InfoWeek.ch
SwissICT Magazin
April 2009
Nr. 04 | APRIL 2009 | Fr. 8.50
DA S I T- M AG A Z I N F Ü R D I E S C H W E I Z
Cloud Computing und Software als Service
Gewitter oder Sonnenschein? Angebote für Cloud Computing in der Schweiz Grosse Marktübersicht zu Managed Services Rechtliche Aspekte von Software als Service Herausforderungen für SAP-Anwender NEWS Minderheiten verhindern Verbandsfusion TEST Desktop-Virtualisierung auf dem Prüfstand MARKTÜBERSICHT Blade-Server der Top-5-Anbieter BEWÄHRTE METHODE Outsourcing-Ausschreibung FALLSTUDIE Virtualisierung bei Fischer Chemicals
CIO-INTERVIEW Bojan Jokic, Kuoni
« Seit 2005 sind alle GKBFilialen im Kanton breitbandig an das Firmennetz angeschlossen. Diese Infrastrukturleistung verdanken wir dem Engagement von cablecom.
»
Daniel Vinzens Leiter IT-Management Mitglied der Direktion Graubündner Kantonalbank
Die 1870 gegründete Graubündner Kantonalbank bietet alles, was eine moderne Universalbank ausmacht – für Privatpersonen, die Wirtschaft und die öffentliche Hand. Im weitläufigen Bündnerland ist die Bank mit über 70 Standorten vertreten. Sie beschäftigt über 1100 Mitarbeitende. Einen grossen Teil der Geschäftsstellen hat cablecom – in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern – mit Glasfasern erschlossen. Wie andere Kantonalbanken lobt auch die GKB das Engagement der cablecom in ländlichen Regionen.
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Editorial
Neuerungen bei Infoweek
Fokus auf die Rolle der IT für Ihr Unternehmen
D
er Strukturwandel bei den Medien ist in vollem Gange. Dies haben Sie mit Sicherheit in den letzten Tagen und Wochen mitbekommen: Das Zürcher Medienhaus TA Media übernimmt die in der französischen Schweiz dominierende Edipresse. Und die Wirtschaftszeitung «Cash» erschien letzten Freitag zum letzten Mal. Der Ringier-Verlag stampft das Blatt ein, nachdem mit dem Konzept der täglichen Gratiszeitung, die die langjährige Wochenzeitung ersetzt hatte, der Cashflow nicht verbessert werden konnte. Stattdessen wird es «Cash» nur noch digital geben, im Internet, mit täglichen News, Web-TV-Beiträgen, Handy-Services und im Fernsehen mit «Cash TV». Eine ähnliche Entwicklung machen auch die Fachmedien durch und auch Infoweek sieht sich mit den zwei Hauptgründen konfrontiert, die den Strukturwandel vorantreiben: Veränderte Bedürfnisse bei Lesern und Inserenten. Medienkonsumenten suchen vermehrt «schnell verdauliche» Informationen im Internet, während ausführliche Hintergrundberichterstattung nach wie vor in Printform bevorzugt wird. Werbekunden hingegen setzen mit ihren Investitionen in Medien neue Akzente im Internet, entsprechend schrumpfen Umsätze in Printmedien und wachsen in deren digitalen Entsprechung im Web. Aus diesem Grund erscheint Infoweek in der gedruckten Version monatlich. Mit der veränderten Kadenz wollen wir aber auch ein verändertes inhaltliches Konzept anbieten: Wir konzentrieren uns mit dem Heft ab sofort auf eine ausgedehnte Berichterstattung zu geschäftsrelevanten Themen der Informatik, während wir Ihnen das «Kurzfutter» bevorzugt im Internet zur Verfügung stellen. Das «neue» Infoweek wird Ihnen mit seiner monatlichen Erscheinungsweise folgende Neuerungen bieten: In der Rubrik «Schwerpunkt» liefern wir Ihnen zusätzlich zu den bewährten Inhalten wie Einführungs- und Hintergrundartikeln sowie Marktüber-
sichten neu in jeder Ausgabe mindestens eine Schweizer Fallstudie. Ziel dieses neuen Gefässes ist die praxisnahe Sicht auf ein Trendthema, die ihnen einen Einblick in erfolgreich umgesetzte Projekte gibt. Zusätzlich konnten wir für die Rubrik drei Gastreferenten gewinnen, die regelmässig ihre Erfahrungen und Meinungen aus ihrem Berufsalltag einbringen: Erstens macht unter dem Titel «Achtung SAP!» Beteo-Gründer Dieter Steiger auf zu erwartende Schwierigkeiten für SAPKunden im Zusammenhang mit dem Schwerpunkt-Thema aufmerksam. Zweitens informiert Sie der auf Informatikrecht spezialisierte Rechtsanwalt Ueli Grüter in jeder Ausgabe über die rechtliche Sicht des Themas und berichtet, wenn immer möglich, anhand von konkreten Beispielen aus der Gerichtspraxis. Drittens nimmt der auf den Einsatz von Unternehmensinformatik spezialisierte Publizist Daniel Meierhans in seiner Kolumne «Meierhans meint» die Rolle des Advocatus Diaboli ein, indem er vor überzogenen Versprechungen der Anbieter warnt. Weiter zeigt Ihnen in jeder Ausgabe in der Rubrik «Praxis & Wissen» ein CIO eines Schweizer Unternehmens im Interview seine Sicht der Rolle der IT und erklärt seine IT-Strategie. Darüber hinaus finden Sie auch in dieser Rubrik monatlich mindestens eine Fallstudie eines Schweizer KMU und Berichte zu Themen wie IT- und Prozessmanagement, Sicherheit, Kommunikation, Outsourcing und vielem anderen mehr. Übergeordnetes Ziel ist eine unabhängige, praxisnahe, von Infoweek-Autoren erarbeitete Berichterstattung zu geschäftsrelevanten Themen der Rolle von Informatik in Schweizer Unternehmen. Bitte sagen Sie uns Ihre Meinung zur ersten Infoweek- Ausgabe mit dem neuen Konzept.
«Unser Ziel ist eine unabhängige und praxisnahe Berichterstattung zu geschäfts relevanten ITThemen.»
M a r k u s H ä f l i g e r, C H e f r e d a k t o r, Markus_Haefliger@vogel-Media.CH
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Nr. 04 | April 2009
Markus Häfliger
Inhaltsverzeichnis
Infoweek 04/2009
16-32
Cloud Computing & Saas Im Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe dreht sich alles um das Thema Cloud Computing und Software as a Service (Saas). Der Einstiegsartikel liefert einen Überblick über den Markt, die Voraussetzungen und den Stand der Dinge in der Schweiz. Darauf folgt eine Marktübersicht der in der Schweiz erhältlichen Angebote für sogenannte «Managed Services». In einer Fallstudie erklärt Sunrise, wie man eine E-MailLösung an Google und damit ins Internet auslagert. Weiter identifiziert Infoweek die Vor- und Nachteile sowie die Herausforderungen, die mit
dem Schlagwort «Cloud Computing» verbunden sind. Das Beratungsunternehmen Beteo beleuchtet in der neuen Rubrik «Achtung SAP!» die Cloud-Bemühungen des weltgrössten ERP-Herstellers. In der ebenfalls neuen Rubrik «Der Rechtsanwalt rät» erklärt Rechtsanwalt Ueli Grüter, dass Unternehmen im Umgang mit Services unbedingt einen rechtlichen Blindflug vermeiden müssen. Zum Abschluss des Schwerpunkts kommt Daniel Meierhans zu Wort: Für ihn ist Saas ein risikoreiches, grosses Ärgernis.
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Infoweek 04/2009
Inhaltsverzeichnis
Markt & trends
Aufbruchstimmung an den Xdays Eile mit Weile in der Fusionslandschaft Green-IT-Zertifikat für Unternehmen Cisco erobert den Servermarkt Quick Poll: Glasfasern werden noch nicht benötigt
6 7 8 11 13
schWerpunkt cloud coMputIng / saas / Managed servIces
Wetterbesserung in Sicht
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Marktübersicht Managed Services: IT-Basisdienste im Abonnement Mehr als ein E-Mail-Dienst dank Google Heisse Luft oder Klimawandel? «Achtung SAP!»: Gewitterwolke für SAP-Kunden «Der Rechtsanwalt rät»: Rechtlichen Blindflug vermeiden «Meierhans meint»: Ärgernis mit Totalschaden-Risiko für ERP
20 24 26 28 30 32
Die Schweiz wird dem Trend Cloud Computing wie üblich mit Verspätung folgen. Infoweek klärt rechtzeitig auf.
sWIssIct MagazIn
Erfolgsmodell Informatik-Lehre Programmierunterricht in der Schule
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SBB stellt Weichen für Innovation
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Welche Programmiersprache soll im Ergänzungsfach Informatik gelernt werden? Die SBB haben den Betrieb der dezentralen IT-Infrastruktur an Swisscom IT Services übertragen. neue produkte
HP passt sein Portfolio der globalen Wirtschaftskrise an
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Privacy Suite mit Shredder Metadaten-Management mit Matchpoint von Itsystems Marktübersicht Blade-Server: Viel Server auf kleinem Raum
44 48 50
Mit neuen Produkten und Services will HP seine Kunden für den Kampf rüsten.
Blade-Server werden immer beliebter. Infoweek zeigt, was die fünf grössten Hersteller für KMU zu bieten haben.
Das Metadatenmodell für SharePoint
test center
Vergleichstest: Desktop-Virtualisierung auf zwei Arten
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Test Digest: Nettops, Lansweeper und Storage-Appliances
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Die Stärken und Schwächen von Citrix Xendesktop und VMware View.
praxIs & WIssen
CIO-Interview: Bojan Jokic, Kuoni
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Gut vorbereitet ist halb ausgelagert
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Virtualisierungs-Kur für die gesamte IT
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Produktivitätsschub für Microsoft-Entwickler Videoconferencing rechnet sich Kommunikation der neuen Generation Neue Rolle für Mittelstands-CIOs
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Kuoni hat sich in den vergangenen Jahren neu aufgestellt. Davon blieb auch die IT nicht verschont. Outsourcing-Projekte gehen häufig schief. Nicht so beim Ausbildungsverband Login. Die Zürcher Fischer Group hat ihre gesamte IT virtualisiert und will damit bis zu 50 Prozent an Energie sparen.
karrIere & WeIterbIldung
Business-Software, ERP-Kongress und manches mehr
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Veranstaltungen, Lesetips für IT-Professionals
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Die Topsoft ist bedeutender denn je. Auch die Parallel-Events Internet-Briefing und Open Expo florieren.
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Wissen, statt lange zu suchen..
Nr. 04 | April 2009
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Markt & Trends
Xdays
Aufbruchstimmung in Interlaken Trotz etwas weniger Besuchern im Vergleich zur letzten Austragung ziehen die Xdays-Hauptpartner Microsoft, Orange Business Services und Neuling EMC ein positives Fazit. Vo n M i c h e l Vo g e l
N
icht mehr im Herbst, sondern im Frühling fanden die fünften Xdays in Interlaken statt. In den anderthalb Jahren dazwischen, 2008 gab es keine Xdays, hat sich einiges getan. Unter anderem musste ein Ersatz für den abgesprungenen Hauptpartner HP gefunden werden. Das gelang, EMC stieg ein. An der Business-&-ICT-NetworkingPlattform änderte dieser Wechsel nur wenig, sie präsentierte sich 2009 praktisch genau so, wie bei der letzten Ausgabe 2007. Neu hinzugekommen sind einzig Business Tracks, die das Konferenzprogramm ergänzten, und Fujitsu Siemens Computers als sogenannter Leading Partner. Die Teilnehmerzahlen der Xdays 2009 gingen im Vergleich zur letzten Austragung leicht zurück: 1400 Personen fanden heuer den Weg ins Berner Oberland, 2007 waren es noch 1500.
Peter Waser, Chef von Microsoft Schweiz, spricht dennoch von einem Erfolg: «Der grosse Besucheraufmarsch zeigt, dass unser Angebot trotz oder gerade in der Krisenzeit ankommt.» Die Xdays standen in diesem Jahr unter dem Motto «The Magic of Technology», alles drehte sich aber um die Wirtschaftskrise.
Man diskutierte nicht nur über Trends und Entwicklungen in der Informations- und Kommunikationstechnologie, sondern vor allem darüber, wie die ICT in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten kann. Trotz düsteren Aussichten herrschte Aufbruchstimmung, man zeigte sich
Angeregte Diskussion der Xdays-Hauptpartner: Die drei SchweizChefs (v.l.) Jacques Boschung (EMC), Andreas Vetter (Orange) und Peter Waser (Microsoft) mit Moderatorin Christine Maier.
gewappnet für die kommenden Monate und zeigte Lösungsansätze. Da war zum Beispiel Microsoft, das an den Xdays seine Software- and ServicesStrategie präsentierte. Das erste Produkt dieser Bemühungen ist die Business Productivity Online Suite (BPOS), die seit kurzem in der Schweiz erhältlich ist. Fujitsu Siemens Computers zeigte seine Idee und den Plan zu «Infrastructure as a Service». Ausserdem kündigte CTO Joseph Reger für den Herbst erste FSC-Angebote für die Client-Virtualisierung an und erklärte, dass man sich ab April, im «neuen» Unternehmen ganz klar nur noch auf den Business-Markt konzentrieren wird. Interessant war auch ein Podiumsgespräch aller Key- und Leading-Partner, wo unter anderem über die zukünftige Rolle des CIOs sowie Wege aus der Krise diskutiert wurde.
Wuala und Lacie gehen zusammen Der an der ETH entwickelte Peerto-Peer-Speicherdienst Wuala beziehungsweise dessen Betreiber Caleido fusioniert mit dem französischen Storage-Hersteller Lacie: Neu heisst es «Wuala by Lacie». In einem Blogeintrag geben sich die Wuala-Gründer enthusiastisch: «Wir finden, das ist die perfekte Verbindung. Wuala steht für innovativen Online-Speicher,
während Lacie seit über 20 Jahren für qualitativ hochwertige externe Speichergeräte mit gutem Design bekannt ist.» Für bestehende Wuala-Kunden und die Belegschaft ändert sich zumindest vorerst nichts. Der Speicherdienst wird wie gehabt
weiter betrieben. Wuala nimmt auch weiterhin neue Abonnenten an – bis auf weiteres zu den gleichen Preisen wie bisher. Für die Zukunft sind jedoch neue Produkte geplant, die den schnel-
len Datenzugriff auf lokale Speichereinheiten mit der Flexibilität von Online-Storage kombinieren sollen. Sämtliche elf Angestellten behalten ihren Job – man plane sogar neue Stellen. Auch die Firmenräumlichkeiten sind weiterhin an der Buckhauserstrasse in Zürich zu finden. (ubi)
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Markt & Trends
Verbandsfusion geplatzt
Eile mit Weile in der Fusions-Landschaft Die Verschmelzung der zersplitterten Verbandslandschaft scheitert an mangelndem politischen Feingefühl, zu hoch gesteckten Zielen und wegen fehlender Nähe der unterschiedlichen Kontrahenten. Vo n M a r k u s H ä f l i g e r
D
ie langersehnte Fusion der Schweizer ICTVerbände ICT Switzerland, Swiss ICT und SI ist gescheitert: «Die Delegiertenversammlung von ICT Switzerland hat entschieden, auf den geplanten Zusammenschluss vorläufig zu verzichten», heisst es im Pressecommuniqué. In leicht beschönigender Art der Darstellung einer für die IT-Vertreter zuletzt überraschend gekommenen Situation, ist weiter die Rede davon, dass die Delegierten «dem Entscheid zum getrennten Marschieren mit gemeinsamer Zielsetzung» ohne Vorbehalt zugestimmt hätten. Getrennt und gleichzeitig gemeinsam? Konkret ausgedrückt heisst dies: Die Vertreter der ITVerbände wollten gemeinsam mit dem Telekommunikations-Verband Asut und den kleineren Verbänden aus der Romandie und dem Tessin der von der Regierung geforderten Bildung
eines grossen, gemeinsamen Verbandes nachkommen, sind das Projekt aber, gelinde gesagt, suboptimal angegangen. «Wir haben die Situation unterschätzt», sagte Swiss-ICT-Präsident Thomas Flatt an der Generalversammlung am letzten Donnerstag. «Wir hatten nicht das nötige Feingefühl, zu merken, dass die Asut-Mitglieder die Fusion nicht unterstützen.»
Minoritäten ausschlaggebend
Asut mit seinen 14 Stimmen, die welschen Verbände GRI (3 Stimmen) und ICT SR, der Tessiner Verband ATED, VLS und SARIT (mit je einer Stimme) haben ein Nein in die Urne gelegt und so mit einer Minderheit von 3 Prozent (21 von 56 Stimmen) das Vorhaben auf die lange Bank geschoben. Notwendig gewesen wäre eine Dreiviertel-Mehrheit. «Die Mehrheit der Stimmenden und die Mehrheit der Verbände war
dafür», sagt Flatt im Gespräch mit Infoweek. Zähle man die AsutStimmen ab, so seien es nur noch 6 von 42 Stimmen aus InformatikVerbänden, die sich gegen eine Fusion aussprechen.
Getrennt oder gemeinsam?
Caccia ist anderer Meinung: «Der Vorstand hat die Vorbereitung für die Fusion als eine interessante Entwicklung betrachtet, aber das Produkt der Vorbereitung ist nicht reif genug, um in der IT-Landschaft eine zukunftsträchtige Lösung zu bringen», sagt er zu Infoweek. Konkret bemängelt er, dass Swiss ICT und SI erst in den letzten Monaten die Idee aufgebracht haben, mit ICT Switzerland zu fusionieren. «Es wurde zu rasch entschieden, ohne alle Konsequenzen zu bedenken. Swico, die grossen IT-Anbieter, die Hoch- und Fachhochschulen und die welschen Vertreter wurden nicht genügend involviert.» Es gebe seitens Parlament und Bundesrat Erwartungen an die Branche, wie man die geplanten Programme des Volkswirtschaftsdepartement anpacken will. Hier gelte es jetzt, eine Lösung aufzugleisen, die diese Forderungen erfülle.
Sollen nun die IT-Verbände ohne Asut fusionieren? «Wir haben eine realistische Perspektive gefunden, ohne dass unnütz Geschirr zerschlagen und unüberwindbare Gräben aufgerissen wurden. So können wir mit Optimismus in die Zukunft schauen», beschönigt Stefan Arn, Präsident von ICT Switzerland den Scherbenhaufen, den er und seine Verbündeten von Swiss ICT und SI «Wir haben die Situation unterschätzt.» Swiss-ICT-Präsident Thomas Flatt. angerichtet haben. Asut-Präsident Fulvio
Swisscom zertifiziert Webseiten mit EV-SSL Der Telekom-Anbieter Swisscom validiert als erstes Unternehmen in der Schweiz Firmen-Webseiten mit dem neuen Authentisierungs-Standard ExtendedValidation-SSL (EV-SSL). Dabei handelt es sich um die Weiterentwicklung des SSL-Zertifikats. Durch das EV-SSL-Zertifikat, das Gefahren wie Phishing-Angriffe
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minimieren soll, lassen sich sichere Webseiten bereits an der Farbe erkennen: Nach dem Motto «Grün schafft Vertrauen» färbt sich der Anfang der Adresszeile im Browser bei vertrauenswürdigen Webseiten grün. Swisscom stelle als Zertifizierungsstelle sicher, dass der Antragsteller einer Webseite auch
der Domainbesitzer ist, teilt das Telekom-Unternehmen in einer Mitteilung mit. Zudem werden die Identität des Unternehmens und der Beschäftigungsstatus der beantragenden Person geprüft. EV-SSL wird von Microsofts Internet Explorer 7 und Mozillas Firefox unterstützt; weitere Browser sollen folgen. (sk)
Markt & Trends
Zukunft von Rechenzentren
Green-IT-Zertifikat für Unternehmen Deutsche Unternehmen können ihre IT einer Prüfung unterziehen und eine Zertifizierung in Sachen Green-IT erhalten. Das Angebot soll bald auch für Schweizer Firmen zugänglich gemacht werden. Vo n M a r k u s H ä f l i g e r
G
rün sein ist in. Anbieter wie Anwender schreiben sich das Thema auf die Fahne und nutzen jede Gelegenheit, ihre Bemühungen in Sachen Nachhaltigkeit in die Öffentlichkeit zu tragen. Die «Grüne Welle» hat mittlerweile alle möglichen Unternehmensbereiche von Firmen erfasst, von der Beschaffung der Rohstoffe über die Ausstattung der Büroräumlichkeiten und die Reisegewohnheiten der Manager bis hin zur Unternehmens-Informatik. Bisher herrscht aber in vielen Gebieten der kreative Wildwuchs von Marketingfachleuten, der oft – abgesehen von wenigen löblichen Ausnahmen – einer objektiven Beurteilung nicht standhält. Die auf die Nutzenoptimierung von Unternehmens-IT spezialisierte Experton Group bietet
deshalb seit neustem in Deutschland ein Bewertungs- und Zertifizierungsverfahren für Unternehmens-IT an, die die aus Anwendersicht relevanten Themen ins Zentrum rückt: ➤ Effiziente Nutzung der Hardware (Konsolidierung, Virtualisierung) ➤ Energieeffiziente Hardware (Rechenzentren und Clients) ➤ Energieeffiziente Kühlung (Rechenzentren Klimatechnik) ➤ Abwärmenutzung (Heizung, Warmwasser) ➤ Effizienter Einsatz von IT, um die Umweltbelastung in den einzelnen Abteilungen der Firma zu reduzieren. «Das grösste Einsparungspotential besteht beim Platz- und Energiebedarf», sagt Wolfgang Schwab, Senior Advisor bei Experton. «Um mit der Beurtei-
lung zu beginnen und den Zertifizierungsprozess anzustossen, sollten die Unternehmen bereits Effizienz-Labels evaluiert und einen Entscheid bezüglich der Strategie gefällt haben», führt Schwab aus. Des weiteren ist die Mindestvoraussetzung, dass bereits erste VirtualisierungsMassnahmen abgeschlossen und weitere begonnen worden sind. Besonders im Netzwerkbereich bestehen «dramatische Unterschiede» bei den diversen Herstellern. Gewisse Produkte würden doppelt soviel Strom verbrauchen wie andere vergleichbare, sagt Schwab. Somit sei es für die meisten Unternehmen kaum mehr möglich, in Zukunft den vor 10 bis 15 Jahren gültigen Messwert für den Stromverbrauch in Rechenzentren von 1,5 KW/m2 einzuhalten.
Bei der Nutzung der Abwärme für die Zertifizierung drückt man laut Schwab öfter Mal ein Auge zu – ganz einfach deshalb, weil der Aufwand von Massnahmen zur Abwärmenutzung mit dem Erreichbaren oft nicht vereinbar sei. Deshalb empfehle sich, die Leistung im Vergleich zur Abwärme zu optimieren. In Deutschland bietet Experton die «Assessments» und Zertifizierungen zusammen mit dem Verein Derka an. In der Schweiz ist man derzeit auf Promo-Tour bei Grossfirmen, sucht aber noch einen Zertifizierungspartner. Bis Ende Jahr, schätzt Schwab, sollte die Green-IT-Zertifizierung auch für Schweizer Unternehmen angeboten werden.
Green-IT an der OrbIT-KOnferenz Am 15. Mai, dem letzten Tag der Orbit-Zoom-Days-Konferenz 2009, dreht sich alles um Green-IT. Angefangen mit einer Keynote von WWF-Berater Dennis Pamlin über die Verleihung des «Green IT Awards» bis hin zu den vielen Seminaren kommen alle relevanten Aspekte wie Energieeffizienz, Nachhaltigkeit oder Virtualisierung zur Sprache. Anmeldungen zu den Seminaren werden ab Anfang April auf www.zoom-days.ch entgegengenommen.
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Markt & Trends
Zukunft von CIOs
Sieben Probleme für CEOs und CIOs «Die tumultartigen Ereignisse der letzten zwölf Monate haben die Welt schockiert», kommentiert Gartner-Vice-President Mark Raskino die Wirtschaftskrise. Die Firmenchefs seien mit sinkenden Erträgen konfrontiert und müssten das Geschäft umstrukturieren. Für Jorge Lopez, «Distinguished Analyst» bei Gartner, tangiert der Krisenschock nicht nur den obersten Geschäftsleiter, sondern auch die Führung der Informatikabteilung. Was heute dem CEO Kopfzerbrechen bereite, wirke sich in 6 bis 18 Monaten auch direkt auf die IT aus: In Gesprächen mit rund einem Dutzend CEOs und durch eigene Analysen hat Gartner sieben Probleme identifiziert, die heute das Top-Management und bald auch den IT-Leiter beschäftigen werden. CIOs sollten sich laut Gartner dieses Jahr auf ausseror-
dentliche Anforderungen punkto Arbeitsbelastung und Veränderungen gefasst machen. Ihnen kommt in Krisenzeiten offenbar wieder eine stärkere strategische Bedeutung zu als auch schon. ➤ Restrukturierung: Im Zug von Restrukturierungsmassnahmen und Akquisitionen oder Teilverkäufen muss der CIO eventuell alle Pläne revidieren und Projekte über Bord werfen, die nicht direkt dem Überleben der Firma dienen – oder gleich völlig neu mit der Planung anfangen. ➤ Rasche Reaktion nötig: Auch wenn momentan vermeintlich keine Veränderungen bevorstehen, kann sich das Blatt rasch wenden. Dann muss schnell reagiert werden – Gartner empfiehlt dem CIO, dafür stets eine Art «Swat-Team» bereitzuhalten. Allfällige Entlassungen würden zudem die Personalabteilung und die damit verbundenen IT-
Systeme stärker belasten, und auch verstärktes Outsourcing könne den Workload der ITAbteilung temporär zusätzlich erhöhen. ➤ Vertrauensverlust: Die IT kann helfen, verlorenes Vertrauen durch transparente Information wiederherzustellen. Technologien wie Reputation Management, EDiscovery und Business Intelligence seien dabei hilfreich. Gartner erwartet zudem, dass eine «datengetriebene Management-Kultur» vermehrte Bedeutung erhält, weil es in riskanten Zeiten nicht opportun sei, Entscheidungen ohne genügend Informationen zu fällen. ➤ Instabile Globalisierung: Die Wachstumsdifferenzen zwischen etablierten und aufstrebenden Ländern sowie die steigenden Kosten für Energie und Logistik werden zunehmend zum Problem. Die IT muss umso flexibler
auf Veränderungen reagieren können. ➤ Mehr Regulierung: Der Staat wird wieder mehr in die Märkte eingreifen. Compliance und steuerliche Aspekte machen auch vor dem CIO nicht Halt, der sich deshalb eingehend mit dem Auf und Ab der Regulatorien beschäftigen muss. ➤ Government als neuer Markt: Das Wachstum verlagert sich von der Privatwirtschaft zu staatlichen Auftraggebern. Diese haben andere Usanzen, auf die auch die IT abgestimmt werden muss. ➤ «Green» bleibt ein Thema: Umweltgerechtes Wirtschaften ist laut Gartner 2009 zwar keine Top-Priorität, bleibt aber wichtig. Da der IT-Betrieb in vielen Unternehmen die Umweltbilanz massgeblich prägt, kommt dem CIO bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmassnahmen eine hohe Bedeutung zu. (ubi)
Stadt St. Gallen stoppt Bau des Glasfasernetzes vorerst Swisscom-CEO Carsten Schloter und Stadtrat Fredy Brunner zu Gesprächen. Dabei sollte eine gemeinsame Basis für den Ausbau des Glasfasernetzes in der Stadt St. Gallen gefunden werden. Das Vorhaben scheint sich aber als schwieriger entpuppt zu haben, als zu Beginn gedacht. Wie der Stadtrat nun nämlich mitteilt, haben die beiden Par-
teien ein zweimonatiges Moratorium vereinbart. Man brauche mehr Zeit für Abklärungen und Verhandlungen. Dementsprechend unterbrechen sowohl Swisscom als auch die Stadt St. Gallen bis Ende der Frist sämtliche Akquisitions- und Ausbauarbeiten. Ende April wollen sich die beiden Parteien zu einem weiteren Gespräch treffen. Dabei sollen die bislang ausgearbei-
teten Vorschläge überprüft und das weitere Vorgehen festgelegt werden. Die ersten kommerziellen Dienstleistungen auf dem St. Galler Glasfasernetz wurden ursprünglich für Mitte 2009 angekündigt. Ob dieser Termin angesichts des nun verkündeten Baustopps noch eingehalten werden kann, ist allerdings fraglich. (ahu)
E+S ASW
Am 8. Februar 2009 erteilte das Stimmvolk von St. Gallen der Stadt den Auftrag, ein flächendeckendes, offenes Glasfasernetz zu errichten und bewilligte dazu einen Kredit über 78 Millionen Franken. Mit dieser Entscheidung setzte die Bevölkerung ein Zeichen gegen eine marktbeherrschende Stellung der Swisscom in diesem Bereich. Im Anschluss der Abstimmung trafen sich
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Der bisherige Postfinance-CIO Jochen Schneider verlässt das Unternehmen. Dies berichtet «Inside-IT» unter Berufung auf Insidergerüchte und ein Gespräch mit dem PostfinanceMediensprecher. Schneider wird, nach acht Jahren Unternehmenszugehörigkeit, per 1. September 2009 als CIO zur Zürcher Kantonalbank (ZKB) wechseln. Sein Nachfolger steht noch nicht fest. Schneider ist dieses Jahr bereits der zweite bedeutende Abgang bei der Finanzsparte der Schweizerischen Post. Erst Ende Januar hatte Wassim Badran seinen Posten als Verantwortlicher für den Bereich IT-Zahlungsverkehr aufgegeben; heute amtet er als Leiter Business Applications bei SBB Informatik.
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Postfinance-CIO geht
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Im Rahmen der 6. ordentlichen Generalversammlung des Schweizerischen Verbandes für Projekt-Ressourcen-Management (SwissPRM), hat der bisherige Präsident, Claude Bosshard von Bosshard & Partner Unternehmensberatung, sein Amt an Roberto Grassi (Bild) übergeben. Grassi ist Gründer und Chef von RM IT Professional Ressources. Claude Bosshard hat die Entwicklung von SwissPRM seit der Gründung im Jahr 2002 massgeblich geprägt und die Organisation seit 2006 als Präsident geführt.
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Neue Führung für SwissPRM
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Markt & Trends
MicrosoftMekka Bern Windows Azure, Visual Studio 2010 oder Silverlight 3: Alles dazu und zu vielem mehr gibt es an Techdays 2009 von Microsoft. VO N M I C H E L VO G E L
A
m 8. und 9. April finden im Kursaal Bern die fünften Schweizer Techdays von Microsoft statt. Auch in diesem Jahr werden ITFachleute, Software-Entwickler und -Architekten unter dem Motto «Know-how to win» umfassend über die neusten Technologien und Trends aus dem Hause Microsoft informiert. Im zweitägigen KonferenzProgramm gibt es 50 Breakout Sessions für Entwickler, Architekten und IT-Professionals. Infoweek präsentiert folgend eine Auswahl der interessantesten. Anlässlich der MIX 2009 hat Microsoft Mitte März in Las Vegas den Vorhang für Silverlight 3 gelüftet. Stefano Malle, Evangelism Lead bei Microsoft, war live vor Ort und wird am ersten Tag im Entwickler-Track die neuen Features zeigen. Ausserdem wird
MARKT SCHWEIZ ➤ Abacus hat den Umsatz im Vorjahr um 8 Prozent gesteigert. 2008 wurden über 3400 Software-Lizenzen ausgeliefert. ➤ Der Informatikrat Bund stellt seine IT-Arbeitsplätze auf Windows Vista und Office 2007 um. Die Umschulung übernimmt die Stiftung Wiss. ➤ RedIT hat sich zum zweiten Mal für den «Microsoft Dynamics President’s Club» qualifiziert und konnte für Microsoft Dynamics NAV im letzten Halbjahr 23 Neukunden gewinnen. ➤ Nexellent baut seine Infrastruktur aus und hat ein neues Rechenzentrum in Zürich in Betrieb genommen. ➤ Die GV von Esmertec hat der Erhöhung des Kapitals für die geplante Fusion mit Purple Labs und dem Namenswechsel in Myriad zugestimmt. ➤ Das deutsche Beratungsunternehmen
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er erklären, wie sich Silverlight-3Applikationen mit Expression Blend und Visual-Studio entwickeln lassen. Interessant wird am ersten Tag bestimmt auch die Breakout Session von Solution Professional for Portals, ECM & Search René Knoefel sein. Er wird die Zuhörenden über alle Facetten von Enterprise Search aufklären. Von Einsparungen, die sich mit einer anpassbaren Enterprise-Suche erzielen lassen bis zur Möglichkeit, damit Geld zu verdienen, von der Swissbox über Sharepoint bis hin zu Fast. Am ersten Techday wird zudem Ken Casada, Developer Evangelist von Microsoft, die neue Version der populären Microsoft-Entwicklungsumgebung Visual Studio 10 und das neue Framework .NET 4.0 vorstellen. Mehr dazu und zum neuen Visual Studio Team
Syracom ist seit 1. März 2009 mit einer eigenständigen Tochtergesellschaft im Zürcher World Trade Center vertreten. ➤ Postfinance verkauft seinen Kunden das Sicherheitsprodukt «Internet Security» von Panda zu einem Vorzugspreis. ➤ Swoffice hat seinen Umsatz 2008 verdoppelt. ➤ Die Zürcher AWK Group konnte im Jahr 2008 ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent von 21 Mio. Franken auf 24 Mio. steigern. ➤ Alltron braucht dringend mehr Platz und hat deshalb ein zweites Aussenlager in Mellingen in Betrieb genommen. ➤ «Mhs@internet» hat mit neuen Services auf den positiven Entscheid des
System 2010 und C# 4.0 erfahren Sie bereits heute in der aktuellen Infoweek ab Seite 62. Keine Technologie-Veranstaltung ohne Cloud Computing: Christian Weyer, Solution Architect & Co-Owner von Thinktecture, wird am zweiten Tag in einem Architekten-Track zeigen, was Microsoft mit dem im letzten November vorgestellten Windows Azure und den Azure Services für Pläne hat. Was bringt die neue Technologie? Wieso soll sie für mich interessant sein? Darauf wird es eine Antwort mit PraxisBeispielen geben. Natürlich darf an den Techdays 2009 auch Windows 7 nicht fehlen. Markus Erlacher, Technical Specialist Virtualization bei Microsoft, gibt einen Überblick über die neuen Funktionen und berücksichtigt auch die weitreichenden neuen Technologien unter der Oberfläche, die man nicht auf den ersten Blick sieht.
ANMELDEN NÖTIG Wer sich die Techdays am 8. und 9. April in Bern nicht entgehen lassen möchte, der sollte sich schnell anmelden. Laut den Organisatoren sind nämlich nur noch ganz wenige der total 950 Tickets zu haben. Registrieren kann man sich direkt via die Website www.techdays.ch.
St. Galler Stimmvolks zum Bau des Glasfasernetzes reagiert. ➤ Ricoh hat sich neu organsiert. Acht Abteilungen sind dem CEO Stefan Ammann unterstellt. Neu geschaffen wurde die Abteilung «Technical Services», die nun auch die Logistik beinhaltet. ➤ Garaio und Mimacom wollen ihr Wissen über .Net- und Java-Technologien kombinieren. ➤ Bechtle hat den Berner Niederlassungsleiter Björn Lyoth entlassen. ➤ Bertelsmann verkauft das Softwareunternehmen Empolis an die in der Schweiz angesiedelte Holding Attensity Empolis Europe. ➤ Trotz Krise verzeichnete Magirus am Virtual Day 09 in Zürich 210 Besucher.
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SESSELWECHSEL Sany gibt Post-Mandat ab
Der momentane CIO der deutschen Telekom, Peter Sany, übernimmt ab April das Amt des CTO und Head ITI (Information Technology Infrastructure) bei der Schweizer Grossbank UBS. Aus diesem Grund legt Sany sein Mandat im Verwaltungsrat der Post Ende März nieder, da UBS und die Schweizerische Post im Bereich der Kontoführung und des Zahlungsverkehrs ähnliche Dienstleistungen anbieten. So sollen Interessenkonflikte vermieden werden. Sany gehörte dem neunköpfigen Gremium seit 2002 an. Wer sein Nachfolger wird, ist noch unklar. Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) führt aktuell ein Auswahlverfahren durch. Der Zeitpunkt der Wahl durch den Bundesrat ist offen.
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Cisco-VP Rob Lloyd
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«Wir wollen neue Workloads in eine cloudartige Struktur verlagern»
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durch eine einheitliche Architektur auf Basis von Standardtechnologien abgelöst werden. Laut Cisco-Verkaufschef Rob Lloyd soll so der Zugriff auf Rechenleistung und Speicher vereinfacht werden. Letzten Endes, so Lloyd, handle es sich dabei um eine Netzwerkangelegenheit. Storage kommt von EMC und Netapp, die Management-Software für Provisioning und Konfiguration liefert BMC. Das Ganze wird durch eine Virtualisierungs-
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or einigen Wochen ging das Gerücht um, Cisco Systems wolle «in den Servermarkt einsteigen». Nun ist es offiziell: Cisco hat unter dem Namen Unified Computing System (UCS) eine Kombination von Data-Center-Architektur, Serverhardware, ManagementSoftware und Services angekündigt. Das Ziel: Die bisherigen «Silo»-Installationen im Rechenzentrum sollen im Rahmen von Ciscos «Data Center 3.0»-Strategie
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ALINA HUBER
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UND
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VO N U R S B I N D E R
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Mit «Unified Computing System» steigt Cisco Systems in den Servermarkt ein und will damit die Branche gründlich aufmischen.
schicht abgelöst, die je nach Kundenwunsch von VMware oder Microsoft stammt. Dazu Tod Nielsen, Chief Operating Officer von VMware: «Das neue UnifiedComputing-System wird in Kombination mit unserer Virtualisierungstechnologie ermöglichen, diese Technologien zu einem skalierbaren Hochleistungsansatz mit cloudbasierter Architektur auszuweiten.» Für die individuelle Anpassung auf den jeweiligen Kunden ist Accenture zuständig. Die ersten UCS-Systeme werden im Verlauf des zweiten Quartals 2009 verfügbar sein. Im Zentrum der Lösung steht die BladeServer-Plattform UCS-B Series, die mit Intels neuen Xeon-Prozessoren auf Nehalem-Basis arbeitet. Wie Cisco-CTO Padmasree Warrior gegenüber dem «Wall Street Journal» sagte, will man nun mit HP konkurrieren. Bislang vermarkteten Cisco und HP gegenseitig Produkte, die die Unternehmen jeweils nicht selber im Angebot hatten. Bereits im August 2006 übernahm Cisco einen Mehrheitsanteil an Nuova Systems. Cisco-CEO John Chambers beauftragte das Unternehmen mit der Entwicklung von Blade-Servern unter dem Namen Cisco. Laut dem Bericht im «Wall Street Journal» wurden 2007 erste solche Blades bei Kunden getestet. HP wurde darüber allerdings nicht informiert, die strategische Allianz lief jedoch weiter. Erst im Januar 2009 informierte Cisco erstmals öffentlich über seine Serverpläne unter dem Codenamen «California».
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Cisco erobert Servermarkt
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Schweiz
Sortierkriterium wählen
True Business Automation: Mit einer ganzheitlichen und langfristigen Optik erschliessen wir gezielt und nachhaltig die Ressourcen von Unternehmen und Organisationen. Basis dazu ist OpaccOne®, die einzige Software-Familie für Geschäftsabwicklung, E-Commerce und Mobile Commerce in Einem. Dank des einzigartigen Do-it-yourself Prinzips und der serviceorientierten Architektur (SOA) von OpaccOne® verändern sich True Business Automation Lösungen von Opacc im Gleichschritt mit Ihren immer neuen Anforderungen. www.opacc.com
Schawalder von CA zu Sun
Der ehemalige Chef der Schweizer CANiederlassung Daniel Schawalder hat bereits seit 1. Dezember letzten Jahres den Posten als Sales Manager UBS bei Sun Microsystems inne. Er trägt bei Sun damit die Gesamtverantwortung gegenüber der UBS Schweiz. Zwischen 1996 und 1999 war er schon einmal bei Sun unter anderem als Business Manager Professional Services tätig. Danach zeichnete er als stellvertretender Managing Director und Sales und Marketing Director bei Nextra Schweiz verantwortlich. Bevor er Country Manager von CA Schweiz wurde, führte er bei der Cramer Systems Group den Bereich Global Services in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Osteuropa, im Nahen Osten und Afrika.
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Sinkende IT-Budgets
CIOs schrauben Budgets runter Der Schaffhauser Marktforscher und Berater MSM Research hat seine Prognosen zu den Ausgaben im Schweizer ICT-Markt 2009 erneut gesenkt. Im Vergleich zur Prognose vom November 2008, wo man noch von einem Wachstum von 1,3 Prozent ausging, rechnet der Marktforscher für 2009 nun nur noch mit einem Wachstum um 0,8 Prozent. «Die Finanzkrise und ihre Auswirkungen auf die Realwirtschaft zeigen nun deutlich negative Spuren», sagt Philipp Ziegler, Geschäftsführer MSM Research. Projekte würden zunehmend verschoben, laufende Verträge überprüft oder neu verhandelt. Der Schweizer ICT-Markt soll laut MSM Research 2009 gesamthaft um 123,1 Mio. Franken auf 16,28 Mrd. Franken wachsen. Für den Bereich Software sieht es mit einem zu erwartenden Plus von 1,4 Prozent noch recht gut aus.
Besonders für Lösungen aus den mehr für Services ausgegeben. Bereichen Business Intelligence, Schlecht sieht es für IntegrationsEnterprise Content Management leistungen, Beratung, Support und Security soll Geld ausgegeund Schulung aus. Implementieben werden. Schlechter bestellt rungsleistungen für neue Löist es nach wie vor um den sungen, Managed Services in den Hardware-Bereich. Hier gehen Bereichen Anwendungen, Workdie Marktforscher von einem place und Security könnten laut Rückgang der Ausgaben um 1,7 MSM weiter zulegen. (sk) Prozent aus. Einzig Notebooks und ICT-MArkT legT nur leIChT zu Storageprodukte sollen Services (+ 1,5%) sich noch im 12,3% positiven Hardware (- 1,7%) Bereich bewe16,7% gen. Auch das 51,6% DienstleistungsSoftware (+ 1,4%) geschäft läuft 19,4% nicht mehr so Kommunikation (+ 0,7%) gut wie bisher. 2009 wird im Vergleich zu Der Schweizer ICT-geschäftskunden-Markt wächst 2008 nur noch 2009 total um 0,8 Prozent auf 16,28 Mrd. Franken. 1,5 Prozent Quelle: MSM Research
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An der Web-Hauskonferenz Mix hat Microsoft die nächste Version der RIATechnologie Silverlight vorgestellt. Die bedeutendste Neuerung: Mit Silverlight 3 erstellte Anwendungen laufen auch ausserhalb des Browsers. Microsoft schliesst damit zur Konkurrenz auf. Silverlight 3 unterstützt ausserdem hardwarebeschleunigte Grafik und versteht sich mit zusätzlichen Video- und Audio-Codecs. Neu ist auch der Support für Deep Linking. Silverlight 3 liegt aktuell in einer Betaversion für Entwickler unter Windows und Mac OS X vor. Die definitive Version ist auf den Sommer geplant.
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Silverlight 3 verlässt Browser
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Sun Microsystems gehört möglicherweise schon bald zu IBM. Wie das «Wall Street Journal» unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, wird derzeit über eine Übernahme verhandelt. Allerdings könnten die Gespräche durchaus auch scheitern. Der Kaufpreis liege bei rund 6,5 Milliarden Dollar. Für IBM wäre dies die grösste Akquisition in der Firmengeschichte. Damit könnte man seine Position im Servermarkt weiter stärken. Allerdings sind auch kartellrechtliche Probleme nicht auszuschliessen.
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IBM will Sun übernehmen
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Markt & Trends
Oracle und Avaloq sichern Bankdaten Aktuelle Ereignisse in der Bankenwelt zeigen, dass die ITInfrastruktur immer grösseren Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz gewachsen sein muss. Leider gibt es immer wieder Vorfälle, bei denen beispielsweise Kundendaten geklaut werden oder verloren gehen. Die Datenbankspezialisten von Oracle und die Bankensoftware-Experten von Avaloq gehen dieses Problem nun an. Gemeinsam versuchen sie, die Bankensysteme sicherer zu machen. «Sicherheit geht nur in Partnerschaft», erklärt Markus Gröniger, Country Leader Schweiz bei Oracle. Als grösstes Sicherheitsrisiko in aktuellen Banking-Lösungen identifizierten die beiden Unternehmen den Menschen, im speziellen die Datenbank-Administratoren oder andere, die eine Berechtigung für den Zugriff auf sensible Unternehmensdaten
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haben. «Einige Personen müssen aber diese Möglichkeiten einfach haben», erklärt Johann Bachmann, Product Manager von Avaloq. «Wir sind stark auf das Vertrauen des Menschen angewiesen», ergänzt Markus Gröninger. Die Ziele lauten darum, dass potentiell entwendete Daten wertlos sind, kein Zugriff auf kundenidentifizierende Daten besteht und Datenbankverände-
rungen auf SQL-Level unterbunden werden können. Ist das machbar? Ja, meinen die beiden Unternehmen. Dazu bietet Avaloq, neben den bestehenden Sicherheitstools auf Applikationsebene, in der kommenden Version 3.1 seines Banking-Systemes neue Sicherheitskomponenten aus der Oracle Database Security Suite an. Auf Nachfrage lassen sie sich auch in die Version 2.7 integrieren. Sie
„Dank der Business-Continuity-Lösung bei Aspectra wissen wir, dass unsere IT jederzeit, unabhänig von einem Ausfall, sofort weiter betrieben werden kann.“ Angelo Fent, IT-Leiter, BHF Bank Hosting - Monitoring - Business Continuity
www.aspectra.ch
können einzeln oder als Paket als Zusatzoption eingebaut werden. Eines der neuen Tools heisst «Database Vault». Dabei handelt es sich um ein Zugriffskontrollwerkzeug für die Datenbanken mit rund 15 fix eingebauten Faktoren wie Name, IP, Datenbank-Instanz oder Zeit. Ergänzend dazu wirkt «Data Masking». Damit können die kompletten Datenbanken oder auch nur einzelne Kolonnen darin anonymisiert werden. Das dritte Tool heisst «Advanced Security» und ermöglicht eine Netzwerk- sowie transparente Daten-Verschlüsselung. Als vierte neue Sicherheitslösung wird sich «Audit Vault» ins Avaloq-System integrieren lassen. Wie der Name schon verrät, handelt es sich dabei um ein Monitoring-Tool. Damit kann aufgezeichnet werden, wann wer was mit einer bestimmten Datenbank tut oder getan hat. (mv)
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Markt & Trends
Quick Poll
Glasfasern werden noch nicht benötigt Wer soll ein schweizweites Glasfasernetz bauen? Eine Frage, die bewegt. Aber für viele Unternehmen sind Glasfasern noch überhaupt kein Thema. Vo n M i c h e l Vo g e l
seranschluss noch gar kein Thema. Weitere sechs Prozent wollen mit einem Entscheid noch etwas warten. Dem gegenüber steht ein gutes Drittel (36%), das bereits über eine Glasfaseranbindung verfügt. Fünf Prozent planen ihre Zukunft fix mit Glasfasern und nur ein Prozent steckt gegenwärtig mitten im Glasfaserbau. Die Umsetzung von Glasfaserprojekten dauert laut Openaxs fünf bis zehn Jahre. Deshalb sei es wichtig, heute damit zu beginnen. Wird also die Hälfte aller Unternehmen den Anschluss verpassen? Wieso so viele Schweizer Firmen noch nichts mit Glasfasern anfangen können, dürfte an der noch recht eingeschränkten Verfügbarkeit liegen. Allerdings
96 Teilnehmer
36% 52% 1% 5%
1%
6%
Warten mit Entscheid noch zu Glasfasern sind in Planung
36%
Stecken mitten im Glasfaserbau Haben bereits Glasfaseranbindung
Firmen setzen angeblich immer öfter auf Glasfasern (Fibre-to-the-Home). Wie sieht es in den Schweizer unternehmen tatsächlich aus?
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näCHSTEr QuICK POll 20.03. bis 31.03.2009 Welche mobile Anwendung werden Sie in der näheren zukunft einführen? www.infoweek.ch/umfragen
105 Teilnehmer
13%
24% 20% 8% 31%
Glasfaser ist kein Thema
InfoWeek.ch
4%
6%
52%
5%
(20%) ist Swisscom der optimale Glasfasererbauer. Nur 13 Prozent wünschen sich, dass Openaxs das flächendeckende Netz aufbaut und nur 8 Prozent wollen, dass es bald zwei schweizweite Glasfasernetze gibt. Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass sich auch die potentiellen Kunden überhaupt nicht einig sind, was denn die beste Lösung wäre ...
