IT Magazine 5/2010

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SwissICT Magazin

SWiSS

Mai 2010

VO R M A L S I N F O W E E K . C H

Nr. 05 | MAI 2010

Virtualisierung

Virtualisierungs-Trends 2010 Virtuelle Infrastruktur vom Provider Thin Clients für virtuelle Arbeitsplätze Server virtualisieren und Hardware sparen Mehr Ordnung durch Desktop-Virtualisierung

NEWS Führende Schweizer IT-Messen unter einem Dach TEST Authentifizierungs-Suite mit grossem Funktionsumfang MARKTÜBERSICHT Leistungsfähige Server für KMU KNOW-HOW Wie man bei Google an die Spitze kommt FALLSTUDIE Print-Park optimieren und Geld sparen

CIO-INTERVIEW Ingo Wolf, Actelion


Upgrade für den Serverraum: APC bietet kosteneffiziente Komplettlösung nicht nur ein Rack!

Die rackbasierte Kühlung von APC zieht warme Luft von der Wärmequelle auf der Rückseite und leitet kühle Luft zur Vorderseite, wo sie benachbarte Racks kühlt.

Die rack-basierte Kühlung von APC – eine effiziente und zukunftssichere Lösung Verhindern die Einschränkungen Ihres Serverraums, dass Sie neue Technologien einsetzen? Konsolidierung, Virtualisierung, konvergente Netzwerke, Blade Server – bedeutet höchste Leistungsdichte und höchste Anforderungen an Kühlung und IT-Management. Viele Serverräume sind dafür nicht geeignet und den IT-Managern stehen nur vage Schätzungen über Stromqualität, Feuchtigkeit und Wärmeströme zur Verfügung. Die Frage ist: Wie lässt sich wirtschaftlich die Zuverlässigkeit und das Management dieser Serverräume erhöhen?

Die Komplettlösung für Serverräume von APC® by Schneider Electric Jetzt gibt es Komponenten für Stromversorgung, Kühlung, Überwachung und Management, die Sie problemlos als integrierte Komplettlösung einsetzen oder als Komponenten problemlos in die vorhandene Struktur einfügen können. Keine komplizierte Konfiguration der Kühlung; keine kostenintensiven Anpassungen der Technik. Sie können sich zu 100 % sicher sein, dass Ihr Serverraum auch mit zukünftigen Anforderungen Schritt hält.

Zukunftssichere Serverräume – einfach und kostengünstig

Wenn Sie separate IT-Räume haben . . . Nutzen Sie die vorkonfigurierten HighDensity-Kühlsysteme als Komplettlösung. Das APC InRow SC System kombiniert eine InRow SC Präzisionskühlung (Kapazität bis zu 7 kW), ein NetShelter SX Rack und ein Rack Air Containment System – und all das für einen begrenzten Zeitraum zu einem Sonderpreis.

Wenn nicht . . . Dann setzen Sie auf NetShelter CX: Mobile Serverschränke mit extremer Geräuschdämmung, konzipiert für Büroumgebungen.

Geschlossene InRow Kühlmodule, NetShelter Schränke für High-DensityKonfigurationen und das APC Rack Air Containment System ergeben eine optimale Lösung für nahezu jede IT-Umgebung. Überwachungssensoren auf Rackebene, intelligente Steuerung der Kühlmodule und die integrierte Managementsoftware ermöglichen vollständige Remote-Funktionen über das gesamte System. Zusammen mit einem USV-System (z. B. aus den Smart-UPS oder Symmetra Reihen) ergibt sich eine Komplettlösung für aktuelle und zukünftige Anforderungen.

Diese Lösungen integrieren Stromversorgung, Kühlung und Managementfunktionen in einem sicheren, geräuscharmen und gekühlten Schrank, der sich kaum von anderen Büromöbeln unterscheidet.

Laden Sie innerhalb der nächsten 30 Tage KOSTENLOS eines unserer White Paper herunter und nehmen Sie Samsung Home Theatre (Model BD 7200) teil! Besuchen Sie uns dazu unter www.apc.com/promo und geben Sie den Keycode 77272t ein. Tel: Schweiz: 0800 111 469 ©2010 Schneider Electric. Alle Warenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Besitzer. APC Deutschland GmbH, Elsenheimerstraße 47a, D-80687, München Kein Kauf notwendig. Die tatsächlich vergebenen Produkte können von den gezeigten Produkten abweichen. 998-2524_CH


Editorial

Vulkan

Isländisch und Neudeutsch für IT-Professionals

M

Ta n j a H e n z , R e d a k T o R i n Tanja_Henz@vogel-media.cH

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it diesem Editorial erleben Sie eine Premiere. Und ich auch. Zu verdanken haben wir das Eyjafjallajökull – Sie wissen schon, dem Vulkan. Hätte sich dieser nämlich zurückgehalten, wäre ich jetzt in Monte Carlo und würde mir neue Drucker vorführen lassen. Stattdessen sitze ich auf der Redaktion, dazu verdonnert, mein erstes Editorial zu schreiben. Aber nicht nur mich haben die Folgen des Vulkanausbruchs getroffen – auch Abertausende von gestrandeten Passagieren könnten wohl die eine oder andere Geschichte erzählen. Nicht mit dem Flugzeug reisen zu können, ist in unserer Zeit praktisch unvorstellbar; oder war es zumindest bis zur Eruption. Jetzt aber wissen wir, dass man auch mit dem Taxi mehr oder weniger problemlos quer durch ganz Europa fahren kann. Oder, dass man sowieso besser zu Hause oder im Büro bleibt, wie uns die Anbieter von VideokonferenzSystemen in den letzten Tagen vermehrt glauben machen wollten. Besagte Videokonferenzen machen nämlich nicht nur das Reisen überflüssig, sondern erlauben auch, einander zu sehen, wenn eine Aschewolke den ganzen Flugverkehr stilllegt, so die Message. Nebenbei wird damit auch die Umwelt geschont, was bei dem aktuellen Naturereignis ein nicht zu verachtendes Argument ist. Ein findiger Anbieter hat dieser Tage einen Online-Rechner veröffentlicht, der nach nur ein paar Klicks anzeigt, wieviel Geld, CO2 und Zeit durch (s)ein VideokonferenzSystem eingespart werden können. Bei seinem letzten Ausbruch zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts war Eyjafjallajökull (gesprochen Eiafetleiagt – für alle nicht-isländischen Leser dieser Ausgabe) während rund eines Jahres aktiv. Sollte sich dies wiederholen und der Flugverkehr durch immer neue Aschewolken über längere Zeit lahmgelegt sein, könnte sich so eine Videokonfe-

renzlösung für Unternehmen mit vielfliegenden Mitarbeitern durchaus lohnen. Ein solches System würde sich vielleicht sogar für eine Messe eigenen – die Aussteller hätten einen geringeren Aufwand, den sie eventuell eher bereit wären zu leisten, um so den Orbit-Nachfolger nicht bereits vor der ersten Durchführung wieder sterben zu lassen. Nächstes Jahr soll das die Aiciti – die Zusammenführung führender Schweizer ICT-Messen unter einem Dach – richten (siehe S. 7). Fast könnte man meinen, die Organisatoren hätten sich bei der Namenswahl vom isländischen Vulkan inspirieren lassen. Es besteht jedoch eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich bis zur Messe im Mai 2011 bereits niemand mehr an Eyjafjallajökull erinnert. Wie das ganze Geplapper um den Vulkan im hohen Norden jetzt zu unserem Schwerpunktthema Virtualisierung (ab S. 28) passt? Ich wette, auch Sie kennen jemanden, der sich in den letzten Tagen gewünscht hat, den Vulkan zu virtualisieren.

«Fast könnte man meinen, die Organisatoren der Aiciti hätten sich bei der Namenswahl vom Vulkan inspirieren lassen.»

Tanja Henz


Bild des Monats

Ausbeutung in China

Š The National Labor Committee, www.nlcnet.org

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Ausbeutung in China

Bild des Monats

«Wir sind wie Gefangene...»

Ein Report des «National Labor Committee» berichtet von unhaltbaren Zuständen in einer chinesischen Fabrik der Firma KYE, die Mäuse und andere Peripherie-Artikel für Firmen wie Microsoft, HP, Samsung, Logitech oder Acer herstellt. Teenager im Alter von 16 oder 17 Jahren müssten 15-StundenSchichten schieben, und das sechs oder sieben Tage pro Woche. Die Arbeitsbedingungen sollen katastrophal sein – genauso wie die Bezahlung von 65 Cent pro Stunde (von denen 13 Cent für das Essen in der Fabrik abgezogen werden). Das Sprechen während der Arbeitszeit ist verboten, genauso wie das Benützen von Toiletten. Sicherheitsleute sollen die jungen Arbeiterinnen sexuell belästigen, und die Lebensbedingungen in den Unterkünften der Fabrik sollen unhaltbar sein. Der komplette Report kann unter www.nlcnet.org eingesehen werden.

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Inhaltsverzeichnis

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Markt & Trends Aiciti: Neuer Messe-Hoffnungsträger Finale Versionen von Office und Sharepoint 2010 Quick Poll: Geteilte Meinungen über Zukunft der IT-Messen

7 9 10

Szene Schweiz Start-up: Dank Gryps mit Grips beschaffen TechDays von Microsoft weiter auf Erfolgsspur E-Business Kongress 2010: Internet-Know-how für IT-Profis Startschuss zum Swiss ICT Award 2010 CIO-Interview: Ingo Wolf, Actelion

12 13 15 16 17

SwissICT News Mehr Selbstvertrauen, liebe Informatiker Teile der Informatik in die Allgemeinbildung einbringen Das Gymnasialfach Informatik hat keinen Unterbau

20 24 26

Schwerpunkt Virtualisierung Fortschritte und Trends bei der Virtualisierung Fallstudie: Server-Virtualisierung bei Rhenus Alpina Virtualisierung als Managed Service Marktübersicht: Zehn Thin Clients für virtualisierte Desktops Fallstudie: Virtuelle Clients bei Swisspartners «Meierhans meint»: Das Comeback der Technologie

29 31 33 36 38 40

Test Center Passlogix v-Go, mehr als blosses Desktop-Single-Sign-on Test Ticker: Energiesparende Computerbildschirme

41 43

Neue Produkte Adobe lanciert die Creative Suite 5 Act! 2010: KMU-CRM von Sage Neue Drucker von Canon, Dell und HP Marktübersicht: Midrange-Server für KMU

Virtualisierung

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Beflügelt durch die weltweite Krise hat sich Virtualisierung in vielen Unternehmen durchgesetzt. In der Schweiz setzen 77 Prozent der Firmen Server- und 63 Prozent Desktop-Virtualisierung ein. Wie es nun weitergeht, zeigt ein erster Schwerpunkt-Artikel. Rhenus Alpina berichtet derweil in einer Fallstudie, wie man die IT zentralisiert und gleichzeitig alle Server virtualisiert hat. Ein weiterer Beitrag nimmt sich dem Thema Virtualisierung als Managed Service an und beleuchtet, wie Firmen profitieren, wenn sie die Administration der virtuellen Infrastruktur auslagern. Im Zusammenhang mit Virtualisierung dürfen auch Thin Clients nicht unerwähnt bleiben. Eine Übersicht zeigt das aktuelle Angebot. Was man bei einer Desktop-Virtualisierung beachten muss, offenbart schliesslich die Fallstudie von Swisspartners.

44 45 46 50

Dossier IT-Management Fallstudie: Optimierung des Print-Parks von Vogel Business Media Application Management Outsourcing Nachhaltige Prozessoptimierung

54 56 57

Dossier Webtechnologien & Internet Java-Plug-in statt Ajax-Hölle für RIA Suchmaschinenoptimierung: Bei Google an die Spitze

59 61

Karriere & Weiterbildung Von der Kunst, Nein zu sagen «Der Rechtsanwalt rät»: Wem gehört die Software? Veranstaltungen / Lesetips für IT-Profis

62 64 66/67

BUSINESS FACTS ■ Stadler Rail Group: RZ-Betrieb in Bussnang

und CAD-Datenreplikation erfordern Fiber-WANPlattform ■ Kanton Jura: Public Private Partnership mit

Beispielcharakter

Service Und ausserdem: Proprietäre Software modifizieren dank Pixeln 68 IT@Home: Pikoprojektor mit Pfiff und DVD-fähiger Bilderrahmen 69 Vorschau / Impressum 70/71

■ Hotel Steinmattli: Referenzlösung für HDTV und

Breitbandkommunikation ■ Schweizerisches Rotes Kreuz: Massgeschneidertes

ICT-Angebot für kostenbewusste Kundschaft

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Markt & Trends

Schweiz

Die Macher hinter der Aiciti: Dr. Marcel Siegenthaler und Cyrill Schmid (beide Topsoft), Jacqueline Schleier, René Meier, Giancarlo Palmisani (v.l.n.r.). Community36 abgesagt – Aiciti ins Leben gerufen

Neuer Messe-Hoffnungsträger

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ie Schweizer IT-Messe Community36, die am 6. und 7. Mai in der Messe Zürich hätte stattfinden sollen, wurde wegen Ausstellermangels abgesagt. Übrig blieb einzig der begleitende Kongress (siehe S. 15). Gleichzeitig mit der Absage der geplanten Messe wurde auch der neue Mess-Hoffnungsträger vorgestellt: Aiciti – ein Name, der nicht nur auf Begeisterung gestossen ist. Hinter Aiciti stehen zum einen Exhibit & More mit dem langjährigen Messeleiter Giancarlo Palmisani, zum anderen die renommierten Community-Veranstalter René Meier und Jacqueline Schleier, die unter anderem für das Finance Forum, das CRM Forum und den

eHealth Summit verantwortlich zeichnen. Ebenfalls mit an Bord sind die Macher der Topsoft. Die Frühjahrsausgabe der Topsoft soll als eigenständige Veranstaltung innerhalb der Aiciti stattfinden. Die Herbst-Topsoft wird künftig in Bern über die Bühne gehen, der Messeplatz Winterthur entfällt. Das Konzept der Aiciti sieht vor, dass vor allem der Faktor Community-Building beziehungsweise der Dialog zwischen Kunden und Ausstellern im Mittelpunkt stehen soll. «Die Messe ist Mittel zum Zweck», heisst es seitens der Verantwortlichen. Wie die thematische Fokussierung aussehen

soll, ist derweil noch weitgehend unklar. Auch steht noch in den Sternen, ob die grossen ITPlayer, die der Orbit seit Jahren fernblieben, an der Aiciti wieder auftauchen werden. Mit der Aiciti sollen aber die führenden ICTMessen der Schweiz unter einem Dach vereint werden. Zudem hofft man, auch einige Herstellerveranstaltungen (zum Beispiel die Xdays) in Aiciti integrieren zu können. Diesem Anspruch widerspricht die Tatsache, dass es trotz der angepriesenen Konsolidierung weiterhin Stand-alone-Veranstaltungen wie das Finance Forum geben wird. (Marcel Wüthrich)

Orange-Sunrise-Fusion

Weko lässt Telco-Deal platzen

A

us der geplanten Fusion zwischen den beiden Schweizer Telekommunikationsunternehmen Orange und Sunrise wird nichts. Die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) hat den Zusammenschluss untersagt, weil er zu einer kollektiv marktbeherrschenden Stellung im Mobilfunkmarkt führen würde. Mit drei Anbietern bleibe eine gewisse Wettbewerbsdynamik bestehen. Weiter erklärt die Weko, dass durch die Fusion mit Sunrise der aktivste

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Netzbetreiber aus dem Markt ausscheiden und mögliche, entstehende Synergien die Wettbewerbsnachteile nicht aufheben würden. Dass die Weko den OrangeSunrise-Deal nicht einfach so durchwinkt, war zu erwarten. Allerdings ging man eher von Auflagen aus, als von einer kompletten Untersagung. Die Mutterhäuser der beiden Telcos, France Telecom und TDC, sind denn auch überrascht über den Entscheid und

enttäuscht. Sie betonen ein weiteres Mal, dass der Deal aus ihrer Sicht für den Kunden nur Vorteile gehabt hätte. Nun werden verschiedene Optionen für nächste Schritte geprüft. Auf jeden Fall birgt das negative Urteil viel Zündstoff: Was geschieht mit Sunrise? TDC möchte das Unternehmen gerne loswerden. Ausserdem hat Orange angeblich angedroht, sich bei einem negativen Entscheid aus der Schweiz zurückzuziehen. (Michel Vogel)

Finanzierung steht

iDays im November

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ie iDays in Luzern werden vom 18. bis 20. November nun definitiv stattfinden. Die Tage der Informatik wurden bereits Ende Januar angekündigt. Damals war im Gegensatz zu heute jedoch noch nicht klar, ob die Finanzierung gesichert werden kann. Mit UBS, der Post, Opacc Software oder IBM konnten namhafte Sponsoren gefunden werden. (Marcel Wüthrich)


Markt & Trends

Enterprise Computing

Services und Lösungen

Alles für die Cloud

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ie Hersteller zieht es in die Cloud. So möchte Dell Cloud Computing einer breiteren Gruppe von Unternehmen zugänglich machen. Im Zentrum stehen schlüsselfertige, zertifizierte Lösungen für den Betrieb öffentlicher und privater Clouds mit vorkonfigurierter Hardware und Software sowie Services. Die SwisscomTochter Resource bietet mit Flex E-Cloud derweil eine SAP-Betriebsplattform im Cloud-Computing-Modell an und Suchmaschinenprimus Google arbeitet an einem Service, um via Cloud Dokumente ausdrucken zu können. Microsoft propagiert Windows Intune, einen Cloud-Dienst, mit dem die Redmonder auch KMU das konsequente Desktop-Manage-

ment schmackhaft machen wollen. Geheimnisvoller geben sich Salesforce.com-CEO Marc Benioff und VMware-Chef Paul Maritz. Sie liessen durchsickern, dass die beiden Unternehmen Grosses vorhaben. VMForce soll kommen und weitreichende Konsequenzen für die Verwendung, Programmierung und Vermarktung von Cloud-Computing-Lösungen haben. Konkreter werden die beiden CEOs allerdings nicht. Fujitsu ergänzt derweil seine lokalen Cloud-Plattformen mit einer globalen Plattform für Kunden, die eine weltweite, standardisierte IT-Infrastruktur benötigen Trotz aller Begeisterung für die Wolke darf der Sicherheitsaspekt nicht vergessen gehen. Eine Studie, die Symantec gemeinsam mit dem Ponemon-Institut durchgeführt hat, hat ein mangelndes Sicherheitsbewusstsein bezüglich Daten in der Cloud identifiziert. Nur 27 Prozent der Unternehmen verfügen über Prozesse zur Absicherung ihrer Daten in Cloud-Anwendungen. Und lediglich jede zehnte Firma schult ihre Mitarbeitenden in Der Cloud-basierte Management- und Security- Sachen Cloud Security, wie die Untersuchung Dienst Windows Intune unterstützt PCs mit Windows 7. zeigt. (Alina Huber)

Intel-vize Kirk Skaugen präsentiert mit viel enthusiasmus den Xeon 7500. Neue Server-Chips von Intel und AMD

Kernige Server-CPUs

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ie Chip-Giganten Intel und AMD haben – wie so häufig praktisch im Gleichtakt – ihre neueste Server-CPU-Generation vorgestellt. Intels Xeon 7500 ist mit bis zu acht Kernen bestückt. Mit

GeRüCHTe RuND uM APPle uND AMD Medienberichten zufolge soll Apple Verhandlungen mit AMD führen. Dabei geht es um den Einsatz von AMD-Produkten in Apple-Rechnern. Apple sei vor allem interessiert an AMDs Fusion-Technologie, welche CPU und Grafikchip vereinen und so Strom sparen soll. Zudem würde Apple mit AMD als zusätzlichem Lieferanten flexibler werden.

der neuen CPU soll die Leistung im Vergleich zum Vorgänger um den Faktor drei angehoben worden sein – und dies bei einer Stromaufnahme von 95 bis 130 Watt. Intel behauptet, ein Xeon 7500 könne 20 Ein-Kern-Prozessoren ersetzen. Ausserdem können bis zu 256 der neuen Xeons in einem einzigen High-end-Server gekoppelt werden. Dank Hyper Threading ist es zudem möglich, bis zu 16 Threads pro CPU simultan auszuführen. AMD hat derweil die Zahl der Kerne in seinen Opteron-Prozessoren auf zwölf angehoben. Die Chips der 6100er-Serie benötigen 80 bis 105 Watt Strom und sollen gegenüber ihren 6-Core-Vorgängern 88 Prozent mehr Leistung bringen. (Marcel Wüthrich)

ToP-NeWS DeS veRGANGeNeN MoNATS Cablecom bietet mehr Fibre-Power Kabelnetzbetreiber Cablecom hat die Preise für seine Internet-Abonnemente der Fibre-Power-Familie gesenkt und das Einstiegsangebot aufgewertet. Ausserdem ist man mit dem neuen Markenauftritt als UPC gestartet.

Stadt Bern setzt auf Windows 7 In der Berner Stadtverwaltung werden im kommenden Jahr alle 2100 in die Jahre gekommenen PCs durch neue Geräte mit Microsofts Betriebssystem Windows 7 ersetzt. Dafür investiert man rund 10 Millionen Franken.

WoCHe 13 Baubeginn für Green-Rechenzentrum Der Spatenstich für das Millionen-Projekt ist erfolgt: Wenn alles nach Plan verläuft, dann kann Green.ch in fast genau einem Jahr im aargauischen Lupfig sein neues Rechenzentrum in Betrieb nehmen.

Tablet von Nokia – Details zu HPs Slate Glaubt man den Gerüchten in der Branche, so wird Nokia im Herbst dieses Jahres ein Tablet auf den Markt bringen. Derweil ist ein Dokument von HP aufgetaucht, das technische Daten des Slate mit denen des iPad vergleicht.

WoCHe 14 iPhone oS 4 bringt Multitasking Im Sommer gibt es ein Software-Update für das iPhone. iPhone OS 4 bringt 1500 neue APIs, Multitasking, Ordner zur besseren Organisation von Apps, die iBook-Applikation und vieles mehr.

Windows 7 SP1 schon im Netz Das Service Pack 1 für Windows 7 ist bereits im Internet aufgetaucht. Es soll viel schneller laufen als bisherige SPs und mit zwei Neustarts während der Installation auskommen.

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Markt & Trends

Kommunikation

Office 2010

Finale Version bereit

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icrosoft hat die finalen Versionen von Office 2010 und Sharepoint 2010 fertiggestellt. Für MSDN- und Technet-Abonnenten ist die endgültige Fassung schon seit dem 22. April verfügbar, Kunden mit Software-Assurance-Verträgen (SA) und Volumenlizenzen können die neuen Releases am 27. April herunterladen, während sich SA-Kunden ohne Volumenverträge noch bis am 1. Mai gedulden müssen. Offiziell lanciert wird Office 2010 am 12. Mai in New York. Bereits seit einer Weile verfügbar ist die Beta von Office 2010. Diese wurde bislang 7,5 Millionen Mal heruntergeladen – mehr als drei Mal so oft wie die Vorgängerversion Office 2007.

Wer für die jüngste Büro-Suite übrigens nichts bezahlen will, für den empfiehlt sich Office Starter 2010. Diese abgespeckte OfficeVersion ist kostenlos. Im Gegenzug blenden Word und Excel ständig Werbung ein, die alle 45 Sekunden wechselt. Zudem fehlen einige der bekannten Office-Funktionen. So kann das Gratis-Office zum Beispiel in Word keine Makros ablaufen lassen. Ebenso fehlt die Möglichkeit zur automatischen Erstellung eines Inhaltsverzeichnisses. In Excel stehen derweil Pivot-Tables und -Charts nicht zur Verfügung. Will ein User den gesamten Funktionsumfang oder auch Power Point, so muss er eine Vollversion kaufen. (Alina Huber)

Microsoft hat office 2010 fertiggestellt. Der offizielle launch geht am 12. Mai in New York über die Bühne.

Bluetooth 4.0

Low Energy und High Speed

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ie Bluetooth Special Interest Group (SIG) hat mitgeteilt, dass gegen Ende des Jahres beziehungsweise Anfang 2011 erste Geräte mit der Bluetooth-Generation 4.0 auf den Markt kommen werden. Die neue Spezifikation soll noch in diesem Quartal verabschiedet werden. Bluetooth 4.0 verspricht mehr Reichweite, mehr

Apples iPad kommt erst ende Mai Apple hat den internationalen Verkaufsstart des iPad wegen der grossen Nachfrage in den USA um einen Monat nach hinten verschoben. Am 10. Mai werden die Preise bekannt gegeben, ab dann sind auch Vorbestellungen möglich.

Twitter neu mit Werbung Entgegen früherer Absichtsbekundungen will Twitter mit den «Promoted Tweets» künftig bezahlte Werbung im Stil von Googles Suchanzeigen einblenden. Die Werbung erscheint vorerst bei der Suche nach Schlüsselbegriffen.

WoCHe 15 SSDs knacken Terabyte-Grenze OCZ hat neue 2,5-Zoll- und 3,5-Zoll-Solid-State-Disks angekündigt. Das Spitzenmodell soll 1 Terabyte Speicherplatz bieten, wird aber auch um die 4000 Dollar kosten.

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Tempo und einen Energiesparmodus, wobei letzterer von der SIG als wichtigstes neues Feature bezeichnet wird. Er ermögliche Bluetooth neu auch in Geräten mit weniger grosser Batterieleistung, die beispielsweise mit Knopfzellen betrieben werden. Bluetooth 4.0 setzt, wie sein direkter Vorgänger Bluetooth 3.0,

der sich auf dem Markt bisher nicht durchsetzen konnte, auf WLAN-Unterstützung zur Datenübertragung. Damit werden Übertragungsraten von bis zu 25 Megabit pro Sekunde möglich. Die Reichweite des abwärtskompatiblen Bluetooth 4.0 liegt derweil bei bis zu 100 Metern. (Michel Vogel)

xx ein verlorengegangenes iPhone 4G xx Ein Apple-Entwickler hat offenbar einen Prototypen des nächsten iPhone-Modells in einen Biergarten mitgenommen und dort liegen gelassen. Das vermeintliche iPhone 4G landete schliesslich beim Gadget-Blog «Gizmodo».

WoCHe 16 Microsoft lanciert Windows Intune Mit dem neuen Cloud-Service Windows Intune, derzeit in limitierter Beta, will Microsoft auch KMU das konsequente Desktop-Management schmackhaft machen.

«IT-Berufsbildung Schweiz» startet Die Finanzierung der neuen Stiftung «IT-Berufsbildung Schweiz» ist geklärt. Als erstes wird nun noch in diesem Jahr der zukünftige Bedarf an IT-Berufsleuten genau untersucht.


Markt & Trends

Quick Poll

Zukunft der Schweizer IT-Messen

Die Meinungen sind geteilt

N

konsolidiert werden. Doch ist das wirklich das, was Aussteller und Anwender wollen? Wie soll die Schweizer IT-Messe-Landschaft in Zukunft aussehen? Swiss IT Magazine hat seine Leserinnen und Leser im Rahmen eines Quick Poll dazu befragt. Das Ergebnis zeigt, dass das Thema stark interessiert. Nur gerade 5 Prozent erklärten, dass ihnen die Schweizer IT-MesseLandschaft völlig egal SCHWeIzeR IT-MeSSeN - WIe WeITeR? ist. Fast ein Viertel (23%) gab jedoch an, dass es in der Schweiz 5% überhaupt keine IT15% 33% Messen mehr braucht. Die Gründe, weshalb 23% man so denkt, wurden 24% im Rahmen des Quick Poll nicht erfasst. Sie sind aber auch sekundär, denn die Skeptiker sind deutlich in der 33% Es muss weiter eine 15% Eine Kombination aus CEgrosse IT-Messe geben und Business-Messe wäre gut Minderheit: 72 Prozent 24% Kleine, spezialisierte 5% Die IT-Messe-Landschaft wollen weiterhin ITMessen sind die Zukunft interessiert mich nicht Messen. 23% Es braucht gar keine ITGenau ein Drittel Messen mehr aller UmfrageteilnehDer orbit-Nachfolger Community36 ist gescheitert. Wie soll die mer meint, dass es Schweizer IT-Messe-landschaft in zukunft aussehen? weiterhin eine grosse Quelle: Swiss IT Magazine

ach dem Scheitern der Community36 wurde Mitte April das Projekt Aiciti präsentiert. Im Mai 2011 soll in Zürich während drei Tagen eine branchen- und themenübergreifende ICT-Messe stattfinden (mehr dazu auf Seite 7). Die heute stark zersplitterte Schweizer Messe- und Eventlandschaft im ICTSektor soll durch die neue Veranstaltung Aiciti

IT-Messe in der Schweiz geben muss, trotz oder gerade wegen dem Scheitern der Community36. Die Organisatoren der ICT-Messe Aiciti sind dieser Meinung nach also auf dem richtigen Weg. Ein knappes Viertel der QuickPoll-Teilnehmer (24%) sieht das ganz anders: Sie glauben, dass kleine, spezialisierte Messen die Zukunft sind. Die geplante Konsolidierung unter dem Dach Aiciti ist aus ihrer Sicht der falsche Schritt. Immer wieder taucht in der Branche auch noch eine dritte mögliche Zukunft für die Schweizer IT-Messe-Landschaft auf: Eine Kombination aus IT- und CE-Messe. Wie unser Quick Poll zeigt, eine durchaus berechtigte Überlegung. Immerhin 15 Prozent denken nämlich, dass so ein Konzept funktionieren und die Zukunft sein könnte. Fazit: Die Meinungen sind sehr geteilt und es gibt keinen klar erkennbaren Trend in irgend eine Richtung. Das ist das grosse Dilemma, in dem die Messeveranstalter derzeit stecken. (Michel Vogel)

Nächster Quick Poll

Patch-Management: Monatlich und vierteljährlich gibt es regelrechte Patch-Orgien von Microsoft, Adobe, Oracle und anderen Herstellern. Wann versorgen Sie Ihre Software jeweils mit den Updates?

MeISTGeleSeNe NeWS DeS leTzTeN MoNATS 1 iPad: Sein Innenleben und was gegen einen Kauf spricht (7.4.2010) Fixit hat das iPad aufgeschraubt und genau unter die Lupe genommen. MSNBC präsentiert derweil 13 Gründe, die gegen den Kauf des neuen Apple-Geräts sprechen – unter anderem empfindet man die Grösse des iPad als Problem. 2 HP Slate: Details und Preise bekannt (6.4.2010) Der HP Slate ist ein Windows-7-basiertes Tablet mit einem kapazitiven, multitouchfähigen 8,9-Zoll-Bildschirm, angetrieben von einem 1,6 GHz Atom Z530. Als Speicher sind 32 oder 64 GB Flash und 1 GB RAM vorgesehen. Das 32-GB-Modell soll 549, das 64-GB-Modell 599 Dollar kosten. 3 TechDays lockten 1100 Besucher an (7.4.2010) 1100 Entwickler und IT-Profis informierten sich in Basel während zwei Tagen über die neuesten Microsoft-Technologien wie Windows Azure, SQL Server 2008 R2, Silverlight 4, Office 2010, Windows 7 oder Visual Studio 2010.

10

4 opera Mini beliebteste iPhone App (16.4.2010) 5 Cablecom zeigt 3D-Fernsehen (12.4.2010) 6 3D-update für PS3 ohne Blu-ray-Support (19.4.2010) 7 Windows 7 SP1 schon im Netz (8.4.2010) 8 Problematische Schnüffel-Software für Handys (12.4.2010) 9 Wepad – Sensation oder Fake? (13.4.2010) 10 office 2010 gratis, dafür mit Werbung (8.4.2010) 11 Solid State Disks knacken Terabyte-Grenze (14.4.2010) 12 Keine Mobiltelefon-lösung für SuisseID (9.4.2010) 13 Mehr zu iPhone oS 4 am Donnerstag (6.4.2010) 14 orange-Sunrise-Fusion schreitet voran (12.4.2010) 15 iPhone oS 4 bringt Multitasking (9.4.2010)

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Markt & Trends

SITM Online

Tool DeS MoNATS PARTITIoN WIzARD HoMe eDITIoN 5.0 Partition Wizard Home Edition entspricht im Leistungsumfang in etwa dem Klassiker Partition Magic. Das Tool erlaubt Grössenänderungen an Partitionen vorzunehmen, ohne dass die Daten tangiert werden. Daneben lassen sich Partitionen neu anlegen, löschen, verschieben, formatieren, konvertieren, aktivieren oder verstecken. Weitere Features sind eine Kopierfunktion, LaufwerksbuchstabenMapping, Testfunktionen oder MBR-Rebuilding. Das Handling ist selbsterklärend und entspricht weitgehend dem bekannten Vorbild. Partition Wizard Home Edition kann auf allen gängigen Windows-Client-Betriebssystemen eingesetzt werden, wobei sowohl die 32- als auch die 64-BitVersionen unterstützt werden. Das Tool darf allerdings nur im privaten Bereich als Freeware genutzt werden.

DoWNloAD-CHARTS 1

Pants off! 2.03 Macht aus Passwort-Sternen auf Wunsch wieder Klartext.

Wertung: ★ ★ ★ ★ ★ ★

2 Spiceworks IT Management Desktop LAN-Management-Suite zur Überwachung von Firmennetzwerken.

★★★★★★

3 lANguard Network Scanner 2.0 ★★★★★★ Scannt ein Netzwerk und liefert Informationen zu den angeschlossenen Servern etc. 4 vlC Media Player 1.05 Bietet mit seinen Streaming-Features weit mehr als ein herkömmlicher Software-Player.

★★★★★★

5 Free Rapid Downloader 0.83 Ermöglicht das massenhafte Herunterladen bei Rapidshare ohne Wartezeiten.

★★★★★★

6 Readon Tv Movie Radio Player Dieses Tool bietet übers Web Zugriff auf hunderte von TV- und Radio-Sendern.

★★★★★★

7 CDBurnerXP 4.2.7.1801 Unterstützt alle gängigen CD- und DVD-Formate sowie Blu-ray- und HD-DVD-Scheiben.

★★★★★★

8 CCleaner Dient der Systemoptimierung, löscht diverse nicht mehr benötigte Dateien.

★★★★★★

9 Mozilla Firefox 3.6.3 Äusserst schneller und Feature-reicher Webbrowser.

★★★★★★

10 GnuCash Vollständige Finanzverwaltung nach dem Prinzip der doppelten Buchführung.

★★★★★★

Pants off! 2.03

Free Rapid Downloader 0.83

CCleaner

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Szene Schweiz

Start-up: Gryps

Dank Gryps mit Grips beschaffen Das Online-Portal gryps.ch nimmt Käufern die mühsame Web-Recherche ab und vermittelt Offertanfragen an Anbieter – vom KMU zum KMU. Vo n U r s B i n d e r

D

as Offertenportal Gryps ist seit Februar 2010 online. Die Plattform verbindet Käufer und Anbieter und ist als Dienstleistung «vom KMU zum KMU» konzipiert, wie Priska Schoch betont, die zusammen mit ihrer langjährigen Arbeitskollegin Gaby Stäheli das Portal betreibt und dazu die Firma Gryps Offertenportal AG gegründet hat. Schoch und Stäheli kennen sich seit Jahren und schätzen ihre Zusammenarbeit – vor dem Schritt in die Selbständigkeit leiteten die beiden bei IBM unter anderem im Job-Sharing ein Sales-Team mit rund 20 Mitarbeitern. Gaby Stäheli war dann kurzzeitig für einen anderen Arbeitgeber tätig, bevor sie sich zur Gründung eines eigenen Unternehmens entschloss und ihre Ex-Kollegin nach einigem Überlegen ebenfalls von der Idee begeistern konnte.

Offertenportal als Beschaffungs-Beschleuniger

bühr – aber nur dann, wenn sie eine Anfrage wirklich annehmen. Für Auftragsvolumen bis 10’000 Franken beträgt die Gebühr zum Beispiel 50 Franken. Gryps achtet auf beiden Seiten auf die Qualität: Es sollen nur seriöse Anfragen an seriöse Anbieter vermittelt werden. Deshalb wird Die Gründerinnen Priska bei jeder Anfrage vor der WeiterSchoch und Gaby Stäheli. bearbeitung zuerst telefonisch nachgehakt, ob ernsthaftes Interesse besteht und ob es sich tatsächlich um einen Geschäftskunden handelt. Auch jeder Anbieter wird nach der kostenlosen Registrierung genau überprüft.

«Viele Unternehmen beschaffen wichtige Produkte und Dienstleistungen heute übers Internet, gerade auch KMU. Sie möchten aber nicht Webauftritt selbst entwickelt stundenlang selbst bei verschiedenen Anbietern recherchieren – dazu Den Webauftritt www.gryps.ch hat Gaby Stäheli auf Joomla-Basis fehlt meist die Zeit», beschreibt Priska Schoch ein Problem, vor dem selbst entwickelt. Damit konnte das junge Unternehmen massiv Kosten viele Firmen ohne eigene Einkaufsabteilung stehen. «Produkte wie sparen. Vollständig automatisiert ist der Vermittlungsprozess aber Telefonanlagen, CRM-Software und Services wie Buchhaltungsdienste nicht: Die Anbieter und Kaufinteressenten werden in einem separaten oder Webdesign sind zwar wichtig oder sogar strategisch bedeutend, CRM-System verwaltet und die Anfragen manuell bearbeitet und weigehören aber nicht zum Kerngeschäft des typischen KMU. Genau hier tergeleitet. Das ist laut Priska Schoch zumindest in der ersten Phase helfen wir, indem wir den passenden Anbieter suchen.» sogar vorteilhaft: «So entwickeln wir ein Gefühl für das Geschäft.» Für den Kaufinteressenten funktioniert Gryps in drei einfachen SchritBei der Unternehmensgründung half der Besuch von zwei Ventuten: «Produkt auswählen, Fragebogen ausfüllen, Offerten erhalten.» relab-Trainings. Fremdkapital hat Gryps keiDas Gryps-Team sucht anhand der per Onlinenes aufgenommen – «wir haben die AG mit Formular übermittelten Kriterien und eines eigenem Geld finanziert». Im Moment zahlen Qualifikationsgesprächs die drei am besten sich Stäheli und Schoch noch kein Salär aus, passenden Anbieter und fragt an, ob sie an und die Büroräume samt Infrastruktur stehen einer Offertstellung interessiert sind. Bekundet dem Rapperswiler Start-up dank der Stiftung ein Anbieter Interesse, erhält er die DetailangaFutur für zwei Jahre kostenlos zur Verfügung. ben und die Koordinaten des Kaufinteressenten Das Geschäft entwickle sich gut, meint – und verpflichtet sich, diesen innert zwei Priska Schoch weiter, will aber noch keine Tagen zu kontaktieren und eine Offerte für das konkreten Zahlen nennen: «Die Anfragen Gesuchte zu unterbreiten. Die weitere Kommutreffen in schöner Regelmässigkeit ein – dafür, nikation bis hin zum Abschluss erfolgt direkt dass wir erst im Februar gestartet sind, läuft zwischen Anbieter und Käufer. Schoch: «Wir es gut an.» Im Moment muss Gryps aber noch arbeiten nicht abschlussorientiert und wollen bekannter werden. Schoch und Stäheli nehneutral bleiben. Damit jeder Anbieter eine reelle men deshalb an vielen Events von der TischChance hat, geht die Anfrage zudem an maximesse bis zum KMU-Seminar teil und propamal drei Anbieter.» Trotz Online-Portal wird bei Gryps Für den Kaufinteressenten ist die Dienstleisgieren ihr Portal mit Herzblut. «In Zukunft jede Anfrage individuell bearbeitet und sollen KMU automatisch an Gryps denken, tung kostenlos. Anbieter zahlen eine einheitweitergeleitet. wenn es etwas zu beschaffen gilt». liche, nach geplantem Budget abgestufte Ge-

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TechDays 2010

TechDays weiter auf Erfolgsspur Über 1500 Entwickler und IT-Pros informierten sich an den diesjährigen TechDays in Basel und Genf. Auch 2011 wird es die Konferenz wieder geben, wann und wo ist noch offen. Vo n M i c h e l Vo g e l

N

ach den erfolgreichen Veranstaltungen in den Vorjahren wurden auch die TechDays Ausgabe 2010 für Microsoft ein Erfolg. «In Basel hatten wir rund 110o zahlende Teilnehmer, in Genf 450», teilt Christof Zogg, Director der Developer & Platform Group bei Microsoft Schweiz, mit. Inklusive den 16 ausstellenden Partnern, Referenten und Vertretern von Microsoft waren es in Basel gar um die 1300 TechDays-Besucher, in Genf 550. Erwartet hat man bei Microsoft für die diesjährigen TechDays ursprünglich etwas mehr. Alleine in Basel sollten es 1500 bis 1600 Leute werden, hiess es noch im letzten Frühling, nach Abschluss der TechDays 2009. «Insgesamt sind wir mit der diesjährigen Austragung der TechDays sehr zufrieden», meint Christof Zogg. Er betont, dass er überaus erfreut sei, dass sich überhaupt so viele Entwickler und IT-Profis zwei volle Tage Zeit genommen haben für die Microsoft-Konferenz. Das sei heute alles andere als selbstverständlich. Und die Besucherzahl liege durchaus im Rahmen dessen, was man erwartet habe. Die Top-Themen hiessen Visual Studio 2010, Silverlight 4, Windows Phone 7 für Entwickler und Windows Server 2008 R2, SQL Server 2008 R2 und Sharepoint 2010 für IT-Profis. Windows Phone 7 war eindeutig das Thema mit dem grössten News-Charakter, wurden die Details dazu erst knapp drei Wochen vor den TechDays kommuniziert. So verwunderte es kaum, dass es bei den Besucherinnen und Besuchern das Thema schlechthin war. Ansonsten gab es wenig Highlights und TopNews. Christof Zogg merkt an, dass an den TechDays viele Top-Entwickler und -IT-Pros dabei sind, was die Aufgabe nicht leicht mache, jedes Jahr mit Top-Neuigkeiten aufzuwarten. Sharepoint, einer der Bereiche, der Entwickler und IT-Pros gleichermassen interessiert, war mit acht Sessions das am breitesten abgesteckte Thema. Für einige Besucher war Sharepoint damit etwas zu dominant. Aber: Wer nichts von Sharepoint hören wollte, der hatte bei fünf parallelen Tracks genug Gelegenheit, dem Thema aus dem Weg zu gehen.

vorhandenes Wissen zu vertiefen. «Nach den zwei Tagen hat man sich oft ein paar Bücher gespart», meint der 26-Jährige. Natürlich interessierten Wyrsch vorallem die Sessions zu Windows Phone 7 und Silverlight 4. Daneben gab es für ihn keine grossen Highlights an den diesjährigen TechDays, keine Grossankündigungen wie auch schon. So habe er sehr viel Zeit gehabt, seine Funktion als Windows-Mobile-Berater auszuüben und aktiv Networking zu betreiben, meint Wyrsch. An den TechDays treffe man nämlich immer wieder auf spannende Leute – ob altbekannte oder neue Gesichter.

