IT Magazine 7/2009

Page 1

iTMagazine

SwissICT Magazin

SWiSS

Juli 2009

VO R M A L S I N F O W E E K . C H

Nr. 07 | JULI 2009 | Fr. 8.50

BPM und SOA

Die wichtigsten BPM-Suiten im Überblick ●

Verwaltungs-Effizienz dank BPM-Lösung ●

Der Weg zur richtigen SOA-Plattform ●

Dank BPM aus der Kostenfalle

NEWS Swiss ICT Award 2009 lanciert TEST Vier Endpoint-Security-Lösungen im Härtevergleich MARKTÜBERSICHT Notebooks mit 17 Zoll und mehr PRAXIS DB2-Überwachung bei der Mobiliar CIO-INTERVIEW FALLSTUDIE Outsourcing im Casino Rudolf Schwarz, Migros


NOCH NIE WAR ES EINFACHER ZU VIRTUALISIEREN:

KOSTEN ZU SPAREN.

FLEXIBLER ZU SEIN.

MEHR ZU ERREICHEN.

NUTZEN SIE DIE CHANCEN DER VIRTUALISIERUNG. JETZT.

Mit Microsoft® Virtualisierung müssen Sie dafür nicht einmal an Ihr Erspartes. Denn im Betriebssystem Windows Server® 2008 ist der Hyper-V fester Bestandteil und muss nicht erst separat erworben werden. Erfahren Sie mehr über Virtualisierungsmöglichkeiten auf microsoft.ch/virtualisierung © Microsoft Corporation 2009. Alle Rechte vorbehalten.

Virtualisierung


Editorial

In eigener Sache

Aus «InfoWeek» wird «Swiss IT Magazine»

V

on jeher zeichnet sich die Welt der IT durch konstanten Wandel aus. Innovation ist in dieser Branche kein leeres Schlagwort, sondern vielmehr tägliche, gelebte Realität. Nur wer die Bedürfnisse seiner Anspruchsgruppen bedienen kann, gewinnt Marktanteile und sichert eine nachhaltige Unternehmensentwicklung. Im Zeitalter der digitalen Revolution sind die Verlage rund um die Welt gefordert wie noch nie, neue Konzepte zu entwickeln und auf die rasch ändernden Bedürfnisse von Nutzern und Werbekunden zu reagieren. Mit der heutigen Ausgabe erscheint Ihre Infoweek neu unter dem Namen Swiss IT Magazine. Wie bereits seine Vorgängerpublikation enthält auch das Swiss IT Magazine Hintergrundberichte, praxisorientierte Anwendungsreportagen, Produktübersichten und viele weitere Inhalte aus der Welt der KMU-IT. Ausserdem finden Sie, geschätzte Leserinnen und Leser, unter www.swissitmagazine.ch zusätzliche redaktionelle Inhalte wie tagesaktuelle News, Downloads oder das gesamte Heftarchiv als E-Paper. Eine Teilauflage von Swiss IT Magazine enthält zusätzlich den Swiss IT Reseller – mit allen relevanten Informationen über Hersteller, Handel und Vertrieb. Ebenfalls ergänzend unter www.swissitreseller.ch finden die Internetnutzer zusätzliche, tagesaktuelle Informationen. Getreu unserem Leitmotiv «Wir sind die Schweizer IT-Plattform für alle, die beruflich mit IT-Fragen konfrontiert sind», wollen wir Sie als multimediale Plattform informieren und vernetzen – zeitnah, sachlich und kompetent. Mit dieser Ausgabe verabschieden wir zudem den langjährigen Chefredaktor Markus Häfliger. Er hat unsere IT-Zeitschriften erfolgreich entwickelt,

geprägt und zeichnete massgeblich mitverantwortlich für den Aufbau unserer Magazine zu den führenden Schweizer Fachzeitschriften der IT-Branche. Er hat sich entschlossen, eine neue berufliche Herausforderung zu suchen. Wir danken ihm für seine wertvolle Arbeit und wünschen ihm alles Gute. Sein Nachfolger, Marcel Wüthrich, wird zusammen mit dem routinierten Team bestehend aus Alina Huber, Susann Klossek, Michel Vogel, Urs Binder und René Dubach dafür sorgen, dass Ihre Ansprüche an unsere IT-Fachzeitschrift auch weiterhin erfüllt werden. Ich wünsche Ihnen beim Lesen dieser Ausgabe und beim Surfen auf unseren Online-Plattformen viele Entdeckungen und Anregungen für Ihren beruflichen Alltag.

«Mit unserer multimedialen Plattform wollen wir Sie informieren und vernetzen – zeitnah, sachlich und kompetent.»

S t e f a n B i e d e r m a n n , Ve r l a g S l e i t e r Stefan_Biedermann@Vogel-media.ch

Swiss IT Magazine

Nr. 07 | Juli 2009

Stefan Biedermann


iTReseller

Hersteller Award 09 Excellence

Die grosse Leserwahl

iTReseller Hersteller Award 2009 Wählen Sie die besten Hersteller!

Auch 2009 sucht IT Reseller wieder die besten Hersteller im IT- und CE-Bereich. Nach dem grossen Erfolg des «Hersteller Award» in den vergangenen zwei Jahren müssen sich die Anbieter erneut einem Benchmark-Test durch ihre Wiederverkäufer unterwerfen. Die besten Hersteller werden Anfang Juli im Rahmen des «Hersteller Award 2009 Event», der zusammen mit dem IT Reseller Branchentreff über die Bühne geht, ausgezeichnet. Sie als Händlerkunde sollten deshalb die Gelegenheit nicht verpassen, Ihren Herstellern Noten für deren Leistungen zu vergeben. Gewählt werden aus Ihren Bewertungen die besten Hersteller in den folgenden vier Kategorien: Clients und Server, Peripherie und Komponenten, Netzwerke und Speicher, Software Mit Ihrer Stimme können Sie Hersteller für gute Leistungen auszeichnen, gleichzeitig aber auch Mängel ans Tageslicht bringen. Seien Sie hart, aber immer fair. Küren Sie die Sieger, und spornen Sie die Verlierer an, sich für Sie zu verbessern. Teilnahme-Formular auf www.itreseller.ch/herstelleraward

...und gewinnen Sie einen dieser Superpreise! Indem Sie am Hersteller Award 2009 mitmachen, nehmen Sie automatisch an der Verlosung teil:

Formel-1-Wochenende am Nürburgring

Wochenende über den Dächern von Zürich

Alltron lädt Sie und eine Begleitperson vom 10. bis 12. Juli 2009 zum Formel-1-Rennen am Nürburgring ein. Das exklusive Formel 1 Hospitality Package beinhaltet ein Wochenendticket der Kategorie Gold 1, VIP-Zutritt zur neuen Business Lounge, eine aufregende Führung mit Blick hinter die Kulissen, Frühstücks- und Lunch-Buffet und vieles mehr. Mit dabei ist natürlich auch die Übernachtung im Traditionshaus Hotel Lochmühle sowie der Transfer vom Hotel an die Rennstrecke. Der Wert dieses Pakets, das nicht nur die Herzen von Formel-1-Fans höher schlagen lässt, liegt bei über 5000 Franken. www.alltron.ch

Geniessen Sie ein Wochenende (zwei Übernachtungen) in der Penthouse Loft Suite des Alden Hotel Splügenschloss in Zürich mit phantastischem, acht Meter langem Wellnessbad und eigener Sauna. Abkühlen können Sie sich auf der zu Ihrer Suite gehörenden Dachterrasse mit Sicht auf den Uetliberg. Das Champagner-Frühstück geniessen Sie auf Wunsch ebenfalls auf der Terrasse. Am Abend Ihrer Wahl verwöhnen wir Sie zudem mit einem Teppanyaki-Dinner in unserem Schwester-Restaurant Fujiya of Japan, das weit über die Grenzen Zürichs hinaus für seine japanische Küche berühmt ist. Der Gesamtwert des Preises liegt bei rund 4000 Franken. www.alden.ch

Gestiftet von

Gestiftet von

Jetzt online abstimmen > www.itreseller.ch Die Resultate werden am 6. Juli im IT Reseller publiziert, die besten Hersteller der Schweiz am 2. Juli mit dem «IT Reseller Hersteller Award 2009» prämiert.

hluss: c s e m h a n l Tei 09 12. Juni 20


Inhaltsverzeichnis

Swiss IT Magazine 07/2009

Markt & Trends

Swiss ICT Award: Ausgabe 2009 ist lanciert

6

Stabiler Schweizer Hightech-Markt Kleines, Leichtes und Schnelles dominierte an der Computex Quick Poll: BPM und SOA nur etwas für Grosse?

7 8 11

Auch in diesem Jahr werden wieder herausragende Schweizer ICT-Unternehmen gesucht

Schwerpunkt BPM und SOA

Geschäft und IT im Einklang

12

Marktübersicht: Zehn BPM-Suiten im Vergleich BPM befreit das Freizügigkeitskonto der Stiftung Auffangeinrichtung BVG Wahlhilfe für die richtige SOA-Plattform Chancen in der Wirtschaftskrise: Prozessmanagement erleichtert Sparkurs «Achtung SAP!»: SAP auf dem Weg zur SOA «Der Rechtsanwalt rät»: Recht vergessen: Zurück auf Feld 1! «Meierhans meint»: Im Windschatten von SOA zum Besten aus allen Welten

14 16 18 20 22 24 26

Das Business Process Management als Methodik und die serviceorientierte Architektur als technische Basis unterstützen Unternehmen punkto Effizienz und Qualität

SwissICT News

Einwanderungsbremse – Konsequenzen für die IT? Heute die Fachkompetenz von morgen sicherstellen

28 30

Aluwag: Informatik aus einem Guss

33

Die Pionierzeit ist auch in der Informatik definitiv vorbei, die Schweiz geniesst Weltruf

Neue Produkte

Swisscom erweitert sein Service-Angebot für KMU

35

Fujitsu hilft Strom sparen mit neuen Blade-Servern Marktübersicht: Neun Desktop-Ersatz-Notebooks im Vergleich

37 38

Xerox-Drucker für monochrome Grossaufträge Beamer-Winzling aus dem Hause Samsung

41 42

Mit zwei neuen Diensten will Swisscom KMU die Auslagerung der ICT-Infrastruktur erleichtern

Dank sinkenden Preisen werden die grossen Alleskönner für Unternehmen immer attraktiver

Test Center

Vier Endpoint-Security-Lösungen im Vergleichstest

43

Kurztest: Microsofts neue Suchmaschine Bing

46

Nur zu oft sind die Endgeräte, allen voran Mobilcomputer, das Einfallstor für Bedrohungen

BPM und SOA

12

Der Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe befasst sich mit serviceorientierten Architekturen (SOA) und Geschäftsprozessmanagement (BPM), also zwei technisch-strategischen Gebieten der Informatik. Der einleitende Beitrag (S. 12) nimmt den aktuellen Stand der Softwareangebote für SOA und BPM unter die Lupe, inklusive einer umfassenden Marktübersicht. Ausserdem wird, neben den fixen Rubriken, ein gutes Praxis-Beispiel für BPM präsentiert (S. 16), es gibt eine Wahlhilfe für die SOA-Plattform (S. 18) und wir zeigen, wie und wo man mit BPM sparen kann (S. 20).

Praxis & Wissen

CIO-Interview: Rudolf Schwarz, Migros-Genossenschafts-Bund

47

SQL-Überwachung bei der Schweizerischen Mobiliar Kosten sparen mit virtuellen Meetings Swiss Casinos bezieht IT aus der Steckdose

49 51 54

Rudolf Schwarz ist seit genau 10 Jahren CIO des Migros-Genossenschafts-Bunds und hat in dieser Zeit die IT des Schweizer Detailhändlers nachhaltig verändert

Karriere & Weiterbildung

Nach der Entlassung: Flexibel sein und netzwerken

Immer häufiger sind aktuell auch Fach- und Führungskräfte von Entlassungen betroffen. Agenda/Lesetips für IT-Professionals

55 58/59

Service IT@Home: Eleganter Medienplayer ohne Speicher Und ausserdem: Das Ende des Eingabegeräts? Impressum/ Vorschau

Swiss IT Magazine

Nr. 07 | Juli 2009

60 61 62/63

BUSINESS facts • Rhenus Alpina: Leistungsfähiges Firmennetz als Basis für erfolgreiche Integrations- und Zentralisierungsstrategie • AZ Direct: Power-WAN sorgt für mehr Performance und flexible Ressourcenallokation • Partnerschaft: Interoute und cablecom business kooperieren

Ab Seite 47 in DieSeR AuSgAbe


Markt & Trends

Swiss ICT Award 2009

Swiss ICT Award: Ausgabe 2009 lanciert Auch in diesem Jahr werden von SwissICT, dem Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie, wieder herausragende Schweizer ICT-Unternehmen gesucht. Vo n M a r c e l W ü t h r i c h

D

er Startschuss für die Ausgabe 2009 des Swiss ICT Award ist mit der Eröffnung der Bewerbungsrunde gefallen. Vergeben wird der Award in den drei Kategorien «Champion», «Newcomer» und «Public». In der Kategorie «Champion» werden ICTUnternehmen der Schweiz mit einem klaren, nachvollziehbaren und nachhaltigen Leistungsaus-

weis ausgezeichnet. Ausserdem wird in dieser Kategorie ein Award an eine erfolgreiche Persönlichkeit verliehen, welche sich durch Innovation und Führungskraft auszeichnet. Bei der Kategorie «Newcomer» handelt es sich um eine Auszeichnung für jüngere ICT-Unternehmen in der Schweiz mit dem Anspruch, in der Zukunft mit innovativen Lösungen eine bedeutende Rolle zu über-

nehmen. Auch in dieser Kategorie wird eine Persönlichkeit mit einem Award ausgezeichnet. Und über den «Public»-Award schliesslich werden die Leserinnen und Leser des Swiss IT Magazine bestimmen können. Die Preisverleihung des Swiss ICT Award wird am 9. November 2009 im Rahmen des Swiss ICT Forum Lucerne stattfinden. Mit dem Award verfolgt der Verband

das Ziel, das unternehmerische Handeln und die Akzeptanz von ICT-Unternehmerinnen und -Unternehmern in der Gesellschaft zu fördern. Ausserdem soll der Preis den Stellenwert der ICTBranche in der Schweiz aufzeigen. Die Bewerbungsphase läuft bis zum 31. Juli 2009. Weitere Infos und die Teilnahmebedingungen finden sich unter www.swissict-award.ch.

Die Jury Prof. Dr. Abraham Bernstein, universität Zürich Professor am Institut für Informatik an der Universität Zürich – Forschungstätigkeit am Massachusetts Institute of Technology – spezialisiert auf maschinelles Lernen, Semantic Web, Software Engineering sowie KI Dr. Hellmuth Broda, Dr. Hellmuth Broda Consulting Vizepräsident des wissenschaftlichen Beirats und Mitglied der ICT-Kommission der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften – ehemals Executive Juror des EU-ICT-Preises – Kurator an verschiedenen Fraunhofer-Instituten Adolf J. Dörig, Doerig + Partner AG Diplomierter Ingenieur und NDS System Engineering – 20 Jahre Erfahrung in der Programm- und Projektleitung von geschäftskritischen Projekten – ehemals verantwortlicher Partner in verschiedenen Big4-Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen Peter Duss, XeLOG Diplomingenieur und Betriebswirt – Gründer der auf Software Quality Management spezialisierten ALPHACON Informatik AG – heute CEO und Gesellschafter der XELOG AG, Hersteller von Warehouse-ManagementSystemen für die Logistik

Marcel Bernet Selbständiger Unternehmer – Mitglied der Expertengremien von eCH und SwissICT – Präsident von /ch/open

ment an der Harvard Business School – verschiedene Führungspositionen bei Swisscom – heute Leitung des Engineering-Bereichs Connectivity in der Netzentwicklung

Peter Fischer, iSB Delegierter für Informatikstrategie des Bundes – davor stv. Direktor des Bundesamtes für Kommunikation – koordinierte die bundesrätliche Strategie für eine Informationsgesellschaft in der Schweiz

reto Schmid, SynSpace AG/SA Abschluss als Ing. HTL esig+ – ehemals CIO und Mitglied der Konzernleitung der Basler Mediengruppe sowie COO der Pixelpark (Schweiz) AG sowie tätig für METAGroup und Gartner IT-Research – heute Führung einer Consulting-Firma, Fachautor und Referent

Luc Haldimann, anycase Einer der Gründungsväter der Software-Firma Obtree – Initiant des Labels «Swiss made Software» – heute Anbieter von Software und Beratung Alexander Mazzara, Schweizer Fernsehen Produzent und stellvertretender Redaktionsleiter des Wirtschaftsmagazins ECO auf SF 1 – Beiträge für die Sendungen Start up, Rundschau, 10vor10 und SF Spezial – Mitverantwortlich für die ICT-Themenwoche «Alles unter Kontrolle?!» im Schweizer Fernsehen Markus roth, Swisscom Studium in Betriebswirtschaft und Informatik an der Uni Bern sowie Weiterbildung in General Manage-

ursula Bettio, Vogel Business Media Stellvertretende Geschäftsleiterin der Vogel Business Media Schweiz AG – mitverantwortlich für den Aufbau von InfoWeek zum führenden Schweizer Magazin für Unternehmens-IT – langjährige Erfahrung im Fachjournalismus und in der Organisation von Fachkonferenzen Marcel Wüthrich, Swiss iT Magazine InfoWeek-Redaktor der ersten Stunde – heute Chefredaktor Swiss IT Magazine und Swiss IT Reseller Die kompletten Kurzbiografien der Fachjuroren lesen Sie auf www.swissict.ch/jury.html

nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


Markt & Trends

Technologiemarkt Schweiz

Schweizer Hightech-Markt stabil Der Schweizer Hightech-Markt scheint der Krise zu trotzen. Mit 18,1 Milliarden Euro, also einem Minus von 0,1 Prozent im Vergleich zu 2008, bleibt der Umsatz mit Informations- und Kommunikationstechnik in der Schweiz in diesem Jahr nahezu stabil. Dies berichtet der Swico und stützt sich dabei auf aktuelle Zahlen des European Information Technology Observatory (EITO). Laut Swico-Vizepräsident Pierre Muckly haben die Unternehmen bislang kaum mit Zurückhaltung auf die Wirtschaftskrise reagiert. Allerdings seien sie vorsichtiger beim Start neuer IT-Projekte. «Die Unternehmen investieren umsichtiger, suchen aber verstärkt nach Effizienzvorteilen durch den Einsatz neuer Technologien», erklärt Muckly. Für 2010 rechnet das EITO denn auch wieder mit einem Umsatzanstieg um 1,5 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro.

Das Marktvolumen in der Informationstechnik wird 2009 gemäss EITO mit 9,7 Milliarden Euro genau auf Vorjahresniveau liegen. Allerdings werde es starke Unterschiede in den einzelnen Marktsegmenten geben. So sinke etwa der Umsatz mit IT-Hardware um 6 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Fallende Preise und die Verschiebung von IT-Investitionen belasten in diesem Segment die Umsatzentwicklung. Im Softwareund IT-Service-Bereich wachse der Umsatz derweil um 2,7 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Einen Boom erwartet man beim Outsourcing, das 2009 voraussichtlich um 7 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro wachsen werde. «Schweizer Unternehmen stehen dem Outsourcing generell aufgeschlossen gegenüber, da sie damit Kostenvorteile realiseren können», so Muckly. Insbesondere bei Finanzdienstleistern und im produzierenden Gewerbe sei

Schnelleres iPhone 3G S

Google verletzt Recht

An der diesjährigen World Wide Developers Conference (WWDC) präsentierte Apple das neue iPhone-Modell 3G S, das vor allem mit einer verdoppelten Geschwindigkeit und einer höheren Akkulaufzeit gegenüber seinem Vorgänger punkten soll. Des weiteren zeigte Apple seine runderneuerte Macbook-Linie und Neuerungen in der kommenden Mac-OS-Version 10.6 alias «Snow Leopard». Das OS wird im September lanciert und begnügt sich laut Apple mit halb so viel Speicherplatz wie der Vorgänger «Leopard» und soll wesentlich schneller laufen – unter anderem deshalb, weil Systembestandteile wie der Finder, das Mail-Programm und Safari nun voll in 64Bit-Code gehalten sind. (ubi)

Swiss IT Magazine

Nr. 07 | Juli 2009

Seit einigen Wochen kann man in der Schweiz Autos beobachten, die im Auftrag von Google durch die grösseren Städte fahren und dort Bilder aufnehmen. Diese sollen demnächst in Google Maps integriert werden und auch in Schweizer Städten eine 3-DAnsicht namens Street View ermöglichen. Bis es diese Funktion geben wird, könnte es allerdings noch etwas dauern: Wie die Vereinigung der schweizerischen Datenschutzbeauftragten Privatim mitteilt, verstösst Google mit den Bildaufnahmen nämlich gegen unser Datenschutzrecht. Privatim fordert von Google ein Widerspruchsrecht vor der Veröffentlichung der Bilder und von personenbezogenen Informationen. Dazu gehören laut den Datenschützern nicht nur Gesichter, sondern auch andere

mit steigenden OutsourcingAktivitäten zu rechnen, erklärt Muckly weiter. Auch der Telekom-Markt bewegt sich laut EITO. So bleibt der Umsatz mit 8,4 Milliarden Euro (–0,1%) nahezu gleich, allerdings werde der Umsatz mit Festnetzgesprächen sinken. In der Schweiz beträgt das Minus im Festnetzbereich 2,7 Prozent auf neu 2,7 Milliarden Euro. Auch der Umsatz mit Mobilfunkgesprächen nehme aufgrund sinkender Tarife ab. Der Umsatz mit Internetzugängen hingegen klettere um 6,1 Prozent auf 886 Millionen Euro. Ebenso sei bei mobilen Datendiensten ein Umsatzplus von 9,4 Prozent auf 676 Millionen Euro zu erwarten. Muckly zufolge haben die Mobilfunkbetreiber ihre Netze aufgerüstet, um schneller Datenübertragung zu ermöglichen, wovon vor allem die steigende Anzahl Smartphone-Nutzer profitiere. (ahu)

Dinge wie Fahrzeuge, Gebäude oder Hausnummern. Bislang ist es nur möglich, Bilder nachträglich löschen zu lassen. Google versichert aber, dass alle Bilder vor Veröffentlichung automatisch anonymisiert werden. Privatim fordert von Google ausserdem in Zukunft öffentlich anzukündigen, wann und wo man Aufnahmen plane. (mv)

Google verknüpft mit Outlook

Google lanciert das Plug-in «Google Apps Sync für Microsoft Outlook», mit dem Microsoft Outlook an die GoogleProdukte angebunden werden kann. Das Plug-in gleicht Kontakte, E-Mails und Kalender ab und setzt Client-seitig die MAPI-Aufrufe von Outlook in das Offlineprotokoll von Google Mail um. Ebenso bietet es Unterstützung für Verfügbarkeitsabfragen und Adresslistenfunktionen.

100-GE-Schnittstellenkarte

Juniper bringt eine 100-Gigabit-Ethernet-Schnittstellenkarte für EnterpriseRouter auf den Markt. Ausgelegt ist das Interface für das Juniper-Router-Modell T1600. Bislang konnten Router, die in Kernnetzen von Betreibern eingesetzt werden, pro Port mit maximal 10 Gbit/s miteinander kommunizieren. Mit 100GE reduziere sich die Zahl der pro Router benötigten Ports. Verizon plant für 2010 den kommerziellen Einsatz.

China will Filter-Software

Ab dem 1. Juli müssen alle in China verkauften Computer mit einer Filter-Software ausgestattet sein, die den Zugang zu bestimmen Webseiten sperrt. Laut der chinesischen Regierung soll «Green Dam-Youth Escort» nur Pornografie aus dem Internet blockieren. Es gehe nicht darum, die User auszuspionieren. Das Ministerium für Informationstechnik hat 41,7 Millionen Yuan (umgerechnet rund 6,6 Millionen Franken) in die Software investiert.

Mobile Bank-Anwendungen

Die Raiffeisenbanken haben ihre wichtigsten Internetanwendungen auch für Mobiltelefone optimiert. Auf M.raiffeisen.ch finden Bankkunden Karten, die ihnen künftig den Weg zum nächsten Bancomaten weisen. Ebenso lassen sich gestohlene Kreditkarten sperren. Des weiteren finden Kunden auf der Plattform Kursumrechnungen und Börsendaten.

Turbo-Memory-Nachfolger

Google Street View, hier am Beispiel rom.

An der Computex hat Intel die auf Flash-Speicher basierende Turbo-Memory-Nachfolgetechnik «Braidwood» angekündigt. Braidwood erlaubt laut Rob Crooke, Vizepräsident und Geschäftsführer der Business Client Group, kürzere Startzeiten von Anwendungen und Betriebssystemen. Die I/O-Zugriffsdaten würden dazu auf Flash-Speicher gesichert. Braidwood soll zusammen mit Chipsätzen der Serie 5 und ClarkdaleProzessoren angeboten werden.


Markt & Trends Silverlight 3 im Juli

Gemäss einer Einladung an US-Journalisten und Blogger wird Microsoft am 10. Juli die finale Version des Flash-Konkurrenten Silverlight 3 in San Francisco lancieren. Silverlight 3 ermöglicht es, die erstellten Anwendungen auch ausserhalb des Browsers laufen zu lassen. Ausserdem unterstützt die Software neu auch hardwarebeschleunigte Grafik und versteht sich mit zusätzlichen Video- und Audio-Codecs.

Business-VoIP von Orange

Orange erweitert sein Portfolio mit drei Office-VoIP-Angeboten. VoIP Multi-line richtet sich an kleine Unternehmen oder Heimarbeitsplätze ohne eigene Telefonzentrale. VoIP V-PBX ist derweil für kleine Unternehmen mit einem oder mehreren Standorten gedacht. Für sehr kleine Firmen oder Telearbeiter, die ausschliesslich ihr Mobiltelefon nutzen wollen, eignet sich laut Orange One Phone.

Flash Catalyst zum Testen

Adobe hat die erste öffentliche Testversion von Flash Catalyst sowie dem zugehörigen Flex-SDK freigegeben. Flash Catalyst kann Illustrator- und Photoshop-Grafiken in Flash-Anwendungen umwandeln, die sich mit Flash Builder weiterbearbeiten lassen. Die Basis bildet Flex SDK 4, das über eingebundenes Actionscript Design-Informationen aus externen Vorlagen übernehmen kann.

Windows 7 ab Oktober Microsoft hat den Gerüchten um den Verkaufsstart seiner neuen Betriebssysteme ein Ende gesetzt. Der Vista-Nachfolger Windows 7 wird, zusammen mit Windows Server 2008 R2, ganz offiziell ab dem 22. Oktober erhältlich sein. Partner sollen die beiden neuen Betriebssysteme bereits in der zweiten Juli-Hälfte erhalten. Ausserdem kündigte Microsoft definitiv ein Upgrade-Programm für Anwender an, die ab Ende Juni einen neuen Computer mit Windows Vista kaufen. Sie sollen zum Teil kostenlos auf Windows 7 updaten können. (mv)

Computex

Klein, leicht und schnell An der diesjährigen Computex zeigten die Hardware-Hersteller vor allem neue Technologien für Net- und Notebooks. Vo n M i c h e l Vo g e l

W

eniger Besucher und Aussteller müssen nicht sein. Während die beiden bekannten IT-Messen Cebit und Orbit 2009 Federn lassen mussten, können die Organisatoren der diesjährigen Computex in Taipeh stolz auf sehr gute Zahlen verweisen. 1712 Aussteller zeigten ihre neuen Produkte den 132’000 internationalen Besuchern, im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Zuwachs. Die diesjährige Messe stand ganz im Zeichen der Mobilität. Produkteseitig drehte sich (fast) alles um die beliebten Netbooks und um dazugehörige Hardware.

Gleich doppelt im Zentrum stand Nvidia. Zum einen wurden erste Geräte vorgestellt, die auf den neuen «Super-Chip» Tegra setzen, der CPU, Grafikkern und HD-Beschleunigung vereint. Sein Hauptmerkmal ist eine extrem lange Akkulebensdauer. Ausserdem präsentierten viele Firmen auf der Computex neue Produkte mit Nvidias neuem Chipsatz Ion. Im Mittelpunkt des Interesses stand auch Android. Erste Hersteller zeigten Android-basierte Netbooks oder kündigten sie an. Damit wird Google neben den Smartphones also bald auch die Netbooks erobern. Im dritten Quartal sollen die ersten An-

Roaming und Bitstrom Anwender sollen aktiv über anfallende Gebühren informiert werden, wenn sie im Ausland das Mobiltelefon benutzen. Dies sieht eine Revision in der Fernmeldedienstverordnung vor. Organisationen wie die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) und die Fédération des consommateurs (FRC) sind darüber erfreut, Swisscom hingegen geht der Vorschlag zu weit. Laut dem Telekom-Anbieter habe man die Preistransparenz bei internationalen Roaming-Diensten bereits verbessert. Dass man die Kunden künftig sofort und kostenlos über allfällige Gebühren informieren solle, gehe zu weit.

Derweil hat Swisscom interessierten Fernmelde-Anbietern ein Angebot zum Bitstrom-Zugang vorgelegt, das monatlich ab 11.40 Franken kosten soll. Der Preis dafür wurde nach den Vorgaben des Fernmeldegesetzes (FMG) mit der LRIC-Methode berechnet. Der Bitstrom-Zugang ist der regulierte Dienst zur schnellen Datenübertragung wie beispielsweise ADSL. Gemäss Fernmeldegesetz muss Swisscom den BitstromZugang während vier Jahren anbieten. Für die technische Umsetzung seien aber noch umfangreiche Vorarbeiten nötig. Die Realisierung ist für November 2009 vorgesehen. (ahu)

droid-Netbooks erscheinen. Daneben wurde eine weitere, neue Linux-Version für Netbooks vorgestellt, die openSUSE-Edition von Moblin. SanDisk stellte mit seinen pSSD-Modellen Speicherlösungen für den Netbook-Bereich vor, die eine bessere Performance versprechen. Intel zeigte neue Ultra Low Voltage (ULV) CPUs für ultraleichte und stromsparende Notebooks, eine neue Plattform für mobile Rechner und «Braidwood», die Nachfolge-Technologie von Turbo Memory. Neben all diesen Ankündigungen und News sorgte anlässlich der Computex auch AMD für Aufsehen und zwar mit der ersten GPU für DirectX 11 sowie «Congo», der nächsten Generation seiner Plattform für ultramobile Notebooks.

Das Pegatron Vivid ist eines der ersten Tegra-Netbooks.

Live-Search wird Bing Microsoft-CEO Steve Ballmer höchstpersönlich stellte Anfang Juni den Live-Search-Nachfolger und neuesten Google-Konkurrenten vor: Die unter dem Codenamen «Kumo» entwickelte neue Suchmaschine Bing. Microsoft verkauft Bing als Entscheidungsmaschine. Sie soll im Gegensatz zu herkömmlichen Suchmaschinen wirklich brauchbare Resultate liefern und den Benutzer nicht unbefriedigt zurücklassen. Ob dem so ist? Das Swiss IT Magazine hat Bing in einem Test genauer unter die Lupe genommen (Seite 46). (mv)

nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


Was Al Gore angefangen hat, führen wir weiter...

Verbessern Sie Ihre Produktivität und Ihren CO2-Haushalt Reduzieren Sie Ihre Energie- und Druckkosten um bis zu 15%! Ohne jegliche Zusatz-Investitionen helfen Ihnen unsere massgeschneiderten Total Green Office Lösungen die Effizienz zu steigern und die Produktivität zu erhöhen. Moving Ideas Forward. RICOH SCHWEIZ AG Einsiedlerstrasse 533 | 8810 Horgen Tel. 0844 360 361 Mail info@ricoh.ch | Web www.ricoh.ch

Office Solutions

Production Printing

Managed Print Services


Markt & Trends Spezifikation für SATA 3.0

Die Serial ATA International Organization hat die Spezifikation für SATA 3.0 publiziert. Die Version 3.0 soll Datentransferraten von bis zu 6 Gbit/s ermöglichen (bisher 3 Gbit/s) und bietet neue Funktionen für eine neue Festplatten-Generation. Dazu gehört unter anderem ein neues Streaming-Kommando für Native Command Queuing (NCQ). Ausserdem bietet die dritte SATA-Generation neue Stromsparfunktionen.

Gericht stoppt MS-Auftrag

Ohne den Auftrag vorher öffentlich auszuschreiben, hat der Bund Microsoft einen Auftrag über 42 Millionen Franken erteilt. Die Open-Source-Gemeinde reichte darauf beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde ein. Nun hat dieses die Vergabe des Auftrages mit einer superprovisorischen Verfügung gestoppt. Davon ausgeschlossen sind Leistungen, die für das Funktionieren der Bundesinformatik notwendig sind.

Massenhack mit Javascript

Websense hat nach eigenen Angaben Massenhacks beobachtet, bei denen ein bösartiger Javascript-Code in die Webseiten eingebettet wird. Anwender, die eine solche Seite besuchen, werden auf eine Domain umgeleitet, die einen ähnlich klingenden Namen wie Google-Analytics. com hat. Landet der User dort, wird der PC mit mehreren Exploits für den Firefox, den Internet Explorer und für Quicktime verseucht. Der Server soll bislang rund 40’000 Webseiten infiziert haben.

Firmen lassen Office 2007 aus

Wie eine Umfrage von Forrester Research bei 150 IT-Entscheidungsträgern zeigt, verzichtet man aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Zeiten in vielen Firmen auf die Einführung von Office 2007 und wird direkt von einer älteren Version auf das nächstes Jahr kommende Office 2010 umsteigen. Weiter zeigt die Studie, dass sich die Firmen nach kostengünstigeren Alternativen umschauen, schliesslich aber beim Bewährten bleiben.

Kollaboration mit Google Wave

Google hat ein neues Produkt für die Online-Kommunikation und -Zusammenarbeit vorgestellt und eine erste Version für Entwickler veröffentlicht. «Google Wave» ist ein Open-Source-Projekt und soll zur zentralen Kommunikationsplattform werden. Mit Wave können sich mehrere Nutzer gleichzeitig unterhalten und Informationen wie Fotos, Videos, Maps oder Dokumente austauschen.

10

BPM, Business Intelligence und Cloud Computing

IDS Scheer auf Europatournee IDS Scheer, anerkannter Business-Process-ManagementMarktführer, veranstaltet dieses Jahr statt einer grossen drei kleinere Hauskonferenzen. Der Startschuss für die «Aris Processworld on Tour» fiel Ende Mai in München, später folgen Prag und Kopenhagen. Die Münchner Processworld zog unter dem Motto «Discover the Value of BPM» rund 450 Teilnehmer an. Der Fokus lag diesmal nicht auf Herstellerpräsentationen, sondern auf Erfahrungsberichten von Anwendern, die mit der Aris-Plattform arbeiten. Dabei kamen naturgemäss die aktuelle Wirtschaftskrise und die Rolle des Prozessmanagements bei deren Bewältigung wiederholt zur Sprache. IDS Scheer selbst stellte fünf Produktinnovationen vor und will mit der «Aris Community» (www. ariscommunity.com) den OnlineErfahrungsaustausch fördern. ➤ Die Aris Governance Engine kümmert sich um den «Prozess des Prozessmanagements», wie

der Hersteller neckisch anmerkt und ermöglicht die Automatisierung von Governance-Prozessen. ➤ Version 5 der PerformanceManagement-Lösung Aris Process Performance Manager arbeitet mit einer In-Memory-Datenbank,

Firmengründer Prof. Scheer: Keine Keynote ohne Baritonsax.

die dramatische Geschwindigkeitsvorteile mit sich bringt. ➤ Aris Rocketsearch ist eine Suchmaschine für alle in Aris erfassten Prozessdaten mit sehr schnellen Antwortzeiten und anschaulicher Präsentation der Resultate. Sogar die grafische

Reporting wird gratis Der Business-Intelligence-Spezialist Microstrategy hat einen geschickten Promo-Schachzug gelandet: Er offeriert eine abgespeckte Version seiner BI-Plattform zum Gratisdownload. Mit der kostenlosen Ausgabe der Microstrategy Reporting Suite können Abteilungen die umfassende BI-Funktionalität des Herstellers für Reporting-Anwendungen nutzen – ohne Rückgriff auf ein teures zentrales BISystem, aber mit UpgradeMöglichkeit zu den kostenpflichtigen Department- und EnterpriseVarianten. Das Gratis-Paket umfasst bis zu 100 Named-User-Lizenzen für die Suite, limitiert auf einen Server mit einer CPU. Dazu kommen je

zwei Lizenzen für die Entwicklungswerkzeuge Desktop und Architect sowie für diverse Produkte und Services der Microstrategy-Plattform, darunter Komponenten zur Darstellung auf dem Web, auf Blackberry-Geräten und in Office-Anwendungen sowie die Reporting-, Distribution- und OLAP-Services. Auch der Zugang zum Online-Support inklusive Foren, Wissensdatenbank und Videoschulungen ist inbegriffen, ebenso E-Mail-Support für zwei Kontaktpersonen während 60 Tagen. Die Microstrategy Reporting Suite läuft unter Windows, Unix und Linux. Download unter www. microstrategy.com/freereportingsoftware. (ubi)

Suche in einem Prozessmodell nach ähnlichen Kombinationen von Prozessschritten und Ressourcen ist möglich. ➤ Aris Express ist die erste kostenlose BPM-Anwendung. Die Software verzichtet auf ein datenbankgestütztes Repository, bietet aber viele Möglichkeiten des «grossen» Aris-Prozessdesigners und erlaubt den Datenexport zur Aris-Plattform. Aris Express ist vor allem als Teaser für BPMEinsteiger gedacht, eignet sich aber durchaus auch als Prozessmodellierungslösung für Kleinunternehmen. Demnächst erscheint eine Betaversion, für die man sich in der Aris Community bereits anmelden kann. ➤ Aris Mashzone ist ein Business-Intelligence-Werkzeug in Form eines Online-Dienstes, mit dem sich Informationen aus verschiedenen Quellen vom ArisRepository über Excel-Sheets bis zum RSS-Feed verknüpfen und in anschaulicher Darstellung aufbereiten lassen – und zwar ohne Beizug der IT-Abteilung. (ubi)

EMC Atmos geht online An der EMC World in Orlando präsentierte EMC mit Atmos Online einen neuen OnlineCloud-Storage-Service. Laut Mike Feinberg, Senior Vice President EMC Cloud Infrastructure Group, stehen den Kunden mit Atmos Online sogenannte Cloud-optimized-Storage-Features (COS) zur Verfügung, die die Unternehmen bei der Handhabung grosser Datenmengen unterstützen und zudem zuverlässige Service-Levels bieten. Derweil sollen Firmen ab dem zweiten Quartal 2009 mit EMC Atmos internal or external Federation künftig ihre Daten von einer internen zu einer externen Cloud bugsieren können. (ahu)

Nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


Markt & Trends

Quick Poll

BPM und SOA nur etwas für Grosse? Viele Unternehmen fühlen sich gemäss aktuellen Quick-PollResultaten zu klein, um eine Business-Process-ManagementLösung oder eine serviceorientierte Architektur einzusetzen. Vo n M i c h e l Vo g e l

Polls untersucht. Das Ergebnis zeigt, kurz zusammengefasst, dass die beiden Themen vor allem für grössere Firmen interessant sind und sie in kleineren kaum nachgefragt werden. Die Abkürzung SOA hört man immer wieder. Effektiv zum Einsatz kommt eine serviceorientierte Architektur heute aber erst in rund jedem vierten Unternehmen. 27 Prozent unserer Umfrageteilnehmer gaben nämlich an, über eine SOA zu verfügen. Rund ein weiteres Viertel steckt mitten in SOA-Projekten (9%) oder plant solche in absehbarer Zeit (14%). Zählt man zusammen, so ergibt das genau die Hälfte. SOA ist also ebenso beliebt wie unbeliebt und kommt heute immerhin bereits für jedes zweite Unternehmen in Frage, das an

SerViCeOrieNTierTe ArCHiTeKTureN

unserem Quick Poll teilgenommen hat. In einer zweiten Umfrage wollten wir von unseren Lesern auch etwas über ihren BPMEinsatz erfahren. Die Anteile an Unternehmen, die bereits eine BPM-Lösung einsetzen, sind vergleichbar mit denen aus der SOA-Umfrage, liegen aber mit 18 Prozent doch etwas tiefer. BPM scheint also nicht überall zwingend mit SOA kombiniert zu werden. Im Gegensatz zum SOA-Poll haben wir in der BPM-Umfrage tiefer geforscht und wollten genauer wissen, was denn die Gründe sind, weshalb BPM keine Rolle spielt. Hier zeigt sich ganz klar: Sehr viele Unternehmen (47%) halten sich für zu klein, um etwas mit BPM anfangen zu

9% 14%

Quelle: Swiss IT Magazine

50%

6%

14%

9%

Stecken mitten in einem SOA-Projekt

50%

Nein, ist aber für demnächst geplant Eine SOA kommt für uns nicht in Frage

Wird in ihrem unternehmen bereits eine serviceorientierte Architektur (SOA) eingesetzt?