DIE löSunG Für DEn GlASFASEr-STrEIT Quelle: InfoWeek
GlASFASEr: JA ODEr nEIn?
sind die Telcos sowie Elektrizitäts- und Stadtwerke, die im Verband Openaxs vereint sind, zurzeit gross am investieren und bauen. So intensiv, dass es gegenwärtig zu einem regelrechten Schweizer Glasfaserstreit gekommen ist. Infoweek wollte in einem zweiten Quick Poll zum Thema Glasfasern deshalb von den Unternehmen wissen, wer ihrer Meinung nach ein schweizweites Glasfasernetz bauen soll. Knapp ein Drittel aller Umfrageteilnehmer (31%) wünscht sich ein flächendeckendes Glasfasernetz, das aus einer Kooperation von Openaxs und Swisscom entsteht. Rund jeder Vierte (24%) will, dass sich jemand anderes, also eine dritte Partei, um den Aufbau kümmert. Für jeden fünften Quick-Poll-Teilnehmer
Quelle: InfoWeek
O
penaxs, der Verband Schweizer Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EUV) zur Förderung offener Glasfaser- und Telekomnetze für alle, behauptete vor kurzem, dass sowohl in der Schweiz als auch in Europa immer mehr Fibre-to-the-Home-Projekte (FTTH) umgesetzt werden. Herkömmliche Kupfernetze würden von den Glasfasern verdrängt. Infoweek wollte es genauer wissen und hat deshalb seine Leser in einem Quick Poll befragt, wie es denn bei ihnen um den Glasfasereinsatz steht. Wie die Infoweek-Umfrage zeigt, ist man der neuen Technologie gegenüber aber noch sehr vorsichtig eingestellt. Für mehr als jeden zweiten Quick-PollTeilnehmer (52%) ist ein Glasfa-
13% 20% 31%
Elektrizitäts- bzw. Stadtwerke (Openaxs) Swisscom Beide zusammen, in Kooperation
8% 24% 4%
Beide, allerdings als Konkurrenten Jemand anderes Weiss nicht
zurzeit tobt in der Schweiz ein regelrechter Glasfaserstreit. Wer soll ein flächendeckendes netz bauen?
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6 Fachmessen / 4 Konferenzen
Web & Internet IT-Security Hardware Business Software IT Infrastructure Green IT
Messezentrum Zürich
12.−15. Mai 2009 Dienstag bis Freitag 9 − 17 Uhr
Profitieren Sie von den RailAway/SBB Messeangeboten!
Mediapartner:
Messe und Konferenz www.orbit.ch
Orbit Zoom Days Konferenz 2009 Die vier Zoom Days der Orbit-Konferenz 2009 sind jeweils einem aktuellen IT-Themenbereich gewidmet und werden täglich von einer prominenten Persönlichkeit im Rahmen eines Keynote-Vortrages eingeleitet.
12. Mai: Zoom Day «Business Software»: Strategiekonferenz für Unternehmer Inhalt: Der Zoom Day «Business Software» richtet sich in erster Linie an die Unternehmensführung der Schweizer KMU. Das Konferenzformat beinhaltet Strategien, Best Practices und Know-How, das die Teilnehmer in ihren Unternehmen direkt umsetzen können.
13. Mai: Zoom Day «IT Security»: Sicherheitskonferenz für IT-Chefs Inhalt: Der Zoom Day «IT Security» beschäftigt sich mit den neuesten Entwicklungen im Bereich Internetkriminalität, mit Identity und Access Manaagement, Security Awareness und Sicherheitsstrategien. Auftakt bildet eine Keynote, die auch Manager ohne spezifischen IT-Background anspricht. Keynote-Speaker: Marc Henauer, Sektionschef Melani/Cybercrime beim Bundesamt für Polizei Fedpol
14. Mai: Zoom Day «Web, Internt & E-Commerce»: Webkonferenz zu Trends, Design und E-Business Inhalt: Der Zoom Day «Web» richtet sich an Web-Entwickler, Intranet-Verantwortliche, an E-Commerce-Spezialisten und Marketing-Profis. Im Vordergrund stehen die jüngsten Technologien im Web-Design und Web 2.0-Umfeld wie auch aktuelle Trends in Bereichen wie Content Management oder E-Business.
15. Mai: Zoom Day «Green IT»: Konferenz für umweltbewusste Unternehmensverantwortliche Der Zoom Day «Green IT» beschäftigt sich mit typischen IT-Themen wie Kosteneinsparung durch Virtualisierung und mit energieeffizienten Lösungen und Strategien. Das Spektrum reicht von einfachen, verhaltensändernden Massnahmen über Recycling bis hin zu ökologischen Pilotprojekten. Im Vordergrund des Zoom Days «Green IT» stehen Lösungen und deren Umsetzung in der Praxis. Keynote-Speaker: Dennis Pamlin, Green IT-Experte, Berater WWF International und Buchautor
Cloud Computing
Einführung, Pro-Argumente & Schweizer Angebote
IN KÜRZE · In den USA rechnet man für 2009 mit 40 Prozent Wachstum bei Cloud Computing. · Die Schweiz wird dem Trend mit zwei bis drei Jahren Verspätung folgen. · Durch Cloud Computing sind massive Kosteneinsparungen möglich. · Immer mehr grosse Anbieter steigen auf den Zug auf.
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Cloud Computing
Einführung, Pro-Argumente & Schweizer Angebote
Wetterbesserung in Sicht Die USA, Vorreiter in Sachen IT als Service über Internet, rechnen für 2009 mit einem Wachstum von 40 Prozent bei Cloud Computing. Die Schweiz wird dem Trend mit der üblichen Verspätung folgen. Infoweek klärt rechtzeitig auf und bringt im CloudComputing-Schwerpunkt als erstes einen Überblick über den Markt, die Voraussetzungen und den Stand der Dinge in der Schweiz.
Vo n A n d r e A s Vo n G u n t e n
B
is Ende 2009 werden 76 Prozent aller US-Organisationen mindestens eine ihrer Geschäftsapplikationen übers Internet beziehen, hat das renommierte Marktforschungsunternehmen IDC kürzlich prophezeit. Die Wachstumsprognosen für den USMarkt in diesem Segment wurden von 36 auf 40,5 Prozent für 2009 erhöht, insbesondere weil die derzeitige Wirtschaftskrise als zusätzlicher Treiber gesehen wird. Obwohl in Europa und auch in der Schweiz die Euphorie für das Cloud-Computing-Paradigma noch nicht diese Dimensionen angenommen hat, wird die skizzierte Entwicklung auch bei uns eintreten, mit der üblichen Verspätung von zwei bis drei Jahren. Der Betrieb von Geschäftsanwendungen ist eine komplexe und aufwendige Aufgabe geworden. Um zum Beispiel eine einfache CRM-Anwendung oder eine Collaboration-Plattform den eigenen Mitarbeitern bereitstellen zu können, werden in der Regel eine Vielzahl von zusätzlichen Softwarekomponenten benötigt. Sicherheitsaspekte wie das Backup der Daten oder der Schutz gegen unbefugten Zugriff müssen berücksichtigt bzw. die dafür nötige Infrastruktur betrieben werden. Wenn der Softwarehersteller einen neuen Release veröffentlicht, ist dieser zwar oft kostenlos, beim Kunden steht aber viel Aufwand an, um dieses Update einzuspielen und tatsächlich nutzen zu können. Um das eigentliche Kerngeschäft betreiben zu können, sind die Unternehmen also gezwungen, sehr viel Geld in die dafür benötigte Informatikinfrastruktur zu investieren. Oft ist es auch falsch, hier von Investitionen zu sprechen, denn ein beachtlicher Teil der meisten IT-Budgets versickert für Wartung und Betrieb. Und noch schlimmer, der Anteil dieser Kosten am Gesamtbudget steigt laufend.
Massiv tiefere Kosten prophezeit
Die Protagonisten des Cloud-Computing-Modells gehen nun davon aus, dass diese Wartungs- und Betriebskosten massiv gesenkt werden können, wenn die Serverinfrastruktur nicht von jedem Kunden einzeln und dezentral betrieben wird, sondern vom Cloud-Anbieter konzentriert und zentral für viele Kunden gleichzeitig vorgehalten wird. Die Skaleneffekte und die effizientere Nutzung der verfügbaren Leistung führen zu diesem Kostenvorteil. Als willkommener Nebeneffekt hat dadurch Cloud Computing auch das Potential, ökologischer zu sein als herkömmliche Inhouse-Installationen. Voraussetzung für diese Effizienzsteigerung ist die sogenannte MultiTenant-Architektur, die auf allen Schichten zur Anwendung kommen soll. Dabei werden nicht für jeden Kunden separate und abgegrenzte Instanzen der benötigten Hard- und Softwarekomponenten bereitge-
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stellt, sondern alle Kunden teilen sich die verschiedenen Komponenten nach Bedarf (siehe Grafik: Multi-Tenant-Architektur). Natürlich wird trotzdem gewährleistet, dass die eigenen Daten gegenüber den anderen Nutzern des Systems sauber getrennt sind. Dadurch, dass alle Anwender in einer Multi-Tenant-Umgebung denselben Code nutzen, kann ein Cloud-Anbieter mit viel weniger Aufwand regelmässig Updates für alle Kunden einspielen. Das bedeutet, dass die Nutzer einer Anwendung als Internet-Service viel früher von Innovationen profitieren können als die Kunden klassischer InhouseLösungen. Kommt dazu, dass sie sich nicht um diese Updates zu kümmern brauchen; die neuen Funktionen sind einfach verfügbar.
Was passiert bei Ausfällen?
Weil bei einem Ausfall in einer Multi-Tenant-Umgebung alle Kunden gleichzeitig betroffen sind, wird der Cloud-Anbieter alles daran setzen, diese Ausfälle so selten wie möglich auftreten zu lassen und dafür sorgen, dass sie so schnell wie möglich behoben werden. Der Anbieter kann hierfür Massnahmen ergreifen, die für einen einzelnen Kunden in der Regel nicht finanzierbar sind. Das bedeutet, dass die Verfügbarkeit einer Multi-Tenant-Umgebung in der Cloud in der Regel höher ist als die eigene Inhouse-Lösung und vor allem bei einem allfälligen Ausfall viel schneller wieder in Betrieb ist. Die technische Komplexität der Informatik-Infrastruktur verschwindet für den Nutzer in die Cloud. Diese Vision wurde schon einmal unter dem Begriff Application Service Providing, abgekürzt ASP, zu realisieren versucht. Das Scheitern der ASP-Idee ist einerseits auf die mangelnden Fähigkeiten der frühen Browser und der zu kleinen Bandbreiten für den Datenverkehr sowie andererseits auf die Single-Tenant-Architektur, die damals in der Regel zum Einsatz kam, zurückzuführen. Eine Firma wie Salesforce.com hätte nie 50’000 Firmenkunden mit mehr als einer Million Nutzern erfolgreich mit Software aus der Cloud beliefern können, wenn sie das im alten Single-Tenant-ASP-Modell versucht hätte.
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Begriffs-Vielfalt
Der Begriff «Cloud Computing» ist noch jung. Erst seit Ende 2007 taucht er regelmässig auf, und seit Mitte 2008 steigt seine Einsatzhäufigkeit explosionsartig. Cloud Computing ist als eine Art übergeordneter Begriff zu verstehen, der alle verschiedenen Computer-Services, die, basierend auf einer Multi-Tenant-Architektur, via Internet angeboten werden, zusammenfasst. Software as a Service, Platform as a Service, Infrastructure as a Service, usw. sind somit alles Unterkategorien des Cloud Computing. Wobei gerade die letzten beiden Begriffe von Anbietern solcher Dienste öfters auch als Synonyme zu Cloud Computing verwendet werden. Mit Software as a Service, abgekürzt Saas, sind einzelne Anwendungen gemeint, die in der Cloud betrieben werden und deren Daten in der Regel auch dort gespeichert werden. Üblicherweise werden sowohl die Applikation wie auch der Datenspeicher von demselben Anbieter bereitgestellt. Wenn die Anbieter entsprechende APIs zur Verfügung stellen, können aber auch Angebote verschiedener Hersteller kombiniert werden. Es ist zum Beispiel ohne weiteres möglich, die CRM-Basisdaten bei Salesforce.com zu speichern, zugehörige Files wie Offerten, Rechnungen usw. aber zum Beispiel beim Amazon-Speicherdienst S3 oder bei Box.net. Wobei solche Kombinationen für den Anwender nahtlos in die User-Umgebung integriert sind.
Diskussion um Anpassbarkeit
Diese Integrationsmöglichkeiten über verschiedene Anbieter hinweg gehören zu den weiteren Aspekten, die das Cloud Computing für viele Kunden und Anbieter so attraktiv machen. Dadurch, dass die Infrastruktur von Grund auf für den Betrieb im Internet entwickelt wurde, sind
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Einführung, Pro-Argumente & Schweizer Angebote
Kombinationen von Anwendungen bzw. Integrationen oder Mashups auf den verschiedensten Ebenen einfach realisierbar. Voraussetzung ist natürlich, dass die Cloud-Lösungen über entsprechende Schnittstellen, die Webservice-APIs, verfügen. Doch dies gehört heute eigentlich zum Standard, und ein Fehlen solcher Dienste sollte für die meisten potentiellen Kunden ein Grund sein, das Angebot nicht zu nutzen. Oft wird erwähnt, dass solche Software-as-a-Service-Produkte nur für ganz wenige beschränkte Einsatzgebiete und nur für kleine Kunden sinnvoll seien, da diese nicht angepasst oder eben integriert werden können. Das ist ein Märchen, das von den klassischen Softwareanbietern am Leben erhalten wird. Gut gemachte Saas-Anwendungen lassen sich in der Regel sogar besser anpassen als klassische Software. Der Grund dafür liegt darin, dass der Saas-Entwickler von Beginn weg, aufgrund der architektonischen Anforderungen zur Realisierung der Multi-Tenancy, dafür sorgen muss, dass solche Anpassungen für einzelne Kunden möglich sind, ohne dass am Code etwas geändert werden muss. Die grossen und erfolgreichen Saas-Anbieter wie Salesforce. com oder Successfactors.com haben längst bewiesen, dass sie auch für äusserst komplexe Prozesse in Grossunternehmen eingesetzt werden können. Diese Anpassungsfähigkeiten beschränken sich längst nicht mehr einfach nur auf das Einfügen von neuen Feldern und Tabellen. Viele Software-as-a-Service-Umgebungen haben sich in mächtige Entwicklungsumgebungen für die Programmierung und den Betrieb beliebiger Applikationen gewandelt. In diesem Falle sprechen wir von Platform as a Service, abgekürzt PaaS. Diese Plattformen bieten in der Regel ein Set an Grundfunktionen, wie User-Verwaltung, Workflows, GUI usw. an, die dann zusammen mit eigenem Code eingesetzt werden können, um individuelle Anwendungen in der Cloud zu betreiben. In der Schweiz gibt es derzeit noch keine Platform-as-a-Service-Anbieter in diesem Sinne. Zu den bereits existierenden Lösungen wie force.com von Salesforce Inc., der Google App Engine, longjump.com, dabbledb und Caspio gesellt sich seit neuestem aber auch Microsoft mit Azure. SAP hat vor kurzem Coghead gekauft, wobei noch nicht ganz klar ist, was die Walldorfer mit diesem PaaS-Anbieter vorhaben. Auf jeden Fall hat Caspio daraufhin gleich ein Übernahme-Programm für CogheadKunden angeboten, was ein sehr schönes Beispiel dafür ist, dass bei solchen Internet-Diensten sofort ein anderer Anbieter in die Bresche springt, wenn einer verschwindet. Ganz ähnhlich hat auch Evernote den Google-Notebook-Anbietern eine Schnittstelle für ihre Daten bereitgestellt, als Google bekanntgegeben hat, das eigene Notizenprogramm nicht mehr weiterzuentwickeln.
Grosse Anbieter steigen auf den Zug auf
Noch einen Schritt weiter als die erwähnten Plattform-Anbieter geht Amazon mit seiner Elastic Computing Cloud und anderen Services. Hier wird im Prinzip vor allem Rechenleistung, Speicherplatz und Bandbreite auf Abruf in einer hochskalierbaren und hochverfügbaren MultiTenant-Umgebung bereitgestellt. Diese Art von Dienstleistung wird auch Infrastructure as a Service genannt und ist auch als Teilbereich des Cloud Computing zu sehen. Mehr als 400’000 Entwickler sind bereits als Amazon-AWS-Entwickler registriert, wie Amazon kürzlich an der Saaskon in Stuttgart bekanntgegeben hat. Derzeit sieht es also so aus, dass sich alles in die Cloud bewegt. Microsoft hat vor kurzem ihre Microsoft Online Services weltweit und an den X-Days Mitte März auch für die Schweiz lanciert. SAP dementiert heftig die Gerüchte, dass ihr Saas-Produkt «Business by Design» gescheitert sei. Man geht davon aus, dass SAP noch diesen Herbst eine neue Multi-Tenant-Version ihrer Lösung vorstellen wird. Google ist äusserst erfolgreich mit seinen Google Apps als Alternative zu den Micro-
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soft-Office-Anwendungen unterwegs. Salesforce.com hat den ursprünglichen CRM-Platzhirsch Siebel schon längst in die hinteren Ränge verwiesen. Adobe lanciert ein Produkt nach dem anderen als Service im Internet. Die Swisscom wird mit Teamspace als Saas-Anbieter wieder aktiv. Dieser Zug fährt, und er ist derzeit kaum aufzuhalten.
Angebotslage in der Schweiz
Und in der Schweiz? Ein Blick auf die Ausstellerliste der Topsoft deutet eher darauf hin, dass Cloud Computing bei unseren Softwareherstellern bislang noch kein Thema ist. Abgesehen von Skip5, die von ehemaligen Winware-Leuten gegründet wurde, sind eher Branchenfremde dabei, hier neue Impulse zu geben. So sind die Mini-ERP-Lösungen für Kleinst- und Kleinbetriebe Easysys oder Yourbureau aus der Schweiz von typischen Webagenturen entwickelt worden. Dann gibt es noch ein paar wenige Anbieter von spezialisierten Lösungen wie die ContentManagement-Systeme goLeon und DemantIT oder die Branchenanwendungen von Contria. Von den bekannteren Namen wie Opacc, Abacus, Sage, Vertec usw. werden noch keine echten Multi-Tenant-Saas-Produkte angeboten. Und auch die kleineren Anbieter setzen auf Bewährtes. In unseren Entwicklungsstuben wird offenbar nach wie vor davon ausgegangen, dass die Kunden auch in Zukunft eigene Informatikinfrastruktur betreiben wollen. Eventuell liegt auch der ASP-Schock noch zu tief in den Knochen. Bei den Hostern beschränken sich die Angebote auf Hosted Exchange, Sharepoint und Online-Backup-Lösungen. Ob das reichen wird, um mit Amazon und Microsoft mithalten zu können? Managed Services und Outsourcing sind zwar da und dort als sinnvolle Alternativen zu sehen, diese werden aber mittelfristig gegenüber Multi-tenant Cloud Computing preislich nicht konkurrenzfähig bleiben. Es wird wohl nochmals eine Dekade benötigen, bis sich das neue Paradigma wirklich durchgesetzt hat, aber viele der Softwareanbieter, die vor 20 Jahren Software für Systeme von DEC, WANG, IBM usw. entwickelt und die aufkommenden PCs belächelt haben, existieren heute nicht mehr. Hoffen wir, dass es den derzeitigen Schweizer Softwarehäusern und Hostern nicht auch so ergehen wird, denn der Cloud-Computing-Markt ist ein globaler Markt. Auch Amerikaner und Inder können auf fünf Rappen auf- und ab-unden und mit Umlauten umgehen, sobald sie erfahren, dass sie hier Kunden finden.
Multi-tenAnt-Architektur kunde 1
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Applications & Data
Applications & Data
Applications & Data
Applications & Data
Operating System
Operating System
Operating System
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Hardware
Hardware
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Hardware
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kunden
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Multi-Tenant-Architektur
Verschiedene kunden teilen sich hard- und Software-komponenten.
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Cloud Computing
Definition und Marktübersicht Managed Services
IT-Basisdienste im Abonnement Managed Services erlauben die gezielte Auslagerung einzelner IT-Dienste für Sicherheit, Management der Infrastruktur, Kommunikation und weitere Bereiche. Vo n U r s B i n d e r
W
er nicht sämtliche IT-Aufgaben mit eigenem Personal im Unternehmen selbst erledigen will oder kann, hat mit dem Outsourcing der ganzen IT oder einzelner Teilbereiche oder der «Miete» einzelner Anwendungen im Saas-Verfahren viele Möglichkeiten, firmeneigene Ressourcen zu sparen und das IT-Budget unter Kontrolle zu halten – ein gewichtiges Argument für die Auslagerung sind ja gerade die festgelegten Fixpreise für klar definierte Leistungen, die per SLA festgeschrieben werden.
Was ist ein Managed Service?
Für die Auslagerung eignen sich aber nicht nur ganze IT-Bereiche oder einzelne vertikale Anwendungen. Auch abteilungsübergreifende horizontale Dienste können externen Anbietern übertragen werden: Man spricht in diesem Fall von Managed Services. Der Dienstleister kann den ausgelagerten Service dabei je nach Situation und Kundenwunsch unterschiedlich weit übernehmen – von der
UnterSchIeDlIche VerantWortlIchKeIten Service Demarcation for Service Provider
Company Edge
Service Provider
Company
Corporate Network
Service Provider IP Backbone
Managed IP Service Equipment
Full Managed by Service Provider
Company Edge
Service Provider
Corporate Network
Managed IP Service Equipment
Service Provider IP Backbone
Quelle: Cisco
Managed Services sind standardisierte Dienstleistungen. Dennoch lassen sich die Verantwortlichkeiten individuell verteilen: Der Kunde kann zum Beispiel die Gesamtverantwortung dem anbieter überlassen (unten) oder einen teil weiterhin selbst verwalten (oben).
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In Kürze · Managed Services sind standardisierte IT-Dienste, die durch einen Anbieter erbracht werden. · Dank Skaleneffekt ergeben sich Preisvorteile. · Auch wer Managed Services nutzt, sollte im betreffenden Bereich weiterhin firmeninternes Know-how pflegen. · Am wichtigsten sind klar definierte und überwachte SLA.
blossen Überwachung einer bereits bestehenden Installation bis zur kompletten Übernahme sämtlicher Hardware-, Software- und Personalressourcen, die für die Erbringung des Dienstes benötigt werden. Essentiell für einen Managed Service ist die Kombination aus technischen und personellen Leistungen: Der Servicenehmer mietet nicht einfach eine Software und kümmert sich – abgesehen von der Tatsache, dass diese in einem fremden Rechenzentrum läuft – selbst um Konfiguration, Betrieb und Troubleshooting, sondern überlässt all diese Aufgaben dem Anbieter.
Unterschiedliche Definitionen
Managed Services, Saas und Cloud Computing lassen sich nicht absolut voneinander abgrenzen. Auch die Anbieter sind sich nicht einig, was einen Managed Service denn genau ausmacht und von anderen Formen des Outsourcing beziehungsweise Outtasking unterscheidet. Cisco argumentiert zum Beispiel wie folgt: Ein Managed Service ist eine kontinuierliche Dienstleistung, die dem Kunden einen IT-Management-Prozess abnimmt, «mit anderen Worten: Der Managed Service ersetzt einen Menschen». Managed Services seien vornehmlich proaktive Dienstleistungen, die nicht einfach einen Fehler korrigieren, sondern Probleme verhindern. Die Verrechnung erfolgt «monatlich zu einem fixen, skalierbaren Tarif, der sich nach den verwalteten Einheiten richtet». Symantec formuliert es etwas präziser: tarifmassgebend für die sicherheitsorientierten Dienste des Unternehmens seien unter anderem die Anzahl und Art der überwachten Firewalls, Intrusion-Detection-Systeme und Clients. Der IT-Dienstleister PC-Ware aus Sursee betont die wirtschaftlichen Aspekte: «Bei Managed Services handelt es sich um mandantenfähige, standardisierte On-Demand-Services. Der Kunde kann so vom Skaleneffekt profitieren und Preisvorteile erzielen.» Ähnlich sieht es T-Systems: «Wir verstehen Managed Services als hoch standardisierte Lösungen zur Erbringung von skalierbaren Services zu signifikant tieferen Preisen.» T-Systems spricht dabei von einheitlichen Basisprodukten, Service Levels und Prozessen, die sich modular ergänzen lassen. Swisscom IT Services bringt es in einem Satz auf den Punkt: «Unter Managed Services verstehen wir standardisierte IT-Leistungen, die sich jederzeit nach Bedarf abrufen lassen.»
Vorteile und Fallstricke
Die Managed-Services-Anbieter propagieren ihre Dienstleistungen mit den gängigen Argumenten, die auch für andere Formen des Outsourcing ins Feld geführt werden. Swisscom KMU nennt vier Pluspunkte – die Aufstellung bezieht sich auf Netzwerk- und Kommunikationsdienste, lässt sich sinngemäss aber auch auf andere Bereiche übertragen:
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Cloud Computing
Definition und Marktübersicht Managed Services
10%
23% 9%
32%
Quelle: Symantec
Wer nUtzt Managed ServiCeS?
26%
Keine Absicht, Managed Services zu nutzen
Evaluieren im Moment
Planen Evaluation in den nächsten 12 Monaten
Nutzen bereits Managed Services
Nutzen einen IT-Outsourcer, der nicht eigentlich Managed-ServicesAnbieter ist
ergebnis einer Umfrage zu Sicherheitsbedrohungen bei 1000 Unternehmen mit über 1000 Mitarbeitern in europa und den USa: 77 Prozent der teilnehmer haben mindestens einen teil der itSicherheitsanstrengungen bereits ausgelagert oder evaluieren im Moment Managed Services im Bereich Sicherheit.
➤ Der Anbieter stellt die Service-Überwachung und den Betrieb sicher. ➤ Die Netzelemente werden, falls nötig, durch den Anbieter ersetzt. ➤ Die Störungsbehebung ist garantiert. ➤ Der Kunde hat keinen Betriebsaufwand und muss keine Investitionen tätigen. Antispameurope sieht Spar- und Qualitätsvorteile: «Durch den Einsatz von Managed Services werden bei den Kunden erhebliche Personalkapazitäten frei, die dann nutzbringend fürs Kerngeschäft eingesetzt werden können.» Durch die hohe Spezialisierung könne man als Managed-Services-Anbieter überdies «seine Leistung auf einem höheren Qualitätsniveau erbringen, als dies dem Kunden selber möglich ist.» Genau hier liegt aber auch einer der wesentlichen Fallstricke: Wer sich völlig auf den Anbieter verlässt und im fraglichen Bereich überhaupt kein firmeninternes Know-how mehr hat, begibt sich in eine gefährliche Abhängigkeit. Mehrere Anbieter geben dies zu, so meint T-Systems: «... allerdings geht dabei gewisses Know-how an den Serviceprovider verloren.» Aspectra führt als Vorteil an, dass «zu tiefen Kosten spezialisiertes Personal und umfangreiche Sicherheitssysteme» zur Verfügung stehen, hält aber gleichzeitig fest: «Problematisch ist die Meinung, mit dem Bezug eines Managed Service sei man als Auftraggeber sämtlicher Pflichten entbunden. Die Gesamtverantwortung sowie das Verständnis über den bezogenen Service müssen in den eigenen vier Wänden vorhanden sein.» Auch die Standardisierung der Dienste kann Probleme mit sich bringen, wie PC-Ware festhält: «Fallstricke sind dann vorhanden, wenn der Kunde einen Standardservice bucht, aber eigentlich eine spezifisch angepasste Leistung braucht.» Den Entscheidern sei zudem häufig nicht bewusst, dass ein Standardservice «auch intern verkauft werden muss. Die Mitarbeiter müssen wissen, dass es sich um standardisierte Dienste und Prozesse handelt.»
Managed Services in der Übersicht
Unsere Marktübersicht fasst ohne Anspruch auf Vollständigkeit die wichtigsten in der Schweiz aktiven Anbieter von Managed Services aus den folgenden Bereichen summarisch zusammen: ➤ Sicherheit: Der Löwenanteil der Managed-Services-Anbieter offeriert Funktionen wie Firewall, Threat Management, Intrusion Detection/Prevention, Spam- und Contentfilter sowie Virenschutz als ausgelagerten Komplettservice. Bei einigen Anbietern sind weitergehende
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Nr. 04 | April 2009
Dienste wie Identity Management erhältlich. Hardwarekomponenten wie die Firewall stehen dabei zwar beim Kunden, werden aber üblicherweise per Fernwartung konfiguriert und überwacht. Analoges gilt für die Software: Zwar benötigt auch ein ausgelagerter Virenschutz auf jedem zu überwachenden Client und Server einen Scan- und Reparaturagenten. Die Verwaltung der Agenten samt den kontinuierlichen Updates erfolgt jedoch durch den Serviceanbieter. ➤ Netzwerk- und Systemmanagement: In diese Kategorie fällt beispielsweise das Managed Lan, also die Verwaltung des gesamten Firmennetzwerks – gewissermassen ein ausgelagerter Netzwerkadministrator. Auch die Überwachung und Verwaltung von Servern, Clients und Anwendungen sowie die Vernetzung verschiedener Firmenstandorte per VPN werden als Managed Service angeboten. ➤ Storage: Neben herkömmlichen Online-Backup-Diensten, die auch für Private und Kleinunternehmen interessant sind, bieten vor allem die grösseren IT-Dienstleister wie Swisscom IT Services und T-Systems auch umfassende Lösungen für Disaster Recovery sowie die Archivierung von E-Mails, Dokumenten und Output aus Systemen wie SAP als Managed Service an. ➤ Kommunikation: In dieser Kategorie präsentieren wir exemplarisch einige Conferencing- und Unified-Communication-Angebote. Nicht berücksichtigt sind die zahlreichen Internetprovider, die neben dem Internetzugang, den man ebenfalls als Managed Service auffassen kann, auch Dienste wie Hosted Exchange und Hosted Sharepoint sowie Voip-Dienste wie Sip-Vermittlung und virtuelle Telefonzentralen offerieren. Solche Angebote präsentiert Infoweek traditionell in separaten Marktübersichten. Marktübersicht mit Managed Services für Schweizer Kunden siehe nächste Doppelseite
CheCkliSte Managed ServiCeS Symantec hat in einem Whitepaper eine Checkliste mit wichtigen Punkten publiziert, die Interessenten für Managed Services im Bereich Sicherheit beachten sollten. Viele Aspekte spielen auch bei Managed Services anderer Kategorien eine Rolle. Hier die wichtigsten Punkte, an einigen Stellen sinngemäss angepasst und ergänzt: Umfassende Services: Das Dienstleistungsspektrum des Serviceanbieters sollte sowohl Sicherheitsmanagement als auch Monitoring bieten. Auf Bewährtes setzen: Wie lange existiert der Anbieter schon am Markt, stehen passende Referenzkunden für Auskünfte zur Verfügung? Nur das Beste fürs Geld erhalten: Welche Fachkenntnisse und Zertifizierungen haben die für den gewünschten Service zuständigen Mitarbeiter des Anbieters? Wie steht es um die Infrastruktur (zertifizierte Rechenzentren)? Unabhängigkeit wahren: Vor allem für heterogene Umgebungen ist herstellerneutraler Service wichtig. durchblick behalten: Transparentes Reporting ist Pflicht. Sämtliche erbrachten Serviceleistungen sollten im Detail offengelegt sein. Anforderungen detailliert festlegen: Die Serviceverträge (SLA) sollten sämtliche Anforderungen abdecken – dies bedingt auch beim Kunden einiges an Vorarbeit. Ein seriöser Serviceanbieter erstellt die SLA in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden. Dabei sollten sowohl technisch als auch juristisch kundige Mitarbeiter involviert sein. know-how nicht aus der hand geben: Selbst wenn ein oder mehrere Bereiche der IT an den Serviceanbieter ausgelagert wird, sollte in der Firma weiterhin mindestens ein gewisses Grund-Know-how vorhanden sein. Dies nur schon, um die Leistungen des Anbieters regelmässig zu überprüfen.
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Cloud Computing
Definition und Marktübersicht Managed Services
Managed ServiceS für Schweizer UnternehMenS KUnden
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anbieter
SecUrity
netzwerK- Und SySteMManageMent
Storage
alcatel-Lucent antispameurope
– Spamfilter
Netzwerk-Integration, Betrieb von Netzwerken –
– E-Mail-Archivierung
apexis cleanmail aspectra
Spam- und Virenfilter Security Management
– Netzwerk- und Servermanagement
– Storage-Management
bt global Services cisco
Secure Networking, Firewall, Threat Management, IDM Spam Filtering (Ironport), diverse weitere via Partner
diverse diverse via Partner
diverse –
dell econis fujitsu Siemens
– Firewall, Security Management –
– Backup Managed Storage
green
Firewall, VPN
hP ibM
diverse IDS/IPS, Firewall, Vulnerability Management, Managed Protection for Networks, Servers and Desktops
Managed Lifecycle Services Managed Lan, diverse weitere Managed Server, Managed Network, Managed Office Wan Optimizer, Standortvernetzung, China Connect diverse diverse
isource
Monitoring und Betrieb von Systemen
Mcafee
Firewall, Virenschutz, Webapplication Security, Spamfilter, diverse weitere Total Protection Service
–
Backup, Disaster Recovery, Archivierung –
Mozy
–
–
Backup
norman data defense Systems orange business Services Panda Security Pc-ware
Norman Online Protection
–
–
Managed Security
diverse
Managed Office Protection Security Care
Managed Lan, Managed Wan Acceleration, IT Infrastructure Management, diverse weitere – Control Care
Premiere global Services redit
–
–
– Storage/Backup On Demand, nur in Verbindung mit Hosted Services –
Rednet Secure Gateway, Secure Client/Server
–
–
retarus Steffen informatik
Managed E-Mail Services Cleanyourmail Spamservice
Managed Services for Business Integration Monitoring
Sun
–
Sunrise business
optional mit Business DSL
Onsite Operations Management, Remote Operations Management Standortvernetzung mit VPN
– Backup-Kontrolle, Disaster Recovery –
Swisscom it Services
Managed Security, Secure E-Mail
Server Management, Basic Workplace, Standort- und Inhouse-Vernetzung
Swisscom KMU Swissvault Symantec
– – Managed Security Services
– – –
t-Systems
–
Servermanagement, Lan, MPLS
Storage On Demand, Archivierung, Disaster Recovery
trivadis vtx
diverse Vtx Secure
diverse –
diverse Vtx Backup Online
– diverse diverse
– Managed Storage, Backup, Archivierung (auch für EMail, SAP) Online Backup Professionell Backup –
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Cloud Computing
Definition und Marktübersicht Managed Services
KoMMUniKation diverse – – – diverse Webex Conferencing, diverse weitere via Partner – – –
geeignet für UnternehMenSgröSSen mittlere, grosse alle 2–10 000 Nutzer alle (Fokus auf geschäftskritische Anwendungen/Daten) mittlere, grosse alle
LizenzModeLL
info-teLefon
UrL
je nach Situation pro Nutzer
Alcatel-Lucent, 044 465 21 11 Antispameurope, 044 683 22 74 Cleanmail, 0848 110 220 Aspectra, 044 296 56 56
www.alcatel-lucent.ch www.antispameurope.ch
BT, 0800 80 70 60 Cisco, 044 878 92 00
www.globalservices.bt.com www.cisco.ch www.dell.ch www.econis.ch www.fujitsu-siemens.ch
nach Anzahl Mailboxen pro Server
www.cleanmail.ch www.aspectra.ch
grosse k.A. alle
keine Angaben je nach Service und Partner keine Angaben je nach Situation on Demand
–
KMU
je nach Service
Dell, 0848 33 55 01 Econis, 044 744 73 73 Fujitsu Siemens, 058 258 80 00 Green, 056 460 23 23
diverse diverse
k.A. k.A.
je nach Situation keine Angaben
HP, 0848 88 44 66 IBM, 058 333 44 55
www.hp.com/ch www.ibm.ch
–
10–1000 Nutzer
je nach Situation
Isource, 044 809 97 09
www.isource.ch
–
bis 500 Nutzer
pro Nutzer
www.mcafee.com
–
KMU
–
5–100 Nutzer
Fixpreis plus Datenmenge pro Nutzer
BW Distribution, 044 905 48 60 Mozy, +1 801 756 23 31 Norman, 061 317 25 25
www.norman.ch
UC, Conferencing, Telepresence
ab 1000 Nutzer
je nach Situation
www.orange.ch/business
– diverse
KMU KMU 50–500 Nutzer
pro Nutzer pro Anzahl Nutzer, Datenmenge etc.
Orange Business Services, 044 447 95 75 Sotec, 022 994 89 40 PC-Ware, 041 925 50 50
Conferencing, Document Delivery, diverse weitere –
alle
Premiere Global, 0800 000 490 Redit, 0848 000 800
www.permiereglobal.com/ conferencing.aspx www.redit.ch
– –
15–100 Nutzer pro Standort (Secure Gateway) alle KMU
Fixpreis plus Konferenzminuten Fixpreis nach Anzahl Nutzer/Anzahl Server je nach Situation keine Angaben
www.retarus.ch www.steffeninf.ch
–
mittlere, grosse
je nach Situation
Retarus, 043 336 20 10 Steffen Informatik, 056 418 33 33 Sun, 044 908 90 00
–
mittlere, grosse
pro Standort und Monat
Teamspace, UC-in-a-Box, UC Starter Kit
je nach Service/mittlere, grosse
www.sunrise.ch/business. htm www.swisscom.com/it
– – –
1 bis 9 Nutzer alle alle
Swisscom, 0800 055 055 Swissvault, 041 726 03 20 Symantec, 044 305 72 00
http://de.swisscom.ch/kmu www.swissvault.ch www.symantec.ch
Managed Mobility
mittlere, grosse
T-Systems, 0848 11 22 11
www.t-systems.ch
diverse –
alle KMU
je nach Service pauschal, pro Nutzer, pro Datenmenge, pro Archiv pauschal (Pilotphase) pro Backup-Kapazität je nach Art der überwachten Systeme pro CPU-Leistung, Datenmenge, Anzahl Devices etc. Fixpreis plus pay-per-use pro Nutzer bzw. Datenmenge
Sunrise Business, 0800 111 555 Swisscom IT Services, 0800 881 991
Trivadis, 0800 874 823 47 Vtx, 0800 200 211
www.trivadis.com www.vtx-telecom.ch
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www.green.ch
www.mozy.com
www.pandasecurity.com www.pc-ware.ch
www.sun.ch
Quelle: InfoWeek
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Cloud Computing
Fallstudie Sunrise
Mehr als ein E-MailDienst dank Google Weil die verwendete E-Mail-Lösung zu wenig Speicherkapazität bot und nur mangelhaft vor Spam schützte, hat Sunrise den Dienst an Google ausgelagert und auf Google Apps umgestellt. Vo n A l i n A H u b e r
S
unrise bot seinen 2,86 Millionen Kunden bislang die E-MailDienste «Freesurf plus», «Mysunrise» und «Premiumsurf» an. Diese Services basierten auf einem Mailsystem mit verschiedenen Frontends, welche teilweise Sunrise-Eigenentwicklungen waren. Die drei Plattformen des Mailsystems stammten historisch bedingt aus unterschiedlichen Häusern wie Diax, Sunrise, Internet Access oder Spectraweb, welche wiederum in verschiedenen Bereichen wie beispielsweise den Webportalen verschiedene Lieferanten eingesetzt hatten. Aufgrund der zu geringen Speicherkapazität, des mangelhaften Spam-Schutzes und der unzureichenden Benutzerfreundlichkeit boten die Dienste den Kunden keine zeitgemässe Leistung mehr. Für den Betreiber Sunrise kam der hohe Aufwand für die Kundenbetreuung sowie den Plattformbetrieb hinzu. Die Anonymität der Mailkonten führte überdies dazu, dass die E-Mail-Benutzer unbekannt blieben und keine Zuordnung zu den Kundendaten erlaubten. Um die Probleme mit den bestehenden E-Mail-Diensten zu lösen, initiierte Sunrise verschiedene Projekte zum Ausbau oder Ersatz der E-Mail-Plattformen. Der Telekom-Anbieter analysierte unterschiedliche Ansätze wie den schrittweisen Ausbau der bestehenden Dienste oder den Inhouse-Aufbau einer neuen Plattform unter der Führung eines externen Spezialisten. Keiner erwies sich jedoch als dauerhaft geeignet. Laut Christian Wulle, zuständiger Product Manager bei Sun-
«Knacknüsse waren vor allem im Bereich der Migration zu finden, da drei verschiedene Dienste auf einen neuen zusammengefasst wurden», Christian Wulle, Product Manager bei Sunrise.
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rise, habe man rasch erkannt, dass Sunrise «im Gegensatz In Kürze zu spezialisierten Dienstleistern wie eben Google mit · Das von Sunrise eingesetzte EGmail niemals dauerhaft die Mail-System bot zu wenig Speinotwendigen Ressourcen becherkapazität, und der SpamSchutz war ungenügend. reitstellen kann, um einen · Sunrise hat zu wenig Ressoursolchen Dienst stets auf dem cen, um einen solchen Dienst neusten Stand der Entwickauf dem neusten Stand der Entlungen halten zu können». wicklung halten zu können. Dem Scheitern der Lösungs· Deshalb entschied man sich für versuche folgte so die Eineine Auslagerung an einen exsicht, dass der Betrieb eines ternen Spezialisten. E-Mail-Dienstes nicht zu den Kernkompetenzen von Sunrise gehört und an erfahrene Spezialisten ausgelagert werden sollte. Die Herausforderung war es, ein Unternehmen zu finden, das EMail-Dienste mit dem gewünschten Leistungsumfang über längere Zeit zuverlässig betreibt und weiterentwickelt, um das E-Mail-Angebot dauerhaft auslagern und somit effizienter und professioneller gestalten zu können.
Outsourcing als Lösung
In der Evaluierungsphase wurden verschiedene Möglichkeiten unter die Lupe genommen. Nach eingehender Analyse verschiedener Anbieter fiel die Wahl auf Google Apps. Denn für die Bedürfnisse von Sunrise präsentierte sich die Google Apps ISP Edition bei weitem als beste Lösung, da keine andere gehostete Lösung ein ähnliches Leistungsvermögen und so umfangreiche Zusatzdienste wie das Angebot von Google biete: «Wichtig ist uns, dass das Produkt kontinuierlich verbessert und ausgebaut wird, ohne dass wir selber grundlegende Entwicklungsarbeit leisten müssen», so Wulle. «Derzeit gibt es kaum vergleichbare Lösungen, die bereits ähnlich weit entwickelt sind.» Weitere Kriterien für die Entscheidung für Google Apps als Grundlage des neuen Sunrise-E-Mail-Dienstes waren für das Unternehmen die Stabilität und Geschwindigkeit der Systeme sowie die aussergewöhnlich umfangreiche Speicherkapazität und der gute Spam-Schutz. Zusammen mit der bewährten Benutzerfreundlichkeit, dem günstigen Preis pro Mailbox und der Möglichkeit der bedarfsgerechten Anpassung an das Kundenumfeld stellte sich Google Apps so als massgeschneiderte Lösung für Sunrise dar. Beeindruckt zeigte sich Sunrise auch von den technischen Möglichkeiten des neuen E-Mail-Dienstes. Das neue «Sunrise mail» bietet auch eine persönliche Startseite (PSP),
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Cloud Computing
Fallstudie Sunrise
wo unter Verwendung der Google-Gadget-Technologie den Kunden zahlreiche Zusatzleistungen wie der SMS-/MMS-Sender, der TV-Tipp des Tages oder Music-Charts zur Verfügung stehen. Diese «Spielmöglichkeiten» gehören zu den Lieblingsfeatures von Wulle: «Das Konzept der Google Gadgets finden wir besonders spannend. Damit lassen sich ganz einfach und schnell eigene Inhalte einbinden. Ausserdem gefällt uns die Tatsache, dass die Grösse der Mailbox ständig wächst.» Das gesamte Provisioning, unter anderem Registration, Lifecycleund Passwort-Management, wird von Sunrise unter Verwendung der verfügbaren APIs und SAML-Single-Sign-On (SSO) betrieben. Aufgrund spezieller Gesetzesbestimmungen in der Schweiz musste zudem eine dedizierte Infrastruktur für die verlangte Überwachung des Mailverkehrs aufgebaut werden. Dies erforderte Entwicklungsarbeit sowohl bei Sunrise als auch bei Google. Implementiert wurde diese Infrastruktur zur Erfüllung gesetzlicher Richtlinien durch den Schweizer Spezialisten für Informationsintegration Basis06.
Implementierung und Migration
Für die Implementierung war eine genaue Bestandsaufnahme der aktuellen Situation wichtig. «Es galt, die Möglichkeiten der von Google angebotenen Tools und APIs auszuloten und den Aufwand für spezifische Anpassungen zu schätzen», so Wulle. Bei der Projektdurchführung erwies sich schliesslich die Umwandlung der bereits bestehenden E-Mail-Konten auf Grund der Umstellung lokaler E-Mail-Konten und wegen der Umgewöhnung an die neue Mail-Oberfläche zum Teil als schwierig. «Dies führte zu einer erheblichen Anzahl Kunden, die für den Wechsel Unterstützung angefordert haben», so Wulle. Abgefedert werden konnte dies mit der Bereitstellung eines automatischen Wizard, der alle notwendigen Einstellungen wie Mailserver und Ports im E-Mail-Programm vornahm. Für den Wizard griff Sunrise auf die Dienste der Software-Entwickler von Mquadr.at zurück. Zudem wurden in der Migrationsphase zusätzlich temporäre Mitarbeiter von Tempobrain für die Kundenbetreuung eingesetzt. Die personalisierten Informationsmails an die Kunden wurden von der Firma Mayoris erledigt. «Weitere Knacknüsse waren ebenfalls hauptsächlich im Bereich der Migration zu finden, da ja drei verschiedene bestehende Dienste auf einen einzigen neuen zusammengefasst wurden», erzählt Wulle weiter. Hier mussten ausgefeilte Prioritätenlisten und Staffelungen ausgearbeitet werden. «Die anwendbaren gesetzlichen Bestimmungen zur Überwachung des Mailverkehrs führten ebenfalls zu einigem Mehraufwand, da eine Hosted Solution anders funktioniert als eine herkömmliche Inhouse-Lösung.» Von der Vertragsunterzeichnung bis zum Launch standen gut vier Monate zur Verfügung. Die eigentliche Implementierung inklusive Testing dauerte rund drei Monate. Für die Migration, die im Februar 2008 begann, benötigte Sunrise hingegen auf Grund der intensiven Kundenbetreuung und der damit verbundenen gestaffelten Kommunikation wesentlich mehr Zeit als geplant, sie erstreckte sich über rund neun Monate. Das neue «Sunrise mail» mit E-Mail, Kalender und persönlicher Startseite basiert auf der Google Apps ISP Edition und ersetzt alle bisherigen Maildienstleistungen für Privatkunden von Sunrise. Der Dienst steht allen Kunden zur Verfügung. Zu seiner bestehenden erhielt jeder Kunde eine neue E-Mail-Adresse hinzu. Sicherheitsbedenken räumt Wulle aus dem Weg: «Sunrise übermittelt Google einzig den Namen sowie die E-Mail-Adresse des Mailkontos. Eingehende und ausgehende Nachrichten sowie Kontakte werden auf den Systemen von Google weltweit an verschiedenen Orten gespeichert, was die Ausfallsicherheit markant erhöht.»
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Weiterentwicklung begeistert
«Die Unterstützung von Google während der gesamten Implementierungsphase war sehr gut, und auch bei der Wartung der Services profitieren wir von der kontinuierlichen Weiterentwicklung durch Google», äussert sich Wulle zufrieden zum Umstellungsprozess des EMail-Dienstes, der Ende 2008 abgeschlossen wurde. «Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung entsteht bei uns praktisch kein Entwicklungsaufwand für die Mailapplikation mehr, was ja auch Ziel des Projekts war», erklärt Wulle. Aufgrund der positiven Erfahrungen ist sich der Telekom-Anbieter sicher, dass Google Apps in naher Zukunft noch viele weitere Unternehmen überzeugen wird: «Wir gehen davon aus, dass sich weltweit weitere ISPs für eine Hosted Solution, basierend auf Google Apps, entscheiden werden. Eigenentwicklungen und der Inhouse-Betrieb von Diensten, die nicht zum Kerngeschäft gehören, rechnen sich zusehends nicht mehr. Ein Outsourcing solcher Dienstleistungen ist deshalb naheliegend.» Wulle sieht aber auch noch Verbesserungspotential, insbesondere beim Customizing der Benutzeroberfläche sowie der Bereitstellung weiterer nützlicher Funktionen, die durch Sunrise angeboten werden, wie Gadgets auf der persönlichen Startseite. Sunrise plant, die bestehende Partnerschaft mit Google in naher Zukunft noch weiter zu vertiefen. Schliesslich nutzt das Unternehmen nicht nur die Mail-Technologie von Google, sondern setzt auch auf weitere Dienstleistungen wie Google Adsense, Google Adwords oder die firmeninterne Unternehmenssuchmaschine GSA (Google Search Appliance).
Das Projekt In kürze auftraggeber: Sunrise Involvierte Partner: Google Mayoris (E-Mail-Marketing-Firma) Tempobrain (Arbeitsvermittlungsunternehmen) Basis06 (Schweizer IT-Dienstleister mit Fokus auf Informationsintegration und Business Intelligence) Mquadr.at (Software-Entwicklungs- und Beratungsunternehmen) teamgrösse: Kernteam von 7 Personen. Da ein Teil der Funktionalitäten gestaffelt eingeführt und über mehrere Release-Zyklen verteilt wurde, hielt sich der Bedarf an Ressourcen in engen Grenzen. Projektziel: Ersatz der bestehenden E-Mail-Plattform mit mehreren hunderttausend Kunden sowie Auslagerung des E-Mail-Dienstes an einen externen Spezialisten. Gesamtprojektdauer: 13 Monate Dauer Migration: 9 Monate kosten: Auf Grund der Hosted Solution musste praktisch keine Hard- und Software hinzugekauft werden. Den grössten Kostenblock bilden die Lizenzkosten für Google Apps pro User und Monat sowie die Kosten für die Kundenbetreuung.
