IT Magazine 9/2010

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SwissICT Magazin

SWiSS

September 2010

VO R M A L S I N F O W E E K . C H

Nr. 09 | SEPTEMBER 2010

DIGITAL IMAGING & CROSSMEDIA

Auf allen Kanälen Print im Web-2.0-Zeitalter

Die integrierte Design-Suite Ohne Imaging kein Crossmedia Marktüberblick Crossmedia-Anbieter Crossmedia entfesseln per Marketing-Hub

NEWS Oracle macht Schluss mit Opensolaris TEST Fünf Farblaser im grossen Vergleichstest MARKTÜBERSICHT A3-Multifunktionsgeräte KNOW-HOW SSL-VPN versus IPSec FALLSTUDIE Einheitliches CRM für Tamedia

CIO-INTERVIEW Martin Kolbe, Kühne + Nagel


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Editorial

Firmen im Kampf gegen den Nachwuchsmangel

Lehrlinge fördern in der Theorie und in der Praxis

M

A l i n A H u b e r, r e d A k t o r i n AlinA_Huber@vogel-mediA.cH

Swiss IT Magazine

ickrige zwei Lehrlinge beschäftigt Microsoft in der Schweiz – ohne Witz. Und dies bei rund 500 Mitarbeitern hierzulande. Aber es kommt noch dicker: Die Lernenden sind nicht einmal direkt bei Microsoft angestellt, sondern über ein Lernzentrum. Diese Tatsachen hat Microsoft-Schweiz-Chef Peter Waser im August anlässlich einer Pressekonferenz verraten. Er, der sich aktiv in der Schweizer IT-Verbandslandschaft tummelt, deren hehres Ziel es ist, den Mangel an IT-Nachwuchskräften zu bekämpfen. Irgendwie irritierend, finden Sie nicht? Nicht weniger befremdend sind die Aussagen von Konkurrent Google. Fragt man nämlich dort nach der Anzahl Lehrlinge, wird man mit einem «dazu habe ich leider keine Informationen» abgespeist. Bei mir keimt da der schreckliche Verdacht: Beschäftigt Google in der Schweiz eventuell kaum oder gar keine Lehrlinge? Gehen wir einige Monate zurück: Wie ein Phönix aus der Asche machte sich Waser im Herbst des vergangenen Jahres zusammen diversen Kollegen aus der Teppichetage andere Unternehmen daran, die Verbandslandschaft in der Schweiz aufzuräumen. Man wollte dafür sorgen, dass sich die Branche unter anderem vermehrt Themen wie Bildung und Forschung widmet. Mittlerweile haben sich die Initianten des Projekts «Phönix» dem Dachverband ICTswitzerland angeschlossen und sitzen dort im Vorstand. Der Dachverband hat gleichzeitig mit der Aufnahme des Fördervereins in seine Runde auch die Stiftung IT-Berufsbildung Schweiz sowie den entsprechenden Verein gegründet. Die Stiftung soll eine Konzeption und Implementierung einer auf die zukünftigen Erfordernisse ausgerichtete Berufsbildung ermöglichen, wie es in einer Mitteilung so schön heisst. Bis 2015 will man tausend neue Lehrstellen im ICT-Umfeld schaffen. Das Geld dazu kommt auch von der Credit

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Suisse. Die Schweizer Grossbank betont ihr Engagement für die IT-Berufsbildung nicht nur mit einem Beitrag von über zehn Millionen Franken, sondern erweitert über die nächsten drei Jahre ihr Lehrstellenangebot von 600 auf 750 Plätze und will pro Jahr 250 Lernende beschäftigen – davon 100 Lehrstellen im IT-Bereich. In Relation zur Gesamtzahl von 21’000 Mitarbeitern in der Schweiz ist somit jeder 84. Angestellte ein Lehrling. Kein schlechtes Ergebnis, aber noch Verbesserungsfähig, wie ich finde. Freude bereitet IBM mit über 70 Lehrlingen bei 3300 Mitarbeitern in der Schweiz – jeder 47. Angestellte ist also ein Lernender. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei HP, das in der Schweiz 2400 Mitarbeitende und 49 Lernende hat. Jeder 49. HewlettPackard-Angestellte befindet sich also in der Lehre. Für wahre Begeisterungsstürme sorgt aber Siemens IT Solutions and Services: Bei 400 Mitarbeitern in der Schweiz beschäftigt der IT-Dienstleister stolze 89 Lehrlinge – mehr als jeder Fünfte ist also ein Auszubildender. Daran sollte sich die Konkurrenz ein Vorbild nehmen! Denn: Verbände gibt es genug, geredet ist genug. Jetzt muss endlich gehandelt werden. Immerhin hat man bei Microsoft anscheinend gemerkt, dass man mit der aktuellen Lehrlingszahl keinen Preis gewinnt und will in den nächsten ein, zwei Jahren auf insgesamt zehn Lernende aufstocken. Dass dies reichen wird, um den ausgetrockneten IT-Nachwuchsmarkt wieder aufblühen lassen, wage ich zu bezweifeln. Aber es ist immerhin ein Anfang.

«Microsoft hat anscheinend gemerkt, dass man mit der aktuellen Lehrlingszahl keinen Preis gewinnt.»

Alina Huber


AdvertoriAl

„Vertieftes Wissen zu Windows 7 fehlt“ Stefan Hotan, Leiter Softwarepackaging Ontrex AG, über die Anforderungen von Windows 7 Sie sind seit über 12 Jahren in der Softwarepaketierung tätig. Was ist an Windows 7 so speziell? Eine Migration auf Windows 7 ist immer auch eine Entscheidung zwischen 32-bit und 64-bit Technologie. Oftmals fällt diese zu Gunsten von 64-bit aus. Dafür gibt es gute Gründe wie verbesserte Ressourcenausnutzung. Windows 7 64-bit stellt aber ganz andere Anforderungen an die Softwarepaketierung als bisherige 32-bit Betriebssysteme. Inwiefern? Windows 7 64-bit beruht auf dem Prinzip der Dualität, also der Folder- und Registryredirection. Gerade bei 32-bit Anwendungen muss sehr stark darauf geachtet werden, welche Pfade und Registryschlüssel verwendet werden können und dürfen. Auch die Komplexität und Grösse der Softwareprodukte ist deutlich gestiegen, wir sehen eine Verdopplung der Paketgrössen über die letzten 4 Jahre. Was bedeutet dies für die Softwarepaketierung? Die Infrastruktur, mit der man früher Softwarepaketierung durchführen konnte, reicht heute in den meisten Fällen nicht mehr aus. Solid State Disks und Netaggregation sind nur zwei der Anforderungen, die an die Paketierinfrastruktur gestellt werden. Ein einfacher PC mit einer virtuellen Umgebung, wie noch häufig für die Windows XP Paketerstellung verwendet, ist nicht mehr zeitgemäss. Die Komplexität der Pakete steigt also. Gibt es neben den erhöhten Hardwareanforderungen noch weitere Herausforderungen zu bewältigen? Auch die Paketentwickler müssen ein viel tieferes Wissen der internen Zusammenhänge von Windows 7 haben als dies noch mit Windows XP der Fall war. Die Dualität erlaubt nicht mehr einfach einen Snapshot einer Softwareinstallation zu erstellen und diesen dann auf die Clientcomputer zu verteilen. Vielmehr muss für jede Software individuell untersucht werden, welche Änderungen diese auf dem Zielsystem durchführt und ob diese Änderungen auch für Windows 7 64-bit optimiert sind. Gegebenenfalls muss der Paketentwickler die Installation selbst so optimieren, dass die Windows 7 Möglichkeiten und Anforderungen bestmöglich genutzt werden. Softwarevirtualisierung ist ein Ausweg aus der 64-bit Komplexität? Dem ist leider nicht so. Auch bei der Anwen-

dungsvirtualisierung sind die Anforderungen an die Paketerstellung hoch und ein intensives Wissen über das Zielbetriebssystem Grundvoraussetzung. Virtualisierung bietet aber durchaus Vorteile im Bereich der Anwendungskompatibilität, die man auch unter Windows 7 — 32-bit und 64-bit — nutzen sollte. 64-bit ist also eine grosse Herausforderung. Kann ein Unternehmen das notwendige Wissen – und die zugehörige Infrastruktur – überhaupt noch aufbauen und verwalten? Mit Schulungen und Workshops zu spezifischen Themen der Paketentwicklung, wie diese auch laufend von der Ontrex angeboten werden, kann sicherlich intern das notwendige Know-How aufgebaut werden. Bei der notwendigen Infrastruktur sieht es jedoch meist anders aus. Viele Unternehmen können oder wollen die Investitionen in eine umfangreiche Hardwarelandschaft nur für die Paketerstellung nicht tätigen. Auch das benötigte tiefe Wissen über Windows 7 fehlt oftmals an allen Ecken und Enden. Wenn sich der interne Ressourcenaufbau nicht rechnet, wie sieht es dann mit externen Möglichkeiten aus? Eine externe Paketerstellung bei einem Spezialisten, der nicht nur das vertiefte Wissen über Windows 7 mitbringt, sondern auch mit Leidenschaft bei der Sache ist, ist auf alle Fälle eine Alternative zur Eigenentwicklung von Softwarepaketen. Mein Team im Software Package Atelier der Ontrex ist seit Jahren ausschliesslich in der Softwarepaketierung zuhause. Als Schweizer Anbieter stehen Sie im Wettbewerb zu Anbietern aus Osteuropa und Indien. Wie können Sie kostengünstiges Paketieroutsourcing anbieten? Dank unserer ausgereiften Prozesse, der Industrialisierung der Paketerstellung und der extensiven Qualitätssicherungsphase können wir als Schweizer Anbieter uns auch für Schweizer Qualität verbürgen. Unsere Nachbesserungsrate liegt bei unter 3%, das heisst, mehr als 97% aller Pakete, die wir im Kundenauftrag erstellen, können vom Kunden so direkt fehlerfrei eingesetzt werden. Das minimiert das Projektrisiko und spart dem Kunden Zeit und Kosten für Tests und Nachbesserungen. Ausländische Anbieter erreichen oftmals nur einen Bruchteil dieser Erfolgsquote und sind somit bei weitem nicht mehr so günstig wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Zudem bieten wir unseren Kunden eine Flatrate mit

Abnahmegarantie, so dass die Paketerstellung zum Fixpreis erfolgen kann. Noch ein Wort zur Technik. Womit erstellen Sie die Softwarepakete? Wir verwenden bereits seit Jahren die Produkte von Wise. Das Wise Package Studio von Symantec hat sich für uns als das bestmögliche Produkt für eine erfolgreiche Paketerstellung nach dem Microsoft MSI Standard erwiesen. Und die Verteilung auf die Clientcomputer? MSI Pakete aus dem Ontrex Software Package Atelier können mit allen gängigen Softwareverteilungssystemen auf die Clientcomputer ausgebracht werden. Wenn Sie mich jetzt aber nach einer Empfehlung für ein Clientmanagementsystem fragen: Symantec Altiris. Die Ontrex AG hat viele Systeme ausgetestet, unsere Spezialisten sind gesamthaft weit über 150 Mannjahre im Systemmanagement tätig, Symantec Altiris ist State of the Art im Bereich Windows 7 Migration. Wie sehen Sie die Paketierung über die nächsten 5 Jahre? Die Komplexität der Anwendungen wird weiter zunehmen. Professionelle Paketerstellung wird auch in Zukunft der Schlüssel für ein erfolgreiches Systemmanagement sein. www.ontrex.ch

InternatIonale erfahrung Der grünDer Der hotan engIneerIng leItet seIt 2007 Das software Package atelIer Der ontrex ag.


Inhaltsverzeichnis

Swiss IT Magazine 09/2010 Markt & Trends

Gartner vergleicht Data-Center-Switches Windows Phone 7 ab Oktober in der Schweiz Vergleichsdienst für IT-Services-Preise Die Nominierten des CH Open Source Awards 2010 TEFO’10 steht vor der Tür Quick Poll: Mobile Application Stores

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Szene Schweiz

Digital Imaging & Crossmedia

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Im Web-2.0-Zeitalter redet nicht nur die Werbe- und MarketingWelt von «Crossmedia» – von Blogs über Twitter bis Web-TV ergänzen allerlei High-Tech-Kommunikationskanäle den traditionellen Marketing-Mix. Dennoch, und dies zeigen gleich mehrere Artikel im aktuellen Schwerpunkt, kommt auch heute keine effektive Kampagne an Digital-Imaging-Technologien vorbei – und Print ist definitiv nicht tot. Der einführende Hintergrundartikel erklärt die Grundlagen und stellt einzelne Technologien wie Web-TV vor. Ein Marktüberblick präsentiert exemplarisch eine Reihe von Schweizer Crossmedia-Dienstleistern, von der Web-Agentur über die Druckerei bis zum Software-Hersteller. Ein weiterer Beitrag befasst sich mit dem Thema «Crossmedia und die Print-Industrie» und positioniert die Bildpersonalisierung als geeignetes Instrument für die Kundenansprache. Dass crossmediale Inhalte erst mal erstellt werden müssen, ist klar. Am besten geht dies, so der vierte Schwerpunktbeitrag, mit einer integrierten Design-Suite. Wirklich entfesseln kann man die Crossmedia-Power aber nicht allein mit einheitlich gestalteten Inhalten für verschiedene Kanäle – die ideale Lösung ist vielmehr ein medienfokussierter Marketing-Hub im Unternehmen, wie der abschliessende Artikel festhält.

Start-up: Jobzippers CIO-Interview: Martin Kolbe, Kühne + Nagel

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SwissICT News Mediamatiker, eine interessante und anspruchsvolle Ausbildung Lean Agile Scrum Konferenz 2010 Informatikolympiade 2010: Osteuropa an der Spitze

25 28 29

Schwerpunkt Digital Imaging & Crossmedia Ohne Imaging kein Crossmedia Marktüberblick: Schweizer Crossmedia-Dienstleister Crossmedia und die Print-Branche Ein Werkzeug für alle Kanäle: Die integrierte Design-Suite Crossmedia entfesseln mit dem medienfokussierten Marketing-Hub «Niklaus meint»: Ich fege Roger Federer vom Platz

32 35 37 39 41 43

Test Center Farblaserdrucker für kleine Arbeitsgruppen im Vergleich Test Ticker: Sieben Smartphone-Betriebssysteme Livescribe Smartpen - Smarter Stift für Schrift und Ton

44 48 49

Neue Produkte Neue Server von IBM, Oracle und Axxiv Neu mit Outlook: Office 2011 für Mac Panda bringt 2011er-Line-up Marktübersicht: A3-Multifunktionsgeräte

52 53 57 58

Dossier Sicherheit

Start-up: Jobzippers

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Jopzippers ist ein Schweizer Start-up-Unternehmen, das von zwei ehemaligen Studenten im Jahr 2008 gegründet wurde und Studierende bei der Karriereplanung unterstützen soll. Aber auch Unternehmen sollen von Jobzippers bei der Suche nach Fachkräften Hilfe bekommen. Auf der Plattform Jobzippers finden sich Portraits von Unternehmen, Vollzeit- und Teilzeitjobs, Praktika- und TraineeStellen, Bachelor- oder Masterarbeiten, einen Lebenslaufgenerator sowie Kontakte zu Mentoren oder Alumni. Aktuell sind laut Mitgründer Peter Vogel mehrere Tausend User und 230 Unternehmen auf Jobzippers registriert. Nun soll die Plattform auf ganz Europa ausgeweitet werden.

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SSL-VPN versus IPSec Herausforderungen und Chancen bei der IT-Security

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Dossier Software Office 2011: Detailpflege statt Totalumbau Fallstudie: Einheitliches CRM für Tamedia

66 68

Karriere & Weiterbildung Sinnlose Bürokratie – Wann sind Regeln sinnvoll? «Der Rechtsanwalt rät»: Rechtliche Tücken des E-Commerce Veranstaltungen / Lesetips für IT-Profis

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Service Und ausserdem: Intel zeigt den Mikrochip der Zukunft Und ausserdem: Apple Magic Trackpad und Microsoft Kinect Vorschau/Impressum

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Bild des Monats

Nr. 09 | September 2010

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Bild des Monats

Die Hüter des Internet

Was anmutet wie der Plot eines HollywoodFilms, scheint tatsächlich Realität zu sein. Sieben Personen – Dan Kaminsky aus den USA, Paul Kane aus Grossbritannien, Jiankang Yao aus China, Moussa Guebre aus Burkina Faso, Bevil Wooding aus Trinidad und Tobago, Ondrej Sury aus Tschechien sowie Norm Ritchie aus Kanada – wurden zu den Hütern des Internet erkoren. Sie alle sind im Besitz eines Schlüssels, mit dem das Internet neu gestartet werden kann – oder genauer gesagt die 13 Server, auf denen das neue Sicherheitssystem DNSSEC betrieben wird, mit dem sichergestellt werden soll, dass Adresse und eine DNS übereinstimmen. Dazu müssen sich fünf der sieben an einem geheimen Ort in den USA treffen. Mit ihren Schlüsseln kann der Master Key des DNSSEC rekonstruiert und das sichere Internet neu gestartet werden. Dass die Geschichte kein Märchen ist, bestätigt Costin Raiu, Chef des weltweiten Virenanalystenteams bei Kaspersky, gegenüber der «Frankfurter Rundschau»: «Das ist kein Märchen, das ist wirklich so. Ich habe zwar noch keinen persönlich kennen gelernt, weil sie im Verborgenen agieren. Aber dass es sie gibt, ist bestätigt.»

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Markt & Trends

Data Center

HP und Cisco dominieren den Markt für Data Center Ethernet Switches

Gartner vergleicht Switches

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ie Gartner-Studie «Competitive Landscape: Data Center Ethernet Switches» kommt zum Schluss, dass die LAN-Switches der verschiedenen Hersteller aufgrund der Marktsättigung kaum unterscheidbar sind. Weil die Margen schrumpfen und die Kunden kaum bereit sind, den Nutzern am Arbeitsplatz Gigabit-Ethernet zu bieten, ist bei LAN-Switches kein Wachstum in Sicht. Die Hersteller konzentrieren sich deshalb auf Switches fürs Data Center – hier sehen die Autoren Naresh Singh und Severine Real Marktpotential durch steigende Nachfrage und stärkere Differenzierung. Wichtige Entwicklungstrends sind Lossless Ethernet, die Überwindung von SpanningTree-Grenzen und Netzwerk-Management für virtuelle Maschinen. Die Produktentwicklung wird sich allerdings noch über ein bis zwei Jahre hinziehen, im Moment geht es für die Hersteller noch darum, das Terrain abzustecken. Die Gartner-Analysten sehen zwei klare Leader: Cisco mit seinem «Unified Computing System» und HP mit der «Converged Infrastructure» geben die Richtung vor. Cisco, traditionell als Netzwerkhersteller bekannt, versucht dabei in den Server- und Storage-Markt vorzudringen, während HP, aber auch Fujitsu, Brocade, IBM und Dell ein aggressives und deutliches Interesse am Netzwerkgeschäft zeigen.

Die Grenzen zwischen den Märkten verschwimmen also, und gewohnte Allianzen wie diejenige zwischen Cisco und HP sind verschwunden oder werden in Frage gestellt. Laut Gartner hinterlässt dies ein Vakuum, das sich mit neuen Anbietern wie Dimension Data füllt, aber auch Raum für bestehende Spezialisten wie Juniper lässt. Ganz einfach ist der Eintritt in den Datacenter-Switching-Markt aber nicht: Die Technik ist komplex, zum Teil noch nicht verfügbar, und es genügt nicht, einzelne Produkte zu haben – gefordert ist ein umfassendes Portfolio. Mit diesem können die Mega-Player Cisco und HP bereits aufwarten. Die beiden Anbieter haben auch die nötige Marketing-Power, um sich prominent zu positionieren. Cisco bietet für Rechenzentren die Produktlinien Nexus (optimiert für 10 Gigabit) und Catalyst an. Während die Catalyst-Roadmap noch bis mindestens 2012 weitergeführt wird, gilt die Nexus-Linie als zukunftsträchtiger. Ausserdem eignet sich das Nexus-Betriebssystem NX-OS von Anfang an für konvergente Netze – das kann der traditionelle CatalystSwitch nicht bieten. Dafür bietet Catalyst Support für Multi-Label Protocol Switching (MLPS), Layer-4- bis -7-Services sowie Legacy-Protokolle, die Nexus nicht beherrscht. Das Fazit: Cisco-Kunden werden für einen längeren Zeit-

raum beide Produktlinien brauchen. Insgesamt gilt Cisco für Gartner als Marktführer, was Verbreitung und Innovation anbetrifft. Dafür sei Cisco-Equipment immer etwas teurer und oft proprietär. Obwohl HP schon 30 Jahre im NetworkingBusiness ist, hat es laut den Gartner-Analysten bisher an einem echten Profil in diesem Markt gefehlt. In den letzten 18 Monten habe sich dies aber geändert: Die Switch-Abteilung (Procurve) wurde in die Server-Storage-Netzwerk-Organisation integriert, und mit der Übernahme von 3Com samt H3C und Tipping Point verfügt Hewlett Packard nun über ein komplettes Switching-, Routing- und Security-Portfolio. Die Ethernet-Switches fürs Rechenzentrum finden sich dabei in den «A»Serien. Zu den Stärken von HP zählt Gartner das umfangreiche LAN- und Data-Center-Portfolio, die Kosteneffizienz der Produkte und die gute TCO-Bilanz. Punkto Virtualisierung – Cisco arbeitet hier eng mit VMware zusammen – kann HP auf eine Partnerschaft mit Microsoft zählen. Insgesamt müsse sich HP im Markt für DataCenter-Switches aber erst noch beweisen. Ausserdem sei auch die HP-Technologie Virtual Connect proprietär und stellt eine Abkehr von HPs sonstiger Ausrichtung auf offene Standards dar. (Urs Binder/SearchNetworking)

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21. SEPTEMBER 2010 WTC ZÜRICH

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Frank M. Rinderknecht Gründer/CEO der Rinspeed AG beleuchtet Technik und Technologie aus einem ganz anderen Blickwinkel. presented by


Markt & Trends

Mobile

Orange Me

Orange: À-la-carte-Abo S

eit letzter Woche ist Oranges neuer Preisplan Me im Verkauf. Orange Me löst sämtliche bisherigen Abos des Telekom-Anbieters (inklusive der BusinessAbos) ab und soll es dem Kunden erlauben, sein Mobilfunkabo in drei Schritten «à la carte» zusammenzustellen. Dazu wählt er zuerst seine voraussichtliche monatliche Gesprächsdauer, dann sein SMS-Aufkommen und dann den Datenverkehr. Darüber hinaus finden sich diverse Optionen wie

etwa drei Lieblingsnummern, die man kostenlos anrufen kann. Bereits ohne Optionen lassen sich bis zu 24 verschiedene MobilfunkKombos zusammenstellen. Mit dem neuen Angebot zielt Orange ganz klar auf das mittlere un höhere Nutzungssegment. Für Kunden, die eine geringere Handynutzung haben, wird das Telefonieren mit Orange gar etwas teurer. Bestehende Abos bleiben zumindest für bisherige Kunden erhalten. (Marcel Wüthrich)

oraNge Me IM üBerBlIck 1. sprechen 30 Min. Fr. 20.–

90 Min. Fr. 35.–

240 Min. Fr. 55.–

2. sMs

90 SMS Fr. 10.–

keine SMS Fr. 0.–

unlimitiert Fr. 90.–

+

zusätzliche Minuten: CHF 0.45/Min.

unlimitiert Fr. 15.–

+

zusätzliche SMS: CHF 0.15/Min.

3. surfen keine Daten Fr. 0.–

1 GB

Fr. 15.–

Quelle: Orange

Bei orange Me kann das abo in drei schritten aus verschiedenen Blöcken zusammengestellt werden. hinzu kommen diverse optionen.

Ab Mitte Oktober in der Schweiz

Windows Phone 7

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icrosoft hat in der Schweiz erstmals zwei Prototypen von Windows-Phone-7-Geräten gezeigt. Der erste Eindruck der neuen Microsoft-Handy-Plattform: Microsoft hat seine Hausaufgaben gemacht. Windows Phone 7 wirkt schnell, aufgeräumt und durchdacht. Zwar will sich der StaunEffekt, den man damals beim ersten iPhone hatte, nicht einstellen, doch es scheint, als hätte Microsoft die Vorteile des iPhones mit denen der Android-Plattform vereint. Erwähnenswert ist vor allem der Social Hub, welcher sämtliche

Informationen von sozialen Netzwerken zusammenfasst und so zu einem Kontakt auch alle StatusMeldungen und Fotos von Facebook, Windows Live und Co. darstellt. Ebenfalls auffallend sind die enge Verknüpfung mit Microsofts Online-Diensten wie Bing sowie die Geschwindigkeit, mit denen die Geräte arbeiten. Microsoft hat durchblicken lassen, dass die ersten Geräte Mitte Oktober in den Schweizer Handel kommen. Ein offizieller ReleaseTermin steht aber noch aus. (Marcel Wüthrich)

Top-News des vergaNgeNeN MoNaTs xx oss-anbieter blitzen ab Das xx Bundesverwaltungsgericht ist nicht auf die Rekurse von Open-Source-Software-Anbietern eingetreten, die sich gegen eine nicht-öffentliche Vergabe eines 42-Millionen-Franken-Auftrags eines Bundesamtes an Microsoft wehrten.

open-source und Microsoft in solothurn xx Der xx Kanton Solothurn strebt auf Empfehlung einer externen Expertengruppe, die vom Regierungsrat mit der Analyse der aktuellen IT-Strategie beauftragt wurde, neu eine duale Strategie mit OpenSource- und Microsoft-Software an.

woche xx 27 cs gründet IT-entwicklungszentrum Die Schweizer Grossbank Credit Suisse gründet im Quartier de l’Innovation der EPFL Lausanne (Bild) ein IT-Entwickxx lungszentrum. Bis Ende 2011 sollen dort xx zu 250 Arbeitsplätze entstehen. bis

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xx Jobs ist intelligentester ceo steve xx Apple-Boss Steve Jobs ist laut einer Erhebung des «Fortune»-Magazins der zur Zeit klügste CEO in der Technologiebranche. Auf Platz zwei folgt AmazonBoss Jeff Bezos. Smartester Gründer ist aktuell Facebook-CEO Mark Zuckerberg.

woche xx 28 Bund testet echtzeitüberwachung Der Bund will mit den rund 650 beim Bundesamt für Kommunikation eingetragenen Schweizer Fernmeldeanbietern in denxx kommenden Monaten die Funktion derxx Echtzeitüberwachung testen.

Beta des sp1 für windows 7 erhältlich Microsoft hat die erste Beta des ersten Service Pack für Windows 7 und Windows Server 2008 R2 zum Download freigegeben. Das 1,2 GB grosse Paket umfasst keine neuen Funktionen für Endbenutzer.

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Markt & Trends

IT-Markt

Pricerating.org

IT-Services-Preise vergleichen

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owohl auf Käufer- als auch auf Verkäuferseite herrschen Unklarheit darüber, wie die verschiedenen Unternehmen dieselben IT-Dienstleistungen verrechnen. Im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) hat der Student Dominik Wenger deshalb die Webseite Pricerating.org erstellt, die Klarheit über die IT-Preise verschaffen soll. Die Webseite vergleicht die vorliegenden Preise anonym mit den Preisen in der Datenbank und soll bald auch in den Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch zur Verfügung stehen. Wird ein Preis für einen Vergleich eingegeben, so wird er automatisch dem Datenbestand hinzugefügt. So sollen künftige Vergleiche noch aussagekräftiger werden, wie es in einer Mitteilung heisst. Zudem werden die Dienstleister dazu aufgerufen, Preise von mindestens drei verschiedenen Angeboten zu erfassen, damit schnell ein solider Datenbestand erreicht werde. Rund einen Monat nach der Lancierung Preisvergleichs-Tools wurden bereits 5000 Besucher verzeichnet, und der Datenbestand umfasst 1500 Preise, wie es in einer Mitteilung heisst. 95 Prozent der Besucher seien aus der Schweiz, die restlichen fünf Prozent stammen aus Deutschland.

Allerdings fand das Tool bislang nicht in allen IT-Bereichen gleich grossen Anklang. Besonders gross sei das Interesse bei Personen aus den Segmenten .NET, Java, PHP und SAP. Schlechter sehe es derweil bei Oracle oder Python aus. Auch bei der Art der Dienstleistungen hat der Entwickler Unterschiede festgestellt. So seien viele Preise für Programmierarbeiten

Neue xx 6-Kern-cPU von Intel Intel xx wartet mit neuen Prozessor-Modellen der Serien Core i7, Core i5, Core 2 Quad und Atom auf. Dazu gehören unter anderen der 3,2 GHz schnelle 6-KernProzessor Core i7-970 und der Dual-CoreProzessor Atom D525 mit 1,8 GHz.

xxAiciti wird konkreter xxDie Orbit- und Community-36-Nachfolgeveranstaltung Aiciti (10. bis 12. Mai 2011, Messe Zürich) wird insgesamt sieben ICT-Themenbereiche abdecken, zudem sind ab sofort Unterlagen zu Angeboten für Unternehmen verfügbar.

Woche xx 29 Sunrise-Kampfgeist soll wieder aufleben Der neue Sunrise-CEO Oliver Steil erklärt in einem Interview mit der «Handelszeitung», dass man bis Ende 2011 ein eigexx digitales Fernsehprogramm anbieten nes xx ab 2012 in LTE investieren will. und

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oder die Projektleitung erfasst worden, aber kaum Preise für Administration oder Schulungen. Diese Unterschiede mache deutlich, dass es nicht überall ein Interesse an mehr Preistransparenz gebe. Zudem zeige der Trend, dass bei Gebieten, in denen nur wenige Preise erfasst wurden, der Stundenpreis überdurchschnittlich hoch sei. (Alina Huber)

IT-Freiberufler

Mehr Freie

L

aut einer Umfrage der IT-Projektbörse Gulp unter 259 ITSelbständigen und Projektanbietern sind Freiberufler-Anteile von über 50 Prozent in Projektteams und in IT-Abteilungen häufig. 33 Prozent der externen IT-Berater haben in der Umfrage angegeben, dass der Freiberufler-Anteil im letzten Projektteam bei über 50 Prozent lag. Ebenso hoch ist laut 48 Prozent der Befragten der Anteil Freelancer in den IT-Abteilungen. Die drei häufigsten Gründe für den Einsatz externer Spezialisten sind das passgenaue Spezialwissen, keine langfristig bindenden Verträge und das kurzfristige Ausgleichen von personellen Engpässen. Des weiteren sind 27 Prozent der Selbständigen überzeugt, dass der Anteil an Freiberuflern in Projektteams weiter zunehmen wird, 31 Prozent sehen diese Entwicklung auch in IT-Abteilungen. Einen Trend zu anderen Arbeitsformen wie Zeitarbeit oder Kurzzeitverträgen erwarten nur wenige. (Alina Huber)

iPhone 4: Die Preise sind bekannt xx Swisscom, Orange und Sunrise haben xx erst kurz vor dem Verkaufsstart am 30. Juli ihre Preise für das iPhone 4 veröffentlicht. Diese liegen je nach Abo, zwischen 59 (Orange Optima Max Surf) und 499 Franken (Sunrise Surf Mini).

Woche xx 30 iPad-Konkurrenten mit Windows 7 Microsoft-Chef Steve Ballmer erwartet noch für dieses Jahr erste Windows-7-basierte Tablets. Nächstes Jahr folge dann, dank xx Intels energieeffizientem «Oak Trail»-Prozessor, xx ein regelrechter Boom.

Lücke in WPA2 entdeckt Sicherheitsexperten vom Wireless-Security-Anbieter Airtight Networks haben einen Lücke im bisher als relativ sicher geltenden xx WLAN-Sicherheitsprotokoll WPA2 xx entdeckt.

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Markt & Trends

Open Source

CH Open Source Awards 2010

Ausgezeichnet frei

A

m kommenden Mittwoch, 1. September, verleiht die Swiss Open Systems User Group /ch/ open im Kongresshaus Zürich die diesjährigen, insgesamt dritten CH Open Source Awards. Mit den Auszeichnungen werden bisherige Engagements für die Förderung von Open Source Software in der Schweiz honoriert. In der Kategorie Business Case, in der Unternehmen Open-SourceSoftware im Rahmen eines Projekts erfolgreich eingesetzt haben, sind folgende Firmen nominiert: ➤ Run my Accounts, ein junges Unternehmen, das Buchhaltung in einer neuen Form anbietet, als Service und vollständig digital. ➤ Doodle, die Entwickler des gleichnamigen, bekannten Online-Terminfindungs-Tools. ➤ Der Bund für sein Geodatenportal und den dazugehörigen Kartenviewer, die seit Januar operationell in Betrieb sind (www. geo.admin.ch).

In der Sparte Contribution werden Communities und Unternehmen ausgezeichnet, die selber Software entwickelt und unter einer anerkannten Open-SourceLizenz veröffentlicht haben. Nominiert sind hier: ➤ Moose für seine Softwareund Data-Analyse-Plattform ➤ OpenCRX für sein CRM ➤ BSI für sein ApplikationsFramework für Geschäftsanwendungen namens Scout ➤ Magnolia International für sein CMS Schliesslich wird auch noch der Advocacy-Award verliehen. Er geht an Personen, die sich stark für die Förderung von Open-Source-Software eingesetzt haben. Nominiert sind dieses Jahr Edith Graf-Litscher und Christian Wasserfallen (CoPräsidium Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit), Theo Schmidt (ehemals Wilhelm Tux) und Daniel Brunner (IT-Bundesgericht). (Michel Vogel)

Opensolaris und Solaris 11

Oracle macht Schluss

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ie Übernahme von Sun Microsystems durch Oracle fordert ein weiteres Opfer: Opensolaris. Oracle hat das Open-Source-Betriebssystem-Projekt, welches Sun vor zirka fünf Jahren ins Leben gerufen hat und unter welchem zirka 14-täglich der aktuellste Solaris-Quellcode veröffentlicht wurde, eingestellt. Oracle will sich ab sofort auf die Entwicklung von Solaris konzentrieren. Dessen Quellcode wird man von nun an jeweils erst nach der kommerziellen Veröffentlichung offenlegen. Die neue Version 11 von Solaris wird nächstes Jahr erscheinen.

Das Betriebssystem wird derzeit komplett überarbeitet und auf die neuen Sparc-Server von Oracle angepasst. Verbessern will man die Skalierbarkeit, die Virtualisierungs-Features und die Zusammenarbeit mit High-end-Servern. Open-Source-Entwickler arbeiten unter dem Projekt «Illumos» derweil an einem neuen Opensolaris. Auf der Opensolaris-Basis OS/Net soll ein neues, komplett freies Betriebssystem geschaffen werden, das vollständig kompatibel zu Solaris und Opensolaris ist und dereinst auf x86-, x64- und Sparc-Plattformen läuft. (Michel Vogel)

ToP-NeWS deS VeRGANGeNeN MoNATS orange prüft Klage gegen Swisscom xx Orange und Swisscom konnten sich bis xx jetzt nicht über eine markante Senkung der mobilen Terminierungsgebühren und der Differenzen für 2011 einigen. Deshalb zieht Orange nun eine Klage bei der Comcom in Betracht.

RIM xx zeigt neuen Blackberry mit oS 6 RIM xx hat sein erstes Smartphone mit dem neuen Blackberry-Betriebssystem Version 6 vorgestellt, das Blackberry Torch 9800. Das neue OS bietet unter anderem ein komplett neues User-Interface und einen Webkit-Browser.

Woche xx 31 Woche Aus für Google Wave Vor etwas mehr als einem Jahr sorgte Google an seiner Entwicklerkonferenz I/O mit Google Wave für Aufsehen. Nun wird das xx Projekt, das die Zusammenarbeit verändern sollte, eingestellt. xx

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Firefox 4 mit Multitouch xx Die xx dritte Betaversion von Firefox 4 trumpft mit Multitouch-Unterstützung auf. Zudem teilen die Mozilla-Entwickler mit, dass sich die kommende BrowserVersion unter Windows weitgehend selbständig aktualisieren wird.

Woche xx 32 Kaspersky entdeckt Trojaner für Android Laut den Kaspersky Labs geistert derzeit ein als Mediaplayer getarnter Trojaner im Internet herum. Dieser hat es speziell auf xx Android-Handys abgesehen und verschickt nach der Installation teure SMS. xx

Verletzt Google oracle-Patente? Oracle hat eine Klage gegen Google eingereicht. In dessen Betriebssystem Android spielt Java eine nicht unbeträchtliche Rolle. Dem neuen Rechteinhaber ist dies offenbar ein Dorn im Auge.

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Markt & Trends

Internet

Google Chrome OS und Web Store

Web Store testen

I

m Oktober will Google den Chrome Web Store lancieren, wie die beiden Google-Mitarbeiter Mark DeLoura und Michael Mahemoff anlässlich der Games Developer Conference (GDC) in Köln verraten haben. Ein genaues Datum wurde aber nicht genannt. Ebenso bleibt weiter unklar, wann das dazugehörige Betriebssystem Chrome OS veröffentlicht wird. Bereits jetzt steht der OnlineShop für Web-Applikationen für Entwickler zum Testen bereit – allerdings erst in einer Vorabversion. Wer den Web Store ausprobieren will, kann sich jetzt anmelden und erste Apps hochladen oder auch austesten. Möglich sind die drei Produkttypen Applikati-

onen, Themes und Erweiterungen. Unterstützt werden Apps, die mit Flash, HTML5, Javascript und auch C++ programmiert wurden und die in einem Browser laufen. Der Store soll sowohl kostenpflichtige als auch kostenlose Anwendungen enthalten. Bezahlen kann man via den Service Chrome Web Store Payments, der mit Google Checkout verknüpft ist, so der Suchmaschinenprimus. Allerdings sollen auch andere Bezahlsysteme möglich sein. Ausserdem hat Google gemäss «Zdnet.de» Berichte bestätigt, wonach pro Transaktion und für User des Payment-Dienstes eine Bearbeitungsgebühr von 5 Prozent plus 30 Cents verlangt wird. (Alina Huber)

Im Mai dieses Jahres hat Google den chrome Web Store anlässlich der hauseigenen entwicklerkonferenz I/o erstmals gezeigt.

Internet Explorer 9

Erste wirkliche Vorabversion

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itte September, ganz genau am 15. September, wird die erste öffentliche Beta-Version des Internet Explorer 9 von Microsoft erscheinen. Die Redmonder beenden damit die Phase der Platform Previews, von denen in den letzten Wochen insgesamt vier verschiedene Versionen veröffentlicht wurden.

Surfen unterwegs boomt Allein im vergangenen Jahr hat sich der mobile Datenverkehr weltweit verdreifacht und übertrifft nun den Sprachverkehr. Im zweiten Quartal 2010 betrug das mobile Datenvolumen laut Ericsson weltweit 225’000 Terabyte pro Monat.

Toshiba entwickelt 15-TB-Festplatten Toshiba hat den ersten Prototypen einer Festplatte mit Patterned Media (BPM) vorgestellt. Dank BPM sollen bis zu fünfmal so viele Daten auf einer Festplatte gespeichert werden wie bisher. Erste Geräte will Toshiba 2013 bringen.

Woche 33 Skype nicht mehr abhörsicher Bislang galt der VoIP-Dienst Skype als abhörsicher. Nun ist ausgekommen, dass Behörden Skype-Gespräche anscheinend genauso gut abhören können wie solche über ein normales Telefon.

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Die Beta des IE9 wird, wie die Previews, nur unter Windows Vista und Windows 7 laufen. Die Zeiten von XP sind also definitiv gezählt, zumindest was die Browser-Unterstützung seitens von Microsoft betrifft. Gespannt sein darf man auf das neue Äussere des Browsers: In den Previews haben die Redmon-

der bislang nämlich noch keine vollwertige Oberfläche gezeigt. Der IE9 wird, so viel ist bekannt, sowohl Canvas wie auch die Audio- und Video-Tags von HTML5 unterstützen. Zu den wichtigsten Neuerungen zählt weiter die direkt in den Browser integrierte Javascript-Engine Chakra. (Michel Vogel)

Apple: iMac mit Touchscreen Apple plant offenbar einen iMac mit schwenkbarem Touchscreen. Dies geht aus einem Apple-Patentantrag hervor, der auf dem Blog «Patently Apple» veröffentlicht wurde.

Woche 34 Google arbeitet an Real-Time-Suche Suchmaschinenriese Google experimentiert anscheinend mit einer Funktion, die die Suchresultate dynamisch noch während des Tippens des Suchbegriffs anpasst.

Beta von Visual Studio Lightswitch Microsoft hat die Beta von Visual Studio Lightswitch veröffentlicht. Das RAD-Tool generiert Silverlight-Anwendungen, die im Browser laufen oder sich direkt auf dem Desktop einrichten lassen.

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Markt & Trends

PC & Server

AMD

Start in neue Ära

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hip-Hersteller AMD hat mit «Bobcat» und «Bulldozer» seine nächste Prozessor-Generation vorgestellt. Es handelt sich um zwei komplett neue x86-Mikroarchitekturen: «Bulldozer» für Mainstream-PCs und -Notebooks sowie Server und «Bobcat» für Stromspar-PCs sowie Netbooks. Als erstes werden die Bobcat»Chips erhältlich sein, und zwar Anfang 2011, als Bestandteil des ersten Fusion-Prozessors «Ontario». Dieser wird zwei BobcatKerne mit einem DirectX-11-Grafikkern (GPU) zu einer Accelerated Processing Unit (APU) vereinen. Punkto Performance sollen die Bobcat-Kerne ihre Vorgänger um 90 Prozent übertreffen und gleichzeitig deutlich weniger Energie und Fläche benötigen.

Die Massenproduktion für die erste Fusion-APU Ontario soll übrigens Anfang Dezember starten. Mit HP, Acer und Asustek sollen auch bereits drei der grössten Notebook-Hersteller ihr Interesse angekündigt haben. Die ersten Bulldozer-Chips werden laut AMD später im Laufe des Jahres 2011 erscheinen und im 32Nanometer-Verfahren gefertigt. Dazu gehören die Server-CPUs «Interlagos» und «Valencia» mit 8 beziehungsweise 16 Kernen sowie ein Client-Modell namens «Zembezi», mit ebenfalls 8 Kernen. Die Bulldozer-Chips sollen laut AMD im Vergleich zu aktuellen Modellen bei gleichem TDP ein Drittel mehr Kerne und 50 Prozent mehr Durchsatz bieten. (Michel Vogel)

Server-Virtualisierung

Hypervisor-Kosten

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Dank innovativen Shoplösungen zum Erfolg Wir bedanken uns bei unseren Softwarepartnern, welche mit uns innovative E-Payment-Lösungen für Online-Shops entwickeln. Möchten Sie als Softwarehersteller an dieser Erfolgsgeschichte mitschreiben? Informieren Sie sich unter www.postfinance.ch/software oder kontaktieren Sie uns unter software-info@postfinance.ch.

Besser begleitet.

irtualisieren Unternehmen ihre Server, sind die Hypervisoren meist kostenlos. Dennoch kommen auf die meisten Firmen nicht unerhebliche Kosten zu, vor allem bei der Wartung. Aufgrund der unterschiedlichen Lizenzmodelle und Maintenance-Kosten ist ein direkter Vergleich der Gesamtkosten der verschiedenen Anbieter allerdings schwierig. Die Experton Group hat nun aber auf Basis von konkreten Kundendaten eine Übersicht für mittelständische Unternehmen entwickelt. Demnach verursacht VMware die höchsten Kosten, bietet aber auch die meisten Features. Etwas günstiger ist Citrix. Je nach Verhandlungsgeschick und konkretem Fall würden sich aber gewisse Überschneidungen zu VMware zeigen. Im

Einzelfall könne Citrix so auch teurer sein als VMware. Mit etwas Abstand folgen Microsoft und Red Hat, ebenfalls mit leichten Überschneidungen. «Interessant ist, dass die Kostenbandbreiten doch relativ gross sind, so dass Kunden nach der Hypervisor-Auswahl sich auf intensive Preisverhandlungen einrichten sollten», so das Fazit von Wolfgang Schwab, Program Manager Efficient Infrastructure der Experton Group. (Alina Huber)

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Vorschau Tefo’10

Studerus Technology Forum

TEFO’10 steht vor der Tür

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m 21. September geht erstmals das Studerus Technology Forum (TEFO’10) über die Bühne. Der Anlass, der im WTC in Zürich stattfindet, versteht sich als fokussierter Themenkongress, an dem nicht einzelne Produkte, sondern vielmehr die Themen selbst im Fokus stehen sollen. Über den Tag verteilt warten auf den Besucher zwölf Referate, aufgeteilt in drei Themen-Tracks. Die Bandbreite der behandelten Themen ist dabei vielfältig. So finden sich Referate zu Security, zum Bereich Netzwerk, zu Virtualisierung oder auch zu Web TV.

Themenvielfalt

Bei der Virtualisierung wird beispielsweise die Thematik behandelt, wie Virtualisierung die IT weiter revolutionieren wird. Stephan Tanner, Leiter Services bei der Firma MTF Olten, sowie Christian Bieri, Senior Systems Engineer bei VMware, gehen der Frage nach, wo die Mehrwerte einer Virtualisierung liegen und wie sich die verschiedenen Hersteller und Technologien positionieren. Aber auch mögliche Stolpersteine werden aufgezeigt, genauso wie Punkte wie Sizing, Analyse und Performance.