Swiss IT Magazine

nr. 07 | Juli 2009

www.swissitmagazine.ch/umfragen

können oder zu wollen. Häufig wird als Hauptgrund für den Nicht-Einsatz auch das fehlende Wissen in der Firma genannt (12%). Auch die Kosten sind da und dort ein Thema, ebenso die Branchenunüblichkeit (je 6%). Das Haupthindernis für den BPM-Einsatz – SOA kann man gleich mit dazunehmen – ist also in erster Linie nicht finanzieller Natur, sondern schlicht die Grösse der Firma.

12%

18%

6% 12%

18% Ja, läuft bereits

11.6. bis 25.6.2009 Welches ist das Hauptproblem, auf das Sie in ihrem unternehmensnetzwerk aktuell stossen?

BuSiNeSS PrOCeSS MANAGeMeNT

27%

27%

NäCHSTer QuiCK POLL

47% 12%

47%

Wir setzen eine BPMLösung ein Firma ist zu klein dafür

6%

Es fehlt das nötige Wissen dazu

12%

6%

Quelle: Swiss IT Magazine

D

ie IT-Infrastrukturen in Unternehmen müssen heute immer flexibler und effizienter werden. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es einige Ansätze. Dazu gehören sicher das Business Process Management (BPM) und serviceorientierte Architekturen (SOA). Die beiden sind ein Team: BPM ist der Treiber für SOA und umgekehrt. Denn der Aufbau einer SOA ist nur dann sinnvoll, wenn die IT-Services auch wirklich effizienzsteigernd eingesetzt werden – und dazu müssen die Geschäftsprozesse schlüssig definiert und möglichst weitgehend automatisiert sein. Doch wie sieht es aus, sind BPM und SOA für Unternehmen aktuell überhaupt ein Thema? Wir haben das mit zwei Quick

Es ist in unserer Branche unüblich Die Kosten wären zu hoch Anderer Grund für Ablehnung

Setzen Sie ein Business-Process-Management-Tool ein? Falls nein, was ist der Hauptgrund, der dagegen spricht?

11


BPM und SOA

BPM und SOA als Vermittler

Geschäft und IT im Einklang Das Business Process Management als Methodik und die serviceorientierte Architektur als technische Basis unterstützen Unternehmen punkto Effizienz und Qualität. Vo n U r s B i n d e r

Und

AlinA HUBer

D

ie Hersteller von Lösungen fürs Geschäftsprozessmanagement (Business Process Management, BPM) versprechen, ihre Produkte würden erstens die Effizienz der unternehmensinternen und firmenübergreifenden Abläufe steigern und zweitens gleichzeitig zur Qualitätsverbesserung beitragen. Diese zwei Ansprüche stehen sich eigentlich diametral gegenüber, lassen sich in der Praxis aber durchaus fruchtbringend verknüpfen, wie die Stiftung Auffangeinrichtung BVG mit einem kürzlich abgeschlossenen Projekt eindrücklich beweist – siehe Seite 16.

BPM und SOA als Vermittler

Ein Kernaspekt erfolgreicher BPM-Projekte ist die Vermittlung zwischen IT und Fachabteilungen. Die Prozesse, die das Unternehmen in Schwung halten, werden typischerweise zunächst in einem Modellierungstool grafisch zusammengestellt und so lange verfeinert, bis alle Schritte logisch korrekt definiert und möglichst realitätsgerecht verknüpft sind. Dies bedingt natürlich, dass sich die Tätigkeit des Unternehmens überhaupt in Form klar

In Kürze · Business Process Management vermittelt zwischen IT und Fachabteilungen. · Eine SOA ist die ideale technische Basis für BPM-getriebene Anwendungen. · Noch immer sind viele SOA-Projekte zu sehr auf die IT-Seite hin ausgerichtet.

12

definierbarer Abläufe vollzieht – andernfalls ist die BPM-Einführung eine gute Gelegenheit, sich über die Prozesse im Unternehmen klar zu werden. Auf die Details der technischen Umsetzung wird dabei keine Rücksicht genommen – idealerweise sorgt danach eine Prozess-Engine dafür, dass die abstrakt modellierten Prozesse automatisch in die IT-Landschaft übertragen und ausgeführt werden. Dies gelingt am besten, wenn die Business-Logik nicht in einen monolithischen ERP-Dinosaurier gepresst ist, sondern in einer serviceorientierten Architektur (SOA) in Form von einzelnen, unabhängig nutzbaren Services vorliegt, die sich bedarfsgerecht mehr oder weniger frei kombinieren lassen. An der Prozessmodellierung sollten sowohl die Anwender aus den betroffenen Fachabteilungen als auch Vertreter der IT-Abteilung beteiligt sein. Nur so ist garantiert, dass auf der einen Seite keine Konzepte entstehen, die sich gar nicht umsetzen lassen, weil die Prozesse nicht inhärent schlüssig definiert sind, und andererseits die Geschäftsabläufe nicht in ein technisch motiviertes Korsett gezwängt werden. Business Process Management ist eben nicht in erster Linie eine Softwarekategorie, sondern eine Vorgehensweise zur Optimierung von Unternehmen, die sich unter anderem der Unterstützung durch passende Software bedient. Mit der Modellierung und Ausführung der Prozesse ist es aber noch nicht getan: Als drittes wichtiges Standbein bietet eine umfassende BPM-Lösung Funktionen zur Überwachung der Prozesse und liefert Kennzahlen (Key Performance Indicators, KPI) für die Unternehmenssteuerung und zu ComplianceZwecken. Unter dem Motto «Process Disco-

very» beziehungsweise «Process Intelligence» bieten einige Lösungen zudem die Möglichkeit, durch die Überwachung der Unternehmensanwendungen die Prozessdefinitionen automatisch aus dem IT-Betrieb abzuleiten und so die tatsächlichen Abläufe mit den manuell modellierten Soll-Prozessen zu vergleichen.

BPM-Suiten nach Gartner

Das Marktforschungsunternehmen Gartner präsentiert, wie viele andere Disziplinen der Business-IT, auch den aktuellen BusinessProcess-Management-Markt in Form eines «Magischen Quadranten», der die Anbieter in Nischenplayer, Visionäre, Herausforderer und Anführer einteilt. Gartner berücksichtigt dabei jedoch ausschliesslich global aktive Hersteller sogenannter «BPM-Suiten», die den gesamten Bereich des Geschäftsprozessmanagements abdecken und insbesondere auch die Middleware enthalten, die sich um die Prozessausführung kümmert. Deshalb fehlen in der Aufstellung zahlreiche nur lokal bedeutende Produkte – dies gibt Gartner im Begleittext selbst zu. Auch anerkannte BPM-Spezialisten, die sich auf bestimmte Aspekte konzentrieren, kommen nicht vor. Allen voran gilt dies für das deutsche Unternehmen IDS Scheer, das anerkannt hochwertige Modellierungs-, Discovery-, Monitoring- und Analysewerkzeuge offeriert, die auf den Methoden basieren, die der Firmengründer August-Wilhelm Scheer bereits vor 25 Jahren im Rahmen seiner universitären Forschungs- und Lehrtätigkeit zu entwickeln begann. In der aktuellen Ausgabe des BPM-MagicQuadrant vom Februar 2009 haben sich gegenüber dem Vorjahr einige Verschiebungen

nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


ergeben. Dies liegt für einmal nicht in erster Linie an Akquisitionen und Fusionen, sondern an der Erfassungsmethodik: Gartner setzt bei der Evaluation dieses Jahr erstmals nicht auf Features, sondern darauf, wie gut sich die Lösungen für vier Anwendungsfälle eignen, nämlich: ➤ Implementation einer branchen- oder unternehmensspezifischen End-to-End-Anwendung (im Gegensatz zu Standardanwendungen von der Stange). ➤ Unterstützung einer Unternehmenskultur zur fortlaufenden Verbesserung der Prozesse durch regelmässige Zusammenarbeit von Fachabteilungen und IT. ➤ Redesign der Unternehmens-IT im Sinn einer prozessbasierten SOA – in diesem Fall startet die BPM-Initiative in der IT-Abteilung. ➤ Vom Management angeregte Veränderungen in der Art, wie das Geschäft betrieben wird (Business Transformation) – auch hier spielt die Verknüpfung von Business und IT, die durch BPM gefördert wird, eine Hauptrolle. Gartner gibt allerdings zu, dass selbst die als «Leader» deklarierten Anbieter wie IBM, Software AG, EMC, Oracle und SAP mit ihren BPMSuiten nicht alle vier Anwendungsszenarien vollständig, mit durchgängiger Qualität und in Form einer einheitlichen Lösung aus einem Guss abdecken. Dass auch bei BPM-Suiten nicht alles Gold ist, was glänzt, zeigen auch teils bissige Kommentare in fachspezifischen Online-Portalen – so titelte zum Beispiel Jakob Freund, Autor bei www.bpmguide.de, letzten Herbst provokativ «BPM-Suiten – alles Schrott?» und warnt davor, allzu rasch auf die Versprechungen der Anbieter und die Einflüsterungen «überteuerter Quassel-Berater» hereinzufallen. Für die Marktübersicht auf Seite 14 hält sich Swiss IT Magazine dennoch weitgehend an die von Gartner ausgewählten Anbieter.

SOA ist nicht tot

Es liegt auf der Hand, dass SOA und BPM eng zusammenhängen – die IT in serviceorientierter Architektur ist zwar keine zwingende Voraus-

Swiss IT Magazine

Nr. 07 | Juli 2009

setzung fürs Geschäftsprozessmanagement, aber eine SOA fungiert als ideale technische Basis für die automatisierte Umsetzung der per BPM definierten Prozesse – oder umgekehrt: BPM eignet sich bestens, um den Nutzen einer SOA zu belegen. Dennoch wird die Idee SOA in letzter Zeit oft bekrittelt, bis hin zu Aussagen wie «SOA ist tot» – unter anderem argumentierten auch Gartner-Analysten, serviceorientierte Architekturen hätten in den Unternehmen kaum noch eine Chance. Zumindest im deutschen Sprachraum ist dies anders, wie der dieses Jahr bereits zum dritten Mal durchgeführte «SOA-Check» (www.soacheck.eu) nachweist. Die TU Darmstadt, das Wolfgang Martin Team und das Marktforschungsunternehmen IT Research haben per OnlineUmfrage und im persönlichen Gespräch 111 Personen aus Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu ihren SOA-Plänen befragt. Immerhin 47 Prozent der Befragten setzen bereits eine SOA ein, 37 Prozent sind in der Planungsphase und nur 16 Prozent wollen auch künftig verzichten. Als Nutzen nennen die Befragten in erster Linie höhere Flexibilität, gefolgt von Optimierung der Prozesse, Time-toMarket, Steigerung des Innovationsgrades und Steigerung der Produktivität. Der Top-down-Ansatz, also die SOA als Grundlage für die Abbildung der Geschäftsprozesse in der IT, ist laut der Studie auf dem Vormarsch. Allerdings: Noch immer sind viele SOA-Projekte zu stark von der IT getrieben: In 54 Prozent der Fälle kommt der Projektleiter aus der ITAbteilung und in 44 Prozent der Projekte sorgt die hauseigene IT-Abteilung für die Implementation. Ganze 24 Prozent der erfassten SOA-Projekte sind sogar ausschliessliche IT-Projekte ohne Einbezug der Fachabteilungen. «Hier liegt ein grosses Verbesserungspotential», stellen die Autoren der Studie fest – und merken gleichzeitig an, «der wichtigste Erfolgsfaktor für SOA-Projekte sei die Unterstützung durch das Top-Management – und genau diese sei auch 2009 eher die Ausnahme als die Regel.»

13


BPM und SOA

Marktübersicht BPM-Suiten

BPM-SuIten IM üBerBlIcK unternehMen

IBM

IDS Scheer

InuBIt

lOMBArDI

nuMcOM SOftwAre

Produkt

IBM BPM Suite

ARIS Platform

Inubit BPM-Suite

Teamworks

Appway BPM-Suite

tools/Komponenten/ Bestandteile der Suite

WebSphere Business Modeler, Business Monitor, Integration Developer, Process Server, Business Services Fabric, Service Registry & Repository, Business Space, Business Modeler Publishing Server (WebSphere Business Modeler)

Business Architect, Business Publisher, IT Architect, Business Simulator, Process Performance Manager, Risk & Compliance Manager

Modeling & Simulation, Execution & Integration, SOA Foundation, Human Workflow, Enterprise Portal, Monitoring & Reporting

Plattform für Prozessapplikationen, die den ganzen Prozesslebenszyklus durchgängig unterstützt

Business Process Modeling (BPM), Composite Applications (CA), Business Rules Engine (BRE), statische und dynamische PDFs (Document Services), Workflow Management (WFM) und Business Activity Monitoring (BAM).

(umfassende Möglichkeiten gemäss BPMNStandard) (beinhaltet WorkflowEngine, hinterlegt Prozesse grafisch mit Human-/Systemservices) (laufenden Prozesse beliebig darstellbar, Serie von Standardreports)

(BPMN-basierte Prozessmodellierung)

Prozessmodellierung

Prozessautomatisierung

(WebSphere Process Server)

Prozessmonitoring

(WebSphere Business Monitor)

Prozessmanaging

(WebSphere Process Server)

Visualisierung der Businessprozesse

(WebSphere Business Space)

Simulierung der Businessprozesse

(WebSphere Business Modeler)

Business Policies selber festlegbar

(WebSphere Business Space)

collaboration

(WebSphere Business Modeler Publishing Server)

Steuerung von Business Services

(WebSphere Process Server)

Berechtigung der Anwender selber festlegen Speicher für ServiceMetadaten und andere Informationen

(alle)

(viele Möglichkeiten, Zugriffsrechte der Benutzer zu verwalten) (sammelt alle Ausführungsdaten in einem dedizierten «Performance»-Server)

(WebSphere Service Registry & Repository)

Systemanforderungen

mindestens 3 GB RAM, 42 GB HD

aktueller Prozessor, 1 GB RAM, 500 MB HD, Microsoft Internet Explorer, Version 6.0/7.0

unterstützte Betriebssysteme Preis url

Windows, Linux, Solaris, AIX (je nach Tool) auf Anfrage www.ibm.com/ch

Windows, Linux

= ja,

14

(beliebig konfigurierbare historische Analysen, auch über mehrere Prozesse hinweg) (Mitarbeiter kann für eine Aufgabe grafisch einsehen, zu welchem Prozess sie gehört) (Simulationsparameter für alle Prozesselemente definierbar) (Geschäftsregeln, Anpassung Daten, Eingabemasken) (Entwicklungsoberfläche basiert auf Eclipse, Kommentarfunktion, Prozess-Wiki etc.) 2 (s.o., Prozessautomatisierung)

auf Anfrage www.ids-scheer.ch

Pentium IV 2,5 GHz; Toolset/Clients: 512 MB RAM, 1 GB freie HD; Integration Server: 2 GB RAM, 10 GB freie HD Windows, Linux, Solaris, HP-UX auf Anfrage www.inubit.com

Mindestens DualProzessoren (1,3 GHz) oder Single Prozessor (2,2 GHz), 3 GB RAM; 5 GB freie HD Windows,Linux, Solaris, HP-UX, AIX ab ca. 150’000.- Fr. 5 www.impact.ch

(grafisches Prozessmodell zur Laufzeit ausführbar, muss man nicht in andere SoftwareKomponente transferieren) (eingebaute Prozesskonsole ermöglicht die Überwachung und Steuerung aller laufenden Prozesse) (Management von End-zuEnd-Prozessen und deren SubProzesse über den gesamten Lebenszyklus) (Prozessteilnehmer können jederzeit sehen, an welcher Stelle innerhalb des Prozesses sie sich befinden) (kann in der Modellierungsumgebung jederzeit direkt in Simulationsmodus wechseln) (regelbasierte Abbildung der Geschäftslogik, der Benutzeroberfläche und von Workflows) (Blog, Wiki, Forum, News, RSS, IM, MS SharePoint Server, MS Office integration (MOSS), Chat, Twitter, BPX gateway) (Verwaltung und Orchestrierung erfolgt im Appway Studio bzw. Process Designer) (flexible, grafische Benutzerverwaltung ist im Standard inbegriffen) (Prozessdaten in interner Datenbank gespeichert, alternativ Konnektoren zu externen Standard-SQLDatenbanken (RDBMS)) Standard-Webbrowser; Standard-JEE-ApplikationsServer

Window, Linux, Solaris, AIX auf Anfrage www.numcom.com

= nein; k.A. = keine Angaben; 1) vollständige Simulierung für zukünftige Releases vorgesehen; 2) Benutzeroberfläche in Collaboration-Portale integrierbar; 3) Einstiegs-Konfiguration

Nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


BPM und SOA

Marktübersicht BPM-Suiten

OPtIMAl SySteMS

OrAcle

SAP

tIBcO

ultIMuS

OS|ECM

Oracle Business Process Management Suite

TIBCO iProcess Suite

Adaptive BPM Suite

OS|EDITOR_for Workflow

BPEL Process Manager, AquaLogic BPM Enterprise Server, AquaLogic BPM Studio for Developers, BPM Studio for Analysts, AquaLogic Business Activity Monitoring, Business Rules.

SAP Composition Environment / SAP Business Process Management SAP Business Process Management (SAP BPM), SAP Business Rule Management (SAP BRM), SAP Enterprise Services Repository (SAP ESR).

Ganzheitliche Geschäftsprozessmanagement Suite zur Modellierung, Simulation, Implementierung, Serviceund Regelimplementierung

Ultimus BPM Server, Ultimus Client, Ultimus Organisation Chart, Ultimus Reports, Ultimus BPM Studio, Ultimus Director, Ultimus iBAM (interactive Business Activity Monitoring) , Ultimus EIK (Enterprise Integration Kit)

(XML-basierte Prozessmodellierung)

(mit ARIS, mit jDeveloper/ BPEL, AquaLogic BPM Studio, BPM Studio modellierbar) (Alle Aspekte der Prozesse automatisierbar)

(Einfaches Parallelisieren der Schritte innerhalb eines Geschäftsprozesses) (Process Mining. Administrative Oberfläche für Überwachung und Analyse laufender Prozesse) (Vollständiger Export und Import von WorkflowProjekten sowie ganzer Organisationsstrukturen) (z.B. grafische Darstellung des bisherigen Prozessverlaufs, Editor für Rollensystem-Struktur)

(funktionale WorkflowAkte, Vertreterrolle, Zuteilung von Arbeitsschritten an technische Rollen, Teams) Im Projekt möglich

(Prozessteilnehmer und deren Rollen werden vom Kunden festgelegt) (Freie Definition beliebiger Workflow-Variablen)

Microsoft SQL Server2005/2008 oder Oracle 10g R2, mindestens 1 GB HD (256 MB frei), Lokaler Festplattenspeicher mindestens 1 GB frei Windows, Citrix Metaframe auf Anfrage www.optimal-systems.de

(technisches Monitoring und fachliches Monitoring, Auditing, KPI Generierung) (über SNMP und Oracle Enterprise Manager durchführbar, an externe ManagementKonsolen anschliessbar) (Prozesse werden für Prozessteilnehmer, Entwickler, Analyst und Betreiber visualisiert) (Simulation kann über ARIS oder im Oracle BPM Tool selber erfolgen) (als WS-Policy-Dokumente anlegbar oder in externen, zentralen Werkzeugen) (im Team als auch mit Business Partnern über diverse Partner Protokolle (ebXML, A1, A2, A3)) (Business Services können vollständig remote gesteuert werden) (Berechtigungen für den Workflow sind bereits von der Standardisierung festgelegt) (Service-Daten, Metadaten, Instanzdaten sind in Datenbanken und Dehydrationstore)

Oracle-, Microsoft oder IBMDatenbank, mindestens 2 GB RAM, 10 GB HD

Windows, Linux , Solaris, HP-UX, AIX 115’000.- US-Dollar www.oracle.ch

(Process Composer erlaubt eine voll grafische BPMNbasierte Modellierung) (SAP BPM ist eine Platform zur Modellierung und zur Ablaufsteuerung der Prozesse, läuft voll automatisch) (SAP BPM, Status des Prozesses ist immer in einem grafischen Ablaufdiagramm anzeigbar) (Die Integrierte Entwicklungsumgebung ermöglicht die Verwaltunge von Businessprozessen und Services) (Die Entwicklung und Anzeige von Prozessen in der Ausführung erfolgt auf visueller Ebene) (integriertes Tools erlaubt testweises Durchlaufen von Prozessen) 1 (werden durchgängig flexibel durch das integrierte SAP BRM unterstützt) (Businessprozesse können sich über mehrere Benutzer/ Benutzerrollen erstrecken) (Ausführung von WebServices/Enterprise Services in SAP- und anderen Systemen) (Rollen und die dahinter liegenden Berechtigungen sind frei definierbar) (Prozessdefinition wird verwaltet, ebenso die Beschreibungen der einbezogenen Services inklusive Versionsverwaltung) 2 CPU-Server (1600 SAPS), 4 GB RAM 3

Windows, Linux, Solaris, HP-UX, AIX abhängig von Anzahl CPUs www.sap.ch

(TIBCO Business Studio)

(TIBCO iProcess Engine)

(TIBCO iProcess Insight)

(TIBCO iProcess Engine)

Nr. 07 | Juli 2009

(Prozessadministrator mit einstellbaren Alerts, programmierbare Schnittstelle zur Integration in externe Systeme) (Prozessadministratorinterface erlaubt das Managen aller Prozesse)

(TIBCO Business Studio)

(Anwender können jederzeit eine grafische Zustandsübersicht abrufen)

(TIBCO Business Studio)

(Während des Modellierens mit statistischen Häufigkeiten, Roundtrip Optimierung) (zusätzlich auch zur Laufzeit eines Prozesses änderbar)

k.A.

(TIBCO Business Studio bietet eine Plattform für Zusammenarbeit verschiedenster Fachbereiche und IT) (bietet Orchestierungs-, Steuerungs- und Implementierungsmodul) (frei definierbar, Abgleich mit Directory-Services und Managementsystemen) (Prozess-, Service-, allgemeine Metadaten und Informationen)

(Arbeitsgruppen, Vertretungen, Nachfragen etc.)

werden von der entsprechenden Lösungs- oder Unternehmensanforderung abgeleitet

Ultimus BPM Server: Pentium 3 (1,4 GHz +), 4 GB RAM, 100 GB HD; Ultimus Databases: Pentium 3 (1,4 GHz +), 4 GB RAM, 200 GB HD; Ultimus Clients: Pentium 3 (1,4 GHz +), 1 GB RAM, 20 GB HD Windows, auf Clientseite Internet Explorer oder Firefox 4 auf Anfrage www.ultimus.com

Windows, Linux, Solaris, HPUX, AIX Flexible Preiskategorien 6 www.tibco.ch

n mit bis zu 100 Benutzern so lauffähig; 4) dadurch auch Linux, Mac OS X; 5) abhängig von Anzahl Prozesse und User; 6) auf CPU-, Projekt-, Unternehmensbasis

Swiss IT Magazine

(eigene Notation mit BPMN Kompatbilitätsmodus)

(über Ultimus Flobots automatisierte Schritte inkl. Webservices uvm.) (Rechteverwaltung durch Administrator, teilweise durch den Anwender) (anpassbares XML-Datenmodell, welches alle Prozessdaten auch für externe Anwendungen verfügbar macht)

Quelle: Swiss IT Magazine

15


BPM und SOA

Fallstudie Auffangeinrichtung BVG

BPM befreit das Freizügigkeitskonto Die Stiftung Auffangeinrichtung BVG verwaltet die Freizügigkeitskonten mit einer BPM-basierten Lösung, entwickelt in Rekordzeit und mit messbaren Erfolgen. Vo n U r s B i n d e r

D

ie Stiftung Auffangeinrichtung BVG ist in vier Geschäftsfeldern rund um die berufliche Vorsorge tätig: Sie fungiert einerseits als Vorsorgeeinrichtung gemäss dem Gesetz für die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) und ist in der Arbeitslosenversicherung und der Wiederanschlusskontrolle aktiv. Auf der anderen Seite führt und verwaltet die Auffangeinrichtung rund 630’000 Freizügigkeitskonten – und ist damit in diesem Bereich mit Abstand die grösste Organisation der Schweiz, gefolgt von der UBS und der CS. Rechtlich gesehen arbeitet die Auffangeinrichtung als Stiftung, getragen vom Bund, den Arbeitgeberverbänden und den Arbeitnehmerorganisationen.

Ziele Effizienzsteigerung und Qualitätsverbesserung nicht unter einen Hut bringen.» Meili hatte bei der Schweizerischen Kreditanstalt bereits 1995 ein erstes Prozessmanagementsystem in Betrieb genommen. «Schon damals erkannte ich, dass BPM der richtige Weg ist.» Für das neue System zur Verwaltung der Freizügigkeitskonti galt dementsprechend von Anfang an eine Maxime: Jede Tätigkeit in der Administration findet im Rahmen eines Geschäftsprozesses statt. Nur durch eine stringente Standardisierung aller Abläufe lassen sich Effizienz und Qualität gleichzeitig erhöhen.

umsetzung in rekordzeit

Den Entscheid für eine BPM-gestützte Lösung fällte die AuffangeinrichInsourcing stösst BPM-Projekt an tung Ende Januar 2008. Nach einigen Vorbereitungsarbeiten begann Bis 2008 wurden die Geschäfte der Auffangeinrichtung im Mandatsverdie eigentliche Arbeit am Projekt «Apollo» dann im Mai. Eine Evaluahältnis durch Partner erledigt. Für die Vorsorge und die Freizügigkeitstion der Softwareplattform, die als Grundlage dienen sollte, fand nicht konten war die Versicherungsgesellschaft Swiss Life zuständig. Aus statt: «Es war klar, dass wir die Lösung mit den gleichen Produkten verschiedenen Gründen entschloss sich die Stiftung nach einer Neuaufbauen, die ich schon aus meinen früheren BPM-Projekten kannte ausschreibung im Jahr 2007, die Geschäfte künftig nicht mehr mit ex– alles andere wäre angesichts der gegebenen Projektdauer gar nicht ternen Partnern, sondern im eigenen Haus abzuwickeln. Vor allem für möglich gewesen.» Zum Einsatz kam die Tibco-Plattform mit den Prodie Verwaltung der Freizügigkeitskonten war unter diesen Voraussetdukten Business Studio (Prozessmodellierung), iProcess (Prozess-Enzungen ein neues IT-System unabdingbar. gine) und Business Works (SOA-Schicht mit Schnittstellen zu iProcess, Die Leitung des ambitiösen Projekts – der Zeitrahmen für die UmBusiness-Services und zum Buchhaltungssystem). setzung war auf neun Monate festgesetzt – übernahm Max Meili, der Die Definition der Geschäftsprozesse fand nach den grundlegenden 2008 zur Geschäftsleitung der Auffangstiftung Entwicklungsarbeiten im Oktober statt. «Es stiess. Mit dem Projekt verfolgte die Auffangeinging alles sehr rasch über die Bühne, obwohl richtung zwei Ziele: Die Effizienz der Verwaleinige nahrhafte Prozesse darunter waren. Ein DAS PrOjeKt In Kürze tungsabläufe sollte gesteigert und gleichzeitig Todesfall zum Beispiel bringt recht komplexe die Qualität der Dienstleistung verbessert werAbläufe mit sich», weiss Meili zu berichten. Aus Projekt: den. der Modellierungsarbeit resultierten 17 ProVerwaltungslösung für rund 630'000 «Effizienzsteigerung und Qualitätsverbessezesse, die alle Aktivitäten bei der Verwaltung Freizügigkeitskonten rung stehen sich eigentlich diametral entgeder Freizügigkeitskonten abdecken. eingesetzte Produkte: gen», stellt Meili fest. «Wir wollen das Geschäft Nach ausgiebigen Tests folgte im Januar Tibco iProcess Suite, Tibco Businessmit möglichst geringen Verwaltungskosten be2009 die Migration von der bisherigen Lösung works treiben – das Geld, mit dem wir arbeiten, gehört mit externen Partnern auf die hausinterne Projektdauer: ja schliesslich den Versicherten.» Den MitarbeiPlattform. «Es ging nicht nur um den Wechsel 9 Monate für Vorbereitung, Identifizieterstab kann die Auffangstiftung aus diesem des IT-Systems, sondern auch um die Gerung und Modellierung von 17 Prozessen, Tests und Migration Grund nicht beliebig ausdehnen, auch wenn schäftsübergabe von einer juristischen Person Projektkosten: dies die naheliegendste Massnahme zur Qualizu einer anderen. Dies bedingte sowohl bei der 3 Millionen Franken tätsverbesserung wäre. Auffangstiftung als auch beim bisherigen PartProjektziele: Für Max Meili, der sich seit Jahren in verschiener Swiss Life einiges an Revisionstätigkeit.» Erhöhung von Effizienz und Qualität, denen Positionen mit den Themen WorkflowAuch unter diesen erschwerten Bedingungen Reduktion der Verwaltungskosten um und Business-Prozess-Management auseinankonnte der Termin für die Produktionsauf40 Prozent dersetzt, ist es klar: «Mit herkömmlichen Vernahme eingehalten werden: Die neue Plattform waltungsapplikationen lassen sich die beiden nahm am 26. Januar 2009 den Betrieb auf.

16

nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


BPM und SOA

Fallstudie Auffangeinrichtung BVG

Quelle: Stiftung Auffangeinrichtung BVG

Design Time

freIzüGIGKeItSlöSunG MIt BPM unD SOA UI Web/Portal (Java EE)

Business Studio Prozessmodellierung

rungen lassen sich in wenigen Minuten erfassen und per Hot-Deploy in die Produktion übernehmen, ohne das System herunterzufahren.»

überzeugende resultate

Mit dem Apollo-Projekt verfolgt die Auffangeinrichtung hochgesteckte Ziele. Bei ProjektAnalytics TIBCO iProcess Suite kosten von insgesamt drei Millionen Franken Reports Prozess-Engine sollen die Kosten für die Verwaltung der Freizügigkeitskonten von früher 6,2 auf 3,8 MilliBAM onen pro Jahr sinken. Dies entspricht einer (Business Activity Monitor) TIBCO Business Works Reduktion um 40 Prozent, sieht man von den zusätzlichen Projektabschreibungskosten von BuhaX- Adapter Adapter 0,7 Millionen ab. «So weit sind wir knapp vier Monate nach dem Produktionsstart natürlich WSDL noch nicht – wir rechnen aber damit, dass wir den Break-Even schon 2010 erreichen», prognostiziert Meili. «Rechnet man die Projektkosten ein, die vor allem 2008 und zu einem geringeren Anteil auch im laufenden Jahr angefallen sind, sieht man, dass wir wirklich effizienter arbeiten.» Auch Qualitätsverbesserungen sind bereits festzustellen. Bisher kam es bei der Neueröffnung eines Freizügigkeitskontos oft vor, dass die ehemalige Vorsorgeeinrichtung unvollständige Angaben lieferte. «Vielfach wurde Im zentrum der neuen Verwaltungslösung stehen 17 Prozesse, samt GuI definiert im Prozessdesigner ein Konto nur mit Name, Vorname und AHVund ausgeführt von einer Prozess-engine mit darunterliegender SOA-Schicht. Nummer eröffnet. Das ist eine Zeitbombe – irgendwann muss man diese Person ja ausworkflows und Oberfläche aus einem Guss findig machen, und das kostet umso mehr, je später man die zusätzlich Für die Sachbearbeiter, die das System nutzen, präsentiert sich die benötigten Angaben einholt.» Mit dem neuen Kontoeröffnungsprozess Freizügigkeitslösung in Form eines dreigeteilten Rich Client: Eine fordert die Auffangeinrichtung die fehlenden Angaben jeweils sofort Index-Ansicht zeigt den Posteingang des angemeldeten Mitarbeiters – durch ein automatisch generiertes Schreiben ein – und falls innert 20 die per Briefpost eintreffenden Dokumente werden eingescannt, via Tagen keine Antwort eintrifft, wird nochmals erinnert. OCR in maschinenlesbare Form gebracht und nach festgelegten VerteiBei jeder Kontoeröffnung wird neu eine Bestätigung an die ehemalungsregeln in die elektronischen Eingangskörbe abgelegt. lige Pensionskasse und an den Kunden verschickt. «So weiss der Kunde Der Sachbearbeiter sichtet das Dokument und ruft den entsprewenigstens, dass er bei uns Geld hat. Wir betreiben also insgesamt chenden Prozess auf: Die zweite Ansicht zeigt die passende Maske zur einen grösseren Aufwand als früher, arbeiten aber gleichzeitig effiziDatenerfassung an. Als dritte Ebene steht zusätzlich eine Explorer-View enter.» Das sei nur mit Business Process Management möglich, wiezur Verfügung, mit der sich der gesamte Datenbestand absuchen und derholt Meili sein Credo. durchblättern lässt – nützlich zum Beispiel, wenn ein Kunde anruft und Die Standardisierung der Abläufe ermöglicht überdies eine stets Auskunft über sein Konto wünscht. Der Sachbearbeiter kann dabei jegleichbleibend hohe Dienstleistungsqualität. «Das ist ein weiterer derzeit zu einem andern Kunden wechseln, ohne den Fall zu verlassen, Grund, wieso sich so ein Projekt rasch hundertfach bezahlt macht. Ein den er gerade bearbeitet. Beispiel ist die stark verbesserte Auskunftsbereitschaft: Jetzt kann jeder Die Prozesse werden samt der Oberfläche für die Datenerfassung berechtigte Sachbearbeiter jederzeit Auskunft über jeden Fall geben. und den ausgehenden Dokumenten, die als Resultat allenfalls verAuf lange Sicht lässt sich so auch das Vertrauen in die berufliche Vorschickt werden müssen, im Prozessmodellierungstool Business Studio sorge stärken.» definiert. Dies geschieht rein grafisch auf einer hohen AbstraktionsDie neue Plattform bietet zudem gute Instrumente zur Überwachung ebene, die auch von den Fachabteilungen verstanden wird. und Steuerung des Geschäfts. «Wir können jederzeit per Mausklick «Wir haben die Prozesse in gemeinsamen Teams aus IT und Fachabermitteln, wie viele Kontoeröffnungen wir in einem bestimmten Zeitteilungen modelliert. In Konzepten, die ausschliesslich von den Fachraum abgewickelt haben, wie lange die durchschnittliche, die kürzeste abteilungen erstellt werden, bedingen meist viele Schritte noch impliund die längste Bearbeitungszeit für einen Fall war und wissen damit, zites Wissen. Mit unserer Methode war es dagegen möglich, die Prowo Engpässe vorliegen und wo es freie Kapazitäten gibt.» zesse so lange zu verfeinern, bis auf beiden Seiten – Technik und Ausserdem, postuliert Meili abschliessend, könne die AuffangeinFachabteilungen – keine Fragen mehr offen waren.» richtung dank dem konsequenten Geschäftsprozessmanagement am Als wichtigen Vorteil der genutzten Plattform sieht Meili auch die Markt als Vorbild für ähnliche Dienstleistungsorganisationen auftreten, Geschwindigkeit, mit der sich die Prozesse nach der Definition im Bedie ebenfalls von einer Geschäftsprozessmanagement-Lösung profitietrieb nutzen lassen: «Man kann extrem schnell arbeiten – auch Änderen könnten.

Swiss IT Magazine

Nr. 07 | Juli 2009

System X

Buchhaltung

Business-Service Y (Java EE)

Business-Service X (Java EE)

JMS

xpdl

17


BPM und SOA

SOA-Plattform richtig evaluieren

Wahlhilfe für die SOA-Plattform Eine serviceorientierte Architektur verspricht Flexibilität in der IT. Bei vielen SOA-Plattformen fehlen aber wichtige Technologien wie Abstraktion und integriertes Repository. Vo n r U d o l f WA l d i s p ü H l

D

ie Idee von Software-Services in einer serviceorientierten Architektur (SOA) ist eng verknüpft mit der Erwartung, man könne sie flexibel in verschiedenen Geschäftsprozessen verwenden. Eine Voraussetzung dafür ist, dass die IT über die entsprechende Plattform zur Modellierung und Implementierung verfügt. Zwei Schlüsseltechnologien werden jedoch häufig übersehen.

Integrationsplattform essentiell

Die Wahl der Integrationsplattform ist ein wesentliches Element jedes SOA-Projekts, beeinflusst sie doch wesentliche Punkte wie die spätere System-Performance oder die Frage der Herstellerunabhängigkeit. Der Markt bietet umfassende und architektonisch konsistente Lösungen für die Entwicklung, Integration, Orchestrierung, Inbetriebnahme und das Management der Services. Diese Plattformen bauen auf der vorhandenen IT-Infrastruktur auf und bieten einen vollständigen EnterpriseService-Bus (ESB), der in der Regel für eine SOA-Implementierung verwendet wird. Im Idealfall erfüllt diese Plattform allerdings nicht nur solche Grundanforderungen. Sie beherrscht zusätzlich zwei innovative und hilfreiche Technologien, die nicht fehlen sollten: eine umfassende Abstraktionsebene für Anwendungen und Daten sowie ein integriertes Objekt- und Metadaten-Repository. Die Abstraktionstechnologie verbirgt die Art, Vielfalt und Komplexität der zugrundeliegenden Schnittstellen und Daten. Das integrierte Repository und die dadurch gewährleistete Datenpersistenz liefern nicht nur das Wissen über die Funktion einzelner Dienste, sondern auch darüber, wann welche Leistungen von den jeweiligen Services in welchem Kontext erbracht worden sind. Daten über Prozesse, Probleme und Bottlenecks stehen somit als Pool zur Verfügung, aus dem unter anderem Informationen über das Verhalten und die In Kürze Anforderungen neuer Prozesse abgeleitet werden können.

Kernvorteil flexibilität

Diese Flexibilität ist massgeblich für Produktivitätssteigerungen und einen raschen Return on Investment. Die Einführung einer SOA ist zunächst zwangsläufig mit Kosten verbunden. Allein mit Einsparungen durch wiederverwendbare Services und wegfallenden Aufwand bei der Schnittstellenprogrammierung lassen sich diese Kosten nicht egalisieren. Doch selbst ein dauerhaft höheres IT-Budget ist gerechtfertigt, wenn SOA zu

18

effizienteren Prozessen im Gesamtunternehmen beiträgt oder durch gesteigerte Anpassungsfähigkeit einen Vorsprung gegenüber Mitbewerbern schafft.

Potential und risiken von legacy-Applikationen

Zusätzlich zu Grundfunktionen wie Datentransformation, asynchroner und synchroner Verarbeitung sowie verteiltem Betrieb und Management unterstützen die meisten SOA-Plattformen Web-Service-Standards wie XML und SOAP in der Regel zudem den BPEL-Standard (Business Process Execution Language) zur Orchestrierung der Services in Geschäftsprozessen. Durch diese und weitere Standards können Softwareentwickler Servicefunktionalität ausdrücken, Methoden für den Zugriff auf diese Funktionen über ein Netzwerk und den Geschäftsprozess-Workflow formulieren. Dies geschieht in einem abstrakten Format, das von jedem Tool verwendet werden kann, das diese Standards unterstützt. Diese Abstraktionsebene ist hervorragend für IT-Umgebungen geeignet, die eine SOA von Grund auf mit neuen Services implementieren. Für die meisten Szenarien geht dies aber nicht weit genug. Die IT hat damit nämlich noch keine Möglichkeit, den oft umfangreichen Altbestand an Geschäftsanwendungen, die nicht für Web-Services ausgelegt sind, innerhalb der SOA zur Verfügung zu stellen. Viele zentrale Unternehmensprozesse lassen sich dann nicht über Services abbilden – das SOA-Projekt scheitert als Mittel der Prozesssteuerung und –optimierung.

Objekte als lingua franca der Integration

Idealerweise verwendet die Integrationsplattform das objektorientierte Paradigma und abstrahiert Funktionalität und Daten als konsistente Menge von Objektklassen mit Eigenschaften und Methoden. Liegt eine solche Abstraktionsschicht über den Konnektivitätsund Speicherschichten, verbirgt sie die Natur, · Eine SOA kostet zunächst, bringt Vielfalt und Komplexität der zugrundeliegenden aber Flexibilität und steigert daSchnittstellen und Daten. Nur die Funktionen, die mit die Produktivität der IT. für einen bestimmten Geschäftsprozess von Inte· Die ideale SOA-Plattform unresse sind, sind als Objekte für alle Komponenten terstützt durch Abstraktion den der Lösung sichtbar. So lassen sich problemlos Aufbau von Anwendungen für neue Projekte erstellen, die etwa eine SAP-Suite, End-to-End-Geschäftsprozesse. eine Mainframe-Anwendung mit IMS-Datenbank, · Ein integrierter Metadateneine Windows-Anwendung, eine J2EE-basierte speicher beschleunigt die Anwendung und eine relationale Datenbank mit Entwicklung und vereinfacht die Verwaltung. umfangreichen Stored Procedures unter einen Hut bringen.

nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


BPM und SOA

SOA-Plattform richtig evaluieren

Vorteile einer höheren Abstraktion

Java-basierte Systeme zeichnen sich durch eine starke logische Abstraktion aus, schwächeln aber bei der Datenabstraktion. XML-basierte Systeme weisen eine starke Datenabstraktion, aber eine schwache logische Abstraktion auf. Objekte bieten als höhere Abstraktionsebene die fehlende Dimension, um ausgefeilte Geschäftsprozesse konsistent zu unterstützen. Bei SOA-Plattformen, die J2EE-spezifisch oder .NET-spezifisch sind, bindet man sich zudem an einen speziellen Anbieter oder eine bestimmte Technologie. Objektbasierte Abstraktion bietet dagegen eine konsistente Darstellung verschiedener Programmiermodelle und Datenformate. Dadurch werden die folgenden Vorteile erreicht: ➤ Schnelle Entwicklung von Composite Applications und Geschäftsprozessen. ➤ Einsatz der neuesten Entwicklungstools und -Technologien zum Zugriff auf Altdaten und bestehende Funktionalität als wiederverwendbare Komponenten, Web Services oder XML. ➤ Unterstützung für verschiedene Technologie-Frameworks, die einfach auch auf zukünftige Objektmodelle und Frameworks erweitert werden kann.