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Cloud Computing
Definitionen, Anwendungen, Vor- und Nachteile
Heisse Luft oder Klimawandel? Das Feld der Definitionen und Anwendungsgebiete von Cloud Computing ist weit. Was sind die Vor- und Nachteile sowie Herausforderungen, die mit dem Schlagwort verbunden sind? Vo n P a u l G . H u P P e r t z
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ASP
Umfang & Scope der ICT-Strategie bei der IT-Abteilung
Blended
eigene PCs
Pure
RZ Services
eigene Server
eigenen Storage
E-Mail Services
Desktop Services SW-Lizenzen bei Biz Units
eigenes Directory
Full
eigenes RZ
keine
Storage Services WAN Services
eigene SW-Lizenzen
Cloud-basierte Services
Application SaaS Hosting Services
Quelle: Avenade
Modelle von cloud coMPutInG Umfang & Scope der Service-Strategie bei der IT-Abteilung
Ä
hnlich wie Wolken am Himmel zog vor wenigen Monaten das «Buzzword» Cloud Computing in den Medien der IT-Branche auf. Inhaltlicher Vorreiter war Sun Microsystems, die in den 90er Jahren die Formel «Das Netzwerk ist der Computer» propagierte. Damit wurde bereits vor circa zwei Jahrzehnten in fast prophetischer Manier das vorausgesagt, was Experten heute für gewöhnlich unter dem Begriff zusammenfassen: Immer mehr computergestützte Verarbeitungsleistung wird per Web-Browser über breitbandige Netzwerksysteme im Intranet oder Internet abgerufen und innerhalb von sogenannten Clouds erbracht. Die Vorteile des Cloud Computing liegen auf der Hand: Firmen, die internetbasierte Services nutzen, können die langfristige Kapitalbindung für eigene IT-Systeme und Ressourcen sowie für die aufwendige Unterhaltung, Wartung und Pflege derselben vermeiden. Unter dem bestehenden hohen Kosten- und Effizienzdruck ist das eine rationelle und verlockende Perspektive. Vorteilhaft ist Cloud Computing auch in Sachen Flexibilität und Aktualität. Der Service-Kunde kann nach Ablauf der Vertragsfrist die Konditionen neu verhandeln und die Verbesserungen am Service-Markt einbeziehen. Er muss die technologischen Neuerungen jedoch nicht mehr selbst einführen, weil dies der beauftragte externe Service-Supplier innerhalb der Cloud für ihn erledigt. Dem steht allerdings eine Reihe möglicher Nachteile gegenüber. Da Markt und Angebote des Cloud Computing noch reifebedürftig sind, besteht die Gefahr, dass Entscheider die ständigen Neuerungen und Trends falsch einschätzen. Deswegen ist es unabdingbar, sich umfassend über die Angebote zu informieren und diese in eine durchgängige Service Supply Chain einzugliedern. Auch das Argument «Einsparungen durch Cloud Computing» überzeugt nicht durchgehend: Kostenreduktionen sind mit In Kürze den derzeitigen Modellen und Konzepten nur dann zu erzie· Hauptvorteile sind das Verlen, wenn massgeschneiderte meiden von langfristiger KaLösungen entwickelt werden. pitalbindung bei gleichzeitig Ansonsten sind niedrigere garantierter Aktualität der AnTotal Cost of Service (TCS) wendungen. schwerlich zu erzielen und · Je nach Unternehmensgrösse noch schwerer nachzuweisen. sind unterschiedliche Modelle Zudem begeben sich Kunden von Cloud Computing sinnvoll dabei in eine dauerhafte Aboder gar bald unumgänglich. · Gefahr der dauerhaften Abhänhängigkeit von den beauftraggigkeit von externen Serviceten externen Service-AnbieAnbietern. tern – wie schon heute bei der Strom- und Wasserversor-
Hybrid
eigenes Netzwerk
PCs bei Biz Units
ICT-Systeme bei der IT-Abteilung
alle
Als Basis für die einordnung von cloud computing dient das Modell für durchgängige Service-erbringung Mitarbeiter einer Geschäftseinheit.
gung. Ein «Rückholen» der extern beauftragten Service-Erbringung ist später kaum möglich oder nicht mehr wirtschaftlich umsetzbar. Umso wichtiger ist es, dass die jeweiligen Unternehmen zuverlässige und solide etablierte Dienstleister auswählen und beauftragen.
Grösste Abhängigkeit beim Pure-Modell
Mit diesen Vor- und Nachteilen vor Augen müssen Unternehmen entscheiden, in welchem Masse sie sich auf Cloud Computing einlassen wollen. Als Grundlage für die Einordnung des Cloud Computing dient das Modell für durchgängige Service-Erbringung gemäss Abbildung 1, in dem die Basisrollen und -beziehungen, die Sequenz der Strategien und die Teilketten der Service Delivery Chain dargestellt sind. Im Zentrum dieses Modells steht der Mitarbeiter einer Business Unit in seiner Rolle als Service-Konsument, der ICT-basierte Business Support Services (ICTBSS) abruft, um seine anstehenden geschäftlichen Aktivitäten auszuführen. Ein abgerufener ICTBSS wird im Rahmen einer Echtzeittransaktion aus bestimmten Service-Beiträgen aggregiert, die aus den Clouds von internen oder externen Service-Anbietern stammen. Am grössten ist die Abhängigkeit von externen Service-Anbietern beim «Pure»-Modell. Dabei wandelt sich die IT-Abteilung vollends zum unternehmensinternen, rechenschaftspflichtigen ICT Service Provider, der alle erforderlichen Service-Beiträge von externen Service-
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Cloud Computing
Definitionen, Anwendungen, Vor- und Nachteile
Suppliern einholt. Er besitzt selbst keins der servicerelevanten ICT-Systeme mehr und bezahlt den Lieferanten nur noch die von diesen erbrachten Service-Volumina. Damit wird sein Kapital nicht mehr in eigenen IT-Systemen langfristig gebunden. Diese reinrassige Form kommt besonders für kleine bis mittlere Unternehmen in Frage, die sich von der internen Kapital- und Ressourcenbindung entlasten oder diese von vornherein vermeiden wollen, um sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Damit stehen sie aber gleichzeitig vor der Herausforderung, eine rationelle, durchgängige und belastbare Service-Lieferkette zu konzipieren. Für primäre Dienstleister ist das einfach, sofern sie verstehen, dass sie das Service-Erbringungskonzept sowohl für ihr Kerngeschäft als auch für das Einholen von ICT-basierten Service-Beiträgen anwenden können. Für reine Sachguthersteller dürfte diese Aufgabenstellung so neu sein, dass sie sich für diese Umstellung externen Rat einholen müssen. Grossunternehmen mit eigenen IT-Abteilungen werden überlegen und entscheiden müssen, ob und wie sie das langjährig aufgebaute interne Know-how rationell nutzen und ob und wie sie die teuer beschafften hauseigenen IT-Systeme auf Dauer aus der Hand geben. Sie verfügen zwar über die interne Sachkompetenz zu IT-Themen, müssen sich aber grundlegend umorganisieren und sich zum versierten Dirigenten der externen Service-Supplier weiterentwickeln.
Full, blended, Hybrid
Beim Service-Providing-Modell in der «Full»-Variante besitzt die ITAbteilung selbst alle servicerelevanten IT-Produkte und -Systeme, so dass sie beim Design der Systemumgebung weitreichende Gestaltungsspielräume behält. Voraussetzung ist, dass sie auch die damit verbundene langfristige Kapital- und Ressourcenbindung auf Dauer wirtschaftlich vertreten kann. Gerade kleinere Unternehmen werden sich diesen Aufwand in Zukunft nicht mehr leisten wollen. Das Modell «Blended» spiegelt eine Mischung aus dem Full- und dem Pure-Modell wider. Dabei werden insbesondere netzwerkbasierte Service-Beiträge von externen Netzwerkdienstleistern erbracht – im Weitverkehrsbereich fast unausweichlich, weil kein Unternehmen mit eigenen Mitteln ein überregionales oder globales Datennetzwerk unterhalten kann. Damit übernimmt die IT-Abteilung erste Funktionen eines internen Service-Brokers und überlässt den externen Service-Suppliern das
Design der technischen Systeme, die für die Erbringung von deren Service-Beiträgen erforderlich sind. Ein solches Szenario ist sicherlich für eine grosse Zahl an Unternehmen schon jetzt gegeben und in verschiedenen Stufen ausbaufähig in Richtung Pure-Modell. Ein Sonderfall ist die Variante «Hybrid». Hier erbringt die IT-Abteilung die ICT-basierten Business Support Services (ICTBSS) zum Teil noch mit IT-Systemen oder -Produkten, die den Business Units ihres Unternehmens unmittelbar gehören, zum Beispiel Arbeitsplatz-PCs, Server-Systeme oder Software-Lizenzen. Unter diesen Bedingungen hat die IT-Abteilung nur eingeschränkte Möglichkeiten, die servicerelevanten Systeme auszuwählen und zu gestalten. Dies ist in vielen Fällen so gewollt – etwa in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen grosser Unternehmen. Dort möchten die jeweiligen Abteilungsleiter die Oberhand über Entscheidungen wie Betriebssystem- oder Hardware-Auswahl behalten, weil das für hochspezialisierte Tätigkeiten entscheidend ist und kaum wirtschaftlich standardisiert werden kann. Sie verwalten etliche IT-Systeme in Eigenregie und integrieren diese in Abstimmung mit der IT-Abteilung in den unternehmensweiten Systemverbund.
Die Wettervorhersage
Die Planung und Implementierung einer robusten und flexibel nutzbaren Infrastruktur auf der Basis einer geeigneten IT-Strategie verlagert sich zunehmend von der internen IT-Abteilung zu den externen Service-Anbietern. Stattdessen werden die durchgängige Konzipierung der Service Supply Chain und die vorausschauende aktive Steuerung der Service Supplier zur erfolgskritischen Herausforderung und Daueraufgabe für die IT-Abteilung, die sich zum rechenschaftspflichtigen unternehmensinternen ICT Service Provider weiterentwickeln muss. Sie muss die Grundfrage des Service Sourcing «Induce or Supply? – Selbst erbringen oder zubringen lassen?» entscheiden, und der CIO muss sich zum CSO – Chief Service Officer – entwickeln, der seinen Bereich konsequent auf die verlässliche und SLA-gemässe Service-Erbringung ausrichtet und ihn diesbezüglich nachhaltig rechenschaftsfähig macht. Somit ist eine geeignete Service-Strategie für ihn auf Dauer wichtiger als eine ausgefeilte eigene IT-Strategie. Paul G. HuPPertz
ist
s e n i o r te c H n o l o G i s t
bei
avanade.
Business Value Auftraggebende Business Unit Service-Konsument
Service Supply Chain
Rechenschaftspflichtiger Service Provider
System Supply Chain
konstitutiver Service-Beitrag
Backend-System ICTProdukt
konstitutiver Service-Beitrag
Netzwerksystem ICTProdukt
ICTProdukt
konstitutiver Service-Beitrag
Arbeitsplatzsystem ICTProdukt
ICTProdukt
ICT-(System)Strategie
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ServiceStrategie
ICT BSS
ICTProdukt
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BusinessStrategie
Cloud mit Software-as-a-Service Storage-as-a-Service Platform-as-a-Service Infrastructure-as-a-Service
Business Value Chain
Geschäftsprozess
ein abgerufener ICTbss wird im rahmen einer echtzeittransaktion aus bestimmten service-beiträgen aggregiert, die aus den Clouds von internen oder externen serviceanbietern stammen.
Quelle: Avenade
ICT-basIerTe busIness supporT servICes
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Cloud Computing
Achtung SAP!
Gewitterwolke für SAP-Kunden Nutzt SAP einmal mehr seine Marktmacht, um mit viel Brimborium einen Marketing-Hype mitzuveranstalten, dessen Versprechungen nicht erfüllt werden können? Vo n D i e t e r S t e i g e r
S
APs Marketing hat eine lange Tradition, aktuelle Schlagworte konsequent für sich zu nutzen. Cloud Computing ist in, also redet SAP von Cloud Computing. Um jedoch SAP als Cloud-Angebot zur Verfügung zu stellen, bedeutet das, sämtliche SAPFunktionen via Web-Browser anzubieten. Doch es gehört noch mehr dazu. Wenn einzelne Benutzer SAP-Funktionalität in der «Cloud» konsumieren wollen, muss dafür auch vorgängig die Datenhaltung und die Parametrisierung der Systeme und der Geschäftsprozesse für den individuellen Kunden vorgenommen werden. Meiner Meinung nach ist dies für SAP viel schneller gesagt als getan. Aber warum? Andere Paketsoftwarehersteller bieten solche Cloud-Leistungen schon längstens an. Um die Frage zu beantworten, ist es nützlich, zu verstehen, wie SAP technisch aufgebaut ist. SAP ist nämlich eine Software, die über viele, teils dramatische Evolutionen zu dem geworden ist, was wir heute locker als «SAP» bezeichnen. Eine kurze Einführung in die SAP-R/3-Softwarearchitektur lässt schnell tiefer blicken. 1. Paketsoftware: Vier IBM-Softwarespezialisten gründen SAP mit einem der ersten transaktionalen Modelle auf Mainframe-Basis,
In KüRze · Die SAP-Technologie basiert auf 20 Jahre alten Funktionalitäten. · Es ist fraglich, ob die für Cloud Computing nötige Virtualisierung und Skalierbarkeit von SAP mit vernünftigem Aufwand gewährleistet werden kann. · Die Verarbeitung von Geschäftsdaten geschieht zu individuell, als dass dies möglich wäre.
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SAP R/2 ist geboren. Anfänglich ausschliesslich mit Modulen für das Rechnungswesen, sukzessive werden Module für neue Bereiche wie Logistik in der von SAP selbst entwickelten Programmiersprache ABAP entwickelt. 2. Client Server: SAP portiert R/2 auf IBM AS/400. Das System läuft allerdings nie zufriedenstellend. In einem zweiten Schnellversuch wird erfolgreich auf HP Unix portiert. Daraus ergibt sich die ABAP-basierte Client-ServerApplikation SAP R/3. Diese verfügt gegenüber R2 über eine grafische Benutzeroberfläche. Wie schon für R/2 werden sukzessive neue Funktionalitäten entwickelt, und es entstehen weitere Releases bis SAP R/3- Rel. 3.0. SAP R/3 besteht mittlerweile aus einer Vielzahl von Modulen, die in die drei Hauptmodule Rechnungswesen, Logistik und Human Resources zusammengefasst werden können. 3. Redundante Systeme: Mit dem Release 3.0 hat es SAP geschafft, Markttrendsetter zu sein. Der Begriff ERP wird schon fast ein Synonym für SAP R/3. Grossfirmen setzen immer mehr darauf. Durch das Wachstum und den Grosseinsatz und damit die hohen Anforderungen an die Skalierbarkeit wachsen die Herausforderungen an die grundlegende Technologie und Business-Funktionalität. Um den gestiegenen Erwartungen gerecht zu werden, lanciert SAP ALE (Application Link Enabling). Somit hat SAP als einer der ersten Paketsoftwarehersteller das Konzept der kontrollierten Redundanz in seiner Software-Suite institutionalisiert. 4. Internet: SAP hat eine Antwort auf die Internet-Euphorie: SAP R/3 Rel. 3.1 mit ITS (Internet-Transaction-Server). ITS ist in der Lage, das SAP-interne SAP-GUI-Protokoll in http zu konvertieren und umgekehrt. So kann von einfachen HTML-Seiten direkt in die Business-Applikation SAP R/3 gesprungen werden.
Dieter Steiger iSt grünDer unD treibenDe Kraft DeS beratungS unternehmenS beteo. Der Diplo mierte WirtSchaftSinformatiKer unD betriebSöKonom KlZ iSt itil unD SapZertifiZiert unD WeiSt auf probleme Der infoWeeKSchWer punKtthemen für SapKunDen hin.
5. Komponentenarchitektur: Um neue, trendige Applikationen in die Plattform integrieren zu können, versucht SAP mit SAP R/3-Release 4.0 den starken SAP-Basis-Kernel vom Applikations-Kernel zu trennen. Ebenso wird auf der Ebene der Applikationen eine Trennung vorgenommen. Das gesamte HR-Modul wird ABAP-technisch vom Rest der Hauptmodule Rechnungswesen und Logisik abgekoppelt. Die Kommunikation zwischen den Applikationen basiert nur noch auf ALE. Die Trennung der SAP-Basis ist auch die Grundlage für weitere nicht mehr rein als Enterprise Resource Planning einzustufende Business-Funktionalität: BW (Business-Warehouse) und CRM (Customer Relationship Management). SAP ist nun zwar immer noch auf ABAP basierend, aber bestehend aus verschiedenen ABAP-Komponenten – ABAP-heterogen! 6. Single-Sign-on: SAP erkennt, dass das Anmelden der Benutzer an nunmehr verschiedenen Systemen als Konsequenz der ABAPHeterogenität beseitigt werden muss. Es wird mit SAP R/3-Rel. 4.5 ein ABAP-Workplace lanciert. Dieser stellt auf Basis SAP GUI SingleSign-on zur Verfügung, welcher die Absprünge in die unterschiedlichen ABAP-Produktivsysteme steuert.
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Achtung SAP!
8. Application Server: Mit der nun auch technologischen Java/ABAP-Heterogenität der Komponenten lanciert SAP das Marketingkonstrukt SAP Netweaver, mit dem Ziel, die beiden äusserst unterschiedlichen Technologien über eine gemeinsame Plattform zu nutzen. Unter SAP Netweaver werden die folgenden sieben kaufbaren Produkt-Suiten zusammengefasst: • SAP Netweaver Application-Server ABAP – hierauf werden die ABAP-basierenden Business-Systeme zur Verfügung gestellt. • SAP Netweaver Application-Server Java – hierauf werden die Java-basierenden Systeme zur Verfügung gestellt. • SAP Netweaver BI (Business-Intelligence – vormals BW) • SAP Netweaver PI (Process-Execution, zunächst XI genannt) • SAP Netweaver Portal • SAP Netweaver MDM (Master-DataManagement) • SAP Netweaver Mobile 9. Service Oriented Architecture: Das SAPMarketing springt auf die nächste Architekturwelle auf: serviceorientierte-Architektur (SOA). So lanciert SAP ESOA, mittlerweile SAP SOA genannt. Unter anderem erfüllt SAP damit vermeintlich eine der Voraussetzungen für ein Cloud-Computing-Angebot.
Datenhaltung der Geschäfts-Prozesse
Diese Evolutionen geben einen Eindruck davon, wie komplex und umfangreich mittlerweile ein SAP-System aus Komponenten aufgebaut ist. Bei SAP-Enterprise-Installationen, in welchen die gesamte Business-Suite von SAP eingesetzt wird, kommt aus historischen Gründen und aufgrund von Kundenanforderungen schnell ein System mit einer Architektur zustande, das eine Anzahl produktiver Systeme mit Datenbanken im grossen zweistelligen Bereich umfasst. Dies ohne die der Produktion vorgelagerten Entwicklungs-, Test-, Staging-, Prototypund Schulungssysteme. Diese Komplexität zu managen, kann sehr aufwendig werden. Und nun soll mit der nächsten Marketingwelle – Cloud Computing – ein solches System für die Anforderungen von einzelnen Anwendern «On
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Demand» aufgebaut werden? Und dies als Internet-Service für Nutzer von Hunderten von verschiedenen Kunden mit unterschiedlichen Anforderungen in bezug auf Systemeinrichtung. Bekannterweise und mit Kenntnis der Vorgeschichte und der SAP-Softwarearchitektur verständlich, basiert «Business by Design» für jeden Kunden auf einer logisch eigenen Installation von SAP. Wie will SAP die Individualität jeder dieser Installationen managen, geschweige denn bei Änderungen mit vernünftigem Aufwand verstehen, was diese für die einzelnen Systeme bedeuten? Das Lifecycle Management über die Cloud hinweg ist eine zu gewaltige Herausforderung. Aus dem aufgezeigten «SAP-Evolutionsmodell» kann man schliessen, was es für SAP bedeutet, SAP-Business-Funktionalität eines SAP-Backend-Moduls in einem Browser benutzergerecht rollenbasiert zur Verfügung zu stellen. Deshalb erweitert SAP seine ClientServer-Welt um weitere Architekturebenen als Unterstützung für die Internet-Technologie. SAP selbst muss nun im Infrastrukturbereich weitere zusätzliche produktive Server-Ebenen hinzufügen, was die Komplexität des Systems und Unterhalts noch erhöht. Dank der letzten Technologie-Evolution von SAP, nämlich SAP SOA, werden Business-Funktionen im Web zur Verfügung gestellt, im SAP-Standard allerdings bloss ein einstelliger Prozentsatz. Hierbei ist zu beachten, dass Webfunktionalität von SAP oft nicht 1:1 bei Kunden installierter SAPFunktionalität entspricht. In SAPs Brust schlagen zwei Herzen, eines für die alteingesessenen «Abapeure» und eines für die neuen «Java-Freaks». Diese schlagen jedoch nicht immer synchron.
tung von Geschäftsdaten im grossen Umfang nicht mit vernünftigem Aufwand machbar. SAP versucht ein weiteres Mal auf einer MarketingWelle mitzureiten – «auf der Wolke mitzufliegen». Ob es sich bei dieser Wolke für SAP um eine gefährliche Gewitterwolke handelt? Bisher kümmerte sich SAP in erster Linie darum, die Veränderungen am eigenen Code im Griff zu haben und die Kunden beim Software-Upgrade zu unterstützen. Mit SAP als Cloud-Computing-Angebot ist das vorbei. Hiermit muss SAP individuelle Kundenumgebungen aufsetzen und sie über den Lebenszyklus unterhalten – nicht nur den SAP-Code, auch die gesamte Konfiguration und alle Systeme. Werkzeuge wie SAP Solution Manager sind für diese umfassende Change-Management-Aufgabe nicht geschaffen und können nur punktuell helfen. Problemstellungen, mit denen sich bisher in erster Linie die Kunden herumgeschlagen haben, werden zur Herausforderung für SAP selbst. Ob dies wohl der Grund ist, warum SAPs «Cloud»-Angebot Business by Design nur schleppend vorankommt? Ein schnelles Anwachsen von Business-by-Design-Anwendern ohne eine entsprechend ausgeklügelte, individuelle Kundenprovisionierungs- und Lifecycle-Management-Lösung wäre auf jeden Fall fatal für SAP. Für den SAP-Business-by-Design-Kunden ist dies im Prinzip kein Problem, solange das Angebot preislich und technisch stimmt. Aber ist SAP wirklich in der Lage, über MarketingMitteilungen hinaus ein solches Angebot im grossen Stil kostengünstig zu liefern? Es ist an SAP, dies zu beweisen. Gelingt dies nicht, werden entweder SAP oder die SAP-Cloud-Computing-Anwender teuer dafür bezahlen.
Fazit
Kann nun eine auf einem 20 Jahre alten Konzept basierende Funktionalität und das zugehörige Systemumfeld den Ansprüchen von modernem Cloud Computing Rechnung tragen? Aus meiner Sicht ist die von Cloud Computing geforderte Virtualisierung und Skalierbarkeit von Systemwelt und Datenhaltung für eine dermassen auf individuellen Einstellungen basierenden, transaktionalen Verarbei-
Die evOlutiOn vOn SAP r/3 d Architecture (SAP SO oriente A) Cl viceou d cation Server (Netweaver) Com A p p li B A A P ( pu ) e u c a n d Top kpl r o ti n W T ier ( tal g r R e 3 l / o e J R a s ava e 4 .5 W P n On g i S ) orkp gle n e t i c i k h c t la c ur R 3/ R S te n a r n e e e n leas po Kom ternet Transaction Server (I e 4.0 TS) In n Link Enabling o i t a c i (A LE l App ) er SAP R/3 (A v r e S / t BA P n Clie ) Paketsoftware SAP R/2 Rechnungswesen
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Quelle: Beteo
7. Portal: Der gesamte Markt spricht von Portalen, und SAP kann mit seinem ABAP-basierenden Portal Workplace den modernen Ansprüchen an Portale nicht genügen. So kauft SAP Top-Tier, welche zum Zeitpunkt bereits eine auf dem SAP HTML-GUI basierende Schnittstelle entwickelt hat. Mit dieser Akquisition übernimmt SAP zum ersten Mal eine nicht ABAP-basierende Technologie. Java und ABAP gehen eine folgenschwere Verbindung ein.
Die heutigen SAP-lösungen basieren auf einer über 20 Jahre alten Funktionalität und sollen dennoch für Cloud Computing herhalten.
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Cloud Computing
Der Rechtsanwalt rät
Rechtlichen Blindflug vermeiden Mit der zunehmenden Virtualisierung der Informatik steigen auch die Risiken für rechtliche Blindflüge, auf die sich Firmen mit der Bindung an externe Service-Anbieter einlassen. Vo n U e l i G r ü t e r
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nformatikleistungen, wie Software as a Service (Saas), Managed Services und Cloud Computing werden von den Juristen gewöhnlich im Begriff Application Service Providing, kurz ASP zusammengefasst. Typisch für ein ASP ist, dass eine Informatikleistung nicht vor Ort erbracht wird, sondern über eine Datenleitung, in der Regel das Internet. Es handelt sich also um eine Ferndienstleistung. Beim Saas kommt dazu, dass Software nicht vor Ort installiert ist, sondern ebenfalls über eine Datenleitung auf einem anderen Server ausgeführt wird. Rechtlich relevant ist zudem, dass im Rahmen eines ASP regelmässig Personendaten an den Provider übermittelt werden, zur eigenen Bearbeitung auf dem Server des Providers oder zur Bearbeitung durch den Provider selbst.
Auftrag – Werkvertrag – Mietvertrag
Oft gehen Juristen beim ASP von einem Mietvertrag aus. Sogar der Deutsche Bundesgerichtshof (BGH) urteilte, beim ASP-Vertrag handle es sich um ein Mietverhältnis. In der Schweiz gibt es noch keine einschlägige Rechtsprechung zum Thema. Die Sache ist jedoch differenzierter zu betrachten. Der BGH geht in seinem Urteil davon aus, dass es sich beim ASP um das Zurverfügungstellen einer Software über eine Datenleitung auf dem Server des Providers handelt. Das ASP umfasst aber je länger je mehr eine viel grössere Vielfalt von Informatikleistungen. Dabei bildet die Software-Miete oft den Kern. Darüber hinaus bietet der Provider z.B. eine Anpassung der Software an die individuellen Bedürfnisse des Kunden (Customizing) und/ oder eine Software-Pflege an, er verpflichtet sich zur Datensicherung (Backup) oder er übernimmt vielleicht sogar die Bearbeitung von vom Kunden zur Verfügung gestellten Daten. Schlussendlich kann ein ASP z.B. für den Fall des Konkurses des Providers mit einer Hinterlegung des Source-Codes (Software
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Escrow Agreement) abgesichert werden. Damit wird aus einem ASP ein sogenannter gemischter Vertrag, bestehend aus auftragsrechtlichen, werkvertragsrechtlichen und/oder mietvertragsrechtlichen Elementen. Für die rechtliche Beurteilung werden in der Folge die entsprechenden Gesetzesbestimmungen zugezogen.
ASP-Vertrag
Der ASP-Vertrag ist grundsätzlich ein herkömmlicher Informatikvertrag, der aus einem oder mehreren Verträgen besteht, z.B. einem Software-Mietvertrag. Für das ganze Vertragsverhältnis geltende Bestimmungen können auch in einem Rahmenvertrag geregelt werden. Wichtig für den ASP-Vertrag sind Vorkehrungen, die spezielle Risiken, die mit einem ASP verbunden sind, bereits vertragsrechtlich reduzieren. Aus Sicht des Kunden eines ASP
In Kürze · Software as a Service (Saas), Managed Services, Cloud Computing und andere virtuelle Informatikdienstleistungen werden von den Juristen im Application Service Providing (ASP) zusammengefasst. · Die Risiken für den Nachfrager sind erheblich und liegen im Verlust der Kontrolle über einen Teil seiner Geschäftstätigkeit und seine Geschäftsdaten. · Spezielle Regelungen im Service-Vertrag, insbesondere zur Haftung, zum Datenschutz, zur Source-Code-Hinterlegung und zum Gerichtsstand, vermeiden böse Überraschungen.
U e l i G r ü t e r, ll .M., i s t r e c h t s anwalt in Zürich Und lUZern Und doZent an der hochschUle lUZern Mit speZialGebiet KoMMUniKationsU n d te c h n o l o G i e r e c h t . e r s c h ä r f t Mit seinen reGelMässiGen beiträGen aUs theorie Und praxis die rechtliche sicht aUf die schwerpUnKttheMen Von infoweeK.
ergeben sich die Risiken vor allem aus dem Umstand, dass er mit zunehmender Virtualität die Kontrolle über Teile seiner Geschäftstätigkeit und seiner Geschäftsdaten verliert. Zudem erfolgen die Dienstleistungen über eine Datenleitung, die in der Regel von einem Dritten zur Verfügung gestellt wird.
Vertragsgegenstand
Gerade weil die Umstände die Sache schwer fassbar machen, ist es umso wichtiger, dass die Leistungen des Anbieters, aber auch die Mitwirkungspflichten des Kunden (z.B. Datenlieferung, eigenes Backup) umso genauer umschrieben werden. Dazu gehört auch die Definition von Begriffen, die möglicherweise nicht jedermann klar sind. Wichtig ist die genaue Umschreibung des Vertragsgegenstandes auch für die allfällige spätere Geltendmachung von Mängeln. Typisch für ASP-Verträge ist die Vereinbarung des Zugangs zum System des Providers betreffend Zeiten, aber auch Datenvolumen. Dabei ist es üblich, dass keine einhundert Verfügbarkeit von Seiten des Providers garantiert wird. Zu beachten ist diesbezüglich, dass schon eine Reduktion von ein, zwei Prozenten je nach Tageszeit zu beträchtlichen
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Störungen führen kann. Von Seiten des Providers müssen auch Zeitfenster für die Wartung vorgesehen werden.
Vergütung
Eine Motivation für die Wahl des ASP-Modells ist die Reduktion der fixen Kosten. Angestrebt werden damit flexible Preismodelle und voraussehbare Kosten. Aus rechtlicher Sicht ist darauf zu achten, dass die erhobenen Gebühren zeit- und/oder volumenabhängig (pay as you go) oder pauschal sind und dass nur so viele Leistungen bezogen werden müssen, wie gerade notwendig bzw. die Leistungen möglichst kurzfristig gekündigt werden können.
Gewährleistung und Haftung
Da Dienstleistungen im Bereich der Informatik auch für die Anbieter mit grossen Risiken verbunden sind, tendieren die ASPs dazu, Gewährleistung und Haftung mindestens teilweise wegzubedingen. Die Sach- und Rechtsgewährleistung kann gemäss schweizerischem Recht komplett wegbedungen werden, da die entsprechenden Gesetzesartikel nur zur Anwendung kommen, wenn nichts anderes vereinbart wird. Sachund Rechtsgewährleistung ist das Einstehen für funktionelle oder rechtliche Mängel. Die Haftung, d.h. das Einstehen für Schaden, kann dagegen gemäss Art. 100 des Obligationenrechtes lediglich für leichte Fahrlässigkeit bzw. Sorgfaltspflichtverletzung wegbedungen werden. Nach dem Grundsatz von Treu und Glauben wird von den Gerichten möglicherweise auch eine im Informatikrecht oft praktizierte Beschränkung der Haftung auf einen Betrag, der in einem vernünftigen Verhältnis zum Gesamtvolumen des gesamten Service-Packages steht, akzeptiert. Für Risiken, für die der Service Provider nicht haften will oder kann oder für Restrisiken, können die Parteien zudem den Abschluss einer speziellen Haftpflichtversicherung vereinbaren, an deren Prämien sich der Kunde allenfalls ebenfalls beteiligt.
Datenschutz
Im Verhältnis zu den herkömmlichen Informatikleistungen nimmt das Risiko der Verletzung von Datenschutzvorschriften mit dem ASP-Vertrag stark zu. Denn im Rahmen des ASP-Vertrages werden praktisch immer Daten an den Provider übermittelt. Davon fallen aber lediglich die Daten, die einen Bezug zu einer natürlichen oder juristischen Person aufweisen, unter den Datenschutz. Auch wenn der Kunde seine Personendaten an den Anbieter übermittelt, sei es zur eigenen Bearbeitung auf dessen Server, sei es zur
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Bearbeitung durch diesen, bleibt der Kunde in der Schweiz als Inhaber der Daten für die Einhaltung der schweizerischen Datenschutzbestimmungen verantwortlich. Er muss dafür besorgt sein, dass die Daten auch im Bereich des Providers datenschutzkonform bearbeitet werden. Dies bedingt, dass der Kunde beim Anbieter selbst Audits durchführen, dass der Provider regelmässige Datenschutz-Audits nachweisen kann oder über einen unabhängigen Datenschutzbeauftragten verfügt. Erbringt der Service Provider seine Dienstleistungen ausserhalb der Schweiz, muss gemäss den schweizerischen Datenschutzbestimmungen geprüft werden, ob der entsprechende ausländische Staat ebenfalls einen angemessenen Datenschutz gewährt. Das trifft insbesondere auf alle Mitgliedstaaten der EU zu. Ein US-amerikanischer Partner, an den die Daten von der Schweiz aus gesendet werden, muss sich zu den Grundsätzen des Safe Harbor Agreement bekennen (siehe www.edoeb. admin.ch).
Software Escrow Agreement
Wie bei der herkömmlichen Lizenzierung von Software, die einer Softwarepflege durch einen Service Provider bedarf, ist es unter Umständen auch im Rahmen eines ASP-Verhältnisses ratsam, den Entwickler der Software zu einer Hinterlegung des Source-Codes und der entsprechenden Dokumentation zu verpflichten, für den Fall, dass die Software vom Entwickler und vom Service Provider nicht mehr gepflegt werden kann oder die Pflege eingestellt wird. Dies geschieht im Rahmen eines separaten Software Escrow Agreement zwischen dem Entwickler, einem Agenten, bei dem der Source- Code plus Dokumentation hinterlegt wird (z.B. Rechtsanwalt, Treuhänder) und dem Kunden.
Technologierecht) bestimmt werden. Sollte auch dies nicht zu einer Lösung des Problems führen, kann vor dem regelmässig ruinösen Gang ans staatliche Gericht die zwingende Vorlegung der Sache an ein Schiedsgericht mit entsprechenden Fachleuten (Informatiker, Juristen) vorgesehen werden. Ein solches Schiedsgericht bietet z.B. die UN-Weltorganisation für Geistiges Eigentum mit Sitz in Genf an (siehe www.arbiter.wipo.int).
Gerichtsstand
Vor allem, wenn der Service Provider seine Dienstleistungen vom Ausland her erbringt, wird er im ASP-Vertrag den Gerichtsstand an seinem Sitz im Ausland vereinbaren wollen. Das bedeutet für den Kunden, dass er am Sitz des Service Provider im Ausland beklagt werden kann bzw. dort gegen den Service Provider klagen müsste. Ein Prozess im Ausland ist jedoch in der Regel für den Kunden sowohl finanziell, wie taktisch sehr ungünstig. Wenn immer möglich, sollte der Kunde darauf achten, dass er mindestens den Service Provider auch am Sitz des Kunden einklagen kann.
Vereinbarung mit Access Provider
Nicht zu vergessen ist im Zusammenhang mit dem ASP auch die Vereinbarung mit dem Access Provider, der die Datenleitung bzw. deren Zugang zur Verfügung stellt. Das kann, muss aber nicht derselbe sein, wie der des Service Provider. Diese Vereinbarung ist unbedingt auf die Vereinbarung mit dem Service Provider abzustimmen, da der beste ASP-Vertrag nichts nützt, wenn es keinen oder keinen gesicherten bzw. zuverlässigen Zugang zum System des Service Provider gibt. Der Service Provider seinerseits tut gut daran, die Haftung für leitungsbasierte Ausfälle abzulehnen.
Change-Management
ASP-Verträge sind in der Regel Verträge, die für langfristige Verhältnisse konzipiert werden. Aus diesem Grund sind im ASP-Vertrag Prozesse zu vereinbaren, wie die Parteien auf veränderte Verhältnisse reagieren, ohne den Vertrag als Ganzes zu gefährden, da es oft bei entsprechenden Situationen zu Meinungsverschiedenheiten kommt. Solche Auseinandersetzungen sind erfahrungsgemäss am besten so zu lösen, dass die Probleme zuerst projektintern bzw. unternehmensintern auf verschiedenen Ebenen erörtert werden (Projektverantwortliche, Geschäftsleitungen, Verwaltungsräte). Für den Fall, dass intern keine Lösung gefunden werden kann, kann zum Voraus ein externer Vermittler bzw. Mediator (Informatikfachmann, Rechtsanwalt mit Spezialisierung
BUCHtiP Christian M. Imhof, Der ASP-Vertrag, Schulthess 2008, 229 Seiten, ISBN/ISSN: 978-3-7255-5727-1, 68 Franken
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Cloud Computing
Meierhans meint
Ärgernis mit TotalschadenRisiko für ERP
D
er deutsche ERP-Pionier August-Wilhelm Scheer hatte in den 1970er Jahren berechnet, dass einige Hundert Funktionalitäten ausreichen, um alle Unternehmensprozesse in einem ERP-System zu definieren. Heute umfasst SAP mehrere Hunderttausend unterschiedliche Funktionen. Die Theorie wurde von der Praxis buchstäblich überwuchert. Die gleiche Realität macht auch Saas (Software as a Service) zumindest im ERP-Bereich zur Illusion. Die Evangelisten der Hightech-Industrie kümmern solch profane Hemmnisse allerdings wenig. Sie erfinden ganz einfach ein neues Buzzword, wenn das alte über die Wirklichkeit stolpert. Insbesondere in der Schweiz ist die für Saas notwendige Standardisierung der Prozesse kaum erreichbar. Hier herrschen zum einen Hochlohnverhältnisse. Individuelle Nischenangebote sind darum für die Unternehmen Pflicht; mit Ausnahme von einigen wenigen, stark regulierten Binnenmärkten. Zum anderen ist unser Land so klein, dass an die lokalen Verhältnisse angepasste SaasERP-Angebote in den wenigsten Fällen auch nur theoretisch die notwendigen Skaleneffekte erzielen könnten. Kein Wunder, dass das Modell im krassen Gegensatz zum Publikationsgetöse in der Unternehmensrealität praktisch keine Rolle spielt.
Die Risiken in der Krise
Beim Saas-Modell kommt aber ein gerade in diesen Monaten entscheidendes, zusätzliches Risiko hinzu. Wenn der Hersteller meiner fest installierten ERPSoftware von der Krise weggespült wird, habe ich immer noch ein laufendes System, auch wenn die Wartung wegfällt und der Support allenfalls schwieriger wird. Muss mein Saas-Provider die Segel streichen, droht der ERP-Gau. Was treibt zum Beispiel derzeit die Kunden von Coghead um, die Mitte Februar ihren Service wegen Zahlungsunfähigkeit einstellen musste? Zwar wurde der einst als visionär hochgejubelte US-Anbieter inzwischen von SAP übernommen. Der ERP-Riese ist aber nur an der Technologie und den Mitarbeitern interessiert. Die Kunden haben bis am 30. April Zeit, ihre XML-Files abzuholen, in denen die Anwendungen definiert sind. Danach wird der Zugang geschlossen. Dummerweise funktionieren die Files aber nur auf der Coghead-Plattform. Und das ist im Krisenfall bitterer Normalfall: Eine Forrester-Untersuchung bei 20 ernstzunehmenden Saas-Providern zeigt, dass praktisch keiner einen Plattformwechsel unterstützt.
«Die Realität macht ERP als Internet-Service zur Illusion.»
Ein wirklichkeitsfremdes Ärgernis
D r. D a n i e l M e i e r h a n s b e s c h ä f t i g t s i c h a l s te c h n o l o g i e - u n D Wissenschaftsjournalist Mit DeM i c t- e i n s a t z i n u n t e r n e h M e n . in seiner regelMässigen KoluMne Wirft er einen Kritischen blicK auf Die schWerpunKt-theMen von infoWeeK. Daniel.Meierhans@inhalte.ch
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Unter dem Strich ist der Saas-Hype vor allem ein wirklichkeitsfremdes Ärgernis. Den Unternehmen wird vorgegaukelt, ihre Informatik sei so trivial, dass sie einfach aus der Steckdose bezogen werden könne. Damit wird einer verhängnisvollen Konsummentalität Vorschub geleistet. ERP-Projekte sind in jedem Fall anspruchsvoll, müssen sich die Firmen doch über ihre detaillierten Geschäftsprozesse im klaren sein, um diese effizient in Software abbilden zu können. Und soll die Software einen wirklichen Zusatznutzen bringen, müssen die Arbeitsschritte optimiert und neue Abläufe entworfen werden. Diese Anpassungen sind mit Saas genauso unumgänglich wie mit einer herkömmlichen Software.
Mit der Wolke ins Nirvana
Wie wirklichkeitsfremd die IT-Industrie funktioniert, zeigt die jüngste Hype-Kreation aus den MarketingStuben der Hersteller, die uns seit Wochen in allen möglichen Variationen um die Ohren geschlagen wird: Bei Cloud Computing ist schon der Begriff an sich unternehmensuntauglich. Wer will schon allen Ernstes seine Daten zur Verarbeitung oder Speicherung in «die Wolke» schicken? Manchmal dünkt einen, die Hightech-Gurus in Kalifornien meditieren ein wenig sehr einsam in ihrem Siliziumturm.
Daniel Meierhans Nr. 04 | April 2009
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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie
SwissICT Magazin Ausgabe 04/2009 vom 23. März 2009
PrograMMIerunTerrIChT In der SChule
Die Meinungen der Fachleute über die richtige Programmiersprache gehen auseinander.
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Für einen stArken inForMAtikstAnDort schweiz
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Venture cAPitAl: PläDoyer Für ein «entrePreneurshiP-Prozent»
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inForMAtikbilDung: Die AktiVitäten Der swissict-exPerten
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cAse: sbb stellt it-weichen
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inForMAtik AuF Der höhe: ArosA bergbAhnen
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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie
SwissICT News Für einen starken Informatikstandort Als «Inhaber» der Informatikberufsbildung trägt SwissICT auch die Verantwortung für die Berufsbildung. Wir sind als Organisation der Arbeitswelt Partner des Bundesamtes für Berufsbildung, der Kantone, der Berufsschulen und der Betriebe. In den letzten Jahren entstand ein Bildungskonzept, das im Vergleich zu anderen Berufen sehr gut dasteht. Es sieht den Einstieg über die Berufslehre, die Informatikmittelschule, Privatschulen oder die verkürzte Lehre für Maturanden, respektive den Lehrgang für Erwachsene vor. Für Jugendliche mit schulischen Defiziten ist die 2-jährige Attestausbildung «Informatikpraktiker» hinzugekommen, nach der Absolvent/-innen im positiven Fall eine Informatiklehre mit Schwerpunkt Support antreten. Ein Konzept, das vermeiden soll, dass Jugendliche keine Grundbildung machen können, und das den Betrieben Leute für repetitive Informatiktätigkeiten verschafft. Zur Zeit ist die Übernahme der Trägerschaft der Mediamatiker-Lehre in Diskussion, für welche auch eine neue Bildungsverordnung zu erstellen ist. Für Informatiker/-innen mit langjähriger
Praxis ohne Informatikabschluss ist die Nachvalidierung im Pilotbetrieb eine Alternative. Eine Arbeitsgruppe befasst sich mit der Erstellung eines Rahmenlehrplans «Dipl. Informatiker HF (höhere Fachschule)». Die Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe organisiert Tagungen für Betriebe, derzeit zur Wirtschaftlichkeit der Grundbildung, damit Betriebe mehrfachen Nutzen daraus ziehen können. Mit Berufsmeisterschaften und der Auszeichnung der besten Abschlussarbeiten wird eine aktive Talentförderung betrieben: Die Besten werden ausgezeichnet und zu weiteren Leistungen motiviert. Durch Information und gezielte Massnahmen sollen Grundbildungsabgänger/-innen zur Vorbereitung eines höheren Berufsbildungsabschlusses motiviert werden. Heute melden nur knapp 20 Prozent, dass sie einen solchen Schritt in Angriff nehmen wollen. SwissICT engagiert sich für die Berufsbildung. Machen Sie auch mit? Alfred Breu, SwissICT-Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe
Veranstaltungskalender SwissICT Datum
Titel / Thema
Ort
26.03.2009
Informationsveranstaltung von I-CH Neue zweijährige Grundbildung Informatikpraktikerin, Informatikpraktiker EBA
Bern
01.04.2009
Scrum Breakfast Von Auftrag zu Abnahme: Wie sorge ich dafür, dass die Entwickler bauen, was ich brauche?
Zürich namics ag
15.04.2009
Mit agiler Entwicklung und Lean Thinking gestärkt aus der Krise Abendveranstaltung
Zürich ConventionPoint, SIX
06.05.2009
Scrum Breakfast Mai
Zürich namics ag
Weitere Informationen und Anmeldung: SwissICT, www.swissict.ch, Telefon 043 336 40 20
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«Auch Theoretiker können sich in der Praxis bewähren» Simon Rihs hat sein BWL-Studium mit Nebenfach Wirtschaftsinformatik abgeschlossen und arbeitet jetzt an seiner Dissertation. Dabei hat es ihm die Sicherheit beim Einsatz von RFID-Chips in Lieferketten angetan. Daneben ist er sicher, dass die Fähigkeit zur Kommunikation mit NichtInformatikern als Erfolgsfaktor im Beruf eher unterschätzt wird. Uni-Abgänger sind reine Theoretiker, wird oft gesagt. Stimmt das? Ja, und so sollte es auch sein. Eine Universität muss den Schwerpunkt in Forschung und Lehre auf Theorie legen. Denn ohne Theorie hat die Praxis kein Fundament. Trotzdem: Auch «reine Theoretiker» können sich später durchaus in der Praxis bewähren. Wie ist das Informatikstudium heute aufgebaut? Simon Rihs Mit dem Wechsel auf das Bologna-System ist auch das Informatikstudium in Bachelor- und Masterstudium unterteilt. Es besteht eine breite Palette an Fachrichtungen, von Theoretischer Informatik bis zur Wirtschaftsinformatik, wobei sich die einzelnen Universitäten auf unterschiedliche Gebiete spezialisiert haben. Hält die Forschung mit der Praxis Schritt? Wenn man sich die Entwicklung der Informatik anschaut, so kommen viele der grundlegenden Ideen aus der Forschung, relationale Datenbanken oder Unix beispielsweise. Auch Google wurde als Spinn-Off einer Universität gegründet. Andererseits sind einige der erfolgreichsten Firmen in der IT durch Studienabbrecher wie Steve Jobs oder Bill Gates gegründet worden. In welchen Gebieten hat sich in der IT in den letzten Jahren am meisten verändert? Auf den Gebieten Internet und Mobile Kommunikation hat sich in den letz-
ten Jahren sicher am meisten getan. Die Auswirkungen aufs Studium sind vielfältig, von Professoren, die Ihre Vorlesung als Podcast anbieten, zu Studierenden, die nicht mehr in die Bibliothek gehen, weil heute fast alle relevanten Quellen online sind. Bleiben Informatiker/innen nach dem Studium der Informatik treu? Die meisten Abgänger arbeiten nach dem Studium in der IT-Branche, und bis vor kurzem konnte man sich mit dem Abschluss den Arbeitsplatz beinahe aussuchen. Man hat zur Zeit als Informatiker/in vermutlich bessere Chancen als als Investmentbanker. Welche spezifischen Fähigkeiten braucht es für ein Informatikstudium? Für ein Informatikstudium sind sicher Freude an der Technik und analytisches Verständnis entscheidend. Als Erfolgsfaktor im Beruf wird vermutlich die Fähigkeit zur Kommunikation mit NichtInformatikern eher unterschätzt. Worum geht es in Ihrer Dissertation und was hat Sie zu dem Thema motiviert? Es geht um die Sicherheit des Einsatzes von RFID (Funkchips) in Lieferketten. Die Motivation für mein Doktorat lag an der Möglichkeit zur selbstständigen Forschung und an der Freude der Arbeit mit Studierenden. Apropos Theorie und Praxis: Aktuell bin ich auf der Suche nach Praxispartnern für meine Dissertation und man darf sich diesbezüglich gerne bei mir melden.
