stillen, dass das Konzept und die angepeilten Marketingeffekte für die Zukunft auch aufgehen. Als sicher gilt zumindest, dass am 14. Mai 2011 rund 120 Millionen Menschen via Fernsehen auf Düsseldorf aufmerksam gemacht werden, mehrere hunderttausend Fans in und um die Arena das Event live verfolgen und voraussichtlich 3 000 Journalisten die Botschaften auch im Anschluss in die Welt tragen werden. ■

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business4 | Chefetage

„Nach dem Song Contest werden mehr Besucher nach Mönchengladbach kommen“

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Peter Schlipköter

ir von der Marketing Gesellschaft Mönchengladbach mbH glauben, dass die Eurovison 2011 in Düsseldorf auf jeden Fall Strahlkraft auf die umliegenden Städte, wie Mönchengladbach, aber auch die ganze Region haben wird. Durch die mediale Berichterstattung, insbesondere das Fernsehen, werden die Menschen natürlich in erster Linie auf Düsseldorf aufmerksam gemacht, aber wir denken, dass ganz NordrheinWestfalen von diesem Ereignis profitieren wird. Wir in Mönchengladbach versprechen uns insbesondere eine gute Auslastung in puncto Hotels. Außerhalb der Hotel- und Gastronomiebranche können die wirtschaftlichen Aspekte nur bedingt

eingeschätzt werden. Ich könnte mir vorstellen, dass positive Nebeneffekte in Folge des Ereignisses verzeichnet werden können. Konkret, dass nach dem Song Contest mehr Besucher zu uns kommen. Von Erfolg kann man sprechen, wenn es durch die Eurovision gelingt, mehr Menschen in unsere Region zu bringen, da wir zeigen konnten, dass hier viel passiert und viel geboten wird. Auf eigene Veranstaltungen, wie beispielsweise Public Viewings, werden wir verzichten, da wir uns durch sie nicht viel versprechen und es sich daher finanziell für uns nicht rechnet.“ Peter Schlipköter, Geschäftsführer ■ Marketing Gesellschaft Mönchengladbach mbH

Was sagen die Nachbarn? Der Eurovision Song Contest: Weltweit sollen 120 Millionen Menschen im vergangenen Jahr die Über­ tragung der Eurovisionssendungen verfolgt haben. Eine ideale Werbeplattform für die Ausrichterstadt. Werden die umliegenden Nachbarn ein Stück vom Kuchen abgekommen? business4 fragte nach: Glauben Sie, dass der Eurovision Song Contest in Düsseldorf auch für Ihre Stadt in wirtschaftlicher Hinsicht positive Auswirkungen haben wird?

„Wir hoffen, dass viele Besucher ins Bergische Land kommen werden“

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Holger Piwowar

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ir sind uns sicher, dass der diesjährige Eurovision Song Contest in Düsseldorf auch für unsere Region – also Remscheid, Solingen und Wuppertal – wirtschaftlich relevant ist. So haben wir bereits seit längerer Zeit Anfragen von Besuchern verzeichnet, die in unserer Region während des Events übernachten möchten. Bereits im Vorfeld hatten wir dazu Kontakt zu unseren Hotelbetrieben. Aufgrund der zeitgleich ebenfalls in Düsseldorf stattfindenden Messe Interpack, sind allerdings schon viele Zimmer früh belegt gewesen, da das Bergische Land Ausweichregion für die umliegenden Messestädte ist. Daher rechnen wir für die Zeit rund um die beiden Veranstaltungen mit einer annähernden Vollbelegung in den Betrieben. Da die Hotels mit Pros-

pektmaterial für die Region ausgestattet sind, hoffen wir natürlich darauf, dass auch nach der Eurovision viele Besucher wieder zu uns ins schöne Bergische Land kommen werden. Allerdings rechnen wir nicht damit, dass während der Veranstaltung hier viel vom Massen­ ansturm zu spüren sein wird. Vermutlich werden die meisten Besucher am Puls des Geschehens – also in der Esprit Arena in Düsseldorf – bleiben und lediglich zur Übernachtung wieder zu uns kommen. Daher haben wir nach reiflicher Überlegung auch darauf verzichtet, innerhalb der Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal spezielle Eurovisions-Veranstaltungen zu organisieren.“ Holger Piwowar, 1. Vorsitzender ■ Bergisches Land Tourismus Marketing e.V

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UNSER MIKRO STEHT BEREIT!

DIE METRO GROUP IST OFFIZIELLER PARTNER DES EUROVISION SONG CONTEST IN IHRER HEIMATSTADT DÜSSELDORF.

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„Ein toller Termin, um Auswärtige auf die Region aufmerksam zu machen“

B Fotos: Snežana Šimičić (1), privat (3)

estimmt! Ich glaube zwar nicht, dass es nachhaltig genau messbar sein wird, aber die Veranstaltung ist für die ganze Region insofern wichtig, dass viele Besucher, Gäste, auch Journalisten, die zu diesem Event kommen werden, vermutlich nicht nur in Düsseldorf bleiben werden, sondern auch schauen wollen, was jenseits der Stadtgrenzen passiert. Davon möchten wir natürlich profitieren. Aber unabhängig davon, wollen wir auch, dass die Monheimer davon profitieren und unterstützen dies zum Beispiel, wenn es darum geht Gastrono-

Fotos: Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH

Daniel Zimmermann

men bei der Organisation von Eurovisions-Partys zu helfen. Neben diesem Aspekt, dass alle Städte hier in der Gegend darauf schielen, ist es ein toller Termin, um die Auswärtigen auf die Region aufmerksam zu machen. Das ist für mich eigentlich noch der wichtigere Punkt. Noch ist nicht ganz klar, welche Veranstaltungen es bei uns geben wird, aber wir haben sehr aktive Altstadtwirte, die mit Sicherheit etwas auf die Beine stellen werden.“ Daniel Zimmermann, Bürgermeister ■ Stadt Monheim

Auch die Regionen rund um das Düsseldorfer Rheinpanorama – Niederrhein, Mettmann sowie das Bergische Land – werden vom Eurovision Song Contest 2011 profitieren. In welchem Umfang, lässt sich allerdings nicht vorhersagen.

„Ich gehe davon aus, dass Krefeld auch langfristig positive Effekte verzeichnen wird“

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Ulrich Cloos

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er erste positive Effekt nach der Vergabe Düsseldorfs als Austragungsort des diesjährigen Eurovision Song Contests ist, dass eine Region ins Blickfeld der Medien gerät, der so bisher nicht gegeben war. Für uns als Stadt Krefeld ist das die richtige Entwicklung und wir freuen uns, mittlerweile in einem Atemzug mit Düsseldorf genannt zu werden. Die unmittelbaren Effekte insbesondere in wirtschaftlichen Aspekten für unsere Hotelbranche sind leider nicht so, wie wir uns dies erhofft hätten. Das liegt daran, dass zeitlich zur Musikveranstaltung in Düsseldorf die Messe Interpack in Düsseldorf stattfindet und daher viele unserer Zimmer bereits im Vorfeld gebucht waren. Wir wissen, dass in der Krefelder Gastronomie die Veranstaltung breit übertragen wird. Ein großes Public Viewing wird in Krefeld nicht organisiert, da wir bereits bei einigen der letzten Fußballveranstaltungen eher negative Erfahrungen gemacht

haben, da das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht ausgeglichen war. Wir haben frühzeitig mit dem NDR-Kontakt aufgenommen, da wir beispiels­ weise die Idee hatten, Hotelschiffe für die Besucher auf dem Rhein bereitzustellen. Offenbar haben die Organisatoren des Eurovision Song Contests aber genügend Kapazitäten in Düsseldorf, da unsere Anfrage unbeantwortet blieb. Ich gehe davon aus, dass Krefeld auch langfristig nachhaltig positive Effekte durch die Euro­ vision verzeichnen wird. So hoffen wir natürlich, dass die Besucher, die nun auf uns aufmerksam werden, zukünftig unsere vielfältigen kulturellen und sportlichen Veranstaltungen nutzen werden. Den größeren Effekt sehe ich aber vor allem darin, dass Krefeld sich langfristig im internationalen Standortwettbewerb als Stadt an der Rheinschiene positionieren kann.“ Ulrich Cloos, Leiter des Fachbereichs Marketing und Stadtentwicklung der Stadt Krefeld ■

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Das Business-Paket der ESPRIT arena

JETZT KANN IHR BUSINESS WAS ERLEBEN.

Es wird aufregend für Sie und Ihre Geschäftspartner. Erleben Sie Rock’n’Goal und reservieren Sie sich und Ihren Kunden den VIP-Zugang zu exzellenten Erlebnissen – mit den Top-Konzerten des Jahres von Herbert Grönemeyer, Roger Waters, den Black Eyed Peas, Bon Jovi, Take That und packen dem Sport mit allen Heimspielen von Fortuna Düsseldorf. Alles vereint in einem exklusiven Business-Paket. Jetzt informieren und profitieren: 0211/1598-1264 | marketing@espritarena.de

www.espritarena.de

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business4 | Chefetage

Als einziges Bundesligasta­ dion bietet die ESPRIT arena eine eigene Kaffeebar.

Business Arrangements Unternehmer, die wichtige Kunden oder eigene Mitarbeiter einladen möchten, um gemeinsam die Highlights in der ESPRIT arena zu erleben, können ab sofort das Komplettpaket Business Seats buchen.

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urch ihre Multifunktiona­ lität setzt die ESPRIT arena neue Maßstäbe, verströmt eine besondere Atmosphäre und bleibende Eindrücke. Sie war letztendlich auch der ausschlaggebende Grund, warum die Landeshauptstadt Düsseldorf überhaupt den Zuschlag als Veranstaltungsort des diesjährigen Eurovision Song Contests erhalten hat – und nicht nur die Metropole Berlin außen vor blieb. Da ist es wenig verwunderlich, dass die Düsseldorfer stolz auf „ihre“ Arena sind. Seit einiger Zeit kann in der ESPRIT arena ein besonderes VIPPaket gebucht werden: die Business Seats. Nach dem Motto: „Wer das Besondere sucht, findet es hier“, haben die Verantwortlichen ein einfaches, aber wirkungsvolles Konzept entwickelt: Man erhält fest reservierte Sitzplätze, die man innerhalb eines Jahres zu 18 von jährlich durchschnittlich 30 angebotenen Veranstaltungen nach Wahl einsetzen kann und erhält dabei ein komplettes all inclusive-Angebot. Bei den namensgebenden Business

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Seats handelt es sich um komfortable, rote Ledersitzplätze direkt auf der Haupttribüne. Von dort aus hat man die beste Sicht auf die gebotenen Sport- oder Showhighlights.

Etwas Besonderes für den Geschäftspartner Die Business Seats bieten sich vor allem für Unternehmern an, die ihren Geschäftspartnern etwas Besonderes bieten möchten. Im Vorfeld verpflichteten die ArenaVerantwortlichen ein Marktforschungsinstitut, um das Konzept auf Praxistauglichkeit hin zu prüfen. Eines der Erkenntnisse: Nutzer der Business Seats müssen sich wohl fühlen können. Um dieses Erlebnis zu ermög­ lichen, werden daher beispielsweise

eine eigene VIP-Abfahrt von der Rotterdamer Straße und eigene VIP-Parkplätze direkt unterhalb der Arena zur Verfügung gestellt. Zudem gibt es einen separaten Zugang über den VIP Check-in, damit die Vorteilskunden nicht zu lange anstehen müssen. Außerdem können Inhaber der Business Seats den exklusiven PLATINUM CLUB ab zwei Stunden vor Veranstaltungsbeginn bis eine Stunde nach Veranstaltungsende nutzen – und dabei das Catering in Form eines hochwer­ tigen Buffets und Getränke (die einzige Kaffeebar in einem Bun­ desligastadion, Antialkoholisches, Wein, Bier) kostenlos genießen. „Die Idee dahinter ist es, dass eine Verabredung mit einem Geschäftspartner zu einem Konzert oder einer Sportveranstaltung wesentlich persönlicher und un­ gezwungener verläuft als ein klas­ sisches Meeting“, erläutert Bernd Ulrich, Marketing Manager der ESPRIT arena. „Die Geschäftsbeziehung kann durch ein solches gemeinsames Erleben auf ein andere

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Fotos: ESPRIT Arena

Die roten VIP-Sessel sind äußerst bequem und bieten beste Sicht aufs Geschehen.

Ebene gebracht werden. Die Partner lernen sich in einer privaten Atmosphäre besser kennen und können sich dadurch im weiteren Geschäftsleben besser einschätzen. Der Geschä f t sa spek t läuft eher nebenbei. Der bishe­ rigen Erfahrung nach, wird wenig bis gar nicht über das Geschäft gesprochen.“

erfreuen?“, so Ulrich. Eine weitere Erkenntnis aus der Marktforschung: Dem eingeladenen Gast vermittelt man mit solch einer Einladung höchste Wertschätzung. „Allerdings“, erzählt Ulrich, „werden die Business Seats nicht nur im Außenverhältnis, sondern tatsächlich auch im Innenverhältnis eingesetzt. Viele Unternehmen nutzen sie auch, um die eigenen Mitarbeiter zu motivieren, beispielsweise als Belohnungsprogramm für einen positiven Geschäftsabschluss“. Die Business Seats können jederzeit gekauft werden. Da die Plätze für den Eurovision Song Contest bereits ausverkauft sind, bietet sich als möglicher Start für Musikliebhaber der 1. Juni 2011 an. An diesem Tag eröffnet Herbert Grönemeyer mit seinem Konzert den diesjährigen Konzertsommer. Allerdings sollte man sich beeilen, nur noch einige wenige Plätze sind verfügbar. ■

« Business Seats sind unternehmensbezogen. »

Paket: Fußball und Konzerte Konzepte dieser Art gibt es im internationalen Vergleich bisher kaum. Die Besonderheit in Düsseldorf ist vor allem die Kombina­ tionsmöglichkeit aus Sport- und Kulturveranstaltungen. „Da die Business Seats nur unternehmens- aber nicht personenbezogen ausgestellt werden, hat man die Möglichkeit seine Partner zu kategorisieren: Wer ist sportlich interessiert und erhält demzufolge eine Einladung zu einem Fortuna Düsseldorf-Spiel, und wen kann ich dagegen mit einem Rock-Konzert

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Konzert-Sommer

Herbert Grönemeyer Tour 2011: Roger Waters – The Wall: Black Eyed Peas: Bon Jovi: Take That:

08.06.2011 18.06.2011 28.06.2011 13.07.2011 25.07.2011

Kontakt

ESPRIT arena Vanessa Scheuschner T (0211) 1598-1264 scheuschner@espritarena.de www.espritarena.de Das Business Seat-Paket beinhaltet neben der dauerhaften Anmietung des roten Le­ derstuhls auf der Haupttribüne unter ande­ rem kostenlose Parkplätze direkt unter der Arena, ein VIP Check-in, schnelle Akkre­ ditierung im VIP-Bereich, Nutzung des ku­ linarischen Angebots im PREMIUM CLUB sowie auf Wunsch eine werbliche Präsenz auf dem Partnerboard sowie Homepage der Arena. Es gilt für 18 Veranstaltungen pro Jahr nach Wahl und kostet 3 000 Euro pro Business Seat.