Gleich zwei aktuelle Themen werden im Referat Software-as-a-Service (SaaS) / Sicherheits-Audit-Erkentnisse behandelt. Markus Rieder und Stefan Fink, beide von der Firma MTF Data, sprechen zum einen darüber, in welchen Bereichen sich SaaS eignet und wie es um die praktischen Erfahrungen steht. Zum anderen wird aufgezeigt, wie ein Sicherheits-Audit vonstatten geht und wo die häufigsten Schwachstellen in der IT eines KMU zu finden sind. Nicht zu kurz kommen sollen auch die richtigen Vorkehrungen gegen Bedrohungen.

Programm am TEFo’10, 21. SEPTEmbEr 2010

Mike Müller

Mark Semmler

Frank M. Rinderknecht

08.45

KEynoTE 1 Eröffnung TEFo’10 Frank Studerus, CEO und Gründer Studerus Innovation driven by Emotion Frank M. Rinderknecht, CEO und Gründer Rinspeed

09.55

TracK 1 Internet = gefahr für KmU? Pascal Lamia, Melani

11.10

Erfahrungen aus VoIP-Projekten Patrik Bailer, Multigate Stefan Meier, E-fon Candid Aeby, Studerus

12.30

LUnch

13.30

KEynoTE 2 auftakt nachmittagsprogramm Rolf Borkowetz, Moderator & Head of Sales Studerus Technik aus einer anderen Perspektive Mike Müller, Schauspieler

14.10

TracK 1 Live-hacking-Show Mark Semmler, Mark Semmler Security Services

TracK 2 redundantes netzwerk – IV bern Stephan Trachsel, IV-Stelle Bern Manuel Fraefel, Studerus

15.30

Virtualisierung – Erfahrungen und Trends Stephan Tanner, MTF Olten Christian Bieri, VMware

Ein WLan-Projekt von a bis Z Chrigi Hartmann, CalandaComp Andreas Scheurer, Wistec Adrian Dörflinger, Studerus

16.50

KEynoTE 3 Technik im abenteuer Thomas Ulrich, Extremabenteurer und Fotograf Verleihung erster Studerus Projekt award Frank Studerus, CEO und Gründer Studerus abschluss und Fazit Rolf Borkowetz, Moderator & Head of Sales Studerus

TracK 2 Was schützt vor Spam? Olivier Bourgeois, Fastnet Alex Bachmann, Studerus WLan optimiert mit richtiger Technologie und antenne Andreas Scheurer, Wistec Adrian Dörflinger, Studerus

Thomas Ulrich

TracK 3 Web TV – kommunizieren wir so in Zukunft? Claudio Blättler, Canon Sicher und zuverlässig verbunden Andy Scheurer, Unisoft Allnet Alex Bachmann, Studerus

TracK 3 FTTh – Internet-access der Zukunft Holger Schori, Swisscom W. Bachmann, Schweiz. Fernsehen Frank Studerus, Studerus SaaS/Sicherheits-audits Erkenntnisse Markus Rieder, MTF Data Stefan Fink, MTF Data

Weitere Informationen zum Programm unter www.studerus.ch/tefo

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Markt & Trends

Vorschau Tefo’10

ALLTAgSPrOBLeMe IM zenTrUM Swiss IT Magazine: Herr Studerus, in knapp einem Monat geht das Technology Forum (TeFO) über die Bühne. Worauf freuen Sie sich am meisten? Frank Studerus: Am meisten freuen wir uns darüber, einen neuen Anlass durchführen zu können, den es im Bereich Netzwerktechnologie noch nicht gibt. Das Bedürfnis ist da.

Aber auch der Schwerpunkt des vorliegenden Hefts, Crossmedia, wird am TEFO’10 behandelt. Claudio Blättler, Consulting Manager bei Canon Schweiz, referiert darüber, wie crossmediale Lösungen mehr und mehr zum Wettbewerbsvorteil für eine Firma werden können, gleichzeitig aber die IT auch vor neue Herausforderungen stellen. Ein weiteres Highlight dürfte sicher auch die Live-Hacking-Show von Sicherheitsberater Mark Semmler werden. Er wird aufzeigen, welche Risiken einem IT-Verantwortlichen zu Recht schlaflose Nächte bereiten können und welches die wirksamsten Gegenmassnahmen sind. Allen Tracks gemeinsam soll sein, dass dem Besucher nicht nur Success Stories aufgetischt werden. Vielmehr wird auch auf die Probleme eingegangen, die beim Umsetzen der Projekte entstanden sind. Es geht den Machern darum, das Publikum an Erfahrungen teilhaben zu lassen und Learnings sowie Tips eins zu eins weiterzugeben (siehe auch Interview mit Frank Studerus).

Attraktive Keynote-Speaker

Aufgelockert werden die zwölf Fachvorträge durch drei Keynotes, für die Studerus attraktive Speaker gewinnen konnte. Zum Start des Tages wird Frank M. Rinderknecht, CEO und Gründer der Autoschmiede Rinspeed, über Innovationen, die von Emotionen getrieben werden, berichten. Vor Ort wird Rinderknecht zudem den Squba, das erste Tauch-Auto der Welt, zeigen. Der bekannte Schauspieler und Komiker Mike Müller wird den Nachmittag mit einer etwas anderen Perspektive auf die Technik eröffnen. Und Extrem-Abenteurer und OutdoorFotograf Thomas Ulrich schliesslich wird den Tag mit seinem Referat «Technik im Abenteuer» abschliessen und darüber berichten, welche Rolle die Technik bei seinen eindrücklichen Projekten spielt. Tickets für das TEFO’10 können unter www. studerus.ch/tefo bestellt werden und kosten für die Besucher 290 Franken. (Marcel Wüthrich)

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Und sonst noch? Ich persönlich habe schon an mehreren ähnlichen Veranstaltungen teilgenommen und hatte danach oft das Gefühl, wenig «take home value» zu bekommen, der mir bei Entscheidungen helfen oder wertvolle Tips geben könnte. Es fehlte oft der Praxisbezug. Daher freue ich mich umso mehr, einen eigenen Anlass zu organisieren, wo Erfahrungen aus der Praxis vermittelt werden. Inwiefern wird sich das TeFO von anderen, ähnlichen Kunden-Veranstaltungen unterscheiden? Am TEFO stehen nicht die Produkte im Vordergrund, sondern Alltagsprobleme bei Netzwerkinstallationen. Anhand von Praxisbeispielen zeigen Fachreferenten auf, wo die Stolpersteine liegen und wie sich diese aus dem Weg räumen lassen. Zudem werden die doch sehr technischen Fachreferate durch prominente Gastreferenten aufgelockert. Frank M. Rinderknecht von der Firma Rinspeed berichtet zum Beispiel über seine visionären Konzeptfahrzeuge, die immer wieder für grosses Aufsehen sorgen. Als absolutes Highlight wird Rinspeeds Squba zu bestaunen sein – das erste und einzige Auto auf der Welt, das den Unterwasser-Flug beherrscht.

und zogen ein grosses Publikum an. Wir sind offen gegenüber geeigneten Messen. Solche Ausstellungen stehen nicht in Konkurrenz zu unserem Event. Am TEFO steht die Vermittlung von Erfahrung im Vordergrund, nicht die Produkte. Welche Besucher wollen Sie mit dem Forum ansprechen? In erster Linie sprechen wir IT-Verantwortliche von KMU sowie Systemintegratoren an, die täglich mit Netzwerkinstallationen und deren Herausforderungen konfrontiert sind. Wie sind Sie zum heutigen zeitpunkt mit dem Stand der Anmeldungen zufrieden? Die von uns durchgeführten Roadshows für Vertriebspartner erfreuen sich seit Jahren sehr grosser Teilnehmerzahlen. Uns ist bewusst, dass es bei einem neuen Event etwas schwieriger wird, diesen zu etablieren. Trotzdem sind wir zuversichtlich, einen erfolgreichen Anlass durchzuführen und sind zufrieden mit den bis jetzt eingegangenen Anmeldungen. Am TeFO‘10 wird eine breite Palette an Themen behandelt. Wäre eine stärkere Fokussierung nicht sinnvoller gewesen, oder weshalb hat man sich für diese Strategie entschieden? Das TEFO‘10 steht unter dem Hauptthema «Netzwerktechnologie». Die Referate richten sich an IT-Verantwortliche von KMU. Diese müssen sich im Gegensatz zu Verantwortlichen von Grossfirmen in verschiedenen Bereichen auskennen. Zudem garantiert die freie Themenwahl aus drei verschiedenen Referaten eine genaue Spezifikation des Teilnehmer-Profils.

Studerus verzichtet seit geraumer zeit auf die TeilnahLegende me an der grössten Schweizer IT-Messe – unabhängig davon, wie diese gerade heisst. Stattdessen wird eine Sie betreiben einen beachtlichen Aufwand, um das aufwendige Haus-Veranstaltung organisiert. Sehen Forum zu organisieren. Inwieweit profitieren Sie als Sie in events wie dem TeFO die zukunft, oder können Firma davon? Sie sich vorstellen, in zukunft auch wieder auf Messen Wir möchten uns vor allem im professionellen Bereich aufzutreten? mehr etablieren. Das Forum bietet uns eine Plattform, Studerus war einer der loyalsten Aussteller an der Orbit. um grössere Projekte vorzustellen, die wir bereits reaUnsere Produkte können einfach ausgestellt werden lisiert haben. Wir beschäftigen gut 50 Mitarbeiter, die über ein grosses Know-how verfügen und die Kapazität besitzen, grössere Projekte zu begleiten und zu unterIn Kürze stützen. · @@@ · @@@ · @@@ · @@@

nach dem event ist bekanntlich vor dem event. Wird es eine ähnliche Veranstaltung auch nächstes Jahr geben, und wenn ja, was können Sie uns heute schon darüber erzählen? Es ist geplant, das TEFO jedes Jahr durchzuführen. Wir wissen von unseren Kunden, dass das Bedürfnis nach einem solchen Anlass da ist. Als Newcomer können wir natürlich noch keine Erfahrungswerte angeben. Wir freuen uns auf dieses erste TEFO, das den Grundstein legen wird.

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Quick Poll

Mobile Application Stores

Apple, Google und der Rest emäss den neuesten Zahlen der Marktforscher von Gartner und Canalys wurden auch im zweiten Quartal 2010 wieder enorm viele Smartphones verkauft – mehr als je zuvor. Und dieser Trend soll sich fortsetzen: Bis 2013 wird der Anteil der Smartphones am gesamten Handy-Markt in Westeuropa laut Canalys bei 60 Prozent liegen. Mit diesem Boom einher geht die Vebreitung und das Wachstum der Stores für mobile Applikationen. Nachdem Apple im Juli 2008 mit dem App Store die Mutter aller Mobile App Stores lanciert hat, gibt es unterdessen rund 35 solche Online-Shops auf dem Markt, mit einem mehr oder weniger grossen und breiten Angebot. Swiss IT Magazine wollte in Erfahrung bringen, welche App Stores aktuell am beliebtesten sind und von welchen Angeboten am meisten Gebrauch gemacht wird. Zur Auswahl standen die sieben bekanntesten Stores. Das Gesamtergebnis des Quick Poll überrascht: Mehr als drei Viertel aller Umfrageteilnehmer nutzen heute bereits einen App Store. Weniger überraschend ist derweil, dass Apples App Store der beliebteste Shop ist. Apples iPhone ist in der Schweiz nach wie vor ein Kassenschlager, zudem bietet der App Store heute das wohl grösste Angebot. Allerdings liegt Apple mit 37 Prozent nur knapp vor

Googles Android Market, der einen Anteil von Palms App Catalog, der jüngste App Store in 29 Prozent erreicht. Doch auch das ist keine der Umfrage. (Michel Vogel) wirkliche Überraschung, steigen die AndroidMarktanteile derzeit rasant an. Ausserdem Nächster Quick Poll bietet Google im Android Marketplace im Ver- Gartner hat seine Wachstumsprognose für die gleich zu allen anderen Stores prozentual am weltweiten IT-Ausgaben 2010 gesenkt. Haben meisten kostenlose Applikationen an. sich die IT-Ausgaben in Ihrem Unternehmen Die restliche Konkurrenz kann mit diesen nach Budget entwickelt? beiden Stores bei weitem nicht mithalten: Microsoft kommt APP StoreS mit dem Windows Marketplace nur auf 6 Prozent Anteil. Dieser 22% 0% Wert wird in den 37% kommenden Wochen 2% 4% und mit der Einführung von Windows 6% Phone 7 jedoch be29% stimmt zunehmen. Noch weniger gefragt sind derzeit Nokias Ovi Store (4%) und 37% Apple App Store 2% Blackberry App World RIMs Blackberry App 29% Google Android Market 0% Palm App Catalog World (2%), obwohl 6% Windows Marketplace 22% Nutze keine App Stores doch beide Hersteller 4% Nokia Ovi Store mit ihren Geräten grosse Marktanteile Mittlerweile stehen für alle grossen Mobile-Plattformen App Stores zur haben. Noch gar nicht Verfügung. Von welchem Angebot machen Sie am meisten Gebrauch? genutzt wird derweil

Quelle: Swiss IT Magazine

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MeiStGeLeSeNe NeWS DeS LetZteN MoNAtS 1 Windows Phone 7: erster eindruck (20.8.2010) Microsoft hat seine Hausaufgaben gemacht. Nichts mehr an den Windows-Phone-7-Handys erinnert an die stark Windows-orientierten User Interfaces früherer WindowsMobile-Telefone. 2 iPhone-4-Antenne wirklich schwach (3.8.2010) Eine Untersuchung von PA Consulting bestätigt, dass das iPhone 4 eine eher schwache Empfangsleistung bietet: Diese liege bei den meisten Tests zwar im gleichen Bereich wie bei anderen Smartphones, aber an dessen unterem Ende. 3 ioS 4.0.2: Sicherheitslücke weg, Jailbreak auch (12.8.2010) Mit einem Update für iOS schlägt Apple zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits wurden die beiden bekannt gewordenen Sicherheitslücken bei der Verarbeitung von PDF-Dateien geschlossen, andererseits funktioniert auch der Jailbreak nicht mehr. Wurde bereits ein Jailbreak durchgeführt, wird dieser durch die Installation der neuen OS-Version rückgängig gemacht.

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4 iPhone 5 mit Near Field Communication? (18.8.2010) 5 orange will Mobilfunk transparent machen (17.8.2010) 6 Digitec bringt Dells Streak-tablet (3.8.2010) 7 Mobilezone gibt Gutschein für alte Handys (2.8.2010) 8 Swisscom halbiert iPhone-Garantie (2.8.2010) 9 Microsoft: Ausserplanmässiges Windows-Update (2.8.2010) 10 Bewegung im Schweizer Digital-tV-Markt (17.8.2010) 11 Flickr will nicht bei Hooligan-Suche helfen (16.8.2010) 12 Löscht Google Street View bald Menschen? (9.8.2010) 13 Schweiz: Google wieder mit Street View unterwegs (5.8.2010) 14 Cablecom: outsourcing nach Deutschland? (9.8.2010) 15 iPhone-Jailbreak ohne PC möglich (2.8.2010)

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Markt & Trends

SITM Online

TooL DeS MonATS PA SeRVeR MonIToR FRee eDITIon 3.8 PA Server Monitor Free Edition erlaubt die Überwachung von Event Logs sowie Webseiten und prüft die Verfügbarkeit von Servern über einen Ping-Monitor. Sobald ein definiertes Ereignis eintritt, kann man sich per Warnmeldung, E-Mail oder diverse weitere Aktionen informieren lassen. Als besonders leistungsfähig kann der Event Log Monitor bezeichnet werden. Für jedes einzelne Ereignis lässt sich definieren, ob beispielsweise nur bei Fehlern bei Warnungen oder auch bei Standard-Infos Alarm geschlagen werden soll. In der vorliegenden Freeware-Version lässt sich standardmässig nur ein Server überwachen; allerdings kann auch in dieser kostenlosen Version zwischen Lizenzierung auf Server-Basis beziehungsweise auf Monitor-Basis umgeschaltet werden, wodurch die Zahl der überwachbaren Server auf 10 erhöht wird. Die Monitoring-Software unterstützt neben den 32-Bitauch die 64-Bit-Betriebssysteme.

DoWnLoAD-ChARTS 1

Avira AntiVir Personal 10.0.0.567 Gratis-Virenkiller, der über 70’000 Viren eliminieren kann.

Wertung: ★ ★ ★ ★ ★ ★

2 CCleaner 2.33.1184 Löscht diverse nicht mehr benötigte Dateien.

★★★★★★

3 Asterisk Key 10.0 Macht aus Passwort-Sternen wieder Klartext.

★★★★★★

4 Readon TV Movie Radio Player 7.2 Dieses Tool bietet übers Web Zugriff auf hunderte von TV- und Radio-Sendern.

★★★★★★

5 Vdownloader 2.9.443 Damit lassen sich Videos von Youtube direkt auf der lokalen Festplatte speichern.

★★★★★★

Avira AntiVir Personal 10.0.0.567

6 FormatFactory 2.45 ★★★★★★ Formatwandler, der sich mit allen gängigen Video-, Audio- und Bild-Formaten versteht. 7 InSSIDer 1.28.031 WLAN-Scanner, der alle verfügbaren WiFi-Netze aufspürt.

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8 MailStore 4.1 Erlaubt die Mail-Archivierung aus den meisten gängigen Mail-Programmen.

★★★★★★

9 VLC Media Player 1.13 Bietet mit seinen Streaming-Features weit mehr als ein herkömmlicher Software-Player.

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10 Free DVD MP3 Ripper 1.21 Die Tonspuren von DVDs werden damit ins MP3-Format konvertiert.

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11 Free Rapid Downloader 0.83 U1 Ermöglicht das massenhafte Herunterladen bei Rapidshare ohne Wartezeiten.

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Vdownloader 2.9.443

Free Rapid Downloader 0.83 U1

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Innovationen von APC: die interaktive, energiesparende Smart-UPS-Reihe. Energieeffizienz:

Intuitives alphanumerisches Display:

In dem zum Patent angemeldeten “grünen” Betriebsmodus wird ein Online-Wirkungsgrad von bis zu 99% erreicht; Wärmeverluste und Stromverbrauch werden reduziert.

Detaillierte Informationen zu USV-System und Stromqualität auf einen Blick — Status- und Systeminformationen sowie Diagnoseprotokolle mit Menüführung in der Sprache Ihrer Wahl (je nach Modell bis zu fünf Sprachen).

Konfigurierbare Oberfläche:

USV-Parameter und -Funktionen mit den intuitiven Navigationstasten konfigurieren und verwalten. Bei umbaubaren Rack/Tower-Modellen ist das Display für bequemes Ablesen um 90 Grad drehbar.

Kontaktieren Sie Ihren Ansprechpartner für APC-Produkte und fragen Sie nach den neuen Smart-UPS.

Wenn Sie Legendary Reliability wollen, dann nutzen Sie APC Smart-UPS. Was entsteht, wenn man 25 Jahre Legendary Reliability™ mit modernsten USVTechnologien kombiniert? Wir präsentieren: Die neue APC Smart-UPS™ Produktreihe der interaktiven, intuitiv bedienbaren und energiesparenden USV-Systeme für den Schutz geschäftskritischer Server- und Netzwerksysteme vor Netzstörungen und Ausfallzeiten.

Die neue APC Smart-UPS-Reihe: Intelligenter. Intuitiv bedienbar. Umweltfreundlicher. Dank großer Investitionen in Forschung und Entwicklung konnte APC die neuen Smart-UPS-Lösungen mit der marktweit einzigartigen Anzeige zur Batterielebensdauer ausstatten, an der Sie Monat und Jahr des nächsten Batterieaustauschs bequem ablesen können. Die Präzisionsbatterieladefunktion mit Temperaturkompensation sorgt für eine lange Batterielebensdauer, der neuartige Stromzähler ermöglicht die Überwachung des Energieverbrauchs und in dem zum Patent angemeldeten “grünen” Betriebsmodus wird ein Online-Wirkungsgrad von bis zu 99% erreicht - die Stromkosten sinken. Und das interaktive LC-Display bietet jetzt detaillierte Status-, Konfigurations-und Diagnoseinformationen, die bisher nur per Software abrufbar waren. Mit den intelligenten APC Smart-UPS USV-Systemen sparen Sie Kosten und erzielen trotzdem ein großartiges Ergebnis. Der Name APC steht für höchste Zuverlässigkeit: APC Smart-UPS.

Nur APC bietet zuverlässig eine unterbrechungsfreie Stromversorgung mit den technischen Innovationen, der Benutzerfreundlichkeit und der garantierten Zuverlässigkeit, die Sie für den Schutz geschäftskritischer Daten und Systeme brauchen. Nur Lösungen mit diesem Zeichen bieten die Legendary Reliability von APC.

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Start-up: Jobzippers

Ein Marktplatz für Fachkräfte Zwei ehemalige Studenten haben mit Jobzippers eine neue Plattform entwickelt, die Studierende bei der Karriereplanung und Unternehmen bei der Fachkräftesuche unterstützt. Vo n M i c h e l Vo g e l

H

eute sind qualifizierte Fachkräfte in Unternehmen Mangelware, insbesondere auch in der Schweizer IT-Branche. Und um die wenigen, die da sind, ist ein regelrechter Wettstreit entbrannt. Sowohl die suchenden Unternehmen, die umworbenen Studenten aber auch die ausbildenden Universitäten sehen sich mit immer grösseren Herausforderungen konfrontiert. Genau hier setzen Peter Vogel und Akin Soysal an. Im August 2008 gründeten der ETH- und der HSG-Absolvent ihr eigenes Unternehmen, Jobzippers. Jobzippers ist kurz zusammengefasst eine Plattform, die Universitäten, Studierende und Unternehmen miteinander vernetzt und sie einander näher bringt. Als Inspiration dienten den beiden jungen Geschäftsmännern ihre Studienaufenthalte in den USA: «An den dortigen Universitäten haben wir funktionale Career Center kennengelernt», erklärt Jobzippers-CEO Peter Vogel und ergänzt: «Als wir dann in die Schweiz zurückkehrten, stellten wir fest, dass man als Hochschulabsolvent hier im Vergleich zu den USA keinerlei Unterstützung bei der Planung seiner Karriere erhält. Wir waren schlichtweg frustriert.» Laut Vogel wurde man damals quasi ausschliesslich von den bekannten, grossen Recruitern überrannt. Auch die Möglichkeit, sich vorher beispielsweise mit einem Mentor über die eigene Zukunft zu unterhalten, fehlte. Also gründeten die beiden Jobzippers, ein Unternehmen, das heute insgesamt zehn Mitarbeitende beschäftigt.

Events mit Hochschulen zu organisieren, die mit Jobzippers zusammenarbeiten, und können ein Mentoring und/oder Stipendien für Studentinnen und Studenten anbieten. Eine weitere Einnahmequelle für Jobzippers sind die Universitäten. Sie erhalten ein gebrauchsfertiges Karriereportal und einen OnlineStellenmarkt, die sie im Lizenzmodell in die eigene Website einbinden und auf Wunsch sogar von Jobzippers betreiben lassen können.

Investoren finden und weiter wachsen

Die beiden Jungunternehmer scheinen mit Jobzippers eine Nische gefunden zu haben und ein Bedürfnis zu decken: «Aktuell haben wir mehrere Tausend aktive User auf Jobzippers», erklärt Peter Vogel. Allerdings gibt es noch Potential nach oben, denn durch die AAI-Login-Technologie von Switch haben theoretisch alle an einer Schweizer Universität Immatrikulierten Zugriff auf die Plattform. Neben den Studierenden haben sich auch bereits über 230 Unternehmen auf Jobzippers registriert und ein Portrait veröffentlicht. Unter ihnen sind auch einige aus der IT-Branche wie Bison, Cisco, Namics oder Unic, um nur einige zu nennen. (Noch) nicht mit dabei sind die ganz grossen Namen wie Microsoft, Apple, Google, HP oder IBM. Seit seinem Start letztes Jahr hat sich Jobzippers bislang ausschliesslich auf den Schweizer Markt konzentriert. Bislang deswegen, weil die Jungunternehmer noch Grosses vor haben: Jobzippers soll nämlich in Plattform für Studenten, Unternehmen und Universitäten Zukunft zu dem zentralen Career Center der europäischen Hochschulen Jobzippers hilft Studentinnen und Studenten dabei, ihre individuelle werden. «Nachdem wir die Plattform im Februar 2009 erfolgreich lanciert haben, und uns trotz der Krise erfolgKarriere zu gestalten. Sie finden auf der Plattreich im Markt positionieren konnten, sind form Portraits von Unternehmen, Vollzeit- und wir nun auf der Suche nach Investoren», erTeilzeitjobs, Praktika- und Trainee-Stellen, klärt Peter Vogel. Ihr Kapital soll es JobzipBachelor- oder Masterarbeiten, einen Lebenspers ermöglichen, schneller zu skalieren, um laufgenerator und Kontakte zu Mentoren oder das Expansionsziel bald zu erreichen. Alumni. Bei Jobzippers beschäftigt man sich aktuell «Jobzippers unterstützt aber auch Unteraber nicht nur mit der Investorensuche. Um nehmen, und zwar um zielgerichtet und wachsen zu können, braucht es laut Peter grenzüberschreitend die passenden KandiVogel ebenso die technischen Voraussetdaten rekrutieren zu können», erklärt Vogel. zungen. Deshalb investiert man derzeit auch Damit verdient das Start-up sein Geld. Firstark in die Technologie der Plattform. «Wir men, die auf der Suche nach Fachkräften sind, beschäftigen inzwischen sechs Programmiekönnen auf Jobzippers ganz konkret Stellen, rer, um unser System noch schneller voranPraktika oder anderes ausschreiben, erhalten treiben zu können und eine saubere PlattZugriff auf eine Bewerber-Datenbank mit Leform aufzusetzen, die den Ansprüchen aller bensläufen von Studierenden und AbsolParteien genügt. Bei so vielen Anspruchsventen, können dank diesem Datenbank-ZuPeter Vogel, Mitgründer und CEO von gruppen, wie wir sie haben, ist das eine exgriff zielgerichtete Mailings machen, haben Jobzippers, ist auf Investorensuche. treme Herausforderung.» die Möglichkeiten unkompliziert und direkt

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CIO-Interview: Martin Kolbe, Kühne + Nagel

«Informatik ist ein Teil unseres Produkts» Beim Logistikriesen Kühne + Nagel wird das Gros der Software selbst entwickelt. CIO Martin Kolbe erklärt, warum Standardsoftware für die Firma nur selten passt. Das IntervIew

führte

Marcel wüthrIch

S

wiss IT Magazine: Herr Kolbe, können Sie uns kurz die allgemeine IT-Strategie von Kühne + Nagel erläutern? Martin Kolbe: Unsere IT-Strategie ist primär dadurch geprägt, dass wir die wesentlichen Komponenten unserer Softwarelandschaft selbst produzieren. Wir bewegen uns in einer Industrie, in der es kaum Standardlösungen gibt beziehungsweise Standardlösungen nur schwer adaptierbar sind. Deshalb haben wir uns in den letzten Jahren dazu entschieden, unseren Eigenbedarf selber zu entwickeln. Dies betrifft aber nicht nur die branchenspezifische Software. Im Bereich Finanzen etwa haben wir seit Jahren eine eigene Lösung im Einsatz, welche sich für uns bewährt, da wir grössten Wert auf Transparenz legen und Kosten wie Erträge sehr genau abbilden. Unsere Softwarestrategie trägt zum Erfolg des Unternehmens bei.

Wie steht es denn um die Infrastruktur? Hier setzen wir so weit es geht auf Standards. Die Netzwerkversorgung etwa wickeln wir weltweit über zwei grosse Partner ab. Im eigentlichen Infrastruktur-Bereich betreiben wir die AS/400-Landschaft und den geschäftskritischen Teil der Open-System-Applikationen selber. Alle anderen Unix- oder die OpenSystems-Teile lassen wir von Outsourcing-Partnern betreuen. Sie sehen, wir haben eine ganz klare Make-and-Buy-Strategie. Da, wo sich Geschäftsvorteile ergeben, bauen und betreiben wir unsere Lösungen selbst, und wo immer wir Kostenvorteile aufgrund von Standards und Commodity erzielen können, kaufen wir ein. Aber dadurch, dass Sie grosse Teile der Software selbst bauen, widersprechen Sie doch

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dem allgemeinen Trend hin zu Standardlösungen, die dann adaptiert werden? Wir haben versucht, Standards einzusetzen, aber diese Standards haben nicht gepasst – vor allem im operativen Bereich. Erst vor zwei Jahren haben wir den Markt erneut nach Standardsoftware durchsucht. Es gibt zwar Hersteller, die daran sind, Standardlösungen zu bauen, welche für den einen oder anderen Spediteur passen mögen. Unser Geschäft geht jedoch weit darüber hinaus. Wir benötigen eine vollständige Abbildung der Supply Chain und binden unsere Carrier ein, die wir über unsere Software steuern können. Eine solche Lösung ist schon speziell, und wird in dieser Form auch von neuer Standardsoftware nicht zur Verfügung gestellt. Weshalb funktionieren Standardlösungen denn in der Branche nicht? Um einen Standard zu implementieren, braucht es Standard- und Prozessabläufe, die sich innerhalb der Branche standardisieren lassen. Wir sind in einer Branche tätig, in der zwar ähnliche Abläufe vorhanden sind, die aber in den Details doch unterschiedlich sind. Diese unterschiedlichen Ausprägungen in den Prozessen müssen in einer Standardsoftware andauernd umgebaut werden. Dabei ist es gut möglich, dass dieser Umbau um ein Mehrfaches teurer zu stehen kommt als die eigentliche Software. Und durch den Umbau gehen auch die Vorteile einer Standardsoftware verloren. Wie gesagt, wir haben immer wieder Wege gesucht, um Standardsoftware einzusetzen. Es wurde früher auch Standardsoftware gekauft, diese dann aber so stark modifiziert, dass noch 20 Prozent von der ursprünglichen Standardsoftware vorhanden waren. Das hat dann nichts mehr mit Standardsoftware zu

Der Deutsche MartIn Kolbe Ist enDe 2005 cIo unD MItglIeD Der geschäftsleItung beI Kühne + nagel. Kühne + nagel zählt MIt über 55‘000 MItarbeItern an 900 stanDorten In über 100 länDern seIt

zu Den weltweIt führenDen

logIstIK-unternehMen unD hat seIhauptsItz In schInDellegI IM Kanton schwyz. Der 49-jährIge Kolbe war vor seIneM engageMent In Der schweIz als bereIchsvorstanD von Dhl express DeutschlanD tätIg. nen

tun. Wir haben inzwischen akzeptiert, dass die Situation so ist, wie sie ist. Aber wir haben uns auch entschlossen, nun nicht wieder die nächste Standardsoftware zu kaufen, um sie dann massgeblich zu verändern. Stattdessen entwickeln wir heute lieber von Anfang an selbst. Letztlich kommen die Eigenentwicklungen für Sie also günstiger. Gibt es denn noch andere Vorteile? Durch die Nichtnutzbarkeit von Standardsoftware und die Eigenversorgung haben wir es verstanden, unsere Lösung so intelligent auszuarbeiten und so nah auf die Prozesse und den Kundennutzen zu optimieren, dass diese heute einen Differenzierungsfaktor darstellt. Wir verfügen also über Lösungen, die andere nicht haben und die es so nicht zu kaufen gibt. So können wir beispielsweise auf sämtliche Tracking-Daten aller unserer Carrier online zugreifen. Diese Visibility-Lösung, die wir unseren Kunden kostenlos zur Verfügung stellen und die vollständige Transparenz über die im

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Szene Schweiz

CIO-Interview: Martin Kolbe, Kühne + Nagel

weise sehr unterschiedlich ist. Es gibt Phasen, da arbeiten wir intensiv auch mit externen Mitarbeitern. Dann gibt es Zeiten, in denen mehr Mitarbeiter im Bereich Projekte als im Infrastruktur-Bereich arbeiten. Doch allgemein kann man sagen, dass die angesprochene 50/50Aufteilung schon eine kleine Sensation ist. Die meisten Industrieunternehmen sind heute froh, wenn sie 20 Prozent ihrer IT-Budgets für Weiterentwicklungen und neue Systeme aufwenden können. Kühne + Nagel mit Sitz in Schindellegi (Kanton Schwyz) gehört zu den Top-3-Contract-Logistik-Unternehmen weltweit.

Transport befindliche Ware bietet, haben wir zudem teils branchenspezifisch angepasst. Wir geben dem Kunden also ein sehr mächtiges Werkzeug, welches ihm in seiner Produktionslogistik zu mehr Transparenz verhilft und zudem Kosten spart. Diese Plattform ist eine der «Unique Selling Propositions» für unsere Kunden. Es gibt durchaus auch Anfragen von Kunden, welche zwar nicht bei uns buchen, jedoch unser Tool kaufen möchten. Also sind Sie eigentlich auch ein Softwarehaus? Ja, wir sind quasi auch ein Softwarehaus, mit angegliederter Logistik (lacht). Aber im Ernst, Stand-alone verkaufen wir die Lösung natürlich nicht. Sie ist Teil unserer Dienstleistung, ein Added Value von Kühne + Nagel. Die IT ist Teil unseres Produkts. Wenn ich Ihnen nun so zuhöre, stelle ich mir vor, dass die IT-Abteilung von Kühne + Nagel riesig sein muss? Nein, so riesig sind wir nicht. In unserem Kompetenzzentrum für Informationstechnologie in Hamburg haben wir rund 200 bis 250 Mitarbeitende, die sich um die Softwareentwicklung, aber auch um unsere Infrastruktur kümmern. Wie ist da die Aufteilung zwischen den Mitarbeitern, die Software entwickeln, und denen, die die IT unterhalten? Von den Finanzen her lässt sich sagen, dass wir heute in der Lage sind, 50 Prozent unseres Budgets in Weiterentwicklungen zu investieren. In Mitarbeitern ist das Verhältnis schwierig auszudrücken, da dies phasen-

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Was wird im Bereich IT bei Kühne + Nagel in der Schweiz gemacht? Wir haben wie an jedem anderen Standort auch eine Versorgung hier im Haus in Schindellegi, genauso wie in unserer Niederlassung in Embrach. Wir sehen die Schweiz als Teil der Region Central Europe und versorgen sie mit regionalen Anpassungen von Hamburg aus. Themawechsel: Wie lautet die Philosophie von Kühne + Nagel, wenn es um IT geht? Wir haben für uns den Begriff «Rock Solid IT» definiert. Unser Ziel ist es, neben Innovation robuste, kostengünstige und global standardisierte Services für unsere Kunden bereitzustellen. Deshalb steht bei uns «Rock Solid IT» im Vordergrund, und nicht «Last Hype IT» oder «Early Bird IT». Wie Sie wissen, gibt es jedes Jahr neue Trends – SOA, RFID, die Cloud. In diesen finden sich immer Teillösungen für die Probleme, die wir adressieren, sie bieten aber kaum je einen völlig neuen Ansatz. Wir setzen auf einen kontinuierlichen Prozess der Verbesserung und Innovation, definieren aber unsere Lösungen aus dem Business heraus und nicht durch die IT. Das Geschäft treibt die Anforderungen. Dazu nutzen wir zwar die neuesten Standards, aber wir springen nicht auf Hypes auf. Das Business definiert also Ihre IT. Wie wichtig ist dabei Ihre Rolle und die Tatsache, dass Sie Teil der Geschäftsleitung sind und somit nahe am Business sind? Sehr wichtig. Wir haben in den vergangenen Jahren stark an der Architektur, aber vor allem auch an der Business-Orientierung gearbeitet. Es ist unsere Strategie, Business und IT stark zu verzahnen.

Wie hat sich Ihr Job als CIO von Kühne + Nagel in den letzten fünf Jahren verändert? Am Anfang war es vor allem wichtig, Vertrauen in die IT zu schaffen, was einfach ausgedrückt bedeutet: Die IT muss liefern. Deshalb habe ich zu Beginn vor allem im Infrastruktur-Bereich gearbeitet. Vor allem galt es Sorge zu tragen, dass die IT dem kräftigen Firmenwachstum adäquat folgen kann. In einer zweiten Phase befassten wir uns vor allem damit, wie Technologie optimal eingesetzt werden kann. Und in Phase drei ging es um das verstärkte Business-Alignment, um die Überlegung, wie die IT das Business noch besser unterstützen und was die IT für den Geschäftserfolg leisten kann. Was macht Kühne + Nagel für Sie als Arbeitgeber attraktiv? Sicher die Tatsache, dass die Firma nach wie vor unternehmergetrieben ist. Die Kultur ist vorwärtsgerichtet, der Unternehmensgründer ist nach wie vor präsent und gibt dem Unternehmen einen riesigen Schwung, hat dem Unternehmen eine starke strategische Ausrichtung mit auf den Weg gegeben. Und in diesem Unternehmen sitzen fähige Manager, die das Wohl der Firma im Sinn haben. Egoismen gibt es kaum, die Stimmung ist teamorientiert, und es ist eine Kultur des Lernens vorhanden. Da ist auch viel persönliches Engagement in der Top-Management-Ebene drin. In so einem Team zu arbeiten, macht natürlich viel Spass. Abschliessend: Welche Projekte stehen für die nächsten zwölf Monate an? Ein ganzes Portfolio von Projekten. So wollen wir neue Technologien in unsere Software bringen, Stichworte hier sind die neue Java Engine, Open Source und andere, moderne Software-Entwicklungswerkzeuge. Wir werden unsere Software auch erweitern und weiterentwickeln. Das Thema Wachstum, welches in der Branche jetzt wieder spürbar wird, und die Frage, wie wir mit diesem Wachstum auf ITSeite umgehen, ist sicher auch ein Punkt. Und ein Stück weit ist auch die Optimierung unserer IT-Organisation ein Projekt. Wir wachsen, was bedeutet, dass wir laufend auch schauen müssen, ob unsere Strukturen noch die richtigen sind oder ob es Möglichkeiten gibt, durch Konsolidierung neue Synergien zu erzielen. Unsere IT ist business- und kostengetrieben, wir sind in einem engen Kostenmanagement eingebunden und haben es in den vergangenen fünf Jahren geschafft, unsere ITKosten laufend zu senken, obwohl sich die Datenmengen, die wir verarbeiten, jährlich verdoppeln. Da sind wir stolz drauf, und auch daran arbeiten wir weiter.

Nr. 09 | September 2010

Swiss IT Magazine


Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

SwissICT Magazin Ausgabe 09/2010 vom 30. August 2010

MEDIAMATIKER

Brückenbauer zwischen Endanwendern und Spezialisten

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SWICA: EFFIZIENZ UND TIEFERE KOSTEN

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WEGE ZUM SCHLANKEN UNTERNEHMEN

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INFORMATIKOLYMPIADE 2010

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INTERPELLATION FÜR OFFENE METEODATEN

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

SwissICT News Lehrabschluss mit hervorragenden Leistungen Gegen 2‘000 Personen haben in den vergangenen Tagen ihre Grundbildung abgeschlossen: Informatikpraktiker, Mediamatiker, Informatiker in den Schwerpunkten Applikationsentwicklung, Systemtechnik, Support und Generalist. Wir wissen ja, dass der Frauenanteil mit rund zehn Prozent nicht sehr hoch ist – aber unter den Geehrten in den verschiedenen Abschlussfeiern war ihr Anteil deutlich höher! Einzelne Firmen liessen es sich nicht nehmen, die guten Leistungen Ihrer Nachwuchsleute prominent in Regionalzeitungen und in Internetauftritten zu würdigen. Es müssen schon sehr gute Leistungen erbracht werden, wenn die jeweilige Prüfungskommission Bestnoten für die vollbrachte zehntägige «individuelle praktische Arbeit» erteilt. Für ansehnlich komplexe Programme, systemtechnische Aufträge etc. sind auffällig viele Noten über 5.5 und bis zu 6.0 vergeben worden! Man kann sich über die Ausbildungsleistungen der Betriebe sehr freuen und natürlich über die Leistungen der Absolventinnen/Absolventen. Leider hat es auch weniger Erfolgreiche; die Durchfallquote ist mit zehn Prozent zu hoch. Da besteht noch Handlungsbedarf. Mit dem heutigen Modulsystem sieht man die Entwicklung

ab Lehrstart; die Lehrbetriebe können entsprechend reagieren und mehr Leistung verlangen oder den Lehrvertrag abbrechen. Auch an den regionalen Berufsmeisterschaften konnten wir die vorhandene hohe Kompetenz spüren. Die Gewinner haben in anspruchsvollen Aufgaben Höchstleistungen erbracht. Entsprechend freuen wir uns nun auf die Schweizermeisterschaft in Basel mit rund 100 Teilnehmenden. Und hoffen natürlich auch eine sehr gute Delegation für die Berufsweltmeisterschaft 2011 in London zusammenzubringen. Nichtkenner der Informatik-Grundbildung (Lehre, Informatikmittelschule, Umsteigerlehrgänge, Privatschulen) unterschätzen das Niveau der Grundbildung, das spürt man auch im neuen Gleichwertigkeitsverfahren zum eidg. Fähigkeitszeugnis. In den nächsten Ausgaben informieren wir über die zu erreichenden Qualifikationsprofile einer Lehre. Wir hoffen, dass sich viele von der guten Sache überzeugen lassen und durch ihren eigenen Beitrag helfen, die 1000 anvisierten neuen Lehrstellen zu schaffen. Dem Informatik-Standort Schweiz und hoher Qualität zuliebe. Alfred Breu, SwissICT-Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe

Veranstaltungskalender SwissICT Datum

Titel / Thema

Ort

07.09.2010

Lean, Agile & Scrum Conference Wege zum schlanken Unternehmen

ETH Zürich

09.09.2010

Validierungsverfahren zum Informatiker EFZ

BIZ ZH-Oerlikon

29.09.2010

Scrum Breakfast

Bern

30.09.2010

Wie werde wir ein Lehrbetrieb?

ZLI Zürich

Informationen SwissICT, www.swissict.ch, Telefon 043 336 40 20

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«Die Mediamatiker-Ausbildung ist interessant und anspruchsvoll»

Adrian Senn hat in diesem Sommer seine vierjährige MediamatikerLehre an der ETH Zürich mit der Note 5.5 abgeschlossen – und damit den besten Mediamatiker-Abschluss des Kantons Zürich 2010 hingelegt. Lisa Wernli, Zürcher Lehrmeistervereinigung Informatik, hat mit ihm gesprochen. Herr Senn, was ist ein Mediamatiker und was zeichnet die Ausbildung aus? Ein Mediamatiker ist kurz gesagt der Generalist zwischen dem Kaufmann und dem Informatiker. Dieser Beruf beinhaltet aber auch Gebiete wie Marketing oder Multimedia. Daher ist diese Ausbildung sehr interessant und abwechslungsreich, aber gleichzeitig auch ziemlich anspruchsvoll. Ich hatte das Glück, dass ich sehr viele verschiedene Abteilungen näher kennen lernen durfte. In meiner Rotation waren unter anderem die Hochschulkommunikation, die Multimedia Services oder die Abteilung Sicherheit, Gesundheit und Umwelt vertreten. Welche Arbeiten haben Ihnen am besten gefallen? Rückblickend ist es ehrlich gesagt extrem schwierig, eine Wertung abAdrian Senn zugeben. Ich hatte viele verschiedene Arbeiten, welche mir alle sehr gut gefallen haben. Ein Highlight war aber sicherlich die von mir gestaltete “ETHTragtasche“. Es ist sehr spannend, ein zuerst nur am Computer entworfenes Produkt am Ende dann physisch in den Händen zu halten. Wie wurde Ihr Interesse an diesem Beruf geweckt? Auf den Beruf aufmerksam wurde ich durch eine Informationsbroschüre aus dem BIZ. Schlussendlich habe ich

diese Ausbildung ausgewählt, weil ich mich zwischen den Berufen Kaufmann und Informatiker einfach nicht entscheiden konnte. Man hört immer noch sehr häufig, dass sich ein Beruf in der IT-Branche „mehr für Männer eignet“. Ist Mediamatiker auch ein Frauenberuf? Absolut. Wenn man an Technik interessiert ist und sich mit dem Anforderungsprofil identifizieren kann, sollte man sich auch als Frau unbedingt in der Informatikbranche bewerben. Eine Mediamatikerin kann aber auch in völlig technikfremden Gebieten tätig sein – beispielsweise in der Kommunikationsabteilung einer Firma. Das macht den Beruf so reizvoll. Wie sind Ihre weiteren Pläne? Ich bin gespannt was die Zukunft für mich bereithält. Vorderhand arbeite ich nun als Mediamatiker weiter. Allenfalls wäre ich daran interessiert, eine Fachhochschule zu besuchen. Ihr Rat an Jugendliche, wie sie die richtige Ausbildung finden können? Mein Tipp bezüglich Berufswahl ist, sich möglichst früh damit auseinander zu setzen und möglichst viele Schnupperlehren zu besuchen, um schliesslich den wirklich für sich passenden Beruf auch zu finden.