TechDays 2010: «Mehr Evolution als Revolution»

Ein TechDays-Fan ist auch Dominique Jost. Der Head of Software Development bei Xmedia ist seit 2008 Stammgast an den TechDays, zusammen und geschlossen mit seiner gesamten 13-köpfigen IT-Mannschaft. Für Xmedia seien die TechDays sehr wichtig, da man praktisch ausschliesslich mit Microsoft-Technologien arbeite, erklärt Jost. Wie Wyrsch vermisste auch er heuer einen richtigen Knüller. Die TechDays 2010 seien mehr eine Evolution als Revolution gewesen. Informiert haben er und sein Team sich vor allem über Windows Phone 7, über das es an den TechDays einiges Neues zu hören gab. Weiter hat man

Top-Themen Windows Phone 7 und Silverlight 4

Einer der 1300 TechDays-Besucher in Basel war Marco Wyrsch. Der Software-Ingenieur von Global Systems und Betreiber der Website PocketPC.ch hat bisher an jeder Austragung teilgenommen. In diesem Jahr war er als Windows Mobile MVP in einer Doppelfunktion vor Ort. Einerseits sammelte er für sich persönlich Wissen und Kontakte, andererseits gab er für Microsoft den Konferenzbesucherinnen und -besuchern sein umfassendes Know-how aus dem Windows-Mobile-Bereich weiter. Er schätzt an den TechDays, dass man sich hier sehr schnell einen Überblick über die neuesten Themen und Trends verschaffen könne. Gleichzeitig böten die TechDays auch genügend Gelegenheit,

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1300 Besucherinnen und Besucher pilgerten an die diesjährigen TechDays von Microsoft ins Congress Center in Basel.

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Szene Schweiz viele Sessions zu den Themen Visual Studio 2010 und Silverlight besucht. Ein anderes der Top-Themen, Sharepoint, spielte für Xmedia derweil keine grosse Rolle, da man es nicht benutzt. Die TechDays sind für Jost und seine Entwickler einerseits eine Weiterbildung, andererseits aber auch ein wichtiger Networking-Event. «Es ist spannend, einmal direkt und vor Ort mit Microsoft-Experten sprechen zu können», so Jost. Ausserdem treffe man immer wieder auf alte Bekannte, ehemalige Mitarbeiter und eventuell ja sogar auf zukünftige.

Partner auf Fachkräftesuche

Die TechDays als Plattform für die Mitarbeitersuche? Wieso nicht. Für Microsoft-Partner Avanade, seit 2008 an den TechDays, ist das sogar einer der Hauptgründe, wieso man an die Konferenz geht. «Die TechDays sind für uns eine gute Gelegenheit, unseren Brand bekannt zu machen», betont Laurent Christen, Group Manager von Avanade. Jeder TechDays-Besucher sei ein potentieller, neuer Avanade-Mitarbeiter, meint Christen und erklärt, dass man, um in der Schweiz weiter wachsen zu können, gerade solche Gelegenheiten nutzen müsse. Avanade versuchte die Entwickler und IT-Pros mit einem Surface-Computer von Microsoft zu sich an den Stand zu locken. Ein Rezept, das aufging, war doch der Stand in den Session-Pausen jeweils gut besetzt.

TechDays 2010

.NET SWiSS iNNOvATiON AWARDS 2010 Im Rahmen der TechDays 2010 hat Microsoft zum zweiten Mal die .Net Swiss Innovation Awards verliehen und die innovativsten Schweizer Software-Projekte ausgezeichnet, die auf Basis von Microsofts .Net-Technologie entwickelt wurden. Fünf Projekte wurden ausgezeichnet, zusätzlich gab es erstmals einen Award in der Kategorie «Startup of the Year». Die eingereichten Projekte haben laut Stefano Mallè, Evangelism Lead Developer & Platform Group bei Microsoft Schweiz, die Erwartungen deutlich übertroffen, sowohl in Bezug auf Quantität und Qualität. «Das zweite Jahr der .Net Swiss Innovation Awards hat uns bestätigt, dass wir in der Schweiz viele talentierte Entwickler-Teams haben, die aussergewöhnliche und hervorragende Lösungen entwickeln», so Mallè. Die mit den Awards 2010 ausgzeichneten Teams stechen laut Mallè mit besonders innovativen, qualitativen, komplexen, aber zugleich benutzerfreundlichen Lösungen und Produkten aus der grossen Masse heraus. Das sind die Gewinner:

Doppelte Premiere für «Startup of the year»

Schliesslich gab es an den TechDays auch noch Gewinner (mehr zu den .Net Swiss Innovation Awards lesen Sie im Kasten rechts). Zu ihnen gehörten Hans Limacher und Thomas Glättli, Geschäftsführer und Gründer von T2Beam Technologies und Athlosoft, dem ersten «Startup of the year». Die TechDays 2010 stellten für sie eine Premiere dar. Während der eine von ihnen, Hans Limacher, aus reinen Marketingzwecken vor Ort war, nahm der andere, Thomas Glättli, aktiv an der Konferenz teil. Auch er legte seinen Fokus, wie viele andere Besucher, auf Windows Phone 7, hatte aber auch ein offenes Ohr für jegliche News rund ums .Net Compact Framework. Bei Athlosoft ist man sich sicher, dass das nicht die letzten TechDays gewesen sind: «Wir haben festgestellt, dass das zu 100 Prozent eine Plattform für uns ist», so Limacher. 2011 sei man bestimmt wieder mit dabei.

TechDays 2011: Wieder in Basel?

Apropos kommendes Jahr: Auch 2011 wird es die TechDays von Microsoft Schweiz wieder geben. Vermutlich erneut im Congress Center Basel. Nicht nur die Besucherinnen und Besucher hat die Location überzeugt, auch Microsoft. «Wir sind zur Zeit in Verhandlung mit der Location für nächstes Jahr», bestätigt Christof Zogg. Mitte Mai will man die neuen Daten und Locations für die TechDays 2011 in der Deutschschweiz und die Romandie bekanntgeben.

Die TechDays 2010 standen unter dem Motto «Explore new horizons». Leuchttürme wiesen den Weg durch die Partnerstände.

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· Monostream erhält einen Award für die seit kurzem erhältliche mobile Internet-Radio-, Live-TV- und Video-on-Demand-Lösung Swisscom TV air. Die für Swisscom und mit Silverlight entwickelte Anwendung setzt Microsofts neueste Technologien für Media Streaming und Mediaschutz, IIS (Internet Information Services) Smooth Streaming und Playready DRM, ein. · CadrziT Solutions hat für das Bundesamt für Strassen (Astra) Kuba 5.0, eine Software für das Management und die Visualisierung von Kunstbauten, entwickelt. Um den Benutzer möglichst ausgeklügelt und intuitiv durch die komplexe Software zu führen, wurden die Microsoft-Technologien XAML/WPF (Windows Presentation Foundation) gewählt. · Dialogik kriegt einen .Net Innovation Award für sein ERP-System Dialogik Memory, das über eine lokalisierte Benutzeroberfläche verfügt und MultiUser Live Data Sharing unterstützt. Zur Sicherheit und Verschlüsselung der Daten hat man Microsofts WIF (Windows Identity Foundation) implementiert, WPF sorgt für eine interaktive, Touchscreen-fähige Benutzeroberfläche und die Windows Azure App Fabric stellt die Applikationsservices in die Cloud. · BBv Software hat zusammen mit dem Kunden Garaventa das System Garatre entwickelt. Das Programm wird von Seilbahningenieuren bei der Auslegung von Seilbahnen und zum Nachweis ihrer Normenerfüllung eingesetzt. Für Garatre wurden die aktuellsten .Net-Technologien, WPF, der Team Foundation Server und C# eingesetzt. · Boardinternational erhält den Award für die neueste Version der für ISV Solution entwickelten Business-Intelligence- und Corporate-PerformanceManagement-Lösung. Board 7 basiert auf Microsoft WPF, WCF (Windows Communication Foundation), Silverlight und bietet konfigurierbare Add-ins für Office. · Das «Startup of the Year» heisst T2Beam Technologies und wird für das Projekt Athlosoft ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um eine innovative, mit dem .Net Compact Framework und Visual Studio 2008 entwickelte Lösung für Windows-Mobile-Smartphones, mit der Sportler ihre Körperwerte wie Puls etc. und geografische Gegebenheiten messen beziehungsweise überwachen können.

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E-Business Kongress 2010

Internet-Know-how für IT-Profis Im Mai findet in Zürich wieder die grösste unabhängige Internetkonferenz der Schweiz statt. Die Redaktion von Swiss IT Magazine präsentiert die Highlights. Vo n M i c h e l Vo g e l

A

m 6. und 7. Mai treffen sich in der Messe Zürich IT-Professionals, Webmaster, Entwickler sowie E-Business- und Marketing-Verantwortliche am E-Business Kongress der Swiss IT Academy. Die Orbit-iEx-Nachfolgekonferenz fokussiert sich dieses Jahr inhaltlich primär auf Web-Technologien, E-Commerce und Internet. Trotz abgesagter Community36-Messe sind sich die Konferenzverantwortlichen sicher, dass die Seminarveranstaltung auch dieses Jahr wieder zum Erfolg wird. Konferenzleiter René Dubach zeigt sich mit dem Vorverkauf denn auch durchaus zufrieden: «Die überdurchschnittlich hohe Zahl von Vorbuchungen zeigt, dass wir mit der Stossrichtung der Konferenzthemen richtig liegen.» Tatsächlich deckt das Programm die meisten der brandaktuellen Internetthemen ab: Angefangen beim Mobile Commerce über Social Media bis hin zum anstehenden Sharepoint-2010-Release oder Online-Marketing findet sich kaum ein spannender Internetbereich, der an der Konferenz keine Beachtung findet. Swiss IT Magazine hat das Kongressprogramm genau unter die Lupe genommen und präsentiert im Folgenden eine Auswahl der spannendsten Seminare.

Megatrend Social Media

minar für Administratoren, das die Backup-Thematik ebenso beleuchtet wie Fragen zu den Benutzerrechten.

Security im visier

Der Sicherheitsthematik wird gleich mit vier Sessions Rechnung getragen: Um ein Referat mit vielen Live-Demos handelt es sich beim Seminar «Web Application Security». Als nicht minder spannend dürfte sich die Session «IT-Spionage und -Gegenspionage» erweisen, in dem den perfiden Angriffs- und Spionagemethoden auf den Grund gegangen wird. In zwei weiteren Seminaren wird ausserdem gezeigt, wie Mitarbeiter erfolgreich zum Thema Sicherheit sensibilisiert werden, und wie Unternehmen den Mitarbeiterzugang zu Social-Media-Netzen wie Facebook regeln, ohne den Zugriff komplett zu sperren.

Web-Entwicklung

Rich Internet Applications stehen im Fokus bei den Sessions «Next Generation User Interactions» und «Googles Web Toolkit in der Praxis». Im ersten Referat wird gezeigt, welche Möglichkeiten Web-Technologien wie Flash oder Silverlight für die Gestaltung von Benutzeroberflächen eröffnen, während die zweite Session das Potential von Googles kostenlosem RIA-Framework beleuchtet.

Den Chancen und Risiken der sozialen Netze widmen sich gleich mehrere Seminare: In der Session «Facebook und Twitter im Business-Einsatz» wird etwa gezeigt, wie sich Schweizer Unternehmen die Community zuWeb-videos und Web-Texte nutze machen. Weitere Plattformen, die Unternehmen gewinnbringend Um eigentliche Lehrgänge handelt es sich bei den Seminaren, welche einsetzen können, werden im Referat «Social Media zum Nulltarif» vordie Themen Web-Texte und Web-Videos unter die Lupe nehmen. In gestellt. Als ebenso spannend dürfte sich die Sesdrei Seminaren erläutern Experten, wie man Gesion «Social Media Monitoring» erweisen: Wie prüschriebenes fürs Web formuliert, um den grösstfen Firmen, was in der Community über die eigenen möglichen Effekt zu erzielen, wie Inhalte optimal E-BuSiNESS KONGRESS 2010 gestaltet und formatiert werden und last but not Produkte oder die Firma generell diskutiert wird? Wie kann man adäquat reagieren? least, welche Regeln es zu beachten gilt, damit Wann: 6./7. Mai 2010 Google den Content optimal indexiert. Wo: Messe Zürich Sharepoint 2010 Wer sich für die Produktion von Web-Videos inteGrosse Beachtung findet im Programm auch Microressiert, dem seien schliesslich die beiden Seminare Preise: Fr. 95.– (pro 45 Minuten), softs Sharepoint-Plattform: Für Einsteiger werden in «Vom Storytelling bis zum fertigen Film» und «Der Rabatte: ab 3 Seminare: 15% einem Seminar die Einsatzgebiete und wichtigsten Weg zum Streaming-Movie» empfohlen. Die Teilab 6 Seminare: 25% Funktionen vorgestellt. Ein weiteres Referat widmet nehmer lernen hier die Do’s und Dont’s kennen, um veranstalter: Swiss IT Academy/ sich den Möglichkeiten und Grenzen von Sharepoint kostengünstig Filme fürs Web anzufertigen, die ihre Vogel Business Media als Web-Content-Management-System. Wirkung nicht verfehlen. www.swissitacademy.ch Vorwiegend für Entwickler sind die beiden SemiDaneben bietet der E-Business-Kongress noch nare «Sharepoint-Entwicklung mit Visual Studio verschiedene weitere spannende Sessions wie 2010» und «Die 10 Top-Neuerungen von Sharepoint «Goldrush 2010: Business-Modelle für iPhone und 2010 für Developer» konzipiert. Ebenfalls sein PubliiPad» oder den Klassiker «Was User lieben, was sie kum finden dürfte ausserdem die Session «Sharehassen». Für detaillierte Beschreibungen und Anpoint-Systemmanagement: Best Practices», ein Semeldungen: www.swissitacademy.ch.

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Swiss ICT Award 2010

Startschuss zum Swiss ICT Award Auch in diesem Jahr wird der Swiss ICT Award in den Kategorien «Champion», «Newcomer» und «Public» verliehen.

Vo n M a r c e l W ü t h r i c h

E

rstklassige ICT-Leistungen und -Produkte, die durch schweizerische Unternehmen erbracht werden, sollen mit dem Swiss ICT Award gekürt werden, der auch in diesem Jahr wieder verliehen wird. Mit dem Award will SwissICT das «unternehmerische Handeln und die Akzeptanz von ICT-Unternehmerinnen und -Unternehmern in der Gesellschaft fördern». Zudem soll er «den Stellenwert der ICT-Branche für eine erfolgreich funktionierende Wirtschaft untermauern», wie SwissICT schreibt.

Drei Kategorien, fünf Preise

Wie bereits bei den vergangenen Prämierungen 2008 und 2009 soll auch in diesem Jahr der Preis in den drei Kategorien «Champion», «Newcomer» und «Public» vergeben werden. In der Kategorie Champion werden ICT-Unternehmen aus der Schweiz mit einem klaren, nachvollziehbaren und nachhaltigen Leistungsausweis ausgezeichnet. Ebenfalls wird in dieser Kategorie ein Award an eine erfolgreiche Persönlichkeit verliehen, welche sich durch Innovation und Führungskraft auszeichnet. Die Newcomer-Kategorie kürt jüngere ICT-Unternehmen, welche den Anspruch hegen, in Zukunft mit innovativen Lösungen eine bedeutende Rolle in der Schweizer ICT-Landschaft zu übernehmen. Auch in

dieser Kategorie wird zusätzlich eine erfolgreiche Persönlichkeit mit einem Award ausgezeichnet. Beim Public-Award schliesslich haben die Leser von Swiss IT Magazine – Sie also – die Möglichkeit, aus den je fünf Nominierten der Kategorien Champion beziehungsweise Newcomer ihren Favoriten zu küren.

Jetzt bewerben

Firmen, die einen der begehrten und prestigeträchtigen Swiss ICT Awards ergattern möchten, haben von jetzt bis zum 31. Juli 2010 Zeit, sich zu bewerben. Die entsprechenden Bewerbungsformulare finden sich unter www.swissict-award.ch. Die Jury wird die Bewerbungen sichten und beurteilen und dabei insgesamt vier Beurteilungskriterien beleuchten: Innovation, Potential, Standort Schweiz und Kundenfokus. In der Kategorie Champion werden diese Kriterien gleich (je 25%) gewichtet, bei den Newcomern haben die Kriterien Innovation (40%) und Potential (30%) einen höheren Stellenwert als der Standort Schweiz (10%) und der Kundenfokus (20%). Die Preisverleihung wird am 18. November 2010 im Verkehrshaus Luzern im Rahmen der iDays 2010 stattfinden. Zur Preisverleihung wird zahlreiche Prominenz aus Politik und Wirtschaft erwartet.

DiE JuRy 2010

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Marcel Bernet Mitglied der Expertengremien von eCH und SwissICT, Präsident von /ch/open, selbständiger Unternehmer in den Bereichen öffentliche Verwaltungen und Software Enabling für KMU.

Prof. Solange Ghernaouti-Hélie, universität Lausanne Präsidentin der Social Commission und der Equal Opportunities Commission an der Universität von Lausanne, internationale Expertin im Bereich Cybersecurity, Bestseller-Buchautorin.

ursula Bettio, Swiss iT Magazine Stellvertretende Geschäftsleiterin der Vogel Business Media Schweiz AG, seit 1989 im IT-Journalismus, langjährige Erfahrung in der Organisation von Fachkonferenzen.

Luc Haldimann, unblu Inhaber Unblu und Anycase, Initiant des Labels «Swiss Made Software», Gründungsvater von Obtree auf.

Dr. Hellmuth Broda, Dr. Hellmuth Broda Consulting Kurator an verschiedenen Fraunhofer-Instituten, Mitglied zahlreicher Advisory Boards, Vizepräsident des wissenschaftlichen Beirats und Mitglied der ICT-Kommission bei der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften.

Alexander Mazzara, 7screens Mitinhaber von 7screens, ehemals stv. Redaktionsleiter beim Schweizer Fernsehen.

Beat Bütikofer, Swisscom iT Service Head of Strategic Relationship und Mitglied der Geschäftsleitung von Swisscom IT Services.

Markus Roth, Swisscom Leiter des Engineering-Bereichs Connectivity in der Netzentwicklung der Swisscom, zuvor verschiedene Führungspositionen bei Swisscom mit den Schwerpunkten Technologiemanagement, Business Development und Strategieentwicklung.

Adolf J. Dörig, Doerig + Partner Unternehmensberater und Inhaber von Dörig + Partner, 20 Jahre Erfahrung in der Programmund Projektleitung von geschäftskritischen Projekten.

Reto Schmid, Synspace Inhaber der Consultingfirma Synspace, Fachautor, ehemals CIO der Basler Mediengruppe, COO Pixelpark und tätig gewesen für Gartner und Metagroup.

Peter Duss, Xelog CEO und Gesellschafter von Xelog, Gründer von Alpahcom Informatik, fundierte Erfahrung in den Bereichen Unternehmensentwicklung, Management und Technologie.

Prof. Markus Wyss, Hochschule Luzern Leiter des Instituts für Wirtschaftsinformatik, als Prorektor der Hochschule Luzern, ehemals Leiter der Softwareentwicklung innerhalb der Panalpina Gruppe.

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CIO-Interview: Ingo Wolf, Actelion

«Bei uns gibt es kein Offshoring»

Als erster CIO der Firmengeschichte baut Ingo Wolf die gesamte IT von Actelion um. Wie sie nachher aussehen soll, hat er im Gespräch mit dem Swiss IT Magazine verraten. das interVieW

führte

alina hUBer

S

wiss iT Magazine: Seit Januar sind Sie CiO von Actelion. Wieso hat Actelion diese Funktion geschaffen und inwiefern unterscheiden sich ihre heutigen Aufgaben als CiO von ihren bisherigen als Head of Corporate iT? ingo Wolf: Die Funktion wurde geschaffen, um das globale IT-Wachstum noch mehr zu strukturieren. Ebenso soll das Business prozessual unterstützt werden. Meine Aufgabe als CIO unterscheidet sich von meiner vorherigen Position, dass ich nicht mehr so stark in die praktische IT involviert bin. Meine Aufgaben als CIO drehen sich vor allem um Strategie, Innovation und globale Steuerung. Die Gratwanderung ist momentan keine leichte, das Wachstum geht immens voran. Es müssen entsprechende Strukturen geschaffen werden. Dazu braucht es Ideen und Konzepte.

Wie ist die iT-Abteilung von Actelion aufgebaut? Wir haben eine globale IT, die etwa 166 Mitarbeiter umfasst – funktional und in der direkten Linie. Dies bedeutet aber nicht, dass alles vom Hauptsitz aus diktiert wird. Der Verantwortliche für die Tochtergesellschaften weltweit beispielsweise sitzt in San Francisco. Wir haben also eine zentrale IT, aber eine lokale Steuerung, damit wir auch lokale Aspekte berücksichtigen können. Der Mitarbeiter in San Francisco wird zudem von drei Teamleitern für die Regionen APAC, EMEA und Americas unterstützt. Die Operations IT ist im Hauptsitz in Basel angesiedelt, weil auch das Hauptrechenzentrum hier steht.

Welche Art von Mitarbeiter beschäftigen Sie? Diese Unterteilung machen wir weniger. Es gibt eine Research IT, die sich aus Spezialisten wie Chemikern, Biotechnologen, Physikern und Informatikern zusammensetzt und mit beiden Beinen in der Forschung steckt und die Entwicklung von Medikamenten unterstützt. Diese Mitarbeiter entwickeln auch die Software, die für diese Aufgaben notwendig ist. Corporate IT ist derweil zuständig für die Infrastrukturlieferung.

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Sie muss dafür sorgen, dass der tägliche Betrieb gewährleistet ist und ohne Störungen abläuft. Welche Systeme haben Sie im Einsatz? Oracle, Microsoft für die Office-Produkte und IBM-Datenbanken. Sie finden bei uns nichts Aussergewöhnliches, aber von dem Nicht-Aussergewöhnlichen die ganze Palette. Hat Actelion weltweit eine einheitliche iT-Strategie? Ja. Es hat eine Weile gedauert, bis sie entwickelt war. Die Entwicklungs- und Findungsphase ist nun beendet, das Executive-Committee von Actelion hat die IT-Strategie abgesegnet. Nun geht es darum, die Strategie umzusetzen. Als CIO nehme ich hier eine Klammerfunktion zwischen der Corporate IT und der funktionalen IT der Geschäftsbereiche wahr. Wie sieht die neue Strategie aus? Unsere IT-Strategie ist in verschiedene Phasen gegliedert. Die Phase 0 wurde bereits im vergangenen Jahr abgeschlossen und beinhaltete die Zentralisierung. Die fragmentierten IT-Einheiten mussten in einer zentralen Corporate IT zusammengefasst werden. Struktur und Basisprozesse mussten erstellt werden. Auch ein zentrales Supplier- und Vendor-Management wurde aufgesetzt. Zudem mussten lokale Verträge globalisiert werden. Actelion ist ein schnell wachsendes Unternehmen. Bisher stand vor allem die Forschung im Vordergrund, um unserer Kernaufgabe – der Erforschung neuer Medikamente – gerecht zu werden. Dabei sind natürlich andere unternehmerische Prozesse zu kurz gekommen. Jetzt geht es darum, bis 2011 eine einheitliche globale IT-Organisation zu schaffen. Dies bedeutet, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren grundlegende Basisarbeit zu leisten ist. Gibt es weitere wichtige Bestandteile der neuen iT-Strategie? Ein Teil unserer Kommunikationsstrategie ist die offene Kommunikation mit unseren Liefe-

ingo Wolf ist seit JanUar 2009 für actelion tätig, zUerst als h e a d o f c o r p o r a t e i t, s e i t a n f a n g 2 0 1 0 a l s c i o . Vo r s e i n e M Wechsel zU actelion War der B e t r i e B s W i r t U n d te c h n i k inforMatiker Bei fUJitsU als director serVice deliVery deUtschland tätig. Weitere stationen seiner karriere Waren t-s y s t e M s , W o e r z U l e t z t V i c e president international deliVery M a n a g e M e n t W a r, s o W i e k p M g .

ranten. Wir haben unsere sechs wichtigsten Lieferanten Oracle, IBM, Cisco, Microsoft, Getronics und Dell an eine IT-Vendor-Konferenz eingeladen und ihnen transparent unsere ITStrategie vorgestellt. Jeder meiner Bereichsleiter hat sein Department präsentiert. Im Gegenzug mussten die Lieferanten darlegen, wie sie Actelion als Global Account sehen und welchen Weg sie mit uns gehen wollen. Als die Einladungen kamen, hat das zuerst für etwas Aufregung gesorgt, weil zum Beispiel Oracle IBM erklären musste, wie der Global Account für Actelion aussieht. Wieso haben Sie diese Konferenz gemacht? Wenn Probleme in unserem Rechenzentrum auftraten, kam es vor, dass wir von einem Vendor zum anderen weitergereicht wurden. Wenn die Lieferanten mit uns Geschäfte machen wollen, müssen sie bereit sein, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Denn am Ende soll für den Kunden etwas Positives herauskommen. Wenn die Hardware vom Lieferanten A kommt, von B gepflegt wird und die

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CIO-Interview: Ingo Wolf, Actelion

Netzkomponente von C stammt, müssen die drei Account-Manager miteinander reden. Wie viel entwickeln Sie selber? Wir entwickeln alles selbst. Ich denke, das wird auch als innovativer Mehrwert gesehen. Bei uns gibt es kein Offshoring. Actelion hat also nichts ausgelagert? In der Softwareentwicklung verlagern wir nichts nach aussen und machen alles selbst. Das mag auf den ersten Blick etwas antiquiert klingen, hat aber meines Erachtens ganz entscheidende Vorteile. Ich habe 15 Jahre auf der anderen Seite des Schreibtisches gesessen und glaube, das beurteilen zu können. Mir haben dieses Jahr unzählige Personen an der Cebit gesagt, ich solle doch nach Indien kommen. Aber ich sage ihnen ganz ehrlich: Ich habe mit Offshoring in meiner früheren Arbeit mit Kunden genug Erfahrungen gesammelt. Es kommt für mich auf keinen Fall mehr in Frage. Wo liegen denn die Nachteile eines Offshoring respektive die vorteile, wenn man alles inhouse macht? Wir haben alles im Haus und dadurch kurze Wege. Die Verständigung ist viel besser. Zudem vermeiden wir die kulturellen Friktionen, die sich aus dem Offshoring ergeben. Die Fluktuation in solchen Offshoring-Zentren ist sehr hoch, was dazu führt, dass man alles wieder und wieder erklären muss. Und ich behaupte ganz einfach, dass Offshoring nie günstiger ist. Viele Dinge sind nur vor Ort zu klären. Daraus ergeben sich hohe Flugkosten, ganz abgesehen von den häufigen Telefonaten. Hinzu kommt auch noch die Zeitverschiebung. Was ich mir eventuell noch gefallen lassen würde, wäre ein Nearshoring. Aber auch damit spart man heutzutage fast kein Geld mehr. Wenn sie einen grossen IT-Service-Provider beauftragen, ihre Helpdeks in Polen oder Budapest zu managen, dann ist es mittlerweile auch hier schwierig, Kosteneinsparungen zu erzielen. Sie beziehen aber Services von aussen? Wir kaufen selbstverständlich Services zu, wie zum Beispiel das Conferencing von Swisscom/ Verizon. Wobei wir hier klar unterscheiden zwischen Outtasking und Value-Add-Services. Wir betreiben Outtasking da, wo es sich für uns nicht rechnet und wo wir es nicht bewerkstelligen können. Dazu gehört zum Beispiel

unser Vertrag mit Getronics. Der IT-Dienstleister betreibt für uns ein Rechenzentrum- und Netzwerk-Monitoring und dies 24/7 und während 365 Tagen im Jahr. Value-Add-Services, wie wir sie nun zum Beispiel im Bereich Conferencing von Swisscom/Verizon beziehen, sind eine interessante Sache, die wir ausbauen wollen. Wieso haben Sie sich für Swisscom/verizon entschieden? Der Hauptgrund war die globale Lieferfähigkeit. Nach unserer Ausschreibung hatten wir mehrere Anbieter zur Auswahl. Deshalb haben wir in 16 Ländern und mit über 60 Teilnehmern Test-Conference-Calls gemacht. Aufgrund der Bild- und Tonqualität und der Benutzerfreundlichkeit fiel die Wahl schliesslich auf Swisscom. Des weiteren bietet die Swisscom/Verizon-Lösung auch aus unternehmerischer Sicht einen entscheidenden Vorteil: Wir wechseln damit von einem Fixkostenmodell zu einem Pay-perUse-Modell. Wir bezahlen nur noch, was wir auch wirklich brauchen, was eine erhebliche Kostenreduktion mit sich bringt. Was beinhaltet die iT-Strategie sonst noch? Wir setzen momentan eine IT-Governance auf. Uns hat bislang ein Rahmenwerk gefehlt, das regelt, wie wir entscheiden, wie wir nach aussen kommunizieren, wie wir auf den Markt gehen oder wie wir mit unseren Lieferanten umgehen. Zudem haben wir neu ein IT-Executive-Board unter der Leitung des CIO etabliert. In diesem Ausschuss sitzen alle funktionalen IT-Leiter sowie die Leiter von Coporate IT und von Programm-Management. Das IT-Executive-Board ist die höchste ausführende IT-Instanz, die nun nach unten vernetzt werden muss. Welche Projekte stehen aktuell an? Wir haben Mitte März mit dem Rollout des Managed Service Client «Nice» (New Integrated Client Environment) begonnen. Was bedeutet der Managed Service Client konkret? Wir implementieren eine standardisierte Softund Hardware auf globaler Ebene und haben dazu einen globalen Vertrag mit Dell abgeschlossen. Wir bestellen unsere Hardware nur noch über ein globales E-Portal – bis hinunter in die Länderniederlassungen. Der User kann sich seine Applikationen künftig über unseren

Sparen für Fortgeschrittene: imageRUNNER ADVANCE. Fragen Sie Ihren Canon Verkäufer oder Händler nach weiteren, beeindruckenden Frühlingsrabatten. Sie werden überrascht sein!

Angebot vom 1.4. – 31.5.2010

Webshop zusammenstellen – wie bei Amazon. Die Anwendungen werden dann automatisiert installiert. Wenn das Projekt Ende 2010 abgeschlossen sein wird, werden wir unser DesktopUmfeld umfassend vereinheitlicht haben. Wer unterstützt Sie dabei? Getronics ist bei diesem Projekt unser globaler Infrastruktur-Partner. Allerdings haben wir ein ausgeklügeltes Konzept, damit wir uns das Know-how nicht ganz aus der Hand nehmen lassen. Kernprozesse, -strukturen und -management sowie die Steuerung bleiben in der Zuständigkeit von Actelion. Die Unterstützung und das Know-how, das uns für die globale Einführung fehlt, haben wir zugekauft. Wurden die Leute, die den Managed Service Client benutzen, in die Entwicklung mit einbezogen? Die sogenannten IT-Demand-Manager sassen im Führungskomitee und waren unsere härtesten Kritiker als Vertreter und Anwälte der User. Sie haben festgelegt, was unbedingt funktionieren muss. Wie lange hat das Projekt gedauert? Von der Idee bis zum Rollout hat es 15 Monate gedauert. Wieso haben Sie Dell als Hardware-Partner gewählt? Wir haben eine Ausschreibung gemacht. Uns war wichtig, dass uns die Hersteller ernst nehmen. Wir erwarteten einen pragmatischen Ansatz. Dell hat uns im Gegensatz zu anderen potentiellen Lieferanten als Auftraggeber recht ernst genommen. Das sprach für Dell. Zudem waren uns die globale Lieferbereitschaft und die damit verbundene Logistik-Kette wichtig. Wir bestellen global, liefern aber lokal. Wie sieht das iT-Budget 2010 aus? Zahlen möchte ich nicht nennen. Aber es ist viel höher als 2009, was angesichts des schnellen Wachstums von Actelion notwendig ist. Wie schwierig war es, dieses Budget zu bekommen? Ich musste dafür kämpfen. Die Geschäftsleitung hat aber verstanden, was wir damit erreichen wollen, und unterstützt uns dabei. Trotzdem führen wir parallel dazu einen IT-Kosten-Benchmark durch, damit wir sehen, wo wir stehen.

* Das Angebot gilt für die Finanzierung in Form eines Mietvertrags über höchstens 48 Monate mit einem jährlichen Zinssatz von 1.9 % • Vorbehältlich einer Kreditgenehmigung • Barwert für Finanzierungen maximal CHF 30’000.– • Projekte und Ausschreibungen sind vom Angebot ausgeschlossen • Gilt für Offerten vom 1. April bis 31. Mai 2010 • Vertragsunterzeichnung bis spätestens am 30. Juni • Das Angebot gilt nur für Canon Hardware und beschränkt sich auf das Portfolio imageRUNNER ADVANCE C5000-Serie • Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen • Canon (Schweiz) AG behält sich das Recht vor, dieses Angebot jederzeit zu widerrufen

1.9%* Finanzierung www.canon.ch/financing

SPAREN UND JETZT PROFITIEREN


Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

SwissICT Magazin Ausgabe 05/2010 vom 26. April 2010

BERUFSMEISTERSCHAFTEN IN DER SCHWEIZ Ansporn zu mehr Leistung und Qualität

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MEHR SELBSTVERTRAUEN, LIEBE INFORMATIKER

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«DIE ANFORDERUNGEN AN DAS DIPLOM SOLLTEN ERHÖHT WERDEN»

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TEILE DER INFORMATIK IN DIE ALLGEMEINBILDUNG EINBRINGEN

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DAS GYMNASIALFACH INFORMATIK HAT KEINEN UNTERBAU

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

SwissICT News Mehr Selbstvertrauen, liebe Informatiker! Nun kommt auch Swift mit dem EuropaRechenzentrum in die Schweiz – wie in den Jahren zuvor schon so viele andere ausländische Firmen, die ein Informatik-Standbein oder gar mehr in die Schweiz verlagert haben. Sie alle glauben an den Informatik-Standort Schweiz. Und sehr viele Länder beneiden die Schweiz, ihre Produktivität, ihr Bildungssystem. Die Schweizer Informatik trägt gemäss Bundesamt für Statistik auch überdurchschnittlich zum BSP und wesentlich zur Entwicklung aller Sparten bei. Und die Schweizer Informatiker? Sie suchen nach Fehlern, zweifeln an den Chancen einer Informatik-Karriere und berichten nur übers Verschieben von Aufträgen ins Ausland. Was den Ruf der Sicherheit des Berufsfeldes seit einigen Jahren nachhaltig ruiniert hat, die Studentenmengen halbieren und die Jugend einen Bogen um das Berufsfeld schlagen liess. Die Schweizer Informatik figuriert auf dem 4. Platz der Liste für nachhaltige ICT-Entwicklung, nach Schweden, Singapur und Dänemark. Sie verzeichnet höchste Produktivität und ist äusserst erfolgreich. Es zählt nicht, ob jemand irgendwo auf der Welt ein günstigeres Salär bezieht. Es zählt, dass Schweizer Informatiker/-innen den Kopf frei für ih-

re Arbeit haben können und deshalb um ein Mehrfaches produktiver sind. Sie müssen nicht daran denken, ob sie die Schulkosten für ihre Kinder bezahlen können, ob im Notfall ein Arzt zur Stelle ist oder die Wohnung während der Arbeitszeit ausgeraubt wird. Sie können sich auf die Arbeit konzentrieren und machen so ihre Mehrkosten deutlich wett. Die Schweizer Informatiker haben allen Grund, mit gesundem Selbstvertrauen weiter an der Zukunft unserer Wirtschaft, unserer Produkte, Dienstleistungen und Prozesse zu arbeiten. Und sie täten sehr gut daran, für genügend Berufsnachwuchs zu sorgen und für gute Bildung, um für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein. Sie sollten das geniale Bildungssystem selber besser nutzen, worauf die Ausländer so neidisch auf uns hinschauen. Seit der Berufsmeisterschaft 2009 in Kanada nun auch auf die Informatik, die Weltmeister geworden ist. Und damit liesse sich gleich nochmals die Effizienz erhöhen und Kosten sparen – wenn dank noch besserer Qualifikation weniger Projekte im Sand verlaufen würden. Alfred Breu, SwissICT-Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe

Veranstaltungskalender SwissICT Datum

Titel / Thema

Ort

28.04.2010

Scrum Breakfast Bern

Bern

29.04.2010

Generalversammlung SwissICT

Dübendorf

05.05.2010

Scrum Breakfast Zürich

Zürich

09.-11.05.2010

SwissICT Symposium 2010

Interlaken

21.05.2010

Scrum Breakfast Bern

Bern

25.05.2010

Validierung: EFZ für Quereinsteiger/-innen

Zürich

27.05.2010

Lehrbetrieb werden: Worauf es ankommt

Zürich

Informationen: SwissICT, www.swissict.ch, Telefon 043 336 40 20

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«Die Anforderungen an Was wurde aus den Absolventen der Fachprüfung Informatik (Diplom)? Thom, gib uns bitte einen kurzen Überblick über deine Ausbildung und Weiterbildung sowie deinen beruflichen Werdegang. Ich habe eine Lehre mit Berufsmatura als Chemielaborant absolviert und einige Zeit an der Uni Irchel im Chemiebereich gearbeitet. Danach bin ich in die IT gewechselt und habe 1997 die Ausbildung zum Fachausweis Wirtschaftsinformatik gestartet und 1999 mit dem Diplom Wirtschaftsinformatik abgeschlossen. Während der Ausbildung habe ich in der Softwareentwicklung gearbeitet. Nach dem Diplom zum Wirtschaftsinformatiker habe ich ein Nachdiplom mit den Schwerpunkten Personal-Marketing und Finanzplanung besucht. Dieses Nachdiplom diente mir als Ergänzung zum Diplom Wirtschaftsinformatiker, da ich mich nach der Ausbildung zum Wirtschaftsinformatiker in diesen Bereichen

noch nicht richtig fit gefühlt habe. Beruflich habe ich mich verändert und bin nun bei der Bank Julius Bär Teamleiter eines Entwicklungsteams für eine bankenspezifische Software. Im Juni 2009 habe ich mit einem MAS in Human Systems Engineering gestartet, das ich voraussichtlich im 2011 abschliessen werde. Was hat dich damals zu deinem Ausbildungsgang bewogen? Nach der Lehre als Chemielaborant war ich für drei Monate am InformatikTech. Ich war aber nicht mehr bereit, den Aufwand für eine Vollzeitausbildung zu tragen und entschied mich für den Fachausweis Wirtschaftsinformatik. Dies konnte ich berufsbegleitend absolvieren, um mir fundiertes Informatik-Know-how bezüglich Methoden und Techniken anzueignen. Das Diplom in Wirtschaftsinformatik

SwissICT Symposium 2010: Get ready for take-off! Das SwissICT Symposium 2010 macht Sie fit für den Aufschwung – und dies gleich in dreifacher Hinsicht. Management und Führung: Welche Rolle spielt der Mensch als Mitarbeitender und Führungskraft beim „Kostenblock“ Informatik? Wie können die Leistungen weiter optimiert werden? Technologie und Architektur: Welche Produkte, Technologien, Methoden und Architekturen werden in Zukunft eine Rolle spielen? Was wird sich zur Legacy entwickeln? Informatik-Marketing: Persönlichkeiten aus der Informatik, Wirtschaft und Politik diskutieren und präsentieren Erfahrungen, Ansichten, Trends, Entwicklungen und Lösungswege. Sonntag, 9. Mai 2010, bis Dienstag, 11. Mai 2010. Kongresszentrum Casino Kursaal Interlaken. Informationen: SwissICT, Vulkanstrasse 120, CH-8048 Zürich, Tel. +41 43 336 40 20, Fax +41 43 336 40 22 info@swissict.ch, www.swissict-symposium.ch

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das Diplom sollten erhöht werden» Berufsprüfung Informatik (Fachausweis) und der höheren Heute: Thom Küng, Teamleiter bei Julius Bär.