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business4 | Chefetage

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ersonalsuche ist dasselbe wie der Verkauf von Markenar­ tikeln, sinniert Christa Matthäus, Geschäftsführerin der Agentur Cubus Personalmarketing Network GmbH in Düsseldorf, die sich auf Personalmarketing spezialisiert hat. „Wenn sich die Unternehmen nicht dorthin bewegen, wo deren Zielgruppen unterwegs sind, werden sie für ihre vakanten Stellen keine Käufer, sprich passenden Bewerber finden.”

dings bei wesentlich geringeren Budgets. Und darum brauche es eine optimale Verzahnung der einzelnen Medien und kurze Kommunikationswege, damit gewecktes Interesse zum Ziel führt – zur Bewerbung. „Ja, einfacher war es schon, als eine in überregionalen oder regionalen Zeitungen geschaltete Personalanzeige fast immer auch zum gewünschten Ergebnis führte”, erinnert sich Christa Matthäus. Das

galt für Arbeitgeber und für Arbeitnehmer gleichermaßen. Die Karriere wurde am Wochenende geplant, wenn die Samstagsausgaben auf den Markt kamen. Nach wie vor hat der gedruckte Stellenmarkt allerdings einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Manch neuer Job wird beim Durchblättern fast zufällig gefunden. „Die junge Frau in unserer Nachbarschaft”, führt Christa Matthäus an, „wäre selbst kaum auf die Idee ge-

Vom Suchen und Finden: Personalmarketing Welche Maßnahmen der Personalgewinnung greifen wirklich in Zeiten, wo die Medienvielfalt ständig zunimmt? Die Personalmarketing-Expertin Christa Matthäus verrät Tipps aus ihrer Praxis. Diese zunächst provokant erscheinende Äußerung trifft nach Erfahrungen der Expertin die Realität ziemlich genau: Längst genüge es in vielen Fällen nicht mehr, ein Stellenangebot in der Zeitung oder in einer Online-Jobbörse zu veröffentlichen. Auf diesem Wege würden lediglich die mehr oder weniger aktiv Suchenden erreicht – und diese Gruppe sei zahlenmäßig viel zu klein – zumindest im Vergleich mit dem Jobangebot der Unternehmen. Sie glaubt daher, dass erfolgreiches Personalmarketing dem Produktmarketing immer ähnlicher wird: gezielte Streuung, intelligenter Medienmix, emotionale Bild-/Wortbotschaften – aller-

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Grafik: Thorben Wengert І pixelio

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Foto: cubus personalmarketing network gmbh

kommen, aus ihrer Funktion als Teamleiterin im Call Center eines Telekommunikationskonzerns zu einem Zeitarbeitsunternehmen zu wechseln. Sie las eine Personalanzeige in der Zeitung – und heute ist sie dort als Beraterin im Außendienst, ausschließlich für die Call Center-Branche.“ Ihre Einschätzung: „Die Printanzeige ist für Quereinsteiger nach wie vor unschlagbar.“ Nichtsdestotrotz habe das Internet die Personalsuche revolutioniert, denn durch dieses Medium ist auf einmal der Zugriff auf einen riesigen Markt möglich – und zwar täglich, rund um die Uhr. Der Internetzugang am Arbeitsplatz bereite außerdem den Weg in ein verändertes Bewerberverhalten. So gilt heute der Montag als der Tag mit der höchsten Frequenz bei Jobbörsen. Christa Matthäus: „Mit Personalanzeigen im Web werden mittlerweile für viele Berufsgruppen

Die Personalmarketing-Expertin Christa Matthäus in ihrem Büro in Düsseldorf.

wahlverhalten der Jobbörsen-Anwender. Als Beispiele: Abkürzungen, fremdsprachliche oder selten genutzte Positionsbezeichnungen sind generell zu vermeiden, Unterschlagzeilen mit wichtigen Kriterien zur Aufgabe oder zum Anforderungsprofil verbessern dagegen die Erfassung der jeweiligen Anzeige.

« Der Mix verschiedener Medien, in denen man mit unterschiedlichsten Maßnah­ men aktiv werden kann, scheint das Geheimnis für gute Personalrekrutierung zu sein. » am besten Kandidaten erreicht, die aktiv auf der Suche und demzufolge wechselbereit sind. Dies gilt allerdings weniger für Spontanbewerber, eine Bewerbergruppe, die besonders begehrt ist.“ Doch nicht alle Unternehmen haben positive Erfahrungen mit diesem Medium gemacht. Dies liegt nach Einschätzung der Expertin oftmals daran, dass eine Printanzeige lediglich eins zu eins ins Web gestellt wurde. „Es ist ratsam, sich zuvor mit den Prozessen der Suchmaschinen ebenso auseinander zu setzen wie mit dem Such- und Aus-

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Fazit: Die Onlineanzeige ist in vielen Bereichen der Printanzeige überlegen, das ultimative Rekrutierungstool ist sie allerdings nicht.“ Doch die Problematik liegt nach Meinung von Christa Matthäus weniger im Thesenstreit Print versus Online: „In Zeiten wachsender Medienvielfalt braucht es ein flexibles Personalmarketing-Konzept. Flexibel heißt, dass das Konzept bedarfsweise auf die unterschied­ lichen Anforderungen der Medien zugeschnitten werden kann, die entwickelte Bild-/Wortbotschaft den Arbeitgeber wettbewerbsfähig

aufstellt und gleichzeitig eine zielgruppenspezifische Ansprache zulässt.“ Eine Vielzahl von Unternehmen umwerben ihre potenziellen NeuMitarbeiter bereits jetzt auf unterschiedlichen Wegen. So setzen einige mittlerweile bereits in Schulen an. An Hochschulen finden vielfältige und umfangreiche Aktivitäten statt, auch Rekrutierungsevents sind wieder stark im Kommen. In den so genannten firmeninternen Talent Pools werden die Daten Interessierter gesammelt. Auch in den Sozialen Netzwerken wie zum Beispiel Twitter, Facebook oder You Tube sind viele Arbeitgeber mittlerweile sehr präsent. Der Mix verschiedener Medien, in denen man mit unterschiedlichsten Maßnahmen aktiv werden kann, scheint das Geheimnis für gute Personalrekrutierung zu sein. „Trotzdem gelingen alle angewendeten Maßnahmen nur dann optimal, wenn sie auf einem ganzheitlichen Personalmarketing-Konzept basieren, wie aus einem Guss gestaltet sind und homogene Botschaften enthalten,“ lautet das Credo der Fachfrau. „Gewecktes Interesse muss zur Interaktion auffordern und auf kürzestem Wege zur Firmen-Website

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Grafik: Kurt Altmann І pixelio

business4 | Chefetage

und dem Jobangebot führen. So sollten alle Print- und Onlinemodule mit den entsprechenden Webdomänen versehen sein. Nicht vergessen werden sollte, neben aller

von den Sozialen Netzwerken, die die mediale Monologie hin zum medialen Dialog verwandelt haben. Das Web 2.0 machte das Social Network möglich. XING, Twitter,

« Grundsätzlich ist es für jedes Unternehmen empfehlenswert, seine bisherigen Rekrutierungswege kritisch zu betrachten » konzeptkonformen Gestaltung und Interesse weckendem Inhalt, die Funktionalität und Bedienerfreundlichkeit.“

Keine Angst vor dem Web 2.0 Kommunikationsexperten sprechen gerne davon, dass sich die „one-to-many-Kommunikation“ zur „many-to-many-Kommunika­ tion“ verändert hat. Die Rede ist

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Facebook, You Tube & Co haben sich mittlerweile in Richtung kommerzielle Nutzung emanzipiert und folgen grundsätzlich ihren ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten. Immer geht es dabei auch um die veränderte Informationsverarbeitung und Kommunikation der Menschen. Eines sei allen jedoch gleich: „Sie müssen sich im Klaren sein, dass

Sie alles, was Sie einmal dort eingestellt haben, nie mehr zurückholen oder löschen können,” kommentiert ein für interaktive Werbung zuständiger Manager aus der Süßwarenindustrie. „Wer einen Blog einrichtet, muss auch damit leben, dass vielleicht sein schlimmster Wettbewerber oder verärgerte Kunden dort aktiv werden.” Das ist ebenfalls auf Personalmarketing übertragbar, kommentiert Christa Matthäus. Darum ist eine gute Vorbereitung durch die Entscheidungsgremien eines Unternehmens und Abwägung, mit welchen Inhalten man sich dort präsentieren möchte, notwendig. „Wir binden immer häufiger XING, Twitter und Facebook in Image bildende und aktiv auf Rekrutierung ausgerichtete Personalmarketing-Konzepte mit ein. Vor allem dann, wenn breite Streuung gefragt ist, vielfältige Anforderungsprofile denkbar sind oder eine

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größere Anzahl gleichartiger Jobs besetzt werden sollen. Als einziges Medium dieses Genres bietet derzeit XING jobbörsenähnliche Services an, wodurch eine gezielte Einzelsuche möglich wird,“ so Matthäus.

Immer ein bisschen besser als die anderen

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Grundsätzlich ist es für jedes Unternehmen empfehlenswert, seine bisherigen Rekrutierungswege kritisch zu betrachten: Werden alle finanziell machbaren Möglichkeiten genutzt? Sind die einzelnen Aktivitäten abgestimmt auf die Medien, in denen sie laufen? Sind Bewerberverhalten, Lesegewohnheiten und Suchmethoden berücksichtigt? Ist der eigene Auftritt noch zeitgemäß? Es geht also nicht nur um neue Wege in der Personalgewinnung, sondern auch um die Optimierung der traditionell eingesetzten Per­ sonalmarketing-Instrumente. Das Ziel dabei sollte sein, immer ein wenig besser als andere aufzutreten. So ist ein Querformat im Web eher ungünstig, führt aber in PrintStellenmärkten nach wie vor zu erhöhter Aufmerksamkeit. Fließtext wirkt in der Zeitung anspruchsvoll, mindert im Online­ bereich allerdings den Lesekomfort. Flash-Animationen können Internetmodule aufwerten, dürfen jedoch die eigentliche Botschaft nicht überfrachten. Bildrotationen in Onlineanzeigen können erreichen, dass einer erfahrungsgemäß immer nach ein bis zwei Wochen auf­ tretenden Abnutzungserscheinung entgegengewirkt wird.

Grundsätzlich genießt aber auch die eigene Firmenwebsite einen sehr hohen Stellenwert in der Personalgewinnung. Sie prägt und transportiert Arbeitgeberimage, überrascht, macht neugierig – oder enttäuscht. „Lieber gar nichts, als etwas nicht gut Gemachtes auf den Markt bringen”, rät daher Christa Matthäus.

Spielend gewinnen – und einen Ausbildungsplatz finden Wenn die Deutsche Postbank AG jedes Jahr bundesweit Azubis sucht, dann reichen ihr „klassische” Rekrutierungswege schon lange nicht mehr aus. Mehr als 7 000 Bewerbungen gilt es zu generieren, damit

Rekrutierung mit einem Augenzwinkern Die BHW Immobilien GmbH, einer der größten, bundesweit tätigen Imm o b i l i e n m a k l e r, setzt beispielsweise auf personalisierte Mailings, die an ausgewählte Adressaten versendet werden. Mit humorvollem Ansatz wird das Jobangebot top-qualifizierten Immobilienprofis unterbreitet. Immer ist es eine „ausgefallene” Immobilie, die zum Verkauf steht. Und das kann dann schon einmal ein Knusperhäuschen, eine Sandburg oder ein hübsches Vogelhaus sein. Interessierte Bewerber kommen über eine Kampagnen-Webadresse direkt auf eine Landing Page, wo sich das Motiv des Mailings animiert wiederfindet – und natürlich das Bewerbungsformular. Diese Rekrutierungsstrategie ist erfolgreich, denn sie begründet sich auf das Wecken von Interesse, Erzeugung positiver Emotionen, Ermöglichung schneller Kontakte und eine geschickte Verbindung zwischen Print- und Onlinemedien.

die realistische Chance gegeben ist, die Ausbildungsplätze auch zu besetzen. Da ist Kreativität gefragt. Denn diese jungen Menschen haben erfahrungsgemäß zu einem hohen Anteil keine konkrete Vorstellung, welchen Beruf sie erlernen möchten. Es gilt daher, diese Zielgruppe in ganz anderen Lebens­ bereichen als der Bewerbungssituation zu erreichen. >

BHW Immobilien setzt auf Humor, um neue Mitarbeiter zu gewinnen (oben). Die Postbank rekrutier­ te ihren Nachwuchs auch schon mal mit­ tels einer OnlineGewinnspiel-Aktion (unten).

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Grafik: Kurt Altmann І pixelio

Referendare von morgen findet man an Universitäten. Daher sollte dort auch geworben wer­ den (oben). Stellenanzeigen für Animateure dürfen gerne auch im eige­ nen Reisekatalog platziert werden (unten).

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„Wir haben die ausgeprägte Empfänglichkeit für Gewinnspiele als Ansatz gewählt und zugkräftige Preise ausgesetzt: ein iPad als Supergewinn, Giro- und Sparkonten mit Startkapital und lustige Sparschweinchen“, erklärt Christa Matthäus das Konzept für ihren Kunden. Das Spiel wurde als Online-Memory-Version konzipiert, das aus vielen verschiedenen Spardosen besteht, die gleichzeitig das

Produktspektrum des Postbank Konzerns visualisierten. Die Texte vermittelten den Brückenschlag vom Gewinn-

spiel zur Berufsausbildung, und flash-animierte Bilder zeigten junge Menschen, die sich bei Berührung mit der Maus als „Botschafter” für die verschiedenen Ausbildungsberufe herausstellen und dabei direkt mit der Beschreibung des jeweiligen Berufs verlinkt sind. Wie wird das Gewinnspiel nun von der gewünschten Zielgruppe im Web gefunden? Man wählte folgende Vorgehensweise: In Gebieten, wo es immer besonders schwierig ist, Bewerbungen zu erhalten, werden Busse und Bahnen mit Werbung auf den Glasscheiben versehen, in passenden OnlinePlattformen laufen Banner. Für Facebook wurde ein Firmenauftritt nur für Azubis eingestellt, von wo aus das Spiel an viele „Freunde“ weitergesendet werden soll. „Ich erinnere mich an den weltweit größten Baustoffkonzern, der immer gegen das Vorurteil ankämpfte, keine hippen Produkte, also vermeintlich auch keine interessanten Jobs anbieten zu können. Wir haben daraufhin im Personalmarketing-Konzept eine Bilderwelt gewählt, die bedeutende architektonische Bauwerke zeigt – vom Hochhaus bis zu berühmten Brücken. Wo eben genau diese Baustoffe Verwendung fanden“, so Matthäus. Mit dem Claim „Die Welt baut auf uns”, der die globale Bedeutung ausdrückt sowie “Beste Verbindung”, womit die Produktaussage und die beste Verbindung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen gemeint war, wurde damit ihrer Meinung nach ein star-

« Auch in Zeiten geringeren Bedarfs oder knapper Budgets ist es nicht ratsam, Personalmarketing auf Null zurückzufahren. » 1 / 2011


ker, weil authentischer Auftritt im Personalmarkt geschaffen. „In der auf stetiges, solides Wachstum ausgerichteten Anwaltssozietät HEUKING KÜHN LÜER WOJTEK in Düsseldorf hat Personalmarketing zwei Hauptziele: Zum einen berufserfahrene Rechtsanwälte zu gewinnen, zum anderen Referendare zu rekrutieren und an das Unternehmen binden”, berichtet Christa Matthäus weiter. Mit dieser Intention befinde sich die zu den 20 Größten zählende Wirtschaftskanzlei in bester Gesellschaft mit allen anderen Spitzenreitern dieser Branche. Das Unternehmen sieht den Grund für die erfolgreiche Personalmarketing-Strategie in der mehrjährig angelegten Kampagne, die ein authentisches Arbeitgeberimage transportiert und kontinuierlich Bekanntheit aufbaut.