SwissICT Magazin 23. März • 04/2009
Die Informatiklehre ist ein Erfolgsmodell Warum werden nicht mehr Informatiklehrlinge ausgebildet? Mit dieser Frage beschäftigte sich die Fachgruppe «Lehr- und Praktikumsbetriebe» des SwissICT. Fazit: Eine Lehre lohnt sich für die Ausbildungsbetriebe auch ökonomisch. Die Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe des SwissICT ist besorgt über den sich zuspitzenden Fachleutemangel. Eine Studie des Institutes für Bildungsökonomie der Uni Bern sowie eine Umfrage in Betrieben und bei Lernenden zeigen, dass zwei Drittel der Betriebe die Lehre so organisiert haben, dass die Lernenden im 3. Lehrjahr durchschnittlich 60 bis70 Prozent des Leistungsbeitrages einer Fachperson erreichen und im 4. Lehrjahr sogar 70 bis 100 Prozent. Da nachgewiesen wurde, dass die Wirtschaftlichkeit der Lehre das Lehrstellenangebot sehr stark beeinflusst, geht es jetzt darum, diese in defizitären Fällen zu optimieren und sie ebenso zum Erfolg zu führen. Die im 2004 durchgeführte Umfrage bei 2400 ausbildenden und 1800 nicht ausbildenden Betrieben führte zu der Erkenntnis, dass die Lehre (in vielen Berufen) einen Gewinn von 483 Millionen Franken jährlich erwirtschaftet. Nicht so bei den beteiligten 78 Informatikfirmen, bei denen eine Spanne von 75‘000 Franken Gewinn je Lehrling bis zu 100‘000 Franken Verlust besteht. Doch bereits bei einer einjährigen Anstellung der Lehrabsolventen wird jedes einzelne Lehrverhältnis zum Gewinn. Die Studie zeigte dennoch auf, dass die Lehre optimiert werden könnte. Defizite während der Lehre müssen nicht sein. Die Umfrage der SwissICT-Fachgruppe im Januar 2009 bei Betrieben und Lernenden in mehreren Kantonen zeigte eine ebenso grosse Spannweite mit teilweise bedenklichen Feststellungen auf. Auffällig ist die Einschätzung des Leistungsbeitrages, der im 3. Lehrjahr von 10 Prozent bis 90 Prozent
der Leistung einer Fachperson (in gleicher Zeiteinheit) und im 4. Lehrjahr von 20 bis 120 Prozent angegeben wird! Das bedeutet, dass viele Betriebe die Lernenden sehr gut und genau nach dem Konzept einsetzen und nahe zum Ziel von 80 Prozent Leistungsbeitrag im 4. Lehrjahr kommen: Lernende sind Mitarbeiter, die das Handwerk im produktiven Einsatz erlernen. Das bedeutet aber auch, dass einzelne Firmenvertreter entweder die Frage nicht verstanden haben oder aber die Lehrlinge nicht produktiv beschäftigen. Das ist nicht gut. Und die Lernenden? Viele freuen sich, tönen äusserst motiviert: «Ich bin völlig glücklich in meiner Lehre.» Andere wünschen sich «endlich genügend Arbeit zu bekommen», stärker im Schwerpunktsbereich eingesetzt zu werden oder interessantere Aufgaben zu erhalten. Schätzungsweise 40 Prozent fühlen sich unterfordert. Unterbeschäftigte Lernende sind unmotiviert, finden die Informatiklehre unattraktiv und werden entsprechend negativ über diese reden, was zu fehlenden geeigneten Bewerber/-innen führt. Aus der 2. Untersuchung der Uni Bern weiss man, dass Betriebe, bei denen die Lehre defizitär ist, zum Abbau der Lehrlingszahlen oder gar zum Ausstieg aus der Berufsbildung neigen. Bei dem akuten Personalproblem der Informatik können wir uns das alles nicht leisten. Auch die Informatiklehre muss produktiv sein und in die Gewinnzone gebracht werden; schlechte Lehrlingseinsätze schaden dem Image. Mit
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Venture Capital Schweiz: Mehr als 50% unter Soll Der Innovationsplatz Schweiz belegt nach wie vor Spitzenplätze im Global Competitiveness Report des WEF. Doch bezüglich des Wirtschaftswachstums steht die Schweiz im OECD-Schnitt hinten an. Woran liegt dies? Mit über 99.7 Prozent Anteil KMU an den Unternehmungen ist die Schweiz ein KMU-Land. Gemäss Avenir Suisse sind aber viele unserer KMU im Bereich Kleingewerbe zu finden, welche nicht das Ziel haben, weiter zu wachsen. Gutgeführte Startups und Spin-Offs, welche sich zu starken exportorientierten Guido Auchli Unternehmungen entwickeln, sind jedoch Mangelware, denn für diese bleibt insbesondere die Kapitalbeschaffung das zentrale Problem. Initiativen zur Förderung von Jungunternehmungen gibt es viele, von KTI-Initiativen bis hin zu Angels-Clubs. Leider
Berufe der ICT Mit diesem Fachwerk bietet SwissICT eine wichtige Dienstleistung für die gesamte schweizerische Wirtschaft. Die ausführlich beschriebenen Berufsbilder stellen Orientierungshilfen für die gesamte ICT-Branche sowie für die Grundund höhere Berufsbildung dar. Die Berufsbeschreibungen sind bestimmt durch die Ausprägung des ICT-Einsatzes in der Wirtschaft. 7. stark überarbeitete Auflage 2009, 188 Seiten, vierfarbig, CHF 86.00, ISBN 978-3-7281-3199-7
ist dies nicht genug. Gemäss einer Studie der Deutschen Bank ist in der Schweiz der Anteil an Venture Capital Investitionen mit 0.09 Prozent vom BIP ein Schlusslicht. Der Schnitt in Europa liegt bei 0.12 Prozent, in den USA bei 0.19 Prozent und in Kalifornien mit dem Silicon Valley gar bei 0.69 Prozent. Die aktuelle Finanzkrise hat die Kapitalsuche für Schweizer Startups und Spin-Offs weiter verschärft. Entsprechend müssten die Venture Capital Aktivitäten in der Schweiz im Minimum verdoppelt werden, um die Innovationsfähigkeit der Schweiz auch in Zukunft zu halten. Gerade für ICT wären die Bedingungen hier ideal, hat sich doch hier bereits ein international wettbewerbsfähiger Cluster gebildet. Globale Marktführer wie Microsoft oder Google haben dies bereits erkannt. Entsprechend gefragt sind nun attraktive Rahmenbedingungen für Venture Capital in der Schweiz sowie auch der Wille, hier aktiv zu werden. Ein grosser Schweizer Detailhändler kennt seit Jahren das Kulturprozent. Da die Schweiz viel zuwenig Wagniskapital hat, lege ich allen Unternehmern und Top-Managern ein «EntrepreunershipProzent» nahe. Ich meinerseits habe meinen bescheidenen Teil bereits beigefügt und habe in mehrere Unternehmungen in der Early-Stage-Finanzierungsphase investiert und will es auch weiterhin tun. Guido Auchli, Mitglied des SwissICT Beirats, Mitglied Business Angels Schweiz und Managing Partner Ranford Consulting.
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Programmiersprachen für den Programmierunterricht Das neue Ergänzungsfach Informatik darf seit dem Schuljahr 2008/2009 erstmals an Schweizer Gymnasien angeboten werden. Im Mittelpunkt steht dabei der Programmierunterricht, der die Problemlösungsfähigkeit fördern soll. In welchen Programmiersprachen sollen die Begriffe vermittelt werden? Die Meinungen der Fachleute gehen auseinander. Herbert Bruderer
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Herbert Bruderer
uf die Frage, in welchen Programmiersprachen an Schulen Programmierunterricht erteilt werden soll, gibt es nicht nur eine richtige Antwort. Als Lehrsprache kommen je nach Zielsetzung und Zielgruppe mehrere Programmiersprachen in Frage, die möglichst einfach erlernbar und klar aufgebaut sein sollen. Laut Jürg Nievergelt vom Departement Informatik der ETH Zürich heisst Programmieren im Unterricht (nicht jedoch in der beruflichen Praxis), «einen Algorithmus in einer beliebig vorgegebenen formalen Notation auszudrücken». Diese künstliche Sprache muss natürlich genügend mächtig sein. «Der Schwerpunkt liegt also auf der Reduktion und der Formalisierung eines intuitiv verstandenen Konzepts zu einem formal definierten Objekt. In diesem Sinn ist Programmieren teilweise unabhängig von der Sprache, in der das Programm am Schluss geschrieben wird und abläuft. Um die Unabhängigkeit von der Sprache verständlich zu machen, ist es lehrreich, denselben (einfachen) Algorithmus in verschiedenen Notationen auszudrücken. Damit das Programmieren und nicht die gewählte Sprache im Vordergrund steht, soll die Sprache so einfach wie möglich sein. Abhängigkeit von nur einer Programmiersprache vermeiden Es ist laut Jürg Nievergelt lehrreich, zusätzlich zu einer bekannten Programmiersprache einfache künstliche Sprachen zu erfinden und zu verwenden, die auf einen besonderen Anwendungsbereich – z.B. einfache Grafik, Mustervergleich (z.B. in Zeichenketten), Textformatierung – zugeschnitten sind. Man finde solche Mini-Sprachen als Untermengen von bekannten Programmiersprachen, oder man könne sie auch selbst erfinden. Carl August Zehnder und Hans Hinterberger von der ETH Zürich teilen die Meinung von Jürg Nievergelt. Grundsätzlich soll der Programmierunterricht soweit möglich nicht von einer vorgegebenen Programmiersprache abhängen. Wichtig sind die grundlegenden Konzepte, die in allen verbreiteten Programmiersprachen vorkommen. In der Ausbildung kommt man jedoch kaum um die Wahl einer Programmiersprache herum. Denn Programmieren ist
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schliesslich eine praktische Tätigkeit, bei der eine konkrete Problemlösung in ein funktionsfähiges Programm umgesetzt und erprobt werden soll, und zwar in einer bestimmten Programmiersprache. Nach Jürg Gutknecht, Vorsteher des Departements Informatik der ETH Zürich, «ist die Frage nach der Programmiersprache auch bei betont konzeptueller Ausrichtung des Einstiegsunterrichts in Programmierung wesentlich mitentscheidend an dessen Erfolg oder Misserfolg. Java ist bestimmt besser geeignet als C oder C++, aber man erkauft sich damit zwei gewichtige Nachteile: erstens die kryptische Notation und zweitens die Betonung auf «Programmierung im Grossen», d. h. auf der globalen Programmorganisation in Form von Klassen und Objekten anstatt auf der Programmierung von Algorithmen und Datenstrukturen. Es ist, als würde man die Lehre in Elektrotechnik mit den Maxwell-Gleichungen beginnen. Übrigens ist das Szenarium der Neuen Mathematik der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts mit Mengenlehre als zentralem Thema der mathematischen Ausbildung durchaus vergleichbar mit dem Bestreben, die ganze Programmierung auf den Begriffen Klassen, Objekte und Methoden aufzubauen. Als geeignete Alternative zu Java aus der Pascalfamilie wäre Delphi zu nennen. Noch heute programmieren übrigens russische Weltmeister in Wettbewerben der amerikanischen Association for Computing Machinery (ACM) mit dieser didaktisch aufgebauten Programmiersprache.» Juraj Hromkovic, Inhaber der Professur für Informationstechnologie und Ausbildung der ETH Zürich, schliesst sich dieser Ansicht an. «Aus fachdidaktischen Gründen lautet unsere Empfehlung Pascal und Delphi». Die ETH führt seit Jahren öffentliche Lehrveranstaltungen («Programmieren für alle») für Jugendliche und Erwachsene durch. Dabei haben sich Logo (für den Einstieg) und Pascal (für den Einstieg sowie für Fortgeschrittene) bewährt. An der ETH Zürich gibt es regelmässige Kurse in Logo für Kinder. Nach Juraj Hromkovic geht es dabei vor allem darum, «das Verständnis für die grundlegenden Programmierkonzepte zu vermitteln, insbesondere für den systematischen,
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modularen Entwurf von Programmen». Die Schildkröten- oder Igelgrafik von Logo und Superlogo rege dabei die Kinder an. Die Kinder können das Tier durch Befehlseingaben so bewegen, dass Zeichnungen entstehen. Dabei lassen sich die Auswirkungen ihrer Eingaben verfolgen und Fehler berichtigen. Auf diese Weise kommen die Kinder schnell zu einem Erfolgserlebnis. Superlogo enthält alle massgebenden Bestandteile von Programmiersprachen wie Bedingungen, Schleifen, Prozeduren, Variabeln. Mit diesen Hilfsmitteln werden vielfältige geometrische Figuren wie Treppen, Vielecke, Kreise, Blumenerstellt. Dabei kommen auch Wiederholungen (Iterationen) vor. Informatikausbildung parallel zum Rechenunterricht beginnen Die Lehrmethode von Juraj Hromkovic ist überdies auf die Förderung von Mädchen ausgerichtet, mit erfreulichem Erfolg. Wie die Erfahrungen mit den Logo-Kursen zeigen, könnte man mit der Informatikausbildung gleich früh beginnen wie mit dem Rechenunterricht. Programmieren erhöht die Fähigkeit, sich klar und unmissverständlich auszudrücken und unterstützt die Entwicklung des logischen Denkens. In Ländern Osteuropas beginnt der Programmierunterricht übrigens bereits in der Volksschule. Laut Walter Gander von der ETH Zürich sollte die Programmiersprache plattformunabhängig sein und auf allen Computern verwendet werden können (Windows, Mac-OS, Linux). Zudem sollte sie preiswert, am besten aus dem öffentlichen Bereich (public domain) sein. Neue, billige Minilaptops (wie z.B. Asus EeePC) würden bald die jetzt noch gebräuchlichen
Grafiktaschenrechner, die auch algebraisch rechnen, ersetzen. Walter Gander stellt zudem die Frage, ob eine Entwicklungsumgebung wie NetBeans nötig sei oder ob es nicht genüge, Scripte zu schreiben wie in Matlab oder SciLab. Peter Müller von der ETH Zürich möchte den Studierenden ein Werkzeug in die Hand zu geben, mit dem sie dann auch tolle Programme (mit grafischen Bedienoberflächen usw.) schreiben können. «Pascal scheint mir da etwas antiquiert. Auch mit modernen objektorientierten Sprachen lassen sich die zentralen Konzepte schrittweise einführen. Man kann z.B. den Schülerinnen und Schülern ein Skelett eines Java-, C#- oder Eiffel-Programms vorgeben, in dem sie zuerst einmal nur kleinere Abschnitte imperativ programmieren. Danach kann man einfach Prozeduren einführen, indem man mehrere Methoden in einer Klasse implementiert. Dieser Ansatz ermöglicht es, später noch weiter führende Konzepte zu vermitteln und spannendere Programme zu schreiben. Ich denke, Schüler lassen sich mit modernen Techniken leichter motivieren, und Informatik soll schliesslich als modern und spannend wahrgenommen werden!» Der zweite Teil stellt die Angebote der schweizerischen Hochschulen dar. Interessenten, die den gesamten Beitrag sofort lesen möchten, senden wir gern das PDF des vollständigen Beitrages von Herbert Bruderer zu. Bitte senden Sie ein Mail an den Leiter der SwissICT-Redaktion Roland Schubert (schubert@farner.ch). Herbert Bruderer, ETH Zürich, Informationstechnologie und Ausbildung (herbert.bruderer@inf.ethz.ch).
Fortsetzung von Seite 35 einfachen Massnahmen sind Verbesserungen zu erzielen: • Genügend lange Einsätze im Fachgebiet. Ziel der Lehre ist neben dem Aufbau der fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenz auch das Arbeiten lernen, effizient, in geforderter Qualität und Quantität. Das erreicht nur, wer auch arbeiten kann, wer zehnmal dieselbe Tätigkeit durchführen konnte, zuerst einfach, danach komplex. • Lehrbetriebe sollen die Lernenden nicht überbetreuen., Je nach Lehrjahr müssen 1 bis 2 Stunden pro Woche genügen! Die SwissICT-Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe erwartet noch weitere Fragebogen von Lernenden und Betrieben. Sie wird auch diese noch auswerten und daraus Material für die Ausbildner-Ausbildung erstellen. Betriebe,
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in welchen dringend scheinen, werden kontaktiert. Ein Firmeninhaber hat formuliert, was wir erreichen wollen: «Lasst die Lehrlinge an «heisser» Ware arbeiten, es gibt genügend Möglichkeiten dazu. Lernende müssen lernen, den Kunden unseres Kunden zu verstehen. Nur so können sie Höchstleistungen erbringen!». Und die brauchen wir, soll die Informatik aus ihrem «Bastler-Image» herauskommen und genügend Fachleute produzieren. Es gehört zu den vornehmsten Aufgaben der Arbeitgeber, für den Fachleutenachwuchs in qualitativer und quantitativer Hinsicht selbst zu sorgen. Alfred Breu, Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe des SwissICT.
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Weichen für Innovation gestellt Bei den Schweizerischen Bundesbahnen ist die IT das Herzstück aller Prozesse. Für die nötige Innovationskraft sorgt CIO Andreas Dietrich und macht die SBB-IT fit für die Zukunft. Den Betrieb der dezentralen IT-Infrastruktur hat die SBB an Swisscom IT Services übertragen. Guido Eiffel
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ährlich bewegt die SBB 306 Millionen Menschen und 54 Millionen Tonnen Güter auf ihrem 3.011 Kilometer langen Streckennetz in der Schweiz. Tendenz steigend, denn der Konzern rechnet bis 2030 mit doppelter Nachfrage. Das Unternehmen baut dafür das Schienennetz aus und auch die IT rüstet sich für die Zukunft. Deshalb stellt Andreas Dietrich, Chief Information Officer der SBB, mit einer zentralen, konsolidierten IT-Architektur die Weichen für Innovation. Kundenorientierte Innovationen Zielstrebig hat der Wirtschaftsinformatiker in nur zwei Jahren die gesamte Konzern-IT vom Personenverkehr über Cargo bis hin zur Immobiliensparte in einem SharedService-Center gebündelt. Die Informationstechnologie ist durchgängig an den Geschäftsprozessen ausgerichtet und CIO Andreas Dietrich hat mit seinem 600 Mann starken IT-Team klare GovernanceStrukturen eingeführt. «Die gesamte IT-Organisation ist industrialisiert und dem Plan-Build-Run-Prozess nachempfunden», erklärt er. Ziel ist eine durchgängige, harmonisierte und einheitliche Enterprise Architecture (EA). Andreas Dietrich wurde 2007 von der Computerwoche unter die Top 10 CIOs des Jahres gewählt. Nicht ohne Grund, denn der Schweizer setzt mit Innovationen wie dem Billettverkauf «Mobile to Mobile» Massstäbe. Im Blick hat Dietrich stets den Kunden, für den er auch ein Informatik sorgt für reibungslosen Bahnbetrieb. länderübergreifendes Bu-
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chungssystem angedacht hat. Seit Anfang 2008 ist es auf der Buchungs-Plattform der SBB möglich, auch internationale Tickets nach Deutschland, Italien, Frankreich und Österreich direkt online zu buchen. Starkes IT-Rückgrat Damit der SBB-CIO die anstehenden Herausforderungen meistern kann, braucht es ein starkes IT-Rückgrat. Seit 2006 ist Swisscom IT Services als Partner an Bord und fungiert als Schaltzentrale für den gesamten dezentralen IT-Betrieb. Dazu gehört der Betrieb von rund 1000 Citrix-basierten Terminal-Servern in zwei redundanten Farmen. Darauf laufen über 280 Frontend-Applikationen, die sicherstellen, dass Kunden aktuelle Fahrplaninformationen erhalten und Sicherheitsmeldungen rechtzeitig abgerufen werden. «Auf die Systeme greifen täglich 12’000 Nutzer zeitgleich zu», erklärt Peter Moser, Leiter Service Architecture & Innovation bei Swisscom IT Services. «Das stellt hohe Anforderungen an die permanente Verfügbarkeit.» 166: die zentrale Einflugschneise Zudem betreut die Schweizer IT-Dienstleisterin fast 17‘000 IT-Arbeitsplätze an den Schaltern und in den Büros über die gesamte Schweiz verstreut. Zum Workplace-Betrieb gehört auch der Service Desk. «Wir sind hier die zentrale Einflugschneise für alle IT-Anliegen», sagt Peter Moser. Alle Incidents, die an die Nummer 166 eingehen, bearbeitet Swisscom IT Services, darunter auch das Kundeninformationssystems CUS. Hinter CUS verbergen sich zum Beispiel die elektronischen Anzeigen in den Bahnhöfen, die An- und Abfahrtzeiten der Züge sowie Verspätungen ausgeben und in Echtzeit auch vom Handy bezogen werden können. Das System läuft auf Mainframes, die Mitbewerber T-Systems betreibt. «An dieser Stelle übernehmen wir die Leadrolle im Multisourcing der SBB», erklärt Heinz Többen, Head of Transformation, Architecture & Projects bei Swisscom IT Services. «Wir koordinieren die Lösung sämtlicher Systemausfälle, auch die der Mainframe-Applikationen, zeigen den Störungslevel an und leiten sie an die zuständigen Fachbusse weiter.» Spezialteam im täglichen Einsatz Der reibungslose Betrieb fordert ein eingespieltes Team und enge Absprachen mit den IT-Experten der SBB. Mit einem eigens dafür eingerichteten 15-köpfigen Schnittstellen-Team und etwa 100 IT-Mitarbeitenden im täglichen Betrieb sorgt
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IT ermöglicht innovative Ticket-Lösungen.
Swisscom IT Services dafür, dass die IT nahtlos läuft. «Wir arbeiten über eine gemeinsame zentrale Plattform», erklärt Andreas Blum, Leiter IT Operations Management bei der SBB. «Die Kollegen bei Swisscom IT Services haben so genannte Single Points of Contact (SPOCS) etabliert, so dass wir in der täglichen Projektabwicklung sehr effizient fahren.» Schnittstellen managen Das war zu Beginn der Zusammenarbeit nicht ganz einfach, räumt Heinz Többen ein. «Die SBB hat eine hochkomplexe IT im Einsatz. Die Schnittstellen sind vielfältig und die Migrationsprojekte waren sehr aufwändig.» Die Startschwierigkeiten sind jetzt jedoch Geschichte. Wie komplex die Informationstechnologie ist, zeigt sich auch im SAP-Betrieb. Die 75 SAP-Systeme laufen auf 105 Servern bei Swisscom IT Services. Hier kam es zu Ausfällen, für die aufgrund strenger Service Level Agreements teuer bezahlt wurde. Swisscom IT Services steuert mit einer Taskforce nun aktiv gegen und hat zusätzliches Know-how an Bord, um die Messlatte im SAPProjekt genauso hoch zu legen wie im Gesamtbetrieb. Synergien nutzen Wie die Qualität des SAP-Betriebs zu steigern ist, dafür hat Thomas Sieber, Account Director für SBB bei Swisscom IT Services, schon konkrete Ideen: «Wenn wir SAP und Desktop-Betrieb miteinander verschmelzen und die Prozesse
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vereinheitlichen, steigern wir nicht nur die Qualität, sondern sorgen auch für verbesserte Transparenz und eine erhöhte Effizienz. Wir haben insgesamt noch viel Optimierungspotential, das wir gemeinsam ausschöpfen können.» Gerade bei der Benutzerverwaltung liessen sich durch eine Übernahme des Active Directory Betriebs und der Microsoft nahen Anwendungen wie Exchange Synergien nutzen. Zudem liesse sich das spezielle Zessionsmodell bei den Clientservern durch ein standardisiertes Mietemodell vereinfachen und so auch auf Seiten der SBB Ressourcen einsparen. «Wir haben in der engen Partnerschaft mit der SBB viel Know-how aufgebaut, das wir mit einer intensiveren Zusammenarbeit verknüpfen möchten», erklärt Thomas Sieber. Auf den Innovationszug aufspringen Zusammen mit dem IT-Team der SBB hat Swisscom IT Services die IT so aufgegleist, dass sie die Geschäftsfelder der SBB unterstützt. Durch den stabilen IT-Betrieb entstehen so die Freiräume, die Andreas Dietrich mit seinem Team für strategische Initiativen und Innovationen nutzt. «Wir entwickeln uns mit der SBB weiter», erklärt Eros Fregonas, CEO von Swisscom IT Services die strategische Bedeutung der Zusammenarbeit. «Wir ziehen letztlich an einem Strang: besserer Service für den Endkunden und eine zukunftsfähige, flexible IT, um die ambitionierten strategischen Geschäftsziele der SBB zu ermöglichen.»
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Arosa Bergbahnen AG zu Gast bei der Fachgruppe Sourcing:
Informatik auf der Höhe
Zu einer virtuellen Reise nach Arosa lud der Leiter Administration der Arosa Bergbahnen AG, Philipp Holenstein, an der Sitzung der Fachgruppe Sourcing ein. Sein Erfahrungsbericht befasste sich mit der immer wieder gestellten Frage «Make or Buy» und hatte den Untertitel «Informatik zwischen 1800 und 2653 Meter Höhe». Die Arosa Bergbahnen standen 2003 vor der Frage, eine nicht mehr zeitgemässe IT auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen. Dabei gab es drei grundsätzliche Szenarien: bestehende IT optimieren, Full Outsourcing oder eine komplett eigene IT aufbauen. Nach sorgfältiger Evaluation der drei Alternativen entschieden sich die Arosa Bergbahnen für das Full Outsourcing. Den Zuschlag erhielt iSource AG, Glattbrugg. Wesentliche Entscheidungsgründe dafür waren: kalkulierbare Kosten für Systemressourcen, Personal und Dienstleistungen, eine professionelle Betreuung durch externe IT-Spezialisten und der Betrieb der IT in einem EBK-zertifizierten Rechenzentrum. Philipp Holenstein ist mit der Entscheidung sehr zufrieden: «Unsere Hauptziele haben wir erreicht, nämlich die
Verfügbarkeit markant zu steigern und die Systemund Datensicherheit auf ein hohes Niveau zu bringen.» Zudem schätzt Holenstein, dass die IT-Umgebung der Arosa Bergbahnen AG jetzt auf dem aktuellen Stand der Technik ist und völlige Kostentransparenz herrscht. «Wir können uns jetzt vermehrt auf einen innovativen und kundenorientierten Service für unsere Gäste konzentrieren», freut sich Philipp Holenstein, «und das ist schliesslich unser Kerngeschäft.» Philipp Holenstein war zu Gast bei der Fachgruppe Sourcing, die sich für den praxisorientierten Erfahrungsaustausch zwischen den verschiedenen Stakeholdern des Outsourcingmarktes einsetzt. Die wesentlichen Stakeholder sind Anbieter, Kunden, Trendsetter, Universitäten/Fachhochschulen und Beeinflusser
Die Arosa Bergbahnen AG kann beruhigt in die Ferne schauen.
Philipp Holenstein (Medien, Portale, Beratungsunternehmen). Am letzten Fachgruppenmeeting registrierte die Fachgruppe erneut einen erfreulichen Zuwachs der Teilnehmerzahl. Diese Bereicherung an geballtem Know-How führte zu spannenden und zielführenden Diskussionen rund um das Fachgebiet Sourcing in ungezwungener Atmosphäre. Zentraler Punkt des Fachgruppenmeetings war die Vernehmlassung des Sourcing-Referenzmodells. Ein in vier Phasen aufgeteiltes Modell, welches die Wertschöpfungskette eines Sourcingprojektes beinhaltet, wird im 2. Quartal 2009 auf der Webseite von SwissICT erscheinen. Dieses Modell soll im Entscheidungsprozess zum Sourcing, während der Realisierung des Projektes sowie während des Betriebs umfangreiche Hilfestellungen, Fachbeiträge sowie ergänzende Links bieten. Dieses ehrgeizige Projekt wird von interessierten Mitgliedern in Arbeitsgruppen vorangetrieben. Weitere Informationen zur Fachgruppe Sourcing: hansjoerg.buehler@swissict.ch. Für Interessierte: Die komplette Präsentation von Philipp Holenstein findet sich unter http://www.swissict.ch/fgsourcing-publik.html
Informatik-Grund- und Weiterbildung im Fokus Eine Expertengruppe des SwissICT Das Kernteam der Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe besteht aus Vorstandsmitgliedern der Informatik-Lehrmeistervereinigungen in den Kantonen und Regionen. Weitere interessierte Personen aus Lehrbetrieben arbeiten an verschiedenen Aufgaben mit. Im Focus stehen alle Fragen des Berufsnachwuchses. An den Fachgruppensitzungen werden Schwerpunkte der Grundbildung besprochen, welche Berufsbildnerinnen und Berufsbildner interessieren, resp. Themen, bei denen «der Schuh drückt». Die Workshops sind offen, alle Interessierten können teilnehmen. Zum Portfolio der Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe gehören unter anderem: • Organisation und Durchführung der Berufsmeisterschaften der Informatik: Regionalmeisterschaft
(April 2009), Schweizermeisterschaft (Oktober 2009) sowie Beschickung der Weltmeisterschaft (September 2009) und Vorbereitung der Kandidaten. • Berufsmarketing: Bereitstellen von Informationen für Schüler/-innen, Teilnahme an Berufsmessen, Berufswahlveranstaltungen gemeinsam mit den regionalen Lehrmeistervereinigungen. • Die Fachgruppe erarbeitet für Arbeitgeber Informationsmaterial, berät und unterstützt, damit sie auch zu Ausbildern werden • Das Projekt «Validation des Acquis», das 2009 allen Informatikern mit Praxiserfahrung und Kompetenzen auf dem Niveau der Berufslehre den Zugang zum eidg. Fähigkeitszeugnis als Informatikerin/Informatiker öffnen soll.
• Die Bearbeitung der Schnittstelle zwischen Grundbildung und höherer Berufsbildung. Erarbeitung des Rahmenlehrplans «Dipl. Informatiker/-in HF». Auch die Mitarbeit an der Weiterentwicklung der Grundbildungsmodule und des Modulbaukastens sowie der Reglemente- und anderen Unterlagen sind Aufgaben der Fachgruppe. Durch gute Vernetzung in der Expertengruppe von SwissICT und der Kommission Bildung von ICTswitzerland ist gewährleistet, dass die Anliegen aufgenommen und weiterbearbeitet werden können. Interessierte erhalten weitere Informationen bei hansruedi.kuettel@berufzug.ch, auf der Homepage von SwissICT oder bei den jeweiligen Projektleitern.
Verbandsmagazin von SwissICT Impressum Herausgeber, Redaktion: SwissICT Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie • Redaktion: Roland Schubert (Ltg.), Katrin Künzi, Alfred Breu und Michael Busch • Adresse: Vulkanstr. 120, 8048 Zürich, Tel. 043 336 40 20, Fax 043 336 40 22, info@swissict.ch, www.swissict.ch • Mitgliedschaft: Kombimitgliedschaft Fr. 90.–/Jahr, Einzelmitgliedschaft Fr. 150.–/Jahr (Studenten, Lehrlinge Fr. 25.–), Firmenmitgliedschaft abFr. 250.–/Jahr (bis 5 Mitarbeitende) • Erscheinungsweise: 11x pro Jahr in InfoWeek.ch • Copyright: © SwissICT, Zürich
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Neue Produkte
HP-Produktoffensive
HP passt sein Portfolio der globalen Wirtschaftskrise an Mit Technologie aus der Krise, so lautet das Motto von HP. Das Unternehmen stellt gerade zum richtigen Zeitpunkt neue Produkte und Services bereit und will seine Kunden so für den Kampf rüsten. Vo n A l i n A H u b e r
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nternehmen sollen in der Krise investieren, um gestärkt daraus hervorzugehen. Dies propagiert HP und bringt passend dazu neue und aufgefrischte Produkte und Dienstleistungen. Martin Regli, Director Enterprise Storage & Servers (ESS) bei HP, ist überzeugt: «Kostensparen reicht nicht aus. Die IT ist heute der Motor, um das Geschäft voranzutreiben. Die Zeiten, in denen IT lediglich als Unterstützung für das Geschäft angesehen wurde, sind endgültig vorbei.»
Neues Storage-Flaggschiff
Die sechste Generation von HPs Storage-Flaggschiff Enterprise Virtual Array (EVA) steht ganz unter dem Motto «Standardisierung, Optimierung und Automatisierung». EVA6400 und EVA8400 verfügen über höhere Speicherkapazitäten als ihre Vorgänger, diejenige von EVA8400 liegt bei maximal 320 Terabyte. Auch der Cache wurde erhöht und zwar auf 22 GB. Für das Data Tiering setzt HP auf einen TechnologieMix. So soll die immense Menge an Daten intelligent verteilt werden. Die beiden EVA-Systeme sorgen laut HP dafür, dass hochverfügbare Daten automatisch einer entsprechenden Technologie zugeordnet werden. Durch die Unterstützung von Solid State Disks soll ausserdem die Zugriffs-
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zeit auf geschäftskritische Daten verkürzt werden. Eine integrierte Software für die Datensicherung bietet des weiteren, über verschiedene Arrays hinweg, Funktionen für die Datenreplikation in Echtzeit sowie die Wiederherstellung von Daten ohne Betriebsunterbruch. EVA6400 und EVA8400 sind ab sofort verfügbar. Die Einstiegspreise liegen bei 30’000 respektive 75’000 Franken. Die aktualisierte Version 2.1 der San-Virtualization-ServicesPlattform (SVSP) kann derweil neu eine logische Storage-Einheit über alle eingesetzten Systeme bilden, die Storage-Technologien der Konkurrenz eingeschlossen. Die netzwerkbasierte Lösung liegt nicht im Storage-Pfad sondern bandextern. Als reine Verwaltungsplattform liefert SVSP 2.1 somit die Intelligenz, behindert den Datenfluss aber nicht. Zudem sorgt die Lösung laut HP dafür, dass die Auslastung der Systeme erhöht wird. Die synchrone und asynchrone Spiegelung sorgen laut HP ausserdem für eine verbesserte Datensicherung. Zu
Die neue EVA-Version 8400 bietet eine Speicherkapazität von 320 Terabyte und setzt auf einen Technologie-Mix für das Data Tiering.
guter Letzt unterstützt SVSP 2.1 im Vergleich zur Vorgängerversion eine grössere Anzahl an Arrays, auch von Drittanbietern. Neu ist der Data Protector nicht, neu ist in der Version 6.1 aber eine Funktion, die es Unternehmen ermöglicht, OnlineBackups von Applikationen zu
erstellen. Dies war bislang nur offline möglich. Die Firmen können neu also Backups erstellen, ohne die Applikation zuerst herunterzufahren.
Dienstleistung nach Mass
Auch im Dienstleistungs-Bereich richtet sich HP an der Krise aus. Neu analysieren HP-Consultants die Infrastruktur der Kunden und unterbreiten danach konkrete Vorschläge darüber, wie das Rechenzentrum umgebaut und modernisiert werden könnte. So will man Unternehmen bei der Priorisierung ihrer Projekte und Investitionen unterstützen. Des weiteren findet man in HPs Portfolio neu einen Teil-Outsourcing-Service. Die Kunden sollen künftig wählen können, ob sie die Systeme kaufen oder lediglich als Dienstleistung beziehen wollen. Laut Regli bietet das den Unternehmen die Vorteile, dass die Kosten berechenbar werden und die Hardware nicht in der Bilanz des Unternehmens auftaucht, da sie als operationale Kosten und nicht als Kapitalkosten verbucht werden kann. Die «Utility Sourcing Services» von HP bestehen aus standardisierten Service-Bausteinen wie Data Management, Database, Computing, ERP, Web Services und Middleware, die Unternehmen je nach Anforderung kombinieren können.
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Traditionell im Frühling präsentiert Canon jeweils die Neuheiten des Jahres. 2009 wurde der Fokus jedoch auf Digicams und Camcorder gelegt, währen IT-Peripherie eher spärlich gesät ist. Nebst einer Handvoll Projektoren (siehe Infoweek 3/2009) finden sich aus dem IT-Umfeld noch vier Printer und ein Scanner. Am spannendsten ist hierbei der A4Printer i-Sensys LBP7200Cdn (990 Franken). Dabei handelt es sich um einen Farblaserdrucker inklusive Netzwerkkarte und Duplexfunktion, der sowohl farbig wie auch schwarzweiss 20 Seiten pro Minute schafft. Der erste Print liegt nach 15 Sekunden im Ausgabefach, das Papierfach fasst 250 Blatt. Bei den drei Geräten Pixma MX320, MX330 (159 bzw. 199 Franken) sowie MX860 handelt es sich um Inkjet-All-inOne-Printer. Das Modell MX860 (399 Franken) soll dabei das neue
Multifunktions-Flaggschiff sein und ist W-Lan-fähig, kommt mit automatischem Dokumenteneinzug und einem 6,2-Zoll-Display. Der Scanner Lide 700F (169 Franken) mit einer Auflösung von 4800x4800 dpi verfügt über einen eingebauten Standfuss, die Möglichkeit, den Vorlagendeckel um 180 Grad zu drehen und eine Durchlichteinheit. Info: Canon, www.canon.ch
Der LBP7200cdn für 990 Franken druckt farbig und kommt mit Duplex-Einheit.
Acer mit Smartphones Notebook-Spezialist Acer produziert neu auch eine Geräteklasse kleiner und hat zum Marktstart gleich vier Business-Smartphones präsentiert. Das Gerät M900 ist mit einem (ausziehbaren) Qwertz-Keyboard, einem 3,8-ZollWVGA-Touchscreen, HSDPA, GPS, 5-Megapixel-Kamera und Windows Mobile 6.1 ausgestattet, während das F900 ohne Keyboard und mit 3,2-MP-Kamera, dafür mit HSUPA und Wi-Fikommt. Die Ausführung X960 zeichnet sich durch einen 2,8Zoll-Touchscreen (VGA) sowie ebenfalls GPS und eine 3,2-MPKamera aus. Und beim letzten Modell, dem DX900, fällt als erstes die Möglichkeit auf, zwei Sim-Karten einsetzen zu können. Nebst HSDPA wird zudem auch Edge unterstützt. Preisangaben konnte Acer zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht machen. Info: Acer, www.acer.ch
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ausgebaut. Bei den Rechnern mit der Bezeichnung Satellite A35012L (1749 Franken) und A350-127 (1299 Franken) handelt es sich um 16-Zoll-Notebooks (1366x768 Pixel) mit je 4 GB Ram (max. 8 GB). Das Modell A350-12L ist mit
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16- und 17-Zöller von Toshiba Via-NanoGleich um drei Modelle hat einem Core 2 Duo P8600 mit 2,4 Notebook Toshiba seine Satellite-Familie GHz sowie 2x250 GB Festplatten-
Ein 17-Zoll-BusinessNotebook für 1099 Franken: Das Satellite Pro L350-17U.
platz bestückt, während die Ausführung A350-127 mit nur einer 250-GB-HD sowie einem Core 2 Duo T6400 mit 2 GHz auskommen muss. Windows Vista findet sich auf beiden Geräten, genauso wie eine ATI-MobilityRadeon-Grafikkarte des Typs HD3470. Eher im Low-Price-Segment angesiedelt ist das Notebook Satellite Pro L350-17U, das für 1099 Franken verkauft wird. Für diesen Betrag erhält der Käufer ein 17-Zoll-WXGA+-Gerät mit einem Core 2 Duo T6400 (2 GHz), 2 GB RAM, einer Festplatte mit 250 GB Platz und Intel-GMA4500MHD-Grafiksystem. Ebenfalls dabei sind Vista Business und Windows XP Professional. Info: Toshiba, www.toshiba.ch
Als einer der ersten Hersteller hat Samsung ein Mini-Notebook auf den Markt gebracht, in dem die neue Nano-Prozessorplattform von Via zum Einsatz kommt. Das Gerät trägt die Bezeichnung NC20 und besitzt ein 12,1-Zoll-Display (1280x800 Pixel). Im Inneren arbeitet ein Via-Nano-1,3-GHzChip (die Akkulaufzeit gemäss Hersteller beträgt 6,5 Stunden), begleitet vom hochintegrierten VX-800-System-Medienprozessor, 1 GB Ram und einer 160-GB-HD. Das Gerät bietet W-Lan und Bluetooth sowie eine 1,3-MPKamera, einen Speicherkartenleser und drei USB-Ports und bringt 1,5 Kilogramm auf die Waage. Digitec verkauft den weissen NC20 für 699 Franken. Info: Digitec, www.digitec.ch
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Für bewegte Bilder in grossen Räumen oder an Events sorgt der PLC-XF71 aus dem Hause Sanyo. Der Projektor schafft nicht weniger als 10’000 Ansi-Lumen sowie ein Kontrastverhältnis von 3000:1. Die Auflösung liegt bei 1024x768 Bildpunkten, und eine Lens-Shift-Funktion soll bei der perfekten Ausrichtung helfen. Ausserdem finden sich zahlreiche Funktionen zur Bildoptimierung. Verkauft wird der Highend-Beamer für 14’100 Euro. Info: Sanyo, www.sanyo.de
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Grossraum-Beamer
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Als High-End-PC-System für professionelle Anwender im Bereich 3D, CAD/CAM, DTP und Raytracking hat Wortmann die Terra Workstation M 7500 konzipiert. Auf dem Mainboard, das von Asus stammt, findet sich ein Intel-Corei7-920-Prozessor, der mit vier Kernen rechnet und mit 2,66 GHz getaktet ist. Kombiniert ist die CPU mit 3 GB Ram und einer Grafikkarte des Typs PNY Quadro FX1700 sowie einer Festplatte mit 320 GB Fassungsvermögen (Sata II). Auf Wunsch kann die Konfiguration auch angepasst werden. In der Standardausführung kostet der PC 1269 Euro. Info: Wortmann, www.wortmann.de
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Workstation mit Core i7 von Wortmann
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Als Workstation in Form eines 15-ZollNotebooks preist Littlebit das Axxiv Quinatr 15Q01 an. Das Gerät ist wahlweise mit Intels Core 2 Quad oder Core 2 Duo erhältlich und setzt auf eine Grafikkarte des Typs Nvidia Quadro FX 2700 mit 512 MB. Das 15,4-ZollDisplay löst mit WSXGA+ auf, und auch Anschlussseitig sollten mit USB-2.0-, E-Sata-, Firewire-, HDMI- und DVI-Anschluss keine Wünsche offenbleiben. Ebenfalls integriert wurde eine 2-Megapixel-Kamera, genauso wie Bluetooth. Die Preise beginnen bei 2636 Franken. Info: Littlebit, www.axxiv.ch
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Mobile Workstation von Axxiv
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Neue Produkte
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Apple hat seine iMac- und Mac9400M-Grafikprozessor verpasst Mini-Desktops aufgebohrt und gekriegt, was die Grafikleistung die iMacs mit schnelleren CPUs um den Faktor fünf verbessern und doppeltem Arbeitsspeicher soll. Im Inneren tickt eine Core-2ausgestattet sowie einen neuen Duo-CPU mit 2 GHz, begleitet von Mac Mini mit integrierter und leistungsstärkerer Grafik lanciert. In den iMacs kommen nun Core-2-Duo-Prozessoren mit bis zu 3,06 GHz zum Einsatz, ausserdem finden sich im Minimum 2 GB Ram (Max. 4 GB) und Der Mac Mini bringt dank dem Einsatz eine 320-GB-Festplatte eines Nvidia-9400M-Grafikprozessors (max. 1 Terabyte). Preise für nun deutlich mehr Grafikleistung. die iMacs beginnen bei 1499 Franken (20-ZollDisplay, 2,66-GHz-CPU, 2 GB bis zu 4 GB Ram und einer SataRam, 320 GB HD). Das teuerste Platte mit maximal 320 GB. Die Modell für 2899 Franken besitzt Preise für einen Mac Mini, der im einen 3,06-GHz-Core-2-Duo, 4 GB Ruhezustand gerade einmal 13 Ram und eine 1-Terabyte-SataWatt verbrauchen soll, beginnen Festplatte. Der aktualisierte Mac bei 799 Franken. Mini hat seinerseits einen Nvidia- Info: Apple, www.apple.com/ch
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Fujitsu Siemens Computers hat den weltweit ersten 0-Watt-PC angekündigt und diesen auf der Cebit erstmals gezeigt. Der Rechner verbraucht im Ruhemodus keinerlei Strom, soll dabei aber trotzdem administrierbar bleiben. Es ist also weiterhin möglich, Wartungsarbeiten auch ausserhalb der Arbeitszeiten vorzunehmen. Der Administrator definiert dazu ein Zeitfenster, in dem der PC quasi aufwacht und auf Updates wartet. Zum Start wird Fujitsu Siemens die beiden Modelle Esprimo E7935 sowie P7935 in einer 0-Watt-Variante bringen. Weitere Informationen zu Preisen und Spezifikationen fehlten bis Redaktionsschluss. Info: Fujitsu Siemens, www. fujitsu-siemens.com/0watt
Macs neu aufgelegt
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FSC kündigt 0-Watt-PC an
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PC & Peripherie
Sprechender Scanner
Unter dem Namen Scan Station 500 hat Kodak einen Netzwerk-Dokumentenscanner vorgestellt, der mit einer neuen Funktion namens Voice Attachment ausgestattet ist. Damit ist es möglich, einem gescannten Dokument eine Sprachnachricht anzuhängen und beides zusammen via Mail zu versenden. Des weiteren kann der Scanner, der mit einem 20 Zentimeter grossen Farb-Touchscreen ausgestattet ist, bis zu 30 Seiten pro Minute verarbeiten – auch bei 200 dpi sowie in Farbe und Duplex. Der Preis für das Gerät: rund 2700 Euro. Info: Kodak, www.kodak.com
Stille Maus
Eine Maus, die keine Klickgeräusche verursacht, findet sich neu im Programm von ARP Datacon. In der Silent Mouse kommt eine Silikondämpfung zum Einsatz, welche das Klicken unterdrückt, und auch das Scrollrad soll lautlos arbeiten. Ansonsten kann die USB-Maus mit einer Abtastrate von 800 dpi aufwarten und soll besonders ergonomisch sein. Der Preis: 12 Franken inklusive PS/2-Adapter. Info: ARP Datacon, www.arp.com
Printer von Brother, Graphax, HP und TA Multifunktionale Schwarzweisse Graphax hat die Verfügbarkeit der Konica-Minolta-Multifunktionsprinter Bixhub 222 (ab 5020 Franken), 282 (ab 5410 Franken) und 362 (ab 7725 Franken) bekanntgegeben. Die Geräte schaffen 22, 28 und 36 A4-Seiten und drucken ausschliesslich in schwarzweiss. Der Standardspeicher beträgt bei allen Modellen 192 MB (max. 320 MB), optional steht zudem eine 40-GBHarddisk bereit. Papier wird in den Formaten A3 bis A6 verarbeitet, und die StandardPapierkassette fasst 1150 Blatt (max. 3650 Blatt). Nebst drucken und kopieren können die Maschinen auch scannen und faxen, zudem werden zahlreiche optionale Finishing-Varianten und
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eine besonders Admin-freundliche Oberfläche versprochen. Info: Graphax, www.graphax.ch Farblaser mit Broschürenfunktion Mit dem Modell MFC-9450CDN hat Brother einen All-in-OneFarblaser auf den Markt gebracht, der automatischen Duplex- und Broschürendruck bietet. Mit dem Broschürendruck können A5Broschüren per Knopfdruck erstellt werden, während die automatische Duplex-Funktion den Papierverbrauch senkt. Ansonsten schafft das Gerät 16 Seiten pro Minute und verfügt über eine 250-BlattKassette. Die Ethernet-Schnittstelle ist zudem mit SSD-Verschlüsselung ausgestattet. Der
MFC-9450CDN kann drucken, scannen, kopieren und faxen. Verkauft wird der Printer für 1198 Franken. Info: Brother, www.brother.ch Laserprinter fürs Office Aus dem Hause TA Triumph-Adler sind vier neue Laserdrucker mit den Bezeichnungen LP 4230, LP 4235, LP 4240 und LP 4245 erhältlich. Die beiden letzten Zahlen der Modellbezeichnung geben jeweils die Seitenleistung pro Minute an. Die erste Seite wird je nach Modell bereits nach 6 bis 9 Sekunden ausgespuckt. Alle Geräte können zudem doppelseitig drucken. Je nach Modell und Ausstattungsgrad beträgt der Papiervorrat zwischen 300 und 2600 Seiten. Ausserdem fassen die MonochromLaser bis zu 1152 MB Speicher. Eine Netzwerk-
karte gibt es jeweils optional. Preise auf Anfrage. Info: TA Triumph-Adler, www.triumph-adler.ch Neue Officejet-Serien HP hat neue Modelle aus seiner Officejet-Pro-Familie angekündigt. Zum ersten findet sich das 8000er-Gerät, ein Tintenstrahler, der 34 Farb- und 35 Schwarzweissseiten ausspuckt. Duplex und Netzwerkanschluss sind dabei, W-Lan gibt es optional. Der Preis für den Officejet Pro 8000 ohne W-Lan liegt bei 229, mit W-Lan bei 299 Franken. Zum zweiten gibt es neu das Modell Officejet Pro 9500, einen All-inOne-Printer mit der gleichen Druckleistung wie die 8000erAusführung. Dafür kann dieses Gerät scannen, kopieren und faxen. Der Preis ohne W-Lan liegt bei 499, mit W-Lan bei 599 Franken. Info: HP, www.hp.com/ch
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Die Datenschutzlösung Privacy Suite von Steganos wurde komplett überarbeitet und mit einem neuen Interface versehen.
Die Steganos Privacy Suite 11 bekommt ein komplett neues Interface.