Thom Küng war die logische Weiterführung des Fachausweises, da es einerseits beim Diplom darum ging, das Gelernte zu verknüpfen und anzuwenden und andererseits, um weiterführende Themen wie Strategie und Mitarbeiterführung zu erarbeiten. Hast du eine bestimmte Fachrichtung gewählt? Als ich die Ausbildung absolviert habe, gab es noch keine Fachrichtungen. Ich bin Wirtschaftsinformatiker, also Generalist, aber auch wenn es zu dieser Zeit Fachrichtungen gegeben hätte, hätte ich mich sicher für den Wirtschaftsinformatiker entschieden. Hattest du einen konkreten Traumjob während der Ausbildung vor Augen? Ich wollte schon immer in einem Softwareentwicklungsunternehmen massgeblich an der Nachhaltigkeit der entstehenden Lösung beteiligt sein. Ich stehe für Nachhaltigkeit ein, mit einer Portion gesundem Menschenverstand.

Welche Qualifikationen, die du in der Ausbildung erworben hast, haben dir am meisten beim Erreichen deiner beruflichen Ziele genützt? Im Fachausweis haben mir vor allem die Methoden und Techniken geholfen meine beruflichen Ziele zu erreichen. Im Diplom konnte ich vom Problemlösungszyklus und der Fähigkeit, auf der Metaebene ein Problem zu abstrahieren, profitieren. Die Ausbildung war sehr praxisorientiert: Wir haben mit Hilfe von praktischen Fallbeispielen Lösungen erarbeitet. Diese Fallbeispiele haben dazu beigetragen, den eigenen Horizont zu erweitern. Es gab nicht eine klare Musterlösung - die Lösung musste erarbeitet werden. Diese Art Stoff zu vermitteln, hat mich gut auf die Tätigkeiten in der IT vorbereitet und unterstützt. Deine positiven Erlebnisse während der Ausbildung? Ich kann mich gut an befruchtende Diskussionen mit Mitstudierenden wie auch Dozenten erinnern. Dabei sind langjährige Freundschaften entstanden, die bis heute halten. Was hat dir besonders Spass gemacht, was nicht? Mir macht es besonders Spass zu lernen und Neues kennenzulernen. Der eigene Horizont wird auch durch die Menschen, die man während der Ausbildung kennenlernt, ständig erweitert. Aber alles im Zusammenhang mit Buchhaltung hat mir überhaupt keinen Spass gemacht. Mit Hilfe des Fachausweises und des Diploms konnte ich mir ein gutes Fundament erarbeiten, auf dem ich im Nachdiplom aufbauen konnte. So

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ist für mich aus dem Puzzle Buchhaltung ein komplettes Bild entstanden. Warst du mit der Wahl der Ausbildung zufrieden? Kannst du sie weiterempfehlen? Ich bin mit der Ausbildung zum Wirtschaftsinformatiker zufrieden und würde sie jederzeit wieder machen. Durch die Reformierung des Diploms ist jedoch bei mir der Eindruck entstanden, dass das Prüfungsniveau gesunken ist. Ein Absolvent des Diploms wird meiner Meinung nach nicht mehr als gleichwertig mit einem Fachhochschulabsolventen wahrgenommen. Um dies zu verhindern, sollten die Anforderungen an das Diplom erhöht werden. Kannst du etwas bezüglich des Aufwandes und des Ertrages der Ausbildung sagen? Der Aufwand für Fachausweis und Diplom hat mir jederzeit erlaubt, Vollzeit zu arbeiten, obwohl der Aufwand für das Diplom merklich höher war als für den Fachausweis.

einer Nachricht bestimmt, geschult werden. Im Diplom sollten dann Themen wie Metakommunikation, Moderation, die Fähigkeit, alltägliche zwischenmenschliche Probleme am Arbeitsplatz lösungsorientiert angehen zu können, geschult werden. Welchen Tipp hast du für künftige Absolventen? Ich finde es gut und wichtig, dass man sich stets weiterbildet. Ich rate jedoch allen Interessenten, sich genau zu informieren, welche Weiterbildung für sie die beste ist. Und natürlich darf man den gesunden Menschenverstand nie abschalten! Interview: Michèle Wiederkehr, Geschäftsführerin von I-CH Informatik Berufsbildung Schweiz AG. I-CH – Informatik Berufsbildung Schweiz AG zeichnet verantwortlich für die Inhalte, Positionierung und Durchführung der Berufs- und höheren Fachprüfungen in Informatik. www.i-ch.ch

In deinem Job brauchst du sicher auch Kompetenzen wie Verhandlungsgeschick oder Empathie. Wo sollte man diese Fähigkeiten erlernen? Ich habe während der Ausbildung zum Samariterlehrer viel bezüglich Sozialkompetenz vermittelt bekommen. Diese Kompetenzen habe ich dann in meinen beruflichen IT-Alltag übertragen. Meiner Meinung nach müssten bereits im Fachausweis Themen wie Selbstwahrnehmung, das Erkennen von eigenen Grenzen, Feedbackkultur und Kommunikation wie zum Beispiel die Regel, dass der Empfänger den Inhalt

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Berufsmeisterschaften – Ansporn zu mehr Leistung und Qualität Berufsmeisterschaften haben in der Schweiz hohe Tradition: Jährlich werden sie in 30 Berufen durchgeführt. Berufsmeisterschaften sind ideale Gelegenheiten zur Standortbestimmung für die Teilnehmenden, sie wirken leistungs- und qualitätsfördernd. Und sie sind eine Top-Qualifikation für die Teilnehmer/-innen – insbesondere, wenn sie dazu noch in die vorderen Ränge vorstossen. Alfred Breu

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ie Berufsweltmeisterschaften 2009 in Calgary (Kanada) waren aus Schweizer Sicht ein grandioser Erfolg. Die Resultate der drei jungen Schweizer Informatiker liessen aufhorchen: Sie konnten eine Gold-, eine Bronzemedaille und ein Diplom in Empfang nehmen und standen im Informatik-Medaillenspiegel der Länder gemeinsam mit Brasilien zuoberst auf dem Podest. Nach Punkten waren sie sogar absolute Sieger. Dieser grosse Erfolg in Kanada 2009 soll an den Berufsmeisterschaften 2011 in London wiederholt werden!

Aktuell laufen die Regionalmeisterschaften, in der Regel an einer Schule durchgeführt. Rund 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben in den Kantonen Graubünden, Zürich und Zug teilgenommen. Nun folgen bis Mitte Mai noch weitere Regionen, insgesamt werden 500 Jugendliche an der Meisterschaft teilnehmen. Die Regionalmeisterschaft für Informatiker und Mediamatiker ist eine willkommene Gelegenheit, den Ausbildungsstand der Lernenden anlässlich einer dreistündigen Aufgabe unter Beweis zu stellen. Sie sind zudem ein Beleg für Bewerbungen: Wer mehr macht als Andere, ist interessiert und engagiert sich. Solche jungen Berufsfachleute sind gesucht. Die Meisterschaft richtet sich an Informatik- und Mediamatik-Lernende im 3. und 4. Lehrjahr. Die Prüfungsaufgabe richtet sich nach den zentralen Modulen des jeweiligen Arbeitsfeldes – eine einmalige Gelegenheit, eine modulübergreifende und zusammenhängende Aufgabe ausführen zu lassen. Zur Auswahl stehen die drei Gebiete Systemtechnik, Applikationsentwicklung und Software Applikationen auf Basis Office. Die Teilnehmenden erfüllen Aufgaben, wie sie für ihren Schwerpunkt typisch sind. Sie sind zudem eine Herausforderung für Lernende mit etwas engem Einsatzbereich in betrieblicher Praxis.

Schweizermeisterschaft vom 14. bis 16. Oktober in Basel

Tobias Meier, Systemtechniker aus Neuhausen

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Im Herbst wird die Schweizermeisterschaft an der Basler Berufs- und Bildungsmesse durchgeführt. Die besten Teilnehmer/-innen der Regionalmeisterschaften 2010 werden dazu eingeladen, ebenso wie Teilnehmer/-innen früherer Schweizermeisterschaften und die besten Absolventinnen und Absolventen der Grundbildung des vergangenen und des laufenden Jahres. Die Schweizermeisterschaften sind im Vergleich zur Regionalmeisterschaft anspruchsvoller, die Aufgaben werden auf Englisch gestellt und richten sich nach denen der Weltmeisterschaften. Die Teilnehmer/-innen arbeiten einen Tag lang in den Bereichen WebDesign (Design und Entwicklung), Netzwerktechnik und Anwendungen auf Office-Basis. Die

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Teilnahme alleine ist bereits eine sehr wertvolle Auszeichnung für die Betroffenen – hier ist ein guter Rang natürlich eine hervorragende Qualifikation, die sich ganz bestimmt bezahlt macht. Sascha Duschén, Teilnehmer im Jahr 2006, gibt darüber im nachfolgenden Interview Auskunft. Der Wettbewerb wurde jedoch auch zum Wettbewerb unter den Schulen und den Kantonen. Es ist natürlich für alle eine Ehre, einen Schweizermeister angestellt oder als Schüler zu haben. Der Vergleich und der Bezug zu den notwendigen Kompetenzen haben zudem eine interkantonal nivellierende Auswirkung mit klarem Drang nach oben. Alles Entwicklungen, die wir aus Verbandssicht nur unterstützen können. Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie unterstützt Berufsmeisterschaften intensiv. Jeweils im Herbst werden die Sieger der Meisterschaften in 30 Berufen zu einer Schlussfeier mit Ehrung durch die jetztige Bundespräsidentin, Doris Leuthard, eingeladen. Hier wird der oder die beste Einzelleistung besonders honoriert mit der „Debrunner AciferTrophy“, einem Smart für ein Jahr. Ende Oktober 2009 konnte unser Systemtechniker Tobias Meier aus Neuhausen diesen Smart in Empfang nehmen – beidseitig schön und gross an-

geschrieben „Schweizermeister Informatik“. Wer ist der oder die Nächste?

Vorbereitung zur WM in London im Herbst 2011 Kaum ist der Erfolg von Calgary vorbei, beginnen schon die Vorbereitungen für die nächste WM. Bis Ende 2010 müssen die drei Informatiker/-innen für London 2011 nominiert sein. Dies geschieht durch einen Zusatz-Wettkampf: die Gold- und Silbermedaillen-Gewinner der drei „Trades“ der Schweizermeisterschaften 2009 und 2010 werden anfangs Dezember zu einem Selektionswettkampf eingeladen, woraus je Trade eine Person zur weiteren Vorbereitung ernannt werden. Diese erleben eine intensive Vorbereitungszeit und werden dann hoffentlich in London so erfolgreich sein wie ihre Vorgänger in Calgary! Beruflich gesehen, ist das eine der besten beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten für die Betroffenen.

Alfred Breu, SwissICT-Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe

«Die Teilnahme an den Berufsmeisterschaften hat mich riesig motiviert»

Mit Sascha Duschén, Teilnehmer der Schweizermeisterschaft der Informatikberufe, sprach Alfred Breu. Herr Duschén, Sie haben im Jahr 2006 an den Schweizermeisterschaften der Informatikberufe in der Netzwerktechnik teilgenommen. Was ist das genau? Es werden in vielen Berufen Meisterschaften durchgeführt. Die Schweizermeisterschaften der Informatikberufe ist ebenso ein Wettbewerb, der den Teilnehmenden zeigt, zu was sie in der Lage sind. Gleichzeitig ist es die Veranstaltung, bei der es darum geht, die Besten zu finden, welche die Schweiz an den Berufs-Weltmeisterschaften vertreten. Was hat Ihnen diese Teilnahme gebracht? Ich habe an den Meisterschaften teilgenommen um einmal zu sehen, wo mein aktueller Wissensstand ist, um zu sehen, ob der Weg, auf dem ich mich befinde, der Richtige ist. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es zum einen eine Bestätigung war, dass ich meine Arbeit gut mache, und zum anderen auch eine hohe Motivation, weiter zu machen und weiterhin mein Bestes zu geben. Was machen Netzwerktechniker an diesem Anlass? Die Aufgabe war sehr vielseitig, es waren Kompetenzen aus vielen Bereichen nötig. Als erstes mussten wir einen PC zusammenbauen und einen manipulierten PC wieder zum laufen bringen. Dann mussten wir ein normales und ein gekreuztes Netzwerkkabel crimpen. Auf dem einen PC mussten wir ein SuSe Linux installieren und darauf einen Web-, DNS- und Samba-Server installieren. Auf dem zweiten PC wurde ein Windows Server mit DHCP

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Funktion installiert. Auf dem Windows Server mussten wir noch ein ADS implementieren und nach bestimmten Vorgaben konfigurieren (Benutzer einrichten, Rechte vergeben, Programme sperren). Der letzte Teil bestand darin, einen Cisco-Switch, -Router und -Firewall nach bestimmten Vorgaben zu konfigurieren. Für die ganze Aufgabe hatten wir acht Stunden Zeit. Können Sie etwas über die Rahmenbedingungen sagen? Soweit ich mich erinnern kann, war die Voraussetzung, dass man nur an den Meisterschaften teilnehmen kann, wenn man jünger als 21 ist. In der Regel können nur Personen teilnehmen, die zuvor bei den Regionalmeisterschaften mitgemacht und ein gutes Resultat erzielt haben und Absolventen der Grundbildung mit besonders guten Resultaten.

Sascha Duschén

Eine ganz andere Frage: Sie haben eine Informatiklehre absolviert – was machen Sie heute? Zur Zeit arbeite ich als Informatiker bei der RR Donnelley GmbH, wo ich hauptsächlich für das Netzwerk und die LinuxSysteme verantwortlich bin. Darf man etwas über Ihre Zukunftspläne erfahren? Was genau ich in der Zukunft machen werde, kann ich noch nicht genau sagen. Als nächstes werde ich aber ziemlich sicher einige Module absolvieren, um auch im Bereich der Applikationsentwicklung ausgebildet zu sein.

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Teile der Informatik in die Allgemeinbildung einbringen Computer haben sich in den Haushalten verbreitet wie einst Telefone oder Fernseher. Ein erfolgreicher Umgang mit PCs oder «Surfen» im Internet macht jedoch aus niemandem einen Informatiker, genauso wenig, wie das Autofahren Maschinenbauer oder das Nutzen elektrischer Geräte Physiker hervorbringt. Die Öffentlichkeit hat eine weitgehend falsche Vorstellung von der Informatik als wissenschaftliche Disziplin. Die Folge ist, dass man die Rolle der Informatik in der allgemeinen Bildung oft unterschätzt und auf Computernutzung reduziert. Juraj Hromkovic

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ersuchen wir zunächst, die Frage «Was ist Informatik?» zu beantworten. Eine genaue Beschreibung einer wissenschaftlichen Disziplin zu liefern, ist schwierig. Üblicherweise wird versucht, Informatik mit der folgenden Aussage zu erklären: «Informatik ist die Wissenschaft von der algorithmischen Darstellung, Erkennung, Verarbeitung, Speicherung und Übertragung von Information.»

Dr. Juraj Hromkovic

Obwohl diese Definition die Information und den Algorithmus als Hauptgegenstand der Informatik darstellt, sagt sie nicht viel über die Informatik und ihre Methoden aus. Viel wichtiger für die Klärung des Wesens der Informatik ist die folgende Frage: «Welchen Wissenschaften kann man die Informatik zuordnen? Ist sie Meta-Wissenschaft (wie Philosophie und Mathematik), Geistes-, Natur- oder Ingenieurwissenschaft?» Die Antwort auf diese Frage offenbart auch die Methodik und die Beiträge der Informatik Die Informatik lässt sich diesen Wissenschaftsgruppen nur bedingt zuordnen. Sie besitzt die Aspekte einer Metawissenschaft, einer Naturwissenschaft sowie einer Ingenieurwissenschaft. Wie die Philosophie und die Mathematik untersucht die Informatik allgemeine Kategorien wie Determinismus, Nichtdeterminismus, Zufall, Information, Wahrheit, Unwahrheit, Komplexität, Sprache, Beweis, Wissen, Kommunikation, Approximation, Algorithmus, Simulation usw. Mehreren dieser Kategorien hat die Informatik einen neuen Inhalt und eine neue Bedeutung gegeben. Eine Naturwissenschaft studiert (im Unterschied zu Philosophie und Mathematik) konkrete physikalische Objekte und Prozesse, bestimmt die Grenze zwischen Möglichem und Unmöglichem

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und erforscht die quantitativen Gesetze der Naturprozesse. Die Naturwissenschaften modellieren also die Realität, analysieren die Modelle und überprüfen ihre Zuverlässigkeit in Experimenten. Alle diese Gesichtspunkte einer Naturwissenschaft finden sich auch in der Informatik. Die Objekte sind Informationen und Algorithmen, und die Prozesse sind die physikalisch existierenden Prozesse der Informationsverarbeitung. Die historisch erste wichtige Forschungsfrage der Informatik war von philosophischer Bedeutung: Existieren wohl definierte Aufgaben, die man automatisch (d.h. durch einen Rechner, unabhängig von der Leistungsfähigkeit heutiger oder zukünftiger Rechner) nicht lösen kann? Die Bemühungen, diese Frage zu beantworten, führten zur Gründung der Informatik als selbstständige Wissenschaft. Die Antwort auf diese Frage ist positiv. Wir kennen viele bedeutsame Aufgaben, die man algorithmisch (automatisch) lösen möchte, die aber algorithmisch nicht lösbar sind. Man hat die Nichtexistenz solcher Programme mathematisch bewiesen. Man kann also Aufgaben danach einzuteilen, ob dafür ein Programm als algorithmische Lösung existiert oder nicht. Nun stellt sich die naturwissenschaftliche Frage: «Wie schwer sind konkrete algorithmische Aufgaben?» Die Schwierigkeit einer Aufgabe misst man aber nicht darin, wie schwer es ist, ein Programm dafür zu entwickeln oder wie umfangreich ein solches Programm ist. Die Schwierigkeit misst man in der Menge der Arbeit, die ein Rechner leisten muss, um die Aufgabe für konkrete Eingaben zu lösen. Man hat festgestellt, dass es beliebig schwere Aufgaben gibt, sogar solche, für deren Lösung man mehr Energie braucht, als im ganzen bekannten Universum zur Verfügung steht.

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Es existieren also Aufgaben, für deren Lösung man zwar Programme schreiben kann, was aber nicht hilft, denn die Abarbeitung eines solchen Programms benötigt mehr Zeit, als etwa seit dem Urknall vergangen ist. Die blosse Existenz eines Programms bedeutet also nicht, dass diese Aufgabe praktisch algorithmisch lösbar ist. Die Bemühungen der Informatik, die Aufgaben in praktisch lösbare und praktisch unlösbare zu unterteilen, führten zu äusserst faszinierenden mathematisch-naturwissenschaftlichen Erkenntnissen. Eine kleine Änderung in der Aufgabenstellung kann zur Folge haben, dass eine physikalisch nicht zu bewältigende Berechnung so stark vereinfacht wird, dass man sie mit einem gewöhnlichen PC in Sekundenbruchteilen durchführen kann. Über solche Wundereffekte bei Problemlösungen kann man mehr im Buch „Sieben Wunder der Informatik“ erfahren. Trotz der naturwissenschaftlichen Aspekte der Informatik bleibt diese für die meisten Informatiker eine typische anwendungs- und problemorientierte Ingenieurwissenschaft. Die Informatik umfasst nicht nur die technischen Aspekte des Ingenieurwesens wie Organisation des Entwicklungsprozesses (Phasen, Meilensteine, Dokumentation), Formulierung strategischer Ziele und einzuhaltender Grenzen, Modellierung, Beschreibung, Spezifikation, Qualitätssicherung, Testen, Einbettung in existierende Systeme, Wiederverwendung und Werkzeugunterstützung, sondern auch Führungsaspekte wie Team-Organisation und -Leitung, Kostenvoranschlag und Kostenaufschlüsselung, Planung, Produktivität, Qualitätsmanagement, Abschätzung von Zeitrahmen und Fristen, Zeit zur Markteinführung, Vertragsabschluss und Vermarktung. Ein Informatiker muss auch ein Pragmatiker sein. Bei der Konstruktion komplexer Soft- oder Hardwaresysteme muss man Entscheidungen oft gefühlsmässig und aufgrund der Erfahrung treffen, weil man die komplexe Realität nicht vollständig analysieren und modellieren kann. Die Informatik mit ihren mathematischen und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen hat heute für die allgemeine Bildung eine mindestens so grosse Bedeutung wie die übrigen gymnasialen Fächer. Am besten sind die Bildungsbeiträge der Informatik mit jenen der Mathematik zu vergleichen, nicht nur, weil die angewandten Methoden mathematischer Art sind, sondern auch, weil die Kenntnisse der Kerninformatik eine allgemeine Bedeutung für die Lösung von Problemen haben. Beispiele dafür sind nicht nur zufallsgesteuerte Systeme, sondern auch viele Anwendungen in der sicheren Kommunikation (Kryptographie). Bei der Vermittlung dieser Gebiete lernt man aufregende Probleme kennen, beim Lösen erlebt man viele Überraschungen. In diesem Sinn kann der Informatikunterricht den Mathematikunterricht bereichern. Es bleibt die Frage, ob und wie man die praktischen, ingenieurwissenschaftlichen Teile der Informatik in die Allgemeinbildung einbringen kann. Diese sind viel bedeutsamer als das Erlernen der Rechnerhandhabung. Programmieren bedeutet

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beispielsweise, ein gewünschtes Verhalten so eindeutig wie möglich und in der Form eines Rezepts zu beschreiben, dass nicht nur ein Laie, sondern sogar die Maschine, bar jeder Intelligenz, die gewünschte Tätigkeit nach dem vorliegenden Rezept erfolgreich ausüben kann. Diese Fertigkeit ist im Alltag immer gefragter, denn sie entspricht in gewissem Sinne der Fähigkeit, mit den Maschinen zu kommunizieren. Es ist sicher nicht zu unterschätzen, wenn Kinder und Jugendliche eine grosse Freude am Programmieren entwickeln. Das rührt daher, dass sie etwas entwerfen dürfen, das sie danach testen und durch Fehlersuche verbessern können. Die Erfahrung zeigt, dass es Grundschulkindern mit Begeisterung gelingt, die Grundlagen der Programmierung zu erlernen und selbstständig anzuwenden. Einige Visionen schreiben dem Algorithmenentwurf und der Programmierung eine dem Lesen und Schreiben vergleichbare Bedeutung zu. Ob das zutrifft ist, wird die Zukunft zeigen. Aber im Zeitalter der Rechner und breiter Kommunikationsmöglichkeiten ist gerade die Informatik die Disziplin, die das tiefere Verständnis für all diese Prozesse der Informationsverarbeitung und -übertragung vermitteln kann. Wir haben mehrere Gründe für eine stärkere Einbindung der Informatik in die allgemeine Bildung genannt. Die wichtigsten sind wohl die Interdisziplinarität der Informatik und die Verzahnung von mathematischer und ingenieurmässiger Denkweise. Informatik könnte gerade die Integration zwischen den Wissenschaftsgebieten fördern. Beim Einbezug der Informatik geht es nicht nur darum, die vor vielen Jahren entstandene Lücke in der Allgemeinbildung zu schliessen, sondern wesentliche Fortschritte in der Entwicklung unseres Bildungssystems zu machen. Dr. Juraj Hromkovic, Professor für Informationstechnologie und Ausbildung der ETH Zürich

Hinweis Die ungekürzte Fassung dieses Beitrages finden Sie unter www.abz.inf.ethz.ch, Rubrik «Aktuelles»

Buchhinweise Hromkovic, Juraj: Lehrbuch Informatik. Vorkurs Programmieren, Geschichte und Begriffsbildung, Automatenentwurf. Vieweg + Teubner Verlag, Wiesbaden 2008, 512 Seiten Hromkovic, Juraj: Sieben Wunder der Informatik. Eine Reise an die Grenze des Machbaren mit Aufgaben und Lösungen. Vieweg + Teubner Verlag, Wiesbaden 2009, 360 Seiten Hromkovic, Juraj: Algorithmic Adventures. From Knowledge to Magic. Springer-Verlag, Heidelberg 2009, 380 Seiten Hromkovic, Juraj: Einführung in die Programmierung mit Logo. Lehrbuch für Unterricht und Selbststudium. Vieweg + Teubner Verlag, Wiesbaden 2010, 272 Seiten, Freiermuth, Karin; Hromkovic, Juraj; Keller Lucia; Steffen, Björn: Kryptologie. Vieweg + Teubner Verlag, Wiesbaden 2010, rund 300 Seiten (in Vorbereitung).

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Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie

Das Gymnasialfach Informatik hat keinen Unterbau Im Unterschied zur Mathematik und den Naturwissenschaften Physik, Chemie und Biologie fehlt dem Maturafach Informatik ein Unterbau, und zwar in doppelter Hinsicht: Informatik gibt es an den Gymnasien nur als Ergänzungsfach, nicht aber als Grundlagenund Schwerpunktfach. Und auch an der Volksschule werden bestenfalls Informatikanwendungen, nicht aber Informatikgrundlagen unterrichtet. Das ist angesichts der Bedeutung der Informatik für unsere Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Gesellschaft höchst unbefriedigend. Ein Ausbau der gymnasialen Informatik ist unerlässlich. Herbert Bruderer Seit dem Schuljahr 2008/2009 darf das neue Ergänzungsfach Informatik an unseren Mittelschulen angeboten werden. An den Schweizer Gymnasien gibt es drei Arten von Maturafächern: Grundlagen-, Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer. Die Schülerinnen und Schüler müssen je nach Kanton 10 bis 12 Grundlagenfächer (Pflichtfächer) belegen. Hinzu kommen zwei Wahlpflichtfächer: je ein Schwerpunktfach (Wahl aus bis zu 8 Fächern- beziehungsweise Fächergruppen) und ein Ergänzungsfach (im Angebot stehen bis 14 Fächer).

Stärkung der Informatik auf allen Schulstufen vordringlich Wer anspruchsvolle Ergänzungsfächer wie Anwendungen der Mathematik, Physik, Chemie oder Biologie wählt, kann auf einem soliden Fundament aufbauen: den Grundlagenfächern Mathematik, Physik, Chemie sowie Biologie. Gegebenenfalls kommt zusätzlich noch ein Schwerpunktfach wie Physik und

Anwendungen der Mathematik beziehungsweise Biologie und Chemie dazu. Ganz anders sieht es beim Ergänzungsfach Informatik aus. Hier fehlt eine echte Basis. Es gibt weder ein Grundlagen- noch ein Ergänzungsfach Informatik. Das Maturafach Informatik ist damit das einzige Ergänzungsfach aus dem Bereich Mint (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), dem eine feste Unterlage fehlt. Das ist umso überraschender, als Informatik unser Leben durchdringt und massgeblich prägt. Ein Vergleich zeigt, dass kaum ein anderes gymnasiales Ergänzungsfach auf derart schwachen Füssen steht. Nur gerade die Religionslehre und der Sport sind so schmalbrüstig. Diese Fächer werden allerdings schon in der Volksschule gepflegt. Die magere Stellung der Informatik an unseren Schulen wirkt sich zwangsläufig auf die Ausbildung der Lehrkräfte (vor allem an pädagogischen Hochschulen) und die Entwicklung von Lehrmitteln aus. Ein Sockel fehlt aber nicht nur in Form eines gymnasialen Grundlagen- oder Schwerpunktfachs. Die Fächer Mathematik, Physik, Chemie und Biologie werden bereits auf der Sekundarstufe I und zum Teil auf der Primarstufe gelehrt. An der Volksschule gibt es zwar auch „Informatik“, allerdings nur in der Form von Informatikanwendungen (so genannte Informationsund Kommunikationstechnik, IKT). Eine Stärkung der

Informatik ist sowohl in der Volksschule als auch auf der Sekundarstufe II vordringlich.

Nicht auf Kosten der übrigen Mint-Fächer Die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer an Schweizer Mittelschulen sind aufgrund der Vorgaben der Maturitätsanerkennungsverordnung (http:// www.admin.ch/ch/d/sr/4/413.11.de.pdf) stark benachteiligt. Ein Gymnasium mit geisteswissenschaftlichem Schwerpunkt kann bis zu 60 Prozent der gesamten Unterrichtszeit den geisteswissenschaftlichen Grundlagenfächern widmen. Ein Gymnasium mit mathematisch-naturwissenschaftlicher Ausrichtung darf hingegen höchstens 35 Prozent der Unterrichtszeit den mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundlagenfächern zuteilen. Es versteht sich daher, dass eine Aufwertung der Informatik nicht zulasten der übrigen Mint-Fächer geschehen darf. Herbert Bruderer, ETH Zürich, Informationstechnologie und Ausbildung (herbert.bruderer@inf.ethz.ch)

Nutzung mobiler eHealth-Infrastrukturen im Spital SwissICT organisiert zusammen mit dem Merian Iselin und den Universitäten Basel und Fribourg einen Roundtable, um das Potenzial mobiler und adaptiver Infrastrukturen im Spitalumfeld auszuloten. Interessierte im eHealth-Bereich sind herzlich eingeladen, an den Kurzpräsentationen, Demos und an der Diskussionsrunde teilzunehmen. Der Einsatz von mobilen und adaptiven Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen soll die Qualität der Dienstleistungen

verbessern und die Patientenversorgung fördern. Ausgehend von den strategischen Anforderungen an die Spitäler werden wichtige Erkenntnisse aus einem nationalen Forschungsprojekt weitergegeben, das von der Hasler-Stiftung, Spitälern und eHealth-Dienstleistern gefördert wird. Der eHealth-Roundtable richtet sich an Entscheidungsträger und Experten, die mobile und adaptive Gesundheitsdienste speziell im Spitalumfeld vorantreiben möchten. Führungskräfte sowohl aus dem

Anwendungsbereich wie aus dem Informatikbereich können sich in der Diskussionsrunde einbringen und ihre Erfahrungen austauschen.

Mittwoch, 19. Mai 2010, 16:30 bis 20:00 Uhr Merian Iselin, Klinik für Orthopädie und Chirurgie, Föhrenstrasse 2, 4009 Basel Informationen: www.swissict.ch/e-health

Verbandsmagazin von SwissICT Impressum Herausgeber, Redaktion: SwissICT Schweizerischer Verband der Informations- und Kommunikationstechnologie • Redaktion: Roland Schubert (Ltg.), Alfred Breu und Michael Busch • Adresse: Vulkanstr. 120, 8048 Zürich, Tel. 043 336 40 20, Fax 043 336 40 22, info@swissict.ch, www.swissict.ch • Mitgliedschaft: Kombimitgliedschaft Fr. 90.–/Jahr, Einzelmitgliedschaft Fr. 150.–/Jahr (Studenten, Lehrlinge Fr. 25.–), Firmenmitgliedschaft abFr. 250.–/Jahr (bis 5 Mitarbeitende) • Erscheinungsweise: 12x pro Jahr in Swiss IT Magazine • Copyright: © SwissICT, Zürich

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SwissICT Magazin 26. April • 05/2010


UPDATE AKTUELLE WEITERBILDUNGSANGEBOTE DER STIFTUNG WISS.

DIPL. WIRTSCHAFTSINFORMATIKER/IN HF

3 Jahre, 2 Halbtage oder Abende pro Woche, CHF 25’440.– Studienbeginn: Basel 14.10.2010, Bern 30.4./13.10.2010, Luzern 20.10.2010, St. Gallen 27.10.2010, Zürich 22.10.2010 INFORMATIKER/IN MIT EIDG. DIPLOM

Ca. 1 Jahr, 1 Nachmittag + Abend pro Woche, CHF 11’140.– Studienbeginn: Basel 16.11.2010, Bern 18.11.2010, Zürich 17.11.2010 INFORMATIKER/IN MIT EIDG. FACHAUSWEIS

Ca. 1 Jahr, 1 Nachmittag + Abend pro Woche, CHF 9’950.– Studienbeginn: Basel 19.11.2010, Bern 16.11.2010, Zürich 9.11.2010 INFORMATIKER/IN FÜR BERUFSUMSTEIGER

1 Jahr à 2 Tage + Samstag pro Woche + 1 Jahr Praktikum, CHF 28’000.– Studienbeginn: Bern 26.8.2010, Zürich 26.8.2010 DIPL. PROJEKTMANAGER/IN NDS HF

Vier Studiengänge, die Sie in Ihrer beruflichen Laufbahn entscheidend voran bringen werden:

18 Monate, 1 Nachmittag + Abend pro Woche, CHF 14’850.– Studienbeginn: Bern 20.10. 2010, Luzern 22.10.2010, Zürich 29.10.2010

Bachelor of Science FH in Business Information Technology

PROJEKTLEITER/IN SIZ

7 Monate, 1 Abend pro Woche + 1 Samstag-Vormittag pro Monat, CHF 4’950.– Studienbeginn: Bern 21.10.2010 MICROSOFT-LEHRGÄNGE MIT FH-ZERTIFIKAT

Die technischen Zertifizierungslehrgänge der WISS zum MCTS und MCITP sind ergänzt um WirtschaftsinformatikThemen der Kalaidos Fachhochschule. Anrechenbar IT Infrastructure Management)! Div. Module und Termine, 1-2 Tage oder Abende pro Woche. Studienbeginn: Basel 3.5./27.10.2010, Bern 3.5./19.10.2010, St. Gallen 19.10.2010, Zürich 27.10.2010

Vertiefte Informationen und individuelle Auskünfte erhalten Sie an unseren Infoabenden. Die nächsten Daten: Basel 18.5./10.6.2010; Bern 18.5./14.6.2010; Luzern 26.4./31.5.2010; St. Gallen 5.5./16.6.2010; Zürich 17.5./28.6.2010

Luzern

St. Gallen

Dieses einsemestrige Angebot richtet sich an Fachleute, die sich mit Konzeption und Design oder Betrieb und Tuning moderner RDBMS befassen. Nächster Start: 21. August 2010

CAS FH in Business Intelligence Eine praxisrelevante und umfassende Weiterbildung für Führungskräfte aus Wirtschaft und Informatik zu Strategie, Methodik und Technologie von Business Intelligence Lösungen. Nächster Start: 20. August 2010

AUSFÜHRLICHE INFORMATIONEN UND WEITERE ANGEBOTE AUF WWW.WISS.CH BILDUNGSBERATUNG: TEL. 0848 82 12 12

Bern

Dieses Master-Studium vermittelt eine hohe fachliche Qualifikation im Bereich des Technologie- und Projektmanagements im IT-Umfeld. Nächster Start: 23. Oktober 2010

CAS FH in SQL Database Technology

INFOABENDE

Dieses vierjährige berufsbegleitende Hochsschulstudium richtet sich an junge, ambitionierte Berufstätige und ermöglicht ihnen einen zukunftsweisenden Karriereeinstieg in die Wirtschaftsinformatik. Nächster Start: 23. Oktober 2010

Master of Advanced Studies FH in IT Project Management

an ein FH-Zertifikat (Certificate of Advanced Studies in

Basel

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Informationsanlässe finden regelmässig an der Förrlibuckstrasse 30 in Zürich statt. Die nächsten Daten: 18.5. / 17.6. / 8.7.2010. Anmeldung über www.ifwi.ch Zürich

Kalaidos Fachhochschule IfWI Institut für Wirtschaftsinformatik Förrlibuckstrasse 30, 8005 Zürich Tel. 058 404 42 50, www.ifwi.ch

In Zusammenarbeit mit In cooperation with


InHAlT FORTSCHRITTE UND TRENDS BEI DER VIRTUALISIERUNG 29 SERVER-VIRTUALISIERUNG BEI RHENUS ALPINA

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VIRTUALISIERUNG AUSLAGERN

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MARKTÜBERSICHT: THIN CLIENTS

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VIRTUELLE CLIENTS BEI SWISSPARTNERS

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MEIERHANS MEINT

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Virtualisierung

Trends

Krise virtuell bewältigen Die Wirtschaftskrise hat in der Schweiz 37 Prozent der Unternehmen dazu veranlasst, in Virtualisierung zu investieren. Und der Trend soll weitergehen. Vo n A l i n A H u b e r

D

ie weltweite Wirtschaftskrise scheint die Virtualisierung beflügelt zu haben – sowohl im Server- als auch im Desktop-Bereich, wie eine Studie von Vanson Bourne zeigt. Die Marktforscher haben im Auftrag von CA zwischen September und Dezember 2009 550 IT-Leiter und Senior IT Manager aus Unternehmen in 14 europäischen Ländern – darunter auch die Schweiz – zum Thema Virtualisierung befragt. Der Report «Unleashing the Power of Virtualization 2010» zeigt, dass 77 Prozent der Umfrageteilnehmer in der Schweiz ServerVirtualisierung einsetzen oder zumindest planen, die Technologie einzuführen (Europa: 70%). Auch Desktop-Virtualisierung wird in 63 Prozent der befragten Unternehmen in unserem Land verwendet oder ist geplant (Europa: 44%). Weiter offenbart die Studie, dass sich in der Schweiz 37 Prozent der Firmen auf Grund der Krise für Server-Virtualisierung entschieden haben (Europa: 29%) – bei der DesktopVirtualisierung sind es immerhin 14 Prozent (Europa: 15%). Ein ähnliches Bild zeichnet der Report «2010 IT Spending and Storage Budgets» der Analysten von IDC. Untersucht wurden hier die Investment-Prioritäten der CIOs für das laufende Jahr. Demnach beurteilen 47,8 Prozent der IT-Leiter die Server-Virtualisierung als vorrangig, immerhin 19,3 Prozent bezeichnen derweil Client-Virtualisierung als prioritär. Betrachtet man den Implementierungsgrad der Server-Virtualisierung, so geben 41 Prozent der von Vanson Bourne befragten Unternehmen in der Schweiz an, die Technologie komplett implementiert zu haben (Europa: 23%), während 19 Prozent mit der Planung begonnen haben (Europa: 15%). Weniger

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verbreitet ist die Desktop-Virtualisierung. In Europa haben erst 11 Prozent die Technologie vollständig implementiert, während sich 30 Prozent noch in der Planungsphase befinden. Die Schweiz hebt sich hierbei etwas vom europäischen Durchschnitt ab, haben doch immerhin bereits 32 Prozent Desktop-Virtualisierungslösungen komplett implementiert und 36 Prozent die Planung in Angriff genommen.

Hoffnungen und Hindernisse

Zu den Erwartungen, die Schweizer Unternehmen an Desktop- und Server-Virtualisierung haben, gehören Kosteneinsparungen, die Erhöhung der Service-Level-Reliabilität sowie die Rüstung für den Aufschwung. Doch auch die Gründe, weshalb sich Firmen gegen Virtualisierung entschieden haben, sind vielfältig und reichen von keiner Priorität, dem Fehlen von Erfolgsgeschichten über zu diverse Systeme im Unternehmen bis hin zu fehlendem Budget und mangelnder Inhouse-Erfahrung sowie den Kosten.

In Kürze · 77 Prozent der Schweizer Firmen setzen bereits Server-Virtualisierung ein, 63 Prozent verwenden Desktop-Virtualisierung. · Die Wirtschaftskrise hat der Technologie Auftrieb verliehen, erhoffen sich Unternehmen dadurch doch Kosteneinsparungen. · Was sie mit Virtualisierung aber sonst noch erreichen können, wissen nur die wenigsten.