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Mediamatiker: Brückenbauer zwischen Endanwendern und Spezialisten Jährlich beginnen rund 300 junge Leute die Mediamatikerlehre, rund ein Drittel sind Frauen. Viele Jugendliche haben ein hohes Interesse an dieser Lehre – deutlich mehr würden diese Ausbildung in Angriff nehmen, hätte es mehr Lehrstellen. Ihre Alternative ist dann jeweils die kaufmännische Laufbahn. Alfred Breu Seit März 2009 ist die Lehre Mediamatiker/-in in der Obhut von ICTswitzerland. Sie besteht schon seit über zehn Jahren. Kommunikation ist das Business der Mediamatiker/-innen. Sie erreichen in der vierjährigen Grundbildung eine hohe Kompetenz in den Bereichen Design und Produktion von multimedialen Kommunikationsprodukten und im dafür nötigen Einsatz von ICT-Mitteln. Die Aufnahme und Aufbereitung von Ton-, Bild, Text und grafischen Elementen und Einbindung in einen hochmodernen multimedialen Webauftritt könnte so eine Aufgabe sein, wo sie sich daheim fühlen. Mediamatikerinnen und Mediamatiker sind Fachleute im Umgang und in der Anwendung von Kommunikationstechnologien in den fachlich übergreifenden Bereichen Multimediagestaltung und Informatik und für gestalterische und kaufmännische Tätigkeiten in diesem Umfeld. Sie nutzen neue Kommunikationskanäle und neue Medien, sie arbeiten mit bewegten Bildern, bereiten Inhalte und Daten visuell auf, erstellen Multimedia-Präsentationen, pflegen Websites und Intranets und betreuen kleine Netzwerke und ihre Benutzer. Sie vernetzen und koordinieren die hausinternen Fachstellen und kommunizieren mit Medien, Verlagshäusern, Druckereien, Informatikfirmen und den internen und externen Kunden. Sie sind entsprechend vielseitig in der Unternehmenskommunikation, der Informatik, im Marketing und in der Administration einsetzbar. In diesen Bereichen baut der Mediamatiker / die Mediamatikerin Brücken zwischen Spezialisten und Anwendern. Dank ihrer breiten Grundlage können sie sowohl in kleinen und mittleren Unternehmen wie auch in Grossbetrieben wertvolle Dienste leisten. Der Beruf Mediamatiker/Mediamatikerin eignet sich mit seinen vielen kommunikativen und kreativen Fachbereichen speziell auch für Frauen.

Berufsausübung Durch die gezielte Förderung von berufsübergreifenden Fähigkeiten in der Lehre und durch Grundwissen in den Bereichen Technik, Gestaltung und Betriebswirtschaft sind Mediamatiker/-innen fähig, verbindend und vernetzt zu denken und zu handeln. Sie sind wertvolle Partner im Kommunikationswesen, in Schnittstellenbereichen der Fachabteilungen zur Informatik und in dieser selbst. Sie nehmen somit eine wichtige Rolle in unserer Kommunikationsgesellschaft wahr. Für diese Rolle sind innovative, kreative und offene Fachleute mit breitem Wissen gefragt. Sie brauchen technisches Verständnis, Interesse an neuen Medien, gestalterische Fähigkeiten und betriebswirtschaftliches Denken. Mediamatiker/innen arbeiten in Teams und interdisziplinären Arbeitsgruppen. Der Aufbau der Handlungskompetenzen erfolgt über Aufträge und Projekte. Dank der breiten und allgemeinen Kenntnisse der Berufsleute haben sie eine solide Basis für eine Spezialisierung, weshalb sie sich in der Praxis schon bald auf einen bestimmten Bereich konzentrieren und eine oder mehrere ihrer Stärken weiterentwickeln können. Nach der beruflichen Grundbildung stehen Weiterbildungen zur Vorbereitung von Berufs- und höheren Fachprüfungen (z.B. eidg. Dipl. Web Project Manager) offen oder Angebote von höheren Fachschulen oder Fachhochschulen. Informationen über diese vierjährige Lehre gibt es bei den kantonalen Organisationen der Arbeitswelt oder unter www.swissict.ch, Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe.

Alfred Breu, Projektleiter Bildungsreform Mediamatiker/-in

Die sechs Bereiche der beruflichen Handlungskompetenzen der Mediamatiker/innen A. Produzieren und Verwenden von Multimedia A.1: Rohdaten für Multimediainhalte für unterschiedliche Medien sachgerecht erstellen A.2: Multimediadaten selbstständig und technisch korrekt bearbeiten A.3: Multimediainhalte medien- und kundengerecht aufbereiten B. Ausführen von Gestaltung / Design B.1: Designvorschläge entwickeln sowie kundengerecht und verantwortungsbewusst umsetzen B.2: Animationen selbstständig erstellen B.3: Verständliche und benutzerfreundliche Oberflächen erstellen B.4: Komplexe Informationen in eigener Regie lesefreundlich visualisieren B.5: Printdaten für die Weiterverarbeitung aufbereiten C. Einsetzen von ICT-Mitteln C.1: In eigener Regie Arbeitsplatzsysteme aufsetzen C.2: Peripherie- und Multimediageräte evaluieren, installieren,

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konfigurieren und warten C.3: Anwendersoftware selbstständig und technisch korrekt installieren, anpassen und supporten C.4: Kleine Netzwerke clientseitig sicherheitsbewusst betreuen C.5: ICT-Schutzmassnahmen gemäss der betrieblichen Vorgaben verantwortungsbewusst umsetzen C.6: Webseiten mit Scriptsprachen gemäss der Kundenbedürfnissen entwickeln und warten C.7: In eigener Regie einfache Datenbanken erstellen D. Mitwirken in Administration und Betriebswirtschaft D.1: Betriebsreglemente und -prozesse kennen und verantwortungsvoll anwenden, Betriebsumwelt kennen D.2: Kundschaft/Interessenten gemäss der betrieblichen Vorgaben bedienen und in drei Sprachen Gespräche führen D.3: Offerten selbstständig oder nach Anleitung gemäss der betrieblichen Vorlagen erstellen und/oder einholen D.4: Betriebskorrespondenz selbstständig, zuverlässig und unter

Einhaltung der betrieblichen Vorgaben erledigen D.5: In Bereichen der Finanzwirtschaft mitarbeiten E. Betreiben von Marketing und Kommunikation E.1: Marketingaktivitäten in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen organisieren und unterstützen E.2: Marketingprodukte mit Unterstützung mitgestalten E.3: Interne und externe Kommunikation kompetent unterstützen E.4: Präsentation von Dokumentationen und Produkteunterlagen kundenfreundlich aufbereiten F. Mitgestalten von Projekten F.1: Kleinere Projekte definieren, planen, realisieren und abschliessen F.2: Arbeiten und Aufträge systematisch und effizient vorbereiten, strukturieren und dokumentieren F.3: Projektcontrollingaufgaben gemäss Auftrag wahrnehmen und nach Absprache Korrekturmassnahmen einleiten

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Kranken- und Unfallversicherer effizient bei tieferen Kosten Anfang Mai hat der IT-Dienstleister Centris den Betrieb der Swiss Health Platform (SHP) bei der SWICA aufgenommen. Gut zweieinhalb Jahre nach dem kleinen Krankenversicherer Xundheit wurde damit ein grosser, komplexer Kranken- und Unfallversicherer auf die SHP migriert. Patrick Progin

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Patrick Progin

eit 2007 betreibt die solothurnische Centris AG unter der Marke Swiss Health Platform (SHP) eine moderne Gesamtlösung für Kranken- und Unfallversicherer. Zwar ist SWICA erst der zweite Kunde der Centris, der auf die Plattform migriert wurde. Mit der Integration der Unfallversicherung, des gesamten Workflows und eines Data Warehouse konnte jedoch gleichzeitig die Produktentwicklung für die Erweiterung der SHP erfolgreich abgeschlossen werden, so dass nun auch weitere Kunden der Centris rasch auf die Plattform wechseln können. Mit der Swiss Health Platform entstand eine der ersten grossen serviceorientierten Architekturen (SOA) der Schweiz mit einem fortschrittlichen, virtualisierten Infrastrukturmanagement und dem Abruf von IT-Services nach Bedarf. Die Architektur wird den Anforderungen des Marktes gerecht, indem sie sich an den Geschäftsprozessen der Versicherer ausrichtet, die Integration neuer Services vereinfacht und die Betriebskosten senkt. Hinter der Swiss Health Platform stehen die Centris als Generalunternehmerin, das IT-Beratungs- und -Dienstleistungsunternehmen CSC, der Softwareanbieter Adcubum und der Hardwarelieferant HP. Von der Schweizer Firma Adcubum stammt der Kern der SHP, die Standardsoftware für Versicherungen adcubum Syrius, die in Zusammenarbeit mit Centris und CSC zu Syrius ASE (Application Server Edition) weiterentwickelt wurde, einer stark erweiterten und auf einer neuen Architektur basierenden Version.

Einer der grössten Schweizer Kranken- und Unfallversicherer Mit rund 1400 Mitarbeitenden an über 60 Standorten ist SWICA einer der grössten Kranken- und Unfallversicherer der Schweiz. Das Unternehmen betreut über eine Million Privatund mehr als 25 000 Firmenkunden. Weil das Angebot von SWICA sowohl Kranken- und Unfall- als auch Lohnausfallversicherungen umfasst, musste die Funktionalität der Swiss Health Platform erheblich erweitert werden: Die Luzerner Xundheit, der erste Kunde der SHP, ist eine reine Krankenversicherung und versicherte zum Zeitpunkt des Wechsels auf die Plattform rund 40 000 Privatpersonen. Vertreter von SWICA waren deshalb von Anfang an in die Entwicklung

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der Swiss Health Platform involviert. Mit der Integration der Unfallversicherung in die Software wurde gleich nach der Migration der Xundheit begonnen. Im Verlauf des Projekts zeigte sich, wie stark die Systeme von SWICA miteinander vernetzt waren – eine für Versicherer typische Situation, die zu zahlreichen Change Requests, also zusätzlichen, ursprünglich nicht geplanten Funktionalitäten führte. Centris führte unter Einbezug von Adcubum und SWICA einen strengen Change-Prozess ein und stellte damit sicher, dass Änderungswünsche vor der Umsetzung von allen Seiten beurteilt wurden. Dieser Ablauf hat sich sehr bewährt; unliebsame Überraschungen konnten dadurch verhindert werden.

Datenkonsolidierung und intensive Testphase Eine weitere Erschwernis ergab sich dadurch, dass SWICA für die Unfall- und die Krankenversicherung zwei unabhängige Applikationen eingesetzt hatte. Das hatte dazu geführt, dass manche Kunden, vor allem Firmen, mehrfach erfasst waren, zum Beispiel mit einem Lohnausfall-, einem Unfallversicherungs- und mit einem Krankenpflegevertrag. Dieser Umstand machte vor der Migration eine aufwendige Datenkonsolidierung mit speziellen Programmen erforderlich. Um Pannen bei der Einführung auszuschliessen, wurde über Monate hinweg ausgiebig getestet und der Tagesbetrieb mit zahlreichen Anwendern und konkreten Systemverarbeitungen simuliert. Bereits seit Sommer 2009 wurden in diesen Betriebssimulationen im Wochenrhythmus Daten ins neue System eingegeben und auf die Funktionsfähigkeit im Tagesgeschäft geprüft. Diese intensive Testphase zahlte sich aus: Der Umstieg auf die Swiss Health Platform erfolgte am 3. Mai 2010 ohne Probleme. In einem einzigen Schritt wurde SWICA innerhalb von fünf Tagen in das neue System überführt und war vom ersten Tag an voll funktionsfähig. Alle Daten waren vollständig und rasch abrufbereit; bis heute sind keine Probleme aufgetreten.

Effizientes Tagesgeschäft, hohe Innovationskraft SWICA betreibt heute auf der Swiss Health Platform das gesamte Backoffice: die Vertragsverwaltung, die Leistungsabrechnung, sämtliche In-/Exkassoabläufe mit Schnittstellen zur Buchhaltung und zum Betreibungssystem, die Pflege

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Die Swiss Health Platform hat die Abläufe im Tagesgeschäft erheblich vereinfacht.

der Kundenbeziehungen und nicht zuletzt das gesamte Dokumenten-Management. Die SHP hat dabei die Abläufe im Tagesgeschäft von SWICA erheblich vereinfacht. Im Wesentlichen ist diese Effizienzsteigerung auf Automatismen und die systemübergreifende Workflow-Unterstützung zurückzuführen, die mehrere Systeme online verbinden und das eigentliche Arbeitssystem für die Anwender darstellen. So wurde beispielsweise die elektronische Rechnungsprüfung Sumex an Syrius angebunden. Die Leistungsabrechnungen werden nun von den Anwendern mittels eines einzigen Workflows über diese beiden Systeme hinweg überwacht und gesteuert. Während früher die Rechnung in Sumex und die Deckung im Backoffice geprüft werden musste, kann der Sachbearbeiter heute alle Punkte in einem einzigen Prozess abhaken. Mit der alten Applikation IRIS musste der SWICA-Sachbearbeiter bis zu fünf verschiedene Masken abrufen, um Informationen zu einem Versicherten zusammenzutragen. Heute stellt ihm eine neu entwickelte Auskunftsmaske alle Angaben wie Name und Adresse des Versicherten, seine Zahlungsverbindung, die Verträge und Deckungen, allfällige individuelle Prämienverbilligungen oder die bezahlten Kostenbeteiligungen im laufenden Jahr auf Knopfdruck zur Verfügung. Die hochgradige Parametrisierbarkeit der Kernapplikation Syrius führt zu einem weiteren und direkt wettbewerbsrelevanten Vorteil: Sie bietet eine bisher unerreichte Flexibilität bei der Lancierung neuer Produkte. Die gängigen Hostapplikationen lassen nämlich nur vier oder fünf prämienrelevante Kriterien wie Alter und Geschlecht zu; die Berücksichtigung eines weiteren Faktors erforderte einen erheblichen Programmieraufwand. Die heutige Möglichkeit, eine beliebige Anzahl von Parametern aufzunehmen, senkt einerseits die Kosten, anderseits aber auch die Zeit bis zur Einführung eines neuen Produkts.

Zwei Drittel weniger Investitionskosten Aus Sicht der SWICA besonders erfreulich ist das sehr gute Kosten-Nutzen-Verhältnis der neuen Gesamtlösung. Selbst wenn interne und externe Kosten addiert werden, dürften die Investitionen anderer Krankenversicherer für vergleichbare Lösungen zwei- bis dreimal so hoch liegen. Die tiefen Kosten ergeben sich aus dem „Shared-Services-Modell“ der SHP: Die Kunden beteiligen sich an der Vorfinanzierung einer gemeinsamen Standard-Plattform, ohne dabei an Individualität einbüssen zu müssen. Durch die Nutzung von Synergien zwischen Integrations- und Betriebsprojekten sowie kon-

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sequente Minimierung von Doppelspurigkeiten entstehen für alle Beteiligten niedrigere Ausgaben für Investition und Betrieb.

Erweiterungen für Frontoffice geplant Nach der mittlerweile abgeschlossenen Integration des Backoffices plant Centris eine Weiterentwicklung der SHP in Richtung Frontoffice. Die integrierte und durchgängige IT-Unterstützung von Front- und Backoffice entspricht einem wichtigen Bedürfnis des Marktes. Das SHP CRM wird als Modul für das Kunden- und Partner¬management im Privatkunden- und Firmenkundengeschäft entwickelt und unterstützt in Zukunft den Gesamtprozess von der Klärung des Potenzials bis zur Policierung. Für direkte Online-Mutationen bzw. Online-Services für Privat- und Firmenkunden befindet zudem das Modul SHP Online Services im Aufbau. Durch die Verknüpfung mit dem CRM-System wird es den Kranken- und Unfallversicherern unter anderem zu einem effizienteren Kampagnen- und Offertmanagement verhelfen und zum Beispiel eine elektronische Lohnsummenmeldung ermöglichen. Weitere zukünftige Erweiterungen könnten den Leistungsbereich für das Fallpauschalensystem SwissDRG und für die Zusammenarbeit mit Leistungserbringern umfassen. Patrick Progin, CEO Centris AG, Solothurn

Über die Centris AG Die Centris AG zählt zu den führenden Dienstleistern für modulare IT-Lösungen im Schweizer Markt der Kranken- und Unfallversicherer und ist eine der grössten Arbeitgeberinnen der Stadt Solothurn. Im 2002 aus der Stiftung reso hervorgegangen, welche ihren Ursprung im Jahr 1947 hat, verwaltet das Unternehmen heute die Daten von rund 1,5 Millionen Versicherten in der ganzen Schweiz. Zu den Kunden der Centris zählen unter anderem SWICA, Innova, Aquilana, Allianz Suisse, Die Mobiliar und die Vaudoise Versicherungen. Im Jahr 2009 erwirtschafteten die rund 160 Mitarbeitenden einen Umsatz von 45,2 Millionen Franken. Insgesamt arbeiten auf Kundenseite rund 4500 Anwender mit den Systemen der Centris, auf denen sie pro Jahr mehr als 350 Millionen Transaktionen tätigen.

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Wege zum schlanken Unternehmen Die «Lean Agile Scrum Konferenz 2010» vom 7. September 2010 in Zürich zeigt Wege auf, wie sich Firmen zu einem das gesamte Unternehmen umfassenden «Lean Enterprise» wandeln können. Im Vorfeld der Konferenz unterhielten wir uns mit Peter Stevens, Mitinitiator und -Organisator der Veranstaltung.

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wissICT: Peter, die Bezeichnung «Lean Agile & Scrum» (LAS) dürfte für nicht Eingeweihte eine etwas gar abstrakte Begrifflichkeit sein. Andere wiederum – z. B. CEOs und CIOs – sehen darin eine grosse Kühnheit, an die man sich nicht wagt … Peter Stevens: … und eine wachsende Gruppe innovativer IT-Spezialisten und Führungskräfte unterschiedlichster hierarchischer Stufen erfährt durch Lean Agile & Scrum eine neue Art und Weise, wie Software-Projekte erfolgreich(er) umgesetzt werden können.

Peter Stevens

Lean Agile Scrum Konferenz 2010 Die «Lean Agile Scrum Konferenz 2010» vom 7. September 2010 in Zürich steht unter dem Motto «Vom Scrum-Projekt zum schlanken Unternehmen». Sie schlägt eine Brücke zwischen «agilen» Projekten und dem Management und zeigt Wege auf, wie sich Firmen zu einem das gesamte Unternehmen umfassenden «Lean Enterprise» wandeln können. Dabei finden Grundlagenbeiträge ebenso Platz wie konkrete Erfahrungen aus der Praxis sowie der persönliche Austausch unter den Teilnehmenden. Für weitere Informationen: www. leanagilescrum.ch

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Warum eine Abkehr von vertrauten-Entwicklungsmethoden? Die Welt – namentlich das wirtschaftliche Umfeld – hat sich im Laufe der letzten 20, 30 Jahre drastisch verändert. Heute haben Kunden eine unendlich grosse Auswahl an Produkten und Lieferanten. Zudem führen moderne Kommunikationsmittel zu einem steten Informationsfluss und zu informierten Kunden. Vor diesem Hintergrund ist es für Firmen lebensnotwendig, Lösungen und Produkte anzubieten, die sich vom Mitbewerber abheben und Kunden glücklich, wenn nicht gar enthusiastisch machen. Dies wiederum bedingt in aller Regel neue Firmenstrukturen, ein neues Denken und innovative Formen der Produktentwicklung. Inwieweit spielt LAS in diesem Zusammenhang eine Rolle? Lean Agile & Scrum darf als neue Denkweise betrachtet werden, die mit alten Konventionen bricht, etablierte und scheinbar erfolgreiche Entwicklungsmethoden über Bord wirft. Wir können LAS auch als ideologische Alternative zur planorientierten Entwicklung betrachten, die sich der «Economies of Scale» (Skaleneffekte) und einer maximalen Produktivität verschrieben hat. Was ist so falsch an der seit Jahren praktizierten Form der Softwareentwicklung? Mary Poppendieck, eine weltweit angesehene Autorin und hochkarätige LAS-Expertin, geht im Rahmen ihrer Keynote an der Lean Agile Scrum Konferenz 2010 auf diese Frage ein. Sie stellt Ihr Referat unter den Titel «Die Tyrannei des Plans». Dabei geht sie sowohl auf einen der grössten Irrtümer im Bereich der Arbeits- und Projekt-Organisation ein – nämlich auf die Vorstellung, dass angeblich genaue Planung zu vorhersehbaren Leistungen und Resultaten führt –, als auch auf den Irrglauben, dass sich die Gliederung von Projekten in einzelne Tasks sowie deren detaillierte Planung in berechenbaren Outputs manifestiert. In Tat und Wahrheit – und das wissen wir

alle nur allzu gut – werfen bereits geringste Abweichungen in einzelnen Teilprojekten die Gesamtplanung über den Haufen, führen zu überhöhten Kosten, zu verzögerten Markteinführungen sowie zu fehlerhaften Produkten … …und LAS schafft diesbezüglich Abhilfe? Im Gegensatz zu plan- und prozessgesteuerten Entwicklungen orientiert sich LAS an «economies of flow», also an Strömungseffekten und «Timeboxing» (zeitliche Einschänkungen). Dabei handelt es sich um einen Werte-orientierten Ansatz, der die wichtigen Aspekte ins Zentrum rückt. So beispielsweise Menschen – sowohl in der Kunden-, als auch in der Lieferanten- und Angestellten-Rolle. Zudem verpflichtet sich LAS der Schaffung von nachhaltigen Werten, lässt Dynamik und Projektänderungen zu und geht effektiv auf diese ein. Wofür stehen die Begriffe Lean, Agile & Scrum? Lean – übrigens ein Begriff, den wir namentlich aus der Automobilindustrie im Zusammenhang mit Lean Production bestens kennen – bezieht sich auf Kunden, Mitarbeitende und die Schaffung von Werten. Agile seinerseits ist die Offenheit gegenüber besseren Wegen zur Software-Entwicklung. Und Scrum ist ein Framework zur Organisation von Teams, die sich der Lösung komplexer Projekte annehmen. Agile und Scrum gemeinsam ist die Übertragung von Verantwortung auf sich selbst organisierende Teams, stehen folglich auch für Empowerment. Warum wird LAS nicht bereits breiter eingesetzt beziehungsweise gelebt? LAS ist nicht einfach ein weiterer kurzlebiger ManagementBegriff, sondern eine Reaktion auf die fundamentalen ökonomischen Veränderungen. Es geht darum, in einer höchst dynamischen Welt Wettbewerbsvorteile zu schaffen – immer wieder von Neuem, in einem nie endenden Prozess. Bei Lean, Agile & Scrum handelt es sich um einen ganzheitlichen Ansatz, der das gesamte Unternehmen betrifft. Die Art und Weise, wie Probleme angegangen werden, ändert sich komplett. Rollen, starre Planungen und Organisations-Silos verlieren an Bedeutung oder verschwinden ganz. Kurz: die strukturellen und organisatorischen Auswirkungen von LAS sind enorm – und betreffen auch das oberste Management. Und wie wir alle wissen: das Mindset zu ändern dauert lange. Mit der LAS-Konferenz vom 7. September wollen wir einen kleinen Beitrag dazu leisten.

SwissICT Magazin 30. August • 09/2010


Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Informatikolympiade 2010: Osteuropa klar an der Spitze Seit 1992 beteiligt sich die Schweiz an der internationalen Informatikolympiade (IOI). Dabei handelt es sich um einen Wettbewerb für Jugendliche unter 20 Jahren. Unsere Schülerinnen und Schüler haben in den letzten vier Jahren drei Silber- und drei Bronzemedaillen gewonnen. Herbert Bruderer

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n den Jahren 2007 bis 2010 haben begabte Jugendliche aus unserem Land an der internationalen Informatikolympiade (IOI) insgesamt drei Silber- und drei Bronzemedaillen gewonnen. Das ist eine hervorragende Leistung, wenn man bedenkt, dass es an unseren Gymnasien kein Pflichtfach (Grundlagenfach) Informatik gibt. Bei der IOI geht es um Informatikgrundlagen (Programmierung) und nicht um Informatikanwendungen (Rechnerhandhabung). Im Mittelpunkt stehen das algorithmische Denken und die Problemanalyse. Die Lösungen werden in den Sprachen C, C++ und Pascal programmiert.

Wissenschaftsolympiaden nicht mit Berufsweltmeisterschaften verwechseln Es gibt fünf schweizerische Wissenschaftsolympiaden: Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik. An der Schweizer Informatikolympiade (SOI) werden in mehreren Runden die besten Schülerinnen und Schüler auserkoren, die unser Land an den internationalen Anlässen vertreten. Jeder Staat kann vier Teilnehmende abordnen. Die 22. internationale Informatikolympiade hat vom 14. bis 21. August 2010 im kanadischen Waterloo (Ontario) stattgefunden. Die Wissenschaftsolympiaden dürfen nicht mit den Berufsweltmeisterschaften, an denen die Schweiz in der Informatik sehr erfolgreich ist, verwechselt werden. Die ETH Zürich betreut die Schweizer Informatikolympiade in fachlicher Hinsicht. Seit 2006 obliegt diese Aufgabe der Professur für Informationstechnologie und Ausbildung (Prof. Juraj Hromkovic). Zu den erfolgreichsten Teilnehmern der IOI gehört Richard Kralovic (2x Gold, 1x Silber). Er ist am erwähnten Lehrstuhl tätig und leitet die Trainings. Die ETH Zürich wendet dafür rund 1000 Stunden auf, beteiligt sind auch zwei Programmierweltmeister aus St. Petersburg. Laut Kralovic wird es ohne ein mehrjähriges Pflichtfach Informatik immer schwieriger mitzuhalten. Da ausreichende Grundlagen fehlen, kann auch das beste Training auf die Dauer keine Wunder wirken. Zudem werden die Programmieraufgaben immer anspruchsvoller.

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Trotz guter Leistungen befindet sich die Schweiz erst auf Rang 34 Etwa 80 Länder beteiligen sich an den weltweiten Ausscheidungen. An der Spitze der Weltrangliste der IOI stehen China und Russland mit 31 beziehungsweise 24 Goldmedaillen. Besonders erfolgreich waren auch USA (21 Goldmedaillen), Polen (20), Südkorea (17), Rumänien (14) und Bulgarien (10). Was auffällt: Indien fehlt in dieser Aufzählung. Erfreuliche Nachrichten gibt es auch für Iran und Taiwan (je 9 Goldmedaillen), Japan, Slowakei und Thailand (je 8). Deutschland, Kanada, Kroatien und Weissrussland bringen es auf 7, Ukraine auf 6 Goldmedaillen. Deutschland erreicht Rang 13, Österreich belegt mit einer einzigen Medaille den 33. Rang. Die Schweiz konnte bislang keine Goldmedaille erringen und nimmt Platz 34 ein.

Herbert Bruderer

Wie kann die Schweiz aufholen? Die für uns unbefriedigende Rangfolge kommt nicht überraschend, denn in der Informatikausbildung hat die Schweiz einen erheblichen Rückstand. Obwohl die Informatik eine Leitwissenschaft ist, gibt es an unserer Volksschule (Primarstufe und Sekundarstufe 1) kein selbstständiges Fach dafür. Auch im Lehrplan 21 und im Plan d’études romand wird Informatik nicht erwähnt. Selbst an den Gymnasien fehlt ein entsprechendes Pflichtfach. Die allgegenwärtige Informatik sollte auf allen Schulstufen Teil der Allgemeinbildung werden. Ziel muss es sein, die Informatikanwendung an der Volksschule so rasch wie möglich als (eigenständiges) Pflichtfach einzuführen und auf der Sekundarstufe 2 ein (eigenständiges) Pflichtfach Informatik (Informatikgrundlagen) zu verankern, insbesondere an den Gymnasien ein Grundlagenfach Informatik. Voraussetzung ist zudem, dass die pädagogischen Hochschulen die angehenden Lehrkräfte gründlich in Informatikanwendungen und Informatikgrundlagen ausbilden. Nur so lässt sich der Informatikunterricht an unseren Schulen nachhaltig verbessern. Herbert Bruderer, ETH Zürich, Informationstechnologie undAusbildung (herbert.bruderer@inf.ethz.ch)

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Interpellation für «offene» Meteodaten Können Daten von MeteoSchweiz zukünftig gebührenfrei zur Verfügung gestellt werden? Diese Frage will CVP-Nationalrätin Kathy Riklin mit einer Interpellation klären. «Open source. Auch für Meteodaten». Unter diesem Titel hat CVP-Nationalrätin und SwissICT-Vorstandsmitglied Kathy Riklin beim Nationalrat eine Interpellation eingereicht. Dabei macht Riklin im einführenden Text darauf aufmerksam, dass MeteoSchweiz gemäss Leistungsauftrag verpflichtet ist, die meisten erhobenen Daten kostenpflichtig zur Verfügung zu stellen. Demgegenüber besteht in Europa und in anderen Staaten der Erde ein Trend zur Datenliberalisierung bei den nationalen Wetterdiensten. Mit ihrer eingereichten Interpellation will Riklin klären, ob der Bundesrat gewillt ist, die von MeteoSchweiz erhobenen meteorologischen und klimatologischen Daten zukünftig gebührenfrei zur Verfügung zu stellen. Laut Riklin sollte eine Wissensgesellschaft

wie die Schweiz naturwissenschaftliche Daten frei zugänglich und gebührenfrei via Web zur Verfügung stellen. Dadurch würde deren Nutzung vermehrt und ihr volkswirtschaftlicher Nutzen gesteigert. SwissICT-Präsident Thomas Flatt begrüsst die von Riklin eingereichte Kahty Riklin Interpellation und betont, dass ein Grossteil der mit öffentlichen Mitteln generierten naturwissenschaftlichen Daten nicht nur der Forschung, sondern auch der Wirtschaft und der Zivilbevölkerung zur Verfügung gestellt werden sollten. «Durch die Beseitigung der Gebühren wird eine Hürde für die Nutzung der Daten abgeschafft und durch die ent-

Open Class «Programmieren ab 10 Jahren» An vier Mittwochnachmittagen lernen Kinder ab 10 Jahren das Programmieren. Die Open Class ist offen für Schulklassen in Begleitung von Lehrpersonen sowie für einzelne Kinder, die von ihren Eltern betreut werden. Die Begleitpersonen werden ebenfalls zur Teilnahme eingeladen. Open Class «Programmieren ab 10 Jahren» verbindet die Kinderuniversität mit einem Programmierlabor. Das heisst, die Betreuerinnen und Betreuer der ETH halten kurze einführende Vorträge, welche die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer anleiten. So können sie nachher selber am Rechner die ersten Schritte im Programmieren machen. Während der vier Nachmittage erhalten die Kinder einerseits einen einfachen Zugang zu den grundlegenden Programmierkonzepten. Andererseits

Datum: Zeit: Ort: Anmeldung:

27. Oktober, 3., 10. und 17. November 2010 jeweils von 14.15 bis 16.30 Uhr ETH Zürich, Rämistrasse 101 www.abz.inf.ethz.ch/openclass

Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Auskünfte: www.abz.inf.ethz.ch

vermittelt ihnen Open Class die Fähigkeit, sich mit den Maschinen zu «verständigen», also ihnen Aufgaben zu erteilen. Und weil die Computer keine Improvisationsgabe haben, erfordert der Umgang mit ihnen eine besonders genaue und eindeutige Ausdrucksweise. Neugierde wird geweckt, erwünscht sind Fantasie, Ausdauer und Konzentration.

Über Open Class Mit der Open Class bietet das Ausbildungs- und Beratungszentrum (ABZ) der ETH Zürich seit Winter 2005 verschiedene spannende, allgemein verständliche Veranstaltungen zum Thema Informatik für alle Neugierigen ab 15 Jahren sowie für Primarschulklassen an. In unseren Open-Class-Veranstaltungen lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganz neue Seiten der Informatik kennen. Wir schauen mit ihnen hinter die Klischees und zeigen, was alles im Fach Informatik steckt. Dabei erfahren die Teilnehmenden, dass Informatik ein Bereich der Grundlagenforschung ist, der die Grenze der Automatisierbarkeit und die quantitativen Gesetze der Informationsverarbeitung untersucht. Sie sehen aber auch die Zusammenhänge zwischen der Grund-lagenforschung und dem Software Engineering und wie man mathematisch-naturwissenschaftliche Denkweise mit der Vorgehensweise der Ingenieurwissenschaften in einem Fach verzahnen kann.

Thomas Flatt sprechende Mehrnutzung nachhaltiger Mehrwert geschaffen. So entstehen neue Chancen für Unternehmen und Möglichkeiten für innovative Dienstleistungen», äussert sich Flatt zur Interpellation.

Resultate der Salärumfrage 2010 Die jährliche Salärerhebung von SwissICT liefert aktuelle Angaben zum Einkommen von ICT-Spezialisten. Ab Anfang September 2010 sind die Auswertungen der Salärumfrage 2010 als Buchund als Online-Version verfügbar. Die Online-Version ermöglicht die Auswertung der Daten nach Kombinationen von Kriterien (Beruf, Alter, Branche, Region, Unternehmensgrösse). Bis Ende Juli 2011 besteht Zugriff auf die Daten. Mitglieder erhalten die Auswertung zum Vorzugspreis. Informationen und Bestellung: www.swissict.ch Die ausgewerteten Berufe sind im Buch «Berufe der ICT», 7. Auflage 2009, ausführlich beschrieben. Diese Publikation kann ebenfalls im eShop auf www.swissict.ch bestellt werden. SwissICT, Vulkanstrasse 120, 8048 Zürich, Tel. 043 336 40 20, Fax 043 336 40 22, info@swissict.ch, www.swissict.ch

Verbandsmagazin von SwissICT Impressum Herausgeber, Redaktion: SwissICT Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie • Redaktion: Roland Schubert (Ltg.), Alfred Breu und Michael Busch • Adresse: Vulkanstr. 120, 8048 Zürich, Tel. 043 336 40 20, Fax 043 336 40 22, info@swissict.ch, www.swissict.ch • Mitgliedschaft: Kombimitgliedschaft Fr. 90.–/Jahr, Einzelmitgliedschaft Fr. 150.–/Jahr (Studenten, Lehrlinge Fr. 25.–), Firmenmitgliedschaft abFr. 250.–/Jahr (bis 5 Mitarbeitende) • Erscheinungsweise: 12x pro Jahr in Swiss IT Magazine • Copyright: © SwissICT, Zürich

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SwissICT Magazin 30. August • 09/2010



Ohne Imaging kein Crossmedia In der Praxis zeigt sich, dass Crossmedia nur funktioniert, wenn alle involvierten Bezugsgruppen einbezogen werden – insbesondere auch die IT-Abteilung und das Facility Management. Vo n M a r k u s n a e g e l i

D

ank gezieltem Einsatz crossmedialer Lösungen können Firmen heute ihre Botschaften an die Anforderungen ihrer Kunden anpassen und damit auf dem hart umkämpften Markt Wettbewerbsvorteile erzielen. Der derzeitige Boom von Web-Videos, Podcasts sowie On-Demand-Anwendungen im Internet ist ein klares Zeichen dafür, dass bereits ein neues Zeitalter in der

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Kommunikation angebrochen ist. Wer crossmedial kommunizieren will muss aber unbedingt beachten, dass die verschiedenen Kanäle und Instrumente, die zum Einsatz kommen, optimal aufeinander abgestimmt sind.

Was ist Crossmedia?

Crossmedia bezeichnet die Kommunikation über mehrere inhaltlich, gestalterisch und

redaktionell verknüpfte Kanäle, die den Konsumenten zielgerichtet über die verschiedensten Medien führen und auf einen Rückkanal verweisen. Crossmediales Marketing ist nur dann möglich, wenn die benötigten Technologien sowie entsprechendes Know-how zur Verfügung stehen. Ein effizientes Dokumentenmanagementsystem (DMS) steht dabei im Mittelpunkt und kann Informationen in

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inhalt

zahlreichen Datenformaten wie Word, Excel, Powerpoint, E-Mails, Grafik-, Video- oder Tondateien sammeln, konvertieren und ausgeben. Wird ein multifunktionales Digitaldruckgerät mit einem DMS vernetzt, so entsteht daraus ein leistungsstarkes Ein- und Ausgabesystem, das drucken, kopieren, scannen und faxen kann und darüber hinaus auch vielfältige FinishingMöglichkeiten anbietet. Ergänzt mit professionellen Softwarelösungen für variablen Datendruck oder Bildpersonalisierung kann die Wirkung der produzierten Dokumente auf die Zielgruppe wesentlich gesteigert werden. Attraktiv gestaltete Dokumente mit entsprechender Personalisierung und einem Verweis auf eine interaktive Webseite mit Video-Botschaften sowie Response-Möglichkeiten für den Zielkunden schaffen die Voraussetzung für erfolgreiches Kampagnenmanagement und sind der Grundstein jeder professionellen Crossmedia-Kampagne.

Knackpunkt Wiedererkennbarkeit

In der Praxis ist es bei medienübergreifenden Kommunikationsmassnahmen wichtig, dass diese aufeinander abgestimmt sind und die diversen crossmedialen Bausteine vom Erscheinungsbild her zueinander passen. Ein

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MARKTüBERBLICK CROSSMEDIA-AnBIETER

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CROSSMEDIA unD DIE PRInT-BRAnChE

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EIn WERKZEuG FüR ALLE KAnäLE

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DER MEDIEnnEuTRALE MARKETInG-huB

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nIKLAuS MEInT

43

Empfänger muss sofort erkennen, dass die verschiedenen Kanäle – sei dies ein Inserat, ein kurzes Web-Video oder ein personalisiertes Direct Mailing – zu ein und derselben Kampagne gehören. Darüber hinaus muss darauf geachtet werden, dass die verschiedenen Kommunikationsmassnahmen, die durch Digital Imaging erstellt worden sind, beim Start einer crossmedialen Aktivität allesamt bereitstehen. Es wäre unprofessionell, in einer personalisierten Anzeige auf eine Webseite zu verwiesen, die zu jenem Zeitpunkt noch gar nicht aufgeschaltet ist. Eine gut geplante Crossmedia-Strategie baut auf dem sogenannten «5-C»-Konzept auf: ➤ Zunächst ist es wichtig, dass ein gut durchdachtes Konzept (Concept) vorliegt, welches die weiteren Prozessschritte definiert und später als Grundstein jeder einzelnen Crossmedia-Kampagne dient. ➤ Erst danach kann man sich an die Sammlung des benötigten Inputs machen (Capture). ➤ Anschliessend erfolgt das Zusammenführen und Gestalten der Dokumente, beispielsweise in einem Layoutprogramm wie Indesign (Create). ➤ Das Aufbereiten der Daten für die verschiedenen Medien (Compile) wie Internet, Print oder Stream ist der nächste Schritt. Dabei

spielt das richtige Dateiformat eine grosse Rolle, da für jedes Medium unterschiedliche Formate und Auflösungen benötigt werden. ➤ In der letzten Phase des Prozesses geht es dann um die Veröffentlichung der Inhalte (Communicate), sei dies per Digital- oder Offsetdruck, E-Mail, Internet usw.

Dokumentenmanagement – mehr als ein Schlagwort

Ein modernes Dokumentenverwaltungssystem (DMS) ist unabdingbar, will man erfolgreich crossmediale Kampagnen realisieren. Man

in Kürze · Eine gute Crossmedia-Strategie basiert auf dem 5C-Konzept. · Wichtig ist, dass die Kommunikationsmassnahmen aufeinander abgestimmt sind. · Ein Dokumentenverwaltungssystem ist unabdingbar. · Web-TV erzielt eine besonders hohe Aufmerksamkeit. · IT und Facility-Management gehören mit an Bord.

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Digital Imaging & Crossmedia

Marktüberblick Crossmedia-Anbieter

Hohe Aufmerksamkeit dank Web-TV

funden werden muss. Nur mit dem gezielten Einsatz sogenannter Push-Marketing-Instrumente wie Direct-Mailings oder Inserate lässt sich der notwendige Traffic auf die LandingPage im Internet generieren. Der Erfolg hängt also stark von der richtigen Selektion der Werbemittel ab.

Web-TV erzielt eine besonders hohe Aufmerksamkeit und löst bei überdurchschnittlich vielen Konsumenten Folgehandlungen wie eine Kontaktaufnahme oder einen Kaufentscheid aus. Wichtig IT und Facility Management gehören ist, dass Web-TV-Beiträge mit ins Boot professionell produziert wer- Schon bei der Beschaffung der für eine crossden. Bei laienhaften Produkti- mediale Kampagne benötigten Systeme wird onen läuft man Gefahr, dass klar, dass die Marketing-Abteilung auf die Unsich diese negativ auf das terstützung weiterer Stellen im Unternehmen Image auswirken. Dabei spielt angewiesen ist. Oftmals kommt es zu Probleauch die Ausrüstung eine men, wenn die Zuständigkeiten nicht schon Rolle: Aktuelle Camcorder- frühzeitig geregelt werden. Nicht nur bei der Modelle zeichnen auf Spei- Beschaffung, Installation und beim Betrieb cherkarte im Full-HD-Video moderner, vernetzter Kommunikationssysteme und im offenen MXF-Format wird klar, dass Marketing, IT und Facility Magemäss MPEG-2-Standard nagement zusammenarbeiten müssen. Auch auf. in anderen Bereichen – beispielsweise beim Bewegte Bilder werden im Verbrauchsmaterialmanagement der IT-InfraWeb 2.0 idealerweise via struktur oder bei der Bereitstellung crossmediStreaming-Server bereitge- aler Komponenten wie einer Landing Page auf Ein Empfänger muss bei einer crossmedialen Kampagne sofort erkennen, dass die verschiedenen Kanäle zu ein und stellt. Beim Streaming werden der firmeneigenen Webseite oder bei der Einderselben Kampagne gehören. die digitalisierten Daten kon- pflege eines Videos auf einer Produktseite im tinuierlich übertragen (varia- Internet ist das Marketing auf technische Unble Bitrate). Ein Vorteil ge- terstützung durch die IT-Abteilung angewiestelle sich beispielsweise einen Immobilien- genüber anderen Web-Publishing-Technolo- sen. Crossmediale Lösungen erfordern daher verwalter vor, der seine Verkaufsdossiers in- gien ist dabei, dass ein Video auch dann nicht eine vorausschauende Planung und ein intellitern produziert und dafür auf verschiedene unterbrochen wird, wenn Datenpakete verlo- gentes Betriebsmodell, damit sie sich erfolgDokumente wie Textdateien, Baupläne und rengehen. Zudem wird die Infrastruktur beim reich in einem Unternehmen etablieren Bilder seiner Liegenschaften zugreifen muss. Sender und Empfänger weniger belastet, da können. Ansonsten bleibt jede crossmediale Daneben möchte der gleiche Verwalter die nur diejenigen Daten übertragen werden, die Kampagne ein Wunschtraum der Marketingbesagten Informationen seiner Kundschaft sich der Anwender auch ansieht. Videos star- verantwortlichen. auch auf seiner Webseite verfügbar machen – ten darüber hinaus schneller und können an beliebigen Stellen wahlfrei angesteuert wer- M a r k u s N a e g e l i i s t C e O v O N C a N O N ( s C h w e i z ) . inklusive Videodateien. Dank eines DMS kann der Immobilienverwal- den. Im Rahmen einer crossmedialen ter nun alle unterschiedlichen Dateiformate in Kampagne kann zum Beispiel ein beein und demselben System archivieren, an- stehender SharePoint-Server als Puschliessend jederzeit wieder aufrufen und blishing-Plattform eingesetzt werden, wunschgemäss zusammenführen. Die Produk- um den gewünschten Adressaten tion von Broschüren und weiteren Papier-ba- nebst Web-Videos auch Printmedien, sierten Verkaufsmaterialien erfolgt nach Bedarf Fotos und andere Dateien zur Verfüund in variabler Auflagenhöhe bequem auf gung zu stellen. Da die IT-Abteilungen einem hauseigenen Multifunktionssystem. Die vieler Unternehmen keinen separaten Daten im Dokumentenmanagementsystem kön- Streaming-Server aufbauen wollen, nen jederzeit nachgeführt werden, so dass die bietet hier Cloud-Computing eine Verkaufsunterlagen künftig immer topaktuell ideale Alternative. Unternehmen und Organisationen und auf Wunsch individuell personalisiert sind. Mit einer geeigneten Publishing-Software sollten jede Chance nutzen, die eikönnen hochwertige Dokumente kostengüns- gene Web-Seite zu bewerben. Der tig und professionell erstellt werden. Selbst beste Internetauftritt nützt nichts, das Einpflegen von Videos auf der firmeneige- wenn er in den Weiten des World nen Webseite wird dadurch kinderleicht. Es Wide Web nicht gefunden wird. Oft Personalisierte Geschäftsdokumente mit leuchtet ein, dass jeder Marketer sofort vielfäl- wird zu wenig beachtet, dass eine Insensitiven Daten produziert man bevorzugt tige Einsatzmöglichkeiten der crossmedialen ternetpräsenz nach dem Prinzip des auf Digitaldruckmaschinen in der eigenen Kommunikation im eigenen Unternehmen vor Pull-Marketing funktioniert und vom Hausdruckerei. potentiellen Kunden erst einmal geAugen sieht.