Persistenz ist gefragt

Viele SOA-Plattformen stammen aus der Messaging-Welt und verfügen über keinen persistenten Datenspeicher. Nachrichten werden erstellt, durch das System geleitet und sind weg. Daten, die für die gesamte SOA-Lösung von Bedeutung sind, lagern in verschiedenen Systemen und sind nicht direkt für den orchestrierten Geschäftsprozess verfügbar. Die Anbindung einer getrennt lizenzierten relationalen Datenbank eines Drittanbieters verursacht neben Zusatzkosten auch einen erheblichen Verarbeitungs-Overhead für Aufrufe der Datenbank und für die Zuordnung der XML- und anderen komplexen Datenstrukturen zu den zweidimensionalen relationalen Tabellen. Die Performance der gesamten Lösung wird beeinträchtigt, Komplexität und Administrationsaufwand steigen. Benötigt wird hier ein integrierter, zentralisierter und leistungsfähiger Datenspeicher, der sowohl die verteilten SOA-Daten als auch alle Metadaten enthält. Eine SOA ohne diese Komponente verfügt über keinerlei Intelligenz – sie funktioniert nur auf der untersten Ebene. So geht eine Fülle an Daten und Metadaten verloren, mit denen die Entwicklung einer Gesamtlösung vereinfacht werden könnte und die für die Überwachung der Geschäftsaktivitäten (Business Activity Monitoring), Problemverfolgung, für Reporting, Auditing und andere Managementfunktionen verwendet werden könnten.

Operative effizienz und wissen eingebaut

Die Anforderungen an den SOA-Speicher reichen von anwendungsübergreifenden Indizes, durch die mehrere Services zusammenarbeiten können, bis hin zu anspruchsvollen, verarbeitungsintensiven Informationen, für die externe Datenbanken nicht die erforderliche Performance bieten können. SOA-Plattformen mit einer eingebetteten Datenbank unterstützen Funktionen wie die Persistenz von Nachrichten, die Integrität von Transaktionen, Ereignisprotokollierung und verfolgung und den hochperformanten Abruf von Bitmap-indizierten Daten. Metadaten sind in einer SOA das Schlüsselelement für die Bereitstellung der Services: Es muss bekannt sein, welche Services wo vorhanden sind und wie man sie verwendet. Hier bietet sich an, die eingebettete Datenbank für die Speicherung von Metadaten wie auch für

Swiss IT Magazine

nr. 07 | Juli 2009

Transaktionsdaten, Nachrichten und andere Objekte zu verwenden. Das gemeinsam genutzte Metadaten-Repository enthält dann Informationen über alle Services und die weiteren Komponenten in der Umgebung. Durch die stets verfügbaren Metadaten kann eine konsistente Menge an Schnittstellen und Informationen über alle Komponenten in der SOA erstellt werden. Dies beschleunigt die Integration und die Entwicklung, vereinfacht die Verwaltung und bietet eine bessere Erweiterbarkeit.

herausforderung SOA-Management

Serviceorientierte Architekturen bestehen grundsätzlich aus lose gekoppelten Services und stellen deshalb im Management eine besondere Herausforderung dar. Asynchrone Geschäftsprozesse und nachrichtenorientierte Services erschweren die Verfolgung von Abläufen und damit auch die Fehlersuche. Auch für dieses Problem bietet eine persistente Speicherung Abhilfe. Für die effiziente Verwaltung einer SOA-Plattform wird eine Fülle von Diagnosedaten und Werkzeugen zur Analyse in Echtzeit benötigt: ➤ Die Fähigkeit, gespeicherte Nachrichten und andere Informationen zu analysieren und die Nachrichtenpfade zu verfolgen. ➤ Pflege des Message-Warehouse ➤ Konfigurationssteuerung ➤ Überwachung von Warteschlangen und Prozessen ➤ Detaillierte Event-Logs ➤ Nutzungshistogramme

Das fazit: Plattform statt lose tool-Sammlung nötig

Während einige SOA-Suiten im Grunde nur als Zusammenstellung unabhängiger Tools daherkommen und schon deshalb nicht über die benötigte Integrationsfähigkeit verfügen, fehlen anderen Plattformen höhere Abstraktionstechnologien oder integrierte Datenspeicher. Bei der Auswahl sollte man ineffiziente Entwicklungsumgebungen mit eingeschränktem Support für wichtige Anwendungsschnittstellen, Datenformate und Technologien vermeiden. Eine integrierte SOA-Lösung mit innovativer Technologie für Abstraktion und Datenpersistenz bildet dagegen eine zuverlässige Grundlage für Integrationsprojekte beliebiger Komplexität, insbesondere mit folgenden Vorteilen: ➤ Direkte Ausrichtung auf die Verbesserung der Geschäftsprozesse, anstatt sich lange mit der zu verwendenden Technologie zu beschäftigen. ➤ Einfachere und schnellere Entwicklung und Inbetriebnahme von IT-Assets als Services. ➤ Einfachere Integration von Funktionalität aus Altsystemen. ➤ Einfachere Anpassung von IT-Assets an die sich häufig ändernden Geschäftsanforderungen und Prozesse. ➤ Unkomplizierter Einsatz mit vorhandenen Frameworks und Methodologien. ➤ Der Umstieg auf eine serviceorientierte Architektur ist kostengünstiger und weniger risikobehaftet. rUdolf WAldispüHl leitet seit septemBer 2003 scHWeizer niederlAssUG Von intersystems.

Als

GescHäftsfüHrer

die

19


BPM und SOA

Chancen in der Wirtschaftskrise

Prozessmanagement erleichtert Sparkurs In Zeiten wirtschaftlicher Schwierigkeiten sparen viele Unternehmen oft blindwütig. Business Process Management hilft dabei, die wirklichen Kostenfallen gezielt zu eliminieren. Vo n U r s n e e r a c h e r

K

ein Zweifel: In vielen Unternehmen sind schwere Zeiten angebrochen. Wenn die Umsätze über mehrere Monate im zweistelligen Prozentbereich einbrechen, dann genügt es nicht mehr, den Mitarbeitern die Komfortzone zu streichen. Strenge Sparmassnahmen sind erforderlich. Die Führungskräfte auf der obersten Ebene verordnen eine Kostensenkung. Ob Vertrieb, Marketing, Produktion, Einkauf, Verwaltung – alle Bereiche bekommen Vorgaben für spürbare Budgetkürzungen. Doch welche Ressourcen können eingespart, wo Kosten gesenkt oder gar Kostentreiber eliminiert werden? Gibt es vielleicht sogar versteckte Kosten, die unnötig anfallen?

In KürZe · Auch wenn gespart werden muss, dürfen weder die Mitarbeiterzufriedenheit noch der Kundenservice leiden. · Geschäftsprozessmanagement zeigt, wo sich Kosten schnell und sinnvoll senken lassen. · Leistungsmessung per Business Performance Monitoring zeigt die Auswirkungen der Krisenmassnahmen in Zahlen.

Ziellos sparen schadet

Häufig begehen Unternehmen in der Krise den Fehler, dass sie breit und blind sparen. Vom mathematischen Standpunkt macht es Sinn, die Prozente gleichmässig zu verteilen. Strategisch und intelligent gedacht ist das jedoch nicht. Die betriebswirtschaftliche Herausforderung liegt

«Sparen bedeutet nicht, mit dem Rasenmäher alles kahlzuscheren, sondern gezielt Unkraut zu jäten.» Urs Neeracher, Geschäftsführer IDS Scheer Schweiz

darin, Prozesse zu verbessern und gleichzeitig die Kosten zu reduzieren. Denn die Aufgaben werden in der Regel nicht geringer, sondern nur auf weniger Schultern verteilt. Wenn die Mitarbeiter im Kundenservice weniger arbeiten sollen, darf in der Kundenbetreuung dennoch keine Lücke klaffen. Im Gegenteil, ein zuvorkommender Service ist das

20

Fundament für Geschäfte der Zukunft. Also muss das Service-Team die Aufgabe meistern und mit weniger Ressourcen eine bessere Leistung erbringen. Sparen will gekonnt sein. Die Aufgabe liegt darin, Kostentreiber zu identifizieren und versteckte Kosten aufzudecken. Die Devise lautet also, nicht einfach den Rasenmäher anzusetzen und alles kahlzuscheren, sondern gezielt Unkraut zu jäten.

Krisenkomitee identifiziert wichtige Prozesse

Empfehlenswert ist die Einrichtung eines Krisenkomitees, in dem alle Unternehmensbereiche vertreten sind. Gemeinsam legen die Bereichsleiter fest, welche Geschäftsprozesse für den Erfolg auch in Zukunft entscheidend und daher von radikalen Massnahmen zu verschonen sind. Im Team werden mit einer gemeinsamen Richtlinie Kostentreiber aufgespürt, die Führungskräfte machen sich an die Arbeit und durchforsten die Geschäftsabläufe nach sinnvollen Sparmöglichkeiten. Dabei gilt es die eigenen Prozesse ständig zu überdenken und an die Umweltbedingungen anzupassen. Auf dem Weg zur Operational Excellence kommt es darauf an, Fehler auszuräumen, Prozessintelligenz zu implementieren, Potenziale zu entwickeln. Kurzum: Das Gute zerstören, um das Bessere zu schaffen. Unternehmen, die in den vergangenen Jahren Business Process Management (BPM) eingeführt haben, können jetzt Kapital aus ihrer Prozessarbeit schlagen. Ihre Erfahrungen geben Hinweise, wo sich schnell und sinnvoll Kosten senken lassen.

BPM-Vorteile in der Krise

Konkret bietet konsequentes Geschäftsprozessmanagement gerade in Krisensituationen verschiedene Vorteile: ➤ Die Kenntnis der Geschäftsprozesse verschafft Transparenz. Wie wird zum Beispiel bei einer Bestellung die Kreditwürdigkeit des Kunden geprüft? Welche Stellen sind verantwortlich? Wie aussagekräftig sind die Informationen? Die Prozesskette zeigt, wo etwa Doppelarbeiten vorkommen oder Lücken auftreten. ➤ Mit dem Durchspielen von Alternativen lassen sich neue Prozessmodelle finden und Abläufe optimieren. Welche Arbeiten sind überflüssig, können wegfallen oder welche lassen sich verschlanken? Sind Prozessschritte auf Externe auslagerbar? Sind Abläufe automatisierbar?

nr. 07 | juli 2009

Swiss IT Magazine


BPM und SOA

Chancen in der Wirtschaftskrise

➤ Das Messen von Leistungen zeigt die Auswirkungen von Krisenmassnahmen in Zahlen. Wie verändert zum Beispiel die Einführung von Kurzarbeit die Lieferzeiten? Wie gross sind die Einsparungen bei Zeit und Kosten tatsächlich? Intelligente BPM-Software misst diese Werte automatisch und fasst die Daten in informativen ManagementCockpits zusammen. ➤ In vielen Fällen bestimmen noch immer IT-Systeme den Ablauf von Prozessen. Motto: Die Software sagt, was jetzt zu tun ist. Die Ar-

SurVIVal KIt für dIe KrISe Die Chinesen verwenden zwei Pinselstriche, um das Wort «Krise» zu schreiben. Ein Strich steht für Gefahr, der andere für Gelegenheit. Die kluge Botschaft aus Fernost lautet: Hüte dich vor der Gefahr – aber erkenne die Gelegenheit! Unter diesem Leitgedanken steht der Chancen-Check, den der BPM-Spezialist IDS Scheer auf der Website www.krisenfit.de eingerichtet hat. Per Online-Test können Unternehmen kostenlos herausfinden, wie krisensicher ihr Unternehmen aufgestellt ist und wo Business Process Management als Krisenmanager weiterhilft. Mit zwanzig Fragen, die sich innert rund zehn Minuten beantworten lassen, spüren die Teilnehmer ihre Kostentreiber und Ertragschancen auf. Die individuelle Auswertung informiert über die aktuelle Unternehmenssituation in den Bereichen. Beurteilt werden folgende Punkte: · unternehmensführung und Steuerung.Krisenzeiten verlangen ein professionelles Krisenmanagement. Konkret gehören dazu zum Beispiel die Analyse der Krisenfolgen auf das eigene Unternehmen, der Aufbau einer Kommunikationsstruktur mit Erfassung von Krisenindikatoren, die Einrichtung eines übergreifenden Krisengremiums und die konsequente Umsetzung von Massnahmen zur Krisenbewältigung. Process-Intelligence-Systeme als Verbindung von Unternehmensdaten und Prozessinformationen geben Entscheidungshilfen bei diesen Fragen.

beitsabläufe weichen damit oft von einem günstigeren individuellen Prozessweg eines Unternehmens ab. BPM dreht diesen Vorgang um: Die IT wird den Prozessen untergeordnet. Unternehmen, die in den vergangenen Jahren BPM-Projekte durchgeführt haben, konnten einen reichen Erfahrungsschatz erarbeiten, wie man mit weniger Ressourcen mehr Wert schaffen kann. Aus der Fülle der Erfahrungen lassen sich typische Ansätze für die Kostenreduktion und für Effizienzverbesserungen ableiten. Besonders wirkungsvoll ist das Prozessmanagement durch die Reduzierung von Durchlaufzeiten. Ein Beispiel: Mit einem neu eingeführten Prozess-Monitoring-System wurde bei Swisscom die Bearbeitung und Administration von Bestellungen unter die Lupe genommen. Das System erkennt auch die Ursachen zeitaufwendiger Rückfragen von Kunden und internen Stellen, liefert nachvollziehbare Daten über die Bestelleingänge und ermöglicht die Überwachung der Auftragsabwicklung. Bei Abweichungen, etwa zu langer Bearbeitungszeit, sendet das System Alarmsignale. Durch Transparenz in der Prozessausführung, umfangreiche Prozessanalysen und Massnahmen zur Prozessoptimierung konnte Swisscom den Bestelldurchlauf messbar beschleunigen und damit die Kundenzufriedenheit verbessern. In Krisenzeiten ist vor allem das proaktive Handeln wichtig. Es zeigt, wie sich Einflussfaktoren verändern, die Prozessausführung aber durch rechtzeitig veranlasste Gegenmassnahmen wie geplant erledigt werden kann.

Urs neeracher

ist

Geschäftsführer

Von

iDs scheer schweiz.

· Prozesse, Organisation undressourcen. Die Kerngeschäftsprozesse müssen untersucht, Kostentreiber identifiziert, die Wertbeiträge pro Prozess oder Produkt ermittelt werden. Die Transparenz der Organisationsstruktur und eine optimale Verteilung der Personalressourcen auf die Wertschöpfungskette sind wichtige Erfolgsfaktoren. Process-Benchmarks helfen bei der Effizienzbeurteilung. · Markt- und Kundenorientierung. Hier stehen die Schnittstellen zum Kunden im Fokus, die Kundenzufriedenheit ist der entscheidende Leistungsmesser. Alle Prozesse mit Kundenauswirkung sind zu prüfen und optimal zu gestalten. Dazu gehören zum Beispiel Punkte wie Angebotsportfolio, Vertriebskanäle, Produktqualität, Lieferzeiten, Serviceleistungen. Besonderes Augenmerk gilt den Bestandskunden. · Innovation undnachhaltigkeit. Kostenreduktion ist in Krisenzeiten ein wichtiges Überlebensmittel. Doch im anschliessenden Aufschwung wird ein zu radikales Vorgehen zum Bumerang. Wer in der Krise zum Beispiel die Produktinnovation zusammenstreicht, wichtige Mitarbeiter vor die Tür setzt oder nötige IT-Investitionen aufschiebt, kommt bei einer späteren Nutzung neuer Marktchancen schnell unter Druck. Die künftige Entwicklung sollte im Blickfeld bleiben. In diesem Chancen-Check stecken 25 Jahre BPM-Erfahrung. Unternehmen bekommen unabhängig von der Grösse oder ihrer Branchenzugehörigkeit eine Bewertung ihrer aktuellen Unternehmenssituation nach den oben genannten vier Punkten. Dabei wird nach dem Verkehrsampel-Prinzip nach Gefahrenzone (rot), kritischer Bereich (gelb) und Optimierungsbereich (grün) unterschieden. Dazu kommen praktische Anregungen zur Krisenbewältigung.

Swiss IT Magazine

nr. 07 | juli 2009

Immer noch nicht genug IT? JedenTag auf Swiss IT Magazine Online: News, Analysen, Meinungen, Interviews aus der Schweizer IT-Landschaft. www.swissitmagazine.ch


BMP und SOA

Achtung SAP!

SAP auf dem Weg zur SOA SAP-BPM ist mehr als ein neuer SOA-Ansatz. Jedoch müssen SAP, Berater und Kunden bei der Anwendungsentwicklung noch dazulernen. Vo n D i e t e r s t e i G e r

S

und Weise, SAP zu «customizen», ABAP-Funktionen zu bauen sowie diese einzuführen. Genau damit tun sich die traditionellen SAPEntwickler und -Integratoren ohne eine SAP, die ihnen bei jedem Schritt Händchen hält, ziemlich schwer. Ausgereifte und passende konventionelle Software-Engineeringverfahren, wie sie in der Individualentwicklung in der Nicht-SAP-Informatik zum Einsatz kommen, werden von der SAP-Community allzu schnell als nicht passend abgetan. Dabei verwendet SAP für das Verwalten der Standardsoftware-Komponenten selbst ein komponentenorientiertes Softwareentwicklungsverfahren. Dies lässt sich leicht daran erkennen, wie alle Komponenten der Standardsoftware und deren Abhängigkeiten systemtechnisch sauber im System Landscape Directory (SLD), unter Zuhilfenahme des CIM-Modells, neue ansätze für SaP-Profis? abgelegt und verwaltet werden. Die Entwicklung solcher Lösungen ist allerSAP-Kundeneinführungen werden meist dings ein Bruch mit der herkömmlichen Art noch nach der bewährten, angelehnt an die von SAP selbst propagierte Accelerated SAPEinführungsmethodik Gartner WaVeS InKluSIV SaP (ASAP), umgesetzt – sofern überhaupt methodisch vorgegangen enterprise SOa Integration wird. Schliesslich hanCollaboration delte es sich bei SAPadaptive Processes Business Process Management EinführungenursprüngExpander lich in erster Linie nicht um EntwicklungsproClient/Server-architektur jekte, sondern um die SaP r3 Scalability einfache Anpassung Scalabel Processes Flexibility Business Process Reengineering eines Softwarepakets. Substitution Doch spätestens mit SOA hat sich die Welt Mainframe-architektur verändert. Für die SAPSaP r2 Integrated Processes Community scheint es Automation Management Movement Centralization nun schwierig, mit diesen rasanten VerändeTechnology Level rungen von SAP Schritt SaP-evolution entsprechend den Gartner Waves. zu halten. Business Requirement

Quelle: Gartner / SAP

AP hat unter dem Code-Namen «Galaxy» während der letzten Monate die Business-Process-Management-Architektur (SAP BPM) aufgebaut. Diese Architektur ermöglicht es SAP, mit ihren Applikationen einen Paradigmawechsel hin zu einer serviceorientierten Architektur (SOA) zu vollziehen. SAP BPM ist allerdings mehr als nur ein neuer serviceorientierter Architekturansatz für die Lösungen von SAP. Es ist ein umfassendes SOA-Entwicklungsframework für SAP, für die Partner und für die Eigenentwicklungen der SAP-Kunden. SAP ermöglicht damit der Klientel, Applikationen in neuer Form zu erstellen. Flexible Business-Prozesse rufen nun granulare, vom SAP-System zur Verfügung gestellte oder vom Kunden geschaffene SAPServices auf.

22

Dieter steiGer ist GrünDer UnD treibenDe Kraft Des beratUnGs­ Unternehmens beteo. Der Diplo­ mierte wirtschaftsinformatiKer UnD betriebsöKonom Klz ist itil­ UnD sap­zertifiziert UnD weist aUf probleme Der schwer­pUnKtthemen für sap­KUnDen hin.

Was den im SAP-Umfeld eingesetzten Methoden wie ASAP- und BPM-Methodology fehlt, ist das Managen der unterschiedlichen Artefakte, der logischen und technischen Komponenten und deren Beziehungen untereinander. So ist schon bei simplem Customizing und reiner ABAP-Entwicklung eine effektive Auswirkungsanalyse von Änderungen auf die Systemkomponenten in den verschiedenen Phasen der Entwicklung kaum möglich! Falls nur die Einführung des Projekts für die SAP-Initiative im Vordergrund steht, braucht man sich hierüber nicht weiter den Kopf zu zerbrechen. Doch wer irgendwann sein System erweitern muss, ist darauf angewiesen zu wissen, wie beschreibende, logische und technische Lieferobjekte von Business Blueprints über ABAPProgramme und SAP- Customizing zusammenhängen und sich über die Zeit verändern.

SOa auch für SaP noch relativ neu

Werden die Möglichkeiten der serviceorientierten Architektur von SAP genutzt, ist es unabdingbar, die Objekte der SAP-Landschaft und ihre Zusammenhänge konsequent zu verwalten. Die «SAP Business Process Management Methodology» für die Einführung von Systemen mit flexibel gestaltbaren BusinessProzessen, welche SAP und andere Services

nr. 07 | juli 2009

Swiss IT Magazine


BMP und SOA

Achtung SAP!

konsumieren, hilft in dieser Beziehung kaum weiter. Sie unterstützt primär die Definition der Business-Prozesse, jedoch nicht die Definition und die Umsetzung des zugrunde liegenden SAP-SOA-Komponentenmodells. SOA ist ein starkes Architekturkonzept für SAP selbst, um die eigenen Systeme flexibel und attraktiv weiterzuentwickeln und um Kunden-Services zur Verfügung zu stellen. Wie wenig weit SAP selbst mit der SOA-Umsetzung bei seinen Systemen fortgeschritten ist, zeigt sich allerdings in konkreten Kundenprojekten schnell. Bisher steht für die Entwicklung von Standardfunktionen des SAP Backends höchstens ein kleiner zweistelliger Prozentsatz als aufgebaute Services zur Verfügung. Für weitere Funktionen zeigt SAP den Kunden noch nicht auf, wie und womit sie damit selbst Services entsprechend ihren Anforderungen bauen können. Beim Verteilen von Hotpackages und neuen Releases zeigt sich, dass SAP die eigene serviceorientierte Architektur noch nicht einmal nutzt, um Abhängigkeiten in der eigenen Software zu reduzieren. Noch immer werden Kunden Änderungen mit Abhängigkeiten kreuz und quer über alle Ebenen der Anwendung zur Verteilung übergeben. Dabei wäre es möglich, durch eine relativ einfache Aufteilung in Systemkomponenten das SAP-Change-Management massiv zu erleichtern.

auch SaP setzt auf gängige entwicklungsmethoden

Ein reales SAP-Grossprojekt, das konsequent auf einer serviceorientierten Architektur aufbaut, hat dies beispielsweise durch die einfache Aufteilung in fünf Systemkomponenten erreicht. Es werden das Portal als rollenorientiertes Interface, der Application Server für die GUI-Logik, die BPEL Process Execution Engine, das SAP-ERP-Backend und der EAI-Bus als Architekturelemente unterschieden. Die Systemkomponenten werden entkoppelt und jede für sich kann mit einer vierstufigen Systemlandschaft für Entwicklung, Test, Qualitätssicherung, Produktion unabhängig umgesetzt werden. Wie erwähnt setzt selbst SAP beim Entwickeln von SOA-basierten Bestandteilen seiner Software nicht mehr auf die eigenen Methoden und auf Werkzeuge der guten alten ABAP-Zeiten. SAP hat im Bereich des Lebenszyklus-Managements seiner Standardapplikation die Hausaufgaben gemacht und verwendet moderne, komponentenbasierte Methoden und Werkzeuge. Es ist nun an der SAP-Kunden- und Berater-Community, dies für ihre eigenen Umsetzungen auch zu tun, um so analog professionellem, modernem Software-Engingeering vor Ort in Unternehmen nachhaltig SAP-Anwendungen warten und weiterentwickeln zu können. Wäre es nicht bemühend, könnte es fast amüsieren, zu sehen, wie schwer sich er-

fahrene SAP-Berater tun, wenn alte Ansätze nicht mehr genügen und von SAP einmal keine Methoden und Werkzeuge angeboten werden.

fazit

Damit eine wie vom SAP-Marketing suggerierte Unternehmens-Applikationslandschaft basierend auf SAP-Services und entsprechender SAP-SOA-Architektur überhaupt erst zum Einsatz kommen kann, muss sich der SAP-Kunde im Klaren sein, wie er die Versionen und die Abhängigkeiten zwischen den unterschiedlichen Systemkomponenten – also technischen und beschreibenden, logischen Komponenten der Entwicklung und auch den verschiedenen Services in der Produktion – verwaltet. Er muss seine gesamten SAP-Entwicklungsverfahren so ausrichten, dass er «morgen» jeden einzelnen «Service» als eigenständige Komponente mit allen Abhängigkeiten unterhalten kann. Dies war auch in der Vergangenheit schon ein Bedürfnis – mit zusätzlichem, eigentlich unnötigem Aufwand allerdings noch im Griff zu behalten. Spätestens mit der aktiven Nutzung einer serviceorientierten Architektur muss eine typische komponentenorientierte Softwareentwicklung auch im SAP-Umfeld Einzug halten: Nur so kann ein effektives Impact-Management als Voraussetzung für eine effektive Entwicklung und ein zielgerichtetes Testing zur Verfügung gestellt werden.

SaP-SOa-InfraStruKtur Heute

Composition environment

Process Integration

Swiss IT Magazine

Nr. 07 | Juli 2009

SaP Solution Manager End to End Solution Operations

SAP-BPM erfüllt die Ansprüche an ein umfassendes Entwicklungsframework. Es besteht primär aus den Portal Desktop Mobile Forms WikiBlog Pervasive Voice Serach user Interface nachfolgenden Komponenten: · SaP netWeaver Composition environment (SaP Business Process Business Rules nW Ce 7.1): Eine komplette Eclipse-basierte JavaUI Composition Management Management Enterprise Entwicklungsumgebung mit zusätzlichen SOA SAP-spezifischen Libraries für standardisiertes Composition Service & Event Information Modellieren mit der Business Process Modeling Composition Composition Notation (BPMN), mit zusätzlicher Unterstützung für die Zusammenarbeit beim Design, semantischer SOa design Governance Integration in die Welt der SAP-Applikationen und SOA Service Bus SOA Management Interoperability SAP-Core-Prozesse, der regelbasierten Interaktion Enterprise Services Repository von verschiedenen, an der Entwicklung beteiligten verantwortlichen Personen und geschäftsobjektEnterprise SOA Service & Event Connectivity & abhängigem Ereignismanagement. Provisioning Enablement Integration · SaP netWeaver Process Integration (SaP nW PI 7.1): Diese stellt primär die technische Service-zuProcess Platform Services Components Customer Service-Kommunikation sowohl Java- wie ABAPNon SAP & B2B Service-enabled & Partner SAP Legacy Partner basiert zur Verfügung. Sie kann gemäss SAP mittels Applications Applications NetWeaver SAP Business Process Execution Language (BPEL) modelComponents Business Suite liert werden. · SaP netWeaver enterprise Service repository (SaP nW eSr 7.1): Besteht aus einem Set von Java Libraries und ist auf jedem SAP-NetWeaver-Java-Application-Server 7.1 lauffähig. Das SAP ESR besteht aus der eigentlichen Service-Bibliothek sowie aus einer UDDI-3.0-kompatiblen Oberfläche für die Service-Registrierung. Obwohl ESR 7.1 als Entwicklungserweiterung in CE 7.1 eingebettet ist, muss festgehalten werden, dass für das Verwalten von echten Enterprise Services bessere Produkte auf dem Markt erhältlich sind. (Quelle Grafik: SAP)

23


BPM und SOA

Der Rechtsanwalt rät

Recht vergessen: Zurück auf Feld 1! Ein BPM oder eine SOA können zur Nullrunde werden, wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht von Beginn weg Teil des Projekts sind. Vo n U e l i G r ü t e r

B

eim Business Project Management (BPM) geht es im hier verstandenen Sinne darum, einen Geschäftsprozess über die Mittel der Informatik abzuwickeln. Dagegen ist das Ziel der serviceorientierten Architektur (SOA), die Strukturierung und vor allem Nutzung verteilter Funktionalität, die von verschiedenen Besitzern verantwortet wird. Beim BPM stellen sich somit sämtliche juristischen Fragen des entsprechenden Geschäftsbereichs, während bei der SOA der Datenschutz im Vordergrund steht, da durch das Ziel der SOA oft Inhaber und Nutzer der Datensammlungen nicht die gleichen sind.

rechtliche fragen bei einem BPM

Da es beim BPM im hier verstandenen Sinne darum geht, einen realen Geschäftsprozess mit Informatikmitteln durchzuführen, muss die ganze Bandbreite des einschlägigen Rechts schon im Projekt beziehungsweise bei dessen

In KürZe Regelmässig werden bei BPM und SOA interne oder externe Juristen zu spät beigezogen, sodass entsprechende Projekte bei grösseren rechtlichen Mängeln zu eigentlichen Nullrunden werden! Um dies zu verhindern, müssen juristische Aspekte in BPM und SOA früh miteinbezogen werden. Beim BPM handelt es sich dabei um die ganze Bandbreite des entsprechenden Geschäftsbereichs. Bei einer SOA liegt der Schwerpunkt beim Datenschutz. Fälle aus jüngster Zeit zeigen, dass rechtliche Nachlässigkeit in BPM und SOA für Unternehmen und ihr Management zum medialen «Waterloo» führen können.

24

Planung berücksichtigt werden. Rechtlich relevant ist bereits die Publikation des entsprechenden Angebots unter dem Gesichtspunkt der relevanten lauterkeitsrechtlichen und allenfalls branchenspezifischen Vorschriften. Beim effektiven Start des Business spielt das Vertragsrecht und der Datenschutz bezüglich Abschluss und Erfassung der Kundendaten eine wichtige Rolle. Die Grundsätze des Datenschutzes sind in der Folge auch bei der Bearbeitung und Lagerung der Daten und bei einem allfälligen Zugriff durch Dritte einzuhalten. Im Rahmen der Rechnungsstellung, allenfalls sogar der elektronischen, kommen Vorschriften der Buchführung und der Archivierung zum Tragen. Am Schluss jedes Business-Prozesses steht die Löschung der damit verbundenen Daten, wobei dies oftmals vergessen geht oder so durchgeführt wird, dass die Daten wiederhergestellt werden können und dann irgendwo auf der Strasse wieder auftauchen. Beides Verstösse gegen die Regeln des Datenschutzgesetzes.

datenschutz in der SOa

Bei der SOA ist rechtlich vor allem von Interesse, dass diese unter anderem ermöglichen soll, dass Dritte auf Daten zugreifen können, die von anderen generiert wurden. Rechtlich relevant sind dabei nur Daten, die in Bezug zu einer natürlichen oder juristischen Person gebracht werden können, was jedoch gemäss schweizerischer Rechtsprechung zum Beispiel schon auf E-Mail-Adressen zutrifft. Das bedeutet, dass bei einer SOA regelmässig Daten an Dritte weitergegeben werden, und es fragt sich aus datenschutzrechtlicher Sicht, ob dies den Betroffenen so kommuniziert wurde und ob diese mit der Weitergabe und der spezifischen Verwendung der Daten durch Dritte einverstanden sind. Dabei kommen vor allem die datenschutzrechtlichen Grundsätze der Transparenz und der Zweckbindung zur Anwendung. Der datenschutzrechtliche Grundsatz der

U e l i G r ü t e r, l l.m., i s t r e c h t s ­ zürich UnD lUzern UnD Dozent an Der hochschUle lUzern mit spezialGebiet KommUniKations­ anwalt in

UnD

te c h n o l o G i e r e c h t . e r

schärft

beiträGen aUs theorie UnD praxis Die recht­ liche sicht aUf Die schwerpUnKt­ themen Des swiss it maGazine. mit seinen reGelmässiGen

Zweckbindung bedeutet, dass Daten nur für Zwecke verwendet werden dürfen, die den Betroffenen bei der Erhebung der Daten kommuniziert wurden oder von denen sie aufgrund der Umstände ausgehen mussten. Wenn etwa Daten eines Kundenbindungsprogramms im Rahmen einer SOA zur Prüfung der Bonität verwendet werden, stellt sich die Frage, ob der Kunde bei der Erfassung seiner Daten davon ausgehen musste, dass diese dafür verwendet werden. Klar ist die Sache, wenn er bei der Datenerhebung explizit informiert wurde.

Schnittstellen zwischen Informatik und recht

Werden Juristen, ob intern oder extern, erst am Ende eines BPM oder SOA konsultiert, kann es sein, dass man im Projekt «zurück auf Feld eins» muss, da die rechtlichen Risiken zu gross sind und das Projekt somit zur Nullrunde wird. Um dies zu verhindern, ist den Schnittstellen zwischen Informatik und Recht frühzeitig die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. Das heisst, Juristen müssen von Anfang an ins Projekt miteinbezogen werden. Jeder wesentliche Projektschritt sollte auf die Vereinbarkeit mit den einschlägigen Normen geprüft werden.

nr. 07 | juli 2009

Swiss IT Magazine


BPM und SOA

Der Rechtsanwalt rät

das Beispiel der reise

Am Beispiel der Möglichkeit, eine Reise bestehend aus Flug und Hotel über ein Online-Tool eines Reisebüros zu buchen, können einige rechtliche Hotspots von BPM und SOA aufgezeigt werden. Bei der Publikation eines solchen Angebots ist das Pauschalreisegesetz zu berücksichtigen. Dieses enthält vor allem auch Vorschriften betreffend der Information der Konsumenten. Diese Informationen müssen den Kunden in geeigneter Form zugänglich sein. Dazu gehört auch, dass die Informationen auf leichte Art ausgedruckt werden können. Richten sich solche Angebote auch an ausländische Kunden, sind die einschlägigen Vorschriften des entsprechenden Marktes mitzuberücksichtigen. Um nicht die Gesetze aller 27 EU-Mitgliedsländer konsultieren zu müssen, sind dafür die Minimalstandards der entsprechenden EU-Richtlinien sehr dienlich. Beim Abschluss des Geschäftes ist es wichtig, dass die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) im Prozess so eingebaut werden, dass bei einer rechtlichen Auseinandersetzung dem Kunden bewiesen werden kann, dass er sie zur Kenntnis nehmen konnte, was die Voraussetzung für deren gültige Übernahme ist. Am besten geschieht dies so, dass das Geschäft nicht abgeschlossen werden kann, wenn nicht ein Button angeklickt wird,

mit dem die Kenntnisnahme bestätigt wird. Bei der Erfassung von Kundendaten ist zu beachten, dass, entsprechend dem datenschutzrechtlichen Grundsatz der Verhältnismässigkeit, nur Daten erhoben werden, die für den Geschäftsabschluss und die Durchführung des Vertrages notwendig und geeignet sind. Werden die Daten durch Mitarbeiter erfasst, sollten die entsprechenden Formulare eine geschlossene Struktur aufweisen, das heisst, Formularfelder wie «Bemerkungen», in denen irgendwelche Informationen erfasst werden können, sollten ausgeschlossen werden. Ebenfalls müssen die Kunden bei der Erfassung ihrer Daten über deren künftige Verwendung informiert werden. Wird, wie im konkreten Fall, ein Flug mit Hotel gebucht, darf diese personenbezogene Information allen mit der Durchführung betrauten Partnern übermittelt werden, jedoch nicht an ein Tochterunternehmen des Reisebüros, das Autos vermietet, da diese Dienstleistung nicht in Anspruch genommen wird. Im Rahmen einer SOA dürfte denn auch ein solches Drittunternehmen keinen Zugriff auf diese Daten nehmen können. Bei der Rechnungsstellung sind insbesondere die Vorschriften der Buchführung und der Mehrwertsteuer zu berücksichtigen, wobei letztere nun auch eine elektronische Abrechnung ermöglichen. Für die Informatik wichtig

sind die Vorschriften über die Form der Rechnung und deren Archivierung. Geschäftsdaten, wie die des Beispiels der Buchung einer Reise, müssen aus obligationen- und steuerrechtlichen Gründen eine gewisse Zeit archiviert werden. Aus datenschutzrechtlicher Sicht müssen sie in dieser Zeit inaktiv geschaltet und getrennt von den aktiven Geschäftsdaten gehalten werden. Zugriff dürfen nur noch Personen haben, die mit der Archivierung betraut sind. Die Grundsätze des Datenschutzes gebieten es aber auch, dass die Daten nach dieser Zeit so gelöscht werden, dass sie nicht mehr wiederhergestellt werden können.

risiken der rechtlichen Ignoranz in BPM und SOa

Fälle der eigenen Praxis und in letzter Zeit publik gewordene Fälle haben gezeigt, dass die Risiken der Unternehmen bei Nichtbeachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen in BPM und SOA weniger bei rechtlichen Nachteilen in Geschäften oder bei drohenden Strafen liegen. Die Unternehmen und ihre Manager werden bei rechtlicher Nachlässigkeit viel mehr durch unerbittliche Medien gebeutelt, die entsprechende Mängel schonungslos aufdecken und an den Pranger stellen. Dies gilt insbesondere für den Datenschutz.

Wo ist das nächste Standesamt?

Auf map.search.ch natürlich.

Hier finden Sie neben Informationen zu öffentlichen Gebäuden auch Angaben zu Anfahrtswegen und Parkmöglichkeiten. www.map.search.ch - mehr als nur eine Karte.


BPM und SOA

Meierhans meint

Im Windschatten von SOA zum Besten aus allen Welten

D

ie serviceorientierte Architektur (SOA) beschäftigt die Informatik nun schon um die zehn Jahre. Das ursprüngliche Hauptversprechen, wonach die Aufspaltung der Applikationen in einzelne, anhand der Business-Anforderungen definierte Services zu einer Mehrfachverwendung von Software-Code führen würde, hat sich derweil zum Grossteil in den zu stark divergierenden Ansprüchen der Geschäftsrealität verflüchtigt. SAP benötigt über 30’000 Services, um vollständige Funktionalität ihrer ganzen ERP-Suite abzubilden. Unter diesen Umständen tangiert der Wiederverwendungsanteil selbstredend gegen Null. Und auch in den SOA-Landschaften der Grosskonzerne kann die Zahl der mehrfach genutzten Dienste an einer Hand gezählt werden. Das SOA-Prinzip hat aber in anderen Bereichen erhebliche Veränderungen initialisiert, deren Früchte nun langsam reifen. Zuallererst hat SOA zu einem grundsätzlichen Umdenken in der IT geführt. Statt jede Fachabteilung und jede Applikation als isoliertes Silo zu betrachten, erfolgt heute im Zug der Serviceorientierung das Management von Hard- und Software anhand der konkreten Dienste, die mit ihrer Hilfe für das Unternehmen erbracht werden. Dies führt zu mehr Transparenz etwa in Form von SLA (Service Level Agreements), zur Elimination von Doppelspurigkeiten und durch die Anwendung der ITIL-GoodPractices (IT Infrastructure Library) zu einer verbesserten und vor allem kontrollierbaren Qualität der Leistungen. Ähnlich grundlegend dürften in den nächsten Jahren aber auch die Konsequenzen von SOA für die ITArchitektur werden. Auch wenn die Vision der frei zusammensetzbaren Services bis auf Weiteres Utopie bleibt, ebnen die einheitlichen SOA-Daten- und Kommunikationsstandards den Weg für eine flexible Infrastruktur, in der die jeweils besten Anwendungen für jede Fachanforderung mit einem beherrschbaren Aufwand zusammenspielen können. Mit anderen

Worten: Die SOA-Technologie läutet das Ende der Ära der All-in-one-ERP-Suiten ein. Grund für den Trend weg von monolithischen ERPInstallationen sind deren immer offensichtlicher werdenden Schwächen in speziellen Funktionalitäten für einzelne Fachabteilungen und deren langsame Reaktionszeiten auf neue Technologien. Gaben sich die Anwender bis vor kurzem noch mit relativ umständlichen Abläufen und Eingabemasken zufrieden, sinkt diese Bereitschaft jetzt rapide. Das iPhone oder die Google-Services haben im Consumer-Umfeld gezeigt, dass Informatik wesentlich effizienter sein kann, wenn die Apps möglichst genau auf die Nutzung zugeschnitten sind. Als Folge davon dürfte in den nächsten Jahren auch das «Buy oder make»-Pendel wieder in Richtung «selber machen» zurückschlagen. Insbesondere im immer wichtiger werdenden Mobile-Umfeld, wo begrenzte Bildschirmgrössen und Eingabemöglichkeiten keine überflüssigen Standard-Features erlauben, führt kaum ein Weg an einer Spezialentwicklung vorbei. Mit dem Trend weg von den monolithischen ERP-Installationen zu Best-of-Breed und konfektionierten Eigenentwicklungen verschieben sich auch die Daten- und Prozesshoheit vom ERP-System in die SOA-Middleware. Damit diese langfristig sicherstellen kann, dass jede Anwendung und jeder Dienst restriktionslos eingebunden werden kann, werden hier anwendungsunabhängige Infrastrukturen die heute noch häufige Software der Applikationshersteller ablösen müssen. Und weil jeder heute noch unabhängige Middleware-Anbieter schon morgen im Einkaufskorb eines Applikationsherstellers liegen kann, bieten in dieser Beziehung nur OpenSource-Produkte Sicherheit für eine langfristige und konsequente Standardkompatibilität. Wodurch SOA einer noch viel grundlegenderen Umwälzung zum Durchbruch verhelfen könnte.