Wer nicht wirbt, wird schnell vergessen Das Konzept greift bereits bei Studieneinsteigern und fokussiert Referendare über einen strategischen Medienmix aus Print- und Onlineanzeigen, Plakatwerbung an Universitäten und Gerichten, Rekrutierungsevents und Sponsoring, Kooperationen und Mitgliedschaften. Von besonderem Interesse für die ambitionierten und karriereorientierten Nachwuchsanwälte sind die erstklassigen Auslandsprogramme der Sozietät, die Vortragsreihen an Universitäten und an den eigenen Standorten sowie der „Referendar Club”, der sich zum begehrten Event entwickelt hat. Nicht zu unterschätzen ist auch die Bedeutung von kontinuierlicher Präsenz und Aktivität. „Auch in Zeiten geringeren Bedarfs oder knapper Budgets ist es nicht ratsam, Personalmarketing auf Null zurückzufahren”, rät Christa Matthäus. Ihre Erfahrung zeige, dass sich Bewerbungszahlen erstaunlich schnell zurückentwickeln

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können. „Und das Zurückgewinnen verloren gegangenen Terrains wird teuer.“

Dem Trend voraus Wenn die TUI Service AG in enger Zusammenarbeit mit der TUI Deutschland GmbH Jahr für Jahr rund 500 Animateure sucht, dann ist das eine große Herausforderung. Denn rund die Hälfte der jungen Leute, die am Ende der Rekrutierungskampagne einen Arbeitsvertrag unterschreibt, hatte im Vorfeld nicht gezielt diesen Job gesucht. „Es sind ja extrem heterogene Zielgruppen, die für diesen Job auf Zeit geeignet sind. Und die nur innerhalb einer kurzen Zeitspanne für diese Tätigkeit ansprechbar sind,“ erläutert Christa Matthäus. Am Anfang einer sinnvollen Kampagne muss ihrer Meinung nach daher zunächst

eine umfassende Analyse der potenziellen Kandidaten stehen. Den weitaus größten Teil der Bewerbungen generieren inzwischen Onlinemedien: touristische Webseiten, ausgefallene GoogleAdWords-Kam­ pagnen oder eben Facebook. Ergänzende Aktivitäten wie Arbeitsamt- und Hochschulkontakte, Kollegenwerbung und Anzeigen-

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business4 | Chefetage Auch wenn die Kün­ digung (oben) unver­ meidbar sein sollte, gehört ein faires Zeugnis trotzdem immer dazu (unten).

Fotos: Rainer Strum (1), Thorben Wengert (1) І pixelio

schaltung in den eigenen Katalogen werden trotzdem weiter aufrecht erhalten. „Erfolgreich ist das Konzept auch dadurch, dass Interessierte sofort zu einer Rekrutierungswebsite gelangen, dort erstklassig informiert werden und innerhalb kurzer Zeit ihre Einladung zum Casting bzw. eine Absage erhalten“, erläutert Matthäus. Welcher Medienmix ihrer Meinung nach denn der richtige ist?

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„Das ist stets eine Frage der Berufsgruppen, des Alters und auf welcher hierarchischen Ebene gesucht wird. Es gibt keine ideale oder generell Erfolg versprechende Rekru-

tierungsstrategie,“ so Matthäus. „Richtig ist, dass die Initialzündung immer häufiger über Außenwerbung oder über Impulse im Web

« Es gibt keine ideale oder generell Erfolg versprechende Rekrutierungsstrategie. »

erfolgt, um dann zum Jobangebot geroutet zu werden.“ Hier gilt es – wie in der Produktwerbung – Motive, Wünsche und Bedürfnisse anzusprechen, nicht gesehene Bilder einzusetzen, kurze und eingängige Statements auf den Weg zu schicken. Und damit Achtungserfolge und eine positive Einstellung zum Unternehmen zu erzielen. Darüber wird der Weg bereitet, sich nun auch ernsthaft mit einem Stellenangebot dieses Unternehmens auseinanderzusetzen.“ ■

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business4 | Chefetage

„Für den hochqualifizierten Bereich gelten andere Regeln.“ business4 sprach mit Dr. Axel von Zimmermann, Geschäftsführender Gesellschafter der Gess & Partner GmbH in Düsseldorf, über das Thema Zeitarbeit. b4: Die Zahl der Zeitarbeitnehmer hat aktuell fast die Millionengrenze erreicht. Spürt Ihr Un­ ternehmen den Wirtschaftsboom und hat er bereits Auswirkungen auf die Zahl der verfüg­ baren Fachkräfte?

Dr. Axel von Zimmermann: Ja, sogar massiv. Unser 20-jähriges Jubiläumsjahr steht deshalb ganz im Zeichen der Expansion, um auf die steigende Nachfrage und die Bedürfnisse unserer Kunden reagieren zu können. Bundesweit sind wir bereits mit 14 Standorten gut aufgestellt. Mit der Berliner Private-Equity-Gesellschaft capiton AG haben wir seit Ende des letzten Jahres einen starken Investor im Rücken. So konnten wir im Februar bereits die BJC Best Job-Gruppe mit Standorten in Hamburg, Berlin und München übernehmen. Dieses Unternehmen gehört seit 1999 zu den führenden Projektanbietern und Personaldienstleistern in der IT-Branche. Durch die Aufnahme dieses Unternehmens in die GESS-Gruppe erzielen wir Synergieeffekte – gerade für den boomenden IT-Markt, auf dem laut offiziellen Schätzungen derzeit schon rund 30 000 Fachkräfte fehlen.

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b4: Als Wachstumsmotor wird sie oft gepriesen. Andererseits gerät die Zeitarbeit immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik. Von Lohnaufstockun­ gen und Hartz IV-Geldern auf Kosten der Steuer­ zahler ist die Rede. Gewerkschaften fordern glei­ chen Lohn für gleiche Arbeit. Welche Vorteile hat die Zeitarbeit aus Ihrer Sicht?

Fotos: Gess & Partner GmbH

Mitarbeiterinnen von Gess & Partner GmbH in Düsseldorf.

Dr. Axel von Zimmermann

Dr. Axel von Zimmermann: Zunächst einmal muss man differenzieren: Die öffentliche Kritik bezieht sich vor allem auf den so genannten Helferbereich, also das Segment der gering Qualifizierten. Dies betrifft heute rund ein Drittel der Zeitarbeitnehmer. Für den hochqualifizierten Bereich gelten andere Regeln. Hier haben auch kleine und mittelständische Unternehmen die Zeitarbeit längst als probates Mittel zur Flexibilisierung ihres Personalmanagements erkannt und sind auch bereit, für das Know-how der Zeitarbeitnehmer angemessen zu bezahlen. Der Vorteil für die Beschäftigten liegt vor allem in schnellen (Wieder-)Einstiegen ins Berufsleben, der Vermittlung von älteren Mitarbeitern mit oder ohne Migrationshintergrund sowie von (Langzeit-)Arbeitslosen. Für viele unserer Mitarbeiter ist die Zeitarbeit ein Sprungbrett in die Festanstellung, denn 30 bis 40 Prozent der Arbeitskräfte, die wir unseren Kunden „überlassen“, werden später „abgeworben“.

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« Zeitarbeitnehmer sind keine Beschäftigten zweiter Klasse. »

Designklassiker online ersteigern b4: Zum 1. Mai 2011 muss auch Deutschland für die Bürger der acht osteuropäischen EU-Mit­ gliedsländer die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit in Kraft setzen. Die Bundesagentur für Arbeit rechnet damit, dass ab dann pro Jahr etwa 100 000 bis 140 000 Arbeitskräfte aus diesen Ländern nach Deutschland kommen. Macht Ihnen das Angst?

Dr. Axel von Zimmermann: Wir bei Gess & Partner setzen seit 20 Jahren auf eine gewerbsmäßige Arbeitnehmerüberlassung von qualifizierten Kräften. Wir vermitteln in erster Linie in den Sparten Office, Gewerbe und Technik sowie IT und Me­ dizin. Deshalb trifft uns diese Entwicklung nicht so stark. Aber um Lohndumping wirklich zu verhindern, unterstütze ich die Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn. Sie ist richtig und wichtig. Und ich für meinen Teil glaube auch, dass der Mindestlohn vor dem 1. Mai kommen wird. Aber noch einmal in aller Deutlichkeit: Zeitarbeitnehmer sind keine Beschäftigten zweiter Klasse: Sie stehen zwar in einem Dreiecksverhältnis zwischen ihrem Arbeitgeber, dem „Verleiher“, und dem Unternehmen, in dem sie tätig sind, dem „Entleiher“. Aber sie haben Rechte und Pflichten wie jeder andere Arbeitnehmer auch. Dazu gehören etwa der Kündigungsschutz, Anspruch auf Mutterschutz und Urlaub. ■

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business4 | AUSzeit

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ie Indoor Skydiving Bottrop GmbH legte im Mai 2008 den Grundstein für den bis zu 286 Stundenkilometer schnellen High-Tech-Windtunnel und Deutschlands einziger professionellen Indoor-Skydiving-Simulation. Das insgesamt 35 Meter hohe Bauwerk steht in direkter Nachbarschaft des alpincenter Bottrop. Die Flugkammer des Windtunnels, die Platz für bis zu sechs Bauchflieger gleichzeitig bietet, hat einen Durchmesser von 4,3 Metern und ist mit 17 Metern Höhe die höchste in Europa. Anfänger und Profisportler aus aller Welt können in der verglasten Flugröhre das unvergessliche Gefühl des Schwebens in einer sicheren Umgebung erleben. Sehr beliebt ist der Freifallsimulator bei Unternehmen, die das sportliche Event gerne zur

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erner Pantons 1969 entworfene Hängeleuchte VP Globe ist eine echte Designikone. Die Kugelform und das Space-Age-Design wurden von den Apollo-Missionen, die ab Mitte der 1960er Jahre die Formensprache der Designwelt prägten, beeinflusst. Ursprünglich wurde die Leuchte für die Ausstellung „Visiona 2“ auf der Kölner Möbelmesse 1970 von Louis Poulsen produziert. Erst später wurde sie für die Serienfertigung modifiziert. Auch heute wird sie noch von der Firma Verpan in der Größe von 40 oder 50 cm Durchmesser vertrieben. In Düsseldorf ist sie im Auktionshaus Lauritz.com unter www.lauritz.com erhältlich. Die Zuschläge pendeln zwischen 500 und 800 Euro. ■

Gewinnspiel Indoor Skydiving Mitarbeitermotivation nutzen. Richtig aufregend wird es, wenn es losgeht. Man schlüpft ins schicke Flugoutfit, erhält Helm und Schutzbrille und lässt sich vom persönlichen Instruktor in die hohe Kunst des Fliegens einweisen. Einmal durch die Tür in die Flugkammer getreten und auf dem gleichmäßigen Luftstrom in die Höhe getragen, offenbaren sich Emotionen pur, denn kleinste Bewegungen der Arme und Beine reichen aus, um den schwerelosen Körper nach oben, unten, links und rechts zu treiben. business4 verlost vier Mal einen Gutschein für vier Flüge zu je 89 Euro und drei Mal einen Gutschein für zwei Flüge zu je 49 Euro. Einfach eine E-Mail mit der Betreffzeile Gewinnspiel Skydiving mit vollständiger Signatur an redaktion@jaster-medi■ en.de schicken. Einsendeschluss ist der 15. Juni 2011.

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Fotos: An

bieter

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Be seduced

by tradition

ei seiner Weltpremiere 1882 revolutionierte Fougère Royale die Par­ fumwelt und etablierte die moderne Parfümerie wie man sie heute kennt. Es war der allererste „fougère” (farnähn­licher) Duft, der jemals kreiert wurde und begründete eine komplett neue Duftfamilie, die heutzutage einige der populärsten und erfolgreichsten Herrendüfte in sich vereint. Noch wichtiger war allerdings die Tatsache, dass das Haus Houbigant auch das erste Parfumhaus war, dass in der Lage war, einzelne Bestandteile aus den natürlichen Rohstoffen zu isolieren, genauer gesagt das Kumarin, ein Bestandteil der Tonkabohne. Basierend auf der Geschichte des Hauses Houbigant ist es nun gelungen, diesen Klassiker zeitgenössisch wieder zu beleben. Die Fougère Royale Parfum Edition (100 ml) wird in einer lackierten Echtholzschatulle mit eingeschnitzten Logo präsentiert und kostet 120 Euro. Erhältlich ist es bei Beauty Affair im Düsseldorfer KÖ-Center. ■

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cabal ist weltweit führend in der Fertigung edelster Maßkonfektion und feinster Stoffqualitäten. Luxus, den Mann sich leisten kann. Egal ob Anzug, Sakko oder Hose, geschulte Mitarbeiter und Schneider nehmen die individuellen Maße und beraten bei Details. Grundsätzlich ist die Anfertigung in allen Größen und in der Regel innerhalb von zwei Wochen möglich. In Düsseldorf kann der Service bei dem Herrenausstatter Herbert Stock, auf der Königsallee 82 in Anspruch genommen werden. ■

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as Unternehmen Bethge Hamburg kreiert ein eigenes, fließendes Konzept ungewöhnlicher Arbeitsbegleiter. Besonderheiten in Galuchat, Python, Croco, Hai, aber auch Produkte im Vintage-Look, können als Laptop-Taschen, iPad-Hüllen, iPhoneBags oder Portemonnaies zu lebenslangen Gefährten werden. Die ausgesuchte Schreibgeräte-Collection hat schon fast Kult-Charakter und der im Stift integrierte USB-Stick kultiviert die WebWorld. Das eigene Atelier und die Druckwerkstatt bieten Visitenkarten, Einladungen und Briefschaften – tailormade. Innovative Gestaltung wird mit extravaganten Materialien kombiniert. Jetzt können Sie bis zum 31. Mai 2011 diese Visitenkarten zum Aktionspreis online bestellen unter www.bethge-hamburg.de oder lassen Sie sich in Ihrer Cityshops in Hamburg, Berlin oder München beraten.

Die Philosophie der Firma ist der Glaube an Qualität und den individuellen Geschmack, durch den sich ein BethgeKunde auszeichnet. Wegen des großen Umbaus des Sevens ist die Bethge-Filiale in Düsseldorf zurzeit geschlossen. Die Adressen der anderen Bethge-Shops sind: Hamburg (Hohe Bleichen 25 /  ABC-Viertel), Berlin (Schlüterstraße 39 / Kurfürstendamm) und München ■ (Theatinerstraße 1 / Schäfflerhof).