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Digital Imaging & Crossmedia

Marktüberblick Crossmedia-Anbieter

Crossmedia-Markt in der Schweiz Von der Werbeagentur über Webdesigner bis zum Softwarehersteller: Unzählige Firmen positionieren sich im Crossmedia-Umfeld. Swiss IT Magazine zeigt Beispiele. Vo n U r s B i n d e r

E

s ist unmöglich, eine vollständige Marktübersicht mit Anbietern von Dienstleistungen, Hardware und Software rund um Crossmedia zu erstellen – praktisch jede Werbeagentur nimmt für sich in Anspruch, crossmedial zu arbeiten, Web-Dienstleister bieten auch die Aufbereitung der Inhalte für den Druck an, das Umgekehrte gilt für Druckereien, und verschiedene Softwareanbieter haben ihr Content-Management-System zum mehrkanalfähigen Produktinformationssystem erweitert. Dies zeigt auch die tabellarische Übersicht: Swiss IT Magazine hat aus der Vielzahl der Anbieter eine Auswahl getroffen und jeweils drei Fragen gestellt – die Antworten stehen exemplarisch für den Gesamtmarkt: ➤ Wie definieren Sie den Begriff Crossmedia? ➤ Was bieten Sie im Bereich Crossmedia an? ➤ Welche Tools nutzen Sie für Ihre Crossmedia-Dienstleistungen? Im folgenden präsentieren wir einen Auszug aus den Antworten, alphabetisch nach Firmennamen geordnet.

A-Sign

Im Fokus der Full-Service-Agentur für Identity- und Marketing-Services stehen Strategien, Konzepte und Umsetzungen im Bereich klassischer und digitaler Medien. Die Lösungen werden kanal- und medienunabhängig geplant, im Zentrum steht die Botschaft. Domenic Rimathé betont, A-Sign sei «keine klassische Werbeagentur, die auch digitale Lösungen anbietet, aber auch keine digitale Agentur, die ab und zu Printmassnahmen einsetzt. Im besten Fall entwickeln wir für unsere Kunden integrierte crossmediale Kampagnen, die das optimale Medium für die optimale Ansprache der Zielgruppe verwenden». Bezüglich Tools meint Rimathé weiter: «Da wir für unsere Kunden individuelle Lösungen entwickeln, stehen die Tools nicht im Zentrum. Bei Bedarf setzen wir auf standardisierte Lösungen von etablierten Anbietern.»

Brix Crossmedia

Roland Kannappel definiert Crossmedia als «die Nutzung von digitalen Assets für verschiedene Ausgabekanäle. Dabei handelt es sich um Textkomponenten, Bilder, Grafiken sowie Audio- und Videodateien, die in der Regel in einem Digital-Asset-Management-System (DAM) optimalerweise ein einziges Mal abgelegt sind». Ausserdem kennt Kannappel den Begriff Crossmedia Publishing – dabei gehe es um die Erstellung von unterschiedlichen Publikationen, zum Beispiel für das Web und einen Print-Katalog, ausgehend vom gleichen, einmal erzeugten Content nach dem Prinzip «COPE» (Create Once, Publish Everywhere). Dazu dient ein PIM- beziehungsweise PCM-System (Product Information Management/ Product Content Management). Brix bietet seinen Kunden sowohl ein DAM-System namens Celum als auch ein PIM/PCM-System für E-Com-

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merce und Print an, dabei setzt das Unternehmen auf die Hybris-Plattform. Für die automatische Erstellung von Print-Publikationen kommen Comet von Werk II und Xactuell von Codeware zum Einsatz.

C.C.W.

C.C.W. kommt aus dem Web-Bereich und hat dann zu Printmedien, CD und CI sowie Fotografie und Videoproduktion expandiert. Kevin Rechsteiner: «Crossmedia bedeutet die Erstellung von unterschiedlichen Medien wie Print, Web, Fotografie und Video. Dabei lassen sich die Medien direkt voneinander ableiten und zum Beispiel für Internet, Druckerzeugnisse, TV und Radio aufbereiten. Oft bieten wir das als Komplettpaket an, die einzelnen Teile fliessen ineinander über.» Im Bereich Web arbeitet C.C.W. mit Typo3 und der E-Commerce-Lösung Magento, für Print und Gestaltung nutzt das Unternehmen die Adobe-Palette.

Feinheit

Für das Zürcher Kreativstudio Feinheit heisst Crossmedia «die verschiedensten Kanäle wie Internet, E-Mails, Facebook, Handy, Radio, Fernsehen, Plakate, Zeitungen und Magazine optimal aufeinander abzustimmen. Dabei gibt es immer ein Hauptmedium und Zudiener-Medien – diese sind so auszuwählen, dass die Zielgruppe und deren Medienverhalten grösstmöglich abgedeckt sind». Für Martin Prader, zuständig für Konzept, Text und Kommunikation, bedarf es dazu eines Verständnisses für die einzelnen Kanäle sowie die Art und Weise, wie diese im Zusammenspiel die Botschaften bestmöglich transportieren. Als Kommunikationsagentur bietet Feinheit die Konzeptbearbeitung, das Design des Erscheinungsbildes, die Umsetzung von Kommunikationsmassnahmen mit einer durchgängigen Leitidee, den zielgruppengerechten Auftritt in verschiedenen Medien und somit insgesamt eine inhaltlich, formal In Kürze und zeitlich aufeinander abgestimmte Kampagne an. Zu den · Auf dem Schweizer Crossmediaeingesetzten Tools äussert sich Markt tummeln sich zahlreiche Prader nicht weiter – aus der Anbieter verschiedener HerWebsite geht jedoch hervor, kunft. dass man für Web-Auftritte · Die meisten Anbieter definieren unter anderem mit einem Crossmedia ähnlich. selbst entwickelten Content· Im Zentrum stehen Verwaltung, Management-System auf Basis und Aufbereitung von Produktdes Open-Source-Projekts informationen und deren zielgruppengerechte Publikation auf Django sowie diversen Adverschiedenen Kanälen. don-Modulen zu diesem CMS arbeitet.

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Digital Imaging & Crossmedia

Marktüberblick Crossmedia-Anbieter

online group

Die Online Group bietet Dienstleistungen von der Analyse über die Konzeption bis zur Umsetzung. Grundstein und zentraler Erfolgsfaktor von Crossmedia ist für die Online Group ein zentrales und systematisches Management der Produktinformationen, die so in unterschiedlichstem Umfang in verschiedenen Medien und Formaten (gedruckter Katalog und Flyer, CD-ROM, Internetseiten, E-Shop, Intranet und Extranet) publiziert werden. Für die Umsetzung nutzt das Unternehmen das von eigenentwickelte PIM Smartsite EPM HI 8.0, mit dem sämtliche Informationen zu einem Produkt medienneutral gespeichert, gepflegt, synchronisiert, angereichert und für verschiedene Medien und Systeme ausgegeben werden können. Smartsite EMP senkt laut Hersteller die Kosten für die Pflege der Produktinformationen, erhöht die Qualität der Produktdaten und beschleunigt die Durchlaufzeiten von Publikationsvorbereitungen. Die Software lässt sich beim Kunden durch die eigene IT-Abteilung betreiben oder über das Hosting-Center der Online Group On-Demand nutzen. Das System bietet auch ein «Print-in-the-Cloud»Modul, mit dem Publikationen auf Knopfdruck in InDesign oder QuarkXPress generiert werden können, ohne dass der Kunde eine eigene Desktop-Publishing-Infrastruktur betreiben muss.

screenlight/toolpark

Raphael Seiler von der Webagentur Screenlight definiert den Begriff Crossmedia konzis: Es handle sich um die medienoptimierte Publikation von Informationen aus einer Quelle über unterschiedliche Kanäle – zum Beispiel Web, Mail, Mobile, Print und Info-Systeme. Screenlight bietet Beratung, Umsetzung und Betrieb von Crossmedia-Lösungen an und sorgt dabei für eine medienübergreifende Identität, medienübergreifende Kampagnen und die medienübergreifende Produktion.

Screenlight arbeitet mit dem speziell auf die Crossmedia-Publikation ausgerichteten Content-Management-System Toolpark, das von der gleichnamigen Schwesterfirma entwickelt wurde: «Toolpark liefert die Software, Screenlight die Lösung und den Service.»

staempfli

Die ursprünglich im Verlags- und Druckwesen beheimatete StaempfliGruppe setzt sich aus fünf Firmen zusammen – und wie bei der Online Group ist eines der Gruppenmitglieder in Polen angesiedelt. Bernhard Kobel definiert Crossmedia-ähnlich wie seine Mitbewerber: «Crossmedia bedeutet für uns und unsere Kunden, Botschaften und Informationen über verschiedene Kanäle/Medien zu publizieren und zielgruppengerecht zu verteilen. Dabei sind die spezifischen Vorteile und das Zusammenspiel der verschiedenen Kanäle/Medien zu nutzen.» Für Kobel wäre «Multichannel Publishing» eigentlich der präzisere Begriff. Die Voraussetzung seien einerseits entsprechende Kommunikationsund Inhaltskonzepte, andererseits IT-Systeme zur Verwaltung und Aufbereitung der Inhalte. «Das Ziel ist ein weitestgehendes Single-SourcePublishing.» Neben der Erarbeitung von Konzepten bietet Staempfli ein breites Angebot an IT-Lösungen für das Multichannel-Publishing an, darunter Katalog- und PIM-Systeme für die Verwaltung strukturierter Produktinformationen, Redaktionssysteme für Zeitschriften und Geschäftsberichte sowie Media-Asset-Management-Systeme zur zentralen Inhalteverwaltung. Als PIM kommt das eigene Standardprodukt Mediasolution2 zum Einsatz, als Redaktionssystem nutzt Staempfli das holländische Produkt Woodwing, aber auch das Web-CMS Typo3 oder das XML-basierte Content-Lifecycle-System Attensity. Zur Verwaltung der Inhalte dienen die Digital-Asset-Management-Produkte Opix und Eyebase Media Suite.

Crossmedia-anbieter in der sChweiz anbieter

herkunftsbranChe

a-sign brix C.C.w. Canon Crome feinheit gfscom intron ip multimedia/ Crossfactory maxomedia mysign netz.werk online 4screen screenlight interactive stämpfli publikationen/staempfli all media swiss tXt the toolpark Corporation Xmedia = ja,

36

= nein

konzepte/ kampagnen

inhaltsproduktion

hardware

software

url

telefon

Werbung Softwareentwickler Web Hardwarehersteller

www.a-sign.ch www.brix.ch www.ccw-gmbh.ch www.canon.ch

071 677 90 00 061 485 95 07 044 866 80 80 0848 833 835

Werbung Werbung Web/Werbung Werbung/Web Werbung

www.crome.ch www.feinheit.ch www.gfscom.ch www.intron.ch www.ipm.ch

061 226 94 94 055 511 11 41 071 228 40 50 041 211 33 44 044 914 92 00

Werbung Web Web Web Web

www.maxomedia.ch www.mysign.ch www.netz.werk.ch www.4screen.ch www.screenlight.ch

044 221 01 11/031 370 01 11 062 836 80 10 071 274 51 22 041 227 05 00 044 396 26 96

Print

www.staempfli.com

031 300 66 66

TV Softwareentwickler

www.swisstxt.ch www.toolpark.com

032 329 29 29 044 396 26 66

Web

www.xmedia.ch

031 744 11 11 Quelle: Swiss IT Magazine

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Digital Imaging & Crossmedia

Print im Web-2.0-Zeitalter

Crossmedia und die Print-Branche Auch im Web-2.0-Zeitalter eignen sich die vermeintlich teuren Print-Produkte nach wie vor am besten, um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu gewinnen. Vo n J e n n i f e r B ä c h t o l d

D

ass sich die Bedeutung von Begriffen über die Jahre verändert, ist nicht ungewöhnlich. Auch bei Crossmedia ist dies nicht anders. Zuerst beschrieb der Begriff das Datenhandling bei der Aufbereitung, das eine medienübergreifende Nutzung von Informationen ermöglichte. Heute ist Crossmedia der In-Begriff in der Marketing-Branche.

Erfolgreiche Crossmedia-Kampagne

Ein Beispiel für den Erfolg von crossmedialen Kampagnen ist die Story «Ron Hammer», die vom Baumarktriesen Hornbach initiiert wurde. Zu Beginn geisterte ein Video von einem missglückten Motocross-Stunt – Ron Hammer, der mit seinem Motorrad über eine Filiale von Hornbach springen wollte – auf Youtube und anderen Internetportalen herum. Erst nachdem das Video im Internet bereits verbreitet war, also nach dem eigentlichen Event, wurde der Rekordversuch mit Plakaten und verschiedenen Ambient-Medien beworben. Nach und nach wurde der Figur Ron Hammer Leben eingehaucht und dies durch gezielte Aktionen auf MTV, DSF, in der «Bravo» und anderen Medien verbreitet. Obwohl die Echtheit der Figur noch nicht zweifelsfrei angenommen wurde, häuften sich die redaktionellen Beiträge. Hornbach trieb die Kampagne sogar so weit, dass Ron Hammer in einem Charity-Auftritt zugunsten der Berliner Organspende-Initiative «Junge Helden» im Rahmen des Thunderdome-Events auftrat, worauf weitere PR auf DSF folgte. Vier Wochen nach dem Start der Kampagne wurde das Rätsel um Ron Hammer aufgelöst, was zu weiterem Gesprächsstoff führte. Für Hornbach war diese Kampagne erfolgreich. Nicht nur schaffte es die Kunstfigur Ron Hammer, innerhalb von weniger als drei Monaten öfter in die Medien als manch realer Prominenter, Hornbach konnte in dieser Zeit auch etwa eine Milliarde messbare Kontakte generieren.

In KürzE

· Es ist verlockend, sich im Web-2.0-Zeitalter von den vermeintlich teuren Printmedien abzuwenden. · Das Internet ist ein Pull-Medium: Social Media reicht als Bekanntmacher nicht aus. · Ohne Print ist Crossmedia nur schwer durchzusetzen. · Mit Bildpersonalisierung gelingt die gezielte Kundenansprache.

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Auswirkungen auf die Print-Branche

Doch was bedeutet der vermehrte Fokus auf Crossmedia für die Print-Branche? In der heutigen Zeit von Web 2.0, wo kostenlose Kanäle wie Blogs, Twitter oder andere SocialMedia-Tools existieren, ist es verlockend, sich von den vermeintlich teureren Printmedien abzuwenden.

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Was dabei oftmals aber nicht bedacht wird ist, dass das Internet ein Pull-Medium ist. Als Internetnutzer konsumiere ich nur das, was ich will und in meinen Augen einen Mehrnutzen für mich generiert. Bei den üblichen PR-Beiträgen ist dies oftmals nicht der Fall. Zudem: Wo sollen diese Beiträge online publiziert werden? Natürlich gibt es die FirmenWebsite, die bestimmt ein mögliches Medium ist. Auch können Beiträge auf Blogs oder Social-Media-Kanälen verbreitet werden. Nur: Publiziert ist nicht gleich gelesen, was im Internet oftmals vergessen wird. Auch wenn sich kurzfristig einige Unternehmen auf Online-Kanäle konzentrieren werden, sind Printerzeugnisse langfristig

CrossmEdIA BEI rICoh Auch der Printing-Anbieter Ricoh sieht Druckerzeugnisse naturgemäss im Zentrum von Crossmedia, weshalb das Unternehmen neben den Produktionsdruckgeräten auch die entsprechende Software-Lösung für die Durchführung von Crossmedia-Kampagnen anbietet. Dank einer Kooperation mit Direct Smile, dem Erfinder der Bildpersonalisierung und Anbieter von Crossmedia-Software, kann Ricoh massgeschneiderte Lösungspakete aus einer Hand anbieten. Ein Praxisbeispiel: Ein Reiseveranstalter erstellt eine Vorlage mit Reiseangeboten. Alle variablen Informationen wie der Reisetyp auf Basis der jeweiligen Kundenpräferenz werden in Abhängigkeit von der Datenbank innerhalb von Direct Smile eingebunden. Gleichzeitig können sogenannte persönliche URLs (PURLs) erstellt werden, die den Kunden auf die individuell für ihn eingerichtete Website leiten. Persönliche Websites beheben das grösste Problem bei Direct Mailings: Die Messung der Erfolge oder der Kontakte. Es gibt keine Messinstrumente, die lediglich die Öffnung des Mailings erfassen. Erst wenn der Kunde auf das Mailing antwortet, kann ein nachweisbarer Erfolg gemessen werden. Bei der Kombination eines gedruckten Mailings und einer persönlichen Website können zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Die Kunden fühlen sich nicht nur persönlicher betreut, durch den Verweis auf das Internet können genaue Auswertungen über Besuche und andere Aktivitäten der Kunden erstellt werden. Auch wenn der Kunde die Website nur besucht, aber nichts bestellt, wird dies erfasst. Der Erfolg einer Kampagne kann so viel genauer belegt werden. Und für die persönlichen Websites werden lediglich die Mailingliste sowie ein HTML-Template benötigt. Die daraus resultierenden Vorteile liegen auf der Hand: Individuelle Ansprache, individuelle Rabatte, angepasste Angebote, Mehrsprachigkeit, nur ein einzelnes Seriendokument, optimaler Druck-Output mit vielen Ausschiessmöglichkeiten und gleichzeitig ein hoher Rücklauf durch personalisiertes Anschreiben und persönlicher Website. All dies ist möglich ohne grossartigen Aufbau oder komplizierte Abläufe.

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Digital Imaging & Crossmedia

Print im Web-2.0-Zeitalter

gesehen weder tot noch in der Versenkung verschwunden. Es muss vielmehr ein Umdenken stattfinden, damit verschiedene Kanäle wie Print, Online und TV zusammen und ohne grossen Mehraufwand genutzt werden können.

Chancen der Print-Branche

Dass Online-Kampagnen alleine nur schwer funktionieren, zeigt die kürzlich geschaltete Kampagne von Rivella: «Lang lebe anders.» Die auffälligen Plakate, die prominent an Bahnhöfen und anderen Plakatstellen plaziert waren, sind den einen oder anderen aufgefallen. Auch auf Facebook ist Rivella mit über 18‘000 Fans gut vertreten. Doch wie sieht es mit der eigens für diese Kampagne konzipierten Website aus? Die gezielte Kundenansprache ist mit Bildpersonalisierung auch ohne viele Worte möglich. Die Website enthält einen Blog, auf welchem «Rivellutionäre» und ihre andersartigen Hobbies vorgestellt werden. Ziel des Blogs war es, schalten. Die Bekanntheit ist aber eher auf die grossflächige Plakatwerdass Rivella-Fans Vorschläge hochladen und so im Blog und allenfalls bung und allenfalls auf Radiobeiträge zurückzuführen. Crossmedia ist sogar auf Plakaten erscheinen. Sicher positiv für Rivella sind die ver- also ohne Print nur schwer durchzusetzen, Social Media reicht nicht aus schiedenen Stories über Rivellutionäre, eher spärlich erscheinen dage- als Bekanntmacher, selbst wenn sich die Zielgruppe wie bei Rivella gen die Kommentare zu den einzelnen Posts. Zudem fällt auf, dass nur täglich mehrere Stunden im Internet aufhält. drei Beiträge nicht von den Initiatoren kommen und die 56 Kommentare Was also tun, um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe auf die Kampavon weniger als 30 Personen geschrieben wurden. Natürlich hinterlässt gne zu lenken? Rivella hat dies mit den Plakaten gelöst. Ist die Kampanicht jeder Leser einen Blog-Eintrag oder Kommentar, trotzdem lässt sich gne auf bestehende Kunden oder zumindest auf bestehenden Adressaus den Reaktionen auf die Aufmerksamkeit der Zielgruppe schliessen. listen aufgebaut, kann der Kunde direkt angeschrieben werden. Aufmerksamkeit hat Rivella mit dieser Kampagne auf alle Fälle erhalten. Dazu war aber ein Strategiewechsel nötig: Rivella hatte zuerst ge- J e n n i f e r B ä c h t o l d i s t M a r k e t i n g & c o M M u n i c a t i o n s - s p e z i a l i s t B e i r i c o h plant, die «Lang lebe anders»-Kampagne ausschliesslich online zu s c h w e i z .

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.

Mark Twain

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Digital Imaging & Crossmedia

Die integrierte Design-Suite

Ein Werkzeug für alle Kanäle Studien belegen die hohe Produktivität, die sich mit einer integrierten Design-Suite erzielen lässt. Die Anwendungen werden zur Schaltzentrale der Crossmedia-Welt. Vo n K l a u s J ü r g e n K u r z

D

er kalifornische Werberiese Ogilvy & Mather hat seinen Anspruch, stets «360 Grad» abzudecken, beim Auftrag für die Netzwerkausrüsterin Cisco besonders gut sichtbar gemacht: Die inzwischen berühmte Kampagne «Powered by Cisco» zeigte über viele Medienkanäle hinweg, wie Netzwerke Unternehmen effizienter und produktiver machen und das private und geschäftliche Leben der Menschen nachhaltig verändern. Diese Kampagne wäre ohne eine integrierte Design-Suite nicht so einfach zu realisieren gewesen. «Die Vorteile lassen sich gar nicht hoch genug bewerten», sagt John Lopez, Studio Manager bei Ogilvy in Los Angeles. «Ideen lassen sich schneller und mit weniger Einschränkungen umsetzen.» Das Arbeitsgefühl sei, als würde man nur mit einer Applikation arbeiten.

Produktivität im Detail verbessert

Lopez‘ Gefühl wird durch eine neue Produktivitätsstudie von Pfeiffer Consulting bestätigt. Am Beispiel der Creative Suite 5 von Adobe zeigen die Analysten mittels Benchmarking auf, wo die Produktivitätsgewinne liegen. Sie orten sie bei Photoshop beispielsweise bei der inhaltssensitiven Füllung. Damit lassen sich Objekte rasch entfernen, indem ein ausgewählter Bereich automatisch mit Elementen aus dem umliegenden Hintergrund gefüllt wird. Im Vergleich zum manuellen Klonen und Ausbessern schlägt sich die Funktion gut. Um ein komplexes Objekt aus einem Foto zu entfernen, benötigt man mit der traditionellen Methode knapp zwei Minuten. Die inhaltssensitive Füllung erledigt das gleiche in 24 Sekunden. Ein anderes Beispiel: Bilder lassen sich per Drag&Drop direkt auf neuen Ebenen einfügen. Elemente für eine komplexe Komposition müssen nicht mehr einzeln geöffnet werden. Sie lassen sich sammeln und in einem Rutsch als Smart-Objekte in eine

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Zieldatei einfügen. Die Studie berechnet für drei Bilder einen Wert von rund 6 Sekunden – dreimal weniger als mit der alten Photoshop-Version. Die Zeitgewinne lassen sich auch in anderen Programmen feststellen: in Illustrator etwa beim Zusammenführen von Pfaden, das sich jetzt in einem Schritt durchführen lässt. Je mehr Pfade, desto grösser ist der Zeit- und damit auch der Produktivitätsgewinn. Die Layoutsoftware Indesign bietet neue Funktionen zum Erstellen interaktiver Inhalte. Das verkürzt die Zeit zum Erstellen entsprechender Anwendungen markant. Doch auch die konventionellen Seitengestaltungswerkzeuge arbeiten schneller. Das Lückenwerkzeug etwa verkürzt die Zeit zum Ändern des Abstands zwischen zwei Bildern um mehr als die Hälfte. Mit dem neuen Auswahlwerkzeug lassen sich Tätigkeiten wie das Skalieren von Kästen oder das Beschneiden, Skalieren und Drehen von Bildern ähnlich stark beschleunigen.

Fortschritt verändert Abläufe

Der Produktivitätsgewinn ergibt sich nicht bloss aus einfacheren Funktionen, intelligenteren Werkzeugen und «Abkürzungen» in technischen Abläufen, sondern auch durch den technischen Fortschritt der Plattformen. Die neue native Unterstützung für 64-Bit-Architekturen bietet gemäss der Pfeiffer-Studie «signifikante Produktivitätssteigerungen für digitale Bildbearbeitungsläufe»: Grosse Files lassen sich sechsmal schneller öffnen und speichern. Photoshop ist auf einem 16-GBRAM-System bis zu fünfzehnmal schneller als auf einem 32-Bit-System. Auch die Kerne eines modernen Prozessors lassen sich für bessere Abläufe nutzen: Die MultithreadingUnterstützung von Indesign räumt ein altes Layouter-Ärgernis aus dem Weg. Damit ist es möglich, den Export ins PDF-Format auf einen Prozessorkern zu legen und derweil mit dem System ungehindert weiterzuarbeiten.

In Kürze · Bei der Produktion von Inhalten für Crossmedia-Kampagnen empfiehlt sich eine integrierte Design-Suite. · Die Produktivitätsvorteile lassen sich anhand von Studien klar nachweisen. · Die Einbindung von OnlineServices ermöglicht neue und einfachere Prozesse zwischen Agentur und Kunde.

Mit Fug und Recht liesse sich nun die Frage stellen: na und? Inwiefern fallen die eingesparten Sekunden ins Gewicht? Die einzelnen, schnelleren Funktionen vielleicht nicht, doch all die Sekunden summieren sich in den komplexen Abläufen einer Werbeagentur mit vielen unterschiedlichen Kunden und der ganzen Palette zu bedienender Medienkanäle zu Stunden. Zeit ist Geld, im Falle langsamer Funktionen aber auch ein Kreativitätshemmnis. Wenn der Art Director oder der Layouter sich mit der Software anstatt mit seiner Schöpfung beschäftigt, wird der kreative Strom gebremst.

Hohe Integration für bessere Workflows

Eine Programmsuite für die Kreativarbeit besteht zwar aus einzelnen Programmen für jeweils einen bestimmten Zweck. Die Programme sollten aber auch hoch integriert sein, auch wenn dies auf den ersten Blick nicht immer ersichtlich ist. Es gilt das Prinzip der Demokratisierung der Workflows – unabhängig vom gerade aktiven Programm sollen alle Arbeitsprozesse nur wenige Klicks entfernt liegen und alle Medienkanäle auf einmal bedient werden können. Aus einer Anzeige entsteht ohne Flash-Kenntnisse ein Banner, aus einem im Grafikprogramm erstellten Rollbalken wird ohne Zutun von Spezialisten der entsprechende CSS-Code erzeugt. In der Welt der stark fragmentierten Medieninstanzen bietet nur eine hohe Integration der Werkzeuge die Gewähr für hindernisfreie – und damit kreative – Workflows. Die Medienwelt ist nicht digital, sondern postdigital, gekennzeichnet durch fortwährendes Erweitern mit neuen Kanälen und alten, die einen neuen Platz im Gefüge finden. Respektlos wird das Gute aus der analogen und digitalen Welt kombiniert. FacebookUser lesen auch Pendlerzeitungen, sie

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Digital Imaging & Crossmedia schauen Videos auf Youtube, gehen aber auch ins Kino, lesen am Strand ein Taschenbuch und unterwegs auf ihrem iPad ein Magazin wie Wired. Zeitungen und Zeitschriften machen gerade eine schmerzvolle Wandlung durch und suchen sich ihren Platz in der postdigitalen Medienwolke – doch sie werden nicht durch ihre digitalen Pendants ersetzt werden. So wie das Radio nicht durch das Fernsehen ersetzt worden ist. Die Medienvielfalt wirkt sich auf die Software aus, mit der Inhalte produziert werden. Einerseits führt der Trend, dass jeder User im Web 2.0 auch ein Produzent sein kann, zu einer Vielzahl von meist kostenlosen OnlineDiensten und Massen-Software, andererseits besteht eine starke Nachfrage nach Raffinesse und Qualitätsverarbeitung durch Medienprofis, für die die leistungsfähigste und modernste Software benötigt wird, die sich fortwährend im Takt der Medienwelt weiterentwickelt. Kreativität setzt die Fähigkeit voraus, ein innovatives Konzept technisch umzusetzen. Dies wird durch eine Software ermöglicht, die alle Medienkanäle intelligent verknüpft und als Schaltzentrale für die Crossmedia-Welt dient.

Einbindung von Online-Services

Integrierte Software bedeutet auch das «Einverleiben» von Webservices zur Ausgestaltung ganz neuer Prozesse zwischen Agentur und Kunde. Im Fall der Creative Suite 5 sind in dieser Hinsicht der Review-Prozess und die

Die integrierte Design-Suite

Integration der Online-Textverarbeitung Buzzword in Indesign interessant. Beides ermöglicht neue Abläufe, die Akteure der Medienproduktion enger zusammenarbeiten lassen, Kosten sparen und Fehlerquellen minimieren. Aus jeder Komponente der Suite heraus können Mediendateien über einen Webservice zum Kommentieren freigeschaltet werden. Kunden, externe Autoren und andere in den Workflow eingebundene Personen können – ohne selbst die Suite installiert zu haben – Kommentare anbringen, die automatisch nachvollziehbar in der Originaldatei erscheinen und vom Kreativen wiederum kommentiert werden können. Der Vorteil: Das bis anhin übliche Hantieren mit PDF-Dateien kann entfallen. Der ReviewProzess wird für alle Beteiligten einfach, transparent und setzt keine besonderen Softwarekenntnisse voraus. Die Integration von Buzzword in Indesign macht den Austausch von Word-Dateien per EMail und das Einlesen der Inhalte in die Vorlage überflüssig. Autoren können ihren Text in der Online-Textverarbeitung erfassen. Auf Knopfdruck fliesst dieser automatisch in die Vorlage ein, die am Schluss in den beschriebenen Review-Prozess geschickt werden kann. Das Buzzword-Indesign-Gespann konkurrenziert bestehende Redaktionssysteme übrigens nicht, sondern vereinfacht die Zusammenarbeit zwischen Texter und Layouter. Der externe Nutzer erhält zwar keinen direkten Zugriff auf die gestal-

iPad-aPPS auf KnOPfdRucK Adobe lanciert Ende Sommer 2010 zwei Plug-ins für Indesign, mit denen Designer eine native iPad-Applikation auf Basis offener, standardisierter Webtechnologien wie CSS, XML oder Javascript erstellen können. Später soll dies zu einer festen Funktion von Indesign werden. Grundlage ist das neue .issue-Dateiformat, das als Container für vertikale und horizontale Magazin-Layouts (Voraussetzung zum Drehen des iPad), Metadaten, Interaktivitätsdaten und verknüpfte Assets wie Fotos, Videos und anderes dient. Solche Dateien werden von einem Digital Content Viewer angezeigt. Der Reader des Magazins «Wired» ist bereits im App Store zu finden – es ist der erste seiner Art. Adobe entwickelt den Digital Content Viewer auch für die Laufzeitumgebung AIR für Desktops und andere mobile Geräte. Weitere Informationen: http://labs.adobe.com/technologies/digitalpublishing/

tete Seite, kann diese aber wiederum über den Review-Dienst zur finalen Freigabe sichten.

Mehr Kreativität, mehr Rentabilität

Der kumulative Effekt kleiner Produktivitätssteigerungen bei alltäglichen Arbeitsabläufen wird oft unterschätzt. Wer eine bestimmte Aufgabe zwanzigmal pro Tag ausführen muss und dabei jedes Mal 15 Sekunden spart, erhält fünf freie Minuten, die er seiner rechten Gehirnhälfte widmen kann – seiner Kreativität. Ausserdem können sich Zeitgewinne im hektischen, wettbewerbsintensiven Alltag bei Agenturen, Medienproduktionsunternehmen und Verlagen sofort niederschlagen. Die Gewinne sind allerdings unsichtbar, versteckt in den komplexen Arbeitsflüssen der Produktion und fallen je nach Aufgabe, Gestaltungskonzept und Funktionsvorlieben des Designers unterschiedlich aus. Eine Pfeiffer-Studie aus dem Jahr 2009 hat mit umfangreichen Rentabilitätsprognosen bezogen auf einzelne Funktionen der Suite mehrere Tausend Euro pro Arbeitsplatz und Jahr errechnet. In der Zukunft sind es vielleicht noch mehr. Das Ende der Integrationsfähigkeit einer Suite ist noch lange nicht erreicht, denn der Radius des postdigitalen Medienkreis, den auch Ogilvy & Mather abdecken muss, wird mit Sicherheit immer grösser werden. K l a u s - J ü r g e n K u r z I s t te c h n I c a l s a l e s M a n a g e r BeI adoBe systeMs.

Mit der neuesten Version des Seitenlayoutprogramms indesign lassen sich ohne codieren aus einer Print-Publikation interaktive dokumente fürs Web generieren.

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Digital Imaging & Crossmedia

Der medienfokussierte Marketing-Hub

Crossmedia-Power entfesseln Marketingkampagnen werden oft für jeden Kanal einzeln gestaltet. Das ist wenig produktiv. Die ideale CrossmediaLösung ist ein medienfokussierter Marketing-Hub. Vo n o l i V e r l a n g e r

D

ie Grafische Industrie rückt von ihrer printzentrierten Sichtweise ab und stellt in ihrem Business die Kommunikationskanäle in den Mittelpunkt – eine integrierte Sicht auf den Inhalt und die damit verbundenen Medien. Anders gesagt: Der Ruf nach Crossmedia-Publishing wird immer lauter. Mit dem Erstellen von ein und denselben Inhalten für Print, Web, Handy und andere Medien ist es indes nicht getan. Die Resultate können auf den ersten Blick überzeugend wirken – die Inhalte entspringen aber im Hintergrund dem althergebrachten Silodenken, das jedem Akteur seinen eigenen Kanal zuweist. Erfolgsdaten fliessen nicht an einer zentralen Stelle zusammen. Crossmedia-Publishing ist mehr als die Summe der einzelnen Medienkanäle, sondern bedingt ein integriertes Projektmanagement. Vielmehr: Nur ein Marketing-Hub, der über alle Kanäle hinweg Planung und Design, Produktion, Interaktivität, Tracking, Analyse und Kampagnen-Verfeinerungen kombiniert, entfesselt die in Crossmedia innewohnende Kraft.

hinweg mit einer konsistenten Botschaft, die für jeden einzelnen Empfänger relevant ist – hinsichtlich Inhalt, Gestaltung, Aktualität und Medium.

Hindernisse bei der Umsetzung

Die grösste Herausforderung ist es, effektive Crossmedia-Kampagnen effizient zu implementieren. Um effektiv zu sein, müssen sie oben genannter Definition entsprechen. Um effizient zu sein, muss die Implementierung rechtzeitig, rationell und mit möglichst wenigen Reibungsflächen erfolgen. Das gleiche Design über alle Kanäle hinweg zu nutzen, wäre der einfachste und effizienteste Ansatz. Ein Briefing, ein Design und minimale Cross-Channel-Koordination. Doch ist das effektiv? Leider nicht. Menschen erwarten von jedem Medium für sich das modernste und beste Design mit einer dem Medium angepassten Interaktivität. Keine Kompromisse – doch die muss die Marketingabteilung oft eingehen, wenn sie effizient sein will: Sie richtet sich nach dem Medium mit den Crossmedia-Publishing – eine Begriffsklärung geringsten Möglichkeiten aus. Die Zahl der Medienkanäle ist stark gewachsen. Althergebrachte wie Um diesen Effekt zu vermeiden, wählt das Marketing oft mehrere Papier sind nicht verdrängt worden, sondern haben einen neuen Platz Kanäle aus, bildet für jeden einzelnen Kanal ein Team oder wählt neben einer Vielzahl von digitalen Medien erhalten. Es ist kein Verdrän- einen Service-Provider aus, mit dem Ziel, jedes Medium mit einer gungskampf, sondern ein Kampf um die Aufmerksamkeit der User. Im State-of-the-art-Kampagne zu bedienen. Dieser Silo-Ansatz gestaltet postdigitalen Zeitalter kombinieren Menschen verschiedene Medien die Projektführung ungleich aufwändiger und damit teurer: jedes und nutzen, was ihnen in ihrer Situation, an ihrem Standort, ihren einzelne Team erhält ein massgeschneidertes Briefing. Es nimmt sich Relevanzerwartungen entsprechend und ihren Präferenzen zufolge ge- danach die Freiheit heraus, eigene Business-Regeln, Designs sowie rade angemessen erscheint: Im Tram die News per Handy, zu Hause auf Interaktivitätskonzepte zu entwickeln. In der Folge droht die Kondem Sofa der Hintergrundartikel in der Wochenzeitung, auf dem iPad sistenz der Botschaft zu verfliessen. ein Fachbuch, am Strand jedoch ein konventioAnpassungen im Laufe einer Kampagne führen nelles Taschenbuch, auf Social-Media-Plattformen zu neuen Briefings, die in allen Kanälen simultan Empfehlungen von Freunden oder Neues über ihr durchgesetzt werden müssen. Neue Datenquellen In Kürze Lieblingsprodukt. Der Mensch bündelt seine oder dynamischen Content einzubauen erfordert Kommunikationskanäle gemäss seiner Vorlieben, ein aufwendiges Reprogrammieren, Testen, Vali· Crossmedia ist mehr als «das seiner Erfahrung und seinen Bedürfnissen stets dieren und Koordinieren. Mittels Webformularen gleiche Design für alle Kanäle». von neuem – dem müssen sich auch Marketinggewonnene Daten lassen sich nur schwer allen · Crossmedia-Kampagnen unterkampagnen anpassen. Kanälen und Teams zur Verfügung stellen. Die scheiden sich durch ihre 24/7Die Fähigkeit, Konsumenten individuell anzuFolge: Die Steuerung einer Kampagne ist ein Natur von Print-Kampagnen. sprechen, ihre Erwartungen zu erfüllen, sie vielKraftakt und führt zwangsläufig zu unbefriedi· Die ideale Lösung ist ein medileicht auch zu überraschen und ihnen Botschaften genden Resultaten und grossen Aufmerksamenfokussierter Marketing-Hub. näher zu bringen, setzt beim Marketing ein Budkeitsverlusten. · Technisch sind zahlreiche Systeget und Werkzeuge voraus, die auf individuelle, Aus all diesen Gründen sollten Unternehmen me involviert. · Es bestehen hohe Anfordekonsumentenorientierte Multichannel-Kommunieinen Marketing-Hub einrichten, der einen Crossrungen an Datenschutz und kation ausgelegt sind. Denn genau das ist Crossmedia-Kreislauf mit einschliesst. Dies ist jedoch Ausfallsicherheit. media-Publishing: Die Kommunikation mit Mennicht trivial; es sind vielerlei Erwägungen in Beschen über alle analogen und digitalen Kanäle tracht zu ziehen.

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Digital Imaging & Crossmedia

Der medienfokussierte Marketing-Hub

Kernpunkte der Crossmedia-Implementierung

Crossmedia-Kampagnen unterscheiden sich grundsätzlich von PrintKampagnen, seien diese statischer oder dynamischer Natur. Sie sind rund um die Uhr, weltweit für alle Menschen verfügbar, oft in andere Business-Management- oder Informationssysteme des Marketings integriert. Deshalb sollte bei der Lancierung einer Crossmedia-Kampagne und bei deren technischen Hilfsmitteln auf folgende Punkte geachtet werden:

➤ Online-Datenbanken: Daten zu gewinnen ist stets ein Online-Prozess. Neu gewonnene Daten – etwa durch den Besuch des Konsumenten auf der Kampagnen-Website – müssen allen anderen Kanälen umgehend zur Verfügung stehen. Oft müssen mehrere Datenquellen zusammengeführt werden – dies definiert hohe Ansprüche an die Datenbank. ➤ Regeln für individualisierte Inhalte und Designs: Sie müssen wie Daten über alle Kanäle hinweg geteilt werden. ➤ Designvorlagen und ihre Verknüpfung mit Regeln: Verschiedene Designvorlagen für verschiedene Medienkanäle müssen gemanagt werden (z.B. InDesign-Vorlagen für Print und HTML-Templates fürs Web). Es braucht klare Regeln, wie diese mit dynamischem Content zusammenarbeiten. ➤ Kompositionssysteme: Mit ihnen lassen sich manuell oder automatisiert personalisierte Dokumente (z.B. Print, E-Mail, SMS, Web) erstellen, indem Designvorlagen mit dynamischen Inhalten verknüpft werden, deren Daten zuvor aus Regeln gewonnen wurden. Speziell für den Print-Kanal müssen solche Systeme alle möglichen Druckformate wie PPML oder PDF beherrschen. ➤ Interaktivität: Informationen, die aus den Reaktionen der Konsumenten gewonnen werden, müssen sofort zu einem Update der Datenbank führen und in alle Kanäle einfliessen. Jede weitere Kommunikation und Interaktion muss sich auf das Update beziehen. ➤ Tracking, Analyzing, Reporting und Refining – in Web-basierten Medien müssen Crossmedia-Kampagnen in Echtzeit ausgewertet werden. ➤ Ausfallsicherheit: Aufgrund der 24/7-Natur von Crossmedia-Kampagnen müssen die eingesetzten Werkzeuge von hoher Qualität und für ihre Ausfallsicherheit bekannt sein.

Microsites

Data

RURL's

E-mail

SMS/Text

Direct Mail

Broadcast Print

Broadcast Radio

Broadcast TV

Quelle: XMPie

dIe CroSSMedIa-LöSung von xMpIe

Design Logic

die Software von xMpie erlaubt die gestaltung und produktion von Crossmedia-Kampagnen und basiert auf einer einheitlichen architektur.

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CroSSMedIa-KaMpagnen In der praxIS Elixia, eine führende Kette von Gesundheits- und Fitnesscentern in Nordeuropa, wollte ihre Mitgliederzahl erhöhen. Die Crossmedia-Kampagne zielte mit personalisierten Sujets und Texten (Print, E-Mail) darauf ab, dass Mitglieder ihre Freunde einladen. Name, Adresse, geschlechts- und altersspezifische Fotos, ein Gruss vom nächstgelegenen Fitnesscenter und der Name des Empfängers als Graffiti an den Garderobenschrank gesprayt – das waren die individualisierten Elemente der Kampagne. Die erste Kontaktaufnahme enthielt eine URL, die auf eine persönliche Landingpage führte, wo Mitglieder ihre Freunde empfehlen konnten. Dafür erhielt das Mitglied automatisch zwei kostenlose Monate – und der empfohlene Freund konnte nach einem automatischen Update der Mitgliederdaten direkt angesprochen werden. Das Resultat: Elixia konnte durch die Kampagne 2500 neue Mitglieder gewinnen. Für das Mutterhaus Xerox produzierte XMPie eine Kampagne, die personalisierte Videos, Magazine, E-Mail-Einladungen und persönliche URLs umfasste. Im Zusammenhang mit der Präsentation von Anne Mulcahy, Aufsichtsratsvorsitzende von Xerox, auf der Konferenz MPlanet des amerikanischen Marketingverbandes sollte damit Aufmerksamkeit erregt werden. Die Kampagne war so erfolgreich, dass sie danach für viele verschiedene andere Events angewendet wurde. Die View-Rate des Videos lag bei einigen Veranstaltungen nicht unter 58 Prozent. Möglich machen solche Kampagnen im Hintergrund die Werkzeuge der Xerox-Tochter XMPie: Damit lassen sich aus der Adobe Creative Suite heraus beinahe alle Elemente einer Kampagne personalisieren: vom Layout über die Farben und Schriften bis hin zum Inhalt von Bildern (Aufschriften, Textdesigns, Anordnung von Gestaltungselementen zu Text etc.).

➤ Bandbreite und Reaktionszeiten: Es versteht sich von selbst, dass Konsumenten einer Crossmedia-Kampagne im Web nicht durch technische Hemmnisse wie langsame Aufbauzeiten und träges Reaktionsverhalten abgeschreckt werden dürfen. Deshalb braucht es hoch skalierbare Plattformen, die auch einen Nutzeransturm in kurzen Zeitfenstern bewältigen. ➤ Sicherheit: Crossmedia-Kampagnen setzen die Messlatte für sichere IT-Systeme und Privatsphäre höher – Onlinesysteme sind permanent Sicherheitsrisiken ausgesetzt. Konsumenten müssen darauf vertrauen können, dass ihre im Rahmen einer Kampagne dem Unternehmen anvertrauten Daten sicher sind. ➤ Multidisziplinarität: Die Produktion einer Crossmedia-Kampagne involviert Menschen mit unterschiedlichsten Fähigkeiten und verschiedene Rollen wie Content Owners (z.B. Marketing, Agenturen), Druck-, Internet-, Mobile-Spezialisten, IT-Fachleuten (z.B. Datenbankspezialisten, Programmierer) und Projektmanager.

Crossmedia-Marketing – die nächste Stufe

Das Führen von Kampagnen aus einer mit Regeln und individuellen Daten angereicherten Vorlage heraus, ist nur die Hälfte der Möglichkeiten, die sich in der Crossmedia-Welt bieten. Die Königsdisziplin ist die Verschmelzung von Crossmedia Publishing mit One-to-one-Marketing. Der Heilige Gral des Marketings bildet eine integrierte Lösung, die sowohl eine Marketing- als auch eine Publishing-Sicht auf eine Kampagne ermöglicht. Mit ihr lässt sich die Effektivität einer Kampagne – wie viele Antworten, welche Angebote stossen auf Anklang – in Echtzeit beurteilen und Entscheidungen fällen, die die Rückmeldungen oder Verkäufe verbessern. Vom Marketing-Hub aus lassen sich CrossmediaKampagnen effektiv und effizient steuern.