«SOA hat zu einem grundsätzlichen Umdenken in der IT geführt.»

D r. D a n i e l m e i e r h a n s b e s c h ä f t i G t te c h n o l o G i e ­ U n D wissenschaftsjoUrnalist mit Dem i c t­ e i n s a t z i n U n t e r n e h m e n . in seiner reGelmässiGen KolUmne wirft er einen Kritischen blicK aUf Die schwerpUnKt­themen Des swiss it maGazine. Daniel.meierhans@inhalte.ch sich als

26

Daniel Meierhans nr. 07 | juli 2009

Swiss IT Magazine


Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

SwissICT Magazin Ausgabe 07/2009 vom 15. Juni 2009

HEUTE DIE FACHKOMPETENZ VON MORGEN SICHERSTELLEN Die T채tigkeiten in der Informatik haben sich ver채ndert

30

EInwAnDErungsbrEmsE: KonsEquEnz f체r DIE IT?

28

1. ITIL forum schwEIz

29

InformATIKoLympIADE unD bErufsmEIsTErschAfTEn

32

ALuwAg: InformATIK Aus EInEm guss

33


Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

SwissICT News Einwanderungsbremse – Konsequenz für die IT? zwar hat der bundesrat vorerst keine massnahmen beschlossen, doch definitiv vom Tisch ist die „Einwanderungsbremse” wohl nicht. bei steigender Anzahl Arbeitslosen wird das Thema garantiert in der Öffentlichkeit heiss diskutiert. Ein Thema, das die Informatik stark angeht und im negativen fall dramatisch „am linken bein” erwischt. zählen wir doch zu den grossimporteuren von Arbeitnehmenden mit jährlich rund 6‘000 bestqualifizierten Informatiker/-innen aus dem Eu-raum und aus Drittländern wie Indien. wir hoffen alle, dass nichts geschieht, doch zeigt die situation klar auf, wie verwundbar man ist, wenn man nicht genügend eigene fachleute hat! Es kann ja eine gute übergangslösung sein, die fachleute aus dem Ausland zu rekrutieren und 10 prozent aller Einwanderungen zu verursachen. Doch auf die Dauer kann das nicht die Lösung sein. um uns für alle fälle zu wappnen, ist es nötig, selber das heft

Aktives Rednertraining für IT-Fachleute

in die hand zu nehmen. Das bedeutet, dass die betriebe selber für den nötigen nachwuchs sorgen müssen. man kann die Argumente und statistiken drehen wie man will, zum Erhalt der heutigen Anzahl Informatiker/-innen (die man auf 300’000 schätzt) braucht es jährlich 5 prozent nachschub! Das heisst, dass jeder betrieb jährlich 5 Lehrlinge auf 100 fachleute anstellen muss. wir sind heute meilenweit von diesem ziel entfernt – entsprechend auch die Importbedürfnisse. wirklich fatal an der aktuellen situation ist, dass dieses Thema scheinbar die Informatiker selber und vor allem die Verantwortlichen kaum interessiert. Aber wie hiess es früher: gouverner c’est prévoir. wer seine firma oder Abteilung wirklich voraussehend führt, müsste jetzt eine Taskforce ins Leben rufen.

In der heutigen Informationsgesellschaft müssen gerade auch Damen und herren aus dem bereich IcT immer öfter Auftritte vor publikum bestreiten - sei es beim Vorstellen eines Konzepts vor einem kleinen projektteam, bei Engagements als fachreferent vor grösserem publikum und in vielen weiteren situationen. Im Theorieteil zeigt der Trainer, welche qualitätskriterien einen erfolgreichen Auftritt auszeichnen und wie es gelingt, präsentationen professionell und kreativ zu gestalten. Dazu erhalten die Teilnehmenden eine ausführliche schriftliche Dokumentation mit ergänzenden Informationen zur Vertiefung. Im praxisteil bietet sich die gelegenheit, ganz ohne Erfolgsdruck und in entspannter Atmosphäre selbst ei-

Alfred Breu, SwissICT-Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe

Scrum im Unternehmen: gemäss Buch oder angepasst?

Veranstaltungskalender SwissICT Datum

Titel / Thema

Ort

01.07.2009

Scrum Breakfast Juli

zürich namics ag

26.08.2009

Wirtschaftskrise – Impulse aus der IT Abendveranstaltung der fachgruppe Application management

zürich-oerlikon swissôtel

22.09.2009

ISBSG Tutorials Vormittagsveranstaltung der fachgruppe swismA

zürich swissIcT

22.09.2009

Software Benchmarking – zahlen wir zuviel für Software? nachmittagsverstaltung der fachgruppe swismA

zürich ifa

20.10.2009

Aktives Rednertraining (wiederholung)

zürich sIX

Weitere Informationen und Anmeldung: SwissICT, www.swissict.ch, Telefon 043 336 40 20

28

«Ich habe keine Angst vor Auftritten. Nur dabei sein möchte ich lieber nicht.» nen kurzen Auftritt zu bestreiten (drei bis fünf minuten). zu ihrem Auftritt erhalten die Teilnehmenden feedback betreffend inhaltlicher gestaltung, Auftreten, Klangbild, sprachstil etc. Im Theorieteil werden vor allem folgende punkte behandelt: • qualitätskriterien • gestaltung von präsentationen • Kernbotschaften übermitteln zielgruppe sind Damen und herren, die vor kleinen Teams oder auch vor grossem publikum durch professionelle und kreative Auftritte ihre ziele erreichen wollen. woody Allen sagte einmal: „Ich habe keine Angst vor Auftritten. nur dabei sein möchte ich lieber nicht.“ 20. Oktober 2009, 17 Uhr SIX, ConventionPoint, Zürich

Ein Erfahrungsbericht Als mitgründer und Informatikleiter eines dynamischen Internet portals dachte silvan mühlemann lange darüber nach, scrum in seinem unternehmen einzuführen. sein software-Entwicklungsteam soll deutlich produktiver sein und Termine einhalten können. Ausserdem wollte er, dass sein management mehr Vertrauen in die Leistung der Entwicklung hat. Er war zwar von scrum angetan, aber so wie scrum in den büchern steht, passte es nicht auf sein unternehmen. wie konnte er das modell an seine bedürfnisse anpassen, ohne die Vorteile von scrum zu verlieren? Dank der Anpassung von scrum an sein geschäftsumfeld erreichte er eine sanfte, reibungslose Implemen-

tierung von scrum. fragen, die der Vortrag beantwortet, sind, ob scrum dem eigenen umfeld angepasst werden kann, ohne dass dessen Effektivität reduziert wird, in wieweit scrum einfach oder schwierig umzusetzen war und die wirkung von scrum auf die zufriedenheit im Team und im management. referent silvan mühlemann ist gründer und Leiter IT bei tilllate.com, der europäisch führenden website zum Thema nightlife. sein Vortrag verspricht ein interessanter Erfahrungsbericht und Diskussion aus der perspektive der Informatikleitung in einem sehr dynamischen umfeld. 1. Juli 2009, 8:00 bis 10:00 Uhr namics ag, 8005 Zürich

SwissICT Magazin 15. Juni • 07/2009


Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

1. ITIL Forum Schweiz Die praxisgerechte umsetzung von ITIL Lifecycle Konzepten ist das Kernthema des 1. ITIL forums schweiz. Im mittelpunkt steht dabei die frage, wie personen, prozesse, produkte und partner mit der notwendigen balance zum Erfolg geführt werden können. Die glenfis Ag und die mms consulting gmbh haben den Verein „ITIL forum schweiz” ins Leben gerufen, um in der Deutschschweiz eine lokale plattform für praxisorientierten Erfahrungsaustausch in den bereichen IT service ma¬nagement und IT governance zu installieren. mit der Veranstaltung eines jährlichen forums soll allen Interessierten die möglichkeit geboten werden, sich auszutauschen und zu informieren. grundlegende referate wechseln sich mit praxis- und Expertenberichten ab. Den Abschluss bildet ein round Table mit Vertretern von itsmf und swissIcT. Die Rolle Service Manager – Der Business Development Executive für IT Services ITIL gehört mittlerweile zur pflicht einer jeden IT organisation. Der service manager ist der Lotse, der die IT organisation mit ihren produkten und Techniken aus dem trüben gewässer mit untiefen hinaus in die klare offene see geleitet und damit für den Kapitän steuerbar macht. wie sind die Anforderungen und Verantwortlichkeiten an diese neue rolle? Praxisbericht: Shared IT Services im Gesundheitswesen des Kantons St. Gallen seit dem 1.1.2008 erbringt das neu konstituierte „shared service center für die Informatik“ gemeinsam genutzte IT services für die st. galler spitalverbunde und die geriatrische Klinik st. gallen. Dies hat zur folge, dass in organisation und services Anpassungen vorgenommen wurden. Am beispiel des standardarbeitsplatzes sbI-h wird aufgezeigt, wie dies umgesetzt wurde. Expertenbericht: CMDB – Die Basis zum Erfolg im IT Service Management Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Arbeit mit ITsm systemen stellt die configuration management Database (cmDb) dar. Die darin gespeicherten Daten dienen als grundlage für prozesse, Auswertungen, service beschreibungen, workflows etc. Der Aufbau und die

pflege einer cmDb stellt viele IT organisationen vor grosse herausforderungen. Doch der Aufwand zahlt sich aus! Praxisbericht: ITIL Prozesse leben – Die Einführung im IT Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg Der projektleiter ITIL der bundesagentur für Arbeit zeigt die Vorgehensweise zur Entwicklung und Einführung von ITIL prozessen auf, von der projektierung über die methodik zur Entwicklung und Einführung bis hin zu den erreichten zielen. Expertenbericht: Individuelle ITIL Prozesskonfiguration – MID Innovator und USU Valuemation mID Innovator bietet durch die Auslieferung von kompletten prozessmodellen, die dem ITIL standard v3 entsprechen, die möglichkeit einer schnellen Anpassung an spezifische gegebenheiten. Im Verbund mit usu Valuemation können diese Änderungen direkt aus Innvoator nach usu Valuemation produktiv übernommen werden. schnelle Tool Konfiguration über einfache und verständliche graphische notation. Praxisbericht: Einführung ITIL Service Delivery Processes bei ricardo Group Erfahrungsbericht der ricardo.ch Ag zur Einführung der IT service Delivery prozesse: Von der Ist-Analyse zur prozessgestaltung, mitarbeiterschulung mit prozessspiel, umsetzung und zu Anpassungen bis zum Design des workflow Tools. Round Table: Nutzung ITIL V3 in der Schweiz Die referenten der Kundenbeiträge diskutieren gemeinsam mit markus schweizer, Vorstandsmitglied itsmf schweiz, und mathias Traugott, swissIcT fachgruppen Verantwortlicher IT service management, die aktuelle situation der ITIL Implementationen. Dem publikum bietet sich die gelegenheit, fragen zu stellen. Anmeldung: www.glenfis.ch oder www.mms-consulting.ch. Verantwortlich für das 1. ITIL forum schweiz sind martin Andenmatten (general manager, glenfis Ag, zürich) und Thomas Estermann (geschäftsleiter, mms consulting gmbh, zug)

SwissICT Magazin 15. Juni • 07/2009

24. Juni 2009 Zürich Marriott Hotel, Zürich

Ausbilden für den Arbeitsmarkt: Kompetenzen, nicht Wissen Es herrscht mangel an Informatikern und wirtschaftsinformatikerinnen. Das Jahr der Informatik konnte, beurteilt man die Anmeldezahlen im Jahr danach, kaum Linderung bringen. werden wenigstens diejenigen, die sich für einen der interessanten, zukunftssicheren berufe entscheiden, so ausgebildet, dass sie auch in der praxis bestehen können? gemäss „bologna“ sollen im studium an einer hochschule durch die studierenden Kompetenzen erworben werden. Das bedeutet, dass sie als bachelor oder master etwas können und nicht einfach etwas wissen müssen. Im bachelorstudiengang wirtschaftsinformatik an der berner fachhochschule erwarten wir, dass bachelors projekte erfolgreich planen, leiten und umsetzen können. sie sollen geschäftsideen beurteilen und geschäftsmodelle auf der basis von IcT realisieren können. Dies sind nur zwei Kompetenzen, die sie im studium erwerben müssen. Die Ausrichtung auf Kompetenzen und nicht auf wissen hat gerade in der Informatik und wirtschaftsinformatik, wo Inhalte rasch ändern, für die wirtschaft grosse bedeutung. Der Transfer von wissenschaft und von wissen in die praxis wird im studium geübt. Arbeitgeber können bei bachelors und masters von fachhochschulen bereits

zum Voraus beurteilen, ob bewerberinnen oder bewerber das können, was sie brauchen. Die neuausrichtung der Ausbildung verändert auch die rolle der Dozierenden. sie sind nicht mehr in erster Linie gefragt als Definierende und strukturierende des wissens und hauptverantwortliche des Lehrprozesses. Die Aufgabe der Lehrenden ist heute vielmehr, den Lernprozess zu strukturieren, die studierenden zu beraten und zu begleiten, so dass diese die geforderten Kompetenzen erreichen. Vergleiche ich stelleninserate mit Jürg römer den für bachelors geforderten Kompetenzen, sehe ich hohe übereinstimmung. Das punktuell festzustellen, ist aber nicht genug. Die fachhochschulen müssen laufend in Kontakt mit der wirtschaft bleiben, um ihre studiengänge aktuell zu halten. Es ist wichtig, dass Leitungspersonen und Dozierende auch in Verbänden wie swissIcT aktiv mitarbeiten, um im direkten Kontakt mit der wirtschaft die am markt gefragten Kompetenzen beurteilen zu können.

Prof. Jürg Römer, Berner Fachhochschule, Fachbereichsleiter Wirtschaft und Verwaltung; Mitglied des Beirats von SwissICT

Die Informatik wächst weiter Die Informatik wächst weiter - allen unkenrufen und seltsamen schlagzeilen zum Trotz. Das bundesamt für statistik hat soeben mitgeteilt, dass die branche Informatik (die mit entsprechender Angabe im firmennamen) wieder um 3.8 prozent zugenommen und Ende märz 2009 mit 77 000 mitarbeitenden den höchststand erreicht hat. zu diesen müssen dann noch alle Informatiker/-innen in der Industrie, der Verwaltung, den Versicherungen und banken gezählt werden.

29


Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Heute die Fachkompetenz von morgen sicherstellen Die Pionierzeit ist auch in der Informatik definitiv vorbei, die Schweizer Informatik geniesst Weltruf. Der vielfältige Einsatz von Software hat auch die Tätigkeiten der Informatiker/-innen völlig verändert: Statt nur Pannen zu beheben, entwickeln sie heute innovative Produkte, Prozesse und Dienstleistungen. Alfred Breu

D

ie Veränderungen beim Einsatz von software haben auch Auswirkungen auf die Anforderungen an diese fachleute. Der Anteil der Applikationsentwickler/-innen ist auf über 50 prozent gestiegen, gefolgt von 27 prozent systemtechniker/-innen, 16 prozent im support und operating und 7 prozent in Leitung, controlling und revision (quelle: swissIcT-salärumfrage 2008). In der Applikationsentwicklung sind zunehmend hochschulabsolvent/-innen am werk, die systemtechnik ist infolge der Integration aller systeme weltweiter filialen und rund-um-die-uhr-betrieb virtualisierter server entsprechend komplex geworden. Trotzdem ist in keinem beruf mit gehobenen Anforderungen der Anteil der berufsleute ohne eidg. zeugnisse der grund- und höheren berufsbildung so hoch wie bei der Informatik. Auf über 200’000 Informatiker/innen kommen knapp 30’000 mit einem schweizerischen Informatik-zertifikat. man setzte bisher auf produktekurse und “probieren”.

Informatik-Bildungssystem für die künftigen Anforderungen gestützt auf den möglichkeiten des berufsbildungsgesetzes ist ein Informatik-bildungssystem entstanden, das die künftigen bedürfnisse der wirtschaft ideal abdecken kann. Jetzt sind die Verbände gefordert, das zu propagieren und laufend ajour zu halten, die betriebe, es im Alltag umzusetzen und die künftigen und aktuellen Informatiker/-innen es zu nutzen. Dieses bildungskonzept hat sich bewährt. Jetzt geht es darum, die bildung auf die mengenmässigen bedürfnisse des marktes auszurichten.

30

Für Einsteiger sieht das Informatik-bildungskonzept verschiedene möglichkeiten vor: eine vierjährige Lehre in einem betrieb mit den schwerpunkten support, systemtechnik und Applikationsentwicklung, eine vierjährige Informatikmittelschule (ein schulischer weg zur Applikationsentwicklung), eine vierjährige mediamatikerlehre, die das feld zwischen business und Informatik abdeckt, eine zweijährige Attestausbildung zum Informatikpraktiker und schliesslich der weg über eine privatschule mit ähnlicher struktur wie bei der Ims. wichtig zu wissen: praktisch jeder betrieb mit einer qualitativ mindestens durchschnittlichen Informatik kann Lehrlinge einsetzen. Es braucht eine person, die bereit ist, eine nachwuchskraft rasch vom Einfachen zum Komplexen in die Arbeit einzuführen und diese bei der Arbeit konsequent zu führen. ziel der Lehre ist ein Leistungsbeitrag von 60 prozent einer fachperson im 3. Lehrjahr und min. 80 prozent im 4. Lehrjahr. noch über Jahrzehnte sehr begehrt werden Berufsumsteiger sein, die nach Erfahrung in einem anderen beruf in die Informatik wechseln. Voraussetzung ist die grundbildung in der form eines 2-jährigen Lehrganges mit eidg. fähigkeitszeugnis. umsteigerlehrgänge werden heute an verschiedenen orten und Instituten angeboten. Die Teilnehmer/-innen durchlaufen die gleiche grundbildung in den schwerpunkten systemtechnik und Applikationsentwicklung wie die Lehrlinge und erreichen in zwei Jahren mit 80 prozent praxiseinsatz und berufsbegleitendem schulbesuch den gleichen status wie die Lehrlinge, sie schliessen auch mit dem eidg. fähigkeitszeugnis ab. Der gleiche weg ist für maturanden offen, die das studium nicht antreten wollen oder abbrechen. unter dem Titel «Der Erfahrung einen Wert verleihen» läuft ein projekt des bundesamtes für berufsbildung, das fachleuten mit mindestens 5-jähriger praxis im betreffenden beruf die möglichkeit zur nachträglichen zertifizierung mit eidg. fähigkeitszeugnis verschafft. Die Interessenten belegen die erworbenen Kompetenzen in einem Dossier mit schulungszertifikaten und weiteren bestätigungen und beschreibungen (sog. “Lupe”). Die bestehensnormen richten sich nach den Kompetenzen des Lehrabschlusses, das fähigkeitszeugnis erhält, wer diese lückenlos belegen kann. bestehen Lücken, können diese über den besuch einzelner module nachträglich geschlossen werden.

SwissICT Magazin 15. Juni • 07/2009


Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

geht man davon aus, dass die qualität eines produktes oder Dienstleistung so gut ist, wie die qualifikation der mitarbeitenden, muss die weiterbildung eindeutig mehr gewicht bekommen. Es gehört zu den vornehmlichen Aufgaben jedes betriebes für angemessene Anstrengungen für die bildung der mitarbeitenden zu sorgen, sei es bei der grund- wie der weiterbildung. Im Interesse der firma und der marktfähigkeit der mitarbeitenden. Aber auch Informatiker/-innen sollten sich den Anforderungen von morgen bewusst sein und sich darauf vorbereiten: nach der grundbildung (oder dem gleichwertigkeitsverfahren) ist die höhere berufsbildung dringend nötig. Auch hier gibt es ein vielfältiges Angebot: • Die duale weiterbildung mit der anschliessenden berufsprüfung, dem eidg. fachausweis in den schwerpunkten Development und services. Die Vorbereitung kann 300 bis 400 Lektionen umfassen. grundsätzlich ist jede/-r zur prüfung ohne schulbesuch zugelassen. ziel: befähigung zur übernahme komplexerer Aufgaben und projekte (Leiter mehrerer Entwickler etc.). • Die berufsprüfung mit eidg. Diplom ist in den schwerpunkten business solutions oder service and Technology solutions möglich. Auf dieser stufe geht es um IT-managementKompetenzen mit ziel eine firma oder IT-Abteilung zu führen. • Informatik-studium an einer höheren fachschule für wirtschaftsinformatik oder an einer technischen fachhochschule mit systemtechnik oder Entwicklung in Embedded systems oder geschäftsapplikationen. Das Vollzeitstudium dauert drei Jahre, das berufsbegleitende rund viereinhalb Jahre.

ge. Das ist normal. wichtig ist, dass zuerst mit den beschriebenen bildungswegen das Konzept-, methoden- und systemwissen erworben wird und nicht alles nur auf produktewissen basiert. fachleute sind nämlich die Leute, die wissen, wieso etwas so ist und nicht nur im google andere fragen, ob sie eine Lösung hätten….

Fazit und Massnahmen • betriebe und Verbände sind aufgerufen, ihre tolle Informatik auch bekannt zu machen - damit junge Leute im berufsfindungsprozess und vor dem studium überhaupt merken, was für chancen in der Informatik bestehen. • firmen tun gut daran, erworbene Awards (“best of”) und gute Aufträge ebenso zu publizieren, wie das zum beispiel Abb tut, wenn sie ein Kraftwerkteil nach X liefern darf oder swiss, wenn ein flugzeug bestellt wurde. • firmen sind aber auch verantwortlich für den Aufbau des nachwuchses. Also: 15 prozent der Informatikbelegschaft in form von Lehrstellen anbieten. und die Lehrlinge zu produktiven und effizienten mitarbeitern machen. heute bilden wir in allen systemen rund 2300 nachwuchsinformatiker/-innen aus – das ziel ist, diese zahl zu verdreifachen. • Alle beteiligten müssen dafür sorgen, dass der Anteil der Absolventen der höheren berufsbildung mindestens verdoppelt wird. Alfred Breu, SwissICT-Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe Informationen über alle diese Bildungsangebote: www.swissict.ch

• oder das studium an einer fachhochschule (Voraussetzung berufsmaturität). Auch hier bestehen studienrichtungen in wirtschaftsinformatik, systemtechnik und technischer Entwicklung. nach drei Jahren Vollzeitstudium erreicht man die stufe bachelor, was auch nach viereinhalb Jahren berufsbegleitenden studiums (80 prozent Arbeit, 20 prozent studium) möglich ist. nach dem bachelor folgt in weiteren eineinhalb Jahren der master-Abschluss. Das system ist sehr durchlässig. Es ist also auch möglich nach der Lehre mit berufsmaturität und einem Vorbereitungsjahr (mathematik und naturwissenschaften) an die ETh zu gehen. oder nach dem fachausweis unter Anrechnung der erworbenen Kompetenzen an einer höheren fachschule weiterzumachen oder von dieser an die fachhochschule zu wechseln. Es ist wichtig, dass man sich bewusst ist, dass der Konkurrent als Informatik-Lehrabgänger oder quereinsteiger nicht nur ein weiterer schweizer oder eine schweizerin mit gleicher Ausbildung ist, sondern die vielen guten Informatiker/innen auf der ganzen welt mit bester Ausbildung. nach dem Abschluss (oder auch vor) ist life-long learning angesagt. so wie der Diplom-Treuhänder mal an einen Kurs über die neue mehrwertsteuerabrechnung, Lohnausweiserstellung oder neuer bilanzierungsregeln gehen muss, geht der Informatiker in cisco-, microsoft- oder oracle-Lehrgän-

SwissICT Magazin 15. Juni • 07/2009

31


Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Informatikolympiade und Berufsmeisterschaften Gleich zwei Informatik-Wettbewerbe fanden in den letzten Wochen statt und zogen die Aufmerksamkeit auf sich: die Informatikolympiade und die Berufsmeisterschaften. In beiden wurden Höchstleistungen erbracht. Alfred Breu

D

ie schweizer Informatikolympiade ist Teil der akademischen olympiaden und richtet sich an gymnasiasten (Informatiklehrlinge dürften auch mitmachen). In mehreren runden wird die schweizer Delegation für die Teilnahme an der Europa- und weltmeisterschaft erkoren. Die berufsmeisterschaften richten sich an Informatiklehrlinge, resp. an Absolventen dieser Ausbildung. Auch hier kennen wir ein mehrstufiges Vorgehen: die regionalmeisterschaft, die schweizermeisterschaft und die Teilnahme an den berufs-weltmeisterschaften.

Final der Schweizer Informatik-Olympiade

Auf dem weg in die nächste runde.

32

mitte mai wurden in zürich die 13 besten Teilnehmer der schweizer Informatik-olympiade 2009 mit medaillen ausgezeichnet. gold ging an Adrian roos aus schüpfen (gymnasium bern neufeld), simon Laube aus werdenberg (Kantonsschule sargans), beat Küng aus Leutwil (neue Kantonsschule Aarau), Daniel graf aus Vilters (Kantonsschule sargans), und florian scheidegger aus matten (gymnasium Interlaken). beat Küng konnte wegen der international geforderten Alterslimite knapp nicht für das Team, das die schweiz an der internationalen Informatik-olympiade in bulgarien vertreten wird, aufgestellt werden und gewann einen sachpreis. für das Team der mitteleuropäischen Informatik-olympiade (cEoI) nominiert wurden simon Laube, Daniel graf, Timon gehr (Kantonsschule Trogen), und samuel grütter (gymnasium bern-Kirchenfeld). Dass sie für die zukunft und die praxis bestens gewappnet sind, zeigten die Teilnehmenden der schweizer Informatikolympiade 2009 bereits bei der berechnung einer futuristischen reise in den weltraum oder bei einem programm,

das den Verlauf von Abschrankungen berechnet, welche randalierende fussballfans zweier fiktiver mannschaften voneinander abtrennen soll. Aber auch in der unmittelbaren gegenwart bewährten sie sich bestens. seit november 2008 haben sich Jugendliche aus der ganzen schweiz runde um runde vorgearbeitet, indem sie strategien zur Lösung komplexer Aufgaben ausgetüftelt und das Ergebnis in möglichst schnell laufende computerprogramme implementiert haben. Auf grund des extrem hohen niveaus blieb die spannung bis zum vierten und letzten finalteil erhalten. hoffen wir, dass viele von Ihnen nun ein Informatikstudium antreten und die passion zum beruf machen.

Berufsmeisterschaften der Grundbildungs-Teilnehmer/-innen bei den Informatiklehrlingen haben 168 an den regionalmeisterschaften in den Disziplinen Applikationsentwicklung, systemtechnik und Entwicklung von büroanwendungen teilgenommen. sie bewiesen, dass die Informatik auf guten nachwuchs zählen kann. Die besten 60 von Ihnen werden nun an die schweizermeisterschaften eingeladen, wo sie zusammen mit den 30 besten Absolventen der grundbildung einen Tag lang um medaillen kämpfen werden. Die rangverkündigung wird am 20. oktober an den bieler Kommunikationstagen im Kongresszentrum biel durchgeführt. Aus den meisterschaften von 2007 und 2008 gingen in einer zusätzlichen Ausscheidung martin Dörig, fabian Vogler und florian meier als sieger hervor. Die drei bereiten sich zurzeit auf die wm vom 2. bis 6. september 2009 in calgary in Kanada vor. sie werden dort auf die weltbesten stossen und in einem anspruchsvollen wettkampf um medaillen kämpfen. wir halten Ihnen schon jetzt die Daumen. berufsmeisterschaften und die Auszeichnung der besten Informatik-praxisarbeiten der schweiz zählen zu den Talentförderungsmassnahmen von swissIcT. sie sollen dazu beitragen, dass die grundbildung auf ein hohes niveau kommt, die Jugendlichen durch den wettkampf einen Leistungsansporn erhalten und schlussendlich die grundbildung bekannter wird.

Alfred Breu, SwissICT-Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe

SwissICT Magazin 15. Juni • 07/2009


Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Aluwag: Informatik aus einem Guss Die IT-Infrastruktur der Aluwag AG war über die Jahre organisch gewachsen und bildete eine überaus heterogene Systemumgebung mit diversen Betriebssystemund Officeversionen. Eine geregelte Sicherung geschäftskritischer Daten fand nur teilweise statt. Die IT war insgesamt ungeeignet, das weitere Wachstum des Unternehmens zu unterstützen. Roland Schubert

b

ei der suche nach einer Alternative erkannte markus wagner, finanzchef der Aluwag Ag, dass eine eigene IT nicht mehr in frage kam: „wir wollten uns auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren und das ist klar nicht der Aufbau und betrieb einer IT-Infrastruktur.“ Damit war die outsourcing-Lösung vorgespurt. um geeignete Anbieter zu finden, recherchierte markus wagner zunächst im Internet. wichtiges Kriterium war Industrieerfahrung der potenziellen Anbieter: „Ein reiner banken-outsourcer versteht unser problem nicht“, erklärt der finanzchef. markus wagner evaluierte in der folge etwa drei Anbieter, indem er referenzbesuche bei deren Kunden machte beziehungsweise telefonisch die gewünschten ungefilterten Auskünfte einholte. markus wagner formulierte seine Anforderungen kurz und knapp auf einer seite A4 („Ich bin ein one-pager, das muss reichen“) und holte auf dieser basis von isource und einem weiteren Anbieter eine erste offerte ein. Kernpunkte seines Anforderungskatalogs waren die sichere Ablage für die gesamten unternehmensdaten, eine hohe Verfügbarkeit und die skalierbarkeit der outsourcing-Lösung.

Pragmatischer Ansatz In der intensiven Diskussion mit isource gefiel markus wagner der pragmatische, Kmu-gemässe Ansatz, die klare Kommunikation („Ein Anbieter muss auch klar sagen, was er im rahmen des budgets nicht kann“) und das gefühl, als Kunde auch ernst genommen zu werden. zudem stimmte die chemie auf Anhieb zwischen beiden parteien. Die Entscheidung fiel auf isource. während der Vertragsverhandlungen über die zu erbringenden Leistungen sowie über die service Level Agreements entstand sukzessive das Vertragswerk, das markus wagner als übersichtlich und transparent lobt. „wir hatten immer das gefühl mit einem partner zu reden, der für das geld auch wirklich eine Leistung erbringen will“, sagt der Aluwag-finanzchef. zu beginn der umsetzung wurde isource als projektleiter eingesetzt; damit waren dann auch die anfänglichen Koordinationsprobleme zwischen isource, dem Lieferanten der

SwissICT Magazin 15. Juni • 07/2009

Erp-software und dem hardware-Lieferanten aus der welt geschafft. Die realisierung folgte dann einem gemeinsamen Ablaufplan, wobei es ‚weiche‘ Tätigkeiten zu erledigen gab, wie etwa die Definition von zugriffsberechtigungen oder die erste festlegung der Anzahl der user. „Von dem ‚harten‘ Teil, nämlich beschaffung und Aufbau der Infrastruktur, haben wir fast nichts mitbekommen“, sagt markus wagner. Dies geschah hauptsächlich im isource-rechenzentrum in glattbrugg, so dass die normale Abwicklung der geschäfte bis zum letzten Tag vor der umstellung kaum beeinträchtigt war. Der ‚big bang‘ fand an einem wochenende statt und verlief problemlos. Kleinere Korrektur- und Ergänzungsarbeiten nahmen dann noch rund einen monat in Anspruch. In dieser zeit lief das gesamte system mit allen geschäftskritischen Anwendungen bereits voll produktiv. mit dem Voll-outsourcing ist Aluwag jetzt seit drei Jahren in betrieb. In dieser zeit ist die zahl der angeschlossenen user von 50 auf über 100 gewachsen. „Die skalierbarkeit dieser Lösung läst das ohne problem zu“, sagt markus wagner, „allein hätte man das nur schwer stemmen können.“ Die Kosten waren für markus wagner nicht das hauptthema für das outsourcing und er ist sich auch nicht sicher, ob outsourcing gegenüber einer selbst betriebenen Lösung wirklich billiger ist. „Es gibt so viele faktoren, die man nicht beziffern kann“, erklärt markus wagner. „was ist es wert, dass ein system immer läuft, dass man nicht mehr über IT nachdenken muss, dass man sich auf das geschäft konzentrieren kann, von dem man wirklich etwas versteht?“ möglicherweise, so sinniert er, sei der rein finanzielle Aufwand nicht geringer bei einer outsourcing-Lösung. Aber andererseits habe Aluwag ein ganz anderes sicherheits- und Verfügbarkeitsniveau erreicht, verglichen mit der zeit, „als wir noch unseren ungesicherten serverraum mit wasseranschluss in betrieb hatten“. für markus wagner steht zweifelsfrei fest: „für ein Kmu, wie wir es sind, rechnet sich die outsourcing-Lösung.“

Aluminium und Druckguss sind die Leidenschaften von Aluwag.

33


Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

In eigener Sache

Mitarbeiter/in für die Geschäftsstelle gesucht swissIcT (schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie) sucht infolge pensionierung einer mitarbeiterin per 1. oktober 2009 oder nach Vereinbarung eine/n mitarbeiter/in (60%) für die geschäftsstelle. Ihre Aufgaben: • führen von zwei buchhaltungen (Debitoren und Kreditoren, hauptbuch, mwsT-Abrechnung, Vorbereitung Jahresabschluss) • Erstellen und Versenden des newsletters • fakturierung und Versand von Verbandsprodukten • unterstützung bei der mitgliederverwaltung und Administration der Veranstaltungen • ev. unterstützung bei der Durchführung der jährlichen schweizerischen salärerhebung • Allgemeine administrative Aufgaben

sie verfügen über eine kaufmännische Ausbildung und haben bereits Erfahrung im führen von buchhaltungen gesammelt. selbständiges und sorgfältiges Arbeiten zeichnet sie aus und sie übernehmen gerne Verantwortung für Ihr Aufgabengebiet. mit den ms-officeprogrammen können sie gut umgehen. sie handeln dienstleistungsorientiert und zuverlässig. Ist Deutsch Ihre muttersprache und können sie sich eventuell sogar französisch verständigen? Dann sind sie die richtige person. wir bieten Ihnen eine abwechslungsreiche und vielseitige Tätigkeit in einem aufgestellten Team, das offenheit und Kollegialität pflegt. Senden Sie Ihre Bewerbung bitte bis am 23. Juni an Daniela Grecuccio, SwissICT, Vulkanstrasse 120, 8048 Zürich oder an daniela.grecuccio@ swissict.ch. Tel. 043 336 40 20, Fax 043 336 40 22, www.swissict.ch

Swiss ICT Award 2009

Anonyme Web-Blitzumfrage

«Pleiten, Pech und Pannen mit Business Software» In Verkaufsunterlagen und fallstudien kommen meist nur erfolgreiche business-software-projekte vor. Doch jeder weiss: bei solchen Vorhaben geht auch mal etwas schief. zum glück kann man aus fehlern lernen - wenn sie denn ans Licht kommen. Das competence center E-business der fachhochschule nordwestschweiz (fhnw) lädt betreiber von business software ein, kurz zu berichten, welche probleme, hürden und herausforderungen sie in E-business-projekten erlebt haben. Die beiträge sollen ein qualitatives gesamtbild ergeben, das aufzeigt, wo die grössten fallstricke solcher projekte liegen. Die blitzumfrage ist Teil des eXperience zyklus 2009, der mit dem eXperience Event am 8. september 2009 seinen höhepunkt erreichen wird. Das fokusthema des zehnten eXperienceJahres lautet «Dauerhafter Erfolg mit business software». Langjährige eXperience-partner wie die hasler stiftung, Abacus oder opaccone sind auch in diesem Jahr wieder mit von der partie.

eXperience steht für die seit vielen Jahren praktizierte methode des competence center E-business basel, authentisches wissen rund um E-business und IT-management zu vermitteln. Der Kern besteht in der Aufbereitung realisierter Lösungen mit Informationsund Kommunikationstechnologien nach einem theoretisch fundierten raster. Der output erfolgt in form einer buchpublikation, durch die Veröffentlichung in der online-fallstudiendatenbank eXperience sowie durch präsentationen am eXperience Event.

Kontakt: prof. ralf wölfle, Leiter competence center E-business basel, Institut für wirtschaftsinformatik, hochschule für wirtschaft fhnw, ralf.woelfle@fhnw.ch Information: www.experience-event.ch umfrageformular: www.experience-event.ch/cff

DRM: The Good, the Bad and the Ugly?

Auch bei der Verleihung des Awards 2009 wird es nicht nur ernst zugehen. weitere Informationen unter www.swissict-award.ch und auf seite 6 dieser Ausgabe des swiss IT magazines.

Der schutz der digitalen Informationmittels Techniken des Digital rights managements (Drm) ist umstritten und manche Kreise sehen sowohl in den prinzipien als auch im mechanismus selbst eine Verletzung der privatsphäre und des rechts auf freie Information. unternehmen sind bezüglich DrmTechnologien und Lösungen oft zurückhaltend. zudem werden die begriffe Drm und DLp (Data Leakage prevention) unterschiedlich verstanden und abgegrenzt. Diese Tagung wird sich sowohl mit den grundlegenden mechanismen der

Drm-Technologie als auch mit den chancen der Verwendung von Drm-Lösungen für die zwei hauptanwendungsgebiete «schutz des urheberrechts durch hersteller und Lieferanten von Inhalten» und «schutz vor ungewolltem Datenabfluss unternehmensinterner Informationen (Data Leakage prevention - DLp)» beschäftigen. programm und Anmeldung: http://www.isss.ch. 17. Juni 2009 Hotel Widder, Zürich

Verbandsmagazin von SwissICT Impressum Herausgeber, Redaktion: swissIcT schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie • Redaktion: roland schubert (Ltg.), Alfred breu und michael busch • Adresse: Vulkanstr. 120, 8048 zürich, Tel. 043 336 40 20, fax 043 336 40 22, info@swissict.ch, www.swissict.ch • Mitgliedschaft: Kombimitgliedschaft fr. 90.–/Jahr, Einzelmitgliedschaft fr. 150.–/Jahr (studenten, Lehrlinge fr. 25.–), firmenmitgliedschaft abfr. 250.–/Jahr (bis 5 mitarbeitende) • Erscheinungsweise: 12x pro Jahr in swiss IT magazine • Copyright: © swissIcT, zürich

34

SwissICT Magazin 15. Juni • 07/2009


Neue Produkte

Business-Software

Swisscom erweitert sein Service-Angebot für KMU Mit zwei neuen Diensten will Swisscom KMU die Auslagerung der ICT-Infrastruktur erleichtern. Zudem ergänzt der Telekom-Anbieter den Service «Hosted Exchange Professionell» mit neuen Funktionen. Vo n A l i n A H u b e r

W

ie bereits in der letzten Ausgabe berichtet, veröffent­ lichte Swisscom in jüngster Zeit eine wahre Flut von KMU­Services. Dazu gehören auch die beiden Dienste «Shared Office Professionell» und «Online Backup Professionell», mit denen KMU ihre ICT­Infrastruktur ausla­ gern können. «Shared Office Professionell» ist ein virtueller Arbeitsbereich, mit dem Dokumente, Kalender und Kontakte verwaltet werden kön­ nen, so Swisscom. Unternehmen können genau definieren, welcher Mitarbeiter welche Rechte erhält. Der Zugriff auf die Dokumente erfolgt via Internet über eine gesi­ cherte und verschlüsselte Daten­ verbindung. «Shared Office Pro­ fessionell» basiert auf Microsofts Windows Sharepoint Services und

ist ab 12.90 Franken pro Monat erhältlich. Mit dem Service «Online Backup Professionell» können Unterneh­ men ihre Daten automatisch auf einem externen Server von Swiss­ com sichern. Via Internet kann immer und von überall auf die Daten zugegriffen werden. Zudem sind von jedem Dokument die letzten fünf Versionen wieder her­ stellbar, heisst es. Dieser Service kostet monatlich zwischen 9.90 (1 GB Speicherplatz) und 69.90 Fran­ ken (20 GB). Zudem hat Swisscom den Dienst «Hosted Exchange Professionell» überarbeitet. Das Produkt ist An­ fang Mai mit dem Exchange Ser­ ver 2007 aufgerüstet worden. An­ wender profitieren somit von einem aktualisierten Antispam­ und Antivirus­Filter, besserer Un­ terstützung von Windows Mobile

Die Verwaltung der neuen Swisscom-Services, hier zu sehen der Backup-Dienst, kann komplett online erfolgen.