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Virtualisierung

Trends «das A und O einer virtuellen Umgebung».

erwArTunGen An VIrTuAlISIerunG ScHweIz desktop-Virtualisierung Kosteneinsparungen

55%

Erhöhung der Service-Level-Reliabilität Best of Breed Solutions Für den Aufschwung rüsten

50% 23% 14%

Server-Virtualisierung Kosteneinsparungen Erhöhung der Service-Level-Reliabilität Best of Breed Solutions Für den Aufschwung rüsten

56% 48% 22% 15%

Schwachpunkt Automatisierung

Trotz der zunehmenden Verbreitung von Virtualisierung wissen einige Unternehmen noch nicht, welche Möglichkeiten ihnen die neue Technologie abgesehen von der Kostensenkung bietet. Bjarne Rasmussen, Chief Technology Officer & Senior Vice President EMEA von CA, erklärt: «Nach unseren Erfahrungen nutzen Unternehmen die Virtualisierung bereits zur Kostensenkung in den Rechenzentren. Allerdings wissen sie nach eigener Aussage noch nicht, wie sich virtualisierte Umgebungen automatisieren, verwalten und sichern lassen. Bei diesem Kenntnisstand können die Unternehmen die weit über Kostenersparnis und Server-Konsolidierung hinausgehenden Vorteile der Virtualisierung noch nicht voll und ganz nutzen.» Oracle kämpft gegen die Unwissenheit, indem der Datenbank-Spezialist die Lösungen immer benutzerfreundlicher macht, erläutert Massimo Castelli, Director Technology Sales Consulting Oracle Schweiz. Im vergangenen August habe man zum Beispiel Oracle VM Templates angekündigt, einen virtuellen Rechner, der vorinstallierte und vorkonfigurierte Enterprise Software enthalte. Michael Schmidt, Country Manager Schweiz bei Citrix, ist derweil überzeugt, dass es das Wichtigste ist, «die ITOrganisationen zu sensibilisieren, auszubilden und Know-how aufzubauen». Dies gelte vor allem für Desktop-Virtualisierung. «Die Umsetzung eines neuen umfassenden Technologiewechsels wie sie die Virtualisierung auf allen Ebenen darstellt, stellt eine Herausforderung für jedes Unternehmen dar», betont Othmar Bienz, Regionalmanager von VMware. Dementsprechend richte VMware das Service-Angebot aus, sei es mit Professional Services oder dem Technical-Account-Manager-Programm. Für Microsoft, so Peter Metz, Product Marketing Manager Windows Server bei Microsoft Schweiz, ist indes eine effiziente Verwaltung

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VirtualisierungsTrends

und anbieten zu können». Microsoft sieht derweil im Bereich Server-Virtualisierung vermehrt Bedarf bei KMU, so Metz. Zudem werde Server-Virtualisierung immer mehr zum Standard, «unabhängig von der Grösse der Unternehmung». Im Bereich Applikations-Virtualisierung gehe der Trend indes weg vom Standard-Weg, hin zu benutzerspezifischen Szenarien. Nicht zuoberst auf der Prioritätenliste steht bei Microsoft hingegen Virtualisierung für Smartphones. Man konzentriere sich nicht darauf und sehe in diesem Bereich zurzeit «keinen entschiedenen Vorteil für unsere Kunden», so Metz. Auch bei Oracle ist Virtualisierung auf Smartphones kein Thema. Gründe dafür nennt Castelli allerdings keine. Bei Citrix hingegen ist Virtualisierung auf Smartphones «durchaus ein wichtiges Thema», so Schmidt. Durch die rasante Zunahme der Smartphones spüre man eine höhere Nachfrage nach Virtualisierung der Desktop-Systeme. «Je besser wir die Bedürfnisse der mobilen Gesellschaft also abdecken – in Bezug auf grafische Darstellung als auch Geschwindigkeit der Anwendungen auf Smartphones –, desto rascher setzt sich die Desktop-Virtualisierung durch», ist Schmidt überzeugt. Ins selbe Horn bläst man bei VMware. «Wir arbeiten definitiv an der Virtualisierung von Smartphones», betont Bienz. Smartphones seien die nächste Generation von PCs. «Wir wollen es ermöglichen, dass mehrere Profile auf demselben Telefon verwendet werden können», erklärt Bienz. Dann könne man beispielsweise ein Profil für die Arbeit, mit entsprechenden Kontakten und Kalender, sowie ein Profil für den privaten Gebrauch anlegen – und das auf einem Gerät.

Virtualisierung ist ein Trend, darüber sind sich die Anbieter einig. Für Citrix steht das Jahr 2010 ganz klar im Zeichen der Desktop-Vir56% tualisierung, so 66% Schmidt. Man habe in 25% einer kürzlich durchge20% führten Studie unter 700 CIOs von Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern in Deutschland, USA, Kanada, Grossbritannien und Japan herausgefunden, dass ein Fünftel der Befragten die Desktop-Virtualisierung in diesem Jahr weiter ausbauen will. Und von den Firmen, die bislang noch keine virtuellen Desktops einsetzen, planen 42 Prozent, innerhalb der nächsten zwölf Monate erste Erfahrungen zu sammeln. VMware konstatiert im Enterprise-KundenSegment eine Vertiefung der Server-Virtualisierung. «Der Virtualisierungsgrad wird vorangetrieben, indem vermehrt geschäftskritische Applikationen auf virtualisierte Infrastruktur migriert werden», so Bienz. Weitere Trends seien Desktop- sowie Applikations-Virtualisierung. Im KMU-Kunden-Bereich stellt VMware derweil eine hohe Zahl von Neueinsteigern fest, die nun die Server-Virtualisierung konsequent angehen. «Ein wesentlicher, ausschlaggebender Grund für KMU-Kunden, in Virtualisierung zu investieren, ist Disaster Recovery beziehungsweise Business Continuity», ist Bienz überzeugt. Zur Gründe GeGen VIrTuAlISIerunG Unterstützung will VMware die EinfühScHweIz rung der Technologie desktop-Virtualisierung möglichst vereinfaKeine Priorität 62% chen. Auch Oracle Fehlende Erfolgsgeschichten 62% will den VirtualisieZu diverse Systeme 62% rungsprozess für Fehlendes Budget 23% Kunden und Partner Mangelnde Inhouse-Erfahrung 23% simplifizieren, um Kosten 23% die Technologie für KMU interessanter zu Server-Virtualisierung machen. Citrix setzt Keine Priorität 75% derweil auf eine KoZu diverse Systeme 50% operation mit MicroFehlende Erfolgsgeschichten 25% soft, um «für KMU Kosten 25% spezifisch passende Fehlendes Budget 13% Virtualisierungs-LöMangelnde Inhouse-Erfahrung 0% sungen entwickeln 47%

61% 22% 16%

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europA 49% 48% 40% 26% 24% 21%

50% 30% 30% 21% 31% 23%

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Server-Virtualisierung bei Rhenus Alpina

Virtualisierung

Zentralisiert und virtualisiert Rhenus Alpina hat in den letzten beiden Jahren die gesamte Unternehmens-IT in einem Dual-Site-Rechenzentrum zentralisiert und gleichzeitig alle Server virtualisiert. Vo n M i c H e l Vo g e l

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as Schweizer Logistikunternehmen Rhenus Alpina ist in den letzten Jahren durch diverse Übernahmen und Fusionen stark gewachsen (siehe Kasten auf Seite 32). Im Rahmen dieser Expansion entstand eine dezentrale, wenig effiziente und im Unterhalt sehr anspruchsvolle IT-Umgebung mit vielen Doppelspurigkeiten. Eine unbefriedigende Situation für Walo Senn, CIO von Rhenus Alpina, sein IT-Team und das Unternehmen. Deshalb hat man sich im Frühling 2008 entschlossen, die gesamte IT zu zentralisieren. Dazu gehörte, alle rund 100 an verschiedenen Standorten in der Schweiz verteilten physischen Server, inklusive dem dazugehörigen Speicher, zu virtualisieren und in ein paar wenigen physischen Servern in einem Rechenzentrum zusammenzufassen.

erfahrungen sprachen für VMware

Rhenus Alpina war kein Neuling auf dem Gebiet der Server-Virtualisierung. Bereits zwei Jahre vor dem grossen Zentralisierungs- und

In Kürze · Rhenus Alpina ist ein Virtualisierungsnutzer der ersten Stunde und beschäftigt sich seit einigen Jahren mit dem Thema, seit 2006 im produktiven Betrieb. · Heute hat das Logistikunternehmen praktisch alle 100 physischen Server inklusive Speicher virtualisiert und in einem Dual-Site-Rechenzentrum in Glattbrugg und Zürich Flughafen zentralisiert. · Nach dem erfolgreichen ServerVirtualisierungsprojekt evaluiert man aktuell, ob man auch die Desktops virtualisieren will.

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Virtualisierungsprojekt hat man am Standort in Basel erste Server virtualisiert. «Die Erfahrungen, die wir dabei machten, waren für das schweizweite Grossprojekt von grossem Wert», meint CIO Walo Senn. Man habe gesehen, dass es funktioniert und erkannt, welche Vorteile und positiven Effekte die Virtualisierung dem Unternehmen bringen kann, aber auch die Tücken kennen gelernt. Im Rahmen dieses ersten Virtualisierungsprojekts hat man auch gleich die Lösung für das folgende evaluiert: «VMware hat uns in Tests im Vorfeld und im eigentlichen Projekt 2006 in Basel überzeugt, weshalb wir uns dann auch 2008 dafür entschieden», so Senn. Wieso hat man sich für VMware und nicht für die Konkurrenz wie Citrix oder Microsoft entschieden? «2006, als wir uns für die ServerVirtualisierungslösung entschieden, gab es in diesem Bereich praktisch nur VMware. Die Konkurrenz ist erst in den letzten Jahren gewachsen und reif geworden», erläutert Senn.

Vorher 100, nachher 120 Server

Im Frühling 2008 erfolgte also der Startschuss für das grosse Virtualisierungsprojekt. Um die 100 physische Server galt es zu virtualisieren und abzulösen. «Wir haben uns dafür entschieden, dabei keine Hardware zu zügeln, sondern alle Server komplett auf neuer Hardware laufen zu lassen», erklärt Angelo Zaccari, Head IT (Technology & Services) bei Rhenus Alpina und Projektverantwortlicher. Das hatte den grossen Vorteil, dass der Wechsel während des laufenden Betriebs vonstatten gehen konnte. «Ausserdem haben wir damit ein weiteres Ziel der Zentralisierung verfolgt, nämlich die IT aufzuräumen», ergänzt CIO Senn. Die ganze Server-Hardware von Rhenus Alpina steht heute in einem Dual-Site-Rechenzentrum, in Glattbrugg, wo man in ein grosses RZ eingemietet ist, sowie im eigenen Standort am Flughafen Zürich. Im Einsatz stehen aktuell acht HP DL380 G6-Server, verteilt auf zwei

Racks (je vier in jeder Site). Auf diesen Servern laufen alle aktuell rund 120 virtuellen VMware-Server auf Basis von VMware vSphere 4.0. Hinzu kommen zwei SANs der EVA-Familie von HP, die je 30 TB Speicher für die Server zur Verfügung stellen und auf denen die Daten synchron gespeichert werden. Vor den Virtualisierungsprojekten standen bei Rhenus Alpina wie erwähnt um die 100 physische Server. Nun sind es noch acht im Rechenzentrum und ein paar wenige weitere auf die Standorte verteilte, beispielsweise zur Videoüberwachung am Hauptsitz in Basel. «Insgesamt kommen wir heute mit rund 10 Prozent des ‹Blechs› aus, das wir früher benötigten», bilanziert der Projektverantwortliche Angelo Zaccari. Während die Anzahl physischer Server dramatisch abnahm, hat die effektive Anzahl an Servern zugenommen. Wie kommt das? Man konnte doch beispielsweise vier ExchangeServer zu einem konsolidieren. Der Grund dafür liegt laut CIO Walo Senn darin, dass man aufgrund der Möglichkeiten, die einem die Virtualisierung bietet, tendenziell eher dazu neige, mehrere, kleinere Server zu erstellen und Aufgaben mehr zu separieren. So betreibe man heute ein paar Windows-Server mehr als früher. Ausserdem hat Rhenus Alpina im Laufe der Migration noch ein paar neue Lösungen eingeführt, beispielsweise ein E-Mail-Archiv.

zwei Jahre lang Server virtualisiert

Nach dem Aufbau der Hardware im Rechenzentrum, die inklusive Evaluation, Planung etc. etwa ein halbes Jahr in Anspruch nahm, erfolgte Schritt für Schritt die Migration der bestehenden Server. Diese wurde von einem Team bestehend aus Walo Senn, Angelo Zaccari und drei weiteren Mitarbeitern komplett von Rhenus Alpina allein gemeistert. Dafür haben sie sich im Vorfeld in VMware, Storage und anderen Bereichen das nötige Know-how angeeignet. «Wir versuchen möglichst viel

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Virtualisierung

Server-Virtualisierung bei Rhenus Alpina

selber zu lösen und kaufen uns nur sehr ge- Alpina auch einiges an Kosten sparen. «Wir zielt externes Spezialistenwissen ein», erklärt mussten viel weniger Hardware kaufen, was Angelo Zaccari. gleichzeitig auch viel weniger WartungsaufDie Migration aller Server ging erst vor wand generiert», erklärt Angelo Zaccari. Aufkurzem, nach fast zwei Jahren zu Ende. «Na- wand und Unterhalt seien aber nicht nur türlich wäre das Virtualisieren der Server auch günstiger, sondern auch massiv einfacher geviel schneller möglich gewesen. Wir wollten worden, dies nebst einer deutlich schnelleren aber nicht einfach nur zügeln», erläutert CIO Walo Senn. Zudem sei man auch nicht unter Zeitdruck gestanden. Für einige Server, auf denen sehr Businesskritische Applikationen laufen, habe man sich genügend Zeit genommen, um Angelo Zaccari, Head IT (Technology & die erforderliche SiServices) Rhenus Alpina cherheit zu schaffen, dass sie dann im virtuellen Betrieb auch reibungslos laufen. Hinzu kommt, dass im Rahmen der ganzen Bereitstellungszeit von neuen Servern für die Zentralisierung noch ein paar andere Projekte Kunden. Neben diesen drei gut messbaren liefen und man, wie erwähnt, ein neues Mail- Faktoren kommt laut dem Projektleiter noch archiv aufgebaut sowie eine Exchange- und der Stromverbrauch hinzu, der alleine durch Windows-Server-Migration auf die neuste Ver- das Verschwinden der vielen und teilweise sion durchgeführt hat. alten Hardware sicher auch markant gesunken sei. Nichts eingespart hat man im Bereich des Besser ausgelastet und IT-Personals und kann so laut CIO Senn noch ausfallsicherer effizienter und sicherer arbeiten als vorher. Nach dem beendeten Virtualisierungsprojekt stellt sich natürlich die Frage, ob man die ge- Keine Sicherheits- und steckten Ziele erreicht hat und von allen Vor- Managementprobleme teilen der Virtualisierungstechnologie profitie- Wie erwähnt, gibt es bei Rhenus Alpina seit ren kann. Wie sieht es beispielsweise bezüg- der Virtualisierung jetzt mehr Server als vorlich Stabilität und Ausfallsicherheit aus? «Falls her, verteilt auf nur noch acht physische Seres zu einem Serverausfall (ESX-Ausfall) kommt, ver. Das hat dazu geführt, dass man zu einer laufen die kritischen virtuellen Server durch deutlich grösseren Auslastung der Hardware ‹Fault Tolerance› auf einem anderen ESX wei- gekommen ist. Punkto Prozessorleistung und ter. Weniger kritische virtuelle Server werden Arbeitsspeicher ist man bei den HP-Servern durch HA (High Availability) neu gestartet. bisher noch an keine Grenzen gestossen. Dank Diese Möglichkeiten kommen unseren inter- der Virtualisierung stellt man einzelnen virtunen und externen Kunden natürlich sehr zu- ellen Servern, wenn sie das in Spitzenzeiten gute», erklärt Walo Senn. benötigen, nach Wunsch mehr Hardware-ResDurch die Virtualisierung konnte Rhenus sourcen zur Verfügung. Wurde die ganze ITLandschaft mit der Virtualisierung insgesamt rHenuS AlpInA nicht unübersichtlicher? Gemäss Angelo Die heutige Rhenus Alpina AG ist im Jahr 2000 durch die Fusion von Rhenus Zaccari ist das kein Schweiz, mit damals 50 Angestellten, und der SRN Alpina entstanden. 2002 Problem: «Man muss übernahm das Logistikunternehmen von der SAir Group den Luftfrachtspeziavon Anfang an eine listen Cargologic, 2004 folgte die Speditionslogistik AG von Georg Fischer. Insklare Strategie verfolgesamt kam es in den vergangenen rund zehn Jahren zu sieben Übernahmen. gen und klare Prozesse Heute beschäftigt Rhenus Alpina an total 19 Standorten in der Schweiz 1300 definieren, wann ein Mitarbeitende. Die Hauptstandorte des Unternehmens sind in Basel (RheinServer erstellt und wiehafen), Zürich (Flughafen) und Schaffhausen. der gelöscht wird.»

«Insgesamt kommen wir heute mit rund 10 Prozent des ‹Blechs› aus, das wir früher benötigten.»

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Klare Richtlinien hat man auch im Bereich Sicherheit aufgestellt und sich dabei an die Best Practices der Hersteller gehalten. Sicherheitsbedenken der Virtualisierungstechnologie gegenüber gab es bei Rhenus Alpina nie. Zudem seien die Daten in den Hochsicherheitsrechenzentren nun sicherer als zuvor, erklärt man. Die Mitarbeiter von Rhenus Alpina haben von der ganzen Virtualisierung nichts mitgekriegt. «Wir haben sie darüber informiert, dass die IT zentralisiert wird. Und wir haben sie über allfällige, mögliche Unterbrechungen zu Randzeiten aufgeklärt», erklärt Angelo Zaccari. Feedbacks, ob positiv oder negativ, blieben aus. Das überraschte Zaccari nicht: «Solange alles läuft, natürlich mindestens ebenso gut wie vorher oder sogar besser, sind die Kunden zufrieden.»

ein Kinderspiel

Zurückblickend ziehen die beiden IT-Verantwortlichen ein durchweg positives Fazit des Virtualisierungsprojekts, alles sei glatt gelaufen. «Wir hatten natürlich Glück, über einige Leute mit viel Know-how zu verfügen», meint Walo Senn. Er spricht damit den Umstand an, dass man bereits 2006 erste Erfahrungen mit Virtualisierung machen konnte und dass die verschiedenen IT Mitarbeiter von Rhenus Alpina vor der Zentralisierung ihre Applikationen und Infrastrukturen sehr genau kannten. Weiter hat man sich bei Rhenus Alpina im Laufe des Projekts mit der Frage auseinandersetzen müssen, was man alles virtualisieren soll und kann. «Wir haben schliesslich fast alles virtualisiert, auch wenn die Hersteller zum Teil skeptisch waren», erklärt CIO Senn. Im Virtualisierungsprojekt 2006 habe man festgestellt, dass man praktisch alles virtuell betreiben könne. Und wie sich nun, nach Ende des Projekts zeige, habe man Recht behalten.

nun Virtualisierung der desktops?

Nach der erfolgreichen Server-Virtualisierung hat man bei Rhenus Alpina bereits den nächsten Schritt hin zum vollständig virtualisierten Unternehmen ins Auge gefasst. Noch stehen im Unternehmen sogenannte Fat Clients, also herkömmliche PCs auf denen Windows XP und verschiedene Office-Applikationen laufen. Einige Business-Applikationen, beispielsweise zur Lagerbewirtschaftung, werden heute per Terminal-Server zur Verfügung gestellt. Da demnächst eine Modernisierung der Clients ansteht, die ältesten stammen aus dem Jahr 2003, sieht man sich derzeit nach Lösungen um. Eine wäre, die Desktops zu virtualisieren. Entschieden ist laut CIO Walo Senn jedoch noch nichts. Festlegen, in welche Richtung es gehen soll, will er sich in diesem Jahr.

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Virtualisierung

Virtualisierung als Managed Service

Virtualisierung auslagern Lagern Software-Entwickler den Betrieb der Entwicklungsumgebung an Managed-Hosting-Provider aus, entfällt der Aufwand für die Administration der Infrastruktur. Vo n D A n i e l e b e r H A r D t

E

in Managed-Hosting-Anbieter betrachtet die Virtualisierung aus Anwendungs- beziehungsweise Service-Sicht. Er stellt Unternehmen eine virtualisierte IT-Infrastruktur bereit und betreibt deren Applikationen. Zunehmend genutzt werden virtualisierte Infrastrukturen von unabhängigen Software-Herstellern (ISVs). Diese haben dadurch die Möglichkeit, für die verschiedenen Stufen des Entwicklungsprozesses (Design, Codierung, Test, Betrieb) unterschiedliche virtuelle Maschinen im Rechenzentrum eines Managed-Hosting-Providers zu nutzen. Dahinter steckt das Modell einer vierstufigen IT-Architektur: Entwicklung, Test (Staging), Produktion und Backup/ Recovery (Business Continuity). Die einzelnen

Bestandteile dieser Architektur sind auf unterschiedlichen virtuellen Rechnersystemen (VMs) auf Basis einer physischen Infrastruktur untergebracht. Für den Betrieb dieser Gesamtinfrastruktur, physisch und virtuell, trägt der Managed-Hosting-Provider die Verantwortung. SoftwareHersteller profitieren damit von Vorteilen einer outgesourcten und virtualisierten Infrastruktur und können sich so auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.

Flexibilität durch eine dynamische nutzung von ressourcen

provider

provider

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Quelle: NTT Europe Online

customer portal

customer portal (Virtualization Tab)

Zu den typischen Merkmalen der Server-Virtualisierung gehört die Trennung der HardwareInfrastruktur von der darüber angesiedelten Software: Eine Virtualisierungs-Schicht entkoppelt die Hardware porTAl Für VIrTuAlISIerTeS MAnAGed HoSTInG (Prozessor, Hauptspeicher, Festplatte) vom Betriebssystem und Monitoring VM Administration den Applikationen. Die direkt auf der phyStart, Stopp, Setup, sikalischen Hardware Restart, Performance, SnapShot*, Usage (e.g. installierte VirtualisieMigrate* CPU, Disk, rungs-Schicht (HyperMemory) visor Layer) übernimmt die Aufgaben VM Virtual eines herkömmlichen Server universellen BetriebsPSM HA*, systems. Der HyperviBackup, DRS*, Licence, Vmotion*, sor Layer ermöglicht Bandwidth, Management, und kontrolliert den Service Levels Patchmanagement Zugriff der virtuellen Maschinen auf die Hardware des phyeSX Administration Services sischen Servers (Host) * if available by Licence und ist für die Ausführung sowie Ressourohne dass Servicetechniker des Managed-Hosting-providers in Anspruch cenverwaltung und genommen werden müssen, lassen sich virtuelle Maschinen starten, -zuordnung der VMs stoppen und rebooten. zuständig.

In Kürze · Software-Hersteller nutzen vermehrt virtualisierte Infrastrukturen, · Dabei können sie auf ManagedHosting-Anbieter zurückgreifen, welche dann die Verantwortung für den Betrieb tragen. · Das Modell eignet sich für Firmen, die nicht über die Ressourcen für den Aufbau einer virtualisierten Umgebung verfügen.

Jede VM verfügt über ihr eigenes Betriebssystem, das wiederum mit individuellen Anwendungen und Diensten versorgt ist. Die einzelnen VMs sind voneinander isoliert und können daher unterschiedliche Applikationen und Betriebssysteme parallel auf einem Server bereitstellen. Mehr noch: Jede VM lässt sich einzeln schliessen und starten, ohne dass andere virtuelle Systeme etwas davon merken. Durch die Verknüpfung der Anwendungen mit jeweils «eigenen» VMs lassen sich problemlos Patches und Upgrades aufspielen und in einer abgeschlossenen Systemtestumgebung prüfen, ohne den Betrieb anderer Applikationen zu stören. Darüber hinaus können Kunden ihre virtuellen Maschinen auf der dediziert bereitgestellten Virtualisierungs-Infrastruktur selbständig administrieren und beispielsweise auch Snapshots anlegen, um verschiedene Versionsstände zwischenzuspeichern oder im Fehlerfall die VM aus einem sicheren Snapshot wiederherzustellen – eine höchst sinnvolle Funktion für Software-Entwickler, wenn im Test eine Applikation abstürzt. Gemeinsam sorgen all diese Funktionen für ein hohes Mass an Flexibilität.

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Virtualisierung

Virtualisierung als Managed Service

duzieren und die Server-Infrastruktur ist eine lĂśsung nach dem Die Verwendung spezieller Features von einfacher zu verwalten. Schätzungen von Baukastenprinzip Mehrprozessor- und Mehrkernsystemen verExperten zufolge kann durch die Server- Nur wenige Unternehmen verfĂźgen Ăźber die steht sich von selbst. Insbesondere DatenKonsolidierung die Auslastung vorhan- personellen und finanziellen Ressourcen, um bank-, Messaging-, Streaming-Media- und dener Hardware von 10 bis 15 auf bis zu eine anspruchsvolle und komplexe virtualiandere Multi-Threaded-Applikationen profisierte Umgebung aufzutieren von Mehrprozessorbauen. Durch die Nutzung Servern, bei denen die hĂśder Services eines Manahere Rechenleistung auf ged-Hosting-Providers vermehrere, parallel arbeitende einfachen sich Planungs-, virtuelle Maschinen verteilt Implementierungs- und wird, was die AnpassungsBetriebsanforderungen. fähigkeit einer virtualisierc 52'%64# *#6 705'4 81..56'5 '464#7'0 )'9100'0U 06'4 Allerdings sollten Interesten Infrastruktur zusätzlich #0&'4'/ /+6 5'*4 )76 #75)'$+.&'6'0 +6#4$'+6'0&'0X -.#4 senten im Detail auf die fĂśrdert. )'4')'.6'0 756Ăˆ0&+)-'+6'0 70& '+0'/ Ăˆ755'456 $''+0g Management- und ReporDie Flexibilisierung der &47%-'0&'0 '%*'0<'0647/Tb tingmĂśglichkeit achten. Ressourcen zeigt sich auch #0+'. Ăœ61.(X '+6'4 06'40'6f 064#0'6X 7<'40'4 #0610#.$#0- Sind diese vorhanden, in deren Verwaltung. So kann der ISV das volle PokĂśnnen Administratoren ihre

156+0) g 10+614+0) g 75+0'55 106+07+6; 999T#52'%64#T%* tential der Virtualisievirtuellen Maschinen prorungstechnologie ausblemlos vom einen auf einen anderen Server verschieben, schĂśpfen. 80 Prozent gesteigert werden. um notwendige Ressourcen freizugeben oder Speziell bei Software-Herstellern kann das abzurufen. ➤ Eine virtualisierte Infrastruktur ermĂśg- Konzept der virtuellen Maschinen sehr effiziDa diese Aufgaben im laufenden Betrieb licht mehr Flexibilität, denn Ressourcen ent fĂźr unterschiedliche Versionsstände oder vorgenommen werden kĂśnnen, kommt es zu kĂśnnen passgenau eingesetzt werden. auch fĂźr branchenspezifische Varianten, beikeinen Ausfallzeiten. Business Continuity wird Aus Unternehmenssicht lässt sich mit spielsweise eine CRM-LĂśsung, genutzt werdamit zu einem wesentlichen Baustein einer einer solchen Infrastruktur besser auf den. Vorgefertigte Images der LĂśsung werden vierstufigen IT-Architektur, deren Unterbau unvorhersehbare Leistungsanforde- in verschiedenen vorkonfigurierten VMs ÂŤgedie Virtualisierung liefert. lagertÂť – bei Bedarf lässt sich so eine indivirungen reagieren. Die wichtigsten Vorteile einer virtualisierten ➤ Mit Hilfe von Funktionen fĂźr die Fehler- duelle LĂśsung nach dem Baukastenprinzip Umgebung lassen sich in drei Punkten zusamfrĂźherkennung und einer optimierten zusammenstellen. Eine virtualisierte Umgemenfassen: Kapazitätsplanung wird mit einer Virtua- bung liefert damit die notwendigen InstrulisierungslĂśsung die VerfĂźgbarkeit der mente, die es einem Software-Entwickler er➤ Durch die Konsolidierung lässt sich die Zahl der physischen Server deutlich reServer deutlich gesteigert. mĂśglichen, flexibel auf unterschiedliche An-

dIeSe proVIder BIeTen VIrTuAlISIerunG AlS MAnAGed SerVIce An comparex Wir bieten in unseren redundant aufgebauten und virtualisierten Rechenzentren Outsourcing der IT-Infrastruktur. Die Modelle reichen vom Outtasking einzelner Aufgaben bis zur kompletten Administration der IT-Umgebung. Mit deďŹ nierten Service Level Agreements (SLA) werden fĂźr die Services garantierte VerfĂźgbarkeiten, Reaktionszeiten und das Qualitätsniveau deďŹ niert. Das individuelle Angebot bietet die Chance, die Leistungen in hoher Qualität mit grosser Zuverlässigkeit und Sicherheit zu erhalten. Info: www.comparex.ch iTrust iTrust bietet das Hosting virtualisierter Server- und Client-Infrastrukturen an. Der Kunde greift mit Thin Clients auf virtuelle PCs im iTrust-Rechenzentrum zu. Die individualisierten LĂśsungen ermĂśglichen den Betrieb von Standardsoftware und Spezialapplikationen. Die monatliche Abrechnung erlaubt eine einfache Ausgabenkalkulation und ein schnelles Skalieren bei wachsendem Ressourcenbedarf. Auch Mischmodelle sind mĂśglich, z.B. die gleichzeitige Lagerung sensibler Daten auf einem Server beim Kunden. Info: www.itrust.ch netrics SwissV ist eine vollautomatische, in der Schweiz betriebene Virtualisierungsplattform auf Basis von Microsoft Windows Hyper-V. Via Internet bestimmt der Kunde selbst das Setup fĂźr seinen virtuellen Server (Arbeitsspeicher, Disk-

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Space, Betriebssystem). Nach wenigen Klicks steht anschliessend der Server dem Kunden zur VerfĂźgung. Netrics sorgt fĂźr professionelle IT-Sicherheit und das regelmässige Backup in zwei räumlich getrennten Rechenzentren. Info: www.swissv.ch revacom Revacom bietet das Application Lifecycle Management als Managed Service an. Der Kunde greift dabei mit dem Service Delivery Cockpit auf sein Applikationsportfolio im Revacom-Rechenzentrum zu. Die industrialisierten und exiblen LĂśsungen rund um Inventarisierung, Kompatibilität, Paketierung und Bereitstellung der Applikationen ermĂśglichen es den Kunden, einem Software-Wechsel gelassen entgegenzusehen. Die Abrechnung erfolgt zum Festpreis und bei kontrollierbaren Kosten und hoher Qualität. Info: www.revacom.com up-Great FĂźr KMU-Firmen ausgerichtet betreibt Up-Great ein Managed Service fĂźr Serversysteme und Desktops. Der Kunde bezieht den PC via Internet und greift bequem und sicher auf seine Geschäftsdaten zu. Kundenvorteile sind Flexibilität und Skalierbarkeit (monatliche Abrechnung), hĂśhere Qualität der IT-Infrastruktur, raschere Rechengeschwindigkeit und geringere Betriebskosten. Die konsequent eingesetzte Virtualisierungstechnologie schont die Umwelt und garantiert ein 100%iges ÂŤWindows-GefĂźhlÂť. Info: www.up-great.ch

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Virtualisierung

Virtualisierung als Managed Service

forderungen zu reagieren und Updates oder neue Versionen seiner Produkte schneller auf den Markt zu bringen. Die dazu benötigte virtualisierte Infrastruktur stellt ein ManagedHosting-Provider bereit. Er übernimmt auch die Verantwortung für den Betrieb, die Wartung und die Administration. Die Verfügbarkeit der virtualisierten Infrastruktur sowie der Support sind über Service Level Agreements (SLAs) geregelt.

Kundenportal für virtualisiertes Managed Hosting

Mit einem Kundenportal für virtualisierte Server sind Unternehmen in der Lage, ihre in den Rechenzentren gehosteten Systeme selbständig zu verwalten, und können per Browser rund um die Uhr auf die dazu benötigte Management-Software zugreifen. Ohne dass Servicetechniker des ManagedHosting-Providers in Anspruch genommen werden müssen, lassen sich virtuelle Maschinen starten, stoppen, rebooten oder auch im laufenden Betrieb von einem physischen Server auf einen anderen migrieren. Über eine Snapshot-Report-Funktion erhalten Administratoren einen sofortigen Einblick in die Performance und die Kapazitätsauslastung der Systeme. Applikationen können so konfiguriert werden, dass sie in Zeiten höchster Auslastung dynamisch weitere Ressourcen in Anspruch nehmen. Erreicht eine Änderung der Konfiguration nicht das gewünschte Ziel, kann der

über das Virtualisierungs-Kundenportal bieten die provider den unternehmen ein professionelles change-, ressource- und Service-level-Management.

vorherige Zustand per Mausklick mit einer Undo-Funktion wiederhergestellt werden. Eine wichtige Rolle im Umfeld der SoftwareEntwicklung spielen die ständig steigenden Compliance-Anforderungen an Applikationen. Wenn es um Vorschriften für einen ordnungsgemässen Betrieb geht, bietet das Managed Hosting der Applikation auf einer regelkonformen virtualisierten Server- und Storage-Infrastruktur deutliche Vorteile. Exemplarisch dafür steht der ISO-27001-Standard für Informationssicherheit. Die Zertifizierung nach ISO 27001 erfordert unter anderem einen eigenen

Business-Continuity-Plan, ein Team für das Informationssicherheits-Management sowie Prozessabläufe, deren Einhaltung regelmässig extern geprüft wird. Managed-Hosting-Anbieter, die nach dem ISO-27001-Standard für das Informationssicherheits-Management zertifiziert sind, können ISVs also bei der Auslagerung ihrer Konfigurationen in eine virtualisierte Umgebung unterstützen.

DAniel eberHArDt ist solution consultAnt n t t e u r o p e o n l i n e i n F r A n k F u r t /M A i n .

bei

ICT-Wissenslücken? In jeder Ausgabe: VertieftesTechnologie-Know-how, Marktübersichten, Testberichte und Produkt-News von Profis für Profis. www.swissitmagazine.ch/abo


Virtualisierung

Marktübersicht Thin Clients

Stabiles Hoch bei Thin Clients Nicht zuletzt dank der aufkommenden DesktopVirtualisierung eignen sich Thin Clients mehr denn je für nahezu alle gängigen Einsatzszenarien am IT-Arbeitsplatz. Vo n u r s b i n D e r

B

ereits vor Jahresfrist stellten wir fest, dass Thin Clients eine eigentliche Renaissance geniessen. Dies gilt umso mehr, als sich virtualisierte DesktopUmgebungen zunehmend ausbreiten, nicht zuletzt dank immer besserer Basis-Software

wie View von VMware oder den Citrix-Lösungen Xendesktop und Xenapp. Natürlich kann man virtualisierte Desktops auch auf herkömmlichen PCs fahren – aber wieso? Ein Thin Client bringt neben einer deutlichen Stromersparnis – manche Modelle verbrauchen im Betrieb

kaum mehr Energie wie ein PC im StandbyModus – auch klare Sicherheitsvorteile, da er ohne lokale Laufwerke auskommt. Und wie die Tabelle zeigt, bieten Thin Clients heute ansprechende Bildschirmauflösungen. Einige erlauben sogar den parallelen Betrieb von zwei oder – über eine optionale zweite Grafikkarte – vier Monitoren. Damit dürften auch anspruchsvolle Bedürfnisse hinsichtlich Screen Real Estate, wie sie zum Beispiel in der Trading-Abteilung einer Bank vorkommen, abgedeckt sein. Nach wie vor nicht besonders geeignet sind Thin Clients für stark grafikintensive Anwendungen, die von einer mächtigen GPU profitieren; dazu sind die integrierten Grafiksubsysteme der gängigen Thin-Client-Geräte denn doch zu wenig potent, auch wenn die Server- und Netzwerkleistung mittlerweile auch solchen Anforderungen zu genügen vermag. Den Punkt «Audio-Support» haben wir diesmal übrigens weggelassen; alle Modelle verfügen über Audio-Ein- und -Ausgänge.

zeHn THIn clIenTS Für VIrTuAlISIerTe deSKTopS HerSTeller

cHIp pc

FuJITSu

Hp

IGel

lIScon

produkt

PlugPC CXP-2310 / LXP-2310 CE 6 R2 (CXP-2310)

FUTRO S550-2

HP t5740 / t5745

UD3 ES / CE / LX

TC E5545

ES 2009

ES 2009 (t5740)

ES (ES) / CE (CE)

ThinX (LXP-2310) / / Pericom Teemtalk/3270 Xendesktop, VMware View

eLux RL / Powerterm

HP Thinpro (t5745) / (nur t5745) HP TeemTalk

(LX) / (nur LX) Ericom PowerTerm

Xendesktop, VMware View, Quest, Leostream

Xenapp, Xendesktop, RemoteFX, VMware View

lokaler webbrowser

IE 6 /

Firefox (eLux)

IE 7

Xendesktop, VMware View; Hot Desktop, RemoteApp (ES) IE, optional Firefox

Management-Software

Scout Enterprise

cpu und Taktfrequenz Flash-roM

optional Xcalibur Global 1.2 RMI Au 1250, 528 MHz 256 MB

AMD Sempron 200U, 1 GHz CF-Karten bis 16 GB

HP Device Manager, Altiris Intel Atom N280 1.66 GHz 2 GB

rAM

128 MB

bis 2 GB

1 oder 2 GB

Videoauflösung maximal

1920x1200 / 1600x1200

2048x1536

2048x1536

windows linux IcA-client / rdp-client X11r6/XdMcp Terminal-emulationen Virtualisierte umgebungen

mitgeliefert VIA Eden 800MHz 1 GB (LX) / 2 GB (ES) / 512 MB (CE) 512 MB (LX) / 1 GB (ES) / 512 MB (CE) 192x1200 (LX / ES), 1280x1024 (CE)

Liscon OS / Ericom Powerterm, IBM iSeries Access Xendesktop, VMware View, Quest Firefox, Opera LISCON Management Console VIA Eden 1 GHz 512 MB 512 MB 1920x1200

4 8 8 5 6 optional Wake on LAN optional optional in optionaler Tastatur optional optional über USB 3 W / < 1 Watt 19,9 W / 0.67 W 12.8 W / k.A. 12 W /2 W 14 W / k.A. 1) 2) 3) 1) Kleinster Thin Client je 1x PCI und PCIe, 2x , , , optional Connectiinkl. Tastatur/Maus der Welt seriell, 2), 3) vity-Fuss preis auf Anfrage auf Anfrage ab Fr. 749.– ab ca. Fr. 500.– ca. Fr. 466.– Info-Telefon Netdefender, Fujitsu, 058 258 80 00 HP, 0848 88 44 66 BCD-Sintrag, Liscon, 061 283 70 93 043 233 66 66 +43 463 890298 url www.chippc.com www.fujitsu.ch www.hp.com/ch www.igel.de www.liscon.com = ja, = nein; k.A. = keine Angaben; n/A = hier nicht zutreffend; 1) Dualmonitor-Betrieb; 2) optional zweite Grafikkarte; 3) optional WLAN; 4) ThinOS (proprietäres OS)

uSB-ports (Anzahl) power over ethernet Smartcard-reader Stromverbrauch Betrieb/Standby Besonderheiten

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Virtualisierung

Marktübersicht Thin Clients

Marktangebot mit wenig Änderungen

In den letzten zwölf Monaten hat sich auf dem Thin-Client-Markt wenig geändert. Als einziger Neueintritt ist der PC-Hersteller Acer zu verzeichnen – aber die beiden im Februar eingeführten Modelle Veriton N260G und N270G, die auf Acer-Hardware und Igel-Firmware basieren, sind in der Schweiz nicht erhältlich. Acer äussert sich nicht dazu, ob diese Geräte künftig auch auf den Schweizer Markt kommen sollen. Ansonsten bietet ein Grossteil der Hersteller nach wie vor sowohl Windows- als auch Linuxbasierte Thin Clients an, einige weitere konzentrieren sich auf Linux-Geräte, und Wyse propagiert nach wie vor sein eigenes ThinOS. Bei einigen Windows-Modellen fällt auf, dass als lokaler Webbrowser nach wie vor Internet Explorer 6 integriert ist – für moderne Webanwendungen eigentlich ein völlig unakzeptabler Technologiestand, aber in der Praxis relativ unbedeutend, da bei einem virtualisierten Desktop der Browser

wie alle Software ohnehin vom Server geliefert wird. Dennoch: Die Linux-Fraktion ist mit Firefox 3.6 meist aktueller ausgestattet.

Thin oder ultrathin?

Neben den klassischen Thin Clients, die sich auf Basis des integrierten Betriebssystems und eines ebenfalls integrierten ICA- oder RDPoder eines vom Server gelieferten Clients einer Desktopvirtualisierungslösung sowohl fürs klassische Thin Computing als auch für die komplette Desktopvirtualisierung eignen, haben wir auch zwei Ultrathin-Clients in die Übersicht aufgenommen. Den X550 Kit von NComputing könnte man als «Einstiegs-Komplettlösung für die DesktopVirtualisierung» sehen – als Server dient ein gewöhnlicher PC, der den Client-Stationen nicht nur sein Betriebssystem und die installierten Applikationen, sondern via Powerover-Ethernet auch gleich die Energie zur Verfügung stellt. Angeschlossen werden die

Client-Stationen an eine spezielle, im Kit enthaltene PCI-Karte. Die Clients selbst übernehmen eigentlich nur die Anzeige des von der vSpace-Software auf dem PC aufbereiteten Bildschirminhalts und die Übermittlung von Maus- und Tastatureingaben. An einem PC lassen sich so mit einem Kit bis zu fünf Clients betreiben. Ähnlich, wenn auch auf höherem Niveau, funktioniert das Pano-Logic-System – auch hier dient ein CPU- und speicherloses Gerät vom Prinzip her als KVM-Client, die ServerSoftware läuft aber nicht auf einem PC, sondern auf einem Server unter VMware ESX/ESXi und unterstützt Windows ab XP bis Windows 7 als virtuelle Desktop-Systeme. Aus Platzgründen nicht in der Tabelle enthalten ist der Sun Ray 3 Plus Client von Sun Microsystems, ebenfalls ein Ultrathin-Client, der im Back-end den Sun-Ray-Server benötigt und mit einem Smartcard-Reader zum schnellen Session-Sign-in augestattet ist.

ncoMpuTInG

pAno loGIc

rAnGee

VXl

wySe

X550 Kit

Pano Device

S-LT320-L

TC1536

C10LE

(OS vom Host-PC, Windows oder Linux) n/A n/A n/A n/A

4)

n/A n/A n/A n/A

Rangee Linux / optional optional Ericom Powerterm

Gio2 Linux / optional

/ k.A. k.A.

vSpace Desktop Virtualization auf Host-PC (Ultrathin-Lösung) n/A

Pano Logic VDS 3, VMware View

Xendesktop, VMware View

VDI, Citrix

Citrix, VMware und Microsoft

n/A

Firefox

vSpace Desktop Virtualization auf Host-PC n/A n/A

Pano System

optional TCMS

gratis

gratis

n/A n/A

VIA-CPU 1 GHz 256 MB

1 GHz 512 MB

VIA C7 1 GHz 128 MB

n/A

n/A

512 MB DDR2

512 MB

512 MB DDR2

1440x900

1920x1200

1920x1200

1600x1200 und wide screen

1920x1200

3

4

5

4

optional 20 W / <2 W Metallgehäuse, 2x seriell

optional 8W/1W –

ab ca. Fr. 420.– Sysob, 043 500 03 10

ca. Fr. 320.– LXPN, 041 783 18 60; Sphinx Connect, 041 67 30 80 www.vxl.net

extern 7 W / 1,2 W Hardware-basierte MultimediaBeschleunigung, 3) Fr. 355.– Computerlinks, 031 938 39 40

1 W pro Client Ultrathin-Lösung, PCI-Karte für Host-PC und 5 Clients Fr. 120.– pro Client CSP, 031 350 16 16

3.5 W / n/A Ultrathin-Lösung, benötigt ESX/ESXi-Server auf Anfrage Zenk, +49 89 5468 4914

www.ncomputing.com

www.panologic.com

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www.rangee.com

4)

www.wyse.ch Quelle: Swiss IT Magazine

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Virtualisierung

Virtuelle Clients

Gegen den Client-Wildwuchs

In Kürze · Auf Grund des schnellen Wachstums wurde bei Swisspartners eine Client-Virtualisierung nötig. · In einem früheren Projekt hat der Finanzdienstleister bereits die Server virtualisiert. · Durch die Desktop-Virtualisierung sollten das Client-Management vereinfacht und die Kosten gesenkt werden.