Oliver langer

ist

sales Channel Manager Central eurOpe

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bei

XMpie.

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Digital Imaging & Cross Media

Niklaus meint

Ich fege Roger Federer vom Platz

J

a, Sie haben richtig gelesen: Ich gewinne gegen Roger Federer, auf dem Feld und mit dem Racket in der Hand. Selbstverständlich nicht im Tennis, da serviert er mich in zwei Sätzen gnadenlos mit 0:6 0:6 ab, noch bevor Sie diesen Abschnitt fertig gelesen haben. Aber im Badminton zeige ich ihm den Meister. 25 Jahre Badminton-Training und Matcherfahrung geben mir den entscheidenden Vorsprung, unser Tennis-Ass zu schlagen. Ich weiss hier, wie der Hase läuft. Doch was hat Badminton mit dem Schwerpunkt-Thema Cross Media zu tun? Sehr viel.

Was zählt die Rechtschreibung im Radio?

Daniel niklaus ist Geschäftsführer Der firma netlive it unD zählt zu Den Pionieren Der schweizer internet-szene. in seiner reGelmässiGen kolumne wirft er einen ausGefallenen Blick auf Die schwerPunkt-themen Des swiss it maGazine. Dniklaus@netlive.ch

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Jede Sportart folgt ihren eigenen Regeln – wie auch jedes Medium seine eigenen Regeln hat. Wollen Sie einen Flyer gestalten, der verkauft, muss die Rechtschreibung sitzen. Ob die Autorin eine Quietschstimme hat, ist egal. Beim Radiospot ist es umgekehrt. Dort braucht es eine Stimme, die trägt - die Rechtschreibung interessiert niemanden. Im Radio ist es aber egal, wie die Sprecherin ihre Haare trägt, im Gegensatz zum TVSpot. Im Fernsehen macht es einen Unterschied, ob die Moderatorin mit zerzausten Haaren daherkommt oder einen attraktiven Eindruck hinterlässt. Wer Cross Media arbeiten will, muss sich auf die Unterschiede der verschiedenen Medien einlassen. In der Anfangszeit des Internets kamen viele Werbeagenturen zu uns Internetfirmen und wollten für ihre Kunden Websites gestalten lassen. Dazu lieferten sie uns Vorlagen und verlangten von uns, diese 1:1 umzusetzen. Für Printanzeigen waren die Vorlagen beeindruckend, für Firmenprospekte umwerfend, für das Internet ungeeignet. So kam es vor, dass die Agenturbesitzer nach einer von ihnen verlangten 1:1Umsetzung schon einmal aufgeregt anriefen, um sich darüber zu beschweren, dass auf ihrem Bildschirm zu Hause statt einem schönen Gelb ein hässliches Orange angezeigt wird. Selbstverständlich ist dies möglich, denn im Gegensatz zum Papier weiss man beim Bildschirm nie, wie die Leute die Farbwerte ihres Monitors eingestellt haben. Da kann aus einem Gelb schon einmal ein Orange werden oder ein edles Grau wird zu Schwarz, weil der Bildschirm zu dunkel eingestellt ist. Auf Papier hingegen kann sich die Agentur auf Farbechtheit verlassen. Dort ist ein Gelb ein Gelb.

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Oder nehmen wir ein Web-Video. Das hat einen Anfang, einen Mittelteil und ein Ende. In einem solchen Video können Sie durch die Darsteller eine Bindung zum Zuschauer aufbauen, mit Musik Emotionen wecken und die Betrachter durch eine packende Geschichte über mehrere Minuten in Ihren Bann ziehen. Dazu müssen Sie die Kunst des Storytelling beherrschen. Eine andere Fähigkeit benötigen Sie, wenn Sie dieselbe Geschichte im Firmenprospekt mit einer Anzeige darstellen wollen. Dort haben Sie nur Sekunden Zeit, um Ihre Kunden mit einem Bild und einem kurzen, knackigen Slogan von Ihrer Botschaft zu überzeugen. Die Technologie ist hierbei zweitrangig. Zwar helfen uns heutige Cross Media Publishing Tools, denselben Text im Internet, auf dem iPad und im Print zu publizieren. Mit modernen Dokumentenmanagement-Lösung können Sie Informationen in zahlreichen Datenformaten sammeln, konvertieren und ausgeben. Aber das sind nur kleine Helferlein. Die grosse Aufgabe ist es, Inhalte mediengerecht zu planen, aufzubereiten und zu publizieren.

«Die Aufgabe ist es, Inhalte mediengerecht zu planen, aufzubereiten und zu publizieren.»

Auch Federer muss die Regeln kennen

Wenn mich Roger Federer also im Badminton schlagen will, kommt auch er nicht darum herum, die Regeln und Besonderheiten der Sportart zu kennen. Er muss lernen, wann man den Gegner ans Netz lockt und auf welcher Seite ein Smash für den Gegner zur unhaltbaren Waffe wird. Wie Sie bestimmt bemerkt haben, ist Bescheidenheit eine meiner grossen Stärken. Darum habe ich auch keine Mühe zuzugeben, dass Roger mir das Leben auf dem Platz mit seiner Spielintelligenz, seinem aussergewöhnlichen Ballgefühl und seiner unglaublichen Kondition bestimmt schon nach wenig Übung schwer machen würde. Roger Federer spielt auf einem solch hohen Niveau Tennis, dass er in jeder Sportart mit Schläger vorne mitspielen kann. Aber auch ein Ausnahmetalent wie er kommt nicht darum herum, die Regeln kennen zu lernen und zu üben, üben, üben.

Daniel Niklaus 43


TesT CenTer

Test Center

Farblaserdrucker

Kompakt, preiswert und farbig bitte! Swiss IT Magazine hat fünf aktuelle A4-Farblaserdrucker für kleine Büros und Abteilungen miteinander verglichen. Der Test zeigt, dass jeder seine Stärken hat, doch keiner alle. Vo n U r s B i n d e r

D

Und

M i c h e l Vo g e l

ie Zeit der monochromen, schwarzweissen A4-Laserdrucker ist heute in vielen Büros vorbei. An ihre Stelle treten farbfähige Printer. Das hat sehr stark mit den Gerätepreisen zu tun, die in den letzten Jahren deutlich gesunken sind, aber auch mit dem klar gestiegenen Bedarf nach Farbe – sei es, damit die Excel-Businessgrafik mit farbig codierten Kategorien auch in gedruckter Form auf den ersten Blick klare Einsichten erlaubt, um Marketingmaterialien in kleineren Auflagen gleich selbst im eigenen Büro zu drucken oder sogar für den gelegentlichen Fotodruck – hier haben allerdings Tintenstrahler qualitativ nach wie vor die Nase vorn. Für um die 1000 Franken erhält man heute bereits einen Farblaser beziehungsweise LEDPrinter, der ohne grosse Geschwindigkeitsund Qualitätsunterschiede farbig so gut druckt wie schwarzweiss. Swiss IT Magazine hat sich fünf solche netzwerkfähige A4-Farblaserdrucker mit integrierter Duplexeinheit für automatischen doppelseitigen Druck für kleine Arbeitsgruppen (3 bis 5 Personen) mit durchschnittlichem Volumenbedarf angeschaut und miteinander verglichen. Die Geräte für den Test wurden von den Herstellern anhand der genannten Kriterien ausgewählt. Ein Blick in die Tabelle zeigt, dass die Hersteller offenbar unterschiedliche Ansichten zur benötigten Druckleistung haben. So liegt das empfohlene monatliche Maximal-Druckvolumen zwischen 13'500 und 75'000 Seiten, die Druckgeschwindigkeit laut Hersteller reicht von 21 bis 30 Seiten pro Minute und auch die Möglichkeiten zur Papierverarbeitung variieren von maximal 550 bis 2150 Blatt. Das Augenmerk lag beim Test primär auf praxisnahen Kriterien wie der Geschwindigkeit

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der Drucker, der Qualität der Drucke sowie der Ausstattung und Benutzerfreundlichkeit der Geräte. In Sachen Geschwindigkeit interessierte uns, wie viele Seiten pro Minute die aktuellen Geräte der führenden Hersteller ausspucken und wie lange es dauert, bis die erste Seite gedruckt ist. Die Seitenzahl pro Minute haben wir jeweils nach dem Auswurf der ersten Seite gemessen, die Zeit für den Erstdruck ist darin also nicht enthalten. Interessant: Sämtliche Modelle haben bei diesem Kriterium die Angaben der Hersteller erreicht oder sogar übertroffen. Dies gilt jedoch nicht für die Zeit, die für den Druck der ersten Seite benötigt wird – hier sind alle Modelle etwas langsamer als die Hersteller es angeben. Getestet haben wir übrigens über den USB-Anschluss. Die Qualität wurde anhand der Ausdrucke von reinen Textdokumenten, Grafiken und schliesslich grossflächigen Fotos verglichen. Dabei spielten Farbverlaufsbalken, Siemenssterne, Grauflächen, Strahlenkränze und so weiter eine grosse Rolle – die Ausdrucke unterscheiden sich hier zum Teil deutlich.

In Kürze · Preiswerte, netzwerkfähige A4-Farblaserdrucker liefern heute bezüglich Qualität und Geschwindigkeit genau so gute Leistungen in Farbe wie in Schwarzweiss. · Unter den Geräten und Herstellern gibt es dann aber doch einige Unterschiede. · Der Vergleichstest zeigt weiter, dass Qualität ihren Preis hat.

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Test Center

Farblaserdrucker

In den Kategorien Benutzerfreundlichkeit und Ausstattung spielten derweil die Menüs an den Druckern selbst, die Bauweise, die In­ stallation und Inbetriebnahme sowie die Aus­ baufähigkeit, aber auch Faktoren wie die Lärm­ emission der Geräte eine grosse Rolle.

Canons i-Sensys LBP7750Cdn ist unkonventionell, doch äusserst praktisch gebaut. Leider gibt es leichte Mängel bezüglich Druckqualität.

Canon i-Sensys LBP7750Cdn

Das von Canon gelieferte Gerät ist gewisser­ massen der Rolls­Royce im Testfeld: Der LBP­ 7750Cdn ist der grösste und mit einem Gewicht von 35 Kilo auch der schwerste der getesteten Printer. Er macht einen sehr stabilen Eindruck und bietet das höchste Druckvolumen. Preis­ lich liegt er hinter dem Triumph­Adler­Gerät auf dem zweiten Platz, den er auch in der Gesamtwertung belegt. Und er zeigt eine weitere Auffälligkeit: Im Gegensatz zu allen anderen Geräten läuft der Papierweg beim Canon in der Links­Rechts­ Achse. Dies ist je nach Plazierungswunsch ein Vor­ oder Nachteil – der Multifunktionseinzug, der zum Beispiel zur Verarbeitung von schwereren Materialien bis 176 Gramm pro Quadratmeter dient, lässt sich auf der rechten Seite des Gehäuses ausklappen. Der Drucker beansprucht in der Breite damit massiv mehr Platz als die übrigen Kandidaten. Dafür «hängt» vorne nichts heraus. Die Bauweise ermöglicht auch einen sehr unkomplizierten Tonerwechsel. Es genügt dazu, die Klappe auf der Vorderseite zu öffnen und die Tonerkartu­ schen herauszuziehen. Bei den anderen Gerä­ ten muss jeweils der gesamte Deckel geöffnet werden, der auch das Papierausgabefach ent­ hält. Auch praktisch: Der Haupt­Netzschalter befindet sich nicht irgendwo seitlich oder gar hinten, sondern auf der Oberseite links neben Display und Bedientasten.

Der kompakte HP Color Laserjet CP2025dn überzeugt mit scharfen Grafiken und tollen Bildern, gehört aber trotzdem eher in den Einstiegsbereich.

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Mustergültig ist das grosse Display, auf dem beim Druck auch die Art des Dokuments und die Identifikation des absendenden Computers angezeigt werden. Der Status der Papiervorräte – der LBP75550 erlaubt neben der 250­Blatt­ Standardkassette und dem Multifunktionsein­ zug eine zweite Kassette mit einer Kapazität von 500 Blatt – wird neben dem Hauptdisplay mit einer grafischen Symboldarstellung des Druckers anhand mehrerer LEDs visualisiert. Alles in allem überzeugt das Canon­Gerät von der Bedienerfreundlichkeit her am meisten. Minim weniger erfreulich ist die Druckquali­ tät, auch wenn diese bei allen getesteten Ge­ räten durchaus als gut bezeichnet werden kann. Der Canon­Drucker zeigt bei der Darstel­ lung von Grautönen durch Mischen verschie­ dener Tonerfarben einen deutlichen Braun­ stich, und bei feinen weissen Linien auf cyan­ farbigem Hintergrund entsteht ein störendes Moiré­Muster.

HP Color Laserjet CP2025dn

Das Gerät von HP hinterlässt einen gemischten ersten Eindruck. Einerseits startet der CP2025dn sehr schnell auf, ist erfrischend kompakt ge­ baut und erweist sich im Betrieb als ange­ nehm leise. Auf der anderen Seite wirkt das Gehäuse ziemlich klapprig. Von der fast ele­ fantösen Stabilität der Printer von Canon, Kyo­ cera Mita und Triumph Adler kann hier nicht die Rede sein. Auch die Grundausstattung mit Arbeitsspei­ cher ist etwas mager ausgefallen: Mit 128 Me­ gabyte bietet der HP­Drucker nur die Hälfte der 256 MB, die bei allen anderen Geräten Standard sind. Und der Speicher lässt sich nur bis 384 MB ausbauen – bei den anderen Kandidaten liegt das RAM­Maximum zwi­ schen 768 und 1280 MB. Dies kann sich bei stark grafiklastigen Dokumenten, vor allem wenn Postscript gefragt ist, als nachteilig erweisen. Ebenfalls eher im Einstiegsbereich zu sehen ist die Papierzufuhr, die mit einem Multifunktionseinzug für 50 Blatt, einer Standardkassette für 250 Blatt und einer optionalen weiteren 250­Blatt­Kassette eine Gesamtkapazität von 550 Blatt aufweist ­ die niedrigste unter allen getesteten Druckern.

Ein anderes Merkmal teilt sich das HP­Mo­ dell jedoch mit dem Rest, Canon ausgenom­ men: Der Nutzer muss sich mit einem kleinen zweizeiligen Display begnügen, das nur ge­ rade die allernötigsten Informationen anzeigt – etwas mühsam, wenn man den Drucker am Gerät selbst über das Menü konfigurieren will. Meist nimmt man die Einstellungen jedoch sowieso vom Computer aus vor, so dass die Grösse des Displays in der Praxis keine grossen Probleme mit sich bringt. Der CP2025dn druckt Text und Grafik mit sehr guter Schärfe und fast ohne erkennbares Moiré. Fotos werden in satten, aber nicht übertrieben gesättigten Farben gedruckt. Nur eine Schwäche zeigt sich: Im Grafik­Testdoku­ ment wird der aus Cyan und Magenta ge­ mischte Violett­Ton beim HP­Gerät eher als Dunkelblau dargestellt. Alle anderen Printer geben hier korrekt Violett aus.

Kyocera Mita FS-C5100dn

Mit einem Preis von 679 Franken ist der FS­ C5100dn das günstigste Gerät im Testfeld und beweist sich anhand der Gesamtwertung auch als Preis­Leistungs­Sieger. Wie der vom Prinzip her baugleiche Drucker von Triumph Adler ist das Modell von Kyocera Mita schmal und dafür ziemlich hoch. Die Ähnlichkeit der Geräte der beiden Marken ist übrigens kein Zufall: Tri­ umph­Adler ist praktisch vollständig im Besitz von Kyocera Mita und vermarktet die Geräte des Mutterhauses, allerdings unter eigenem Label und mit unterschiedlichen Modellbe­ zeichnungen. Den hier getesteten FS­C5100dn bietet Triumph­Adler beispielsweise unter der Bezeichnung CLP 4521 an. Das Design stammt laut Hersteller aus der Küche von F. A. Porsche – das Gehäuse wirkt allerdings eher industriell als elegant. Die Pa­ pierkapazität lässt sich optional durch zwei Zusatzkassetten bis 1400 Blatt erweitern; der Multifunktionseinzug sowie eine Variante der optionalen Kassetten verarbeitet Material bis zu 220 Gramm pro Quadratmeter. Auch punkto Connectivity lässt sich der FS­ C5100dn, obwohl er in der Grundausstattung preislich eigentlich als Einstiegsmodell da­ steht, sehr flexibel erweitern: Der integrierte USB­Host­Anschluss – leider etwas unpraktisch links unten an der Seite des Gehäuses unter­ gebracht – erlaubt das direkte Drucken von PDF­Dokumenten ab USB­Stick, die optionale Compact­Flash­Karte dient zur Speicherung

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Test Center von häufig benötigten Logos und Formularen, und neben den integrierten USB- und KupferEthernet-Schnittstellen sind als Zusatz auch ein Gigabit-Printserver mit 10/100/1000Base-TAnschluss sowie Glasfaserkarten für 100- und 1000BaseSX sowie eine WLAN-Karte und eine WLAN-Funkbrücke erhältlich. Zur Erleichterung beim Barcode-Druck gibt es zudem ein optionales PCL-Barcode-Flash-Modul, das

Farblaserdrucker

neben zusätzlichen ein- und zweidimensionalen Barcodes auch weitere residente Fonts enthält, darunter die maschinenlesbaren Schriften OCR-A und OCR-B. Dafür macht sich der Einstiegsfaktor bei der Druckgeschwindigkeit bemerkbar, vor allem beim Farbdruck: Während der schwarzweisse Testbrief bereits nach relativ schnellen 11 Sekunden im Ausgabefach liegt, benötigt das

farbige Grafik-Testdokument beim Erstdruck immerhin 18 Sekunden, und die vollformatige Foto-Seite erscheint erst nach quälenden 43 Sekunden. Auch zwischen dem Einschalten und der Bereitschaft vergeht bei diesem Drucker ziemlich viel Zeit. Punkto Druckqualität gibt es bei Text und Grafik dagegen nichts zu bemängeln. Bei der Darstellung der feinen weissen Linien auf Cyan-Hintergrund zeigt der

FünF A4-FArblAserdrucker im Vergleich hersteller

cAnon

hP

kyocerA mitA

modell Features Auflösung standard/maximal (in dpi) speicherkapazität standard/maximal (in mb rAm) Prozessorgeschwindigkeit druckvolumen (in seiten/monat, maximal) druckkapazität pro toner sW 5% deckung (in blatt) druckkapazität pro toner Farbe 5% deckung (in blatt) duplexdruck Papiervorrat kassette + mehrzweckeinzug standard/maximal (in blatt) Anschlüsse

i-Sensys LBP7750Cdn

Color Laserjet CP2025dn

FS-C5100dn

600x600/9600x600 256/768 400 MHz + 533 MHz 75’000 10’000 8500

600x600 128/384 540 MHz 40’000 3500 2800

600x600/9600x600 256/1280 533 MHz 50’000 5000 4000

250+100/850

250+50/550

250+150/1400

USB 2.0 Hi-Speed, Ethernet, optional WLAN (802.11 b/g)

USB 2.0 Hi-Speed, Ethernet (10/100 MB)

517x530x374 35 569/44/18 53/50 1 Jahr vor Ort Grosses LCD-Bedienpanel mit 22x5 Zeilen

405x322x454 23 445/18/7 54/nicht hörbar 1 Jahr Bring-In

USB 2.0 Hi-Speed, Ethernet (10/100 MB), optinal auch 1000 MB oder WLAN (802.11 b/g) 455x345x518 28 405/69/7 53/36 2 Jahre Bring-In USB-Anschluss für USB-FlashSpeicher, optionaler Steckplatz für Compact-Flash-Karten

30 10,5 10

21 17,5 17

21 12 10,5

32 14 12 21

21 17,5 17,5 24

22 18 11 43

www.canon.ch Fr. 890.– Fr. 290.– Fr. 375.–

www.hp.com/ch Fr. 899.– Fr. 186.– Fr. 174.–

www.kyoceramita.ch Fr. 679.– Fr. 129.– Fr. 169.–

druckgeschwindigkeit (25%)

★★★★★★

★★★★★★ ★★★★★★

★★★★★★ ★★★★★★

Ausstattung/Formfaktor/Anschlüsse (15%) bedienung (10%)

★★★★★★

★★★★★★ ★★★★★★

★★★★★★ ★★★★★★

445

390

410

★★★★★★

★★★★★★

Abmessungen bxhxt (in mm) gewicht (in kg) stromverbrauch betrieb/standby/sleep (in W) geräuschentwicklung maximal Aktiv/standby (in db) garantie drucker standard besonderes

druckgeschwindigkeit herstellerangaben A4 Farbe und sW (seiten pro minute) erster druck nach sekunden (Farbe) erster druck nach sekunden (sW) gemessen A4 Farbe und sW (seiten pro minute) erster druck nach sekunden (Farbe) erster druck nach sekunden (sW) erster druck nach sekunden (Farbfoto A4) info url Preis Preis ersatztoner sW Preis ersatztoner Farbe Wertung druckqualität (40%)

Preis/leistung (10%) total (max. 600) gesamtwertung = ja,

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= nein; k.A. = keine Angaben

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Farblaserdrucker

FS-C5100dn noch weniger Moiré als das HPGerät. Einzig der Fotodruck zeigt Schwächen: Fotos gibt der Kyocera-Mita-Drucker auffallend blass aus.

beitet wie die anderen Modelle des Herstellers mit separaten Toner-, Bildtrommel- und FuserEinheiten als Verbrauchsmaterial: Der C530dn druckt Text deutlich fetter als die Mitbewerber, und Fotos spuckt der Drucker mit geradezu Oki C530dn extrem knalligen Farben aus. Ob das gefällt, ist Vielleicht liegt es an der anderen Drucktechno- Geschmackssache – auf jeden Fall ist hier ein logie – Oki arbeitet ja bekanntermassen nicht deutlicher Unterschied zu den vier anderen mit Laser-, sondern mit LED-Technik und ar- Druckern festzustellen. Einen Unterschied zu den anderen Testkandidaten gibt es aber leider auch in akustischer Hinsicht. Der Oki-Drucker fällt beim Drucken selbst sowie im Oki TriumPh-AdLer Bereitschaftsmodus durch ein C530dn CLP 4630 unangenehmes, relativ lautes Summgeräusch auf. Das kommt 600x600/1200x600 600x600/9600x600 der Positionierung des Herstel256/768 256/1280 lers nicht gerade entgegen: Der 532 MHz 600 MHz mit 759 Franken ziemlich preis45’000 13’500 (empfohlen) günstige C530dn wird von Oki 5000 12’000 als Arbeitsplatzdrucker angebo5000 10’000 ★★★★★★ ten – aber direkt neben dem TesTsieger Schreibtisch möchte man das 250+100/880 500+150/2150 Betriebsgeräusch eigentlich lieber nicht vernehmen. Erst im USB 2.0 Hi-Speed, USB 2.0 Hi-Speed, Ethernet (10/100 MB) Ethernet (10/100 MB) Stromsparmodus, der nach einigen Minuten Inaktivität eintritt, 242x410x504 480x345x518 ist der Drucker praktisch ge22 29,5 räuschlos. Immerhin: Über einen 540/80/14 516/74/8 separaten Power-Save-Button 54/37 55/36 lässt sich der Drucker per Knopf3 Jahre vor Ort Next-Day 1 Jahr druck explizit in den StromsparLED-Drucker USB-Anschluss für USB-Flashmodus versetzen, auch wenn es Speicher, Steckplatz für von der Automatik her noch Compact-Flash-Karten nicht so weit wäre. Mit ordentlicher Erstdruckzeit und einer beachtlichen Druckge26/30 30 schwindigkeit von 27 Seiten pro 8 10 Minute bietet der Oki-Drucker 7,5 8,5 nicht nur im Verhältnis zum Preis eine standesgemässe Leis27 32 tung. Punkto Druckqualität fal11,5 11,5 len, wie bereits erwähnt, die 11 10 stark gesättigten Farben auf. 15 16,5 Schwächen zeigt der Oki, ähnlich wie der Canon-Drucker, bei www.oki.ch www.triumph-adler.ch der Darstellung von per FarbmiFr. 759.– Fr. 1320.– Fr. 119.– Fr. 239.–

Fr. 145.– Fr. 189.–

★★★★★★ ★★★★★★

★★★★★★ ★★★★★★

★★★★★★

★★★★★★

405

475

★★★★★★

★★★★★★ Quelle: Swiss IT Magazine

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bezüglich Preis-Leistung kann dem Fs-C5100dn von kyocera mita niemand das Wasser reichen. sein manko: die druckgeschwindigkeit.

schung erzeugten Grautönen – der Braunstich fällt hier allerdings wesentlich weniger störend aus. Ansonsten ist die Druckqualität sehr ansprechend, mit Ausnahme des MoiréMusters beim Siemensstern und den feinen weissen Linien.

Triumph-Adler CLP 4630

Dieser Drucker entspricht dem Kyocera-MitaModell FS-C5350DN und ist somit in einer stärkeren Klasse angesiedelt als der von Kyocera Mita selbst gelieferte FS-C5100DN. Dies zeigt sich auf Anhieb nicht nur beim Preis – der CLP 4630 ist mit 1320 Franken das teuerste Gerät im Testfeld, sondern auch bei der Druckgeschwindigkeit: Mit einem Intervall von 10 Sekunden für den schwarzweissen und 11 Sekunden für den farbigen Erstdruck und einer Druckgeschwindigkeit von 32 Blatt pro Minute hat sich der Triumph-Adler-Drucker als schnellstes der getesteten Geräte erwiesen – wenn man den Canon als Rolls-Royce sieht, steht der Triumph-Adler als Ferrari des Testfelds da. Auch die Tonerkapazität ist höher als beim «kleineren» Kyocera-Mita-Drucker. Den Spitzenplatz belegt dieser Printer auch bei der Papierzufuhr: Die integrierte 500Blatt-Kassette und der 150-Blatt-Multifunktionseinzug lassen sich mit bis zu drei optionalen Zusatzkassetten ergänzen – macht nach Adam Riese eine Gesamtkapazität von maximal 2150 Blatt. der einzige nicht-Laser unter den fünf druckern, Okis C530dn, sorgt für fette Texte und knallige Farben. Leider aber auch für viel Lärm.

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kleiner Bruder aus dem Mutterhaus. Merkwürdigerweise stellt der CLP 4630 farbige Fotos dagegen nicht so blass dar wie der FS-5100DN – vielleicht ist in diesem Modell nicht nur ein schnellerer Prozessor verbaut, sondern auch eine andere FirmwareVersion enthalten. Beim Testexemplar war zudem die Ausrichtung der vier Grundfarben nicht ganz perfekt, zu sehen an einem Schachbrettmuster aus kleinen Quadraten in Schwarz, Cyan, Magenta, Gelb, Rot, Grün und Violett – und dies, obwohl das Gerät wiederholt eine Kalibrierung durchführte. Dieses Misalignment war beim Kyocera-Mita-Drucker zwar ebenfalls zu bemerken, aber deutlich weniger ausgeprägt. Abgesehen von dieser kleinen Schwäche glänzt der CLP 4630 mit guter Druckqualität. In der Gesamtwertung erreicht der Drucker von Triumph Adler den ersten Platz und ist somit unser Testsieger.

Unser Testsieger: Der grosse Bruder des Kyocera-Printers, der CLP 4630 von TriumphAdler, ist superschnell und äusserst ausbaufähig – das hat aber auch seinen Preis.

Ansonsten sind die Merkmale identisch mit dem FS-C5100DN von Kyocera Mita. Mit an Bord sind zum Beispiel der USB-Host-Port für den PDF-Direktdruck und der Einschub für den optionalen Compact-Flash-Slot. Auch beim Material beherrscht der CLP 4630 die gleichen bis zu 220 Gramm pro Quadratmeter wie sein

Fazit

Fünf netzwerkfähige Farblaser beziehungsweise LED-Printer traten zu unserem grossen

Vergleichstest an. Die einzelnen Ergebnisse zeigen auf: Jedes der fünf Geräte hat seine Stärken. Canons i-Sensys LBP7750Cdn gewinnt in der Kategorie Bedienung, der HP Color Laserjet CP2025dn überzeugt bezüglich Druckqualität, der Kyocera Mita FS-C5100dn bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, Oki hat mit dem C530dn das kompakteste sowie ein sehr schnelles Gerät und Triumph-Adler liefert mit dem CLP 4630 die beste Ausstattung und Druckgeschwindigkeit. Weiter zeigt der Vergleichstest, dass es im wichtigsten Bereich, der Druckqualität, nur kleine Unterschiede gibt und kein Gerät deutlich abfällt. Wer also ein begrenztes Budget hat, nicht die volle Druckpower benötigt oder eine bestimmte Marke bevorzugt, kann sich ohne weiteres auch für ein anderes Gerät als unseren Testsieger entscheiden. Den einen oder anderen kleineren Abstrich nimmt man dabei natürlich in Kauf. Wer die volle Leistung und ein Gerät will, mit dem man auch für steigende Bedürfnisse bestens gewappnet ist, für den führt kein Weg an unserem Testsieger, dem Triumph-Adler CLP 4630, vorbei. Bleibt anzumerken, dass die Hersteller auf unsere Anfrage Geräte leicht unterschiedlicher Leistungsklassen geliefert haben.

TeST TICKeR Das Magazin «LinuxUser» hat in seiner AugustAusgabe verschiedene USB-3.0-Peripherie-Geräte getestet. Zum Test traten an: Eine Expresscard für Notebooks sowie eine externe Harddisk von Buffalo, eine PCI-Express-Karte für PCs sowie eine externe Harddisk von Freecom und ein ZweiPlatten-RAID sowie ein Festplattendock von Raidsonic. Das allgemeine Fazit: Egal, ob Laptop oder Desktop, der Einstieg in das schnelle USB 3.0 ist mit vielerlei Zubehör schon für recht wenig Geld möglich. Allerdings bleiben die bisherigen, finalen USB-3.0-Geräte laut den Testern noch weit hinter der beworbenen Geschwindigkeit von bis zu 400 MByte/s zurück. Als Ursache dafür hat «LinuxUser» den in den Express-Cards verbauten USB-3.0-Chip von NEC ausgemacht: «Erfahrungsgemäss bleibt die erste Chip-Generation für eine neue Technik stets weit vom Optimum entfernt.». Trotzdem: Der Vorsprung von eSATA als flottestes Interface bröckelt. Die Redaktion von «iX» hat in einem grossen Vergleichstest nicht weniger als sieben Smartphone-

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Betriebssysteme auf 13 Geräten hinsichtlich ihrer Business-Tauglichkeit unter die Lupe genommen. Laut dem Magazin kann man die allgemeinen Einschätzungen, dass Blackberrys etwas für Manager sind, iPhones für den Privatanwender, bei Windows Mobile das Ende nah scheint, Symbian auf dem absteigenden Ast und Android der neue Trend ist, so nicht stehen lassen. Sie sind so zu simpel. Das Fazit der Tester fällt, insbesondere für Android und Google, ernüchternd aus: So viel öffentliche Aufmerksamkeit Android in letzter Zeit auch erfahren habe, reif für den professionellen Einsatz sei das Betriebssystem noch nicht, weder im Exchange-Umfeld noch in dem der offenen Systeme. «Da bleibt derzeit nur, auf die Dynamik der Szene zu setzen», so der Tester Volker Weber. Apples iOS 4 habe sich derweil in Richtung Enterprise-ready gemausert. Überzeugen konnte «iX» auch Palms beziehungsweise jetzt HPs WebOS, das angesichts seiner Jugend bereits erstaunlich einsatzfähig sei. Als weiterhin sichere Bank bezeichnet werden derweil Blackberry und Symbian, während Windows Mobile

6.5 funktional überzeugen konnte, jedoch in den nächsten Monaten abgelöst wird. «c’t» hat in den Sommerferien drei mobile und vier stationäre UMTS-Router miteinander verglichen. Sie kommen entweder dort zum Einsatz, wo die Kabel- und DSL-Netze nicht hinkommen, oder dienen als Internetzugang für unterwegs. Die drei mobilen UMTS-Router hinterliessen laut «c’t» einen teils pfiffigen Eindruck. Laut den Testern sind die Laufzeiten jedoch noch verbesserungswürdig. Schuld daran sind zum Teil der USB-Chipsatz und das darüber angekoppelte UMTS-Modem. Als Testsieger geht in dieser Kategorie der E5 von Huawei hervor, vor dem D-Link DIR-457 und dem Edimax 3G6210n. Bei den stationären UMTS-Routern gefielen die grösseren Modelle von Option (GlobeSurfer III) und Netgear (MBR624GU) am besten – «auch wegen manch angenehm durchdachten Konzepts und interessanter Ausstattung», so das Magazin. Hinter diesen beiden Geräten klassierten sich das zweite Modell von Option (GlobeSurfer X.1) und der Huawei E970.

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Livescribe Smartpen

Smarter Stift für Schrift und Ton Auf Basis der Anoto-Technologie zeichnet der Livescribe Smartpen synchron Handschrift und Audio auf – so entsteht ein vollständiges Protokoll von Referaten und Gesprächen. Vo n U r s B i n d e r

D

er Smartpen von Livescribe basiert auf aufnahme in allen Details unmittelbar und der Digital-Pen-Technologie von Anoto: sehr rasch zugänglich – viel besser als mit Im Schreibgerät, das in Form eines einem herkömmlichen Diktiergerät mit PC-Anleicht übergrossen Kugelschreibers schluss oder etwa gar einem Tape-Recorder. daherkommt, ist neben einer gewöhnlichen Und es funktioniert wirklich. Der Autor hat es Mine eine Infrarotkamera untergebracht, die anhand verschiedener Interviews und Referate sämtliche Schreibbewegungen aufzeichnet. an einer Konferenz ausgiebig und mit sehr Die Daten werden im internen Speicher gesi- befriedigendem Resultat ausprobiert. chert und bei Bedarf via USB an eine passende Die Software kann sogar noch mehr: AnPC-Software übertragen, wo sie als digital- hand der in den Mikropunkten codierten Inforhandschriftliche Notizen angezeigt und allen- mationen «weiss» Livescribe Desktop, auf welfalls in maschinenlesbaren Text übersetzt cher Seite in welchem Notizbuch man sich werden können. Damit dies funktioniert, gerade befindet. Livescribe Desktop präsentiert muss das Papier mit klitzedie Gesamtheit der aufgekleinen, für das unbewaffnommenen Sessions in Form nete Auge nicht sichtbaren einer Bibliothek, die nach Mikropunkten bedruckt sein, Notizbüchern geordnet ist. die neben PositionierungsDie Zuordnung zu einem behilfen auch codierte Inforstimmten Notizbuch funktiomationen zum Beispiel zur niert allerdings nur mit den Seitenzahl bieten. nicht ganz billigen (Preis: ab Die Anoto-Technologie kam Fr. 7.50 für ein spiralgebunbereits in anderen Produkten denes Heft mit 80 Blatt), zum Einsatz. Livescribe geht vom Hersteller erhältlichen aber einen Schritt weiter: Der Blöcken, Journalen und NoSmartpen zeichnet nicht nur tizbüchern und nicht mit die Schreibbewegungen auf, selbstgedrucktem Mikrosondern erstellt parallel dazu punkt-Papier. eine Audioaufnahme. So lasNeben der Handschriftsen sich Referate, Verkaufsund Audioaufzeichnung begespräche oder Interviews herrscht der Smartpen zusammen mit den handzudem weitere Anwenschriftlichen Notizen als Sesdungen, die auf der Livesion aufzeichnen. Auf dem scribe-Website zum DownComputer – die Livescribeload bereitstehen. Es gibt Desktop-Software gibt es für zum Beispiel ein Wörterbuch Windows und Mac OS X – er– man schreibt ein Wort mit scheinen die Notizen im Oridem Pen auf Englisch, tippt ginalbild. es an, und über den im Stift Klickt man bestimmtes integrierten Lautsprecher erWort an, wird synchron die klingt die spanische Entsprepassende Stelle der Audiochung, die auch auf dem Zwei Modelle erhältlich: Echo aufnahme abgespielt. Auf OLED-Display angezeigt (links) und Pulse (rechts). diese Weise wird die Sprachwird.

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Neu bietet der Hersteller zwei Modelle an: Neben dem Pulse Smartpen mit Titan-Gehäuse, 2 oder 4 GB Kapazität und PC-Verbindung via Cradle ist seit Ende August der Echo Smartpen mit 8 GB erhältlich. Er ist mit einem griffigeren Kunststoffgehäuse ausgestattet und rollt im Gegensatz zum Pulse nicht mehr wild auf dem Schreibtisch herum, wenn man ihn nicht irgendwie fixiert. Dafür wird der Echo ohne Cradle geliefert: Die PC-Verbindung erfolgt über ein simples Kabel mit Micro-USBAnschluss. Und das Headset, beim Pulse im Lieferumfang, kostet beim Echo extra. Auch die Software wird ständig verbessert. Die neueste Version bietet Features wie die Launch Line zum schnellen Direktaufruf von Apps, Passwortschutz für Audioaufnahmen, verbesserte Organisation der Notizen, Import/ Export im neuen Pencast-Format, für das auch ein Softwareplayer für diverse Betriebssysteme zur Verfügung steht, sowie Audio-Export. Für die Zukunft sind weitere Neuerungen wie PDFExport inklusive Audio und «Paper Tablet» geplant – Pen und Papier sollen damit zum veritablen Grafiktablett werden.

LivEscribE sMartPEn Fazit Wer öfter Referate oder Vorlesungen besucht, Verkaufsgespräche und andere Verhandlungen führt und davon nicht nur ein paar hingekritzelte Notizen, sondern ein einfach zugängliches Audioprotokoll wünscht, ist mit dem Smartpen bestens bedient. Die Technologie funktioniert zuverlässig, die Anwendung macht Spass. Positiv + zeichnet Notizen und Audio synchron auf + einfache Handhabung negativ – Stift etwas unförmig – Mikropunkt-Notizbücher relativ teuer Hersteller/anbieter Livescribe, www.livescribe.com In der Schweiz bei Intellishop (www.intellishopcom), bei Office World und Data Quest Preise ab Fr. 200.– (Pulse, 2 GB) bis 280.– (Echo, 8 GB)

Wertung Funktionalität Bedienung Preis/Leistung Gesamt

★★★★★★ ★★★★★★ ★★★★★★ ★★★★★★

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Auch 2010 suchen Swiss IT Magazine und Swiss IT Reseller wieder die besten Hersteller im IT- und CE-Bereich. Nach dem grossen Erfolg des «Hersteller Award» in den vergangenen Jahren müssen sich die Anbieter neu einem Benchmark-Test durch die Anwender und den Channel unterwerfen. Mit Ihrer Stimme können Sie Hersteller für gute Leistungen auszeichnen, gleichzeitig aber auch Mängel ans Tageslicht bringen. Seien Sie hart, aber immer fair. Küren Sie die Sieger, und spornen Sie die Verlierer an, sich für Sie zu verbessern.

Die Anwender bewerten Hersteller! Teilnahme-Formular auf www.swissitmagazine.ch/herstelleraward

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schluss: Teilnahme 2010 3. Oktober


Hersteller Award 2010

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Neue Produkte

Neue Produkte

Server

IBM zEnterprise 196, Oracle Sun Fire, Axxiv Cun Verva TC02

Server in allen Grössen

N

ach mehr als vier Jahren Entwicklung hat IBM seine jüngste Mainframe-Generation mit neuer Systemarchitektur lanciert, die eine Verbindung zwischen Mainframe- und Standard-Server-Umgebungen schaffen soll. Der zEnterprise 196 beinhaltet 96 Mikroprozessoren, die mit einer Geschwindigkeit von 5,2 GHz getaktet sind und mehr als 50 Milliarden Anweisungen pro Sekunde ausführen können. Zudem bietet der zEnterprise 196 bis zu 60 Prozent mehr Kapazität als der Vorgänger System z10 und dies bei gleichem Energieverbrauch. Des weiteren kann der neue Mainframe bis zu 80 Spezialprozessoren beinhalten. Dank der neuen Systemarchitektur – die den zEnterprise-Grossrechner mit der zEnterprise Bladecenter Extension und dem zEnterprise Unified Resource Manager kombiniert – können Workloads auf dem Mainframe sowie auf Power7- und x86-Systemen Ressourcen teilen und als gemeinsames virtualisiertes System verwaltet werden. Die zEnterprise Bladecenter Extension ermöglicht es Anwendungen, die auf Power7- oder System-xBladecenter-Systemen laufen, in den zEnterpriseMainframe-Server zu integrieren und sie über den Grossrechner zu managen. Derweil integriert die Firmware zEnterprise Unified Resource Manager Ressourcen verschiedener Plattformen als ein einziges virtualisiertes System und bietet so einen einheitlichen Managementansatz für zEnterprise. Laut IBM können über 100’000 virtualisierte Server als gemeinsames System verwaltet werden.

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Sun Fire von Oracle und Server für KMU

Oracle hat derweil neue Sun Fire x86-Cluster-Server veröffentlicht. Die neuen Systeme sollen hochkonvergent sein und laut Oracle von der Anwendung bis zur Festplatte als ein einziges System erkannt und verwaltet werden können. Zur neuen Sun Fire x86Cluster-Serverreihe gehören unter anderem die Rackmount Server Sun Fire X2270 M2, X4170 M2, X4270 M2, X4470 und X4800, die alle mit Intel-XeonProzessoren ausgestattet sind. Ebenfalls Bestandteil sind der Blade-Server X6270 M2 mit zwei Xeon-Prozessoren sowie ein Cluster Fabric mit 10 Gigabit Ethernet und Geschäftsanwendungen. Die Server, die mit Oracle Solaris, Oracle Enterprise Linux und Oracle VM ausgeliefert werden, richten sich an Unternehmen, die gemischte Architekturen aus Oracle- und Nicht-Oracle-Produkten sowie sehr heterogene Anwendungen haben. Aber auch für die kleinen Unternehmen gibt es etwas Neues im Server-Bereich. Axxiv hat den TowerServer Cun Verva TC02 lanciert, der mit einem IntelXeon- oder Core-i3-Prozessor angetrieben wird und über einen ECC-Arbeitsspeicher verfügt. Der EntryServer hat zudem drei Lüfter sowie einen Intel-RAIDController onboard. Ausserdem verbaut Axxiv 24x7Festplatten mit wahlweise SATA-II- oder SAS-I-Technologie. Der Cun Verva TC02 ist ab 1370 Franken erhältlich. Info: IBM, www.ibm.ch; Oracle, www.oracle.ch; Axxiv, www.axxiv.ch;

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Neue Produkte

Business-Software

Microsoft Office 2011 für Mac

Büro-Suite für Mac

E

nde Oktobter bringt Microsoft Office 2011 für Mac auf den Markt. Die Bürosoftware­Suite wird in den zwei Versionen Office für Mac Home & Student 2011 und Office für Mac Home & Business 2011 zur Verfügung stehen. Die Student­Variante richtet sich an Privatanwender und bietet nebst Word auch Excel, Powerpoint und den Messenger. Zudem stehen zwei Versionen bereit, eine mit einer und eine mit drei Lizenzen. Die Einzelfassung kostet 169 Fran­ ken, die Edition mit drei Lizenzen schlägt mit 219 Franken zu Buche. Wer nach dem Kauf der Student­ Version nicht auf Outlook verzich­ ten möchte, kann online ein Up­

grade auf die Business­Edition durchführen. Microsoft Office 2011 für Mac Home & Business ist für Ge­ schäftskunden gedacht und mit Word, Powerpoint, Excel und dem Messenger sowie Outlook ausge­ stattet. Die Business­Version der Büro­Software kostet mit einer Lizenz 349 Franken, für drei Li­ zenzen müssen die Unternehmen 549 Franken berappen. Anwen­ dern, die zwischen dem 1. August und dem 30. November die Ver­ sion Office 2008 für Mac erwer­ ben, bieten die Redmonder übri­ gens ein kostenloses Upgrade auf Office 2011 für Mac. Info: Microsoft, www.microsoft.ch

Adobe Photoshop Lightroom 3

Bilder verwalten

D

ie Version 3 von Photoshop Lightroom hat Adobe laut ei­ genen Angaben von Grund auf neu erstellt. Im Zentrum standen dabei die Verbesserung der Reak­ tionsgeschwindigkeit und der Leis­ tungsfähigkeit der Workflow­An­ wendung für digitale Fotografie. Die aktualisierte Raw­Engine von Lightroom 3 enthält neue Werk­ zeuge für die Rauschreduzierung und Schärfen. Zudem ist die Lö­ sung 64­bit­fähig und umfasst neue Funktionen für die Optimie­ rung bestehender Workflows.