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business4 | AUSzeit

Kunst & Kultur Genüsslich schaudern

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Norbert Krickes „Kräftebündel“ von 1967.

ereits zum 25. Mal findet am Niederrhein die Criminale statt. In 2011 werden vom 4. bis 8. Mai rund 260 Kriminalautoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre aktuellen Romane und Erzählungen präsentieren. Angemeldet haben sich einige Prominente, aber auch viele junge Talente. Für jeden Geschmack dürfte etwas dabei sein, denn man darf sich auf Lesungen von Experten historischer Kriminalfälle aber auch modernster High-Tech-Delikte freuen. Mit dabei sind natürlich Erforscher der tiefsten seelischen Abgründe und der sieben Todsünden. Die feierliche Eröffnung der Jubiläums-Criminale findet am 4. Mai im Krefelder Stadttheater statt. Weitere „Tatorte“ sind Mönchengladbach, Viersen, Nettetal, Brüggen, Dormagen, Erkelenz, Grevenbroich, Heinsberg, Hückelhoven, Kaarst, Kempen, Korschenbroich, Meerbusch, Neuss, Niederkrüchten, Wassenberg, Wegberg und Willich. Insgesamt sind über 100 Veranstaltungen zu erleben. An fast allen Veranstaltungsorten werden Getränke, manchmal auch Speisen zu den Lesungen der Krimiautoren angeboten. Gleich 13 Veranstaltungen locken darüber hinaus mit kulinarischen Erlebnissen im „Gesamtpaket“. So bieten sechs Restaurants in Krefeld und Mönchengladbach drei- bis viergängige Menüs zu den Lesungen an. In der Seidenstadt kredenzt beispielsweise das Restaurant Klarsicht mit den Autoren Susanne Kliem und Wolfgang Polifka „Morde mit Geschmack“ und verkündet das italienische

Restaurant La Riva gemeinsam mit Saro Marretta, Daniel Himmelberger und Syndikatssprecherin Sabina Naber „Die Mafia bittet zu Tisch“. Die Hülser Bergschänke serviert unter dem Titel „Von Jägern und Gejagten“ Wildgerichte zu den Krimis von Christian Oehlschläger und Walter Wehner, während das Kaffeehaus Schmitz mit seinem Menü die Sinne des Publikums aufhellt, wenn die österreichischen Krimiautoren Günter Neuwirth und Amaryllis Sommerer den „Donau-Blues“ anstimmen. Einen mediterranen Imbiss serviert in Mönchengladbach zudem die NVV-AG bei ihrer großen Wasser-Krimi-Bustour mit sechs Krimiautoren, die im Wasserwerk Helenabrunn, im Staubauwerk und schließlich im Jugendstil-Gebäude des Volksbads vorlesen. Bei „Ausgesuchte Weine“ in Krefeld lockt unter dem Titel „Fiesling mit Riesling“ eine Weinprobe zum Krimiereignis mit Carola Clasen und Thomas Askan Vierich. Vier Mal bietet die Criminale zudem die Möglichkeit, Spannung beim Krimifrühstück oder Krimikaffee zu erleben, davon zweimal in Viersen: In der Festhalle gibt es ein „Frühstück mit (Ex-Tatortkommissar Jochen) Senf“ und im Weberhaus unter dem Titel „Fadenkreuz Viersen/Wiesbaden“ Kuchen mit Richard Lifka und Michael Rossié. Bei allen kulinarischen Veranstaltungen ist die Platzzahl begrenzt und die Reservierung daher unbedingt empfohlen. www.die-criminale.de ■

Variantenreiche Linien

Foto: Hans Weingartz

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er 1922 in Düsseldorf geborene und 1984 eben dort verstorbene Norbert Kricke gilt als einer der herausragenden europäischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Ab den 1950er Jahren schuf er Plastiken mit reduzierten materiellen Mitteln. Sein Markenzeichen war, Linien in immer neuen Variationen als Mittel plastischer Gestaltung ein-

zusetzen, um so Geschwindigkeit und Energie zu thematisieren. In Zusammenarbeit mit der ZERO Foundation zeigt der Wuppertaler Skulpturenpark Waldfrieden noch bis zum 10. Juli 2011 eine Auswahl von Werken aus verschiedenen Schaffensperioden des Künstlers. www.skulpturenpark-waldfrieden.de. ■

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Real gewordene Utopien

Den Audi Art Award teilt sich Schulze mit dem ein Jahr älteren Manuel Graf. Graf entwirft in seinen computeranimierten Videos mit Hilfe von Musik-, Film- und Popzitaten real gewordene Utopien. Den Award erhielt er für seine erzählerische Videoarbeit „La Méditerranée“, einem poetischen Film über das Meer. Nach seinem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf lebt Graf heute in Istanbul und Paris, sein Atelier unterhält er ebenfalls in Düsseldorf. Kunststudenten und junge Nachwuchskünstler aus Düsseldorf waren beim diesjährigen Audi Art Award aufgerufen, das Thema „Neue Medien“ mit kreativen Ideen umzusetzen. In ihrem Schaffen waren sie sowohl konzeptionell als auch inhaltlich völlig frei. Ausgewählt wurden die Sieger-Entwürfe von einer Jury, besetzt mit Dr. Christiane Hoffmans (Welt am Sonntag, Kultur), Werner Lippert (NRW-Forum) und Mischa Kuball (Künstler) sowie als Co-Jurorin die Gewinnerin des Audi Art Award 2009, Erika Hock. . ■

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Foto: Audi Award

hilipp Schulze und Manuel Graf sind die Gewinner des Audi Art Award 2010. Ihre Arbeiten zum Themenschwerpunkt „Neue Medien“ überzeugten die prominent besetzte Jury. Mit dem zum vierten Mal vergebenen Audi Art Award fördert die Audi Region West junge Düsseldorfer Künstler. Der mit 10 000 Euro dotierte Preis wurde im NRW-Forum für Kultur und Wirtschaft in der Landeshauptstadt Düsseldorf verliehen. Der 31-jährige Phillip Schulze arbeitet in den Bereichen Komposition und Medienkunst. Seine Klang-, Licht- und Videoinstallationen thema­ tisieren die Beziehung zwischen Menschen, Objekten und Umgebungen. Schulze studierte Medienkunst und Szenografie an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) und Komposition an der Wesleyan Universität in Connecticut in den USA. Heute lebt und arbeitet er in Düsseldorf. Gewonnen hat er mit dem Gemeinschaftsprojekt „Tiller Girls“, einer Tanz-Darbietung von zwölf Robotern mit Klang und Licht.

Jetset-Jahrzehnt

Die Gewinner des Audi Awards: Phillip Schulze und Manuel Graf (von links).

Roncalli’s aPollo VaRiETÉ

Fotos: © Raymond Depardon/Magnum Photos; © Ron Galella, Ltd.

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egendäre Bilder der 1960er und 70er Jahre versammelt die Ausstellung „Zeitgeist & Glamour – Die Jahrzehnte des Jetsets“ noch bis zum 15. Mai 2011 im NRW-Forum Düsseldorf. Zu sehen sind 400 Fotografien – teils von bekannten Fotografen, aber auch unbekannten Paparazzi – einer aufregenden Zeit. Sie führen in die Zentren des Jetset: die Côte d’Azur, St. Moritz, Paris, London, Rom oder New York. Heute kennt man viele der Protagonisten, damals waren es junge Playboys, Kreative, Visionäre – so sieht man Gunther Sachs, Brigitte Bardot, Andy Warhol, aber auch Truman Capote oder den jungen Karl Lagerfeld. www.nrw-forum.de ■

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Die Bardot: Im Jahre 1960 fotografiert von Raymond Depardon. Marlon Brando und Ron Galella: foto­ grafiert von Paul Schmulbach 1974 im New Yorker The Waldorf Hotel.

Noch bis 8. Mai Karten:

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business4 | AUSzeit

Ab ans Kap halten: Die Restaurantszene boomt, die Hotellerie punktet.

gestellten fest verankert. Auch auf südafrikanische Authentizität wird Wert gelegt. Im Gästezimmer liegt deshalb ein Afrikaans-Englisches Wörterbuch, die Weinkarte ist vor allem auf südafrikanische Weine fokussiert und im Spa werden keine weltweit bekannten, internationalen sondern ausschließlich einheimische Pflegeprodukte verwendet. Keine Frage: Das Cape Grace möchte sein Land unterstützen.

Warum also nicht einen Kurztrip ans Kap ins Auge fassen?

Umgeben von zwei Weltmeeren

Kapstadt ist schon seit Jahren im Visier von Geschäftsreisenden. Kein Wunder, lässt es sich dort auch „after work“ bestens aus­

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wölf und mehr Flugstunden sind es ab Deutschland bis an den südlichen Zipfel des afrikanischen Kontinents. Die Anstrengung hält sich bei der Anreise nach Kapstadt aber in Grenzen. Schließlich befindet sich die bunte Metropole zeitlich mit Mitteleuropa im Lot. Kein Jetlag, erholsame Nachtflüge, da lohnt auch ein nur wenige Tage andauernde Abstecher in die junge Republik. Ankunft im Cape Grace: Es gibt kaum einen besseren Platz, um von ihm aus Kapstadt zu entdecken. Das Top-Hotel an der ebenso malerischen wie lebhaften Victoria & Albert Waterfront weiß, was Geschäftsleute mögen. Vor gerade etwas mehr als einem Dutzend Jahren wurde es eröffnet und sicherte sich mit seinem Service und Komfort gleich einen vorderen Platz unter den luxuriösen Fünf-Sterne-Offerten dieser Welt. Das Cape Grace hat in kürzester Zeit eine starke Tradition entwickelt, die sich nach der Philosophie richtet, sein Personal exzellent auszubilden und zu fördern. Dieses Denken ist bei seinen An-

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Fotos: Fennel (5), Simicic (1); Cape Grace (1)

Bunte Häuser sind typisch im Stadtteil BoKaap.

Kapstadt, auch „die Mutterstadt“ genannt, verströmt vielerorts das kosmopolitische Flair einer Großstadt, die von zwei Weltmeeren (Atlantik und Indischer Ozean) umgeben ist – aber nirgends mehr, als an der Waterfront. Trotz ihrer Größe ist die Stadt perfekt eingebettet in eine atemberaubende Umgebung, allem voran die aufregende Kulisse des Tafelbergs. Der Hausberg ist Kapstadts Urgestein. Schiefer und Sandstein prägen ihn, wie er als Wahrzeichen die Stadt prägt. Und die hat viele Gesichter, herrührend von ei-

Im Pan African Market kann man den Künstlern bei der Arbeit über die Schulter schauen.

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nem bunten Kulturmix malaiisch-afrikanisch- kommt, ja, genau hier muss er mit der Erschafeuropäischer Einflüsse. Hier fühlen sich Besucher fung der Welt begonnen haben. sofort zu Hause. Doch hinter dieser Felsenlandschaft erscheint Bunt und farbenfroh ist vieles, was der deut- dann auch schnell wieder die Küstenlandschaft sche Betrachter hier auf einen Schlag zu verarbei- und Meer, so weit das Auge reicht. Nach einem ten hat. Dies gilt vor allem für den Pan African kurzen Fotostopp am Kap selbst, dass durch das Market, in dem diverse Künstlergruppen aus der Hinweisschild (und die Vielzahl der Touristen) Region schon seit 1996 die politischen Verände- unübersehbar ist, folgt dann die Rückfahrt nach rungen und teils sehr bitteren Erfahrungen der Kapstadt. Man sollte allerdings nicht den gleichen vergangenen Jahrzehnte in ausdrucksvollen Ge- Weg, sondern diesmal den Chapman‘s Peak Drive, mälden und faszinierenden Skulpeine der spektakulärsten Küstenturen zum Verkauf bieten. Das straßen der Welt dazu wählen. Sie Schöne: Vielen von ihnen kann verbindet auf einer Länge von zehn man bei der Arbeit zusehen. Kilometern, 150 Meter über dem Die African Portrait Art GalleMeer und 450 Meter unter den ry widmet sich dagegen ausBerggipfeln gelegen, die Orte schließlich Portrait-Malereien der Noordhoek und Hout Bay. Dort „Ureinwohner“ dieses grandiosen befindet man sich schon südlich Kontinents: Besonders beeinder Innenstadt von Kapstadt. AlDie African Portrait Art Gallery druckt hier die Echtheit der Aulerdings sollten gerade ungeübte bietet grandiose Portraits. gen. Man kann seinen Blick kaum Fahrer etwas Vorsicht walten lasvon ihnen abwenden. Kunst der modernen Art ist sen: Die Aussicht sollte man unbedingt in den schließlich in der WHATIFTHEWORLD Gallery Aussichtsbuchten und nicht während der Fahrt zu finden. Zwei junge Herren, die ihr 30. Lebens- genießen, denn einige Kurven werden gerne unjahr knapp erreicht haben, erfüllten sich bereits terschätzt und plötzliche Steinschläge sind hier vor fünf Jahren hier ihren Lebenstraum: jungen keine Seltenheit. Nachwuchskünstlern eine Chance geben und gleichzeitig Kinder und Jugendliche für Kunst be- Heimat feinster Weine geistern. Ihr Konzept lautet, ausschließlich Werke Eine weitere Tagestour, die sich von der nach Johannesburg und Durban drittgrößten Stadt zeitgenössischer Künstler zu zeigen. Südafrikas aus anbietet, führt in die Heimat köstFahrt Richtung Guter Hoffnung licher Weine. Schon seit 1659 wird in Südafrika An Tag Zwei in Südafrika sollte derjenige, der Wein gekeltert. Am Westkap – rund um die Städauch etwas vom Umland entdecken möchte früh te Paarl, Stellenbosch und Franschhoek – sind Typisch für den Strand von aufstehen, um einen Tagesausflug in Angriff zu etwa 30 000 Menschen damit beschäftigt, über Muizenberg sind die bunten Um­ kleidekabinen. Die Fahrt zum nehmen. Möglichkeiten gibt es viele: Der Klas­ 2500 verschiedene Weine herzustellen. Das WeiKap der Guten Hoffnung ist ein siker: Die Fahrt zum legendären Kap der Guten nanbaugebiet erstreckt sich in einem Radius von Klassiker. Aus dem Anbaugebiet Hoffnung. Diverse Anbieter bieten die Ausflüge 200 Kilometern rund um Kapstadt. Rotweinlieb- in Westkap stammen viele feine vor Ort an. Wer sich vor dem Linksverkehr aller- haber greifen hier zu Cabernet Sauvignon, Pino- Weine. Das Hotel Cape Grace an der Victoria & Albert Waterfront dings nicht all zu sehr scheut, sollte sich unbe- tage, Shiraz und Pinot Noir, der Weißwein-Frakliegt direkt vor dem imposanten dingt einen Mietwagen ausleihen. Eine besonders tion dagegen seien Sauvignon Blanc, Riesling, Tafelberg (von oben). stilvolle Variante hält dazu Moto Classic bereit: Colombard und Chenin Blanc empfohlen. Die ein Sie vermieten klassische Youngtimer, besonders oder andere Flasche sollte als Urlaubssouvenir digerne auch als Cabrios, für relaxte Ausfahrten rekt vor Ort erworben werden. ■ rund um Kapstadt. Information Kunst | Galerien Die knapp 50 Kilometer lange Route zum südwww.tourismcapetown.co.za www.panafrican.co.za westlichsten Punkt Afrikas ist bestens ausgeschilwww.theafricanportrait.co.za dert und bietet atemberaubende Ausblicke. Nach Anreise www.whatiftheworld.com Mit Lufthansa ab zahlreichen deutschen Flug­ den ersten Kilometern Küsten-Panorama ist man Autoverleih häfen via Frankfurt oder München nach Kap­ schnell im Nationalpark angelangt, der selbst www.motorclassic.co.za stadt. atheistische Zeitgenossen wieder an Gott glauben www.lufthansa.com Hotel lässt: Die Landschaft hier ist so zerpflügt, karg www.capegrace.com und wüstenähnlich, dass man den Eindruck be-

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business4 | auszeit

Bike & Business

Immer mehr Führungskräfte suchen und finden Ent­ spannung bei einer Motorradtour. Die Saison ist eröff­ net. Und diese neuen Bikes sind ein Rendevous wert.

weite, alles genau da, wo ich es er­ warte, alles passt: Kniewinkel, Fußrasten, Tankschluss, angeneh­ me und aufrechte Sitzposition. Ich verspüre binnen Sekun­

Dafür bringt die Z1000SX alles Not­ wendige mit. 138 Pferde entlässt der 1 0 43 Kubik große Reihenvierer. Und mit 100 Nm steht ein mäch­ tiges Drehmoment bei vergleichs­ weise moderaten Drehzahlen an.