Mit Desktop-Virtualisierung sorgt der Schweizer Vermögensverwalter Swisspartners für mehr Ordnung bei den Clients und für mehr Flexibilität für die Mitarbeiter. Vo n A l i n A H u b e r

S

chnelles Wachstum stellte die IT von Swisspartners Investment Network mit über 90 Mitarbeitern vor grosse Herausforderungen bei der Sicherung von Know-how und Ressourcen. Bereits 2007 lagerte der Schweizer Finanzdienstleister deshalb das Management der gesamten Infrastruktur aus. Mit der gleichzeitigen Einführung von Server-Virtualisierung im Rechenzentrum konnte im August 2007 das Handling und die Auslastung der IT-Systeme beträchtlich verbessert werden. Doch auch Client-seitig zeichnete sich der Bedarf nach einer neuen Lösung ab. So verfügten manche PC-Arbeitsplätze über ältere Hardware, und eine Standardkonfiguration wurde nicht konsequent umgesetzt. Dies machte den Unterhalt und Betrieb der Arbeitsplätze zu einer aufwendigen und kostspieligen Angelegenheit. «Uns war klar, dass etwas getan werden musste», erinnert sich Patrik Reichmuth, ITLeiter bei Swisspartners.

Management vereinfachen

Im November 2008 schritt Swisspartners deshalb gemeinsam mit dem Chamer IT-Dienstleister Itrust, der bereits für das Outsourcing und die Virtualisierung der Server-Systeme verantwortlich zeichnete, zur Tat. Auf die Evaluation anderer Dienstleister verzichtete Swisspartners. «Wir sahen keinen Grund, einen Partner auszuwechseln, mit dem die Zusammenarbeit sehr gut funktionierte», erklärt Reichmuth. Die wesentlichen Ziele des gemeinsamen neuen Projekts: Der Wildwuchs in der Client-Landschaft sollte beendet, das Management der Desktops vereinfacht und damit die Betriebskosten gesenkt werden. Zudem wünschte sich Swisspartners mehr Flexibilität für seine Mitarbeiter. Diese sollten in den verschiedenen Niederlassungen oder auch auf Geschäftsreisen arbeiten können, als wären sie am gewohnten Arbeitsplatz. Aufgrund all dieser Anforderungen und der guten Erfahrungen mit der Technologie im Server-Bereich entschied sich Swisspartners gegen eine herkömmliche Client- und Software-Managementlösung und für die Virtualisierung seiner rund hundert Desktop-Arbeitsplätze auf Basis von VMware. Bei der Client-Virtualisierung befindet sich die PC-Arbeitsumgebung nicht mehr auf der Harddisk im Rechner des Mitarbeiters, sondern auf den Servern im Rechenzentrum. Die Benutzer greifen mit Thin Clients – Kleincomputern mit grundlegendsten Funktionen, ohne lokale Massenspeicher – auf ihre virtuellen PCs zu. Dazu wurde zunächst ein virtueller Basis-PC mit all den Programmen erstellt, die jeder Mitarbeiter von Swisspartners benötigt. Dieses Grundset kann je nach Rolle des Benutzers mit bis zu 60 weiteren Programmen ergänzt werden. Die Berechtigung für eine Applikation erfolgt durch die Festlegung der Benutzerrolle im Active-Directory-Profil. Die so zusammengestellten und mit VMware Thinapp virtualisierten Software-Pakete werden mit-

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tels File- Sharing-Server an die berechtigten Benutzer verteilt. Die Definition der richtigen Programme erwies sich aber als aufwendiger als zunächst angenommen. Die fortlaufende Inventarisierung der individuellen Clients machte es bisweilen nötig, nachträglich Applikationen in die Liste aufzunehmen. Weil die Desktop-Virtualisierung VMware View auf der virtuellen Basisinfrastruktur der Server-Virtualisierung (ESX) aufbaut, konnte die bestehende Lösung erweitert werden. Sie wurde

«Mit einer komplett neuen IT macht man seinen Mitarbeitern natürlich nie einen Gefallen.» Patrik Reichmuth, IT-Leiter bei Swisspartners

um drei zusätzliche HP-Proliant-DL380-Server mit 40 Gigabyte Arbeitsspeicher und je zwei Vier-Kern-Prozessoren ergänzt, die als hochredundanter Cluster ausgelegt sind. Jeder Host-Server kann bis zu 40 ClientImages bereitstellen. Die Zentralisierung aller Datenspeicher machte aber auch eine Erneuerung und Erweiterung des Storage-Netzwerks im Rechenzentrum mit schnelleren Medien nötig. «Wir waren davon ausgegangen, dass die langsameren Speichermedien für die virtuellen PCs ausreichen würden», erläutert Reichmuth. «Die Leistung des SAN und die Geschwindigkeit des Speichermediums spielen aber eine grosse Rolle bei der Performance der virtuellen Clients.» Und für die Virtualisierung der Software mussten Business-Applikationen auf den aktuellen Release migriert werden. Diesen anfänglich nötigen Investitionen standen allerdings geringere Kosten für den einzelnen Arbeitsplatz gegenüber: die Thin Clients V10L von Wyse sind mit rund 500 Franken pro Stück deutlich günstiger als Desktop-Rechner, und auch die Lebensdauer ist mit bis zu acht Jahren beinahe doppelt so hoch.

neuer Arbeitsplatz in einer Viertelstunde

Wenn heute bei Swisspartners ein neuer Arbeitsplatz eingerichtet werden soll, wird kein PC mehr installiert, und auch das langwierige Auf-

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Virtualisierung

Virtuelle Clients

Quelle: Swisspartners

spielen von Software entfällt. Stattdessen wird ein neuer Thin clIenT-VIrTuAlISIerunG BeI SwISSpArTnerS Client an das Firmennetz angeschlossen, der sich automatisch mit den Host-Servern verbindet Standort Zürich RZ und sich selbst konfiguriert. Auf den Servern liegen zu jeder Data Storage Zeit vier fertige virtuelle Clients virtuelle Desktops zur Zuteilung an neue Mitarbeiter bereit. Dem neuen BeESX Server nutzer müssen nur noch die Nutzerrechte entsprechend seiExterner Zugriff ner Rolle zugeteilt werden. VIEW Manager Dauerte die Einrichtung eines Externe Partner RSA Mobile Mitarbeiter SSL Arbeitsplatzes früher einen ADS Heimarbeitsplätze Verbindung VIEW halben Tag, so ist dies heute in Manager ng einer Viertelstunde erledigt. itu dle n Sta «Diese Arbeit kann jeder ohne Aussenstellen Probleme ausführen», freut verschlüsselte Arbeitsplätze mit Arbeitsplätze mit sich Reichmuth. Die zentrale Wyse ThinClients Wyse ThinClients Verwaltung der Clients vereinfacht darüber hinaus den Unterhalt der Arbeitsplätze. Neue Mit der client-Virtualisierung erlangte Swisspartners mehr Flexibilität und Geschwindigkeit. zudem wurde durch Software wird von der Informadie Auflösung der Mitarbeiter-Bindung an einen fixen Arbeitsplatz die Arbeitsweise reorganisiert. tikabteilung getestet, paketiert und per Mausklick an alle Clients verteilt. Damit bleibt gewährleistet, dass auf allen Clients diesel- Das Ziel des Anschlussprojekts war es, die virtuellen Arbeitsplätze im ben Programmversionen installiert sind, ohne dass neue Pakete, Aktu- Rechenzentrum nicht nur den Thin Clients in den Niederlassungen, alisierungen oder Sicherheits-Patches einzeln auf jeden PC aufgespielt sondern auch den Laptops der Mitarbeiter (gewissermassen Thin-Cliwerden müssen, und ohne dass der Benutzer in die Installation invol- ent-Laptops) verfügbar zu machen. viert ist. Und desgleichen können die Programme auch einfach wieder Um den Datenverkehr sicher zu halten, mussten zusätzliche Sichergesperrt werden. Bei Bedarf können zudem verschiedene Versionen heitsmerkmale eingebaut werden. Erfüllt wurden die Anforderungen oder Instanzen derselben Software parallel betrieben werden. So kön- nach starker Authentisierung mit dem Dreistufenverfahren SecureID von nen beispielsweise zwei Outlook-Instanzen für unterschiedliche Benut- RSA. Zusätzlich zu Login und PIN muss der User einen Code eingeben. zer gleichzeitig laufen. Diesen erhält er als nur kurzzeitig gültiges Passwort per SMS auf sein Handy gesendet. Damit entfällt auch das Verteilen und bei FirmenausFolgeprojekt «remote desktop» tritt wieder Einsammeln von fixen Token wie USB-Sticks. Ziel des Projekts war die komplette Virtualisierung des Unternehmens und die Zentralisierung aller IT-Dienste im Rechenzentrum in Zürich. Virtualisierung führt zu neuen Arbeitsformen Das gilt auch für die Niederlassungen in Vaduz und Genf. Bis Ende Bei den Anwendern stösst der virtualisierte Arbeitsplatz auf grosse März 2010 wurden die meisten Arbeitsplätze von Swisspartners um- Akzeptanz. Die Virtualisierung bietet den Mitarbeitern von Swisspartgestellt. An der Rhonestadt stehen keine Server oder Desktop-PCs ners mehr Flexibilität. Sie können heute dort arbeiten, wo sie wollen mehr in den Swisspartners-Büros, in Vaduz läuft diesbezüglich noch und sind nicht mehr an «ihren» PC gebunden. Für jene Mitarbeiter, ein Pilotprojekt. die viel im In- und Ausland unterwegs sind, leistet die FernzugriffslöNoch sind aber einige Arbeitsplätze von der Umstellung auf Thin sung zusätzlich wertvolle Dienste. «Die Mitarbeiter merken keinen Clients ausgenommen. Das betrifft PCs, die erst am Beginn ihres Le- Unterschied, ob sie virtuell am Thin Client in der Firma oder über benszyklus stehen und deshalb noch nicht ersetzt werden sollen. Diese einen beliebigen Laptop auf Geschäftsreisen auf ihre Daten zugreiwerden nur sukzessive bei Ausfällen gegen Thin Clients ausgetauscht. fen», so Reichmuth. Wird ein Laptop gestohlen, befinden sich die Zusätzlich gibt es aber auch Mitarbeiter, die Sonderkonfigurationen Firmendaten nicht auf dem Gerät, sondern sicher im Rechenzenbenötigen, etwa spezielle Multimedia-Anwendungen, TV-Karten, drei trum. Bildschirme oder auch sehr komplexe Excel-Tabellen. Diese AnwenMit der Einführung von Client-Virtualisierung konnten die gemeindungen lassen sich derzeit nur mit grossem Aufwand virtualisieren. samen Ziele des Projekts – grössere Flexibilität und GeschwindigkeitsReichmuth ist jedoch zuversichtlich: «Diese technologischen Probleme gewinn – erfüllt werden. Dabei sind Kosteneinsparungen nur ein posiwerden wir voraussichtlich mit der nächsten, leistungsstärkeren Version tiver Aspekt der Technologie. Für mindestens gleichbedeutend hält ITder VMware-Software in den Griff kriegen.» Leiter Reichmuth die Auswirkungen auf die Organisation eines Der Virtualisierung der Arbeitsplätze schlossen Swisspartners und Unternehmens jenseits der IT. Die Auflösung der Bindung der MitarbeiItrust gleich das Folgeprojekt «Remote Desktop» an. Wollten Angestellte ter an einen fixen Arbeitsplatz führte beim Finanzdienstleister letztlich früher von unterwegs auf ihre Daten zugreifen, benötigten sie einen zu einer kompletten Reorganisation der Arbeitsweise. Für Reichmuth ist speziell «gehärteten» und verschlüsselten Laptop mit VPN-Zugängen. deshalb klar: «Die Virtualisierung des Arbeitsplatzes muss gestützt auf Diese Geräte waren sehr aufwendig zu konfigurieren und zu verwalten. die Geschäftsstrategie eingeführt werden.»

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Virtualisierung

Meierhans meint

Das Comeback der Technologie

V

D r. D A n i e l M e i e r H A n s b e s c H ä F t i g t te c H n o l o g i e - u n D WissenscHAFtsjournAlist Mit DeM i c t- e i n s A t z i n u n t e r n e H M e n . in seiner regelMässigen koluMne WirFt er einen kritiscHen blick AuF Die scHWerpunkt-tHeMen Des sWiss it MAgAzine. DAniel.MeierHAns@inHAlte.cH sicH Als

irtualisieren Sie schon oder werden Sie – per Outsourcing – virtualisiert? Die Abstraktion einzelner IT-Instanzen mittels zusätzlicher Software-Ebenen ist die Technologie der Stunde. Die IT-Analysten-Gilde um IDC, Gartner und Forrester setzt mit Virtualisierung, Cloud Computing und Client Computing gleich drei Themen an die Spitze ihrer Trendlisten, die sich mit den unterschiedlichen Ausprägungen einer höher abstrahierten Infrastruktur befassen. Mit anderen Worten: Die Technologie selber ist wieder Toppriorität. Man erinnert sich, dass die gleichen «Weisen» vor nicht allzu langer Zeit noch postulierten, einzig die Lösung respektive das Business seien entscheidend. Die Technologie dahinter interessiere nicht. Das fulminante Comeback der Technik beruht allerdings weniger auf einem euphorischen Zukunftsglauben, als auf den exponentiell wachsenden Problemen mit dem immer stärker vernetzten Computer-Unterbau.

Asimo deckt engineering-Schwächen auf

Die Frage ist, ob menschliche Engineering-Schemen für diese Art von Problemen überhaupt geeignet sind. Wenn ich mir den Gang des Roboters Asimo von Honda anschaue, befallen mich Zweifel: Als hochmoderne Roboter hätten es die Urmenschen nie und nimmer auf den nächsten Baum geschafft, wenn ein Löwe hinter ihnen her war. Die Natur ist ein Geflecht von vergleichbaren, aber inzwischen wesentlich besser austarierten, hochgekoppelten Systemen. Im menschlichen Körper ist die Virtualisierung entscheidend flexibler gelöst, als jede Computerarchitektur dies heute auch nur ansatzweise schafft. Das Hirn steuert zwar als bewusste Entscheidungszentrale. Dazu existieren aber vegetative Systeme, die zu einem grossen Teil autonom in den Extremitäten und Organen funktionieren.

«Die Virtualisierung dürfte uns noch das eine oder andere ITMassensterben bescheren.»

Sicher durch Angriffe

Gartner warnt denn auch in einer Fussnote zur Trendhitparade vor den wachsenden Gefahren, die mit der Virtualisierung in den Rechenzentren Einzug halten. 60 Prozent der bis in zwei Jahren virtualisierten Server sollen unsicherer sein als ihre dedizierten Vorläufer. Dies liegt quasi in der Natur der Sache. Die zusätzliche Software-Ebene bietet zum einen zusätzliche Angriffsflächen. Diese können, wie immer in der Computer-Security, erst abgesichert werden, wenn sie einmal erfolgreich angegriffen wurden. Zum anderen erhöht die Virtualisierung die Komplexität der gekoppelten Computersysteme, was aus rein mathematischen Gründen zu deren Destabilisierung führt.

effizient im positiven wie im negativen

In den Grossbanken wurden in den letzten Monaten etwa spezielle Abteilungen gegründet, die nach Verbindungen in ihren weltweiten Infrastrukturen suchen, über die beispielsweise eine einzelne, falsch eingegebene Währung eine fatale Lawine auslösen kann, die das ganze System ins Wanken bringt. Ähn-

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liche Phänomene dürften schon bald vielen Verantwortlichen grösserer Rechenzentren den Schlaf rauben. So gross die Effizienzgewinne durch die virtuellen Verknüpfungen sind, so desaströs ist das negative Potential, das sie auslösen können.

evolution als Teil der optimierung

Bis es soweit war, hat die Natur vier Milliarden Jahre evolutionärer Optimierung benötigt. In dieser Zeit haben unzählige Massenaussterben immer wieder grosse Teile des Lebens vernichtet, wie eine aktuelle Ausstellung im Zoologischen Museum der Universität Zürich eindrücklich zeigt. So dürfte uns auch die Virtualisierung noch das eine oder andere «IT-Massenaussterben» bescheren, bis die Architektur stabil funktioniert. Mit anderen Worten: Die Virtualisierung wird in unterschiedlichen Ausprägungen noch lange die Prioritätenlisten anführen.

Daniel Meierhans nr. 05 | Mai 2010

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Mehr als blosses Desktop-SingleSign-on Nicht zuletzt dank verschiedenen optionalen Erweiterungen bietet die Authentifizierungs-Suite v-Go von Passlogix deutlich mehr als eine einfache SSO-Lösung.

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Passlogix v-Go

Vo n M a r t i n K u p p i n g e r

P

asslogix ist einer der führenden Anbieter von Enterprise-Single-Sign-on-Lösungen (E-SSO), also Produkten, mit denen Benutzer nach einmaliger Anmeldung auf verschiedene Anwendungen zugreifen können. In der Version 7.0 gibt es nicht nur wesentliche Verbesserungen bei der Bedienerfreundlichkeit, sondern auch eine integrierte Unterstützung für unterschiedliche Verfahren zur starken Authentifizierung. Single Sign-on ist eines der wichtigsten Themenfelder beim Identity und Access Management, weil es für den Endanwender den grössten sichtbaren Nutzen bringt. Statt sich Benutzernamen und Kennwörter für viele verschiedene Anwendungen merken zu müssen, übernimmt die Single-Sign-on-Anwendung die Authentifizierung im Hintergrund und transparent für den Anwender. Er meldet sich einmal am System und, je nach SSO-Produkt, vielleicht noch bei der SSO-Anwendung an. Diese nimmt dann die Kennwörter aus einem Speicher und übergibt sie an die Anwendungen. Das Grundprinzip kennt jeder Anwender, wenn er Kennwörter bei seinem Browser speichert. Im Gegensatz zu solchen einfachen, lokalen SSO-Ansätzen arbeiten Produkte für das Enterprise-SSO mit zentralen Speichern für die Kennwörter, unterstützen unterschiedlichste Anwendungen vom Mainframe bis zum Web, lassen sich zentral verwalten und bieten in der Regel auch ein wesentlich höheres Sicherheitsniveau, gerade beim Umgang mit den Kennwörtern. Neben dem höheren Komfort für den Benutzer liegt ein Vorteil aber auch in den reduzierten Aufwänden vor allem beim Service Desk. Die Unterstützung von Benutzern, die ihre Credentials (Anmeldeinformationen wie

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In Kürze · v-Go SSO 7.0 ist eine ausgereifte Lösung für das Enterprise-Single-Sign-on. · Bisher eigenständige Produkte wurden in die Basis-Suite integriert. · v-Go UAM ermöglicht starke Authentifizierung. · Zusätze sind für Passwort-Management und Identity-Provisioning-Integration erhältlich.

Benutzernamen und Kennwörter) vergessen haben, macht einen beachtlichen Teil der Arbeit von Service Desks aus. Single Sign-on vermeidet das, Darüber hinaus bringt SSO aber auch Vorteile für die Sicherheit, insbesondere in Kombination mit starker Authentifizierung beispielsweise über Smartcards oder andere Tokens. Zudem können Kennwörter für Anwendungen automatisch im Hintergrund geändert werden, so dass auch hier Risiken reduziert werden.

Starke Authentifizierung als Herausforderung

Gerade die Unterstützung für die starke Authentifizierung ist dabei eine Herausforderung für SSO-Produkte. Sowohl die Einführung als auch das laufende Management von Ansätzen für die starke Authentifizierung sind mit erheblichen Kosten verbunden. Gerade die Logistik für die Verteilung von Tokens an die Benutzer und den Umgang mit Sondersituationen wie vergessenen Tokens ist dabei relativ teuer.

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Schon bei der erstanmeldung über v-GO UAM können Benutzer die starke Authentifizierung konfigurieren.

Um diese Kosten im Griff zu behalten, gilt es einerseits eine möglichst grosse Flexibilität bei den eingesetzten Authentifizierungsverfahren zu bieten, um jeweils das angemessene Verfahren einsetzen zu können. Andererseits muss man starke Authentifizierungsmechanismen auch wiederverwenden, insbesondere für die primäre Authentifizierung beim Client, also der lokalen Anmeldung am Betriebssystem.

Mehr als nur Desktop-SSO

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass man auch eine Reihe von speziellen Nutzungssituationen unterstützen muss. Dazu zählen KioskSysteme, die von unterschiedlichen Anwendern genutzt werden. Ein typischer Fall sind Computer in Krankenhäusern, bei denen sich immer wieder unterschiedliche Ärzte und Krankenschwestern anmelden müssen. Das erfordert die Fähigkeit zum schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Benutzern und die Unterstützung spezieller «Proximity Cards», die auf RFID-Basis einen Benutzer (beziehungsweise dessen Karte) erkennen und damit die Authentifizierung vereinfachen. Auch die mobilen Benutzer müssen unterstützt werden. Da Credentials bei E-SSO in zentralen Speichern gehalten werden, müssen diese in sicherer Weise in den Cache von mobilen Systemen übernommen werden können, um eine Authentifizierung zumindest an ausgewählten Systemen auch dann zu ermöglichen, wenn keine Verbindung zu dem zentralen Server besteht.

Passlogix v-Go

Die Unterstützung von Kiosk-Systemen mit schneller An- und Abmeldung und dem sogenannten «Fast User Switching», bei dem sehr schnell zwischen Sitzungen unterschiedlicher Anwender gewechselt werden kann, die im Hintergrund offengehalten werden, ist eine solche Funktion. Eine Standardfunktion ist nun aber auch die Möglichkeit, einen schlanken Client von Remote-Systemen sozusagen «on demand» herunterzuladen, um jederzeit von jedem System die E-SSO-Funktionalität nutzen zu können. Damit kann man schnell solche Systeme einbinden, wobei die Credentials weiterhin zentral verwaltet werden. Diese Funktionalität stellt eine wichtige Ergänzung zur standardmässigen Unterstützung von Notebooks mit einem Caching der Credentials dar. In der neuen Version gibt es aber auch viele funktionale Verbesserungen. Die Benutzerschnittstellen wurden grundlegend überarbeitet und sind nun deutlich einfacher nutzbar als bisher. Dazu zählt auch, dass sich Anwendungen für das SSO nun sowohl flexibel über Assistenten als auch über Skripts konfigurieren lassen. Die Funktionen beim Client werden dabei über zentrale Richtlinien gesteuert. Solche Richtlinien regeln nicht nur, was ein Benutzer machen darf, sondern beispielsweise auch die automatische Änderung von Kennwörtern in Anwendungen und die zu verwendenden Kennwortrichtlinien. Bei den Kernfunktionen des E-SSO, also insbesondere der Fähigkeit, die Credentials unterschiedlicher Anwendungen zu verwalten, ist v-GO SSO ohnehin sehr leistungsfähig. Es werden unterschiedlichste Anwendungen unterstützt, von Windows- über Java- bis hin zu Web-Anwendungen ebenso wie Host-Systeme, SAP-Anwendungen oder Terminal Server-Umgebungen. In diesem Bereich lässt das Produkt keine Wünsche offen.

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v-GO Fazit Das Kernstück der Passlogix-Lösung, v-GO SSO 7.0, ist eine ausgereifte, leistungsfähige Suite für das unternehmensweite, anwendungs- und systemübergreifende Single Sign-On von Benutzern. Dieses Produkt gehört sowohl vom Funktionsumfang als auch von Installation und Nutzbarkeit her zurecht zu den Marktführern und zeigt sich im aktuellen Release als sehr reife Lösung. Positiv + Wesentlich erweiterte SSO-Funktionalität durch Integration bisher eigenständiger Produkte in die Basis-Suite. + Suite von Lösungen rund um SSO und starke Authentifizierung. + Integrierte Unterstützung von starken Authentifizierungsmechanismen bei der primären Authentifizierung am Betriebssystem und beim E-SSO. + Marktführende E-SSO-Funktionalität mit hohem Reifegrad. negativ – v-GO UAM unterstützt derzeit nur Windows XP als Zielsystem, Windows Vista oder Windows 7 werden noch nicht unterstützt. Hersteller/Anbieter Passlogix, www.passlogix.com Preis Abhängig von Benutzerzahl und lizenziertem Funktionsumfang, v-GO Access Accelerator Suite im Basic Package zirka 70 Dollar/Benutzer.

Passlogix v-GO SSO 7.0

Mit seinem Kernprodukt v-GO SSO 7.0 ist Passlogix bereits seit etlichen Jahren im E-SSOMarkt tätig und zählt hier zu den etabliertesten Anbietern. Entsprechend breit ist auch der Funktionsumfang des Produkts. Aus Kundensicht ist in der Version 7.0 zunächst begrüssenswert, dass der Standardumfang des Produkts wesentlich erweitert wurde. Viele Funktionen, die bisher eigenständige Produkte waren, sind nun integriert.

Auch die Installation ist einfach. Da v-GO SSO 7.0 eine Client-Anwendung ist, muss zunächst ein administrativer Client eingerichtet werden, um das Repository zu verwalten. Anschliessend lassen sich die Client-Komponenten über unterschiedliche Verfahren verteilen, wobei insbesondere auch die bereits erwähnte «On-Demand»-Funktionalität wichtig ist. Wichtig sind auch die erweiterten AuditingFunktionen, mit denen sich die Nutzung des Werkzeugs besser überwachen lässt. Insbesondere die Korrelation von Benutzern mit den verwendeten Logins zu Anwendungen ist

Wertung

Anwendungen können bei der zentralen administrativen Schnittstelle mit Hilfe von Assistenten konfiguriert werden.

Funktionalität Bedienung Preis/Leistung Gesamt

★★★★★★ ★★★★★★ ★★★★★★ ★★★★★★

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Passlogix v-Go

Die Liste von Anwendungen im v-GO SSO-Client erscheint in der aktuellen Version der Passlogix-Suite in einem neuen, übersichtlichen Design.

wichtig, weil sich so ermitteln lässt, welche Anwendungen überhaupt von wem genutzt werden. Diese Informationen sind für die Konfiguration von Identity Provisioning-Lösungen ebenso wichtig wie für die Optimierung von Lizenzkosten – wenn Anwendungen von manchen berechtigten und lizenzierten Benutzern gar nicht verwendet werden, bedeutet das ein erhebliches Einsparpotenzial.

Passlogix v-GO UAM 7.0

Eine interessante Ergänzung zu v-GO SSO 7.0 ist die UAM-Funktionalität. UAM steht für Universal Authentication Manager und unterstützt eine effizientere Nutzung der starken Authentifizierung. Derzeit werden WindowsXP-Systeme unterstützt. Die Versionen für Windows Vista und Windows 7 sind noch in Vorbereitung. Die Grundidee ist, dass man Funktionen für die starke Authentifizierung einmalig verwaltet und sowohl für die primäre Authentifizierung beim Betriebssystem als auch in Verbindung mit dem Enterprise-SSO nutzen kann. Der UAM unterstützt daher das Management

solcher Mechanismen, wobei unter anderen Smartcards und Proximity Cards verwendet werden können. Diese lassen sich bei der primären Windows-Authentifizierung nutzen; dabei kann sogar der Rollout bei der ersten Anmeldung durchgeführt werden. Die Karten lassen sich aber genauso bei v-GO SSO verwenden. Das Tool ist damit eine interessante Ergänzung, wenn starke Authentifizierungsmechanismen im Zusammenspiel mit dem E-SSO verwendet werden sollen. Während die Administration bereits voll in die zentrale Schnittstelle von v-GO integriert ist, muss die Einrichtung separat erfolgen. Das ist aber im Betrieb kein Problem. Die grösste Einschränkung liegt derzeit sicher in der Beschränkung auf Windows XP. Sowohl für v-GO SSO 7.0 als auch für v-GO UAM 7.0 gilt allerdings, dass sich die Tools schnell installieren und in Betrieb nehmen lassen. Der konzeptionelle Aufwand ist vergleichsweise gering. E-SSO, auch mit einer engeren Integration von starker Authentifizierung, lässt sich so schnell umsetzen.

Umfassende Lösung mit weiteren Add-ons

Die beiden getesteten Produkte sind nicht die einzigen Lösungen von Passlogix. Es gibt noch weitere Produkte, beispielsweise für den Reset von Kennwörtern, die Integration mit IdentityProvisioning-Lösungen und das Management von Kennwörtern von gemeinsam genutzten Benutzerkonten, wie sie insbesondere bei administrativen Konten vorkommen. Passlogix hat diese Funktionen in den aktuellen Versionen deutlich enger integriert – die separat erhältliche v-GO Access Accelerator Suite beinhaltet alle diese Produkte als eine integrierte Lösung, mit der rund um das Single Sign-on ergänzende Funktionen in integrierter Form angeboten werden. Das Kernstück für die unternehmensweite Benutzeranmeldung bleibt aber v-GO SSO 7.0 als eine ausgereifte, leistungsfähige Suite für das Single Sign-on von Benutzern. Dieses Produkt ist sowohl vom Funktionsumfang als auch von Installation und Nutzbarkeit eines der marktführenden Produkte und zeigt sich im aktuellen Release als sehr reife Lösung.

TeST TICKer Die April-Ausgabe von WindowsITPro stellt fest, dass die Automatisierung von routinemässigen IT-Aufgaben in Zeiten gekürzten Personalbestands vermehrt Not tut. Abhilfe verspricht ein Tool namens Automation Anywhere 5.5 Enterprise. Damit lassen sich ohne Programmierung Scripts für repetitive Aufgaben erstellen: Die zu erledigende Aufgabe wird entweder einmal von Hand erledigt und dabei aufgezeichnet oder mit einem Point-and-Click-Task-Builder Schritt

Programm erstellt zum Schluss das passende Script in Form einer ausführbaren Windows-Datei. Der Tester begrüsst die riesige Auswahl an Task-Widgets und die Storyboard-Funktion, welche die Scripts mit einer Folge von Screen Shots dokumentiert. Bemängelt wird, dass keine Snap-Points gesichert werden können. Und dass sich weder Scripts noch Storyboards ausdrucken lassen, sei für ein 2500-Dollar-Produkt dann doch eher erstaunlich.

Monitor verbraucht Strom, und das nicht zu knapp. Besonders das Netzteil und die Hintergrundbeleuchtung schlagen bei modernen LCD-Monitoren zu Buche. Das Fazit des Vergleichs: Stromsparende Hintergrundbeleuchtung ist sowohl mit Leuchtstoffröhren als auch mit LEDs möglich. Unter den getesteten 22- und 23Zoll-Modellen gefiel der Philips Brilliance 225P1ES mit automatischem Eco-Modus und Pivot-Möglichkeit am besten, während beim AOC V22+ das externe Netzteil

für Schritt zusammengestellt. Mehrere solche Tasks können im ebenfalls enthaltenen Workflow Designer zu einem Gesamtablauf kombiniert werden. Das

iX 4/2010 vergleicht vier energiesparende Computerbildschirme: Nicht nur der PC, sondern auch der

sowie die Tatsache bemängelt wurde, dass sich der Monitor nur vertikal schwenken lässt. Letzteres gilt auch für den LG W2286XL und den Samsung XL2370.

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Neue Produkte

Neue Produkte

Software

Adobe Creative Suite 5

Im Zeichen der 5

D

ie Design- und Entwicklungssuite von Adobe geht in die fünfte Runde. Im Vordergrund der Entwicklung standen diesmal die Themen Interaktivität, Geschwindigkeit und Erstellung medien- und geräteübergreifender Inhalte und Marketingkampagnen. Dazu bieten die Kreativwerkzeuge erstmals integrierten Zugriff auf die durch die letztjährige Übernahme von Omniture ins Adobe-Portfolio aufgenommenen Online-Services zur Messung und Optimierung der Nutzung digitaler Inhalte. So lassen sich die mit der Creative Suite 5 (CS5) erstellten Web-Inhalte mit Metadaten anreichern, die durch die Omniture-Services gesammelt und analysiert werden. Neben verbesserten und erweiterten neuen Versionen der bekannten Kreativtools wie Photoshop (Ps), Indesign (Id), Flash (Fl), Dreamweaver (Dw), Premiere Pro (Pr) und After Effects (AE) enthält die CS5 Flash Catalyst (Fc) als neue Komponente. Designer können damit ohne Programmierung interaktive Ele-

mente entwerfen, die danach durch Entwickler im Flash Builder (FB) mit weiterer Programmlogik ausgestattet werden. Ebenfalls neu ist die direkte Integration mit den fünf Online-Diensten, die Adobe unter dem Label «CS Live» anbietet. Dazu gehören zum Beispiel Acrobat.com, der Browser-Vergleichsservice Browserlab und der OmnitureService Sitecatalyste Netaverages. Unter den laut Hersteller insgesamt über 250 neuen Features der CS5-Produkte fallen neben einer generellen Verbesserung der Performance – Photoshop, Premiere und After Effects laufen jetzt unter Windows und Mac OS X als 64-Bit-Anwendungen – zum Beispiel «Content-Aware Fill» in Photoshop besonders auf: Mit dieser Funktion lassen sich Bildelemente vor beliebigem Hintergrund praktisch spurlos entfernen. Ein Test der wichtigsten Neuerungen der CS5 folgt in der kommenden Ausgabe. Info: Adobe, www.adobe.ch

Adobe CS5: edItIonen und PreISe edItIon

deSIgn PremIum

deSIgn StAndArd

Web PremIum

ProduCtIon PremIum

mASter ColleCtIon

enthaltene Produkte

Ps Ext., Il, Id, Fc, Fl, Dw, Fw, Acrobat

Ps, Il, Id, Acrobat

Dw, Fc, Fl, FB, Ps Extended, Il, Acrobat, Fw, Ct

Pr 1), AE, Ps Ext., Il, Fc, Fl, Sb

sämtliche 15 Einzelprodukte

Preis Vollpaket

Fr. 3990.–

Fr. 2950.–

Fr. 3470.–

Fr. 3645.–

Fr. 5380.–

upgrade ab

Fr. 1300.–

Fr. 1040.–

Fr. 1135.–

Fr. 1215.–

Fr. 1735.–

Bridge und Device Central in allen Editionen enthalten; 1) mit On Location und Encore

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Quelle: Adobe

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Neue Produkte

Software

CRM on Demand 17

CRM auf Anfrage

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Sage Act! 2010

KMU-CRM von Sage

A

ct!, die populäre CRM-Lösung aus dem Hause Sage, ist in der Version 2010 veröffentlicht worden und kommt in einem neuen Design und mit einer überarbeiteten Navigation. Ausserdem integriert die KMU-Lösung Web-2.0-Technologien und soziale Netzwerke, so dass aus einer Kundenkontaktseite direkt auf Dienste wie Xing, Linkedin, Twitter oder Facebook zugegriffen werden kann, um Kundenprofile zu vervollständigen. Weiter sollen die Verkaufsprozesse besser gesteuert werden können, indem der Status des Verkaufsprozesses in den Bereichen Kontakte, Gruppen und Firmen verfolgt und auf jeder Stufe Zugriffsrechte definiert werden können. Die Informationen lassen

die Version 2010 von Crm Plus verspricht optische Verbesserungen.

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sich auswerten und grafisch in Cockpit-Ansichten darstellen, wobei zwölf neue Cockpit-Grafiken und 13 neue Berichte ihren Weg in die Software gefunden haben. Die Premium-Dual-Access-Version von Act! erlaubt es zudem, das Programm als Windows- und/ oder als Webclient zu installieren, um Informationen auch via Browser immer und überall zur Verfügung zu haben. Act! 2010 kostet für Firmen bis zehn Anwender pro User 460 Franken. Die Premium-Version bis zu 50 Anwendern gibt es für 640 Franken pro Nutzer, und Act! Premium Dual Access schliesslich kostet 760 Franken. Info: Sage, www.sageschweiz.ch

racle hat CRM on Demand überarbeitet. Unter anderem werden neue Möglichkeiten für Forecast und Analyse in Aussicht gestellt. Die erweiterte ForecastBerechnung etwa soll flexible Finanzkalender für produktivere Geschäftsabläufe umfassen, und die Möglichkeit bieten, sowohl den Umsatz als auch die Produktmengen zu prognostizieren. Das Pipeline-Management soll zudem durch automatisierte, zeitbasierte Arbeitsabläufe für Verkauf, Marketing, Service- und Partner-Management verbessert worden sein, während automatische Migrations- und Data-Loader-Tools die Administrationszeit der neuen Version reduzieren. Aber auch an der Bedienbarkeit von Oracle CRM on Demand 17 wurde gearbeitet. So können Sales-Teams die Oberfläche anpassen, und ein Head-up-Display soll dem Anwender helfen, schneller zu relevanten Informationen zu gelangen. Für Vertriebsmitarbeiter schliesslich steht neu auch ein Offline-Client zur Verfügung. Preise für die CRM-Lösung auf Anfrage. Info: Oracle, www.oracle.ch

Cobra CRM Plus und Adress Plus 2010

Teamviewer

25 Jahre Cobra-CRM

Linux-Remote

C

D

RM-Spezialist Cobra feiert sein 25-Jahr-Jubiläum und hat seine CRM-Software-Generation 2010 veröffentlicht. Sowohl Cobra Adress Plus 2010 (499 Franken) als auch Cobra CRM Plus 2010 (1209 Franken) wurden optisch verbessert und inhaltlich erweitert, so der Hersteller. So sollen Anwender der Software noch detaillierter Nachforschungen, etwa über letzte Kontakte oder offene Servicefälle,

anstellen können. Ausserdem finden sich neue Features wie einen Serienmail-Assistenten, genauso wie die Sicherheitskonzepte mittels der Rollen-Vergabe verbessert wurde. Auch das Kampagnenmanagement oder die Statistiken wurden überarbeitet. Cobra CRM ist auch als Web- (849 Franken) und Mobile-Version (499 Franken) verfügbar. Info: Cobra, www.cobraag.ch

ie Fernwartungs- und DesktopSharing-Software Teamviewer (ab 499 Euro) ist neu auch für Linux erhältlich. Mit Teamviewer kann via Internet auf andere Rechner zugegriffen werden, um diese zu warten. Dabei ist auch der File-Transfer möglich, genauso wie Collaboration-Funktionen geboten werden. Die private Nutzung ist kostenlos. Info: Teamviewer, www.teamviewer.com

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Neue Produkte

PC & Peripherie

Canon Imagerunner 2500, Dell 1130/1130n, HP Officejet 4500

Neue Drucker von Canon, Dell und HP A

HPs officejet 4500 gibt es auch in einer Wireless-Version.