Auch die Präsentationsmöglich­ keiten hat Adobe überarbeitet. Zudem bietet die Anwendung Un­ terstützung für Videos aus DSLRs und integriertes Tethered Shoo­ ting für gewisse Kameramodelle von Canon und Nikon. Darüber hinaus wurde das Import­System intuitiver gestaltet. Lightroom 3 für Windows und Mac ist für 429 Franken zu haben. Wer eine Vor­ gängerversion der Software be­ sitzt, kann für 139 Franken ein Upgrade erwerben. Info: Adobe, www.adobe.ch

Elooffice 9.0

Neues DMS

D

ie Version 9.0 der Einstiegs­ Software Elooffice für Doku­ menten­Management und Archi­ vierung von Elo Digital Office wartet mit einem komplett überarbeiteten User­Interface auf. Die weiteren Neuerungen sollen Routinetätig­ keiten vereinfachen und beschleu­ nigen. Der Programmaufbau der Lösung basiert auf den Ordnungs­ prinzipien Archiv, Aktenschrank, Ordner und Register. Durch die

VMware Workstation

Virtueller Desktop

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oppelte 3D­Grafikleistung, breite Unterstützung für ska­ lierbare virtuelle Maschinen und Windows­7­Integration verspricht VMware mit der neuesten Version seiner Workstation. Insgesamt soll Workstation 7.1 , die das zeitglei­

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Import­/Export­Funktion besteht zudem die Möglichkeit, Dokumente zwischen Rechnern auszutauschen. Die Software ist für 599 Franken erhältlich. Info: Elo Digital Office, www.elo­digital.de

che Arbeiten mit mehreren Be­ triebssystemen auf einem einzigen Rechner erlaubt, mit über zehn neuen Features aufwarten. Die Software kostet 189 Dollar. An­ wender der Vorgängerversion 7 können kostenlos auf die neue Edition upgraden. User, die noch Workstation 5 oder 6 im Einsatz haben, erhalten das Upgrade für 99 Dollar. Info: VMware, www.vmware.com/ch

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Neue Produkte

PC & Peripherie

Epson Stylus und Aculaser; HP Deskjet und Photosmart

Multifunktionsgeräte für jedermann

E

pson präsentiert gleich fünf neue Multifunktionsgeräte. Mit dem Stylus Office BX625FWP hat der Hersteller laut eigenen Aussagen das schnellste Inkjet-Multifunktionsgerät lanciert, speziell für KMU. Das Gerät kann faxen, beidseitig kopieren, scannen und verfügt über eine Netzwerk- und Wi-Fi-Schnittstelle. Kostenpunkt: 355 Franken. Das Einsteigermodell BX525WD kostet 229 Franken und ist mit beinahe identischen Funktionen ausgestattet, einzig auf das Fax-Feature, den automa-

tischen Dokumenteneinzug und eine vorderseitige Papierkassette muss man verzichten. Mit dem Aculaser CX28DN ab 1619 Franken richtet sich Epson derweil an mittlere und grosse Unternehmen. Der Multifunktionsfarblaser eignet sich für ein monatliches Aufkommen von bis zu 60’000 Seiten und verfügt über eine Duplex- sowie diverse Scan-Funktionen wie «Scannen in eine E-Mail». Für den kabellosen Einsatz zu Hause sind indes die Multifunktionsgeräte Stylus SX525WD (Fr. 229.—)

und der Stylus SX620FW (Fr. 309.–) gedacht. Auch in die Sparte MFP gehört der neue Deskjet 2050 Allin-One von HP, der als erstes Gerät mit den neuen HP-301-Druckpatronen arbeitet. Mit diesen lassen sich laut Hersteller Kosten sparen und die Umwelt entlasten. Als Highlights des Druckers bezeichnet HP den niedrigen Energieverbrauch, ein neu entwickelter Druckkopf und ein neues Papierfach. Der Deskjet 2050 ist für 89 Franken erhältlich. Interessanter dürfte allerdings der Photosmart

e-All-in-One, ebenfalls aus dem Hause HP, sein. Das Multifunktionsgerät verfügt als erstes seiner Gattung über Apps zum direkten Drucken von Webinhalten aus dem Internet. Ebenfalls neu bei e-All-in-One ist E-Print, das auch von unterwegs den Zugriff auf den Drucker erlaubt. Ausserdem verfügt das Gerät über Speicherkartenplätze und kann Dokumente direkt ausdrucken. Kostenpunkt: 179 Franken. Info: Epson, www.epson.de; HP, www.hp.com/ch

MultIfunktIonsgeräte von epson und Hp Hersteller

epson

epson

epson

epson

epson

Modell

Stylus Office BX525WD Tinte

Stylus Office BX625FWD Tinte

Stylus SX620FW Tinte

Stylus SX525WD Tinte

A4

A4

A4

15/7,1 k.A. 5760x1440

15/7,2 k.A. 5760x1440

150/150

250/250

technologie Multifunktional papierformat farbe seiten/Min. (sw/farbe) 1. seite nach... auflösung (in dpi)

papierkassette (standard/Max.) speicher (standard/ Max.) duplex dokumenteneinzug netzwerkfähig preis (in franken) url = ja,

Hewlettpackard Photosmart e-All-in-One Tinte

A4

A4

A4

A4

38/38 k.A. 5760x1440

36/36 k.A. 5760x1440

24/24 < 18 Sekunden 600x600

250/250

150/150

350/850

5,5/4 k.A. 600 (schwarzweiss)/4800x 1200 (Farbe) 60/60

29/23 k.A. 600 (schwarzweiss)/4800x 1200 (Farbe) 80/80

256 MB/768 MB

(inkl. WLAN) 229.– www.epson.de

(inkl. WLAN) 355.– www.epson.de

(inkl. WLAN) 309.– www.epson.de

(inkl. WLAN) 229.– www.epson.de

Triumph-Adler erweitert seine Produktpalette mit den beiden Schwarzweiss-Laserdruckern LP 4135 und LP 4335. Die beiden Drucker seien sowohl am Einzelarbeitsplatz als auch

64 MB/64 MB

k.A.

k.A.

1619.– www.epson.de

89.– www.hp.com/ch

= nein; k.A. = keine Angaben

Schwarzweiss-Laserdrucker

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Aculaser CX28DN Laser

Hewlettpackard Deskjet 2050 All-in-One Tinte

manuell k.A. (nur WLAN) 179.– www.hp.com/ch

Quelle: Swiss IT Magazine

im Team einsetzbar und erreichen eine Druckgeschwindigkeit von 35 A4-Seiten pro Minute. Ausserdem verfügen die Geräte über eine Duplexeinheit. Die Auflösung beträgt bis zu 1200x1200 dpi. Der mit einer Netzwerkkarte ausgerüstete LP 4335 kostet 550 Franken, der LP 4135 ist für 420 Franken erhältlich. Info: Triumph-Adler, www. triumph-adler.ch

Leise Arbeitsplatzdrucker

Kyocera bezeichnet seine drei neuen Arbeitsplatzdrucker Ecolaser FS-1120D, FS-1320D und FS-1370DN als sparsam, zuverlässig und leise. Sie drucken bis zu 35 Seiten pro Minute und verfügen serienmässig

über eine Duplexfunktion. Als Einstiegsmodell ist der FS-1120D für 290 Franken gedacht. Der FS-1320D (Fr. 395.–) und der FS-1370DN (Fr. 525.–), der netzwerkfähig ist, richten sich an grössere Unternehmen. Info: Kyocera Mita, www.kyoceramita.ch

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Neue Produkte

PC & Peripherie

Apple iMac

Multi-Touch für iMac

A

pple hat dem iMac ein Update spendiert. Die überarbeitete Modellreihe des All-in-One-Desktoprechners ist neu mit den IntelProzessoren Core i3, i5 und i7 verfügbar. Ausserdem hat Apple an der Grafik geschraubt. Neue diskrete ATI-Radeon-HD-Prozessoren sollen eine schnelle und ruckelfreie Grafikbeschleunigung für 3D-Spiele und beim Einsatz kreativer Software ermöglichen. Standardmässig ist beim iMac eine Magic Maus dabei. Ab sofort steht den Usern für 79 Franken auch das neue Magic Trackpad aus Glas und Aluminium zur Verfügung, das laut Apple die «intuitive Multi-Touch-Gestensteuerung der Mac Notebooks auf den Desktop» bringt. Der neue 21,5-Zoll-iMac ist mit einem Intel-Core-i3-Prozessor mit 3,06 GHz, 4 GB RAM und einer

500-GB-Festplatte ausgerüstet. Kostenpunkt: 1449 Franken. Das zweite Modell verfügt ebenfalls über einen 21,5-Zoll-Display und einen Core-i3-Prozessor von Intel. Er ist bei dieser Version aber mit 3,2 GHz getaktet. Die Festplatte fasst derweil 1 Terabyte und der Arbeitsspeicher beträgt 4 GB. Diese iMac-Fassung schlägt mit 1799 Franken zu Buche. Der 27-Zoll-iMac ist entweder mit dem Dual-Core-Prozessor Core i3 mit 3,2 GHz (Fr. 2099.—) oder einer Quad-Core-CPU Core i5 mit 2,8 GHz (Fr. 2399.—) erhältlich. Beide Modelle bieten 4 GB RAM und einen 1-TB-Speicher. Bei der Core-i5-Version stehen optional auch ein Core-i7-Prozessor, eine 2-TB-Festplatte, ein 256-GB-SSDLaufwerk und bis zu 16 GB RAM zur Verfügung. Info: Apple, www.apple.ch

Axxiv Ferm 17F03 und Panasonic CF-F9

LG M80-Monitore

Laptop-News

Schlanke LCD

M

it dem Ferm 17F03 bietet Axxiv das erste Notebook mit der Grafikkarte Geforce GTX 480M von Nvidia. Die directX11-fähige Grafik ermöglicht laut Hersteller eine realistische Darstellung aufwendiger 3D-Effekte. Das Notebook ist mit einem 17,3-LED-Display, einem Core-i7-Prozessor von Intel und 8 GB Memory ausgerüstet. Als Speichereinheiten sind eine 500-GB-SATA-Festplatte und eine Solid-State-Disk mit 64 GB verbaut. Das Ferm 17F03 kostet 4499 Franken. Ein widerstandsfähiges Business-Notebook präsentiert derweil Panasonic mit dem Toughbook CF-F9, das das Modell CFF8 ablöst und Panasonic zufolge einen Bildschirm mit höherer Auflösung, mehr Rechenleistung sowie eine bessere mobile Anbindung ans Internet bietet. Das 14,1-Zoll-Gerät mit einer Display-

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Auflösung von 1440x900 Pixel ist 1,6 Kilogramm schwer, mit einem Core-i5-Prozessor von Intel ausgestattet und bietet dank der eingebauten Antennen Funkempfang via Bluetooth und WLAN sowie optional über WWAN und WIMAX. Das Business Ruggedised Toughbook ist ab 3499 Franken zu haben. Info: Axxiv, www.axxiv.ch; Panasonic, www.panasonic.ch

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ebst hochauflösender Bildqualität soll auch die integrierte TV-Funktion bei den beiden neuen LCD-Monitoren von LG für Begeisterung sorgen. Der M2380D mit einer Diagonale von 23 Zoll sowie sein kleiner Bruder M2280D mit 22 Zoll verfügen über einen integrierten HDTV-Hybrid-Tuner für SDVB-C HD-, DVB-T-, Kabel und PAL/SEcam-Empfang. LED-Techno-

logie und ein Kontrastverhältnis von 5’000’000:1 verleihen den Monitoren laut Hersteller «satte Schwarztöne und faszinierende Bildqualität». Bei der Produktion der 16,5 Millimeter dicken Bildschirme hat LG zudem vollständig auf Halogen und Quecksilber verzichtet. Der MD2380D ist in Schwarz für 499 Franken erhältlich, der kleinere MD2280D schlägt mit 399 Franken zu Buche. Info: LG Electronics, www.lge.com/ch_de

LaCie Xtremkey

Extremer USB-Flash-Stick

L

aCie erweitert das Portfolio an USB-Flash-Speichern mit dem Xtremkey. Der USB-Key soll eine Kapazität von bis zu 64 GB bieten, verfügt laut LaCie über ein unverwüstliches, zwei Millimeter starkes Metallrohrgehäuse, soll bis in 100

Meter Tiefe wasserdicht sein und einen Fall von fünf Metern Höhe unbeschadet überstehen. Auch extreme Hitze und eisige Kälte können ihm nichts anhaben. Kostenpunkt: ab 69.90 Franken. Info: LaCie, www.lacie.com

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Neue Produkte

Sicherheit Check-Point-UTMs

GigabitFirewalls

C

Netgear Quad WAN Gigabit SSL VPN Firewall SRX5308

Prosafe-Flaggschiff

A

ls neues Flaggschiff der Prosafe-Firewall-Produktfamilie präsentiert Netgear die Quad WAN Gigabit SSL VPN Firewall SRX5308. Das Gerät bietet einen Datentransfer von 1 Gbit pro Sekunde sowie eine Hardware-beschleunigte Architektur für vier GigabitWAN-Anschlüsse. Zudem wird den Anwender der VPN-Datenzugriff über IPSec und per SSL geboten. Schutz verspricht die Firewall unter anderem vor DoS-Attacken, Stateful Packet Inspection, URL Filtering, Syslog-Unterstützung, E-Mail-Reporting, Logging sowie die Benachrichtigung in Echtzeit. Ausser-

dem werden dem Administrator Tools für das Bandbreiten-Management in die Hand gelegt. Dank der Unterstützung von 254 VLANs kann der Datenzugriff von Gästen separiert werden, und im VPN-Bereich werden bis zu 125 IPSec und 50 SSL-Tunnels unterstützt. Schliesslich werden auch eine einfache Webbasierte Administration und eine rasche Implementierung versprochen. Verkauft wird die Lösung für 930 Franken. Info: Netgear, www.netgear.ch

heck Point Software hat sein Appliance-Angebot um zwei Geräte erweitert. Die UTM-1 Edge N und die Safe Office N sollen Firewall-Performance im GigabitBereich zu einem Preis bereits ab 750 Dollar liefern. Nebst FirewallFunktionen bieten sie auch Intrusion Prevention, Antivirus und Antispam, Webfiltering sowie Remote-Access-Möglichkeiten. Als Appliance für KMU soll auch die Inbetriebnahme und Verwaltung besonders einfach sein. Die UTM-1 Edge kann dabei zentral verwaltet werden und eignet sich somit auch für entfernte Standorte. Safe @ Office hingegen kann auch von einem Managed-Security-ServiceProvider verwaltet werden und ist damit für Unternehmen mit minimalem IT-Staff prädestiniert. Info: Check Point Software, www.checkpoint.ch

Audioconferencing

Telefon-Konferenz

„So etwas haben Sie noch nie gehört!“

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NEW

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Schutz für Android-Geräte

F-Secure hat seine mobile Sicherheitslösung Mobile Security 6 nun auch in einer Version für Android-basierte Geräte auf den Markt gebracht. Die Software soll vor bösartigen Apps sowie Websites schützen. Dank Anti-Theft kann der Besitzer eines abhanden gekommenen Geräts dieses zudem lokalisieren und bei Bedarf alle darauf befindlichen Daten löschen. Zudem wird vor Malware aller Art geschützt, dank integrierter Firwall sowie Antivirus- und Antispyware-Funktionalität.

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Updates erfolgen automatisch. Die Software, die auch Symbian und Windows Mobile unterstützt, kann zudem sieben Tage kostenlos getestet werden. Verkauft wird sie für 60 Franken. Info: F-Secure, www.f-secure.ch

Sicherheit für iPad und Co.

Sonicwall verspricht, mit den Next-Generation-Firewalls der Serien TZ und NSA die Möglichkeit zu bieten, mobile Endgeräte wie das iPad oder iPhones sicher in der Unternehmensumgebung

einzusetzen. Die Firewalls bieten VPNFunktionalität, über die Anwender der Apple-Geräte sicher auf das Firmennetzwerk zugreifen können. Sämtliche Komponenten, um via den Apple-Geräten eine VPN-Verbindung herstellen zu können, seien in den Sonicwall-Appliances bereits vorhanden. Unterstützt werden die Protokolle PPTP, L2TP und IPSec. In Verbindung mit Sonicwalls Aventail-SSL-VPN-Reihe ist zudem mit den Geräten auch die sichere Synchronisation über Active Sync möglich. Preise für die verschiedenen Firewalls auf Anfrage. Info: Sonicwall, www.sonicwall.ch

Stick mit Chiffrier-Modus

Beim Datatraveler 5000 von Kingston Technology Europe handelt es sich um einen USB-Stick, der besonders sicher sein soll. Der Stick verfügt über eine Hardware-basierte 256-Bit-Verschlüsselung und ist mit einem Chiffrier-Modus ausgestattet. Dieser ist laut Hersteller besonders leistungsfähig und von Regierungen anerkannt. Ausserdem ist der Stick mit einem gesicherten Gehäuse versehen, welches ihn vor Angriffen schützen soll und das versuchte Manipulationen erkennbar macht. Der Stick kostet zwischen 107 (2 GB) und 388 Franken (16 GB). Info: Kingston Digital, www.kingston.ch

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Neue Produkte

Sicherheit

Panda Internet Security, Global Prtection, Antivirus Pro

Panda bringt 2011er-Line-up

D

as Jahr 2010 ist erst gut zur Hälfte vorbei, und loggern, und ein Datei-Shredder stellt sicher, dass schon bringt Panda Security das 2011er-Line-up gelöschte Dateien auch wirklich von der Festplatte seiner SoHo-Linie. Erneut werden noch mehr Lei- verschwinden. Zudem gibt es die Option, Dateien zu stung, noch besserer Schutz und eine noch geringere verschlüsseln. Belastung des Rechners versprochen. Mit Windows 7 Daneben finden sich natürlich auch die altbeetwa wird 50 Prozent mehr Leistung in Aussicht ge- kannten Panda-Features wie Firewall mit Wifi-Sicherstellt. Aber auch neue Funktionen haben ihren Weg heit, USB Vaccine zum Schutz von USB-Drives, Backupin die SicherheitssoftSicherungen, Vertrauware gefunden. Unter lichkeitsfilter oder anderem findet sich Tune-up-Funktionen. der Remote-CompuPandas Sicherheitsterzugriff inklusive portfolio besteht aus der Möglichkeit, DaPanda Internet Security teien zu teilen. Aus2011 (106 Franken, jeserdem gibt es die weils für 3 PCs und Möglichkeit, in einer 1 Jahr), Panda Global Sandbox sicher zu Protection 2011 (119 Franbrowsen – basierend ken), Panda Antivirus Pro auf virtuellen, unter 2011 (67 Franken) und Linux laufenden MaPanda Internet Security schinen ohne laufor Netbooks (67 Franken fende Datenspeichefür 1 PC und 1 Jahr). rung. Eine neue vir- Global Protection 2011 bietet Antivirus, Antispam, Firewall, Info: Panda Security, tuelle Tastatur schützt PC-Optimierung, Backup-Funktionen, Remote Access, File www.pandasecurity. Kennwörter vor Key- Encryption und Shredding, browsen in der Sandbox und mehr. com

SSL 560

Astaro RED

SSL-VPNAppliance

N

eu im Watchguard-Technologies-Portfolio findet sich die VPN-Appliance SSL 560 (13’085 Franken). Bis zu 500 verteilte und mobile User sollen gleichzeitig auf das Netz zugreifen können. Versprochen werden eine übersichtliche Anwenderführung, schnelles Setup mit Wizzards sowie ein einfaches Management. Dank Zweiwege-Authentifizierungstechnologie soll es grundsätzlich nicht erforderlich sein, die Appliance in andere Authentifizierungssysteme wie LDAP, Active Directory oder Radius zu integrieren. Alternativ wird aber auch mit bestehenden Authentifizierungssystemen zusammengearbeitet. Info: Watchguard, www.watchguard.com

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Remote-Sicherheit

U

TM-Spezialist Astaro hat seine Produktpalette um die REDLinie erweitert. RED steht dabei für Remote Ethernet Device – entsprechend sind die Produkte für Remote Offices und Niederlassungen konzipiert. Die RED-Devices verbinden sich automatisch mit dem zentralen Astaro Security Gateway und bieten VPN-Funktionalität sowie umfassende IT-Sicherheit. Dank dem zentralen Management ist keinerlei technisches Know-how vor Ort vonnöten. Auch neue Security Policies oder Konfigurationsanpassungen werden von der Zentrale aus weitergeleitet

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– entsprechend besitzen die REDAppliances auch keine grafische Benutzeroberfläche. Der gesamte Webtraffic wird zudem über die zentrale Hardware Appliance gefiltert. Laut Astaro reduzieren sich so die Kosten für Sicherheit und Administration in Nebenstellen um bis zu 80 Prozent. Die Installation soll minutenschnell von der Hand gehen, sobald das Gerät ans Internet angeschlossen wird, registriert es sich automatisch am zentralen Security Gateway und erhält eine IP-Adresse via Dynamic Host Configuration Protocol. Bis zu 100 Nebenstellen sollen so an einem Tag angeschlossen werden können. Der Preis für die Geräte: Ab 495 Franken. Info: Astaro, www.astaro.com

Mcafee schützt aus der Cloud

Unter dem Namen Mcafee SaaS Web Protection schützt Mcafee Unternehmen auf Wunsch nun aus der Cloud. Das bedeutet, dass Unternehmen mit mehreren Standorten oder begrenzten IT-Ressourcen den gesamten Datenverkehr über ein Rechenzentrum des Sicherheitsspezialisten leisten können. Damit können sie Netzwerkschutz in ihrem Unternehmen sicherstellen, ohne dass dazu Hardware installiert werden muss, so Mcafee. Mit dem Service wird auch umfangreiches Reporting versprochen, Richtlinien sollen sich einfach durchsetzen und überwachen lassen, die Skalierbarkeit ist gegeben und selbst Home-Office- und mobile Anwender werden miteinbezogen. Preise auf Anfrage. Info: Mcafee, www.mcafee.ch

USB-Stick mit Cloud-Sicherheit

Als der kontrollierbarste und sicherste USB-Stick wird der Kanguru Defender Elite von Distributor Optimal angepriesen – ein Stick mit Kapazitäten zwischen 1 und 128 GB. Auf den Stick kann mittels RemoteManagementKonsole über die Cloud zugegriffen werden. Damit wird es möglich, von überall aus der Welt den Stick zu verwalten, Daten zu löschen oder Passworte zurückzusetzen. Daten auf dem Stick selbst sind verschlüsselt, er soll jedoch ohne zusätzliche Software auf jedem Rechner funktionieren. Preise auf Anfrage. Info: Optimal, www.optimal.de

Physischer Port-Blocker

Ein USB-Port kann aufwändig mittels Software geschützt und geschlossen werden. Oder aber es wird zum USBPort-Blocker gegriffen, den ARP Datacon im Angebot hat. Mit dem Port-Blocker können USB-Ports abgeriegelt und so nebst dem Zugriff auch vor Schmutz und Staub geschützt werden. Der physische, sichtbare Schutz kann nur mittels dem mitgelieferten Schlüssel wieder entfernt werden. Schlüssel und vier Blocker kosten 22.50 Franken, fünf weitere Blocker gibt's für 9 Franken. Info: ARP Datacon, www.arp.com

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Marktübersicht

A3-MFPs

A3-Multifunktionsprinter

A3-MFPs auf dem Vormarsch

N

ach einem schwierigen letzten Jahr kommt das Printergeschäft langsam wieder ins Rollen. Gemäss Europa-Zahlen der Marktforscher von Context stieg der Absatz im März 2010 erstmals seit zwei Jahren wieder – um 2,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Wesentlicher Wachstumstreiber sind dabei Multifunktionsgeräte, deren Anteil am Gesamtmarkt stetig zunimmt. Gesunkene Preise für diesen Gerätetyp – gerade auch im A3-Bereich – und der Mehrwert, den sie bieten, werden dafür verantwortlich gemacht. Oder wie es Walter Briccos, Managing Director von Oki Systems in der Schweiz, ausdrückt: «Aus unserer Sicht ist es heute ganz klar ein Muss für jedes Unternehmen, dass mindestens ein A3-MFP-Gerät im Einsatz ist. Die Technologie- und Preisentwicklung der letzten Jahre macht es heute möglich, dass sich auch kleinere Unternehmen mit begrenztem Budget ein solches Gerät leisten können.» Doch eigentlich müsste man aufhören, von A3-Geräten zu sprechen, so Briccos weiter, denn oftmals würden die Verantwortlichen glauben, dass sie gar keine A3Maschine brauchen. «Dies ist ein grosser Irrtum. Wenn eine Firma selber eine Serie von A4-Broschüren drucken will, braucht es dazu

einen A3-Drucker. Mit einem gefalteten A3Ausdruck kann man mit doppelseitigem Drucken bereits eine vierseitige A4-Broschüre selber herstellen.» Gemäss Stefan Jüngling, Product Manager bei Toshiba Tec Switzerland, kann mit MFPs viel Geld eingespart werden. Er spricht von bis zu 30 Prozent. «Je nach Einsatzgebiet lohnt sich das bereits ab drei Mitarbeitern. Qualität und Quantität sind höher, Solutions und Überwachungen werden einfacher und bringen so die nötigen Vorteile. Für einfache Anforderungen reichen langsamere S/W-Geräte – der Trend ist aber eindeutig Farbe. A3 bringt den Vorteil, dass grössere Listen, Pläne und Übersichten auf einem Blatt gedruckt werden können. Weiter bestehen Finisherfunktionen, die Broschüren mit Sattelstich produzieren.» Und Susanne Frei, Marketing Professional bei Canon Schweiz, fasst die Vorteile folgendermassen zusammen: «Grundsätzlich lohnt sich die Anschaffung eines A3-MFPs für alle Büroumgebungen, in welchen man die internen Abläufe optimieren möchte und wo man sich auch das Ziel setzt, nach aussen effizienter und wirkungsvoller zu kommunizieren. Moderne Multifunktionssysteme bieten dafür die entsprechenden vielfältigen Finishing-Möglichkeiten: vom automatischen Heften und Lochen der Dokumente bis hin zum Erstellen kompletter Broschüren. Zentrale, im Netzwerk eingebundene Multifunktionssysteme arbeiten zudem wesentlich wirtschaftlicher als ein Maschinenpark mit vielen einzelnen Druckern, Scannern und Faxgeräten.»

Gezielt beschaffen

A3-MFPs können in der Regel durch zahlreiche Erweiterungen ergänzt werden, etwa zusätzliche Papierfächer oder Finishing-Optionen.

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Bei der Beschaffung eines A3Multifunktionsprinters ist laut Frei im wesentlichen auf folgende Punkte zu achten: Modularität, Produktivität, Integrierbarkeit, Datensicherheit, Umweltfreundlichkeit. «Insbesondere sollte ein Augenmerk auf die optimale Einbindung der Geräte in die Prozesse und Infrastruktur des Unternehmens gelegt werden, damit gewährleistet ist, dass die internen Abläufe optimiert und die Kommunikation nach aussen verbessert wird.» Stefan Jüngling von Toshiba Tec ergänzt zudem die

Punkte Qualität, Service und TCO. Gerade der TCO werde oft vergessen und zugunsten eines tiefen Anschaffungspreises entschieden. Hier sollte langfristig gedacht werden, so Jüngling. Ebenfalls in die Beschaffungs-Entscheidung einfliessen können zudem einzelne Funktionen, beispielsweise welche Papierformate das Gerät verarbeiten kann, ob auch Banner gedruckt werden können oder ob der Printer mit einer Duplex-Einheit ausgestattet ist. Laut Roberto Seppi, Produktmanager bei Kyocera Mita, muss sich ein Unternehmen vor der Definition der Spezifikationen des Wunsch-MFPs in erster Linie überlegen, welches Druckvolumen in Farbe und Schwarzweiss auf den Printer zukommen wird, wie es um die Grösse und die Art der Druck- und Kopierjobs steht, welche Anforderungen im Bereich Dokumentenworkflow bestehen und welche Finishing-Optionen gewünscht werden. Dann kann man sich an die Auswahl des richtigen Geräts machen.

Kauf oder Miete

Nach ebendieser Auswahl stellt sich schliesslich noch eine Frage: Kauf oder Miete. Dazu Walter Briccos von Oki: «Hier kommen wohl sehr ähnliche Überlegungen zum Tragen wie wenn sich eine Firma überlegt, Autos zu kaufen oder zu leasen. Wenn man alle Aufgaben und Arbeiten im Zusammenhang mit seinem Drucker-MFP-Park nicht mehr selber erledigen will, dann empfiehlt sich das Outsourcing im Sinne eines All-In-Pakets auf Basis einer Monatspauschale. Darin sind dann alle Punkte abgedeckt wie Service, Unterhalt, Verbrauchsmaterialien, Amortisation des Gerätes, Garantieleistungen über die ganze Laufzeit usw. Hat eine Firma eigene Leute, die die IT selber verwalten, und hat die Firma eine gute Liquidität, so ist der Kauf und die Selbstverwaltung der Systeme immer noch eine gängige und gute Lösung.» Bei Oki sehe man heute über alle Firmen (KMU und Grossfirmen) hinweg ein Verhältnis von etwa 40 zu 60 zwischen Kauf und Leasing/Miete. Gerade auch kleinere und mittlere Firmen würden heute auf Managed Services setzen – nicht nur für Drucklösungen. Roberto Seppi von Kyocera Mita ergänzt, dass man bei der Miete in der Regel insgesamt mehr für die gesamte Hardware bezahlt, als wenn man sie kauft. «Der Vorteil ist, man muss nicht grosse Geldsummen für die Anschaffung ausgeben.» (Marcel Wüthrich) Marktübersicht Seite 60

Nr. 09 | September 2010

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UPDATE AKTUELLE WEITERBILDUNGSANGEBOTE DER STIFTUNG WISS.

DIPL. PROJEKTMANAGER/IN NDS HF

Studienbeginn:

18 Monate, 1 Nachmittag + Abend pro Woche, CHF 14’580.–

Bern: Luzern:

20.10. (Mi) 22.10. (Fr)

Zürich:

29.10. (Fr)

MICROSOFT WINDOWS SERVER ZERTIFIZIERUNG MIT FH ZERTIFIKAT

Verschiedene Zertifizierungsstufen, die während des Lehrgangs erweiterbar sind. Ab 70 Lektionen und CHF 6’100.–

Basel: Bern: Luzern:

ab 19.10./27.10. (Di/Mi) ab 19.10. (Di) ab 19.10. (Di)

St. Gallen: ab 19.10. (Di) Zürich: ab 19.10./29.10. (Di/Fr)

Basel: Bern:

16.11. (Di) 18.11. (Do)

Zürich:

17.11. (Mi)

Basel: Bern:

19.11. (Fr) 16.11. (Di)

Zürich:

9.11./13.11. (Di/Sa)

Basel: Bern:

13.11. (Sa) 15.11. (Mo)

St. Gallen: 15.11. (Mo) Zürich: 6.11./12.11. (Sa/Fr)

INFORMATIKER/IN MIT EIDG. DIPLOM

Ca. 1 Jahr, 1 Nachmittag + Abend pro Woche, CHF 11’140.– INFORMATIKER/IN MIT EIDG. FACHAUSWEIS

Ca. 1 Jahr, 1 Nachmittag + Abend pro Woche, CHF 9’950.– ORGANISATOR MIT EIDG. FACHAUSWEIS

FOKUSTHEMA: DIPL. WIRTSCHAFTSINFORMATIKER/IN HF

18 Monate, 1 Nachmittag + Abend pro Woche, CHF 11’140.–

Der Abschluss als dipl. Wirtschaftsinformatiker/in HF bietet beste Karrierechancen. Dank fundiertem Informatikwissen und betriebswirtschaftlichem Know-how werden Planung und Realisierung von EDV-Konzepten ein leichtes Unterfangen. Die Ausbildung zum/zur dipl. Wirtschaftsinformatiker/in HF bei der Stiftung WISS richtet sich nach dem neuen Rahmenlehrplan des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie (BBT). Zielgruppen: Der Studiengang dipl. Wirtschaftsinformatiker/in HF spricht IT-Fachpersonen und IT-Generalisten an, die Führungsverantwortung übernehmen möchten und einen eidgenössisch anerkannten Abschluss anstreben. Ausbildungsziel: Die Vermittlung von Informatikwissen steht nicht alleine im Zentrum dieses Studienganges. Personalführung, Marketing, Unternehmensführung, Rechnungswesen und weitere Disziplinen der Betriebswirtschaftslehre sind ebenso wichtige Bestandteile des Lehrplans. Auch kommunikative Fähigkeiten und Sozialkompetenz werden gefördert. Abschluss: Neben dem Abschluss als diplomierte/r Wirtschaftsinformatiker/in HF können Sie zusätzlich das folgende, international anerkannte, Zertifikat erlangen: • IPMA Stufe D (International Project Management Association) CHF 25’440.– , inkl. Lehrmittel und Prüfungsgebühren Nächste Lehrgangstermine: Bern: ab 13.10.2010, Mittwoch halbtags/Montag Abend Basel: ab 14.10.2010, Donnerstag halbtags /Samstag Vormittag Luzern: ab 20.10.2010, Mittwoch halbtags /Samstag Vormittag

Zürich: ab 22.10.2010, Freitag halbtags /Montag Abend Zürich: ab 23.10.2010, Donnerstag Abend /Samstag ganztags St. Gallen: ab 27.10.2010, Mittwoch halbtags /Samstag Vormittag

INFOABENDE

Vertiefte Informationen und individuelle Auskünfte erhalten Sie Basel: Bern: Luzern:

an unseren Infoabenden. Die nächsten Daten: 6.9.10 (Mo) St. Gallen: 15.9.10 (Mi) 23.9.10 (Do) Zürich: 20.9./25.10.10 (Mo) 30.8./4.10.10 (Mo) Beginn jeweils um 18.00 Uhr

WWW.WISS.CH BILDUNGSBERATUNG: 0848 82 12 12 Basel – Bern – Luzern – St. Gallen – Zürich


Marktübersicht

NEuN a3-MultifuNktioNgErätE HErstEllEr Modell technologie Monatliches Volumen (maximal) druckauflösung maximal (nativ) in dpi druckgeschwindigkeit a4 farbe/sw druckgeschwindigkeit a3 farbe/sw Erste a4-seite nach standby (farbe/sw, in sek.)

duplexdruck Papierkapazität standard/max. (nur kassette) Maximale Papierdicke (in gm2) druckersprachen

Prozessor arbeitsspeicher (standard/maximal in Mb) Harddisk (kapazität in gb) tonerkapazität standard (anzahl seiten bei 5% deckung, farbe/sw) tonerkapazität High Capacity (anzahl seiten bei 5% deckung, farbe/sw) Preis toner farbe (pro farbe)/schwarz in fr. Preis pro ausdruck a4 farbe Preis pro ausdruck a4 schwarzweiss kopierfunktion Verkleinern/Vergrössern automatischer dokumenteneinzug (leistung pro Minute) sortierfunktion scan-funktion scan-auflösung (nativ)/max. farbtiefe scan-geschwindigkeit (farbe/sw, seiten pro Min. bei 300 dpi) scan to E-Mail / Pdf / usb fax Netzwerkanschluss usb-anschluss Parallel-Port Pictbridge wlaN speicherkartenleser usb-Port

HEwlEtt-PaCkard CM6030fmfp Laser 10’000 1200x600 30/30 17/17 15,8/15,8

koNiCa MiNolta Bizhub C280 Laser 45’000 1800x600 28/28 17/17 7,7/5,8

kyoCEra Taskalfa 250ci Laser 10’000 600x600 25/25 13/13 8,1/6,2

1100/5000 k.A. PLC 6, PLC 5c, Postscript 3 (optional), UFR II

1000/3500 271 PLC 6, PCL 5c, Postscript 3, PDF 1.7, XPS

1,2 GHz 2560/2560 (80) 27’000/36’000

2000/2000 220 PCL 6, PCL 5, Postscript 2 Emulation (Standard), Postscript 3 Emulation 835 MHz 512/1024 (80) 21’000/19’500

1 GHz 2048/2048 (250) 26’000/29’000

1000/4000 220 PLC 6, PLC 5c, PCL XL, KPDL (Postscript 3), XPS Direct Print, PDF Direct Print 600 MHz 2048/2048 (80) 12’000/20’000

59’000/169’000

k.A.

k.A.

12’000/20’000

k.A. / k.A k.A. k.A.

k.A. / k.A k.A. k.A.

300.–/145.– abhängig vom Vertrag abhängig vom Vertrag

197.–/157.– 6 Rp. 1 Rp.

50 bis 400% (46)

25 bis 200% (k.A.)

25 bis 400% opt. (70)

25 bis 400% (50)

600x600 dpi/8 Bit 46/46

600x600 dpi/k.A. k.A.

600x600 dpi/8 Bit 70/70

600x600 dpi/8 Bit 50/50

/ / optional

optional

/

/

/

/

/

/

optional

farbdisplay/touchscreen Zugriffs- und datenschutz leistungsaufnahme (sparmodus/standby/ betrieb) in w geräuschpegel (betrieb/standby) in db abmessungen in Millimeter (bxHxt) gewicht (in kg) garantie

1,3/110/616

24,5/230/881

10,5/68/720

16/100/860

62,7/39 620x735x938 155 k.A.

56,8/40,3 704x673x988 145 1 Jahr On-Site

20/50 643x842x770 cm 98 1 Jahr

65,5/56,9 605x745x680 106 Verschleissteile 1 Jahr

Mietpreis pro Monat (in fr.) kaufpreis (in fr.) info

k.A. 18’220.– www.canon.ch

k.A. 14’100.– www.hp.ch

246.– 11’005.– www.konicaminolta.ch

188.– 10’652.– www.kyoceramita.ch

= ja,

60

CaNoN Imagerunner Advance C5030i Laser 30’000 1200x1200 30/30 18/18 8,9/5,5

/

/

/

/

= nein; k.A. = keine Angaben; 1) in Wartungsvertrag inkl.; 2) inkl. 1500 Seiten SW, Service, Lieferungen der Verbrauchsmaterialien;

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Marktübersicht

lExMark X940e Laser 150’000 600x600 30/40 19/22 9/5,5

oki PriNtiNg solutioNs MC860cdxn LED 50’000 1200x600 26/34 15/17 9,5/9,5

ta triuMPH-adlEr DCC 2725 Laser 15’000 600x600 25/25 13/13 8,1/6,2

tosHiba E-Studio2020c Laser 20’000 600x600 20/20 12/12 8,4/6,5

xErox WorkCentre 7120 Laser 50’000 600x600 20/20 11/11 8,2/6,5

400/3500 220 PLC 6, PLC 5c, Postscript 3, PDF 1.3, PPDS

1460/1460 200 PLC 6, PLC 5c, Postscript 3

1100/3700 280 PCL6, Postscript 3 kompatibel, XPS

520/2130 256 PCL6, Postscript 3, TIFF, PS-PDF: v1.6, HP-GL2, XPS

1,25 GHz 512/1024 (80) 12’000/13’000

500 MHz 512/1024 (40) 9500/10’000

1000/4000 220 PCL6, KPDL 3 (Postscript 3 kompatibel), XPS, PRESCRIBE Iic 600 MHz 2048/2048 (80) 12’000/20’000

k.A. 1536/1536 (80) 24’000/29’000

667 MHz 2048/2048 (80) 15’000/22’000

22’000/36’000

k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

k.A. / k.A. k.A. k.A.

260.–/ 111.– 12 Rp. 1,5 Rp.

209.–/164.– 9 Rp. 1,5 Rp.

292.–/139.– abhängig vom Vertrag abhängig vom Vertrag

216.– 1)/115.– 1) 11 Rp. 1 Rp.

25 bis 400% (45)

25 bis 400% (34)

25 bis 400% opt.

25 bis 400% (57)

25% bis 400% (55)

600x600 dpi/24 Bit 45/45

600x600 dpi/24 Bit 26/34

600x600 dpi/8 Bit 50/60

600x600 dpi/8 Bit 57/57

600x600 dpi/24 Bit k.A.

/ / optional

/ / optional

/ / optional

/

/

/

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optional optional

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/

optional

/

optional optional /

/

21/k.A./700

25/160/700

16/160/860

4,2/200/477

3,1/74/578

52/34 660x1153x810 173 1 Jahr On-Site

54/37 845x1130x766 100 3 Jahre On-Site

47,7/33,1 699x759x774 121 1 Jahr

52/16 585x1132x640 114 Wartungsvertrag

k.A. 16’146.– www.lexmark.ch

145.– 5096.– www.oki.ch

65,5/56,9 605x745x680 106 Gerät 1 Jahr/Verschleissteile 3 Jahre 139.– 7980.– www.triumph-adler.ch

140.– (bei 60 Monaten) 6290.– www.toshibatec.ch

k.A. 8050.– www.xerox.ch

3) bei Mietdauer 48 Monaten und Standardkonfiguration

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Quelle: Swiss IT Magazine

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dOSSIER SICHERHEIT

Sicherheit

SSL-VPN versus IPsec Wer im Home Office oder unterwegs arbeiten will, benötigt einen sicheren Zugang ins Unternehmensnetzwerk. Doch welche Remote-Access-Lösung eignet sich am besten? Vo n M i c h a e l h a a s

D

er Markt beziehungsweise die Unternehmen verlangen heute nach VPNLösungen (Virtual Private Network), mit denen Aussendienstmitarbeiter einfach und vor allem sicher auf Ressourcen im Firmennetzwerk zugreifen können. Zwei Technologien haben sich im Remote-AccessBereich in den letzten Jahren etabliert: SSLVPN und IPsec. Doch welche Vor- und Nachteile haben die beiden Technologien? Die folgende Gegenüberstellung wird diese Frage beantworten und Unternehmen bei der Auswahl der richtigen Technologie helfen.

IPsec – Internet Protocol Security

IPsec arbeitet auf der Netzebene des OSI-Modells (Open Systems Interconnection) und sichert dabei alle Daten, die zwischen den zwei Endpunkten ohne eine Zuordnung zu einer bestimmten Anwendung übertragen werden. Wenn ein Client-Computer mit einem IPsecVPN verbunden ist, ist er «praktisch» ein Vollmitglied des Firmennetzes. Der Client-Rechner kann das gesamte Netzwerk sehen und direkt auf den Inhalt zugreifen, ganz unkompliziert, weshalb IPsec am Markt derzeit auch als Standard etabliert ist. Um auf ein IPsec-VPN zuzugreifen, muss auf dem betreffenden Arbeitsplatzrechner oder auf dem Gerät allerdings eine IPsec-ClientSoftware-Anwendung installiert sein. Dies ist sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil. Der Vorteil ist, dass durch eine zusätzliche Software nur Client-Rechner zugreifen können, die über eine richtige Software sowie Konfiguration verfügen. Dies spiegelt aber zugleich den grössten Nachteil von IPsec-VPNs wider: Nur durch eine komplexe Installation, die meist Administrationsrechte benötigt, ist ein Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk möglich. Ein weiterer Nachteil ist, dass eine Kommunikation über IPsec in mit Routern oder Firewalls geschützten Netzwerken oft nicht automatisch möglich ist, sondern eine spezielle

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VPN-Lösungen

Konfiguration notwendig ist. Es ist dieser Nachteil des IPsec-VPN, der im allgemeinen als einer der grössten Vorteile für konkurrierende SSL-VPN-Lösungen gewertet wird.

SSL – Secure Socket Layer

SSL ist ein weitverbreitetes Protokoll, das heute in allen Web-Browsern integriert ist. Dadurch ist fast jeder Rechner bereits mit der notwendigen Client-Software versorgt, um eine Verbindung mittels SSL-VPN aufzubauen. Bei SSL-VPN unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Kommunikationswegen: dem Clientless-Zugriff und dem Zugriff mittels eines Clients. Der Clientless-Zugriff bezieht sich in erster Linie auf Web-Applikationen, die über HTTPS im internen, gesicherten Netzwerk bereitgestellt werden. Der Zugriff von extern erfolgt hier – gesichert mit SSL-VPN – direkt über den Browser. Hierbei muss der Benutzer keinerlei zusätzliche Software installieren. Die Verbindung wird wieder beendet, sobald der Browser geschlossen wird. Beim Client-basierten Zugriff lädt der externe Benutzer meist eine Java- oder ActiveXbasierte Applikation herunter, die sich grundsätzlich ohne Administrationsrechte ausführen

In Kürze · SSL-VPN und IPsec haben sich in den letzten Jahren im RemoteAccess-Bereich etabliert. · Im Grunde bieten beide Technologien eine Authentifizierung und eine Verschlüsselung beim Datenaustausch. · Wird hingegen eine vielschichtige Sicherheitsarchitektur benötigt, so stossen Firmen mit IPsec rasch an ihre Grenzen.

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Sicherheit

VPN-Lösungen

lässt. Diese Applikation stellt dann die netzwerkseitige Verbindung in das Firmennetz her. Neben den nicht benötigten Rechten auf dem Client, kommt hier ein weiterer Vorteil von SSL-VPN zu tragen. Der Client baut die Verbindung über den Standard Port für SSL auf – Port 443. Dadurch ergeben sich, anders als bei IPsec, keine Probleme bei Verbindungen über Firewalls oder Router, da SSL beziehungsweise die HTTPS-Kommunikation immer freigegeben sein sollte. Somit ist ein flexibler Zugriff von nahezu jedem Standort mit dem Client möglich. Ebenfalls gelöst ist das Problem der Client-Installation. Da der Client in der Regel mittels ActiveX oder Java vom Browser bereitgestellt wird, sind ein mühsamer Rollout und die Konfiguration eines IPsec-Clients nicht mehr notwendig.