Tourer fühlen sich bestens aufgehoben

Kawasaki Z1000SX

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ieser fahraktive Maßanzug kann auf Anhieb überzeugen. Aufsteigen – und sich extrem wohl fühlen. In Sachen Ergonomie ist die SX ein Schmankerl. Alles in Reich­

Victory Cross Roads/Cross Country

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ross Roads und Cross Country heißen die 2011er Zugänge aus der zum Polaris-Konzern gehören­ den Bike-Schmiede Victory. Beiden Ausführungen treibt ein großvolu­ miger V2 mit 1 731 Kubik und elek­ tronischer Ein­ spritzung an.

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Beiden gleich sind das stabile AluRückgrat, Luftfederung am Hinter­ rad sowie der 22 Liter Tank. Die Cross Roads gibt es wahlweise mit zwei je 35 Liter fassenden Soft­ bags oder als Delu­ xe-Ausgabe mit styli­ schen 4 0-Liter

denbruchteilen unbändige Lust, mit diesem Gefährt aus der Stadt zu fliehen, nichts wie hinaus auf die Landstraße, auf eine feine Kurven­ hatz.

Koffern, die sich harmo­ nisch in die Retro-Linien­ führung des markanten Hecks einfügen. Diese Kof­ fer sind bei der Cross Crountry Standard. Außer­ dem hat Victory der Deluxe eine hohe Scheibe sowie eine auf noch mehr Komfort aus­ gelegte Tourensitzbank spendiert. Für beide Modelle gibt es auch gleich das Lock & Ride Topcase. Es nimmt zwei Helme locker auf und verfügt über einen sehr durch­ dachten Schnellverschluss. Ein Handgriff und der „Überseekoffer“

ist montiert. Zur Ausstattung des voluminösen Gepäckabteils gehö­ ren eine gepolsterte Rückenlehne, Stereo-Lautsprecher sowie eine 12-Volt-Dose. Diese beiden Cruiser wollen defini­ tiv bewegt werden. Fürs Brötchen holen sind sie echt zu schade. ■

Fotos: Werksbilder

Die neue Z1000SX ist ein echtes Spaßmobil für Tourer, das einfach immer passt.

Tourer fühlen sich wirklich bestens aufgehoben auf der SX. Die so zier­ lich wirkenden Sitzpolster sind er­ staunlich komfortabel, weil besser gepolstert, als der erste Augen­ schein vermitteln mag. Das Design des 19 Liter fassenden Kraftstoff­ tanks – nach hinten verjüngt und mit stark taillierten Tankflan­ ken – bietet im Kniebereich besten Halt und doch ge­ nügend Volumen für die große Tour. Die sportliche Scheibe lässt sich dreifach manu­ ell verstellen – um im­ merhin 20 Millimeter, was auch größeren Reitern ausrei­ chend Windschutz bieten dürfte. Von Versys stammen die 35 Liter Koffer wie auch das 39 Liter fassende Topcase. Einziger Wermutstropfen: Der Hersteller lässt nur ein entweder/oder zu, ■ aber kein sowohl, als auch.

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BMW K 1600 GT(L)

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it der brandneuen K 1600 GT haben die Münchner endlich ein Eisen im Feuer, das nach den globalen Erfolgen in so ziemlich al­ len anderen Motorradklassen nun auch den Luxustourerthron bestei­ gen kann. Dazu hat die GT so ziem­ lich alles an Bord, was das Bikerle­ ben angenehmer macht. Dennoch bleibt Raum für Verbesserungen. Warum sonst sollte es noch eine L (für Luxus)-Version geben? Beiden Varianten gemein ist ein überaus kompakt gebauter Rei­ hen-Sechser, der in punkto Leis­ tung neue Maßstäbe setzt. 160 PS

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ie Triumph Tiger 800 ist für die Stadt und Landstraße ge­ dacht. Mit Leichtmetall-Gussrä­ dern und einer auf 810 Millimeter absenkbaren Sitzhöhe bedient sie ein breites Publikum. Die langbei­ nige 800XC hingegen, wendet sich an Weltreisende und Gelände­ freunde. Zur Ausstattung gehören lange Federwege und ein 21-ZollSpeichenrad vorn. So werden selbst ambitionierte Offroader mit dem britischen Neuling ihren Spaß haben. Dafür sind beide Raubkat­ zen mit einem 799 Kubik­ zentimeter großen Rei­ hendreizylinder versehen, der in einem robusten Gitterrohr-Stahlrahmen steckt und mit 95 PS ziem­ lich gut im Futter steht. Auch das maximale Drehmo­ ment des extrem schmal ge­ bauten Dreiers kann sich mit 79 Nm sehen lassen. Für beide Modelle hält Tri­ umph sinnvolles Zubehör bereit, das die Tiger den je­ weiligen Einsatzzwecken ent­ sprechend modifiziert. Hoch­ wertige Gepäcklösungen

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sind schon ein Wort, noch ein­ drucksvoller aber kommen 175 Nm Drehmoment da­ her. Gut 70 Prozent die­ ser Urgewalt stehen schon bei 1 500/min an. Allem verwendeten Leichtbau zum Trotz, bringt das Flaggschiff dennoch mindestens 318 Kilo auf die Waage. Im Tourenoutfit sind es gut und gerne sieben Zentner – und da­ mit dennoch einer weniger als bei einer Goldwing. Um die vorhande­ ne Leistung sicher auf die Straße zu bringen und den Reisedampfer unter Kontrolle zu halten, stehen

befriedigen die Ansprüche der Tou­ renfahrer, zahlreiche Offroadteile machen die Tiger fit für einen en­ gagierten Geländeeinsatz. Dazu gibt es höhere wie niedrigere Sitzoptionen und eine verstellbare Tourenscheibe. Serienmäßig ist der 645-WattHochleistungsgenerator, mit dem zusätzliche elektrische Ver­ braucher vom GPS bis zu Zusatz­ scheinwerfern betrieben werden können. Als Option steht ein ab­ schaltbares ABS zur Verfü­ gung. ■

neben drei aus­ wählbaren Fahr­ modi auch eine optionale Traktionskontrolle sowie ein se­ rienmäßiges ABS bereit. Und als Weltneuheit wird das adaptive Kur­ venlicht gefeiert, das in Verbindung mit Xenon-Scheinwerfern erhält­ lich ist. Na denn: Schiff ahoi! ■

Mit der BMW K 1600 GT ist den Münchnern ein Traumschiff für die Langstrecke gelungen.

Triumph Tiger 800 Nachdem sich die große Tiger einen festen Platz in den Herzen der Tri­ umph-Fans erobert hat, soll die kleine 800er nun neue Kunden an die letzte verbliebe­ ne britische Marke heran­ führen. Dazu rollt sie als Stra­ ßen- und als Off­ road-Modell an den Start.

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business4 | auszeit

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it dem Jaguar E-Type feiert in diesem Jahr einer der legendärsten Sportwagen der Automobil-Historie 50jähriges Jubiläum. Sogar Enzo Ferrari bekannte sich mit dem legendären Lob „das schönste Auto der Welt“ als Bewunderer. Für Jaguar erwies sich der am 15. März 1961 in Genf enthüllte XK-Nachfolger nicht nur als Image-Träger, sondern auch als kommerzieller Erfolg. In 14 Jahren erlagen weltweit über 72 500 Käufer den Reizen des als Coupé und Roadster erhältlichen Modells. So wurde der zunächst nur in einer Auflage von 1 0 00 Stück angedachte E-Type zu einem der ersten in großen Stückzahlen produzierten Vollblut-Sportler. Und schon seit 1996 ziert die Design-Ikone die Dauerausstellung des New Yorker Museum of Modern Art.

Der E-Type wurde zum Inbegriff des zeitgenössischen Sportwagens reinster Couleur. Showgrößen und Top-Sportler buhlten darum, sich im Glanz des Außergewöhnlichen sonnen zu dürfen. Zu den prominenten E-Type-Besitzern zählten die Leinwand-Größen Brigitte Bardot, Tony Curtis und Steve McQueen sowie der surrealistische Maler Salvador Dalì. Für die Swinging Sixties stand der E-Type ebenso als Symbol wie die Beatles oder der Mini-Rock.

Kraft, Eleganz und Sinnlichkeit Der schnell zur Design-Ikone reifende E-Type verströmte eine unwiderstehliche Aura aus Kraft, Eleganz und Sinnlichkeit. Die extrem lange Motorhaube mit den unter Plexiglasabdeckungen sitzenden Scheinwerfern, die beim Service nach

Design-Ikone Vor 50 Jahren wurde der Jaguar E-Type präsentiert. Was als Sonderserie gedacht war, wurde zum Erfolgsmodell – und Sammlerstück.

Das Aufsehen erregende Original mit seinen Nachfolgern: Die Sondermodelle XK Grace und XKR Pace verstehen sich als Hommage an die Legende.

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vorn klappende Haube sowie die keck nach oben gebogenen Auspuffendstücke setzten neue Trends. Der unter einer endlos langen Motorhaube installierte Sechszylinder holte aus 3,8 Litern Hubraum 265 PS bei 5.500/min. Gefüttert wurde er von drei Vergasern, ein Vierganggetriebe leitete die Kraft auf die Hinterachse.

Bis April 1975 hatte Jaguar 20 297 zweisitzige und 18 222 2+2-sitzige Coupés produziert, dazu kamen 33 996 Roadster. Gut 49 000 Einheiten fanden den Weg in die USA. Noch heute sind weltweit über 30 000 E-Type zugelassen. Und diese sind ein gutes Investment: Bei Auktionen erzielen E-Type Roadster der ersten Serie und Serie IIICabrios mit V12-Power Höchstpreise. ■

Fotos: Werksbilder

E-Typs sind ein gutes Investment

Die Linienführung des E-Type wurde zur Stilvorlage der Swin­ ging Sixties. Seit 1996 ziert ein stahlblauer Roadster die DauerAusstellung des New Yorker Museum of Modern Art.

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business4 | praxis

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ährend früher vor allem Wirtschaftlichkeit und Aus­ stattung bei der Wahl der Fahr­ zeuge für den Fuhrpark eine Rolle spielten, rücken seit einigen Jahren auch Umweltaspekte immer weiter in den Fokus. Gerade in Flotten und Fuhrparks wer­ den jährlich große Strecken zurück ge­ legt. Ein wichtiger Faktor hierbei ist neben dem gut ausge­ bauten Tankstellennetz die prob­ lemlose Einfahrt in Umweltzonen. Kein Problem mit einem Erdgas­ fahrzeug: Im Vergleich zu einem Benziner liegt die CO2-Emmission bei gerade mal 50 Prozent - bei ei­

nem Diesel­ fahrzeug sind es noch rund 30 Prozent. Dank dieser minimalen Emissionen werden Erdgasfahrzeuge nicht nur von Kommunen und Stadtwerken ge­ fördert, sondern erhalten auch bei vielen Versicherern günstigere Schutzbriefe und Steuervorteile

aufgrund des CO2-ar­ men Kraftstoffs. Ein weiterer guter Grund auf Erdgas­ fahrzeuge umzu­ stellen ist der Imagetransfer. So hat zum Beispiel die Deutsche Telekom eine „Green Car Policy“ ins Leben gerufen. Bis Ende 2015 soll die CO2-Emission neuer Geschäfts­ fahrzeuge bei gerade mal 110 Gramm pro Kilometer liegen. An­ dere große Unternehmen wie Sie­ mens oder die Allianz achten bei ihrem Fuhrpark immer mehr auf Umweltaspekte. Rund 900 öffentliche Tank­stellen stehen

Grüne Flotte

Auch Unternehmens-Fuhrparks werden grün – vor allem aus Rentabilitätsgründen. Und Erdgas ist der Hoffnungsträger.

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bereits heute flächendeckend zur Verfügung und das Netz wächst kontinuierlich. Jahr für Jahr werden immer mehr wich­ tige Standorte an Auto­ bahnen und im Um­ land erschlossen. Unter nehmen mit einer gro­ ßen Flotte steht zu­

Geringere Betriebskosten, verminderte Emmissionen und ein positiver Imagetransfer sind nur einige Punkte, die für einen Einsatz von Erdgasfahrzeugem in Unternehmensflotten sprechen. Bei der Unterflurmontage der Zusatztanks bleiben die Ladekapazitäten im Fiat Ducato, VW T5 und Mercedes Sprinter voll erhalten.

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Fotos: Werksbilder; Erdgas mobil

dem die Möglichkeit offen, auf dem betriebseigenen Gelände eine sol­ che Tankstelle zu errichten. Öffentliche Erdgastankstellen sind am blauen CNG-Schild erkennbar. Die Auszeichnung CNG sollte nicht mit LPG verwechselt werden, denn dies steht für Autogas. Beide Kraftstoffe tra­ gen zwar Gas im Namen, sind aber in ihren Ei­ genschaften und ihrer Herkunft sehr unterschiedlich: Autogas ist ein Propan-Butan-Produkt und entsteht in der Erdöl-Raffinerie. Ganz im Gegensatz zu Erdgas, das aus Methan besteht: Der regenera­ tive Zwilling Bio-Erdgas (oder auch Bio-Methan) wird bereits heute an vielen Tankstellen beigemischt und kann bei einer vollständigen Beimi­ schung die CO2-Emission gegen­ über einem konventionellen Antrieb laut der Deutschen Energie Agen­ tur bis zu 97 Prozent reduzieren. Als Vorreiter der Erdgas-Technolo­ gie für Flottenfahrzeuge dürfen Fiat und Mercedes gelten. Sie bie­ ten bereits ein breites Spektrum vom Kleinlieferwagen über Trans­ porter – wie Ducato und Sprinter – bis hin zu Pritschenfahrzeugen und

Bussen an. Bei den VW Nutzfahr­ zeugen ist diese Technologie werksseitig noch nicht in Sicht.

VW T5 BiFuel CNG Doch lässt sich der Transporter VW T5 in seiner 2.0-Liter-Variante werksnah umrüsten. Dafür wurde eine Unbedenklichkeitsbescheini­ gung der Volkswagen Nutzfahr­ zeuge entwickelt, die zertifizierte Umrüstbetriebe ausweist. Der Bus wird dann zum VW T5 BiFuel CNG und ist in den Varianten Caravelle, Multivan, Transporter und Pritsche lieferbar. Dank Erdgastank und zu­ sätzlichen Benzintank schafft der T5 über 1100 km Strecke. Im Durchschnitt verbraucht der VW T5 rund 8,2 kg pro 100 km. Die CO2Emission beträgt rund 197 g/km.

Der Fiat Ducato Natural Power ist in verschiedenen Varianten erhält­ lich. Das leichte Nutzfahrzeug wird als Kastenwagen, zum Personen­ transport und als Fahrgestell für Fremdaufbauten angeboten. Somit deckt der Ducato Natural Power alle relevanten Segmente bei den leichten Nutzfahrzeugen ab. Der Ducato präsentiert sich als Hoch­ raumkastenwagen mit mittlerem Weitere Vorteile

www.erdgas-mobil.de/flottenkunden

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Bei einem angenommen Verbrauch von 12 Litern Diesel auf 100 km und einer jährlichen Laufleistung von 30 000 km spart ein Erdgas-Trans­ porter gut 1 700 Euro pro Jahr.