Externe Laufwerke

Buffalo Technology hat einen portablen Blu-ray-Brenner zu einem Preis von 260 Euro lanciert. Der Player wiegt 340 Gramm und wird via USB angehängt. Beim Lesen von Blu-rays erreicht der Player 6fache, beim Schreiben 4fache Geschwindigkeit. Auch DVDs und CDs können verarbeitet werden. Ebenfalls mobil ist die Ministation Lite Goldedition. Die externe Harddisk bietet 500 GB Platz und kommt im goldenen Gehäuse. Die Anbindung erfolgt via USB, ausserdem wurden Sicherheitsfunktionen wie Secure Lock Mobile integriert. Der Preis: 150 Euro. Info: Buffalo, www.buffalo.ch

Einsteiger-Workstations

Als erstes Gerät einer neuen Serie von Einsteiger-Workstations lanciert Lenovo das Modell E20. Der Rechner, der zu 50 Prozent aus recyceltem Plastik besteht, kommt mit Intel-CPUs des Typs Xeon 3400 oder Core i5, für die Grafik stehen Lösungen von Intel oder

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us nicht weniger als zehn Geräten besteht die neue Imagerunner-Reihe 2500, die Canon lanciert hat. Die Multifunktionsgeräte arbeiten monochrom und können Papier bis zur Grösse A3 verarbeiten. Die Geschwindigkeit beim Spitzenmodell liegt bei bis zu 45 Seiten pro Minute und bei der günstigsten Ausführung bei 20 Seiten. Der erste Ausdruck liegt laut Hersteller je nach Version derweil nach 3,9 bis 6,4 Sekunden im Ausgabefach. Bedient werden die Geräte über Touchscreens, und eingescannte Seiten können direkt auf einen USB-Stick übertragen werden. Preise für die Imagerunner-2500Drucker auf Anfrage. Ebenfalls schwarzweiss drucken die beiden Dell-Geräte 1130 und 1130n. Die Laserprinter für das Ein-

Nvidia zur Wahl. Preise beginnen bei 1399 Franken. Info: Lenovo, www.lenovo.ch

27-Zoll-Full-HD-Display

Eine Diagonale von 27 Zoll bietet das LG-Display M2700HD. Der Zusatz HD steht dabei für die Full-HD-Auflösung (1920x1080) im 16:9-Format. Die Helligkeit wird mit 400 cd/m2 angegeben, der dynamische Kontrast mit 50’000:1 und die Reaktionszeit mit 2 Millisekunden. Lautsprecher und eine Fernbedienung gehören ebenfalls zum Lieferumfang. Der Preis: 629 Franken. Info: Benq, www.benq.ch

Leistungsfähige Arbeitsmaschine

Axxiv Svelt LS03 ist die Bezeichnung der neuesten Workstation von Littlebit. Der Rechner fasst bis zu 24 GB Arbeitsspeicher und kann mit einer Intel-Corei7-, Xeon-3500 oder Xeon-5500-CPU bestückt werden. Bis zu sechs Festplatten (SATA oder SAS) finden Platz, und für die Grafik stehen Karten der Hersteller Nvidia, ATI oder Matrox zur Auswahl. Nicht zuletzt wird auch ein leiser Betrieb sowie eine hohe Energieeffizienz versprochen. Der Preis: ab 3390 Franken, Info: Littlebit, www.axxiv.ch

3 Gramm – 8 GB

stiegssegment schaffen 18 (1130) beziehungsweise 24 A4-Seiten (1130n) und verfügen über 8 beziehungsweise 64 MB Speicher. Die Druckauflösung liegt bei beiden Modellen bei 600x600 dpi, angeschlossen kann das günstigere Modell 1130 (175 Franken) via USB 1.1, die teurere Ausführung 1130n (251 Franken) über USB 2.0 und Ethernet. Den «niedrigsten Seitenpreis seiner Klasse» schliesslich verspricht HPs Officejet 4500 All-in-one-Printer. Der Tintenstrahler kann drucken, kopieren, scannen und faxen und schafft bis zu 28 Seiten in der Minute. Die Version mit Ethernet-Port kostet 129 Franken, die Wireless-Ausführung 179 Franken. Info: Canon, www.canon.ch; Dell, www.dell.ch; HP, www.hp.com/ch

Die Lancierung eines USB-Sticks wäre an sich kaum einer Meldung wert. Anders verhält es sich jedoch beim Nano-USBStick, den ARP Datacon neu im Sortiment führt. Der Stick bringt gerade einmal 3 Gramm auf die Waage und lässt sich fast vollständig in der USB-Buchse eines Notebooks versenken. An Kapazitäten stehen 4 oder 8 GB bereit, die kleinere Version kostet 21, die grössere 35 Franken. Info: ARP Datacon, www.arp.com

SD-Karte mit 64 GB

Als SD-Karte mit der höchsten Speicherkapazität, die es je gegeben hat, preist Sandisk die Flash-Speicherkarte Ultra SDXD mit 64 GB an. Die Lesegeschwindigkeit wird mit 15 MB pro Sekunde angegeben, der Speicherplatz soll für acht Stunden Video in HD-Qualität reichen. Verkauft wird die Karte für rund 450 Franken. Info: Sandisk, www.sandisk.ch

A4-Farblaser

Nicht nur Canon, HP und Dell haben neue Drucker im Angebot (siehe oben), auch von Epson ist kurz vor Redaktionsschluss ein neues Modell eingetroffen. Der Aculaser C1600 bedruckt A4-Papier

farbig und soll Unternehmen mit niedrigen Seitenkosten überzeugen. Die erste Seite liegt nach 13 Sekunden im Ausgabefach, die Geschwindigkeit liegt bei 19 Seiten (schwarzweiss) beziehungsweise 5 Seiten (farbig). Die Auflösung gibt Epson mit 1200x600 dpi an, das monatliche Volumen mit 35’000 Seiten. Angebunden wird der Printer via USB 2.0. Epson verlangt für das Gerät 305 Franken. Info: Epson, www.epson.ch

Breitbild-Displays

LG hat sein Monitor-Portfolio erweitert. Neu findet sich das Modell W2420R (1899 Franken), ein 24-Zöller mit Hard- und Software-Farbkalibrierung, einer Helligkeit von 250 cd/m2 und einer Reaktionszeit von 6 Millisekunden. Das Gerät bietet zudem einen USB-Hub und ist mit LED-Backlights und einer Lichtschutzhaube ausgestattet. Neu ist auch der W2220 (439 Franken), ein 22-Zöller mit einer Helligkeit von 300 cd/m2. Beiden Geräten gemeinsam sind der D-Sub- und DVI-D-Eingang sowie zwei HDMI-Ports sowie die Möglichkeit, die Displays um 90 Grad zu drehen. Info: LG, www.lge.com

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Neue Produkte

PC & Peripherie

HP ProBook, Elitebook, Mini

Business-Equipment

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leich eine ganze Palette an neuen Notebooks fürs Business gibt es von HP. Die Geräte ProBook 6440b und 6540b kommen beide mit Core-i5-Chips, bis zu 8 GB RAM und bis zu 500 GB Festplattenplatz. Das Display misst beim 6440b 14 Zoll, beim 6540b 15,6 Zoll und kommt jeweils mit LED-Hintergrundbeleuchtung. Preise starten bei 1399 Franken. Für die Modelle EliteBook 8440p und 8540p (ab 1999 Franken) stehen Core i5 oder i7 CPUs zur Auswahl. Ausserdem werden Grafikchips von Nvidia (NVS 3100 beim 8440p und NVS 5100 beim 8540p) geboten. Die Displays messen ebenfalls 14 beziehungsweise 15,6 Zoll, genauso wie maximal 8 GB RAM und eine 500-GB-HD Platz finden. Optional kann auf SSD als Massenspeicher gesetzt werden.

Das EliteBook 8540 gibt es zudem in der w-Ausführung als mobile Workstation (2399 Franken) mit einer Nvidia-Quadro-FX880M- oder FX1800M-Grafikkarte sowie bis zu 16 GB RAM. Neu von HP ist zudem der Notebook Projection Companion, ein ultraportabler LED-Beamer (599 Franken) mit einem Gewicht von 420 Gramm. Und schliesslich gibt es von HP mit dem Mini 5102 neu auch ein Netbook (449 Franken), das optional mit einem Touchscreen (ab 799 Franken) ausgestattet ist. Im Innern arbeitet ein Atom N450, das Display misst 10,1 Zoll (1024x600 oder 1366x768 Pixel). Dabei ist auch eine Gesichtserkennungssoftware, die in Verbindung mit der 2-MP-Kamera funktioniert. Info: HP, www.hp.com/ch

die elitebook-Serie wurde um ein Workstation-modell ergänzt, dessen display mit Full-Hd auflösen kann und das rund 3 Kilo auf die Waage bringt.

Dell Vostro 3000

USB 3.0 Superspeed

KMU-Rechner

USB-3.0-Kit

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ells Vostro-Familie, die für KMU konzipiert wurde, ist um eine Notebook-Serie reicher. Die Vostro-3000-Modelle sind mit 13,3-, 15,6- sowie 17,3-Zoll-Displays erhältlich und mit Intels Core i3, i5 und i7 CPUs bestückt. Während die Ausführung 3700 auf Leistung getrimmt ist, soll es sich bei der Ausführung 3300 um eines der flachsten Notebooks mit op-

tischem Laufwerk handeln. Die Grafik stammt bei allen Geräten von Nvidia. Verkauft werden die Notebooks ab 749 Franken. Info: Dell, www.dell.ch

MiniStation Lite USB 3.0

er USB-3.0-Standard soll die zehnfache Performance von USB 2.0 bringen. Mit dem Kit USB 3.0 Superspeed hat ARP Datacon nun eine Lösung im Angebot, um Notebooks via ExpressCard-Adapter auf den Standard aufzurüsten. Das Kit besteht nebst dem Adapter aus einem Festplattengehäuse, in das 2,5-Zoll-Festplatten geschoben werden können. Das Gehäuse

ist für Rechner mit USB-3.0Schnittstelle auch als Stand-alone erhältlich. Der ExpressCard-Adapter kostet 79 Franken, das Gehäuse gibt's für 35 Franken. Info: ARP Datacon, www.arp.com

Logitech Wireless Desktop MK710

Schnelle externe Festplatten Desktop für drei Jahre

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uffalo Technology hat sein Portfolio an mobilen Festplatten um zwei Modelle ergänzt, welche den neuen USB-3.0-Standard unterstützen. Die 2,5-ZollPlatten beziehen den Strom über die USB-Schnittstelle und sind ab-

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wärtskompatibel mit USB 2.0. Für 120 Euro bekommt man eine Kapazität von 500 GB, 640 GB kosten 150 Euro. Für Datensicherheit sorgt Secure Lock Ware. Info: Buffalo Technology, www.buffalo-technology.com

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eim Wireless Desktop MK710 (139 Franken) von Logitech handelt es sich um eine Maus-Tastatur-Kombination, die eine Batterielebensdauer von drei Jahren verspricht. Ausserdem sollen die kabellosen Peripheriegeräte be-

sonders ergonomisch sein. Ausserdem hat Logitech den Speaker Z205 (60 Franken) lanciert, der oben am Laptop angeklemmt werden kann und der satten Stereoklang verspricht. Info: Logitech, www.logitech.ch

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Neue Produkte

Kommunikation

Tandberg Media Gateway und EX90

Polycom Phones

HD-Video für jeden

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it dem von Tandberg vor kurzem vorgestellten neuen Advanced Media Gateway sollen Unternehmen das Problem der fehlenden Kompatibilität zwischen Desktop-Video und HD-Videokonferenz- und Telepresence-Lösungen aus der Welt schaffen können. Der Gateway ermögliche nämlich die uneingeschränkte Übertragung von HD-Video und Audio zwischen dem Office Communication Server 2007 R2 von Microsoft und Standard-basierten Videosystemen, heisst es. Dazu wandelt der Advanced Media Gateway Microsofts RTV-Format (Real Time Video) in den H.264Standard um, gemäss dem norwegischen Hersteller eine branchenweite Neuheit. Erhältlich ist

der neue Gateway ab sofort, Preise gibt es auf Anfrage über Tandberg-Partner bzw. Reseller. Neben dem Advanced Media Gateway hat Tandberg auch eine neue Personal-Telepresence-Lösung vorgestellt. Das Komplettsystem EX90 verfügt über einen klassischen Hörer, eine eingebaute Precision-HD-Cam, die um 90 Grad schwenkbar ist, ein 24-ZollHD-Display, das man gleichzeitig auch als PC-Monitor nutzen kann und über ein 8 Zoll grosses Intouch-Benutzerinterface. Die laut Tandberg einfach erweiterbare EX90 lässt sich mit jedem Standard-basierten Video- oder Telepresence-System einsetzen. Info: Tandberg, www.tandberg.com

tandberg ermöglicht mit dem Advanced media gateway Hd-Video- und Audioübertragung zwischen dem office Communication Server 2007 r2 von microsoft und Standard-basierten Videosystemen.

PRO 9470

NEW

Telefonie in HD

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olycom hat die ersten Netzwerk-basierten Handsets und IP-Konferenztelefone angekündigt, die über die HD-Voice-Technologie verfügen und für den kommenden Microsoft Communication Server «14» optimiert sind. Es handelt sich um das Polycom CX500 Phone, das Polycom CX600 Desktop Phone und das Polycom CX3000 Conference Phone. Die native Integration der neuen Telefone in den Communication Server «14» soll laut Polycom die Implementierung und Administration erleichtern und gleichzeitig ein hohes Kommunikationserlebnis ermöglichen. Wie alle anderen Geräte der CXSerie von Polycom verfügen auch die neuen Modelle über SingleSign-On-, Präsenz-, Kontaktlisten-, Click-To-Call- oder Click-To-Conference-Funktionen. Die neuen CXTelefone werden parallel zum Release des Microsoft Communication Server «14» verfügbar, der

vermutlich in der zweiten Jahreshälfte 2010 erfolgen wird. Dann werden auch die derzeit noch unbekannten Preise kommuniziert. Bereits erhältlich ist das neue Konferenztelefon Soundstation IP 5000 (Bild). Es verfügt über die HD-Voice-Technologie und bietet laut Hersteller eine robuste VoIPInteroperabilität. Ausserdem ist das neue Telefon, das speziell für private Büros und kleinere Besprechungsräume entwickelt wurde, mit zahlreichen SIP-Anrufprotokollen kompatibel. Zu kaufen gibt es Polycoms Soundstation IP 5000 zu einem UVP von 615 Franken. Info: Polycom, www.polycom.com

Kommunikation auf Fingertip » DECT-Headset mit Bluetooth-Integration » Farbdisplay mit Touchscreen » Multiuse: Festnetztelefon, Mobiltelefon und PC

Telecommunication • Audioconferencing • Voice-Recording

Suprag AG • Friedackerstrasse 14 • CH-8050 Zürich Tel. +41 (0) 44 317 20 60 • Fax +41 (0) 44 310 20 60 • www.suprag.ch

ARP DVI KVM-Switch

HD-Switchen dank DVI

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VM-Switches, kompakte Umschalter zwischen Tastatur, Monitor und Maus, gibt es schon länger. ARP hat seit kurzem nun zwei KVM-Switches der neuesten Generation im Angebot. Diese

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verfügen erstmals über eine DVISchnittstelle und ermöglichen so die Bildübertragung mit Auflösungen von bis zu 1920x1200 Pixel. Unterstützt werden weiter auch USB und Audio. Insgesamt sollen sich mit den Switches laut ARP zwei beziehungsweise vier Rechner mit nur einer Eingabeeinheit (Konsole) bequem verwalten lassen. Die Umschaltung der Rechner erfolgt über einen Hotkey oder

über eine Taste an der Frontseite des Geräts. Der DVI-KVM-Switch 1:2 für zwei Rechner kostet 99 Franken, das Pendant 1:4 für vier Rechner ist für 179 Franken zu haben. Im Lieferumfang inbegriffen sind jeweils die kompletten Kabelsätze, ausserdem bietet ARP eine erweiterte Garantieleistung in Form eines Vorab-Austauschservices an. Info: ARP Datacon, www.arp.com

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Neue Produkte

Netzwerk und Speicher

Kompakte Powerline-Adapter

Powerline-Spezialist Devolo hat den Powerline-Adapter dLAN 200 AVmini vorgestellt. Der Adapter soll insbesondere durch seine kompakten Abmessungen überzeugen. Die Gehäusemasse betragen 90x58x29 Millimeter. Dank weisser Klavierlack-Optik lässt sich der Adapter zudem dezent anbringen. Ein neues Chip-Design soll weiter die Übertragungsraten über längere Distanzen steigern, und ein verbessertes Schaltungsdesign spart laut Hersteller 60 Prozent Strom. Ein einzelner Adapter kostet 89 Franken, das Starter Kit mit zwei Adaptern 150 und das Network Kit mit drei Adaptern 199 Franken. Info: Devolo, www.devolo.ch

Wireless-Equipment

Neu von Netgear auf dem Markt sind zwei Wireless Router mit Unterstützung für 3G/4G/Wimax-Mobilfunknetze. Die Router kommen mit integriertem DSLModem und bieten dank den Zugängen übers Mobilfunknetz Ausfallsicherheit für den Fall, dass das DSL-Netz den Anwender im Stich lässt. Das Modell mit der Bezeichnung MBRN3000 unterstützt den 802.11n-Standard, die Ausführung DGN2200M kann zudem auch mit ADSL2+ umgehen. Das 3G/4G/WimaxModem wird extern über ein Dock mit USB-Anschluss angehängt, wobei 50 verschiedene Modems erfolgreich getestet wurden. Beide Geräte beinhalten zudem Funktionen wie QoS, Multiple SSID, VPN, Statefull Packet Inspection und diverse weitere Sicherheits- sowie Überwachungsfunktionen. Ebenfalls neu von Netgear gibt es zudem den Prosafe 20-AP Wireless Controller WC750, der sich auf bis zu 1500 Anwender skalieren lässt. Das Management des Controllers, über den bis zu 50 Access Points eingebunden werden können, erfolgt zentral und drahtlos. Auch hier finden sich diverse Sicherheitsfunktionen. Preise für die Netgear-Geräte sind auf Anfrage erhältlich. Info: Netgear, www.netgear.ch

Enterprise Access Point

Als Access Points der Enterprise-Klasse, die den Standard 802.11n unterstützen, präsentiert Ruckus Wireless die Modelle Zoneflex 7343 sowie 7363. Die Ausführung 7343 arbeitet mit Single Band, das Modell 7363 im Dual-Band-Modus. Beide enthalten eine dynamische Anten-

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Nr. 05 | Mai 2010

nenausrichtung, welche die Wifi-Signale in Echtzeit über die Signalpfade mit der besten Leistung lenkt. Dieses Vorgehen soll den zwei- bis vierfachen Datendurchsatz erlauben, indem Hindernisse und Interferenzen umgangen werden. Die Single-Band-Kapazität wird mit bis zu 300, die Dual-Band-Kapazität mit bis zu 600 Mbps und der UDP-Durchsatz bei kurzen Reichweiten von 3 bis 6 Metern mit 210 Mbps angegeben. Bei Reichweiten von 18 bis 30 Metern liegt dieser Durchsatz derweil bei 120 Mbps. Preise für die Produkte auf Anfrage. Info: Ruckus Wireless, www.ruckus.de

SoHo-WLAN-Familie

Aus dem Hause Belkin kommt eine neue WLAN-Router-Familie für den SoHoBereich. Unter den Bezeichnungen Surf, Share und Play bieten die WLAN-Router unterschiedliche Hardware-Ausstattungsmerkmale und werden mit Anwendungen ausgeliefert, die für die Geräte und die unterschiedlichen Einsatzszenarien angepasst worden sind. Das teuerste Modell, der Play Max WLAN Router (129 Euro) kommt mit Gigabit- und zwei USB-Anschlüssen sowie Dualband802.11n. Ebenfalls geboten werden VPN-Support sowie WEP, WPA und PWA 2. Das günstigste Modell Surf WLAN Router für 39 Euro bietet einen Durchsatz von 150 Mbps und ebenfalls Sicherheits-Funktionen und VPN. Dazwischen gibt es noch Router für 49, 69 und 99 Euro. Info: Belkin, www.belkin.de

Verschlüsselte Festplatte

Origin Storage hat sein Angebot an Security-Festplatten erweitert. Neu gibt es eine Festplatte mit einer Kapazität von 1 Terabyte. Zudem wurde die 500-GBdurch eine 640-GB-Version ersetzt. Die HDs eignen sich für sensible Daten und sind entsprechend mit Sicherheitsfunktionen ausgestattet. Beispielsweise erfolgt die Authentifizierung des Nutzers direkt am Gerät via integrierten Touchscreen per PIN-Eingabe (bis zu 18 Stellen). Bei wiederholter falscher Eingabe zerstört sich die Platte selbst. Ausserdem findet sich 128- oder 256-Bit-Verschlüsselung. Preise auf Anfrage. Info: Origin Storage, www.originstorage.com

Qnap TS-559 Pro, TS-459U

Server mit Atom-Dual-Core

S

erver-Spezialist Qnap hat seine Business-Geräte-Palette erweitert. Neu findet sich das Modell TS-559 Pro, ein Turbo-NAS-Server, der Platz für maximal fünf Festplatten und somit bis zu 10 Terabyte Speicher bietet. Im Innern arbeiten ein 1,66-GHz-Dual-CoreAtom (D-510) sowie 1 GB RAM. Ebenfalls geboten werden fünf USB-Ports und je zwei E-SATAund Ethernet-Anschlüsse. Unterstützt werden RAID 0, 1, 5, 5+ Hot Spare, 6, 6+ Hot Spare und JBOD. Für die Gewährleistung der Datensicherheit ist eine 256-Bit-AESVerschlüsselung auf Datenspeicherebene integriert worden, und der TS-559 Pro ist für VMwares vSphere 4 zertifiziert. Der Strassenpreis für das NAS liegt bei rund 1300 Franken. Ebenfalls neu von Qnap gibt es zudem die 1U-Rackmount-Modelle TS-459U-RP (ca. 1600 Franken) und TS-459U-SP (ca. 1400 Franken). Die 4-Bay-Server bieten maximal 8 Terabyte Speicherplatz und sind ebenfalls kompatibel mit vSphere 4. Auch die CPU (Atom

D-510), der Arbeitsspeicher (1 GB) und die Anschlüsse (5x USB, 2x E-SATA, 2x Ethernet) sind identisch mit dem TS-559 Pro. Das Modell TS-459U-RP ist zusätzlich mit einer redundanten Stromversorgung bestückt worden. Beiden Geräten gemeinsam ist RAID 0, 1, 5, 5+ Hot Spare, 6, und JBOD, genauso wie die 256-Bit-AES-Verschlüsselung. Zudem finden sich erweiterte Funktionen wie DOMArchitektur mit ausfallsicherem dualem OS, zeitgeplante Ein- und Ausschaltung oder Wake-on-LAN. Info: Qnap, www.qnap.com

der turbo-nAS-Server tS-559 Pro kann bis zu fünf Hds aufnehmen.

Fujitsu Externus DX

Disk-Storage erweitert

F

ujitsu hat seine Externus-DXLinie um Fibre-Channel-BasisModelle für 2,5-Zoll-Laufwerke erweitert. Die Disk-Storage-Systeme DX60 und DX80 bieten nun eine höhere Speicherdichte, indem sie auf zwei Höheneinheiten bis zu 24 2,5-Zoll-SASLaufwerke aufnehmen können. An Speicherkapazitäten pro Laufwerk werden 146 oder 300 GB angeboten, alternativ stehen auch Solid State Drives mit 100 oder 200 GB zur Verfügung. Neu ist zudem das System Externus DX90, welches mit Funktionen für die Datenreplikation aufwarten kann. Die maximale phy-

sische Speicherkapazität liegt bei 120 Terabyte, wobei bis zu 120 Festplatten (SATA, SAS oder SSD) Platz finden. Preise für die Fujitsu-Systeme gibt es auf Anfrage. Info: Fujitsu, www.fujitsu.ch

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Marktübersicht

Midrange-Server

Server für neue Bedürfnisse Der Trend hin zu Konsolidierung und Virtualisierung sorgt für den Bedarf von Midrange-Systemen – auch in KMU. Vo n M a r c e l W ü t h r i c h

L

eistungsfähige Server aus dem MidrangeSegment werden im Zuge des Konsolidierungs-Trends auch für kleine und mittlere Unternehmen zunehmend wieder attraktiver. Entsprechend gut scheinen die Geschäfte mit dieser Server-Kategorie zu laufen. Meik Blase von Hersteller Wortmann bestätigt: «Das Midrange-Server-Geschäft ist in diesem Jahr

sehr gut angelaufen, die Stückzahlen konnten erheblich gesteigert werden.» Als Grund nennt Blase die bereits erwähnte Konsolidierung: «Allgemein geht der Trend zum einen zu leistungsfähigeren Servern zu Zwecken der Konsolidierung, auf der anderen Seite werden immer mehr flexibel erweiterbare Systeme nachgefragt.» Vor allem Virtualisierung spielt

in Bezug auf die Konsolidierung von Servern eine entscheidende Rolle. Wie wichtig Virtualisierung und in diesem Zusammenhang auch das Thema Energieeffizienz ist, erklärt Carlo Widmer, Vertriebsdirektor bei Belinea: «Anstelle von fünf Servern, die gegebenenfalls nur auf 30 Prozent Last laufen und dennoch jede Menge Energie aufnehmen, kann man nun ein hochwertiges Gerät verwenden und somit Administrations- und Energiekosten sparen.» Ähnlich tönt es auch von Marc Schreiber, Enterprise Solutions Marketing Manager, Public Sector, Dell Schweiz: «Virtualisierung in Kombination mit einem leistungsfähigen System-Management erlaubt es, flexibel auf die Unternehmensbedürfnisse reagieren zu können. Zudem ermöglichen Virtualisierungslösungen eine Reduzierung der Server-Anzahl und damit des gesamten Stromverbrauchs.» Gemäss Widmer sind gerade im KMU-Bereich auch Modular-Server gefragt, die schnell und einfach skalierbar sind. Erhöhter Bedarf lasse sich hier einfach und rasch mit dem nächsten

mIdrAnge-SerVer HerSteller modell Prozessoren

dell PowerEdge R710 2x Intel Xeon E5640 (2.66 GHz)

Cache rAm (enthalten/max.) PCI-Slots

12 MB 8/192 GB 2x PCIe x8, 2x PCIe x4

Festplatten-Controller Harddisks enthalten Harddisks max.

rAId-level Hot-swap-Hdds laufwerk (optisch) netzwerk Weitere Anschlüsse betriebssystem vorinstalliert Integrierte Virtualisierungslösungen redundante Stromversorgung redundante lüftung gehäuse-typ masse in millimeter (bxHxt) gewicht in Kilogramm garantie (Standard) in Jahren Preis (inkl. mwSt) Info = ja,

50

HeWlett-PACKArd Proliant ML350G6 2x Intel Xeon X5650 (2,66 GHz) 12 MB 12/144 GB 1x PCIe x16, 5x PCIe x8

Ibm x3650 M3 (7945F2G) 2x Intel Xeon E5630 (2,53 GHz) 12 MB 8/144 GB 4x PCIe x8

lenoVo RD220 (SOD15CH) 2 x Intel Xeon E5520 (2,26 GHz) 8 MB 2/128 GB 4x PCIe x8

SATA/SAS 2x 146 GB SAS/3x 500 GB SAS 8x 2,5” oder 6x 3,5” SATA (2 TB), SAS (600 GB), Near-LineSAS (2 TB), SSD (100 GB) 0, 1, 5, 6, 10, 50, 60

SATA/SAS

SATA/SAS

SATA/SAS

8x SATA MDL (2 TB)

8x SATA (1 TB) SAS (1 TB) oder SSD (100 GB)

8x SATA (500 GB) oder SAS (300 GB)

0, 1, 1+0, 5, 5+0

0, 1, 5, 10, 50

0, 1, 5, 6, 10, 50, 60

DVD-ROM 4x Gigabit-Ethernet 5x USB , 1x Serial, 2x VGA, 1x iDRAC6 (Windows Server 2008 R2) opt. (570 W)

DVD-ROM 3x Gigabit-Ethernet 6x USB, 1x Serial, 1x VGA

2x Gigabit-Ethernet 4x USB, 1x Serial, 1x VGA

DVD-Brenner 2x Gigabit-Ethernet 4x USB, 1x Serial, 2x VGA

Rack 443x86x681 26,1 3 Jahre On-site Fr. 8378.– www.dell.ch

Tower 470x218x596 24,5 3 Jahre On-site Fr. 6895.– www.hp.com/ch

(750 W)

opt. opt. Rack 440x86x700 29,6 3 Jahre On-site Fr. 6779.– www.ibm.ch

(675 W) Rack 443x85x698 29,5 3 Jahre On-site Fr. 3921.– www.lenovo.ch

= nein; k.A. = keine Angaben

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Marktübersicht

Midrange-Server

Einschub lösen. Übrigens berichtet Widmer bezüglich des Geschäfts mit Servern im ersten Quartal vom besten Quartal in der Firmengeschichte, und auch andere Hersteller wie Lenovo und Littlebit sprechen von «Erholung» und «deutlich anziehenden Geschäften».

Kosten sparen dank grüner It

Die von Carlo Widmer angesprochene Energieeffizienz ist bei jedem Hersteller heute ein Thema. Gemäss Marc Schreiber von Dell müssten Unternehmen lediglich erkennen, dass «grün zu sein» nicht nur eine Frage der Ökologie, sondern auch der Kosten ist. Littlebit etwa gewichtet die Energieeffizienz von Servern besonders hoch, denn schliesslich falle der Stromverbrauch beim notwendigen 24Stunden-Betrieb merklich ins Gewicht. Praktisch alle Hersteller geben deshalb zu Protokoll, auf energieeffiziente Komponenten – insbesondere im Bereich Netzteile – zu setzen. Nebst Netzteilen mit hohem Wirkungs-

grad wird aber auch auf Prozessoren mit geringer Leistungsaufnahme oder intelligenten Steuerungsmöglichkeiten gesetzt, mit denen der Energieverbrauch der Server an die Anforderungen der laufenden Anwendungen angepasst werden kann.

richtig planen für die Zukunft

KMU, welche ihre Server-Infrastruktur erneuern beziehungsweise ersetzen wollen, sollten laut Lenovo vor allem die Einfachheit beim Aufsetzen und beim Unterhalt sowie Sicherheits-Aspekte betrachten. Sowohl Meik Blase von Wortmann als auch Christine Winkler von Littlebit geben zudem zu Bedenken, dass Reserven für das künftige Wachstum des Unternehmens miteinberechnet werden sollten. Dies kann mittels eines Servers mit Leistungsreserven oder mit einem flexibel erweiterbaren System geschehen. Ebenfalls zu beachten sind Wartungs- und Serviceansprüche im Zusammenhang mit Reaktionszeiten.

Marc Schreiber von Dell fasst die wichtigsten Punkte folgendermassen zusammen: «Die Menge und Art der Anwendungen, die Anzahl der Nutzer, die Ansprüche an die Ausfallsicherheit, die Präsenz (oder Absenz) einer geschulten IT-Fachkraft, das Volumen und die Sicherung der Daten sind alles Kriterien, die einen Einfluss auf die Wahl der Systeme haben. Grundsätzlich sind im Hinblick auf das Verhältnis Leistung/Stromverbrauch die neuesten Systeme am besten geeignet. Dabei sollten insbesondere auch Virtualisierungslösungen in Betracht gezogen werden, die bereits für kleinere Unternehmen zu grossen Vorteilen führen. Und nicht zuletzt sollte ein KMU auch auf eine umfassende Beratung durch den Lösungspartner achten.» Und Carlo Widmer ergänzt: «Je exakter man seinen Bedarf für die Zukunft planen kann, umso leichter fällt dann die Entscheidung, welche Systeme und welche Infrastruktur angeschafft werden soll.»

lIttlebIt teCHnology Axxiv Cun Verva TC05 2x Intel Xeon E5620 (2,4 GHz)

tHomAS Krenn SR108 2x Intel Xeon E5520 (2,26 GHz)

trAnSteC CL342U3R8-B 2x Intel Xeon X5650 (2,66 GHz)

WortmAnn Terra Server 6420 (DA2117600) 2x Intel Xeon E5620 (2,4 GHz)

12 MB 24/192 GB 1x PCIe x16, 3x PCIe x8, 1x PCIe x4, 2x PCI SATA/SAS 2x 150 GB SAS/ 4x 500 GB SATA 8x SATA (2 TB) oder SAS (750 GB)

8 MB 12/96 GB 3x PCIe x8, 1x PCIe x4, 2x PCI

12 MB 6/96 GB 7x PCIe x8

12 MB 16/96 GB 1x PCIe x16, 3x PCIe x8, 1x PCIe x4, 1x PCI

SATA/SAS 4x 1 TB SATA 8x SATA (2 TB)

SATA/SAS 2x 500 GB SATA 8x SATA (2 TB) oder SAS (600 GB)

SATA/SAS 4x 300 GB SAS 10x SATA (2 TB)

0, 1, 5, 10

0, 1, 10, 1E, 5, 50, 6, 60, JBOD, Single Disk

0, 1, 10, 5

0, 1, 10, 1E, 5, 50, 5E, 6, 60

DVD-ROM 2x Gigabit-Ethernet 6x USB, 2x PS/2, 2x Serial, 1x VGA

DVD-Brenner 2x Gigabit-Ethernet 6x USB, 2x PS/2, 1x Serial, 1x VGA

DVD-ROM 3x Gigabit-Ethernet 2x USB, 1x Serial, 1x VGA

DVD-Brenner 2x Gigabit-Ethernet 8x USB, 1x Serial, 1x VGA

(Debian Linux) opt. opt.

(Windows Server 2008 R2) opt. (700 W)

Tower 220x425x665 18 1 Jahr Bring-in Fr. 6719.– www.belinea.ch

Rack 437x89x648 30 1 Jahr On-site Fr. 5820.– www.transtec.ch

(800 W) Tower 437x178x648 35 3 Jahre Bring-in Fr. 6250.– www.axxiv.ch

(Windows Server 2008 R2) (Microsoft Hyper-V) (750 W) Tower 218x431x721 30 3 Jahre Bring-in Fr. 8499.– www.wortmann.de Quelle: Swiss IT Magazine

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Seminar-agenda donnerSTag, 6. Mai 2010 D-Seminare: Online-Marketing

G-Seminare: Social Networks

09:00-10:30 A-1 Top 10 Internet-Trends 2010 Der Konferenz-Klassiker mit den Trends, die das Netz vorantreiben Dauer: 90 Minuten

A-Seminare: Internet-Trends

D-1 Mit Performance Marketing zum Web-Erfolg Strategien für höhere Besucher- zahlen und mehr Neukunden Dauer: 90 Minuten

G-1 Facebook und Twitter im Business-Einsatz Wie Social Networks für Business-Zwecke optimal genutzt werden Dauer: 90 Minuten

10:45-11:30 A-2 Social Media Monitoring - Finden, bewerten und reagieren Wie Firmen soziale Netze auf Feedback prüfen und richtig darauf reagieren Dauer: 45 Minuten

D-2 Google AdWords – Die Top 10 Tipps Erfolgsgeheimnisse einer AdWord-Kampagne, klipp und klar erklärt Dauer: 45 Minuten

G-2 Social Media zum Nulltarif Neue Gratis-Social-Media-Angebote gewinnbringend nutzen Dauer: 45 Minuten

E-Seminare: Web-Analyse

H-Seminare: Webdesign

12:00-12:45 B-1 SharePoint 2010 für Einsteiger Eine Einführung in Microsofts Sharepoint-Plattform Dauer: 45 Minuten

B-Seminare: SharePoint

E-1 Google Analytics für Einsteiger Google Analytics Primer: Von der Registrierung bis zum Reporting Dauer: 45 Minuten

H-1 Ausgefallene und kreative Web-Ideen Streifzug durch aussergewöhnliches und raffiniertes Webdesign Dauer: 45 Minuten

13:00-13:45 B-2 MOSS im WCMS-Einsatz: Möglichkeiten und Grenzen Sharepoint im Einsatz als Web Content Management System Dauer: 45 Minuten

E-2 In sieben Schritten zum messbaren Online Erfolg Zieldefinition und Erfolgsmessung als Triebfeder der Online-Aktivitäten Dauer: 45 Minuten

H-2 Next Generation User Interactions Coole Rich-Internet-Applikationen mit Flash, Flex und Silverlight Dauer: 45 Minuten

14:00-14:45 B-3 Effiziente SharePoint-Entwicklung mit Visual Studio 2010 Konzepte für die Sharepoint-Programmierung mit Visual Studio Dauer: 45 Minuten

E-3 Performance Dashboards Mit Performance Dashbaords zum erfolgsorientierten Online-Management Dauer: 45 Minuten

H-3 Googles Web Toolkit in der Praxis Googles RIA-Framework - Einsatzszenarien und Praxis Dauer: 45 Minuten

F-Seminare: Online-Marketing

I-Seminare: E-Commerce

15:00-16:30 C-1 Die 10 Top-Neuerungen von SharePoint 2010 für Developer Die 10 besten Developer-Features in Praxisbeispielen vorgestellt Dauer: 90 Minuten

C-Seminare: SharePoint

F-1 Mehr Erfolg mit E-Mail-Marketing Die besten Tipps und Tricks für erfolgreiche MailKampagnen Dauer: 90 Minuten

I-1 E-Commerce-Lösungen im Vergleich Evaluationshilfe im Dschungel der E-Shop-Systeme Dauer: 90 Minuten

16:45-17:30 C-2 SharePoint-Systemmanagement: Best Practices Sharepoint-Administration vom Backup bis zum Rights Management Dauer: 45 Minuten

F-2 Mobile Marketing im klassischen Marketing-Mix Praxis-Know-how fürs Handy-Marketing Dauer: 45 Minuten

I-2 Erfolgreiche E-Commerce- Vermarktung Wirkungsvolle Vermarktungsstra- tegien für den E-Shop-Erfolg Dauer: 45 Minuten

FreiTag, 7. Mai 2010 M-Seminare: Web-Video

P-Seminare: E-Commerce

09:00-10:30 J-1 Was User lieben, was sie hassen Peter Hogenkamps Klassiker mit vielen aktuellen Positiv- und Negativ-Beispielen Dauer: 90 Minuten

J-Seminare: Usability

M-1 Vom Storytelling zum fertigen Film Ein Workshop für Web-Videos mit hohem Praxisgehalt Dauer: 90 Minuten

P-1 E-Commerce-Trends 2010 Die neuesten Trends im E-Business an Beispielen vorgestellt Dauer: 90 Minuten

10:45-11:30 J-2 Web-Entwicklung mit User-Centered Design Die effiziente Programmiermethode, die den User ins Zentrum stellt Dauer: 45 Minuten

M-2 Der Weg zum Streaming Movie Die Do’s und Dont’s bei der Video-Aufbereitung fürs Web Dauer: 45 Minuten

P-2 E-Shops für mobile Geräte Business Opportunities im Mobile Commerce am Beispiel der iPhone-App von Le Shop Dauer: 45 Minuten

N-Seminare: Security

Q-Seminare: Content-Management

N-1 Web Application Security Der ultimative Ratgeber für das Erkennen und Schliessen von Sicherheitslecks in Web-Anwendungen Dauer: 90 Minuten

Q-1 Die 5 wichtigsten Online-Trends und Ihr CMS Aktuelle Trends im Markt der Content-ManagementSysteme Dauer: 45 Minuten

K-Seminare: Web-Texte 12:00-12:45 K-1 Web-Texte, die besser verkaufen Ultimative Kniffe und Tricks für Web-Texte, die ihre Wirkung nicht verfehlen Dauer: 45 Minuten

Q-2 Website-Relaunch: Vom Entschluss bis zum Go-Live Praxistipps für erfolgreiche Relaunch-Projekte Dauer: 45 Minuten

13:00-13:45 K-2 Web-Texte richtig präsentieren Layout- und Format-Guide für die optimale Präsentation von Web-Texten Dauer: 45 Minuten 14:00-14:45 K-3 Web-Texte, die Google versteht Praxis-Know-how für eine Top-Google-Indexierung von Web-Texten Dauer: 45 Minuten L-Seminare: Mobile Internet

N-2 IT-Spionage & -Gegenspionage Perfide Hacker-Tricks am Beispiel demonstriert Dauer: 45 Minuten

Q-3 Open-Source-CMS im Vergleich Wichtige Open-Source-CMS im Funktionsund Leistungsvergleich Dauer: 45 Minuten

O-Seminare: Security

R-Seminare: Archivierungspraxis

15:00-15:45 L-1 Mobile Computing 2010: Märkte, Trends & Prognosen Chancen und Perspektiven im Schweizer MobileComputing-Markt Dauer: 45 Minuten

O-1 Awareness-Kampagnen richtig aufgleisen Sicherheitskonzepte für die Mitarbeitersensibilisierung Dauer: 45 Minuten

R-1 Trends in der digitalen Archivierung 2010 Aktuelle Archivierungsstrategien, Tools und Lösungen Dauer: 45 Minuten

16:00-17:30 L-2 Goldrush 2010: Business-Modelle für iPhone und iPad Erfolgsrezepte von Business-Modellen für iPhone und iPad Dauer: 90 Minuten

O-2 Risiko 2.0: Wie Unternehmen mit Social Media umgehen Mitarbeiter-Guidelines für den Umgang mit dem Social Web Dauer: 90 Minuten

R-2 Rechtliche Anforderungen für Mail-Management und -Archivierung Best Practices für den rechtskonformen Umgang mit E-Mails Dauer: 90 Minuten

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IT-Management

Optimierung des Print-Parks

Weniger ist mehr Aus einer überalterten Gerätelandschaft verschiedenster Hersteller ist bei Vogel Business Media zusammen mit Ricoh ein moderner, kostengünstiger Print-Park entstanden. Vo n M i c h e l Vo g e l

I

m noch jungen Schweizer Verlagshaus Vogel Business Media, das 2007 durch den Zusammenschluss der Fachpresse Zürich und Compress entstand, stehen aktuell 15 Dokumenten-Output-Geräte für rund 25 Mitarbeitende. Bei den Druckern, Scannern, Multifunktionsprintern, Kopierern und Fax-Geräten handelt es sich um 12 unterschiedliche Modelle von fünf verschiedenen Herstellern (HP, Lexmark, Xerox, Ricoh/Lanier, Brother). Eine typische, natürlich gewachsene heterogene Gerätelandschaft also. Einige der Geräte haben ihre besten Zeiten zudem schon hinter sich. Dass diese Situation nicht das Optimum darstellt, wusste man schon lange, doch hatte das Projekt nicht oberste Priorität. Im Januar dieses Jahres jedoch stellte sich heraus, dass im Mai eines der älteren und aktuell sehr häufig eingesetzten Geräte ersetzt werden muss. «Wenn wir schon ein neues Gerät evaluieren müssen, dann können wir auch gleich den gesamten Print-Park unter die Lupe nehmen und optimieren», dachte sich Verlagsleiter Stefan Biedermann. Er beauftragte Ricoh Schweiz, einen langjährigen Kunden des Verlags, der bereits ein Gerät der Firma betreut, damit, eine Analyse durchzuführen.