Eine Frage der Sicherheit

Sowohl für IPsec als auch für SSL wird die Sicherheit der VPN-Verbindung wesentlich durch die erste Authentifizierung bestimmt. Zur Basisinstallation sollte generell ein System zur Abwehr von DoS- und DDoS-Attacken (Denial of Service/Distributed Denial of Service) auf dem zentralen Zugangssystem gehören. Daneben gilt: Egal ob über einen Client oder über einen Browser zugegriffen wird: Ein guter Nutzername und ein starkes Passwort sind entscheidend. «Brute Force»-Angriffe, auch «Dictionary-Attacken» genannt, können andernfalls diese erste, wesentliche Hürde leicht überbrücken. Viele SSL-VPN-Systeme tragen zu einer starken Authentifizierung bei. Sie bieten eine One-Time-Passwort-(OTP-) oder Token-Lösung, ohne die der Zugriff auf das jeweilige Unternehmensnetzwerk nicht möglich ist. Die Authentifizierung und Autorisierung muss hier mit in die Security Policy einfliessen. Nach der ersten Phase der Vertrauensherstellung folgt der Aufbau eines Tunnels zum Unternehmensnetzwerk. Hier lassen sich die Zugriffsrechte bei SSL-VPN sehr viel feiner definieren, so dass der Zugriff auf Informationen besser an die Security Policy des Un-

ternehmens angepasst werden kann als dies bei IPsec der Fall ist. Während nämlich bei IPsec nur die Firewall und damit der allgemeine Netzwerk-Traffic konfiguriert werden kann, bieten SSL-VPN-Lösungen den Administratoren eine dedizierte, Rollen-basierte Zugriffskontrolle. Auch IPsec kann anwendungsbezogen installiert werden, so dass der Tunnel nicht bei jeder Verbindung mit dem Client vollständig geöffnet ist. Mit anderen Worten lassen sich die Anwendungen, die über die Remote-Verbindung verfügbar sind, je nach Bedarf beschränken. Jedoch ist hier die Sensibilisierung und Schulung der Aussendienstmitarbeiter gefragt, welche diese Einstellungen selbst bestimmen. Allzu oft spielen Nachlässigkeit und Bequemlichkeit eine wesentliche Rolle – auf Kosten der IT-Sicherheit. Neben der Authentifizierung steht vor allem das Endgerät selbst im Fokus. Manche SSLVPN-Lösungen können einen sogenannten «Endpoint Security Check» durchführen, der den Client auf Viren-Scanner, Desktop Firewall sowie Anti-Spyware hin untersucht. Hierbei wird zum einen geprüft, ob zum Beispiel ein definierter Viren-Scanner vorhanden und aktiv ist und ob dieser aktuelle Definitionen enthält. Zum anderen sind auch weitere Überprüfungen des Clients, beispielsweise auf den Rechnernamen, das Betriebssystem und vieles mehr möglich.

Welche Lösung für wen?

Es gilt, die oft geführte Sicherheitsdebatte rund um IPsec und SSL-VPN differenziert zu betrachten. Im Grunde verwenden zwar beide die gleichen Algorithmen, bieten Authentifizierung und eine Verschlüsselung beim Datenaustausch. Damit ist jedoch unter Security-Aspekten nur ein Basisschutz gegeben. Wird hingegen eine vielschichtige Sicherheitsarchitektur benötigt, so stossen Firmen mit IPsec rasch an ihre Grenzen. In der heutigen Zeit nehmen Sicherheitsbedrohungen rasant zu und ein einziger, mit Malware infizierter Computer kann in einem

Netzwerk im Handumdrehen einen enormen Schaden anrichten. SSL-VPN ist hier das Mittel der Wahl. Administratoren können mit diesen Lösungen den Zugriff auf Unternehmensnetze sehr viel feiner steuern und regeln. Des weiteren lässt sich eine SSL-VPNLösung besser an Endnutzer verteilen als es bei IPsec der Fall wäre. Bei der eigentlichen Auswahl einer geeigneten VPN-Lösung sind schliesslich verschiedene Faktoren ausschlaggebend. Es gibt Anbieter, die sich mit ihren Produkten überwiegend an kleine und mittlere Unternehmen richten. Diese erhalten so Lösungen, die unmittelbar auf ihre Anforderungen zugeschnitten und beispielsweise auch im Bezug auf das Management einfach zu handhaben sind. Andere Hersteller bieten Lösungen an, die sich eher für grössere Installationen eignen und eine entsprechend umfangreiche Palette an Funktionen bieten. Neben dem Funktionsumfang spielt selbstverständlich der Preis eine entscheidende Rolle. Dabei gilt es folgendes zu beachten: Hochkomplexe Möglichkeiten sind sehr oft mit der Anschaffung weiterer Hard- und Software verbunden – etwa Server oder Lizenzen. Diese zusätzlichen Investitionen können sich leicht noch einmal auf dieselbe Summe belaufen, die bereits das eigentliche VPN-Produkt gekostet hat. Einige Anbieter stellen deshalb Lösungen «out of the box» bereit. Hier sind bereits umfassende Funktionen wie etwa Endpoint Security oder erweiterte Sicherheit durch Einmal-Passwörter integriert. Und ein solches Appliance-Produkt ist schnell in Betrieb genommen. Fällt die Wahl auf eine Stand-alone-Lösung, so sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass sie mit den im Unternehmensnetz bereits vorhandenen Systemen kompatibel ist. So lassen sich oft bereits vorhandene Zertifikate weiter nutzen oder auch die bestehende Authentifizierungs-Software integrieren. Michael haas ist Regional sales ManageR D a c h e e b e i W a t c h g u a R D te c h n o l o g i e s .

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IT Executive Dinner

IT-Trends – Herausforderungen – Best Practices – Ausblick IT-Trends 2010 – Produktivitätssteigerung und Compliance durch durch Service Automation – Strategien zur erfolgreichen Einführung von Enterprise 2.0 – Outsourcing und Offshoring Trends. Mit Prof. Dr. R. Zarnekow, TU Berlin; Widder Hotel Zürich, 6. September 2010

Enterprise Architecture Management

Der Hebel für eine effektive Transformation der IT Unternehmensarchitektur und Geschäftsarchitektur – Bebauungsplanung – Target Operating Models – Business Capabilities – Standards Management etc. Mit Klaus D. Niemann, dem führenden EAM-Experten in Europa Hotel Du Parc Baden, 28./29. September 2010


Sicherheit

Herausforderungen und Chancen im ICT-Security-Markt

Sorgenfrei und sicher sein Unternehmen stehen im Bereich ICT-Security vor immer grösseren Herausforderungen, beispielsweise beim mobilen Arbeiten. Managed Security Services sind die Lösung. Vo n R e m o V i s c a R d i

D

ie Datensicherheit im Unternehmen zu gewährleisten, wird immer anspruchsvoller. Das elektronische Geschäft weitet sich aus, Mobile Working ist zum Normalfall geworden und zunehmend werden Daten per Cloud Computing über das Internet bearbeitet und gespeichert. Hinzu kommen neue gesetzliche Auflagen wie zum Beispiel der Nachweis eines internen Kontrollsystems (SAS70 Type II) und regulatorische Vorschriften (FINMA-Rundschreiben). All diese Herausforderung zu meistern, erfordert umfassende Spezialkenntnisse und zieht sich wiederholende, massive Kosten und Investitionen nach sich – in einem Randbereich, der für die meisten Firmen nicht zum eigentlichen Kerngeschäft gehört.

Ein sicheres ICT-Netzwerk und eine sichere ICT-Infrastruktur sind jedoch, und das dürfte jedem bekannt sein, die Basis des verantwortungsvollen geschäftlichen Handelns – denn darauf beruhen alle internen und externen Geschäftsprozesse und letztlich der Erfolg des Unternehmens. Dementsprechend sollten folgende altbewährten Schwerpunkte gesetzt werden:

➤ Sicherheit muss sein Das kommerzielle Interesse, das eigene Geschäft – insbesondere Kundendaten, Handelsgeheimnisse, Forschungsresultate, Preisstrategien etc. – vor unbefugtem Zugriff zu schützen, ist für ein Unternehmen überlebenswichtig. ICT-Security muss deshalb höchste Management-Priorität haben. ➤ Risiken sicher identifizieren Damit kritische Risiken proaktiv identifiziert werden können, ist die Unternehmensleitung gemäss revidiertem Aktienrecht verpflichtet, entsprechende Risikoanalysen durchzuführen und geeignete Schutzmassnahmen einzuleiten. Der Verwaltungsrat haftet dafür persönlich. Wichtig ist hier die Gesamtbetrachtung: Werden oder wurden sensitive Daten klassifiziert? Wie werden sie wirkungsvoll in der Ablage, bei der Bearbeitung und auf dem Transport geschützt? Sind die Prozesse entsprechend gestaltet und wird danach gearbeitet?

Sicherheit überall und rund um die Uhr: Blick in ein Security­Operation­Center.

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➤ Schlüssel zur Zusammen­ arbeit Unternehmen arbeiten immer enger zusammen und tauschen sensitive Informationen aus.

In KüRZe · ICT-Security ist für viele Unternehmen ein notwendiges und immer teurer werdendes Übel. · Die Heraus- und Anforderungen werden immer grösser, zum Beispiel durch die grosse Verbreitung neuer Geräte wie Smartphones. · Immer mehr Firmen denken deshalb über eine Auslagerung und sogenannte Managed Security Services nach.

Das bedeutet, dass das Vertrauen in die sichere Verarbeitung und Speicherung der Informationen zwischen den Partnern sehr gross sein muss. Eine ungenügende ICT-Security beeinträchtigt die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Im schlimmsten Fall verhindert sie sie sogar und kann zum Killerargument für eine strategische Zusammenarbeit werden. Das würde automatisch zu Wettbewerbsnachteilen führen. Die Kommunikationsverbindungen müssen also Vertraulichkeit und Integrität garantieren. Nur so können sensitive Daten bedenkenlos ausgetauscht, die Vorteile der elektronischen Datenverarbeitung genutzt und schliesslich medienbruchfreie Prozesse praktiziert werden.

➤ Internem Datendiebstahl vorbeugen Datendiebstahl durch die eigenen Mitarbeiter kann ein Unternehmen substantiell schädigen – die aktuellsten Fälle bei diversen Finanzunternehmen sind nur ein Beispiel dafür. Um Datendiebstahl vorzubeugen, empfiehlt sich der Einsatz von Sicherheitssoftware, die das unkontrollierte Kopieren von grossen Datenmengen verhindert. Diese sogenannten «Data-

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Sicherheit

Herausforderungen und Chancen im ICT-Security-Markt

Loss-Prevention-Systeme» (DLP) sind heute bereits bei vielen Unternehmen erfolgreich im Einsatz. Was der Markt im Bereich DLP heute zu bieten hat, können Sie übrigens in der letzten Ausgabe Nr. 7/8 des Swiss IT Magazine in einer grossen Marktübersicht nachlesen.

Neue Risiken, neue Massnahmen

Mit der rapiden Verbreitung moderner Handys, sogenannten Smartphones, ergeben sich für ICT-Security-Verantwortliche und Unternehmen derzeit ganz neue Probleme. Insbesondere der Erfolg von Lifestyle-Geräten wie dem iPhone stellt die IT vor neue Aufgaben. Das unangefochtene Blackberry-Imperium mit seinem kontrollierten, gesicherten Datenaustausch und der integrierten Verschlüsselung bekommt durch die Nachfrage der Mitarbeiter nach Lifestyle-Handys ernst zu nehmende Konkurrenz. Die Palette an mobilen Arbeitsgeräten wird in Unternehmen also immer breiter und die Aufrechterhaltung eines angemessenen Sicherheitslevels immer komplexer. Es ist deshalb ratsam, für das Design und den Unterhalt der entsprechenden ICT-Sicherheitsinfrastruktur Experten hinzuzuziehen. Neben der Technik muss aber vor allem auch geregelt werden, wie Technologien und Geräte im Unternehmen zu nutzen sind: • Was ist der Zweck der mobilen Kommunikation im Unternehmen? Aktive Unterstützung der Mitarbeiter im Aussendienst oder bequemes Lesen der E-Mail im Zug? • Was soll mobil bearbeitet werden können? Nur E-Mail, Adressen und Kalendereinträge oder braucht es eine komplette Mobile-Office-Lösung? • Wie hoch sind die Sicherheitsanforderungen? Genügt eine einfache Authentifizierung, oder ist eine Zertifikats-basierte Lösung erforderlich? Was passiert bei Verlust eines Geräts?

• Was soll verboten sein? Sollen zum Beispiel ungeprüfte Applikationen oder unverschlüsselte Geschäftsdokumente zugelassen werden? Kann dies durchgesetzt werden? Je nach Antwort auf diese Fragen müssen auch Konsequenzen bei der Zulassung bestimmter Geräte gezogen werden. Wenn beispielsweise verlangt wird, dass sämtliche Daten auf den Geräten lokal und hardwaremässig verschlüsselt werden, fallen bereits etliche Geräte wie das iPhone für einen Einsatz weg. Eine sehr wichtige Rolle spielt ein zentrales Management der Endgeräte. Damit kann kontrolliert werden, welcher Mitarbeiter welches Gerät im Einsatz hat und was er damit machen darf. Falls ein Gerät verlorengeht oder gestohlen wird, kann dessen gesamter Inhalt gelöscht werden.

Stark steigende Kosten

ICT-Security ist zwar, wie eingangs erwähnt, eine zwingende Voraussetzung für das Überleben eines Unternehmens, aber selten dessen Kernkompetenz, um sich im Wettbewerb zu differenzieren und Marktanteile zu gewinnen. Aus strategischer Sicht lohnt es sich für Firmen deshalb immer mehr, eine Auslagerung der ICT-Security an einen spezialisierten, vertrauenswürdigen Partner zu prüfen. Für eine Auslagerung sprechen auch die Kosten: Die in den letzten Jahren gestiegenen Sicherheitsanforderungen treiben die Ausgaben der Unternehmen für die Informationssicherheit kontinuierlich in die Höhe. Die Kosten entstehen dabei vor allem durch die Investitionen in die benötigte Infrastruktur, die hohen Lohnkosten für Spezialisten und die Erhaltung des notwendigen Know-hows. Hinzu kommen die vielen Updates und neuen Releases, die in immer kürzeren Abständen installiert werden müssen. Es entstehen also hohe Kosten, die in einem Inhouse-Betrieb nicht oder nur schwer planbar sind.

VoRteile VoN MaNaged SecuRity SeRViceS · Vertraglich definierte Service Level Agreements regeln Reaktionszeiten, Support-Zeiten, Life Cycle Management, Verantwortlichkeiten und beschreiben den gewünschten Leistungsumfang mit transparenten und kalkulierbaren Kosten. · Überwachung und Betrieb der Security Services und dazugehörigen Infrastrukturen durch Spezialisten. · Das Lifecycle Management wird durch den Security-Provider sichergestellt. Die Security-Infrastruktur ist stets auf einem aktuellen Stand – um gegen die heutigen und morgigen Gefahren gewappnet zu sein. · Der Kunde investiert nicht in Hard- und Software, sondern in einen Service mit klarem Leistungsversprechen (Investitionsschutz). · Standardisierte und skalierte Dienstleistungen ermöglichen Vorteile bei Kosten, Betrieb und Sicherheit. Der Kunde kann davon direkt profitieren. · Hohe Flexibilität bei Leistungsanpassungen und Zugang zu Innovationen.

Der ICT-Security-Markt in der Schweiz ist in den letzten fünf Jahren übrigens jährlich im zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen. Die hohen Wachstumsraten führen auch dazu, dass der Anteil von ICT-Security an den ICTGesamtbudgets der Unternehmen in den letzten drei Jahren stark zugenommen hat. Laut einer Studie von Forrester Research stiegen die Budgets von etwa 7 Prozent im Jahre 2007 auf beinahe 13 Prozent im Jahre 2009. ICT-Security wird also von den meisten Unternehmen als wichtigstes Thema im Bereich ICT genannt und wird es in Zukunft auch bleiben.

Managed Security Services

Eine Alternative und attraktive Option zum immer teurer und komplexer werdenden Inhouse-Betrieb sind die bereits angetönten, auf das jeweilige Kundenbedürfnis zugeschnittenen Managed Security Services. Die Spezialisten eines Servicepartners übernehmen dabei die permanente Überwachung und die regelmässige Wartung und Weiterentwicklung der sicherheitskritischen Infrastruktur. Dadurch wird sichergestellt, dass ein einmal aufgebauter Sicherheits- und Qualitätslevel nachhaltig eingehalten wird. Managed Security Services sorgen weiter für Sicherheit bei konstanten und planbaren Kosten. Weitere Vorteile finden Sie zusammengefasst in der Infobox auf dieser Seite. Die Vorteile von Managed Security Services scheinen sich langsam herumzusprechen: Marktforscher erwarten in diesem Bereich zukünftig hohe Wachstumsraten. Gemäss übereinstimmenden Studien diverser Analysten wird ein durchschnittliches jährliches Wachstum von gegen 15 Prozent über die nächsten fünf Jahre erwartet.

Mensch ist und bleibt Hauptrisiko

Unternehmen sollten ihre ICT-Risiken eingehend analysieren und die notwendigen Gegenmassnahmen kennen. Zur Umsetzung dieser Massnahmen lohnt es sich, eine «Make or Buy»-Überlegung zu machen und vielleicht einen vertrauenswürdigen und kompetenten Partner für das Management der ICT-SecurityInfrastruktur ins Auge zu fassen. Unabhängig davon, wie die ICT-Sicherheit aufgebaut und betrieben wird, ist es entscheidend, dass die Mitarbeiter und Geschäftspartner für die Thematik sensibilisiert werden – denn trotz modernster Technik und allen Experten: Der Mensch ist und bleibt die Hauptfehlerquelle. Remo ViscaRdi ist LeiteR ict secuRity seRVices swisscom GRossunteRnehmen.

bei

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dOSSIER SOftwaRE

Software

Detailpflege statt Totalumbau Die Office-Programme Word, Excel, Powerpoint und Access 2010 verfügen nur über ein paar neue Features. Diese vereinfachen das Arbeiten jedoch erheblich. Vo n M i c h e l Vo g e l

I

m ersten Teil der grossen Office-2010-Serie im Swiss IT Magazine, der Ende Mai erschienen ist, haben Sie die Suite-übergreifenden, bedeutendsten Neuerungen wie den Backstage-Bereich, die aufgefrischten und individuell anpassbaren Ribbons sowie die neuen, integrierten Bildbearbeitungsfunktionen kennengelernt. Im zweiten Teil von Ende Juni widmete sich das Swiss IT Magazine den neuen Collaboration-Tools, Sharepoint Workspace, den Web Apps, Windows Live, Office Mobile und Outlook 2010. Im vorliegenden, abschliessenden Artikel der Serie soll nun noch ganz speziell auf neue Funktionen der beliebten Programme Word, Excel, Powerpoint und Access 2010 eingegangen werden.

Word 2010

Die grössten neuen Features des Textverarbeitungsprogramms Word, wie die deutlich verbesserten, integrierten Bildbearbeitungsfunktionen oder die neuen Collaboration-Möglichkeiten, hat man bereits kennengelernt. Word 2010 kann aber noch einiges mehr: ➤ Copy&Paste: Word 2010 verfügt, wie alle anderen Programme der Office-2010-Suite, über erweiterte Copy&Paste-Funktionen. Will man einen Text oder ein Bild via Menüleiste oder mittels Rechtsklick in ein Dokument einfügen oder kopieren, so gibt es neu mehrere Optionen. Man kann entweder nur den Text einfügen lassen oder alles, und das noch formatiert oder unformatiert. Weiter liefert Word einem vor dem Einfügen jeweils eine Vorschau. ➤ Screenshots: Mit Word 2010 lassen sich direkt aus dem Programm heraus Screenshots erstellen und mit einem Klick ins Dokument einfügen. Die Funktion findet man im Ribbon «Einfügen», neben «Diagramm», und zwar auch in Excel und Powerpoint. ➤ Suchen: Eine neuer Navigationsbereich mit einem neuen Suchtool hilft in Word 2010 dabei, Dokumentinhalte schneller zu fin-

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Word, Excel & Co. 2010

In Word 2010 gibt es neue Optionen zum einfügen von Objekten, inklusive Vorschau.

den, zu durchsuchen und sogar neu anzuordnen. Aufgerufen wird der Navigationsbereich via «Ansicht» und «Anzeigen». ➤ Grafiken: Es gibt eine ganze Menge neuer Layouts für die sogenannten «Smartart»Grafiken, die zum Erstellen von Organigrammen und Bilddiagrammen helfen – übrigens auch für Excel 2010. Die Grafiken lassen sich ausserdem automatisch an das ausgewählte Dokumentdesign anpassen. ➤ Formatieren: Beim Erstellen von ansprechenden Dokumenten helfen eine ganze Reihe neuer visueller Formatierungseffekte für Texte, sogenannte «Wordarts». ➤ Übersetzen: Microsoft hat die Überset-

In Kürze · Microsoft hat seinen meistgenutzten Office-Programmen einige kleinere, jedoch sehr nützliche neue Features spendiert. · Word 2010 vereinfacht beispielsweise das Einfügen und Kopieren, Excel 2010 bietet neue Grafiken zur Datenanalyse, Access 2010 bringt Anwendungsparts und Powerpoint 2010 erleichtert den Umgang mit Videos.

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Software

Word, Excel & Co. 2010

zungs-Tools von Word, die sich weiter im Ribbon «Überprüfen» finden, überarbeitet und verbessert.

Excel 2010

Dem Tabellenkalkulationsprogramm Excel hat Microsoft in der 2010er Ausgabe vor allem ein paar neue Tools zur Datenanalyse und -darstellung spendiert. Nachfolgend die wichtigsten neuen Features: ➤ Sparklines: Excel 2010 bietet die Möglichkeit, mit wenigen Klicks eine visuelle Zusammenfassung von Daten herzustellen, die in eine Zelle passen, also kleine Grafiken. Die neuen, sogenannten «Sparklines» findet man im Ribbon «Einfügen», «Sparklines». Es gibt drei Versionen für die Visua-

Excel 2010 bringt Sparklines, kleine direkt in die Zellen integrierte Grafiken.

lisierungen: Linien, Säulen oder Gewinn/ Verlust. Die Grafiken lassen sich nachträglich mit den Sparklinetools weiter anpassen und beispielsweise mit Höchst- und Tiefstpunkten ergänzen. Ausserdem wachsen die Sparklines mit der Zelle mit. ➤ Datenschnitt: Beim Arbeiten mit Pivot-Tabellen gibt es neu eine Möglichkeit, Daten dynamisch zu filtern und zu segmentieren, also einen Datenschnitt vorzunehmen, um schneller exakt die Daten zu finden, die man sucht. Den Filter «Datenschnitt» findet man unter dem Ribbon «Einfügen». Achtung: Um die neue Funktion nutzen zu können, muss die Datei zwingend im xlsxFormat abgespeichert sein. ➤ 64 Bit: Office 2010 gibt es neu bekanntlich durchgehend als 32- und 64-Bit-Version. Am meisten von den 64 Bit profitiert Excel. Dadurch lassen sich nun umfangreiche Datenmengen einfacher analysieren, weil die maximale Dateigrösse neu nicht mehr auf zwei Gigabyte beschränkt ist.

point 2010 seine helle Freude haben. Zudem gibt es noch einige weitere, neue MultimediaTools. Das bietet Powerpoint 2010: ➤ Abschnitte: Die Powerpoint-Präsentationen lassen sich neu via «Start» und «Abschnitt» in einzelne Abschnitte unterteilen, die man individuell benennen und ein- und ausblenden kann. Es ist auch möglich, ganze Sektionen per Drag&Drop zu verschieben. ➤ Einbetten: Videos und andere Multimediadateien werden in Powerpoint 2010 neu nicht mehr nur verlinkt, sondern direkt in das Dokument eingebettet. Damit entfällt das mühsame Suchen der in die Präsentationen eingebundenen Film- oder Sounddateien beim Weitergeben. Leider funktionierte das Einfügen nicht mit allen Videoformaten, obwohl sie eigentlich unterstützt werden sollten. ➤ Komprimieren: Um durch die neue Einbettungsmethode nicht zu grosse Dateien entstehen zu lassen, können die Multimediadateien in den Präsentationen komprimiert werden. Die Funktion findet man in der Backstage-Ansicht. Zur Auswahl stehen einem standardmässig die drei Kompressionsstufen Präsentations-, Internet- und Low-Qualität. ➤ Trimmen: Powerpoint 2010 ermöglicht eine einfache Videobearbeitung, das Trimmen. Zudem lassen sich die Videos in Form und Stil bearbeiten und durch Elemente wie Rahmen, Kanten und Effekte erweitern. ➤ Sharing: Auch in Powerpoint 2010 wird Collaboration grossgeschrieben. Neu lassen sich Präsentationen direkt aus dem Programm heraus broadcasten, via «Bildschirmpräsentation», «Bildschirmpräsentation übertragen». ➤ Vergleichen: Unter dem Ribbon «Überprüfen» findet man ein weiteres neues Feature, «Vergleichen». Damit lassen sich, wie der Name verrät, zum einen zwei Präsentationen gegenüberstellen und zum anderen die Änderungen anzeigen, die man akzeptieren oder ablehnen kann.

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Access 2010

Auch für Anwender der Datenbanksoftware Access gibt es in Ausgabe 2010 einige nützliche neue Funktionen, die einem das Leben deutlich vereinfachen: ➤ Navigationsregister: Register lassen sich neu im Point&Click-Verfahren zusammenstellen. Allerdings sind sie nicht programmierbar – leider ➤ Anwendungsparts: In Access 2010 ist es neu möglich, aus ausgesuchten DatenbankKomponenten wie Tabellen oder Formularen eigene Anwendungsparts zu erstellen, um auf dieser Basis rasch neue Datenbanken zu erstellen. ➤ Office-Themes: Die Integration von OfficeDesigns in Access 2010 ermöglicht ein einheitliches Aussehen, zum Beispiel von Excel-Sheets und DBs. ➤ Schnellstartfelder: Die neuen Schnellstartfelder ermöglichen es, dass per Mausklick, beispielsweise auf «Adresse», sogleich Felder für Ort, Postleitzahl und Land generiert werden. ➤ Makro-Editor: Microsoft hat den Makro-Editor von Access deutlich erweitert. Neu bietet dieser auch Trigger-ähnliche Funktionen, etwa für Ereignisse wie «BeforeUpdate» oder «AfterDelete». ➤ Intellisense: Schliesslich verfügt Access 2010 auch noch über einen deutlich verbesserten Ausdrucksgenerator, der Intellisense unterstützt.

OfficE-2010-SEriE 31.5.10 Swiss iT Magazine 06/10 Office 2010 - Das müssen Sie wissen 28.6.10 Swiss iT Magazine 07/10 + 08/10 Communication & Collaboration

Powerpoint 2010

Wer schon immer schnell, einfach und mit einem guten Ergebnis Videos in seine Präsentationen einbauen wollte, der wird an Power-

Mit Anwendungsparts werden in Access 2010 schnell neue Datenbanken erstellt.

Powerpoint 2010 bietet viele neue Multimedia-features, wie das Broadcasting.

30.8.10 Swiss iT Magazine 09/10 Word, Excel & Co. Ausgabe 2010

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Software

Customer Relationship Management

Einheitliches CRM für Tamedia Bei Tamedia arbeiten Anzeigenverkauf, Marketing, Controlling und Firmenleitung seit 2010 mit BSI CRM. Eine mobile Anbindung für den Anzeigenverkauf ist in Umsetzung. Vo n J e s s i c a s c h m i d t

D

as Medienhaus Tamedia mit seinen Tages- und Wochenzeitungen, Zeitschriften, Onlineplattformen, regionalen Radio- und TV-Stationen sowie Zeitungsdruckereien vernetzt seine Unternehmensbereiche Anzeigenverkauf, Marketing, Controlling und Geschäftsleitung seit Anfang Jahr über eine gemeinsame CRM-Software. Kundenwissen soll so gebündelt werden und für alle bereit stehen. Zudem will Tamedia Trends in den Kundenwünschen frühzeitig erkennen und steuern können. «Unser Ziel war eine Rundumsicht auf den Kunden, um eine individuelle Betreuung leisten zu können. Nur durch einen zielgerechten Kundenservice schafft man es, dem Wettbewerb eine Nasenlänge voraus zu sein», erinnert sich Michael Kammerbauer, Projektleiter bei Tamedia.

aus bestehenden Software-Systemen, AccessDatenbanken sowie Excel-Listen und diversen eigenen Dossiers der Berater genutzt. «Diese Situation entsprach nicht den Ansprüchen von Tamedia, und sie war alles andere als effizient», erklärt Kammerbauer. So lag Wissen unzugänglich für andere in den einzelnen Abteilungen und bei den Kundenberatern. Wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verliess, war das gewonnene Kundenwissen verloren.

Komplexe Anforderungen an das neue System

Mit dem neuen CRM-System sollten sich die Mitarbeiter im Anzeigenverkauf auf Verkaufsgespräche vorbereiten können. Das Marketing sollte die gewonnenen Kundendaten für eine Ansprache von potentiellen Lesern und Anzeigenkunden nutzen können, während man Heterogene Datenhaltung war Controlling und Unternehmensführung Instruineffizient und unsicher mente zur Erfolgskontrolle und -planung in Die alte IT-Landschaft bei Tamedia war hierfür die Hand geben wollte. Besondere Schwierigwenig förderlich. Es wurde eine Kombination keit dabei: Tamedia benötigt ein umfangreiches Rechtemanagement, das es ermöglicht, bestimmte Kundendaten zwar unternehmensweit zu teilen, andere Daten jedoch titel- oder beraterspezifisch, also nur für bestimmte Personenkreise, einsehbar zu machen. «Bei Tamedia gibt es mehrere, miteinander im Wettbewerb stehende Titel. Um den Anzeigenverkauf für das neue CRM zu gewinnen, mussten diese Interessen gewahrt bleiben», erläutert Kammerbauer. Im Jahr 2007 begann die Evaluation des Marktes. Es wurden insgesamt 15 verschiedene Unternehmen zur Präsentation eingeladen, darunter auch die Big Im Verlauf des Jahres werden auch das Controlling und die Unternehmensführung an das BSI CRM angebunden. Player des Marktes. Ende 2007 waren noch drei Unternehmen

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In KüRZe · Die IT-Landschaft von Tamedia war nicht mehr effizient genug, Kundenwissen ging verloren. · Das Medienhaus hat daher für den Anzeigenverkauf, das Marketing, das Controlling und die Firmenleitung ein neues CRM implementiert. · Ende Jahr soll auch eine mobile Anbindung an das CRM möglich sein.

im Rennen, darunter BSI. An diese Anbieter ging ein detaillierter Anforderungskatalog (siehe Kasten). Bei einem Anwendertag wurden essentielle Funktionen der Systeme getestet. «Bereits damals erhielt BSI gute Bewertungen von den zukünftigen Anwendern. Sie schätzten die Einfachheit der Oberfläche und die unterschiedlichen Möglichkeiten, ein und denselben Prozess auszuführen», berichtet Kammerbauer. Die Entscheidung für BSI CRM fiel im Sommer 2008. Darauf wurde die Software spezifiziert, moderne, leistungsfähige Hardware beschafft und mit der Umsetzung begonnen.

SCRUM ermöglicht effiziente Zusammenarbeit

Seit Ende 2009 rollt BSI das CRM-System bei Tamedia nach und nach unternehmensweit aus. Der Anzeigenverkauf arbeitet bereits seit Anfang 2010 produktiv mit BSI CRM. Im Marketing des Tages-Anzeigers wird die CRM-Lösung bereits genutzt, bei 20 Minuten momentan eingeführt. Im weiteren Verlauf des Jahres folgen Controlling und Unternehmensleitung. Die Projekteinführung bei Tamedia wurde nach der SCRUM-Methode implementiert. «Tamedia ist einer der ersten Kunden, bei denen wir SCRUM einsetzen», erinnert sich Jan Nielsen, Projektleiter bei BSI. Dabei wurde das Projekt in sogenannte Stories aufgeteilt. Eine Story besteht aus einer kurzen Beschreibung der Aufgabe für den Entwickler und kann im Gegensatz zur herkömmlichen Methode nach Fertigstellung getestet und abgenommen werden. Die einzelnen Stories werden regelmässig priorisiert, so dass die zentralen Aufgaben und Funktionen der CRMs früh im Projekt realisiert werden. «Man kann sagen, dass eine Story immer ungefähr einem Prozess entspricht. Das Entwicklungsteam bei BSI legt für jede dieser Stories gemeinsam mit uns die Abnahmekriterien und den benötigten Zeitraum dafür fest. An einem Customer Day, der

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Software

Customer Relationship Management

etwa alle zwei Wochen stattfindet, werden dann die Stories abgenommen und neue festgelegt», fasst Kammerbauer zusammen. Kammerbauer ist mit dem Ergebnis zufrieden: «Die Zusammenarbeit unter SCRUM hat sehr gut funktioniert. Als Kunde sieht man, was gerade passiert und kann Prioritäten, wenn nötig, anders setzen.» Ausserdem hebt der TamediaProjektleiter die effektiveren Test-Verfahren hervor – im Vergleich zu herkömmlichen Entwicklungsmethoden.

Anzeigenverkauf profitiert schon vom neuen System

«Im Anzeigenverkauf haben wir die geforderte Rundumsicht auf den Kunden bereits umgesetzt», freut sich Kammerbauer. So ist für jeden Verkäufer die Art des Kundenkontaktes zu sehen, also beispielsweise, ob es sich um ein Unternehmen oder eine Agentur handelt und aus welcher Branche die Firma kommt. Darüber hinaus ist der Ansprechpartner mit Kontaktdaten genauso hinterlegt, wie bisher angebotene Konditionen, die Art der schliesslich gebuchten Anzeige, der gewählte Titel und die Ausgabe. Selbst die Anzeige an sich ist digital über das System abrufbar. Dabei muss

AnfoRdeRungSKAtALog von tAMediA An dAS CRM-SySteM Basic: Firmen- und Personenmanagement Aktivitätenmanagement CTI Rollen-basierte Berechtigung Sales: Opportunity Management Mitbewerber-Tracking Offer Management Field Sales Zuordnung von Verkaufsgebieten Jahresplanung: Soll/Ist-Vergleich Marketing: Kampagnenplanung Kampagnenausführung (inkl. automatische Workflows, Responserfassung) Kampagnenanalyse Interessenmanagement Support/innendienst: Kundenhistorie Bezug zu Auftrag, Produkt und Kaufvertrag Anzeige von Reklamationen Reporting: Diverse Reportings aus allen Funktionsbereichen

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das CRM-System sehr grosse Datenmengen handhaben: «Allein beim Tages-Anzeiger verbuchen wir zwischen 30’000 und 60’000 Anzeigen pro Monat in BSI CRM», so Kammerbauer. Die Verkäufer haben ausserdem die Möglichkeit, Notizen wie Kontaktberichte oder momentane strategische Ausrichtungen des Kunden, direkt beim Kontakt abzuspeichern und ein komplettes Dossier anzulegen. «Wenn ein Berater die Firma verlässt, verlassen somit keine wertvollen Kundeninformationen mehr das Unternehmen», ergänzt Kammerbauer. Für das Berechti- Michael Kammerbauer, gungssystem im CRM Projektleiter bei Tamedia von Tamedia wurden vom BSI-Projektteam zahlreiche benutzerspezifische Anzeigen der Kontakte implementiert. Informationen über momentan angebotene Konditionen, Rabattierungen sowie Offerten und Reservierungen dürfen nicht titelübergreifend einsehbar sein, da diese miteinander im Wettbewerb stehen. So sehen die Anzeigenverkäufer von 20 Minuten und Tages-Anzeiger beispielsweise zwar die Kontaktdaten derselben Kunden sowie die bisher gekauften Anzeigenformate in gleicher Form, wohl aber unterschiedliche Ausgaben der Kontakthistorie. Die Akzeptanz der Mitarbeiter — eines der grössten Hindernisse in CRM-Projekten — ist bei Tamedia bisher gut. Diese ist aber stark abhängig vom Erkennen des persönlichen Nutzens des Anwenders. «Die Einfachheit in der Bedienung von BSI CRM hat viel dazu beigetragen», erinnert sich Kammerbauer, «und war ein wichtiges Kriterium für die Auswahl der Software.»

ware ist kein ausschliessendes Kriterium, um das Projekt erfolgreich abzuschliessen. Das System kann nur einen Mehrwert liefern, wenn es gute Daten zur Verfügung gestellt bekommt. Die Einführung eines neuen CRMSystems kann also auch auf prozessuale oder organisatorische Probleme im Unternehmen hinweisen», erklärt Kammerbauer.

«Wenn ein Berater die Firma verlässt, verlassen keine wertvollen Kundeninformationen mehr das Unternehmen.»

Kunde und Lieferant lernen im Projekt

Jedes Unternehmen hat spezifische Prozesse, und diese sind je nach Branche sehr komplex. «Das spezifische Medien-Know-how musste bei BSI zuerst aufgebaut werden. Das Projektteam hat sich aber schnell in die Abläufe eingearbeitet», meint Kammerbauer. Kein IT-Projekt verläuft ohne Stolpersteine. «Eine Herausforderung war die Datenqualität der liefernden Quellsysteme», erinnert sich Kammerbauer. «Die Funktionalität der Soft-

Ausbau des CRM-Projektes geplant

Bei Tamedia wird bereits an weiteren Projektschritten gefeilt. Einige Verkäufer arbeiten testweise mit der iPhone-Applikation von BSI CRM. Diese ermöglicht die Nutzung vieler CRM-Funktionen auch unterwegs, beispielsweise das Abrufen von Kundenstammdaten, Aufträgen und Pendenzen. Ende 2010 wird es eine mobile Anbindung an das CRM für bis zu 300 Anwender geben, so dass der User auch unterwegs über das Notebook Basisinformationen abrufen und bearbeiten kann. Darüber hinaus wird das Call Center an die CRM-Lösung angebunden. Controlling und Unternehmensführung erhalten mit Qlikview, eine neue Funktion in BSI CRM, ein Reporting-Tool an die Hand. Qlikview ist ein Datenanalyse-Tool mit dem der Anwender eigene Reports erzeugen und ergänzen kann. Neue Reports können ohne Programmierkenntnisse erstellt werden. «Wenn diese Projektschritte umgesetzt sind, verfügt Tamedia über ein Tool zum vorausschauenden Management der Kundenbeziehungen. Für die Zukunft könnte ich mir vorstellen, dass wir die Performance verbessern, um die stetig wachsende Datenmenge handhaben und Daten schneller auswerten zu können», schliesst Kammerbauer. Jessica schmidt

ist freie

Journalistin.

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kARRIERE & wEITERBILDUNG

Karriere & Weiterbildung

Sinnlose Bürokratie Übermässige Bürokratie kann ganze Organisationen lahmlegen. Es gilt daher abzuwägen, wann Regeln Sinn machen und wann sie die Kreativität zerstören. Vo n M a r k u s s c h e f e r

B

itte warten, Sie werden bedient!» Mit dieser Tafel wird man heutzutage in vielen Restaurants am Eingang begrüsst und freundlich darauf hingewiesen, dass man vom Personal an einen freien Tisch geführt wird. Nicht selten wartet man dann aber eine gefühlte Ewigkeit, bis sich endlich ein gestresster Kellner herablässt, seinen Pflichten nachzukommen. Wer glaubt, mit der Ergatterung eines guten Sitzplatzes den schwierigsten Teil hinter sich gebracht zu haben, der wird oft eines Besseren belehrt. Während die Gäste am Nachbarstisch genüsslich ihr Fondue Chinoise verzehren und dazu einen exquisiten Chardonnay trinken, knurrt einem selbst vor Hunger der Magen. Wenn dann die Serviertochter den Nachbarn nach einer halben Stunde bereits die flambierten Pfirsiche auftischt und man nachzufragen wagt, ob man allenfalls vergessen worden sei, erklärt sie mit leicht säuerlicher Miene und vorwurfsvollem Unterton, dass dieser Tisch leider nicht von ihr betreut würde. Sie werde aber gerne die dafür verantwortliche Kollegin benachrichtigen. Solche Szenen spielen sich tagtäglich nicht nur in der Gastronomie ab sondern überall dort, wo sich Menschen stur an Regeln und Richtlinien halten, wenn aber eigentlich beherztes und unbürokratisches Eingreifen erforderlich wäre.

Dumme bürokratische regeln

Ein Manager, der bekannt dafür war, mit Vehemenz und geradezu missionarischem Eifer gegen die Bürokratie in seinem Unternehmen vorzugehen, war Jack Welch, der von 1988 bis 2001 CEO von General Electric war. Es erstaunt nicht, dass von ihm der folgende Satz stammt: «Bekämpft die Bürokratie im Unternehmen! Hasst sie! Tretet sie in den Hintern! Brecht sie!» Mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit baute Welch den einst behäbigen Industriekonzern zu einem höchst erfolgreichen Global Player um. Die vorherrschende Beamtenmen-

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Sinnvolle und sinnnlose Regeln

talität ist dabei einer vielfach kopierten und kompetitiven Management-Kultur gewichen. Auch Richard Branson, der mit 17 Jahren ohne Schulabschluss sein erstes Unternehmen gründete und mit viel Kreativität die Virgin Group – ein milliardenschweres Imperium – aufbaute, ist Bürokratie ein Dorn im Auge. In seinem Buch «Geht nicht, gibt’s nicht» schreibt er folgendes: «Die Welt ist voll von Bürokratie, geschaffen von Komitees mit zu viel Zeit und übermässiger Kontrollsucht. Bürokratie besteht grösstenteils aus völlig nutzlosem und sinnlosem Kauderwelsch. Wenn ich etwas Lohnenswertes tun möchte – oder einfach so zum Spass – lasse ich mich nicht von dummen Regeln abhalten. Ich finde einen legalen Weg um die Regeln herum, und tue es.»

Unnötige Bürokratie ist teuer

Übermässige Regulierungs- und Kontrollsucht von Staaten und Grosskonzernen scheint immer schon ein Reizthema gewesen zu sein. Bereits im Jahre 1751 nervte sich der französische Wirtschaftswissenschaftler Jean Claude Marie Vincent de Gournay über das träge Verwaltungssystem, das der Finanzminister von Ludwig XIV., Jean-Baptiste Colbert, rund hundert Jahre zuvor eingerichtet hatte. Um der Korruption, der Willkür sowie der Ineffizienz

In Kürze · Unnötige Bürokratie hemmt die Mitarbeiter und kostet viel Geld. · Ein gewisses Mass an Bürokratie braucht es aber, damit eine Firma funktioniert. · Insbesondere KMU leiden heute unter der übermässigen Reglementierung durch den Staat. · Regeln sollten heute in Form von Zielen formuliert werden.

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am Hofe des Sonnenkönigs Herr zu werden, hatte Colbert ein hierarchisches und von Regeln geprägtes Verwaltungssystem erdacht. Damit sollte sichergestellt werden, dass Beamte künftig nicht nach Gutdünken entscheiden können, sondern sich an Vorschriften zu halten haben. So sinnvoll der ursprüngliche Gedanke, welcher zur Einführung der Bürokratie geführt hatte auch war, scheinen in der heutigen Zeit gerade viele KMU-Betriebe unter der übermässigen Reglementierung des Staates zu leiden. So schätzt beispielsweise Roland Rupp vom KMU-Verband in einem Interview mit «20 Minuten» vom 26. Juli 2010, dass Schweizer Firmen pro Jahr rund acht Milliarden Franken für unnötige Bürokratie ausgeben. Und laut der Studie «Credit Suisse Economic Research KMUUmfrage 2010» mit dem Titel «Megatrends – Chancen und Risiken für KMU» sehen fast 60 Prozent der Befragten in dem zu hohen administrativen Aufwand im Behördenumgang das grösste Verbesserungspotential, um mittelfristig im globalen Wettbewerb erfolgreich bestehen zu können. (siehe Grafik)

Ganz ohne Bürokratie geht es nicht

Trotz dieser kritischen Stimmen lässt es sich nicht verleugnen, dass Staaten ohne bürokratische Strukturen nicht auskämen und diese durchaus auch ihre Vorteile haben. So schützen bürokratische Regeln vor Willkürakten, da vor dem Gesetz im Idealfall alle gleich behandelt werden. Durch Vorschriften und Auflagen wird die Sicherheit in allen Lebensbereichen klar definiert und geregelt. Auch Unternehmen und Grosskonzerne brauchen bürokratische Strukturen, weil diese im optimalen Fall eine Organisation effizienter machen, da Abläufe automatisiert und replizierbar werden. Nicht selten jedoch entwickelt die Bürokratie innerhalb eines Unternehmens ein unkontrollierbares Eigenleben und die Gefahr besteht, dass ein Heer von Stäben sich mehr und mehr mit der Optimierung von internen Prozessen und Abläufen beschäftigt. Dabei bleiben über kurz oder lang Kunden und Mitarbeiter auf der Strecke. Wohl nicht zu Unrecht meinte der bekannte deutsche Unternehmensberater Klaus Höfner einmal: «Organisationen ab 1000 Leu-

LESEN SIE DAS NÄCHStE MAL: Auch wenn die Arbeitslosenzahlen wieder sinken, so haben es Angestellte ab Mitte 50 schwer auf dem Arbeitsmarkt. Was sind die Gründe dafür und wie findet man auch in diesem Alter wieder eine neue Stelle? Dazu mehr in der nächsten Ausgabe.