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Mercedes-Benz Sprinter NGT Die Schwaben bieten Käufern eines Sprinter NGT die Wahl zwi­ schen einem bivalenten und mono­ valenten Antrieb. Durch die Unter­ flurmontage der Erdgastanks steht der Laderaum uneinge­ schränkt zur Verfügung (bis zu 17 m3). Da keinerlei Platz verloren geht, ist der Sprinter NGT optimal für den Lieferverkehr geeignet. Die Reichweite im bivalenten Betrieb

beträgt bis zu 1 200 km, im reinen Erdgasbetrieb fährt der Sprinter NGT mit einer Tankfüllung rund bis zu 450 km. Der Sprinter NGT ist in zahlreichen Ausführungen liefer­ bar: So gibt es ihn etwa als Sprinter 316 NGT mit 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht sowie mit kur­ zem oder lan­ gem Radstand. Unter der Be­ zeichnung Sprinter 516 NGT stehen Pritsche und Fahrgestelle mit 5 t Gesamtgewicht zur Verfügung. ■

HÖCHSTE HÖCHSTE QUALITÄT QUALITÄT FÜR FÜR JEDEN JEDEN HÖCHSTE QUALITÄT FÜR JEDEN ANSPRUCH. ANSPRUCH. ANSPRUCH.

Fiat Ducato Natural Power

information mögliche ersparnis

Radstand. Sein 3.0-Liter-Motor leistet im Erdgasbetrieb 100 kW (136 PS), der Verbrauch ist mit 8,8 kg /100 km sehr niedrig. Die Erd­ gastanks ermöglichen eine Reich­ weite von 400 Kilometern und schränken die Ladekapazität des Transporters in keiner Weise ein.

Steuervorteile bis 2018 Steuerersparnis Kfz-Steuer Einfahrt in alle Umweltzonen noch höhere Wirtschaftlichkeit mit Einführung des Euro 6-Standards • Förderung durch Gasversorger • günstigere Versicherung

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business4 | praxis

Business in den USA business4 hat in Zusammenarbeit mit Marc Kloepfel, dem Geschäftsführer der

Kloepfel Consulting GmbH, die wichtigsten interkulturellen Tipps für einen erfolgreichen Geschäftsauftritt in den USA zusammengestellt.

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Fotos: Nimkenja; Gerd Altmann Ι Pixelio

orneweg sei festgestellt: USAmerikaner sind nicht wie die Deutschen – sondern stets ein wenig freundlicher! Die in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung aufgeführten Rechte „Leben, Freiheit und das Streben nach Glück“ gelten selbst noch nach 200 Jahren. Im Geschäftsleben geht es dabei vor allem um Selbstverwirklichung, Gleichheit und Streben nach Anerkennung. Diese Bedürfnisse der US-Amerikaner sollten deutsche Geschäftspartner kennen, um einen guten

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ihr Gegenüber, in dem sie ihm direkt in die Augen sehen und sich in der Regel äußerst selbstbewusst geben, um zielstrebig und positiv zu wirken. Die meisten Deutschen werden sich selbst und andere meist mit vollständigen Vor- und Nachnamen vorstellen. Daher sollten sie nicht irritiert darüber sein, dass ihre amerikanischen Kollegen manchmal nur ihr Vornamen nennen. Wenn dies der Fall ist, darf man sie unbesorgt auch mit dem Vornamen ansprechen. Ansonsten ist man mit „Sir“ oder „Madam“ immer auf der sicheren Seite. Umgang pflegen zu können – und idealerweise erfolgreiche Geschäftsabschlüsse erzielen zu können.

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nredeformen & Begrüßung | Verabschiedung Wer jemanden zuerst sieht, grüßt zuerst – und das ganz unabhängig von der hierarchischen Stellung. Allerdings streckt die „ranghöhere Person“ die Hand zur Begrüßung zuerst aus. Bei flachen Hierarchien wird das weniger streng ausgelegt. Die meisten Amerikaner begrüßen

« Weibliche Gesprächs­ partner niemals mit „Miss“ ansprechen! » Bei weiblichen Gesprächspartnern gilt: niemals mit „Miss“ ansprechen! Denn das amerikanische „Miss“ entspricht dem deutschen „Fräulein“. Und wie auch hierzulande, reagiert der Großteil der Damenwelt sehr allergisch darauf. Neulinge in den USA sollten nicht auf das klassische „How are you?“ hereinfallen, in dem sie eine detaillierte Antwort dazu geben. Die Frage ist rein rhetorischer Natur und die richtige Antwort ist vor allem kurz. Beispielsweise: „I’m fine, thank you”. Vorsicht ist auch beim Austausch von Visitenkarten geboten. Im Gegensatz zu deutschen Gepflogenheiten, ist es in den USA unüblich,

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business4 | praxis sie direkt zu Beginn des Gesprächs aus dem Portemonnaie zu ziehen. Wenn überhaupt, überreicht man sie bei der Verabschiedung, aber auch nur, wenn man sicher ist, dass der Gesprächspartner dies auch wünscht.

Beim Smalltalk wird man auch mal schnell zum Essen eingeladen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Längst nicht immer ist dieses Angebot auch wirklich ernst gemeint. Daher bitte nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen und einen

« Gute Einstiegsthemen zum Warmwerden sind das Wetter, Sport im Allgemeinen »

G

esprächsthemen – von Smalltalk bis Businesskommunikation Treffen Deutsche und Amerikaner zu Geschäftsverhandlungen das erste Mal aufeinander, fallen oft die unterschiedlichen Kommunikationsstile auf. Amerikaner unterhalten sich gerne unverbindlich, dies wird von Deutschen gerne mit echter Gesprächsbereitschaft verwechselt. Dabei geht es beim unverbindlichen Smalltalk meist zunächst darum, eine harmonische Stimmung zu schaffen, seinen Gegenüber auf Gemeinsamkeiten abzutasten und Konsens herzustellen. Erst danach geht es in die Tiefe. Daher sollte man den amerikanischen Kollegen zunächst eine Weile erzählen lassen, bevor man die Diskussion konkreter werden lässt.

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konkreten Termin vereinbaren wollen. Diese typisch deutsche Art wird in den USA in der Regel als penetrant empfunden. Am besten wartet man darauf, bis der Gesprächspartner tatsächlich konkret wird. Wundern sollte man sich auch nicht darüber, dass gerne nach dem Verdienst gefragt wird. Dies ist in den USA kein Tabuthema wie hierzulande. Tabu dagegen sind Politik, Religion und alle Themen rund um Sexualität und Drogen. Sicherheitshalber belässt man es beim allgemeinen Smalltalk. Gute Einstiegsthemen zum Warmwerden sind das Wetter, Sport im Allgemeinen oder die tolle Lage des Treffpunkts. Alles andere wird als unhöflich empfunden.

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Grundsätzlich sind Amerikaner positiv und betont optimistisch eingestellte Menschen. Daher sollte es vermieden werden, Probleme in den Vordergrund zu stellen.

Preisgeben intimer Details. Statt intensivem Gesprächsaustausch, werden gemeinsame Aktivitäten geplant, zumal wenn sich die Gesprächspartner noch nicht gut ken-

Errungenschaften der USA im Allgemeinen zu loben. Hier darf auch gerne ein wenig übertrieben werden. Aber: Jammern Sie nicht über Deutschland, denn Nationalstolz gilt als positiv. Äußerungen zum 11. September 2001 und dessen Folgen für die USA und die Welt sollten sehr gut überlegt sein. Zudem verteilen Amerikaner gerne Komplimente, die jedoch eher oberflächlich dahin gesagt sind. Gerade wenn man jemanden noch nicht gut kennt, sollten man Komplimente wohl dosieren. Immer gut ist es, sich ausführlich zu bedanken – für den Termin, den Beitrag, die Vorstellung einer Person oder bei der Bedingung, die Ihnen die Tür offen hält. Höflichkeit und Dankbarkeit werden in den USA groß geschrieben. Während die Deutschen Freude am Diskutieren haben, kann dies von Amerikanern bereits als aggressiv interpretiert werden.

Offen, freundlich, optimistisch und vital – diese Grundhaltung zieht sich durch die ganze amerikanische Geschäftswelt. Konzentrieren Sie sich also auf Lösungen und aufs Positives sowie Gemeinsamkeiten.

nen. Es ist einfacher, Kontakt herzustellen, als diesen aufrecht zu erhalten. Bleiben Sie am Ball, auch was Ihre Selbstdisziplin angeht.

Fotos: Michaele Rupprecht ; Gerd Altmann Ι pixelio

Weitere Themen können sein: Beruf, Reisen, Essen inklusive Diät, Sport, Fitness und Wellness, Musik, Filme, Bücher. Positiv ist es auch, die Schönheiten und (politischen)

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ssen und Trinken

Im Großen und Ganzen gelten bei Tisch die Regeln des guten Tons, die man auch aus der Heimat kennt. Einige Ausnahmen gibt es dennoch: So sollte man sich beim Alkoholkonsum zurückhalten. Alkohol ist zum Lunch sogar nahezu komplett verpönt. In einer Reihe von Bundesstaaten ist der öffentliche Alkoholkonsum – und somit auch in Restaurants – sogar offiziell untersagt. Amerikaner essen mittags nicht viel, dafür wird abends mehr gespeist. In Restaurants sucht man sich nicht selbst einen Tisch aus, sondern wartet in der Regel, bis die Bedienung auf einen zukommt und einen Tisch zuweist. >

« Das schnelle Anbahnen lockerer Beziehungen hat aber auch eine Kehrseite »

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Indem Sie spontan Kontakte anbahnen, zu einem positiven Klima beitragen, bei Einladungen und in Arbeitspausen entspannt über angenehme Dinge plaudern, gewinnen Sie Sympathien. Besonders bei amüsanten Anekdoten können Sie mit aufmerksamen Zuhörern rechnen. Das schnelle Anbahnen lockerer Beziehungen hat aber auch eine Kehrseite: Nachhaken ist beim Smalltalk genauso verpönt wie das

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Fotos: Stephanie Hofschlaeger; Andreas Dittberner; Kathrin Anthrak Ι pixelio

business4 | praxis

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Passen Sie sich im Tempo den anderen Essern an, dann müssen Sie nicht vor Ihrem leeren Platzteller sitzen. Des Weiteren fragt man nicht einfach nach „toilet“, sondern nach „Restroom“ oder „ladie‘s bzw. men‘s room“. Zum Naseputzen (oder -pudern) zieht man sich dorthin zurück. Die Sitte, dass Herren aufstehen, wenn eine Dame den Tisch verlässt oder an ihn zurückkommt, ist in den USA genauso üblich wie in Europa. Beim Verlassen des Tischs wird die Serviette nicht auf dem Tisch, sondern auf dem Sitz deponiert. Die Rechnung wird ungefragt vorgelegt. Wer einlädt, zahlt. Sollte ausnahmsweise der Einladende nicht als Gastgeber auftreten, übernehmen Sie die Rechnung. Die Sitte, getrennt zu zahlen, heißt auf Amerikanisch „go Dutch“ und ist dementsprechend unüblich.

G

eschenke / Präsente

Zur Einladung bringt man in der Regel ein kleines Geschenk, wie beispielsweise Blumen oder deutschen Wein mit. Zum Wein sollte man dann auch einige Details erzählen können. Zum guten Ton gehört es außerdem, nach einer wahrgenommenen Einladung eine kleine Dankeskarte zu schicken. Doch bitte: persönliche Geschenke für Frau-

en, keine Spielzeugwaffen für Kinder und für konservative Herren keine Zigarren aus dem kommunistischen Kuba.

T

abus

Geschäftsessen am Abend sind bei US-Amerikanern eher unbeliebt. Machen Sie niemals Komplimente zum Aussehen einer Person – dies kann bereits als sexuelle Belästigung gesehen werden. Und ganz wichtig: Kritisieren Sie niemals den US-Präsidenten.

Pünktlichkeit

Seien Sie pünktlich. Auch wenn Amerikaner dies manchmal etwas locker sehen, wird Ihnen dies Pluspunkte bringen. Aber erscheinen Sie auch nicht viel zu früh zu einem Termin oder einer Einladung, da dies als unhöflich gewertet wird.

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mgang mit Polizisten

Gehen Sie vorsichtig mit der Polizei oder Zollbeamten um, der Beamte hat immer Recht. Wenn Sie die USPolizei auf der Straße anhält, kurbeln Sie das Fenster herunter und legen die Hände auf Steuer. Erst wenn der Polizist Ihnen Instruktionen gibt, sollten Sie diese ruhig und gelassen befolgen. Greifen Sie beispielsweise nicht einfach so ins

Handschuhfach, dies könnte tragisch enden. Sollten Sie mit dem Mietwagen unterwegs sein, halten Sie sich unbedingt an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit, 55 beziehungsweise 65 Meilen pro Stunde.

Trinkgeld

Taxi-Fahrer erwarten stets ein Trinkgeld in Höhe von 15 bis 20 Prozent des Fahrpreises –schließlich macht das einen Großteil ihres Verdienstes aus. Auch im Lokal gibt man immer zwischen zehn und 20 Prozent des Rechnungsbetrags Trinkgeld – selbst wenn man schlecht bedient wurde, denn auch in dieser Branche macht der „Tip“ den größten Teil des Einkommens aus.

A

ufzug im Wolkenkratzer

Oberste Regeln bei einer langen Aufzugsfahrt im Wolkenkratzer: Starren Sie ihr Gegenüber nicht an. Schauen Sie lieber auf den Boden oder auf die Tür. Sie sollten ihre Liftpartner nicht anstoßen und keinesfalls mit dem Handy weitertelefonieren und, wenn überhaupt, nur leise sprechen. Wenn der Aufzug stecken bleibt, empfehlen sich zwanglose Gespräche, um den aufkommenden Stress abzubauen.

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inladungen

Ist eine Einladung offizieller und mit dem Zusatz „Black Tie“ versehen, sind Smoking für den Herren oder ein Abendkleid für die Dame erwünscht. Unliebsamen Einladungen können Sie mit einem „Sorry, I‘m busy“ entgehen.

Vorbereitung eines Meeting

Beachten Sie bei der Vorbereitung eines Meetings die amerikanischen Umgangsformen. Deutsche stellen ihrem Gesprächspartner recht schnell kritische Fragen, während Amerikaner erst sehr viel später im Gespräch offene Kritik üben. So wird in einem amerika­ nischen Meeting ein neues Konzept Schritt für Schritt durch einzelne Vorschläge der Kollegen entwickelt. Dabei gehört es zum guten Ton, ständig zuzustimmen und sich für die Vorschläge zu begeistern. In Deutschland stellt hingegen meist eine Person ein Gesamtkonzept vor, das die Kollegen dann so lange kritisch betrachten, bis ein endgültiges Konzept vorliegt. Sieht sich ein Amerikaner mit dieser Vorgehensweise konfrontiert, glaubt er zunächst, alle Anwesenden hielten seine Idee für unbrauchbar. Dazu kommt, dass in den USA ein direktes „Nein“ meist zugunsten eines freundlichen „Yes, but...“ vermieden wird. Tipp: Präsentationen und Meetings werden häufig mit einer heiteren Anekdote eingeleitet, um die Zuhörerschaft für sich einzunehmen.

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eden und Vorträge

Amerikaner bevorzugen es, auf den Punkt zu kommen und nicht, wie in Deutschland oft üblich, erst einmal ausführlich die Hintergründe eines Themas zu beleuchten.