Wichtiger Augenschein vor Ort

Die Analyse von Ricoh Schweiz gliederte sich in mehrere Schritte. In einem ersten haben die beiden Ricoh-Business-Consultants Claudia Huldi und Peter Müller vor Ort, in den Räumlichkeiten von Vogel Business Media in Thalwil, den Ist-Zustand erfasst. Die gesamte Flotte an Dokumenten-Output-Geräten wurde bis ins kleinste Detail untersucht. Festgehalten wurden Daten wie Hersteller und Modell, aber auch Installations- und Fabrikationsdatum, Zählerstände, Ausstattung etc. Weiter hat man sich durch Kopien verschiedener Verträge Informationen über eventuelle Mieten oder Services verschafft. Zusätzlich wurden die Geräte auf einem Grundrissplan lokalisiert, um die

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Wege und Distanzen zu den Arbeitsplätzen analysieren zu können. «Die Datenerfassung ist nicht immer einfach, oft gibt es keine Verträge mehr oder sind Daten aus irgendwelchen anderen Gründen nicht mehr aufzufinden», erklärt Claudia Huldi. Das zeigte sich auch bei Vogel Business Media. «Bei vielen älteren Geräten, was hier der Fall war, ist es beispielsweise sehr schwer, den exakten Stromverbrauch herauszufinden», so Huldi. Diese Zahlen benötigte man aber, um die Werte mit neuen Geräten vergleichen zu können. Also nahm Ricoh Durchschnittswerte zur Hilfe. Auch bei den monatlichen ServiceAufwendungen nahm man, wo keine Verträge vorhanden waren, Erfahrungswerte. Natürlich wurden in dieser ersten Phase der Analyse auch ein paar allgemeine Informationen zum Betrieb, wie Anzahl Mitarbeiter und PC-Arbeitsplätze erfasst. Anhand einer ITChecklist wurden zudem das Netzwerk, die eingesetzten Betriebssysteme, Druckersprachen, Anwendungen etc. zusammengetragen.

Mitarbeiter-Interviews

Schliesslich gehörten in den ersten Analyseschritt auch Mitarbeiter-Interviews. Die beiden Business Consultants unterhielten sich je 15

In Kürze · Vogel Business Media hat seinen in die Jahre gekommenen und natürlich gewachsenen PrintPark untersuchen lassen. · Im Rahmen einer Analyse von Ricoh wurde ein monatliches Einsparpotential von rund 400 Franken ermittelt. · Die aktuell 15 Geräte werden nun auf noch sechs reduziert, inklusive zwei neuen Ricoh-MFP.

nr. 05 | Mai 2010

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IT-Management

Optimierung des Print-Parks

Minuten mit einem Vertreter aus einer der verschiedenen Geschäftsabteilungen von Vogel Business Media. Im Gespräch analysierte man, was die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeiter sind, wie sie die Geräte nutzen, ob sie zufrieden damit sind, ob sie Verbesserungswünsche haben und wie veränderungswillig sie sind. Der gesamte erste Analyseschritt dauerte einen halben Tag und ging damit recht schnell vor sich. Natürlich ist die Dauer sehr stark von der Grösse des Unternehmens und der Anzahl eingesetzter Geräte abhängig. Im Schnitt dauert eine umfangreiche Vor-Ort-Analyse gemäss Ricoh einen bis mehrere Tage und umfasst mindestens 25 bis mehrere 100 Geräte. In kleineren Unternehmen wie Vogel Business Media ist es laut Peter Müller deshalb durchaus auch möglich, dass man überhaupt gar keine solch detaillierte Analyse durchführt und die Situation für den Kunden kosteneffizienter und schneller beurteilt. «Wichtig ist aber in jedem Fall, dass wir die Situation vor Ort sehen», erklärt Müller.

überalterte Infrastruktur

Bereits nach dem Rundgang durch den Betrieb und nach den Interviews war den beiden Ricoh-Vertretern einiges klar: «Wir haben sofort erkannt, dass die vorherrschende Situation nicht optimal ist. Zudem spürten wir, dass die Bereitschaft für Veränderungen da war», erklärt Claudia Huldi. Peter Müller ist aufgefallen, dass sich viele Geräte ihrem End-of-Life nähern. Dann werde es schwer, noch Ersatzteile zu finden und je älter ein Gerät sei, desto anfälliger sei es bekanntlich für Reparaturen. Ausserdem wurde die Situation mit fünf Herstellern und zwölf verschiedenen Modellen als «nicht optimal» beurteilt: «Dies hat eine aufwendige Verwaltung, beispielsweise beim Verbrauchsmaterial zur Folge», erklärt Claudia

WenIGer Geräte, WenIGer AuSGABen Kosten/Mt. bisher Kosten/Mt. neu Einsparung Energiekosten total einsparungen/Mt. Total Einsparung Anzahl Geräte Drucker MFP Fax-Geräte Scanner total

Bisher 11 2 1 1 15

Fr. 1551.80 Fr. 1177.60 Fr. 32.25 Fr. 406.45 26,1% neu 3 2 0 1 6

Quelle: Analyse Ricoh Schweiz

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Huldi. Zudem gebe es mehrere Ansprechpartner, was den Support nicht vereinfache. Weiter entstehe eine unnötige Vielfalt an Druckertreibern, die bei möglichen Störungen und bei der Einführung von neuen Applikationen einzeln getestet werden müssen.

über 175’000 Seiten pro Jahr

Diese vor Ort gemachten Feststellungen bePeter Müller und Claudia Huldi, Business Consultants bei ricoh stätigten sich in den Schweiz, beim erfassen der Daten der Dokumenten-Output-Geräte. definitiven, detaillierten Ergebnissen der RicohAnalyse. Diese wurde drei Wochen nach der bar gewesen», meint man bei Ricoh, mit zwei Vor-Ort-Analyse im Rahmen einer rund ein- habe man aber eine deutlich grössere Flexibistündigen Präsentation bei Vogel Business lität, die nicht zu unterschätzen sei. Media erläutert und abgegeben. Natürlich interessierten sich die VerantwortGemäss der Studie werden im Thalwiler lichen bei Vogel Business Media aber nicht nur Verlagshaus monatlich fast 15’000 Seiten ge- für die Geräte, in erster Linie wollte man im druckt. Das sind über 175’000 Seiten pro Jahr Rahmen der TCO-Analyse wissen, ob und wie und ungefähr 35 Seiten pro Mitarbeiter und viel man durch die neue Dokumenten-OutputArbeitstag. Betreffend des Alters stellte man Infrastruktur sparen kann. Über 400 Franken fest, dass sechs der insgesamt 15 Geräte älter monatlich oder rund 25 Prozent weniger als als fünf und fast zwei Drittel älter als drei Jahre aktuell sind es, wenn man den von Ricoh vorwaren. Die Infrastruktur ist also tatsächlich zu geschlagenen Soll-Zustand 1:1 umsetzt (mehr einem erheblichen Teil überaltert. Details finden Sie in der Tabelle links). Auch in Die Befragung der Mitarbeitenden ergab, Sachen Energie könnte man viel sparen: Wie dass man mit der aktuellen Situation mehr- die Studie zeigt, werden die jährlichen Stromheitlich zufrieden ist. Gewünscht wurden aber kosten um fast 400 Franken sinken, bei einer trotzdem leistungsfähigere, zuverlässigere CO2-Reduktion um 440 kg pro Jahr. Multifunktionsgeräte (MFP) mit neuen FeaFür Verlagsleiter Stefan Biedermann war tures wie Scan-To-E-Mail oder -Folder. Einige schnell klar: Dieser Lösungsvorschlag ist etwas. Mitarbeitende beschwerten sich zudem über Man spart Kosten und kriegt gleichzeitig einen häufige Papierstaus oder Einzugsprobleme. Mehrwert durch neue Geräte mit vielen neuen Von Seiten des Marketing- und Sales-Teams Funktionen. Ein paar Drucker werden verwurde zudem der Wunsch geäussert, ein MFP schwinden, was kein Problem darstellt. Die mit Broschüren-Finisher zu erhalten, um Wege von den Arbeitsplätzen zu den gedruckkleinere Mailings und Flyer künftig in-house ten Dokumenten sind weiterhin kurz. Einzig drucken zu können. Weiter wünschte man sich das Weglassen des Fax-Gerätes, das Ricoh in ganz allgemein eine einfachere und intuitivere einen der MFP integrieren würde, kommt nicht Bedienung. in Frage. Erstens, weil man es bislang nicht ins VoIP-Netzwerk einbinden konnte und weil Aus 15 Geräten werden 6 man zweitens Angst davor hat, dass, wenn das Soweit der Ist-Zustand. Wie aber sah der von MFP ausfällt, man neben Kopierer, Scanner Ricoh empfohlene Soll-Zustand aus? Ricoh dann auch noch ohne Fax auskommen muss. legte Vogel Business Media nahe, den GeräteMitte Mai wird bei Vogel Business Media park von aktuell 15 auf deren sechs zu reduzie- umgesetzt, was Ricoh im Rahmen der Analyse ren. Darin inbegriffen sind drei vor kurzem ans Tageslicht gebracht und empfohlen hat – angeschaffte Drucker von HP, die speziell für mit der erwähnten, kleinen Anpassung betrefdie Fakturierung notwendig sind, ein separa- fend Fax-Gerät. Die Mitarbeitenden freuen sich ter, bereits installierter Scanner und zwei neue bereits auf die neuen Geräte und die GeA3-Multifunktionsprinter von Ricoh. «Theore- schäftsführung über die hoffentlich eintretisch wäre auch ein einziges MFP-Gerät denk- tenden Kostenersparnisse.

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IT-Management

Application Management Outsourcing

Ein Outsourcing mit Hürden Beim Application Management Outsourcing bewegt man sich auf einem schmalen Grat zwischen Kostenersparnissen, mehr Flexibilität und technisch-organisatorischen Hürden. Vo n A r M i n We i g A n d

I

n Zeiten immer kurzfristigerer und drastischerer Veränderungen der geschäftlichen Rahmenbedingungen werden Applikationsservices zunehmend an externe Serviceprovider ausgelagert, um den IT-Support zu optimieren. Die in Aussicht gestellte deutliche Reduzierung der Basiskosten, beziehungsweise die Variabilisierung und Degression der Stückkosten bei zum Teil verbesserten Service Levels, veranlassen immer mehr Unternehmen dazu, diesen Schritt zu tun.

typische erwartungshaltung

Durch die Verlagerung der internen Applikationsservices an einen externen Provider sind Kosteneinsparungen von rund 50 Prozent machbar – jedoch nicht in jedem Fall und bei jedem Unternehmen. Welches Potential im Unternehmen schlummert und wie dieses erschlossen werden kann, lässt sich innerhalb weniger Tage im Rahmen eines strukturierten Vorgehensmodells (siehe Grafik) ermitteln. In einem sogenannten Quick Scan werden unter anderem die aktuellen SLAs, der Lifecycle der Applikationen, die Qualität der Business-Prozess-Unterstützung und viele weitere Key-Performance-Indikatoren der Servicebereitstellung durchleuchtet. Am Ende ergibt sich so ein Business Case mit einem realistischen Zielszenario und einer ersten Skizze

des Transformationsprozesses. Dieser Business Case wird dann in einer Design-Phase weiter vertieft und ein detaillierter Transition- und Service-Management-Plan erstellt. Inwieweit sich im konkreten Fall ein positiver Business Case ergibt, hängt neben den quantifizierbaren Kriterien auch von weiteren, weichen Faktoren ab. So ist zum Beispiel der Reifegrad und die Offenheit der aktuellen Support-Organisation in Bezug auf ihre Adaptionsfähigkeit neuer Prozessmodelle entscheidend für den einzuplanenden Transition-, Risiko- und Change-Management-Aufwand. Wird dieser unterschätzt, so kann dies zum Misserfolg des Projektes führen.

Wirkungsmechanismen

Was sind die konkreten Massnahmen, die im Zusammenspiel zu den erwarteten Einsparungen führen? In der Regel sind dies Konsolidierungs- und Modernisierungsmassnahmen bezüglich des Applikationsportfolios, die Reorganisation und Tool-unterstützte Standardisierung der Service-Prozesse, ein flexiblerer Ressourceneinsatz und die Beimischung von Right-Shoring-Potentialen, welche in jeweils unterschiedlicher Ausprägung zur Freisetzung der erwarteten Nutzenpotentiale beitragen. So konnte bei Continental zum Beispiel allein durch die Überführung der existierenden

Quick Scan Start

AMS Design 2 Wochen

Transition 6–8 Wochen

Stabilisation 8–12 Wochen

SLA (S.i.E. / ITIL) based AMS & Modernisation 12–16 Wochen

Mit einem strukturierten Vorgehensmodell kann in wenigen Wochen ermittelt werden, welches Potential bezüglich Application Management Services (AMS) besteht.

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Quelle: T-Systems

APPlICAtIOn MAnAGeMent SerVICeS rOADMAP

Support-Struktur in einen von T-Systems betriebenen zentralen Service-Hub mit Off- und Nearshore-Support-Satelliten in Tschechien und Indien der ursprüngliche Aufwand um mehr als 25 Prozent gesenkt werden. Die Einführung hoch industrialisierter Serviceprozesse, die konsequente Anwendung von Knowledge-Management-Tools und ein globales Ressourcen-Management erlaubten es, die Kostenfixbasis weiter massiv zu reduzieren. Der entscheidende Nutzen für Continental ist jedoch die Möglichkeit, den grösseren Teil der Services variabel nach Bedarf abzurufen. Unter dem Strich ergeben sich so jährliche Einsparungen von mehr als 35 Prozent, bei einer deutlichen Variabilisierung der Kosten.

Möglichkeiten und Grenzen

Damit ist das Potential aber keineswegs ausgeschöpft. Viele Unternehmen ziehen es vor, zunächst einzelne, relativ unkritische, aber supportaufwendige Applikationen auszulagern. Hat sich der Ansatz erst einmal bewährt, wird in einer weiteren Phase die Auslagerung ganzer Applikationsportfolios in Betracht gezogen. Auf bereits etablierte Prozesse aufsetzen zu können und weitergehende Optimierungen im Rahmen der ApplikationsportfolioBereinigung und -Modernisierung umzusetzen, lassen im Idealfall Gesamteinsparungen von über 50 Prozent realistisch erscheinen. Doch wo liegen die Risiken oder Grenzen dieses Ansatzes? Es ist der Faktor Mensch. Das Erfolgsrezept liegt letztlich in der Art und Weise, wie menschliches Know-how in hoch standardisierter Weise über Zeit-, Kultur- und Sprachgrenzen hinweg ohne Reibungsverluste in industrielle Prozesse eingebunden werden kann. Während im Rahmen des Transition Management meist das Knowledge Management und der Know-how-Transfer im Fokus stehen, werden die Change-Management-Aspekte vor, während und nach der Serviceüberführung oft vernachlässigt. Industrialisierte Prozesse müssen von den Prozessbeteiligten zunächst verstanden und dann auch gelebt werden. Zudem bedürfen sie einer gewissen Routine, bis sie reibungslos funktionieren. Dies verlangt, neben den geeigneten Methoden, den Einsatz von Transition- und späteren Service-Managern, die nicht nur das methodische Handwerkszeug beherrschen, sondern auch den Brückenschlag zwischen der Kultur des Kunden und des zukünftigen Serviceproviders schaffen können. ArMin WeigAnd VerAntWortet die Bereiche ApplicAtion MAnAgeMent & ModernizAtion, tr A n s f o r M A t i o n A l o u t s o u r c i n g u n d s y s t e M s l A n d s c A p e o p t i M i z A t i o n B e i t- s y s t e M s s c h W e i z .

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IT-Management

Nachhaltige Prozessoptimierung

Vom System- zum Businessintegrator

In Kürze · An die Stelle der Ablösung von kompletten IT-Landschaften durch Grossprojekte tritt die «sanfte Integration». · Informationen müssen zentral und systemübergreifend gesammelt, konsolidiert und weiterverteilt werden. · Damit die Optimierung nachhaltig ist, ist ein kontinuierlicher Lernprozess anzustossen.

Für den nachhaltigen Projekterfolg sind die richtigen Methoden und Werkzeuge wichtig, aber vor allem auch eine ganzheitliche, ökonomisch-technische Betrachtungsweise. und

pAscAl BrüllMAnn

I

n einer Zeit sich ständig ändernder Markt- angelegte Projekte, tritt die Harmonisierung und Branchenkonstellationen zählt Flexibi- von heterogenen Systemen, bestehend aus verlität zu den meist genannten Erfolgsfaktoren schiedenen Subsystemen. Beispielsweise kann moderner Unternehmen. Die jüngste Ver- eine länderspezifische ERP-Lösung einer Untergangenheit hat allerdings gezeigt, dass sich nehmensfiliale als eigenes Subsystem betrachFlexibilität und zunehmend komplexer wer- tet werden. Eine Lösung, die für das Mutterhaus dende IT-Systeme nur bedingt vereinbaren las- konzipiert wurde, ist für die einzelnen Standsen. Zudem klafft eine immer grösser werdende orte oft überdimensioniert, und eine unternehLücke zwischen ökonomischer und technischer mensweite Implementierung als KomplettlöUnternehmensberatung. Während sich Öko- sung ist schon rein finanziell kaum zu tragen. Der Ansatz der sanften Integration wirkt dienomen auf die Prozesse und die Organisation konzentrieren, fokussieren Softwareanbieter die ser Thematik in allen Bereichen entgegen. Die Implementierung von Applikationen. Beide tra- Ressourcen, wie auch die Risiken des Migratigen ihrerseits zur Effizienzsteigerung bei, doch onsprozesses, werden über eine längere Zeitist der rationellste Prozessablauf oft technisch periode verteilt. Das alte System wird, sofern nicht realisierbar oder umgekehrt das Auf- wirklich sinnvoll, schrittweise abgelöst. Dabei gewinnt das Schnittstellenhandling an wand-Nutzen-Verhältnis der besten Applikation lässt sich nicht quantifizieren. In der Kombination dieser beiden Ansätze liegt noch viel Potential, welches SAnFte InteGrAtIOn zukünftig genutzt werden sollte.

IT-Projekte stehen aus Sicht der Unternehmen für einen beträchtlichen Umfang und eine schwer fassbare Komplexität, sie bergen ein allfälliges Risiko und sind verbunden mit hohen Kosten. Durch die Einführung branchenspezifischer «Best-PracticeLösungen» sollten Unternehmen von Skaleneffekten profitieren und dabei in den Genuss von neuesten, kostengünstigen Anwendungen und Technologien kommen. Allerdings nahmen derartige Projekte häufig unkontrollierbare Dimensionen an und kamen, wenn überhaupt, mit grosser Verzögerung und nicht zur vollen Zufriedenheit des Kunden zum Abschluss. An die Stelle der Ablösung von ganzen IT-Landschaften durch gross

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Kenntnis über Struktur und Kultur als erfolgsrezept

Als Ausgangslage für jedes Projekt steht das Verständnis für die innerbetrieblichen Prozesse, die Geschäftsaktivität und das Umfeld des Kunden. Oft sind die vom Kunden genannten Komplikationen nicht die Verursacher der tatsächlich vorliegenden ProHarmonisierung Subsysteme blemstellung. Basierend auf den FührungsinSubstrumenten der Firmenleitung wird systeme ein Vorprojekt initiiert. Für den Erfolg als Businessintegrator ist dabei Ablösung nicht nur die Kenntnis der detailHauptsystem lierten Ziele, sondern auch das GeA spür für Strukturen sowie die kultuAl blö tsy se ste n g rellen Belange wichtig. n m SubSubru Der Einstieg mit einer Prozessatie m systeme systeme en ste m nalyse hat sich als zweckmässig y e s pl eu erwiesen. Wobei wichtig ist, dass Im n eine Prozessanalyse sich nicht lediglich auf den IT-Prozess beZeit schränkt. Viel zu oft werden Problemstellungen mit IT-Belangen Subbegründet. Die IT muss als Service systeme für die Kernprozesse betrachtet werden. Leider wurde diese Sichtweise in der Vergangenheit zuneheine sanfte Integration hilft Probleme zu vermeiden. Das Altsystem wird mend vernachlässigt und ist auch schrittweise abgelöst, heterogene Systeme werden harmonisiert. heute für viele IT-Dienstleister nur Abhängigkeit

Die zeitgemässe, sanfte Integration

Bedeutung. Informationen müssen zentral und systemübergreifend gesammelt, konsolidiert und anschliessend in Form von Reports entsprechend weiterverteilt werden. Moderne Instrumente wie SOA helfen die Funktion von Schnittstellen auf elegante und preiswerte Art zu gewährleisten und verhindern Medienbrüche. Dazu muss allerdings betont werden, dass diese Instrumente als Unterstützung zu betrachten sind. Sie alleine lösen die Problemstellungen einer Unternehmung in den allerwenigsten Fällen.

Quelle: Centric IT Solutions

Vo n u W e s A l z M A n n

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IT-Management schwer einzusehen. Gefordert ist eine voll umfängliche Unternehmensperspektive. Die analysierten Prozesse werden optimiert und resultieren in einer Prozesslandkarte mit Soll-Prozessen. Abgeleitete Problemstellungen sind zu beschreiben, zu quantifizieren und qualifizieren. Nur so kann im Falle der Projektumsetzung eine Lösung messbar gemacht und gegenüber dem Kunden als Nutzen ausgewiesen werden. Des weiteren muss beurteilt werden, ob die Lösung systembedingter oder organisatorischer Natur ist, worin sich die Dualperspektive von Ökonomie und Technik widerspiegelt. Die Problemstellungen werden zu Projekten zusammengefasstundineinerProjektportfoliomatrix bewertet. Der Businessintegrator muss den Kunden bei der Verwaltung seiner Projekte unterstützen. Insbesondere im Falle der sanften Integration ist die Projektbewertung wie auch das einwandfreie Projektcontrolling von fundamentaler Bedeutung.

Motivierende Quick Wins

Bei der Projektumsetzung ist das zeitgerechte Aufzeigen von Projektresultaten wichtig. Gerade in Krisensituationen können solche Quick-Wins existenzsichernd sein. Sie sind zudem motivierend für die ganze Belegschaft und insbesondere für das Projektteam. Die

Nachhaltige Prozessoptimierung

richtigen Methodiken und Tools spielen dabei eine wesentliche Rolle. Sie sind einerseits Grundlage, um die Problemstellungen sowie die Lösungen zu quantifizieren und qualifizieren, gleichzeitig garantieren sie bei richtiger Anwendung Struktur und Transparenz im Projekt auf allen Stufen. Die Vielfalt an Projektmethodikansätzen ist gross und die Evaluierung schwierig. An dieser Stelle ist Pragmatismus ein guter Ratschlag. Einfache, für den Kunden schnell nachvollziehbare Mittel und Methoden sind besser als das Vertreten bestimmter Philosophien oder wissenschaftlicher Ansätze.

Kontinuierlicher lernprozess sorgt für nachhaltigkeit

Damit eine Optimierung nachhaltig ist und somit auch nach dem Projektabschluss zur weiteren Effizienzsteigerung beiträgt, muss ein kontinuierlicher Lernprozess angestossen werden. Das Prinzip «Vormachen, Nachmachen, Mitmachen» hat sich als erfolgreich erwiesen. Der Kunde muss durch Schulungen und Anwendertraining befähigt werden, das System selbständig zu betreuen und anzupassen. Nur so verfügt das Unternehmen über die nötige Flexibilität und Agilität um sich gegenüber der Konkurrenz am Markt zu behaupten. Entscheidend ist, dass der Kunde

sich entwickeln kann und die Gewissheit hat, rund um die Uhr fachkompetent aus einer Hand betreut zu werden. Dadurch entsteht an Stelle von Abhängigkeit eine enge, wechselseitige Beziehung zwischen dem Kunden und dem Dienstleister. Der Businessintegrator muss sich als Teil der Unternehmung sehen und ist daher auch gezwungen, die entsprechende Verantwortung zu Tragen. Verantwortung tragen heisst eine solide Arbeit zu leisten, aber auch das Berücksichtigen von Fragen bezüglich der Teamkonstellation, das Aufrechterhalten des passenden Beziehungsnetzwerks und des adäquate Auftreten auf allen Unternehmensstufen. Flache Hierarchien und geringe Bürokratie im Projekt sind weitere Erfolgsfaktoren und werden dies auch zukünftig sein. Viele Grundsätze für erfolgreiche Projekte ändern sich nun einmal nicht, und auch der gesunde Menschenverstand ist noch immer ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg.

uWe sAlzMAnn ist MAnAging director Von centric it solutions in centrAl europe. co-Autor pAscAl BrüllMAnn ist consultAnt Bereich Business process MAnAgeMent, eBenfAlls Bei centric.

iM

Kleingedrucktes gelesen? In jeder Ausgabe: Rechtsanwalt Ueli Grüter über Fallen, Stolpersteine und Rechts-Tips zum Schwerpunkt-Thema. www.swissitmagazine.ch/abo


Webtechnologien & Internet

Java-Plug-in statt Ajax-Hölle für RIA Entwickler von Rich Internet Applications raufen sich ob Browserinkompatibilitäten und anderen Ajax-Problemen die Haare. Ein Java-basiertes Front-end wäre oft einfacher. Vo n h A n s - d i r k WA l t e r

R

ich Internet Applications (RIA) sind Web-Applikationen, die mit einer wesentlich interaktiveren Benutzerschnittstelle ausgestattet sind, als wir das bisher von den auf HTML basierten «poor ugly web applications» (PUWA) gewohnt waren. RIA sind allerorten auf dem Vormarsch – heute kann praktisch kein Anbieter seinen Anwendern die mühsame Benutzeroberfläche einer PUWA mehr zumuten. RIA werden heute in den meisten Fällen mit Ajax gebaut. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass diese Technologie ohne Installation eines Plug-in wie Flash oder Java auskommt. Aber diese Eigenschaft hat einen hohen Preis: Anbieter von Rich-Internet-Lösungen haben sehr hohe Entwicklungs- und Wartungskosten zu tragen und die Kunden sind mit dem Resultat oft nicht wirklich zufrieden.

Willkommen in der Ajax-Hölle

Jörg Stuker von Namics hat anlässlich des Kickoff-Meetings der Special Interest Group RIA der Java User Group Switzerland (JUGS) trefflich die Leiden eines RIA-Anbieters zusammengefasst: ständig Performance-Probleme, Browser-Abhängigkeiten, Probleme mit der Darstellung internationaler Zeichensätze, mit der Anbindung von Datenbeständen und dem

In Kürze · RIA werden derzeit meist mit Ajax-Techniken erstellt. · Dies führt zu vielen technischen Problemen. · Bei Geschäftsanwendungen kommt stattdessen oft ein Javabasierter Client zum Einsatz. · Java böte auch für B2C-Webanwendungen eine Vereinfachung.

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angemessenen Entwurf einer RIA-Benutzeroberfläche. Bis auf den letzten Punkt sind alle Unwägbarkeiten verknüpft mit der üblicherweise verwendeten Technologie: Ajax. Die Folge sind überteuerte und verspätete Lösungen – oder, falls der Anbieter sich dieser Schwierigkeiten zum Zeitpunkt des Angebots nicht bewusst war, defizitäre Projekte. Und falls das Projekt dann überhaupt noch geliefert wird, muss man als Anbieter trotz der investierten Tränen und Mühen mit unzufriedenen Benutzern rechnen, die sich über lange Antwortzeiten beklagen oder feststellen müssen, dass die Anwendung auf ihrem Lieblingsbrowser nicht in der erwarteten Weise oder gar nicht funktioniert.

Java-Plug-in als Problemlöser

Warum nimmt man das alles auf sich? Die Lösung wäre eigentlich einfach: die Verwendung eines Java-Plug-ins. Die Entwicklung könnte dann in reinem Java erfolgen und man müsste sich nicht mit dem Ajax- oder dem Flash-Technologie-Mix (HTML, JavaScript oder ActionScript, CSS, XML, MXML, diverse Bibliotheken) herumschlagen. Die RIA würde in einer Java-Runtime-Umgebung (JRE) ausgeführt werden und wäre somit unabhängig von den diversen Spezialitäten der unterschiedlichen Browser. Zudem wäre sie in der Regel auch schneller, da sie nicht den inhärenten Limitierungen der Browser bei der Ausführung von JavaScript-Code unterläge. Der Browser wurde schliesslich für das Anzeigen von Hypertext-Dokumenten und nicht für die Ausführung komplexer Programmlogik entworfen.

Für B2C-Anwendungen bisher tabu

Ein Java-Plug-in für eine Geschäftsanwendung im Unternehmen oder bei B2B-Anwendungen ist weitgehend akzeptiert, da man in Unternehmen auch die höhere Sicherheit einer RIA zu schätzen weiss, die in der abgeschotteten Zone eines Java-Plug-in ausgeführt wird. Aber

dOSSIER WEbTEchnOlOgIEn & InTERnET

RIA mit Java-Client

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Webtechnologien & Internet

RIA mit Java-Client

Games

Interaktivität

rIA

- NeedForSpeed

Quelle: Canoo

WeBAnWenDunGen VOn HtMl BIS GAMInG

- Google Docs - Online-Banking - Reisebuchungen

HtMl-Application - Web-Shop - Formulare

GuI richness Gelegentliche nutzung

Komplexere nutzungsarten

Je nach Anwendungszweck eignen sich unterschiedliche technologien zur Implementation einer Webanwendung – für einfache Webshops reichen oft HtMl-Formulare, fürs leistungshungrige Gaming braucht es spezielle Plug-ins.

ein Java-Plugin für jedermann zugängliche Webseiten? Die Installation eines Plug-in wird im allgemeinen – wobei man bei Flash gelegentlich eine milde Ausnahme macht – und bei Java im besonderen als unzumutbar und als Verstoss gegen die Barrierefreiheit angesehen. Ferner werden oft Java-RIA mit Java-Applets gleichgesetzt – und diese haben seit ihren frühesten Tagen einen sehr schlechten Ruf. Einerseits sind Applets freilich nicht mehr so schlecht wie dieser Ruf, auch wenn der JavaHauptsponsor Sun selbst das kaum erwähnt. Andererseits gibt es auch rein auf Java basierende RIA-Lösungen wie den Ultra Light Client

von Canoo, die ohne Applets auskommen. Und sobald ein Java-Plug-in salonfähig wäre, würden sicher auch andere Anbieter von Consumer-Anwendungen auf Java setzen.

Java-Hürden werden überschätzt

Betrachten wir nun etwas genauer die Höhe der Hürde einer Installation des Java-Plug-ins – und behalten dabei auch die Komplexität der Anwendung im Auge, die als RIA der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden soll. Oft sind Benutzerführungen und die Bedienung von Online-Portalen so komplex, dass bestimmte Gruppen wie ältere Leute mit wenig Computererfahrung oder Kinder von der Be-

nutzung ausgeschlossen sind. Ein Plug-in würde diese Situation nicht verschlimmern, da die Barriere nicht durch das Plug-in, sondern durch die Anwendung selbst aufgestellt wird. Auf der anderen Seite benutzen viele von uns Online-Fotolabore, um digitale Bilder auf Papier zu bannen. Viele dieser Anbieter arbeiten heute mit einer separat zu installierenden Anwendung, die mindestens so aufwendig zu installieren ist wie ein Plug-in – und bei der man dann auch noch jedes Update nachladen muss. Anwender, die solche Lösungen heute benutzen, hätten also auch keine Probleme mit der Installation eines Java-Plug-in.

rIA oder HtMl?

Nicht jede Anwendung im Internet muss als RIA implementiert werden. In vielen Fällen wie Benutzer-Registrierung oder Kundenumfragen ist das klassische, formularorientierte Vorgehen von HTML-Anwendungen der Funktionalität angemessen, die man anbieten möchte. In diesem Fall wird in der Regel auch kein Ajax benötigt, oder nur sehr einfache Ajax-Elemente. Bei Anwendungen, die etwas komplexer sind, wie Online-Banking und Reise-Buchungen, können reichhaltigere Interaktionsmöglichkeiten die Bedienung erheblich vereinfachen. Hier fragt sich schon, ob sich der Aufwand und die Mühen lohnen, die vielfältigen technischen Probleme von Ajax-Anwendungen zu lösen, oder ob es nicht im Sinne des Benutzers wäre, die Installation eines Java-Plug-in in Kauf zu nehmen und sich dafür bei der Entwicklung auf die Anwendungsfunktionalität und eine benutzerfreundliche Oberfläche zu konzentrieren. hAns-dirk WAlter engineering Ag.

ist

ceo

der

BAsler cAnoo


Webtechnologien & Internet

Suchmaschinenoptimierung

Bei Google an die Spitze Google ist heute ein wichtiger Faktor bei der Neukundengewinnung. Dafür muss ein Anbieter in den Suchergebnissen aber ganz vorne auftauchen. Vo n B e A t z ' g r A g g e n

W

er bei Google zu den von den Kunden gesuchten Begriffen nicht gefunden wird, verliert täglich Umsatz. Dementsprechend sind auch bei Schweizer Unternehmen die Ausgaben fürs Internet-Marketing in den vergangenen Jahren um zweistellige Prozentzahlen gewachsen. Viele Schweizer E-Commerce-Unternehmen feiern Rekordumsätze. Immerhin haben 84 Prozent der Schweizer Internetnutzer laut einer Studie der Universität St. Gallen schon einmal online eingekauft und rund 6 Milliarden Schweizer Franken dabei ausgegeben. Noch viel höher sind die Umsätze im Handel zwischen Firmen. Kaum ein Einkäufer oder Entscheider, der bei der Suche nach einem Lieferanten nicht Google verwendet. Gemäss einer Untersuchung aus England fragen die meisten Industrieunternehmen sogar Suchmaschinen, bevor sie ihre bestehenden Lieferanten nach einem Angebot fragen. Aus dieser Erkenntnis heraus fliessen im Ausland bereits über 15 Prozent der Werbeausgaben in die Ansprache der Kunden über das Internet. Nirgends kommt man günstiger mit denjenigen Personen in Kontakt, die ein echtes Kaufinteresse haben. Doch wie gelangt man in die begehrten Top-Positionen bei Google?

Google achtet auf über 200 Faktoren

Die Suchmaschine beachtet über 200 Faktoren, um zu entscheiden, wer die begehrten Spitzenplätze erhält. Wer mit Google Erfolg haben will, muss vor allem eines berücksichtigen: Ganz oben steht immer der Nutzen für den Kunden. Tausende Techniker entwickeln Google ständig weiter. Es lohnt sich nicht, zu versuchen, schlauer als Google zu sein. Wer die Suchmaschine mit Tricks überlisten will, wird früher oder später seinen Online-Ruf bei Google verlieren. So muss das Motto lauten: Nichts unternehmen, was man nicht auch einem Google-Techniker zeigen könnte! Doch

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wie wird man zur Nummer 1? Jeder, der behauptet, er könne eine Webseite bei Google auf Platz 1 bringen, hat Recht – wenn man unter einem Begriff wie «Bananenschäler» gefunden werden will. Wie aber steht es mit den von den Kunden wirklich gesuchten Begriffen aus? Ist das überhaupt möglich – ohne Tricks?

Was andere sagen ist glaubwürdiger

Was auf dem eigenen Auftritt steht, ist für Google nicht so viel Wert wie das, was andere darüber sagen. Bei der Verlinkung des eigenen Auftrittes, die für die Top-Position am wichtigsten ist, muss unbedingt auf die Qualität der Links geachtet werden. Nachfolgend einige der Aspekte, die für die Auswahl potentieller Linkpartner wichtig sind: ➤ Hat die Seite, auf welcher der Link stehen wird, thematisch etwas mit der eigenen Site zu tun? ➤ Macht der Internetauftritt einen seriösen Eindruck? Links von Internetauftritten, die unseriös sind, können schaden. ➤ Wie viele Links sind bereits auf dieser Seite (je weniger, umso besser, je mehr, umso fragwürdiger ist der Wert eines solchen Links). ➤ Erscheint der Link im Inhalt der Seite oder in der Fusszeile oder anderen Bereichen, die als Werbelinks erkennbar sind? ➤ Wie viele Links verweisen auf die Seite, auf die der Linkpartner den Link setzt? ➤ Ist der Link einseitig vom Linkpartner zum eigenen Auftritt, oder wird erwartet, dass ein Link zurückgesetzt wird? ➤ Wird der Internetauftritt, der einen Link auf die eigene Site setzt, als Autorität für das Angebot angesehen? Erscheint er zum Beispiel bei Google unter den ersten, wenn ein Suchbegriff eingegeben wird, der auch für das eigene Unternehmen wichtig ist? ➤ Wird die Seite, auf welcher der Link steht, von den Suchmaschinen auch gefunden?

➤ Geht der Link direkt auf die eigene Site? Gerade Links von Werbebannern etc. werden oft nicht direkt gelegt, sondern über eine andere Seite umgeleitet, um statistische Auswertungen zu ermöglichen. Dies kann den Wert eines Links in Bezug auf Suchmaschinen zunichte machen. Beim Inhalt der eigenen Seiten sollte, auch im Interesse der Besucher, das Wichtigste immer zuerst stehen. Statistisch gesehen hat man 5 bis 8 Sekunden Zeit, um den Besucher auf einer Seite davon zu überzeugen, dass er hier richtig ist. Kommt die Botschaft nicht an, ist der Besucher wieder weg. Wer mit diesem Wissen im Hinterkopf Inhalte für die Besucher aufbereitet, ist mit grosser Wahrscheinlichkeit auch für Google relevant. Der Inhalt muss allerdings auf die Sprache und das Suchverhalten der Kunden ausgerichtet sein. Einfach die firmeninterne Sprache zu verwenden, ist oft sogar kontraproduktiv. Im Zentrum sollte immer die Sprache des Kunden stehen und die Inhalte, die diesen interessieren. Neben den externen Links sind Inhalte mit Nutzen für den Kunden das A und O eines erfolgreichen Internet-Auftrittes. Wichtige Punkte, auf die alle Suchmaschinen achten, sind also: ➤ Zuerst testen, wonach diejenigen Personen suchen, welche Umsatz bringen. ➤ Die Optimierung soll dem Suchenden dienen. ➤ Auf den Ruf des Auftritts achten. ➤ Möglichst viele relevante Inhalte erstellen. ➤ Aussagekräftige Titel verwenden, welche die eigenen Stärken betonen. ➤ Möglichst viele Links von passenden Seiten erhalten. Mit den meisten technischen Hürden, die viele Internetauftritte den Suchmaschinen auch heute noch in den Weg stellen, kann Google sehr gut umgehen. Diese werden erst dann zum Problem, wenn man Tausende Seiten hat und Google möglichst viele davon verarbeiten soll. Für die meisten Unternehmen reicht es also, dafür zu sorgen, dass jede Seite ein Schaufenster für das eigene Unternehmen ist, über welches Kunden überzeugt werden können. Wer weiss, wonach diejenigen Personen suchen, die ein echtes Umsatzpotential haben, und wer Inhalte auf deren Bedürfnisse ausrichtet, hat die besten Voraussetzungen, um in die Top-Positionen zu gelangen. BeAt z’grAggen

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kARRIERE & wEITERBILDUNG

Karriere & Weiterbildung

Von der Kunst, Nein zu sagen Wer immer und überall Ja sagt, wird von anderen fremdbestimmt. Das ist auf Dauer wenig karrierefördernd und macht sich in Stress und Unzufriedenheit bemerkbar. Vo n M a r k u s s c h e f e r

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ie soll man sich verhalten, wenn einem die netten Nachbarn zum Brunch einladen, obwohl man im Grunde genommen an einem Sonntag lieber ausschlafen würde? Was ist zu tun, wenn der Kollege einem innerhalb kurzer Zeit bereits zum dritten Mal fragt, ob man ihn nach Hause fährt, da er den Bus verpasst hat? Wie erklärt man seinem Sohn, der mit einem Fussball spielen möchte, dass man dafür keine Zeit hat? Und wie stiehlt man sich am elegantesten aus der Affäre, wenn jemand gebraucht wird, der an der Generalversammlung des Vereins Getränke und Lose verkauft? Nur zu oft lassen wir uns zu solchen Aktivitäten überreden, obwohl wir dazu – wenn wir ehrlich sind – gar keine Lust haben. Wir sagen zu etwas Ja, obwohl wir eigentlich Nein meinen. «Wer nicht Nein sagen kann, kommt im Leben ganz einfach zu kurz, übergeht sich und seine Bedürfnisse, tut unter Umständen aus Gewohnheit, falscher Loyalität oder Bravheit Dinge, die ihm schaden und die er nachträglich bereut.» So lässt sich der Entwicklungspsychologe Professor Jürg Frick in einem Artikel der «Basler Zeitung» von vergangenem November mit dem Titel «Ja-Sager haben es schwerer» zitieren und bringt damit auf den Punkt, worüber wir uns selbst insgeheim oft selber ärgern – nämlich, dass wir viel zu oft nicht Nein sagen.