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schützten Profilen von verschiedenen Personen genutzt zu werden. Ausserdem finden sich neu eine unbegrenzte Anzahl Safes (bis zu 512 GB), die Möglichkeit, Postfächer zu verschlüsseln, das zeitgesteuerte Vernichten von Daten oder eine Shredder-Funktion (auch in Steganos Safe 11), um Dateien unwiederbringlich zu löschen. Zu den weiteren Funktionen gehören das automatische Vernichten von Spuren während des
Surfens, die Option, Favoriten in einer passwortgeschützten Favoritenliste (IE sowie Firefox) abzulegen und E-Mails mittels Knopfdruck zu verschlüsseln. Als Option ist zudem Steganos Antitheft (17 Franken) hinzugekommen, das im Falle eines Diebstahls Daten liefert, die zur Wiederbeschaffung des Rechners führen können. Die Vollversion der PrivacySuite kostet 85 Franken, der Safe wird für 50 Franken verkauft. Info: Steganos, www.steganos.ch
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teganos hat seine Datenschutzlösung Steganos Privacy Suite sowie den daraus ausgekoppelten Steganos Safe in Version 11 vorgestellt. Die Software wurde komplett überarbeitet und mit einem neuen Interface versehen, das schnelleren Zugriff auf die einzelnen Funktionen bietet. Zu den Highlights der Privacy Suite 11 zählt Steganos den Passwort Manager, der es nun erlaubt, mittels mehreren passwortge-
NNP aus der Box Norman Network Protection (NNP) – der Netzwerkscanner von Norman – ist nun auch als Appliance erhältlich. Die Out-ofthe-Box-Lösung kann an beliebiger Stelle eines Netzwerks installiert werden und soll innert weniger Minuten in Betrieb genommen werden können – ohne Änderungen an der bestehenden Infrastruktur vornehmen zu müssen. Der Datenstrom wird in beide Richtungen überprüft, so dass auch Malware erfasst wird, welche beispielsweise über
lokale Ports oder VPN-Tunnel ins Netzwerk gelangt ist. Die Appliance, die auf der Debian-GNU/ Linux-Distribution 4.0 basiert, scannt alle Protokolle (z.B. FTP, HTTP, SMTP, POP3, RPC, IRC, TFTP und CIFS/SMB), über die Malware transportiert werden kann. Zudem kommt die Norman Sandbox zum Einsatz, eine Komponente, die auch unbekannte Malware ohne verfügbare Signatur identifizieren kann. Latenzzeiten treten laut Norman keine auf, da Norman Network Protection beim Scannen den Verkehr nicht wie Proxys zurückhält, bis die Prüfung abgeschlossen ist. Preise sind abhängig von der Anzahl User-Lizenzen. Norman Network Protection ist nun auch Info: Norman, als Out-of-the-Box-Appliance erhältlich. www.norman.ch
Ordnender Spamfilter Aus der Schmiede des deutschen ERP-Anbieters Staware kommt ein Spamfilter, der nicht nur lästige Mails abhalten soll, sondern Mails auch automatisch Projekten zuordnen kann. Der Spamfilter ist ein Modul der ERP-Lösung Infocenter und so mit einem zentralen Adressdatenstamm vernetzt. Der Anwender kann definieren, welche E-Mails welchen Projekten zugeordnet werden sollen. Der eigentliche Spamfilter scannt den Inhalt einer Mail nach Kriterien wie Absender, Empfänger, Betreff oder Body. Die Regeln zu diesen Kriterien kann der Admin über eine Maske definieren und Ausund Einschluss-Kriterien festlegen. Der Preis für 100 Anwender: 4000 Euro. Info: Staware, www.staware.de
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Trend Micro hat für kleine Unternehmen, die auf die Windows Small Business Server (SBS) 2008 oder die Essential Business Server 2008 von Microsoft setzen, Worry-Free Business Security 5.1 lanciert. Die aktualisierte Version bietet integrierte Verteidigung und automatischen Schutz vor neuen Webbedrohungen. Ausserdem wurden die Anforderungen an die Administration und die Wartung der Lösung minimiert, wie Trend Micro verspricht. Preise auf Anfrage. Info: Trend Micro, www.trendmicro.ch
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Sicherheit für SBS 2008
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Aus dem Hause des russischen Herstellers S.N. Safe & Software kommt die 2009er-Edition der Sicherheitslösung Safe’n’Sec. Safe’n’Sec verbindet mehrere Schutzmechanismen, von Intrusion Prevention über Personal Firewall und Rootkit Detection bis hin zu Modulen, die auf Kernelebene zugreifen. Der neue Release kommt mit einer Technologie namens Vipo, über die Listen mit vertrauenswürdigen Anwendungen erstellt werden können. Ausserdem gibt es eine BackupFunktion für die Benutzerprofileinstellungen oder eine Installationssperre für Applikationen, die versuchen, sich selbst zu installieren. Safe’n’Sec gibt es in mehreren Versionen ab 21 Euro pro Jahr und Rechner. Info: S.N. Safe & Software, www.safensoft.de
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Safe’n’Sec mit Profil-Backup
Privacy Suite mit Shredder
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Mit der Software Surfsolo von Hersteller Securstar ist es möglich, anonym im Netz zu surfen. Nun hat Securstar angekündigt, einen neuen und schnellen Proxyserver in den USA in Betrieb genommen zu haben. Dank diesem Proxy wird es für die Surfsolo-Nutzer möglich, auch Internet-Inhalte zu nutzen, die eigentlich nur für US-Surfer gedacht sind. Dabei funktioniert Surfsolo ähnlich wie ein VPN, wobei Webaktionen verschlüsselt (256 Bit AES) erfolgen und IP-Adressen nicht zurückverfolgt werden können. Verkauft wird Surfsolo für 70 Euro. Daneben hat Securstar bekanntgegeben, seine Festplattenverschlüsselungslösung Drivecrypt Plus Pack (125 Euro) in Version 3.94b fertiggestellt zu haben. Der Minor Release wartet insbesondere mit mehr Leistung auf. Info: Securstar, www.securstar.com
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Surfsolo öffnet das Web
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Total Protrection for Compliance heisst das neueste Tool von Mcafee. Dieses wurde konzipiert, um die IT-Policies in Unternehmen zu überwachen. Das Packet kombiniert agentengestützte mit agentenlosen Prüfprozessen und soll sich insbesondere durch ein hohes Mass an Integration und Automation auszeichnen. Zur Unterstützung der IT-Manager werden fertige Richtlinien bereitgestellt, welche als Grundlage für eigene Varianten verwendet werden können. Ausserdem unterstützt die Lösung beim Risikomanagement, so Mcafee. Preise für Total Protection for Compliance sind auf Anfrage erhältlich. Info: Mcafee, www.mcafee.com
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2-in-1-Lösung von Clavister
Eine Kombination von Security Gateway und Security Access Gateway hat Clavister mit seiner 6000er Serie lanciert. Dies wird möglich, indem sowohl SecurityGateway- als auch Secure-Access-Gateway-Blades in ein und dasselbe Chassis integriert werden können. Die UTMAppliance kann mit Multi-Gigabit-Performance, hoher Widerstandsfähigkeit und Skalierbarkeit aufwarten. Weiter werden etwa VPN, Firewall oder SSL-VPN/Multifaktor-Authentifizierung unterstützt. Preise für die Highend-Appliances sind auf Anfrage verfügbar. Info: Clavister, www.clavister.de
Trend Micro in Linksys-Routern
Trend Micro hat mit Cisco zusammengespannt, gemeinsam haben die Unternehmen den Home Network Defender herausgebracht. Dabei wurde die Internet-Sicherheitssoftware von Trend Micro in ausgewählte Wireless Router der Cisco-Tochter Linksys integriert. Nebst sicherem Surfen werden auch Funktionen wie Elternkontrolle, um etwa die Zeit des Webzugangs zu regeln, oder Reporting-Funktionen der Netzwerkaktivitäten, um die verschiedenen Aktivitäten im eigenen Netz zu kontrollieren, geboten. Nicht zuletzt ist zudem die Rede von einfacher Bedienung. Integriert wurde Home Network Defender bereits in die Router WRT310N und WRT610N. Der Service kostet 65 Euro pro Jahr. Info: Trend Micro, www.trendmicro.de; Cisco, www.cisco.ch
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F-Secure unterstützt Touchscreens.
Kaum hat 2009 angefangen, Ansonsten kostet Antivirus 2010 präsentiert Gdata bereits sein für einen PC 25, für drei PCs 35 2010er-Lineup. Die Euro. Internetsecurity Virenerkennung soll 2010 (inkl. Firewall) in den neuen Progibt’s für 30 beziedukten praktisch hungsweise 40 Euro. unspürbar erfolgen. Und die speziell für Dies dank neuen Netbooks gebaute Scan-Technologien, Version Internetsecuwelche 80 Prozent rity 2010 für Netweniger Arbeitsspeibooks (mit Installacher beanspruchen. tion ab USB-Stick) Ausserdem wurde gibt’s für einen Gdata hat die eine neue One-ClickRechner für 35 Euro. Preise seiner Oberfläche eingeDaneben gibt es die Sicherheitsführt, welche die für Notebooks lösungen gesenkt. Anzahl der nötigen erweiterte Version Mausklicks zur BedieNotebook Security nung deutlich senkt. 2010 für 50 Euro und Und nicht zuletzt hat Gdata die die alle Funktionen umfassende Verkaufspreise seiner Lösungen Ausführung Totalcare 2010 für 40 gesenkt und das Update für (1 PC) beziehungsweise 50 Euro Kunden der 2009er-Versionen (3 PCs). gratis gemacht. Info: Gdata, www.gdata.de
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F-Secure hat eine Sicherheitssoftware für die Symbian-S60Plattform der fünften Generation lanciert. F-Secure Mobile Security 5 (20 Euro) schützt Smartphones in Echtzeit gegen Viren und kommt mit einer eingebauten Firewall. Mittels Anti-DiebstahlFunktion kann man die Telefone remote sperren. Die Oberfläche kann zudem via Touchscreen bedient werden. Info: F-Secure, www.fsecure.com
Sicherheit 2010
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Schutz für S60-Telefone
Mcafee überwacht Compliance
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Der russische Sicherheitsspezialist Angepriesen wird auch die Kaspersky hat die Version 7 von zentrale Administration, die mit Mobile Security Enterprise Edition der Version 7 möglich wird. Über gezeigt. Versprochen werden das Kaspersky Administration Kit dabei zahlreiche neue Funktikönnen sämtliche Mobiltelefone onen. Unter anderem finden sich eines Netzwerks zentral verwaltet Anti-Diebstahl-Funktionen. Geht werden, wobei Security-Policies ein Gerät verloren, kann der vorab für jedes Handy definiert Nutzer oder der Admin auf dem werden können. Die AdministraGerät gespeicherte tion der Smartphones Daten entweder erfolgt via GPRS, blockieren oder Edge, 3G, Bluetooth gleich komplett oder Wifi. löschen, indem eine Nebst diesen SMS an das Endgerät neuen Funktionen gesendet wird. Neu finden sich die ist auch das Simbekannten Features Watch-Modul. Wird wie Viren- und die Sim-Karte eines Spamscanner oder Geräts ausgetauscht, eine Firewall. schickt das Modul Bei 10 Nutzern eine versteckte kostet die SMS mit der Lösung 12 Euro Kasperskys Mobile neuen Nummer pro User. Security Enterprise Edition an den eigentInfo: Kaspersky, erlaubt die Datenlöschung auf lichen Besitzer www.kasperHandys via SMS-Versand. des Geräts. sky.ch
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Im Mittelpunkt von Barracudas Cebit-Auftritt stand die Einführung der Web Application Firewall 860. Mit dieser sollen Unternehmen ihre Websites effizient vor Datendiebstahl, DOSAttacken und Verunstaltungen schützen können. Angriffe wie SQL-Injection, Cross-Site-Scripting oder Pufferüberläufe werden dabei abgehalten. Ausserdem gewährleistet die Firewall PCIDSS-Konformität (Payment Card Industry Data Security Standard). Ebenfalls präsentiert wurde die Barracuda Spam Firewall 1000, welche für Grossunternehmen mit bis zu 100’000 Mail-Accounts entwickelt wurde. Auf der Firewall finden sich 200 GB Platz für Mail-Protokolle und 750 GB für Nachrichten im Quarantäneverzeichnis. Preise auf Anfrage. Info: Barracuda, www.barracudanetworks.de
SMS für Handy-Diebe
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Sichere Sites mit Barracuda
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2890 Franken kostet das neueste Nas-Modell aus dem Hause Qnap Systems. Das Gerät mit der Bezeichnung Turbo Nas TS-809 Pro bietet für dieses Geld einen Intel Core 2 Duo mit 2,4 Ghz, 2 GB Ram sowie Platz für bis zu acht Sata- beziehungsweise SataII-Festplatten (inkl. Hot-Swap) und somit eine maximale Speicherkapazität von 12 Terabyte. Raid 0, 1, 5, 5+, 6 und J-Bod wird ebenso geboten wie iSCSI mit Thin Provisioning, Festplattenverschlüsselung mit AES 256-Bit, IPFilter mit Network Access Protection und die Möglichkeit, Statusmeldungen via SMS oder Mail zu versenden. Aber auch Wake on Lan, Load-Balancing- und Failover-Funktionen oder die Möglichkeit für das zeitgesteuerte Ein- und Ausschalten finden sich auf der Feature-Liste. Daneben eignet sich der Server für eine breite Palette an Anwendungen. Unter anderem kann das
Turbo Nas als Web Server, Mysql Server, File Server (max. 256 User gleichzeitig), Backup Server, FTP Server, Print Server oder dank dem Xdove-QPKG-Paket auch als Mail Server dienen. Genauso findet sich eine Surveillance
Station, um Bilder von bis zu vier IP-Kameras aufzuzeichnen. An Anschlüssen schliesslich werden 5 USB-, 2 Lan- sowie für die Wartung ein VGA- und ein RS232-Port geboten. Als Betriebssystem setzt Qnap wie üblich auf ein Embedded-Linux-System. Ebenfalls neu von Qnap gibt es einen 19-Zoll-Rackmount-Nas-Server. Dank Intel-CPUs und DDR2Speicher sollen Datentransferraten von über 75 MB/s möglich sein. Ebenfalls vorhanden: Gigabit-Lan für Load Balancing, Failover oder Multiple-IP-Unterstützung, und ausserdem können bis zu acht iSCSI-Geräte verwaltet werden. Ohne Harddisks werden für den Server 2249 Euro fällig, die höchste Ausbaustufe mit 16 Terabyte Speicher kostet Das Turbo Nas TS-809 Pro von Qnap 4299 Euro. bietet Platz für acht Harddisks. Info: Simpex, www.simpex.ch
Stromspar-Server Gerade einmal den Platzbedarf eines DIN-A4-Ordners beansprucht der Server Primergy TX120 S2 aus dem Hause Fujitsu Siemens Computers (FSC). Damit ist er laut Hersteller der kompakteste Server seiner Klasse. Nebst den geringen
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Üppiges Turbo Nas von Qnap
Stromsparend und klein: Primergy TX120 S2 aus dem Hause Fujitsu Siemens Computers.
Abmessungen sowie dem leisen Betrieb streicht FSC zudem insbesondere auch den tiefen Stromverbrauch heraus. Der TX120 S2 soll der erste Server mit Intel CPU sein, der auf die Anforderungen von Energy Star 4.0 vorbereitet ist und verbraucht gemäss FSC weniger Strom als eine Schreibtischlampe. Zu den Spezifikationen: Im Innern arbeitet eine Intel Core 2 Duo CPU, begleitet von maximal 16 GB Ram. Standardmässig gibt es zwei 2,5-Zoll-Harddisk-Bays, weitere zwei Bays sind optional erhältlich. Der Sata-Controller bietet Raid 0, 1 sowie 10 und an Anschlüssen finden sich acht USB-Ports sowie ein Lan- und ein VGA-Anschluss. Der Preis beginnt bei 780 Franken. Info: Fujitsu Siemens, www.fujitsu-siemens.ch
Switches für KMU Netgear hat seine Prosafe-FSMProduktlinie um die drei Modelle FSM726E (390 Franken), FSM7226RS (599 Franken) und FSM7250RS (999 Franken) erweitert. Die Layer 2 Fast Ethernet Switches wurden für KMU konzipiert und zeichnen sich durch eine geringe Bauhöhe (1 HE) sowie einfache Administration aus. Sie bieten 24 (FSM7226RS) beziehungsweise 48 Ports, und die RS-Modelle können mit Stacking und statischem Routing aufwarten. Allen Geräten gemeinsam sind Qualitiy of Service (QOS) und IGMP sowie Sicherheit via ACL (Access Control List), SSH, SSL v3 und IEEE 802.1x portbasierte Authentifizierung. Info: Netgear, www.netgear.ch
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Black Box hat die beiden Produkte Servswitch DVI-D Plus USB 2.0 Extender sowie Servswitch Dual-Link DVI-D Plus USB-Erweiterung lanciert. Bei beiden Lösungen handelt es sich um KVMExtender, die USB 2.0 mit 480 Mbps unterstützen und DVI-D-Videodaten ohne Komprimierung und Verzögerung in Echtzeit über eine Distanz von 400 Meter übertragen können. Somit wird es also möglich, nebst einem Display auch einen USB-Stick, ein CD-Rom oder gar einen DVD-Writer 400 Meter von der Arbeitsstation entfernt mittels USB an den Extender anzuschliessen. Dank dem integrierten USB-Hub können gar vier Peripheriegeräte angehängt werden. Preise auf Anfrage. Info: Black Box, www.black-box.de
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DVI-D-Übertragung über 400 Meter
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Nas-Dongle für USB-Harddisk
Eine USB-Festplatte oder gar einen USB-Stick als Netzwerkspeicher zu verwenden wird dank dem Nas-Dongle von ARP Datacon möglich. Der Dongle ist mit kompletter Nas-Funktionalität ausgestattet und bezieht automatisch eine IPAdresse. Er kann als FTP- Samba-File-, UPNP- und Download-Server verwendet werden oder über den Anschluss an einen Printer anstelle des USB-Speichers auch als Print-Server. Der 7 Zentimeter kleine Dongle kostet 89 Franken. Info: ARP Datacon, www.arp.com
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Unter dem Namen Terastation III hat Buffalo Technology seine KMU-Nas-Produktlinie komplett überarbeitet. Die Speicher wurden mit einem überarbeiteten Board, schnellerem Prozessor und mehr Speicher ausgestattet. Ausserdem wurde am Webinterface gewerkelt. Die Speicher bieten Raid 0, 1, 5 und 10, automatische Festplattenverschlüsselung, Active Directory Support, die Fehlerbenachrichtigung via Mail und ein integriertes Power-Management-System. Insgesamt finden bis zu vier Hot-Swappable-Festplatten Platz. Preise beginnen bei 1199 Euro (inkl. 2 TB Speicher). Info: Buffalo Technology, www.buffalo-technology.de
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KMU-Netzwerkspeicher
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Das MSA2300fc kommt mit Fibre Channel und ist als Sata-II- oder SAS-Variante erhältlich.
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Mit dem gt7725 Thin Client hat HP einen Rechner vorgestellt, der auf die Zusammenarbeit mit Blade Workstations abgestimmt wurde. Der Thin Client liefert dank ATI-Radeon-HD-3200-Grafikkarte und 2,3 GHz AMD Turion Dual Core überdurchschnittlich viel Leistung. Ausserdem soll die maximale Auflösung von 2560x1600 pro Display den Rechner für den Konstruktionsbereich prädestiniert machen. Der Preis für die Maschine: Ab 1167 Franken.
und bis zu 800 GB komprimierten Speicherplatz pro Band sowie eine maximale Datentransferrate von 432 GB pro Stunde. Für grössere Unternehmen ist die neue Single-Node-Option für das Storageworks 9000 Virtual Library System (VLS) gedacht. Dank der Single-Node-Option kann mit einer relativ niedrigen und somit günstigeren Anfangskapazität in das VLS9000-System eingestiegen werden. Später dann kann das Unternehmen die Infrastruktur mittels FC Connectivity Kits zu Multi-Node-Systemen erweitern. Die Single-NodeOption kostet mit 7,5 TB 76’756 Franken. Info: HP, www.hp.com/ch
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THIN CLIENT MIT LEISTUNG
Version, beide Varianten fassen bis zu 60 Terabyte und bieten maximal 255 Snapshots. Preise beginnen bei 6529 Franken. Als günstige Lösung für die Replikation übers Wan präsentiert HP neue Versionen der Disk-toDisk-Backup-Systeme D2D2500 und 4000. Dank einem SoftwareUpgrade wird via Deduplizierungstechnologie die Low-Bandwith-Replikation möglich, bei der deutlich weniger Daten übertragen werden müssen. Das Modell D2D2500 bietet automatisches Backup für maximal sechs Server, die Ausführung D2D4000 erlaubt 16 Server, die neue Software kostet 2228 (D2D2500) beziehungsweise 7802 Franken (D2D4000). Beim Tape Blade 1760c (4458 Franken) wiederum handelt es sich um eine Datensicherungslösung für Unternehmen, die HP Bladesystem c-Class-Enclosures einsetzen. Die Storage Blades bieten LTO-4-Ultrium-Technologie
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HP kann mit einer ganzen Palette an Neuerungen im Speicherumfeld aufwarten. Unter anderem hat HP die Lösung MSA2300fc vorgestellt, wobei die Endung fc für Fibre Channel steht. Das San gibt es als SAS- oder Sata-II-
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HP frischt Speicher-Portfolio auf
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Read-Many-Funktion), um Compliance-Anforderungen gerecht zu werden. Diese Funktion kann auch innerhalb des Dateisystems gezielt auf einzelne Ordner oder gar Dateien angewendet werden. Preise für die Ausführung NS-120 mit 5 Terabyte Speicher dürften im Bereich von 20’000 Euro beginnen. Die maximale Kapazität des leistungsfähigsten Systems liegt derweil bei knapp einem Petabyte. Info: EMC, www.emc2.ch
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hochperformanten Flash-Disks via Fibre Channel Interface wie eine herkömmliche Fibre-Channel-Festplatte installiert und von der Software als StandardLaufwerk verwaltet. Über iSCSI oder Fibre Channel ist es zudem auch möglich, die Systeme an ein San anzubinden. Die Software unterstützt Deduplizierung und Komprimierung für primäre Filesysteme auf Dateiebene, genauso wie File Level Redention (eine Write-Once-
W-Lan mit VPN
Fürs Unternehmensumfeld konzipiert wurde der neue W-Lan Access Point Bintec W1002n aus dem Hause Funkwerk. Das Gerät verfügt über einen integrierten VPN Router, der bis zu 110 gleichzeitige VPN-Tunnels erlaubt und dabei eine hohe Sicherheit gewährleisten soll. Nebst dem Betrieb im Bereich 2,4 und 5 GHz wird zudem auch der 5,8-GHz-Frequenzbereich unterstützt, was den Betrieb mit einer höheren Sendeleistung erlaubt. Ebenfalls vorhanden ist Layer-3-Funktionalität. Der Verkaufspreis für den Access Point liegt bei 369 Euro. Info: Funkwerk, www.funkwerk-ec.com
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EMC hat sein Angebot an UnifiedStorage-Systemen ausgebaut. Zum einen finden sich die Speichersysteme Celerra NS-120, NS480 und NS-960, zum anderen das Gateway NS-G8. Die Systeme basieren auf Clariion CX4 und wurden zur Konsolidierung von Nas, Fibre-Channel-San und iSCSI-Speicher konzipiert. Gemäss Angaben von EMC sind sie zudem als erste Nas-Produkte in der Lage, auch Flash-Speicher aufzunehmen. Dabei werden die
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Nas-System mit Flash Drives
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Tel. +41 (0) 44 317 20 60 • Fax +41 (0) 44 310 20 60 • www.suprag.ch
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Metadaten-Management mit Matchpoint von Itsystems Matchpoint 1.1 ist laut Hersteller Itsystems robust, sicher und hoch skalierbar und kann dazu auch mit neuen Funktionen aufwarten. Vo n M a r c e l W ü t h r i c h
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skalierbar und ausserdem technisch robuster zu sein. Auch wurde im Bereich Sicherheit gearbeitet, so dass nun Berechtigungen zur Vergabe und Nutzung von Metadaten genauer differenziert werden können. Daneben finden sich auch neue Funktionen. Eine davon ist die Möglichkeit, Metadaten aus Web- oder Infopath-Formularen automatisch zu erzeugen. Und dank neuen Rollen-Metadaten ist es möglich, Rollen zentral zu definieren oder Site Collections, Sites, Listen und Ordner rollenbasiert zu taggen. Nicht zuletzt hat Itsystems aber auch an der Benutzeroberfläche gewerkelt. Dadurch ist es etwa
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Xenserver für lau Citrix hat seinen Xenserver in einer kostenlosen Edition für unternehmenskritische Anforderungen angekündigt. Im Gegensatz zu den bereits bekannten, kostenlosen Versionen bietet diese neue Edition den kompletten Funktionsumfang, so Citrix. Zu den enthaltenen Funktionen gehören etwa zentrales Multi-NodeManagement, MultiserverVerwaltung oder die Möglichkeit, virtuelle Maschinen im laufenden Betrieb aufzudatieren. Ebenfalls
möglich ist Live Motion – also die Möglichkeit, virtuelle Maschinen ohne Serviceunterbrechung von einem auf einen anderen Server zu verschieben. Daneben hat Citrix eine neue Produktreihe namens Citrix Essentials für Xenserver und Hyper-V lanciert. Diese stellt zahlreiche Management- und Automatisierungsfunktionen für die Plattformen von Citrix sowie auch von Microsoft bereit. Die Rede ist etwa von Automatisierungsfunktionen für die Anwendungsentwicklungsoder für Bereitstellungsprozesse, der Orchestrierung von Arbeitsabläufen und der nahtlosen Einbindung von Speichersystemen. Der Preis liegt zwischen 1500 und 5000 Dollar pro Server. Info: Citrix, www.citrix.ch
Recovery für Sharepoint Als erste Recovery-Lösung für Microsoft Sharepoint kündigt Kroll Ontrack Powercontrols 5.1 für Sharepoint (Preis auf Anfrage) an. Mit der Software können Administratoren Daten aus einer Sharepoint-Datenbank auffinden und wiederherstellen, so der Hersteller. Dabei werden minimale Wiederherstellungszeiten versprochen. Die wiederherzustellenden Daten können gefiltert werden, und die Integrität der Quell- und Zieldaten wird sichergestellt. Eine Recherchefunktion ermöglicht zudem die Suche nach bestimmten Schlüsselwörtern, Autor, Betreff, Datum und Dateityp. Info: Kroll Ontrack, www.krollontrack.ch
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Citrix hat eine Gratis-Edition des Xenserver angekündigt, welche den vollen Funktionsumfang bieten soll.
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Itsystems hat Matchpoint 1.1 vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Lösung zur Inhaltsverwaltung auf Basis von Sharepoint. Sie kategorisiert und vereint via eine modellbasierte Metadatenverwaltung Informationen aus unterschiedlichen Quellen automatisch und nach standardisierten Kriterien und stellt sie danach in Sharepoint zur Verfügung. Diese Informationen können über Tags Falls nötig, können die Metadaten nach gezielt gesucht werden. dem automatischen Setzen durch den Der neueste Release User manuell ergänzt werden. verspricht nun, hoch
möglich, das Suchinterface beliebig anzupassen oder über ein Kontextmenü Aktionen auf Tags und Suchresultate zur Verfügung zu stellen. Via den Matchpoint 1.1 Datagrid Webpart können zudem Inhalte aus Sharepoint angezeigt, gefiltert, sortiert und durchsucht werden. Zur grafischen Darstellung von Suchresultaten wird .Net 3.5 Charting unterstützt. Zudem kann man über das Composite Webpart auch Daten aus Datenquellen wie ERP- und CRM-Systemen, RSS-Feeds, Google Search oder Flickr anzeigen, und dank dem Template Webpart kann der Anwender Office Templates über Sharepoint verfügbar machen. Matchpoint wird pro Sharepoint Farm und pro Benutzer lizenziert. Die Serverlizenz (gültig für 1 Sharepoint Farm) kostet 20’000 Franken (inkl. 50 Benutzer). Info: Itsystems, www.itsystems.ch
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Neue Produkte
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Mit der Virtual Edition von True Image können virtuelle auf physikalische Server gesichert werden.
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vom Betriebssystem und von installierten Komponenten. Preise für die True Image Virtual Edition sind lediglich auf Anfrage erhältlich. Info: Acronis, www.acronis.ch
Der alternative E-Mail- und GroupwareServer von Kerio Technologies hat das Zertifikat VMware-ready erhalten und ist somit als Virtual Appliance erhältlich. Der Kerio Mailserver ist dank der Zertifizierung mit allen Funktionen der VMwareInfrastruktur kompatibel und interoperabel. Aktuell ist die Software in der Version 6.6 erhältlich. Die Standardversion für 10 User kostet 399 Euro, inklusive Support für 12 Monate. Info: Kerio Technologies, www.kerio.de
Backup und Recovery im Abo
Im Rahmen seines Managed-ServiceProvider-Programms bietet Storagecraft interessierten Partnern die Möglichkeit, dass diese ihren Kunden Disk Based Backup und Disaster Recovery als Managed Service offerieren können. Die Storagecraft-Lösung verspricht, dass Abbilder vom Kunden-Server unabhängig von der verwendeten Hardware wiederhergestellt werden können. Die Wiederherstellung soll in zwei bis drei Stunden erfolgen können, der maximale Datenschutz 15 Minuten nicht übersteigen. Die Konditionen für das Programm sind bei Storagecraft auf Anfrage erhältlich. Info: Storagecraft, www.storagecraft.eu
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Backup- und Recovery-Spezialist Acronis hat im Rahmen der Cebit seine True-Image-Lösung als Virtual Edition erstmals im deutschsprachigen Raum vorgestellt. Mit der True Image Virtual Edition wird es möglich, dass Unternehmen ihre virtuellen Maschinen auf einem physikalischen Server sichern und wiederherstellen können. Dank einem vereinfachten Lizenzmodell erlaubt eine Lizenz dabei das Sichern, Wiederherstellen oder Testen von bis zu 99 Virtual Machines auf einem physikalischen Host. Zusammen mit der Virtual Edition wird zudem auch das Zusatzmodul Acronis Universal Restore ausgeliefert. Dieses ermöglicht die Wiederherstellung erstellter Images auf abweichende – auch virtuelle – Hardware, und dies unabhängig
Kerio ist ready für VMware
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Als «neuartiges Softwareprodukt zum automatischen Abgleich verteilter SAP-Landschaften» preist Realtech die Lösung Syncassist (ab 29’000 Euro) an. Der Syncassist ermöglicht die Synchronisation von Softwareständen zwischen SAP-Projekt- und Produktivumgebungen und soll damit Unternehmen bei der Überführung von Neuentwicklungen in den produktiven Betrieb helfen. Werden in der bestehenden SAP-Landschaft Anpassungen vorgenommen, erhält der Syncassist automatisch die zugehörige Objektliste. Darin aufgeführte Einzelobjekte werden automatisch klassifiziert und anschliessend in die Projektumgebung übernommen. Info: Realtech, www.realtech.de
True Image virtuell
Der Winzip Self-Extractor wird in erster Linie eingesetzt, um gezippte Dateien ohne Aufwand beispielsweise via Mail weiterzugeben. In der nun erschienenen Version 4.0 werden neu auch Archive mit LZMA-, Jpeg-, Wavpack, PPMDund EnhancedDeflate-Inhalten unterstützt. Optional können Archive zudem auch mit 256-Bit-AES-Verschlüsselung gesichert werden. Eine Einzel-Lizenz von Winzip Self Extractor 4.0 wird für rund 40 Euro verkauft. Info: Globell, www.winzip.de
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Hilfe beim SAP-Abgleich
Winzip mit erweiterter Archiv-Unterstützung
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Virtualization deutlich erweitert werden können. Applikationen können mit der Lösung OnDemand gestreamt und virtualisiert werden. Traditionelle und virtuelle Ressourcen beliebiger Anbieter werden dabei dynamisch einem Anwender beziehungsweise Endgerät zugeteilt und das Workspace Management erfolgt benutzerdefiniert und personalisiert. So werden laut Hersteller nicht nur die Infrastrukturkosten reduziert, auch das Lizenzmanagement wird vereinfacht. Eine offene Architektur soll darüber hinaus die Kompatibilität sicherstellen. Die Suite wird in den nächsten Wochen verfügbar sein, Preisangaben fehlten bis Redaktionsschluss. Info: Symantec, www.symantec.ch
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basierte Umgebungen, virtuelle Desktops oder clientseitige Hypervisor unterstützt. Dank der Tatsache, dass Informationen von der zugrunde liegenden IT-Infrastruktur abgekoppelt werden können, ist es einfacher, diese zu verwalten, zu schützen und automatisch zu kontrollieren. Die Möglichkeiten, wie Software an den Endpunkten bereitgestellt und verwendet sowie vom Admin verwaltet wird, sollen Endpoint Virtualization hilft, die IT-Infrastruktur dank Syzu verwalten, zu schützen und automatisch mantec zu kontrollieren. Endpoint
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Eine neue Lösung fürs Workspace Management hat Symantec in der Pipeline. Symantec Endpoint Virtualization soll in der Lage sein, unterschiedlichste ITKomponenten bereitzustellen. So werden nebst klassischen Endgeräte-Arbeitsplätzen auch Computing-Umgebungen wie server-
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Verwaltungs-Lösung für gemischte Umgebungen
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Marktübersicht
Blade-Server
Viel Server auf kleinem Raum Blade-Server werden immer beliebter. Infoweek zeigt, was die fünf grössten Hersteller für KMU zu bieten haben. Vo n M i c h e l Vo g e l
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er Servermarkt steckt in einer Krise. Laut den Marktforschern von IDC mussten 2008 viele Hersteller einen deutlichen Absatz- und Umsatzrückgang hinnehmen. Vor allem gelitten hat in den letzten Monaten das Geschäft mit x86-Servern. Die triste Bilanz können gemäss IDC nur die BladeServer aufpolieren. Im Vergleich zum Vorjahr
stieg der Erlös mit Blade-Servern um rund 33 Prozent auf 5,4 Milliarden Dollar. Dominiert wird der Markt von HP. Aber auch Dell, Fujitsu Siemens Computers (FSC), IBM und Sun Microsystems sind gut positioniert. Neu in den Markt einzusteigen versucht Cisco, das eigene Blade-Server angekündigt hat. Ausserdem gibt es noch einige weitere, kleine Hersteller.
Blade-Server auf dem Vormarsch
Wieso dieser regelrechte Boom? Es gibt verschiedene Gründe, die aktuell für einen BladeServer und gegen ein herkömmliches Gerät sprechen. Einer liegt in ihrer kompakten Grösse, sie sind deutlich kleiner als konventionelle Lösungen. Ausserdem verspricht man sich von Blade-Servern im Vergleich zur Konkurrenz grosse Energieeinsparungen. Dafür sorgen weniger, aber umso grössere Lüfter und eine deutlich reduzierte Anzahl an Netzteilen. Die grössten Vorteile und der Hauptgrund für den Vormarsch der Blade-Server ist aber die Virtualisierung, worauf sie eigentlich zugeschnitten sind. Wo Licht ist, ist aber auch Schatten. Wer sich für Blade-Server entscheidet, muss unter Umständen wegen der kompakteren Bauweise neue Energie-, Kühl- und Klimaanlagen im Rechenzentrum anschaffen. Ausserdem handelt es sich um proprietäre Lösungen. Das heisst, es können keine Blades von Hersteller X in Chassis von Hersteller Y eingesetzt werden und umgekehrt.
MarktüBerSicht Blade-SerVer herSteller Server Blade prozessoren cpu-cache chipsatz Max. arbeitsspeicher Max. Massenspeicher Solid-State-disk-option raid Grafik Betriebssysteme (vorinstalliert)
dell poweredge M600 2x Dual oder Quad Core Intel Xeon 5000 Series bis zu 2x 6 MB Intel 5000P 64 GB (667 MHz) 2x 300 GB SAS oder 2x 120 GB SATA (2x 25 GB oder 2x 50 GB) 0/1/2 ATI RN50 (32 MB Ram) Windows Server 2003 R2 und 2008, Windows Small Business Server, Red Hat Enterprise Linux 4.5 und 5.2, Suse Linux Enterprise Server 9 und 10, Vmware ESX
FujitSu SieMenS coMputerS BX620 S4 2x Dual oder Quad Core Intel Xeon 5000 Series bis zu 2x 6 MB Intel 5000P 32 GB (667 MHz) 2x 146,8 GB SAS oder 2x 120 GB SATA
integrierte hypervisor Management-Software preis pro Blade
ESXi 3.5, Hyper-V, Xen Dell Openmanage ab Fr. 2689.–
ESX 3i, Hyper-V, Xen Serverview Suite ab Fr. 1870.–
Blade chassis Max. anzahl Server Blades/einbauschächte datenübertragung
poweredge M1000e 16 10 Gbit Ethernet, 4 Gbit Fibre Channel Pass Through
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anschlüsse redundante teile
2x USB, 1x VGA Bis zu 9 Lüfter/6 Netzteile
2x USB, 2x PS/2 und 2x VGA 2 Lüfter/bis zu 4 Netzteile
preis chassis Stromverbrauch Gewicht (chassis/Blade) Grösse (chassis, hxBxt, in Millimeter) Support-Service (Standard) Garantie info
ab Fr. 6600.– k.A. 79,8 kg/6,2 kg 440x447x754 24/7, 4 Stunden Reaktionszeit 3 Jahre Next Business Day (Standard) www.dell.ch
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= ja,
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0/1 ATI ES1000 (16 MB Ram) Windows Server 2003 und 2008, Windows Essential Business Server 2008, Red Hat Enterprise Linux 5, Suse Linux Enterprise Server 10
= nein; k.A. = keine Angaben
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Marktübersicht
Blade-Server
bis zu 800 Gb pro server-blade
So weit die Vor- und Nachteile sowie die wichtigsten Fakten zu Blade-Servern. Kommen wir nun zu aktuellen Angeboten für kleinere und mittlere Unternehmen. In der Infoweek-Marktübersicht finden sich fünf Blade-Lösungen der grössten Hersteller, die wie bereits erwähnt Dell, FSC, HP, IBM und Sun Microsystems heissen. Darin enthalten sind sowohl Angaben für Server-Blades wie für Blade-Chassis. Wir haben uns, um den Vergleich der einzelnen Modelle einfacher zu gestalten, nur auf solche mit Intel-Prozessoren beschränkt. Alle Hersteller hätten auch noch andere Server mit AMDoder vereinzelt auch Suns Ultrasparc-Prozessoren im Angebot. Betrachten wir als Erstes die Server-Blades. Bei allen fünf Herstellern können je nach Bedarf zwei Dual- oder zwei Quad-Core-Prozessoren der Intel-Xeon-5000-Serie in die Blades eingebaut werden. Die haben bis zu 12 MB Cache und sind bis zu 3,4 GHz schnell. So weit
hewlett-packard proliant bl460c server blade 2x Dual oder Quad Core Intel Xeon 5000 Series bis zu 2x 6 MB Intel 5000P 64 GB (667 MHz) 2x 300 GB SAS oder 2x 250 GB SATA
die gemeinsame Basis, erste Unterschiede gibt es bereits beim Arbeitsspeicher. Die Blades von Dell, HP und Sun bieten bis zu 64 GB Ram, bei FSC liegt das Limit bei 32 GB, bei IBM bei 16 GB. Beim Massenspeicher dasselbe Bild. Auch hier liegen Dell, HP und Sun deutlich vor der Konkurrenz und bieten maximal bis zu 800 GB Kapazität pro Server-Blade (Sun). IBM bietet optional Platz für bis zu fünf Harddisks, womit man fast zu Sun aufschliessen würde. Bei Dell, IBM und Sun können auch Solid State Disks (SSDs) eingesetzt werden und zwar bis zu 4x 32 GB (Sun) oder 2x 50 GB (Dell). Ein grosser Vorteil der Blade-Server ist ihre auf Virtualisierung ausgerichtete Architektur. Infoweek hat deshalb auch ein Auge auf die integrierten Hypervisor geworfen. ESX von Vmware wird durchgehend angeboten, allerdings in unterschiedlichen Versionen und Varianten. Dell, FSC und HP unterstützen zusätzlich Microsofts Hyper-V und Xen, Sun ausserdem noch den XVM-Server Hypervisor.
Bei der Auswahl eines Blade-Chassis stellt sich sehr früh die Frage, wie viele ServerBlades verbaut werden können. Bei Dell und HP sind das bis zu 16, IBM bietet Platz für 14, FSC und Sun für 10. Bei Sun erklärt sich das Defizit durch die Server-Blades mit der grössten Speicherkapazität, bei FSC durch die kompakteste Bauweise aller. Ein einheitliches Bild zeigt sich bei der Datenübertragung: Ein 10Gbit-Ethernet-Anschluss ist Standard. Was bisher noch nicht betrachtet wurde, sind die Preise. Das ist sowohl bei den Chassis wie den Blades nicht so einfach, die Kosten sind je nach gewünschter Ausstattung sehr unterschiedlich. Am günstigsten sind die Server-Blades von FSC und Sun, die in der Grundausführung bereits ab rund 1800 Franken zu haben sind. Die günstigsten Blade-Chassis stammen ebenfalls von diesen beiden Herstellern und kosten um die 5700 Franken. BladeServer gibt es also auch schon für kleinere Unternehmen zu ganz attraktiven Preisen.
0/1 ATI RN50 (32 MB Ram) Windows Server 2003 R2 und 2008, Win. Business Server 2003 R2, Red Hat Enterprise Linux, Suse Linux Enterprise Server, Sun Solaris, Vmware ESX
ibM bladecenter hs21 2x Dual oder Quad Core Intel Xeon 5000 Series bis zu 2x 6 MB Intel 5000P 16 GB (667 MHz) 2 x 146,8 GB SAS (optional bis zu 5 HDs) (2x 15,8 GB) 0/1/1E/5 ATI Radeon ES1000 (16 MB Ram) Windows Server 2003, Red Hat Enterprise Linux 3 und 4, Suse Linux Enterprise Server 9, Netware 6.5, Solaris 10
sun MicrosysteMs blade X6250 server Module 2x Dual oder Quad Core Intel Xeon 5000 Series bis zu 2x 6 MB Intel 5000 MCH; ESB2 64 GB (667 MHz) 4x 200 GB SAS (4x 32 GB) 0/1/5/10 AST2000 (8 MB Ram, 128 MB shared) Windows Server 2003 und 2008, Red Hat Enterprise Linux 4.6 und 5.1, Solaris 10, Suse Linux Enterprise Server 9 und 10
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ESX 3.5, XVM Server ILOM, XVM Ops Center ab Fr. 1820.–
bladesystem c7000 enclosure 16 10-Gbit-Ethernet
bladecenter h 14 10-Gbit-Ethernet, Fibre-Channel, Infiniband, Myrinet, iSCSI 2x USB Bis zu 4 Hot-swap-Netzteile, 2 Lüfter (Standard), Optionales Management-Modul ab Fr. 8150.– k.A. 41 kg/5,4 kg 400x483x767 24/7, 4 Stunden Reaktionszeit 3 Jahre vor Ort www.ibm.ch
blade 6000 chassis 10 10 Gbit Ethernet, 4 Gbit Fibre Channel
1x USB 2.0 Hot-plug-Kühlung und Power-Supplies, Interconnect Module, Administrator Management Module ab Fr. 6925.– 450 W (Chassis mit einem Blade) 87 kg/4,9 kg 442x447x813 24/7, 4 Stunden Reaktionszeit 3 Jahre vor Ort Next Business Day www.hp.com/ch
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Vergleichstest Desktop-Virtualisierung
Virtualisierte Arbeitsplätze auf zwei Arten Citrix und VMware bieten mit Xendesktop und View zwei Desktop-Virtualisierungslösungen mit unterschiedlichem Ansatz. Unser Vergleichstest zeigt Stärken und Schwächen. Vo n M a r t i n K u p p i n g e r
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as Konzept der Desktop-Virtualisierung verspricht eine optimierte Bereitstellung von Desktop-Umgebungen – zentral verwaltet und gespeichert, aber dennoch mit hoher Flexibilität. Mit Citrix und VMware gibt es zwei Unternehmen, die um die Vorherrschaft in dem Markt ringen. Doch wer ist heute besser, und wer hat die besseren Konzepte? Diese Frage ist schon deshalb spannend, weil sich die beiden Unternehmen diesem neuen Markt aus unterschiedlichen Richtungen genähert haben. Citrix hat eine lange Historie in der Bereitstellung von Desktops und Anwendungen über seine Presentation Server, also die Terminal-Server-Umgebung. VMware ist dagegen das Unternehmen, das den Markt für Virtualisierung entscheidend mitgeprägt hat. Mit der Übernahme von Xensource hat sich Citrix allerdings schon vor längerer Zeit in den Virtualisierungsmarkt bewegt. Selbst der
In Kürze · Mit Desktop-Virtualisierung lassen sich Probleme im DesktopManagement lösen. · Betriebssystem und Applikationen werden auf dem Server virtualisiert und für die Clients bereitgestellt. Die Unterstützung von OfflineClients ist noch nicht ausgereift. · Die Lösung von Citrix überzeugt durch die Kombination von Desktop- und Applikationsvirtualisierung, VMware punktet beim Virtualisierungsserver.
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klassische Presentation Server wird inzwischen als Xenapp vermarktet. Auf der anderen Seite hat VMware sein Portfolio längst über die Virtualisierung auf Systemebene hinaus erweitert und bedrängt Citrix im Desktop-Markt.
Desktop-Virtualisierung
zukünftig immer mehr Einfluss auf die Strategien für die Desktop-Virtualisierung haben. Das gilt sowohl für die Desktop-Virtualisierung mit der Option auf eine Lieferung solcher Systeme aus dem Internet, beispielsweise von spezialisierten Service-Anbietern, als auch für die Bereitstellung von Anwendungen, die in der Zukunft ebenfalls virtualisiert aus der Cloud kommen können.
Gleichzeitig wird der Markt für Desktop-Virtualisierung auch deshalb immer wichtiger, weil damit die Hoffnung auf die Lösung vieler der heute bestehenden Herausforderungen im Desktop-Management verbunden ist. Zentral verwaltete und bereitgestellte Desktops lassen die Anwender darauf hoffen, dass sie das komplexe Management dezentraler Umgebungen vereinfachen können. Die Desktop-Virtualisierung selbst zielt dabei auf die Bereitstellung von BetriebssystemUmgebungen in Form virtualisierter Systeme ab, die auf den Clients bereitgestellt werden. Sie muss allerdings im Zusammenhang mit zwei anderen Funktionen wie das Pooling können flexibel für Citrix Xendesktop-Umgebungen definiert werden. Themen betrachtet werden. Da ist zum einen die Anwendungsvirtualisierung, also die Lieferung von Anwendungen in abgeschotteten Während das erste der beiden Themen in Umgebungen in Systeme hinein, um diese einem Konzept zur Desktop-Virtualisierung nicht mehr lokal installieren zu müssen. Die eine zentrale Rolle spielt, weil sich nur bei Bereitstellung von Anwendungen ist eine der optimierter Anwendungsbereitstellung auch spannendsten Herausforderungen, da es mit wirklich die versprochenen Vorteile realisieren dem nackten Betriebssystem noch längst nicht lassen, ist die Lieferung von Anwendungen und getan ist. Desktops aus der Cloud noch etwas ZukunftsDas zweite Thema ist das viel diskutierte musik. Sie muss aber zumindest in den Strate«Cloud Computing», also die Bereitstellung gien und Konzepten angedacht werden, um von Diensten über das Internet. Dieses wird sich die erforderliche Offenheit zu erhalten.
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Vergleichstest Desktop-Virtualisierung
Möglichkeiten und Grenzen
TesTsieGer Ein Vergleich zwischen zwei so komplexen Infrastrukturen für die Desktop-Virtualisierung, wie sie VMware View und Citrix Xendesktop darstellen, führt fast zwangsläufig zu einem Patt. So zeigt sich auch hier, dass beide Anbieter Stärken und Schwächen haben, die sich je nach Anforderungen entscheidend auf das Ergebnis auswirken können. Insgesamt hat Citrix durch seine Stärken bei Desktops und den Anwendungen und die Partnerbasis in diesem speziellen Bereich bei einem Gesamtvergleich die Nase aber leicht vorn – vor einer Entscheidung sollte man aber auf jeden Fall beide Lösungen gründlich evaluieren.
Citrix Xendesktop
Positiv + Gute Integration mit Citrix Xenapp + Gute Partner-Infrastruktur für das Client Lifecycle Management + Einfach nutzbare Assistenten und gute Konfektionierung der virtuellen Desktops Negativ – Komplexe Infrastruktur erforderlich Hersteller/Anbieter Citrix, www.citrix.com
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VMware View
Positiv + Starke Funktionalität bei den Virtualisierungsservern + Sehr interessantes Konzept für die Druckerunterstützung + ADAM-Datenbank für eigene Konfigurationsinformationen Negativ – Komplexe Infrastruktur erforderlich Hersteller/Anbieter VMware, www.vmware.com Preis auf Anfrage Wertung Funktionalität Bedienung Preis/Leistung Gesamt
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Dass man auch bei der Desktop-Virtualisierung noch einige Aufgaben zu lösen hat, zeigt sich am deutlichsten am Status der Unterstützung von Offline-Clients, also von Systemen, bei denen die virtuelle Maschine eben nicht zur Laufzeit bereitgestellt wird. Während diese Funktionalität bei VMware derzeit zwar schon verfügbar, aber noch im «experimentellen» Modus ist, ist sie bei Citrix für die zweite Jahreshälfte geplant, dann unter Verwendung eines Client-Hypervisors, auf dem die virtuelle Instanz ausgeführt wird. Mit anderen Worten: Noch zielt das Konzept vor allem auf Benutzer ab, die fest und mit ausreichenden Bandbreiten mit dem Netzwerk verbunden sind. Der nächste Schritt steht aber, immerhin, bevor. Nicht zu unterschätzen sind auch die Herausforderungen für die Anpassung der virtuellen Umgebungen. Solange man mit sehr homogenen Clients arbeitet, funktionieren die Konzepte der Desktop-Virtualisierung gut. Beide Anbieter können mit individuellen Einstellungen der Benutzerumgebung gut umgehen, wobei beide auf Windows-Gruppenrichtlinien aufsetzen. Wenn man aber eine stärkere Individualisierung der Zielsysteme benötigt, braucht man ergänzende Lösungen. Sowohl Citrix als auch VMware unterstützen dabei die Anwendungsvirtualisierung als einen Ansatz. Citrix profitiert aber auch von seiner Stärke bei TerminalServern, die als Option in diesem Umfeld natürlich auch genutzt werden können. Ein weiterer Vorteil von Citrix ist, dass das Unternehmen im Gegensatz zu VMware über viele etablierte Partnerschaften mit Anbietern von Client-Lifecycle-Management-Lösungen verfügt, angefangen von der Softwareverteilung über die Inventarisierung bis hin zum Lizenzmanagement. Zumindest die beiden letztgenannten Funktionen sind auch bei der Desktop-Virtualisierung weiterhin relevant, während die Notwendigkeit für das Softwareund Konfigurationsmanagement ja verschwinden soll. Allerdings bleiben im Blick auf die Softwareverteilung doch Zweifel bestehen, da die Anwendungsvirtualisierung zwar eine Option ist, aber keineswegs in allen Anwendungssituationen ausreicht. Ein weiteres Feld, in dem beide Hersteller noch an Optimierungen arbeiten, ist die Unterstützung von Druckern, USB-Geräten und Audio/Video, also «Streaming Media». Beide haben inzwischen für wesentliche Bereiche interessante Lösungen. Während VMware bei der Druckerunterstützung einen leichten Vorteil hat und Citrix daran noch arbeitet, ist Citrix wiederum bei Audio/Video sehr gut aufgestellt. Citrix wird in absehbarer Zeit sogar eine
in das ICA-Protokoll integrierte Voip-Unterstützung anbieten und damit einige neue Optionen eröffnen.