6.0 oder 5.0 sowie einer aufge­ frischten Kalenderfunktion. Einige Abonnemente wurden ausserdem mit mehr Speicherplatz ausgerüs­

tet. Kostenpunkt: zwischen 14 und 19 Franken pro Monat. Info: Swisscom, www.swisscom.ch

Fujitsu lanciert x10sure in der Version 3.0 Die Hochverfügbarkeits­ und Virtualisierungsplattform x10sure von Fujitsu ist in der Version 3.0 (ab 2600 Franken) erschienen. Die Software ist für KMU gedacht, welche geschäftskritische Anwen­ dungen auf physikalischen und virtuellen Servern betreiben. Der Release 3.0 soll sich vor allem durch die flexible Integration

Swiss IT Magazine

nr. 07 | Juli 2009

auszeichnen. So ist X10sure nun Anwendungs­, Betriebssystem­ und Hypervisor­unabhängig und kann damit in jedem IT­Szenario eingesetzt werden. Weiter ist es nicht nötig, dass jeder produktive Server mit einem unproduktiven Hot­Spare­Server gespiegelt wird. Neu ist auch eine Einstiegsvari­ ante zur Absicherung eines

Produktiv­Servers. Hierbei wer­ den zwei identisch ausgebaute Serversysteme und ein SAN­ Speichersystem miteinander verbunden. Beide Server benöti­ gen keine lokalen Festplatten, sondern booten direkt vom externen Speichersystem. Das Betriebssystem, alle Anwen­ dungen und Daten befinden sich

auf dem externen Speicher. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, Server und Services nach Wichtig­ keit zu klassifizieren und zu priorisieren. Und eine von x10sure überwachte Systemumgebung lässt sich via SNMP­Engine in jegliche Systemmanagement­ Umgebung integrieren. Info: Fujitsu, www.fujitsu.ch

35


Neue Produkte Mindmanager zur Miete

Mindjet hat für sein Visuali­ sierungs­ werkzeug Mindma­ nager das Lizenzpro­ gramm Challange Flat vorgestellt. Mit dem Mietmodell kann ein Kunde die Software für den festen Zeitraum von 2 Jahren nutzen. Je nach Kundensituation wird sogar der Rückkauf vorhandener Lizenzen ange­ boten. Software und Wartung sind im Mietpreis inbegriffen. Preise sind von der individuellen Kundensituation abhängig. Info: Mindjet, www.mindjet.com

Blackberry Sales Client für SAP-CRM

SAP und RIM haben gemeinsam die Verfügbarkeit des Blackberry Sales Client für SAP­CRM bekanntgegeben. Dank der integrierten Lösung sollen Kunden jederzeit und überall über den Black­ berry Zugriff auf die SAP­CRM­Lösung haben. Der Zugriff soll dabei in Echtzeit und abgesichert mittels End­to­End­Ver­ schlüsselung erfolgen. Updates können automatisch und Push­basiert auf die Endgeräte geschickt werden. Und mittels einem Cache­System kann der Nutzer auch auf wichtige Daten zugreifen, wenn er offline ist. Preise auf Anfrage. Info: RIM, www.blackberry.com/sap

Transparenz für Webverkehr

Transparenz in den Webverkehr bringen will die Lösung Reporter 9.0 aus dem Hause Blue Coat. Die Software ermögli­ cht es, Sicherheitsrisiken im Unterneh­ men frühzeitig aufzuspüren und Daten über die Webaktivitäten im Unternehmen zu sammeln. Ein Reporting­Tool mit individuell konfigurierbaren Dashboards hilft derweil bei der Analyse der Daten. Ebenfalls erhält der Administrator Einblicke darin, wie viel Bandbreite wo im Unternehmen für was verwendet wird. Blue Coat Reporter 9.0 läuft auf Windows und Linux und ist in einer kostenlosen Standardversion erhältlich, die 50 Millionen Log­Einträge unter­ stützt. Die Unternehmensversion mit 2,5 Milliarden Log­Einträgen wird für 7490 Euro verkauft, die Premiumversion mit mehr als 10 Milliarden Einträgen für 24’900 Euro. Info: Blue Coat, www.bluecoat.com

36

Business-Software

Erweiterung des EMC-Portfolios Anlässlich seiner Hausmesse in Orlando hat Speicherspezialist EMC neue Funktionen für diverse Produkte vorgestellt. Für Networker umfassen diese die Integration mit Avamar für Microsoft Sharepoint Server, Microsoft Exchange Server und Microsoft SQL­Server. Diese Funk­ tionen wie auch die Integration mit Avamar für Oracle­Daten­ banken sind ab sofort verfügbar. Hinzu kommt die Möglichkeit eines zentralen Backup­Manage­ ments für alle File­Systeme und Applikationsplattformen. Die De­ duplizierung an der Quelle soll bis zu 98 Prozent Einsparung an Spei­ cherplatz ermöglichen und die Backup­Prozesse damit um bis zu 90 Prozent beschleunigen können. Networker Fast Start ist zudem eine per sofort verfügbare Paket­ lösung für mittelgrosse Umge­ bungen und enthält sämtliche Funktionen von Networker in der Version 7.5.

Auch Disk Library hat zahl­ reiche Neuerungen erfahren. Da sind zum einen die verbesserten Manage­ ment­ und Monitoring­ Funktionen sowie erhöhte Performance. Zudem lässt sich der Datendurchsatz bei Replikationsvorgängen auf den Disk Libraries 1500 und 3000 um bis zu 80 Prozent erhö­ Mit der neuen Version von EMC Disk Library lässt sich der Datendurchsatz bei Replikationsvorgängen hen. Neu um bis zu 80 Prozent erhöhen. werden auch die Path­to­ Tape­ und 300 Prozent führen könne. Replikation­Operationen von Schliesslich wurde auch die Networker unterstützt und für Funktionalität von Avamar erwei­ Symantec Veritas Net Backup tert. Neu ist hier die Unterstüt­ besteht jetzt eine Open­Storage­ zung für Microsoft Sharepoint API. Auch unterstützt die neue Server 2007 und IBM Lotus Version die optimierte Dedupli­ Domino. Avamar ist ab sofort ver­ zierung von Oracle­RMAN, was fügbar bei EMC­ oder Velocity­ zu einer Steigerung der Dedupli­ Partnern. Preise auf Anfrage. zierungskennzahlen um bis zu Info: EMC, www.emc2.ch

Salesforce-Release 29 Mit dem Update «Summer ’09» veröffentlicht Salesforce seinen 29. Produkt­Release. Integriert sind neue Funktionen für Kunden­ service (Service Cloud), Vertrieb (Sales Cloud) und webbasierte Anwendungsentwicklung (Ent­ wicklungs­ und Betriebsplatt­ form). Durch die Updates im Kun­ denservice­Modul können Kun­ dendienst­Mitarbeiter und externe Partner erstmals Fälle gemeinsam bearbeiten. Im Rahmen einer speziellen Kommentarfunktion können zudem Service­Agenten automatische Nachrichten an die verantwortlichen Mitarbeiter ver­ anlassen. Neu dazu kommt auch eine Vielzahl von Community­Ver­ waltungstools. Vertriebsarbeiter können neu Analysewerkzeuge mit neuen Displays, Farben und Charttypen anwenden. Auch las­ sen sich automatische E­Mail­Be­

nachrichtigungen versenden und benutzerdefinierte Kampagnen­ felder anlegen. Und Vertriebler, die das Verkaufsteam unterstüt­ zen, können nun den Zugriff auf entsprechende Daten zugewiesen bekommen. Für Entwickler von Geschäfts­ anwendungen soll der neue Workflow Visualizer Freigabepro­ zesse inklusive Workflows, Ver­ antwortlichkeiten und Tätigkeiten visuell darstellen können. Mit Visualforce for Dashboards sollen erstmals auch höchst individuelle, funktionsreiche Dashboards und Hilfefunktionen einsetzbar sein. Schliesslich erlaubt das Advanced Application Tracking die Verwal­ tung und das Upgrade von Anwendungen, die auf der Force­ com­Plattform laufen. Info: Salesforce, www.salesforce.com

TCO-Analyse mit Ricoh Office­Spezialist Ricoh verspricht mit dem Beratungsdienst «Pay Per Page Green Consulting», versteckte Kosten und Umweltbe­ lastungen im Büro zu enthüllen. Dabei werden Umweltmanage­ ment mit einer TCO­Analyse kombiniert. Das ganze Prozedere erfolgt in drei Stufen: Zum ersten wird das Dokumentenmanage­ ment analysiert, verbunden mit der Messung von TCO­ und CO2­ Ausstoss. Danach entwickelt Ricoh eine optimierte Situation mit verbessertem Flottenmanage­ ment, welche der Kunde der Ist­ Situation gegenüberstellen kann. Und zum dritten wird überprüft, ob die Ziele erreicht wurden. Preise für «Pay Per Page Green Consulting» sind projektabhängig. Info: Ricoh, www.ricoh.ch

Nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


Neue Produkte

Business-Hardware

Fujitsu hilft Strom sparen Der Primergy-BX900-Blade-Server spart durch neueste Technologien Energie und soll besonders ausbaufähig sein. Vo n M i c H A e l b e n z i n g

F

keit, ihre Stromkosten zu reduzie­ ren, so Fujitsu. Ein grosser Trumpf ist die hohe Skalierbar­ keit. Hier soll sich der Primergy BX900 deutlich von der Konkur­ renz abheben. Dank der physika­ lischen Zusammenführung von Stromversorgung und Kühlung und dem damit gewonnenen Raum innerhalb des Chassis kann Fujitsu in ein Standard­Server­ Chassis mit zehn Höheneinheiten zwei weitere Server­Blades integrieren, wodurch sich die Anzahl der Blades auf insgesamt 18 ausbauen lässt. Die Hardware­ komponenten werden über die neuentwickelte, passive Midplane und den bis zu acht konfigurier­ baren Ethernet­, Fibrechannel­ und Infiniband­Switches mit den LAN­, SAN­ oder Infiniband­ Umgebungen des Unternehmens verbunden. Wie Fujitsu schreibt, bietet kein anderer Serverherstel­ ler mehr physikalische I/O­Pfade pro Server­Blade an. Preise für die Lösung sind beim Hersteller auf Anfrage erhältlich. Info: Fujitsu, www.fujitsu.ch

ujitsu Technology Solutions erweitert ab sofort mit dem neuen Primergy­ BX900­System sein Blade­ Server­Portfolio. Der «Dynamic Cube» ist für Fujitsu ein Schlüs­ selprodukt. Er soll wesentlich dazu beitragen, Fujitsus Marktan­ teil im Bereich der x86­Server auszubauen. Das Primergy­BX900­Blade­ System bietet eine vollständige Server­Infrastruktur innerhalb eines einzigen Blade­Chassis.

Unternehmen können so ihre IT­ Infrastruktur flexibel für unter­ schiedliche Anwendungsszena­ rien aufbauen und können dadurch Kosten sparen. Mit deutlich reduziertem Energieverbrauch will der Pri­ mergy BX900 neue Massstäbe setzen. Ein neues Lüftungskon­ zept stellt geringere Anforde­ rungen an die Klimatisierung. Und neueste Netzteiltechnik und Server­Managementfunktionen bieten Unternehmen die Möglich­

HP spart Speicher

NAS mit Fernzugriff

Mit den HP­X1000­ und ­X3000­ Servern lassen sich File­ und Block­Dateien in einem System konsolidieren. Damit können Unternehmen ihre Speicherres­ sourcen optimal auslasten, die Kosten senken und das Speicher­ Management vereinfachen. Im Vergleich zu früheren Network­ Attached­Storage­Lösungen (NAS) von HP bieten die HP­X1000­ und ­X3000­Systeme eine um 30 Prozent verbesserte Speicher­ Leistung. Einen weiteren Vorteil bringt die Deduplizierung­Funktion, die gemäss HP den auf der Festplatte benötigten Speicherplatz um bis zu 35 Prozent reduziert. Die Sys­ teme sind ab 3778 Franken erhält­ lich. Info: HP, www.hp.com/ch

Swiss IT Magazine

nr. 07 | Juli 2009

Netgear erweitert seine Read­ NAS 2100 kommt mit einer NAS­Produktfamilie um das neue Speicherkapazität von 2 bezie­ Rackmount­Modell Ready NAS hungsweise 4 TB und ist ab 2849 2100. Neu ist die Ready NAS Franken erhältlich. Remote, die einen sicheren Info: Netgear, www.netgear.ch Fernzugriff ermöglicht. Das kompakte Ready NAS 2100 verfügt über vier Einschübe für Festplatten bei einer flachen Bauhöhe von einer Höheneinheit. Das Gerät ist modular verbaut, Einzelteile wie beispielsweise die Pro­ zessoreinheit (X­Change Rapid System Board Module) können vollständig und kostengünstig getauscht werden. Es bietet laut Net­ gear nicht nur eine doppelt so schnelle Performance als sein Vorgänger, übers Energiemanagement kann Netgears neuestes Modell erlaubt auch Strom eingespart schnellen Austausch der Einzelteile. werden. Das neue Ready

Günstiger Server

Das QNAP TS­239 Pro Turbo NAS­Laufwerk ist ein Server mit bis zu 2 TB SATA­Festplat­ tenkapazität. Mit der einfachen webbasier­ ten QPKG­Software kann der Anwen­ der sein System in einen leistungsstarken Mailserver mit SMTP­, POP3­ und IMAP­Services­Unterstützung verwandeln. Mehrere virtuelle Domä­ nen und Konten, AJAX­Webmail mit erweiterten Funktionen wie persönliche Ordner, Adressbuch, Kalender, Live Chat mit Benutzern auf dem gleichen Server, zeitgesteuertes Backup und Wiederher­ stellen von Postfächern werden unter­ stützt. Ausserdem verfügt das TS­239 Pro Turbo über vielseitige Serverfunktionen wie File Server, FTP­Server oder Printer. Das NAS­System verfügt über zwei Jahre Garantie, der Preis für das QNAP TS­239 Pro Turbo liegt bei 459 Euro. Info: QNAP, www.qnap.com

Portabler Server

Die LaCie Big Disk Network ist eine professionelle, zuverlässige und zentrale Speicherlösung, mit der sich Daten von jedem Computer im Netzwerk aus unmittelbar archivieren, freigeben und sichern lassen. Der Dateiserver bietet umfangreiche Funktionen für Netzwerke mit bis zu 50 Benutzern, von denen bis zu 15 Benutzer gleichzeitig Zugriff haben. Er eignet sich damit vor allem für die einfache Verwaltung von Netzwerken in kleinen Büros. Mit der LaCie Big Disk Network lassen sich Dateien dank SMB­ und AFP­ Unterstützung plattformübergreifend auf Windows, Mac­ und Linux­Systemen verwenden. Ausserdem ist es damit möglich, über FTP­, HTTP­ und HTTPS­ Dateisysteme eine Remote­Verbindung herzustellen. Über den USB­Anschluss lassen sich die Daten von der LaCie Big Disk Network nach eigenem Zeitplan auf einer externen Festplatte sichern – auf diese Weise bietet das System zusätzlichen Schutz und verbesserte Datenportabilität. Die Server sind mit Ka­ pazitäten von 2 bis 4 TB ab 499 Franken erhältlich. Info: LaCie, www.lacie.com

37


Marktübersicht

Desktopersatz-Notebooks

Notebooks für den Schreibtisch

Monaten nicht weltbewegend war. Wirft man einen Blick auf die Geräte einer ähnlichen Übersicht vom Juli letzten Jahres, stellt man schnell fest, dass in der Regel einzig etwas mehr Arbeitsspeicher geboten wird. Bei den übrigen Komponenten wie CPU oder Display sowie beim Gewicht und bei der Akkulaufzeit haben sich die Werte hingegen kaum verän­ dert. Dies ist insofern überraschend, als dass die meisten Hersteller die Entwicklung der Desktopersatz­Geräte so beurteilen, dass zum einen die Displays immer grösser werden und das Gewicht sowie die Abmessungen der Ge­ räte schrumpfen.

Dank sinkenden Preisen werden Desktopersatz-Notebooks auch für Unternehmen immer attraktiver. Vo n M A r c e l W ü t H r i c H

E

in breites Display, eine grosszügige Tas­ tatur und eine Hardware­Ausstattung, die auch bei anspruchsvollen Multime­ dia­Anwendungen nicht in die Knie geht – Desktopersatz­Notebooks werden ihrem Namen durchaus gerecht. Core­2­Duo­ oder gar Quad­CPUs finden sich in allen Geräten, ausserdem sind 4 GB RAM mehr oder weniger

Standard, und 250 Gigabyte Festplattenplatz sind das Minimum. Ausserdem bieten alle Hersteller (ausser Acer) dedizierte, leistungs­ fähige Grafikkarten mit reichlich Arbeitsspei­ cher. Auf der anderen Seite muss auch erwähnt werden, dass die Entwicklung im Bereich Desktop Replacements in den vergangenen 12

In unternehmen auf dem Vormarsch

Bislang waren die grosszügig ausgestatteten Rechner vor allem im privaten Bereich sowie in kleinen Unternehmen anzutreffen. Dies aus dem Grund, da am Arbeitsplatz Wert auf grosse Bildschirme sowie tiefe Kosten gelegt wird. Bei Toshiba sieht man jedoch eine neue Tendenz: «Aufgrund der Preisentwicklung ten­

DESktoP REPLACEMENtS Hersteller Modell Betriebssystem (enthalten) Prozessor Display-Diagonale in Zoll

ACER TravelMate 7730­874G25Mn Windows Vista Business Intel Core 2 Duo P8700 (2,5 GHz) 17

ASuS N70SV­TY101C Windows Vista Home Premium Intel Core 2 Duo T8700 (2,53 GHz) 17,3

AxxIV FERM 18F01 Windows Vista Home Premium Intel Core 2 Duo P8800 (2,66 GHz) 18,4

BELINEA BNB 4700G Windows Vista Business Intel Core 2 Duo T6400 (2,0 GHz) 17

Auflösung

WXGA+ (1440x900)

SWGA (1600x900)

WUXGA (1920x1080)

WXGA+ (1440x900)

RAM (Standard/Max.) Harddisk/typ (enthalten) optisches Laufwerk (enthalten) Grafikkarte (Speicher)

4 GB/4 GB 250 GB SATA DVD Supermulti Intel GMA 4500MHD (64 MB)

4 GB/4 GB 500 GB SATA DVD Supermulti Nvidia Geforce GT 130M (1 GB)

4 GB/4 GB 2x 500 GB (SATA) DVD Supermulti Nvidia Geforce GTX 280M (1 GB)

4 GB/4 GB 320 GB SATA DVD RW +/– Nvidia Geforce 8600GS (256 MB)

Ethernet, W­Lan, Bluetooth

Ethernet, W­Lan, Bluetooth

Ethernet, W­Lan, Modem

Weitere Schnittstellen

Ethernet, W­Lan, Bluetooth, Modem 4x USB, ExpressCard, PC­Card, Multicard Reader, VGA, HDMI, Audio, Mikro

1x VGA 4x USB, ExpressCard, VGA, HDMI, SPDIF, Audio, Mikro

Akku-Laufzeit Besonderes

3h Webcam, Fingerprint Reader

k.A. Webcam

3x USB, Firewire, USB/E­SATA, ExpressCard, Multicard Reader, DVI­D, HDMI, S­Video, SPDIF, Audio, Mikro 3,5 h Webcam, Fingerprint Reader, TV­Tuner

3x USB 2.0, Firewire, E­SATA, ExpressCard, Multicard Reader, DVI­D, HDMI, S­Video, Audio, Mikro 2,5 h Webcam

Abmessungen (BxtxH in mm) Gewicht in kilogramm Garantie (in Jahren) Preis Info-uRL

396x286x35,2 3,6 1 Fr. 1495.– www.acer.ch

426x309x47 3,9 2 Fr. 1799.– www.asus.com

439x299x44 5,6 2 Fr. 2899.– www.axxiv.ch

408x291x39 4,0 1 Fr. 1399.– www.belinea.ch

Ziffernblock kommunikation

= ja,

38

= nein; k.A. = keine Angaben

nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


Marktübersicht

Desktopersatz-Notebooks

dieren Unternehmen vermehrt dazu, ihre be­ stehenden Desktop­Systeme durch Desktop­ replacement­Notebooks zu ersetzen. Mitarbei­ ter, die mit mobilen PCs ausgestattet werden, arbeiten bedeutend effizienter, da sie ihr Büro immer bei sich haben und gegebenenfalls Wartezeiten sinnvoll nutzen können», so der Hersteller.

Bis 35 Prozent Anteil

Die Notebook­Kategorie ist denn auch nicht unwichtig für die PC­Produzenten. Während etwa HP den Anteil von Desktopersatz­Note­ books am gesamten Notebook­Absatz mit 13 Prozent beziffert, macht die Gerätekategorie bei Axxiv satte 35 Prozent aus. Asus beziffert den Anteil von 15 bis 20 Prozent, Belinea auf 10 bis 15 Prozent und Wortmann auf 20 bis 30 Prozent. Acer macht hingegen auch klar, dass das Wachstum in diesem Segment in Zukunft zwar stetig, aber eher langsam sein wird. Wachstum werde es zwar geben, da Note­

books grundsätzlich Desktops mehr und mehr verdrängen. Jedoch sei der Netbook­ und Net­ top­Markt im Moment überproportional am wachsen, was das Wachstum des reinen Note­ book­Marktes etwas schwäche.

Zwei Displays bei Lenovo

Schaut man sich die aktuell erhältlich Geräte an, stellt man fest, dass im Desktopersatz­Be­ reich durchgehend auf Intel­CPUs gesetzt wird. Die Mindestauflösung der Displays liegt bei 1440x900 Pixeln, einige Geräte wie etwa das Axxiv FERM 18F01 oder das Lenovo ThinkPad W700ds liefern bereits Full­HD mit 1920x1080 Pixeln. Beim Lenovo­Gerät findet sich zudem eine weitere Besonderheit. Der Rechner ist mit einem Zweitdisplay ausgestattet worden, das über eine Diagonale von 10,6 Zoll verfügt und das ausgefahren werden kann. Das Zusatzdis­ play kann man beispielsweise für Videochats oder als Erweiterung für andere Anwendungen nutzen. Jedoch hat dieses Display – nebst der

auch sonst üppigen Ausstattung des Geräts – seinen Preis. Der Rechner kostet satte 5750 Franken. Das günstigste Gerät hat derweil Belinea im Angebot. Der BNB 4700G wird für 1399 Fran­ ken verkauft, bietet dafür aber auch den schwächsten Prozessor der Übersicht (Core 2 Duo T6400). Doch auch dieses Gerät braucht sich mit 4 GB RAM und einer 320­GB­Harddisk nicht zu verstecken. Sicher ist, die Geräte sind alle in der Lage, den Desktop zu ersetzen. Doch laut Asus wird künftig nicht die Hardware, sondern die Soft­ ware entscheidend sein. «Gegenwärtig, wo die Innovationen in der Technologie schnell voranschreiten, werden Innovationen im Be­ reich Software die grösste Chance für die Zu­ kunft bringen, egal ob auf traditionellen Desk­ tops oder den Notebooks. Eine gute Software beziehungsweise ein gutes Betriebssystem wird einem alternativen Desktop­Notebook ein grosses Plus bringen.»

HP EliteBook 8730w Windows Vista Business Intel Core 2 Duo T9400 (2,53 GHz) 17

LENoVo ThinkPad W700ds Windows Vista Business Intel Core 2 Quad Q9000 (2,00 GHz) 17 plus 10,6

WoRtMANN Terra Mobile 171771 Windows XP Professional Intel Core 2 Duo P8600 (2,4 GHz) 17,1

toSHIBA Satellite Pro P300­24R Windows Vista Business Intel Core 2 Duo P8600 (2,4 GHz) 17

SoNy VGN­AW31M/H Windows Vista Home Premium Intel Core 2 Duo P8700 (2,53 GHz) 18,4

WSXGA+ (1680x1050)

WUXGA (1920x1080) und WXGA (1280x768) 4 GB/8 GB 2x 200 GB SATA Blu­ray­Brenner Nvidia Quadro FX3700M (1 GB)

WXGA (1440x900)

WXGA+ (1440x900)

WXGA++ (1680x945)

4 GB/4 GB 250 GB SATA DVD Supermulti Nvidia GeForce 9600M GT (512 MB)

4 GB/8 GB 320 GB SATA DVD Supermulti ATI Mobility Radeon HD 4650 (1 GB)

4 GB/8 GB 500 GB SATA BD­ROM/DVD­RW Nvidia GeForce 9600M GT (512 MB)

2 GB/8 GB 250 GB SATA DVD Supermulti mit LightScribe ATI Mobility FireGL V5725 (256 MB) Ethernet, W­Lan, Bluetooth, Modem 4x USB, Firewire, ExpressCard, Multicard Reader, VGA, HDMI

Ethernet, W­Lan, Bluetooth, Modem 5x USB, Firewire, ExpressCard, Multicard Reader, VGA, DVI­D, Audio, Mikro

Ethernet, W­Lan, Bluetooth, Modem 3x USB, Firewire, Multicard Reader, E­SATA, VGA, HDMI, Audio, Mikro

Ethernet, W­Lan, Bluetooth, Modem 3x USB, Firewire, USB/E­SATA, Firewire, Multicard Reader, VGA, Audio, Mikro

Ethernet, W­Lan, Bluetooth, Modem 3x USB, Firewire, ExpressCard, Multicard Reader, VGA, HDMI, Audio, Mikro

4h Webcam, Fingerprint Reader

2,3 h Webcam, Fingerprint Reader, zwei Displays

2h Webcam

2h Webcam

393x282x32 3,5 3 Fr. 2499.– www.hp.com/ch

410x310x41 3,8 3 Fr. 5750.– www.lenovo.ch

395x278x34 3,1 2 Fr. 1979.– www.wortmann.de

k.A. Webcam, Fingerprint Reader, Gesichtserkennungs­Software, USB Sleep&Charge 398x288x39 3,5 1 Fr. 1799.– www.toshiba.ch

289x437x40 3,9 2 Fr. 1999.– www.sony.ch Quelle: Swiss IT Magazine

Swiss IT Magazine

Nr. 07 | Juli 2009

39


Neue Produkte

Sicherheit

All-in-one-Sicherheit

Bietet Schutz vor Malware sowie Antispam und Recovery-technologien: Die Endpoint Protection Small Business Edition.

Speziell für kleinere Unterneh­ men hat Symantec die Endpoint Protection Small Business Edition lanciert. Dabei handelt es sich um ein All­in­one­Softwarepaket, mit dem Unternehmensressour­ cen geschützt, Spam und Mal­ ware abgehalten und Daten und Systeme wiederhergestellt wer­ den können und das zum Absi­ chern von Laptops und Desktops verwendet werden kann. Laut Symantec soll die Software bereits nach 20 Minuten Einrich­ tungszeit bereitstehen. Die Sicherung der Endgeräte erfolgt über eine einzige Bedie­ nerkonsole. Über diese kann auf Abwehrfunktionen zugegriffen werden, ausserdem finden sich voreingestellte Benachrichti­ gungen, empfohlene Stan­ dardeinstellungen und automa­ tische Sicherheitsreports. Ein

mehrschichtiges Sicherheitssys­ tem, bestehend aus Virenschutz, Spyware­Schutz, Desktop­Fire­ wall und Intrusion­Prevention­ Technologien, soll Bedrohungen abhalten und für den Schutz vor neuen Bedrohungen werden proaktive Technologien verspro­ chen. Wichtige Daten können sekundenschnell wiederherge­ stellt werden, selbst in virtuellen Umgebungen. Ausserdem besteht nebst den Antispam­Funktionen die Möglichkeit, die Übertragung vertraulicher Informationen via E­ Mail zu kontrollieren und zu identifizieren. Preise für die Endpoint Protec­ tion Small Business Edition sind von der Anzahl Lizenzen abhän­ gig und liegen beispielsweise bei 25 Lizenzen im Bereich von 50 Franken pro Anwender. Info: Symantec, www.symantec.ch

Applikationen kontrollieren PGP hat seine Produktfamilie PGP Endpoint um den Ableger PGP Endpoint Application Control erweitert. Dabei handelt es sich um eine Lösung, welche die IT­ Infrastruktur vor dem Einsatz unerwünschter oder auch unli­ zenzierter Software schützt. Lediglich Applikationen, die über eine Whitelist autorisiert wurden, können damit zum Einsatz kom­ men. So soll ein wirksamer Schutz entstehen gegen Malware – auch bei Angriffsformen, die noch nicht bekannt sind. Weiter soll PGP Endpoint Application Control helfen, gesetzliche Vorga­ ben leichter zu kontrollieren. Verkauft wird die Lösung ab 48 Euro pro Arbeitsplatz. Info: PGP Corporation, www.pgp.de Voice-Recording

„Sind Sie sich danach immer ganz sicher?“ Hören Sie Ihr Gespräch einfach noch einmal an!

Gesprächsaufzeichnung. Telecommunication • Audioconferencing • Voice-Recording

Suprag AG • Friedackerstrasse 14 • CH-8050 Zürich Tel. +41 (0) 44 317 20 60 • Fax +41 (0) 44 310 20 60 • www.suprag.ch

Gesichert und verschlüsselt im Netzwerkverbund

Certus Lateo nennt sich eine Lösung des Schweizer Anbieters Swisspro, welche an der Orbit vorgestellt wurde. Bei Certus Lateo handelt es sich um eine Software, welche ein Unternehmensnetzwerk auf unterster Systemebene verschlüsselt. Damit soll verhindert werden, dass gesicherte Daten aus dem Unterneh­ mensumfeld verschwinden können. Die Verschlüsselung betrifft die Netzwerk­ kommunikation (Lan, Wan, W­Lan, P2P etc.), aber auch die Speicherung von Dateien auf mobilen Speichermedien. Alternativ zur Verschlüsselung können Peripheriegeräte wie USB­Sticks, Lauf­ werke oder Bluetooth auch gesperrt werden. Preise für die Lösung sind auf Anfrage erhältlich. Info: Swisspro, www.swisspro.ch

40

Trend Micro erneuert Worry Free Ebenfalls für KMU hat Trend Micro die Sicherheitslösung Worry Free Business Security positioniert, die nun in der Version 6.0 erschienen ist. Der Release kann mit einer Reihe neuer Funktionen aufwarten. So findet sich etwa URL­Filtering, um Websites zu blockieren, die anstössige Inhalte aufweisen. Neu ist auch die Funktion Smart Scan, welche auf Basis von Trend Micros Cloud­Client­Infrastruktur Smart Protection Network den Schutz vor Virenbefall deutlich erhöhen soll und ausserdem den Client Ressourcen­mässig schont.

Die Funktion Smart Feedback – ebenfalls auf dem Smart Protec­ tion Network basierend – wiede­ rum meldet sicherheitsrelevante Informationen automatisch an Trend Micro zurück. Und dank der Funktion USB Devide Threat Prevention werden PCs und Server automatisch vor infizierten USB­Geräten geschützt. Neben den neuen Funktionen wurde zudem der Worry Free

Remote Manager optimiert. Mit diesem Management­Werkzeug ist die Fernwartung durch Chan­ nel­Partner beim Kunden mög­ lich. Und verbessert wurde auch das Security Dashboard, welches dem Anwender auf einen Blick Auskünfte zum Sicherheitsstatus bietet und ihm mit Hilfe von Ampelfarben signalisiert, wie es um die Sicherheit steht. Bei 6 bis 10 Arbeitsplätzen kostet Worry Free Business Security Standard 6.0 50 Euro pro Anwender und Jahr. Info: Trend Micro, www.trendmicro.ch

Nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


Neue Produkte

PC & Peripherie

Monochrom für Grosses Das Drucksystem Nuvera 200 EA aus dem Hause Xerox eignet sich besonders für Aufträge mit grossen Volumina. Vo n M i c H A e l

benzing

X

für Druckaufträge mit hohen Volumina wie Gebrauchsanwei­ sungen, Rechnungen oder Bü­ cher konzipiert. Das Digitaldruck­ system basiert auf dem Xerox Nuvera 288 EA Perfecting Produc­ tion System, das eine Auflösung von 4800x600 dpi und ein erwei­ tertes Linienraster von 156 lpi bietet. Das System verwendet den Emulsion Aggregation Toner, der für eine mit dem Offsetdruck vergleichbare feine und matte Oberfläche sorgt. Durch die Kombination von zwei Druckwer­ ken können beidseitige Drucke künftig doppelt so schnell wie bisher produziert werden. Der Einsatz zweier Einheiten ermög­ licht zudem die Pass­through­ Programmierung. Preise für das System sind konfigurationsab­ hängig und auf Anfrage verfüg­ bar. Info: Xerox, www.xerox.ch

Die Xerox Nuvera 200 EA druckt erox bietet mit dem 200 Bilder pro Minute. Mit Nuvera 200 EA Perfec­ präziser Linienwiedergabe, ting Production System ein neues Schwarzweiss­ hoher Bildqualität und Leistungs­ fähigkeit sowie scharfen Halbtö­ Digitaldrucksystem an, das nen ist das System laut Hersteller Unternehmen in lukrativen besonders Bereichen wie der Produktion von Werbe­ und Marketingmaterialien oder kurzfristigen Buchveröffentli­ chungen Unterstüt­ Der Nuvera 200 EA druckt bis zu 200 Bilder pro Minute. zung bietet.

Hohe Auflösung Der Flexscan S2242W von Eizo ist laut Hersteller der weltweit einzige 22­Zoll­Widescreen im 16:10­Format mit 24­Zoll­Auflö­ sung. Er wurde speziell entwi­ ckelt für Einsatzgebiete mit engen Platzverhältnissen wie Trading­ floors, Callcenter und Kontroll­ räume.Dank dem qualitativ hochwertigen S­PVA­Panel und dem sehr feinen Punktabstand von 0,247 mm ist dieser Monitor auch bestens geeignet für Foto­ bearbeitung sowie den Einsatz in Labors. Der Kontrastwert erreicht 1200:1, die Reaktionszeit beträgt sechs Millisekunden. Der Preis für den Flexscan S2242W wird von Eizo mit 949 Franken angegeben. Info: Eizo, www.eizo.ch

Swiss IT Magazine

nr. 07 | Juli 2009

Klein, aber oho Dadurch wird eine höhere Effizi­ Eine sehr gute Grafikleistung enz bei professionellen OpenGL­ verspricht die neue Axxiv­Kom­ und Microsoft­DirectX­10­ Appli­ pakt­Workstation Svelt MS01. kationen erreicht. Ausgestattet mit der ersten Mainboard­integrierten Nvidia­ Die Arbeit mit mehreren Quadro­FX­470­Grafiklösung und Monitoren ist dank der beiden der Power von Intels Core­2­ DVI­Anschlüsse ebenfalls kein Quad­Prozessoren kommt das Problem. Der Preis für den Einsteiger­System laut Hersteller Rechner: ab 1325 Franken. auch in anspruchsvollen 3­D­ Info: Axxiv, www.axxiv.ch Umgebungen bestens zurecht. Die einheit­ liche Architektur des Grafikchips dient der ge­ zielten dyna­ mischen Zutei­ lung der Prozes­ sorleistung bei Geometrie­, Shading­ und Durch Aufrüstung kann der Svelt MS01 vier Pixelverarbei­ Monitore ansteuern. tungsaufgaben.

Dock fürs Netbook

Mehr Speicherplatz, Komfort und sogar ein Kühl­ system oder ein schneller DVD­Brenner für das Mini­Notebook bietet das kompakte Xys­ tec­Mini­Dock. Netbook draufstellen und mit einem USB­Kabel anschliessen – so lässt sich das kleine Notebook im Büro oder Home­Office besonders schnell mit den USB­Geräten wie Maus, Cardreader, Drucker und vielem mehr verbinden. Zusätzlich kann man den mobilen Rechner mit weiterem Festplatten­Platz ausstatten, denn das Mini­Dock bietet ein integriertes Gehäuse für eine schnelle SATA­Festplatte. Das ist praktisch für schnelle Backups oder den Datenaustausch mit dem Heim­PC. Dank der kleinen und schlanken Masse lässt sich das Mini­Dock bequem mitnehmen. Für den Betrieb wird nicht einmal eine Steckdose benötigt, da die Stromversor­ gung einfach über USB erfolgt. Der Preis: 60 Franken. Info: Pearl, www.pearl.ch

Kühlen Kopf bewahren

Zalman stellt einen Slotlüfter zur System­ und Grafikkartenkühlung vor: Ausgerüstet mit einer PCI­Schnittstelle wird der Zalman ZM­ SC100 ohne weitere Stromkabel einfach in einen freien Gra­ fikkartenslot auf dem Mainboard ge­ steckt. Der Slot­ kühler eignet sich ideal als zusätzlicher Lüfter für passiv gekühlte Grafikkarten oder zur zusätzlichen Systemkühlung bei sommerlichen Temperaturen. Der Zalman System Cooler ZM­SC100 ist ab sofort für 16 Euro verfügbar. Info: Zalman, www.zalman.co.kr

Mehr Anschlüsse

Der Trust 4 Port Hub for Netbook (Preis: 10 Euro) besitzt vier Extra­Anschlüsse. Über diese Ports kann man Kamera, Telefon und iPod am Netbook an­ schliessen. Der Hub ist kompatibel mit schnellen USB­2.0­Geräten, arbeitet aber auch mühelos mit USB­1.1­Geräten zusammen. Info: Trust, www.trust.com

41


Neue Produkte Einfach im Bild

Mit der neuen Microsoft-Lifecam VX2000 wird die Kommunikation mit Kollegen jetzt noch einfacher: Die Webcam ist innerhalb weniger Minuten installiert und eignet sich für Einsteiger wie professionelle Anwender. Dank dem automatischen Face-Tracking, der intelligenten Beleuchtungselektronik und dem VGASensor ist das Gesicht immer optimal im Bild. Das Mikrofon reduziert laut Microsoft Nebengeräusche. Die intelligente Elektronik der Lifecam reguliert automatisch die Helligkeit, so dass der Anwender selbst bei gedämpfter Beleuchtung gut zu sehen ist. Die Auflösung mit VGASensor und die interpolierte Auflösung reicht bis zu 1,3 Megapixel für Fotos. Und wer Videokommunikation mit Spezialeffekten wie vergrösserten Augen mag, kann die Lux-2.04-Software verwenden. Der Preis liegt bei 40 Franken. Info: Microsoft, www.microsoft.com

PC & Peripherie

Mini-Projektor Mit dem SP-P410 präsentiert Samsung eine neue Generation von Pocket-Beamern, die dank ihrer kompakten Ausmasse überall eingesetzt werden können. Gleichzeitig soll der SP-P410 bis zu 90 Prozent weniger Energie als herkömmliche Projektoren mit Halogenlampen verbrauchen. Der SP-P410 ist so klein, dass er auf eine Handfläche passt, aber laut Samsung dennoch so leistungsfähig wie seine grossen Brüder. Mit einer Kontrastrate von 1000:1 und 170 ANSI-Lumen kann der Beamer Bilder wahlweise im 16:9- oder 4:3-Format darstellen. Sein Design mit Klavierlackoptik und den sanften

Konturen sollen den 900 Gramm leichten Projektor optisch aufwerten. Für den Einsatz in einem professionellen Umfeld zeichnet sich der SP-P410 durch die Unterstützung aller gängigen Bildformate aus. Dadurch lassen sich Tabellen und Grafiken gestochen scharf auf eine Grösse von bis zu 80 Zoll projizieren. Die integrierten Lautsprecher machen Präsentationen zum Multimediaerlebnis. Der Projektor kostet 568 Franken. Info: Samsung, www.samsung.ch

Samsungs MiniBeamer ist dank seiner geringen Masse überall mit dabei.