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Karriere & Weiterbildung ten können sich sehr vErBESSEruNGSpotENtIAL IN DEr SCHwEIz gut mit sich selbst beschäftigen. Da stört der Administrativer Aufwand Kunde nur.» verkleinern Wenn nicht mehr die Internationale Vernetzung verstärken Macher sondern die Hochpreisinsel Schweiz Bürokraten an den bekämpfen Schaltstellen sind, Steuerlast senken dann kann dies schnell Bildungssystem zu grotesken Szenen reformieren führen. So regelt beiInfrastruktur verbessern spielsweise ein global tätiges IT-Unterneh- Föderalismus einschränken men in ihren internen EU-Beitritt Bestimmungen, ab welchem Rang Mitar- Weiss nicht/keine Angaben beiter Anspruch auf ein 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Einzelbüro haben und ab welchem Dienstgrad um mittelfristig im globalen wettbewerb bestehen zu können, muss laut der Drehstuhl eine Meinung vieler KMu der administrative Aufwand reduziert werden. Kopfstütze samt verstellbaren Armlehnen haben muss. Und in einem Artikel der Zeitung Mal abgesichert werden muss, der braucht «Die Zeit» konnte man vor einer Weile nachle- sich nicht zu wundern, wenn damit dem Bürosen, dass eine grosse Bank in Frankfurt ihren kratismus Tür und Tor geöffnet werden. Ein Mitarbeitern verbietet, täglich mehr als zehn anderer Wind weht da in den Unternehmen Stunden zu arbeiten. Wer sich nicht an diese von Richard Branson. In seinem Buch «Geht Vorschrift hält, der bekommt Probleme mit der nicht, gibt’s nicht!», schreibt er, dass ihm seine Personalabteilung. Mitarbeiter den Spitznamen «Dr. Yes» gegeben hätten, weil er auf jede Frage oder Bitte und Mittelweg führt zu Erfolg jedes Problem meist positiv reagiere. «Ich Wie lässt sich Bürokratismus eindämmen? habe immer versucht, Gründe dafür zu finden, Gemäss Rüdiger Trimpop, Professor für Ar- etwas zu tun, wenn es wie eine gute Idee erbeits- und Organisationspsychologie in Jena, scheint, als dagegen.» Chefs mit einer solchen ist die Entscheidungskultur ein wesentlicher Einstellung sind im positiven Sinne Gift für Faktor, ob sich übersteigerte bürokratische bürokratische und unflexible Strukturen. Da Strukturen ausbreiten können oder nicht. der Fisch bekanntermassen vom Kopf her «Überlässt ein Chef seinen Mitarbeitern Ent- stinkt, bleibt nur zu hoffen, dass es in Zukunft scheidungen? Kann er delegieren? Riskiert er, wieder mehr charismatische Chefs und Unternicht alles bis ins Kleinste kontrollieren zu nehmenslenker gibt, die sich um sinnlose und können?» Mit diesen Worten lässt sich Trim- hemmende Regeln foutieren und den Mut pop in «Die Zeit» in der Ausgabe vom 11. Ja- haben mit gutem Beispiel voranzugehen, um nuar 2006 zitieren. Und der Mannheimer Or- legale Mittel und Wege zu finden, den Büroganisationsforscher Alfred Kieser empfiehlt, kratismus in seine Schranken zu weisen. auf Grund der sich immer schneller verändernden Märkte, wo Flexibilität und SchnelligDEr Autor keit gefragt sind und starre Strukturen häufig nicht funktionieren, Regeln in Form von Zielen Markus Schefer (41) ist selbzu formulieren, anstatt eine detaillierte Arständiger Personal- und beitsanleitung aufzusetzen, an die sich MitarUnternehmensberater. beiter zu halten haben. Damit, so Kieser, könDaneben ist der ausgebildete nen Mitarbeiter besser und schneller auf VerPrimarlehrer Dozent für änderungen reagieren. das Fach «Verkauf» an der Wer in seinem Unternehmen Nein-Sager Fachhochschule Nordwestschweiz in Basel. züchtet, die gegenüber Innovationen und Er verfügt über langjährige Vertriebserfahrung im In- und Ausland, unter anderem bei IBM und neuen Ideen mit Ablehnung reagieren, und Reuters. wer Mitarbeitern, die Verantwortung übernehwww.scheferpersonal.ch men wollen, bei der kleinsten Kompetenzmarkus@scheferpersonal.ch überschreitung mit Sanktionen droht und darauf pocht, dass jede Entscheidung intern zehn Quelle: Credit Suisse

Sinnvolle und sinnlose Regeln

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Karriere & Weiterbildung

Der Rechtsanwalt rät

Rechtliche Tücken des E-Commerce Der Verkauf von Waren und Dienstleistungen über das Internet hat sich längst etabliert. E-Commerce hat aber seine Tücken − auch rechtliche. Vo n U e l i G r ü t e r

U

nter dem Begriff E-Commerce versteht man das Anbieten von Waren und Dienstleistungen über das Internet. Im Zusammenhang mit E-Commerce interessieren rechtlich vor allem die Fragen, inwiefern Angebote im Internet verbindlich sind, wie Verträge im Internet zustande kommen, wie allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) für E-Commerce formell und inhaltlich gestaltet werden müssen und was bei der elektronischen Werbung zu beachten ist. Da das Internet typischerweise keine Grenzen kennt spielt auch das internationale Recht eine wichtige Rolle.

Verbindlichkeit von Internetangeboten

Laut dem Schweizerischen Obligationenrecht (OR) und der dazugehörigen Rechtsprechung sind Angebote in Katalogen nicht verbindlich. Nun fragt sich, ob dies auch für Angebote im Internet gilt. Eine Rechtsprechung gibt es zu dieser Frage noch nicht. Ein Teil der Juristen geht aber davon aus, dass mittelbare Angebote, die über Formulare oder ähnliches bestellt werden, den unverbindlichen Angeboten in Katalogen entsprechen. Werden Bestellungen von mittelbaren Angeboten aber online bestätigt, führt dies zum Vertragsschluss −

In KürzE · In der Schweiz gibt es weder ein Fernabsatz- noch ein E-Commerce-Gesetz. · Dennoch muss man beim Handel über das Internet einige Aspekte beachten, u.a. bezüglich Spam und AGB. · Bietet man seine Ware auch im EU-Raum an, gilt das EUFernabsatz- und die EU-E-Commerce-Richtlinie.

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auch wenn die Bestätigung automatisiert erfolgt. Der Händler muss also sicherstellen, dass das Angebot geliefert werden kann. Unmittelbare Angebote sind solche, die direkt über das Internet bezogen werde können. Das trifft auf alle Waren und Dienstleistungen zu, die in elektronischer Form übermittelt werden können, wie zum Beispiel Musik, Filme, Fotos und Software.

Verträge über das Internet

Verträge bedürfen dem Obligationenrecht zufolge einer besonderen Form, wenn es das Gesetz explizit verlangt. Ansonsten gilt die Formfreiheit. Zu den Formen, die das Gesetz vorschreibt, gehören vor allem die einfache Schriftlichkeit und die notarielle Beurkundung (insbesondere für Grundstückgeschäfte). Die notarielle Beurkundung kann bis dato nicht über das Internet vorgenommen werden. Die handschriftliche Unterschrift wurde jedoch der qualifizierten digitalen Signatur gleichgestellt. Die meisten Verträge, die über das Internet abgeschlossen werden, bedürfen jedoch keiner besonderen Form, wie der Kaufvertrag, der Lizenzvertrag (Innominatvertrag) und der Auftrag. Diese Verträge können also ohne weiteres formell gültig über das Internet abgeschlossen werden.

AGB für E-Commerce

Im Zusammenhang mit E-Commerce werden oft allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) eingesetzt. Aus rechtlicher Sicht ist dabei die Frage, wann und wie AGB zur Anwendung gebracht werden können, von besonderer Bedeutung. Auch das auf das Vertragsverhältnis anwendbare Recht und das für allfällige Rechtsstreitigkeiten zuständige Gericht spielen eine Rolle. Soweit es sich um Konsumentenverträge handelt, können anwendbares Recht und Gerichtsstand nicht vereinbart werden, da sie von Gesetz (Internationales Privatrechtsgesetz) und Übereinkommen (Lugano Überein-

kommen) zwingend vorgeschrieben werden. Im gewerblichen Bereich können die Parteien jedoch in der Regel anwendbares Recht und Gerichtsstand wählen. Trotz Konsumentenschutz macht es für einen Anbieter im Internet Sinn, sowohl anwendbares Recht wie Gerichtsstand festzuschreiben – vorbehältlich des zwingenden Rechts und zwingenden Gerichtsstandes. Damit AGB zur Anwendung kommen, müssen sie rechtsgültig übernommen worden sein. Dazu ist es notwendig, dass der User die AGB zur Kenntnis nehmen kann. Er muss sie jedoch nicht unbedingt gelesen und schon gar nicht verstanden haben. Es ist zu empfehlen, AGB so einzubauen, dass der Anwender für den Abschluss eines Geschäfts zwingend die Frage beantworten muss, ob er die AGB anerkennt. Zudem sollte die Frage unmittelbar mit einem Link zu den AGB verbunden werden. Wichtig ist auch, dass ein Beweis gesichert wird, zu welchem Zeitpunkt in E-Commerce welche AGB gelten (mit Datierung).

Werbung mittels E-Mails – Spam?

Es ist naheliegend, dass insbesondere reine E-Commerce-Angebote auch elektronisch beworben werden, insbesondere per E-Mail. Dabei sind jedoch die entsprechenden Vorschriften zu beachten. Es gilt sowohl in der Schweiz, wie in der Europäischen Union (EU) das Opt-In-, wie auch das Opt-Out-Prinzip. Das Opt-In-Prinzip bedeutet, dass keine kommerziellen E-Mails an Adressaten verschickt werden dürfen, die nicht bereits Kunden des Versenders sind oder der Werbung durch E-Mails gegenüber dem Versender explizit zugestimmt haben. Kommerzielle E-Mails, die ohne diese Voraussetzungen verschickt werden, sind illegal. Das Verschicken von Spam ist strafbar.

Konsumenten aus der EU

Da der Markt hierzulande relativ klein ist, streben viele Schweizer E-Commerce-Anbieter danach, ihr Angebot mindestens auf die Nach-

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Karriere & Weiterbildung

Der Rechtsanwalt rät

barländer auszudehnen. Ist dies der Fall, sind die entsprechenden Normen dieser Zielländer zu beachten, wobei für alle Länder in diesem Bereich die EU-Fernabsatz- und die EU-ECommerce-Richtlinie die Mindeststandards bilden, an denen man sich orientieren kann. Vor allem die Informationspflichten im Zusammenhang mit E-Commerce im Bereich B2C sind einzuhalten. Dabei müssen folgende Informationen leicht, unmittelbar und ständig zur Verfügung gehalten werden: ➤ Firma oder Vorname/Name, physische Adresse, E-Mail, PLZ/Ort des Lieferanten ➤ Sitz einer Gesellschaft ➤ Mehrwertsteuernummer ➤ Name und Ort der Aufsichtsbehörde, wenn Bewilligung erforderlich (z.B. Apotheker) ➤ Berufsverband und Berufsregeln von reglementierten Berufen (Rechtsanwälte, Ärzte, Apotheker usw.) ➤ Wesentliche Eigenschaften der Waren oder Dienstleistungen ➤ Preis der Waren oder Dienstleistungen, einschliesslich aller Abgaben (MwSt.) ➤ Gültigkeitsdauer des Angebotes oder des Preises ➤ Höhe der Gebühren und Kosten (Lieferungs-/ Versandkosten, Kommunikationskosten, sofern nicht nach dem Grundtarif berechnet) ➤ Bedingungen für Zahlung, Lieferung respektive Erfüllung ➤ Mindestlaufzeit bei Dauer- oder Sukzessivlieferungsverträgen (Zeitungsabo) ➤ Bestehen eines Widerrufsrechts sowie Form und Frist für dessen Geltendmachung ➤ Einzelne technische Schritte, die zu einem Vertragsabschluss führen ➤ Angaben dazu, ob der Vertragstext nach Vertragsabschluss vom Anbieter gespeichert wird und ob er weiterhin zugänglich sein wird ➤ Technische Mittel zur Erkennung und Korrektur von Eingabefehlern vor Abgabe der Bestellung

Der aUtor Ueli Grüter, LL.M., ist Rechtsanwalt in Zürich und Luzern und Dozent an der Hochschule Luzern mit Spezialgebiet Kommunikations- und Technologierecht. In der Serie «Informatikrecht für die Praxis» führt Grüter in 13 Folgen kurz und verständlich durch die rechtlichen Grundlagen in der Informatik und zeigt die rechtlichen Stolpersteine. Mit der letzten Folge erscheint die Serie dann auch als E-Book.

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Leser fragen, rechtsanwaLt grüter antwortet Ein Kunde von uns verlangt, dass wir seine Daten gemäss Datenschutzgesetz löschen. Kann man das verlangen? Was müssen wir löschen? Kundendaten werden für den Abschluss und die Durchführung eines Geschäftes mit dem Einverständnis des Kunden erfasst. Soweit die erfassten Daten für diesen Zweck notwendig und geeignet sind, ist dagegen nichts einzuwenden. Nach Abschluss des Geschäftes fragt sich, welche Daten weiterhin aufbewahrt werden dürfen oder müssen respektive welche gelöscht werden müssen. Aufbewahrt werden müssen im Wesentlichen diejenigen Daten, die notwendig sind, um Abschluss und Durchführung des Geschäfts sowie Forderungen daraus zu beweisen. Dazu kommen Daten, die für die Steuerbehörden aufbewahrt werden müssen. Sowohl vertrags- wie steuerrechtlich ist je nach Geschäft eine Aufbewahrungszeit von fünf bis zehn Jahren angezeigt, wobei man mit zehn Jahren auf der sicheren Seite ist. In einigen steuerrechtlichen Angelegenheiten ist eine Aufbewahrung während zwanzig Jahren notwendig. Nach Ablauf dieser Aufbewahrungsfrist sind Daten jedoch in der Regel vollständig zu vernichten, sowohl auf Papier wie auch elektronisch, inklusive allfälliger Backups. In einigen Fällen, z.B. bei Rechtsanwälten, kann es notwendig sein, mindestens die Namen der Kunden weiterhin auf einer Liste zu führen, um auch inskünftig Interessenkonflikte zu vermeiden. Ein spezielles Problem stellt sich bei Werbe-E-Mails. Verlangt jemand, dass er von einer Versandliste gestrichen wird und wünscht explizit, nie mehr ein Werbe-E-Mail zu erhalten, fragt sich, ob man diesen auf eine sogenannte Blacklist setzen darf. Das Problem ist umstritten. Wenn jemand verlangt, dass seine Daten komplett gelöscht werden, wäre ein Weiterführen in einer Blacklist wohl ein Verstoss gegen das Datenschutzgesetz. Verlangt jemand, dass er nie mehr Werbe-E-Mails erhält, dient es ihm jedoch, wenn man ihn auf eine Blacklist setzt. rechtsanwalt Ueli grüter steht den LeserInnen des swiss It Magazine für kurze fragen zu Informatik und recht auch unter informatikrecht@gsplaw.ch und 043 430 32 70 unentgeltlich zur Verfügung. fragen von allgemeinem Interesse werden in anonymisierter form publiziert.

➤ Für den Vertragsschluss zur Verfügung stehenden Sprachen Die Vertragsbestimmungen und die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) müssen den Konsumenten so zur Verfügung stehen, dass sie sie speichern und ausdrucken können. Weiter muss die Bestellung eines Konsumenten unverzüglich elektronisch bestätigt werden. Ein in der EU wohnhafter Konsument kann einen Vertrag innerhalb einer Frist von mindestens sieben Werktagen ohne Angabe von Gründen und ohne Strafzahlung widerrufen. Einzig die Kosten für die Rücksendung der Ware können einem Konsumenten auferlegt werden, wenn er vom Widerrufsrecht gebrauch macht. Die Frist für die Wahrnehmung des Widerrufsrechts beginnt bei Waren mit dem Tag ihres Eingangs beim Konsumenten, bei Dienstleistungen mit dem Tag des Vertragsabschlusses. Informiert der Anbieter den Konsumenten nicht über das Widerrufsrecht, beträgt die Frist drei Monate. Das Widerrufsrecht gilt aber nicht für Dienstleistungen, deren Ausführung bereits vor Ablauf der Widerrufsfrist begonnen haben, also für Finanzmarktgeschäfte, für Werkverträge, für den Kauf von schnell verderblichen Waren, für Waren, die für die Rücksendung nicht geeignet sind (insbesondere Software, Musik und Videos) sowie Zeitungsabonnemente. Wird das E-Commerce-Geschäft mit

einem Konsumkredit verbunden, kann mit dem Widerrufsrecht auch dieser aufgelöst werden. In der Schweiz gibt es weder ein Fernabsatz- noch ein E-Commerce-Gesetz. Der Bundesrat wollte ein E-Commerce-Gesetz lancieren, stellte das Projekt jedoch nach einer mehrheitlich ablehnenden Vernehmlassung ein. Insbesondere wurde nicht goutiert, dass das Gesetz eine generelle Ausdehnung des Konsumentenschutzes in der Schweiz anstrebte. Das heisst aber nicht, dass es in der Schweiz nicht ähnliche Normen wie in der EU-Fernabsatz- und EU-E-Commerce-Richtlinie gibt. Die Information von Konsumenten bei E-Commerce ergibt sich in der Schweiz primär aus dem Lauterkeitsgesetz aber auch aus der Preisbekanntgabeverordnung, dem Konsumkreditgesetz und dem Pauschalreisegesetz. Ein generelles Widerrufsrecht bei ECommerce gibt es in der Schweiz nicht. Hierzulande haben Konsumenten zum Beispiel bei Irrtum oder absichtlicher Täuschung, bei Haustürgeschäften und Werbeveranstaltungen und beim Konsumkredit ein Widerrufsrecht. Die Mehrheit der Juristen geht übrigens davon aus, dass E-Commerce nicht unter die Haustürgeschäfte fällt, es also kein generelles Widerrufsrecht gibt. Denn beim E-Commerce nimmt man an, dass der Konsument sich nicht überrumpelt fühlen kann, wie möglicherweise bei einem Haustürgeschäft.

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Karriere & Weiterbildung

Veranstaltungen

AgendA

www.swissitmAgAzine.ch/verAnstAltungen

1.9.

Open source Forum 2010 Praxisorientierter Einsatz von Open-Source-Lösungen

zürich

Openexpo www.openexpo.ch

7.9.

sAP Business suite infoday Best-Practice-Beispiele und Break-out Sessions

regensdorf

sAP www.saptour.ch

8.9.

sAP technology infoday Neue Versionen von SAP NetWeaver CE und Break-out Sessions

regensdorf

sAP www.saptour.ch

12.–15.9.

ce expo 10 CE-Branchentreffpunkt der Schweiz

zürich

ce-messen www.ce-messen.ch

13.–18.9.

certified Java enterprise Architect Bootcamp Become a Java architect in six days

zürich

Aberla www.aberla.com

15.9.

datenmanagement Klassifizierung und Nutzung von Daten

zürich

icmf/its www.icmf.ch

21.9.

studerus technology Forum Forum für Netzwerkinteressierte

zürich

studerus www.studerus.ch

22./23.9.

security-zone 2010 Plattform für Informationssicherheit

zürich

consul&ad www.security-zone.info

29./30.9.

topsoft IT-Fachmesse mit Fokus Unternehmens-Software

zürich

schmid + siegenthaler consulting www.topsoft.ch

30.9.

sAs Forum schweiz Plattform für Business Analytics und Business Intelligence

Baden

sAs institute www.sas.com/offices/europe/switzerland/sasforum

Sie verdienen mehr. MAS Business Consulting & MAS Business Engineering

Informationsabend Donnerstag, 16. September 2010, 18.00 Uhr

Absolvieren Sie Ihr Masterstudium berufsbegleitend direkt beim HB Zürich – an der HWZ, Mitglied der Zürcher Fachhochschule. Mehr über unsere Master-Programme: 043 322 26 88, master@fh-hwz.ch oder www.fh-hwz.ch

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Bücher

Karriere & Weiterbildung

Lesetips für IT-Profis Google Analytics & Co.

Der Druck auf die Betreiber von Websites wächst, ihr Online-Marketing möglichst erfolgreich zu betreiben. Die Webanalyse ist ein geeignetes Mittel, um den Erfolg zu messen und zu steigern. Insbesonders der Gratis-Dienst Google Analytics geniesst in diesem Zusammenhang hohe Popularität – aber Google Analytics und andere Webanalysemethoden sind nicht automatisch optimal auf den jeweiligen Bedarf eingestellt, und die Ergebnisse müssen sinnvoll interpretiert werden. Die Autoren machen den Leser anschaulich mit den Prinzipien der Webanalyse vertraut, erläutern, welche Vorgehensweise sinnvoll ist und wie der Erfolg einer Internet-Präsenz richtig gemessen wird. Das Buch enthält Beispiele zu konkreten Fragestellungen und bietet praxistaugliche Rezepte. Screenshots helfen dabei, auch die komplexeren Einstellungen von Google Analytics zu verstehen. ISBN: 978-3-8273-2946-2, Addison-Wesley, 352 Seiten, Fr. 61.–

Software-Migration in der Praxis

Unter Software-Migration versteht man die Überführung eines Software-Systems in eine andere Zielumgebung, ohne dessen Funktionalität zu ändern und so bestehende Software-Systeme zu erhalten. In diesem Buch werden zunächst die Grundlagen der Migration erläutert, wobei die Autoren Prozess- und Vorgehensmodelle aus Literatur und Praxis hinzuziehen. Zudem wird der generische Migrationsprozess ReMIP (Reference Migration Process) vorgestellt, der sich für alle Migrationsprojekte anpassen lässt. Der Leser erhält darüber hinaus einen detaillierten Überblick über Methoden, Techniken und Werkzeuge zur Durchführung einer Migration. Die konkrete Migrationspraxis wird anhand von acht Fallstudien aus Europa vorgestellt. Den Schluss bildet ein Leitfaden zur Migration eines Software-Systems in eine serviceorientierte Architektur durch die Bereitstellung von Web Services. ISBN: 978-3-89864-564-5, Dpunkt, 336 Seiten, Fr. 69.–

Weiterbildungen in der Informationstechnologie (IT) Master of Advanced Studies MAS

– Business Information Technology – Information and Process Management – Information Security

– – – – – –

Certificate of Advanced Studies CAS

Business Information Analytics Business Process Engineering Business Software Development Enterprise Resource Planning Systems Information Security Requirements Engineering

Info-Veranstaltung: Donnerstag, 23. September 2010, 19 Uhr (Anmeldung erwünscht) Hochschule Luzern – Wirtschaft, Zentralstrasse 9 Weitere Informationen: T +41 41 228 41 70, iwi@hslu.ch oder www.hslu.ch/iwi

Erfolgreich in Projekten Berufsbegleitender, modularisierter Masterstudiengang für Business Analysts und Requirements Engineers: MAS in Business Process Engineering Nächster Start: 22. Oktober 2010 Interessiert? www.fhsg.ch/mas-bpe

www.fhsg.ch

Mitglied der FHO Fachhochschule Ostschweiz


uND auSSERDEM

und ausserdem Intels Mikrochip der Zukunft

Sleepserver

Es werde Licht Schlaf

I

ntel hat der Öffentlichkeit Ende Juli erstmals einen Blick auf einen Prototypen eines Chips mit Silizium-basierter optischer Datenverbindung und integriertem Laser gewährt. Für Intel ist dieser Chip ein Meilenstein für das Computerdesign der Zukunft. «Er stellt einen wichtigen Fortschritt in der Forschung dar, künftig Lichtstrahlen beziehungsweise Photonen statt Elektronen zum Datentransport im und rund um den Computer einzusetzen», so Intel. Diese Art der Datenübertragung ist um ein Vielfaches schneller als alle bisherigen. Laut Intel lassen sich auf optischem Weg bereits mit dem Prototypen bis zu 50 Gigabit pro Sekunde übertragen, also ein kompletter Film in HD-Qualität. Intels Chip der Zukunft besteht aus einem Silizium-Sender und einem Empfänger-Chip. Der Sender besteht aus vier Lasern, deren Lichtstrahlen in einen optischen Modulator gelangen, der die Daten dort mit 12,5 GBit/s kodiert. Die vier Lichtstrahlen werden dann gebündelt und auf einem einzigen Lichtwellenleiter ausgesandt. Am anderen Ende der Verbindung trennt der Empfänger-Chip die vier optischen Strahlen und leitet sie in Photodetektoren, welche die Daten wieder in elektrische Signale umwandeln.

Vor 30 Jahren

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Meldungen aus der Forschung

Der aktuelle Chip ist aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange: Intel-Forscher arbeiten bereits daran, die Datenrate durch Skalieren der Modulator-Geschwindigkeit und durch eine Erhöhung der Anzahl Laser pro Chip noch weiter zu steigern. Dies soll den Weg für künftige optische Verbindungen im Terabit-pro-Sekunden-Bereich ebnen. Mit einer Markteinführung erster optischer Siliziumchips ist übrigens in zwei bis drei Jahren zu rechnen. (Michel Vogel)

Datentransport auf optischem Weg: Intel überträgt mit Prototypen bereits 50 Gbit/s.

gut PC

N

achdem Forscher mit Technologien wie «Powernap» und RAILS (Redundant Array for Inexpensive Load Sharing) bereits Möglichkeiten entwickelt haben, um ungenutzte Server in den Schlaf zu schicken, kommt nun der Super-Schlafmodus für den Büro-PC. Entwickelt wurde die Software namens «Sleepserver» an der University of California in San Diego (UCSD). Sleepserver erlaubt es, BüroRechner in den bekannten Schlafmodus zu schicken, aber trotzdem noch grundlegende Funktionen wie VoIP-Services, Instant-Messaging-Dienste oder Datei-Downloads auszuführen. Der PC muss für solche Funktionen in Zukunft nicht mehr zwingend laufen, was bis zu 60 Prozent an Energiekosten sparen soll. Sleepserver legt auf einem dedizierten Server eine kleine, virtuelle Kopie des schlafenden Rechners ab, mit der man dann via Netzwerk arbeitet. Die Technologie ermöglicht laut den Forschern übrigens auch das Aufwecken eines Rechners, wenn eine Anfrage für Remote-Computing eingeht. Wann und ob Sleepserver auf den Markt kommen wird, ist nicht bekannt. (Michel Vogel)

➤ Für seinen ersten Mikro-Computer auf Basis von Intels 8088-Prozessor benötigte IBM 1980 ein Betriebssystem. Am liebsten wäre Big Blue eine 8088-kompatible Variante von CP/M gewesen. Nachdem Verhandlungen mit dessen Hersteller Digital Research

Products, der für interne Zwecke eine passende CP/M-Variante namens QDOS (Quick & Dirty Operating System) entwickelt hatte und dieses unter dem Namen 86DOS kommerziell anbot. Gates kaufte Paterson für mutmassliche 50'000 Dollar das Recht ab, 86DOS als Basis für das von IBM gewünschte System zu nut-

marktete – 1981 unter dem Namen MS-DOS. Soweit grob die etwas verwirrlichen Ursprünge eines der wohl meistgenutzten, aber auch meistgehassten Softwareprodukte der 80er Jahre. Im Mainstream ist MS-DOS heute längst durch Windows abgelöst, es existiert aber nach wie vor eine DOS-Variante,

nicht fruchteten, gelangte IBM an Bill Gates. Dieser wandte sich wiederum an Tim Paterson von Seattle Computer

zen, werkelte etwas daran herum und lancierte es – neben der IBM-Ausgabe, die IBM für seinen PC als PC-DOS ver-

und zwar in Form des Open-SourceProjekts FreeDOS, das seit 2006 unter der GPL erhältlich ist.

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Swiss IT Magazine


und ausserdem

Technik fürs Vergnügen und IT für Angeber Apple Magic Trackpad

Multitouch für alle

A

ls «magisch» poZoom und Blättern mit sitioniert Apple drei Fingern. Windows seit einiger Zeit viele wird offiziell nur unneue Produkte, von terstützt, wenn es auf der Magic Mouse einem Mac in einer über das iPad bis Boot-Camp-Partition zum neuesten Macläuft – und auch dann Accessoire: Das funktionieren nur die Magic Trackpad soll einfacheren Klick- und Nutzern des iMac Scroll-Gesten. InoffiziUnscheinbar, aber elegant und drahtlos: Mit dem Magic oder Mac Pro die ell lässt sich der MagicTrackpad werden iMac und Mac Pro Multitouch-fähig. gleichen MultitouchTrackpad-Treiber aber Möglichkeiten bieaus dem aktuellen ten wie das integrierte Trackpad Mouse benötigt der moderne Boot-Camp-Updater herausnehder mobilen Mac-Rechner. Zu Mac-User somit sechs Batterien. men und auf einem gewöhnhaben für 79 Franken, erfüllt das Dass dies zuviel des Guten ist, hat lichen Windows-PC installieren. elegante Alu-Zubehörteil diesen auch Apple eingesehen: Als Son- Dazu ist allerdings etwas InstallaAnspruch vollumfänglich. Die Tra- derzubehör gibt es für 39 Franken tions-Gebastel nötig. cking-Fläche aus Glas ist zudem ein Batterieladegerät inklusive Im Gegensatz zu vergleichdeutlich grösser als beim Mac- sechs NiMH-Akkus, die laut Her- baren, allerdings deutlich book oder Macbook Pro. steller pro Ladung «unglaublich teureren sowie kabelgebundenen Das neue Eingabegerät kommt lange halten» und zehn Jahre Produkten wie dem Bamboo überdies ohne Kabel aus: Die lang ihren Dienst tun sollen. Pen&Touch von Wacom lässt sich Verbindung zum Mac erfolgt via Auf einem Mac mit den neues- das Magic Trackpad nicht als eiBluetooth, für die Energieversor- ten OS-X-Updates unterstützt das gentliches Grafiktablett nutzen. gung sind zwei AA-Batterien zu- Magic Trackpad die volle Palette Ansonsten überzeugt es sowohl ständig. Zusammen mit einem an Multitouch-Gesten inklusive visuell als auch funktional. (Urs Wireless Keyboard und der Magic Vergrössern/Verkleinern, Screen- Binder)

Wandfarbe statt Leinwand

Für das Home Cinema gibt es als Projektionsfläche neben der üblichen, meist teuren und oft sperrigen Leinwand auch eine andere Möglichkeit: Man streicht einfach eine Wand mit einer speziellen Leinwandfarbe an. Ein bekanntes Produkt aus den USA ist nun auch in der Schweiz erhältlich: Ab sofort vetreibt Alltron die gesamte Produktepalette von Mighty Brighty. Einen Kit mit Grundierung und Deckfarbe gibt es ab 116 Franken. Im Vergleich zu einer gewöhnlichen weissen Wand ist das Bild mit einem Mighty-Brighty-Anstrich laut Tests 40 Prozent kontrastreicher und 20 Prozent schärfer. Info: www.alltron.ch

Musikalischer Globetrotter

Der mobile Logitech-Stereo-Lautsprecher S715i mit iPod-Dock ist mit wiederaufladbaren NiMH-Akkus ausgerüstet und erlaubt mit einer Ladung bis zu acht Stunden Musikgenuss. Für satten Sound sorgen zwei 7,6-cm-Neodym-Mitteltöner, zwei 1,3-cm-Hochtöner und zwei 5-cmPassivmembranen. Funkfernbedienung, Reiseetui und Netzteil werden mitgeliefert. Preis: Fr. 249.– Info: www.logitech.ch

Microsoft Kinect

Eingabegerät Mensch

A

m 10. November lanciert Microsoft in der Schweiz das unter dem Projektnamen «Natal» entwickelte Kinect, das laut MicrosoftSchweiz-Chef Peter Waser den Menschen zum Eingabegerät macht. Im Gegensatz zu Nintendo bei der Wii-Konsole verzichten die Redmonder bei Kinect auf einen Controller, den der Spieler ständig in der Hand halten muss, und setzt komplett auf Gestensteuerung. Swiss IT Magazine konnte anlässlich einer Demoveranstaltung kurz testen, ob Kinect hält, was Microsoft verspricht. Der Tiefensensor in Kinect erfasst 20 Punkte auf dem Körper des Spielers. Zudem ist das

Swiss IT Magazine

Gerät mit einer normalen RGBKamera und einem Mikrofon ausgerüstet. Die Steuerung per Handbewegung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Hat man sich aber einmal damit arrangiert, kommt man sich fast ein bisschen vor wie Tom Cruise in Minority Report. Die Menüführung ist selbst für einen

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Game-Neuling selbsterklärend. Der Sensor reagiert relativ schnell, Verzögerungen gibt es also kaum. Auch wenn das Autofahren mit imaginärem Steuerrad oder das Bowlen mit Luftkugeln ungewohnt sind, so machen die Spiele auf alle Fälle Spass. Auch die Adventure-Games, die einem durchaus ins Schwitzen bringen können – zum Beispiel wenn man per Verlagerung des Körpergewichts ein Schlauchboot einen tosenden Fluss hinabsteuern muss – sorgen für Begeisterung. Das grösste Plus

ist aber, wie von Microsoft propagiert, dass man keinen Controller in der Hand halten muss. Kinect funktioniert mit jeder Xbox-360-Version und kommt zum Anfang mit 15 Spielen. Ausserdem steht ein Videochat zur Verfügung, und man kann sich via MSN mit anderen Kinect-Besitzern verknüpfen. Das Gerät kostet 219 Franken, der Anwender bekommt dabei Kinect Adventure mitgeliefert, das 20 Mini-Games beinhaltet. Wer gleich auch noch eine neue Xbox-Konsole dazu kauft, bekommt das Bundle inklusive einem Game für 449 Franken. (Alina Huber)

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Service

Swiss IT Magazine 10/10

Erscheinungsdatum 27. September 2010 Schwerpunkt: Business-Software Das Thema Business-Software ist wohl eines der vielschichtigsten in der gesamten IT. Wir haben für die kommende Ausgabe vier heisse Themen aus diesem breiten IT-Bereich herausgepickt. So zeigen wir mit Hilfe von IBM auf, wo die Trends im CRMUmfeld liegen. Bei IBM glaubt man, dass für ein Unternehmen die Differenzierung über Produkt und Preis der Vergangenheit angehört. Vielmehr würden sich Firmen dadurch unterscheiden, wie sie mit Kunden zusammenarbeiten. Dazu müssen sie jedoch digitale Kanäle strategisch nutzen. Der Artikel zeigt auf, welche Kanäle zu welchen Firmen passt und wo ungenutztes Potential liegt. Um Trends geht es auch in einem zweiten Artikel.

Dossier: software

Windows Phone 7 Mitte Oktober erscheinen erste Windows-Phone-7-Endgeräte. Einen wichtigen Bestandteil dieser neuen Plattform werden auch die Apps bilden, welche Drittentwickler für die Telefone bauen. Wir zeigen auf, wie die Entwicklung von WindowsPhone-7-Apps vonstatten geht.

CIO-Interview:

Anhand einer Umfrage zeigen wir, wohin die Entwicklung im Bereich Mobile ERP geht und wo hier die brennenden Themen liegen. Weiter werden wir anhand eines Fallbeispiels zeigen, wie ein Kunde Business-Software as a Service einsetzt. Dies anhand des Beispiels Abacus vi und des ersten Kunden von Abacus, der von der 2009er-Version auf Abacus vi migrierte. Und zu guter Letzt erwartet die Leser ein Marktübersichts-Klassiker: Zum ersten Mal seit 2003 wird Swiss IT Magazine wieder einen umfassenden Überblick über Finanzbuchhaltungs-Software (Fibu) bringen, mit über 20 Lösungen, die für die Schweiz relevant sind.

Claude Gerber, Calida Seit Juli 2010 ist Claude Gerber bei Calida als Head of IT tätig. Im Interview mit dem Swiss IT Magazine zieht er ein Fazit über seine ersten Wochen als IT-Leiter beim Wäschekonzern. Ausserdem verrät er, welche Projekte er als erstes in Angriff nimmt und was er erreichen will.

näChste sChWerPunkte swiss It magazine 11 25. Oktober 2010 System-Management, IT-Automation swiss It magazine 12 29. November 2010 Collaboration, Kommunikation

Vergleichstest:

LeD-Beamer Beamer auf Basis der LEDTechnologie haben mehrere Vorteile. Das Lampenwechseln nach einigen tausend Stunden entfällt, ausserdem ist der Stromverbrauch tief. Ob die Geräte für den Business-Einsatz taugen, zeigen wir anhand eines Vergleichstests von vier Modellen.

Inserenten ImPressum Verlag Vogel Business Media AG, Seestrasse 95, CH-8800 Thalwil/Zürich | Telefon/fax Redaktion, Anzeigen, Abos: Tel. +41 44 722 77 00, Fax +41 44 720 10 78 | e-Mail-adressen Redaktion: redaktion_it@vogel-media.ch; Pressemitteilungen: pr@vogel-media.ch; Inserate: verkauf_it@vogel-media.ch; Abo: abo_it@vogel-media.ch | Chefredak­Tion Marcel Wüthrich (mw, marcel_wüthrich@vogel-media.ch, Tel. +41 44 722 77 71) | redak­Tion Urs Binder (ubi, urs_binder@vogel-media.ch, Tel. +41 62 776 44 12), René Dubach (rd, rene_dubach@vogel-media.ch, Tel. +41 44 722 77 55), Tanja Henz (tja, tanja_henz@vogel-media.ch, Tel. +41 44 722 77 27), Alina Huber (ahu, alina_huber@vogel-media.ch, Tel. +41 44 722 77 66), Michel Vogel (mv, michel_vogel@vogel-media.ch, Tel. +41 44 722 77 67) | regelMässige MiTarbeiT Urs Bertschy, Ursula Bettio, Ueli Grüter LL.M. Rechtsanwalt, Martin Kuppinger, Dr. Daniel Meierhans, Daniel Niklaus, Volker Richert, Markus Schefer | gesTalTung und Produk­Tion Ursula Bettio (Leitung, ursula_bettio@vogel-media.ch, Tel. +41 44 722 77 22), Nadja Goldinger (nadja_goldinger@vogel-media.ch, Tel. +41 44 722 77 54) | anzeigenVerk­auf & adMinisTraTion Benedikt Bitzi (benedikt_bitzi@vogel-media.ch, Tel. +41 44 722 77 23) | WebsiTe René Dubach (Online Management & Development, rene_dubach@vogel-media.ch, Tel. +41 44 722 77 55) | Mark­eTing, VerTrieb Ursula Bettio (ursula_bettio@vogel-media.ch, Tel. +41 44 722 77 22), Barbara Vonderlinn (barbara_vonderlinn@vogel-media.ch, Tel. +41 44 722 77 00) | gesChäfTsleiTung Stefan Biedermann (stefan_biedermann@vogel-media.ch, Tel. +41 44 722 77 70) | ersCheinungsWeise, abonneMenT Swiss IT Magazine erscheint monatlich im 10. Jahrgang; Einzelausgabe: Fr. 11.50; Abonnement (Auslieferung Schweiz): 1 Jahr Fr. 95.–, 2 Jahre Fr. 150.– | beglaubigTe auflage (WEMF 2009) Verkauft 7068, Gratisauflage 3205 | druCk­ AVD Goldach, swissitmagazine@avd.ch • ISSN-Nummer 1424-4055 | Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Nachdruck, auch auszugsweise, und elektronische Wiedergabe nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

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Swiss IT Magazine


Oliver Widder (http://geekandpoke.typepad.com/ geekandpoke/2007/08/how-to-sell-it-.html)

Service

...das Allerletzte: IT-WEITERBILDUNG Glenfis AG:

Vom Kennen. Zum Können. Zum Tun.

Als unabhängiger Berater und akkreditiertes Schulungsunternehmen sind wir auf Aufbau und Umsetzung einer durchgängigen und ganzheitlichen IT-Governance spezialisiert; stets in Anbetracht des Spannungsfeldes von gefordertem Business-Value und notwendiger IT-Compliance. Glenfis entwickelt IT-Service- und Lifecycle-Konzepte, die sowohl auf die strategischen Geschäftsziele der Kunden ausgerichtet sind, als auch das Einhalten sämtlicher regulatorischer Vorschriften sicherstellen. Dabei setzt Glenfis auf den Lösungsansatz des IT Service Management (ITSM) sowie auf internationale Standards und Frameworks wie COBIT, ITIL, ISO20000 oder ISO 27001. Infos: www.glenfis.ch, www.itil.org, www.iso20000.ch

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Grundlagenkurs für Check Point’s Security Management Systeme, Security Gateway Systeme und Entwicklerplattformen. Datum: 30.8.2010 Dauer: 5 Tage Ort: Check Point ATC, 8804 Infos: InfoTrust AG, www.infotrust.ch, +41 43 477 70 10

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Die Gelegenheit, sich in Vorträgen von Praktikern und Experten über bewährte Methoden und Techniken zu informieren. Datum: 14.9.2010 Dauer: 9.00 bis 17.00 Uhr Ort: Zürich Marriott Hotel Infos: IBCOL Technologies & Consulting AG, events@ibcol.ch, www.ibcol.ch/de/aktuell/events, +41 (0)44 396 20 00

CAS Wissensmanagement in Projekten

CAS Business Software Development

Weiterbildung für Softwareentwickler. Datum: 22.10.2010 Dauer: 10 Monate Ort: Luzern, Zentralstrasse Infos: Hochschule Luzern – Wirtschaft, IWI, www.hslu.ch/iwi, 041 228 41 70

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Schulungsunterlagen (in Englisch), Mittagessen und Pausenerfrischungen sind im Preis inbegriffen. Datum: 25.10.2010 Dauer: 5 Tage Ort: Check Point ATC, 8804 Infos: InfoTrust AG, www.infotrust.ch, +41 43 477 70 10

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Der Bildungsgang attestiert Ihnen eine hohe Kompetenz im Erstellen und Warten von WebApplikationen auf .NET-Basis. Datum: 26.10.2010 Dauer: 2 Semester Ort: Riesbachstrasse 11, Zürich Infos: EB Zürich, Kantonale Berufsschule für Weiterbildung, www.eb-zuerich.ch, 0842 843 844

Bildungsgang Sun Certified Java Programmer (SCJP)

Entwicklungsumgebungen werden immer komplexer, der Nachweis der Programmierfertigkeit mittels Zertifikat ist wichtig. Datum: 26.10.2010 Dauer: 23 Mal Ort: Riesbachstrasse 11, Zürich Infos: EB Zürich, Kantonale Berufsschule für Weiterbildung, www.eb-zuerich.ch, 0842 843 844

Check Point Security Administrator R70 (CCSA R70)

Kenntnisse über Funktionalitäten und Einsatzbereiche von Technologien zur Nutzung und Weiterentwicklung von Wissen. Datum: 30.9.2010 Dauer: 15 Tage Ort: Olten Infos: FHNW Institut für Wirtschaftsinformatik, www.fhnw.ch/iwi/cas-wissensmanagement, +41 (0)62 286 01 17

Grundlagenkurs für Check Point’s Security Management Systeme, Security Gateway Systeme und Entwicklerplattformen. Datum: 15.11.2010 Dauer: 5 Tage Ort: Check Point ATC, 8804 Infos: InfoTrust AG, www.infotrust.ch, +41 43 477 70 10

COBIT® 4.1 – IT Governance Foundation

COBIT V4.1 Foundation IT Governance Seminar (mit Zertifkat). Datum: 20.10.2010 Dauer: 3 Tage Ort: Zürich Infos: Glenfis AG, www.glenfis.ch, 0848 889 089

2 Zertifikatskurse à 250 Std., Masterarbeit 300 Std., berufsbegleitend, interdisziplinär an Fachhochschulen und Uni Basel. Datum: 15.4.2011 Dauer: 3 Jahre Ort: Rapperswil und Basel Infos: 3.9.2010 in Rapperswil und bei der Studienberatung, www.hcid.ch, +41 55 222 4921

CAS Business Process Engineering

MAS Advanced Studies in Software-Engineering

Weiterbildung für Führungspersönlichkeiten im mittleren Management und Experten aus Fach- und IT-Abteilungen. Datum: 21.10.2010 Dauer: 6 Monate Ort: Luzern, Zentralstrasse Infos: Hochschule Luzern – Wirtschaft, IWI, www.hslu.ch/iwi, 041 228 41 70

MAS Business Information Technology

Schnittstelle zwischen Betriebswirtschaft und Informatik. Weiterbildung im Umfeld des Informationsmanagements. Datum: 22.10.2010 Dauer: 21 Monate Ort: Luzern, Zentralstrasse Infos: Hochschule Luzern – Wirtschaft, IWI, www.hslu.ch/iwi, 041 228 41 70

MAS Human Computer Interaction Design Univ./FH

Eine Weiterbildung in modernen Software Engineering-Methoden und -Technologien. Das MAS-SE wird modular angeboten. Datum: 18.4.2011 Dauer: 4 Semester Ort: HSR Rapperswil/Zürichsee Infos: 2.9.2010 und 21.9.2010 an der HSR in Rapperswil ab 18.15 Uhr, www.hsr.ch/weiterbildung, +41 55 222 4922

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