Citrix Xendesktop
Wie VMware zielt Citrix mit dem Xendesktop auch auf den Ersatz des klassischen Desktops. Allerdings wird das Produkt eher als ein Element in einer Gesamtstrategie gesehen, in der beispielsweise auch Xenapp eine wichtige Rolle spielt und in der der maximale Nutzen durch eine sinnvolle Kombination unterschiedlicher Ansätze der Bereitstellung von DesktopUmgebungen und Applikationen erreicht wird. Die Umgebungen werden aus dem DesktopBetriebssystem, dem Benutzerprofil und den Anwendungen von einem Provisioning-Server «zusammengebaut». Dabei wird standardmässig auf nur eine Instanz (oder wenige Instanzen, beispielsweise mit unterschiedlichen Windows-Versionen oder Service Packs) des Betriebssystems aufgesetzt, die als Vdisk bezeichnet wird. Interessant ist, dass das System nicht nur den eigenen Xenserver unterstützt, sondern diese Umgebungen auch auf Fat Clients, auf Microsofts Hyper-V oder auch den ESX Server von VMware liefern kann. Citrix bietet in diesem Bereich deutlich mehr Flexibilität als VMware. Die Konfiguration in einer einmal vorbereiteten Infrastruktur wird durch verschiedene Administrationswerkzeuge unterstützt. Die Definition und das Deployment von virtuellen Desktops lassen sich mit Hilfe von Assistenten durchführen, so dass diese Aufgabe schnell und einfach zu bewältigen ist. Alles in allem ist Citrix Xendesktop ein durchdachtes Produkt, dem man die Erfahrungen des Herstellers in der Bereitstellung von Desktop-Umgebungen deutlich anmerkt – aber auch, dass die Integration der XensourceWelt mit klassischen Citrix-Umgebungen inzwischen weit vorangeschritten ist.
VMware View
VMware View ist der Nachfolger der zunächst als VDI (Virtual Desktop Infrastructure) bezeichneten Lösung. Im Gegensatz zu Citrix nutzt VMware für die einzelnen Clients seine Cloning-Funktionen. Ein solcher Ansatz wird von Citrix zwar auch unterstützt, ist aber nicht Standard. Jedes System basiert auf einem Master, von dem eine Replica erzeugt wird, aus der heraus dann wiederum sehr schnell sogenannte Linked Clones generiert werden können. Bei diesen werden wiederum die Betriebssystemund die Benutzereinstellungen in unterschied-
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Test Center
Vergleichstest Desktop-Virtualisierung
TesT DigesT
Die Verwaltungsschnittstelle für die verschiedenen Clients in der VMware-Viewinfrastruktur.
liche virtuelle Disks getrennt. Bei den Zielen für die virtuellen Desktops werden neben dem hauseigenen ESX-Server beispielsweise auch Blade-Systeme genannt. Bei den Terminaldiensten werden allerdings nur die Windows Terminal Services unterstützt, nicht aber Citrix Xenapp. Das dürfte manche Kunden mit bestehender Citrix-Infrastruktur abschrecken. Interessant ist, dass VMware auch auf die Unterstützung von Protokollen wie PC-over-IP und die Zusammenarbeit mit neuen Anbietern wie Teradici setzt. Auch VMware setzt auf eine enge Integration mit bestehenden Microsoft-Infrastrukturen. Systeme können im Active Directory automatisch erzeugt werden. Für die eigenen Konfigurationsinformationen wird eine ADAMDatenbank genutzt, um keine Änderungen am Schema des Active Directory vornehmen zu müssen. Es gibt aber auch kleine Schwächen. So müssen die Active-Directory-Container für Computer manuell ausgewählt werden und lassen sich nicht aus Listen wählen. Stärken hat das Unternehmen im Management der Virtualisierungsserver, die in einer solchen Infrastruktur benötigt werden. Der ESX Server zählt zweifelsohne zu den ausgereiftesten Lösungen am Markt. Gelungen ist auch das Pooling von virtuellen Systemen und die Unterstützung von persistenten Systemen, die Benutzern fest zugeordnet sind. Citrix bietet hier zwar vergleichbare Funktionen, die Verwaltung hat VMware aber insgesamt etwas besser gelöst.
Komplexität nicht zu unterschätzen
Den Schritt hin zur Desktop-Virtualisierung darf man nicht unterschätzen. Weder Citrix noch VMware liefern ein einzelnes Produkt. Vielmehr benötigt man eine ganze Infrastruktur, weil die virtualisierten Systeme wiederum
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Server wie den Xenserver oder den ESX Server benötigen. Hinzu kommt die Storage-Infrastruktur, die aufgebaut werden muss. Zudem kann man die Desktop-Virtualisierung nicht ohne Terminaldienste und andere Ansätze für die Anwendungsbereitstellung betreiben. Entsprechend gibt es bei beiden Herstellern auch unterschiedliche Administrationsschnittstellen, mit denen man sich auseinandersetzen muss. Ohne intensive Planung lässt sich die Desktop-Virtualisierung nicht effizient umsetzen – der Schritt ist sicher deutlich grösser als hin zu klassischem Desktop-Management mit lokalen Systemen, verspricht aber auch manche Vorteile.
Wer hat das bessere Konzept?
Beide Anbieter haben für den Schritt hin zur Desktop-Virtualisierung interessante Ansätze zu bieten. Insgesamt macht das Konzept von Citrix den etwas besseren Eindruck, vor allem durch die Integration mit Xenapp und die resultierende hohe Flexibilität für die Anwendungsbereitstellung. VMware wiederum punktet insbesondere bei den Virtualisierungsservern. Anders formuliert: Die Historie der beiden Hersteller wirkt sich immer noch aus. Ein Pluspunkt für Citrix ist zudem die grössere Partnerbasis im Bereich des Client Lifecycle Management, die für solche Umgebungen weiterhin von Bedeutung ist. Letztlich haben aber die Lösungen beider Anbieter einige Stärken und einige Schwachstellen, so dass man vor einer Entscheidung in jedem Fall eine detaillierte Evaluation der Produkte durchführen sollte. Denn auch die «kleinen» Unterschiede wie das Management von Druckern oder von Audio/Video, ebenso wie die unterstützten Plattformen, können und werden oft den Unterschied ausmachen.
iX hat sich in der März-Ausgabe 2009 dem Thema Nettops gewidmet: Die Architektur der besonders kostengünstigen, aber eher leistungsschwachen Mini-Notebooks hält nun auch auf dem Desktop Einzug: Intels Atom-Prozessor ermöglicht stromsparende Billigrechner, die für die alltägliche Büroarbeit genügen. Verglichen wurden drei Modelle von Asus (Eee Box B202), MSI (Windpc) und Shuttle (X27D). Der Asus-Nettop (Preis 300 Euro) glänzt mit kompakter Bauweise und leisem Betrieb, seine Atom-N270-CPU bietet aber im Gegensatz zum Atom N230 des MSI-Geräts keine 64-Bit-Unterstützung beim Speicherzugriff. Dafür ist der MSI Windpc zwar besonders günstig (250 Euro), aber auch relativ gross und schwer. Der Pluspunkt des Shuttle X27D (Barebone 210 Euro) ist die Dual-Core-CPU: Als einziges der getesteten Modelle wartet der Shuttle mit einem Atom 330 auf. Das Us-Magazin Windowsitpro schwärmt von Lansweeper: Das Inventory-, Reporting- und PCAdministrationstool wurde in der Märznummer mit dem Maximum von fünf Punkten bewertet. Das Programm erstellt ein Inventar der installierten Hardware und Software, informiert über Probleme wie nicht autorisierte Administratoren und übervolle Harddisks und sorgt für die vorschriftsgemässe Handhabung von Softwarelizenzen. Lansweeper arbeitet mit einer webbasierten Dashboard-Oberfläche und benötigt einen Server mit Microsofts Internet Information Services, .Net Framework 2.0 und entweder SQL Server 2000 oder Express. Positiv beurteilt der Test auch die integrierten Troubleshooting-Tools für Helpdesk-Mitarbeiter und vor allem den Preis: Die Basisversion ist gratis, die Premium-Edition kostet 150 Dollar. Der Vergleichstest in Network Computing 3/2009 befasst sich mit vier storage-Appliances: Neben Produkten wie dem Altos Easy Stor und dem DS508 von Synology (erhielt die Empfehlung der Redaktion) hat die Zeitschrift auch die Software-Appliance DSS 5.0 von Open-E, mit der sich ein PC-Server in ein vollwertiges Nas-/San-Gerät verwandeln lässt, und das Midrange-System Celerra NX von EMC unter die Lupe genommen. Die Preisspanne reicht von 730 bis 22’000 Euro. Das Fazit: Von der Kapazität her brauchen sich die sohoorientierten günstigen Geräte nicht zu verstecken, die zahlreichen multimediaorientierten Funktionen dieser Klasse sind im Unternehmensumfeld jedoch überflüssig. Die professionellen Systeme überzeugen dagegen durch «weitaus höhere I/O-Leistungen» und kommen mit grossen Benutzerzahlen zurecht.
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CIO-Interview: Bojan Jokic, Kuoni
«Kuoni investiert momentan sehr viel Geld» Kuoni hat sich in den vergangenen Jahren neu aufgestellt. Davon blieb auch die IT nicht verschont. Über die Änderungen spricht CIO Bojan Jokic im Infoweek-Interview. Das IntervIew
I
führte
alIna huber
nfoWeek: Wie ist die Kuoni-IT organisiert? Bojan Jokic: Wir haben uns in den vergangenen Jahren neu aufgestellt. Wir sind vom Konzept geografisch isolierter Geschäftseinheiten abgekommen und zu einer global vernetzten Organisation geworden. Unsere ITLeute erfüllen ihre Funktionen und Aufgaben also länderübergreifend. 2007 hat sich Kuoni neu mit den strategischen Geschäftsdivisionen «Style», «Smart» und «Destinations» nach Sparten aufgestellt. Auch die IT wird um diese Bereiche herum organisiert. Wir haben sogenannte Business IT Manager, die jeweils zu einer dieser drei Divisionen gehören. Sie sind die Verbindung zwischen IT und den Divisionen. Sie liefern Services, Projekte sowie Support und kümmern sich um die Basis-IT-Dienste. Darüber hinaus haben wir vernetzte Funktionen, über die einzelnen Bereiche hinaus. Dazu gehören beispielsweise das Projekt-Management, ITOperationen, Shared Development und Shared Application Support.
gleichen Hardware- und Softwarestandards sowie weitgehend auch dieselben BusinessSysteme über alle verschiedenen Divisionen hinweg. Ein IT-Verantwortlicher kann also nicht entscheiden und machen, was er will? Nein, er ist für die Koordination zwischen der IT und den Geschäftseinheiten zuständig. Die Strategie oder die eingesetzten Applikationen beispielsweise sind weltweit einheitlich. Wir haben ein Komitee, das aus dem Senior Management der Kuoni-IT besteht und 15 Personen umfasst. Es setzt sich aus verschiedenen Management-IT-Positionen zusammen. Wir als Komitee bestimmen die IT-Strategie, die Ziele, Prioritäten, Standards, Architekturen und Applikationen.
Wie funktioniert die IT in den Agenturen, die Kuoni-Reisen verkaufen, aber nicht zur KuoniGruppe gehören? Unsere Aufgabe ist es, unsere Services all unWie viele Leute arbeiten bei Kuoni in der IT? seren Kunden, sprich Agenturen und EndkunWir beschäftigen rund den, zur Verfügung zu 230 IT-Personen weltstellen. Wir müssen die weit, davon arbeiten 70 Verfügbarkeit und ZuverKuonI-IT In KüRZE lässigkeit unserer Sysin der Schweiz. Sie sind in Zürich, Bern und Genf teme sicherstellen. Die · 230 Mitarbeiter weltweit, davon stationiert. Die 230 MitInfrastruktur der einzel70 in der Schweiz arbeiter teilen sich zu nen Partner ist allerdings · IT ist länderübergreifend orgaeinem Drittel auf die Bederen eigene Sache. nisiert reiche Entwicklung, Ope· 6 grosse Rechenzentren weltweit rations und Support auf. Wie stark ist die Zusam· IT-Budget höher als 2008 menarbeit zwischen der · Vermehrt Einkauf geschäftskriBenutzen die verschieIT und anderen Busitischer Applikationen denen Divisionen dieselness-Abteilungen? · Momentan Implementierung einer paneuropäischen Telepreben Systeme? Wie arbeiEs ist ein Zusammensence-Lösung von Avaya ten sie zusammen? spiel, Business ist IT und Wir verfügen über die IT ist Business. Wir ver-
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JokIc trat 1999 beI kuonI eIn, als cIo In skanDInavIen. seIt aprIl 2006 amtet er als cIo Der gesamt e n k u o n I - g r u p p e . vo r s e I n e m w e c h s e l z u k u o n I w a r J o k I c a l s Itmanager operatIons für maersk DfDs tr a v e l , e I n e to c h t e r f I r m a D e s D ä n I s c h e n g r o s s k o n z e r n s a. p. m o l l e r -m a e r s k g r o u p , t ä t I g . e r s t a r t e t e a l s It s y s t e m c o n s u l t a n t f ü r m a e r s k DfDs tr a v e l . J o k I c h a t an Der unIversItät belgraD aIr tr a n s p o r t a t I o n e n g I n e e r I n g s t u D I e r t .
folgen gemeinsame Ziele und arbeiten zusammen daran, diese zu erreichen. Was sind Ihre Ansprüche bezüglich der Verfügbarkeit der Systeme? Eine 24/7-Verfügbarkeit ist heute eine Standardanforderung, insbesondere für alle «Mission-Critical»-Systeme. Wir müssen die Kunden beim ersten Mal von unseren Services überzeugen, von daher kommt gar ein Systemausfall nicht in Frage. Besonders wichtig ist auch die Verfügbarkeit unserer Systeme im Internet. Zudem haben wir in einigen Ländern Call Center, die 24 Stunden geöffnet sind. Auch ihre Systeme sind also «mission critical». Wo betreiben Sie 24-Stunden-Call-Center? In Skandinavien betreiben wir eine Airline und müssen natürlich auch 24 Stunden verfügbar sein. In der Schweiz und Skandinavien offerieren wir zudem unseren VIP-Kunden einen 24Stunden-Support.
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CIO-Interview: Bojan Jokic, Kuoni
Haben Sie eigene Rechenzentren? Ja. Wir haben zwei kleinere Rechenzentren in Zürich, die von uns selber betrieben werden. Insgesamt haben wir sechs Hauptrechenzentren. Diese befinden sich ausserhalb von London, in Stockholm, Indien (Delhi und Mumbai) und in Paris. Ein weiteres ist in New York. Zudem haben wir kleinere Computerräume in verschiedenen Städten. Werden diese Rechenzentren alle von Ihnen selber betrieben? Während wir früher unsere geschäftskritischen Applikationen vor allem selber entwickelt haben, kaufen wir diese heute vermehrt ein. Wenn wir die Applikationen nicht selber entwickeln, sind wir nicht in der Lage, sie auch optimal selber zu betreiben. Gleichzeitig haben wir die IT-Operationen konsolidiert und an externe Partner ausgelagert. Mit welchen Partnern arbeiten Sie? Unser Partner dafür ist Mondo Hosting A/S in Dänemark. Was sind momentan die wichtigsten IT-Themen bei Kuoni? Man muss sich immer die Frage stellen, wie man mit der IT einen Mehrwert für das Unternehmen selber und die Kunden erarbeiten kann. Alles, was wir machen, muss am Ende einen messbaren Wert generieren, wie beispielsweise optimierte Services, mehr Flexibilität oder verbesserte Angebote. Betrachtet man es also von dieser Perspektive aus, gibt es drei Hauptgebiete, die wir speziell fördern. Erstens wollen wir uns unseren Kunden annähern. Kuoni-IT steuert hierzu neue Technologien bei. Auch die Art und Weise, wie diese implementiert und zur Verfügung gestellt werden, spielt eine wichtige Rolle. Das Internet ist hierbei zentral. Es ist für uns ein zusätzlicher Verkaufskanal. Im Fokus steht eine vereinfachte Informationsübertragung zwischen den drei Segmenten Agentur, Internet und Telefon. Zum Zweiten müssen wir die interne Effizienz verbessern. Wenn wir einen schnelleren Zugang zu Informationen haben, können wir unsere Kunden besser beraten. Es braucht also eine Technologie, die die Informationen am richtigen Ort und zur richtigen Zeit verfügbar macht. Zu guter Letzt müssen wir unsere ManagementEntscheidungsprozesse verbessern. Wir investieren viel Zeit und Energie, um unsere BusinessIntelligence-Fähigkeiten aufzufrischen. Welche Systeme benutzen Sie dafür? Wir haben vor kurzem eine Evaluation der eingesetzten Systeme durchgeführt. Kuoni ist in den vergangenen Jahren vor allem durch
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Akquisitionen gewachsen. Dabei haben wir viele verschiedene Systeme übernommen. Nun versuchen wir, die verschiedenen Systeme zu harmonisieren, auch im Business-IntelligenceBereich. Bis Ende des zweiten Quartals 2009 wollen wir diesen Prozess abgeschlossen haben und weltweit eine einheitliche Lösung ausgeliefert haben. Und wie sieht es bezüglich Internet aus? Im Internetbereich haben wir standardisiert und setzen auf Microsofts MOSS-Plattform. Wir nutzen den Sharepoint Server, um unsere webbasierte Plattform weltweit auszuliefern. Welche aktuellen IT-Projekte führt Kuoni momentan durch? Ein grösseres IT-Projekt ist momentan die Implementierung einer paneuropäischen Telepresence-Lösung. Dieses Projekt führen wir zusammen mit Orange Business Solutions durch, basierend auf einer Avaya-Technologie. Wir müssen flexibel sein und nicht nur via Internet erreichbar sein. Zudem sollen unsere Leute auch von zu Hause arbeiten können, beispielsweise in Grossbritannien, Skandinavien und Holland. Wir haben vier oder fünf Anbieter geprüft und uns dann für Orange Business Solutions entschieden. Wieso? Einer der Hauptgründe ist, dass Orange Business Solutions uns den Einsatz der Telepresence-Lösung an einem konkreten Beispiel in den für uns wichtigen Märkten demonstrieren konnte. Es ist sehr wichtig, dass ein Partner demonstrieren kann, dass er die ausgewählte Technologie auch wirklich so implementieren kann, wie man es wünscht. Können Sie etwas über das IT-Budget verraten? Ist es grösser oder kleiner als 2008? Kuoni investiert momentan sehr viel Geld. Gleichzeitig wollen wir Geld sparen, um es wieder investieren zu können, um dann wieder Geld zu sparen. In absoluten Zahlen ist unser Budget also höher als im vergangenen Jahr. Gleichzeitig versuchen wir aber, dort Geld zu sparen, wo wir können, um dieses dann künftig in Verbesserungen und neue Projekte zu investieren. In welchen IT-Bereichen können Sie sparen? Wir können in allen Bereichen sparen. Dabei schauen wir alle Punkte an und untersuchen sie auf Verbesserungsmöglichkeiten. Oftmals geht es dabei um neue Technologien, die das System stabiler machen. So können wir den Wartungsaufwand und den Einsatz von Arbeitskräften reduzieren.
Wie sieht’s bei der Mitarbeiterschulung aus? Wir verfolgen verschiedene Ansätze. Zum einen haben wir interne Trainings in den unterschiedlichen Ländern, hauptsächlich auf Grund der sprachlichen Vielfalt. Zudem setzen wir auf externe Partner, da wir gewisse Schulungen nicht selber durchführen können. Für die globalen Schulungen haben wir zusammen mit der globalen HR-Abteilung ein gemeinsames Trainingsteam. Natürlich benutzen wir für die Schulungen auch verschiedene Tools wie E-LearningLösungen oder Manuals. Wie geht die Herstellerzertifizierung vor sich? Es kommt darauf an, um was es sich handelt. Die Herstellerzertifizierung unterscheidet sich von Land zu Land, je nach Regulierungen, Kultur und Erwartungen. Zudem erfolgt die Zertifizierung meist in Zusammenarbeit mit den lokalen HR-Abteilungen. Welche Bedeutung haben für Sie folgende Schlagworte? ➤ Cloud Computing? Cloud Computing spielt für Kuoni überhaupt keine Rolle, da es dabei vor allem um die Steigerung der Rechenleistung geht. Da wir aber die meisten unserer geschäftskritischen Operationen auslagern, ist es die Aufgabe unserer Outsourcing-Partner, das Power Grid bereitzustellen. ➤ Green IT/Nachhaltigkeit? Green IT ist für uns sehr wichtig. Wir wollen unseren Beitrag an die Umwelt leisten und dies nicht nur im IT-Bereich. In der IT haben wir unseren Karbon-Footprint in den vergangenen zwei Jahren um mehr als 30 Prozent reduziert. Auch die Konsolidierung und die Reduktion unserer IT-Infrastruktur werden von Green-ITÜberlegungen angetrieben. Wir haben die Zahl der Server von 800 auf unter 300 gesenkt. So können wir Strom sparen, aber auch die Kühlungskosten reduzieren, was einen kleineren CO2-Footprint mit sich bringt. In einigen Ländern konnten wir diesen um mehr als 50 Prozent verringern. Zudem haben wir alle unsere CRT-Displays durch Flachbildschirme ersetzt, die weniger Energie verbrauchen. ➤ Software as a Service (Saas)? Ein typisches Beispiel für Saas ist etwas wie Salesforce.com. Es gibt aber auch ähnliche Applikationen, die zwar nicht als Saas gekennzeichnet sind, aber nach demselben Modell arbeiten. Wenn Sie das gelten lassen, dann setzen wir stark auf Saas, vor allem für unser Finanzsystem, das CRM-System und die Webplattform. Unsere CRM-Plattform wie auch unser Finanzsystem basieren auf Microsoft Dynamics, während unsere Webplattform wie bereits gesagt auf Microsoft MOSS aufbaut.
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Fallstudie Login
Gut vorbereitet ist halb ausgelagert Outsourcing-Projekte gehen häufig schief. Schuld sind oft schlecht ausgearbeitete Verträge. Der Ausbildungsverbund Login hat die Ausschreibung deshalb minutiös vorbereitet. Vo n M a r k u s G r o s s
M
it Outsourcing-Projekten versuchen Firmen, IT-Kosten zu sparen und den Betrieb ihrer Infrastruktur in fachkundige Hände zu übergeben. Man wolle sich auf das Kerngeschäft konzentrieren, ist eine vielgehörte Begründung für eine Auslagerung des IT-Betriebes. Doch viele Projekte scheitern. Je nach Studie ist von einer Quote von bis zu 30 Prozent die Rede. Laut «cio. de» wird gar nur jedes fünfte Outsourcing-Projekt sowohl vom Kunden als auch vom Dienstleister als gänzlich erfolgreich eingestuft. Die Gründe für tatsächliches oder gefühltes Scheitern sind vielfältig. Das Beratungsunternehmen Active Sourcing nennt fehlende Kostentransparenz, seitens des Anwenders zu eng definierte Anforderungen an die einzusetzende Technologie oder die Wahl eines nicht zum eigenen Unternehmen passenden Anbieters. In eine detaillierte Ausarbeitung der Verträge wird oft zu wenig Zeit investiert. Die Ausarbeitung der Verträge dürfe nicht hastig geschehen, schreibt auch Active-Sourcing-Geschäftsführer Stefan Regniet. Bei zu kurzfristigen Terminierungen würden IT-Dienstleister dazu tendieren, Risikozuschläge einzurechnen, weil sie sich davor fürchten, in der Eile wichtige Details übersehen zu haben. Als Ausbildungsverbund von über 50 Verkehrsunternehmen bietet das SBB-Spin-Off Login 19 verschiedene Berufslehren an, betreut mehr als 1600 Lernende und beschäftigt über 200 Mitarbeitende an 9 Standorten in der ganzen Schweiz. Als Jürg Schollenberger seinen Posten als Leiter Informatik bei Login antrat, traf er schlecht überschaubare Zustände an, was die IT-Infrastruktur betraf: «Nur rund die Hälfte der Plattformen wurde mittels TeilOutsourcing von SBB Informatik betreut. Der Rest wurde entweder nur teilweise oder gar nicht gemanaged und stammte von unterschiedlichen Lieferanten.» Login ist seit der Gründung im Jahr 2002 rasant gewachsen. Die IT-Infrastruktur konnte da nicht Schritt halten,
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und die Verantwortlichen nicht immer ideal auf die Bedürfnisse der Geschäftsbereiche eingehen. In der Folge kauften die Leiter der Business Units teilweise selber Hard- und Softwareprodukte ein. Schollenberger sollte nun eine durchgängige IT-Strategie ausarbeiten, die flexibel genug ist, um bei weiterem Wachstum mithalten zu können. «Dabei ist es sehr hilfreich, dass ich als IT-Verantwortlicher in der erweiterten Geschäftsleitung von Login vertreten und damit bei den Strategiediskussionen dabei bin», so Schollenberger. Schliesslich sei die Geschäftsstrategie der Stichwortgeber für die Ausarbeitung der IT-Strategie.
Nicht zu viele Vorgaben
Die Login-Geschäftsleitung entschied, dass sich die IT-Abteilung auf die Projektleitung und das Service-Management von IT-Dienst-
PRojekt IN küRze · Anzahl Clients: 400 (davon 225 Laptops, 100 Thin Clients und 75 Power PCs) · Anzahl Printer: 42 (23 MFP und 19 Arbeitsgruppendrucker · Anzahl Server: ca. 20 · Anzahl Applikationen: 51 · Kosten je Client vor Outsourcing: 6600 (TCO1 Office Clients inkl. Personalkosten) · Kosten je Client nach Outsourcing: 5200 (TCO1 Office Clients inkl. Personalkosten) · Zeitaufwand nach Projektphasen: Vorstudie 300 Manntage, Realisierung 700 Manntage · Kosten Projekt: 1,7 Mio. Franken · Kosten total: 5,8 Mio. Franken (Server, Client, Netzwerk) · Vertragslaufzeit: drei Jahre
leistungen beschränken und den Betrieb der Infrastruktur auslagern soll. «Meiner Meinung nach muss ein KMU nicht selber Rechenzentren betreiben», sagt Schollenberger. Um sich aus der Abhängigkeit seitens der SBB zu lösen, entschied man sich deshalb für die Auslagerung der kompletten Infrastruktur an zwei externe Dienstleister. Als weitere Gründe für diesen Schritt bezeichnet Schollenberger einerseits finanzielle Interessen und andererseits die Sicherheit. «Insgesamt ist das IT-Budget selbstredend gewachsen, weil vorher ja nicht alle Clients gemanaged wurden.» Auf den einzelnen Client runtergerechnet wird es jedoch günstiger. In die Vorbereitung des Ausschreibungsverfahrens investierten die Verantwortlichen von Login viel Zeit. «Zunächst ist es wichtig, anhand der IT-Strategie zu definieren, welche Leistungen ausgelagert werden und was man weiterhin selber manchen will», sagt Schollenberger. «Das wird oft unterschätzt.» Die Dienstleister seien zwar in der Lage, die Infrastruktur sicher und zuverlässig zu betreiben, die strategische Federführung dürfe ein Unternehmen aber nie aus den Händen geben. Dabei soll das Unternehmen zwar gewisse Rahmenbedingungen hinsichtlich des technischen Aufbaus der Plattform vorlegen, diese jedoch nicht zu tief definieren, damit der Provider bei der Erbringung der Leistung einen gewissen Spielraum hat, ohne dass die Kosten des Outsourcing unnötig in die Höhe getrieben werden. Die richtige Herangehensweise zur Definition des Leistungsauftrages für die Dienstleister führt für Jürg Schollenberger darum nicht über die technischen Aspekte, sondern über die Bedürfnisse der verschiedenen Geschäftseinheiten. «Der interne Aufwand ist dabei zwar gross, aber er zahlt sich am Ende aus», ist Schollenberger überzeugt. So investierte Login rund ein Dreivierteljahr und 2400 Mannstunden in die Definition der Service Levels und die Vorbereitung der Ausschreibung.
Richtige «Dosis» Service Levels
Da in der Vorbereitungsphase die Anforderungen der Business Units im Vordergrund standen, war es für die Verantwortlichen wichtig, möglichst wenige IT-Spezialisten miteinzubeziehen und statt dessen mit den Verantwortlichen der verschiedenen Geschäftsbereiche zu arbeiten. «Informatiker denken in Bits und Bytes und stellen sich immer gleich vor, wie die Lösung aussehen müsste», so Schollenberger. Der Kunde soll sich wo immer möglich auf die Definition des Soll-Zustandes der zu erbringenden Services beschränken und die Suche nach dem richtigen Weg überwiegend dem Dienstleister überlassen. «Trotz den de-
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Fallstudie Login
So weiss Login schon jetzt, was eine bestimmte Dienstleistung kosten wird, wenn die Nutzung in Zukunft zuoder abnimmt. Jürg Schollenberger hält es für sinnvoll, bei der Ausschreibung möglichst viele Provider einzuladen. Man merke schnell, ob ein Anbieter der Aufgabe gewachsen ist. Die interessierten Dienstleister wurden schliesslich zu einem Das Login-Team investierte viel Zeit in die Vorbereitung: (v.l.) Marc Briefing geladen. «Das Schneeberger, Daniel Ernst, Patrick Denicola, Jürg Schollenberger, war ziemlich ungeSimon Lavater, Christian Cavesi (hinten) und Roger Bryner. wöhnlich», erinnert sich Diego Sieber von Axept, taillierten Vorgaben, gab es genügend Raum, der die beiden Lose für Server und Clients für um Vorschläge einzubringen», bestätigt Mar- sich gewinnen konnte. «Üblicherweise müskus Peter, Geschäftsleitungsmitglied des IT- sen die Bieter nacheinander zu solchen BrieDienstleisters Axept. fings antraben.» Jürg Schollenberger dagegen Nachdem zusammen mit den Anwendern lud alle gleichzeitig ein, wodurch sich rund 50 die Service Levels definiert waren, wurde das Leute im Raum befanden. Wozu, so der IT-VerPflichtenheft erstellt. Dabei hielt sich Login an antwortliche, solle er alles zwanzig Mal erzähdie «IT Infrastructure Library» (ITIL)-Standards. len, wenn es auch einfacher geht. «Zudem hat Neben der Definition der Service Levels bein- diese Methode den netten Nebeneffekt, dass haltet das Pflichtenheft beispielsweise die An- die Anwesenheit der Konkurrenten den Druck forderungen an den Provider in bezug auf auf die Provider erhöht.» Reaktionszeiten und die Ausfallsicherheit sowie die Regelung der Verantwortlichkeiten. Interessierte Provider fordern «Ein zentraler Punkt besteht darin, dass man Um das Verfahren für alle Beteiligten so transdie Services so beschreibt, dass sie messbar parent und effizient wie möglich zu gestalten, sind», sagt Schollenberger. Die Leistungen des nutzte Login die Online-ProjektmanagementProviders müssen überprüft und an die Busi- Plattform «Projectplace». Dort wurden nicht ness Units weiterverrechnet werden können. nur sämtliche Unterlagen bereitgestellt, sonDas tönt einfach, ist in der Praxis aber nicht dern in einem für alle zugänglichen Forum sehr leicht umzusetzen. Definiert man die Ser- sämtliche Fragen, welche die Provider nachvice Levels zu grob, sind die Leistungen zu träglich stellten, beantwortet. So wurde gewenig transparent, übertreibt man es, versinkt währleistet, dass alle zu jedem Zeitpunkt den der Provider in einem Papierberg. «Dann wird gleichen Wissensstand hatten. es extrem kompliziert, weil sich jede kleine Die serviceorientierte Methode der AusÄnderung auf zahlreiche Services auswirkt», schreibung war für die beteiligten Dienstleisweiss Schollenberger aus eigener Erfahrung. ter sehr aufwendig. So musste beispielsweise Das kann zu kostspieligen Vertragsänderungen gleich zu Beginn ein Systemarchitekt beigezoführen und verhindert zudem eine klare Bud- gen werden, um mögliche Lösungswege ausgetierung der Dienstleistungen. zuarbeiten, wie sich die geforderten Services Doch nicht nur die Verrechnung an die inter- erbringen lassen. «Viele haben zunächst angenen Kostenstellen wird durch eine klare Defini- fangen und im Laufe der Ausschreibung auftion der Services erleichtert, sondern auch die gegeben», so Schollenberger. Damit habe man Planung des Wachstums. Bei einer mengenba- schnell erkannt, welcher Anbieter das notwensierten Abrechnung können die Preise bei dige Personal und die gewünschte Flexibilität steigenden oder sinkenden Stückzahlen schon aufbringen kann und will. Vielen Providern sei im voraus festgelegt werden, was nachträg- zudem die serviceorientierte Herangehensliche Preisverhandlungen überflüssig macht. weise schwergefallen, weil sie daran gewöhnt «Während des Ausschreibungsverfahrens sind, technikgetriebene Ausschreibungen zu mussten die Anbieter deshalb eine abgestufte erfüllen. «Wir hatten sechs bis sieben Leute, Preistabelle ausfüllen», erklärt Schollenberger. die sich mit diesem Projekt beschäftigten», so
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Praxis & Wissen Sieber. Login habe ein extremes Tempo vorgelegt. Die ganze Ausschreibung dauerte lediglich knappe vier Monate. Für Schollenberger macht es Sinn, die Anbieter mit einem engen Zeitplan herauszufordern. Man merke sofort, wenn man die Schraube zu eng angezogen habe und könne sie dann immer noch lockern. «Wie ein Anbieter mit dem Druck umgeht, sagt viel über seine Kompetenzen aus», ist er überzeugt. Als die Angebote der Dienstleister auf dem Tisch lagen, definierten die Verantwortlichen anhand eines Punktesystems die Wichtigkeit der diversen Kriterien wie beispielsweise Kosten oder Dienstleistungen. So blieben am Ende zwei Anwärter für das Printing-Los und vier für die Lose Client und Server übrig. Entscheidend für eine gelungene Partnerschaft zwischen Dienstleister und Kunde sind aber nicht nur ein detaillierter Vertrag, sondern die sogenannt «weichen» Faktoren. «Es ist wie bei einer Ehe», so Schollenberger. «Die beiden Partner müssen zusammenpassen.» Um dies zu gewährleisten, lud Login die übriggebliebenen Anbieter erneut ein, um sich vorzustellen. Dabei waren aber nicht nur die Geschäftsleitung anwesend, sondern alle, die bei der Definition der Services mitgewirkt haben und später mit dem Dienstleister zusammenarbeiten müssen. Der Entscheid für die Serverund Client-Services fielen dabei klar zu Gunsten von Axept aus. «Der Dienstleister Axept passt zu Login, weil er wie wir ein mittelständischer Betrieb ist», meint Schollenberger. Als Kunde haben wir bei einem ebenbürtigen Partner ein viel grösseres Gewicht als wir es bei einer Swisscom oder T-Systems hätten. «Ich muss auch mal den Chef anrufen können, wenn es grosse Probleme geben sollte.» Zudem habe sich gezeigt, dass Axept deutlich flexibler auf neue Situationen reagieren könne als die grossen Anbieter im Rennen.
JüRg SChoLLEnBERgER Jürg Schollenberger ist 1965 geboren und machte zunächst eine Lehre als Betriebsdisponent bei SBB Informatik. Danach erfolgte eine Informatik-Grundausbildung bei den Winterthur Versicherungen und 1994 die Weiterbildung zum Informatik-Projektleiter mit eidgenössischem Fachausweis. Seit 2003 ist er diplomierter Informatiker und seit 2008 ITIL Service Manager. Schollenberger hatte verschiedene leitende Positionen unter anderem bei den SBB und der Unia inne. Von 1991 bis 2001 war er zudem selbständig erwerbend. Seit 2007 arbeitet er als Leiter Informatik und Telekommunikation bei Login. juerg.schollenberger@login.org
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Praxis & Wissen
Fallstudie Fischer Group
VirtualisierungsKur für gesamte IT Die Zürcher Fischer Group mit rund 40 Mitarbeitenden hat die gesamte IT virtualisiert, Server und Desktops. Damit soll unter anderem bis zu 50 Prozent an Energie gespart werden. Vo n M i c h e l Vo g e l
D
ie Zürcher Fischer Group, bestehend aus den beiden Unternehmen Fischer Chemicals und Fischer Global Services, stand im Sommer 2008 vor einer grossen Herausforderung. Turnusgemäss nach drei Jahren untersuchte man die aktuelle IT-Infrastruktur und hielt nach Möglichkeiten zur Verbesserung Ausschau. Schnell war dem international tätigen KMU mit seinen rund 30 Mitarbeitern (siehe Kasten «Fischer Group») klar, dass um den stetig steigenden Anforderungen an die IT gerecht zu werden und das Wachstum des Unternehmens gewährleisten zu können, ein grösseres Projekt bevorsteht. Daniel Fischer, CEO des Familienunternehmens, wandte sich deshalb an seinen für die IT zuständigen Partner Infranova. Der IT-Dienstleister aus Dietlikon betreut seit April 2008 die komplette IT der Fischer Group.
Viel ausgegeben, viel gespart?
Im Hauptsitz in Zürich standen bei der Fischer Group vor Projektstart zwei grosse Server, die sich durch zwei Klimaanlagen gekühlt in einem ganz normalen Büroraum befanden. Daneben gab es noch einen SAP-Server. Die Mitarbeiter arbeiteten überall mit Fat Clients, also normalen Desktop-Computern. Updates für die eingesetzten Programme wie Microsoft Office, Abacus, SAP oder andere, branchenspezifische, wurden jeweils manuell an jedem einzelnen PC vorgenommen. Backups machte man jeden Morgen manuell mittels Tapes. Die Infrastruktur und die Anforderungen an die IT wuchsen stetig, es wurde immer komplexer. Nun kam im Sommer 2008 die angesprochene, turnusgemässe Erneuerung. Das Ziel war schnell definiert: Die IT sollte von einer sehr aufwendig gewordenen, wieder zu einer rein unterstützenden, zukunftsgerichteten Sache werden und das Unternehmen seinen Kernkompetenzen nachkommen lassen. Zusammen mit Infranova wagte Fischer einen grossen Schritt: Man entschloss sich für
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eine komplett virtualisierte Lösung, sowohl auf Server- wie auch auf Desktop-Seite. Und im gleichen Atemzug führte man eine neue Netapp-Storage-Lösung und Office 2007 ein, sowie einen SAP-Release-Wechsel durch. «Wir wollten keine Salami-Taktik und haben gleich alles, was möglich und sinnvoll ist, auf einmal
Das Projekt In kürze · auftraggeber: Fischer Group (Fischer Chemicals und Fischer Global Services) · Involvierte Partner: Infranova, Citrix · Projektziel: Eine durchgängig virtualisierte IT-Umgebung, die eine möglichst grosse Ausfallsicherheit sowie Flexibilität garantiert · Gesamtprojektdauer: Juli 2008 bis Ende Oktober 2008 · Gesamtprojektkosten: Deutlich unter 500’000 Franken mit Investitionshorizont auf fünf Jahre · errechnete einsparmöglichkeiten: Energieeinsparungen von bis zu 50 Prozent, was rund 11’500 kWh und dem CO2-Ausstoss von drei Vierpersonenhaushalten pro Jahr entspricht · Die neue, aktuelle It-Infrastruktur: server: 2x Fujitsu Siemens RX300 S4, 2x Fujitsu Siemens FSC RX220, 2x Netapp FAS 2020C Aktiv/Aktiv Cluster, Citrix Xenapp und Citrix Xenserver 5.0 Platinum Edition Clients: Rund 35 Endgeräte im In- und Ausland (Notebooks und Fujitsu Siemens Futro S450 Thin Clients) Bereitgestellte anwendungen: Microsoft Office, SAP GUI, AS400-Emulationen, verschiedene Spezialapplikationen netze: Gigabit-Lan, Anbindung der externen Niederlassungen über Wan-Verbindungen mit 2 bis 4 Mbit/s bzw. via Internet
realisiert», begründet Fischer das gewagte Vorgehen. Mit einer guten und frühzeitigen Planung sei das kein Problem gewesen. Finanziell war das Mega-Projekt für die Fischer Group kein Wagnis, hat man doch bereits in den Vorjahren Rückstellungen für das grosse IT-Projekt getätigt. Insgesamt investiert und rechnet das Unternehmen pro Jahr und Mitarbeiter mit rund 10’000 Franken für die IT, damit sei auch die aktuelle Umstellung grösstenteils gedeckt worden. Laut Infranova hat das Gesamtprojekt, das auf fünf Jahre ausgelegt ist, alles in allem deutlich unter 500’000 Franken gekostet. Es sollte aber nicht nur Kosten verursachen, sondern auch welche sparen. Valentin Studer, CEO von Infranova, hat es ausgerechnet: «Wir sparen mit dieser neuen ITLösung Energie im Bereich von 50 Prozent, was wiederum rund 11’500 kWh und dem CO2Ausstoss von drei Vierpersonenhaushalten pro Jahr entspricht.» Ob dem tatsächlich so ist, wird Daniel Fischer bald wissen. «Wir warten gespannt auf die nächste Stromrechnung und werden sie dann genau mit der aus dem Vorjahr vergleichen», verspricht er.
Die komplette Virtualisierung
Betrachten wir nun die technische Umsetzung des Projekts etwas genauer. Auf ServerSeite war der erste Schritt der Fischer Group, die bestehenden Server, die nur sehr schlecht ausgelastet waren, zu ersetzen. Sie «stehen» nun virtualisiert mit Xenserver und betreut von Infranova im Rechenzentrum der Colozüri.ch AG, wo sich der IT-Dienstleister eingemietet hat. Zur Virtual-Server-Plattform gehören unter anderem ein Exchange-, Printund Active-Directory-Server. Ausserdem konnte man auch den SAP-Server virtualisieren und im selben Atemzug virtualisiert im Rechenzentrum unterbringen. Alle virtuellen Server sind insgesamt auf zwei physische Host-Server verteilt und garantierten so die Ausfallsicherheit, die es vorher nicht gab. Verzögerungen bei der Arbeit sollte es praktisch nicht mehr geben. Mit der Server-Virtualisierung einhergehend hat man auch gleich die gesamten Desktops der Firma virtualisiert und ins RZ verschoben. Die Applikationen werden den Mitarbeitern nun seit Oktober mittels Xenapp direkt von zwei virtuellen Terminal-Servern aus dem Rechenzentrum bereitgestellt. Am Arbeitsplatz stehen nur noch Thin Clients vom Typ Fujitsu Siemens Futro S450. Die Thin Clients sind jeweils mit 512 MB RAM und 256 MB CompactFlash-Speicher ausgestattet. Auf den Geräten läuft eLux, ein Betriebssystem auf Linux-Basis, das speziell für solche serverbasierten Umgebungen entwickelt wurde. Auch die Büros in
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Fallstudie Fischer Group
Costa Rica, an einem der Auslandssitze der Fischer Group, arbeiten mit Thin Clients und virtuellen Desktops aus dem Rechenzentrum in der Schweiz. Der Einsatz von Thin Clients und der Desktop-Virtualisierung ermöglicht laut Infranova eine deutlich einfachere Wartung. Die manuellen Installationen und grosse Arbeiten vor Ort fallen weg. Ein Beispiel: Office 2007, das man direkt mit dem Virtualisierungsprojekt neu einführte, wurde bereits auf die neue Art «installiert» beziehungsweise zur Verfügung gestellt. Das ging deutlich schneller als eine Vor-Ort-Installation. Neben dem Minderaufwand für den ITDienstleister schätzt CEO Daniel Fischer an der Desktop-Virtualisierung die deutlich gesteigerte Flexibilität: «Ich kann nun von zu Hause oder einfach von überall her auf meinen Desktop zugreifen und habe überall genau die gleiche Arbeitsumgebung, auch unterwegs.» Das ermöglicht noch ganz andere Dinge. So haben zum Beispiel die Mitarbeiter, die viel unterwegs sind, neu nicht mehr persönliche Notebooks, sondern einige von der Firma zur Verfügung gestellte Pool-Laptops, die alle genau gleich konfiguriert sind. Jeder lädt sich dort seinen Büro-Desktop herunter. Wenn er fertig ist, loggt er sich aus, das Laptop ist wieder im Urzustand, und alle Daten sind gesichert im Rechenzentrum.
Flaschenhals Internet
Sowohl für die Desktop- wie die Server-Virtualisierung kommt bei der Fischer Group nun also eine Citrix-Lösung zum Einsatz. Das ist
FIschEr GrouP Zur Fischer Group gehört die Fischer Chemicals AG, Handels- und Dienstleistungsunternehmen für aktive Pharmazeutische Inhaltstoffe (API), Arzneiformen/Zulassungsdossiers, chemische Zwischenprodukte und Nahrungsmittelbestandteile. Am Hauptsitz in Zürich und in den Niederlassungen in Polen (Warschau), China (Xiamen), Indien (Mumbai) und Costa Rica beschäftigt das Unternehmen rund 40 Mitarbeiter. Die Schwestergesellschaft Fischer Global Services ist seit 1998 für die logistische Abwicklung des Handelsgeschäfts zuständig. Mittlerweile führt Fischer Global Services auch Logistik-Dienstleistungen wie die Organisation von Transporten sowie deren Überwachung, das Erstellen aller nötigen Papiere für den Warenverkehr, die Zollabwicklung oder die Warenkommissionierung für eine Reihe von externen Kunden aus. Beide Unternehmen greifen für ihre vielfältigen Aufgaben auf dieselbe IT-Infrastruktur zurück.
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eigentlich offensichtlich, wenn man bedenkt, natürlich ein paar Rechner vor Ort behalten, dass Infranova ein Channel-Partner von Citrix wo man seine Daten von und auf solche Meist. «Natürlich wurden VMware und Microsoft dien speichern kann. Ein weiteres Problem als mögliche Virtualisierungsalternativen auch stellten die USB-Sticks dar. Nicht jeder lief von genauer betrachtet», teilt Valentin Studer mit. Anfang an auf den Thin Clients. Zusammen mit Aber das hervorragende Zusammenspiel von Infranova hat man das Problem aber gelöst. Citrix Xenapp sowie Xenserver habe schliesslich den Ausschlag dafür gegeben. Mit dem Stichwort Desktop-Virtualisierung fällt in den meisten Fällen direkt auch das Wort «Performance-Probleme». Davon kann auch DaDaniel Fischer, CEO Fischer Group niel Fischer ein Liedchen singen: «Die Internetleitung ist und bleibt bei einer solchen Lösung natürlich der Flaschenhals», Eingeschränkt sind die Mitarbeiter derzeit nirmeint er. Tatsächlich habe auch die Fischer gends mehr, ausser beim Surfen im Internet. Group punkto Leistung in den Anfängen ein Dessen Geschwindigkeit wurde vorerst auf 64 paar Probleme gehabt. Konkret mussten so- KB/s beschränkt und ein Flash-Blocker in den wohl die Mitarbeiter in der Schweiz wie in Browser integriert, um die Internetleitung für Costa Rica in den ersten Tagen ab und zu läs- alle anderen Services möglichst frei zu halten. tige Wartezeiten in Kauf nehmen. Das Problem Die Beschränkung soll später, nach einer Anawurde aber schnell erkannt und vom Internet lyse des Traffic, aufgehoben werden. Service Provider (ISP) der Fischer Group, Colt, schliesslich behoben. Nun laufe alles in Echt- Ein Pilot für alle Beteiligten zeit. Sofern es natürlich keine Probleme phy- Auch für Infranova stellten die Mitarbeiter der sischer Natur gebe, wie beispielsweise ein Fischer Group die grösste Hürde da. «BekanntLeitungsunterbruch, der kürzlich für einen lich bringen die individuellen Einstellungen längeren Ausfall gesorgt habe. Und kein Inter- für jeden Benutzer immer die grössten Aufnet heisst für das Unternehmen heute: Die wände mit sich», weiss Valentin Studer. Und Verfügbarkeit der gesamten IT-Infrastruktur ist das war dieses Mal doppelt so herausfordernd, stark eingeschränkt. denn das vorliegende Projekt sei ein Pilot gewesen, da man vom Start weg auf neue ProMitarbeiteraufstände blieben aus dukte wie Xenserver, Xenapp sowie Windows Grosse IT-Projekte sind nicht nur für die direkt 2008 Server gesetzt habe. Die Veredelung und dafür Verantwortlichen happig. Auch für alle die Implementation des Zusammenspiels der anderen Mitarbeiter des Unternehmens stellen einzelnen Produkte von Citrix, Netapp, Fujitsu sie markante Veränderungen dar. Deshalb Siemens und Astaro in eine ganzheitliche Lönahm Fischer seine Angestellten von Anfang sung zu bringen, sei nicht einfach gewesen. an mit an Bord, «weil man mit einer komplett Apropos Probleme und Herausforderungen: neuen IT den Mitarbeitern nie einen Gefallen Wie sieht es eigentlich betreffend Daten und macht ...». Es galt zu erklären, weshalb es ei- deren Schutz aus? Angst, weil Anwendungen nige Möglichkeiten nun nicht mehr gibt und und Daten aktuell ausschliesslich auf den zenwo die Vorteile der neuen Lösung liegen, die tralen Servern vorgehalten und nicht lokal auf man vielleicht auf den ersten Blick nicht sieht. den Endgeräten abgespeichert werden, haben Trotz aller Kommunikation im Vorfeld habe die Mitarbeiter nicht. Auch die Firmenleitung es beim Start letzten Oktober trotzdem einige macht sich wenig Sorgen darum, im Gegenteil: Kommentare und Probleme gegeben, aller- «Wir fühlen uns mit dieser Lösung sogar sehr dings nichts Gravierendes. Die grösste Umstel- wohl», sagt Daniel Fischer. Unterwegs im Inlung sei, neben Office 2007 natürlich, der ternet sind die Daten zwischen Endgerät und Umstieg auf die Thin Clients gewesen. Sie Server zusätzlich mit einer VPN-Technologie funktionieren nicht mehr wie normale Desk- von Astaro verschlüsselt. Alles in allem also top-Rechner, haben beispielsweise kein DVD- eine wie von Daniel Fischer gewünschte, ausund Disketten-Laufwerk mehr. Dafür hat man fallsichere und flexible IT-Lösung.