Einfach ins Internet Ericsson stellte sein neustes mobiles Breitbandmodul vor, das speziell für den Einsatz in Netbooks entwickelt wurde und die Mini-Notebooks noch flexibler machen soll. Es wurde für viele der grössten Mobilfunknetze weltweit bereits vorzertifiziert, so dass IT-Hersteller das neue Modul schnell und unkompliziert in ihre Netbooks integrieren können. Durch das eingebaute Breitbandmodul F3307 von Ericsson benötigen Netbooks keine Zusatzgeräte mehr, so dass Nutzer einfach per Mausklick via HSPA online gehen können. Durch die Kooperation mit Intel soll die Technik gut mit dessen Chips zusammenarbeiten. Die Kosten für die Aufrüstung der Netbooks sind laut Hersteller tief. Info: Ericsson, www.ericsson.com

Kleine Notebooks mit Edel-Optik Mobile Unabhängigkeit

Das Netbook MSI Wind U120 bietet seinem Besitzer Kommunikation pur: Dank einem UMTS-Modul mit HSDPA und HSUPA kann er auch dort im Internet surfen oder Mails versenden, wo kein Lan oder W-Lan zur Verfügung steht. Die SIMKarte kann wie beim Handy einfach über einen leicht erreichbaren Einschub eingesetzt werden. Der PC-Winzling basiert auf dem Intel-Atom-Prozessor, das Widescreen-Display misst zehn Zoll. Der Mini-PC kostet 799 Franken. Info: Littlebit, www.littlebit.ch

42

Netbook mit Style

Sehr stylish gibt sich das erste Modell der neuen Toshiba-MiniNB200-Reihe. Der satinbraune Displaydeckel ist mit einer 3-DTextur überzogen, die Tastatur setzt sich in elegantem Silbergrau ab. Der Intel-Atom-Prozessor N280 und eine Festplattengrösse von 160 GB ermöglichen ein effizientes Arbeiten. Der starke 6-ZellenAkku ermöglicht eine Laufzeit bis zu 7,5 Stunden. Das 10,1-Zoll-Display ermöglicht ein angenehmes Arbeiten. Preis: 699 Franken. Info: Toshiba, www.toshiba.ch

Notebook für Schulen

Besonders für den Einsatz in Schulen ist das Dell Latitude 2100 konzipiert. Es besitzt einen 10,1-Zoll-Bildschirm, ein besonders robustes und griffiges Gehäuse, das auch einen etwas raueren Umgang verkraften kann, sowie eine drahtlose Netzverbindung, die vom Lehrer durch eine Kontrollleuchte auf dem Deckel des Netbooks überwacht werden kann. Der Preis für das Gerät liegt bei 499 Franken. Info: Dell, www.dell.ch

HP im China-Look

In schickem Hochglanz-Schwarz oder rotem Pfingstrosendesign

kommen die neuen HP-Minis Compaq Mini 730EZ und HP Mini 1199EZ Vivienne Tam Special Edition daher. Aber auch das Innenleben der 10,1 Zoll kleinen mobilen Begleiter kann sich sehen lassen: Ein schneller IntelAtom-Prozessor, Wireless Lan und optional integriertes Breitband-Modul für grenzenloses Surfen im Internet sowie eine 80-GBFestplatte mit genügend Platz für sämtliche Daten. Der Compaq Mini 730EZ ist zu einem Preis von 499 Franken erhältlich, die HP Mini 1199EZ Vivienne Tam Special Edition kostet 699 Franken. Info: HP, www.hp.com

Nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


Vergleichstest Endpoint Security

Test Center

Fast vollständiger Schutzschild für die Endgeräte Mit dem Schutz der Server ist das Netzwerk nicht ausreichend gesichert. Oft sind die Endgeräte, allen voran Mobilcomputer, das eigentliche Einfallstor für Bedrohungen. Vo n M a r t i n K u p p i n g e r

D

ie Sicherheitsbedrohungen nehmen weiter zu. Längst wird das Feld nicht mehr von einzelnen Hackern, sondern von der organisierten Kriminalität dominiert. Und während man die Sicherheit der zentralen Server oft gut im Griff hat, stellen die Endgeräte oft ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Das gilt sowohl für Angriffe, gerade bei mobilen Endgeräten wie Notebooks, die in unterschiedlichen Netzwerken betrieben werden, als auch für die Datenlecks. Und gerade dieses Thema, also der Verlust von sensitiven Informationen, hat deutlich an Gewicht gewonnen.

Rein zentrale Lösungen auf Appliance-Basis bieten eben nicht in allen Situationen Schutz für Endgeräte, weil sie nur innerhalb eines Netzwerks greifen können, aber beispielsweise nicht bei Notebooks, die mit einem externen W-Lan verbunden sind. Lösungen, die nur Teilfunktionen der Data Leakage Prevention (DLP) unterstützen oder sich nur auf die Grundfunktionen Virenschutz und lokale Firewall beschränken, reichen ebenfalls nicht aus, um eine umfassende Sicherheit von Endgeräten zu erreichen. Endpoint Security ist auf die Anforderungen von Unternehmen ausgerichtet. Eine Kernfunktion ist die Fähigkeit zum zentralen MaZentrales Endgeräte-Management nagement der Clients über eine Konsole. Die Lösungen für die Endpoint Security verspre- Lösungen bestehen also aus Client- und Serchen hier Abhilfe. Viele davon werden aller- ver-Komponenten. Die Client-Komponenten, dings dem Anspruch nicht gerecht, weil sie oft als Agents bezeichnet, setzen die zentral wesentliche Anforderungen nicht erfüllen. konfigurierten Richtlinien um. Über zentrale Konsolen können die Sicherheitseinstellungen definiert und der Gerätestatus kontrolliert werden. Swiss IT Magazine vergleicht die Lösungen von McAfee (Total Protection for Endpoint), Novell (Zenworks Endpoint Security Management), Sophos (Endpoint Security and Data Protection) und Die Verwaltung der Richtlinien bei Novell ZESM erfolgt über eine einfach Symantec (Endnutzbare Windows-Schnittstelle. point Protection).

Swiss IT Magazine

nr. 07 | Juli 2009

Auch bei Sophos lassen sich die zu installierenden Komponenten selektieren.

Es ist wenig überraschend, dass gerade die etablierten Anbieter von Virenscannern auch in diesem Markt aktiv sind, aber auch Hersteller, die wie Novell eine Historie im Client-Management haben.

Ein breiter Satz an Funktionen

Endpoint-Security-Lösungen sollen sowohl Angriffe als auch den Verlust von Informationen verhindern, soweit davon die Endgeräte betroffen sind. Das erfordert eine Reihe unterschiedlicher Funktionen. Dazu gehören AntiVirus- und Anti-Spyware-Filter und lokale Firewalls. Einige Anbieter nutzen dabei AntiVirus-Lösungen von Drittherstellern. Die getestete Novell-Lösung zum Beispiel enthält zwar eine Personal Firewall, aber keine eigene AntiVirus-Lösung. Soweit der Virenschutz sowohl in der Konfiguration als auch in der Überwachung eng eingebunden ist, ist dieser Ansatz durchaus valide. Allerdings zeigt sich bei Novell, dass die Integration im Vergleich mit den anderen Produkten nicht so eng ist. Viele Anbieter führen die Intrusion Detection/Prevention als zusätzliche Funktionalität

43


Test Center

Vergleichstest Endpoint Security

Security-Konzepten auch Komponenten für den Schutz von Servern an, darunter Virenschutz für Fileserver oder E-Mail-Server und Spam-Filter. Das sind nützliche Ergänzungen, aber keine zwingenden Komponenten von Endpoint-Security-Lösungen.

Schwächen bei heterogenen Infrastrukturen

Symantec unterstützt über Assistenten auch die einrichtung von Standorten und andere Konfigurationsschritte.

Eine Schwachstelle stellt bei allen Herstellern die Unterstützung von heterogenen IT-Infrastrukturen dar. So unterstützen Sophos und Symantec zwar auch einzelne Nicht-WindowsPlattformen, aber nur mit Anti-Virus-Funktionen. Die restliche Funktionalität gibt es dagegen auch bei diesen Anbietern nur für Windows-Systeme. Wer nicht nur mit Windows arbeitet, hat mit den aktuellen Suiten also noch ein Problem – umso mehr, als in letzter Zeit beispielsweise auch Mac OS X zu einem immer beliebteren Angriffsziel geworden ist. Etwas besser sieht es bei mobilen Endgeräten aus, die zumindest teilweise von einigen der Anbieter unterstützt werden. Auch hier

TeSTSIeger: SophoS Von den Produkten im Vergleich bietet Sophos Endpoint Security and Data Protection insgesamt den grössten Funktionsumfang – von den AntiVirus-Funktionen bis hin zur Network Access Control. Das ist letztlich ausschlaggebend dafür, dass dieses Produkt im Vergleich Vorteile hat. Die Konsole und das Deployment sind gut nutzbar, die Integration mit dem Active Directory ist sinnvoll. Die anderen Anbieter, die näher betrachtet wurden, bieten aber auch leistungsfähige Lösungen – und haben zum überwiegenden Teil den Funktionsumfang in letzter Zeit deutlich ausgebaut. Bei Auswahlentscheidungen macht es durchaus Sinn, sich alle vier Anbieter näher anzuschauen, da der Markt von schneller Innovation geprägt ist.

der lokalen Firewall sehen. Funktionen für die Kontrolle von Anwendungen, also beispielsKonzept, das zunächst definiert werden sollte, weise der Zugriff auf spezielle DLLs und anbevor man mit dem Rollout beginnt. Die Verdere Module, werden aber von allen Herstelteilung der Agents auf die Clients muss ebenlern angeboten. falls geplant werden und kann beispielsweise Ein zweiter Funktionsblock von Endpoint-Sebei Symantec auch in enger Integration mit curity-Lösungen ist die W-Lan-Sicherheit. Nur den Client-Lifecycle-ManageNovell unterstützt bei ZESM exment-Lösungen von Altiris erplizit solche Richtlinien, wobei folgen. sich die Funktionen teilweise Die meisten Lösungen setzen auch über die Firewall-Konfiguauch einen installierten Microration und andere Bereiche soft SQL Server und die Microumsetzen lassen. soft IIS voraus – das gilt beiBei den Verschlüsselungs„Aspectra ist unsere Versicherung, was die spielsweise für Novell, McAfee funktionen bieten Sophos und und Symantec, wobei man bei Novell die umfassendste UnterSicherheit unserer IT-Systeme betrifft.“ Symantec auch mit einer «Emstützung für vollständige DatenPhilipp Meier, Director, Sales & Business Development bedded Database» arbeiten träger sowie einzelne Dateien BST Banking Software Training AG kann, die mit dem Produkt geund USB-Speichergeräte. SoHosting - Monitoring - Business Continuity www.aspectra.ch liefert wird und die für mittlere wohl bei Symantec als auch bei Netzwerke ausreichend ist. McAfee müssen für die VerBedauerlicherweise gab es schlüsselung zusätzliche Proauch bei fast allen Produkten dukte lizenziert werden. Weitergehende Funktionen für die Data Lea- gibt es aber doch erhebliche Einschränkungen einige kleinere Nickligkeiten bei der Konfigukage Prevention (DLP) wie die Kontrolle von sowohl bezüglich der unterstützten Geräte als ration. Bei Sophos liess sich die Konsole zuUSB-Speichergeräten und das Kopieren von auch der Funktionalität, so dass man in den nächst nicht starten und bei McAfee gab es Dateien werden ebenfalls von allen Herstellern meisten Fällen derzeit mit spezialisierten Lö- Schwierigkeiten in der Anbindung der Microin allerdings unterschiedlichem Umfang unter- sungen für das Management von mobilen soft-SQL-Server-Datenbank. Gut gefiel bei der Installation vor allem Symantec mit einer Reihe stützt. Auch hier sind bei McAfee und Symantec Endgeräten noch besser bedient ist. von Assistenten, die den Installations- und Konteilweise Zusatzprodukte erforderlich. figurationsprozess unterstützen. Am interessantesten ist aber der Bereich der Installation und Management Die zentralen Konsolen sind dagegen alle Network Access Control (NAC), also der Überprü- Alle betrachteten Lösungen arbeiten im Client/ fung von Systemen vor dem Zugang zum Netz- Server-Konzept, also mit einem zentralisierten ausgereift, wenn auch konzeptuell recht unterwerk. Dabei wird kontrolliert, ob die aktuellen Management und dezentralen Agents. Und schiedlich. Alle Hersteller setzen auf die DefiniUpdates für das Betriebssystem und den Viren- alle sind auf mittlere und grössere Unterneh- tion von Richtlinien und bieten leistungsfähige scanner installiert sind und andere Anforde- men ausgelegt, wie oft schon bei der Anforde- Reporting-Funktionen an. Hier bleiben wenige rungen an den Systemstatus erfüllt sind. NAC ist rung von Evaluationsversionen deutlich ge- Wünsche offen. Bis auf Novell gibt es bei allen eine Kernfunktion der Endpoint Security. Sophos macht wird, wo mehrere Hersteller für Klein- Herstellern auch zusätzliche Online-Dienste und McAfee unterstützen diese Funktion stan- unternehmen auf ihre Standardlösungen für oder Managed Services im Angebot. Leider bietet keiner der Anbieter eine volle dardmässig. Bei Symantec ist eine zusätzliche Virenschutz und lokale Firewall verweisen. Entsprechend setzen alle Produkte auch Integration mit den Windows-GruppenrichtliLizenz erforderlich, bei Novell gibt es das Zusatzeine genaue Planung voraus. So gibt es bei- nien, die ja wichtige Funktionen für die Endgeprodukt Zenworks Network Access Control. Einige Anbieter offerieren in ihren Endpoint- spielsweise bei Symantec ein spezielles Site- rätesicherheit unterstützen. Immerhin finden

44

Nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


Test Center

Vergleichstest Endpoint Security

sich bei einigen Anbietern wie Novell und Sophos Schnittstellen zum Active Directory. Die bessere Integration mit Windows-Standardfunktionen – auch die Network Access Control wäre hier zu nennen – ist aber sicherlich ein Bereich, in dem es für alle Anbieter noch einiges an Verbesserungspotenzial gibt.

Endpoint Security – ein Muss

Lösungen für Endpoint Security oder Endpoint Protection sind aufgrund der wachsenden Sicherheitsbedrohungen ein Muss. Zentrales Management ist zwingend – und genau das bieten die im Vergleich betrachteten Lösungen.

Allerdings kann man gerade im WindowsUmfeld einiges auch über die Standardlösungen von Microsoft erreichen – die Gruppenrichtlinien bieten hier schon einiges an Funktionalität und NAC-Funktionen werden auch standardmässig unterstützt. Der Funktionsumfang der betrachteten Lösungen ist allerdings einiges breiter. Das gilt noch mehr mit Blick auf die Angebote für die Data Leakage Prevention, die sich heute im Markt finden. Im Vergleich mit diesen meist isolierten Lösungsansätzen bieten die integrierten Konzepte für die Endpoint Security deutlich mehr. Man sollte auf jeden Fall zuerst

vollständige Endpoint-Security-Lösungen betrachten und diese punktuell um spezielle DLP-Funktionen ergänzen, statt viel Geld in unvollständige DLP-Einzellösungen zu stecken. Deutlich wird beim Vergleich aber auch, dass noch kein Hersteller eine vollständige Abdeckung bietet. Gerade bei der Integration mit Windows-Standardfunktionen und der Unterstützung heterogener Infrastrukturen gibt es doch noch erhebliche Schwächen. Dennoch bieten alle Lösungen das Potential, die Sicherheit in Netzwerken bei überschaubarem administrativem Aufwand signifikant zu erhöhen.

ENDpoINT-SEcuRITy-LöSuNgEN ANbIETER produkt uRL Features Lösungstyp basis-betriebssystem personal Firewall/Anti-Virus Wireless Security Intrusion Detection/prevention File/Folder/Disk Encryption

McAFEE McAfee Total Protection for Endpoint www.mcafee.com/de/

SophoS Sophos Endpoint Security and Data Protection 8.0 www.sophos.de

SyMANTEc Symantec Endpoint Protection 11.0.4 www.symantec.com

NoVELL ZENworks Endpoint Security Management www.novell.com

Client/Server 1, 2, 3, 4

Client/Server, Standalone 1, 2, 3, 4, 10, 11, 12

Client/Server 2, 3, 4

Client/Server 2, 3, 4 3rd Party

optional via Total Protection for Data

1, 2, 3

optional via Symantec Endpoint Encryption, 3 optional via Vontu Data Loss Prevention

1, 2, 3

optional

optional via ZENworks Network Access Control

Data Leakage prevention Application control/Whitelisting Device control/uSb-Security

optional via Total Protection for Data

TESTSIEgER

Network Access control Server betriebssystem/Datenbank clustering/Failover Management Authentifizierung Nutzt Win-gruppenrichtlinien Logging/Alarming Logging Alarming Preis/Lizenzierung preis pro user/computer, Maintenance p.a. Lizenzierung Wertung Funktionalität: bedienung:

5, 6, 7, 8, 9/– OS-Cluster

6, 7, 8/1 DBMS-Cluster

7, 8/1, 3

6, 7/1 OS-Cluster

lokal

Win/AD, LDAP

LDAP, RSA SecurID, lokal

LDAP, AD, eDirectory

zentral 1, 2

dezentral, zentral 1, 2, 6

zentral, dezentral, Syslog 2, 7

zentral 1, 2, 8

116 €, 1 Jahr Gold Support inklusive pro Benutzer, ab 11 Benutzern

auf Anfrage

Ca. 44 €/Gerät bei 100 Lizenzen, ca. 31,50 € bei 1000 Lizenzen pro Gerät, Staffelpreise

80 € pro Benutzer, einschliesslich 1 Jahr Maintenance pro Benutzer, Staffelpreise

★ ★ ★ ★

★★★★★★

★★★★★★ ★★★★★★

preis/Leistung: gesamt

pro Gerät, ab 5 Geräten

★★★★★★

★ ★ ★ ★

★ ★ ★ ★

★ ★ ★ ★

★ ★ ★ ★

★ ★ ★ ★

= ja, = nein; k.A. = keine Angaben; Unterstützte Betriebssysteme: 1) Windows NT Workstation, 2) Windows 2000, 3) Windows XP, 4) Windows Vista, 5) Windows NT Server 6) Windows 2000 Server, 7) Windows Server 2003, 8) Windows Server 2007, 9) Netware, 10) Mac OS X, 11) Linux, 12) Windows 98, 13) eigenes OS; Unterstützte Datenbanken: 1) Microsoft SQL Server, 2) MySQL, 3) embedded; Alarming: 1) SNMP, 2) E-Mail, 3) Workflow, 4) API, 5) Ticketing, 6) Windows Eventlog, 7) ausführbare Datei/Scripts, 8) SMS; File/Folder/Disk Encryption: 1) File, 2) Folder, 3) Disk, 4) nur USB Quelle: Swiss IT Magazine

Swiss IT Magazine

Nr. 07 | Juli 2009

45


Test Center

TEST DIgEST Network computing vergleicht Systeme für die Datenbank-Extrusion-prevention: Der Test untersucht die Produkte von Crossroad Systems, Guardium, Imperva und Rippletech (Appliances) sowie Pyn Logic (Software) auf ihre Tauglichkeit, den Datenklau durch unberechtigte SQL-Queries zu unterbinden. Die Schutzschemata solcher Systeme, meint der Tester zu Beginn, seien «manchmal eher Pudel als Rottweiler» – und der Test zeigt, dass die Produkte tatsächlich unterschiedlich gut arbeiten. Am besten schneidet der 45'000 Dollar teure Securesphere Database Security Gateway von Imperva ab. Er überzeugt durch Funktionalität, dynamisches User-Profiling und gute Blocking-Fähigkeiten. Das günstigste Produkt, Informant von Rippletech, ist ab 2995 Dollar zu haben, erlaubt aber kein Abblocken des Datenbankverkehrs. Das Guardium-Produkt SQL Guard glänzt bei Reporting und Automatisierung, Negativpunkt ist der hohe Preis von 50'000 Dollar. Enzo 2006 von Pyn Logic ist mit 9999 Dollar deutlich billiger, der Tester kritisiert aber mangelnde Flexibilität und fehlende Features. Dies ist beim Strongbox DB Protector nicht der Fall – als Plus werden zudem die «extrem einfache Installation und Konfiguration» sowie das Dashboard mit attraktiven Grafiken erwähnt. Die Juni-Ausgabe von iX widmet sich den cpulosen ultrathin-clients von Sun (Sun Ray) und Pano Logic (Zero Client): Ein ausführlicher Text zeigt Funktionsprinzipien und Architektur der völlig unterschiedlichen Lösungen. Sun unterstützt heterogene Szenarien und erlaubt den Zugriff auf virtuelle Windows-Sessions sowie Unix- und Windows-Terminaldienste und bietet auch die benötigte Serverhardware und -software an. Ein Solaris-Server ist zwingend: Selbst virtuelle Windows-Sessions werden aus Sicherheitsgründen durch Solaris geschleust, der Client kommuniziert direkt ausschliesslich mit dem Solaris-Server. Pano Logic dagegen setzt im Hintergrund auf die Desktop-Virtualisierungsplattform von VMware. Hardwareseitig bietet der Sun-Ray- Client mit obligater Smartcard-Authentifizierung, DVI-Port und Glasfaseranschluss mehr als der nur mit einem VGA-Port ausgestattete Zero Client von Pano Logic. In der Juni-Nummer von Windowsitpro geht es dem Internet Explorer 8 (nicht) an den Kragen: Mit 4,5 von 5 möglichen Punkten wird der neuste MicrosoftBrowser für gut befunden. Gefallen haben die verbesserten Sicherheitsfeatures, zum Beispiel der Cross-Site-Scripting-Filter, und die gegenüber IE7 gesteigerte Usability. Als Mangel wird angemerkt, auch die achte ITVersion erfülle Web-Standards nicht vollständig.

46

Suchen mit Bing

Besser suchen, Sim Sala Bing Microsoft hat Live Search sterben lassen. Seit Anfang Juni soll man jetzt mit Bing suchen und finden. Was kann der Google-Konkurrent und wie schneidet er im Vergleich ab? Vo n M i c h e l Vo g e l

A

ller guten Dinge sind drei» lautet ein geläufiges Sprichwort. Ob das auch auf Microsofts dritten grossen InternetSuchmaschinen-Versuch zutrifft? Als erstes fällt einem bei der Eingabe der URL www.bing.ch sofort auf, dass viele Funktionen fehlen, von denen man gelesen oder gehört hat. Tatsächlich verfügt die Schweizer Version von Bing noch nicht über den vollen Funktionsumfang. Also sucht man vorläufig am besten mit der amerikanischen Ausgabe, die alle Features bietet. Dazu gehören wie bei Google die Text- sowie die Bilder-, Video-, News- oder Maps-Suche. Hinzu kommen eine Shopping-Suche und die Travel-Suche für Flüge, Hotels etc. Bing beeindruckt auf den allerersten Blick durch seinen visuellen Auftritt. Zur Begrüssung gibt es eine schöne, farbige Startseite. Nüchterner wird es dann auf der Resultateseite, die fast identisch ist zum Google-Pendant. Interessant ist, dass man sich mit Bing eine Kurzvorschau des Texts anzeigen lassen kann, der rund um den Suchbegriff steht. Aus-

bing präsentiert die Suchergebnisse auf den ersten blick fast wie google.

serdem findet man links in einer Seitenspalte hilfreiche Buttons. Einerseits die History mit den letzten gesuchten Begriffen, andererseits Optionen, um die Suche einzuengen. Bei einem Begriff wie Zürich sind das beispielsweise Tourismus, Wetter oder Karten. Interessant ist zudem die Rubrik «Related Searches», die auf verwandte Suchanfragen hinweist, in diesem Fall auf die Zürich Versicherung oder eine Webcam von Zürich. Bleiben wir beim Beispiel Zürich. Bing zeigt 3’970’000 Suchergebnisse an. Im Vergleich dazu liefert Google mit 45’700’000 mehr als zehnmal so viele Resultate. Das ist bei den meisten Begriffen so und zeigt, dass die Datenbank von Bing noch klein ist. Und wie die Suche nach einem ganz neuen Begriff veranschaulicht, wird sie auch weniger schnell und umfangreich erweitert: Suchte man am Tag nach der Vorstellung des neuen iPhone 3G S danach, so fand man bei Bing 265’000 Ergebnisse, bei Google waren es bereits gegen zwei Millionen. Bei Microsoft wird man das damit erklären, dass man mehr Relevanz als Quantität anbiete. Übrigens: Bei der Suche nach dem iPhone 3G S erscheint die offizielle AppleWebsite bei Google gleich als erste unter den News, bei Bing erst an sechster Stelle. Auch die Bildersuche zum selben Begriff liefert bei Google deutlich relevantere Ergebnisse auf der ersten Seite. Auf der Suche nach Aktualität hat Google also weiterhin die Nase vorn. Die Bildersuche von Bing ist ansonsten um Längen besser als die von Google und empfehlenswert. Einerseits muss man sich nicht durch unzählige Seiten klicken, die Ergebnisse werden nämlich beim Scrollen automatisch nachgeladen. Andererseits bietet Bing unzählige Möglichkeiten zur Verfeinerung der Suche. Fazit des Kurztests: Bing ist gut, aber nicht gut genug. Google wird man trotz einigen, interessanten neuen Features nicht vom Thron stossen können. Auch schlicht deshalb, weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist.

nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


CIO-Interview: Rudolf Schwarz, Migros-Genossenschafts-Bund

Praxis & Wissen

«IT-Probleme gibt es in der Migros aktuell keine.» Rudolf Schwarz ist seit genau 10 Jahren CIO des Migros-Genossenschafts-Bunds und hat in dieser Zeit die IT des Schweizer Detailhändlers nachhaltig verändert. Das IntervIew

führte

M I c h e l vo g e l

S

wiss IT Magazine: Herr Schwarz, seit nunmehr 10 Jahren sind Sie als CIO beim Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) bzw. Migros IT-Services tätig. Wie hat sich in dieser Zeit die IT Ihres Unternehmens verändert? Rudolf Schwarz: Sehr stark. Gerade in den ers­ ten sieben Jahren hat sich enorm viel verän­ dert. 1999 entstanden aus der «Koordination Informatik der M­Gemeinschaft» die heutigen «Migros IT­Services». Gleichzeitig wurde eine IT­Vereinheitlichungsstrategie gestartet, ge­ treu dem Motto «Eine Systembetreuung für alle». Bestehende Eigenentwicklungen wur­ den konsequent durch SAP­, Oracle­ und Microsoft­Systeme abgelöst. Diese Applikati­ onen wurden sowohl für die Migros­Industrie wie auch für den Detailhandel neu aufgebaut und in verschiedenen IT­Competence­Centers an jeweils einem Standort konsolidiert. Dabei wurden zum Teil über 30­jährige Applikati­ onen, welche in 10 Migros­Genossenschaften und 13 Migros­Industrieunternehmen betrie­ ben wurden, abgelöst. Die IT­Systeme wurden

In KürZe · Nach 10 Jahren als CIO beim Migros­Genossenschafts­Bund geht Rudolf Schwarz Ende Sep­ tember in Pension. · In seiner Zeit als CIO hat er die IT der Migros konsequent verein­ heitlicht, konsolidiert, erneuert und damit einiges bewirkt. · Aktuell beschäftigt ihn die Ein­ gliederung der Migros­Töchter Globus, Officeworld und Interio.

Swiss IT Magazine

Nr. 07 | Juli 2009

also konsequent erneuert. Die eingesetzten Systeme drehen aktuell mit einem Durch­ schnittsalter von vier Jahren. Was hat diese Konsolidierung in finanzieller Hinsicht gebracht? Wir konnten sehr viel einsparen. Heute betra­ gen die IT­Kosten noch 1,15 Umsatzprozente im Migros­Format, während es 2003 noch 1,74 Prozent waren. Das sind fast 30 Prozent tiefere IT­Kosten. Und das alles haben wir trotz einem massiv gesteigerten Funktionsumfang und einer ebenso massiv gesteigerten Systemver­ fügbarkeit erreicht. In den letzten zehn Jahren hat sich also einiges verändert. Wie sieht die IT der Migros heute denn genau aus? Die Migros IT­Services beschäftigen aktuell 260 Mitarbeitende in den organisatorischen Be­ reichen IT Retail, IT Konzern und Industrie, In­ frastrukturdienste sowie administrative Dienste. Wie man sieht, haben wir unsere Organisation klar nach Auftraggeber/­nehmer ausgerichtet. Wir betreuen heute rund 13’000 SAP­Anwen­ der in der Migros­Gruppe und unterhalten im Migros­Genossenschafts­Bund rund 2200 IT­ Arbeitsplätze, auf denen alles in allem bis zu 500 Applikationen eingesetzt werden. Ausser­ dem betreiben wir zwei redundante Rechen­ zentren, wovon eines im Drei­Schicht­Betrieb 24 Stunden, also jederzeit, bemannt ist und das andere per Remote überwacht wird. All das vollziehen wir ohne Partner. Auf diese zählen wir vor allem bei Projekten, wobei wir dort eine Dual­Vendor­Strategie fahren. Das heisst, wir arbeiten im Bereich Retail und im Bereich Konzern/Industrie ganz konsequent mit jeweils zwei unterschiedlichen Implementierungspart­ nern zusammen.

ruDolf schwarz (61) Ist seIt 1999 cIo Des MIgrosgenossenschafts-BunD unD leIter M I g r o s I t- s e r v I c e s . B e I D e r M I g r o s Ist Der eIDg. DIpl. experte In rechnungslegung unD controllIng B e r e I t s s e I t ü B e r 3 0 J a h r e n . 1978 unD DaMIt MItten In DIe turBulenten zeIten uM DIe DaMalIge MIgrosz e I t s c h r I f t «ta t », M I t c h e f reDaktor roger schawInskI, stIess er als leIter fInanzen unD I n f o r M a t I k z u r l I M M a t D r u c k ag. BeruflIch zog es schwarz In Der M I g r o s -g r u p p e D a n n I n D e r s e l B e n funktIon weIter zu Jowa, zur M I g r o s w I n t e r t h u r /s c h a f f h a u s e n u n D s c h l I e s s l I c h a l s cIo z u M M I g r o s -g e n o s s e n s c h a f t s -B u n D .

Neben uns, also den Migros IT­Services, gibt es in der Migros­Gruppe noch vier weitere, über die ganze Schweiz verteilte, unabhängige IT­Competence­Center, die ich bereits erwähnt habe. Sie kümmern sich um weitere Teile der Migros­IT. Dazu gehören die Center «SAP­ Frischesysteme», «POS­Systeme», «SAPficohr» oder «SAP­Campus». Die Koordination dieser Center erfolgt im sogenannten «IT­Office», wo ich den Vorsitz habe. Welches Budget steht Ihnen bzw. Migros ITServices jährlich zur Verfügung? Für Betrieb, Weiterentwicklungen und Projekte können wir bei den Migros IT­Services auf ein stabiles Budget von rund 100 Millionen Fran­ ken zurückgreifen.

47


Praxis & Wissen Sie sind CIO und Leiter einer 260-köpfigen ITTruppe, haben selber aber keine eigentliche IT-Ausbildung absolviert. Vermissen Sie das manchmal? Nein, eigentlich nicht. Dafür habe ich ja meine Spezialisten. Ich sehe mich eher im modernen Bild des CIO, der zukunftsorientiert führt sowie Projekte initiiert und steuert. Das sind meine Aufgaben. Mein betriebswirtschaftlicher Hin­ tergrund hat mir dabei sehr viel geholfen. Vielleicht ist es auch gar nicht so schlecht, wenn man in meiner Funktion nicht zu nah an der Technik ist. So behält man den Fokus auf Strategien und für die Bedürfnisse des Kunden und legt ihn nicht einseitig auf die Seite der Technologie. Was wäre die Migros ohne IT? Könnte man bei einem Systemausfall noch wie gewohnt seine täglichen Einkäufe machen? Auch im Handel ist die IT heute, wie in Ban­ ken, zu einer unabdingbaren Infrastruktur für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit geworden. Als Beispiel kann ich die Warennachliefe­ rungen nennen, die heute vollautomatisch geschehen und durch doppelt ausgelegte Sys­ teme und Prognoselösungen sichergestellt werden. Die Verfügbarkeit Ihrer Systeme muss also sehr hoch sein? Ja, das ist so, und ich kann mit Stolz sagen, dass die bei uns auch sehr hoch ist. Wir kön­ nen auf 99,95 Prozent Systemverfügbarkeit für nachschubrelevante Systeme verweisen. Davon haben wir 17 an der Zahl. Dazu gehört bei­ spielsweise die ganze Warenbewirtschaftung oder das System für die Transportdisposition. In den letzten vier Jahren haben wir diese Verfügbarkeit nie unterschritten. Wenn man bedenkt, dass diese für einen 24­Stunden­Be­ trieb an 365 Tagen im Jahr gilt, denn Tankstel­ lenshops oder Milchproduzenten kennen keine Feiertage, ist das eine beachtliche Leistung. Das entspricht hochgerechnet in einem ganzen Jahr einer Ausfallzeit von 4,4 Stunden. Es kommt also auch bei der Migros ab und an zu Ausfällen, denn die 100-prozentige Sicherheit ist ja leider eine Illusion. Was für Gründe führten denn in den letzten Monaten bei Ihnen zu Systemausfällen? Gründe für solche kurzen Ausfälle können Brandfälle sein, wie wir es gerade im Januar dieses Jahres erlebt haben, aber auch Strom­ ausfälle, defekte Rechner oder Applikations­ probleme. Wie gesagt, um auch diese Fälle abzusichern, sind die «nachschubrelevanten Systeme» doppelt ausgelegt und auf zwei Re­ chenzentren verteilt.

48

CIO-Interview: Rudolf Schwarz, Migros-Genossenschafts-Bund

Kommen wir von den ungeplanten zu den Problemen, die man kennt und aktuell lösen muss. Gibt es da welche? Im Tagesbetrieb bei der Migros sind IT­Pro­ bleme derzeit kein Thema, das heisst, die Sys­ teme laufen stabil. Man spricht nicht von uns, also ist alles tipptopp. Alles läuft, dafür haben wir aber in den letzten Monaten und Jahren auch einiges investiert. Diese Topausgangslage gilt es nun zu halten. Ausserdem beschäftigen wir uns aktuell bereits stark mit der Zukunft und ihren Problemen, oder viel mehr Heraus­ forderungen, die auf uns zukommen. Diese stellen sich vor allem im Rahmen der «IT­Stra­ tegie 2011ff». Damit verfolgen wir aktuell die Vision, von der prozessorientierten zur konsu­ mentenorientierten IT zu kommen. Dort arbei­ ten wir gegenwärtig zusammen mit der ETH, SAP und Siemens und vielen weiteren Part­ nern an spannenden Projekten wie beispiels­ weise dem «Future Retail Center», also quasi dem Migros­Einkaufsladen der Zukunft. Dort werden Technologien für die «übernächste» Zukunft, die vielleicht ab 2015 kommen wer­ den, ausgetestet.

Bereich «Services and Educations» geschult. Bei allem, was Microsoft (Windows, Office) oder andere Standard­Software betrifft, nut­ zen wir zur internen Schulung die Möglich­ keiten der Migros­Klubschulen. Ein Beispiel: Bei der Umstellung auf Office 2007, die wir vor kurzem erfolgreich abgeschlossen haben, haben wir im Rahmen des dreimonatigen Pro­ jekts zusammen mit der Klubschule 2000 Mit­ arbeitende in einem halbtägigen Grundkurs mit der neuen Software und den wichtigsten Neuerungen vertraut gemacht.

Gibt es neben dem «Future Retail Center» bei Migros aktuell auch IT-Projekte, die etwas näher an der Gegenwart sind? Wir haben ein ständiges Portfolio von etwa 30 Projekten, grössere und kleinere. Unsere aktu­ ellen Projektschwerpunkte liegen in der Inte­ gration der Unternehmen im Departement Handel. Migros­Töchter wie Globus, Interio, Officeworld oder Denner verfügen heute alle über eine eigene IT. Diese will man nun kon­ solidieren oder besser gesagt, diese Unterneh­ men werden ihre IT und dessen Betrieb an die Migros­Competence­Center outsourcen. Diese tragen dann Sorge für die SAP­ und andere Systeme, Server und den Support, während arbeitsplatznahe IT­Aspekte weiter vor Ort ge­ löst werden. Bei Denner stehen wir kurz vor dem Ab­ schluss des Projekts. Dort war die Herausfor­ derung, die bestehenden SAP­Windows­Ser­ ver auf die von uns eingesetzten Unix­Server zu migrieren. Aktuell beschäftigt uns die Inte­ gration von Globus, Interio und Officeworld sehr stark. Das Projekt läuft seit April und trägt den Titel «COB­Realisierung», wobei COB für «Continuity of Business» steht.

Ein anderes, aktuell ganz heiss gehandeltes Thema ist Software as a Service (Saas). Bei Ihnen auch? Nein, Saas ist für uns zurzeit überhaupt kein Thema. Wahrscheinlich auch dank den guten und abgesicherten Enterprise­Agreements, die wir mit allen grösseren Software­Lizenzgebern ausgehandelt haben. Für kleinere Unterneh­ men, die nicht über solch gute Lizenzmodelle für ihre Software verfügen wie wir, ist das SaaS­Modell heute aber bestimmt eine inte­ ressante Option.

Welche Rolle spielt bei Ihnen, insbesondere wenn man solche Grossprojekte umsetzt, die Mitarbeiterschulung? Wir legen in den Projekten sehr viel Wert auf eine gute Schulung. Die Mitarbeitenden wer­ den bei SAP­nahen oder anderen speziellen Programmen durch unseren dreisprachigen

Was denken Sie, wenn Sie das Schlagwort «Green IT» hören? Green IT ist für die Migros kein spezielles Thema, da für uns die Ökologie seit eh und je sehr wichtig ist und wir damit einhergehend einen umsichtigen Umgang mit Energie pfle­ gen. Der grüne Aspekt ist bei der Migros also bereits verinnerlicht und nicht neu. Wir nutzen auch in der IT Wärmerückgewinnungsmög­ lichkeiten, kaufen nur Hardware, die unseren Normen entspricht, und steuern den Betrieb mit ausgeklügelten Tools.

Zum Schluss sei noch eine Frage zu Ihnen und nicht zur Migros-IT erlaubt: Ende September räumen Sie den Posten als CIO und gehen in Pension. Weshalb? Bei der Migros wird man mit 63 pensioniert. Dieses Alter erreiche ich bald. Der Gedanke in der heutigen Zeit, den Zeitpunkt selber zu wählen, hat mich schliesslich bewogen, dafür den 30. September 2009 festzulegen. Natürlich wären noch viele Ideen da. Ich habe mich nun aber entschlossen nach zehn überaus span­ nenden «CIO­Jahren» in einen neuen Lebens­ abschnitt zu starten. An dieser Stelle danke ich meinen kompetenten und engagierten Mitar­ beitenden für die tolle Unterstützung!

Nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


Praxis & Wissen

SQL-Überwachung bei der Mobiliar

Query-Optimierung via DB2-Monitoring

In KürZe

Die Schweizerische Mobiliar legt Wert auf die Performance ihrer Mainframe-Anwendungen. Für den Tuning-Prozess setzt man auf das Monitoring-Tool Apptune for DB2. vo n u r s B I n D e r

D

ie genossenschaftlich verankerte Mo­ biliar betreut rund 1,3 Millionen Versi­ cherte mit einem Prämienvolumen von 2,7 Milliarden Franken. Mit ihrem Gründungsjahr 1826 ist die Mobiliar nicht nur eine der grössten, sondern auch die älteste private Versicherungsgesellschaft der Schweiz. «An einem durchschnittlichen Tag haben wir 500 bis 600 Millionen Zugriffe auf die zentrale DB2­Datenbank», hält Thomas Baumann fest, der bei der Schweizerischen Mobiliar für das Datenmanagement zuständig ist.

Performanceprobleme bei neuer Online-Anwendung

Vor einiger Zeit löste die Mobiliar bestehende Batch­Systeme durch eine neue Online­An­ wendung ab, die den Mitarbeitern im Innen­ und Aussendienst direkten Zugriff auf die

Kundendossiers ermöglicht. Bei der Pro­ duktionsaufnahme kam es zu spürbaren Locking­ und Performanceproblemen, die innert einiger Tage mit Notfallmassnahmen behoben werden konnten. «Auch danach hatten die Benutzer aber noch mit teils sehr langen Antwortzeiten zu kämpfen», berich­ tet Baumann. «Als Hauptgrund konnten wir nicht optimal gelöste Datenbankzugriffe iden­ tifi zieren.» Für die Überwachung und Analyse der Da­ tenbankleistung – die Kernanwendungen der Mobiliar laufen auf Sytem/Z­Mainframes und basieren auf einer DB2­Datenbank – setzt die Mobiliar auf das Monitoring­Tool Apptune for DB2 von BMC Software. Apptune ist bei der Mobiliar zwar schon seit zehn Jahren im Ein­ satz, spielte jedoch für den Performance­Tu­ ning­Prozess, den das Team von Thomas Bau­

various Metrics, i.e.: Run Query

CPU Query Exec.

Query Optimizer

SQL­Query

E­Mail to DBA («real time alert» (RTA))

Query Access Path

>60 sec / Tag / Query?

>80 msec?

Apptune Workload Analysis

üblicherweise läuft Apptune bei der Mobiliar im «exception-Hunting»-Modus: nur Queries, die mehr CPU-Zeit beanspruchen als im Grenzwert festgelegt, werden für die spätere Analyse aufgezeichnet. Zusätzlich wird ein Alarm ausgegeben, wenn eine Abfrage innerhalb eines Tages insgesamt über 60 Sekunden Verarbeitungszeit benötigt.