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ichtige Redewendungen

„Nice to meet you“ „freue mich, Sie kennen zu lernen“, ist ein Muss für jede Begegnung, auch mit Fremden. Dann folgt oft ein „Where are you from?“. Stellen Sie am besten eine großzügige Verbindung zu bekannten Städten her, sagen Sie zum Beispiel „near Düsseldorf“ statt „Wuppertal-Barmen“. Bekannt in den USA sind auch Regionen wie Black Forest (Schwarzwald) und besonders Bavaria (Bayern). „What do you do?“ bedeutet „Wo und für wen arbeiten Sie?“ und ist nicht tabu. „See you later“ bedeutet nicht gleich, dass man sich zu einem festen Termin wiedersieht.

DO’S ■ Dankbarkeit zu zeigen, ist in den USA sehr wichtig. ■ Denken und reden Sie positiv. ■ Kommen Sie auf den Punkt.

DONT’S

■ Nicht über Politik, Religion, Sex und Drogen reden. ■ Keine Komplimente über das Aussehen des Gegenübers ma­ chen. ■ Probleme und Negatives nicht in den Vordergrund stellen. ■ Kein Geschäftsessen auf den Abend legen.

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mgang

Beim lockeren Umgangston könnte man meinen, dass es kaum Unterschiede in der Hierarchie und im Status gibt. Dieser Schluss ist falsch: Diese durchaus bestehenden Unterschiede werden vielmehr neidlos akzeptiert. Der Gleichheitsgrundsatz der Amerikaner schließt Bewunderung für Führungskräfte keineswegs aus. Lassen Sie sich durch das flapsige Auftreten mancher Manager nicht zu Nachlässigkeiten verleiten. Die in Deutschland übliche Trennung von Beruf und Arbeit kennen die Amerikaner nicht. In den USA treiben komplette Arbeitsteams miteinander Sport oder gehen abends zusammen essen. Sie verbringen mitunter sogar das Wochenende zusammen. ■

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business4 | Praxis

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ie Immobilie eines Unternehmens nimmt in der Wertschöfpungskette einen zentralen Stellenwert ein, denn in ihr finden nicht nur die unternehmerischen Prozesse statt. Sie ist der zentrale Begegnungsort für Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten, bildet die individuelle Unternehmenskultur ab und beherbergt den

ßer acht gelassen – die eigene betriebliche Immobilie. Gerät diese dann doch ins Visier betrieblicher Effizienzjäger, werden meist Themen wie Senkung der Energie- oder Flächenkosten in die Agenda aufgenommen. Und auch die steuerberatenden Berufe jonglieren gerne mit dem Instrument der strukturellen Betriebsaufspal-

nehmen haben den Vorteil, als wesentlich persönlicher und damit auch attraktiver eingeschätzt zu werden. Im Rahmen der internationalen Studie „Oxygenz: Generation Y and the Workplace“ wurden die Prioritäten der 18 bis 25-Jährigen in Bezug auf ihren zukünftigen Arbeitsplatz untersucht. Deutlich wurde, dass diese Generation eine

Kosten oder Nutzen?

Kleine und mittelständische Unternehmen gelten im Gegensatz zu Großkonzernen bei Fachkräften als persönlicher – und können dadurch häufig punkten. Aber auch die richtige Immobilie kann ein zusätzlicher Pluspunkt sein. tung, um steuerliche Vorteile zu erzielen und Haftungsmassen charmant zu begrenzen.

Fotos: Unternehmensbilder

Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung

Beim Bau des neuen Firmengebäudes von PMA Tools wur­ de darauf geachtet, dass sich die Mitar­ beiter in ihm wohl fühlen können.

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zentralen Baustein der Wissens­ gesellschaft – den Menschen. Trotzdem wird in ihr häufig nur ein Kostenfaktor oder ein Eigenkapital vermindernder Bilanzposten gesehen. In privatwirtschaftlichen Unternehmen gibt es in aller Regel ein alles überstrahlendes Ziel – das generieren einer nachhaltigen Gewinn​situation. Bei der Verfolgung eines solchen Zieles bedienen sie sich aber meist derselben Instrumente: Mal wird ein neuer Vertriebsansatz geschult, dann eine Erhebung des Bekanntheitsgrades durchgeführt oder zum wiederholten Male das Corporate Design auf Marktkonformität angepasst. Ein Bereich wird allerdings häufig au-

Der durchschnittliche Arbeitnehmer arbeitet etwa acht Stunden täglich, schläft sieben und widmet sich in neun seiner sonstigen Freizeit. Damit wird deutlich, dass er fast 50 Prozent seiner werktäglichen „Wachzeit“ mit arbeiten verbringt. Nicht erst seit der Debatte um den Fachkräftemangel – oder martialisch-schillernd ausgedrückt, dem „war for talents“ – haben sich Unternehmen daher auf neue Herausforderungen in der Gewinnung und Bindung qualifizierter Arbeitnehmer einzustellen. Insbesondere mittelständische Unternehmen werden zukünftig mehr als eine interessante Gehaltsperspektive bieten müssen. Um mit Großkonzernen im Kampf um die besten Köpfe konkurrieren zu können, eröffnet ihnen die Verschiebung der Wertewelten aber eine große Chance: Kleine und mittelständische Unter-

gesteigerte Erwartungshaltung an ihr Arbeitsumfeld hat. Da Arbeits- und Freizeit in vielen Berufen immer mehr miteinander verschmelzen, und der oben beschriebene Arbeitstag für viele Arbeitnehmergruppen auch gerne zwei bis drei Stunden länger dauern kann, möchten viele ein angenehmes Ambiete vorfinden. Internationale Konzerne wie Unilever oder Ernst & Young setzen daher bereits intensiv auf die Karte „Gebäude“ bei der Mitarbeiterbegeisterung. Natürlich soll die Arbeitsraumgestaltung nicht als das Allheilmittel für Mitarbeitergewinnung und deren Bindung beschrieben werden. Allerdings ist es förderlich, wenn die Unternehmenskultur, ihre Vision und Mission sowie ihr Wertemodell widerspruchsfrei im räumlichen Arbeitsrahmen abzulesen ist. Die Realisierung muss nicht zwingend einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Gute Erfahrungen mit der Firmenimmobilie als Instrument zur Mitarbeiterbindung hat beispielsweise Uwe Kremer, Vorstand bei PMA / Tools Autoglas-Zubehör AG

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gemacht: „Als wir 2010 einen neuen Standort für unser Unternehmen suchten, waren die Anforderungen klar. Wir wollten nicht nur ein Gebäude, das unsere innerbetriebliche Ablauforganisation optimal unterstützt, sondern auch einen Ort, an dem sich unsere Mitarbeiter wohl fühlen.“ Aus diesem Grund hat das Unternehmen die Mitarbeiter in die Gestaltung involviert. „Im Rahmen von Workshops und Konzepterarbeitungen konnten sie ihre Ideen und Vorschläge für ihre Arbeitsstätte einbringen. Aus einem strategischen Blickwinkel heraus haben wir dann die möglichen Marktentwicklungen der nächsten fünf Jahre betrachtet und deren Auswirkungen auf die Gebäudesituation projiziert. Herausgekommen ist ein Gebäude, das neben einem optimalen Prozessfluss auch die Ansprüche unsere Mitarbeiter berücksichtigt“, erläutert Kremer.

Potentiale in der Prozess­ optimierung Neben den positiven Auswirkungen auf Mitarbeiter schlummern in Immobilien häufig noch Potentiale in puncto Prozessoptimierung. Gerade in produzierenden Traditionsunternehmen lassen sich die „Wachstumsschübe“ der vergangen Dekaden häufig auch an der Gebäudesituation ablesen. Immer wenn es die Nachfrage erforderte, wurden neue Bereiche angebaut. Mit der Zeit kann sich so schnell ein „Flickenteppich“ entwickeln. Hier lohnt es sich fast immer, mögliche Ablaufvarianten auf ihr Optimierungspotential hin zu prüfen. In aller Regel amortisieren sich die Investitionen innerhalb kurzer Zeit durch eine höhere Produktivität. Aber nicht nur im produzierendem Gewerbe, sondern auch in der Verwaltung wird die Arbeitsproduktivität durch die räumliche Situation stark beeinflusst.

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Hier sollten zunächst einmal folgende Fragen beantwortet werden: Inwieweit wird den Anforderungen moderner Büroarbeit Rechnung getragen? Wie wird das Spannungsfeld zwischen Kommunikationsund Konzentrationserfordernissen räumlich abgebildet? Gibt es Rückzugsorte, in denen sich die Mitarbeiter regenerieren können?

Vertriebsunterstützung Die Immobilie ist aber auch ein Ort der Kundenbegegnung. Besucht ein Kunde ein Unternehmen, sieht er als erstes das Gebäude. Zu klären ist daher, ob die Corporate Architecture auf den Marketing-Mix hin abgestimmt ist und ob es zum postulierten Unternehmens-Image passt. Positive Erfahrungen mit der eigenen Immobilie als Umsatztreiber hat beispielsweise Stefan Fornahl, Geschäftsführer der proroll GmbH in der oberbergischen Stadt Hückeswagen gemacht: „Im Rahmen unserer Expansionspolitik haben wir uns 2007 dafür entschieden, eine eigene Immobilie zu bauen. Wichtig war uns vor allem, dass die Immobilie unsere Prozesse unterstützt, die Unternehmenskultur abbildet und gegenüber unseren Kunden ein in Stein gegossenes Vertriebsinstrument wird.“ Die Anforderungen waren schnell definiert: repräsentativ aber auch nutzerorientiert. Den hohen Stellenwert der Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens wurde durch eine durchdachte Arbeitsumgebung, Rückzugsorte für Pausen und sogar einem Entspannungsraum Rechnung getragen. „Für mich ist es wichtig, dass meine Mitarbeiter gerne zu Arbeit kommen“, so Fornahl. „Denn wer gerne zur Arbeit kommt, fühlt sich dem Unternehmen nicht nur verbunden, sondern arbeitet auch besser. Auch im Kundengeschäft hat sich unsere Immobilie bestens be-

währt. Insbesondere der Erstkunde kann die Leistungsfähigkeit eines Lieferanten während der Geschäftsanbahnung nur bedingt einschätzen. Daher ist es wichtig innerhalb der gesamten Darstellungskette einen vertrauenswürdigen und widerspruchsfreien Eindruck zu hinterlassen. Seit wir in unserem neuen Gebäude eingezogen sind, haben wir viele positive Rückmeldungen über unseren stimmigen Außenauftritt erhalten.“ Fazit: Eine Immobilie enthält, jenseits der hier aufgeführten Beispiele, zahlreiche Optimierungspotentiale bereit. Um alle diese Potentiale nachhaltig auszuschöpfen, ist es wichtig, die Immobilie mit in die Geschäfts- und Marketingstrategie einzubeziehen. Immobilienbezogene Investitionsentscheidungen ergeben häufig eine schnelle Amortisation wenn sie gleichsam unter Kostensenkungs- und Leistungssteigerungspotentialen betrachtet werden und nicht nur singulär als Kostenfaktor abgetan werden. ■

In der oberber­ gischen Stadt Hückeswagen wurde das Corporate Design der Firma proroll auch im Firmenneubau um­ gesetzt.

Zum Autor: Mike Schoberth ist als Consultant beim Immobilienspezia­ listen Vollack consult + bau in Ratin­ gen tätig. Er berät Unternehmen in Standortentscheidungen, Prozess­ optimierung und in der nachhal­tigen Gestaltung ihrer Wertschöpfungs­ kette unter Einbezug Immobilien be­ zogener Faktoren.

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business4 | PRAXIS

Betriebliche Altersversorgung Dr. Paulgerd Kolvenbach, Geschäftsführer der Longial GmbH in Düssel­ dorf, rät mittelständischen Unternehmen dazu, ihren Mitarbeitern bei der betrieblichen Altersversorgung unterstützend zur Seite zu stehen.

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eicht die Rente?“ Auf diese Frage haben viele Arbeitnehmer keine klare Antwort. Fest steht: Die Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung teilen sich künftig immer mehr Rentner, während der Anteil der Beitragszahler sinkt. Ohne zusätzliche Vorsorge wird die zukünftige Versorgungslücke im Alter nicht zu schließen sein. Aber auch für Unternehmen wird das Thema Demographie immer

Strategien entwickeln, um die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber zu erhöhen. Der betrieblichen Altersversorgung (bAV) kann hierbei eine entscheidende Rolle zukommen. Bisher konnten

zen. Für viele Unternehmen sind die Haftungs- und Komplexitätsrisiken scheinbar nur schwer einzuschätzen. Oft scheuen sie auch den erhöhten Verwaltungsaufwand. Wie könnte hier eine Lösung aussehen, die den Mitarbeitern einen zusätzlichen Anreiz bietet und gleichzeitig für das Unternehmen mach- und gestaltbar ist? „Grundsätzlich stehen den Unternehmen alle im Betriebsrentenrecht geregelten Durchführungs-

« Grundsätzlich stehen den Unternehmen alle im Betriebsrentenrecht geregelten Durchführungswege zur Verfügung : Direktzusage, Unterstützungskasse, Direktversicherung.» bedeutender, denn Fachkräfte werden in einigen Wirtschaftsbereichen zunehmend knapp. Personalverantwortliche müssen daher neue

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sich bei mittelständischen Unternehmen betrieblich organisierte Formen der Altersversorgung jedoch noch nicht überall durchset-

wege zur Verfügung: Direktzusage, Unterstützungskasse, Direktver­ sicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds“, erklärt Dr. Paulgerd

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Kolvenbach. Er ist Aktuar und Sprecher der Geschäftsführung der Longial GmbH in Düsseldorf und für die Bereiche Beratung und Administration zur betrieblichen Al-

„Nicht alle sind jedoch gleich gut für mittelständische Unternehmen geeignet. Es gibt bestimmte Kriterien, an denen sich eine geeignete bAV messen lassen muss. Unter anderem spielen hier der Umfang der Haftungsbeschränkungen, die Auswirkungen auf Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) und Bilanz, die Flexibilität und die Höhe des Verwaltungsaufwands eine Rolle.“ Die Lösung, die genannten Risiken möglichst gering zu halten, kann eine beitragsorientierte Leistungszusage als mittelbare Pensionsverpflichtung sein, die über einen externen Durchführungsweg finanziert wird. Der Versorgungsbeitrag fließt beispielsweise als Prämie in einen Lebensversicherungsvertrag. Der Vorteil ist hierbei, dass sich die Arbeitgeberhaftung nur auf die Zahlung der Beiträge beschränkt, es keine weiteren Auswirkungen auf die GuV bzw. die Bilanz gibt und der administrative Aufwand außerdem überschaubar bleibt. Die hierfür zur Verfügung ste-

« Es gibt bestimmte Kriterien, an denen sich eine geeignete bAV messen lassen muss. » tersversorgung (bAV) verantwortlich. Seine fachlichen Schwerpunkte bilden rechtliche und betriebswirtschaftliche Aspekte der bAV und die daraus resultierenden Gestaltungs- und Umsetzungsfragen.