«Mit einer komplett neuen IT macht man seinen Mitarbeitern natürlich nie einen Gefallen.»
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Visual Studio 2010, .Net 4.0 und das neue Team System
Produktivitätsschub für MicrosoftEntwickler Microsofts beseitigt bei Visual Studio 2010, .Net 4.0 und Team System diverse Schwachstellen und bringt zahlreiche Neuerungen, welche den Entwicklungsprozess beschleunigen. Vo n U r s B e r t s c h y
F
ür Anfang 2010 plant Microsoft eine Generalüberholung ihrer kompletten Entwicklungsplattform. Neben Visual Studio werden auch das .Net Framework, die .Net-Sprachen C# und Visual Basic sowie das Visual Studio Team System in neuen Versionen erscheinen. Im Mittelpunkt der Neuerungen stehen insbesondere eine Erhöhung der Produktivität einzelner Entwicklern und ganzen Teams, die Optimierung des Softwareentwicklungsprozesses, bessere Werkzeuge für die Durchführung von Tests und eine bessere Unterstützung von neuen Technologien und Methoden. Wie immer bei einem neuen Visual-Studio-Release werden zudem die meisten der seit dem letzten grossen Update (Visual Studio 2008 SP1, .Net 3.5 SP1) erschienenen Toolkits und Frameworks in die Umgebung integriert. Im Falle von Visual Studio 2010 zählen dazu etwa Silverlight 2.0 (evtl. bereits 3.0), die Entwicklungswerkzeuge für
Windows Azure oder die alternative ASP.NetVariante MVC.
Parallel Development
Neben der Konsolidierung bisheriger Technologien gibt es aber auch viel Neues. Dazu zählt insbesondere die Unterstützung für Parallel Computing, die sowohl in Visual Studio 2010 und .Net 4.0 eine wichtige Rolle einnehmen wird. Um die Leistung von CPUs zu steigern, sind die Prozessorhersteller in den vergangenen Jahren dazu übergegangen, ihre Chips nicht mit höheren Taktfrequenzraten aufzubohren, sondern mit mehreren Prozessorkernen auszurüsten. Die meisten der heutigen Anwendungen sind aber kaum in der Lage, diese sogenannten Multicore-Architekturen auszunutzen. Einer der Gründe dafür dürfte darin zu suchen sein, dass die Entwicklung von Anwendungen mit Multikern-Support mit den heute auf dem Markt verfügbaren Werkzeugen alles andere als trivial ist. Um hier Abhilfe zu schaffen, will Microsoft das .Net Framework 4.0 mit Technologien wie dem sogenannten PLinq (parallele Ausführung von Abfragen), diversen Spracherweiterungen und FrameworkKomponenten aufrüsten. Diese sollen die Entwicklung von parallelen Applikationen wesentlich vereinfachen. Die VisualStudio-Umgebung wird zudem mit Entwicklungshilfen wie etwa einem Debugger oder einem Performance Analyzer Der Architecture Explorer hilft mit grafischen Ansichten ausgestattet, welche für die Bebeim Auskundschaften von bestehendem Code. arbeitung von parallel ausgeführtem Code ausgelegt sind.
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IN KürzE · Microsoft unterzieht seine Entwicklungsplattform derzeit einer Generalüberholung. · Bald werden Visual Studio 2010, .NET 4.0, Workflow Foundation 4.0 und Visual Studio Team System 2010 erscheinen. · Mit den neuen Versionen behebt Microsoft einige bisherige Schwachpunkte und bietet erwünschte, neue Funktionen.
Neue Sharepoint-Entwicklungstools
Die Entwicklung für die Sharepoint-Umgebung ist mit den heute von Microsoft angebotenen Werkzeugen alles andere als ein komfortables Unterfangen. Für die Erstellung von Sharepoint-Komponenten wie Webparts, Workflows oder Site-Vorlagen ist heute viel manuelle Arbeit nötig. Ausserdem ist das Deployment und Austesten von eigenem Sharepoint-Code umständlich und zeitraubend. Mit der nativen Sharepoint-Unterstützung in Visual Studio 2010 soll nun alles anders werden. Ein Server Explorer zeigt die gesamte Sharepoint-Hierarchie (von der Serverfarm bis zu den List-Items) in Form einer Baumstruktur und bietet direkten Zugriff auf einzelne Sharepoint-Artifakte wie Sites, Listen, Vorlagen, Content Types oder Workflows. Vereinfacht wurde auch die Entwicklung von Webparts, die nun in typischer ASP.Net-Manier mit einem visuellen Designer (als User Control) erstellt werden können. Visual Studio 2010 versteht sich jetzt auch mit Sharepoint Solutions (WSPs). Dabei handelt es sich zu
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Visual Studio 2010, .Net 4.0 und das neue Team System
einer Lösung zusammengefasste SharepointKomponenten, die sich mit Hilfe eines Deployment-Pakets auf einem Server installieren lassen. Bereits bestehende WSP-Files lassen sich direkt importieren und in ein Visual-Studio-Projekt konvertieren. Umgekehrt können aus bestehenden Sharepoint-Projekten via Packaging Explorer auch WSPs generiert und per One-Click-Deployment (via F5-Taste) auf dem Entwicklungsserver zum Austesten installiert werden. Weitere Neuerungen bezüglich Sharepoint sind WYSIWYG-Vorschau für Sharepoint-Elemente direkt in Visual Studio, Wizards, DesignDialoge und Vorlagen für die wichtigsten Sharepoint-Artefakte (Listen, Site Definitions, Events, Features etc.) sowie besserer Support für Debugging und die Entwicklung für Workflows.
Web Programming
Neben der Sharepoint-Unterstützung wird auch die herkömmliche Webentwicklung weiter ausgebaut. Auf dem Programm stehen die Integration der inzwischen weitverbreiteten Client-Side Javascript-Library JQuery 1.3 (inklusive Intellisense-Support), bessere Silverlight- und CSS-2.1-Unterstützung und Erweiterungen an ASP.Net Ajax. Die aus C# oder Visual Basic bekannten Snippets halten nun auch Einzug in den HTML-Editor. Damit lassen sich vorbereitete HTML-Konstrukte etwa für Tabellen, Buttons oder Formulare auf Knopfdruck in den Code einfügen. Microsoft will in der finalen Version rund 200 solcher HTML-Snippets mitliefern. Vereinfacht wurde auch das Deployment von Webanwendungen. Für unterschiedliche Umgebungen (z.B. den Entwicklungs- und den produktiven Webserver) lassen sich nun separate Konfigurationsfiles verwenden. Je nach Umgebungen können so passende Einstellungen etwa für das Debugging oder Connection-Strings für den Datenbankzugriff definiert werden. Beim Deployment werden dann automatisch die Einstellungen der verwendeten Zielumgebung genutzt. Des weiteren soll der Deployment-Prozess mit einigen neuen Werkzeugen vereinfacht und weitgehend automatisiert werden. Neue Wizards und Dialoge helfen beispielsweise beim Zusammenstellen der für eine bestimmte Umgebung benötigten Files und übernehmen gleichzeitig den Kopierprozess auf die neue Umgebung (zum Beispiel zum Webhoster).
WPF-basierter Code-Editor
Der Code-Editor in Visual Studio 2010 wurde basierend auf der Windows Presentation Foundation (WPF) – Microsofts neue vektorbasierte UI-Technologie, welche mit .Net 3.0 eingeführt wurde – komplett neu geschrieben. Neben der
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Möglichkeit, Code zwecks besseren Überblicks stufenlos zoomen zu können, ist dank WPF nun auch das Einblenden von grafisch aufbereiteten Informationen, wie beispielsweise notizzettelartige Kommentare, UML-Sequenzdiagramme oder der Änderungsverlauf von Code möglich. Auch an der Funktionalität des Editors wurde gegenüber dem Vorgänger noch einmal erheblich geschraubt. So ermöglicht etwa die Funktion «Inline Call» Hierarchie-Entitäten oder Methoden auf Knopfdruck direkt im Code auszuspähen. Dabei lassen sich beispielsweise ein- und ausgehende Codeaufrufe oder die Übergabe von Parametern direkt in einem Popup-Fenster einblenden. Entwickler erhalten dadurch ein besseres Verständnis für den aktuellen Code, ohne dabei mühsam im Programmcode hin- und hernavigieren zu müssen. Neu wird Visual Studio 2010 auch Support für das immer populärer werdende Test Driven Development (TDD) enthalten. Bei diesem iterativen Vorgehensmodell werden schrittweise Testklassen vor dem eigentlichen Code implementiert. Die Projektverwaltung und der Editor in Visual Studio wurde mit entsprechenden Hilfen ausgestattet, um einerseits Testklassen zu erstellen und andererseits daraus das jeweilige Gegenstück, die eigentliche Code-Implementation, generieren zu können. Microsoft plant, neben dem Editor die komplette Visual-Studio-Umgebung – ähnlich wie bei Expression Blend – auf WPF umzustellen. Diese wird unter anderem nun endlich die seit langem überfällige Unterstützung für mehrere Monitore bringen. Ausserdem wird man einzelne Fenster wie zum Beispiel die Toolbox, Property-Dialog oder Editor auch ausserhalb der Umgebung plazieren können.
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Visual Studio team System unterstützt fünf der dreizehn verschiedenen UmL-2.0Diagrammtypen.
Workflow Foundation 4.0
Jeder, der sich bereits einmal mit der Entwicklung eines Workflows basierend auf der aktuellen Windows Workflow Foundation 3.0 (WF) auseinandergesetzt hat, kann ein Lied davon singen: Microsofts Workflow-System ist undurchsichtig, schwer zu verstehen und leidet an einer relativ steilen Lernkurve. Dementsprechend ist die Erstellung eines Workflows extrem fehleranfällig und zeitraubend. In Redmond hat man das nun offenbar auch eingesehen und sich dazu entschlossen, die WF noch einmal von Grund auf neu zu schreiben. Basiskonzepte wie die Laufzeitumgebungen oder die zu einem Workflow verbundenen Aktivitäten bleiben zwar bestehen, doch will Microsoft mit neuen grafischen Designern, mehr vordefinierten Aktivitäten und der Möglichkeit, Workflows deklarativ definieren zu können, den Entwicklungsprozess stark vereinfachen. Ausserdem soll die neue WorkflowEngine in der Lage sein, Arbeitsabläufe 10- bis
.NEt FramEWork 4.0 Im Gegensatz zu .Net 3.0 und 3.5 wird es bei der kommenden Version des .Net-Frameworks wieder eine neue Version (4.0) der für die Ausführung von .Net-Code zuständigen Common Language Runtime (CLR) geben. Die CLR 4.0 wird unter anderem eine bessere Unterstützung für dynamische Sprachen und eine bessere Speicherverwaltung bringen. C# 4.0 beherrscht neu die Verwendung von dynamischen Typen. Diese werden erst zur Laufzeit gebunden, was vor allem den Umgang mit Com-Objekten erheblich vereinfachen soll. Weitere Neuerungen in C# sind optionale und benannte Parameter in Methoden, wie sie bereits in Visual Basic zu finden sind. Visual Basic 2010 wird Neuerungen wie Collection Initializers, bessere Unterstützung für LambdaAusdrücke und Interoperabilität mit dynamischen Sprachen erhalten. Die Windows Presentation Foundation (WPF 4.0) wird neue Controls (Ribbon, Kalender, DataGrid etc.), Multitouch-Unterstützung, besseres Text-Rendering und einige Funktionen aus Silverlight (z.B. DeepZoom) erhalten. Die auf serviceorientierte Kommunikation spezialisierte Windows Communication Foundation (WCF 4.0) kommt mit Neuerungen wie besserem REST-Support, deklarativer Bereitstellung von Services und Unterstützung für Standards wie WS-Discovery, WS-BusinessActivity und WS-I RSP. Geplant für .Net 4.0 ist auch eine überarbeitete Fassung (Version 2.0) des ADO.Net Entity-Frameworks. Bei der mit .Net 3.5 SP1 lancierten O/R-Mapping-Technologie sollen bislang schmerzlich vermisste Funktionen wie das Forward Engineering, Lazy Loading (Implizites Nachladen) oder Persistence Ignorance hinzukommen.
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Test Runner hilft beim Durchführen von Test Cases und protokolliert dabei den Zustand der Testumgebung für das spätere Reproduzieren von Fehlern.
100-mal schneller auszuführen. Der Nachteil bei der ganzen Geschichte ist, dass bisherige Workflows nur noch bedingt kompatibel und mit Einschränkungen (als Aktivität) lauffähig sind. So wird man kaum darum herumkommen, seine bisherigen Arbeitsabläufe neu zu schreiben. Laut Microsoft sollen aber entsprechende Migrationshilfen in Vorbereitung sein. Für die Bereitstellung von Workflows und WCF-Diensten wird Microsoft in naher Zukunft einen eigenen .Net-Applikationsserver lancieren, der derzeit noch unter dem Codenamen «Dublin» bekannt ist. Dieser kümmert sich unter anderem um den Start von WCF-Diensten sowie die Persistierung und Überwachung von Workflows. «Dublin» wird allerdings nicht Teil von .Net sein, sondern als Komponente von Windows Server 2008 ausgeliefert.
VSTS 2010 mit UML-2.0-Support
Parallel zum Release von Visual Studio 2010 will Microsoft auch ihre Application-Lifecycle-Management-Suite (ALM) in einer generalüberholten Version auf den Markt bringen. Die unter dem Namen Visual Studio Team System (VSTS) bekannte Suite wird vor allem bezüglich Modellierung, Code-Analyse und Testing stark ausgebaut. Eines der Highlights des bislang unter dem Codename «Rosario» bekannten neuen Team Systems 2010 ist der Architect Explorer. Entwickler werden heutzutage immer häufiger mit bereits bestehendem Code konfrontiert, der erweitert, gewartet oder mit anderen Programmen integriert werden muss. Der Architect Explorer soll nun dabei helfen, die Architektur und Funktionsweise von vorhandenen Programmen besser zu verstehen. Das neue Werkzeug bietet dazu verschiedene grafische Ansichten (Abhängigkeitsmatrix, Baum- und Netzdiagramme etc.), die etwa die Abhängigkeiten von verschiedenen .Net-Komponenten (Assemblies), Namespaces oder Klassen aufzeigen. Mit Hilfe von «Zoomfunktionen» kann man sich zu weiteren Details vornavigieren, um etwa ein-
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zelne Klassen und deren Funktionsweise auszuspähen. Dass Microsoft zu UML als Modellierungssprache zurückkehren will, ist bereits seit längerem kein Geheimnis mehr. VSTS 2010 wird vorerst die UML-2.0-Diagrammtypen Activity, Logical Class, Component, Sequence und Use Case unterstützen. Die übrigen acht der insgesamt dreizehn UML-Diagrammarten sollen erst in einem auf VSTS 2010 folgenden Release nachgeliefert werden. Interessant ist, dass sich einige UML-Diagramme mit den Projektdaten des Teamservers verknüpfen lassen. In UseCase-Diagrammen aufgezeichnete Benutzeranforderungen lassen sich beispielsweise mit den Working Items (Requirement Items) des Team Systems koppeln und für die Entwickler des Teams als Task abbilden. SequenzDiagramme können sowohl manuell gezeichnet als auch aus bestehendem Programmcode generiert werden. Überarbeitet wurde auch das ArchitectureLayer-Diagramm, mit dem sich die verschiedenen Schichten (z.B. Presentations-, Businessund Data-Layer) einer Anwendung sowie deren Abhängigkeiten modellieren lassen. Dabei lässt sich das Layer-Diagramm an den eigentlichen Code koppeln. Dieser kann dann gegen die definierten Regeln des Architekturdiagramms validiert werden. Ist beispielsweise die direkte Kommunikation zwischen Presentation- und Data-Layer in der Architektur nicht vorgesehen, kann Team System das Einchecken von entsprechend fehlerhaftem Code verweigern.
Neue Testwerkzeuge
Mit dem Test Runner wird VSTS über eine eigenständige Anwendung für die Durchführung von verschiedenen Test Cases enthalten. Das Werkzeug führt Softwaretester anhand einer Taskliste durch eine vorgegebene Serie von Tests. Damit Entwickler die aufgetretenen Fehler später besser reproduzieren können, werden Zustand und Konfiguration der Testumgebung sowie Daten für das historische Debugging während der Tests protokolliert. Ausserdem können Testläufe unter Zuhilfenahme von Screenshots und Video aufgezeichnet werden. Wird ein Fehler entdeckt, kann der Tester auf Knopfdruck ein sogenanntes Work Item erstellen, das auf dem zentralen Server des Team Systems (Team Foundation Server) mit allen aufgezeichneten Daten gespeichert wird. Für das Bugfixing können Entwickler dann auf diese Protokolldaten zurückgreifen. Neu enthält VSTS eine sogenannte Test-Impact-Ansicht, mit der man sich anzeigen lassen kann, welche Tests bei einer Codeänderung erneut durchgeführt werden müssen. Das re-
duziert den Zeitbedarf beim Einchecken von geändertem Code. Eine weitere interessante Neuerung des Team Systems nennt sich Lab Management. Dabei handelt es sich um ein Werkzeug, mit dessen Hilfe sich komplexe Testszenarien unter Zuhilfenahme von Virtual Machines aufbauen lassen. Einmal eingerichtet, kann das Werkzeug die automatische Bereitstellung der Virtual Machines und das Deployment des kompilierten Codes durchführen. Auf mehrere Server verteilte Anwendungen (Client/Server oder Multitier-Architekturen) sollen sich dadurch möglichst realitätsnah austesten lassen.
Fazit
Visual Studio 2010, .Net 4.0 und das Team System dürften in zweierlei Hinsicht besonders interessant werden. Einerseits adressiert Microsoft viele der heute vorhandenen Schwachpunkte wie etwa die unzureichende Unterstützung für Parallel Programming, die fehlende Sharepoint-Entwicklungsumgebung oder die missglückte Workflow-Foundation (WF 3.0). Andererseits hat sich Redmond für ihre Werkzeuge vieles einfallen lassen, um individuelle Entwickler und Teams produktiver zu machen. Die stetige Verbesserung der Softwareentwicklungsprozesse ist in vielen Unternehmen zu einem der zentralen Themen geworden. Mit der konsequenten Weiterentwicklung ihres Team System liegt Microsoft hier voll im Trend. Positiv zu bewerten ist auch die Rückkehr zu UML und der zunehmende Support für agile Methoden wie etwa Test Driven Development. Auch die Integration von Werkzeugen, die dabei helfen, Code besser zu verstehen, adressieren die immer häufiger auftretende Anforderung, sich in bereits bestehenden Programmcode einarbeiten zu müssen. Für ein endgültiges Fazit ist natürlich wie immer das finale Produkt abzuwarten. Erst im Praxiseinsatz wird sich zeigen, wieviel die einzelnen Werkzeuge tatsächlich taugen.
TeChDayS 2009 Mehr Informationen über die neuen Entwicklungs-Tools wie Visual Studio 2010, Visual Studio Team System 2010, .Net 4.0 oder andere Microsoft-Technologien gibt es an den Techdays 2009. Die fünfte Ausgabe der grössten Schweizer Microsoft-Technologie-Veranstaltung findet am 1./2. April im CICG Genf und am 8./9. April im Kursaal Bern statt. Die Registration ist seit Februar möglich; alle weiteren Infos und die Inhalte der Entwickler-, Architektur- und IT-Pro-Tracks gibt’s auf www.techdays.ch.
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Videoconferencing
Videoconferencing rechnet sich
In KüRze · Der Einsatz von Videosystemen spart Kosten, Zeit und schont die Umwelt. · Die Verbesserung der Kommunikation sowie die Steigerung von Motivation, Effizienz und Kontrolle sind weitere Stärken. · Videosysteme sind auch für KMU eine Optimierungsoption. · Die Investitionen können in der Regel rasch amortisiert werden. · Der Markt wird weiter wachsen.
Videoconferencing bietet etwas, das es immer weniger gibt: ein hohes Optimierungspotential zu bezahlbaren Investitionen, mit einem raschen Return on Investment. Vo n D a m a r i s s ö l l n e r
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er Airbus 380 ist das grösste Passagierflugzeug der Welt. Er wurde in Teilprojekten an Standorten auf der ganzen Welt entwickelt. Die Aufgabe des Unternehmens bestand auf der strategischen Ebene aus drei entscheidenden Fragestellungen: Wie halten wir den Zeitrahmen ein, wie bekommen wir die Kosten in den Griff, wie stellen wir effizientes Arbeiten in den Teilprojekten sicher? Um diese Aufgaben zu lösen, setzte Airbus bei sämtlichen Entwicklungsschritten Collaboration-Tools von Polycom ein, dem weltweit grössten Anbieter von Telepresence-, Video- und Sprachkommunikationslösungen. Rund 1200 physische Meetings wurden jeden Monat durch Videokonferenzen ersetzt. Sämtliche Projektteams tauschten ihre Inhalte über Multimedia-Anwendungen aus und arbeiteten standortübergreifend an Plänen, Konstruktionen und Produktionsdesigns. Airbus sparte durch den Einsatz der Collaboration-Technologie Kosten für Tausende von Reisen ein, die Projektteams gewannen wertvolle Zeit und der kontinuierliche Austausch erhöhte die Effizienz, die Transparenz und die Kontrolle in den laufenden Prozessen. Weniger Reisen bedeutete zudem eine geringere Umweltbelastung.
Messbarer primärer ROI
Es leuchtet ein, dass der Einsatz von Collaboration-Tools in dieser Dimension und unter hohem Zeitdruck zu nachhaltigen Resultaten führt. Aber geht diese Rechnung auch für andere Unternehmen auf? Eine Frage, die sich nicht generell beantworten lässt, weil die Antwort von vielen individuellen Faktoren abhängt. Es gibt aber Hinweise. «Wir haben auf unserer Homepage einen ROI-Kalkulator aufgeschaltet. Unternehmen geben dort ihre Parameter ein und erhalten am Ende eine ungefähre Angabe über das Einsparpotential, das sie durch den Einsatz von Videosystemen realisieren können», erklärt Daniel Furrer, Country Manager bei Polycom Schweiz. Die Berechnungen, würden im
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Rahmen persönlicher Beratungen jeweils noch verfeinert, erklärt er weiter. Tatsache sei, dass praktisch alle Unternehmen überrascht seien, wie hoch dieses Potential ist. Deshalb setzen mittlerweile viele der Top-500-Unternehmen auf UCC (Unified Communication & Collaboration). «Es ist eben ein Unterschied, ob zig Mitarbeiter dreimal pro Monat nach London, Berlin oder New York fliegen, um Geschäftspartner und Kunden zu treffen oder ob sie dieselben Gespräche innerhalb eines Tages über Videoconferencing und Telepresence erledigen können», sagt Furrer. Dasselbe gelte, wenn der Geschäftsführer eines Schweizer Unternehmens pro Monat zweimal seine Niederlassung in Liestal und seinen Geschäftspartner in Lausanne besucht. Aus diesem Grund interessieren sich auch immer mehr KMU für Videoconferencing. Videosysteme haben klar messbare Vorteile: Man spart Reisekosten, man gewinnt Zeit und der CO2-Ausstoss wird verringert.
Spürbare Optimierung
Diese harten Fakten sind mittlerweile bekannt. Die Softfacts werden jedoch oft unterschätzt. Entscheidend ist die Tatsache, dass die Technologie mittlerweile gerne genutzt wird, denn die Kommunikation über Collaboration-Tools ist einfach geworden und – wo sie eingesetzt wird – so rasch verfügbar, dass sie selbstverständlich wird. Die Erfahrung zeigt, dass die visuelle Präsenz der beteiligten Personen am Monitor für eine hohe Verbindlichkeit von Meetings und Gesprächen sorgt. Leistungsfähige Protokoll- und Speicherfunktionen sorgen für eine einfache und kontinuierliche Kontrolle. Die vielfältigen Möglichkeiten, Daten und Inhalte auszutauschen, erhöhen die Effizienz der Zusammenarbeit. Die Mitarbeiter haben mehr Zeit zur Verfügung und sind dadurch motivierter. Generell wird schneller, effizienter und kontrollierter gearbeitet. Dies wiederum wirkt sich positiv auf die Betriebs-
BeISpIelRechnung DIenStReISe 30 Prozent aller Dienstreisen sind regelmässig wiederkehrend. 25 Prozent einer Dienstreise sind Netto-Meetingzeit. Reisezeit ist oft private Zeit. Anzahl der Dienstreisen pro Jahr: Teilnehmer pro Konferenz, durchschnittlich: Kosten 1 Reisetag Inland (Schweiz) Kosten 1 Reisetag Ausland (Europa) Kosten 1 Reisetag Ausland (Interkontinental)
50 2 300 Franken 900 Franken 1800 Franken
Kosteneinsparung durch 15 Videokonferenzen mit 2 teilnehmern: Inlandsreise 9000 Franken Auslandsreise (Europa) 27’000 Franken Auslandsreise (Interkontinental) 54’000 Franken zeiteinsparung durch 15 Videokonferenzen mit 2 teilnehmern: Inlandsreise 100 km, 1,5 Stunden Auslandsreise (Europa) 1000 km, 3 Stunden Auslandsreise (Interkontinental) 5000 km, 8 Stunden
45 Std. 90 Std. 240 Std.
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«Die meisten Systeme amortisieren sich innerhalb von sechs Monaten.»
presence-Systeme in kurzer Zeit amortisiert werden. Die Rechnung ist einfach: Wie viele Reisen müssen durch Videosysteme ersetzt werden können, um die Investitionen zu rechtfertigen? «Unsere Daniel Furrer, Country Manager Schweiz und Österreich, Polycom Erfahrung ist, dass sich die meisten Systeme innerhalb von sechs Monaten amortisiert haben», abläufe aus. Videosysteme erhöhen zudem die beantwortet Daniel Furrer die Frage. VideoFlexibilität von Unternehmen. Externe Arbeits- conferencing und Telepresence halten damit, gruppen, Arbeiten von Zuhause aus oder der was sie versprechen: ein hohes OptimierungsEinsatz von Freelancern werden dadurch auf potential zu bezahlbaren Investitionen, mit einem hohen Integrationslevel möglich. Ebenso vielfältig sind die Einsatzmöglichkeiten: Team-Integration, Trainings, MitarbeiROI-/TCO-ReChnUngsbeIsPIel terinterviews, externe Entwicklung, externe Produktion, Aus- und Weiterbildung sind nur Highend-Telepresence-Lösung mit vollem Support einige Anwendungen. Selbst in der Telemedizin und im Krisenmanagement finden VideoBeispieldaten: conferencing und Telepresence Anwendung. · Unternehmen mit 800 Mitarbeitern in 10 Filialen
Produkte für jede Unternehmensgrösse
Polycom bietet inzwischen Systeme für diverse Unternehmensgrössen an. Im Gegensatz zur Konkurrenz hat das Unternehmen dabei den Vorteil, dass seine Produkte auf Standards basieren. Dies heisst, sie sind mit allen anderen standardbasierten Systemen problemlos kompatibel. Ein weiteres technisches Feature, mit dem sich Polycom abhebt, ist die «Lost Packet Recovery»-Technologie (LPR). Damit wird auch bei schlechten Übertragungsbedingungen für eine gute Bild- und Tonqualität gesorgt. Im Highend-Bereich kommen die Polycom-Telepresence-Systeme der Serie RPX High Definition zum Einsatz. «Die Nachfrage nach diesen Systemen ist in den letzten Monaten auch auf dem Schweizer Markt so stark gestiegen, dass wir auf der Suche nach neuen Installationspartnern und Resellern sind», fasst Daniel Furrer die aktuelle Situation zusammen. Polycom hat zudem kürzlich mit QDX 6000 ein System auf den Markt gebracht, das präzise auf die Bedürfnisse von KMU abgestimmt ist. Es bietet High-Resolution-Qualität zu einem äusserst günstigen Preis.
Collaboration ist erschwinglich geworden
Collaboration ist erschwinglich geworden, jede Unternehmung kann sich heute Videoconferencing leisten. Bleibt also die Frage, wie rasch die Investitionen amortisiert werden können. Ein Blick in die Praxis zeigt, dass selbst die – auf den ersten Blick teuren – Tele-
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einem raschen Return on Investment. Sie entwickeln sich damit immer mehr zum «must have». Eine Erhebung der Industrie-Analysten Frost & Sullivan hat ergeben, dass bereits jetzt rund 40 Prozent der europäischen Unternehmen Group-Video-Systeme nutzen. Bei kleineren Systemen ist der Anteil noch wesentlich höher. Der Markt wird also weiter wachsen. Doch eines werden Collaboration-Tools nie können: die ab und zu notwendigen und sinnvollen Gespräche von Angesicht zu Angesicht ersetzen.
Damaris söllner ist marketing manager Zentral-emea bei Polycom.
· Basis-Systeme (HDX 7002XL) an allen 10 Standorten, die Zentrale ist ausgestattet mit der Konferenz-Plattform RMX 2000 · Jeweils 10 Prozent der Angestellten reisen, bezogen auf das jeweilige Verkehrsmittel (Durchschnittsgehalt 130’000 CHF, Tagesleistung 9 Stunden) · Reisen finden mit verschiedenen Verkehrsmitteln statt (Auto bzw. Bahn: je 24 Reisen/Jahr, Flugzeug: 18 Reisen/Jahr) · Reisedauer: durchschnittlich 1/2 Tag (Auto), 1 Tag (Bahn), 3 Tage (Flug) · Durchschnittlicher Zeitverlust pro Reise: 19 Stunden Fixkosten: · Anschaffung Hardware und Lizenzen (inkl. Endgeräte, Server, Zubehör, Bandbreitenanpassung) · Implementierung und Integration summe: Jährliche Kosten: · Schulung und Administration (Erfahrungswert) · Wartung · IT-Support · Bandbreite · Strom summe: TCO nach 3 Jahren: einsparungen: Reisekosten (Flüge) Reisekosten (Bahn) Reisekosten (Auto) Reisespesen (Unterkunft, Verpflegung, etc.) Lohnkostenersparnis summe: ersparnis über 3 Jahre: Jährliche ersparnis: Return of Investment nach: Alle Kosten sind in Schweizer Franken über 3 Jahre kalkuliert.
527‘120 37‘003 564‘123 11‘843 51‘848 18‘949 42‘635 1‘184 126‘459 943‘502
659‘804 274‘919 558‘474 1‘388‘338 1‘078‘387 3‘959‘922 3‘016‘420 1‘005‘473.00 7 Monaten
Nr. 04 | April 2009
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Praxis & Wissen
Dossier Topsoft- & Internet-Briefing-Konferenz
Kommunikation der neuen Generation Gadgets, Apps und Widgets eröffnen für Desktop- und mobile Anwendungen in Facebook, iGoogle und Windows Live neue Möglichkeiten im Rahmen der digitalen Kommunikation. Vo n D a n i e l R i t s c h a R D
U
nter dem Begriff «Next Generation Marketing» werden hier die folgenden digitalen Kommmunikationskanäle zusammengefasst: ➤ Desktop Gadgets/Widgets für Windows, Google und Mac ➤ Web Gadgets für Windows Live und iGoogle ➤ Apps für iPhone und weitere mobile Plattformen ➤ Apps für Social Networks, hier am Beispiel der Plattform Facebook Corporate Websites fallen in dieser Betrachtung explizit unter die Kategorie «klassische Kommunikation» und werden deshalb nicht miteinbezogen. Ebenfalls nicht berücksichtigt werden Next-Generation-Kommunikationskanäle wie Online Media Services für Windows Media Center (= interaktives Fernsehen) und Messenger Services. Gadgets (Widgets/Apps) sind «Bonsai-Applikationen». In sie lassen sich Informationen und Services nach Belieben integrieren. Sie können Nachrichten, Börsenkurse, Spiele, Suchfunktionen für Produkte, Videos und Audioinhalte beinhalten. Grundsätzlich sind technisch fast alle Funktionen einer Website implementierbar. Ein Gadget lässt sich ohne Programmierkenntnisse oder grossen Aufwand in verschiedene Umgebungen einbetten.
Google vs. Microsoft zum Ersten
Der Desktop unter Windows Vista enthält die Windows Sidebar, auf welcher sich die Gadgets installieren lassen. Microsoft unterhält für die Verbreitung der Sidebar Gadgets eine webbasierte Plattform unter live.com, auf der die Gadgets innerhalb von Kategorien zum Download verfügbar sind. Zusätzlich lassen sich diese auch über andere Websites verbreiten. Technisch gesehen basieren Sidebar Gadgets auf HTML und Jscript (Microsoft kompatibles Javascript) und Activex-Komponenten. Dies ermöglicht die Einbindung von Rich-MediaKomponenten wie Flash- oder Silverlight-An-
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wendungen. Bei der visuellen Konzeption ist den begrenzten Platzverhältnissen innerhalb der Sidebar Beachtung zu tragen. Idealerweise bindet man die Gadgets an bestehende Datenquellen (z.B. CMS-Website) an, damit die Pflege keine zusätzlichen personellen Ressourcen erfordert. Für den Datenaustausch eignen sich JSON und klassische Web-Schnittstellen wie eine XML-Web-API. Mit Google Desktop bietet Google ein Tool, welches die gleichen Funktionen wie die Windows Sidebar umfasst. Google Desktop Gadgets können über einen ähnlichen Funktionsumfang wie Windows Sidebar Gadgets verfügen. Sie basieren technisch auf XML (pseudo DHTML) und Javascript. Speziell hervorzuheben ist hier die nahtlose Portierbarkeit zwischen Windows und Mac. Die datenbanktechnische Anbindung erfolgt – ähnlich wie bei Windows Sidebar Gadgets – via Json oder eine Standard-XML-Web-API. Der Vertrieb der Gadgets für Google Desktop erfolgt webbasiert via iGoogle-Plattform. Die Präsenz auf der Plattform ist bei beiden Unternehmen (noch) kostenlos. Der Trend zu werbefinanzierten Diensten legt nahe, dass dies auch in Zukunft – zumindest bei Google – so bleiben wird. Somit profitiert der Anbieter
In KürZE · Neue Kommunikationsformen wie Gadgets, Apps oder Widgets schiessen wie Pilze aus dem Boden. · Sie erlauben eine Vielzahl von Anwendungen im Rahmen von Branding, Push- und Pull- sowie viralem Marketing. · Sie sind einfach in den Desktop, mobile Plattformen oder soziale Netzwerke einzubinden.
eines Gadgets in bezug auf Reichweite und Branding vom Traffic auf den Vertriebsplattformen. Die Publikation erfolgt bei beiden Unternehmen nach einer inhaltlichen und technischen Sicherheitsüberprüfung sowie einer Zertifizierung, wobei die Hürden bei Microsoft etwas höher gelegt werden. In Europa sind gegenwärtig erst wenige Unternehmen auf den Plattformen präsent. Die meisten Gadgets fallen unter die Kategorie «programmiertechnische Fingerübungen» von Privatpersonen. Dies liegt unter anderem daran, dass gegenwärtig viele Unternehmen noch mit den Baustellen Corporate Website beschäftigt sind, der Entwicklungsaufwand für Gadgets überschätzt und oft das Wissen über die Nutzung als Kommunikationskanal nicht vorhanden ist. Es finden sich aber für Windows Sidebar trotzdem interessante Dienste wie das Gadget von Xing, welches einen direkten Zugriff auf die Nachrichten und Kontakte ermöglicht und eine Suchfunktion enthält. Amazon stellt eine Produktsuche zur Verfügung und das Gadget des Schweizer Fernsehens liefert direkt das aktuelle Fernsehprogramm auf den Desktop.
Google vs. Microsoft zum Zweiten
Microsoft ermöglicht unter dem Oberbegriff Windows Live, welcher verschiedene webbasierte Dienste (Live Search, Hotmail etc.) umfasst, die Zusammenstellung einer individuellen Startseite im Browser. Der Funktionsumfang entspricht den Windows Sidebar Gadgets; mit kleinen Einschränkungen im Bereich RichMedia. Analog bietet auch Google unter der Marke iGoogle dem Nutzer die Möglichkeit, sich eine personalisierte Startseite einzurichten. Die iGoogle Gadgets lassen sich zusätzlich in Google Maps sowie die Social-Network-Plattform Orkut einbetten. Speziell hinzuweisen ist hier auf die nahtlose Portierbarkeit der Gadgets zwischen Google Desktop und iGoogle. Die Publikation einer Anwendung auf den Webplattformen erfordert ebenfalls eine technische und inhaltliche Überprüfung. In bezug auf die Anbindung von Datenquellen bestehen die gleichen Möglichkeiten wie bei den Desktop Gadgets.
Warum sage ich's meinen Freunden?
Facebook ist mit weltweit rund 150 Millionen Nutzerprofilen das grösste und am schnellsten wachsende soziale Netzwerk. Es bietet die Möglichkeit, Apps zu erstellen, die sich nahtlos in das eigene Nutzerprofil einbinden lassen. Gegenwärtig finden sich auf Facebook in verschiedenen Kategorien tausende Apps. Eine der bekanntesten Anwendungen ist der Ge-
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burtstagskalender, der den Nutzer automatisch an die Geburtstage seiner Kontakte erinnert. Die Qualität der Apps ist sehr unterschiedlich, obwohl alle Anwendungen von Facebook überprüft werden. Die meisten stammen von Privatpersonen. Anwendungen von europäischen Unternehmen sind gegenwärtig noch rar; deren Präsenz beschränkt sich mehrheitlich auf Firmenportraits sowie Fangruppen. Technisch basieren die Facebook-Apps auf Web-Technologien. Die Anbindung an bestehende Systeme erfolgt via XML. Speziell erwähnenswert sind hier die zahlreichen Scriptingsprachen sowie die API, welche häufig Änderungen erfährt. Dies erfordert eine regelmässige Überprüfung der Applikation. Die API lässt einen sehr umfangreichen Zugriff auf die Profildaten der Nutzer zu. Beispielsweise wäre es für einen Reiseanbieter möglich, das Lieblingsland eines Nutzers abzufragen und ihm massgeschneiderte Angebote zu liefern. Im Zusammenhang mit Apps sind viele Geschäftsmodelle denkbar. Es lassen sich sowohl Produkte als auch Werbeplatz verkaufen, und der Einsatz von Spielen im Rahmen von Brand Marketing ist ebenfalls denkbar. Schlagzeilen hat in diesem Zusammenhang die Fastfoodkette Burger King gemacht. Via Facebook verteilte das Unternehmen Gutscheine für Hamburger an Nutzer, die im Austausch für den Gutschein 10 Freunde aus ihrer Kontaktliste löschten (Slogan: «Tausche einen Burger gegen 10 Freunde»). Die Kampagne generierte innerhalb von kurzer Zeit über 23’000 Gutscheine. Der virale Effekt (also die automatische Weiterverbreitung) spielt im Rahmen von sozialen Netzwerken eine entscheidende Rolle. Deshalb sind in den Apps entsprechende Funktionen zu
integrieren. Intelligent konzipierte Kampagnen nutzen sämtliche Möglichkeiten von Facebook aus. Dazu gehören Gruppen, Unternehmensportraits und Apps. Keinesfalls sollte die Anwendung primär Werbezwecken dienen. Zuvorderst steht der Mehrwert für den Nutzer. Man muss einen nützlichen Service liefern, der weiterempfohlen wird.
Apple noch Nr. 1 im Mobile-Bereich
Im Bereich Mobile ist es bisher einzig Apple gelungen, eine funktionsfähige und betreffend Usability ansprechende kommerzielle AppVertriebsplattform (iTunes) zu betreiben und den Apps für das iPhone zu einem prominenten Status zu verhelfen. Bezüglich Funktionen reihen sich iPhone Apps nahtlos in die Familie der Gadgets ein, zusätzlich bieten sie geobasierte und iPhone-spezifische Features wie der Beschleunigungs- und Helligkeitsmesser. Technisch basieren iPhones auf ObjectiveC 2.0 (Mobile) sowie COCOA-Touch. Bei der Entwicklung sind vor allem die Apple UI Guidelines zu beachten, damit die Apps betreffend Benutzerfreundlichkeit den Anforderungen entsprechen. iPhone-Apps von Unternehmen sind ebenfalls rar. Noch ist der Anteil an nützlichen Apps allerdings wesentlich höher als bei den Plattformen für Desktop, Web und Facebook. Dies hängt sicherlich auch mit der strengeren Selektion von Apple bezüglich Inhalten und technischem Aufbau und dem administrativen Aufwand rund um den Release von kommerziellen Apps zusammen. Google, Nokia und Microsoft wollen noch in diesem Jahr nach Apple-Vorbild eigene Vertriebsplattformen bringen.
Fazit und Ausblick
Gadgets und Apps sind hervorragende Kommunikationskanäle, um dem Nutzer direkt in seine individuell präferierte Umgebung – Desktop, Browserstartseite, Social Network oder Mobile Device – Informationen und Möglichkeit zur Interaktion zu liefern. Damit stellen sie eine nützliche Erweiterung der verfügbaren Kommunikationskanäle dar. Die technisch einfache Portierung der Anwendungen auf die Plattformen ermöglicht es, Zielgruppen mit geringen Kosten über weitere Kanäle zu erreichen. Im Rahmen von Marketingkommunikation liegt der springende Punkt in der Konzeption von sinnvollen Anwendungen. Nützliche Services sind gefragt, nicht plumpes Zuschütten der Nutzer mit Werbebotschafen. Ein wesentlicher Aspekt besteht dabei in der Einbindung in klassische Kommunikation, im Sinne von Cross-Media-Marketing. Unternehmensintern lassen sich Gadgets vielfältig einsetzen, etwa im Rahmen der Mitarbeiterkommunikation und bei CRM. Auch hier gilt es, sinnvolle Mehrwertdienste zu erstellen. Die vielfältigen Aktivitäten der verschiedenen grossen Player machen diesen Bereich spannend und herausfordernd zugleich. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht neue Ankündigungen gemacht werden. Für Unternehmen entstehen dadurch Unsicherheiten und Risiken, jedoch auch grosse Chancen und viel geschäftliches Potential.
Daniel RitschaRD ist senioR consultant bei webgeaRing. sein RefeRat am inteRnet-bRiefing@ beRn zum thema «next geneRation KommuniKat i o n » h ä l t e R a m 1 . 4 . 2 0 0 9 u m 1 6 . 3 0 u h R.
GAdGets, Apps, widGets: koMMuNikAtioNsForMeN der NeueN GeNerAtioN plazierung windows sidebar Gadget windows Live Gadget
installation frei plazierbar auf Windows Desktop frei plazierbar auf individueller Startseite bei Windows Live frei plazierbar auf Desktop
Bemerkungen Download
promotion/Verteilung via Synergien bei GUI/Schnittstellen
Download
Synergien bei GUI/Schnittstellen
Download, Google Desktop notwendig Download
Mac widgets
frei plazierbar auf individueller Startseite bei iGoogle frei plazierbar auf Desktop
Download
Synergien bei GUI/Schnittstellen, iGoogle und Mac-kompatibel Synergien bei GUI/Schnittstellen, iGoogle und Mac-kompatibel Synergien bei GUI/Schnittstellen
innerhalb Profil Facebook
Download via Facebook
Synergien bei GUI/Schnittstellen
iphone
Display
Download
Synergien bei GUI/Schnittstellen
Mobile plattformen (Android/Nokia, Microsoft)
angekündigt 2009
n.a.
n.a.
Google desktop Gadget iGoogle Gadget
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Plattform Microsoft Windows Live, eigene Websites, Partnerwebsites Plattform Microsoft Windows Live, eigene Websites, Partnerwebsites Plattform Google iGoogle, eigene Websites, Partnerwebsites Plattform Google iGoogle, eigene Websites, Partnerwebsites Plattform Apple, eigene Websites, Partnerwebsites Facebook, eigene Website, Partnerwebsites App Store bei iTunes, Zugriff via iPhone und Web n.a.
Nr. 04 | April 2009
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Neue Rolle für Mittelstands-CIOs Unternehmen reagieren auf veränderte Anforderungen ihrer Kunden und wollen globale Integration fördern. Dem CIO wird eine neue Rolle des Prozessarchitekten zugeschnitten. Vo n R o b e R t o A . b u s i n
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ittelständische Firmen stehen heute auf der Schwelle zu einem global operierenden Unternehmen. Diese Firmen haben oft mehrere Standorte im Ausland und sind teilweise über mehrere Kontinente hinweg vernetzt. Die Internationalisierung ist geprägt von unterschiedlichen Länderorganisationen und dezentralen Führungsstrukturen. Prozesse und Systeme hinken dabei der raschen Expansion oft hinterher und erschweren sowohl das organische Wachstum wie auch die Integration von Akquisitionen. Die Realisierung von weiteren Wachstumsschritten erfordert einen höheren Organisationsgrad. Die Abstimmung des Geschäftsmodells mit globalen Prozessen und Systemen rücken vermehrt in den Fokus der Firmenleitungen, um den veränderten Rahmenbedingungen gerechtzuwerden. Mittelständische Unternehmen rechnen mehr denn je mit massiven Veränderungen in der Zukunft. Acht von zehn Unternehmen sind der Meinung, dass sie ihr bisheriges Geschäftsmodell grundlegend überarbeiten müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Gemäss der IBM-Studie «The Enterprise of the Future» geht allerdings hervor, dass nur gerade 57 Prozent der über 1100 befragten Führungs-
IN Kürze · Immer mehr KMU sind international aktiv, ihre Systeme hinken jedoch der Expansion hinterher. · Wachstum und Integration von Akquisitionen wird durch mangelnde Einbindung von Prozessen erschwert. · In der Folge steigt die Bedeutung der CIOs, wenn es darum geht, Veränderungen in Unternehmen umzusetzen.
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kräfte in der Vergangenheit die notwendig gewordenen Veränderungen mit Erfolg umgesetzt haben. Bei den anderen klafft noch eine Umsetzungslücke, ein sogenanntes «ChangeGap».
Globale Integration vorantreiben
In den kommenden drei Jahren wollen die CEOs mittelständischer Unternehmen etwa 20 Prozent mehr als bisher in die aufstrebenden Märkte in Ländern aus Asien, Osteuropa und Lateinamerika investieren. Sie sehen dort – vor allem durch die zunehmende Kaufkraft der Konsumenten – gute Chancen für das eigene Wachstum. Um ihre globale Expansion voranzutreiben, überdenken viele Mittelständler ihre Unternehmensstruktur – drei Viertel werden in den kommenden drei Jahren ihr Geschäftsmodell ändern und wollen sich so besser vom Wettbewerb abheben. Die befragten CEOs haben drei elementare Massnahmen identifiziert, durch die sie ihre Ziele erreichen wollen: Die Zusammenstellung des Wissens- und Asset-Portfolios grundlegend überarbeiten (60 Prozent), intensiv mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten (54 Prozent) und den Eintritt in neue Märkte aktiv angehen (51 Prozent). Als Voraussetzung für die Umsetzung der Massnahmen nennen die Führungskräfte ein standardisiertes Geschäftsprozessmodell auf der Basis einer integrierten, betriebswirtschaftlichen Lösung.