Nein sagen ist schwierig

Weshalb fällt dies vielen Menschen eigentlich so schwer? Dafür lohnt es sich, in der eigenen Lebensgeschichte zurückzugehen. Die ersten Begegnungen mit dem Wörtchen Nein machten wir nämlich in der Gestalt unserer Eltern. Sie sagten uns als Baby Nein, wenn wir mit dem Essen spielten oder am Abend nicht ins Bett gehen wollten. Mit drei oder vier Jahren haben wir dann im Trotzalter die Wirkung des Wörtchens Nein selbst ausgetestet. Häufige Reaktionen der Eltern auf unser Trotzen waren

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Der Ja-Sager

dann Aussprüche wie: «Wenn du das nicht machst, habe ich dich nicht mehr lieb!» Oder: «Wenn du jetzt nicht kommst, dann bin ich ganz fest traurig.» In dieser frühkindlichen Prägungsphase lernen wir, dass ein Nein oft mit negativen Konsequenzen wie Liebesentzug, Wut oder Ärger verbunden ist. Ein tadelloses Verhalten jedoch führt zu Lob und Zuspruch. Und so spielt uns dann das «Kind in uns» auch im Erwachsenenalter immer mal wieder ein Streich und veranlasst uns, Dingen zuzustimmen, die wir so eigentlich gar nicht wollten, weil wir in unserer frühen Kindheit gelernt haben, die negativen Konsequenzen und die damit verbundenen Gefühle eines Neins tunlichst zu vermeiden. Gerade im beruflichen Umfeld kann eine solche Verhaltensweise jedoch karrierehindernd und gar gesundheitsschädigend sein. Der Schreibtisch der Ja-Sager ist nämlich immer zum Bersten voll, wodurch diese Personen permanent gestresst sind. Darüber hinaus treten solche Gutmenschen oft auf der Stelle und kommen beruflich nicht so schnell vorwärts, da ihnen wenig Zeit für das Eigenmarketing bleibt. Dauernde Ja-Sager bringen sich vielmehr selbst schnell in einen Teufelskreis: Ihnen wird immer mehr Arbeit zugeschoben, weil Kollegen und Chefs genau wissen, dass sie hier auf wenig Widerstand stossen. Die schwierigeren Mitarbeiter, die gelernt haben, selbstbewusst Nein zu sagen, werden hingegen immer mehr in Ruhe gelassen. Und so kann es am Schluss sogar sein, dass selbst jene Arbeit liegen bleibt, für die man eigentlich angestellt wurde. Chronische JaSager, sind darum meistens überlastet, weil ein effektives Zeitmanagement mit einer solchen Verhaltensweise gar nicht mehr möglich ist. Sinnvoll wäre es für solche Menschen wohl, wenn sie sich das nach Dwight Eisenhower konzipierte «Eisenhower Prinzip» zu Herzen

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Karriere & Weiterbildung

Der Ja-Sager

verweigerung und Faulheit vorgeworfen werden. Das kann womöglich schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen. Wer sachB-Aufgaben A-Aufgaben Terminieren Sofort tun lich und nüchtern Nein sagt, (bzw. bereits kommt damit in der Regel delegieren) besser an, als jemand, der sich zu emotionalen Wutausbrüchen oder gar persönlichen Angriffen verleiten lässt. Ein solches VerC-Aufgaben halten beeindruckt und P Delegieren macht den Bittsteller offener, ein Nein zu akzeptieren. Ebenfalls eine gute Eine Frage des Mutes Möglichkeit dem Nein den Dringlichkeit Mag sein, dass dieses MoStachel der Verbissenheit zu dell einem eingefleischten Das Eisenhower-Prinzip sorgt für mehr Struktur im Arbeitsalltag. während die Anehmen, ist es, seine AbJa-Sager hilft, mehr Struk- Aufgaben sofort selber zu erledigen sind, kann man die P-Aufgaben getrost liegen lassen. fuhr mit Humor zu verpatur in seinen Tagesablauf zu cken, so dass sie leichter bringen. Das eigentliche verdaut und akzeptiert werProblem, nämlich im entscheidenden Moment ➤ Herausfinden, warum Nein sagen den kann. Dies ist aber selbstverständlich nicht den Mut aufzubringen, eine Aufgabe abzuleh- schwerfällt immer möglich und muss je nach Situation nen, ist damit aber noch immer nicht gelöst. Dass es viele Menschen Überwindung kostet, spontan entschieden werden. Im Folgenden darum einige Tipps, wie man den anderen eine Bitte abzuschlagen, kann die Wir alle möchten geliebt werden, suchen lernen kann, Nein zu sagen und zwar so, dass unterschiedlichsten Gründe haben. Jenen, die Anerkennung im Beruf, wollen dazugehören man den andern nicht brüskiert und vor den sich bewusst sind, weshalb es ihnen manch- und haben das Bedürfnis, gebraucht zu werKopf stösst. mal so schwerfällt, eine Abfuhr zu erteilen, den. Und vor allem wollen wir nicht als Egohaben womöglich auch die grösseren Chan- isten verschrien und ausgegrenzt werden. cen, ihre diesbezüglichen Ängste und Beden- Wer deswegen aber den Weg des geringsten ➤ Bedenkzeit Oftmals nehmen wir eine neue Aufgabe ken zu überwinden. Widerstandes wählt und immer und überall schlicht und einfach nur deshalb an, weil wir Ja sagt, wird zwar niemals anecken, führt überrumpelt wurden. Besser ist es darum, Zudem ist es aber auch wichtig, die Strategien damit aber ein fremdbestimmtes Leben. Er entweder innerlich auf 10 zu zählen bevor man der Bittsteller zu durchschauen. So versucht es richtet sein Augenmerk nur darauf, den aneine Antwort gibt oder sich bei einer schwer- jemand, der vom anderen etwas möchte nicht deren zu gefallen. Sowohl Nein als auch Ja wiegenden Entscheidung Bedenkzeit auszube- selten mit Druck, Erpressung, Überrumpelung, sagen haben ihren Preis. Es liegt an jedem dingen. Fragen, die man sich dann stellen Schmeicheleien oder der Mitleidstour. Und einzelnen von uns, ob wir unser Leben nach sollte, sind beispielsweise: Wie viel Zeit nimmt manche sind auch sehr gut darin, Schuldge- den Wünschen der anderen ausrichten oder diese Aufgabe in Anspruch, wenn ich sie an- fühle auszulösen. Wer in einem solchen Fall uns und unsere Bedürfnisse ernst nehmen nehme und was sind die Konsequenzen, wenn Nein sagt, sollte seine Antwort am besten mit und darum ab und zu auch Nein sagen. Denn ich Nein sage? Wer sich solche und ähnliche einer Ich-Botschaft formulieren, weil diese es ist nicht unbedingt erstrebenswert und Gedanken im Vorfeld macht und nicht vor- besser akzeptiert werden kann als eine Du- schon gar nicht karrierefördernd «Everybody’s schnell reagiert, wird sich so womöglich bei Botschaft. Eine entsprechende Antwort könnte Darling» zu sein. nüchterner Betrachtung auch eher einmal zu zum Beispiel so lauten: «Ich fühle mich von dir einem Nein durchringen können. etwas überrumpelt und kann jetzt nicht gleich DEr AuTor eine Entscheidung treffen. Bitte gib mir ein paar Minuten Zeit, und ich werde dich dann Markus Schefer (41) ist selbinformieren, wie ich darüber denke.» Quelle: Eisenhower Prinzip

EISENHowEr-PrINzIP

Wichtigkeit

nehmen würden. Dieses teilt die Aufgaben und Ziele nach zwei Kriterien ein nämlich: Wichtig oder unwichtig und dringend oder nicht dringend. So gilt es nach dem Eisenhower-Modell, die A-Aufgaben sofort selber zu erledigen, die BAufgaben zu terminieren und die C-Aufgaben zu delegieren. Die P-Aufgaben jedoch soll man getrost in den Papierkorb werfen oder ablehnen.

LESEN SIE DAS NÄCHSTE MAL:

Nachdem in den letzten zwei Jahren viele IT-Firmen einen rigorosen Anstellungsstopp verhängt haben, werden seit Anfang dieses Jahres punktuell wieder qualifizierte Mitarbeiter eingestellt. Was sind die Konsequenzen dieser Veränderungen auf den Arbeitsmarkt, und wie gilt es sich, als Firma und Kandidat auf diese Trendwende einzustellen? Erfahren Sie mehr zu diesem Thema in der nächsten Ausgabe.

Swiss IT Magazine

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Der Ton macht es aus

Wichtig beim Nein sagen ist es, seinen eigenen Standpunkt klar darzulegen, ohne den anderen dadurch zu brüskieren. Mit Sätzen wie: «Ich bin doch nicht blöd, frag gefälligst einen anderen!» oder «Das mach ich nicht. Das gehört nicht zu meinem Aufgabenbereich!» giesst man nur unnötig Öl ins Feuer, was im Falle eines Mitarbeiter-Chef Verhältnisses dazu führen kann, dass einem Arbeits-

ständiger Personal- und Unternehmensberater. Daneben ist der ausgebildete Primarlehrer Dozent für das Fach «Verkauf» an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Basel. Er verfügt über langjährige Vertriebserfahrung im In- und Ausland, unter anderem bei IBM und Reuters. www.scheferpersonal.ch markus@scheferpersonal.ch

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Karriere & Weiterbildung

Der Rechtsanwalt rät

Wem gehört die Software? Da das Gesetz Lücken aufweist, muss das Eigentum an Software, die von Mitarbeitern oder Freelancern programmiert wird, schriftlich geregelt werden. Vo n u e l i G r ü t e r

G

emäss dem Urheberrechtsgesetz ist ein Arbeitgeber allein zur Ausübung der ausschliesslichen Verwendungsbefugnisse an Software berechtigt, die bei «Ausübung dienstlicher Tätigkeiten sowie in Erfüllung vertraglicher Pflichten geschaffen wird». «Bei Ausübung dienstlicher Tätigkeit» bedeutet, dass die Software im Rahmen der Arbeit für das Unternehmen programmiert wurde. Dies kann auch zu Hause geschehen, wenn Home Office bei der Firma üblich ist. «In Erfüllung vertraglicher Pflichten» wird eine Software geschaffen, die vom Mitarbeiter in der Funktion programmiert wird, die im Arbeitsvertrag oder im Stellenbeschrieb schriftlich festgehalten wurde (zum Beispiel «Informatiker»). Letzteres kann sich insbesondere beim Fehlen eines schriftlichen Vertrages auch aus den Umständen ergeben.

miert, hat den Arbeitgeber darüber schriftlich in Kenntnis zu setzen. Der Arbeitgeber wiederum hat ihm innert vereinbarter Frist, maximal aber innerhalb von sechs Monaten, schriftlich mitzuteilen, ob er die Rechte an der Software erwerben will oder ob er sie dem Mitarbeiter freigibt. Werden die Rechte an der Software dem Mitarbeiter nicht freigegeben, so muss der Arbeitgeber eine besondere angemessene Vergütung ausrichten. Bei deren Festlegung der Entschädigung sind alle Umstände zu berücksichtigen, wie namentlich der wirtschaftliche Wert der Software, die Mitwirkung des Arbeitgebers, die Inanspruchnahme anderer Mitarbeiter und Betriebseinrichtungen sowie die Aufwendungen des Mitarbeiters und seine Stellung im Betrieb. Bei Software, die über das Wochenende oder in den Ferien zu Hause programmiert wird, kann sich die Frage stellen, ob diese noch «in Erfüllung vertraglicher Pflichten», vor allem aber auch «bei Ausübung dienstlicher Tätigkeit» erstellt wurde. Dies dürfte dann der Fall sein, wenn Software programmiert wird,

IN KürzE · Programmiert ein Mitarbeiter eine Software bei der Ausübung dienstlicher Tätigkeit und in Erfüllung vertraglicher Pflichten, gehören die Rechte der Firma. · Die Realität ist aber manchmal komplizierter. · Ein Sonderfall sind Freelancer. Hier sollten die Rechte an der Software explizit und schriftlich festgehalten werden.

Quelle: Ueli Grüter

die der Mitarbeiter in der Art auch in der Firma des Arbeitgebers schafft. Die Rechte an dieser Software würden somit dem Arbeitgeber gehören. Diesbezüglich ist auch das arAchtung vor Spezialfällen beitsrechtliche Konkurrenzverbot zu beachten. Die Praxis ist jedoch manchmal komplizierter, Wird nämlich solche Software ausserhalb der als es sich der Gesetzgeber vorgestellt hat. So Firma gewerbsmässig veräussert, ist dies eine gibt es eben auch Software, die nicht in Erfülunerlaubte Konkurrenzielung vertraglicher Pflichten, rung des Arbeitgebers, die jedoch bei Ausübung dienstje nach Umfang sogar zu licher Tätigkeit erstellt wird rECHT AN voN MITArBEITEr ProgrAMMIErTEr SoFTwArE einer fristlosen Entlassung (siehe Grafik). In diesem Fall führen könnte. Ist der Mitarwenden die Juristen einen beiter nicht sicher, ob seine Artikel aus dem ObligatioAusserhalb dienstlicher Tätigkeit Bei Ausübung dienstlicher Tätigkeit Tätigkeit rechtens ist, sollte nenrecht, der ursprünglich er sich mit dem Arbeitgeber für Design und Erfindungen absprechen oder einen im geschaffen wurde, analog an. Erfüllung vertraglicher Informatikrecht spezialisierDies trifft beispielsweise zu, Pflichten ten Rechtsanwalt konsultiewenn ein Webmaster, der eiren. Die Rechte des Arbeitgentlich nur für den Content Ausserhalb gebers hören jedoch dort einer Homepage zuständig vertraglicher Pflichten auf, wo sie die Persönlichist, ein Software-Tool für die keit des Mitarbeiters verletWebseite entwickelt. Für diezen würden. So ist davon sen Fall kann sich der Arbeitauszugehen, dass die Rechte geber im voraus und schriftlich ein Kaufsrecht ausbedin- wem die von einem Mitarbeiter programmierte Software gehört, hängt unter anderem an Software, die der Mitarbeiter nicht in Erfüllung vergen. Der Mitarbeiter, der eine davon ab, ob die Applikation «in Erfüllung vertraglicher verpflichtungen» erstellt wurde oder nicht. Bei Freelancern ist indes ein schriftlicher vertrag zu empfehlen. traglicher Pflichten und aussolche Software program-

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Karriere & Weiterbildung

Der Rechtsanwalt rät

serhalb dienstlicher Tätigkeit programmiert, ausschliesslich ihm gehören. Alles andere wäre eine Versklavung des Mitarbeiters.

rechte an Software von Freelancern

Freelancer sind Programmierer, die nicht mit Einzelarbeitsvertrag angestellt sind, sondern selbständig im Rahmen eines Auftrags oder Werkvertrags arbeiten. Bei den Rechten an Software von solchen Freelancern kommt die sogenannte Zweckübertragungstheorie zur Anwendung. Diese besagt, dass bei solcher Software nur so viele Rechte vom Freelancer an seinen Auftraggeber übergehen, wie zur Erfüllung des Vertrages notwendig sind. Da gerade dies unklar sein kann, ist dringend zu raten, die Frage der Rechte an Software im Freelancing-Verhältnis explizit und schriftlich zu vereinbaren. Dabei besteht grundsätzlich Vertragsfreiheit. Der Freelancer wird wohl darauf bedacht sein, möglichst wenige Rechte zu übertragen – also beispielsweise Rechte nur zu lizenzieren, jedoch nicht zu verkaufen. Der Auftraggeber wird versuchen, die Rechte an der Software möglichst umfassend zu erhalten. Wer welche Rechte behält oder erhält ist schlussendlich eine Sache der Marktmacht.

DEr AuTor Ueli Grüter, LL.M., ist Rechtsanwalt in Zürich und Luzern und Dozent an der Hochschule Luzern mit Spezialgebiet Kommunikations- und Technologierecht. In der Serie «Informatikrecht für die Praxis» führt Grüter in 13 Folgen kurz und verständlich durch die rechtlichen Grundlagen in der Informatik und zeigt die rechtlichen Stolpersteine. Mit der letzten Folge erscheint die Serie dann auch als E-Book.

LESEr FrAgEN, rECHTSANwALT grüTEr ANTworTET Ist privates Downloaden illegal? Nein. In der anwaltlichen Praxis werden wir immer häufiger von besorgten Anwendern konsultiert, die vom Verband der Musik- und Filmproduzenten IFPI Schweiz ein Schreiben erhalten haben, in dem ihnen mitgeteilt wird, dass man festgestellt habe, dass sie illegal Inhalte – vorwiegend Musik – vom Internet heruntergeladen hätten. Dabei teilt IFPI mit, man verzichte auf ein zivil- und/oder strafrechtliches Vorgehen, wenn der User eine Vergütung von mehreren Tausend Franken bezahle. Downloaden zum Privatkonsum ist legal Was IFPI jedoch verschweigt ist, dass der Download von urheberrechtlich geschützten Inhalten, mit Ausnahme von Software, gemäss Art. 19 des Urheberrechtsgesetzes zum privaten Konsum in der Schweiz erlaubt ist – sogar, wenn die Inhalte illegal auf dem Netz angeboten werden. Dies haben der Bundesrat in seiner Botschaft zu dem erst 2008 in Kraft getretenen revidierten Urheberrechtsgesetz sowie der einzige bekannte Entscheid eines Gerichts (KG GR 27.07.2006) explizit bestätigt. Achtung Tauschbörse Vorsicht geboten ist jedoch bei Internet-Tauschbörsen, bei denen die eingesetzten Programme oft für den Download einen Upload verlangen. Der Upload von urheberrechtlich geschützten Inhalten ist, im Gegensatz zum Download zum privaten Gebrauch, illegal. Können Down- und Upload voneinander nicht getrennt werden, wird der ganze Vorgang illegal. Soll man IFPI zahlen? Kein Rechtsanwalt kann IFPI davon abhalten, zivil- oder strafrechtliche Schritte einzuleiten. Wenn man für den «Poker» mit IFPI keine Nerven hat, das prozessuale Risiko scheut und nicht sicher ist, ob man auch Inhalte ins Internet hochgeladen hat, einigt man sich vielleicht besser mit IFPI und versucht allenfalls den zu bezahlenden Betrag auf eine angemessene Höhe zu handeln. Ist man jedoch sicher, dass man urheberrechtlich geschützte Werke ausschliesslich heruntergeladen und nur privat im Sinne des Urheberrechts konsumiert hat und scheut einen Prozess und das entsprechende Kostenrisiko nicht, besteht bei der gegebenen Rechtslage kein Anlass, IFPI dafür etwas zu zahlen. Im Übrigen sind Prozesse auch für IFPI mit grossen Risiken verbunden. Die Rechtslage spricht gegen IFPI, ein Schaden ist in diesem Bereich sehr schwierig nachzuweisen und die schweizerischen Gerichte sind bei der Zusprechung von Schadenersatz sehr zurückhaltend. IFPI dürfte zudem negative Präjudizien scheuen. Setzt IFPI trotzdem zum prozessualen Sprung an, ist es auf jeden Fall ratsam, einen Rechtsanwalt zu konsultieren.

rechtsanwalt ueli grüter steht den LeserInnen des Swiss IT Magazine für kurze Fragen zu Informatik und recht auch unter informatikrecht@gsplaw.ch und 043 430 32 70 unentgeltlich zur verfügung. Fragen von allgemeinem Interesse werden in anonymisierter Form publiziert.

Aktuelle Fachkurse und Seminare Informationen/Anmeldung: www.knowledgeplace.ch

IT Finanzmanagement und Controlling

Finanzielle Planung, Steuerung und Kontrolle der IT – Gestaltungsprozesse und Prozessmodelle – Werkzeuge für IT Controller Mit Prof. Dr. Andreas Gadatsch, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, und weiteren Referenten der Basler Kantonalbank, BMC, Catenic, Dilog Consulting, PostFinance, Swiss Re, SBB Informatik, USU Gottlieb Duttweiler Institute Rüschlikon, 2. Juni 2010

Businessorientierung in der IT: Mit Kennzahlen gestalten

Erfolgsfaktoren zur Sicherstellung der businessrelevanten IT-Performance – Welche Kennzahlen werden benötigt? Das Balanced Scorecard-Konzept in der IT – Benchmarking – Toolunterstützung Hotel Novotel Zürich City-West, 9. Juni 2010


Karriere & Weiterbildung

Veranstaltungen

AgendA

www.swissitmAgAzine.ch/verAnstAltungen

27.4.

mobile marketing & Branding seminar Seminar für künftige Entwickler mobiler Applikationen

zürich

Aberla www.aberla.com

27.4.

datacenter technologies Academy Storage-Trendthemen und herstellerneutrale Präsentationen

zürich

sniA europe www.storage-academy.com

29.4.

software-vorgehensmodelle – von Konstrukten zu Agilität Keynote-Anlass

zürich

Bosshard & Partner unternehmensberatung www.bosspub.ch

6./7.5.

swiss it Academy eBusiness Kongress 41 Seminare für IT-Profis

zürich

vogel Business media Ag www.swissitacademy.ch

9.-11.5.

swissict symposium 2010 Kongress mit Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Lehre und der Welt der Unterhaltung

interlaken

swissict www.swissict-symposium.ch

11.5.

Boll security conference 2010 Tagung zu aktuellen Security-Themen

Baden

Boll engineering www.boll.ch

18.5.

greenforum Tagung

zürich

swico recycling www.swicorecycling.ch

19.5.

geek speak: desktop-virtualisierung, cloud computing und mehr zürich Veranstaltung für intensive, technische Diskussionen

citrix www.citrix.de/geek-speak

20.5.

idc mobility conference 2010 zürich, gdi gottlieb duttweiler Melden Sie sich heute noch an – Begrenzte Teilnehmerzahl! Für IT- institute Entscheider ist die Teilnahme kostenfrei! Bitte geben Sie folgenden Registrierungscode ein: swissit-M-F >>Weitere Informationen: http://guest.cvent.com/EVENTS/Info/Summary.aspx?e=64b7efb9-4019-4b38-9e58-426046d191aa

idc central europe gmbh www.idc.de

1.6.

tim-event zürich About man, innovation & process. Innovation als Zukunftschance?

Bsgroup technology innovation www.bsgroupti.ch/tim

1.6.–3.6.

Jazoon – die internationale Konferenz für Java und Open source Jazoon fokussiert auf Software-Entwickler und -Architekten, IT-Entscheidungsträger und Berater aus der ganzen Welt.

zürich

Keynode http://jazoon.com

24.6.

swiss crm Forum CRM und neues, innovatives Marketing

zürich

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Sihlquai 101 Telefon 044 446 95 11 CH-8090 Zürich Telefax 044 446 95 00 Homepage www.tbz.ch E-Mail admin.ts@tbz.zh.ch

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Karriere & Weiterbildung

Bücher

Lesetips für IT-Profis windows 7 im unternehmen

Die drei Autoren dieses Gemeinschaftswerks arbeiten seit Jahren als Windows-Trainer und beraten Firmen beim Einsatz von WindowsTechnologien. Ihr neuestes Buch unterstützt Unternehmen bei der Migration auf Windows 7 und zeigt, wie die geschäftliche Informatik von den Neuerungen in Microsofts aktuellstem Betriebssystem profitieren kann. Dabei kommen von Installation und Deployment über Netzwerk und Sicherheit bis zu Windows-Domänen alle relevanten Bereiche zur Sprache. Ein spezieller Schwerpunkt geht auf die automatisierte Administration mit Windows Script Host 8.5 und Powershell 2 ein. Dabei werden auch Dritthersteller-Tools besprochen. Auch im Rest des Buches kommen die Autoren immer wieder auf nützliche Zusatzwerkzeuge von Microsoft selbst und von Drittanbietern zurück, die Windows 7 sinnvoll ergänzen. Auf der beiliegenden CD finden sich die Beispiele aus dem Buch, diverse VideoLektionen zum Zusammenspiel von Windows 7 und Windows Server 2008 R2 sowie das ganze Buch als E-Book für unterwegs. isBn: 978-3-8273-2886-1, AddisonWesley, 1088 Seiten, Fr. 102.–

vmware vsphere 4

Das umfassende und umfangreiche Handbuch zur mächtigen Virtualisierungslösung: Hier erfährt der Leser, wie sich mit vSphere 4 komplexe ITLandschaften planen und verwalten lassen. Auf eine Einleitung, in

der die generelle Funktionsweise der Servervirtualisierung erklärt wird, folgt eine ausführliche Vorstellung aller Komponenten und Funktionen von vSphere 4. Das Augenmerk liegt dabei stets auf dem Praxiseinsatz. Es werden Themen wie ESX Server, VirtualCenter, VMFS, RDM, HCL, VMotion und VMsafe behandelt. Das Buch wird zwar nicht mit einer CD geliefert, enthält aber einen Zugangscode zum Abruf von Ergänzungen und Berichtigungen sowie einem Testzugang zur Online-Ausgabe. isBn: 978-3-8362-1450-6, Galileo Computing, 1052 Seiten, Fr. 149.–

IT-WEITERBILDUNG InfoTrust AG:

Ihr Check Point-autorisiertes Schulungszentrum!

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Web-Typografie ist klassisch durch einen Mangel an Schriftarten und fehlende Präzision bekannt. Dass es auch anders geht – zum Teil mit neueren Technologien, die in den Browsern erst Einzug halten – zeigt dieses durchgängig farbig illustrierte, äusserst praxisorientierte Buch. Wer es liest, erkennt, dass es von einem wirklichen Experten geschrieben wurde. Der Autor behandelt alle typografischen Aspekte vom einzelnen Zeichen über Schriftarten und Schriftattribute bis hin zu Gliederung, Rhythmus und Komposition. Das Buch wartet mit zahlreichen direkt nutzbaren Listen, mehreren Anhängen und ausführlichen Hinweisen auf weitere Informationsquellen auf. isBn: 978-0-321-67332-9, New Riders, 248 Seiten, Fr. 55.–

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WWW.IT-SEMINARE.CH Nr. 05 | Mai 2010

Ein Service von


uND auSSERDEM

und ausserdem

Meldungen aus der Forschung

Proprietäre Software modifizieren

Frühwarnsysteme

Pixel-Hacker Handy-

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as wäre, wenn jede Software Open Source wäre? Forscher der University of Washington sagen proprietärer Software den Kampf an und wollen die Art, wie man mit Computern arbeitet, revolutionieren. Die Vision ist ein Mashup der verschiedenen Desktop-Tools und -Applikationen, wie es im Web bereits existiert. Hier können dank HTML Elemente wie beispielsweise Google Maps, Videos aus Youtube oder News aus Twitter frei auf einer Website kombiniert werden. Für die grosse Freiheit auf den PCs soll das Programm «Prefab» sorgen, das vor kurzem erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Prefab nutzt die Gemeinsamkeit jeglicher, noch so proprietärer Software: Alle Informationen werden nämlich in irgendeiner Form visualisiert, mit Buttons, Reglern, Check-Boxen oder Dropdown-Menus. Oft komme dafür vorproduzierter Code zum Einsatz, erklären die beiden US-Forscher James Fogarty und Morgan Dixon. Prefab sucht nun mittels Pixelanalyse genau nach solchen Elementen, angeblich bis zu 20 Mal pro Sekunde, und lässt sie dann modifizieren. Prefab ermöglicht es laut den Wissenschaftlern einerseits, einfach Buttons aus einem Programm

Vor 15 Jahren

in ein anderes einzubinden. Auch ein Mashup wie im Web, eine spezielle Applikation aus verschiedenen Elementen unterschiedlicher Programme, soll machbar sein. Andererseits soll Prefab auch im Bereich Accessability einiges ermöglichen – «Bubble Cursor» beispielsweise (siehe Bild). Damit muss nicht mehr zwingend direkt auf den Button geklickt werden, sondern nur noch in die Nähe. Weiter soll es mit Prefab möglich sein, einfach Anwendungen zu übersetzen, ohne ihren Sourcecode zu kennen, oder selber Redesigns an Applikationen oder Betriebssystemen vorzunehmen. Noch ist Prefab nicht erhältlich, soll aber demnächst als OpenSource-Software veröffentlicht werden. (Michel Vogel)

Prefab ermöglicht unter anderem die Funktion «Bubble Cursor», die die navigation vereinfachen soll.

Nasen

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as Science & Technology Directorate des US-amerikanischen Department of Homeland Security hat über ein Projekt informiert, das vorsieht, Handys mit günstigen Geruchssensoren auszustatten. Damit soll ein Warnsystem für gefährliche Chemikalien aufgebaut werden. Am Projekt mit der Bezeichnung Cell-All wird seit 2007 geforscht, nun will man mit den Herstellern Apple, LG, Qualcomm und Samsung zusammenarbeiten, um innert Jahresfrist erste Prototypen zu entwickeln. Das Warnsystem sieht vor, über die Mobilfunknetze Daten über allfällige gefährliche Gerüche zu sammeln, um so verlässliche Aussagen über die Bedrohung zu treffen und die Betroffenen zu alarmieren. Und das alles in kürzester Zeit: Das Cell-All-System soll innert einer Minute eine Gefahr erkennen, identifizieren und dem Handy-Besitzer eine Warnmeldung zukommen lassen. Natürlich wirft Cell-All einige Fragen bezüglich Datenschutz und Privacy auf. Wie die Behörde betont, ist aber vorgesehen, dass sich die Mobilfunkkunden für das System aktiv anmelden müssen und alle Daten anonym übertragen werden. (René Dubach)

➤ Photoshop ist 20 geworden. Im Februar 1990 brachte Adobe Photoshop 1.0 heraus, das gleich nach Erscheinen als Referenz für die professionelle Bildbearbeitung galt. Die Markteinführung folgte auf drei Jahre Entwicklung: Zunächst unter dem Namen Display entwickelten die Brü-

setzte die Software für Spezialeffekte im Film «The Abyss» ein. Die erste kommerzielle Verbreitung erhielt sie unter dem Namen Image Pro – es wurde beim Kauf eines Barneyscan-Scanners mitgeliefert. Auch Adobe vermarktete das Produkt, nun unter dem heutigen Namen, zunächst für die Aufarbeitung gescannter Bilder

2.5. Seither sind laufend Funktionen hinzugekommen: Photoshop 5 (1997) ermöglichte editierbaren Text, Version 6 (2000) führte Vektorformen und Ebenenstile ein, seit Version 7.0.1 (2002) kann Photoshop mit Raw-Bildern umgehen, und die erste CS-Version (2003) brachte Scripting und editierbare Effekte. Im Lauf der

der Thomas und John Knoll das Programm – Thomas arbeitete bei Industrial Light & Magic als VFX Artist und

für den Druck. Die erste Version lief nur auf dem Mac, eine Windows-Variante gab es erst Ende 1992 mit Version

Zeit wurde auch die Integration mit den übrigen Adobe-Kreativprogrammen ständig verbessert.

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und ausserdem

Technik fürs Vergnügen und IT für Angeber Aiptek Pocketcinema Z20

Pikoprojektor mit Pfiff

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ideos im HD-Format aufnehmen und mit dem gleichen Gerät, das in jede Hosentasche passt, anschliessend an die Wand werfen – wenn auch nur mit 640x 480 Pixel Auflösung: Genau das ermöglicht das neueste Gadget von Aiptek. Der Pocketcinema Z20 fasst die Funktionen eines LEDbasierten Pikoprojektors, eines Solid-State-Camcorders für die Aufnahme von 720p-Videos und einer 5-Megapixel-Digicam in einem Gerät zusammen. Der Projektor bietet zwar nur eine Lichtstärke von 15 Lumen bei einem Kontrastverhältnis von 1:200. Für die Geschäftspräsentation sowie Foto- oder Videoshows in kleinen Gruppen und abgedunkelten Räumen – beziehungsweise, wie der Hersteller meint, «jederzeit und überall, unter Voraussetzung angemessener Lichtverhältnisse» – reicht dies allemal. So könne ein Fussballtrainer ein Trai-

ningsspiel aufzeichnen und das Video bei der anschliessenden Mannschaftssitzung direkt mit seinen Spielern analysieren. Je nach Projektionsabstand (19 bis 206 cm) resultiert ein Bild mit einer Diagonale zwischen 15 und Der neue aiptek-Projektor mit hD-recorder 165 cm (65 Zoll). wird über Touch-Buttons bedient. Das Licht stammt von Leuchtdioden, die 20’000 Betriebsstunden hal- AV-Eingang auch Bilder und Viten sollen. Strom zieht der Projek- deos von externen Geräten wie tor entweder vom mitgelieferten Mediaplayern, Smartphones, Netzteil oder vom integrierten iPods, Spielkonsolen oder DVDAkku. Playern. Für ausreichenden Sound Der Pocketcinema Z20 verfügt sorgt der eingebaute 0,5-Wattüber einen internen Speicher von Lautsprecher. 2 Gigabyte, der sich mit Micro-SDDer auf der Cebit vorgestellte Karten bis 32 GB erweitern lässt. Pocketcinema Z20 ist ab sofort Neben den aufgenommenen Vi- zum UVP von 399 Euro erhältlich. deos projizert der Z20 über einen Info: www.aiptek.de

Braun Digiframe DV 9000

DVD-fähiger Rahmen

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igitale Bilderrahmen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Da muss sich ein Hersteller schon etwas einfallen lassen, um aufzufallen. Dies hat sich der Nürnberger Hersteller Braun Photo Technik gesagt und sein Modell Digiframe DV 9000 nicht nur mit einem 3-in1-Kartenleser, sondern auch mit einem DVB-T-Empfänger mit elektronischem Programmguide und

einem DVD-Player versehen. Mit dem Gerät kann man also Fotos betrachten, DVD-Filme geniessen und terrestrisch-digital fernsehen. Das LC-Display misst in der Diagonale 9 Zoll und ist damit hinreichend gross für diese Anwendungen. Etwas mager ist jedoch die Auflösung: Sie beträgt nur 640 x234 Pixel. Es bietet aber laut Hersteller sehr gute Helligkeits- und Kontrastwerte, und «überzeugt durch die erstklassige Wiedergabe digitaler Bilder». Der Digiframe DV 9000 ist Bilderrahmen, DVB-T-Fernseher und DVD-Player in einem.

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Der Digiframe DV 9000 spielt Inhalte in den Formaten MPEG4, MP3, WMA und JPEG ab. Bedient wird er über diverse Tasten am Gerät oder über die mitgelieferte Fernbedienung, unterstützt durch die mehrsprachig verfügbare OSDMenüführung. Für die Benutzung beim Autofahren (empfehlenswerterweise nur durch die Passagiere und nicht durch den Fahrer) ist der DVD-Player mit einem Erschütterungsschutz ausgestattet. Das Gerät misst 266x176x30 mm und wiegt 920 Gramm. Der integrierte Akku bietet eine Laufzeit von zwei Stunden. Preis: 249 Euro. Info: www.braun-phototechnik.de

Wetterfeste Zeitrafferkamera

Es handle sich um die erste einfach anzuwendende Zeitrafferkamera, die faszinierende Bilder vom Garten, vorbeiziehenden Wolken oder schmelzenden Schneemännern schiesse, meint der Hersteller: «Sehen Sie die Welt so, wie Sie sie noch nie gesehen haben.» Die Gardenwatchcam ist in einem wetterfesten, froschgrünen Gehäuse untergebracht und nimmt Bilder in sechs wählbaren Intervallen zwischen einer Minute und 24 Stunden auf; ein weiteres Intervall kann der Anwender über die beiliegende Software selbst definieren. Die geschossenen Bilder lassen sich als Zeitraffer-Film abspielen. Aufnahmezeit und -datum werden mit jedem Bild gespeichert. Die Auflösung des CMOS-Sensors ist mit 1,3 Megapixel für Standbilder etws mau; für ansprechende Videos sollte sie jedoch genügen. Als Speicher dient ein USBStick, den man ins Gehäuse einsteckt – ein 2-GB-Stick ist im Lieferumfang enthalten. Ebenfalls mitgeliefert: Ein einstellbarer Stativstab, den man in die Erde steckt. Die Stromquelle, vier AA-Batterien, soll je nach eingestelltem Intervall für vier bis sechs Monate reichen. In der Schweiz ist die Kamera bei Pcp.ch für 186 Franken erhältlich. Geheimtip: Für andere Anwendungszwecke hat der Hersteller auch eine Birdwatchcam und eine Peepholecam im Angebot. Info: www.brinno.com

USB-Lampe mit Ventilator

Die warme Jahreszeit naht – warum nicht die Schreibtischlampe mit einer sommerkonformen Zusatzfunktion ausstatten? Bei USBGeek gibt es so etwas: Die USB Desk Lamp Plus Fan erhellt nicht nur den Desk mit angenehmem LED-Licht, sondern erfrischt dank integriertem Ventilator auch noch den User. Zum Wechsel zwischen den beiden Funktionen lässt sich der hübsch dekorierte Lampenschirm umschwenken. Leuchte und Venti beziehen die Energie von einem USB-Port. Gewicht: 211 g, Höhe: 24 cm, Preis: 17 Dollar. Info: www.usbgeek.com

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Service

Swiss IT Magazine 6/10 Erscheinungsdatum 31. Mai 2010

Schwerpunkt: Content Management und Web 2.0 im Unternehmen «Enterprise 2.0 – die kollektive Intelligenz als Wettbewerbsvorteil» lautet der Name einer Studie von Sieber&Partners, die letzten Herbst bei gut 200 Schweizer Unternehmen durchgeführt wurde. Der Titel der Studie fasst gleichzeitig auch deren Ergebnis zusammen. Web 2.0 birgt für Unternehmen enormes Potential und erlaubt es Mitarbeitern, sich zu vernetzen,

auszutauschen und Wissen auf neue Arten zu teilen. Im Schwerpunkt der nächsten Ausgabe beleuchten wir unter anderem, welche Herangehensweise an Web 2.0 für ein KMU richtig ist und wie die Effizienz mit Web 2.0 gesteigert werden kann. Am Beispiel von KPMG zeigen wir zudem, wie Web-2.0-Technologie in einem Unternehmen für ein bestimmtes Projekt eingesetzt

und genutzt werden kann. Ein weiterer Bericht zeigt am Beispiel der Baloise Versicherung, wie ein Web-Portal für die Besucher optimiert werden kann. Und aus dem Bereich Content Management zeigen wir die Vorteile von Sharepoint auf sowie die Alternativen, die es zu der Microsoft-Lösung gibt.

näChste sChwerpunKte swiss It Magazine 7/8 28. Juni 2010 Sicherheit

Dossier It-Management:

Kostenkontrolle bei den sBB Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben für die bessere Transparenz und Kontrolle der Kosten die Financial-Management-Lösung Anafee von Catenic eingeführt. Swiss IT Magazine zeigt, wie das Projekt abgelaufen ist, und wie die Serviceplanung der SBB IT nun konkret von der Software profitiert.

test:

Adobe Creative suite 5 Ab Mitte Mai sind die neuen Versionen von Photoshop, Dreamweaver, Flash & Co. erhältlich. Swiss IT Magazine präsentiert und bewertet die wichtigsten neuen Funktionen – das Hauptaugenmerk liegt auf der Produktintegration und auf den neuen Online-Services, die direkt von der Software aus zugänglich sind.

Dossier software:

Office 2010 Am 12. Mai wird Microsofts neue Büro-Software-Suite Office 2010 lanciert. Swiss IT Magazine wird das neue Office, inklusive Visio und Project, genau unter die Lupe nehmen und ab der kommenden Ausgabe in einer mehrteiligen Serie alle für Unternehmen wichtigen Infos, Erweiterungen und neuen Features vorstellen.

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swiss It Magazine 9 30. August 2010 Digital Imaging & Cross Media swiss It Magazine 10 27. September 2010 Business Software (ERP, CRM, BPM) swiss It Magazine 11 25. Oktober 2010 System-Management, IT-Automation

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Die Highlights des Mobile World Congress 13 Sicherheits-Suiten für Smartphones Mobile Synchronisation ohne Exchange Handy als Authentifizierungs-Lösung In drei Schritten zum mobilen Büro

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START-UP-SZENE SCHWEIZ Reisen planen mit Memonic MARKTÜBERSICHT Die neuesten 10-Zoll-Netbooks TEST Demavis – das elektronische Amtsblatt IT-RECHT Haftpflicht-Fehler und ihre Folgen FALLSTUDIE Bank Vontobel modernisiert ihre IT

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« Wir schätzen die konzeptionelle Kreativität von cablecom. » Ulrich Bauer Head of Network Services Sika Informationssysteme AG

Die Sika AG gehört zu den weltweit grössten Bauchemie-Produzenten. Im Sortiment führt der Konzern Betonzusatzmittel, Spezialmörtel, Dicht- und Klebstoffe, Dämpf- und Verstärkungsmaterialien, Systeme für die strukturelle Verstärkung, Industrieböden und Abdichtfolien. Die innovativen Lösungen von Sika ersetzen in der industriellen Fertigung alte Technologien wie Schrauben, Nieten und Schweissen. Das vor kurzem zentralisierte ERP-System wird in zwei Rechenzentren in der Schweiz gehostet. Cablecom business liefert mit einem massgeschneiderten Glasfaserdoppelring und GigaClass Services die Basis für höchste Verfügbarkeit der Firmendaten rund um den Globus.

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TELEKOM RATING «CORPORATE NETWORK»

1. RANG 2009

www.cablecom.biz


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