Swiss IT Magazine

nr. 07 | Juli 2009

Quelle: Mobiliar

DB2-MOnITOrInG BeI Der MOBILIAr

· Bei der Einführung neuer Anwendungen kam es bei der Schweizerischen Mobiliar zu Perfor­ manceproblemen und langen Antwortzeiten. · Als Hauptgrund wurden nicht optimal gelöste DB2­Zugriffe identifiziert. · Die Mobiliar überwacht den DB2­Verkehr permanent auf Queries, die mehr CPU­Zeit benötigen als in einem empirisch ermittelten Grenzwert festgelegt wurde, und hält diese in einem Bericht fest. · Die Analyse der so ermittelten «Ausreisser» hilft den Entwicklern, ihre Querys zu opti­ mieren. · Permanentes Monitoring ermöglicht es auch, Probleme bereits zu erkennen, bevor sie sich negativ auswirken. · Zu statistischen Zwecken werden einmal mo­ natlich während eines ganzen Tages sämtliche 500 bis 600 Millionen Zugriffe aufgezeichnet.

mann nach den Erfahrungen mit der neuen Online­Anwendung aufbaute, eine essentielle Rolle. Apptune kommt in drei verschiedenen Modi zum Einsatz:

Laufende überwachung mit Ausnahmealarm

«Performance­Management beruht auf ver­ schiedenen Pfeilern», hält Baumann fest. «Die Analyse der Datenbankzugriffe ist eine wich­ tige Grundlage, es kommt in der Folge aber auch auf die Ausbildung der Entwickler an. Apptune hat sich bei beiden Aspekten als nützlich erwiesen.» Die hauptsächliche Kenngrösse beim DB2­ Monitoring ist die CPU­Leistung, die pro Query benötigt wird. Bei der Mobiliar läuft die Moni­ toring­Software im Dauerbetrieb, rapportiert aber jeweils nur diejenigen Zugriffe, die ein bestimmtes Limit überschreiten. «So reduziert sich die Anzahl der Zugriffe, die im Detail er­ fasst werden, auf einige Tausend pro Tag.» Die so ermittelten zeitintensiven SQL­State­ ments werden markiert und lassen sich im interaktiven Analysewerkzeug von Apptune näher unter die Lupe nehmen und im Bedarfs­ fall optimieren. Im Lauf der Zeit liessen sich die Anwendungen auf dieser Grundlage immer weiter optimieren, und die Mobiliar konnte die Obergrenze von anfangs 100 auf heute 80 Mil­ lisekunden pro Anfrage senken. Auch Queries, die einzeln zwar weniger Zeit benötigten als im Grenzwert festgelegt, dafür aber sehr oft durchgeführt werden, können den Anwendungsbetrieb negativ beeinflussen. Die Mobiliar hat deshalb als Ergänzung zum laufenden Monitoring ein Alarmsystem entwi­

49


Praxis & Wissen

SQL-Überwachung bei der Mobiliar

fest und betont, bei der Mobiliar sei Apptune die einzige Software für die Überwachung der Datenbankzugriffe: «Wir betreiben daneben keinen reinen Performance­Monitor.»

Kosten und nutzen

Mit dem interaktiven Analysetool von Apptune lassen sich die DB2-Queries bis aufs einzelne SQL-Statement auf ihren ressourcenverbrauch hin untersuchen.

ckelt, das den Datenbankadministrator be­ nachrichtigt, wenn eine Abfrage innerhalb eines Tages insgesamt mehr als 60 Sekunden CPU­Zeit in Anspruch nimmt.

Trends monatlich ermittelt

«Einmal pro Monat lassen wir Apptune einen ganzen Tag lang in einem anderen Modus laufen: Wir zeichnen alle Datenbankzugriffe auf, nicht nur die zeitintensiven Ausnahmen. Daraus erzeugen wir Statistiken, aus denen wir Trends ableiten können», beschreibt Bau­ mann das zweite Einsatzgebiet von Apptune: «Eine Zahl, die sich nur so ermitteln lässt, ist zum Beispiel die durchschnittliche Dauer einer Abfrage. Solche Daten fliessen dann in unsere Zielvereinbarungen ein.» Die Entwicklung zeigt, dass die Trendermittlung und die daraus folgende Optimierung der Datenbankzugriffe Früchte trägt. Von Anfang 2004 bis Anfang 2009 sank die pro Query benötigte Maschinen­ zeit um rund zwei Drittel. Die Erfassung aller Queries bringt natürlich bedeutend mehr Aufwand mit sich, deshalb läuft Apptune nur einmal monatlich 24 Stun­ den lang in diesem Modus.

Wöchentlicher Vorhersagenvergleich

Für die dritte Aufgabe wird Apptune einmal pro Woche herangezogen: Die Mobiliar misst ana­ log zur monatlichen Trendermittlung auch im Wochenrhythmus während jeweils einer Stunde alle Zugriffe und generiert einen ausführlichen Bericht. Die statistischen Vorhersagen zum Zeitbedarf pro Query können so mit den effek­ tiven Werten verglichen werden. Falls sich eine zu hohe Differenz ergibt, müssen die Katalogstatistiken neu berechnet werden.

50

Laut Thomas Baumann verursacht Apptune nur eine geringe zusätzliche Systembelastung: «Der Ressourcenbedarf für das Monitoring hängt stark davon ab, wie viele Daten man er­ fasst. Die Grundlast liegt vielleicht bei 3 bis 4 Prozent. Wenn man bei jedem Zugriff alle De­ tails aufzeichnet und zum Beispiel bei einem komplizierten Join genau wissen will, wie viele Pages von welchen Tabellen geladen werden, steigt der Bedarf massiv. Solche vertieften Ana­ lysen nimmt man deshalb nur ganz gezielt im Fall eines konkreten Problems vor.»

In Franken lässt sich der Nutzen einer Monito­ ring­Lösung nur schwer beziffern, meint Tho­ mas Baumann. «Auf der Aufwandseite sind die Lizenzkosten und die benötigte Maschinen­ leistung zu berücksichtigen. Nur weil die Soft­ ware läuft, wird aber noch nichts automatisch besser: Die auf Basis der Query­Analyse mög­ lichen Optimierungen lassen sich ausserdem nicht ausschliesslich der Monitoring­Software zurechnen – sonst wäre sie schon mit der Lö­ sung eines einzigen schwierigen Problems in ein paar Stunden amortisiert.» Der Vorteil einer konsequenten Überwa­ chung der Datenbankzugriffe liegt für Thomas Baumann unter anderem darin, dass Pro­ bleme sehr früh erkannt werden: «Man ent­ deckt Kandidaten für die Optimierung viel schneller. Probleme mit neuen Anwendungen fallen schon vor der Aufnahme des produk­ tiven Betriebs auf, Störungen bei bestehenden Applikationen lassen sich ermitteln, bevor sich ein Nutzer beim Service Desk meldet. Die Inves­ tition in die Monitoring­Lösung lässt sich ge­ genüber der Geschäftsleitung durchaus gut begründen.»

Für den DBA und den entwickler

Vor Apptune setzte die Mobiliar für das DB2­ Monitoring ein anderes Produkt ein, das laut Baumann deutlich mehr Ressourcen bean­ spruchte und weniger detaillierte Analysen zuliess. «Apptune hat überdies eine Optik, die auch der Anwendungsentwickler versteht.» Dies ist für Baumann ein äusserst wichtiges Merkmal: Die Mobiliar nutzt Apptune nicht nur für statistische Auswertungen, sondern auch als Hilfsmittel für die Entwickler. «Systembetreuer und Entwicker können auf­ grund der Apptune­Analysen in Zusammenar­ beit auch Probleme ermitteln, die einer allein nicht erkennt – zum Beispiel ein SQL­Statement, das eigentlich korrekt aussieht, in einer be­ stimmten Anwendung aber unnötig oft aufge­ rufen wird. Dies ist nur mit einem Werkzeug möglich, das beide Seiten verstehen.» Insgesamt arbeiten bei der Mobiliar rund 100 Personen mit Apptune, die einen intensiv und praktisch täglich, die meisten eher gelegentlich. «Apptune ist eines der wenigen Monitoring­ Werkzeuge, die auch einem Gelegenheitsan­ wender rasch Nutzen bringen», stellt Baumann

nicht zuletzt dank konsequentem Datenbankmonitoring steht die Ampel bei der Mobiliar auf Grün.

Nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


Praxis & Wissen

Videoconferencing

Kosten sparen mit virtuellen Meetings Eftec verwendet neu die Videokonferenztechnologie von Polycom. So kann der Automobilzulieferer seine Reisekosten senken und den Informationsaustausch beschleunigen. vo n g e o r g e s l e u e n B e r g e r

D

en Kommunikations­ und Informati­ onsfluss effizient gestalten und opti­ mieren, unternehmensübergreifende Entscheidungen innert kürzester Frist fällen oder schnell auf Marktgegebenheiten reagieren: Für ein Unternehmen wie die zur EMS­Gruppe gehörende Eftec, die mit rund 750 Mitarbeitenden an 23 Standorten in 18 Ländern vertreten ist und zu den führenden Lieferanten von Prozessmaterialien und Appli­ kationsanlagen für die Automobilindustrie zählt, sind dies wichtige Aspekte. Eftec ist ein weltweit tätiger Automobilzulieferer für die Transportindustrie in den Bereichen Kleben, Schützen, Dichten und Dämpfen. Die Entwicklung, die Herstellung und der Vertrieb von Lösungen und Produkten für die verschiedenen Automobilhersteller erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen den in­ ternationalen Standorten und den Kunden. Regelmässige Meetings, an denen Entwick­ lungsergebnisse präsentiert, Projekte bespro­ chen, Neuentwicklungen und Konstruktions­ details abgenommen und der Wissensaus­ tausch intensiv gepflegt wurden, gehörten zum Alltag. Zudem verschlangen zeitintensive und kostspielige Geschäftsreisen wertvolle Mitarbeiterressourcen.

neuer Baustein für Kommunikation

Bereits vor fünf Jahren beschäftigte sich das Unternehmen mit dem Thema Videokonfe­ renzen. «Treibendes Motiv für den Einsatz eines Videokonferenzsystems war die Verein­ fachung des Kommunikations­ und des Infor­ mationsflusses vom Hauptsitz in Romanshorn zu den Standorten der Ems­Gruppe in Herrli­ berg und Domat/Ems sowie den Eftec­Stand­ orten in Nordamerika, Asien und Europa. Aufgrund hoher Anschaffungskosten von knapp einer halben Million Franken für die Ausrüs­ tung mehrerer Standorte wurde das Projekt jedoch schnell verworfen», erklärt Eftec­IT­ Leiter Urs Hüttenmoser. Anlässlich der Reali­

Swiss IT Magazine

nr. 07 | Juli 2009

sation eines Medienraumes für Präsentationen kam der Gedanke 2007 wieder auf. Technolo­ gische Weiterentwicklungen, grössere Band­ breiten, bessere Tonqualität und Bildübertra­ gungen in HD­Qualität sowie zwischenzeitlich erschwingliche Preise haben den Entscheid für ein Videokonferenzsystem begünstigt.

einfache Installation überzeugt

Bereits vor der Evaluationsphase war für Hüt­ tenmoser klar, dass ein Videokonferenzsystem den «ersten Augenblick» überstehen sowie unkompliziert und einfach in der Bedienung sein muss. «Sonst fällt die Anwendung bei den Mitarbeitenden durch», ergänzt er. Geprüft wurden Funktion und Leistung von Videokon­ ferenzsystemen von den Anbietern Sony, Tand­ berg und Polycom, von einfachen Plug­and­ Play­Systemen bis hin zu technisch komplexen Lösungen. Letztere haben sich als zu aufwen­ dig und kompliziert erwiesen, da bereits in der Testphase ein IT­Mitarbeiter während der ge­ samten Sitzung anwesend sein musste. Diesen

Ressourcenaufwand wollte und konnte sich Hüttenmoser, der zusammen mit zwei Mitar­ beitern weltweit die IT der Eftec betreut, nicht leisten. Am Ende des Evaluierungsverfahrens haben sich die Videokonferenzsysteme HDX7002 XL und HDX7002 XLP mit Multipointlizenz, SMS­ Rollständern und Plasma­Bildschirmen von Polycom durchgesetzt. Die einfache Installa­ tion, die flexible Nutzung und die intuitive Bedienung überzeugten. Das Videokonferenz­ system steht zudem auf einem Rollständer und kann dank dem bestehenden IP­System als Plug­and­Play­Lösung in verschiedenen Räu­ men genutzt werden. Ein weiteres Kriterium stellte der Notebook­ Client dar, der zum System angeboten wird. Eftec setzt zwei solche Clients ein und schliesst nicht aus, den Bestand weiter aufzustocken. «Der Notebook­Client bietet ein Höchstmass an Flexibilität und ermöglicht es Mitarbeitenden, die oft unterwegs sind, Videokonferenzen standortunabhängig durchzuführen bzw. an virtuellen Meetings teilzunehmen», freut sich Hüttenmoser. Im ganzen Entscheidungspro­ zess jedoch war die Zusammenarbeit mit der Symetria sehr wichtig, die als Integrationsun­ ternehmen von Polycom in der Schweiz fun­ giert und bei Eftec für die gesamte Planung, Umsetzung und Installation der Lösung ver­ antwortlich zeichnete. Hüttenmoser erklärt: «Die Aufrechterhaltung des gesamten Kom­ munikationsprozesses ist für uns ein geschäfts­ kritischer Faktor. Symetria hat uns von Anfang an das Gefühl gegeben, den richtigen Imple­ mentationspartner an unserer Seite zu haben, der die gleiche Sprache spricht und rund um die Uhr für uns da ist. Im Notfall auch 24 Stun­ den am Tag und 7 Tage die Woche.»

Hohe Mitarbeiterakzeptanz

DAS PrOJeKT In KürZe · Branche: Automobilzulieferer · Beteiligte Unternehmen: Eftec, Symetria und Polycom · Herausforderungen: Kommunikation innerhalb des Konzerns zu beschleunigen, knapp bemes­ sene Mitarbeiterressourcen entlasten, Kosten einsparen und einen Beitrag zum Umwelt­ schutz leisten. · Lösungen: Romanshorn (CH): Polycom HDX7002 XLP mit Multipointlizenz auf SMS­Rollständer mit zwei 50­Zoll­Plasma­Monitoren. Genk (B), Shanghai (CHN), Troy (USA): Je ein Polycom HDX7002 XL auf SMS­Rollständer mit einem 42­Zoll­Plasma­Monitor.

Neben dem Hauptsitz in Romanshorn wurden die Gesellschaften in Genk (Belgien), Shanghai (China) und Detroit (USA) mit einem Videokon­ ferenzsystem von Polycom ausgerüstet. Die Konfiguration der einzelnen Komponenten er­ folgte zentral durch Symetria in der Schweiz und wurde anschliessend an die Standorte verschickt. Vor Ort konnte das System selbster­ klärend aufgestellt, installiert und angeschlos­ sen werden. Die Netzwerkrechte wurden von Romanshorn aus erteilt, und das IT­Team kann sämtliche Einstellungen zentral kontrollieren und anpassen. Durch die intuitive Menüfüh­ rung war der Schulungsaufwand sehr gering. In einer internen Anleitung sind die Nutzungs­ regeln ergänzend dazu kurz zusammengefasst worden. «Die Mitarbeiterakzeptanz war von Beginn an sehr hoch», so Hüttenmoser. «Der Mehrwert hinsichtlich Zeit­ und Kostenerspar­

51


Praxis & Wissen nis sowie die einfache Bedienung der Lösung sprechen für sich: Die Kontaktliste aller mög­ lichen Gesellschaften und Kunden ist in einem Verzeichnis hinterlegt. Per Knopfdruck lässt sich der gewünschte Gesprächspartner an­ wählen und die Verbindung wird erstellt. Neben einer Bild­ und Tonübertragung in HD­ Qualität ist der Austausch von Multimedia in­ halten wie Präsentationen, Videos oder Bil­ dern möglich. Mit einer Dokukamera lassen sich zudem auch kleinste Produktdetails ver­ grössern. Ein Riesenvorteil für unsere Entwick­ lungsabteilung.»

Schneller entscheidungen treffen

Im Hinblick auf einen qualitativen und quanti­ tativen Know­how­Transfer kommt das Video­ konferenzsystem konzernübergreifend regel­

Videoconferencing

mässig zum Einsatz und wird auch für Schulungszwecke genutzt. Der Informations­ austausch mit verschiedenen Automobilher­ stellern zahlt sich ebenfalls aus und bringt entscheidende Vorteile: Besprechungen kön­ nen innert kürzester Zeit einberufen werden, Entscheidungen lassen sich schneller und effi­ zienter treffen. «Das Endresultat einer Be­ sprechung hat sich qualitativ merklich verbes­ sert», hält Hüttenmoser fest. Insbesondere im Bereich der Entwicklung und Technik, wo viele Fachausdrücke genutzt werden, erleichtert eine Videokonferenzlösung das Verständnis und hilft, Sprachbarrieren zu überbrücken. Mimik und Gestik des Gegenübers zeigen so­ fort, ob jemand etwas richtig verstanden hat oder nicht. Dies hilft, allfällige Unklarheiten aus der Welt zu schaffen.

Kürzere Time-to-Market

Das Ziel von Eftec für die Zukunft ist klar: Wei­ tere Gesellschaften sollen mit einer Videokon­ ferenzlösung von Polycom ausgerüstet und mit dem Hauptsitz in Romanshorn verbunden wer­ den. «Die Technologie», ergänzt Hüttenmoser, «kann Geschäftsreisen zwar nicht ganz erset­ zen, aber um ein Vielfaches verringern, da­ durch die CO₂­Bilanz verbessern und einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten. Polycoms Videokonferenzlösung hat sich als ausgereifte und praxisnahe Lösung präsen­ tiert, sich im Alltag bewährt und unsere Er­ wartungen vollständig erfüllt. Sie bildet heute einen integralen Bestandteil unserer Informa­ tionspolitik.» georges leuenBerger

Ist

ceo

Der

syMetrIa ag.

reISeKOSTen VerSUS VIDeOKOnFerenZ-KOSTen Geschäftsreise von 4 Personen

Kostenberechnung (in Franken)

Ausfallkosten Mitarbeiter während Reise

4 Personen à 4 Std. zum Stundensatz 100.–, davon 30% (weil während der Reise gearbeitet wird)

1120.–

Reisespesen

2x Flugzeug (1600.–) und 2x Zug (200.–)

1800.–

Reisekosten je Sitzung

Kosten (Fr.)

2920.–

Reisekosten pro Monat

3 Sitzungen

reisekosten jährlich

10 Monate gerechnet (Ausfall der Sitzung, Ferien etc.)

8760.– 87’600.–

Videokonferenz mit 3 Lokationen

Kostenberechnung (in Franken)

Kosten

Monatliche Kosten für das Videokonferenz­ und AV­Equipment für Abschreibung resp. Leasing und Betrieb

3 Lokationen zu 1200.–, Anteil Nutzung durch diese Sitzung ist 30%.

1080.–

Kosten für Verbindung

360.– pro Sitzung für alle Standorte, 3 Sitzungen pro Monat

1080.–

Kosten pro Monat

3 Sitzungen

Videokonferenzkosten jährlich

10 Monate gerechnet (Ausfall der Sitzung, Ferien etc.)

21’600.–

Jährliche einsparung

Videokonferenz vs. reisekosten

66’000.–

2160.–

ICT-Wissenslücken? In jeder Ausgabe: VertieftesTechnologie-Know-how, Marktübersichten, Testberichte und Produkt-News von Profis für Profis. www.swissitmagazine.ch/abo


Praxis & Wissen

IT aus der Steckdose

Casinos gewinnen mit Outsourcing Ein Blick hinter Roulette-Tische und Glücksspielautomaten: Swiss Casinos bezieht die IT fürs Backoffice seit einiger Zeit komplett als Service vom IT-Dienstleister Wagner. vo n M I c h e l vo g e l

G

erade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wollen sich Firmen auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Die IT gehört in vielen kleinen und mittle­ ren Unternehmen nicht dazu. Sie besitzt aber einen grossen Stellenwert, denn ohne sie geht heute meist nichts mehr. Die Anforderungen steigen laufend, die Kosten ebenfalls. Wieso also die IT nicht teilweise oder komplett an einen Spezialisten auslagern? Genau diese Gedanken machte sich auch Swiss Casinos, Betreiberin und Mehrheitsteil­ haberin der Schweizer Casinos in Schaffhau­ sen, St. Gallen und Pfäffikon sowie Teilhaberin der Casinos in Bern und St. Moritz. Die Kern­ aufgabe des Unternehmens mit seinen rund 300 Mitarbeitenden ist es, den Besucherinnen und Besuchern Glücksspiele und Spass zu bie­ ten, mit allem, was dazugehört. Das ist ei­ niges, vor allem auch eine ganze Menge an IT. Diese teilt sich in den operativen Teil, die so­ genannte «Casino IT» (siehe Kasten) und in die IT fürs Backoffice.

Weg mit der IT fürs Backoffice

Die Stärken und das Wissen von Swiss Casinos liegen ganz klar im Bereich des operativen Geschäfts, das sehr anspruchsvoll und einzig­

artig ist. Allerdings kommt man auch nicht ohne ein gut funktionierendes Backoffice aus. Da man nicht unendliche Ressourcen auf Sei­ ten Mitarbeiter, Geld und Zeit hat, beschloss man, sich auf die Kernkompetenz Casino IT zu beschränken und die restliche IT komplett aus­ zulagern. Seit nun schon ein paar Jahren be­ zieht man sie komplett als Service. «Eine solche Dienstleistung macht für uns Sinn», erklärt Patrick Mastai, Geschäftslei­ tungsmitglied und Bereichsleiter Technik/Si­ cherheit bei Swiss Casinos. Einerseits bietet so ein Outsourcing gemäss Mastai grosse Kosten­ transparenz: «Wir haben ganz klare Zahlen und wissen auf den Rappen genau, was un­ sere IT kostet.» Man weiss es nicht nur ge­ nauer, sondern fährt auch günstiger: «Würden wir heute eine Vollkostenrechnung durchfüh­ ren, so lägen wir ganz bestimmt unter den Kosten, die wir für einen Eigenbetrieb aufwen­ den müssten», meint Mastai. Ein anderer Vorteil des Outsourcing sei, dass sich so jeder­ zeit ausgewiesene Profis mit aktuellem Know­ how um die IT kümmern. Er habe es auch schon erleben müssen, dass gute Mitarbeiter mit viel Wissen das Unternehmen verlassen haben und das dann zu einigen Unannehm­ lichkeiten führte.

Virtuelle Applikationen und Server

In KürZe · Die Casino­Betreiberin Swiss Casinos hat die gesamte IT fürs Backoffice ausgelagert. · «IT aus der Steckdose» heisst das Prinzip für den Kunden. Die Wagner AG liefert alles, was man wünscht, man muss nur noch den PC anschliessen. · Nach Performance­Problemen zum Start läuft der Service schon seit ein paar Jahren einwandfrei.

Swiss IT Magazine

nr. 07 | Juli 2009

Das Komplett­Outsourcing von Swiss Casinos kann mit dem bekannten Slogan «IT aus der Steckdose» betitelt werden. Der Kunde kauft die PCs und steckt sie ein, alles andere wird automatisch von extern zur Verfügung gestellt. Anbieter dieser Dienstleistung ist bei Swiss Casinos seit nunmehr vier Jahren die Wagner AG. Der IT­Dienstleister, der in Kirchberg (BE), Glattbrugg und St. Gallen zu Hause ist und rund 80 Personen beschäftigt, hat sich ganz auf das Planen, Bauen und Betreiben von IT­ Infrastrukturen spezialisiert, auf verschiedenen Outsourcing­Leveln, eben auch bis hin zum kompletten Auslagern der IT.

Als die beiden Partner 2006 in das Aben­ teuer starteten, verfügten beide Parteien be­ reits über Erfahrungswerte. Die Backoffice­IT von Swiss Casinos war vorher bereits teilweise ausgelagert und die Wagner AG stattete schon diverse Kunden mit dieser Art Service aus. Aus diesem Grund verlief das Projekt äusserst sportlich. In nur knapp drei Monaten wurde die neue IT­Lösung aufgebaut und konnte mit den Grundfunktionen in Betrieb genommen werden. «Das geht selten so schnell, eigentlich nie», erklärt Thomas Sprecher, Projektleiter und Geschäftsleitungsmitglied von Wagner. Swiss Casinos bezieht heute von allen drei Casino­Standorten (Schaffhausen, Pfäffikon und St. Gallen) und vom Geschäftssitz in Zürich aus die gesamte IT für rund 140 Benutzer aus dem Wagner­Rechenzentrum in Kirchberg. Das einzige, um was man sich aktuell noch küm­ mern muss, ist die Infrastruktur vor Ort, also um Drucker, Rechner, Bildschirme etc. Wagner liefert mittels der Applikationsvirtualisierungs­ lösung Citrix Xenapp (ehemals Presentation Server) die benötigte Software aus. Dazu reicht Swiss Casinos eine herkömmliche SDSL­Lei­ tung von Swisscom mit 6000 Kbit/s Down­ und 600 Kbit/s Upstream. Bereitgestellt und betrieben wird von Wag­ ner Software der unterschiedlichsten Art, wie

DIe IT IM CASInO In einem aktuellen, modernen Casino ist die IT allgegenwärtig. Das beginnt bei den Glücks­ spielautomaten, mit denen der meiste Umsatz gemacht wird. «Sie sind heute Informatik pur», erklärt Patrick Mastai von Swiss Casinos. Sie sind direkt mit Servern in einem kleinen Rechen­ zentrum vor Ort verbunden, wo alle wichtigen Daten gesammelt, gesichert und einzelne An­ wendungen bereitgestellt werden. Diese Server müssen hochverfügbar sein, sonst gehen dem Casino wichtige Einnahmen verloren. Das zweite grosse IT­Einsatzgebiet ist die Über­ wachung. «Im Casino in Pfäffikon haben wir um die 150 digitale Kameras installiert, die 25 Bilder pro Sekunde schiessen», erzählt Mastai. Alles aufgezeichnete Material muss minimal 28 Tage gespeichert werden, was einen Storage­Bedarf von ungefähr 70 TB ergibt. Ein drittes gutes Beispiel für den IT­Einsatz ist die Zutrittskontrolle. Mitarbeiter sind mittels Badge an ein hochsicheres Zutrittssystem an­ geschlossen. Casino­Besucher müssen sich mit einem amtlichen Dokument überprüfen lassen bezüglich einer schweizweiten Sperrliste. «Auch dieses System muss hochverfügbar sein», erklärt Mastai. Ausfälle könne man sich generell kaum erlauben.

53


Praxis & Wissen

IT aus der Steckdose

das ERP­System Axapta, die Zeiterfassungs­ software der Zeit AG, Microsofts Office­Suite sowie Outlook mit Exchange 2003. Hinzu kom­ men natürlich auch diverse Sicherheitssoft­ wares, Browser und weitere spezielle Pro­ gramme. Hardwareseitig laufen die ganzen Applikationen im Rechenzentrum auf mit VM­ ware­virtualisierten Servern, die ebenfalls komplett von Wagner betrieben werden. Für die ERP­Lösung gibt es einen dedizierten Ser­ ver, aber dazu später mehr. Hinzu zum Wag­ ner­Service gehören Hardware­Firewalls vor Ort und natürlich Storage, so viel, wie benötigt wird.

Keine lokalen Installationen

Was ist, wenn man eine neue Software haben will? Lokal kann nämlich nichts installiert wer­ den. Will man also beispielsweise «nur» den Browser wechseln und Googles Chrome an­ statt den Internet Explorer, geht das nicht ein­ fach so. Man muss einen Antrag an die IT­Lei­ tung stellen, die ihn dann prüft und schliess­ lich Wagner den Auftrag erteilt. Dort überprüft man die Machbarkeit und gibt, wenn alles in Ordnung ist, dem oder den Benutzer/n das gewünschte Programm frei. Bei Swiss Casinos muss man sich also um (fast) nichts kümmern, alles ist jederzeit ein­ satzbereit. Es entfällt auch das Aufspielen von Patches, das wird je nach Art des Updates mit oder ohne Rücksprache mit Wagner geregelt. «Sicherheitsrelevante Patches werden sofort und direkt von uns aufgespielt», erklärt Tho­

CISA-Vertiefungskurs 2009|2 Garantierte Durchführung IT-Revision, IT-Kontrolle, IT-Sicherheit, IT-Governance

CISM-Vertiefungskurs 2009|2 Garantierte Durchführung -

CGEIT-Vertiefungskurs 2009|2 -

www.itacs.ch ITACS Training AG Stampfenbachstr. 40, CH-8006 Zürich ITACS Training ist der offizielle

mas Sprecher. Die meisten anderen Pro­ gramm­Updates, nicht nur kostenpflichtige, werden zuerst mit Swiss Casinos besprochen. Auch der Support wird vollständig von Wagner übernommen, wo man über eine 24­Stunden­ Support­Hotline verfügt.

Problem- und Support-Fälle

den IT­Verantwortlichen von Swiss Casinos und bespricht aktuelle Themen und Pro­ bleme.

Migration auf Office 2007 geplant

Wagner und Swiss Casinos arbeiten nun schon seit ein paar Jahren zusammen. Und wie es aussieht, wird diese Zusammenarbeit auch in den kommenden Monaten weitergehen. Ge­ meinsam hat man auf jeden Fall bereits einige zukünftige Projekte angedacht. «Wir möchten demnächst Office 2007 einführen», erklärt IT­

Bislang klingt alles schön und gut. Aber in der Regel hat jede Lösung ihre Sonnen­ und Schattenseiten. Wo liegen oder lagen die Pro­ bleme? «So ein Komplett­Outsourcing ist immer eine Heraus­ forderung», berichtet Patrick Mastai. Des­ halb habe es – ganz und gar nicht überra­ schend – auch einige Probleme gegeben. Das grösste sei sicher­ lich das Auslagern und Bereitstellen der ERP­ Patrick Mastai, Bereichsleiter Lösung Axapta gewe­ Technik & Sicherheit, Swiss Casinos AG sen. Konkret habe man zu Beginn Perfor­ mance­Probleme ge­ habt. Also musste man, obwohl es eigentlich funktionieren sollte Leiter Patrick Mastai. Das wird auf technolo­ und man alles probierte, den virtuellen Axapta­ gischer Seite gar kein Problem sein. Die Ange­ Server durch einen dedizierten, physischen stellten von Swiss Casinos werden ab einem ersetzen. «Swiss Casinos hatte zu grosse Re­ bestimmten, fixen Zeitpunkt einfach mit der porting­Datenmengen, die den virtuellen Ser­ neuen Büro­Software arbeiten, ohne dass vor­ ver zu stark auslasteten und die Performance her an ihren Clients manuell irgendein Update beeinträchtigten», meint Thomas Sprecher. Ein vorgenommen werden musste. Wagner wird weiteres Problem ergab sich mit einem Excel­ ganz einfach ein neues Paket zur Verfügung Add­on namens Atlas, das man nun via dedi­ stellen mit Office 2007. Viel schwieriger wird es zierten Terminal­Server bereitstellen muss. für Mastai und sein Team sein, die Mitarbeiter Diese zwei und weitere, kleine Rückschläge an das neue Office zu gewöhnen. gab es also. Für Swiss Casinos aber kein Grund Auf die Angestellten von Swiss Casinos zur Beunruhigung oder zu Groll, im Gegenteil: kommt aber bald noch eine weitere grosse «Die Praxis holt einen halt manchmal ein», Neuerung zu: Man plant nämlich die beste­ bilanziert Patrick Mastai. Und solche Problem­ henden Desktop­Rechner bald mit Thin Clients situationen gehe man dank dem Komplett­ zu ersetzen. Einhergehend damit möchte man Outsourcing nun auch viel gelöster an, schliess­ auch gleich den Schritt von der Applikations­ lich müsse man sich nicht mehr selber darum zur Desktop­Virtualisierung machen. Kein Pro­ kümmern, sondern der Dienstleistungspartner, blem, meint Wagner. «Wir haben bereits Er­ in diesem Fall die Wagner AG. Doch auch dort fahrung auf diesem Gebiet, das wäre nichts sieht man die Sache gelassen und verweist auf Neues für uns», erklärt Thomas Sprecher. Ein das gute Support­ und Technikerteam. weiteres, angedachtes Projekt ist ein Intranet Stellt sich die Frage, wie die Abläufe ausse­ auf Basis von Microsoft Sharepoint. In Zukunft hen, wenn tatsächlich ein Problem auftritt. In wird also vermutlich noch einiges mehr von diesem Fall wendet sich der Mitarbeiter an Wagner betreut und von Swiss Casinos aus der den einzelnen Standorten an einen IT­Leiter Steckdose bezogen werden. sowie einige Power­User. Diese versuchen, die Probleme zu lösen und leiten, wenn es nicht klappt oder nicht möglich ist, die Anfrage an den Hauptsitz in Zürich oder direkt an den Wagner­Servicedesk weiter, wo ein fester Mit­ arbeiter zur Verfügung steht. Dieser trifft sich ausserdem wöchentlich zu einer Sitzung mit

«Wir haben ganz klare Zahlen und wissen auf den Rappen genau, was unsere IT kostet.»

des ISACA Switzerland Chapter

Nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


Karriere & Weiterbildung

Arbeitslosigkeit & Jobsuche

Nach der Entlassung: Flexibel sein und netzwerken Immer häufiger sind in der heutigen Zeit auch Fach- und Führungskräfte von Entlassungen betroffen. Bei der Suche nach einem neuen Job ist in erster Linie Flexibilität gefragt. Vo n M a r k u s s c h e f e r

E

s war ein äusserst aufschlussreiches Gespräch, welches ich neulich mit dem Leiter eines Regionalen Arbeitsvermittlungszentrums (RAV) geführt habe. Gemäss seinen Erläuterungen ist die Zahl der hochqualifizierten Fach- und Führungskräfte, welche ihren Job verloren haben, seit Anfang April wieder sprunghaft angestiegen. Diese Aussagen decken sich auch mit meinen eigenen Beobachtungen. Waren es bis vor kurzem hauptsächlich noch die Low-Performer, welche Ende letzten Jahres als Erste entlassen wurden, so trifft es heute auch wieder die guten Mitarbeiter. Insbesondere Stabsfunktionen, aber auch Positionen im unteren und mittleren Management stehen heute wieder auf dem Prüfstand. Sich von unliebsamen Strukturen und Mitarbeitern zu trennen, geht aktuell mit wesentlich weniger Getöse über die Bühne als in Zeiten,

wo Firmen noch prallvolle Auftragsbücher vorweisen konnten. Dann der Bevölkerung und den Medien zu erklären, warum Stellen abgebaut werden sollen, ist nicht so einfach wie jetzt. Dass viele der jetzt entlassenen Fachkräfte in ein paar Jahren allerdings wieder händeringend gesucht werden, ist ein anderes Thema, worüber sich einige quartalsgetriebene Unternehmen im Zuge von Kosteneinsparungsmassnahmen keine Gedanken zu machen scheinen. Was darum vor einem Jahr noch niemand für möglich gehalten hat, ist mittlerweile wieder Realität geworden: Wer momentan ohne Job dasteht, hat es wieder bedeutend schwerer, eine feste Anstellung zu finden. Denn nun sagt der Arbeitgeber wo’s langgeht. Und so gehören unanständig hohe Lohnforderungen genauso der Vergangenheit an wie die Mitfinanzierung einer Zusatzausbildung, mit der Un-

IT-Personal: neue sTellen werden nach wIe vor geschaffen

über 20 neue Stellen 6 bis 20 neue Stellen 1 bis 5 neue Stellen keine Neueinstellungen geplant 1 bis 5 Stellen abbauen 6 bis 20 Stellen abbauen über 20 Stellen abbauen

Planen sie, im laufe dieses Jahres IT-Personal einzustellen?

n= 173, Stand 15.5.2009

Swiss IT Magazine

Quelle: Computerworld

nr. 07 | juli 2009

In Kürze Nachdem Fach- und Führungskräfte lange vor Entlassungen gefeit waren, finden sich nun plötzlich auch solch gut ausgebildeten Kaderkräfte auf der Strasse wieder. Gerade für sie kann die Jobsuche schwierig werden, da überhöhte Erwartungen an die künftige Stelle vorhanden sind. Flexibilität und die Nutzung von Netzwerken sind nun gefragt.

ternehmen noch bis vor kurzem versuchten, potentielle Kandidaten zu ködern. Zwar gibt es auch jetzt Lichtblicke: Nach wie vor hat es Firmen, welche händeringend nach neuen Mitarbeitern Ausschau halten. Doch sind auch diese Unternehmen wesentlich wählerischer geworden, wen sie einstellen. Einerseits können sie aus einer Vielzahl von Bewerbern die Besten herauspicken. Zudem wollen es sich auch diese Betriebe nicht leisten, die Position mit der falschen Person zu besetzen. Die Folge: Quereinsteiger, Dünnbrettbohrer und ewige Job-Hopper ohne Leistungsausweis haben zurzeit so gut wie keine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Doch auch jene, die am Ende eingestellt werden, müssen sich auf einen langwierigen Bewerbungsprozess einstellen, der sich locker über ein paar Wochen, ja sogar Monate hinzieht. Dass Firmen bei der Mitarbeiterauswahl wesentlich vorsichtiger geworden sind und im Zweifelsfall am Ende die Stelle schon mal gar nicht besetzen, deckt sich auch mit einer im

55


Karriere & Weiterbildung Mai dieses Jahres in der IT-Zeitschrift «Computerworld» veröffentlichten Studie. Darin geben 43 Prozent von 173 befragten Schweizer IT-Betriebe an, dass sie momentan keine neuen Angestellten suchen und 13 Prozent der Befragten wollen sogar Arbeitsplätze abbauen. Diese neuen Marktgegebenheiten erfordern gerade von Bewerbern, denen die Stelle gekündigt wurde, neue Strategien. Was also gilt es zu beachten, damit man im Falle eines JobVerlustes schnell wieder in den Arbeitsprozess

lesen sIe das nÄchsTe Mal Mit Stellenabbau versuchen einige Firmen in der IT-Industrie ihre Kosten zu minimieren und stellen darum hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte auf die Strasse. Was sind die Konsequenzen solcher kurzfristigen Sparmassnahmen und was wären mögliche Alternativszenarien? Erfahren Sie mehr dazu in der nächsten Ausgabe.