Differenzierende Merkmale erkennen und stärken
IBM hat eine Methode entwickelt, um differenzierende Merkmale einer Unternehmung zu eruieren und standardisierte Prozesse zu entwickeln. Der Ansatz beinhaltet auch die Etablierung eines nachhaltigen Geschäftsmodells sowie die rasche und abgestimmte Einführung einer betriebswirtschaftlichen Lösung. Das Component Business Model (CBM) ist eine von
Praxis & Wissen IBM entwickelte übersichtliche Darstellung eines Unternehmens als Zusammenspiel von einzelnen, nicht überlappenden Komponenten. Diese Komponenten bilden ein Gerüst, das Organisation, Prozesse und Technologie zu einem Ganzen verknüpft und so neue Ansätze zur Analyse strategischer Fragestellungen eines Unternehmens bietet. Jede Komponente stellt dabei eine logische Gruppierung von Mitarbeitern, Technologien und Ressourcen dar, die ➤ einen spezifischen Wertbeitrag leistet sowie ➤ unabhängig operieren kann. Komponenten interagieren mit anderen Komponenten nach festgelegten Standards (übergreifende Prozesse, Richtlinien, Systeme, SLA, etc.). CBM schafft somit die Verbindung von Business- und IT-Sicht in einer transparenten und überschaubaren Darstellung von Geschäfts- und Technologiekomponenten eines Unternehmens. IBM hat bisher generische «Business Component Maps» für insgesamt 56 Industrien entwickelt. Die Business Component Maps werden ausgehend von der Strategie eines Unternehmens eingesetzt für ➤ den Abgleich des externen und internen Leistungsspektrums der Kundenorganisation mit der definierten Strategie ➤ die Herausarbeitung von Kernkompetenzen und differenzierenden Geschäftskomponenten ➤ Überlegungen zur Optimierung und Neustrukturierung des Geschäftsmodells (inklusive Sourcing-Strategie) ➤ die Zuordnung von notwendigen Applikationen und technischen Infrastrukturen zu den einzelnen Geschäftskomponenten
Neue Aufgaben für den CIO
Dem CIO wird über die CBM-Methode eine neue, zukunftsträchtige Rolle des Prozessarchitekten zugeschnitten. Die IBM-Studie zeigt auf, dass viele CIOs dazu bereit sind, eine strategische Führungsrolle in ihren Unternehmen einzunehmen. Sie richten ihre Arbeit und ihre Teams enger als jemals zuvor an den Zielen ihrer CEOs und des Führungsstabs aus. Noch nie waren IT-Verantwortliche in einer besseren Position als heute, um das Wachstum und Veränderungen in ihrem Unternehmen gezielt voranzutreiben. Noch überwiegt jedoch bei vielen CIOs die Verantwortung, mit geeigneten technischen Lösungen zum Geschäftserfolg beizutragen. Dennoch gilt, dass der CIO bestens gerüstet ist, um sich vom reinen Technologie-Lieferanten zu einem strategischen Unternehmensberater zu entwickeln. Die Ergeb-
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Praxis & Wissen nisse der Untersuchung können in vier übergreifenden Themenbereichen zusammengefasst werden: 1. CIOs gehören in ihren Unternehmen zum Kreis der Führungskräfte und spielen eine zunehmend wichtige Rolle, wenn es darum geht, Veränderungen herbeizuführen und zu managen. 91 Prozent der CIOs gaben an, dass sie eine klare Vorstellung davon haben, wie sie mit IT ihr Unternehmen in Zukunft voranbringen wollen. 90 Prozent der Befragten sagten, dass sie Mitarbeiter auch ohne formelle Weisungsbefugnis steuern und beeinflussen. Von den Teilnehmern der Studie arbeiten 85 Prozent bereits an Initiativen, die ihr Unternehmen flexibler machen und es somit besser auf Veränderungen reagieren kann. 2. CIOs haben einen festen Platz in der Geschäftsführung – 87 Prozent der Befragten haben eine gute Beziehung zu den Entscheidern im Unternehmen. Allerdings nutzen noch nicht alle CIOs die gegebenen Möglichkeiten in vollem Umfang: Nur 67 Prozent arbeiten aktiv an der Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie.
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3. CIOs werden zunehmend zu Treibern für Innovationen im Unternehmen. Es besteht aber nach wie vor eine grosse Lücke zwischen realisierbaren und tatsächlich realisierten Innovationen. Knapp zwei Drittel (63 Prozent) der CIOs haben bereits technologiegetriebene Geschäftsmöglichkeiten identifiziert und anschliessend die dafür nötigen Ressourcen erfolgreich sichern können. 4.CIOs wissen zwar, welche Richtung sie mit der IT einschlagen müssen, sie tun sich aber weiterhin schwer damit, Aufgaben zu delegieren und sich geeigneten Nachwuchs heranzuziehen. Während 93 Prozent der Befragten wissen, welche Kenntnisse sie künftig in ihrem Team brauchen, haben nur 64 Prozent eine konkrete Vorstellung davon, wie sie ihr Team ausbauen sollen und geeigneten Nachwuchs akquirieren können. Nur 69 Prozent folgen einem genauen Plan, wenn es darum geht, Verantwortung weiter zu delegieren, um sich mehr Zeit für strategische Aufgaben zu verschaffen.
singulären Business-Unit-Vorteilen die bestmögliche Lösung vorschlagen und dank seinem Instrumentarium auch entsprechend umsetzen – ein «Asset» für jedes Unternehmen. Interessant ist dabei die Feststellung, dass vor allem die CIO es sind, welche in der IBM-Studie die Notwendigkeit herausgestrichen haben, den Faktor Mensch in den Mittelpunkt aller Bemühungen zu setzen, globale Reife zu erlangen oder mit neuen, technologieunterstützten Geschäftsmodellen neue Märkte zu erobern.
RobeRto A. busin ist executive PARtneR bei ibM GlobAl business seRvices switzeRlAnd. eR R e f e R i e R t A n d e R to P s o f t - K o n f e R e n z z u M t h e M A «PRozessstAndARdisieRunG und systeMhARMonis i e R u n G i M K M u » ( b e R n , b e A e x P o , 1.4 .2 0 0 9 , 9.15 uhR).
Der mittelständische CIO verfügt über eine «End-to-End»-Sicht der Prozesse quer über die Unternehmung und kann unbelastet von
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Business software opaccone® 13
Grafisches Ressourcen-Management Die kommerzielle Abwicklung von Dienstlei stungen ist seit langem eine Stärke von Opacc One. So können Präsenz und Auftragszeiten verwaltet, Projekte und Wartungsverträge vor und nachkalkuliert und Spesen abgerech net werden. Weniger behandelt wurden bis heute die planerischen Aspekte. Mit der Version 13 wurde die Lücke jetzt mit einem eigentlichen RessourcenManagement nach haltig geschlossen. Das Ressourcen-Management in OpaccOne stellt Planern professioneller Dienstleistungen (Servicetechniker, Monteure, Berater, Projektleiter, etc.), Disponenten in Produktion/Assembling sowie allen anderen in der Planung von Ressourcen engagierten Akteuren ein umfassendes Werkzeug zur Verfügung. Damit lassen sich Ressourcen und deren Kapazitäten sowie Tasks (Plan-Aufgaben) verwalten und grafisch darstellen, bearbeiten und überwachen. Das Herzstück: Die grafische Planung Die Zuteilung der Tasks an die Ressourcen wird in einer Plantafel grafisch dargestellt. In dieser grafischen Ansicht lassen sich sämtliche Pla-
nungs-Vorgänge direkt und transparent durch die Verantwortlichen (Service-Leiter, Dispatcher, Disponent, etc.) bearbeiten und überwa-
chen. Oberstes Ziel ist nicht die vollautomatische Planung, sondern die transparente, vollständige und beeinflussbare Planungssituation. Die wichtigsten Funktionen innerhalb der grafischen Planung: • Die eingeblendete Zeitachse lässt sich beliebig einstellen (Tag, Arbeitswoche, Kalenderwoche, Monat, Quartal, Halbjahr, Jahr). • Die Tasks können für ausgewählte Ressourcen-Gruppen (z.B. Team, Maschinen-Typ, etc.), für alle Ressourcen
oder für beliebige Ressourcen- Kombinationen eingeblendet werden. • Tasks sind in jeder Ansicht mit Drag and Drop beliebig verschiebbar. • Einzelne Tasks sind direkt bearbeitbar. • Die Auslastung einer Ressource lässt sich für den ausgewählten Zeitabschnitt grafisch einblenden. • Die Quell-OpaccOne-Daten eines Tasks können direkt aufgerufen und bearbeitet werden. Integraler Bestandteil der OpaccOne Software-Familie Wie alle OpaccOne Anwendungen ist auch das grafische Ressourcen-Management integraler Bestandteil der OpaccOne Software-Familie.
InfO Weitere Informationen erhalten Sie bei: Opacc Software AG Industriestrasse 13, CH-6010 Kriens Telefon +41 41 349 5100, www.opacc.ch
Dossier Topsoft- & Internet-Briefing-Konferenz
Karriere & Weiterbildung
Business-Software, ERP-Kongress und manches mehr Mit dem ERP-Kongress, der Praxis-Arena, dem CRMWorkshop und den Parallel-Events Internet-Briefing und Open Expo ist die Topsoft heute bedeutender denn je. Vo n U r s B i n d e r
A
ndere Messen serbeln, der Topsoft geht es gut: Mit 146 Ausstellern erreicht die Berner Ausgabe der einzigen und somit auch grössten Business-Software-Messe der Schweiz auch heuer praktisch das Niveau des letzten Jahres. Für Messeleiter Cyrill Schmid macht der unzweideutige Themenschwerpunkt einen guten Teil des Erfolgs aus: «Die klare Fokussierung auf den Bereich Business-Software und unsere dauernden Anstrengungen, für die Besucher einen wirklichen Mehrwert zu schaffen, zahlen sich aus.» «Die Topsoft entstand», so Schmid weiter, «aus dem Vorsatz, der Wirtschaft und der Verwaltung aktuelles und verbürgtes Fachwissen rund um Business-Software zu vermitteln. Dieses Ziel wurde nie in Frage gestellt, es wurde sogar laufend ausgebaut – mit immer neuen Ansätzen zur Wissensvermittlung.»
Neuerungen zuhauf
Neue Ansätze gibt es an der nächsten Topsoft gleich im Multipack: Die Ausstellung, die neben praktisch allen nennenswerten ERPSystemen auch artverwandte Lösungen aus den Bereichen Dokumentenmanagement, EMail-Archivierung, Produktionsplanung und -steuerung, Produktdatenmanagement und Crossmedia, Business-Agilität und ERP-Lifecycle-Management sowie Business Intelligence präsentiert, ist nur ein Teil der zweitägigen Veranstaltung. Schmid formuliert es enthusiastisch: «An der nächsten Topsoft setzen wir gleichsam zu einem Sprung in eine weitere Dimension an. Das Rahmenprogramm wurde völlig überarbeitet und neu gestaltet. Die Berner Topsoft präsentiert ihren Besuchern eine zweitägige schwergewichtige Konferenz, eine abwechslungsreich gegliederte Praxis-Arena mit A-laCarte-Zutritt, einen CRM-Workshop und zwölf Fachreferate der erfolgreichen Erfa-Gruppe Internet-Briefing.
Premiere für den ERP-Kongress
Datum: Mittwoch, 1. April und Donnerstag, 2. April Öffnungszeiten: 9 bis 18 Uhr Messe-Apéro: Mittwoch ab 18 Uhr Ort: Beaexpo Bern, Halle 120 Mingerstr. 6, 3000 Bern Die Beaexpo Bern ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln in 9 Minuten ab Bahnhof erreichbar und wenige hundert Meter von der Autobahnausfahrt A1, A6 und A12 entfernt. Eintritt frei – Gratistickets können unter www.topsoft.ch bestellt werden.
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Nr. 04 | April 2009
Ebenso wichtig wie die eigentliche Ausstellung ist das begleitende Seminarprogramm, das sich nun erstmals «ERP-Kongress» nennt. Praxis-Experten aus Anwenderunternehmen wie Postlogistics und Swiss-Life, kompetente Berater von IBM, PWC, Ernst & Young oder Beteo und renommierte Marktanalysten von Gartner und I2S informieren in insgesamt zwölf einstündigen Referaten über Good Practices und Stolpersteine bei der ERP-Optimierung. Das Themenspektrum reicht von «Prozessstandardisierung und Systemharmonisierung im KMU» über «Best Practice im ERP-Betrieb» bis zu «Emerging Trends und die CIO-Agenda 2009». Um die Bedeutung des ERP-Systems in
der globalisierten Wirtschaft geht es im Vortrag «Global ERP – wie Schweizer KMU die zunehmende Globalisierung ihrer Prozesse und Organisation beherrschen können» von ERP-Koryphäe Eric Scherer. Besondere Beachtung findet auch das ewige ERP-Reizthema SAP, das an den zwei Referaten «Application Lifecycle Management: Komplexitätsfalle SAP» und «Der Albtraum des SAP-CIO – SAP Change- und Transport-Management» eingehend zum Zug kommt. Die Messeleitung begründet die Kongressschwerpunkte mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation: «Es ist für viele Unternehmen essentiell, das Potential ihres bestehenden ERP-Systems möglichst optimal für betriebliche Effizienzsteigerungen auszunützen. Dies bedingt eine intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Prozessen und dem Softwaresystem.» Noch näher geht die Praxis-Arena an den Puls des alltäglichen IT-Betriebs. An beiden Topsoft-Tagen gibt es jeweils mehrere themenspezifische Kurzveranstaltungen nach dem Prinzip «Mitmachen erwünscht»: Nach einem
IN KüRzE · Die Topsoft versammelt 146 Aussteller (Stand 16. März). · Parallel findet der ERP-Kongress statt. Thema: Nutzen-Maximierung bestehender ERPs. · In der Praxis-Arena diskutieren Besucher und Experten konkrete Problemstellungen. · «Internet-Briefing» informiert über den Absatz- und Werbekanal «Online».
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Karriere & Weiterbildung Einführungsreferat wird an zwei bis vier Tischen ein Thema diskutiert, das von den Teilnehmern gewählt wird. Die Thematik kann eine bestimmte Branche oder eine konkrete Problemstellung betreffen. Die Tischrunden werden von Projektleitern der Lösungspartner moderiert. Das Ziel: Es sollen Fragen und Probleme diskutiert werden, um rasch zu erfahren, was aktuell ist und worauf Fachleute und Entscheidungsträger heute besonders Wert legen. Anschliessend folgt ein Erfahrungsaustausch. Die Teilnahme ist – wie der Eintritt zur Ausstellung – kostenlos. Interessenten sollten sich vorgängig jedoch unter www.topsoft.ch/ praxisarena für die gewünschte Diskussionsrunde anmelden.
CRM im Workshop
Der softwaregestützten Kundenpflege widmet sich eine separate Veranstaltungsreihe an der Topsoft. Unter der Leitung des Dübendorfer CRM Competence Center lernen die Teilnehmer CRM-Software auf Basis von Workflows, Auswertungen und Integration in andere Systeme zu beurteilen und die Einführung und Optimierung von CRM-Systemen und -Prozessen anzugehen. Die Workshop-Leitung verspricht interessante Fallbeispiele. Die vier
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Workshops «CRM und ERP», «CRM im Handel», «CRM für Hersteller» und «CRM für Dienstleister und Firmen» dauern jeweils zweieinhalb Stunden. Wie bei der Praxis-Arena gilt: Teilnahme gratis, Anmeldung erforderlich unter www.topsoft.ch/crm-workshop.
Internet Briefing inklusive
Mit dem ERP-Kongress, der Praxis-Arena und dem CRM-Workshop ist das Füllhorn der diesjährigen Berner Topsoft aber noch lange nicht ausgeschöpft. Kongressleiter Reto Hartinger hat sein eigenes Steckenpferd, die Erfahrungsgruppe «Internet Briefing», nämlich auch gleich in die Bundeshauptstadt mitgenommen. Parallel zum gewissermassen «offiziellen» ERP-Kongress wird das Thema «Online», das als krisenresistenter Absatz- und Werbekanal immer wichtiger wird, in zwölf Referaten von allen Seiten beleuchtet. Mit Themen wie «10 zündende Ideen des viralen Marketings», «Köder im Internet richtig auslegen und zuschnappen» oder «Web-2.0-Erfolgsstrate-
gien» geht es dabei weniger um technische Probleme als vielmehr um Psychologie, Marketing und Branding.
Gemeinsam mit der Open Expo
Nicht zum ersten Mal findet gleichzeitig mit der Topsoft am selben Veranstaltungsort die Schweizer Open-SourceMesse Open Expo statt, die ihrerseits eine Ausstellung mit diesmal 60 Anbietern von Open-Source-Lösungen und einem umfangreichen Konferenzprogramm mit Dutzenden von Referaten in drei Tracks (Government, Business, Technology) aufwartet. Bereits zum sechsten Mal präsentiert die Topsoft zusammen mit der Open Expo zudem eine Open Source Community Area. Anhand verschiedener Open-Source-Projekte können die Besucher live verfolgen, wie OpenSource-Software entsteht und welche kostenlose Software für den Unternehmenseinsatz existiert. Details zur Open Expo, unter anderem das komplette Konferenzprogramm und die Ausstellerliste, finden sich unter www. openexpo.ch.
IT-Seminare Infoabend IT-Weiterbildung Programmieren & Systeme
WebProgrammer PHP 2.0, Java (SCJP), Microsoft MCTS Web Applications, Linux-Systemadministration, Beginn: April 2009. Datum: 2.4.2009 Dauer: 18.00–19.30 Uhr Ort: Riesbachstrasse 11, Zürich Infos: EB Zürich, Kantonale Berufsschule für Weiterbildung, www.eb-zuerich.ch, 0842 843 844
MAS Advanced Studies in Software Engineering
Marcel Gabi, ICT-Projektleiter
«Wechselnde Perspektiven öffnen den Blick für neue Technologien.»
Die Liberalisierung im Strommarkt setzt Impulse frei und eröffnet neue Chancen. Wir verstehen sie als Aufforderung, uns dynamisch weiterzuentwickeln. Dazu sind wir auf engagierte Mitarbeiter angewiesen wie beispielsweise Marcel Gabi. Mit dem Blick fürs Ganze steuert er anspruchsvolle Projekte – und trägt so zur Unternehmensentwicklung bei. Bei der BKW FMB Energie AG sorgen 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute dafür, dass bei mehr als 1 Million Menschen zuverlässig der Strom fliesst. Gehören Sie morgen dazu? Wir freuen uns, wenn Sie mit uns die Zukunft angehen. BKW FMB Energie AG, Human Ressources Management, Telefon 031 330 58 68, info@bkw-fmb.ch, www.bkw-fmb.ch/jobs
Eine Weiterbildung in modernen Software Engineering-Methoden und -Technologien. Das MAS-SE wird modular angeboten. Datum: 20.4.2009 Dauer: 4 Semester Ort: HSR Rapperswil/Zürichsee Infos: HSR Hochschule für Technik, www.hsr.ch/weiterbildung, +41 55 222 4921
CAS Informationsspezialist/-in
Zertifikatslehrgang für den praxisorientierten Umgang mit unstrukturierten Daten in Unternehmen und Behörden. Datum: 25.4.2009 Dauer: 15 Tage Ort: FHNW Olten, Nähe SBB Infos: FHNW Institut für Wirtschaftsinformatik, www.fhnw.ch/iwi/cas-infospez, 062 286 01 18
.NET Enterprise Applications CAS
Technologische/methodische Kernkompetenzen für den Entwurf und die Realisierung von verteilten Informationssystemen. Datum: 6.6.2009 Dauer: 25 Tage Ort: HSR Rapperswil/Zürichsee Infos: HSR Hochschule für Technik, www.hsr.ch/weiterbildung/, +41 55 222 4921 Mehr Infos:
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ERP-KoNGRESS aN dER ToPSofT Programm Mittwoch, 1. april 2009 9.15–10.15: Prozessstandardisierung und Systemharmonisierung im KMU Roberto A. Busin | IBM Global Business Services | Executive Partner 10.30–11.30: Governance, Risk Management, Compliance: Für ERP-Systeme und darüber hinaus Martin Kuppinger | Gründer und Senior Partner | Kuppinger Cole + Partner 11.45–11.45: So steigern Sie den Nutzen Ihres ERP-Systems Giovanni Perone | System & Process Assurance (SPA) | PricewaterhouseCoopers AG (PwC) 13.45–14.45: Neuausrichtung der Erwartungen bei Enterprise Resource Planning und Service-oriented Architecture Jürgen Bauer | Parnter, Executive Board Member | Lodestone Management Consultants AG 15.00–16.00: Emerging Trends und die CIO-Agenda 2009 Stefan F. Rudolf | Senior Gartner Representative | Gartner Schweiz GmbH 16.15–17.15: Global ERP – wie Schweizer KMU die zunehmende Globalisierung ihrer Prozesse und Organisation beherrschen können Eric Scherer | CEO | i2s GmbH
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MAS Business Consulting MAS Business Engineering
Informationsabend Mitt Mi t t wo woch ch, 8. 8. Ap prriill 2009, 009, 00 9, 18. 8.00 00 Uh 00 hrr
Ab A bso solv lvie iere ren Si S e Ihr Ih hr M Ma ast s er errst sttu ud diu ium b be eru ufssbe b g gllei eite tend te d dirre ek kt beim be beim i HB Züri Zü üri r ch h – an de der HW WZ Z,, Mittgl glie i d de ie der er Z Zü ürc r he er F ch Fa hh ho oc ch hs sc chu ule le. Me M hr h r üb be er u un nse sere re Mas re aste terte err--Prrogra ogra og ram mm me:: 043 04 3 32 322 26 26 88, 8 mas aste ter@ r@ @ fh h-hwz -h hwz wz..c ch od o err ww w w w. w fh h-h -hwz wz.c .c ch
Programm donnerstag, 2. april 2009 9.15–10.15: Application Lifecycle Management: Komplexitätsfalle SAP – Ein Referenzmodell Marco Gerussi | Head of Consulting, Mitglied GL | beteo AG 10.30–11.30: ERP-Systemkonsolidierung im Konzern Martin Spätig | Kundenprojekte & Akquisition | PostLogistics AG 11.45–12.45: Der Albtraum des SAP-CIO – SAP-Change- und -Transport-Management Dieter Steiger | CEO | beteo AG 13.45–14.45: ERP-Systeme steuern und überwachen – Die Balance zwischen Good Practice und Overkill Thomas Hungerbühler | Advisory Senior Manager | Ernst & Young AG Michael Gagliotta | Advisory Senior Manager | Ernst & Young AG 15.00–16.00: Lifecycle Management und Projektportfolio-Management in der Praxis Bernhard Häuser | Leiter Projekt und Account Management | Swiss Life 16.15–17.15: Best Practice im ERP-Betrieb: Wie überprüfe ich meine heutige Lösung? Welches sind die Fallstricke? Marc Lauper | Leiter Verkauf und Mitglied der Geschäftsleitung | Boss Info AG Konferenzpreise: 1/2 Tag (3 Referate): Fr. 280.– Spezialpreis für Infoweek-abonnenten: fr. 180.– 1/1 Tag (6 Referate): Fr. 495.– Spezialpreis für Infoweek-abonnenten: fr. 295.– Detailprogramm und Anmeldung: www.topsoft.ch/konferenz achtung: Infoweek-Abonnenten profitieren von besonders günstigen Spezialpreisen! Um den Rabatt in Anspruch zu nehmen, bei der Anmeldung im Gutscheinfeld einfach IW eintragen.
Zukunftsperspektive ITManagement MAS in Business Information Management Entscheidungskompetenz für Führungspersönlichkeiten an der Schnittstelle zwischen Informatik und Management: Eidgenössisch anerkanntes Nachdiplomstudium Business Informatik, 60 Tage berufs begleitend, mit den Zertifikatslehrgängen (CAS) EBusiness Technologien, Technologie orientierte Managementkonzepte sowie ITManagement. Die CAS können auch einzeln besucht werden. Nächster Start: 17. April 2009 Interessiert? Weitere Informationen auf www.fhsg.ch/masbi FHS St.Gallen, ManagementWeiterbildungszentrum, Teufener Strasse 2, CH9000 St.Gallen, Tel. +41 71 228 63 28, management@fhsg.ch
Mitglied der Fachhochschule Ostschweiz FHO
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Karriere & Weiterbildung SwissPRM Business Lunch
SwissPRM lädt am 24. März zu einem Business Lunch im Novotel am Zürcher Flughafen. Im Zentrum dieser Veranstaltung steht das Thema «Projekte in der Krise - erfolgreicher Turnaround». Als Referent tritt Frank Hoffmann, ITDirektor bei UBS, auf. Er beantwortet in seinem Vortrag Fragen wie «Wann gilt ein Projekt als Krisenprojekt und warum erkennen wie es oftmals zu spät?». Hoffmann bietet Einblick in die Methodik, wie man den Turnaround schaffen kann und zeigt, wie man erkennt, wo Handlungsbedarf besteht. Zudem erklärt er, wie man die Erwartungen steuert und die Milestones kommuniziert. Beim anschliessenden Mittagessen erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich auszutauschen, und mit dem Referenten zu diskutieren. Infoweek tritt bei dieser Veranstaltung als Medienpartner auf. Info: SwissPRM, www.swissprm.ch
Cloudforce London
Am 7. April findet im Excel Centre in London die von Salesforce.com organisierte Veranstaltung «Cloudforce» statt. Cloudforce ist die Ersatzveranstaltung für die Dreamforce Europe. Im Zentrum des Anlasses steht Cloud Computing und dessen zunehmende Verbreitung. Cloudforce London bietet den Teilnehmern nebst einer Keynote von Salesforce. com-CEO Marc Benioff auch Breakout Sessions. Diese liefern unter anderem eine Anleitung dazu, wie man ein CRMSystem in 90 Tagen oder weniger implementieren kann, oder wie man mit Hilfe der Cloud die Verkäufe ankurbelt. Zudem werden die Salesforce.com-Partner ihre jüngsten Innovationen im Cloud-Bereich präsentieren. Die Teilnahme an dieser eintägigen Veranstaltung ist kostenlos. Info: Salesforce, www.salesforce.com
Veranstaltungen
AgendA
www.Infoweek.ch/verAnstAltungen
24.3.
e.forum Energiebedarf versus Klimaschutz
Bern
e-forum www.e-forum.ch
25.3.
groupwise 8 solutions tour Roadshow
Zürich
novell www.novell.com
25.3.
sAP solution Manager Expertenfrühstück für IT-Verantwortliche
München
realtech www.realtech.de/events
25.3.
Business lunch swissPrM Projekte in der Krise – Erfolgreicher Turnaround
glattbrugg
swissPrM www.swissprm.ch
25.3.
IBM technology forum Seminar zu Cloud Computing
Zürich-Altstetten IBM www.ibm.com/ch
26.3.
1. snP-thementag Effiziente SAP-Systemlandschaften
heidelberg
snP www.snp.de
26.3.
Microsoft kMu-tage Mobilität, Zusammenarbeit, Sicherheit
Bern
Microsoft www.microsoft.com/switzerland
27.3.
sicherheit im e-Banking Fachseminar
Zürich
trüb und kobil systems www.trueb.ch
30.3.
14th solution day Neue Produkte und Fachvorträge
glattbrugg
Axept www.axept.ch/solutionday
1./2.4.
green forum Forum und 15. Jubiläum Swicorecycling
Zürich
swicorecycling www.swico.ch
1./2.4.
topsoft 2009 Fachmesse für Business Software
Bern
schmid + siegenthaler consulting www.topsoft.ch
1./2.4.
open expo Konferenz zu Open Source
Bern
swiss open systems user group www.openexpo.ch
2.4.
executive Briefing Zürich Identity- und Access-Management der 2. Generation
captiva www.e-briefing.ch
2.4.
netApp Innovation 2009 Kongress, Workshops
Baden
netApp www.netapp-innovation.ch
3.4.
werkzeuge des kundenmanagements CRM-Workshop
wallisellen
crM competence center www.crmcompetence.ch
7.4.
cloudforce Cloud-Computing-Veranstaltung
london
salesforce.com www.salesforce.com
8.4.
Awk fokus seminar Zürich Welche IT-Sicherheit können wir uns noch leisten?
Awk group www.awk.ch
15.4.
Agile entwicklung und lean thinking Fachtagung
Zürich
swissIct www.swissict.ch
20./21.4.
wireless Broadband Innovation Awards 2009 Kongress und Verleihung
dubai
wBI Award ltd. www.wbiawards.com/
21.–24.4.
world telecommunication Policy forum Finanzkrise und der ICT-Sektor
lissabon
Itu www.itu.net
Aktuelle Fachkurse und Seminare Informationen/Anmeldung: www.knowledgeplace.ch
IT Governance + Compliance: wie weiter?
Update 2009 Aktuelle Compliance-Anforderungen – Mindeststandards – Best Practice-Frameworks – Risikomanagement und Compliance – IKS-Optimierung: next steps Mit Referenten von KPMG, Novell und Swiss Re. Hotel Novotel Zürich City-West, 5. Mai 2009
Best Practices in der Softwarespezifikation
Hochwertiges Requirements Engineering als Schlüssel zu bedarfsgerechten IT-Applikationen Systematische Anforderungserhebung – Strukturierte Erstellung der Fachspezifikation – Dialoge und deren Dynamik gestalten – Natürliche Sprache in der Spezifikation Nr. 04 | April 2009 InfoWeek.ch In Zusammenarbeit mit Capgemini sd&m. Hotel Novotel Zürich City-West, 14. Mai 2009
Karriere & Weiterbildung
Bücher
Lesetips für IT-Profis The Art of Capacity Planning
BESTSEllER IT-kNow-How 1
Basiswissen Softwaretest Andreas Spillner 978-3-8986-4358-0, Fr. 70.–
2 Adobe Photoshop CS4
Robert Klassen 978-3-8362-1235-9, Fr. 43.90
3 Mein Mac / von iMac bis iBook Ulrich Borstelmann 978-3-8272-4431-4, Fr. 34.90
4 Adobe Dreamweaver CS4 Hussein Morsy 978-3-8362-1261-8, Fr. 43.90
5 Mac oS X für Dummies
Bob LeVitus 978-3-5277-0361-6, Fr. 32.90
6 Joomla! für Dummies
Autorenteam 978-3-5277-0335-7, Fr. 40.90
7 Adobe InDesign CS3
Schneeberger, Feix 978-3-8362-1035-5, Fr. 61.–
8 Network Fundamentals, CCNA Dye, McDonald, Rufi 978-1-5871-3208-7, Fr. 77.–
9 Joomla! 1.5
Ebersbach, Glaser, Kubani 978-3-8984-2881-1, Fr. 61.–
10 lineare optimierung
Andreas Koop, Hardy Moock 978-3-8274-1897-5, Fr. 45.90
Die Daten wurden erhoben von
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Die Verfügbarkeit von Webseiten spielt nicht nur für Webfirmen, sondern auch für OnlineShops oder Betreiber von Webapplikationen eine grosse Rolle. Entsprechend wichtig ist eine vorausschauende Infrastruktur- und Kapazitätsplanung, damit der eigene Erfolg nicht zum grössten Problem wird. John Allspaw, Manager of Operations Engineering bei Flickr.com, schildert im Buch seine diesbezüglichen Erfahrungen beim Betrieb von Flickr.com und gibt praktische Hinweise, wie sich diese auf die eigene Situation adaptieren lassen. Man erhält Hilfestellung zur Aufbereitung von Logs und Statistiken sowie deren Analyse, zur Auswahl von Hardware und einer fehlertoleranten Architektur wie zur (halb-)automatischen Installation und Konfiguration der Rechner. Abgerundet wird das Buch durch eine kritische Betrachtung des Cloud Computings anhand einiger Fallstudien, Ratschläge, wie mit plötzlichem Wachstum umzugehen ist, sowie eine Liste von Werkzeugen zur Leistungsüberwachung. Als Leser erhält man mit dem Buch einen ansprechenden Überblick über die Thematik, der allerdings selber vertieft werden muss. Bei 152 Seiten bleibt der Tiefgang auf der Strecke. ISBN: 978-0-596-51857-8, O’Reilly, 152 Seiten, Fr. 72.90
Head First Physics
Wie alle Bücher der bekannten Head-FirstReihe versucht auch das neue Werk unter dem Namen Head First Physics einen anschaulichen und wenig theorielastigen Einstieg ins Thema Physik zu geben. Mit vielen hilfreichen Grafiken und Beispielen ohne grosses Formeldreschen werden dem Leser das physikalische Denken, Messen und Masseinheiten nähergebracht, bevor man in die Mechanik eintaucht und beispielsweise die Geschwindigkeit einer fliegenden Kanonenkugel berechnet. Wie der
erweiterte Buchtitel «A Learner’s Companion to Mechanics and Practical Physics» nahelegt, sucht man Themen abseits der Mechanik wie beispielsweise zur Elektrizitätslehre oder zum Magnetismus allerdings vergeblich. Nichtsdestotrotz bietet das Buch spannende Ein- und Aussichten. ISBN: 978-0-596-10237-1, O’Reilly, 940 Seiten, Fr. 49.90
Adobe AIR im Einsatz
Mit AIR (Adobe Integrated Runtime) hat Adobe eine Umgebung auf den Markt geworfen, mit der sich Webapplikationen für den Desktop entwickeln und betreiben lassen. Auf 342 Seiten führen die Autoren um Joey Lott in Adobe AIR im Einsatz zuerst in die Architektur von AIR ein und wie sich Applikationen mit Flex und Flash erstellen lassen, bevor sie die Erstellung und Verwaltung von Fenstern oder Menüs behandeln. Danach geht es um Themen wie Dateisystemintegration, Drag and Drop oder lokale Datenbanken, bis der Entwicklungszyklus mit der Weitergabe und Aktualisierung von Anwendungen abgeschlossen ist. Damit deckt das Buch so ziemlich jeden Aspekt von AIR ab. Das Buch enthält viel Beispielcode und Illustrationen, setzt aber Kenntnisse im Flash/Flex-Umfeld voraus und ist für Einsteiger in diesem Bereich eher weniger geeignet. ISBN: 978-3-446-41734-2, Hanser, 342 Seiten, Fr. 69.–
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Technik fürs Vergnügen und IT für Angeber
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Das neuste Produkt aus dem Hause Native Instruments kombiniert eine klassische Groovebox mit modernster Software. Vo n U r s B i n d e r
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Das nächste Kapitel in der unendlichen Chronik der mehr oder meist weniger nützlichen USB-Gadgets von Usbgeek: Ein Tischbrunnen in Form eines Bambusrohrs mit LED-beleuchtetem Zugemüse, das wohl an einen japanischen Garten erinnern soll. Das Wasser ist echt und wird von einer USB-gepowerten Pumpe umgewälzt – soweit denn auch die USB-Funktionalität des 25 Dollar teuren Staubfängers. Alles Übrige ist gefälscht: Auch das Brunnenrohr besteht nicht etwa aus Bambus, sondern aus Plastik. Info: www.usbgeek.com
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Bambusbrünneli mit Licht
Groove aus der NI-Maschine
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iPod Shuffle neu aufgelegt
Getreu dem Motto «Alle Jahre wieder» präsentiert Apple auch 2009 eine umgestaltete Neuauflage des kleinsten iPod-Modells. Der «neue», noch kleinere iPod Shuffle kommt immer noch ohne Display aus und spielt die in den mittlerweile 4 Gigabyte Speicher gelagerten Songs nach dem Zufallsprinzip ab. Völlig neu ist aber die VoiceoverFunktion: Der iPod Shuffle spricht mit dem Anwender und gibt auf Wunsch Titel, Interpreten und Wiedergabelisten sowie Statusinformationen im Textto-Speech-Verfahren bekannt. Das Gerät ist in Silber oder Schwarz für 119 Franken erhältlich. Kopfhörer mit Fernbedienung und ein USB-Kabel zum Laden via PC werden mitgeliefert. Info: www.apple.com/chde
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IT@Home
ls «Groove-Produktionsstudio der nächsten Generation» bezeichnet der Berliner Hersteller Native Instruments sein neustes Produkt. Es heisst schlicht «Maschine» und besteht aus einer Sequenzer/Sampler-Software und dem exakt dazu passenden Performance-Controller, der mit seinen 16 druckempfindlichen, beleuchteten Drumpads, acht Drehreglern und diversen dedizierten Funktionstasten äusserlich und funktional einer klassischen Groovebox ähnelt. Endlich, so der Hersteller, sei «ein schneller und intuitiver Groovebox-Workflow mit der Power und Vielseitigkeit einer Software verbunden worden.» Dazu kommt eine umfangreiche Bibliothek mit mehreren Gigabyte an gesampelten Perkussions- und anderen Klängen in Studioqualität, mit denen sich ganze Songs zusammenstellen lassen. Damit
man den passenden Klang leicht patternbasierten Sequenzer. Auch findet, bietet die Software einen eine Effektsektion mit 20 qualitaKlangbrowser im typischen NItiv hochwertigen Algorithmen Stil, den man schon von anderen fehlt nicht. Produkten wie Absynth oder Kore Maschine ist im Online-Shop kennt. Besonderes Augenmerk des Herstellers und im Musikhat Native Instruments auf eine fachhandel ab sofort zum Preis möglichst natürliche Bedienung von 599 Euro erhältlich. gelegt. So können die meisten Info: www.native-instruments.de Funktionen ohne Umweg über die Maus oder Tastatur des Computers direkt über die Bedienelemente des Controllers genutzt werden. Die MaschineSoftware basiert auf einer hochauflösenden Sample-Engine mit Features wie Resampling, Beat Die Hardwarebox steuert nicht nur die beiliegende Software, sondern eignet sich auch Slicing und Autoals genereller Midi-Controller. Mapping, kombiniert mit einem
Download des Monats
Desktop Central Free Windows Tools 2.3 Um eine leistungsfähige ToolKollektion für Administratoren handelt es sich bei den Desktop Central Free Windows Tools. Die Sammlung besteht aus elf Werkzeugen, mit denen sich Funktionen und Einstellungen auf allen PCs im Lan aufrufen bzw. setzen lassen. Im einzelnen bieten die Tools die folgenden Funktionen:
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Software-Inventar, Shut-Down-/ Restart-Funktion, GPO-Update, Wake on Lan, PC zu Domänen hinzufügen/entfernen, Anzeige freigegebener Laufwerke, Anzeige der laufenden Prozesse mit StopJetzt herunterladen unter www.infoweek.ch/downloads
Möglichkeit, Anzeige des angemeldeten Benutzers und der User-Profile, Anzeige der Partitionsgrössen inklusive freier Speicherplatz oder das Ausführen des Command Promt auf dem Zielrechner. Bei den Auflistungen besteht die Möglichkeit, die Listen als CSV- oder TXT-Datei zu speichern.
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Meldungen aus der Forschung
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Powernaps für Server
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US-Forscher wollen Server mit einem Schlafmodus ausstatten und so den Energieverbrauch dramatisch senken.
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sachusetts Institute of Technology gründete BernersLee 1994 das World Wide Web Consortium, das sich bis heute um die Standardisierung der Webprotokolle kümmert. Seit 1994 hat BernersLee einen Lehrstuhl für Informatik an der Uni versität Southampton inne, wo er sich um sein aktuelles Kind kümmert, das semantische Web. Der WWWErfinder wurde seit seinen CernZeiten vielfach ausgezeichnet – unter anderem darf er sich heute «Sir Timothy John Berners Lee» nennen.
Das Flexible Display Center (FDC) der Ari zona State University arbeitet zusammen mit E Ink an berührungsempfindlichen, biegbaren Displays. Dabei setzen die Forscher auf induktive Touchscreens, die sich problemlos biegen lassen und dabei keine Fehlimpulse erzeugen. Eine Kunststoffstruktur von Dupont wird als Rückwandplatine eingesetzt. Erste Bildschirme aus elektronischem Papier wurden bereits einem Test unterzogen, der Militäranwendungen simuliert. Ziel der Forscher ist es, mobile Geräte mit grosser Robustheit zu entwickeln. Ein erster Kunde ist laut einem Bericht von «Technology Review» das USMilitär. Das erste Gerät aus einem solchen berüh rungsempfindlichen, biegbaren Display soll noch in diesem Jahr erscheinen.
Server aus Atom-Prozessoren
Anlässlich seiner alljährlichen For schungsschau Techfest hat Microsoft einen Server präsentiert, der aus 50 einzelnen AtomMainboards besteht. Der «Cooperative Expendable Micro Slice Server» soll dank der verwende ten Prozessoren ganz ohne Kühlung auskommen. Microsofts Ziel ist es, herauszufinden, wie sich Server aus den besonders sparsamen Prozessoren bauen und für typische Serveraufgaben einsetzen lassen. Die einzelnen Systeme verfügen über typische NotebookStrom sparfunktionen. Die Redmonder haben diese mit einem Kontrollsystem namens «Marlowe» erweitert, das anhand der aktuellen Last entscheidet, wie viele Systeme laufen müssen. Erste ernsthafte Tests mit dem Prototypen sollen erfolg reich verlaufen sein.
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➤ Geburtsvorbereitungen für das World Wide Web: Im März 1989 präsentierte der damals 34jährige Informatiker Tim BernersLee seinem Chef am Cern ein Papier mit dem Titel «Informationsmanagement: Ein Vor schlag». Der Vorschlag kombinierte das bereits in den Sechzigern von Douglas Engelbart entwickelte HypertextKon zept mit dem Domänennamenssystem des Internet und dem TCPProtokoll. Das Ziel: Informationen, die wild auf
verschiedenste ITSysteme am Cern verteilt waren, sollten über eine ein heitliche Oberfläche zugänglich wer den. Die Idee stiess zunächst auf wenig Interesse, nach einer Revision wurde das Paper 1990 dann doch noch ak zeptiert. BernersLee entwickelte unter dem simplen Namen «Worldwideweb» den ersten Browser – er lief auf der NextWorkstation – und den ersten Webserver, genannt Cern HTTPd. Die erste Website der Welt ging am 6. August 1991 online, rasch kamen weitere hinzu. Am Bostoner Mas
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Biegbare Touch-Displays
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orscher der University of Wenisch, Professor im Depart Notebooks oder Smartphones Michigan wollen mit einer ment Electrical Engineering und würden heute bereits gute neuen Technologie namens Computer Science an der Uni Technologien stecken, die den «Powernap» in Kombina Michigan, nicht möglich. Der Schlafmodus ermöglichen und tion mit einer weiteren Neuent Grund liegt im geringen Zeitab nur auf Server adaptiert werden wicklung «Rails» (Redundant stand, in dem die Server von müssten. Aber: Eine grosse HardwareAnpassung gibt es Array for Inexpensive Load Sha ungenutzt zu voll ausgelastet ring) schon bald Server in den wechseln müssen. Er liegt laut dennoch, und zwar bei den Schlaf schicken. Damit soll der Messungen der Forscher im Netzteilen. Aktuelle Geräte, die aktuelle Missstand, dass Server in Millisekundenbereich. Während um die 2250 Watt Strom verbrau der Regel nur eine mittlere es also grundlegend neue Soft chen, würden gemäss den For Auslastung von 20 bis 30 Prozent ware braucht, sei hardwareseitig schern auch im Schlafmodus haben und somit unnötig viel eigentlich alles vorhanden. In mächtig saugen. Sie müssen Strom verbrauchen, deshalb durch kleinere behoben werden. Der «Rails» mit beispiels Energieverbrauch von weise 500 Watt ersetzt Rechenzentren soll werden. dank den Powernaps Das Forschungspro um bis zu 75 Prozent jekt wird von der gesenkt werden. National Science Um die Server in Foundation sowie Intel einen Schlafmodus zu unterstützt und die versetzen, nutzt man Technologie ist bereits ein neues Betriebssys patentiert. Gesucht «Schlaf, Server, schlaf...» – US-Forscher wollen mit tem. Mit bestehenden wird nur noch ein einem Server-Schlafmodus enorm an Strom sparen. IndustriePartner. wäre es laut Thomas
Sichere Browser-Gazelle
Forscher von Microsoft Research haben zusammen mit den Universitäten Illinois und Washington ein Konzept für einen sicheren Webbrowser namens «Gazelle» entwickelt. Gazelle soll im Gegensatz zu anderen Browsern nicht nur Websei ten anzeigen, sondern als im Browser laufendes Betriebssystem fungieren. Der Kernel ist dabei exklusiv für die Ressour cenverteilung an einzelne Applikationen und deren Kommunikation unterein ander zuständig. Jede aufgerufene Webapplikation soll unabhängig und ab geschottet von den anderen laufen. Jede Webseite stellt eine neue Instanz dar, die inklusive aller benötigten Komponen ten wie HTML und StylesheetParser, JavaScriptEngine, LayoutRenderer und BrowserPlugins unabhängig von den anderen Instanzen abläuft.
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Impressum & Inserenten IMpreSSuM
InSerenTen
Verlag Vogel Business Media AG, Seestrasse 95, CH-8800 Thalwil/Zürich Tel. +41 44 722 77 00/Fax +41 44 720 10 78
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Telefon/fax Redaktion, Anzeigen, Abos:
e-Mail-adressen Redaktion: infoweek@vogel-media.ch; Pressemitteilungen: ChefredakTion Markus
pr@vogel-media.ch; Inserate: infoweek_sales@vogel-media.ch; Abo: infoweek_abo@vogel-media.ch | Häfliger (mh)
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redakTion Michael Benzing (mb), Claudio De Boni (cdb), Urs Binder (ubi), Markus Gross (mag), Alina Huber
(ahu), Susann Klossek (sk), Marco Rohner (mro), Michel Vogel (mv)
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regelMässige MiTarbeiT Urs Bertschy, Ueli Grüter, LL.M.
Rechtsanwalt, Martin Kuppinger, Dr. Daniel Meierhans, Peter Monadjemi, Dirk Pelzer, Patrick Püntener, Reinhard Riedl, Dieter Steiger, Marcel Wüthrich |
gesTalTung und ProdukTion Ursula Bettio (Produktionsleitung), Nadja Goldinger
Benedikt Bitzi, Tanja Ruckstuhl
| anzeigenadMinisTraTion Janine Dominguez, Melanie Staub
(Online Management & Development) Biedermann
|
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MarkeTing, VerTrieb Yvonne Rauch, Marcel Wüthrich
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WebsiTe René Dubach
gesChäfTsleiTung Stefan
ersCheinungsWeise, abonneMenT InfoWeek erscheint monatlich im 9. Jahrgang; Einzelausgabe Kiosk: Fr. 8.50;
Abonnement (Auslieferung Schweiz): 1 Jahr Fr. 95.–, 2 Jahre Fr. 150.– auflage 4575
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druCk AVD Goldach, infoweek@avd.ch • ISSN-Nummer 1424-4055 |
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Nr. 04 | April 2009
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Vorschau
Vorschau auf Infoweek 5/09 Erscheinungsdatum: 20. April 2009
Mobiles Arbeiten im Unternehmen Arbeit fällt heute zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten an. Durch mobile Breitbandlösungen haben sich ganz neue Möglichkeiten ergeben. Mitarbeiter wollen heute nicht nur in Büros und zu Hause, sondern immer häufiger auch unterwegs arbeiten können. Auch Unternehmensleiter erhoffen sich davon einige Vorteile, beispielsweise schnellere Antworten auf Kundenfragen. Infoweek befasst sich in der nächsten Ausgabe intensiv mit dem Thema «Mobile Computing». In einem einführenden Artikel wird ein genereller Blick auf die Thematik geworfen, erklärt, auf was es ankommt, wenn man sein Unternehmen mobil machen will, und werden die Trends aufgezeigt. In einer Marktübersicht wird die Basis für mobiles Arbeiten, die Breitbandverbindungen, unter die Lupe genommen. Welche Lösungen stehen Unternehmen dazu heute zur Verfügung?
Zwei interessante Fallstudien gewähren einen Blick in die Praxis. Zum einen wird Swiss TXT darüber berichten, wie man Inhalte bestmöglich für die vielen verschiedenen mobilen Geräte aufbereiten kann — keine einfache Angelegenheit. Zum anderen zeigt Infoweek, wie die Service-Organisation Uniqservice eine mobile ERP-Lösung mit PushTechnologie eingeführt hat und heute damit arbeitet. Schliesslich werden im kommenden Schwerpunkt auch die mit der letzten Infoweek-Ausgabe eingeführten fixen Rubriken nicht fehlen. Daniel Meierhans wird verraten, was er von «Mobile Computing» hält, Rechtsanwalt Ueli Grüter wird die heiklen rechtlichen Aspekte der mobilen Arbeit aufzeigen und die Berater von Beteo werden zum Abschluss in ihrer Rubrik «Achtung SAP!» einen Abstecher ins mobile SAP-Umfeld machen.
Vergleichstest:
praxis & wissen:
Touch-Smartphones Welcher Hersteller hat das beste TouchSmartphone? Infoweek vergleicht in der kommenden Ausgabe fünf aktuelle Top-Geräte auf ihre Business-Tauglichkeit. Zum grossen Vergleichstest treten an: Das iPhone 3G von Apple, RIMs Blackberry 9500 Storm, Sony Ericssons Xperia X1, das Touch Pro von HTC und das erste Android-Phone G1.
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Nr. 04 | April 2009
cIO-Interview: Franz Mannsberger, rivella Rivella kennt jeder. Es gibt das Getränk rot, blau, grün und seit kurzem auch gelb. Aber: Ohne IT würden wir schwarz sehen, es gäbe kein Rivella. Die IT nimmt nämlich auch beim Getränkehersteller aus Rothrist mit seinen rund 270 Mitarbeitern längst eine zentrale Rolle ein. Franz Mannsberger, IT-Leiter von Rivella, stand Infoweek Red’ und Antwort.
NächSTe SchwerpuNkTe Infoweek 6 vom 18.5.2009 Virtualisierungs-Trends Infoweek 7 vom 15.6.2009 Business-Prozess-Management & service-orientierte Architekturen Infoweek 8 vom 13.7.2009 Netzwerk-Management Infoweek 9 vom 7.9.2009 Outsourcing-Trends Infoweek 10 vom 5.10.2009 Business-Software, CRM & ERP-Zufriedenheitsstudie
know-how:
Fallstudie: SBB setzt auf Tibco-Messaging Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben ein neues Railcontrol-System (RCS) implementiert. Im Rahmen dieses Projekts setzen die SBB neu auf die MessagingSoftware «Rendez-vous» von Tibco. Diese soll zur Fahrplanoptimierung in den einzelnen Betriebszentralen beitragen und muss pro Tag mit bis 1,9 Terabyte Daten umgehen können. In einer Fallstudie zeigt Infoweek, was man sich bei den SBB von der Software verspricht und wo man noch Potential sieht.
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Starten Sie in die Zukunft mit Ihrer bestehenden Hardware.
Active Directory®, Microsoft® Office, Microsoft® Exchange Server und
Es gibt jetzt einen ganz neuen Weg zu VoIP. Sie brauchen dafür
Ihrer Telefonanlage zusammenarbeitet. Holen Sie das Beste aus Ihren
keine neue Infrastruktur. Denn es geht nicht mehr um das Ersetzen
bestehenden Investitionen heraus und machen Sie sie zur Grundlage
der Hardware, sondern um die Software. Behalten Sie einfach Ihre
Ihrer neuen, software basierten VoIP-Lösung von Microsoft. Eine grosse softwarebasierten
Hardware: PBX, Gateways und sogar die Telefone. Für den Wechsel
Veränderung, ohne gleich alles verändern zu müssen. Erfahren Sie
genügt die richtige Software von Microsoft, die reibungslos mit
mehr unter www.microsoft.ch/voip