Dr. Paulgerd Kolvenbach

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Fotos: Privat; Gerd Altmann; Günter Havlena Ι pixelio

Die typische Zusam­ mensetzung der künftigen Altersver­ sorgung eines heute 30-jährigen sozial­ versicherungspflich­ tigen Arbeitneh­ mers. Selbst bei maximaler Nutzung von Riester-Rente und Anspruch auf betriebliche Entgelt­ umwandlung wird das vom Deutschen Institut für Alters­ vorsorge (DIA) ge­ setzte Ziel von 70 bis 90 Prozent des letz­ ten Nettoeinkom­ mens nur knapp er­ reicht.

henden Durchführungswege sind die Direktversicherung, die Pensionskasse oder die Unterstützungskasse. „Der Arbeitgeber kann sich auch an der Vorsorge beteiligen, indem er sie bezuschusst“, schlägt Dr. Kolvenbach vor. „Hierdurch wird die Mitarbeiterbindung weiter erhöht und die Maßnahme entfaltet auch nach außen eine positive Wirkung, was bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter entscheidend sein kann.“ Das Fazit des Experten: bAV-Lösungen sind auch für den Mittelstand machbar. Welcher Weg für das Unternehmen im Endeffekt der geeignete ist, sollte aber immer in Zusammenarbeit mit Experten ermittelt werden. ■

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Foto: Gerd Altmann Ι pixelio

business4 | Praxis

Zugang zum Kapital Zum 1. April 2011 ändern sich eine Reihe von NRW-Förderprogrammen für kleine und mittlere Unter­ nehmen grundlegend. business4 stellt die wichtigsten Änderungen vor und gibt Hinweise, damit es mit der Kreditvergabe auch funktioniert.

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« Die Erarbeitung eines Finanzie­ rungskonzepts ist zwingende Grund­ bedingung für die Antragstellung – eine exzellente Vorbereitung. »

ine Vielzahl von öffentlichen Förderprogrammen erleichtert den kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zum Kapital und damit die Durchführung von Investitionsvorhaben und die Stärkung der Liquidität. Mit deren Nutzung sind einige elementare Vorteile verbunden: günstige Zinssätze, die Möglichkeit der Unterstützung bei der Absicherung, gegebenenfalls tilgungsfreie Zeiten sowie Sondertilgung ohne Vorfälligkeitsentschädigung. Aus der Erfahrung in der Praxis heraus kann sogar gesagt werden: Viele Finanzierungen für mittelständische Unternehmen wären ohne solche Förderkredite gar nicht möglich. So sind beispielsweise die zunehmenden Möglichkeiten, eine „Haftungsfreistellung“ in Anspruch zu nehmen, vielfach geradezu die Basis für die Bewilligung eines Darlehensantrages. Die Hausbank haftet generell gemeinsam mit dem Darlehensneh-

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mer für die Rückzahlung eines Förderkredites. Bei der Haftungsfreistellung wird sie in Höhe des definierten Darlehensanteils von diesem Risiko freigestellt – damit werden für diesen Anteil keine „banküblichen“ Sicherheiten benötigt! Das Risiko, schon wegen nicht ausreichender Sicherheiten eine Ablehnung zu erhalten, wird für den Unternehmer damit minimiert. Wichtig ist auch: Förderkredite können ab Unternehmensgründung immer wieder genutzt werden – und damit auch das Wachstum und die gesamte Entwicklung unterstützen. Bei einem etablierten Unternehmen kann damit dauerhaft die Eigenkapitalbasis verstärkt werden. Die Erarbeitung eines Finanzierungskonzeptes mit verschiedenen

Bausteinen, also mit Einbindung mehrerer Förderprogramme, ist dabei aber immer zwingende Grundbedingung für die Antragstellung – eine exzellente Vorbereitung. Kreditinstitute bemängeln, dass sich eine erschreckend hohe Zahl von Unternehmern an dieser Stelle einfach schlecht präsentiert. Standard ist heute die Vorlage eines Businessplanes inklusive mehrjähriger Finanzplanung. Doch in der Praxis haben viele Antragsteller schon Probleme damit, die Art und Höhe ihres Kapitalbedarfes und ihre Kapitaldienstfähigkeit exakt und plausibel darzustellen. Da sollte die hohe Zahl an Ablehnungen eines Kreditantrages nicht verwundern. business4 stellt die wichtigsten Programme vor, die in Nordrheinwestfalen genutzt werden können. Zum 1. April 2011 ändern sich eine Reihe von Förderprogrammen grundlegend. Diese sind bereits berücksichtigt.

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KfW-StartGeld (ab 01.04.2011: „Gründerkredit – StartGeld“) Investitionskredite für Existenzgründer, kleinere Unternehmen und freiberuf­ lich Tätige (innerhalb der ersten drei Jahre). Finanzierung von Investitionen und Betriebsmitteln bis max. EUR 100000. Pluspunkt: Eine 80-prozentige Haftungsfreistellung für die Hausbank. Das bedeutet, dass keine vollständige Absicherung des Darlehensbetrages erforderlich ist und auf Sicherheiten oft ganz verzichtet wird.

KfW-Unternehmerkredit Dieses ist zum Stichtag 1. April 2011 ganz neu in zwei Programmteile geglie­ dert und bietet etablierten Unterneh­ men mit einer klassischen Fremdkapi­ talfinanzierung sowie Nachrangkapital („eigenkapitalähnliche Mittel“) für die Finanzierung von Investitionen und Be­ triebsmitteln. Neu dabei ist eine Be­ triebsmittelfinanzierung mit 50-pro­ zentiger Haftungsfreistellung. Jeder Programmteil kann unabhängig vom anderen genutzt werden.

mit geringem EK-Anteil). Vorteile: Das vorhandenes Eigenkapital wird ver­ stärkt, die Kapitalstruktur damit ver­ bessert. Außerdem: Lange Laufzeit mit tilgungsfreien Jahren zu Beginn. Die Ergänzung um ein weiteres Förderpro­ gramm ist möglich und sinnvoll.

RWP-Regionales Wirtschaftsförderungs Programm

KfW-Unternehmerkapital Dabei handelt es sich um ein Finanzie­ rungspaket für etablierte Betriebe, das immer aus zwei gleich großen Baustei­ nen besteht: klassisches Darlehen („Fremdkapitaltranche“) und Nach­ rangdarlehen („Nachrangtranche“). Dieses Finanzierungsangebot ermög­ licht viele Investitionsvorhaben (auch

das zahlreiche Laufzeitalternativen und sehr günstige Konditionen für kleine und mittlere Unternehmen bietet. Bei Unternehmen, die bereits seit zwei Jah­ ren erfolgreich am Markt tätig sind, ist optional die Beantragung einer 50-pro­ zentigen Haftungsfreistellung für die Hausbank möglich. Diese werden je­ doch nur für Darlehensbeträge ab EUR 500000 angeboten.

NRW.Bank-Mittelstandskredit

Dieses Programm ist nur der Vollstän­ digkeit halber aufgeführt: Es ist eines der weniges Zuschussprogramme in Nordrhein-Westfalen. Zurzeit besteht jedoch ein vollständiger Antrags-Stopp, die weiteren Antragsmöglichkeiten sind zum jetzigen Zeitpunkt völlig offen. ■

Dies ist ein Länderprogramm für Inves­ titions- und Betriebsmitteldarlehen mit Finanzierungsanteil bis zu 100 Prozent,

Fotos (3) KfW, Autorenfoto: Privat

Zum Autor Joachim Brueser ist seit rund 25 Jahren als Unternehmensberater selbstän­ dig. Er ist Mitglied des BDU und hat dort das Zertifizierungsverfahren durchlaufen. Er begleitet von Kor­ schenbroich aus Unternehmer bei der Weiterentwicklung ihrer Unter­ nehmenskonzepte, bei Finanzierun­ gen, Umstrukturierung und der Nachfolgeregelung.

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business4 | kolumne

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ie dramatische Verkettung der Katastrophen in Ja­ pan wird die Welt nachhaltig verändern. Doch der Geist ist aus der Flasche. Weltweit gibt es derzeit 442 Atomkraftwerke, 62 weitere sind im Bau und 287 in Pla­ nung bzw. Vorbereitung. Selbst wenn Deutschland kurzfristig aus der Nutzung der Kernkraft aussteigen würde, bleibt die Tatsache, dass dann allein im übrigen Europa immer noch 179 Atomkraftwerke am Netz sind. Das Nachbarland Frankreich bezieht fast 80 Prozent des Stroms aus seinen 59 Reaktoren. Die Abkehr der Energieversorgung von der Kernkraft wird Jahrzehnte dauern und äußerst kostenintensiv sein. Von Albert Ein­

Veränderung

wirrungen gearbeitet. So sprach die Bundeskanzlerin in Brüssel nicht von einer Ausweitung des Rettungs­ schirms, sondern von einer „Ertüchtigung“. Gleichzeitig versuchte sie, die Brüsseler Beschlüsse vom 11. Februar 2011 als Erfolg der deutschen Politik zu verkaufen. Die „Wirtschaftswoche“ merkt an: „Hinters Licht wird das deutsche Publikum auch geführt, wenn Merkel vorgibt, dass sie mit dem großspurig benannten ‚Pakt für den Euro’ deutsche Interessen gerettet hätte. Der Pakt ist ein wertloses Versprechen. Denn keinem Land drohen Sanktionen, wenn es die darin enthaltenen – ohnehin sehr vagen – Vorgaben nicht erfüllt“.

„Schuldenunion“

Auch der Finanzminister hat versucht, die Ergebnisse des Euro-Gipfels mit der ihm eigenen Dialektik als Fortschritt dazustel­ len. Motiv dürfte nicht nur die Beschwichti­ gung der Wähler, sondern auch die Siche­ Nichts wird nach dem Erdbeben mit anschließendem Tsunami und den rung einer parlamentarischen Mehrheit sein. Doch der von einigen Abgeordneten daraus resultierenden nuklearen Störfällen in Japan mehr so sein wie angekündigte Widerstand dürfte dem Frak­ zuvor. Doch wohin soll die Reise eigentlich gehen? tionsdruck kaum standhalten. Kurz vor dem Euro-Gipfel hatten die Präsi­ stein stammt folgende düstere Prognose: „Die entfes­ denten der Wirtschaftsverbände BDI, BDA, ZDH und selte Gewalt des Atoms hat alles verändert, nur unsere DIHK in einer gemeinsamen Erklärung vor einer Schul­ Denkweise nicht. Und so gleiten wir auf eine Katastro­ denunion „durch die Hintertür“ gewarnt. Und schon Ende Februar hatten sich 189 Volkswirtschaftsprofes­ phe zu, die die Welt noch nicht gesehen hat.“ soren in einer beispiellosen Aktion gegen die Ausdeh­ „Pakt für den Euro“ nung des Rettungsschirms und einen dauerhaften Ret­ Während die Welt paralysiert das dramatische Gesche­ tungsmechanismus ausgesprochen. Dieser Aufruf ist hen in Japan verfolgte, veränderten die Regierungs­ offenbar bei der Bundesregierung nicht angekommen. chefs der 17 Euro-Staaten die Basiskonstruktion der Dietrich W. Thielenhaus, Ge­ Währungsunion nachhaltig. Beschlossen wurde eine Die Folgen des Handelns schäftsführer von Thielen­ Ausweitung der Kreditkapazität des EU-Rettungs­ Die Zahlen der Verschuldung haben mittlerweile atem­ haus & Partner (Wuppertal), schirms (EFSF) von bisher 250 auf 440 Mrd. Euro. Da­ beraubende Dimensionen angenommen. So ganz ne­ berät Unternehmen bei Mar­ durch dürften sich für Deutschland die Kreditgarantien benbei wurde bekannt, dass bei der Deutschen Bun­ desbank seit Beginn der Finanzkrise Forderungen in keting und Vertrieb, strate­ auf bis zu 250 Mrd. Euro. mehr als verdoppeln. gischen Neuausrichtungen Der dauerhafte Rettungsfonds (ESM) soll ab Mai 2013 Höhe von 325,5 Mrd. Euro gegenüber dem Euro-System und Nachfolgeregelungen. bis zu 500 Mrd. Euro ausleihen können, woraus eine aufgebaut worden sind, für die letztlich auch der deut­ Außerdem ist er in mehre­ zusätzliche Neuverschuldung der Bundesrepublik in sche Steuerzahler zumindest teilweise haftet. Die ren Beiräten tätig. Höhe von etwa 25 Mrd. Euro resultieren dürfte. Außer­ Schulden der öffentlichen Haushalte sind im Jahr 2010 dem soll der ESM – entgegen allen Bekundungen der – um mehr als 300 Mrd. Euro – auf einen neuen Rekord Bundesregierung – direkt Staatsanleihen von Schul­ von fast zwei Billionen Euro explodiert. Und die Kredite denländern ankaufen. Damit sind nach Ansicht kriti­ der deutschen Banken an die vier Krisenländer Grie­ scher Beobachter die Weichen zur Transferunion und chenland, Irland, Spanien und Portugal haben sich 2010 zur Festschreibung Deutschlands als Zahlmeister der um 11 Prozent auf 569 Mrd. US-Dollar erhöht. EU gestellt. Die Informationspolitik der Bundesregierung im Zu­ Wenn die Bundesregierung trotz dieser Horror­ sammenhang mit der Euro-Stabilisierung beruht auf zahlen zusätzliche, dauerhafte Zahlungsverpflichtun­ Tarnen und Täuschen. Um die bereits hochgradig be­ gen für Deutschland eingeht, drängt sich der Eindruck unruhigte Bevölkerung nicht weiter zu verunsichern, auf, dass ihr der Überblick über die Folgen ihres Han­ ■ wird mit rabulistischen Tricks und rhetorischen Ver­ delns abhanden gekommen ist.

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HAUSBRAUEREI SEIT 1850 | DÜSSELDORF-ALTSTADT

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business4 | vorschau/impressum

Themen 2/2011

verlag

Die nächste Ausgabe von business4 erscheint im Juni 2011.

Jaster Medien GmbH & Co. KG Lakron Straße 95 | 40625 Düsseldorf T (02 11) 2 92 61 6 6 | F (02 11) 2 92 61 67 jaster@jaster-medien.de | www.jaster-medien.de

Foto: Metro Group

FAMILIENUNTERNEHMEN D

HERAUSGEBERIN Gabriele Jaster T (02 11) 2 92 61 6 6 | jaster@jaster-medien.de

ie Düsseldorfer Metro AG führt die bundesdeutsche Liste von er­ folgreichen Familienunternehmen an. Lesen Sie im nächsten business4, welche Betriebe der Region außerdem noch von einflussreichen privaten Inha­ bern geführt werden.

REDAKTIONsleitung Snežana Šimičić (V.i.S.d.P.) Hastener Straße 140 | 42349 Wuppertal T (02 0 2) 94 60 0 2 4 6 | F (02 0 2) 94 60 0 2 47 redaktion@jaster-medien.de

MITARBEITER DIESER AUSGABe Joachim Brueser, Stephan Fennel, Dr. Paulgerd Kolvenbach, Ina Penßler, Mike Schoberth, Dietrich W. Thielenhaus

Layout | Produktion TEXT-o-PIX, Wuppertal | www.textopix.de

DRUCK Brühlsche Universitätsdruckerei www.bruehlgiessen.de

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Fotos: Landeshauptstadt Düsseldorf

anouchka schrijver media Anouchka Schrijver T (01 7 3) 1 9 3 4 3 3 3 | schrijver@jaster-medien.de

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ohin steuert die Stadt in wirtschaftlicher Hinsicht? Was ist an Projekten für die Zukunft in Planung? Wohin geht der Weg? business4 fragt den Oberbürgermeister der Landes­ hauptstadt, Dirk Elbers.

Marketing Services Gärtner Henry Gärtner T (0 21 31) 7 42 32 3 3 | gaertner@jaster-medien.de

Kreis Mettmann (ME) sh anzeigenmarketing Stefanie Heine T (0 20 51) 31 19 81 | heine@jaster-medien.de

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