Arbeitslosigkeit & Jobsuche

integriert werden kann? Dazu die folgenden Tips:

eigenes netzwerk hochfahren

Gerade Führungskräfte versuchen nach meinen Erfahrungen häufig zu vertuschen, dass ihnen gekündigt wurde. Selbst Freunde und Bekannte werden nicht informiert, und wenn die Presse Wind von ihrem Abgang bekommt, wird schon mal mit dem Anwalt gedroht, damit auch ja nichts in die Öffentlichkeit gelangt. Die Gründe für ein solches Verhalten mögen einerseits darin zu suchen sein, dass viele glauben, sie hätten bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wenn ihr potentiell neuer Arbeitgeber glaubt, sie seien immer noch in Amt und Würden. Oft sind die Gründe aber auch wesentlich vielschichtiger: Es geht um Themen wie Gesichtsverlust, Scham und Machtentzug. Viele Betroffene ziehen sich darum immer mehr zurück, wollen sie doch nicht mit unangenehmen Fragen konfrontiert werden. Doch eine solche Verhaltensweise ist völlig falsch. Studien belegen nämlich, dass Positionen für

Fach- und Führungskräfte oft unter der Hand vergeben werden. Wer zu anderen auf Distanz geht, nabelt sich von all den informellen Informationen ab, die überall auf dem Latrinenweg herumschwirren. Offen kommunizieren, dass man auf Job-Suche ist, muss darum die Devise lauten. Doch auch das fällt vielen nicht einfach: Gerade Führungskräfte, die es bis anhin gewohnt waren, dass die anderen auf sie zukommen, müssen zuerst wieder lernen, dass sie jetzt selber als Bittsteller dastehen. Sich gut zu verkaufen fängt nicht erst bei der professionell erstellten Bewerbungsmappe an, sondern beginnt bereits viel früher. Auch wenn manche Leute so ihre liebe Mühe haben, sich und ihre Fähigkeiten selber anzupreisen, so ist dies doch meist die erste und wichtigste Hürde auf dem Weg zur neuen Arbeitsstelle.

flexibilität zeigen

Ein weiterer Grund, warum es bei der Jobsuche harzt, liegt an der Unflexibilität der Suchenden selbst. So kommt es für viele Füh-

Weiterbildung – wie ich sie will

Informatikangebote für Profis DTP, Bildbearbeitung

Illustrator, Photoshop, digitale Fotografie, InDesign

Web-Publishing

Web CMS mit Joomla!, CSS, Dreamweaver, HTML

Weiterbildungen in der Informationstechnologie (IT)

Digitale Medien, Video

Flash, 3D, virtuelle Welten, Video und Ton, AutoCAD

Datenbanken

Master of Advanced Studies MAS und Certificate of Advanced Studies CAS in

FileMaker, Access, SQL, XML

Programmieren

JavaScript, PHP, Java, Silverlight, Visual Basic.NET, C#, ASP.NET

Betriebssystemkurse

Windows Vista, Mac OS X, Windows Server 2008, Linux

Informatik-Lehrgänge

Web-Publishing 3D-Visualisierung und -Animation WebProgrammer PHP 2.0 Sun Certified Java Programmer (SCJP) Microsoft Specialist Web Applications (MCTS)

Informationsveranstaltung: Donnerstag, 18. Juni 2009, 19.00 Uhr (Anmeldung erwünscht) Hochschule Luzern – Wirtschaft, Zentralstrasse 9, Luzern

Nächste Informationsveranstaltung Montag, 29. Juni 2009, 18.00–19.30 Uhr

EB Zürich Kantonale Berufsschule für Weiterbildung W Bildungszentrum für Erwachsene BiZE Riesbachstrasse 11, 8090 Zürich Telefon 0842 843 844 www.eb-zuerich.ch – lernen@eb-zuerich.ch

– Business Information Technology – Business Information Analytics – Business Process Engineering – Business Software Development – Enterprise Resource Planning Systems – Information Security

S R

Weitere Informationen: T 041 228 41 70, iwi@hslu.ch oder www.hslu.ch/iwi


Arbeitslosigkeit & Jobsuche

rungskräfte nicht in Frage, wieder in eine Fachfunktion in ihrem Bereich zurückzukehren. Das ist für sie unter ihrer Würde. Die Tatsache, dass gerade im Managementbereich ganze Führungsebenen ersatzlos ausradiert werden und sich damit auf dem Stellenmarkt eine grosse Zahl von Bewerbern um ein paar wenige Stellen streiten, scheinen viele schlicht zu verdrängen. Anders lässt es sich nicht erklären, dass die meisten auch jetzt wieder einen Chef-Posten ergattern möchten. Doch ein MBA allein reicht heute nicht mehr aus, wieder eine Anstellung als Führungskraft zu finden. Nebst einem guten Netzwerk und einem überdurchschnittlichen Leistungsausweis muss die Person nun auch nachweisbare Führungsqualitäten vorweisen können, welche sie womöglich schon einmal in Krisenzeiten unter Beweis gestellt hat. Wer diese Qualifikationen nicht vorweisen kann, sollte sich sehr ernsthaft Alternativszenarien überlegen, da ansonsten womöglich eine lange Arbeitslosigkeit vorprogrammiert sein dürfte.

finanzieller aspekt

Flexibel gilt es auch in Bezug auf das eigene Gehalt zu sein. Findet man wieder eine neue Stelle, so kann man nicht automatisch davon ausgehen, dass man einen Lohnsprung macht. Wer heute für eine adäquate Tätigkeit das gleiche Salär erhält, kann sich zurzeit sogar glücklich schätzen. Erfahrungen zeigen, dass sich viele Jobsuchenden am Anfang ihrer Bewerbungsphase der Illusion hingeben, dass dies auf sie nicht zutreffen würde. Je länger ihre Arbeitslosigkeit dann dauert, um so mehr begreifen sie, dass kein neuer Arbeitgeber auf ihre Lohnforderungen eingehen wird. Diese Erkenntnis ist für viele zunächst einmal ein Schock. Nicht selten geraten sie dann in Panik und nehmen den erstbesten Job an, der ihnen angeboten wird. Doch vor solchen Schnellschüssen ist auch jetzt dringend abzuraten. Und meist wäre dies auch gar nicht notwendig, wenn der Bewerber schon von Anfang an sich und seine Fähigkeiten realistisch eingeschätzt hätte. Es ist darum ratsam, sich gleich von Beginn der Stellensuche hinsichtlich des Salärs flexibel zu zeigen. Natürlich soll das neue Gehalt fair und marktgerecht sein. Doch nebst den monetären Aspekten sollten Bewerber sich gerade jetzt auch für ein Unternehmen entscheiden, welches ihnen ein stabiles und sicheres Umfeld bietet. Laut neusten Statistiken werden in der Schweiz momentan jeden Tag 150 Menschen arbeitslos. Das ist für die Betroffenen selbst oft ein herber Schlag, den viele gar als existenzbedrohend empfinden. Der Verlust des Arbeitsplatzes löst denn auch meist grosse Ängste aus. Treffen kann es jeden. Und es ist darum weiss Gott keine Schande, wenn man momentan im Zuge von Umstrukturierungsmassnahmen völlig unverschuldet plötzlich auf der Strasse landet. Entscheidend aber ist, wie man damit umgeht: Wer sich und seine Fähigkeiten richtig einschätzt und mutig auf Bekannte und Kollegen zugeht, erhöht damit seine Chancen, bald wieder eine feste Anstellung zu haben. Und genau das ist es, worauf es am Ende ankommt. Markus schefer daneben

ist selbständiger

ist der ausgebildete

« Ve r k a u f »

an der

ibM

und

Ve r t r i e b s e r f a h r u n g reuters.

www.scheferPersonal.ch Markus@scheferPersonal.ch

Swiss IT Magazine

und

u n t e r n e h M e n s b e r a t e r. für das

fachhochschule nordwestschweiz

fügt über langjährige andereM bei

Personal-

PriMarlehrer dozent iM

in-

und

in

fach

basel. er

ausland,

Ver-

unter

Informationsabend Diie D en nst stag g, 30 30. Ju Juni un nii 20 00 09, 9 18 8..00 00 Uh hrr

Abso Ab solv vie iere ren Si S e Ih Ihrr Ma Mast s er erst sttu s ud diu diu um b be eru ufssbe b g glleite eite ei tend d dirrek e t beiim beim be m HB Züri Zü üri r ch ch – an de de r HW WZ Z,, Mittgl glie i d d ie de er Z er Zü ürc r he er F ch Fa hho hoch c sc ch schu hule hu e. Me Mehr h übe hr ber u un nse s rre e Ma as stte e rr-- Pr Progra ogra og ramm mme:: 0 3 32 04 322 26 26 8 8 8,, ma as ste ter@ r@ @ fh h-h hwz w z.c ch od oder err w ww w w. w.fh fh fh-h h -hwz -h hwz w z.c .c ch

Weiterbildung – Ihr Gewinn für die Zukunft! Planen Sie Ihre Weiterbildung mit uns. Reservieren Sie sich rechtzeitig einen Platz.

Multimediaelektroniker mit eidg. Fachausweis Montag, 31. August 2009 bis Mai 2011 Tag/Zeit

Montag und Mittwoch, 18.15 bis 21.30 Uhr Dauer 490 Lektionen Kosten CHF 2'650.— je für die Module 1,2 und 3 CHF 2'120.— für das Modul 4 Beratung Rene Bieri, rene.bieri@edulu.ch Berufsbildungszentrum Weiterbildung Kottenmatte 4, 6210 Sursee Telefon 041 925 13 13, Mo-Do von 14.00 bis 18.30 Uhr sursee.wb@edulu.ch, www.weiterbildung.lu.ch

versiert.verbindlich.vernetzt. nr. 07 | juli 2009


Karriere & Weiterbildung AgendA

58

Veranstaltungen

www.swissitmAgAzine.ch/verAnstAltungen

17.6.

mehr dynamik durch virtualisierung Roadshow

zürich

netapp, microsoft www.roadshow09.ch/2009/de/ home.html

18.6.

swiss crm Forum Führendes Schweizer CRM-Forum

zürich

swiss crm Forum www.crm-forum.ch

19.6.

nacht der technik Ausstellung, Vorträge, Experimente

winterthur

zhAw www.engineering.zhaw.ch/nachtdertechnik

22.6.

it Forum Basel@hKBB Forum zu BPM

Basel

handelskammer beider Basel www.hkbb.ch

22.–25.6.

Jazoon 09 Internationale Java-Konferenz

zürich

Keynode www.jazoon.com

26./27.6.

Flash-Konferenz Für Entwickler und Designer

zürich

swiss Flash user group http://fatl.ch/?lang=de

6.7.

sA-ii: infotrust security Awareness für it-mitarbeiter Der Kurs «InfoTrust Security Awareness für Informatik-Mitarbeiter» zeigt die wesentlichen Kriterien eines optimalen Sicherheitsniveaus auf und gibt konkrete Handlungsanleitungen, um die Informationssicherheit zu erhöhen. Dabei profitieren die Teilnehmer von zahlreichen konkreten Praxisbeispielen und der langjährigen Security- und Schulungserfahrung des Referenten.

infotrust schulungscenter Im Gebäude der Elektron AG Riedhofstrasse 11 8804 Au 043 477 70 10 info@infotrust.ch

Anzeige infotrust Ag http://www.infotrust.ch/trainings/ trainings_awareness_2.shtml

7.7.

sA-i: infotrust security Awareness für Anwender Informationssicherheit ist keine ausschliesslich technische Angelegenheit. Macht der Mensch nicht mit, dann sind die besten und ausgefeiltesten technischen Sicherheitsvorkehrungen nicht wirkungsvoll. Damit der volle Nutzen aus den technischen Systemen gezogen werden kann, sind die Benutzer entsprechend zu sensibilisieren. Der Kurs «InfoTrust Security Awareness für Anwender» zeigt die wesentlichen Kriterien auf und gibt konkrete Handlungsanleitungen, um die Informationssicherheit zu erhöhen.

infotrust schulungscenter Im Gebäude der Elektron AG Riedhofstrasse 11 8804 Au 043 477 70 10 info@infotrust.ch

Anzeige infotrust Ag http://www.infotrust.ch/trainings/ trainings_awareness_1.shtml

8.7.

sA-iii: infotrust security Awareness für das management Bereits mit einfachsten Mitteln können sich «Angreifer» (Mitbewerber, Mitarbeiter etc.) Informationen beschaffen und damit ihrem Unternehmen schaden. Technische Sicherheitsvorkehrungen sind wirkungslos, wenn der Mensch nicht seinen Teil dazu beiträgt. Damit diese Investitionen geschützt werden und der volle Nutzen aus den technischen Systemen gezogen werden kann, sind die Benutzer entsprechend zu sensibilisieren. Nur dann kann das notwendige Sicherheitsniveau erreicht und gehalten werden.

infotrust schulungscenter Im Gebäude der Elektron AG Riedhofstrasse 11 8804 Au 043 477 70 10 info@infotrust.ch

Anzeige infotrust Ag http://www.infotrust.ch/trainings/ trainings_awareness_3.shtml

7.–9.9.

check Point security Administration ngX i r65 In diesem einführenden Kurs erwerben Sie die Grundkenntnisse für die VPN-1-Software von Check Point, basierend auf der Version NGX R65. Sie werden in der Lage sein, Firewall-Systeme selbständig zu installieren und zu konfigurieren, eine Security Policy zu erstellen und auszutesten sowie die Überwachungsmöglichkeiten gezielt einzusetzen. Diese Schulung ist die ideale Vorbereitung zum CCSA NGX R65 (Check Point certified Security Administrator).

infotrust schulungscenter Im Gebäude der Elektron AG Riedhofstrasse 11 8804 Au 043 477 70 10 info@infotrust.ch

Anzeige infotrust Ag http://www.infotrust.ch/trainings/ trainings_cp_ngx1.shtml

10.–11.9.

check Point security Administration ngX ii r65 In diesem zweiten Kurs erwerben Sie detaillierte Kenntnisse zum Aufbau komplexer VPN-1-Infrastrukturen. Neben der Installation und dem Management von NGX R65 (in internen und externen Netzwerken) werden die Schwerpunkte VPNs (sowohl Site-to-Site als auch Client-to-Site) sowie High Availabilty und Clustering behandelt. Diese Schulung ist die ideale Vorbereitung zum CCSE NGX R65 (Check Point certified Security Expert).

infotrust schulungscenter Im Gebäude der Elektron AG Riedhofstrasse 11 8804 Au 043 477 70 10 info@infotrust.ch

Anzeige infotrust Ag http://www.infotrust.ch/trainings/ trainings_cp_ngx2.shtml

20.–21.10.

check Point end Point security Full disk encryption (Pointsec Pc) Der Kurs «Endpoint Security Full Disk Encryption» vermittelt den Teilnehmern das notwendige Wissen, um die Risiken der Datenspeicherung auf Mobile Computing Devices zu identifizieren sowie mittels des Produktes Check Point «Pointsec» aus der Endpoint Security Suite diese Risiken zu minimieren. Es wird gezeigt, wie ein durch Pointsec PC geschütztes Gerät konfiguriert und verwaltet wird, unter Verwendung der Pointsec PC Management Console. Die Teilnehmer werden in die Geheimnisse der Harddisk-Verschlüsselung eingeführt und lernen, wie Pointsec-PC optimal in der eigenen Firma eingesetzt wird.

infotrust schulungscenter Im Gebäude der Elektron AG Riedhofstrasse 11 8804 Au 043 477 70 10 info@infotrust.ch

Anzeige infotrust Ag http://www.infotrust.ch/trainings/ trainings_cp_fde.shtml

26.–29.10.

check Point security Administration ngX iii r65 Dieser Advanced-Level-Kurs wendet sich an Check-Point-Administratoren und Security-Verantwortliche, welche weiterführendes und vertieftes Know-how im VPN-1 NGX-Umfeld erwerben möchten. Schwerpunkte sind Themenbereiche wie Debugging, Troubleshooting, ClusterXL und Route-based VPN. Nach Absolvierung des Kurses können die Teilnehmer effizient Fehler eingrenzen, analysieren und Problemsituationen im täglichen Betrieb bewältigen.

infotrust schulungscenter Im Gebäude der Elektron AG Riedhofstrasse 11 8804 Au 043 477 70 10 info@infotrust.ch

Anzeige infotrust Ag http://www.infotrust.ch/trainings/ trainings_cp_ngx3.shtml

Nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


Karriere & Weiterbildung

Bücher

Lesetips für IT-Profis Programmieren fürs iPhone

BeStSeller It-kNOW-HOW 1

MS Office Word 2007

Jerry Joyce, Marianne Moon ISBN: 978-3-866458-61-1, Fr. 16.90

2 Adobe Illustrator CS4 inkl. DVD Monika Gause ISBN: 978-3-836212-54-0, Fr. 102.–

3 Adobe Photoshop CS4 - Praxis Sibylle Mühlke ISBN: 978-3-836212-38-0, Fr. 86.–

4 MS excel: Formeln & Funktionen Egbert Jeschke, Eckehard Pfeifer ISBN: 978-3-866452-31-2, Fr. 34.90

5 PC/Mac Adobe Photoshop light Maike Jarsetz ISBN: 978-3-836212-90-8, Fr. 67.–

6 Profi-Handb. zur Canon eOS 5D Stefan Gross ISBN: 978-3-815826-89-8, Fr. 70.–

7 Die grosse Fotoschule - Digital Martin Zurmühle ISBN: 978-3-815826-10-2, Fr. 51.–

8 Word 2007 - Sehen und können Caroline Butz ISBN: 978-3-827241-43-6, Fr. 17.90

9 Arbeit mit MS Office: mac 2008 Sabine Lambrich, Robert Ott ISBN: 978-3-866458-09-3, Fr. 51.–

10 MS Office excel 2007 auf 1 Blick Curtis D. Frye ISBN: 978-3-866458-62-8, Fr. 16.90 Die Daten wurden erhoben von

Swiss IT Magazine

Nr. 07 | Juli 2009

Das im April erschienene Buch von Markus Stäuble bietet einen umfassenden Einstieg in die Programmierung von iPhone und iPod touch. Im Mittelpunkt stehen das Betriebssystem iPhone OS sowie die Entwicklungswerkzeuge des frei verfügbaren iPhone Software Development Kit von Apple. Stäuble schreibt über folgende Phasen der Applikationsentwicklung: Programmieren mit der Entwicklungsumgebung Xcode; Oberflächen gestalten mit dem Interface Builder; SQLite als Datenbank einsetzen; Testen mit dem iPhone-Simulator; Fehler suchen mit dem Debugger; Performance optimieren mit Instruments; Anwendungen installieren auf dem eigenen Endgerät und Applikationen vertreiben über iTunes. Neben theoretischen Grundlagen wird auch die Entwicklung von Beispielapplikationen beschrieben. Sie zeigen, wie man iPhone-Programme für die Adressverwaltung, für Einkaufslisten und für RSS-Nachrichten schreibt. ISBN: 978-3-89864-582-9, DPunkt, 267 Seiten, Fr. 59.–

Matrix der Welt

SAP ist einer der bedeutendsten Treiber für die Globalisierung. Die Autoren Ludwig Siegele und Joachim Zepelin erklären in «Matrix der Welt. SAP und der neue globale Kapitalismus», wie aus einem kleinen Unternehmen in der badischen Provinz einer der wichtigsten Konzerne der Welt wurde und welche Rolle er für die Zukunft der globalen Wirtschaft spielt. In Zeiten der Krise kommen harte Zeiten auf den SAPChef Léo Apotheker zu, der seit Mai endgültig allein an der Spitze des Unternehmens steht. Wie wird Apotheker diese Herausforderungen meistern? Und was sind seine Vorstellungen über die Zukunft von SAP? Die Autoren haben Apotheker im Rahmen ihrer Recherchen mehrmals gesprochen. In einem ihm eigens gewidmeten Kapitel nähern sie sich dem Menschen wie auch dem Manager Léo Apotheker. Neben Apotheker haben die Autoren auch Dutzende von SAP-Mitarbeitern interviewt, diskutierten

weltweit mit Branchenexperten und besuchten die SAP-Töchter in Indien, Israel und im Silicon Valley. ISBN: 978-3-593-38574-7, Campus Verlag, 288 Seiten, Fr. 45.90

Besser PHP programmieren

Wer die Qualität seiner PHP-Programme verbessern möchte, hat mit dem Kauf von «Besser PHP programmieren» den ersten Schritt getan. Die aktualisierte und erweiterte Auflage des über 800 Seiten dicken Handbuchs von Carsten Möhrke bietet Know-how und Hintergrundinformationen zur Theorie des Programmierens und Lösungsansätze aus der Praxis. Darunter finden sich auch viele Informationen zum Umgang mit PHP, die selbst erfahrene Programmierer nicht kennen. Angefangen beim Programmierstil und dem Aufbau von Programmen über Modularisierung, den Einsatz von PEAR, Model-View-Controller-Architekturen, Eclipse, Frameworks, die Dokumentation und die Kommentierung der Software sowie Fragen der Performance und der Sicherheit. Das Buch eignet sich sowohl für Anfänger als auch für erfahrene PHP-Programmierer. ISBN: 978-3-8362-1139-0, Galileo Computing, 828 Seiten, Fr. 70.–

OpenOffice.org 3

Die neue Auflage des beliebten Standardwerks von Tobias Berndt führt mit originellen Beispielen, humorvollen und doch fundierten Erläuterungen und vielen Praxistips umfassend in alle Programme des Office-Pakets in der Version 3 ein. Es zeigt gleichermassen detaillierte Anleitungen und Tips, wie das Office-Paket und nützliche Komponenten nach individuellen Bedürfnissen installiert werden, sowie zur Arbeitsumgebung und allen wichtigen Funktionen der Programme Writer, Calc, Draw, Impress und Base. Weiterhin finden sich Tips und Tricks zum effektiveren Arbeiten zu typografischen Grundregeln inklusive Grafikdesign, Präsentationen und Aufbau komplexer Tabellenwerke. Mitgeliefert wird eine DVD. ISBN: 978-3-89721-871-0, O’Reilly, 408 Seiten, Fr. 42.90

59


IT@Home Grill for Fun

Diesen Elektrogrill veredelt der ehemalige Boxweltmeister der Schwergewichtsklasse und heutige Grillvermarkter George Forman mit seinem Namen. Das Gerät bietet 1290 Quadratzentimeter Grillfläche, eine antihaftbeschichtete, abnehmbare Grillplatte, einen patentierten Fettablauf in der Mitte samt Fettauffangschale unter der Grillfläche, einen Deckel mit Entlüftungsfunktion und eine stufenlose Temperatureinstellung. So weit so gut – der Grill for Fun kann aber noch mehr: Im Fuss sind ein 10-Watt-Lautsprecher und Anschlüsse für einen iPod oder andere Klangquellen eingebaut – auf dass der Grillmeister und sein Publikum nicht auf die passende Tafelmusik verzichten müssen. Bei Shopdirekt für 249 Franken zu haben. Info: www.shopdirekt.ch

Stabmikroskop mit USB-Port

Rund vierzigfach vergrössert bringt dieses USB-Gadget in VGA-Auflösung (640x480 Pixel, 30 Bilder pro Sekunde) auf den Bildschirm des angeschlossenen PC, was ihm vor die Linse kommt. Acht weisse LEDs mit einstellbarer Helligkeit sorgen für die korrekte Ausleuchtung der Objekte. Das Stabmikroskop ist mit einer Autofokus-Optik ausgestattet, die von 10 cm bis unendlich scharfstellt. Weissabgleich und Belichtung werden automatisch eingestellt. Läuft unter Windows ab 2000 und wird mit 130 cm langem Kabel und kleinem Stativ ausgeliefert. Preis: $54.– Info: www.usbgeek.com

Technik fürs Vergnügen und IT für Angeber

Medienplayer ohne Speicher Die neue Lacinema Classic Bridge zeichnet sich durch schlichte Eleganz aus und macht Speichergeräte zu Multimedia-Playern. Vo n U r s B i n d e r

M

it der Lacinema Classic Bridge ergänzt Lacie seine Palette an Multimediafestplatten um eine kostengünstige Option zur Erweiterung bestehender Speichergeräte mit Medienplayerfunktionen. Das Gerät wird via Composite- oder HDMI-Ausgang mit einem Fernseher verbunden. Die Inhalte kommen entweder von einem externen, via USB angeschlossenen Speichergerät oder von der internen Harddisk, die man optional ins Gehäuse einbauen kann – mit vorinstallierter Harddisk gibt es das Ganze auch als Lacinema Classic (ohne Zusatz «Bridge»). Am Gehäuse selbst, das vom bekannten Designer Neil Poulton gestaltet wurde und im Betrieb durch ein geheimnisvolles, blaues Licht an der Unterseite auffällt, finden sich ausser den Ausgängen und dem USB-Port keine Bedienelemente. Die Navigation

in der Medienbibliothek gegrierten oder direkt angeschlosschieht via Onscreen-Menü und senen Speicher ab – UpnP-fähige Fernbedienung. Netzwerk-Medienplayer heissen Der Player beherrscht zahlbei Lacie «Lacinema Black» – reiche Video-, Audio- und Bildwerden nur mit integrierter formate, darunter MPEG4 AVI, Harddisk ausgeliefert und kosten MP3, WMA, HD-JPEG und DivX. deshalb mehr als das mit 130 Über den HDMI-Port – ein HDMI- Franken sensationell günstige Kabel ist mit im Paket – wird die Lacinema-Bridge-Gerät. hochauflösende Wiedergabe bis Info: www.lacie.ch zum Format 1080p unterstützt; niedrigere Auflösungen werden auf HD-Fernsehern per Upscaling verschönert. Die LacinemaClassic-Geräte spielen allerdings Wie alle Lacie-Geräte kommen auch die LacinemaModelle im schlicht-eleganten Design daher. nur Inhalte vom inte-

Download des Monats

SQL Spy 6.3 SQL Spy ist ein raffiniertes Werkzeug für die Analyse und das Monitoring von SQL-ServerDatenbanken. Das Tool liefert zahlreiche Echtzeit-AnalyseFunktionen, die im FreewareUmfeld einzigartig sind. Dazu zählen beispielsweise grafische Darstellungen der Connections

60

inklusive Status-Informationen, Analysen zu den Datenbank-I/Os, zur CPU- und Memory-Nutzung oder ein Monitoring der SQLServices. Die Intervalle, in denen die einzelnen Parameter ermittelt werden, lassen sich individuell frei definieren. Je nach Analyse-

Typ lassen sich ausserdem Screenshots der Grafiken erstellen oder Reports ausgeben. SQL Spy unterstützt SQL-Server-Versionen ab 2000 und benötigt das .Net Framework 2.0.

Jetzt herunterladen unter: www.swissitmagazine.ch/downloads

nr. 07 | Juli 2009

Swiss IT Magazine


und ausserdem

Meldungen aus der Forschung

Das Ende des Eingabegeräts

Die schnellste CPU der Welt

Um mit der Xbox zu spielen, braucht man schon bald keine Controller mehr. Möglich macht das eine ausgeklügelte 3-D-Kamera. Vo n M i c h e l Vo g e l

M

icrosoft will das Computerspielen revolutionieren und den Controller abschaffen. Nintendos bislang als revolutionär bezeichnete Spielsteuerung der Wii wird also schon bald «alt» sein. Anlässlich der weltgrössten Spielemesse E3 Anfang Juni in Los Angeles haben die Redmonder mit dem «Project Natal» ihre neueste Idee für die Konsole Xbox 360 erstmals öffentlich vorgestellt. «Der nächste Schritt, den wir in der Welt der interaktiven Spiele gehen müssen, ist, die Controller verschwinden zu lassen», meinte der bekannte Regisseur Steven Spielberg, der extra für die E3Show von Microsoft angereist war. Diese Aussage unterstützte Spiele-Entwickler Peter Molyneux: «Der Controller ist das grösste Hindernis für echt interaktive Spiele.»

Vor 50 Jahren ➤ Cobol wird geboren: 1959 entstand die Programmiersprache Cobol. Anlass war das dringende Bedürfnis, auch Software für betriebswirtschaftliche Zwecke nicht mühsam per Assembler, sondern bequemer und vor allem hardwareunabhängig zu entwickeln. Für den technisch-wissenschaftlichen Bereich gab es Fortran, das auf umfangreiche Berechnungen ausgelegt war. Für kommerzielle Zwecke war dagegen eine Sprache nötig, die den

Swiss IT Magazine

nr. 07 | Juli 2009

«Project Natal» vereint eine RGB-Kamera, einen Infrarotprojektor, einen CMOS-Tiefensensor sowie Raumklangmikrofone und einen speziellen Prozessor in einem System. Entwickelt wurde das Xbox-Zusatzgerät zu einem grossen Teil vom auf Gestensteuerung spezialisierten israelischen Unternehmen 3DV Systems, das Microsoft Anfang 2009 übernommen hat. Die Xbox kann mit dieser Erweiterung Körperbewegungen in 3D aufnehmen, egal was für Lichtverhältnisse vorherrschen. Zeitgleich kann das System auf diese Befehle, Richtungsänderungen oder Sprache reagieren. Damit wird der Controller überflüssig, denn mit gewissen Bewegungen kann auch durchs Menu der Konsole gesteuert werden, fast wie im Film Minority Report von Spielberg. Und auch das Einloggen soll künftig auto-

Umgang mit grossen Datenmengen unterstützt. Wie oft in der Informatik wirkte auch bei Cobol das Militär als Geburtshelfer: Eine vom US-Verteidigungsministerium beauftragte Arbeitsgruppe entwickelte aus den bestehenden Sprachen Flow-Matic (Sperry-Univac), Comtran (IBM) und Fact (Honeywell) die neue Common Business Oriented Language, kurz

matisch durch die Kamera beziehungsweise durch eine Gesichtserkennung erfolgen. Alles in allem sind das Technologien, die bestimmt nicht nur im GameUmfeld auf Interesse stossen werden. Wann «Project Natal» erscheinen wird, ist noch unklar. Derzeit sind Prototypen bei Spieleentwicklern im Einsatz. Wenn die Kamera aber einmal auf dem Markt sein wird, so soll sie dann zu allen bisherigen Xbox-360Geräten kompatibel sein.

Microsoft will grenzenlosen Gaming-Spass ohne Controller.

Cobol. Das prominenteste Mitglied war Grace Hopper (Bild), die erste Frau, die im US-Militär den Rang eines Konteradmirals der Navy Reserve erlangte. Cobol ist durchaus noch am Leben. Der neeuste Standard heisst Cobol 2002, und mit Open Cobol existiert auch ein Open-Source-Compiler. Die Cobol-Anhänger weisen darauf hin, dass auch heute noch 200 Milliarden Zeilen Cobol-Code im Einsatz sind – und dass täglich 200 mal mehr Cobol-Transaktionen stattfinden als Google-Anfragen.

Glaubt man Forschern von Fujitsu, dann haben sie die schnellste CPU der Welt entwickelt. 128 Milliarden Kalkulationen pro Sekunde soll der Chip mit dem Codenamen «Venus» bewältigen können. Vorgestellt wurde er am Fujitsu Forum 2009. Mit der Liebesgöttin, die die genaue Bezeichnung «SPARC64 VIII fx» trägt, will Fujitsu dem grössten CPU-Entwickler Intel ein Schnippchen schlagen. Venus soll nämlich 2,5 Mal schneller sein als deren bisheriger Weltrekordhalter. Details zu Taktfrequenzen gab man nicht bekannt. Gebaut wird die CPU im 45-Nanometer-Verfahren und sie verfügt über acht Kerne. Venus soll gleich zu zehntausenden in Supercomputern der nächsten Generation verbaut werden. Erste solche Grossrechner mit Venus-Chips will man Ende 2010 auf den Markt bringen, zurzeit ist die CPU noch ein Prototyp.

Strahlend schöne Schweiz

Die neuen auf Funk – also hochfrequenten elektromagnetischen Wellen – basierenden Kommunikationstechnologien wie Handys, schnurlose Telefone oder W-Lan-Netze sind aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Erstmals in der Schweiz haben Forschende im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms «Nichtionisierende Strahlung – Umwelt und Gesundheit» (NFP 57) nun gemessen, welcher hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung die Bevölkerung ausgesetzt ist. Die Ergebnisse: Der Hauptteil der Strahlung ist selbst verursacht. Die durchschnittliche Stärke ist in den letzten Jahren zwar um ein Vielfaches gestiegen, liegt aber immer noch deutlich unter den Grenzwerten.

Nano-Zentrum in Rüschlikon

Auf dem Gelände des IBM-Forschungslabors in Rüschlikon entsteht ein neues Forschungszentrum für Nanotechnologie, das von IBM und der ETH Zürich gemeinsam betrieben wird. Vor kurzem wurde der Grundstein für das «Nanoscale Exploratory Technology Laboratory» gelegt. Der Neubau umfasst 6000 Quadratmeter auf vier Ebenen, davon sind 900 Quadratmeter als Reinraumfläche geplant, die 50 zum Teil massgeschneiderte Instrumente beherbergen soll. Ausserdem sind Speziallabors für extrem sensitive Experimente geplant, die durch eine dreifache Abschirmung vor sämtlichen äusseren Einflüssen wie Erschütterungen, elektromagnetischen Feldern und Temperaturschwankungen geschützt sind. Die Forschungseinrichtung soll bis 2011 fertiggebaut sein und den Betrieb aufnehmen.

61


Impressum & Inserenten Impressum

IT-Seminare .NET Enterprise Applications CAS

Technologische / methodische Kernkompetenzen für den Entwurf und die Realisierung von verteilten Informationssystemen. Datum: 6.6.2009 Dauer: 25 Tage Ort: HSR Rapperswil/Zürichsee Infos: HSR Hochschule für Technik, www.hsr.ch/weiterbildung/, +41 55 222 4921

Infoabend IT-Weiterbildung Programmieren

WebProgrammer PHP 2.0, Java (SCJP), Microsoft MCTS Web Applications, LinuxSystemadministration, Beginn: Oktober 2009. Datum: 29.6.2009 Dauer: 18.00–19.30 Uhr Ort: Riesbachstr. 11, Zürich Infos: EB Zürich, Kantonale Berufsschule für Weiterbildung, www.eb-zuerich.ch, 0842 843 844

CAS IT Service Management & IT Controlling/ITIL

Modernes IT-Management, 14-tägiger Zertifikatskurs mit ITIL-Foundation V3 Zertifizierung. Datum: 15.9.2009 Dauer: 14 Tage Ort: Basel, Nähe Bahnhof Infos: FHNW Institut für Wirtschaftsinformatik, www.fhnw.ch/iwi/cas-it-management, 061 279 17 47

CAS Information Security Management – CISSP

Professionelles Security-Management. Zertifikatslehrgang – Ihr Karrierebaustein für Diplom/Master. Datum: 16.9.2009 Dauer: 14 Tage Ort: Basel, Nähe Bahnhof Infos: FHNW Institut für Wirtschaftsinformatik, www.fhnw.ch/iwi/cas-information-security, 061 279 17 47

Verlag Vogel Business Media AG, Seestrasse 95, CH-8800 Thalwil/Zürich

|

e-Mail-

adressen Redaktion: redaktion_it@vogel-media.ch; Pressemitteilungen: pr@vogel-media.ch; Inserate: verkauf_it@vogel-media.ch; Abo: abo_it@vogel-media.ch | Telefon/fax Redaktion, Anzeigen, Abos: Telefon +41 44 722 77 00, Fax +41 44 720 10 78 | (mw) |

Chefredak­Tion Marcel Wüthrich

redak­Tion Michael Benzing (mb), Claudio De Boni (cdb), Urs Binder (ubi), Markus

Gross (mag), Alina Huber (ahu), Susann Klossek (sk), Marco Rohner (mro), Michel Vogel (mv) regelMässige Martin

MiTarbeiT Urs

Kuppinger,

Püntener, Tion Ursula Benedikt

Dr.

Reinhard Bettio

Bitzi,

Melanie Staub |

Daniel Riedl,

Bertschy, Meierhans, Dieter

Ruckstuhl

|

Peter

Steiger

(Produktionsleitung),

Tanja

Ueli

Nadja

|

Grüter,

LL.M.

Monadjemi,

Dirk

gesTalTung Goldinger

|

Pelzer, und

Patrick

Produk­-

anzeigenVerk­auf

anzeigenadMinisTraTion Janine

Dominguez,

WebsiTe René Dubach (Online Management & Development) |

Mark­eTing,

VerTrieb YvonneRauch | gesChäfTsleiTung StefanBiedermann | ersCheinungsWeise, abonneMenT Swiss IT Magazine (vormals Infoweek) erscheint monatlich im 9. Jahrgang; Einzelausgabe Kiosk: Fr. 8.50; Abonnement (Auslieferung Schweiz): 1 Jahr Fr. 95.–, 2 Jahre Fr. 150.– sTäTigTe auflage (Infoweek, WEMF 2008) Verkauft 7425, Gratisauflage 4575 | Goldach, swissit@avd.ch • ISSN-Nummer 1424-4055

|

be-

druCk­ AVD

| Für unverlangteingesandte Manuskripte

und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Nachdruck, auch auszugsweise, und elektronische Wiedergabe nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. © Vogel Business Media AG, Thalwil

CAS IT-Projektmanagement

Sie führen das IT-Projekt – und nicht umgekehrt. FHNW-Zertifikat mit Ausbaupotential zum DAS und MAS. Datum: 2.10.2009 Dauer: 15 Tage in 7 Modulen Ort: Olten, Nähe Bahnhof Infos: FHNW Institut für Wirtschaftsinformatik, www.fhnw.ch/iwi/cas-itp, 062 286 00 60

MAS Human Computer Interaction Design

2 Zertifikatskurse à 250 h, Masterarbeit 300 h, berufsbegleitend, interdisziplinär an Fachhochschulen und Uni Basel. Datum: 16.4.2010 Dauer: 3 Jahre Ort: Rapperswil und Basel Infos: 9.6. in Rapperswil, 11.6. in Basel, jeweils ab 18.15 Uhr, www.hcid.ch, +41 55 222 4921

MAS Advanced Studies in Software Engineer

Eine Weiterbildung in modernen Software-Engineering-Methoden und -Technologien. Das MAS-SE wird modular angeboten. Datum: 19.4.2010 Dauer: 4 Semester Ort: HSR Hochschule für Technik Infos: Hochschule für Technik, HSR, www.hsr.ch/weiterbildung/, +41 55 222 4921 Mehr Infos:

www.it-seminare.ch IT-Seminare ist ein Service von

|

Rechtsanwalt,

Inserenten Aspectra

44

Cablecom

64

EB Zürich

56

Hochschule Wirtschaft, Luzern

56

Hochschule Wirtschaft, Zürich

57

InfoTrust

58

ITACS

54

Kanton Luzern

57

Knowledge Place

62

Microsoft

2

Räber Informations Management

25

Ricoh Suprag Vogel Business Media

9 40 4, 21, 52

Webtech

Aktuelle Fachkurse und Seminare Informationen/Anmeldung: www.knowledgeplace.ch

E-Mail-Management und -Archivierung Update 2009

Ausgangssituation im heutigen ICT-Umfeld – Rechtliche Aspekte der Aufbewahrung und Archivierung von E-Mails – Lösungsansätze und deren technische Umsetzung – Evaluation E-Mail-Archivierung: welche Kriterien sind zentral? Hosted oder In-house – welche Varianten werden in die Lösungsfindung mit einbezogen? Kosten, Aufwand, Nutzen der E-Mail-Archivierung – Compliance: die technische Umsetzung – Praxisbeispiel Solothurner Spitäler AG Mit Pietro Brossi, ZHAW/School of Engineering, und weiteren Referenten von alphaTrust.ch ag, H&S Software AG und KPMG AG Hotel Novotel Zürich City West, Mittwoch, 24. Juni 2009, 13.30–17.30 Uhr

62


Vorschau

Vorschau auf Swiss IT Magazine 8/09 Erscheinungsdatum 13. Juli 2009

Schwerpunkt: Netzwerk-Management In der nächsten Ausgabe des Swiss IT Magazine dreht sich im Schwerpunkt alles um Fragen des Netzwerk-Managements. Ein Beitrag wird dabei die wichtigsten Punkte zur Überprüfung des Unternehmensnetzes behandeln. Wie das Software- und Systemhaus Comco im Rahmen einer Umfrage nämlich herausgefunden hat, liegt beim Gros der Unternehmen der letzte Netzwerk-Check schon mehr als zwölf Monate zurück. Welche Probleme dadurch entstehen können und welche Punkte bei der Überprüfung des Netzwerks entscheidend sind, ist in einem einleitenden BestPractices-Artikel nachzulesen. Ein weiteres Mittel zur Überwachung von Netzwerken sind Netzwerk-Monitoring-Tools. Eine umfang-

praxis & wissen:

cIO-Interview: karl Landert, cs In der kommenden Ausgabe setzen wir unsere CIO-Interview-Reihe mit Karl Landert, CIO der Schweizer Grossbank Credit Suisse, fort. Seit Ende Februar ist er im Amt und wird uns im Interview über die globale IT-Architektur der CS aber auch über Nachwuchsförderung und viele andere Themen berichten.

Swiss IT Magazine

reiche Marktübersicht wird aufzeigen, welche Werkzeuge was können und welche sich für den Einsatz in einem typischen KMU-Netzwerk eignen. Ausserdem werden wir zwei Freeware-Werkzeuge etwas genauer vorstellen. Ebenfalls ein Thema wird der Aufbau eines drahtlosen Unternehmensnetzwerkes sein. Verschiedene Hersteller haben hier Lösungen im Angebot, und die Nachfrage nach solchen WLAN-Unternehmensnetzwerken ist hoch. Das Swiss IT Magazine wird in der kommenden Nummer aufzeigen, wie man bei der Planung eines solchen Netzes vorgeht, welche Stolpersteine zu beachten sind und wo die Vorteile eines drahtlosen Netzes liegen.

praxis & wissen:

rentabilität Business-portale Business-Portale sind eine Weiterentwicklung der bestehenden Ansätze von Internetund Intranet-Technologien. Sie ergänzen die reine Informationsverbreitung mit der Prozessorientierung. Bislang lässt sich die Rentabilität der Portale aber nur schwer erfassen. Ein quantitativer Ansatz verspricht nun Abhilfe.

Nr. 07 | Juli 2009

nächste schwerpunkte swiss It magazine 9, 7.9.2009 Outsourcing-Trends swiss It magazine 10, 5.10.2009 Business-Software, CRM- & ERP-Zufriedenheitsstudie swiss It magazine 11, 2.11.2009 Enterprise Content Management & Dokumentenmanagement swiss It magazine 12, 30.11.2009 Unified Communication Collaboration & VoIP

test:

iphone 3G s und iphone Os 3.0 Am 19. Juni veröffentlicht Apple die neuste Version seines Mobiltelefons, das iPhone 3G S. Zwei Tage davor kommt das grosse Betriebssystem-Update. Im kommenden Swiss IT Magazine erfahren Sie, was das neue Smartphone und das iPhone OS 3.0 können und was Apple weiterhin vermissen lässt.

63


« Cablecom hat uns gegenüber dieselbe Haltung wie wir gegenüber unseren Kunden: Wir sind keine Nummer, wir werden aufmerksam betreut und ernst genommen.

»

Giuseppe Borsella IT-Co-Direktor, Cornèr Bank

Die Cornèr Banca ist ein privates und unabhängiges Schweizer Bankinstitut, das 1952 in Lugano gegründet wurde. Die Bank ist in allen traditionellen Geschäftsbereichen tätig. Zu den Haupttätigkeiten zählen Private Banking, Finanzierungen und Kreditkarten. Neben dem Hauptsitz in Lugano ist die Cornèr Gruppe mit Zweigniederlassungen in Locarno, Lausanne und Zürich sowie mit Tochtergesellschaften in Luxemburg und Nassau vertreten. Die Gruppe beschäftigt rund 800 Mitarbeitende. Cablecom business stellt der Cornèr Banca seit 2002 Glasfasern für ein privates WAN zur Verfügung und liefert seitdem einen breitbandigen BGP4-Internet-Service.

Cablecom business. The speed you need.

www.cablecom.biz


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.